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Gemeinsam mit evaluiert und optimiert das Kammerorchester Basel seinen CO₂-Fussabdruck, um klimafreundlicher zu werden. Wir freuen uns sehr, dass uns der EuroAirport finanziell unterstützt, dieses Projekt durchzuführen.
Mit Anastasia Kobekina, Vilde Frang, Ute Lemper, Franco Fagioli u. v. a.
Top-Konzerte im Abo: Stadtcasino und Don Bosco
Mi 27.9.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Ralph Vaughan Williams (1872 – 1958)
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis ca. 20'
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) ca. 25'
Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll, BWV 1052
I. Allegro
II. Adagio
III. Allegro
Pause
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 14 in Es-Dur, KV 449 ca. 25'
I. Allegro vivace


II. Andantino
III. Allegro ma non troppo
Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Kammersinfonie, op. 110a (aus dem Streichquartett Nr. 8 in c-Moll, ca. 25' bearbeitet von Rudolf Barshai)
I. Largo
II. Allegro molto
III. Allegretto
IV. Largo
V. Largo
Konzertende ca. 21.45 Uhr
Das Team von Soup&Chill bedient Sie in der Pause mit Getränken. Die Bezahlung erfolgt auf Spendenbasis. Soup&Chill ist eine Wärmestube in Basel, Infos dazu finden Sie hier:
Das Kammerorchester Basel mit Angela Hewitt ist mit diesem Programm auf Tour:
29.9.2023 Frauenfeld, Casino; 1.10.2023 Edinburgh, Usher Hall;
2.10.2023 Manchester, The Bridgewater Hall; 3.10.2023 London, Cadogan Hall

Besetzung
Angela Hewitt Klavier
Daniel Bard Violine und Leitung
Kammerorchester Basel
Violine 1
Daniel Bard
Matthias Müller
Mirjam Steymans-Brenner
Elisabeth Kohler
Tamás Vásárhelyi
Annina Woehrle
Violine 2
Antonio Viñuales
Valentina Giusti
Nina Candik
Regula Keller
Kazumi Suzuki Krapf
Viola
Mariana Doughty
Stefano Mariani
Bodo Friedrich
Anne-Françoise Guezingar
Violoncello
Christoph Dangel
Georg Dettweiler
Hristo Kouzmanov
Ekachai Maskulrat
Kontrabass
Stefan Preyer
Peter Pudil
Stand 6.9.2023, Änderungen vorbehalten
Das Programm in Kürze
Vaughan Williams greift in seiner Fantasia sowohl mit dem Thema als auch in der Wahl der musikalischen Gattung auf «alte» Musik, nämlich den englischen Renaissancekomponisten Thomas Tallis, zurück, die er gleichwohl in ein modernes Gewand kleidet.
Die Klavierkonzerte von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart repräsentieren unterschiedliche Welten – Barock und Klassik – und haben doch gemeinsam, dass sie den Publikumsgeschmack ihrer Zeit treffen sollten. Gleichzeitig schlägt sich im kontrapunktisch geprägten Finale des Mozart’schen Konzerts die Nachwirkung der Musiksprache Bachs nieder. Dieser Einfluss wird auch in Schostakowitschs schwermütigen Bekenntniswerk, seinem 8. Streichquartett als Kammersinfonie bearbeitet, spürbar.
Hör-Impuls
Wie in der barocken Musikpraxis üblich, verwendete Johann Sebastian Bach das mitreissende Finale seines Klavierkonzerts in d-Moll, BWV 1052 zweifach. Seine Kantate Nr. 188 «Ich habe meine Zuversicht» zum 21. Sonntag nach Trinitatis eröffnet mit einer «Sinfonia», die auf der Musik des Klavierkonzerts basiert. Da Bach in der Kantate das Cembalo durch die Orgel ersetzt, wird die Verlagerung der weltlichen Musik in die sakrale Sphäre unmittelbar fassbar.
Zum Hörbeispiel
Das Programm in leichter Sprache
Der Titel des Konzerts «Konzert gestrichen» bedeutet, dass heute nur die Streicher spielen.
Sie streichen auf den Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässen.
Sie hören heute vier Musikstücke
1. Fantasia von Ralph Vaughan Williams.
Er hat sich von einem alten englischen Musiker namens Thomas Tallis inspirieren lassen.
Er hat die Musik von Tallis genommen und sie in ein neues Gewand gesteckt, so dass es anders klingt.
2. und 3. Klavierkonzerte von Bach und Mozart.
Beide Komponisten wollten die Menschen ihrer Zeit glücklich machen.
Im letzten Teil von Mozarts Konzert hört man Musik, die von Bach beeinflusst wurde.
Die Musik von Bach lebte noch lange nach seiner Zeit in der Musik anderer Leute weiter.
4. Die Kammersinfonie von Dmitri Schostakowitsch.
Sie ist eine Weiterentwicklung seines Streichquartetts Nr. 8.
Die Musik klingt traurig und nachdenklich.
Und man hört, dass Bach auch auf diese Komposition noch Einfluss hat.
Als Träger des Labels Kultur Inklusiv setzt sich das Kammerorchester Basel für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch
Überall Streicher
«Es scheint den Leuten nie in den Sinn zu kommen, dass man einfach nur ein Musikstück komponieren wollte», sagt Ralph Vaughan Williams über seine Arbeit. Ein schönes Beispiel dafür und für die Präsenz «alter» Musik und die Wiederentdeckung der Renaissance im 20. Jahrhundert ist seine «Fantasia on a Theme by Thomas Tallis». Die Auftragskomposition, die 1910 für das englische «Three Choirs Festival» entstand, wurde in der Kathedrale in Gloucester uraufgeführt und verhalf Vaughan Williams zum Durchbruch in England; bis heute zählt es zu seinen erfolgreichsten Werken. Die «Fantasia» eröffnet mit einer kurzen Introduktion, der das Thema von Tallis folgt. Vier sogenannte Durchführungen bilden den Mittelteil; dieser endet mit einer Wiederholung des Themas. Vaughan Williams teilt in dieser Komposition das Ensemble in zwei Streichorchester plus ein Streichquartett auf und setzt diese Gruppen für interessante Klangeffekte ein.
Musik für die Bach-Söhne
Johann Sebastian Bachs Kompositionen für Cembalo und Orchester – es sind insgesamt sieben Solokonzerte in einer Sammelhandschrift überliefert – entstanden in den 1730er-Jahren in Leipzig. Bach leitete in dieser Zeit das von Georg Philipp Telemann zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegründete «Collegium Musicum», das aus einer studentischen Musikverbindung hervorgegangen war und sich ein so grosses Renommee erarbeitet hatte, dass berichtet wurde, «zu Leipzig [sei] vor allen andern das Bachische Collegium musicum berühmt».
Über die genauen Umstände der Entstehung und Aufführung der Bach’schen Konzerte ist wenig bekannt. Mutmasslich komponierte Johann Sebastian Bach einige dieser Werke für seine musikalisch hochbegabten Söhne. Die Forschung geht davon aus, dass für das Konzert in d-Moll ein bis heute nicht identifiziertes Violinkonzert eines anderen Komponisten als Vorlage gedient haben könne. Die Praxis einer solchen Umarbeitung war im Barock weitverbreitet. Dabei war gefordert, die spezifischen Darstellungsmöglichkeiten eines Mediums (z. B. Violine) einem anderen (z. B. Cembalo) so anzupassen, dass eine überzeugende Wirkung mit den jeweiligen satztechnischen Möglichkeiten erzielt wurde. Wie variabel dieses Verfahren eingesetzt wurde
Ralph Vaughan Williams
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis
For double string orchestra
Besetzung
Streicher (6/5/4/4/2)*
Entstehung
1910/1919
Uraufführung
6. September 1910 in Gloucester in der Kathedrale; mit dem London Symphony Orchestra, geleitet vom Komponisten
Dauer Ca. 20’
Johann Sebastian Bach
Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll, BWV 1052
Besetzung
Streicher (6/5/4/4/2)
Entstehung
zwischen 1729 und 1740
Uraufführung
Unbekannt, vermutlich im Rahmen der Konzerte im «Zimmermannschen Kaffeehaus» in Leipzig
Dauer Ca. 25’
*Besetzung Streicher (6/5/4/4/2): diese Schreibweise gibt die Anzahl der Instrumentalist:innen an: 6xVioline 1, 5xVioline 2, 4xViola, 4xVioloncello, 2xKontrabass
Besetzung
Streicher (6/5/4/4/2)
Entstehung
1782–1784
Dauer
Ca. 25’
zeigt der Umstand, dass Bach die unbekannte Vorlage auch in seinem Kantatenwerk verarbeitete. In der Kantate 146 «Wir müssen durch viel Trübsal [in das Reich Gottes eingehen]», aufgeführt 1726 oder 1728, nutzt Bach die Musik des ersten Satzes des Cembalokonzerts (bei uns als Klavierkonzert) für die einleitende instrumentale «Sinfonia» (mit erweitertem Orchester und obligater Orgel) und die Musik des langsamen Mittelsatzes als Grundlage für den ersten Chor derselben Kantate. Den Finalsatz verwendete Bach in der Kantate «Ich habe meine Zuversicht» BWV 188. Das Cembalokonzert d-Moll BWV 1052 ist in der typisch dreisätzigen Form des barocken Solokonzerts verfasst. Auffallend ist die dramatische Haltung und Ausdrucksstärke der Musik, die es unter den Bach’schen Cembalokonzerten zu dem beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Stück werden liess.
Neuerfindung einer Gattung
Als Wolfgang Amadeus Mozart 1781 sein Dienstverhältnis beim Salzburger Erzbischof abrupt beendete, hoffte er auf einen schnellen und ruhmreichen Durchbruch als höfischer Opernkomponist in Wien. Doch angesichts komplizierter administrativer Strukturen und mangels einflussreicher eigener Verbindungen zum Hof zeigten sich rasch Schwierigkeiten, so dass Mozart zunächst seine pianistische Tätigkeit forcierte. Dabei entsprach er den Erwartungen des Publikums der Wiener Klassik, als Pianist auch mit eigenen Klavierwerken aufzutreten. Erwartet wurden spieltechnische Brillanz, Improvisationsfähigkeit und musikalisches Ausdrucksvermögen, notwendig war aber auch, als Komponist den Geschmack der Hörer:innen zu treffen – eine Herausforderung, die in der schon damals scheinbar schnelllebigen und stark durch Moden geprägten Zeit für den Erfolg entscheidend war.
Das Klavierkonzert Nr. 14 entstand im Februar 1784 und wurde auch von Mozarts Schülerin Babette Ployer gespielt. Mit dieser Komposition eröffnet Mozart seine Reihe von insgesamt siebzehn Wiener Klavierkonzerten, mit denen er die Gattung neu definierte. Das Stück hat eine besondere Stellung, da die Bläserstimmen für zwei Oboen und zwei Hörner «ad libitum» gesetzt sind – die Komposition kann also nur mit Streicherbesetzung aufgeführt werden. Mozart charakterisierte das Stück als «ein Concert von ganz besonderer art, und mehr für ein kleines als grosses Orchestre geschrieben». Das Werk ist sehr sorgfältig gearbeitet und zwischen der reizvollen
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 14 in Es-Dur, KV 449Melodieführung blitzt immer wieder eine dunkle Seite auf. Das beginnt schon beim Thema, das von der Haupttonart Es-Dur nach c-Moll abzudriften droht – und tatsächlich wird c-Moll bereits in Takt 17 in einer kurzen «Sturm und Drang»-Passage erreicht. Die in Takt 3 eingeführte Trillerfigur wird im weiteren Verlauf des Satzes dramatisch eingesetzt – in den Einwürfen der Streicher in der stark modulierenden Passage des Mittelteils und direkt anschliessend vom Klavier. Das «Andantino» in B-Dur beginnt mit einem anmutigen Thema im Orchester, das vom Klavier aufgenommen und ausgeschmückt wird. Allerdings deutet Mozart bald durch Chromatik an, dass auch hier die Idylle trügt und spätestens mit der Wiederaufnahme des Themas im entfernten As-Dur spürt jede:r Hörer:in eine ganz andere, fast bedrohliche Ausdruckssphäre. Das beschliessende «Allegro ma non troppo», das in einigen Zügen an den von Mozart bewunderten Joseph Haydn gemahnt, beginnt mit einem kontrapunktisch geprägten ersten Gedanken. Dieser wird in immer neuen Kombinationen geradezu virtuos-spielerisch präsentiert und am Ende des Stückes in eine tänzerische Passage im Sechsachteltakt überführt.
Schostakowitsch zitiert sich selbst
Dmitri Schostakowitsch komponierte sein Streichquartett Nr. 8 bei einem Besuch der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadt Dresden und widmete das Werk «Dem Gedächtnis der Opfer des Faschismus und des Krieges». Als anerkannter und berühmter, aber dennoch nie vor politischer Verfolgung geschützter Komponist der Sowjetunion folgte er damit den Erwartungen des politischen Establishments. Gleichzeitig lud Schostakowitsch das Quartett mit Zitaten aus eigenen Werken semantisch so stark auf, dass es zu einer seiner persönlichsten Kompositionen wurde. Zu dem Erfolg des Werkes trug zudem die Bearbeitung für Streichorchester seines Schülers Rudolf Barschai bei, deren Entstehung Schostakowitsch eng begleitete und die mit einer eigenen Nummer, op. 110a, in sein Werkverzeichnis eingetragen wurde. In dieser im heutigen Konzert erklingenden Fassung wird der Klang vielschichtiger, facettenreicher und auch durch die Hinzufügung von Kontrabässen runder und voller; dies bereichert das Ausdrucksspektrum der Musik enorm.
Die semantische Aufladung der Musik beginnt bereits mit dem ersten Thema, der Tonfolge d–es–c–h, die für die Initialen «D. Sch.» (Dmitri Schostakowisch) steht und in allen fünf Sätzen präsent ist. An
Dmitri Schostakowitsch Kammersinfonie, op. 110a (aus dem Streichquartett Nr. 8 in c-Moll, bearbeitet von Rudolf Barshai)
Besetzung
Streicher (6/5/4/4/2)
Uraufführung
12. Oktober 1960 im heutigen St. Petersburg
Dauer Ca. 25’
den ersten, elegischen Satz schliesst sich ein entfesselter schneller Satz an, der satztechnisch so einfach wie effektvoll komponiert ist. Beim ersten klanglichen Höhepunkt zitiert Schostakowitsch das zweite Thema aus dem Finale seines zweiten Klaviertrios (1944). Das folkloristisch anmutende Thema ist eine Entlehnung aus der jüdischen Volksmusik und eine Referenz an die Verfolgung des jüdischen Volkes. Die folgenden drei Sätze sind im Charakter sehr unterschiedlich; auf ein verspielt wirkendes «Allegretto», dessen oberflächliche Leichtigkeit immer bedroht bleibt, folgt ein langsamer Satz («Largo»), in dem die klagenden Melodielinien immer wieder durch herausgeschriene Akkorde unterbrochen werden; ein im Ton versöhnlicherer langsamer Satz schliesst das Werk ab. Eingebettet in die Musik sind zahlreiche Selbstzitate aus Schostakowitschs Werken, von dem erwähnten zweiten Klaviertrio über einige Sinfonien bis zum Cellokonzert und seiner Oper «Lady Macbeth von Mzensk». Der Komponist hat sein Streichquartett, das in einer Zeit der gesundheitlichen Krise entstand, auch als ein Requiem für sich selbst charakterisiert – es ist zweifellos mit seinen vielen Bedeutungsschichten ein bis heute bewegendes Werk.

Recycling in der Musik – was es mit der musikalischen Intertextualität auf sich hat

Kennen Sie das auch? Man schaltet das Radio ein, einen Pop-Sender, und obwohl es etwas anders klingt, weiss man sofort: das gab es doch schon mal! Haben die Künstler:innen denn keine neue Ideen? Manche Songs sind bereits in der siebten Wiederholungsschlaufe. Cover um Sample um Mashup um Remix.
Aber das ist mitnichten eine Erfindung unserer heutigen Zeit. Bereits Bach hat seine musikalischen Themen und Elemente wiederverwendet und angepasst und damit neue Musik geschaffen. Und er hat nicht nur eigene Melodien weiterverwendet, sondern auch bestehende Melodien und z. B. liturgische Texte in einem neuen Kontext verarbeitet.
Und schon sind wir mitten in einem wissenschaftlichen Diskurs über die Intertextualität der Musik. Ja, der Begriff Intertextualität kommt ursprünglich aus der Literaturwissenschaft, aber die Musikwissenschaft hat ihn adaptiert, um auf die Verwendung und Beziehung von Texten, Motiven, Zitaten und Ideen aus anderen Musikstücken zu verweisen. So entstehen neue Bedeutungsschichten und es wird auf kulturelle Referenzen angespielt.
Einige Beispiele in dieser Praxis hören Sie heute: Ralph Vaughan Williams bedient sich eines Themas von Thomas Tallis und geht damit auch offensiv um, indem er im Werktitel direkt darauf verweist.
Johann Sebastian Bachs Cembalokonzert beginnt mit der «Sinfonia», die auch in der Kantate BWV 156 vorkommt, der Finalsatz wird auch in der Kantate 188 recycelt.
Auch Schostakowitsch zitiert sich selbst, in dem er in seinem ursprünglichen Streichquartett Nr. 8 viele Zitate aus vergangenen Werken verwendete.
Das Kammerorchester Basel wird 40!
2024 feiert das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles. Illustriert wird diese Serie von Ursula Knapp, von 2020–2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel.
1987 erscheint die erste CD: W. A. Mozarts Posthorn-Serenade KV320 unter der Leitung von Johannes Schlaefli beim Label Duraphon. Seitdem sind ca. 150 CDs erschienen, mit denen wir zahlreiche Auszeichnungen gewinnen konnten, wie z. B. den Echo Klassik oder Diapason d'Or.

CD-Neuerscheinung
«Concertos and cantatas»: Vokalstücke der bolognesischen Schule

Im 17. Jahrhundert ist Bologna das musikalische Zentrum Europas, das auch ins übrige Europa strahlt.
Erneut widmet sich das Kammerorchester Basel den Komponisten dieser Schule. Gemeinsam mit Nuria Rial wurde im November 2022 im Don Bosco diese wunderbare Aufnahme gemacht. Das Programm enthält verschiedene Vokalstücke, die inhaltlich miteinander verknüpft sind. Es geht um luftige Bilder und Metaphern: Ängstliche Gedanken eines gequälten Liebhabers, der keine Ruhe findet, als würde er vom Wind bewegt (die Arie «Pensieri vaganti» von Colonna), oder von Engeln, die vom Himmel herabsteigen, um die Menschen zu retten (in der Kantate «Vieni pur con i tuoi vezzi» von Perti), oder von der Aura, die man an heiligen Orten atmet (die Motette «Aurae sacrae amati ardores» von Pollarolo). Den Stücken für Sopran solo werden Auszüge aus den Concerti grossi op. 8 von Giuseppe Torelli gegenübergestellt, der in Venedig geboren wurde, aber seit 1684 in Bologna lebte und dort eine Karriere als Komponist machte.
Diese CD ist gerade erschienen.
Nachtklang
Fr 3.11.2023 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
«Wir sind allesamt verrückt, nicht sporadisch, sondern immer», konstatierte 1621 in aller Weisheit Richard Burton, der Autor der «Anatomie der Melancholie».
Wie das klingt – gespielt, gesungen und rezitiert – hören Sie im Nachtklang am 3. November mit Fantasia-Suites und Songs von William Lawes, Henry Butler, John Jenkins, Matthew Locke, Henry Purcell u. a.
Mitwirkende:
Anna Troxler, Antonio Viñuales Barockvioline
Martin Zeller Viola da Gamba
Sergio Ciomei Orgel und Cembalo
Graham Valentine Vokalist und Rezitator
Ralph Vaughan Williams stirbt.
Die Schweiz resp. die SRG nimmt am 1. Januar die reguläre Fernsehausstrahlung auf.
Am 1. Juli tritt in der Bundesrepublik Deutschland das Gleichstellungsgesetz in Kraft. Frauen dürfen fortan einen Beruf auch ohne die Zustimmung des Ehemannes ausüben.
Charles de Gaulle wird am 1. Dezember zum ersten Präsidenten der fünften französischen Republik gewählt.
Am 14. April findet im Stadttheater Basel die Uraufführung der Oper «Titus Feuerfuchs» von Heinrich Sutermeister nach der Posse mit Gesang «Der Talisman» von Johann Nepomuk Nestroy statt.
Ihr Legat –für bewegende Momente voller Musik
Die Stiftung Kammerorchester Basel unterstützt Projekte, die nachhaltig die künstlerische Exzellenz des Kammerorchester Basel sichern. Werden Sie Teil einer Institution, die Ihnen am Herzen liegt und treten Sie als Mäzen oder Mäzenin in die Geschichte des überwiegend privat finanzierten Kammerorchester Basel ein.

Ihre Leidenschaft für das Kammerorchester Basel lebt mit einem Legat weiter.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns: Stiftung Kammerorchester Basel lic. iur. Pascal Eisner, Mitglied des Stiftungsrats pascal.eisner@advokaturbs.ch oder T 061 272 45 11
Die Stiftung Kammerorchester Basel ist als gemeinnützige Organisation anerkannt und damit steuerbefreit.
Angela Hewitt nimmt unter den führenden Pianist:innen unserer Zeit eine einzigartige Stellung ein. Mit einem breit gefächerten Repertoire und häufigen Auftritten in ganz Europa, Amerika und Asien ist sie auch eine preisgekrönte Aufnahmekünstlerin, deren Bach-Interpretationen sie als eine der führenden Interpretinnen des Komponisten etabliert haben. Im Jahr 2020 erhielt sie die Bach-Medaille der Stadt Leipzig: eine grosse Ehre, die zum ersten Mal in ihrer 17-jährigen Geschichte an eine Frau verliehen wurde.

Hewitts preisgekrönter Zyklus aller grossen Klavierwerke Bachs für Hyperion Records wurde als «eine der glorreichen Aufnahmen unserer Zeit» (The Sunday Times) bezeichnet. Ihre Diskografie umfasst auch Alben von Couperin, Rameau, Scarlatti, Mozart, Chopin, Schumann, Liszt, Fauré, Debussy, Chabrier, Ravel, Messiaen und Granados. Die letzte CD ihres kompletten Beethoven-Sonaten-Zyklus (op. 106 und op. 111) wurde im Februar 2022 veröffentlicht, und das erste von drei Mozart-Alben, das den kompletten Sonaten des Komponisten gewidmet ist, erschien im November 2022, das zweite ist für den Oktober 2023 geplant. Ihr Album «Love Songs» ist in den USA regelmässig in den Billboard-Charts vertreten. Hewitt, die in eine musikalische Familie hineingeboren wurde, begann ihr Klavierstudium im Alter von drei Jahren, trat mit vier Jahren öffentlich auf und gewann ein Jahr später ihr erstes Stipendium. Sie studierte bei Jean-Paul Sévilla an der Universität von Ottawa und gewann 1985 den Internationalen Bach-Klavierwettbewerb in Toronto, der ihre Karriere begründete. 2018 wurde Angela mit dem Governor General's Lifetime Achievement Award ausgezeichnet, und 2015 erhielt sie die höchste Auszeichnung ihres Heimatlandes: Companion of the Order of Canada. Im Jahr 2006 wurde sie von Königin Elisabeth II. mit einem OBE ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Royal Society of Canada, hat sieben Ehrendoktorwürden und ist Visiting Fellow des Peterhouse College in Cambridge. Im Jahr 2020 wurde Angela in Anerkennung ihrer Verdienste um die Musik und ihrer 35-jährigen Beziehung zum Konzertsaal mit der Wigmore Medal ausgezeichnet.
Daniel Bard, zweifacher Chalmers-Preisträger, wurde in Haifa, Israel, geboren, wo er sein Violinstudium begann. 1990 zog er mit seiner Familie nach Toronto und studierte anschliessend bei David Zafer. Er arbeitete auch mit Lorand Fenyves in Toronto, Peter Oundjian in den USA und David Takeno in London zusammen. Von 2007–2017 war Daniel Mitglied des Trio Mondrian, das den ersten Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb 2007 in Triest, Italien, gewann. Das Trio trat in renommierten Konzertsälen wie der Wigmore Hall, Concertgebouw, La Fenice auf und wurde 2009 mit dem

BBT-Stipendium ausgezeichnet. Daniel ist ausserdem Mitglied des Israeli Chamber Project, einer Kammermusikgruppe, die sowohl in Israel als auch in den USA aktiv ist.
Eine seiner grössten Leidenschaften ist das Kammerorchester. Er wurde von Tabea Zimmermann eingeladen, die Camerata Bern zu leiten und war bei zahlreichen Projekten mit der schwedischen Camerata Nordica und dem Norwegischen Kammerorchester beteiligt. Er war Solobratscher der Amsterdamer Sinfonietta von 2009–2016, und wurde 2017 Konzertmeister des Kammerorchester Basel. Daniel fühlt sich sowohl als Geiger wie auch als Bratschist wohl und wird zu Kammermusikkonzerten in ganz Europa und Israel eingeladen. Er hat mit Künstler:innen wie Menahem Pressler, Gilbert Kalish, Antje Weithaas und Shmuel Ashkenzi zusammengearbeitet und spielt bei Festivals wie dem Preussen Cove und Musikdorf Ernen.
Und schliesslich geniesst es Daniel sehr, seine Leidenschaft für das Musizieren an die nächste Generation weiterzugeben. Er führt sowohl Instrumental- als auch Kammermusikkurse am Amsterdamer Konservatorium und bei den Kammermusikkursen des Jerusalemer Musikzentrums durch.
Das Kammerorchester Basel ist fest in Basel verankert – mit den beiden Abonnementsreihen im Stadtcasino Basel sowie in dem eigenen Proben- und Aufführungsort Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 60 Konzerten pro Saison ist das Kammerorchester Basel auf Tourneen unterwegs, an internationalen Festivals und in den wichtigsten europäischen Konzertsälen stets gerngesehener Gast. 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt, zeichnen das Kammerorchester Basel Exzellenz und Vielseitigkeit sowie Tiefgang und Durchhaltevermögen aus. Es taucht mit seinen Interpretationen tief in die jeweiligen thematischen und kompositorischen Welten ein: in der Vergangenheit mit dem «Basler Beethoven» oder mit Heinz Holliger und dem «Schubert-Zyklus». Oder wie mit dem Langzeitprojekt Haydn2032, der Einspielung und Aufführung aller Sinfonien von Joseph Haydn bis ins Jahr 2032 unter der Leitung von Principal Guest Conductor Giovanni Antonini und gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico. Seit der Saison 2022/23 widmet sich das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Alte-Musik-Spezialisten Philippe Herreweghe allen Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein Herzstück der Arbeit bildet die zukunftsweisende Vermittlungsarbeit bei partizipativen Grossprojekten. Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel. Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.

Nächste Konzerte
So 8.10.2023 – 10.15 und 14.45 Uhr, Don
Bosco Basel
Öffentliche Probe der Conducting Academy
Kammerorchester Basel/Johannes Schlaefli
Mit Werken von A. Copland, C. Debussy und M. Ravel
ab So 15.10.2023 , Theater Basel
Wiederaufnahme «Der Freischütz»
6 Vorstellungen
Christoph Marthaler Regie
Titus Engel musikalische Leitung
Sa 28.10.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: DENKMAL FÜR LUTHER
Mit Werken von F. Mendelssohn Bartholdy, R. Schumann und W. Sterndale Bennett
Vilde Frang Violine
Philippe Herreweghe Leitung
Fr 3.11.2023 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
NACHTKLANG: «Melancholy – wise…or folly?»
Fantasia-Suites, Divisions und Songs von W. Lawes, H. Butler, H. Purcell u. a.; Texte von Robert Burton u. a.
Anna Troxler, Antonio Viñuales Barockvioline
Martin Zeller Viola da Gamba
Sergio Ciomei Orgel und Cembalo
Graham Valentine Vokalist und Rezitator
Mo 13.11.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: HISTORISCH IM JETZT
Mit Werken von W. A. Mozart und Jannik Giger
Alina Ibragimova Violine
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Mo 18.12.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Clariant-Weihnachtskonzert
Abokonzert: ENDLICH UNENDLICH
Georg Friedrich Händel: Messias, Oratorium, HWV 56. In englischer Sprache
N. N. Sopran, Helena Rasker Alt, Thomas Walker Tenor, Yannick Debus Bass, Tölzer Knabenchor, Francesco Corti Leitung
WEITERES KONZERT
DI 19.12.2023
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Abos & Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do, 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider und Tanner
Impressum
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier, Kristin Wenziker
Texte Felix Wörner, Claudia Dunkel
Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 27.9.2023, in einer Auflage von 400 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
WHAT ARE WE HERE FOR?
Greater chemistry
Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.
