Ein Fest des Schöngesangs mit Regula Mühlemann
Fällt das Stichwort «Belcanto», wird damit gemeinhin das italienische Dreigestirn Rossini, Bellini und Donizetti assoziiert. Dabei ist der musikalische Begriff «Bel canto», also der Schöngesang, sehr viel älter. Zurück geht die Bezeichnung auf das 16. Jahrhundert, womit ein bestimmter Gesangsstil gemeint war. Dennoch waren Wohlklang und Brillanz der Stimme massgebend für die musikalische Ausgestaltung. Regula Mühlemann betont die Herkunft aus dieser Tradition des virtuosen Gesangs im Barock, bei welchem die Schönheit der Stimme und die Virtuosität im Zentrum stehen.
Auch beim Belcanto des 19. Jahrhunderts geht es um den stimmlichen Ausdruck, die Melodie steht im Mittelpunkt, wenn auch mit anderem Fokus. «Hier steht die Empfindung im Zentrum», so Mühlemann, «zentral ist die Textverständlichkeit und die Melodie, die weiche, anmutige, ausdrucksvolle, süsse Melodie, mit grosser Empfindsamkeit gesungen.» Mit dem Siegeszug der Opern von Rossini und seinen beiden jüngeren Kollegen bekommt «Belcanto» diejenige Bedeutung, die wir heute mit diesem Stichwort in Verbindung bringen. Ein Markenzeichen ist die Zweiteilung der Arie in Kavatine und Cabaletta.
Rossini war ein Vielschreiber, der in seinen Opern auf Einfachheit in den melodischen Verläufen und ihrem harmonischen Gerüst bedacht war. Sein Siegeszug begann 1813 mit der Oper «L’Italiana in Algeri». Rossini baut auf Versatzstücke, die je nach Bedarf in mehreren Opern Verwendung fanden, was auch für seine sprühenden Ouvertüren mit effektvollen Orchestercrescendi gilt, die gerne im Konzert gespielt werden. Mit obligaten schnellen Läufen und der geforderten Kehlkopf–akrobatik in den Gesangsnummern provozierte er auch Verunglimpfungen. Als Nähmaschinenmusik wird sie oft bezeichnet, als Oper von der Stange ohne individuellen Charakter.
Anders Vincenzo Bellini, dem Begründer der romantischen Oper in Italien. Bei ihm ist das Irrationale im Mittelpunkt, der Wahnsinn der Protagonistinnen ist mehrfach präsent, das tragische Element prägend. Seine Musik steht für eine weitgeschwungene Melodik, für die Verteidigung der Melodie gegen
alle musikalischen Angriffe. So hat Verdi ihn wegen seiner «Armut in der Instrumentation und Harmonik» gescholten, attestierte ihm aber einen Reichtum an «Gefühl und einer Melancholie von eigenem, individuellem Zuschnitt».
Gerade solche Eigenschaften faszinieren Regula Mühlemann am Belcanto-Gesang, «der Stimme, aber auch den Soloinstrumenten wird Raum gegeben, sich zu entfalten, auch in den leisen Tönen, Stichwort: Pianissimo-Kultur.» Und dann schwärmt sie, es sei «die reinste Spielwiese für jede Sängerin, so alle Bereiche der Stimme ausloten zu können.» Dies trifft auch auf Donizetti zu, der Rossinis Vielschreiberei mit 64 Opern noch übertrifft. Auch Donizetti ist kein formaler Erneuerer, und auch bei ihm gibt es Wahnsinns-Szenen von ergreifender Kraft. Er ist so etwas wie ein Mittler zwischen Rossini und Bellini, weniger melodiös, dafür dramatischer und instrumental subtil auf das Gesungene Bezug nehmend.
Die Arien, die Regula Mühlemann zusammengestellt hat, umfassen zwei Abteilungen: einem buffonesken folgt nach der Pause ein tragisch-dramatischer Teil. Der Entscheid für diese Dramaturgie umschreibt die Sängerin: «Bei Liederabenden habe ich gemerkt, dass es nicht nur für mich, sondern auch für das Publikum vorteilhaft ist, nicht zu sehr abzuwechseln.»
Das Programm beginnt mit der Auftrittsarie «Una voce poco fa» der Rosina aus Rossinis «Il Barbiere di Siviglia», einem Paradestück der Literatur, das nicht vorgestellt werden muss. Rosina ist eine selbstbewusste Frau, die sagt, was sie denkt. «Es ist ein Stück, das man dem Publikum sozusagen entgegenwerfen kann, mit einem Wiedererkennungseffekt, der gut zum Einstieg passt», erklärt Mühlemann diese Wahl.
Danach folgt als Gegenstück eine Arie aus der wenig bekannten französischen Oper «Le Comte Ory» von Rossini. Die Oper ist turbulent und voller Klamauk. Der Titelheld versucht in verschiedenen Verkleidungen, die verwitwete Gräfin Adèle zu verführen, scheitert aber kläglich. In der bekannten Arie «En proie à la tristesse... Céleste Providence» beklagt Adèle beim Eremiten ihr Leid als Witwe und bittet ihn, sie von diesem zu befreien. Der als Eremit verkleidete Ory willigt ein und Adèle bedankt sich freudig erregt dafür.
Gioachino Rossini
Il Barbiere di Siviglia
Uraufführung
20. Februar 1816, Rom
Gioachino Rossini
Le Comte Ory
Uraufführung
20. August 1828, Paris
Gioachino Rossini
Il Turco in Italia
Uraufführung
14. August 1814, Mailand
Die zur Konzertarie umgeschmolzene Szene – es fehlen Ory und der Chor – zeigt die typischen Seiten von Rossini: Koloraturen, Verzierungen und Trillerfiguren von höchster Virtuosität. Die eher selten gespielte Oper hat Regula Mühlemann vor Jahren kennengelernt, als sie den Pagen Isolier an der Seite von Cecilia Bartoli als Adèle sang: «Ich war so begeistert, dass ich diese Adèle-Arie selber singen wollte, zumal sie für meine Stimme sehr gut liegt».
Mühlemann hat auch grossen Spass an Komik auf der Bühne. Eine Kostprobe davon gibt sie in «I vostri cenci vi mando... Caro padre» aus Rossinis «Il Turco in Italia». Die turbulente Verwechslungskomödie um die kapriziöse Donna Fiorilla endet mit deren reumütigen Rückkehr zu ihrem Ehemann Geronio. Diesen Moment thematisiert die typisch Rossini’sche, lange Szene mit Rezitativ und Arie, in welcher Fiorilla von der Zurückweisung ihres Mannes erfährt. «Es ist eine kleine Opernszene, die wir halbszenisch, spassig gestalten», verrät Mühlemann, «ein wunderbar unterhaltendes Stück vor der Pause.»
Vincenzo Bellini
I Puritani
Uraufführung
24. Januar 1835, Paris
Gaetano Donizetti
La fille du Régiment
Uraufführung
11. Februar 1840, Paris
Danach wechselt die musikalische Sphäre komplett: Tragik und Wahnsinn halten Einzug. Zu geniessen ist zuerst Bellinis Melodiereichtum in «Qui la voce sua soave… Vien, diletto». Die Arie stammt aus seiner letzten Oper «I Puritani». Erzählt wird die Geschichte von Elvira, die unsterblich in Arturo verliebt ist, der sie vermeintlich verlassen hat. Nach etlichen Missverständnissen endet das Werk jedoch in Minne.
Die Szene «Qui la voce sua soave» spiegelt die Hoffnungslosigkeit Elviras angesichts der vermuteten Untreue Arturos, weshalb sie in Wahnsinn verfällt. Aus einem betörenden Melodiereichtum schöpfend, mit sparsamster Orchesterbegleitung evoziert Bellini diese Gemütslage. Dem entsprechend schwärmt Mühlemann von dieser Szene: «Die Bandbreite der Gefühle dieser wahnsinnigen Person ist riesig und ist von Bellini mustergültig ausgelotet.»
«La fille du Régiment» von Donizetti ist eine komische Oper, trotzdem gibt es traurige Abschnitte darin. Erzählt wird das Schicksal von Marie, die im 21. napoleonischen Regiment aufgezogen wurde, und die sich im Tirol in Tonio, einen Landburschen, verliebt. Es sind diese unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären, die den Hintergrund des Stückes bilden, denn Marie wird als uneheliches Kind eines Adeligen erkannt und
muss ihre «Familie», das Regiment, und ihren Tonio verlassen. Die zweigeteilte Szene der Marie, «C’en est donc fait… Salut à la France», spiegelt diese Sphäre gekonnt wider. Regula Mühlemann kennt die Oper sehr gut, hat sie doch unlängst an der Seite des Tenors Javier Camarena in Monaco eine umjubelte Aufführungsserie gesungen. «Trauer und Freude liegen hier nahe beieinander; entsprechend anspruchsvoll ist es zu singen. Marie durchlebt einen weiten Gefühlsweg von der Einsamkeit und Trauer hin zur absoluten Euphorie, musikalisch also vom Langsamen, Getragenen zur Koloraturseligkeit.»
Einen ähnlichen Weg beschreibt das letzte Stück des Abends, «Regnava nel silenzio... Quando rapito in estasi» aus Donizettis Meisterwerk «Lucia di Lammermoor». Die Titelheldin erwartet in der Nacht ihren heimlichen Geliebten Edgardo Ravenswood und sinniert über die Ermordung einer Frau durch einen eifersüchtigen Vorfahr Edgardos. Trotz Mahnung hält sie an ihrer Liebe zu Edgardo fest. Der Aufbau der Arie ist mit Kavatine und Cabaletta typisch für Belcanto und trotzdem sehr eigen. «Die Melodie des langsamen Teils ist einfach wunderschön», schwärmt Mühlemann, die im Studium mit dieser Kavatine in Berührung gekommen war und davon träumte, sie irgendwann öffentlich zu singen. Übrigens wird es nicht mehr allzu lange dauern, und sie wird die gesamte Partie auf der Bühne singen.
Verena Naegele
Uraufführung
26. September 1835, Neapel
Texte der Arien
Gioachino Rossini: «Una voce poco fa»
Una voce poco fa qua nel cor mi risuonò; il mio cor ferito è già, e Lindor fu che il piagò.
Sì, Lindoro mio sarà; lo giurai, la vincerò.
Il tutor ricuserà, io l'ingegno aguzzerò.
Alla fin s'accheterà e contenta io resterò.
Sì, Lindoro mio sarà; lo giurai, la vincerò.
Einer Stimme holder klang hat das Herz mir tief berührt.
Wie sie mir ins Innre drang, hab ich süssen Schmerz verspürt.
O Lindoro, liebster Mann, dir nur schwör ich, ich werde dein.
Weigert sich der Vormund dann, fällt mir schon ein Mittel ein, endlich fügt sich der Tyrann und ich werde glücklich sein.
O Lindoro, liebster Mann, dir nur schwör ich, ich werde dein.
Gaetano Donizetti Lucia di Lammermoor
Io sono docile, son rispettosa, sono ubbediente, dolce amorosa.
Mi lascio reggere, mi fo guidar.
Ma se mi toccano dov'è il mio debole, sarò una vipera, sarò e cento trappole prima di cedere farò giocar.
Ich kann so zärtlich sein, sanft und genügsam, und ich gehorche freundlich und fügsam. Denn wer mich leiten will, und wer mich lenken will, dem geb' ich nach. Doch wer mich treffen will, wo ich verwundbar bin, nehm sich vor meinem Zorn in Acht, sonst hat die Falle ihn, eh' er mich zähmen kann, durch meine List zu Fall gebracht.
Gioachino Rossini: «En proie à la tristesse... Céleste Providence»
En proie à la tristesse,
Ne plus goûter d’ivresse
Au sein de la jeunesse, souffrir, gémir sans cesse, voilà quel est mon sort.
Se flétrir en silence, n'espérer que la mort, hélas, quelle souffrance.
O peine horrible!
Vous que l’on dit sensible, daignez, s’il est possible, guérir le mal terrible dont je me sens mourir !
Soulagez ma douleur, rendez-moi le bonheur.
Faut-il mourir de ma souffrance?
Hélas, hélas, plus d'espérance!
Ciel! Soulagez ma douleur, rendez-moi le bonheur.
D'un éternel veuvage un serment fut le gaga.
Et j'irais le trahir?
Plutôt, plutôt mourir.
Céleste providence, je te bénis de ta clémence!
Ô bon ermite,
Votre mérite
En mes beaux jours
Vivra/Viendra toujours.
Der Traurigkeit verfallen, keinen Rausch mehr erleben in der Blüte der Jugend, nichts als Schmerz und Leiden, das ist mein Geschick.
Stumm dahinwelken, nur noch den Tod erwarten, ach, welch Leiden.
O schreckliche Qual!
Ihr geltet als verständnisvoll, seid doch, wenn's möglich ist, so gut, das schreckliche Leiden zu heilen, das mir, ich fühl's, den Tod bringt.
Lindert meinen Schmerz, lasst mich wieder glücklich sein.
Soll ich an meinem Leiden sterben? Ach, ach, keine Hoffnung mehr!
Himmel! Lindert meinen Schmerz, lasst mich wieder glücklich sein.
Ewige Witwenschaft habe ich durch einen Eid gelobt.
Und den sollte ich brechen?
Lieber will ich sterben.
Himmlische Vorsehung, ich segne dich für deine Güte!
O guter Eremit, Eure Fähigkeiten werden in meinem Glück auf ewig weiterleben.
Gioachino Rossini: «I vostri cenci vi mando... Squallida veste... Caro padre»
«I vostri cenci vi mando, e in casa mia più non vi voglio: essa è chiusa per voi, dimenticate d'essermi stata moglie, e il rossor vostro seppellite in Sorrento. Don Geronio.»
Qual colpo! ohimè! che sento?
Poeta... egli è partito... oh dio! son chiuse della casa le porte...
L'irritato consorte per sempre mi scacciò... Dunque a Sorrento degg'io tornar?
O mia vergogna! Ahi! Quale, quale asilo trovar! Tutto ho perduto. Pace, marito, onor, intendo...
Ah! questi i testimoni sono della miseria mia... vani ornamenti, che fate meco omai!
Itene tutti, itene sparsi a terra;
io vi calpesto, cagioni de' miei falli, e vi detesto.
Squallida veste, e bruna, d'affanno e pentimento, fia l'unico ornamento che si vedrà con me. Lutto non v'ha che basti a chi l'onor perdé.
Caro padre, madre amata, quale affanno sentirete, quando sola e disprezzata vostra figlia rivedrete far ritorno sconsolata all'antica povertà?
«Ich schicke Euch Eure Habe und will Euch nicht mehr in meinem Haus: Dieses steht Euch verschlossen, vergesst, dass Ihr meine Frau wart, und verbergt Eure Schmach in Sorrent. Don Geronio.»
Was für ein Schlag! Weh mir, was höre ich?
Der Dichter... er ist gegangen ... O Gott! Die Türen des Hauses sind verschlossen ... Der zornige Gatte hat mich für immer davongejagt... So muss ich denn nach Sorrent zurückkehren?
O meine Schande! Weh mir, wo soll ich unterkommen! Alles hab' ich verloren, den Frieden, den Gatten, die Ehre... Ach, das sind die Zeugen meines Elends. Ich verstehe... ah! Nutzlose Zier, was wollt ihr noch bei mir!
Verschwindet alle, verschwindet, am Boden zerstreut.
Ich zertrete euch Ursache meiner Fehler, und ich hasse euch.
Ein düsteres, dunkles Trauer- und Bussgewand sei der einzige Schmuck, den man an mir sieht.
Es kann nicht genug trauern, wer die Ehre verlor.
Lieber Vater, geliebte Mutter, welchen Kummer werdet ihr fühlen, wenn ihr eure Tochter einsam und verstossen wiederseht, wie sie trostlos in die frühere Armut zurückkehrt?
Vincenzo Bellini: «Qui la voce sua soave… O rendetemi la speme... Vien, diletto»
Qui la voce sua soave mi chiamava e poi sparì. Qui giurava esser fedele, qui il giurava, e poi crudele, mi fuggì!
Seiner Stimme sanften Töne riefen zärtlich hier meinen Namen –hier vernahm ich einst die Schwüre ew'ger Treue, die aus seinem Herzen kamen.
Ah! mai più qui assorti insieme
nella gioia dei sospir.
Ah! rendetemi la speme, O lasciate, lasciatemi morir!
Vien, diletto, è in ciel la luna!
Tutto tace intorno, intorno;
Finchè spunti in ciel il giorno, Ah, vien, ti posa sul mio cor!
Deh! t'affretta, o Arturo mio, Riedi, o caro, alla tua Elvira; Essa piange e ti sospira, Vien, o caro, all'amore.
C'en est donc fait et mon sort va changer, et personne en ces lieux ne vient me protéger!
Par le rang et par l'opulence, en vain l'on a cru m'éblouir; Il me faut taire ma souffrance et ne vivre qu'en souvenir!
Sous les bijoux et la dentelle,
Je cache un chagrins sans espoir.
Ah! A quoi me sert d'être si belle, lui seul, il ne doit pas me voir.
Ah! O vous à qui je fuis ravie, dont j'ai partagé le destin.
Je donnerais toute ma vie pour pouvoir vous serrer la main!
Pour ce contrat fatal tout prend un air de fête…
Allons, allons signer, mon malheur qui s'apprête !
Mais qu'entends-je au lointain?
Ciel! Ne rêvé-je pas ?
Cette marche guerrière…
Ah! Voilà bien leurs pas.
Oh! Transport ! Oh! Douce ivresse !
Mes amis, en ces lieux !
Souvenirs de jeunesse, Revenez, revenez avec eux !
Kehrt zurück, ihr Wonnestunden, führt den Teuren mir zurück!
Ist die Hoffnung mir entschwunden, find' ich im Grabe die ersehnte Ruh'.
Hier bei Luna's sanftem Scheine, Unbelauscht im stillen Haine, lass im traulichen Vereine treuer Liebe uns erfreun. –
Teurer Arthur, nicht länger weile, dein harret Elvira Eile, o eile!
Lass Dich meine Tränen rühren, komm, o theile meine Seligkeit!
Das wäre es also. Meine Lage soll sich ändern – und niemand hier wird mich beschützen!
Mit hohem Rang und Reichtum hat man mich nicht blenden können. Mein Leiden muss ich verbergen, und ich lebe nur von der Erinnerung!
Unter Juwelen und Spitzen verberg ich Trübsal und Gram –Ach, was nützt mir alle Schönheit, wenn er allein mich nicht sehen darf.
Und meine Freunde, meine Kameraden, wie süss war unser Los!
Ich gäbe mein Leben, euch wieder die Hände zu drücken!
Für diesen unheilvollen Pakt wird alles hier festlich geschmückt...
Nun denn, ich will mein Unglück unterschreiben, das bevorsteht!
Aber was hör ich da?
Himmel! Träume ich?
Dieser Militärmarsch –Ach, das ist ihr Schritt!
O Freude, o süsser Rausch!
Meine Freunde, meine Freunde!
Erinnerung an meine Jugend, komm zurück mit ihnen!
Gaetano Donizetti: «C’en est donc fait… Salut à la France»
Ah! Salut à la France !
À mes beaux jours!
À l'espérance!
À mes amours!
Salut à la France !
À l'espérance!
À mes amis!
Salut à la gloire!
Voilà pour mon coeur, Avec la victoire, L'instant du bonheur!
«Regnava
Regnava nel silenzio alta la notte e bruna... colpia la fonte un pallido raggio di tetra luna... quando sommesso gemito fra l'aure udir si fe' ed ecco su quel margine l'ombra mostrarsi a me!
Qual di chi parla, muoversi, il labbro suo vedèa, e con la mano esanime chiamarmi a sè parèa; stette un momento immobile, poi rapida sgombrò e l' onda pria si limpida di sangue rosseggiò.
Ella è luce a' giorni miei, e conforto al mio penar.
Quando rapito in estasi del più cocente ardore col favellar del core mi giura eterna fe',
gli affanni miei dimentico gioia diviene il pianto, parmi che a lui d'accanto sì schiuda il ciel per me.
Ah! Hurra auf Frankreich!
Auf meine Zeit des Glücks!
Auf die Hoffnung!
Auf meine Liebe!
Hurra auf den Ruhm!
Auf die Hoffnung!
Auf die Freunde!
Hier, mit dem Sieg, kommt für mein Herz
Hier, mit dem Sieg, der Augenblick des Glücks!
Im tiefen Schweigen lag die Nacht, umhüllte Berge und Haine, und traurig rieselte der Bach bei mattem Mondenscheine! Da tönt ein leiser Klageton bang durch das Dunkel hin, und siehe, aus des Baches Wellen stieg ein bleiches Schattenbild, weh!
Als wenn es spräche, sah ich nun die Lippen es bewegen; als ob es winkte, so schien es mir die Totenhand zu regen. So stand es einen Augenblick, dann schwand es schnell dahin; die Quelle, erst wie Silber rein, floss nun, als sei sie Blut.
Ich? Was sagst du? Dem wunden Herzen Lindert Liebe nur die Schmerzen, Ja, die Liebe tilgt das Leid. Ja, seiner Stimme Zauberklang drang in des Herzens Tiefen, und seine Worte riefen zu Lust und Freude mich.
Er gab mir seinen Treueschwur, nicht konnt' ich länger widerstehn; mit ihm, da fühl ich Freude, da öffnet der Himmel sich mir.
Gaetano Donizetti:
nel silenzio... Quando rapito in estasi»

Die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann hat sich innerhalb weniger Jahre als eine der führenden Sängerinnen ihrer Generation etabliert. Sie fühlt sich auf der Opernbühne genauso zu Hause wie auf dem Lied- und Konzertpodium und wird von Publikum und Kritik gleichermassen für ihr aussergewöhnlich schönes Timbre und ihre einfühlsamen Darbietungen gefeiert, so zuletzt bei den Salzburger Festspielen 2022: «Regula Mühlemann brilliert als strahlende Pamina.» (The Telegraph). In der Spielzeit 2024/25 präsentiert Mühlemann Mahlers vierte Sinfonie gemeinsam mit dem Utopia Orchestra unter Theodor Currentzis in Berlin, Hamburg, Stuttgart Athen und Rom und ist als Solistin in Brüssel mit dem Belgischen Nationalorchester unter Roberto Gonzalez-Monjas zu hören, sowie gemeinsam mit den Marseille Philharmonic unter der Leitung von Michele Spotti. Mühlemann interpretiert die Mater Gloriosa in Mahlers achte Sinfonie (Symphonie der Tausend) im Wiener Konzerthaus. Die Sopranistin geht mit dem Kammerorchester Basel auf Tournee und präsentiert ein Belcanto-Programm. Mit dem Balthasar-Neumann-Orchester debütiert die Sopranistin in der Missa Solemnis mit Konzerten unter anderem in Hamburg, Madrid, Barcelona und Luxemburg. Mit den CHAARTS Chamber Artists präsentiert Mühlemann ihr Programm Fairy Tales in Kempten und Brugg. Sie ist am Lucerne Festival mit Beethovens neunter Sinfonie zu hören, singt Bachs Jauchzet Gott in allen Landen mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Herbert Blomstedt. Ihre bezaubernden Liederabende sind im Opernhaus Zürich, Gstaad und in Bern zu hören.

Michele Spotti (*1993) ist Musikdirektor des Opernhauses und des Philharmonischen Orchesters von Marseille. Er absolvierte zunächst ein Violin- und dann ein Orchesterdirigierstudium unter der Leitung von Daniele Agiman am Konservatorium «Giuseppe Verdi» in Mailand. Anschliessend setzte er seine Studien an der Haute École de Musique in Genf, an der Gstaad Menuhin Festival Academy unter Neeme Järvi und Gennady Rozhdestvensky sowie in Italien unter Gianandrea Noseda, Gianluigi Gelmetti und Daniele Gatti fort. Im Alter von zwanzig Jahren gab Spotti sein Debüt als Dirigent von Le Nozze di Figaro am Teatro Mancinelli in Orvieto und 2016 wählte ihn Alberto Zedda zu seinem Assistenten für Rossinis Ermione an der Opéra de Lyon. Michele Spotti
© Marco Borrelli
Regula Mühlmann © ShirleySuarez

Zu seinen jüngsten Engagements gehören Debüts an der Opéra national de Paris mit Turandot; San Carlo di Napoli mit Simon Boccanegra; Arena di Verona mit Turandot zur Eröffnung der 101. Ausgabe; Teatro dell'Opera di Roma mit Die Zauberflöte; Deutsche Oper Berlin mit Il viaggio a Reims; Wiener Staatsoper mit La fille du régiment; Palau de les Arts in Valencia mit Ernani; Semperoper Dresden mit La bohème; Bunka Kaikan Tokyo mit dem Tokyo Philharmonic Orchestra und Juan Diego Flórez. Ausserdem eröffnete er die 18. Ausgabe von MITO SettembreMusica mit Beethovens Neunter Sinfonie. Zu seinen Engagements in der Saison 2024/25 gehören neben zahlreichen Terminen in Marseille mehrere Sinfoniekonzerte in Bozen, Trient, Mailand und Rovigo mit dem Haydn-Orchester und Beatrice Rana, dann in Florenz, in Basel und bei den Tiroler Festspielen; das Operndebüt am Maggio Fiorentino mit Norma; Rigoletto an der Deutschen Oper; eine Neuproduktion des Diptychons L'heure espagnole/Gianni Schicchi an Les Arts in Valencia und die Rückkehr an die Pariser Oper mit Les Brigands.
Das Kammerorchester Basel, 1984 gegründet, ist ein fester Bestandteil der Basler Musiklandschaft mit zwei Abonnementreihen im Stadtcasino Basel sowie Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 70 Konzerten pro Saison ist es auf Tourneen unterwegs.
Als Spezialistenensemble mit dem Schwerpunkt in der Wiener Klassik wurde das Kammerorchester Basel 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt.
Der Entdeckergeist treibt die Musiker:innen auf die Spuren des historisch informierten Klangbildes, wodurch ein ganz eigener Kammerorchester Basel-Klang entsteht, der verschiedene Stile und Richtungen verbindet und vielseitig ist.
Mit ausgewählten Solist:innen wie Hélène Grimaud, Regula Mühlemann, Vilde Frang, Bertrand Chamayou oder Sebastian Bohren arbeitet das Kammerorchester Basel immer wieder gerne zusammen. Unter der künstlerischen Leitung der Konzertmeister:innen sowie ausgewählter Dirigent:innen wie u. a. Delyana Lazarova, Izabelė Jankauskaitė, René Jacobs oder Marc Minkowski präsentiert das Kammerorchester Basel sein breites Repertoire.
Die Vermittlungsarbeit ist seit vielen Jahren Herzstück der musikalischen Arbeit. Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.
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Kammerorchester Basel © Matthias Müller
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Herausgeber Kammerorchester Basel
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Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier
Text Verena Naegele
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