«Jauchzet, frohlocket» – Kammerorchester Basel Abokonzert | Abendprogramm

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Clariant-Weihnachtskonzert

Mo 16.12.2024 – 19.30 Uhr

Di 17.12.2024 – 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel

WHAT ARE WE HERE FOR?

Greater chemistry

Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.

Ein Licht in dunklen Zeiten

Johann Sebastian Bach vollendete die Komposition seines Weihnachtsoratoriums im Jahre 1734, als Europa von ständigen Machtkämpfen und Rivalitäten geprägt war. Das Heilige Römische Reich war politisch fragmentiert, und die Konkurrenz zwischen den führenden Mächten wie Frankreich, Preussen und Österreich führte immer wieder zu militärischen Konflikten und diplomatischen Spannungen. Verstärkt durch die dadurch entstandenen Kosten war die wirtschaftliche Lage in vielen Teilen Europas instabil. Auch die konfessionellen Spannungen zwischen protestantischen und katholischen Regionen nach der Reformation und den darauf gefolgten Glaubenskriegen flammten trotz des Westfälischen Friedens von 1648 immer wieder auf. Inmitten dieser unruhigen Zeiten strahlte Bachs Musik eine Botschaft von Hoffnung, Glauben und Harmonie aus.

Auch heute, knapp dreihundert Jahre später, sehen wir uns vielen Bedrohungen und grossen Herausforderungen gegenüber. Der andauernde Krieg gegen die Ukraine, die neue Dimension der Eskalation zwischen Israel und seinen Nachbarn, die unübersehbaren Folgen des Klimawandels oder die gegenwärtigen wirtschaftlichen Unsicherheiten lassen uns oftmals hilflos zurück. Gerade in solchen Zeiten benötigen wir Momente der Besinnlichkeit und der Inspiration. Bachs Musik gewährt uns solche Momente, indem sie unterschiedliche Stimmen und Klänge zu einer harmonischen Einheit verschmelzen lässt. Auch für unsere Gesellschaft wünsche ich mir, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Glaubens und ungleicher Überzeugung wieder zusammenfinden, um gemeinsam eine friedliche und nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Als Unternehmen sind auch wir uns dieser Verantwortung bewusst. Wir engagieren uns täglich für nachhaltige Lösungen und Innovationen, die auf langfristige Zusammenarbeit und ein friedliches Miteinander setzen. Kultur und Musik sind dabei insofern Brückenbauer, als sie Verständigung über sprachliche, politische und ideologische Grenzen hinweg ermöglichen.

Seit vielen Jahren unterstützt Clariant daher mit Freude das Kammerorchester Basel. Besonders in diesen festlichen Tagen möchten wir damit ein Zeichen setzen für die Kraft der Kunst, uns in schwierigen Zeiten zu vereinen.

Ich wünsche Ihnen einen unvergesslichen musikalischen Abend und ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest.

Conrad Keijzer © zVg

16. und 17.12.2024 – 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel

18.30 Uhr Weihnachtliche Einstimmung mit «Basel gyygt» Kinder von «Basel gyygt» spielen Choräle aus dem Weihnachtsoratorium und Weihnachtslieder

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Weihnachtsoratorium, BWV 248

1. Kantate

2. Kantate

3. Kantate

6. Kantate

Konzertende ca. 22.00 Uhr

«Basel gyggt» ist ein Projekt, in dem etwa 300 Kinder im Primarschulalter aus 49 Nationen in wöchentlichen Gruppenunterrichtseinheiten in Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass unterrichtet werden. Das Kammerorchester Basel und «Basel gyygt» verbindet seit einiger Zeit eine enge Zusammenarbeit, so unterrichten Musiker:innen des Orchesters bei «Basel gyygt». Im Frühjahr 2023 fand ein erstes partizipatives Vermittlungsprojekt unter dem Titel «Chaos unter dem Himmel» und der Beteiligung von 35 Kindern von «Basel gyygt» und 20 Musiker:innen des Kammerorchester Basel statt. Mit dieser positiven Erfahrung führen wir die Zusammenarbeit fort mit der weihnachtliche Einstimmung vor den Weihnachtskonzerten. Am 20. Juni wird es eine weiteres Projekt im Don Bosco geben, bei dem die Kinder Teil des Orchesters sind und Musik von W. A. Mozart spielen werden.

Das Kammerorchester Basel ist mit diesem Programm auf Tournee: 13.12.2024 Ansbach, St. Gumbertus; 18.12.2024 Dijon, l'Auditorium; 20.12.2024 Nürnberg, Friedenskirche; 21.12.2024 München, Herkulessaal

Anna-Lena Elbert Sopran

Susanne Langner Alt

Tobias Hunger Tenor

Thomas Laske Bass

Windsbacher Knabenchor

Ludwig Böhme Leitung

Kammerorchester Basel

Flöte

Anne Freitag

Regula Bernath

Oboe

Georg Fritz

Francesco Capraro

Elena Branno

Olga Marulanda

Fagott

Carles Cristobal Ferran

Trompete

Simon Lilly

Christian Bruder

Jan Wollmann

Violine 1

Dmitry Smirnov

Mirjam Steymans-Brenner

Regula Schwaar

Nina Candik

Tamás Vásárhelyi

Violine 2

Anna Troxler

Valentina Giusti

Eva Miribung

Lotta Suvanto

Viola

Mariana Doughty

Bodo Friedrich

Anne-Françoise Guezingar

Violoncello

Christoph Dangel

Georg Dettweiler

Kontrabass

Stefan Preyer

Stand 18.11.2024, Änderungen vorbehalten

Cembalo

Sergio Ciomei

Orgel

Johannes Keller

Pauken

Sebastiaan Molenaar

Das Programm in Kürze

Am 25. Dezember 1734 erlebt Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium in der Leipziger Nikolaikirche seine Uraufführung. Bestehend aus sechs eigenständigen Kantaten ist das Werk als Zyklus aufgebaut, der über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel 1734/35 aufgeführt wurde. Heutzutage wird es meistens in der Adventszeit sowie in gekürzter Fassung im Konzertsaal gespielt und gehört für viele zu den Musthave-Werken der Weihnachtszeit.

Hör-Impuls

Im Gegensatz zum jauchzenden Beginn des Oratoriums, eröffnet Bach die zweite Kantate mit einer ruhigen pastoralen Sinfonia. Anstelle von Pauken und Trompeten wird in Form von zwei Oboen d’amore und Oboen da caccia den Bordunen und Schalmeien der Hirten auf dem Feld gedacht. Schliessen Sie die Augen und lauschen Sie den vier Oboen, die mit den Streichern und Flöten in einen sinnlichen Dialog treten.

Zum Hörbeispiel

Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.

Einfache Sprache

Das Programm in einfacher Sprache

Sie hören heute ein Musikstück: das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.

Das Weihnachtsoratorium wurde 1734 zum 1. Mal gespielt. Es hat 6 Teile.

Die Teile nennt man Kantaten.

Sie erzählen die Weihnachtsgeschichte.

Heute hören Sie die Kantaten 1, 2, 3 und 6. Die Kantaten beschreiben die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag.

Die 1. Kantate berichtet von der Geburt Jesus Christus.

In der 2. Kantate verkündet der Engel den Hirten, dass Jesus geboren wurde.

Die 3. Kantate beschreibt die Ankunft der Hirten im Stall.

Die 6. Kantate handelt von der Anbetung der Weisen aus dem Morgenland.

Es gibt einen Erzähler, den sogenannten Evangelisten. Er erzählt die Handlung.

Es gibt 4 Solist:innen.

Diese kommentieren mit ihrem Gesang das Geschehen. Ausserdem gibt es den Chor.

Auch der Chor gibt Kommentare zur Handlung ab.

Als Träger des Labels Kultur Inklusiv setzt sich das Kammerorchester Basel für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch

Das Programm

An einem Abend die Feiertage erleben –von Weihnachten

bis Dreikönig

«Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage, rühmet, was heute der Höchste getan!»

Kaum begonnen, hat uns das Weihnachtsoratorium wieder in seinen Bann gezogen. Voller Vorfreude auf das, was kommen wird, empfangen uns Chor und Orchester und nehmen uns mit auf eine musikalische Reise über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel 1734/35. Wird in dem Oratorium nicht über die Geburt Jesu berichtet? Was hat das mit den Feiertagen 1734/35 zu tun? Das, was wir heute an einem Abend hören werden, war ursprünglich nicht so gedacht.

Vor 290 Jahren, am 25. Dezember 1734, erlebt Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium BWV 248 in der Leipziger Nikolaikirche seine Uraufführung. Das Werk wurde aber nicht komplett an einem Abend aufgeführt, sondern aufgeteilt in sechs Kantaten für die Gottesdienste der damaligen sechs christlichen Festtage: an den drei Weihnachtstagen vom 25. bis 27. Dezember, an Neujahr, am Sonntag nach Neujahr und am Dreikönigstag, dem 6. Januar.

Die erste, zweite und dritte Kantate von BWV 248 waren für die drei Weihnachtstage vorgesehen. Erzählt wird die Geburt Jesu, die Verkündung der Frohen Botschaft des Engels an die Hirten sowie die Anbetung der Hirten im Stall. Die vierte Kantate gehörte zum Neujahrstag, dem 1. Januar. Hier wird vom Fest der Beschneidung und der Namensgebung Jesu erzählt. Am ersten Sonntag des neuen Jahres sollte die fünfte Kantate aufgeführt werden und handelt vom anstehenden Besuch der Weisen aus dem Morgenland. Mit der sechsten Kantate endete das Oratorium am 6. Januar, dem Dreikönigstag. Es handelt von der Anbetung der Weisen aus dem Morgenland und der Gefährdung Jesu durch König Herodes, vor der er glücklicherweise bewahrt wird.

Erläutert wird die Handlung in den Rezitativen durch einen Erzähler, dem «Evangelisten», während die Solist:innen und die Chöre in Arien oder Chorsätzen das Geschehen kommentieren oder reflektieren.

Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium

Besetzung

2 Flöten, 4 Oboen, 1 Fagott, 3 Trompeten, Streicher, Cembalo, Orgel, Pauken

Entstehung 1734

Uraufführung

25. Dezember 1734

Wir erleben das Weihnachtsoratorium heute als Kurzreise an einem Abend, anstatt an sechs Gottesdiensten über 13 Tage hinweg. Aufgrund des monumentalen Umfangs und weil man das Risiko nicht eingehen möchte, dass die «ermüdeten Hörer die Schönheiten nicht mehr fassen», wie es Albert Schweitzer formulierte, wird das Weihnachtsoratorium meist in gekürzter Fassung aufgeführt. Die Kantaten 1, 2, 3 und 6, die drei Weihnachtstage und der Dreikönigstag, gelten als die bekanntesten des Werkes und werden oft in Kombination verwendet, nicht zuletzt wegen der einheitlichen Orchestrierung.

Mit dem Wandel des Werks von einer Gottesdienstmusik zu einem abendfüllenden Konzert, ging die eigentliche liturgische Bedeutung der Musik verloren. Die heutzutage gewohnte Verschiebung der Aufführungszeit von Weihnachten in die Adventzeit, wäre zu Bachs Zeiten ebenfalls undenkbar gewesen. Im Advent hatte reich verzierte Musik in den Kirchen zu schweigen, stille Einkehr war die Devise. Wenn dann am ersten Weihnachtstag die Geburt Jesu gefeiert wurde, konnte das mit einem Werk wie Bachs Oratorium umso freudiger vonstatten gehen.

Schon zu Lebzeiten behauptet sich Bachs Kompositionsstil durch seine Einzigartigkeit und Unverkennbarkeit. Doch wie viele seiner Zeitgenossen, pflegte er Material aus seinen bereits vorhandenen Werken sowie aus deren anderer Komponisten wiederzuverwenden. Bereits im 18. Jahrhundert war diese Praxis nicht frei von Kritik, doch der Gedanke eines «Originalgenies» oder das moderne künstlerische Urheberrecht waren nicht Teil des Barocks. Komponisten waren durch kurzfristige oder übermässig viele Aufträge überlastet und griffen gerne auf bereits vorhandenes Material zurück. Zudem konnte mit dieser Methode ein musikalischer Entwurf, der ursprünglich nur für eine einmalige Gelegenheit gedacht war, im Rahmen eines anderen Kontextes dauerhaft nutzbar gemacht und vor dem Vergessen gerettet werden. Das sogenannte «Parodieverfahren» stellt dabei die einfachste Form einer solchen Umarbeitung dar. Beinhaltet ein Stück Singstimmen, wird am ursprünglichen Notentext nur wenig verändert. Ausgetauscht wird hingegen der gesungene Text. Dieses Verfahren zeigt sich beispielsweise im Eingangschor von BWV 248: «Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage!» lautet der Text. Der ursprüngliche Wortlaut war aus einer weltlichen Glückwunsch-

kantate für die sächsische Kurfürstin und polnische Königin Maria Josepha aus dem Jahr 1733: «Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten! Klingende Saiten, erfüllet die Luft», ein Text, der inhaltlich eigentlich perfekt passte, da er wortwörtlich die zu hörende Musik beschreibt. Doch Bach schafft es mit neuem Text den Affekt und Gefühlsrausch der Weihnachtszeit in diese Komposition zu legen, so dass man nicht daran zweifelt, die Musik sei je für etwas anderes geschrieben worden.

Für seine Überarbeitungen verwendete er vor allem weltliche Kantaten als Vorlagen, so auch in der Alt-Arie «Bereite Dich, Zion» aus der ersten Kantate, welche ihr musikalisches Vorbild in der Arie aus BWV 213 «Ich will dich nicht hören» findet. Im Original untermalt eine strenge unisono Staccato-Streicherbegleitung die Ablehnung Herkules’ gegenüber der Wollust. In der Alt-Arie jedoch wird diese Begleitung weich und gebunden gespielt. Zusammen mit der Melodie in der ersten Violine und der Oboe d’amore drückt die Musik nun das Gegenteil aus: die Sehnsucht nach Nähe. Bach zeigt auch hier sein Fingerspitzengefühl, weltliche Musik in einen weihnachtlichen Kontext umzugestalten und ihr einen gänzlich neuen Charakter zu verleihen.

Das sich Bachs Weihnachtsoratorium heute einer solchen Beliebtheit erfreuen kann, ist nicht zuletzt Felix Mendelssohn Bartholdy zu verdanken, als dieser 1829 mit der Wiederaufführung der Matthäuspassion Bach wiederentdeckte (denn Mitte des 18. Jahrhunderts war Bachs Musik schon nicht mehr in aller Munde). Das Barockzeitalter wird von der Frühklassik abgelöst, ein Traditionsknick, den Bach sogar vor seinem Tod 1750 spüren musste. Das Interesse an seiner Musik nahm ab und je mehr er sich auf die Komposition von zyklischen Grosswerken konzentrierte, desto mehr nahm das Interesse ab. Doch im 19. Jahrhundert fand ein Umdenken statt. Bach wurde wiederentdeckt und sein Werk wurde zu einem zentralen Kulturgut. Bachs Musik wurde für viele eine Grundlage: Er, der geniale Komponist, der alle Kompositionskünste, Stile und Genres studierte und für jedes seiner Ämter passende Kompositionen bereitstellen konnte und der kompromisslos auf die Qualität seiner Musiker und Produktionen bestanden hatte. Heute hat sich das Weihnachtsoratorium zu einem nicht mehr wegzudenkendem Werk in der Weihnachtzeit und sein Eingangschor zum klassischen Ausdruck der Weihnachts-

freude entwickelt. «Jauchzet, frohlocket», mit diesem Unisono-Ausruf wird der Startschuss für die festliche Stimmung gegeben. Jubel und Freude herrscht, denn bald wird das Christkind geboren, und nicht nur der Chor freut sich. Mit Pauken und Trompeten bündelt Bach diese Vorfreude in einer prägnanten musikalischen Geste im gesamten Orchester. Mit jubelnden Chorpassagen, singenden Trompetenfanfaren aber auch mit spielerischen Flöten und Oboenklängen schafft es Bach, die Erzählung bildnerisch zu untermalen. Der Zuhörer spürt die Freude, sieht die Hirten auf den Feldern ehrfürchtig zitternd vor dem Engel, hört das Jubeln der Engelsscharen und beobachtet das schlafende Jesuskind in der harten Krippe. Auch wenn wir heutzutage mit anderen Voraussetzungen das Werk anhören und auf den Inhalt bezogen nicht mehr glauben können oder wollen, schafft es Bach, zu berühren und Gläubige sowie Nichtgläubige mit seiner Musik abzuholen und zu begeistern.

Auf, jauchzet und frohlocket! Weihnachten steht vor der Tür!

Chantal Gardelli

Eröffnungschor aus der 1. Kantate, in dem Bach den Text der Parodievorlage «Tönet, ihr Pauken! Erschallet Trompeten!» in die Partitur übernimmt, durchstreicht und zu «Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage» korrigiert. © Wikimedia commens

«Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage» I. Kantate, am ersten Weihnachtstag

1. Chor

Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage, Rühmet, was heute der Höchste getan!

Lasset das Zagen, verbannet die Klage, Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!

Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören, Lasst uns den Namen des Herrschers verehren!

2. Rezitativ, Evangelist

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augusto ausging, dass alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen liesse, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiliäa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt David, die da heisset Bethlehem; darum, dass er von dem Hause und Geschlechte David war: auf dass er sich schätzen liesse mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

3. Rezitativ, Alt

Nun wird mein liebster Bräutigam, nun wird der Held aus Davids Stamm zum Trost, zum Heil der Erden einmal geboren werden. Nun wird der Stern aus Jakob scheinen, sein Strahl bricht schon hervor. Auf, Zion, und verlasse nun das Weinen, dein Wohl steigt hoch empor!

4. Arie, Alt

Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn!

Deine Wangen müssen heut viel schöner prangen, eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben!

5. Choral

Wie soll ich dich empfangen, und wie begegn' ich dir?

O aller Welt Verlangen, O meiner Seelen Zier!

O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.

6. Rezitativ, Evangelist

Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten sonst

keinen Raum in der Herberge.

7. Choral, Chor-Sopran, mit Rezitativ, Bass

Sopran: Er ist auf Erden kommen arm,

Bass: Wer will die Liebe recht erhöhn, die unser Heiland vor uns hegt?

Sopran: dass er unser sich erbarm, Bass: ja, wer vermag es einzusehen, wie ihn der Menschen Leid bewegt?

Sopran: und in dem Himmel mache reich

Bass: des Höchsten Sohn kömmt in die Welt; weil ihm ihr Heil so wohl gefällt,

Sopran: und seinen lieben Engeln gleich.

Bass: So will er selbst als Mensch geboren werden.

Sopran: Kyrieleis!

8. Arie, Bass

Grosser Herr, o starker König, liebster Heiland, o wie wenig achtest du der Erden Pracht! Der die ganze Welt erhält, ihre Pracht und Zier erschaffen, muss in harten Krippen schlafen.

9. Choral

Ach mein herzliebes Jesulein, mach dir ein rein sanft Bettelein, zu ruhn in meines Herzens Schrein, dass ich nimmer vergesse dein!

«Und es waren Hirten in derselben Gegend» II. Kantate, am zweiten Weihnachtstag

10. Sinfonia

11. Rezitativ, Evangelist

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herren leuchtet um sie, und sie fürchten sich sehr.

12. Choral

Brich an, o schönes Morgenlicht, und lass den Himmel tagen!

Du Hirtenvolk, erschrecke nicht, weil dir die Engel sagen, dass dieses schwache Knäbelein soll unser Trost und Freude sein, dazu den Satan zwingen und letzlich Frieden bringen.

13. Rezitativ, Evangelist

Und der Engel sprach zu ihnen: Der Engel, Sopran: Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David.

14. Rezitativ, Bass

Was Gott dem Abraham verheissen, das lässt er nun dem Hirtenchor erfüllt erweisen.

Ein Hirt hat alles das zuvor von Gott erfahren müssen. Und nun muss auch Hirt die Tat, was er damals versprochen hat, zuerst erfüllet wissen.

15. Arie, Tenor

Frohe Hirten, eilt, ach eilet, eh' ihr euch zu lang verweilet, eilt, das holde Kind zu sehn. Geht, die Freude heisst zu schön, sucht die Anmut zu gewinnen, geht und labet Herz und Sinnen!

16. Rezitativ, Evangelist

Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippen liegen.

17. Choral

Schaut hin, dort liegt im finstern Stall, dess' Herrschaft gehet überall. Da Speise vormals sucht ein Rind, da ruhet itzt der Jungfrau'n Kind.

18. Rezitativ, Bass

So geht denn hin, ihr Hirten, geht, dass ihr das Wunder seht; und findet ihr des Höchsten Sohn in einer harten Krippe liegen, so singet ihm bei seiner Wiegen aus einem süssen Ton und mit gesamtem Chor dies Lied zur Ruhe vor!

19. Arie, Alt

Schlafe, mein Liebster, geniesse der Ruh, wache nach diesem vor aller Gedeihen!

Labe die Brust, empfinde die Lust, wo wir unser Herz erfreuen!

20. Rezitativ, Evangelist

Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

21. Chor

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

22. Rezitativ, Bass

So recht, ihr Engel, jauchzt und singet, dass es uns heut so schön gelinget!

Auf denn! wir stimmen mit euch ein, uns kann es, so wie euch, erfreun.

23. Choral

Wir singen dir in deinem Heer aus aller Kraft Lob, Preis und Ehr, dass du, o lang gewünschter Gast, dich nunmehr eingestellet hast. PAUSE

«Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen»

III. Kantate, am 3. Weihnachtstag

24. Chor

Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen, lass dir die matten Gesänge gefallen, wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht!

Höre der Herzen frohlockendes Preisen, wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!

25. Rezitativ, Evangelist

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:

26. Chor

Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

27. Rezitativ, Bass

Er hat sein Volk getröst', Er hat sein Israel erlöst, die Hülf aus Zion hergesendet und unser Leid geendet.

Seht, Hirten, dies hat er getan; geht, dieses trefft ihr an!

28. Choral

Dies hat er alles uns getan, sein gross Lieb zu zeigen an; des freu sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit. Kyrieleis!

29. Duett, Sopran und Bass

Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen tröstet uns und macht uns frei. Deine holde Gunst und Liebe, deine wundersamen Triebe machen deine Vatertreu wieder neu.

30. Rezitativ, Evangelist

Und sie kamen eilend und funden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesaget war. Und alle, für die es kam, wunderten sich der Rede, die Ihnen die Hirten gesaget hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

31. Arie, Alt

Schliesse, mein Herze, dies selige Wunder, fest in deinem Glauben ein!

Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke, immer zur Stärke deines schwachen Glaubens sein!

32. Rezitativ, Alt

Ja, ja, mein Herz soll es bewahren, was es an dieser holden Zeit zu seiner Seligkeit für sicheren Beweis erfahren.

33. Choral

Ich will dich mit Fleiss bewahren

ich will dir leben hier, dir will ich abfahren, mit dir will ich endlich schweben voller Freud, ohne Zeit dort im andern Leben.

34. Rezitativ, Evangelist

Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten Gott um alles, das sie gesehen und gehöret hatten, wie denn zu ihnen gesaget war.

35. Choral

Seid froh dieweil, dass euer Heil ist hie ein Gott und auch ein Mensch geboren, der, welcher ist der Herr und Christ

in Davids Stadt, von vielen auserkoren.

24. Chor (da capo)

Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen, lass dir die matten Gesänge gefallen, wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht!

Höre der Herzen frohlockendes Preisen, wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!

«Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben» VI. Kantate, am Fest der Erscheinung Christi

54. Chor

Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben, so gib, dass wir im festen Glauben nach deiner Macht und Hülfe sehn. Wir wollen dir allein vertrauen; So können wir den scharfen Klauen des Feindes unversehrt entgehn.

55. Rezitativ, Evangelist

Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernet mit Fleiss von ihnen, wenn der Stern erschienen wäre. Und weiset sie gen Bethlehem und sprach: Herodes

Ziehet hin und forschet fleissig nach dem Kindlein, und wenn ihr's findet, sagt mir's wieder, dass ich

auch komme und es anbete.

56. Rezitativ, Sopran

Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen, nimm alle falsche List, dem Heiland nachzustellen; der, dessen Kraft kein Mensch ermisst, bleibt doch in sichrer Hand. Dein Herz, dein falsches Herz ist schon, nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn, den du zu stürzen suchst, sehr wohl bekannt.

57. Arie, Sopran

Nur ein Wink von seinen Händen stürzt ohnmächt'ger Menschen Macht.

Hier wird alle Kraft verlacht! Spricht der Höchste nur ein Wort,

seiner Feinde Stolz zu enden, Oh, so müssen sich sofort. Sterblicher Gedanken wenden.

58. Rezitativ, Evangelist

Als sie nun den König gehöret hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging für ihnen hin, bis dass er kam, und stund obern über, da das Kindlein war.

Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und täten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen.

59. Choral

Ich steh an deiner Krippen hier, O Jesulein, mein Leben; Ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin, und lass dir's wohl gefallen!

60. Rezitativ, Evangelist

Und Gott befahl ihnen im Traum, dass sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land.

61. Rezitativ, Tenor

So geht! Genug, mein Schatz geht nicht von hier, er bleibet da bei mir,

ich will ihn auch nicht von mir lassen. Sein Arm wird mich aus Lieb mit sanftmutsvollem Trieb und grösster Zärtlichkeit umfassen; Er soll mein Bräutigam verbleiben, ich will ihm Brust und Herz verschreiben.

Ich weiss gewiss, er liebet mich, mein Herz liebt ihn auch inniglich und wird ihn ewig ehren. Was könnte mich nun für ein Feind bei solchem Glück versehren?

Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund;

Und werd ich ängstlich zu dir flehn; Herr, hilf! so lass mich Hilfe sehn.

62. Arie, Tenor

Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken; Was könnt ihr mir für Furcht erwecken?

Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir! Ihr mögt euch noch so grimmig stellen, droht nur, mich ganz und gar zu fällen, Doch seht! mein Heiland wohnet hier.

63. Rezitativ, Chor

Was will der Hölle Schrecken nun, was will uns Welt und Sünde tun, da wir in Jesu Händen ruhn?

64. Choral

Nun seid ihr wohl gerochen an eurer Feinde Schar, denn Christus hat zerbrochen, was euch zuwider war.

Tod, Teufel, Sünd und Hölle sind ganz und gar geschwächt; bei Gott hat seine Stelle das menschliche Geschlecht.

Die international gefragte Münchner Sopranistin Anna-Lena Elbert wurde 1994 in Pullach im Isartal geboren und pflegt eine rege Konzerttätigkeit mit einem breit gefächerten Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne. Sie musizierte mit Orchestern wie den Münchner Symphonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, der Hofkapelle Stuttgart, den Düsseldorfer Symphonikern, den Berliner Barock Solisten und dem Sinfonieorchester Porto. 2020 gab sie ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper in der Uraufführung der Kinderoper Spring doch! von Gordon Kampe sowie 2022 bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung seiner Kinderoper WUT. Mit Iván Fischer und dem Budapest Festival Orchestra debütierte sie mit György Ligetis Mysteries of the Macabre beim Beethovenfest Bonn, Musikfest Bremen und bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall London und interpretierte Bachs Matthäuspassion im Concertgebouw Amsterdam und Brügge. 2024 gab sie ihr Rollendebüt als Zerbinetta in Strauss‘ Ariadne auf Naxos beim Festival Dei Due Mondi in Spoleto. Als gefragte Interpretin von J. S. Bach und G. F. Händel sang sie u. a. beim Bachfest Leipzig, dem Bachfest Schaffhausen und im Händelhaus Halle. Als Preisträgerin des Richard Strauss Liedwettbewerbs sowie des Internationalen Helmut Deutsch Liedwettbewerbs gibt sie regelmässig Liederabende, u. a. bei der Schubertíada in Spanien, im Beethovenhaus Bonn und beim Lockenhaus Festival.

Die gebürtige Dresdnerin Susanne Langer studierte am Mozarteum Salzburg bei der Kammersängerin Prof. Elisabeth Wilke Gesang und beendete ihr Studium 2006 mit Auszeichnung. Als mehrfache Preisträgerin und Finalistin internationaler Wettbewerbe gewann sie unter anderem 2004 den Publikums- und Sonderpreis des internationalen Bachwettbewerbs Leipzig, sowie 2007 den Pfitznerpreis der Stadt Weiden. Sie musiziert solistisch mit Dirigenten wie V. Luks, H.-C. Rademann, R. Goebel, H. Rilling, L. Güttler und M. Gaigg. Mit Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Lautten Compagney Berlin, dem L'Orfeo Barockorchester, dem Wrocław Baroque Orchestra, dem Finnischen Barockorchester, dem Chor und Sinfonieorchester des WDR und diversen kammermusikalischen Formationen arbeitete sie bereits zusammen.

Anna-Lena Elbert © zVg
Susanne Langer © zVg

Als international agierende Solistin ist sie ebenso gefragt, wie als Ensemblesängerin im RIAS Kammerchor, Ælbgut, Opella Musica oder Ensemble amarcord.

In der Saison 2024/25 wird sie unter anderem mit dem Kreuzchor Dresden unter den Kreuzkantoren Roderich Kreile und Martin Lehmann sowie dem Windsbacher Knabenchor auftreten.

Gemeinsam mit Ludwig Böhme und dem Leipziger Synagogalchor setzt sie sich für die Bewahrung und Belebung weltlicher und geistlicher jüdischer Musik ein. Diese Arbeit wurde 2016 mit dem Obermayer German Jewish History Award gewürdigt.

Seit 2021 ist sie Direktoriumsmitglied der Neuen Bachgesellschaft.

Tobias Hunger erhielt seine Gesangsausbildung bei Hermann Christian Polster an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Bereits während seiner Zeit im Dresdner Kreuzchor trat er solistisch in Erscheinung und sammelte neben seinem Studium unzählige Erfahrungen auf der Opern- und Konzertbühne. Als international gefragter Lied-, Konzert- und Oratoriensänger konzertiert Tobias Hunger in ganz Europa; dabei arbeitet er mit Dirigenten wie P. Herreweghe, V. Luks, H.-C. Rademann, A. Viktora oder T. Koopmann zusammen. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren sein umfangreiches Schaffen. Sein Repertoire reicht von Werken der Renaissance, des Barock und der Klassik bis hin zu Musik der 1920er und 30er Jahre sowie der Moderne. Besondere Aufmerksamkeit widmet er dabei Werken von Johann Kuhnau, Johann Herrmann Schein, Jan Dismas Zelenka und Johann Sebastian Bach.

Der in Stuttgart geborene Bariton Thomas Laske sammelte als Mitglied der Stuttgarter Hymnus-Chorknaben erste musikalische Erfahrungen. Nach Studienabschlüssen in den Fächern Ton- und Bildtechnik als Diplomingenieur und Gesang in Düsseldorf wurde er zunächst an dem Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein und anschliessend an den Wuppertaler Bühnen engagiert. 1997 gewann er den Richard-Strauss-Wettbewerb in München.

Sein Schaffen ist durch zahlreiche Rundfunk- und CD-Einspielungen dokumentiert, darunter Bachs Johannes-Passion, Weih-

Tobias Hunger © zVg
Thomas Laske © Irène Zandel

nachtsoratorium, Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen und Schuberts Winterreise.

Zu seinem Opernrepertoire gehören die grossen Baritonpartien Mozarts, Don Giovanni und Graf Almaviva (Figaro) aber auch Rollen aus italienischen, französischen und russischen Opern wie Escamillo (Carmen), Eugen Onegin (Tschaikowski), ebenso wie Operettenrollen, etwa Graf Danilo (Die Lustige Witwe) oder Dr. Falke und Gabriel von Eisenstein (Strauss’ Fledermaus). Gastspiele führten ihn an renommierte Häuser wie die Deutsche Oper Berlin, Bayerische Staatsoper, Oper Köln, Oper Frankfurt und das National Center for the Performing Arts Peking. Vor allem aber ist Thomas Laske ein gefragter Lied- und Konzertsänger, der mit Dirigenten und Ensembles wie Karl-Friedrich Beringer, Georg Christoph Biller, Riccardo Chailly, Mariss Jansons, und Orchestern wie dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, Gewandhausorchester Leipzig und den St. Petersburger Philharmonikern zusammengearbeitet hat. Für seine pädagogische Tätigkeit verlieh ihm die Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf den Titel Honorarprofessor.

Der Windsbacher Knabenchor zählt heute zur Spitze der Knabenchöre. Musikalisch liegt der Schwerpunkt dabei auf geistlicher Musik, wobei das Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne reicht. Neben A-cappella-Werken aller Epochen umfasst es auch die grossen Oratorien von Bach, Händel, Mozart, Mendelssohn Bartholdy und Brahms. Der Knabenchor wurde 1946 von Hans Thamm gegründet und von seinem Nachfolger Karl-Friedrich Beringer über drei Jahrzehnte hinweg zu nationaler und internationaler Anerkennung geführt. Renommierte Orchester wie das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin oder die Akademie für Alte Musik Berlin arbeiten gern mit dem Chor zusammen. Zahlreiche CD-Produktionen sowie Hörfunk- und Fernsehauftritte überzeugen Musikkritiker und Publikum gleichermassen. Einladungen zu wichtigen Festivals wie dem Rheingau Musik Festival sowie regelmässige Auftritte in den deutschen und europäischen Musikzentren unterstreichen die Bedeutung des Knabenchors im nationalen wie internationalen Musikleben. Konzertreisen führten die Sänger ins europäische Ausland wie auch nach Asien, Nord- und Südamerika und Australien.

Windsbacher Knabenchor © Katharina Gebauer

2022 wurde Ludwig Böhme zum künstlerischen Leiter des Windsbacher Knabenchors berufen. Mit ihm leitet ein musikalisches Multitalent den renommierten Windsbacher Knabenchor. Böhmes erste Saison mit dem Chor führte ihn und seine Sänger nach Spanien, dort kam das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach zur Aufführung.

Ludwig Böhme liebt Vokalmusik in ihrer Vielfalt – als Dirigent, Dozent, Sänger und Arrangeur. 2022 wurde er zum künstlerischen Leiter des Windsbacher Knabenchores berufen und trat im September sein neues Amt an.

Seine Kindheit verbrachte Böhme im Thomanerchor und studierte danach Chordirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. 1999 gründete er mit anderen ehemaligen Thomanern das Calmus Ensemble. 23 Jahre lang war er Bariton und kreativer Kopf des Leipziger Quintetts, das sich unter seiner Mitwirkung zu einer der führenden Vokalgruppen unserer Zeit entwickelte. Von 2002 bis 2022 leitete Böhme den Kammerchor Josquin des Préz, ein semiprofessionelles Leipziger Ensemble, spezialisiert auf Alte Musik, aber ebenso offen für andere Epochen. Unter ihm gewann der Chor 2018 einen Ersten Preis beim Deutschen Chorwettbewerb.

Zehn Jahre lang prägte Ludwig Böhme als künstlerischer Leiter den Leipziger Synagogalchor. Ein vielfach ausgezeichnetes, freies Ensemble, das sich seit 1962 ausschliesslich synagogaler und jiddischer Musik widmet. Böhme war mit diesem Ensemble Gast bei den grossen deutschen Musikfestivals. Er konzertierte im europäischen Inland und im internationalen Ausland. Mehr als 30 CD-Produktionen dokumentieren sein umfangreiches Schaffen.

Ludwig Böhme unterrichtete Dirigieren an den Musikhochschulen in Leipzig und Halle, er gab regelmässig Workshops und Meisterkurse und ist als Komponist und Arrangeur aktiv. Zusammen mit seiner Familie lebt er in Windsbach.

Ludwig Böhme © Katharina Gebauer

Das Kammerorchester Basel, 1984 gegründet, ist ein fester Bestandteil der Basler Musiklandschaft mit zwei Abonnementreihen im Stadtcasino Basel sowie Don Bosco Basel.

Weltweit und mit mehr als 70 Konzerten pro Saison ist es auf Tourneen unterwegs.

Als Spezialistenensemble mit dem Schwerpunkt in der Wiener Klassik wurde das Kammerorchester Basel 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt.

Der Entdeckergeist treibt die Musiker:innen auf die Spuren des historisch informierten Klangbildes, wodurch ein ganz eigener Kammerorchester Basel-Klang entsteht, der verschiedene Stile und Richtungen verbindet und vielseitig ist.

Mit ausgewählten Solist:innen wie Hélène Grimaud, Regula Mühlemann, Vilde Frang, Bertrand Chamayou oder Sebastian Bohren arbeitet das Kammerorchester Basel immer wieder gerne zusammen. Unter der künstlerischen Leitung der Konzertmeister:innen sowie ausgewählter Dirigent:innen wie u. a. Delyana Lazarova, Izabelė Jankauskaitė, René Jacobs oder Marc Minkowski präsentiert das Kammerorchester Basel sein breites Repertoire.

Die Vermittlungsarbeit ist seit vielen Jahren Herzstück der musikalischen Arbeit. Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.

Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.

Geniessen Sie vor dem Konzert ein Abendessen im mit einem Ticket zu einem Stadtcasino-Konzert des Kammerorchester Basel (ausser «Toxisch», aber vor dem Extrakonzert am 17.12.2024).

Und so geht's:

Sie reservieren vorab selbstständig einen Tisch im Teufelhof (ab 18 Uhr).

Dort gibt es einen Hauptgang für pauschal CHF 50.00 pro Person. Zudem erhalten die Gäste gegen Vorzeigen der Tickets ein kostenloses Apéro-Getränk. Sie sitzen entweder im Atelier oder in der Bar Zum Teufel (nach Verfügbarkeit).

Gegen 19.00 Uhr machen Sie sich auf den Weg ins Stadtcasino und sind rechzeitig zum Konzertbeginn dort und verbringen einen schönen Konzertabend.

Kammerorchester Basel © Matthias Müller

Wir danken unseren Partnerinnen und Partnern

Wir danken Clariant für die Unterstützung des heutigen Konzerts.

Presenting Sponsor Clariant Foundation

Sponsor Novartis

Konzertsponsoren

Clariant

EuroAirport

Primeo

Freunde

Freundeskreis Kammerorchester Basel

Les amis passionnés

Ungenannte Mäzen:innen und Förderer

Förderpartner

Stiftung Kammerorchester Basel

GGG Basel

Ernst Göhner Stiftung

H. & M. Hofmann-Stiftung

Öffentliche Beiträge

Abteilung Kultur Basel-Stadt

Di 31.12.2024 – 21.00 Uhr, Don Bosco

Silvester-Nachtklang: «Si balla...!»

Italienische instrumentale Tanzmusik von der Renaissance bis zum Spätbarock.

Mit: Katya Polin, Martin Zeller, Valentina Giusti, Olivier Wyrwas, N. N. (Tanz)

Fr 31.1.2025 – 21.00 Uhr, Museum

Kleines Klingental

Nachtklang: Beethoven und Berwald –«ungeschminkt historisch»

L. v. Beethoven: Septett in Es-Dur; Franz Berwald: Septett in B-Dur für Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass

Mit: Baptiste Lopez, Katya Polin, Christoph Dangel, Stefan Preyer, Konstantin Timokhine, Etele Dosa, Letizia Viola

Do 6.2.2025 – 19.30 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: Belcanto

Mit Musik von G. Rossini, V. Bellini, u. a.

Regula Mühlemann Sopran

Michele Spotti Leitung

Nächste Konzerte in Basel

Mi 19.2.2025 – 19.30 Uhr, Don Bosco

Abokonzert: O Venezia! Concerti für Violoncello und Orchester von A. Vivaldi, B. Strozzi, C. Shaw, G. Fauré, N. Paganini und A. Sartorio

Anastasia Kobekina Violoncello

Julia Schröder Violine und Leitung

Sa 22.3.2025 – 19.00 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: Toxisch

W. A. Mozart: Le nozze di Figaro, konzertante Aufführung

Florian Boesch, Anett Fritsch, Robert Gleadow, Nikola Hillebrand, Anna Lucia Richter, Anna-Doris Capitelli, Shinyoung Kim, Basler Madrigalisten, Giovanni Antonini

Fr 11.4.2025 – 19.30 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: Von der Muse geküsst Musik von F. Schubert, B. Bartók und O. Schoeck

Sebastian Bohren Violine (Schoeck)

Júlia Pusker Violine (Bartók) Izabelė Jankauskaitė Leitung

Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do: 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider & Tanner

Herausgeber Kammerorchester Basel

Direktor Marcel Falk

Redaktion Claudia Dunkel, Sarina Leuenberger

Text Chantal Gardelli

Design Stadtluft

Druck Schwarz auf Weiss Impressum

Dieses Programmheft erscheint einmalig zu den Konzerten am 16. und 17.12.2024, in einer Auflage von 1500 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht erbeten.

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