Dmitry Smirnov Violine
Samuel Niederhauser Violoncello
Aurel Dawidiuk Leitung (Brahms)
Mo 28.10.2024 – 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel
Bertrand Chamayou Klavier
Philippe Herreweghe Leitung (Mendelssohn Bartholdy)
Wir danken unseren Partnerinnen und Partnern
Presenting Sponsor
Clariant Foundation
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Stiftung Kammerorchester Basel
GGG Basel
Ernst Göhner Stiftung
H. & M. Hofmann-Stiftung
Öffentliche Beiträge
Abteilung Kultur Basel-Stadt
Mit freundlicher Unterstützung
Rita Zimmermann Musik-Stiftung
Wir danken dem für die Unterstützung des heutigen Konzerts.
Geniessen Sie vor dem Konzert ein Abendessen im
mit einem Ticket zu einem Stadtcasino-Konzert des Kammerorchester Basel (ausser «Toxisch», aber vor dem Extrakonzert am 17.12.2024).
Und so geht's:
Sie reservieren vorab selbstständig einen Tisch im Teufelhof (ab 18 Uhr).
Dort gibt es einen Hauptgang für pauschal CHF 50.00 pro Person. Zudem erhalten die Gäste gegen Vorzeigen der Tickets ein kostenloses Apéro-Getränk. Sie sitzen entweder im Atelier oder in der Bar Zum Teufel (nach Verfügbarkeit).
Gegen 19.00 Uhr machen Sie sich auf den Weg ins Stadtcasino und sind rechzeitig zum Konzertbeginn dort und verbringen einen schönen Konzertabend.
Mo 28.10.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr mit Julia Schröder, Konzertmeisterin des Kammerorchester Basel
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester in a-Moll, op. 102 35'
I. Allegro
II. Andante
III. Vivace non troppo
Pause
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 in d-Moll, op. 40 25'
I. Allegro appassionato
II. Adagio. Molto sostenuto
III. Finale. Presto scherzando
Sinfonie Nr. 1 in c-Moll, op. 11 35'
I. Allegro di molto
II. Andante
III. Minuetto. Allegro molto
IV. Allegro con fuoco
Konzertende ca. 21.55 Uhr
Das Kammerorchester Basel ist mit diesem Programm auf Tournee:
24.10.2024 Zug, Theater Casino
26.10.2024 Zürich, Tonhalle
27.10.2024 Dortmund, Konzerthaus
2.11.2024 Muri (AG), Festsaal im Kloster
Das Programm in Kürze
Mendelssohn und Brahms wurden zwar beide in Hamburg geboren, hatten jedoch sehr unterschiedliche Lebenswege. Als Brahms um 1850 in den Kreis um Clara und Robert Schumann aufgenommen wurde, lernte er von den Schumanns vieles über den bereits verstorbenen, hochverehrten Mendelssohn. Während dieser sich die Musikwelt als Jugendlicher im Sturm eroberte und keine Scheu hatte, sich, wie das heutige Programm zeigt, früh als Komponist und Virtuose auch den grossen Gattungen zu widmen, näherte sich Brahms seinen Sinfonien und Konzerten langsamer und mit Bedacht; das Doppelkonzert ist sein letztes grosses sinfonisches Werk. Beide Persönlichkeiten verbindet ihre Liebe zur Musik der Vergangenheit, die viele Spuren in ihren Kompositionen hinterlassen hat, eine Begeisterung für die Schweiz und die Distanz, sogar Abneigung, die Richard Wagner und sein Kreis ihrer Musik gegenüber äusserte.
Hör-Impuls
«Es fiel ihm wieder Mal nichts ein» – so spotteten die Kritiker über die Melodie des 3. Satzes des Doppelkonzerts – vorgetragen zuerst vom Violoncello mit sparsamer Orchesterbegleitung. Zunächst erscheint das Thema recht schlicht, doch aus der tänzerischen Melodie entfaltet Brahms ein Feuerwerk von Stimmungen: klangsinnlich, schwelgend, virtuos, lyrisch präsentiert sich der Gedanke, um am Ende mit einem Feuerwerk fulminant das Werk zu schliessen.
Zum Hörbeispiel
Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.
Dmitry Smirnov Violine
Samuel Niederhauser Violoncello
Aurel Dawidiuk Leitung (Brahms)
Bertrand Chamayou Klavier
Philippe Herreweghe Leitung (Mendelssohn Bartholdy)
Kammerorchester Basel
Flöte
Isabelle Schnöller
Matthias Ebner
Oboe
Matthias Arter
Francesco Capraro
Klarinette
Markus Niederhauser
Guido Stier
Fagott
Andrea Matés Pro
Matteo Severi
Horn
Konstantin Timokhine
Mark Gebhart
Bastian Berlinghof
Takashi Sugimoto
Trompete
Simon Lilly
Christian Bruder
Violine 1
Julia Schröder
Nina Candik
Irmgard Zavelberg
Laia Azcona Morist
Matthias Müller
Tamás Vásárhelyi
Regula Schwaar
Violine 2
Anna Troxler
Mirjam Steymans-Brenner
Séverine Cozette
Regula Schär
Eva Miribung
Elena Abbati
Viola
Mariana Doughty
Anne-Françoise Guezingar
Stefano Mariani
Bodo Friedrich
Carlos Vallés García
Stand 1.10.2024, Änderungen vorbehalten
Violoncello
Christoph Dangel
Ekachai Maskulrat
Georg Dettweiler
Clara Védèche
Kontrabass
Stefan Preyer
Fran Petrač
Peter Pudil Pauken
Heikki Parviainen
Silvester-Nachtklang: «Si balla...!»
Di 31.12.2024 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
Nach dem grossen Erfolg des Silvester-Nachtklangs 2021 «Le Roi danse» gibt es dieses Jahr eine Fortsetzung.
Der französische König wird nicht zum Tanz gebeten, aber es werden verschiedene Tanzmusiken wie die Frottole, Pavane oder Galliarde aus dem frühen 17. Jahrhundert
von Dario Castello, Giovanni Battista Fontana, Biagio Marini, Giovanni Antonio Pandolfi Mealli u. v. m. gespielt. Zum Leben erweckt die Tänze unser Gast Julian Nicosia.
Mit:
Katya Polin Blockflöte, Barockvioline
Martin Zeller Viola da Gamba, Barockcello
Valentina Giusti Barockvioline, Perkussion
Olivier Wyrwas Cembalo
Julian Nicosia Tanz
Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket mit diesem QR-Code:
Inside Out – eine musikalische Revue zum 40. Geburtstag des Kammerorchester Basel
Kammerorchester Basel
Mathias Weibel Konzept
Julia Schröder musikalische Leitung
Thom Luz Œil extérieur
Fr 8.11.2024 – 20.00 Uhr
Sa 9.11.2024 – 16.00 Uhr
Sa 9.11.2024 – 20.00 Uhr
Don Bosco Basel
Einfache Sprache
Eine neue Konzertgattung
«Dann muss ich Ihnen doch meine letzte Dummheit melden. Das ist nämlich ein Konzert für Geige und Cello!» – Als Johannes Brahms seinem Verleger Simrock im August 1887 mit diesen Worten sein soeben fertig komponiertes Doppelkonzert ankündigte, war die Partitur des neuen Werkes weitgehend notiert und die ersten Proben mit den Solisten der Uraufführung, dem Violinisten Joseph Joachim und dem Cellisten Robert Hausmann, bereits arrangiert. Briefliche Hinweise zur Entstehung der Komposition legen nahe, dass Brahms zunächst Hausmann ein grösseres solistisches Werk versprochen hatte und sich das durchaus ungewöhnliche Vorhaben eines Doppelkonzertes für Violine und Violoncello erst während der Arbeiten herauskristallisierte. Denn trotz historisch entfernteren Vorläufern einer Besetzung mit mehreren Soloinstrumenten, zu denen Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonia concertante in Es-Dur für Violine und Viola KV 364 und Ludwig van Beethovens Tripelkonzert in C-Dur op. 56 zu zählen sind, gibt es praktisch keine Gattungstradition, auf die sich Brahms in seinem Vorhaben beziehen konnte. Dass sich der bewunderte Komponist nach zwei gefeierten Klavierkonzerten und einem ebenso berühmten Violinkonzert an etwas ganz Neues herantraute, mag rein künstlerische Gründe gehabt haben. Es könnte aber auch mit Brahms’ Wunsch zu tun haben, Joseph Joachim mit einer bedeutenden Komposition die Hand zur Versöhnung zu reichen. Denn mit seinem alten Freund und Vertrauten war es Anfang der 1880er-Jahre zu einem tiefen persönlichen Zerwürfnis gekommen. So bat Brahms zu den ersten Verständigungsproben mit Joachim und Hausmann in Baden-Baden die alte gemeinsame Freundin Clara Schumann hinzu, deren Tagebucheinträge und Briefe das Ereignis kommentieren. Nach intensiven Proben wurde die Komposition am 18. Oktober 1887 in Köln uraufgeführt und im Zuge mehrerer weiterer Aufführungen auch am 20. November desselben Jahres mit beiden Solisten unter der Leitung von Brahms in Basel zur Aufführung gebracht.
Johannes Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester in a-Moll, op. 102
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Streicher, Pauken
Entstehung 1887
Uraufführung
18. Oktober 1887 im Kölner Gürzenich mit dem Gürzenich-Orchester; Solisten sind Joseph Joachim und Robert Hausmann
Dauer Ca. 35'
«Aus der Sammlung Edgar Refardt, Programme diverser Konzerte in Basel nach Jahren, Universitätsbibliothek Basel, UBH Ref 32 : 9: 1885–1889.»
Ungeachtet seines künstlerischen Renommees wurde Brahms’ neues Werk von Freunden und der Publizistik kritisch kommentiert und nicht uneingeschränkt gelobt. Die enge Vertraute Clara Schumann, die selbst eine herausragende Pianistin und versierte Komponistin war, hob in ersten Kommentaren «interessante Motive und Durcharbeitung» hervor und lobte die «schöne Instrumentation». Im November 1887 notierte sie dann aber: «Ich habe nun das Concert oft gehört, dass ich für mich ein Urtheil feststellen kann. Mir scheint die Idee Cello und Violine als Soloinstrumente zusammen keine ganz glückliche. […] Und da es für die Instrumente auch nicht brillant ist […] so glaube ich nicht, dass das Concert eine Zukunft hat. Als Composition ist es höchst interessant, geistvoll […].» Und andere Kommentatoren wie der Wiener Kritiker Eduard Hanslick teilten Clara Schumanns Vorbehalte und werteten das Konzert gerade im Vergleich zu den früheren Solokonzerten und Sinfonien als weniger gelungen. Ungeachtet dieser Skepsis hat sich die Komposition durchgesetzt und erfreut sich heute bei Solist:innen und Publikum grosser Beliebtheit.
Die individuelle formale Anlage dieses Solokonzerts wird sofort deutlich, wenn nach der orchestralen Exposition eines punktierten Kopfmotivs das Solocello mit einer ausgedehnten gesanglichen Passage («in modo d’un recitativo, ma sempre in tempo») einsetzt. Daran schliesst sich ein knapper Bläsersatz mit einem kontrastierenden Motiv an, der von einer ausgedehnten Kantilene beider Soloinstrumente gefolgt wird und zu einem ausgedehnten Orchestertutti führt. Im weiteren Verlauf entfaltet Brahms mittels der «entwickelnden Variation» die exponierten thematischen Ideen und gewinnt diesen immer neue Aspekte ab. Dabei weicht das gattungstypische Prinzip des Konzertierens, des Wettstreites zwischen Soloinstrumenten und Orchester, der Idee eines gemeinsamen Dialogs einerseits zwischen den Solostimmen und andererseits zwischen Solisten und Orchester. Statt dramatischer Kontraste erleben die Hörer:innen im Doppelkonzert ausgedehnte ausdrucksstarke gesangliche Passagen der Solist:innen, häufig begleitet von klangfarbenreichen Bläsersätzen, statt brillantem Feuerwerk virtuoser Solist:innen innige Gedankenführung. Das dreiteilige Andante in D-Dur bildet den lyrischen Mittelpunkt der
Felix Mendelssohn
Bartholdy
Sinfonie Nr. 1 in c-Moll, op. 11 (MWV N 13)
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Streicher, Pauken
Entstehung
1824
Uraufführung
Vermutlich am 14. November 1824 anlässlich eines Privatkonzerts zum Geburtstag von Mendelssohns Schwester Fanny.
Dauer
Ca. 35'
Komposition. Diesem Satz folgt ein tänzerisches Finale (Vivace non troppo) in Form eines Sonatenrondos. Aus der tänzerischen Grundidee, eingeführt zu Beginn von den Soloinstrumenten, gewinnt Brahms viele musikalische Facetten: tänzerisch, lyrisch, virtuos, dramatisch, spielerisch entfaltet der Satz ein Feuerwerk von mitreissenden musikalischen Ideen, in denen die Solist:innen mit all ihrer Virtuosität brillieren können.
Von heute an bist Du Gesell
Für viele seiner Zeitgenossen erschien Felix Mendelssohn Bartholdy als der natürliche Nachfolger Ludwig van Beethovens. Aufgewachsen in einer hochangesehenen deutsch-jüdischen Familie bewegte sich Mendelssohn schon als Jugendlicher in den etablierten intellektuellen Zirkeln des aufstrebenden Berliner Bürgertums und wurde von seiner Familie, Privatlehrern und Freunden gefördert. Bereits als Zwölfjähriger traf er bei einem Besuch in Weimar mit Goethe zusammen; auf europäischen Reisen wurde er früh den führenden Komponisten der 1820er-Jahre vorgestellt. Scheinbar spielerisch entwickelte sich der Jugendliche zu einem herausragenden Pianisten seiner Zeit und zeigte sofort eine starke Neigung und Begabung zur Komposition und zum Dirigat; legendär sind die Sonntagsmatinee-Konzerte im Hause Mendelssohn, für die Felix unter anderem die berühmte Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21 (1826) und das Streichoktett op. 20 (1825) schrieb und das sein musikalischer Mentor Carl Friedrich Zelter mit den Worten nobilitierte: «Mein lieber Sohn, von heut ab bist Du kein Junge mehr, von heute an bist Du Gesell. Ich mache Dich zum Gesellen im Namen Mozarts, im Namen Haydns und im Namen des alten Bachs.»
In dieselbe Zeit fällt auch die Komposition der Sinfonie Nr. 1 in c-Moll, op. 11. Das Werk schliesst in seiner Viersätzigkeit und formalen Disposition an das Erbe der Wiener Klassiker an. Es integriert gleichzeitig mit den zum Teil prominent eingesetzten Klangfarben der Bläser, einem Paukensolo im Trio des Menuetts, und der chromatisch aufgeladenen, gelegentlich zur Dramatik neigenden Harmonik die zeitgenössischen Entwicklungen der frühen musikalischen Romantik. Als Mendelssohn
1829 zu einer längeren Konzertreise nach London aufbrach, hatte er auch seine c-Moll-Sinfonie im Gepäck. Zu seinen Freunden äusserte er aber eine gewisse Distanziertheit zu diesem Jugendwerk und tauschte für die Londoner Aufführung sogar das Menuett aus. Das englische Publikum reagierte auf die britische Premiere mit Begeisterungsstürmen, und die Philharmonic Society ernannte den jungen Komponisten zu ihrem Ehrenmitglied. Erst zehn Jahre nach der Berliner Uraufführung, 1834, erschien die Sinfonie in einer leicht überarbeiteten Fassung im Druck, und Mendelssohn bestand auf der Opusnummer 11, womit er die Komposition auch für die Öffentlichkeit als ein Jugendwerk kennzeichnen wollte.
Das zweite Klavierkonzert komponierte Mendelssohn 1837 für eine eigene Konzertreise zum Konzertfest nach Birmingham. Die Planung und Ausarbeitung zogen sich über eine für ihn ungewöhnlich lange Zeit hin; aus mehreren Briefen wissen wir, dass ihm die Konzeption nicht leicht von der Hand ging. So schrieb er am 24. Juni 1837 an seine Schwester Fanny: «Das Concert wird mir gar zu sauer, das Andante und letzte Stück sind zwar fast fertig aber das erste Stück quält mich noch; weils brillant sein soll.» Zu Papier gebracht hatte der Komponist zu diesem Zeitpunkt jedoch noch fast nichts, da er das gesamte Werk offenbar zuerst im Kopf konzipierte und die Niederschrift dann in einem Zug erfolgte. Im ersten Satz setzt ein abwärts durchschrittener d-Moll-Akkord der Bläser den dramatischen Grundzug des Satzes. Über weite Passagen zieht hier in der Tat der Solist mit seinem virtuosen Spiel die Aufmerksamkeit auf sich. Der Satz steigert sich bis zum Ende und leitet dann mit einer recht frei gestalteten Überleitung direkt in das Adagio über. Dieser in B-Dur stehende Teil bildet den ruhigeren, lyrischen Pol, bevor im fast tänzerischen Finale in D-Dur das Konzert zu einem fröhlichen Abschluss findet.
Felix Wörner
Felix Mendelssohn
Bartholdy Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 in d-Moll, op. 40 (MWV O 11)
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Streicher, Pauken
Entstehung 1837
Uraufführung
21. September 1837 beim 14. Musikfest in Birmingham
Dauer Ca. 25'

Dem Geiger Dmitry Smirnov wird eine «überschwängliche künstlerische Persönlichkeit und ein wunderbarer Klang, so flexibel und sensibel» nachgesagt. Smirnovs Finesse und Flexibilität erstreckt sich auf ein breites Spektrum von Formen und Genres, darunter Solo- und Kammermusik, alte und zeitgenössische Musik und alles, was dazwischen liegt. Seine frühen Studien am Staatlichen Rimski-Korsakow-Konservatorium in Sankt Petersburg, am Lausanner Institut für Höhere Musikstudien und an der Musik-Akademie Basel bei Mentoren wie Elena Zaiceva, Pavel Vernikov und Rainer Schmidt haben ihm zahlreiche Erfolge in der Branche beschert. Er ist Gewinner des 2. Preises beim renommierten ARD-Musikwettbewerb und hat seine aussergewöhnliche künstlerische Arbeit bereits auf drei Alben dokumentiert, zwei davon als Solist mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von Heinz Holliger. Als gefragter Solist und Kammermusiker konzertierte er zuletzt mit Grössen wie Sol Gabetta, Ilya Gringolts und Philippe Herreweghe. Er ist Kandidat beim diesjährigen Queen-Elisabeth-Wettbewerb 2024.
Mit sechs Jahren erhält Samuel Niederhauser sein erstes Cello und ist kaum noch davon zu trennen. Er wird durch Matthias Walpen, Cliodhna Ni Aodain und Rebecca Firth gefördert, bevor er 2016 den Bachelor an der ZHdK bei Thomas Grossenbacher beginnt und diesen 2020 mit Auszeichnung abschliesst. Anschliessend vervollständigt er seine Ausbildung an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistenmaster bei Thomas Demenga. Weitere Anregungen erhält er durch den regelmässigen Besuch von Meisterkursen, u. a. bei Frans Helmerson, David Geringas, Louise Hopkins, Jens-Peter Maintz und Troels Svane. Neben diversen ersten Preisen bei nationalen und internationalen Wettbewerben erhält er 2021 am Concours de Genève den «Guy Fallot Prize», wird 2022 Laureat des renommierten Queen-Elisabeth-Wettbewerbs und gewinnt 2023 den dritten Preis beim Paulo-Cello-Wettbewerb in Helsinki. Zu seinem weiteren Palmares gehören u. a. der Göhner Musikpreis der Kiefer Hablitzel Stiftung 2022, der Studienpreis des Migros Kulturprozents 2020, der Gewinn des CIMA Wettbewerbes Wien 2019, des Acoustica Records Youth Award 2013 sowie Auftritte an diversen Festivals im In- und Ausland.

Samuel Niederhauser © Matthias Müller
Dmitry Smirnov © zVg
Zudem tritt er seit 2007 regelmässig als Solist mit Orchestern auf, so mit dem Sinfonieorchester Basel, Gstaad Festival Orchestra, Zürcher Kammerorchester, Sinfonieorchester Biel-Solothurn, Brussels Philharmonic und Orchestre Royal de Chambre de Wallonie. Seit der Saison 2022/23 ist er Solocellist des Luzerner Sinfonieorchesters. Niederhauser spielt dank einer grosszügigen Leihgabe ein Cello von Carlo Giuseppe Testore aus dem Jahre 1690.
Aurel Dawidiuks rasanter Aufstieg als Dirigent und Instrumentalist macht ihn im Alter von 23 Jahren, zu einem der vielversprechendsten jungen Talente der klassischen Musik.
2024 wurde er zum ersten stellvertretenden Dirigenten des Royal Concertgebouw Orchester in Amsterdam gewählt, eine Position, die er in den Saisons 2024/25 und 2025/26 innehaben wird. Zu seinen Auszeichnungen zählen der Neeme-Järvi-Preis beim Gstaad Menuhin Festival 2023 und der erste Preis beim Internationalen Hans-von-Bülow-Meiningen-Wettbewerb 2023 in der Kategorie «Dirigieren vom Klavier». Im August 2022 gewann er den Deutschen Musikwettbewerb in der Orgelkategorie und erhielt den Spezialpreis der Stadt Bonn sowie einen Plattenvertrag mit dem GENUIN-Lable, welcher 2023 zur Veröffentlichung eines Albums führte.
Zu den Highlights der Saison 2023/24 zählten Konzerte in der Berliner Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konzerthaus Berlin, dem Beethovenfest Bonn und dem Rostock Bach Festival. In den vergangenen Jahren trat er europaweit am Klavier und an der Orgel auf, u. a. in der Elbphilharmonie Hamburg, dem Pierre Boulez Saal Berlin, dem Konzerthaus Dortmund und der Opéra National de Lorraine. Als Konzertsolist trat er mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Göttinger Symphonieorchester, der Sinfonietta Köln, dem Orchestre de l’Opéra National de Lorraine und dem Orchestra da Camera del Trasimeno auf.
Bertrand Chamayou hat sich ein umfangreiches Repertoire angeeignet, das er mit beeindruckender Sicherheit in Konzertsälen wie dem Théâtre des Champs Elysées, dem Lincoln Center und der Londoner Wigmore Hall präsentiert. Diese Saison spielt er u. a. mit der Philharmonie de Paris, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem San Francisco Sym-
Aurel Dawidiuk © Irène Zandel
phony, dem Orquesta y Coro Nacionales de España, dem Barcelona Symphony, dem Antwerp Symphony, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, der Czech Philharmonic und dem Orchestre de Paris.
Bertrand Chamayou arbeitet zusammen mit Orchestern wie dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Seattle Symphony Orchestra, dem Seoul Philharmonic Orchestra, The Cleveland Orchestra, dem New York Philharmonic (Debüt), dem Chicago Symphony Orchestra, dem Orchestre Symphonique de Montréal, dem Pittsburgh Symphony und dem Budapest Festival Orchestra. Er kollaborierte mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Leonard Slatkin, Sir Neville Marriner und Michel Plasson.

Chamayou arbeitet regelmässig mit Partnern wie Renaud und Gautier Capuçon, Antoine Tamestit und Sol Gabetta zusammen. Er veröffentlichte einige Aufnahmen, darunter eine CD beim Label Naïve mit Musik von César Franck, die mit diversen Auszeichnungen geehrt wurde. 2010 wurde er mit dem Gramophone's Recording Award für Camille Saint-Saëns' Klavierkonzerte Nr. 2 und 5 ausgezeichnet. Bertrand Chamayou wurde in Toulouse geboren und studierte bei JeanFrançois Heisser am Pariser Konservatorium und bei Maria Curcio in London.

Philippe Herreweghe studierte Klavier am Konservatorium in Gent und 1970 gründete er das Collegium Vocale Gent, darauffolgend die Ensembles La Chapelle Royale, Vocal Européen und das Orchestre des Champs-Élysées, mit einem Repertoire, das von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik reicht. Das Collegium Vocale, das 2000 sein 30-jähriges Bestehen feierte, widmet sich ausschliesslich Bach und dessen Vorläufern, während sich die Chapelle Royale der französischen Barockmusik sowie dem Vokalrepertoire der Klassik und Romantik widmet. Beide arbeiteten in mehreren Produktionen mit dem Orchestre des Champs-Élysées zusammen.
Philippe Herreweghe wird auch immer wieder als Gastdirigent anderer Orchester verpflichtet und hat u. a. mit dem Orchester des Concertgebouw Amsterdam gearbeitet, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Philharmonischen Orchester Rotterdam, dem Königlichen Philharmonischen Orchester Flanderns und dem Sinfonieorchester Stavanger.
Philippe Herreweghe © Michiel Hendryckx
Bertrand Chamayou © Marco Borggreve
Von 1982 bis 2002 war er künstlerischer Leiter des Festival de Saintes, er war Personnalité Musicale des Jahres 1990, Musicien Européen des Jahres 1991 und mit dem Collegium Vocale Kulturbotschafter Flanderns 1993. 1994 wurde er zum Officier des Arts et Lettres, 1997 zum Ehrendoktor der Universität Löwen und 2003 zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt. Im Oktober des gleichen Jahres wurde Philippe Herreweghe vom belgischen König in den Adelsstand erhoben.
Das Kammerorchester Basel, 1984 gegründet, ist ein fester Bestandteil der Basler Musiklandschaft mit zwei Abonnementreihen im Stadtcasino Basel sowie Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 70 Konzerten pro Saison ist es auf Tourneen unterwegs.
Als Spezialistenensemble mit dem Schwerpunkt in der Wiener Klassik wurde das Kammerorchester Basel 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt.
Der Entdeckergeist treibt die Musiker:innen auf die Spuren des historisch informierten Klangbildes, wodurch ein ganz eigener Kammerorchester Basel-Klang entsteht, der verschiedene Stile und Richtungen verbindet und vielseitig ist.
Die Konzertprogramme reichen von Alter Musik auf historischen Instrumenten über historisch informierte Interpretationen bis hin zu zeitgenössischer Musik.
Die Vermittlungsarbeit ist seit vielen Jahren Herzstück der musikalischen Arbeit. Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.
Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester.
Kammerorchester Basel © Matthias Müller
Fr 8.11.2024 – 20.00 Uhr
Sa 9.11.2024 – 16.00 und 20.00 Uhr, Don Bosco
Extrakonzert: INSIDE OUT – Eine musikalische Revue zum 40. Geburtstag des Kammerorchester Basel
Mit Werken von J. S. Bach, B. Britten, G. F. Händel, C. Ives, W. A. Mozart, A. Schönberg, C. M. v. Weber u. v. m.
Mathias Weibel Konzept
Julia Schröder musikalische Leitung
Thom Luz Œil extérieur
Kammerorchester Basel
Mi 13.11.2024 – 12.30 Uhr, Don Bosco
KOSTPROBE mit Alexandra Dovgan
Musik von W. A. Mozart
anschliessend Stehlunch mit Suppe
Alexandra Dovgan Klavier
Jonathan Cohen Leitung
Mi 20.11.2024 – 14.15 Uhr, Don Bosco
Öffentliche Probe der Conducting Academy Kammerorchester Basel/ Johannes Schlaefli.
Mit Werken von W. A. Mozart, B. Bartók, L. Janáček u. v. m.
Nächste Konzerte in Basel
Di 26.11.2024 – 19.30 Uhr, Martinskirche
Abokonzert: MEHR HAYDN
Joseph Haydn: Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Maria «Cäcilienmesse» und Sinfonie Nr. 44
Mari Eriksmoen Sopran, Kristina Hammarström Alt, Mark Milhofer Tenor
Christian Senn Bass, Zürcher Sing-Akademie, René Jacobs Leitung
Mo 16.12.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino
Abokonzert: JAUCHZET, FROHLOCKET
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium (Kantaten 1, 2, 3 und 6)
Windsbacher Knabenchor Ludwig Böhme Leitung
WEITERES KONZERT DI 17.12.2024
31.12.2024 – 21.00 Uhr, Don Bosco
Silvester-Nachtklang: «Si balla...!»
Italienische instrumentale Tanzmusik von der Renaissance bis zum Spätbarock.
Mit: Katya Polin, Martin Zeller, Valentina Giusti, Olivier Wyrwas, Julian Nicosia
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do: 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider & Tanner
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Sarina Leuenberger
Text Felix Wörner
Design Stadtluft
Druck Schwarz auf Weiss Impressum
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 28.10.2024, in einer Auflage von 1000 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht erbeten.
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