Das Konzert wird ermöglicht durch die Joseph Haydn Stiftung Basel
Presenting Sponsor
Clariant Foundation
Sponsor Novartis
Konzertsponsoren
Clariant
EuroAirport Primeo
Freunde
Freundeskreis Kammerorchester Basel
Les amis passionnés
Ungenannte Mäzen:innen und Förderer
Medienpartner
Radio SRF 2 Kulturclub
Förderpartner
Stiftung Kammerorchester Basel
GGG Basel
Ernst Göhner Stiftung
H. & M. Hofmann-Stiftung
Öffentliche Beiträge
Abteilung Kultur Basel-Stadt
Bitte beachten Sie: Das Konzert wird auf Video aufgezeichnet.
Di 26.11.2024 – 19.30 Uhr, Martinskirche Basel
Joseph Haydn (1732 – 1809)
Sinfonie Nr. 44 in e-Moll, Hob. I:44 «Trauersinfonie» 25'
I. Allegro con brio
II. Menuetto. Allegretto
III. Adagio
IV. Finale. Presto
kurze Stimmpause
Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae in C-Dur, 65' Hob. XXII/5 «Cäcilienmesse» KYRIE
I. Kyrie
II. Christe
III. Kyrie II GLORIA
IV. Gloria in excelsis Deo
V. Laudamus te
VI. Gratias agimus tibi
VII. Domine Deus
VIII. Qui tollis
IX. Quoniam
X. Cum Sancto Spirito CREDO
XI. Credo in unum Deum
XII. Et incarnatus est
XIII. Et resurrexit SANCTUS
XIV. Sanctus BENEDICTUS
XV. Benedictus AGNUS DEI
XVI. Agnus Dei
XVII. Dona nobis pacem
Konzertende ca. 21.15 Uhr
Das Kammerorchester Basel ist mit diesem Programm auf Tournee: 28.11.2024 Zürich, Kirche Oberstrass; 30.11.2024 Katowice, NOSPR Concert Hall; 2.12.2024 Köln, Philharmonie; 8.12.2024 Martigny, Fondation Pierre Gianadda
Das Programm in Kürze
Musik hat eine besondere Fähigkeit, zugleich Trauer auszudrücken und Trost zu spenden. Das gilt nicht nur für die sogenannte geistliche Musik, die ihrem Wesen nach mit den «letzten Dingen» des Lebens zu tun hat. In Vertonungen der katholischen Messe wie der «Missa Cellensis» von Joseph Haydn stehen Zuversicht und Ausdruck des Leidens nahe beieinander. Die Verschränkung von Trauer und Trost ist aber auch typisch für manche Werke der «absoluten Musik», beispielsweise für die 44. Sinfonie von Joseph Haydn in e-Moll. Einer Legende zufolge wünschte sich Haydn, dass ihr langsamer Satz zu seiner Beerdigung gespielt würde.
Hör-Impuls
Der dritte Satz der «Trauersinfonie» von Joseph Haydn wird klanglich von den sordinierten (mit Dämpfern gespielten) Streichinstrumenten beherrscht. Die galante, reich verzierte Melodie der Violinen wird ergänzt durch knappe Einwürfe von Hörnern und Oboen. Ein Musterbeispiel dafür, dass Musik ohne Worte Trost spenden kann.
Zum Hörbeispiel
Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.
Mari Eriksmoen Sopran
Kristina Hammarström Alt
Mark Milhofer Tenor
Christian Senn Bass
Zürcher Sing-Akademie Einstudierung Michael Gläser
René Jacobs Leitung
Kammerorchester Basel
Oboe
Georg Fritz
Francesco Capraro
Fagott
Letizia Viola
Donna Agrell
Horn
Konstantin Timokhine
Mark Gebhart
Trompete
Giuseppe Frau
Jan Wollmann
Violine
1
Baptiste Lopez*
Irmgard Zavelberg
Regula Schär
Fanny Tschanz
Tamás Vásárhelyi
Violine
2
Antonio Viñuales
Matthias Müller
Elisabeth Kohler
Nina Candik
Viola
Katya Polin
Bodo Friedrich
Carlos Vallés García
Violoncello
Martin Zeller
Hristo Kouzmanov
Kontrabass
Stefan Preyer
Peter Pudil
Orgel
Giorgio Paronuzzi
Pauken
Alexander Wäber
* Baptiste Lopez spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1764, die ihm von zwei grosszügigen Mäzen:innen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.
Stand 4.11.2024, Änderungen vorbehalten
Silvester-Nachtklang: «Si balla...!»
Di 31.12.2024 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
Nach dem grossen Erfolg des Silvester-Nachtklangs 2021 «Le Roi danse» gibt es dieses Jahr eine Fortsetzung.
Und wieder wird getanzt: Julian Nicosia wird die verschiedene Tanzmusiken wie die Frottole, Pavane oder Galliarde aus dem frühen 17. Jahrhundert von Dario Castello, Giovanni Battista Fontana, Biagio Marini, Giovanni Antonio Pandolfi Mealli u. v. m. zum Leben erwecken und sie modern interpretieren.
Mit:
Katya Polin Blockflöte, Barockvioline
Martin Zeller Viola da Gamba, Barockcello
Valentina Giusti Barockvioline, Perkussion
Olivier Wyrwas Cembalo
Julian Nicosia Tanz
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Nachtklang: «Beethoven und Berwald –ungeschminkt historisch»
Fr 31.1.2025 – 21.00 Uhr, Museum Kleines Klingental, Basel
Das Kammerorchester Basel ist mit seinem Nachtklang zu Gast im Museum Kleines Klingental. Gespielt werden wunderbare Werke für Septett historisch instrumentiert von Ludwig van Beethoven und Franz Berwald.
Ludwig van Beethovens op. 20 ist eines der bekanntesten Kammermusikstücke, weil es so lebendig und abwechslungsreich komponiert ist. Franz Berwald, schwedischer Komponist, zeitlich in der Romantik verortet, knüpft sein Septett an Beethovens an, wie man an der Violine in ihrer solistischen Rolle hören kann.
Mit:
Baptiste Lopez Violine
Katya Polin Viola
Christoph Dangel Violoncello
Stefan Preyer Kontrabass
Konstantin Timokhine Horn
Etele Dosa Klarinette
Letizia Viola Fagott
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Einfache Sprache
Das Programm in einfacher Sprache
Sie hören heute zwei Musikstücke von Joseph Haydn.
1. Die Sinfonie Nr. 44
Haydn hat in dieser Musik etwas Neues gewagt.
Zu Haydns Zeit waren Pauken und Trompeten üblich.
In der 44. Sinfonie hat Haydn sie weggelassen.
Es ertönen stattdessen Hörner und Oboen neben den Streichern.
2. Missa Cellensis in honorem
Der Titel ist lateinisch.
Beatissimae Virginis Mariae
Wörtlich übersetzt heisst das Stück:
Mariazeller Messe zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria.
Das ist ein langer Titel.
Deshalb gibt es einen Spitznamen: Cäcilienmesse.
Haydn arbeitete wahrscheinlich 7 Jahre an der Messe von 1766–1774.
Die Messe ist die grösste Messe, die je geschrieben wurde.
Eine Messe hat 5 Teile: Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei.
Das Gloria hat zum Beispiel 821 Takte.
Damit war die Musik zu lang, um in einer Messe gespielt zu werden.
Als Träger des Labels Kultur Inklusiv setzt sich das Kammerorchester Basel für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch
Was geschah…
1970
In Rumänien wird ein Fragment der autografen Partitur Haydns gefunden. Es nennt den Titel, der die Messe dem Marienwallfahrtsort Mariazell in der Steiermark zuordnet.
Am 29. November beginnt in der ARD die Krimireihe Tatort. Bis Redaktionsschluss dieses Programmhefts sind 1278 Tatorte erschienen, das sind knapp 2000 Stunden.
Nach der Trennung
der Beatles am 10. April erscheint am 8. Mai ihr letztes Album Let It Be.
Der Schweizer Flötist, Emmanuel Pahud, wird am 27. Januar geboren.
Am 12. Juni beginnt die «Art 70» in Basel. Zum ersten Mal findet eine internationale Kunstmesse in der Schweiz statt. 110 Aussteller aus zehn Ländern zeigen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.
Das Kammerorchester Basel wird 40!
2024 feiert das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles. Illustriert wird diese Serie von Ursula Knapp, von 2020 – 2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel.
2016 steigt das Kammerorchester Basel ins Haydn2032-Projekt ein. Das erste Konzert findet am 22. Oktober statt. Die Aufnahme erscheint mit dem Titel «L’Homme de Génie» (Vol. 5).
Menschen und oft auch Haustiere tragen nicht Nummern, sondern Eigennamen. Eigentlich brauchen Sinfonien, Sonaten und Streichquartette keine solchen Namen, sind sie doch keine Personen. Es genügt, sie um der guten Ordnung halber zu nummerieren, wie es die meisten Komponist:innen getan haben. Die Musizierenden sprechen dann gern von «Bruckner sieben» oder «Beethoven drei», und alle wissen, was damit gemeint ist.
Aus unerfindlichen Gründen gibt es aber das Bedürfnis, manchen Werken mehr oder weniger sprechende Namen zu verleihen. Oft sind die Musikverleger treibende Kräfte hinter diesem Bestreben, manchmal die Musikkritiker, eher selten die Komponisten selbst. Jedenfalls haben sich Namen wie «Schicksalssinfonie», «Lerchenquartett», «Mondscheinsonate» oder «Pathétique» eingebürgert. Im Falle von Joseph Haydns Sinfonie in e-Moll – der 44. von insgesamt 104 Sinfonien –spricht man von seiner «Trauersinfonie».
Am Hof von Esterházy
Dieser Beiname stammt nicht vom Komponisten selbst. Haydn wirkte zur Zeit der Entstehung dieses Werks, also um 1770/71, am Hof von Esterházy in Eisenstadt. Der Beiname «Trauersinfonie» wurde erst rund hundert Jahre später gebräuchlich. Er tauchte erstmals 1868 in einer Notenausgabe des Verlags André auf; wer ihn geprägt hat, ist unbekannt. Diese Namenswahl geht vermutlich auf eine Legende zurück: Haydn soll einmal geäussert haben, er wünsche, dass der langsame Satz dieser Sinfonie zu seiner Beerdigung gespielt würde. Damals war er noch keine vierzig Jahre alt! Erwiesen ist, dass der langsame Satz aus dieser Sinfonie während einer Trauerfeier im September 1809 in Berlin gespielt wurde. Die Fachwelt ist sich bis heute uneins, ob der Titel «Trauersinfonie» treffend oder eher deplatziert ist – vielleicht gab einfach das Geschäftsinteresse des Verlags den Ausschlag zu dieser Benennung. Auch darüber, ob Haydn mit diesem Werk seine musikalische «Sturm-und-Drang-Phase» einleitete, ist man sich nicht einig. Denn der Epochenbegriff «Sturm und
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 44 in e-Moll, Hob. I:44 «Trauersinfonie»
Besetzung
2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, Streicher
Entstehung 1770/71
Dauer Ca. 25'
Drang» stammt klar aus der Literatur, und Haydn war ein Vollblutmusiker und literarisch weniger interessiert.
Es hat also seine Tücken, wenn man die Tonkunst mit Worten zu umschreiben versucht. Halten wir uns daher an die musikalisch zweifelsfreien Fakten. Zu diesen gehört, dass Haydns e-Moll-Sinfonie aus vier Sätzen besteht, von denen drei in e-Moll stehen und einer – das erwähnte Adagio an dritter Stelle – in E-Dur. Ob dieser Satz tatsächlich Trauer oder Trost ausdrückt und nicht vielmehr mit seiner punktierten Melodie und dem mit Dämpfern gespielten Streicherklang einfach verhaltene und graziöse Züge trägt, ist diskutabel. Während fast alle klassischen Sinfonien in mindestens einem Satz von der Grundtonart abweichen, verharrt Haydns «Trauersinfonie» im harmonischen Feld von e-Moll/E-Dur.
Keine Frage aber, dass der Kopfsatz mit seinem aufstrebenden Quint-Oktavschritt ausgesprochen energiegeladen und dass das an zweiter Stelle stehende Menuett mit seinem Kanon deutlich barockisierend angelegt ist. Auch der Finalsatz in stürmischem Presto-Tempo trägt Züge des Barockzeitalters, das man doch eigentlich vergangen glaubte. Die Musik macht es möglich, an alte Kompositionsweisen anzuknüpfen, ohne dass das Ganze museal oder historisierend wirken müsste. Der Rückgriff auf historische Satztechniken ist Joseph Haydn in diesem Werk zweifellos gelungen. Vielleicht nimmt der Name «Trauersinfonie» – französisch «Symphonie funèbre» – auf die nostalgischen Züge dieses Werks Bezug.
Musik für den Wallfahrtsort
Joseph Haydn war 1761 noch keine dreissig Jahre alt, als er in den Dienst des Fürsten Paul Anton Esterházy in Eisenstadt trat. Dort wirkte er zuerst als Vizekapellmeister neben dem Oberkapellmeister Gregorius Werner. Als dieser 1766 starb, rückte Haydn als erster Kapellmeister nach. Zu seinen Aufgaben gehörte jetzt auch die Kirchenmusik, und Haydn zögerte nicht lang. Die «Missa Cellensis» Hob XXII:5 gehört zu den ersten Kompositionen, die er in seiner neuen Position schuf. Ein Anfänger war Haydn bei weitem nicht, hatte er schon in seinen Jugendjahren mehrere Messen und andere geistliche Werke komponiert. Darin wetteiferte er mit seinem jüngeren
Bruder Michael, der ebenfalls komponierte. Jetzt, in seiner Zeit als Kapellmeister in Eisenstadt, gehörte die Kirchenmusik zu seinen Pflichten, und er nahm sie ernst. Später soll er seinem Biografen Griesinger gegenüber geäussert haben: «Auf meine Messen bin ich etwas stolz».
Auch um die erste Mariazeller Messe («Missa Cellensis in honorem Beatissimae Mariae») gibt es ein kleines Missverständnis, das mit ihrem Namen «Mariazeller Messe» zu tun hat. Haydn hatte 1766, unmittelbar nach dem Tod des Oberkapellmeisters Gregorius Werner, mit der Komposition begonnen. Vollendet wurde das Werk wohl erst 1773. 1782 liess Haydn eine andere Messenvertonung mit demselben Namen folgen, ebenfalls in C-Dur. Beide Titel beziehen sich auf den Wallfahrtsort Mariazell in der Steiermark, zu dem Haydn schon als Jüngling gepilgert war. Um Verwechslungen zu vermeiden, spricht man beim späteren Werk von der «Kleinen Mariazeller Messe» und bei der früheren Messe, die im heutigen Konzert erklingt, von der «Grossen Mariazeller Messe». Man vermutet, dass sich der junge Haydn einmal als Sänger in Mariazell beworben hatte. Lange Zeit war diese mit über einer Stunde Spieldauer längste Haydn-Messe als «Cäcilienmesse» bekannt; auch dieser Name geht nicht auf den Komponisten selbst zurück. Ob die Messe jemals in Mariazell aufgeführt wurde, ist in der Haydn-Forschung umstritten.
Grosse Prachtentfaltung
Von 1762 an regierte Nikolaus Esterházy in Eisenstadt; er wurde auch «der Prachtliebende» genannt. Und Haydns erste Mariazeller Messe zeichnet sich durch grosse Prachtentfaltung im Klanglichen und durch eine formale Eigenart aus: Jeder ihrer Abschnitte bildet ein geschlossenes Ganzes für Soli oder Chor. Man spricht auch von der Form der «Nummernmesse» oder «Kantatenmesse» nach dem Vorbild von Bachs h-Moll-Messe. Die Ausdehnung der Teile ist höchst uneinheitlich. Allein das Gloria umfasst nicht weniger als 821 Takte, gegliedert in acht Sätze, von denen fünf Chorsätze sind, zwei sind Solo-Arien und ein Satz ist ein Ensemble. Ungewöhnlich ausgedehnt sind auch das Credo mit 386 und das Kyrie mit 236 Takten. Demgegenüber ist das Sanctus mit nur 21 Takten
Joseph Haydn Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae in C-Dur, Hob. XXII/5 «Cäcilienmesse»
ausserordentlich kurz – als ob sich Haydn plötzlich an die Verwendung der Musik im Gottesdienst erinnert hätte. Dieses Ungleichgewicht der Teile erklärt sich vermutlich durch die lange Entstehungszeit des Werks, das eben nicht «aus einem Guss» entstanden ist.
Es ist gut möglich, dass die Messe nicht immer integral, sondern auch auszugsweise gespielt und gesungen wurde. Man nimmt heute an, dass Haydn dieses Werk mit seinen hohen Anforderungen an die sängerische Virtuosität mindestens teilweise auch in der Bergkirche von Esterházy aufgeführt hat. Dort ruhen die sterblichen Überreste des grossen Komponisten.
Auch klanglich und kompositionstechnisch ist diese erste «Missa Cellensis» recht uneinheitlich gehalten. Da stehen Abschnitte im «Stile antico» mit langen Notenwerten und kontrapunktischem Satz neben koloraturenreichen Gesangssoli und graziösen, anmutigen Passagen im Rokoko-Stil. Das «Haydn-Handbuch» stellt dazu fest, zumindest die Eingangssätze wirkten so, «als habe der Komponist unter Beweis stellen wollen, dass er seinen neuen Zuständigkeitsbereich voll auszufüllen in der Lage sei».
Und wer will, kann in der signalhaften Motivik eine Verbindung zwischen den beiden Werken dieses Programms sehen, einmal in Moll und einmal in Dur: Während die Sinfonie mit dem aufsteigenden Motiv E – H – E beginnt, hebt der lange Gloria-Satz der Messe mit den nach oben strebenden Tönen C – G – C an. Dem Text entsprechend steigen auch die Motivtöne bei «Et resurrexit» im Credo-Satz himmelwärts auf, womit Haydn die alte Tradition der bildlich-figurativen Kompositionsweise mit neuem Leben erfüllt.
Sigfried Schibli
Dieses Konzert ist der Beginn eines neuen Langzeitprojekts «Haydns späte Messen» des Kammerorchester Basel gemeinsam mit René Jacobs und der Zürcher Sing-Akademie. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserem Newsletter. Mit diesem QR-Code zur Anmeldung:
HAYDN2032 BEGEISTERT!
Die Joseph Haydn Stiftung Basel orga nisiert, produziert und finanziert mit dem Projekt Haydn2032 zu Joseph Haydns 300. Geburtstag im Jahr 2032 die Aufführung und aller 107 Sinfonien des Komponisten mit den Orchestern Il Giardino Armonico und Kammer
Basel unter der künst Leitung von Giovanni Antonini. Bisher sind sechzehn CD-Editionen und elf Ausgaben als Vinyl-Schallplatte erschienen.
KONZERTE 2025
Kammerorchester Basel / Giovanni Antonini
DO, 5. JUNI 2025, BASEL, DON BOSCO Il Giardino Armonico / Giovanni Antonini
SA, 11. OKTOBER 2025, BASEL, DON BOSCO
Informationen und Tickets unter www.haydn2032.com
Folgen Sie uns auf YouTube: www.youtube.com/c/Haydn2032
Mari Eriskmoen, Sopran, wird für ihre aussergewöhnliche Musikalität und ihre Vielseitigkeit gefeiert, die ihr Auftritte auf Europas führenden Opern- und Konzertbühnen verschafften.
In der Saison 2024/25 debütiert sie u. a. als Anna Trulove in The Rake's Progress, Zabelle in Picture a Day Like This oder Costanza in Vivaldis Griselda. Ausserdem gibt sie ihr Japan-Debüt mit dem Sapporo Symphonie Orchestra und tritt erstmals an den Salzburger Festspielen als Isacco in Abramo ed Isacco auf.
Sie kehrt in die Den Norske Opera für Brittens Les Illuminations zurück und geht mit dem Kammerorchester Basel mit Haydns Cäcilienmesse auf Tournee.
Ihre neusten Konzerthighlights sind unter anderem ihr Debüt mit dem Chicago Symphony Orchestra mit Mahlers Symphonie Nr. 2 oder Brahms' Ein deutsches Requiem mit den Münchner Philharmonikern. Eriksmoens beeindruckende Diskografie schliesst Veröffentlichungen von Britten und Canteloube mit dem Bergen-Philharmonic Orchestra, Händel und Mozart mit dem Stavanger Symphony Orchestra, sowie ihr Debüt-Recital mit Alphonse Cémin ein.
Sie schloss ihr Studium in Oslo und Kopenhagen ab, bevor ihre Karriere 2010 mit einer Einladung zum Debüt als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos im Theater an der Wien begann. Diese Aufführung markierte den Beginn einer regelmässigen Präsenz auf der historischen Wiener Bühne.
Die schwedische Mezzosopranistin Kristina Hammarström singt regelmässig in Opernhäusern wie dem Teatro alla Scala Mailand, der Staatsoper Wien, der Opéra National Paris, dem Théâtre de La Monnaie Brüssel, der Netherlands Opera Amsterdam, der Staatsoper Berlin, der Royal Swedish Opera, den Salzburger Festspielen, dem Festival d'Aix-en-Provence, den Innsbrucker Festwochen und dem Drottningholm Festival Stockholm.
Ihr Opernrepertoire umfasst Rollen in Opern von Rossini, Berlioz, Strauss, Massenet und Mozart sowie eine eindrucksvolle Anzahl an Rollen in Barockopern von Händel, Vivaldi, Scarlatti, Cavalli, Veracini und Monteverdi, u. v. m.
Sie ist eine sehr gefragte Konzertsängerin und tritt regelmässig in Konzerthallen und auf Festivals europa- und asienweit auf. Sie hat sich
ein ungewöhnlich grosses Repertoire erarbeitet, welches von Musik aus dem frühen 17. Jahrhundert bis zu zeitgenössischer Musik reicht. Sie arbeitet regelmässig mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Gianluca Capuano, William Christie, Jesús López Cobos, Emmanuelle Haïm, René Jacobs, Fabio Luisi, Andrea Marcon, Marc Minkowski, John Nelson und Yannick Nézet-Séguin zusammen.
Hammarström hat zahlreiche CDs aufgenommen, darunter eine viel gelobte Solo-CD mit Arien von Vivaldi. Zu ihren vielen DVDs gehören Bradamante in Händels Alcina von der Staatsoper Wien, Daniel in Händel’s Belshazzar vom Festival d'Aix en Provence und Bradamante in Vivaldis Orlando furioso vom Théâtre des Champs-Élysées Paris.
Der Tenor Mark Milhofer singt zurzeit in diverse Rollen in verschiedensten Stücken, die europaweit aufgeführt werden. Darunter sind: Arbace in Idomeneo mit dem Freiburger Barockorchester im Teatro Real Madrid, Apollo in Orfeo, Mortimer in Lessons in Love and Violence, Eumete in Il ritorno d’Ulisse in patria im Grand Théâtre de Genève und Alessandro in Il Re Pastore an der Mozartwoche Salzburg.
Jüngste Höhepunkte waren u. a. Fairy Queen am Festival Castell de Peralada, Atlante in Il Palazzo inanctato in der Opéra de Nancy und der Opéra de Dijon sowie Apollo in Orpheus im Royal Danish Opera House.
Seine internationale Karriere führte ihn ausserdem an das Theater Basel, La Monnaie Brüssel, Stadttheater Bern, Oper Graz, Salzburger Landestheater, Daegu Opera Korea, Kroatisches Nationaltheater, Presteigne Festival u. v. m. In Konzerten trat er mit René Jacobs und B'Rock, mit The King's Consort bei den Proms, mit I Pomeriggi Musicali, dem Orchestra di Santa Cecilia Rom, dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, beim Aldeburgh Festival und in Liederabenden in der Queen Elizabeth und Wigmore Hall auf.
In Chile geboren und in Italien aufgewachsen, wurde Christian Senn, Bariton, nach einem Masterstudium in Biologie in die Akademie für junge Sänger im Teatro alla Scala aufgenommen.
Senn ist einer der begehrtesten Baritone für Belcanto-Repertoire, er verkörperte zahlreiche Rollen in Opern von Rossini, darunter die Titelrolle in Il Barbiere di Siviglia, Dandini in La Cenerentola oder Taddeo in L’Italia-
na in Algeri. Zahlreiche Rollen sang er auch im Donizetti-Repertoire z. B. debütierte Senn an der Opéra National de Paris in der Rolle des Malatesta in einer Produktion unter der Leitung von Michele Mariotti und in der Inszenierung von Damiano Michieletto.
Als Mozart-Sänger sang Senn die Titelrolle in Don Giovanni, er trat als Graf Almaviva, als Papageno in Montpellier, Turin, Verona und Florenz, als Guglielmo in Mailand, Verona, Bergamo, Santiago de Chile und Alfonso in der gleichnamigen Oper beim Grange Festival auf.
Für das Label Naïve hat Senn eine DVD mit Rossinis Pietra del paragone aufgenommen, sowie zwei Vivaldi-CDs, Tito Manlio und Dorilla in Tempe.
Sein Soloalbum «Bach – The Solo Cantatas for Bass», das er mit La Barocca und Ruben Jais für das Label Glossa aufgenommen hat, erhielt grossen Beifall der Kritiker.
In der Saison 2024/25 wird Senn unter anderem als Leporello in Don Giovanni, Tarquinius in The Rape of Lucretia und Abramo in Marianna zu sehen sein. Er wird mit René Jacobs und dem Kammerorchester Basel mit Haydns Cäcilienmesse auf eine Europatournee gehen.
Für die Zürcher Sing-Akademie stehen klangliche Exzellenz und musikalischer Ausdruck an erster Stelle. Das Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 zu einer festen Grösse der professionellen Chorwelt in Europa herangewachsen, und die Sängerinnen und Sänger begeistern das Publikum mit Qualität und Persönlichkeit.
Seit der Saison 2017/18 formt Florian Helgath als künstlerischer Leiter das Profil des Chores. Die Arbeit mit zahlreichen Spitzendirigenten wie Giovanni Antonini, Kristian Bezuidenhout, Bernard Haitink, Pablo Heras-Casado, René Jacobs oder Paavo Järvi haben die Qualität und die Flexibilität des Ensembles entscheidend mitgeprägt. Neben der langjährigen Partnerschaft mit dem Tonhalle-Orchester Zürich ist die Zürcher Sing-Akademie mit verschiedenen ausgezeichneten Klangkörpern wie etwa dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Kammerorchester Basel, dem Musikkollegium Winterthur, dem Helsinki Baroque Orchestra, Barockorchester La Scintilla und dem Freiburger Barockorchester in ausgesprochen vielfältigem Repertoire in den grossen Konzerthäusern Europas zu erleben.
Ihre A-cappella-Projekte nutzt die Zürcher Sing-Akademie, um eine Brücke zwischen traditionellem und zeitgenössischem Musikschaffen zu schlagen. Eine spannende Palette an CD-Einspielungen des Chores führt von Schweizer Raritäten über Sinfonische Klassik bis Oper. Im Herbst 2024 erscheint zu Frank Martins 50. Todestag eine weitere A-cappella-CD mit Liedern im Volkston beim Schweizer Label Claves Records.
Mit mehr als 260 Aufnahmen und einer regen Tätigkeit als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer hat sich René Jacobs als bedeutende Persönlichkeit in der Musik des Barock und der Klassik profiliert. 1977 gründete er das Ensemble Concerto Vocale, mit welchem er das Repertoire der Kammermusik und der Barockoper erforschte. So realisierte er eine Serie von innovativen Aufnahmen bei harmonia mundi, die sich Werken eines längst vergessenen Repertoires widmete und von der internationalen Presse gefeiert wurde. Das Jahr 1983 markierte sein Debüt als Operndirigent einer Produktion von Cestis L’Orontea bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Im Rahmen seiner Verantwortung als Künstlerischer Leiter bei diesem Festival und im Zuge seiner Engagements an der Staatsoper Unter den Linden Berlin als Gastdirigent ab 1992, am Brüsseler Opernhaus La Monnaie ab 1993, am Theater an der Wien als regelmässiger Dirigent ab 2006, am Pariser Théâtre des Champs-Élysées, bei den Salzburger Festspielen, beim Festival d‘Aix-en-Provence sowie an weiteren internationalen Veranstaltungsorten dirigierte er Opern vom Frühbarock bis zu Rossini. Parallel zu seiner Opernkarriere hat die Sakralmusik nie aufgehört, einen bedeutenden Platz in René Jacobs Arbeit einzunehmen. Neben der Ehrendoktorwürde der Universität von Gent wurde er mit vielen bedeutenden Auszeichnungen und internationalen Preisen sowohl für seine Aufnahmen als auch für sein Lebenswerk von Musikkritikern in Europa und Amerika geehrt.
Lesen Sie hier die Biografie des Kammerorchester Basel:
Mit: Baptiste Lopez, Katya Polin, Christoph Dangel, Stefan Preyer, Konstantin Timokhine, Etele Dosa, Letizia Viola
Do 6.2.2025 – 19.30 Uhr, Stadtcasino
Abokonzert: BELCANTO
Mit Musik von G. Rossini, V. Bellini, u. a. Regula Mühlemann Sopran
Michele Spotti Leitung
Mi 19.2.2025 – 19.30 Uhr, Don Bosco
Abokonzert: O VENEZIA!
Concerti für Violoncello und Orchester von A. Vivaldi, B. Strozzi, C. Shaw, G. Fauré, N. Paganini und A. Sartorio
Anastasia Kobekina Violoncello
Julia Schröder Violine und Leitung
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do: 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider & Tanner
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Sarina Leuenberger
Text Sigfried Schibli Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG Impressum
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 26.11.2024, in einer Auflage von 500 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht erbeten.
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Greater chemistry
Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.