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Neues Einsatzleitfahrzeug der Kapo NW
from Blaulicht 5/2025
by IV Group
Das Schweizer Sackmesser unter den Einsatzleitfahrzeugen
Seit Kurzem verfügt die Kantonspolizei Nidwalden über ein «Multi-Purpose-Fahrzeug». Dieses ist intelligent konstruiert und dient –ganz nach Bedarf – als Unfallaufnahmefahrzeug, als Einsatzleitfahrzeug oder als rollender Polizeiposten. Ein Beispiel, das Schule machen kann.
Multitools, die in allen erdenklichen Situationen hilfreich sind, erfreuen sich seit vielen Jahren grosser Beliebtheit. Ganz neu indes ist die Idee, dieses Konzept des Multitaskings auf ein polizeiliches Einsatzfahrzeug zu übertragen.
Gewagt haben diesen Schritt drei Akteure: die Kantonspolizei Nidwalden als Auftraggeberin, Max Hess, Inhaber der 1996 gegründeten ACT special car center AG (www.actspecialcar.ch) aus Gretzenbach, als Generalunternehmer und Jérémy Clément, seit 2024 Geschäftsführer der von seinem Vater Stéphane gegründeten Clément Technique SA aus Ependes in der Romandie (www.clementtechniquesa.ch), als ausführende Kraft.
Gemeinsam entwickelten sie – nach ähnlichen Projekten in den Kantonen VD und NE – ein Fahrzeug, das die Kantonspolizei Nidwalden künftig ganz bedarfsgerecht nutzen kann und das deshalb wesentlich öfter auf der Strasse als in der Garage zu sehen sein wird.

Die Auftraggeberin: die Kantonspolizei Nidwalden
Dario Habermacher, Chef Kommandoabteilung bei der Kantonspolizei Nidwalden, mag keine Einsatzmittel, die wenig genutzt werden. Doch genau das fand er, als er bei der Evaluation eines neuen Einsatzleitfahrzeugs (ELF) andere Blaulichtorganisationen besuchte, um sich deren Fahrzeuge anzuschauen. «Meist handelt es sich um grosse, aufwendig ausgerüstete Fahrzeuge, die nur dem einen Zweck dienen – und daher die meiste Zeit in der Garage stehen», sagt er. «Mir war aber wichtig, die Ressourcen unseres kleinen Kantons so einzusetzen, dass maximaler Nutzen entsteht.»
So reifte die Idee, kein hochspezialisiertes Fahrzeug anzuschaffen, sondern eines, das möglichst vielseitig nutzbar ist – gerade auch im alltäglichen Einsatz der Sicherheitsund der Verkehrspolizei (uniformierte Polizei). «Ich überlegte genau, wo wir Defizite haben, welche das neue Fahrzeug ausgleichen soll», erinnert er sich. Die Antwort lautete: «Bei der Verkehrspolizei brauchen wir ein geräumiges Fahrzeug, in dem all das Material, das wir für Unfallaufnahmen benötigen, Platz findet. Zudem wäre ein Fahrzeug gut, in dem wir Einvernahmen machen können. Und natürlich brauchen wir ein Einsatzleitfahrzeug.»
Das Resultat war ein Multi Purpose Fahrzeug, das im «normalen» Alltag von der uniformierten Polizei genutzt wird, im Fall eines Grossereignisses, bei dem die Führungsunterstützung beigezogen wird, auch als ELF genutzt werden kann und bei Grossanlässen «auf Platz» verbracht werden kann, wo es als mobiler Polizeiposten dient. Was nicht unwichtig ist, gerade in kleinen Kantonen, in denen landauf, landab immer mehr Polizeiposten verschwunden sind – und wohl noch verschwinden werden.
Nach der Konzeptionsphase folgte die bei jeder Beschaffung dieser Grössenordnung nötige politische Weichenstellung. Nach eingehenden Diskussionen gab der Kanton Nidwalden sein Einverständnis – und nach der Verabschiedung des Budgets konnte das Projekt lanciert werden.
Das Generalunternehmen: die ACT special car center AG
Die Rolle des Generalunternehmers fiel Max Hess vom ACT special car center zu. Dieser liebt aussergewöhnliche Vorhaben, stellte schon so manches aussergewöhnliche Einsatzfahrzeug, insbesondere Ambulanzfahrzeuge, auf die Räder. Beispielsweise eine FrühgeburtAmbulanz, bei welcher der Inkubator quer zur Fahrtrichtung auf der GeschützAufhängung eines LeopardPanzers ruht und daher selbst in voller Fahrt völlig ruhig und erschütterungsfrei bleibt. Er diskutierte mit Dario Habermacher und weiteren Vertretern der Kantonspolizei Nidwalden deren vielfältige Bedürfnisse – und wandelte diese letztlich in einen detaillierten Anforderungskatalog um.
Klar waren dabei unter anderem folgende Eckpunkte: Die Basis bildet ein MercedesBenz Sprinter mit AllradDieselAntrieb. Dieser ist nicht allzu gross – und kommt so überall dort hin, wo auch ein RTW hinzufahren vermag. Bestellt wurde dieser von der Auftraggeberin selbst über einen ortsansässigen Händler. Damit genug Platz zur Verfügung steht, wurde der Sprinter mit einem geräumigen Kofferaufbau in AluminiumSandwichBauweise bestückt. Dieser stammt von der auf intelligent und flexibel an Kundenwünsche adaptierbare Kofferaufbauten spezialisierten Firma «Fahrzeugbau Dülmer» aus Emsbüren im Emsland. Den gesamten Ausbau des Aufbaukoffers sowie die notwendigen Adaptionen und Erweiterungen am elektrischen System und an der Kabine des Basisfahrzeugs werden in der Romandie ausgeführt – bei Clément Technique, einem erfahrenen Unternehmen, mit dem Max Hess so etliche Projekt erfolgreich realisiert hat.
Die ausführende Kraft: die Clément Technique SA
Das Unternehmen Clément Technique ist seit genau zwei Jahrzehnten – am 13. September 2025 wurde das 20 JahrJubiläum gefeiert – ein Synonym für massgeschneiderte, hochwertig ausgerüstete BORS Spezialfahrzeuge. Unter anderem baute Firmengründer Stéphane Clément, der Vater von Jérémy Clément, jenes Bronto SkyliftFeuerwehrfahrzeug, das beim Brand der Kathedrale NotreDame anno 2019 überall abgebildet wurde – und so zu Berühmtheit gelangte.
Zudem realisierte das Unternehmen schon diverse Fahrzeuge für Schweizer Feuerwehren und Polizeikorps – beispielsweise die Polizeien von Lausanne und Neuenburg. Seit dem Tod seines Vaters anno 2024 leitet Jérémy Clément, Jahrgang 2001 und gelernter Karrosseriespengler, die Geschicke des Unternehmens und seiner sechs Mitarbeiter. Und der junge Unternehmer, der perfekt bilingue spricht, will künftig vermehrt in der Deutschschweiz aktiv werden – wozu ihm der Auftrag der Kapo Nidwalden die willkommene Chance bot.
Rundgang um das Fahrzeug offenbart Weltneuheit
Steht man das erste Mal vor dem neuen Fahrzeug, fällt neben der dezenten rot weissen Lackierung auf: Das Fahrzeug trägt keinen klassischen Blaulichtbalken! Stattdessen – eine Weltneuheit – sind vorne und hinten an der Oberkante des Kofferaufbaus nahezu fahrzeugbreite, aber betont schlanke LED Leisten montiert. «Diese Lichtbalken des Typs «Halfbar HB1» bieten wahlweise Blau oder Gelblicht und damit eine optimale Warnwirkung in jeder Situation – beim Rettungseinsatz ebenso wie bei der Absicherung einer Unfallstelle», erklärt Jérémy Clément. «Neben Doppel oder Dreifachblitz sowie Dauerlicht können sie auch für Sonderfunktionen wie Fahrtrichtungsanzeiger, Warnblinker, Scheinwerfer (90° bzw. 20° nach unten geneigt), Umfeldbeleuchtung, Positionsund Bremslicht, Rückwarnsystem (nur nach hinten), EinsatzstellenKennzeichnung und mehr genutzt werden. So haben wir im hinteren Balken neben blauen und gelben auch zwei weisse Module integriert – als Rückfahrleuchten und zur Umfeldbeleuchtung.» Zugekauft wurden die Halfbars ebenso wie die Front, Heck, Seiten und Rückspiegelblitzer von der Standby GmbH aus Dinslaken (DE).
Auf dem Dach des Fahrzeugs, vom Boden aus nur teilweise sichtbar, befinden sich diverse Antennen (GSM, Polycom, Kombi), eine leistungsstarke Klimaanlage und der dreifach ausfahrbare Lichtmast von Fireco Systems. «Der elektrisch ausfahrbare Mast ist simpel, aber dank zwei starken Lichtprojektoren sehr effizient. Und wir haben ihn an eine im Notfall oder zum Rangieren überbrückbare Wegfahrsperre gekoppelt», erläutert Jérémy Clément. Letztere greift auch ein, wenn die automatisiert elektrohydraulisch absenkbaren Hubstützen von AlKo (Alois Kober GmbH), mit denen das Fahrzeug im Stand stabilisiert und horizontal ausgerichtet wird (maximal 1 Rad ohne Bodenkontakt), vor dem Losfahren nicht komplett eingezogen wurden.
Grosse Türe und riesiges Fenster
Auf der rechten Fahrzeugseite stechen fünf Dinge ins Auge, die alle für die Funktion als Einsatzleitfahrzeug wichtig sind: erstens die kofferlange elektrisch ausfahrbare Markise, die um einen Dreiseiten Vorhang aus Lkw Blachenmaterial ergänzt werden kann, womit ein wetterfestes Zelt entsteht. Dieses verdoppelt den nutzbaren Raum und schützt die Einsatzkräfte vor neugierigen Blicken. Zweitens die grosse, mit einer ausfahrbaren Treppe ausgerüstete Zugangstüre. Drittens ein grosses Fenster, das aufgeklappt werden kann, damit der im Fahrzeuginneren verborgene TVMonitor, auf dem alle erdenklichen Informationen eingespielt werden können, in die entstehende Öffnung gedreht werden kann. So sehen die Polizeikräfte auch von ausserhalb des Fahrzeugs alle für den aktuellen Einsatz essenziellen Informationen auf einen Blick. Viertens eine grosse, in Wagenfarbe lackierte Stahlplatte, die sich von der Türe bis zum Heck erstreckt. «Diese ist – im Gegensatz zum Alukoffer – magnetisch. So können Pläne, Schriftstücke und anderes hier befestigt werden», sagt Jérémy Clément.
Das fünfte Element an der rechten Fahrzeugseite ist die kleine Klappe ganz hinten unten am Kofferaufbau. In dieser ist ein Bedienpult versteckt. «Hier – oder redundant über einen Touchscreen im Fahrzeuginneren – werden zentrale Elemente des ELF gesteuert. Beispielsweise die Markise, die Hubstützen, die Umfeldbeleuchtung, die Leuchtbalken sowie der 5 kW Generator», erklärt Jérémy Clément. Zudem sind hier diverse Steckdosen für Laptops sowie Starkstromgeräte integriert.

Ein rollendes Energiekraftwerk
Ein wahres Kraftpaket ist der hinter der riesigen, mit zwei Leuchten ausgestatteten Heckklappe verborgene Generator. Er befindet sich rechts im Materialraum, ist auf Silentblöcken montiert und komplett lärmgekapselt. «Den Treibstoff zieht er direkt aus dem Fahrzeugtank – so bietet er eine enorme Laufzeit. Den Auspuff haben wir durch den Fahrzeugboden auf die linke Fahrzeugseite geführt. Und dank eines separaten Belüftungssystems kann er auch bei geschlossener Heckklappe betrieben werden», betont Jérémy Clément. Neben den elektrischen Geräten im Fahrzeug versorgt der Generator über ein Ladegerät zwei LiIonBatterien, die für die Notstromfähigkeit des Fahrzeugs sorgen. Gesteuert wird alles über ein intelligentes BatterieManagementSystem (BMS).
Jede Menge Material im Heck
Ausser dem Generator sind im Heckraum zahlreiche Einsatzmittel untergebracht, die vor allem im «Alltagseinsatz», bei Unfallaufnahmen und im Verkehrsdienst benötigt werden: Blitzleuchten, diverse Messgeräte, ein Dreibeinstativ, Absperrmaterial, Besen, Kübel, Decken, Handschuhe. Zudem – für den ELFEinsatz – findet man hier eine StarlinkAntenne. «Überdies haben wir im Heckraum noch Wasser, Seife, Desinfektionsmittel und Handtücher untergebracht – zugunsten der Einsatzhygiene», sagt Jérémy Clément.
Alles Material ist fein säuberlich und sehr übersichtlich angeordnet, sicher befestigt und beschriftet. Für gewisse Dinge, etwa die bis zu 14 Triopane, die Bleigewichte zum Beschweren des Blachenzelts und die 20 Pylonen, wurden eigens spezielle Schwerlastauszüge konstruiert.
Eigener Server-Elektronik-Batterie-Raum
Hinter der hohen, stets verriegelten Türe auf der linken Fahrzeugseite verbirgt sich der Server , Elektronik und Batterieraum. «Hier befinden sich unter anderem die Steuerung der 40 12VAnschlüsse, der Leuchtbalken, der PolycomFunkanlage, des 230 VSystems, der Gleichstromsysteme, der Tonsignalanlage sowie das BMS, die beiden LiIonAkkus und ein StarlinkRouter», erläutert Jérémy Clément. Die Anschlüsse für das StarlinkSatellitenkommunikationssystem sowie diverse Steckdosen und LANAnschlüsse sind von aussen über die kleine Klappe neben der Servicetüre zugänglich.

Unauffälliges Cockpit mit «Sesam»-Knopf-System
Wenig von den unzähligen Möglichkeiten, die das Fahrzeug bietet, ist im Cockpit zu erkennen. «Wir hatten die Vorgabe, keinen Touchscreen, sondern haptische Tasten für zentrale Gerätschaften wie die Ton und Lichtsignalanlage, Umfeldbeleuchtung, Warnanlage etc. zu verwenden», betont Jérémy Clément. «Eine kleine Besonderheit ist der Knopf zum Koppeln der 12VBordbatterie und der 12VZusatzbatterie, womit wir eine Starthilfe realisieren können. Und eine Exklusivität des Kantons Nidwalden ist der Bedienknopf für das «Sesam» System. Mit diesem können die Einsatzkräfte im ganzen Kanton Tore, Absperrungen, absenkbare Pfosten, Barrieren und mehr öffnen. Das finde ich sehr intelligent!»
Zudem wurde das Cockpit für den ELFEinsatz mit blickdichten Vorhängen, die sich über selbst findende Magnetknöpfe miteinander verbinden und eine komplette Abdunklung ermöglichen, ausgestattet – und mit drehbaren Fahrerund Beifahrersitzen aufgewertet.


Büro- und Funkraum für drei Personen
Dreht man die Sitze um 180 Grad, mutieren sie zu Bürosesseln. Dann sitzen die Polizisten an einem Arbeitsplatz mit zwei Desktopbildschirmen, wobei jeder Arbeitsplatz direkt via HDMIKabeln auf den grossen, ins Fenster auf der rechten Fahrzeugseite hineinschwenkbaren TVBildschirm im Funkraum geschaltet werden kann. Auf diesem können zeitgleich und in Echtzeit Daten unterschiedlichster Informations und Bildquellen angezeigt werden.
Neben zahlreichen Steckdosen (auch 230 V), LAN und PolycomAnschlüssen gibt es im Büro auch zwei Displays. Eines dient der Überwachung der Autonomie (BMS, LiIonAkkus), das andere der Bedienung und Kontrolle aller Fahrzeugfunktionen (redundant zum Bedienpult aussen am Fahrzeug). Ein dritter Arbeitsplatz für einen Mitarbeiter mit Laptop steht dank einer voll ausgestatteten PatchingStation ebenfalls zur Verfügung.
Neben einer Kaffeemaschine (platziert auf einem herausziehbaren, wasserdichten Metallschubfach) und zwei Feuerlöschern gibt es auch einen Drucker. Dieser steht auf einem kleinen Bürokorpus direkt unter dem Schiebefenster auf der linken Fahrzeugseite – damit gedruckte Dokumente auch von ausserhalb des Fahrzeugs entnommen werden können.
Eine Vollklimatisierung sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und genügend Frischluftzufuhr, wobei die Abwärme des Technikraums zum Aufwärmen des Büros und des Funkraumes genutzt werden kann.
Einsatz- und Besprechungsraum
Angegliedert an den Büro und Funkraum befindet sich ein kompakter Besprechungsraum mit zwei Sitzbänken und einem grossen Tisch, der ebenfalls alle erdenklichen Anschlüsse sowie Steckdosen bietet. Der Raum ist über ein Schiebefenster mit dem Büro und Funkraum verbunden –direkt beim Drucker natürlich. Auch hier wird jeder Kubikzentimeter Platz optimal genutzt – insbesondere jener unter den mit aufklappbaren Sitzflächen ausgestatteten Bänken. Hier finden die an der Markise befestigbare SichtschutzBlache sowie ein Schnellaufbauzelt (Sichtschutz bei Unfällen) ihren Platz.
Ein witziges Detail ist, dass die beiden Bänke unterschiedlich tief bauen, wodurch der Fussraum zum Tischfuss auf der einen Seite geringer ausfällt als auf der anderen. «Leider ist es so, dass Personen mit grossen Füssen besser auf jener Bank sitzen, welche die kürzere Schenkelauflage bietet – und umgekehrt. Doch das war konstruktiv nicht zu ändern», sagt Jérémy Clément.
Alles aus einer Hand
Nach dem Rundgang um und durch das Fahrzeug staunt man. Alles ist durchdacht – bis ins kleinste Detail. So auch die Edelstahlkante, die den Teppichboden gegen allzu raschen Verschleiss schützt. «Als der Koffer zu uns geliefert wurde, war er leer. Alles, was sich jetzt darin befindet, wurde von uns aufeinander abgestimmt, teils ganz neu gedacht, im Haus konstruiert und sinnstiftend zu einem Komplettpaket kombiniert», sagt Jérémy Clément nicht ohne Stolz – und fügt mit einem Lachen hinzu: «Bei uns ist der Firmenname Programm: «Clé en main!» (frz.: «Schlüssel in die Hand!»).
Hoher Alltagsnutzen, gerüstet für alle Fälle
Das vorgestellte Fahrzeug belegt, wie vielseitig nutzbar Einsatzfahrzeuge für Blaulichtkräfte konstruiert werden können. Zu vertretbaren Kosten verfügt die Kantonspolizei Nidwalden über ein Fahrzeug, das im Alltag bei der Sicherheits und Verkehrspolizei wertvolle Dienste leisten wird. Für den Fall eines Grossereignisses kann aber auch die Führungsunterstützung auf ein vollwertig ausgerüstetes ELF zugreifen, in dem es trotz seiner kompakten Abmessungen an nichts mangelt. Und findet irgendwo im Kanton ein grösserer Anlass statt, kann die Polizei mit einem mobilen Posten vor Ort sein – was gut für die Bevölkerung und deren Nähe zur Polizei ist.
Was das Trio aus Auftraggeberin, Generalunternehmer und Spezialfachbetrieb hier auf die Räder gestellt hat, ist einzigartig. Doch es fragt sich, für wie lange. Denn wir gehen fest davon aus, dass dieses Beispiel Schule machen wird.
«Die Kantonspolizei Nidwalden»
Klein, aber fein, mit einem herausfordernden Einsatzgebiet
Nidwalden ist mit 276 km2 Fläche und etwa 45’100 Einwohnern in elf Gemeinden ein kleiner Kanton – aber betont vielfältig. Neben bebauten Gebieten gibt es Tourismusregionen, die Landschaft ist abwechslungsreich und erstreckt sich vom Vierwaldstättersee am Fuss des Pilatus bis hinauf zum Jochpass im Skigebiet EngelbergTitlis (430–2900 Meter ü. M.). Zudem schlängelt sich die viel befahrene NordSüdAchse durch den gesamten Nordteil des Kantons. Ein Einsatzraum, in dem Ideenreichtum, Vielseitigkeit und Anpassbarkeit gefordert sind.
Die Kommandoabteilung der Kapo NW hat drei Wirkungsfelder: erstens die Einsatzzentrale, welche die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr sowie Rettungs und Pannendienst aufbietet und für die Verkehrssteuerung auf der Autobahn und in den Tunnels zuständig ist. Zweitens der Bereich Personal, Bildung und Finanzen und drittens die Fachstelle Projekte und Polizeitechnik.
2024 wurden im Kanton Nidwalden 211 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Dabei wurden 110 Personen verletzt und vier Menschen getötet. Die Kriminalstatistik 2024 weist 1’436 registrierte Straftaten gemäss Strafgesetzbuch aus, von denen 47,8 Prozent aufgeklärt werden konnten.









