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15.7 Defibrillation beim Säugling und beim Kind
In seltenen Fällen ist es möglich, dass ein Kreislaufstillstand bei Kindern durch einen primär schockbaren Rhythmus ausgelöst wird. In solchen Fällen – vor allem wenn ein plötzliches Kollabieren beobachtet wird – ist der Erfolg von einer raschen Defibrillation abhängig.
AED sind grundsätzlich für alle Alterskategorien geeignet. Für kleinere Kinder (unter ca. acht Jahren) sollten – sofern verfügbar – Kinderelektroden eingesetzt werden. Einige Geräte verfügen über die Möglichkeit einer Stromstärkereduktion (spezieller Schlüsselschalter oder Energiereduktion durch Kinderelektroden). Sind keine Kinderelektroden verfügbar, werden Erwachsenenelektroden verwendet. Ist kein AED mit Leistungsabschwächung vorhanden, soll ein AED für alle Altersgruppen verwendet werden.
Sofern ein AED leicht zugänglich ist, soll erst der Rettungsdienst verständigt und danach der AED geholt werden.
• Schalten Sie den AED ein und folgen Sie dessen Anweisungen. • Elektroden-Pads aufkleben
Beim Säugling:
AED-Pads beim Säugling Beim Kind:

AED-Pads beim Kind
Pads über dem Herzbereich anterior und posterior aufkleben. Ein Pad rechts vom Sternum, unterhalb des Schlüsselbeins, und das andere in der mittleren Axillarlinie auf der linken Seite der Brust.
• Führen Sie die CPR fort bis die Rhythmusanalyse durchgeführt wird. • Achten Sie darauf, dass während der Rhythmusanalyse niemand das Kind berührt. • Falls ein Schock indiziert und vom AED freigegeben wird: Stellen Sie sicher, dass niemand das Kind berührt und drücken Sie erst dann die Schocktaste. Führen Sie sofort nach
Schockabgabe die CPR fort. • Falls kein Schock indiziert ist: Führen Sie die CPR fortlaufend weiter. • Die CPR wird zwei Minuten lang weitergeführt, bis der AED automatisch eine weitere
Rhythmusanalyse durchführen will oder das Kind Lebenszeichen zeigt.
Die Reanimation soll nur beendet werden, wenn
Die Reanimation darf nicht unterbrochen werden, bevor
• das Kind Lebenzeichen zeigt - aufwacht - sich bewegt - die Augen öffnet - normal atmet • das zu Hilfe gerufene Rettungsteam die Reanimation übernimmt oder Sie anweist aufzuhören • Sie erschöpft sind
Anwesenheit der Angehörigen
Eltern und Angehörige sollen während der Reanimation ihres Kindes anwesend sein können, sofern sie dies wollen. Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass das Ereignis von den Angehörigen und Eltern besser verarbeitet werden konnte, wenn sie während den Rettungsmassnahmen anwesend waren.
Dabei muss ein Teammitglied die Eltern betreuen. Zur Unterstützung kann in der Kinderklinik des Inselspitals das Seelsorge/Care-Team sieben Tage pro Woche und rund um die Uhr über die Zentrale (Nr. 111), dazu gerufen werden.
Lehraussagen BLS und AED bei Kindern
• Die Massnahmen starten mit fünf initialen Beatmungen. • Die Kompressionstiefe für die Herzmassage bei Kindern beträgt ⅓ des Brustkorbdurchmessers. • Bei Säuglingen und Kindern werden Herzdruckmassage und Beatmung, wenn erlernt, im Verhältnis 15:2 durchgeführt. • Bis zum Alter von einem Jahr mit zwei Daumen oder zwei Fingern, ab einem Jahr mit einer oder zwei Händen. • Wenn keine Kinderelektroden vorhanden sind, werden Erwachsenenelektroden eingesetzt.
BeSiC
Berner Simulations- und CPR-Zentrum Inselspital, Universitätsspital Bern Freiburgstrasse 3010 Bern
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