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10 Ersticken – Fremdkörperverlegung der Atemwege

10 Ersticken – Fremdkörper- verlegung der Atemwege

Tod durch Ersticken (Verlegung der Atemwege durch eine Aspiration) ist selten, weil sich diese Todesursache grundsätzlich leicht vermeiden lässt. Die meisten Erstickungsanfälle ereignen sich beim Essen und werden von anwesenden Personen beobachtet, die sofort intervenieren können.

Beugt sich eine Person plötzlich nach vorne und greift sich an den Hals, hustet und/oder würgt, deutet dies auf einen Erstickungsanfall hin. Es handelt sich dabei um eine lebensbe- drohliche Situation, da die Person nicht mehr normal oder gar nicht mehr atmen kann. Folgendes ist zu tun:

1. Ermutigen zum Husten

Fordern Sie die Person auf, kräftig zu husten.

2. Schläge auf den Rücken

Wenn die Person nicht mehr sprechen kann und um Luft ringt, verabreichen Sie fünf Rückenschläge. • Mit der einen Hand stützen Sie den Brustkorb der

Person. Beugen Sie die Person leicht nach vorne, damit der zu lösende Fremdkörper aus dem Mund fällt und nicht tiefer in die Atemwege rutschen kann. • Schlagen Sie mit dem Handballen Ihrer anderen

Hand fünfmal hart zwischen die Schulterblätter der Person.

3. Kompressionen des Bauches (Heimlich-Manöver)

Wenn die fünf Rückenschläge die Atemwegsverlegung nicht beseitigen konnten, führen Sie fünf Oberbauch- kompressionen durch. • Stellen Sie sich hinter die Person. • Beugen Sie die Person nach vorne. • Legen Sie die Faust einer Ihrer Hände zwischen den

Bauchnabel und den Brustkorb der Person. • Legen Sie Ihre andere Hand auf Ihre Fausthand und ziehen Sie kurz und kräftig schräg nach oben. • Wiederholen Sie diese abdominalen Kompressionen bis zu fünfmal.

4. Wiederholungen im Wechsel

Führen Sie im Wechsel fünf Schläge auf den Rücken und fünf Kompres- sionen des Bauches fort, wenn sich der Fremdkörper bislang nicht entfer- nen liess. Ziel ist es, das Hindernis mit einem einzelnen Stoss zu beseitigen, statt viele davon zu benötigen.

5. Beginn mit CPR

Beginnen Sie umgehend mit CPR, wenn die betroffene Person das Bewusstsein verliert.

6. Nachsorge

Kräftige Kompressionen des Bauchraums und des Brustkorbs können innere Verletzungen verursachen. Deshalb sollten alle Personen, bei denen diese Massnahmen durchgeführt worden sind, anschliessend durch eine Ärztin oder einen Arzt auf Verletzungen untersucht werden.

Bei Säuglingen und Kindern

Der Beginn ist derselbe wie bei den Erwachsenen mit der Aufforderung zum Husten. Weiter mit fünf Schlägen auf den Rücken.

Bei Säuglingen <1 Jahr werden anstelle der Bauchkompressionen Thoraxkompressionen durchgeführt. Dabei den Säugling in Rückenlage mit Kopftieflage über das eigene Knie legen.

Adaptiertes Heimlich-Manöver beim Säugling:

Rückenschläge beim Säugling Thoraxkompressionen beim Säugling

Bei Kindern > 1 Jahr werden – wie bei den Erwachsenen – Oberbauchkompressionen ausge- führt.

Wird der Säugling oder das Kind bewusstlos oder ateminsuffizient, wird es beatmet. Erfolgt darauf nicht umgehend eine Reaktion, wird mit CPR begonnen.

Lehraussagen Fremdkörperverlegung der Atemwege

• Eine Fremdkörperverlegung der Atemwege soll vermutet werden, wenn eine Person plötzlich keine Luft mehr bekommt und nicht mehr sprechen kann. • Zuerst wird die betroffene Person aufgefordert zu husten. • Bleibt das Husten erfolglos, werden fünf Schläge auf den Rücken gegeben. • Bleibt dies ebenfalls erfolglos, werden fünf Kompressionen des Bauchs durchgeführt. • Danach wird zwischen Rückenschlägen und Bauchkompressionen abgewechselt. • Lediglich bei Säuglingen (< 1 Jahr) erfolgen statt der Kompression des Bauches

Thoraxkompressionen. • Wird die betroffene Person bewusstlos, wird in Rückenlage mit der Wiederbelebung begonnen.

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