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1 Einleitung

Die häufigsten Ursachen für einen Herz-Kreislauf-Stillstand im Erwachsenenalter sind HerzKreislauf-Erkrankungen. Erhöhte Blutfette (Cholesterin), Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, Zuckerkrankheit und Bewegungsmangel sind hierfür Risikofaktoren. Sie können durch eine gesunde Lebensführung bzw. medizinische Massnahmen minimiert werden und dadurch könnten viele Todesfälle durch Herz-Hreislauf-Stillstand verhindert werden.

Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinder andere Ursachen für einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Gesunde Kinder erleiden selten einen Herz-Kreislaufstillstand ohne Einwirkung äusserer Einflüsse wie zum Beispiel beim Ertrinken (Sauerstoffmangel), bei einem Unfall (Hypovolämie, Schädel-Hirn-Trauma) oder bei einem Hitzestau.

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ohne sofortige Hilfeleistung führt in jedem Fall zum Tod.

Entscheidend ist, eine Notfallsituation umgehend zu erkennen und die notwendigen Mass- nahmen sofort einzuleiten.

Jede Person kann Leben retten!

Für eine wirksame Erste Hilfe ist das regelmässige Training von CPR-Massnahmen notwen- dig. Untersuchungen zeigen, dass die Reanimationskompetenz sechs Monate nach der Schulung bereits nur noch 50 Prozent beträgt. Die Kliniken sind angehalten, ihr Personal hinsichtlich Erkennung, Überwachung und der Sofortmassnahmen zu schulen, Frühwarnsysteme einzuführen sowie Regeln und Notfallbe- handlungspläne für das Vorgehen bei abnormalen Vitalfunktionen zu definieren. Das Personal soll ferner sensibilisiert werden, auch bei Symptomen, die nicht eindeutig definiert werden können, frühzeitig Hilfe anzufordern.

Diese Kompetenzen können durch die verschiedenen, vom Berner Simulations- und CPRZentrum (BeSiC) angebotenen Schulungen erlangt werden. Die Kursformate des BeSiC sowie die Instruktor:innen sind durch Swiss Resuscitation Council (SRC) zertifiziert.

Da sich die Richtlinien der internationalen Resuscitation Councils nur geringfügig unterscheiden, hat der SRC auf Stufe Basic Life Support (BLS) einen schweizweit einheitlichen «Algorithmus BLS-AED-SRC» erarbeitet. Die durch den SRC geprüften Kursanbietenden sind verpflichtet, sich an den Algorithmus und die Lehraussagen BLS-AED-SRC zu halten.

Im vorliegenden Manual werden Wege zum strukturierten Vorgehen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sowie anderen lebensbedrohlichen Situationen aufgezeigt.

Das Manual beinhaltet die wichtigsten Algorithmen zur Wiederbelebung von Erwachsenen und Kindern sowie Informationen zum Umgang mit dem AED (Automatisierter Externer Defibrillator) und anderen Hilfsmitteln.

Das Umsetzen dieser Massnahmen ist ein interaktiver Prozess, und die jeweiligen Kenntnisse darüber können nur teilweise durch virtuelle Online-Tools erworben werden. Daher führt das BeSiC die Reanimationskurse als Präsenzveranstaltungen mit Fokus auf praktische Übungen durch.

Ziele

Am Schluss eines BLS-AED-Kurses sind Sie in der Lage, • auf Ihren Selbstschutz zu achten; • den Zustand einer bewusstlosen Person einzuschätzen und entsprechende Massnahmen einzuleiten; • korrekt zu alarmiern; • die typischen Merkmale von Atem- und Herzkreislaufstillstand, sowie deren Risikofaktoren beim Säugling, Kind und Erwachsenen zu erkennen; • Thoraxkompressionen und Beatmung beim Säugling, Kind und Erwachsenen korrekt und effizient durchzuführen; • einen AED beim Säugling, Kind und Erwachsenen anzuwenden; • eine Person in die stabile Seitenlage zu bringen; • adäquate Massnahmen bei einer Atemwegsverlegung durch Fremdkörper, beim Säugling, Kind und Erwachsenen zu ergreifen.

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