
2 minute read
6.2 Beatmung
Die Sauerstoffzufuhr zu den lebenswichtigen Organen (Hirn, Herz ...) ist essenziell für deren Funktionalität und sollte wenn immer möglich angestrebt werden. Speziell bei Säuglingen und Kindern sowie bei Ertrunkenen werden idealerweise Thoraxkompressionen in Kombination mit Beatmung durchgeführt. Kann sich die helfende Person jedoch nicht ausreichend schützen, ist bei einem Kreislaufstillstand mindestens die Herzdruckmassage durchzuführen.
Wenn eine geschulte Person in der Lage ist, die Beatmung durchzuführen, sollen Thorax- kompressionen und Beatmungsstösse im Verhältnis von 30:2 erfolgen. Die Beatmung erfolgt so, dass eine Brustkorbhebung erkennbar ist. Falls sich der Brustkorb nicht heben sollte, vergewissern Sie sich, dass die Atemwege nicht verlegt sind und die Kopfposition optimal ist. Keinesfalls dürfen hierbei jedoch Unterbrüche bei der Herzdruckmassage entstehen. Für die zwei Beatmungsstösse sollten nicht mehr als zehn Sekunden aufgewendet werden.
Sowohl bei der Beatmung mittels Beutel wie auch bei der Mund-zu-Mund/-Nasen-Beatmung ist die korrekte Kopfposition wichtig, um die Atemwege zu öffnen.
Der Kopf wird leicht rekliniert und dabei das Kinn angehoben. Dadurch wird der Zungengrund angehoben und der Atemweg geöffnet.
Chinlift
Noch effizienter ist ein EsmarchHandgriff, bei dem durch beidseitiges Anheben des Unterkiefers ein sogenannter «Überbiss» erreicht wird.

Beatmung mit Beatmungsbeutel
Unter Beibehaltung der reklinierten Kopfposition wird die Maske des Beatmungsbeutels über Mund und Nase der betroffenen Person plat- ziert. Es muss darauf geachtet wer- den, dass Mund und Nase nicht durch das Maskenkissen verschlos- sen sind. Der Klein-, der Ring- und der Mittelfinger halten die Position des Kiefers. Mit dem Zeigefinger und dem Daumen wird die Maske auf das Gesicht gedrückt («C-Griff»).

Beatmung mit Beatmungsbeutel
Mund-zu-Mund-/-Nase-Beatmung
Unter Beibehaltung der reklinierten Kopfposition wird der Mund der helfenden Person über die Nase oder den Mund der betroffenen Person gestülpt. Gleichzeitig wird der Mund, bzw. die Nase der be- troffenen Person mit den Fingern verschlossen. Atmen Sie normal ein und blasen Sie während einer Se- kunde gleichmässig aus. Dabei soll sich der Thorax der betroffenen Person wie bei einem normalen Atemzug heben.

Mund-zu-Mund-/-Nase-Beatmung
Bei Schwierigkeiten mit der Beatmung oder Verlegung der Atemwege können Güdel-Tuben ein mögliches Hilfsmittel sein. Die Länge dieser Tuben wird vorgängig durch Abmessen der Distanz zwischen Kieferwinkel und Zahnreihe bestimmt. Der Gübel-Tubus wird mittels Drehung dem Gaumenverlauf entlang nach eingeführt. Der Güdel-Tubus wird bei einer bewusstlosen Person oral eingeführt um das Zurückfallen der Zunge zu verhindern und so den Atemweg offenzuhalten.

Güdel-Tubus einführen

Güdel-Tubus in Position
Lehraussagen Beatmung
• Wenn eine geschulte Person in der Lage ist, die Beatmung durchzuführen, sollen
Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2 erfolgen. • Speziell bei Säuglingen und Kindern sowie bei Ertrunkenen werden idealerweise
Herzdruckmassage und Beatmung durchgeführt. • Alle Helfer:innen sollen bei Herz-Kreislauf-Stillstand mindestens die Herzdruckmassage durchführen. • Die Beatmung erfolgt so, dass eine Brustkorbhebung erkennbar ist. • Die Beatmung Mund zu Mund und Mund zu Nase ist gleichwertig.