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ORAT

von Melanie Wirth-Biesen IBIT Verantwortung

Nachhaltigkeit auf der 8. IBIT Fachtagung Veranstaltungssicherheit

Für das IBIT war es schon immer wichtig, nachhaltig zu handeln. Es geht um Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, aber auch Wirtschaftlichkeit - schonend mit Ressourcen umzugehen birgt schließlich auch Einsparungspotential, ein schöner Nebeneffekt, der aber tatsächlich zumindest für uns nicht im Vordergrund steht.

Eine der 3 Säulen unseres diesjährigen Fachtagungsmottos bildet – neben Wissen und Netzwerk – Verantwortung. Zunächst scheint es eher themenfremd zu dem, was wir eigentlich tun. Die Zeit zeigt aber ja, dass es nicht mehr nur noch darum geht, was man beruflich macht, sondern auch wie. Klimaschutz, Inklusion und alles, was mit Nachhaltigkeit zu tun hat, geht jede:n etwas an, auch jede:n, der sich mit Veranstaltungssicherheit befasst. Denn wie viel wichtiger ist z. B. das Unwetterszenario in den letzten Jahren geworden, wie viel mehr Augenmerk liegt glücklicherweise inzwischen auf sozialer Sicherheit und Inklusion?

Unsicherheit und Unschärfe

Als wir anfingen, uns im Rahmen unserer Fachtagung intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen, hatte ich plötzlich den grünen Hut auf.

Und dann passierte, was vermutlich erstmal passieren muss. Ich habe mich ordentlich verrannt – weil es so viele tolle Sachen gibt, die man tun kann. Eine unendliche Bandbreite an Anbieter:innen, die einem im wahrsten Sinne des Wortes „das Blaue vom Himmel erzählen“ und versprechen, die Welt besser und grüner machen. Revoluzzer? Idealisten? Schwärmer? Welche Zertifikate sind seriös / überhaupt etwas wert? Wie kompensiert man sinnhaft? Am Ende musste ich feststellen, dass ich viele Dinge einfach (noch) nicht alleine bewerkstelligen konnte.

Und das ist unter anderem auf einige Fragen zurückzuführen, die man sich leider selber stellen muss:

Was kann man sich leisten? Was will man sich leisten? Was ist verhältnismäßig?

Der Weg zu Entscheidungen war durchaus begleitet von Unsicherheit und Unschärfe – eben, weil die Grenzen fließend und oft nicht genau zu bemessen sind. Wenn man z. B. versucht, den CO2-Verbrauch unserer Veranstaltung zu erfassen, muss man ganz klein anfangen und die Fahrten zu unseren unzähligen Workshops erfassen und ganz groß denken, indem man sich für ein ausschließlich vegan / vegetarisches Buffet entscheidet. Was mir nicht klar war und vielen vielleicht nicht bewusst: tatsächlich werden nicht wenige Werte am Ende geschätzt, weil es gar nicht anders geht.

Also haben wir uns beraten lassen. Und auch, wenn wir die Sinnhaftigkeit verstanden und

Angebote hier nicht als überzogen empfunden haben, gibt es jetzt kein Siegel, das offiziell bescheinigt, dass wir uns engagieren. Das hätte sicher schick ausgesehen und uns / den Teilnehmenden ein gutes Gefühl vermittelt. In diesem Jahr wollen wir aber das Geld, das wir dafür ausgegeben hätten, lieber investieren in mehr Kompensation.

„So schwer ist es dann doch nicht, Gutes zu tun“

Diese Erkenntnis und auch die Gespräche mit unserem Partner Stefan Lohmann, der uns zur Orientierung seine Sustainibility Checkliste zur Verfügung gestellt hat (https://sustainable-event-solutions.de/ die-sustainability-checkliste/) und den wir persönlich vor Ort begrüßen dürfen, haben dazu geführt, dass all diese Überlegungen einen aber nicht abschrecken sollten. Aller Anfang ist schwer, aber so schwer ist es dann doch nicht, Gutes zu tun. Man muss sich nur eingestehen, dass nicht alles auf einmal machbar ist und dass man am Ende (übrigens Punkt 13 der Checkliste) Verbesserungspotentiale ableiten kann.

Was tun wir also konkret? Eine Auswahl…

▪ Im Rahmen des Themenschwerpunkts

Best Practice diskutieren wir mit

Betroffenen über die Herausforderungen, Teilhabe tatsächlich zu ermöglich - insbesondere im Kontext von

Sicherheitsanforderungen, die oftmals konterkarierende Ziele (Separierung) verfolgen. Natürlich ist es uns vor

Ort auch ein Anliegen, mobilitätseingeschränkte Personen eng zu begleiten und allen Menschen den Besuch der Fachtagung zu ermöglichen.

▪ Wir legen allen Anreisenden das Deutsche Bahn Veranstaltungsticket ans Herz.

▪ Vor Ort empfehlen wir das Motel

One (https://www.motel-one.com/ de/nachhaltigkeit/), das sich um die

Umsetzung der Sustainable Development Goals der UN bemüht.

▪ Unsere Location, das Rhein Energie

Stadion, hat sich als ÖKOPROFIT Betrieb

Köln rezertifiziert (https://www.stadt-koeln.de/artikel/60848/index.htmL). Hierfür qualifizieren sich Betriebe, die z. B. nennenswerte Mengen Energie,

Abfall oder Wasser einsparen. – In unserem konkreten Fall können wir Beispiele geben, wie der Betrieb von Urinalen ohne Wasser,

Bewegungsmelder in nicht stark frequentierten Räumen / Bereichen und die klare Trennung von Pappe / Altpapier schon im Veranstaltungsbereich, da das Rhein-Energie-Stadion hierfür eine eigene Presse hat.

▪ Beim Catering setzen wir dieses Jahr auf

Dein Speisesalon, ein Kölner Unternehmen, das auf Regionalität und Bio-Qualität baut und den Fokus auf vegane / vegetarische Speisen legt (https:// dein-speisesalon.de/commitment). In diesem Jahr verzichten wir komplett auf

Fleisch. Nachdem im letzten Jahr bei der

Party die vegane Currywurst zuerst vergriffen war, trauen wir uns einfach mal und Euch zu, dass Ihr sicher auch von den anderen Angeboten satt werdet :-).

▪ Neu ist auch, dass wir zur Aktion „ShareTheMeal“ aufrufen: mit nur 70 Cent kann man einem Kind eine

Mahlzeit kaufen und damit dazu beitragen, den Welthunger zu bekämpfen (https://sharethemeal.org/ challenges/e2deb34d-d72d-488c98dd-8b8bee0427a9_8.-IBIT-Fachtagung-V?adjust_t=siep6tc&hl=de-DE).

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 1.000

Mahlzeiten zu spenden und hoffen darauf, dass sich viele beteiligen. Am

Buffet wird es eine einfache Möglichkeit geben, diesen oder einen größeren

Betrag unkompliziert zu spenden.

▪ Das Programmheft wird selbstverständlich klimaneutral gedruckt. Hierfür haben wir inzwischen eine kleine, aber feine Druckerei in Bonn gefunden, ganz in der Nähe vom IBIT-Büro (https://www.molbergmedien.de).

▪ Unsere „Taler statt Goodies“-Aktion kennen viele sicher noch aus dem letzten Jahr. Wir haben uns wieder bewusst gegen Give Aways und für

Engagement entschieden: alle Teilnehmenden können wählen, in welchem Ausmaß wir uns für verschiedene soziale

Projekte einsetzen und spenden. In diesem Jahr unterstützen wir ausschließlich regionale Unternehmen in Köln: – Die FC Köln-Stiftung bittet um Spenden für die Ukraine-Hilfe. Wir finden, dass es wichtig ist, weiter auf die

Situation der Geflüchteten hinzuweisen und zu helfen. Auch, wenn die Berichterstattung weitestgehend von den Titelseiten verschwunden ist, der Krieg ist nicht vorbei und die

Flüchtlinge kämpfen weiter mit Alltagsproblemen. https://fc.de/fc-info/ news/detailseite/details/fc-stiftungbittet-um-spenden-fuer-ukraine-hilfe/ – Tierschutz liegt uns besonders am

Herzen. Der Verein Pit Staff aus Köln

Ostheim nimmt Listenhunde auf, bereitet sie auf den Wesenstest und die

Maulkorbbefreiuung und ihr neues

Zuhause vor und „sieht seine Aufgabe vor allem darin, diesen Hunden ein

Übergangszuhause zu bieten, das ihrer Vergangenheit eine Gegenwart entgegenstellt, die ihnen eine neue Zukunft geben kann.“ https://pit-staff.de – Mit Fair Share Köln wollen wir ein Projekt unterstützen, das sich unter Anderem um Bedürftige, Obdachlose und

Hungernde kümmert. Hier geht es aber auch um die Wertschätzung derer, die einen großen Beitrag in Funktionsberufen leisten oder Hilfe für wohnungslose, alleinstehende Männer https:// www.fairshare-koeln.de/projekte/.

All diese Maßnahmen stellen nur einen Teil unserer Bemühungen dar, die Fachtagung klimapositiv umzusetzen. Was wir nicht vermeiden können, kompensieren wir zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen oder die Unterstützung anderer wertvoller Projekte. Wir werden natürlich im Nachgang zur Fachtagung darüber berichten und transparent darstellen, wo wir am Ende gelandet sind.

Und natürlich hören wir nach dem 17.11. nicht einfach damit auf. Wir werden uns weiterhin auch in unserem Büro- und Seminaralltag bemühen, so gut es geht auf Nachhaltigkeit zu achten. Und sowieso gilt ja: Nach der Fachtagung ist vor der Fachtagung!

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