HG-Zeitung 31/2018

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Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 Luzern, den 14. November 2018

No 31

CXXXIII. Jahrgang

Kulinarik

Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin

www.hotellerie-gastronomie.ch

We i h n a c h t e n

Gänsefleisch feiert Revival im Burgenland

Das Restaurant 1889 hat gute Ansätze, die Gastronomie zu revolutionieren.

Guetzliproduktion: kein Platz für Trends

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G as tkoch

Kochen für Nachwuchs Gaggan Anand, der Rockstar unter den internationalen Köchen, bereitete mit Andreas Caminada ein fulminantes Four-Hands Dinner zu. Der Erlös kommt der Stiftung Uccelin zugute.

Elias Läderach triumphierte bei den World Chocolate Masters in Paris.

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Fortschrittlich inkonsequent

Die Stellenmeldepflicht ist für die meisten Hoteliers und Wirte genau das – eine lästige, leidige und arbeitsintensive Pflicht. Aber eine mit Optimierungspotenzial.

K E YS TO N E

MELDEPFLICHT: PROBEZEIT IST VORBEI

S

eit dem 1. Juli 2018 gilt die Stellenmeldepflicht. Das bedeutet: Alle freien Stellen in Berufen, in denen eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht, müssen den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet werden, bevor man sie öffentlich ausschreiben darf. Von dieser Pflicht ist auch das Gastgewerbe betroffen. Hier wird, unter anderem wegen der Saisonalität, eine der höchsten Arbeitslosenquoten des Landes gemessen. Ein weiterer Grund, warum die

Branche so hohe Werte verzeichnet, liegt an der Art, wie die Stellensuchenden erfasst werden. Sie werden bei den RAV nicht nach ihren ursprünglich erlernten Berufen registriert, sondern dem Beruf zugeteilt, in dem sie zuletzt tätig waren. Dieses Vorgehen verfälscht das Bild. Es suggeriert, dass ein Überangebot an Fachkräften vorhanden ist, obwohl in Tat und Wahrheit sogar ein Mangel an qualifizierten Fachleuten herrscht. Dies ist mit ein Grund, warum sich schon vor der Ein-

AZA 6002 LUZERN

DAS SCHWEIZER STELLENPORTAL DER BRANCHE

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führung der Stellenmeldepflicht kritische Stimmen gegen diese Massnahme erhoben haben. Zwar wurde von den meisten begrüsst, dass in der Schweiz lebende Menschen ohne Arbeit bei der Stellensuche einen Vorsprung vor ausländischen Stellensuchenden haben sollen. Doch bei der Umsetzung dieses Ziels schieden sich die Geister, und sie tun dies noch heute. Die Kritiker bemängelten, dass der administrative Aufwand für die Arbeitgeber zu gross sei. Die Befürworter verwiesen auf die

Adligenswilerstr. 29/27, 6006 Luzern

Möglichkeit, freie Stellen einfach und rasch auf dem Web-Portal arbeit.swiss aufzuschalten. Die Kritiker prophezeiten zu geringen Erfolg im Verhältnis zum Aufwand. Die Befürworter sprachen von den neuen Chancen für Stellen- und Mitarbeitersuchende. Nun, ein paar Monate nach der Einführung der Stellenmeldepflicht, ist die Bewährungsprobe vorbei. Es ist Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Seite 6

Bei Mailänderli, Brunsli und Zimtsternen wird kräftig zugegriffen. Spaghetti Bolo und Schnitzel mit Pommes sind seit Jahrzehnten Renner im Speisenangebot. Dass immer noch so viel Altbewährtes konsumiert wird, erstaunt, weil doch alle nach Innovationen schreien. Vielfalt ist gefragt und individuelle Vorlieben wollen berücksichtigt werden. Wer die Gunst des Publikums gewinnen will, muss heute glutenfreies und veganes Essen anbieten – neuerdings ist dies auch beim Weihnachtskonfekt ein Trend. Allergene müssen deklariert werden. An einem Tisch ein Gericht in drei Variationen zu servieren, erfordert Fachkräfte im Service und in der Küche. Genau da zeigt sich eine weitere Inkonsequenz der Be­ völkerung. Laut einer Umfrage der Credit Suisse (Fortschrittsbarometer) bei Managern und Schweizer Stimmbürgern wollen Erstere weiterhin Fachkräfte im Ausland rekrutieren können, während Letztere ebendies abbremsen wollen. Das ist eine ­inkonsequente Haltung der Bevölkerung. Um die geforderte Individualität weiterhin anbieten zu können, ist das Gastgewerbe auf genau diese Fachkräfte angewiesen. Sie inspirieren uns zu Neuem. Fehlen der weltoffene Blick sowie die Fachkräfte, bleiben uns tatsächlich eines Tages nur noch Mailänderli und Schnitzel mit Pommes. G A B R I EL TI N GU ELY

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