HGZ No 30
Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 CXXXIV. Jahrgang
Luzern, den 6. November 2019
Schwerpunkt
Raphael Pfarrer: «Der Gastronom wird zum CoProduzenten.»
Digitalisierung: Es führt kein Weg vorbei
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Seite 8
Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin
Aspekte
Kulinarik
Rodrigo Banto ist Chef-Önologe der Cave de la Côte in Tolochenaz/VD. Diese keltert die Trauben von 300 Winzern zu Topweinen. Dafür wurde die «Cave» zum Weingut des Jahres 2019 gekürt. Seite 14
www.hotellerie-gastronomie.ch
Ein Menüplan in Weiss, Rot, Gelb und Grün
Stefan Unternährer: «Gastrosuisse blockiert L-GAVVerhandlungen.»
Seite 17
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Im Strom von Bits und Bytes
Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus dem Gastgewerbe tauschten sich darüber aus, wie man die Arbeitszeiten interessanter gestalten könnte.
FI LI PA P EI X EI RO
ARBEITSZEIT-TASK-FORCE GESTARTET
W
ie schafft man es, die Fluktuation im Gastgewerbe zu senken und die Arbeitnehmenden in der Branche zu halten? Das war eine der Fragen, mit denen sich die von der Hotel & Gastro Union ins Leben gerufene Task Force bei ihrem ersten Treffen beschäftigte. Mehr als die Hälfte der Berufsleute im Gastgewerbe haben vier Jahre nach Lehrabschluss die Branche verlassen. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass finanzkräftigere Wirtschafts-
zweige unsere Fachleute abwerben. Banken, Versicherungen und andere Dienstleistungsunternehmen ziehen bereits seit Jahren Hotelkaufmänner und -frauen aus der Branche ab. Neu ist jedoch, dass auch andere Gastgewerbler ausserhalb ihres angestammten Tätigkeitsfeldes sehr begehrte Mitarbeitende sind. Ein aktuelles Beispiel dafür liefern die Verkehrsbetriebe Luzern. Mit einer grossangelegten Werbekampagne versuchen sie, Köche und Restaurantfachleute anzulocken, um
AZA 6002 LUZERN
sie zu Busfahrern und -fahrerinnen umzuschulen. Ob das gelingt? Man darf gespannt sein, denn ein zweiter Hauptgrund, warum die Gastgewerbler die Branche verlassen, sind die unregelmässigen Arbeitszeiten. Und für Busfahrer gehören Wochenendeinsätze, arbeiten bis spät in die Nacht und an Feiertagen schliesslich genauso zum Alltag wie für Köche und Co. Wie frühere Umfragen der Hotel & Gastro Union zeigen, sind im Gastgewerbe über alle Berufe gesehen 34 Prozent
Adligenswilerstr. 29/27, 6006 Luzern
der Mitarbeitenden mit den Arbeitszeiten, Dienstplänen, Ferienregelungen und Überstunden unzufrieden. In der Restauration allein sind es sogar 53 Prozent. Die Task Force hat sich nun intensiv Gedanken gemacht, wie die Arbeitszeiten ansprechender gestaltet werden können. Es wurden Umsetzungsmodelle vorgestellt, praktische Erfahrungen ausgetauscht und alte Vorurteile ausgeräumt. Seite 6
Die Digitalisierung hat nichts mit Science-Fiction zu tun, die in ferner Zukunft Realität werden könnte. Tatsächlich ist die digitale Transformation ein Prozess, der nicht erst seit heute unser Leben prägt. So hat die Bundesversammlung in der Herbstsession für die Tourismuspolitik in den Jahren 2020 bis 2023 30 Millionen Franken zur Finanzierung von Innotour sowie 230 Millionen Franken für das Landesmarketing von Schweiz Tourismus bewilligt. Der Bund wolle dabei laut Eric Jakob vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco besonders die Digitalisierung vorantreiben und somit die Tourismuswirtschaft bei der digitalen Transformation ihrer Geschäftsmodelle unterstützen. Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft, die Berufswelt und die Art, wie wir miteinander kommunizieren. Kontinuierlich, Bit für Bit. So werden wir zwar freundlich, aber bestimmt, gebeten, auf den Zug mit Destination Zukunft aufzuspringen. Wer stehen bleibt, verliert den Anschluss. Der digitale Wandel bedeutet aber keinesfalls, dass das Lesen eines Buches und der Spieleabend mit Freunden ausgedient haben. Im Gegenteil: Es kann nicht schaden, im Privaten die Balance zwischen analog und digital zu halten. Für Beruf und Wirtschaft ist die Digitalisierung natürlich essentiell, da sie einen zentralen Erfolgsfaktor darstellt. A N D R E A D ECK ER
Erscheint jeweils mittwochs
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