Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 Luzern, den 5. September 2018
No 22
Kulinarik
CXXXIII. Jahrgang
Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin
G etränke
Wissenschaft definiert beste Kombinationen
Pro und Kontra: Was will eigentlich die Fair-FoodInitiative?
Ruhm und Ehre für beste Weinmacher
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www.hotellerie-gastronomie.ch
Pe r s ö n l i c h
Mia Messier
Kulinata Bern: zwei Wochen Food Festival im Zeichen der Nachhaltigkeit.
Die Küchenchefin des Cirque du Soleil ist seit 15 Jahren auf Tournee und möchte dies nicht missen. Beim Gastspiel in Zürich hofft sie, Berufskollegen treffen zu können. Seite 11
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Regionalität endet beim Geld
Das Ziel der zwölf formulierten Thesen ist, dem Tourismus in den Berggebieten zu altem Glanz zu verhelfen.
D
S W I S S- I M AG E
NEUE CHANCEN FÜR BERGGEBIETE
ie Tourismusbranche kann aufatmen. Nach einer langen Durststrecke geht es endlich wieder aufwärts. Die Schweizer Hotellerie registrierte im ersten Halbjahr total 18,4 Millionen Logiernächte. Das entspricht einem Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch bei genauerer Betrachtung der Zahlen fällt auf, dass besonders die Städte überdurchschnittlich zulegten, die Bergregionen hingegen nicht. Robert Zenhäusern, wissenschaftlicher Mit-
arbeiter beim Schweizer TourismusVerband (STV), stellt zudem fest: «Vergleicht man die Zahlen von heute mit jenen von vor zehn bis fünfzehn Jahren wird eindeutig klar, dass es um den Bergtourismus nicht rosig steht.» Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Einerseits sind die dortigen Destinationen naturgemäss mit schwierigeren Bedingungen konfrontiert als der Städtetourismus. Andererseits sind die Berggebiete wirtschaftlich um ein Vielfaches stärker vom Tourismus ab-
AZA 6002 LUZERN
hängig als die Städte und Agglomerationen. Zudem hält Zenhäusern fest, dass verglichen mit den Nachbarländern hierzulande eine weniger dynamische Entwicklung festzustellen sei. Deshalb sei es dringend nötig, dass sich die Bergorte neu positionieren. Einen ersten Schritt in diese Richtung bietet ein neu ausgearbeitetes Thesenpapier. Darin haben die beiden Autoren Robert Zenhäusern vom STV und Thomas Kadelbach von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für
Adligenswilerstr. 29/27, 6006 Luzern
die Berggebiete (SAB) zwölf Ansätze formuliert, die neue Inputs für den Tourismus in den Berggebieten liefern. Für deren Umsetzung braucht es alle Player vom lokalen Tourismusbüro über die Seilbahnen bis zu Hotellerie und Gastronomie. Aber auch die Politik ist gefordert. Die beiden Autoren sind sich sicher: «Die Potenziale für eine Wiederentdeckung des Bergtourismus sind vorhanden.» Seite 6
Bevor wir am 23. September über die Agrarinitiativen abstimmen, müssen wir uns an der Nase nehmen. Denn wir Schweizer geben je nach Quelle 7 bis 15 Prozent eines durchschnittlichen Haushaltseinkommens für Lebensmittel aus. Weil alles «billig» und zu jeder Zeit zu haben ist, schrecken wir nicht davor zurück, Lebensmittel wegzuwerfen. Privathaushalte verantworten 45 Prozent des Food Waste. Die Gastronomie kommt auf fünf Prozent Food Waste und dies vor allem wegen zu grosser Portionen. Ein paar Kalorien weniger auf den Teller und schon könnten zum gleichen Preis hochwertige Regionalprodukte verarbeitet werden. Doch Geiz ist geil, in einem der reichsten Länder der Welt. So wird vielerorts, um nur ein Beispiel zu nennen, günstiger Grana Padano eingekauft und als «Parmesan» angepriesen. Echter Parmigiano Reggiano DOP würde im Einkauf gleich viel kosten wie Schweizer Sbrinz AOP. Letzterer ein Regionalprodukt aus der Zentralschweiz. Ein Produkt mit spannendem Hintergrund und Mehrwert. Aber eben, häufig endet das Bekenntnis zur Regionalität beim Preis. Doch muss ein Land, das 50 Prozent seiner Lebensmittel importiert, ebendiese Regionalität in der Verfassung verankern? Wäre dies nicht vielmehr eine Gewissensfrage? Lob denen, die freiwillig Regionalität leben! G A B R I EL TI N GU ELY
Erscheint jeweils mittwochs
«gelingt immer»
www.RotorLips.ch Rotor Lips AG 3661 Uetendorf 033 346 70 70
Meh r ! ng u t h c a e B mars-foodservice.ch