Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 Luzern, den 27. März 2019
No 7
CXXXIV. Jahrgang
Kulinarik
Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin
Schwerpunkt
Food Trend: Fusionsküche Levante
Der Gasthof «Ochsen» in Münsingen/BE ist fest in Familienhand.
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www.hotellerie-gastronomie.ch
Aktuell
«gusto 19»-Siegerin Laura Loosli heisst die glückliche Gewinnerin des Schweizer Kochlehr lingswettbewerbs. Das Finalistenfeld lag dieses Jahr so nah zusammen wie noch nie.
Die «FBK» war ein voller Erfolg. Ein Blick zurück auf interessante Messetage.
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Ist das Handwerk in Gefahr?
Die Mineralwasserquelle Clozza und die gleichnamige, vegetationsreiche Schlucht bei Scuol bieten ein eindrückliches Naturschauspiel.
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Z VG
TOURISMUS DANK MINERALWASSER
auberes Trinkwasser – ja selbst- «Matscher Urbar», dem Güterverzeichverständlich! Es ist der hierzu- nis des damaligen Herrn von Tarasp, lande unglaublich guten Wasser- Ulrich IV. Graf von Matsch, ist vom qualität zu verdanken, dass wir dem «ain wis in Awasalza» – dem Mineraldurchsichtigen Durstlöscher meist viel wasser – die Rede. Das Mineralwasser ist der Usprung zu wenig Beachtung schenken. Mit dem Jubiläum «650 Jahre Mi- für den Unterengadiner Tourismus ab neralwasser im Unterengadin» rückt Mitte des 19. Jahrhunderts. Doch die Region das Wasser nun während schon zuvor reisten viele des Wassers eines ganzen Jahres ins Rampen- wegen nach Scuol-Tarasp-Vulpera. licht. Aus dem Jahr 1369 stammt das Aus jener Zeit stammt viel von der noch erste schriftliche Zeugnis der Mineral- heute vorhandenen Infrastruktur: wassernutzung im Unterengadin. Im die Trinkhalle «Büvetta» Tarasp, das
AZA 6002 LUZERN
Kurhaus Tarasp (heute Hotel Palace), das Hotel Schweizerhof und weitere Hotels in Vulpera sowie die Engadiner Bahnlinie. Um den zweiten Weltkrieg herum und mit dem medizinischen Fortschritt verlor das Mineralwasser an Bedeutung. Dies änderte sich 1993 wieder, als das alte «Badehaus Scuol» durch das Bogn Engiadina ersetzt wurde. Seine Becken sind fast ausschliesslich mit Wasser aus Mineralquellen gefüllt. Durch diesen Schritt
gewann das Mineralwasser wieder v ermehrt an touristischem Wert. Im Jubiläumsjahr 2019 finden verschiedene Veranstaltungen wie Brunnenfeste, Führungen und Lesungen statt. Auch die Gastronomie soll miteinbezogen werden: Eine einheitliche Karaffe für einheimische Mineralwässer soll in allen Gastronomiebetrieben verwendet werden. Der Unterengadiner Hotelierverein zeigt sich interessiert. Für die Umsetzung wird nun ein Konzept erarbeitet. B EN N Y EP S T EI N
Adligenswilerstr. 29/27, 6006 Luzern Inserat_Ernst_Hotellerie&Gastronomie_07-19_D.pdf
G A B R I EL TI N GU ELY
Erscheint jeweils mittwochs 1
01.02.2019
11:43:00
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Viele Gastronomen machen sich grosse Sorgen um den Verlust des Handwerks. So sind seit Anfang 2018 vierzig Köchinnen und Köche der Allianz der Köche von Slow Food Schweiz beige treten. Sie verstärken das inter nationale Netzwerk. Dessen Ziel ist der Schutz des kulinarischen Erbes und des handwerklichen Könnens. «Gastronomiekultur fängt mit dem Einkaufen an», sagt Tanja Büsser vom «Schäfli» in Uznach. Marie Nydegger vom «Fleurs de Marie» in Genf ergänzt: «Wir haben die traditio nellen Bearbeitungstechniken der Industrialisierung geopfert.» Beide sind Mitglied der Allianz der Köche und wollen vermehrt bei Kleinproduzenten einkaufen. Gastronomen, die sich mit Pro duzenten austauschen und deren Geschichten erzählen, retten das Handwerk und bieten ihren Gäs ten einen Mehrwert. Slow Food Schweiz will bis Ende 2020 rund 100 Köche in ihr Netzwerk auf nehmen. Doch ist das Hand werk wirklich in Gefahr? Obwohl Convenience praktisch ist, gilt hausgemacht als Ehrensacht. Das bestätigt eine Umfrage, die an der Hochgenuss-Tagung von Gastrosuisse präsentiert wurde. Dann zeigen drei Veranstaltun gen, dass Handwerkt bei den Jungen angesagt ist: «gusto19», der Kochwettbewerb für Ler nende der Berner Inselgruppe sowie der Young Star, bei dem Lernende aktiv mitarbeiten.
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