HGZ No 18
SOMMERZEIT 14-TAGERHYTHMUS
Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 CXXXV. Jahrgang
Luzern, den 8. Juli 2020
Schwerpunkt
Chefs de Cuisine S uisses: alle Infos zum «Koch 2022».
Der Arbeitsmarkt wandelt sich
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Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin
Pe r s ö n l i c h
Fritz Erni Der langjährige Direktor des Hotels Montana in Luzern war nie um Ideen verlegen. Am liebsten dachte er quer. Nach 24 Jahren hat er nun die Schlüssel weitergegeben. Seite 12
www.hotellerie-gastronomie.ch
Aspekte
In den Farben des Orients
Gastrostern 2020: Das Voting hat nun begonnen.
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Social (Dis)dancing
Beim Anstehen werden sie grösstenteils noch eingehalten, aber spätestens auf der Tanzfläche denkt niemand mehr daran: die Abstandsregeln.
S
UNSPL ASH
LÄNGER ANSTEHEN WEGEN COR0NA
eit dieser Woche gilt schweizweit eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, nicht aber beim Clubbesuch. Hier sollen die Kantone entscheiden, sagt der Bundesrat. Einige Kantone haben bereits reagiert. In Basel, Aargau und Zürich gilt seit vergangenem Wochenende eine Ausweispflicht. Die Massnahme ist eine Reaktion auf die beiden SuperspreaderEvents, die landesweit für Schlagzeilen sorgten. In Zürich drohte Gesundheitsministerin Nathalie Rickli gar mit
der Schliessung von Lokalen. So weit ist es bis Montag zum Glück nicht gekommen. Doch die Schutzmassnahmen wurden in Zürich stärker verschärft als in anderen Kantonen. Hier gilt zusätzlich zur Ausweispflicht die Überprüfung der Telefonnummer sowie der Download der Swiss-CovidApp. Ist dies nicht möglich, muss eine Maske getragen werden. Der Download der App ist keine Vorgabe des Kantons, sondern eine ergänzende Massnahme der Zürcher Bar und Club Kom-
AZA 6002 LUZERN
mission (BCK). «Wir hoffen, dass Partygänger, der vergangenen Freitagdadurch die Arbeit des Tracing Teams abend vor dem Gregory Pub in Zürich vereinfacht wird und Ansteckungs- anstand. Security Mitarbeiter Marco ketten möglichst schnell unterbunden Schmid (35) hat für dieses Verhalten werden», schreibt diese in einer Medi- wenig Verständnis. Er sagt: «Wer die enmitteilung. Dumm nur: Die Swiss- App nicht herunterladen kann, soll, Covid-App ist mit älteren Mobiltelefo- wie von der BCK Zürich vorgesehen, nen nicht kompatibel. Das kann Club- eine Maske tragen.» Doch glücklicherbesucher dazu verleiten zu mogeln. weise seien die meisten Gäste kooperaZum Beispiel, indem sie an der Tür tiv und zeigten Verständnis. «Der EinScreenshots der Swiss-Covid-App zei- lass dauert pro Gast aktuell rund vier gen. «Der Türsteher hat nicht über- Minuten länger. Diskussionen haben prüft, ob die App aktiv ist», sagt ein wir deswegen kaum.» D É SI R ÉE K L A R ER
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Erscheint jeweils mittwochs
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Endlich fühle ich mich wieder jung. Der Türsteher meines Lieblingsclubs fragt nun auch wieder nach meinem Ausweis. Und das in meinem hohen Alter von 35 Jahren. Zu verdanken habe ich das jenen Geschöpfen, die bei ihrem Clubbesuch falsche Angaben zu ihrer Person gemacht haben. Die Folge sind unter anderem ein unsäglicher Anglizismus, der so genannte Superspreader, hunderte Personen in Quarantäne und die Weisung, dass im Kanton Zürich alle Clubs die ID ihrer Gäste und deren Telefonnummern kontrollieren müssen. Dass dies für die Clubbetreiber, die ohnehin schon ein schweres Los gezogen haben, einen riesigen und somit teuren Aufwand bedeutet, dürfte wohl klar sein. Dass das Partyvolk nun dank ein paar Unbelehrbaren länger anstehen muss, auch. Warum man seine Kontaktdaten nicht einfach wahrheitsgetreu angeben konnte, ist hingegen verwunderlich. Auf Instagram und Co ist die Privatsphäre schliesslich auch nicht so wichtig. Wer will, kann wildfremde Menschen auf Social Media, überspitzt gesagt, von der Geburt bis in den Sarg begleiten. Doch sobald es darum geht, dafür zu sorgen, dass sich Covid-19 nicht weiter ausbreitet, setzt der Verstand bei einigen aus. Schön, haben diese nun beim Anstehen im Club mehr Zeit, um darüber nachzudenken.
«gelingt immer»