HG-Zeitung 1/2015

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luzern, den 8. Januar 2015

no 1

cXXX. Jahrgang

ausgabe: Deutsche schweiz / Tessin

www.hotellerie-gastronomie.ch

Fr. 2.80

die zukunft des brotes editorial von mario Gsell

auf ein gutes jahr!

valentina verdesca

Brot ist nicht nur Nahrung, sondern auch ein wesentliches Kulturgut vieler Weltenvölker.

W

ie sieht das Brot der Zukunft aus? Welche Produkte wünscht sich der Konsument? Was können Berufsleute tun, um ihren Betrieb auch in Zukunft gewinnbringend zu führen? Diesen und vielen weiteren Fragen sind Fach­ leute aus der Branche an der diesjährigen Wä­ denswiler Lebensmitteltagung nachgegangen. Sie interpretierten neue Forschungserkennt­ nisse generell für die Lebensmittelbranche vom Rohstoff Getreide bis zum Konsum im Haushalt. Dabei stellte sich heraus, dass Getreide künftig nicht nur als Brot auf dem Markt eine Chance hat, sondern auch neu interpretiert. Etwa als Fleischersatz, wie die Wiener Trend­ forscherin Magister Hanni Rützler in ihrem Re­ ferat erzählte. Dass Brot, neu interpretiert, be­ sonders bei Gastronomen gefragt ist, zeigt sich am Beispiel von Ronnie Merz. Der Mitinhaber

und Geschäftsführer der Betriebe der Bäcke­ rei Merz im Bündnerland bäckt in Zusammen­ arbeit mit Köchen Aussergewöhnliches. Zudem rentieren seine Geschäfte dank ursprünglicher und nachhaltiger Produkte. Laut Urs May, General Manager der Déli­ france SA, müssten sich Bäckereien Nischen su­ chen für hochwertige Spezialitäten und mög­ lichst viele Convenience­Stufen anbieten, um dem Preisdruck von industriell gefertigtem Brot standhalten zu können. Denn dies sei von guter Qualität und die Nachfrage nach Conveni­ ence­Produkten wachse weiterhin. Neben Ron­ nie Merz produzieren auch die Kuhn Back und Gastro AG sowie Fredy’s Backwaren AG bereits spezielle Brote. Sie reduzieren etwa den Koh­ lenhydratanteil, verwenden eigenen, regionalen Weizen für ihre Brote oder geben ihnen Gesun­

des wie Weizenkeim hinzu. Laut einer weite­ ren Referentin ist auch die Beigabe von Beta­ Glucan ein Thema. Dem Vielfachzucker werden diverse gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Dass diese Massnahmen nicht nur das Über­ leben der Bäckereien sichern, sondern ihnen gar Gewinn einbringen können, war nach dem Refe­ rat von Professorin Dr. Christine Brombach klar. Sie zeigte auf, dass die grosse und rasch wach­ sende Kundengruppe der Senioren bereit ist, bis zu einem Viertel des Kaufpreises mehr für Brot mit hohem Gesundheitswert auszugeben. Die rund 1,5 Millionen Senioren der Schweiz essen bereits heute 75 Millionen Kilogramm pro Jahr. fortsetzung auf seite 4

Seit 15 Jahren arbeite ich nun für die Gastrobranche. Wenn ich in dieser Zeit eines gelernt habe, dann, dass es keine einfache Branche ist. Die Konkurrenz ist gross, die Arbeitstage sind lang und die Gäste werden immer anspruchsvol­ ler. Wer heute ins Restaurant geht, will mehr, als er oder sie beim Take­away oder beim Grossverteiler bekommt. Restaurants, die nur auf Convenience setzen, haben kaum eine langfristige Überlebenschance. Viele Mitarbei­ tende in der Gastrobranche haben den Traum, einmal selbst ein Restaurant zu führen. Ich habe kürzlich sechs Inter­ views mit Gastgewerblern geführt; vier von ihnen haben als Fernziel angegeben, sie möchten einmal selber einen Be­ trieb übernehmen. Ob sie einmal Erfolg haben werden, hängt von verschiede­ nen Kriterien ab. Zuerst von guter Aus­ und Weiterbildung, auch in Betriebs­ führung. Das Wichtigste ist aber ein gutes Konzept, das zur Person und der Umgebung passt. Denn wer das richtige Konzept und dazu eine gute Lage hat, kann auch heute noch gutes Geld ver­ dienen. Ein gutes Konzept heisst nicht automatisch ein Gourmetrestaurant. An manchem Ort ist eine gute und fri­ sche bürgerliche Küche sinnvoller. Auch die Verlagsbranche ist keine einfache. Das Inserate­Volumen wird kleiner, Zeitungen bauen ihre Redak­ tionen ab. Auch hier gilt, nur wer ein gutes Konzept hat, hat langfristig Er­ folg. Die Hotellerie Gastronomie Zei­ tung ist hier sehr gut aufgestellt. Wir haben einige Pluspunkte. Wir sind nach wie vor die meistgelesene Branchenzei­ tung. Woche für Woche lesen uns weit über 100.000 Personen. Zudem errei­ chen wir vom Lernenden über den Kü­ chenchef und die Hauswirtschaftsleite­ rin bis zum Gastronomen und Hotelier alle in der Branche – also Entschei­ dungsfinder und Entscheidungsträ­ ger. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass unsere Produkte immer noch bes­ ser werden. Deshalb werden das Maga­ zin und die Booklets im nächsten Jahr neu gestaltet, um noch mehr auf die Le­ serbedürfnisse eingehen zu können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns ein erfolgreiches 2015.

kulinarik

vorschau

köchin des jahres 2015

starkoch eröffnet lokal in st. moritz

so wird das jahr 2015

Bernadette Lisibach kocht einfach und bodenständig – dies aber auf höchstem Niveau in der «Neuen Blumenau» in Lömmenschwil. Thuri Maag und Nenad Mlinarevic machten das Haus bekannt. Die neue Chefin braucht den Vergleich mit ihren Vorgängern nicht zu scheuen.

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Seine Restaurants gibt es nur an fünf Orten der Welt. Nun eröffnet der japanische Starkoch Nobuyuki Matsu­ hisa, besser bekannt als Nobu, ein weiteres Lokal – in St. Moritz. Das Matsuhisa@Badrutt’s Palace soll die japanische mit der peruanischen Kochkunst verbinden. seite 2

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