HGZ No 3
NÄCHSTE AUSGABE 23. FEBRUAR
Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 CXXXVII. Jahrgang
Luzern, den 9. Februar 2022
Schwerpunkt
Im kulinarischen Saas-Fee weht ein frischer Wind.
Der Lohn ist nicht alles
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Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin
Pe r s ö n l i c h
Naomi Wahl ist Konditorin und kennt sich mit Schokolade aus. Sie wünscht sich mehr Mut beim Einsatz von Kuvertüre und empfiehlt insbesondere das Pairing im Getränkebereich. Seite 10
www.hotellerie-gastronomie.ch
Aspekte
Renaissance eines Märchenschlosses
René Glücki: «Die Ausbildung im Schulhotel ist kein Ferienlager.»
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Zwischen Zuversicht und Zweifel
Wer seine Gäste zufriedenstellen will, sollte auf gut ausgebildete Mitarbeitende mit einer fundierten Ausbildung setzen.
K E YS TO N E-SDA
NICHTS ERSETZT DIE GRUNDBILDUNG
V
iele Restaurants und Hotels können ihren Betrieb nicht mehr aufrechterhalten, da die Mitarbeitenden fehlen. Der akute Fachkräftemangel wurde durch die Pandemie verschärft und für alle sichtbar. Nun gibt es Gastronomen, die mit einer Schnellbleiche in der Ausbildung Quereinsteiger motivieren wollen, ins Gastgewerbe einzusteigen. So planen die beiden Verbände Gastro Luzern und Luzern Hotels kostenlose Servicekurse für Quer- und Wiedereinstei-
gende. In den beiden Kursen werden in zwei mal drei Stunden die Basiskenntnisse gelehrt beziehungsweise aufgefrischt. Unterstützt von der École hôtelière de Lausanne (EHL) plant auch der Zürcher Hotelier-Verein (ZHV) eine sechsmonatige Ausbildung. Das Ausbildungsprogramm für Küche oder Réception kostet 1000 Franken und ist von den Interessierten selber zu bezahlen. Während der Ausbildung verdienen sie 3000 bis 4000 Franken pro Monat. In einem Beitrag von «20 Minu-
AZA 6002 LUZERN
ten» wird ein Hotelier dazu zitiert: «Es liegt auf der Hand, dass in einem halben Jahr nur Grundkenntnisse vermittelt werden können.» Diesem Statement kann Urs Masshardt, Geschäftsführer der Hotel & Gastro Union, zustimmen: «Solche Ausbildungen erreichen höchstens das Niveau einer Aushilfe. Die mehrjährigen Berufslehren können sie auf keinen Fall ersetzen.» Zudem ist ihm wichtig, dass der Mindestlohn jeweils nicht unterschritten wird. Er weist darauf hin, dass ähnli-
Adligenswilerstr. 22, 6006 Luzern
che Anlehren seit vielen Jahren erfolgreich mit Progresso, Perfecto und Riesco für Ungelernte und Menschen mit Migrationshintergrund angeboten werden. «Mit diesen Lehrgängen haben wir viele Lernwillige in die Branche holen können, die sich im Nachgang zu einer fundierten Berufslehre entschlossen haben.» Zudem, ergänzt Masshardt, würde die Progresso-Ausbildung durch den L-GAV bezahlt und der Betrieb erhalte eine Ausfallentschädigung. R U T H M A R EN D I N G
Alles hat einen Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende. Und selten wurde ein Schlussstrich so sehnlichst erwartet. Denn wie nahezu überall spürbar, stellen sich die Menschen – trotz höchster Infektionszahlen und Dunkelziffer – auf das Ende der Pandemie ein. Bringt der Frühling tatsächlich und wortwörtlich mehr Licht ins Dunkel? Die Hoffnung, dass wieder Normalität einkehrt, ist greifbarer denn je. Gar so spürbar, dass man bei vielen den «Stein vom Herzen» fallen hört. Doch wie immer: Wo die einen hoffen, zweifeln die anderen: Öffnet die Schweiz zu schnell? Der Bundesrat stellt die Aufhebung einzelner Corona-Massnahmen in Aussicht – so könnte in einem ersten Schritt am 17. Februar die Zertifikatspflicht für Restaurants, Events sowie für Freizeit- und Kulturbetriebe fallen. Bis dann werden noch mehr Menschen besser geschützt sein, infizieren sich zurzeit wöchentlich doch etwa zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung mit dem Virus. Die Chancen sind intakt, dass die Ansteckungen jetzt oder schon sehr bald ihren Höhepunkt erreichen. So paradox das klingen mag: Die hohen Zahlen machen Hoffnung. Ist der Peak erstmal erreicht, geht es bergab. Oder für das Gastgewerbe eben bergauf. Die Hoffnung ist da. Und irgendwann hat alles ein Ende. A N D R E A D ECK ER
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Meh r ! ng u t h c a e B