DEMENZ UND ICH Handbuch

Page 1

1. Zahlen, Daten, Fakten Hilfe für Angehörige UNDDEMENZICH. Eine Kooperation von: Mit freundlicher Unterstützung von:

Mit EineUnterstützungfreundlichervon:Kooperationmit: „Die Online-Schulung ist eine gute Stütze für meinen Alltag.“ Margareta Vogler, Angehörige DEMENZ UND ICH –Hilfe für Angehörige Kostenlose Online-Schulung und Handbuch mit wertvollen Tipps. Mehr Information unter: www.meinmed.at/demenzundich

DEMENZ: Wissen hilft!

3

Wissen schafft Verständnis und Bewusstsein. Wissen führt zu einer zeitgerechten Diagnose. Wissen verbessert die Kommunikation und den Alltag. Wissen entlastet Betroffene und Angehörige. Wissen gibt Handlungssicherheit.

Wissen schafft Lebensqualität. Wir wünschen Ihnen eine hilfreiche und interessante Zeit mit dem Angebot von „DEMENZ UND ICH“. 3. Auflage, 2022

Bad Ischl. Medieninhaber : RMA Gesundheit GmbH, Am Belvedere 10 / Top 5, 1100 Wien, Tel. 01-74321708114, office@gesund.at. Geschäftsführerinnen: Mag.a Birgit Frassl, Marlis Rumler. Assistenz der Geschäftsführung: Bernadette Scalet. Konzept und Text: MAS Alzheimerhilfe. Redaktionsleitung: Mag.a Karin Martin. Projektleitung: Alexandra Nowak, BA. Layout, Produktion & Grafik : Helena Valasaki, BA. Lektorat : Mag. a Katharina Maier. Cartoons/Zeichnungen: Mag. a Barbara Pöcheim. Druckerei: Bösmüller Print Management GesmbH & Co. KG. Verlags- und Herstellungsort: Wien. Für den Inhalt verantwortlich: MAS Alzheimerhilfe: Karin Laschalt, Michael Buchner. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Ver breitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Herausgeber reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt, verwertet oder verbreitet werden. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit werden im Text weibliche Formen, z. B. Ärztinnen, meist nicht zusätzlich angeführt. Grundsätzlich beziehen sich personenbezogene Formulierungen aber auf beide Geschlechter.

4

HerausgeberIMPRESSUM

: Regionalmedien Austria AG. Am Belvedere 10 / Top 5, 1100 Wien & MAS Alzheimerhilfe Lindaustraße 28, 4820

5 EinleitungInhaltsverzeichnis 06 • Begrüßung • Informationen zu „DEMENZ UND ICH“ • Vorstellung der Kooperationspartner 1. Zahlen, Daten, Fakten 12 2. Demenz/Alzheimer – 14 eine Krankheit verstehen • Demenz – was ist das? • Der Verlauf einer Demenz • Theorie der Retrogenese 3. Die Diagnose 21 • Wann ist es Alzheimer • Warum eine Diagnose so wichtig ist 4. Menschen mit Demenz verstehen 25 • Zugang finden in die Welt von Betroffenen • Was brauchen Menschen mit Demenz? 5. Kommunikation 29 • Die richtige Kommunikation macht vieles leichter • Konkrete Tipps 6. Umgang mit schwierigen 34 Situationen und herausfordernden Verhaltensweisen • Auslöser und Ursachen für herausforderndes Verhalten • Grundlegende Regeln im Umgang mit Betroffenen 7. Entlastung der Angehörigen 43 • Nur wenn es Ihnen gut geht, geht es auch dem Betroffenen gut 8. Möglichkeiten der Beschäftigung 46 • Motivieren. Aktivieren. Stärken. • Aktivitäten, Tipps, Materialien 9. Vorsorge und Früherkennung 55 • So können Sie einer Demenz vorbeugen • Mögliche Warnsignale Anhang 61 • Angebote der MAS Alzheimerhilfe • Service: Anlaufstellen für Angehörige • Partner von „DEMENZ UND ICH“ Spendenaufruf 76 Schlussworte 78

und Herren, Neben all der Angst und Verzweif lung in Fällen von Demenz gibt es immer auch positive Erlebnisse und Erfahrungen, die aufzeigen, dass ein gutes Leben mit Demenz mög lich ist. Das setzt allerdings voraus, möglichst viel über diese Erkran kungen zu wissen.

GmbHGesundheitRMA©Foto:GmbHGesundheitRMA©Foto:

Begrüßung

SehrVorwortgeehrteDamen

Die MAS Alzheimerhilfe und MeinMed bieten deshalb im Rahmen von „DEMENZ UND ICH“ konkrete Hilfe für Angehörige von Betroffenen an – zum einen mittels dem vorliegenden Praxishandbuch, zum anderen mit einer Online-Schulung auf www.meinmed.at/demenzundich. Auf diese Weise können Sie sich kostenlos konkretes Wissen für den Umgang mit betroffenen Menschen aneignen. Tragen Sie bitte auch selbst dazu bei, dass „DEMENZ UND ICH“ rasch bekannt wird. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für pflegende/beglei tende Angehörige und für Menschen mit Demenz/Alzheimer. Helfen wir gemeinsam, das Verständnis für betroffene Familien und die Akzeptanz derselben in der Bevölkerung zu fördern. Mag.a Birgit Frassl und Marlis Rumler, Geschäftsführerinnen der RegionalMedien Gesundheit

6

GesundheitRMA©Foto: GesundheitRMA©Foto:

7

Sehr geehrte Angehörige, sehr geehrte M einMed BesucherInnen, Ich darf Sie im Namen von MeinMed und der MAS Alzheimerhilfe zur Online-Schulung „DEMENZ UND ICH. Hilfe für Angehörige“ – herzlich willkommen „heißen.DEMENZ UND ICH“ will UNS Angehörigen helfen. Positiv. Kompetent. Konkret. „ DEMENZ UND ICH “ vermittelt … t ein Grundwissen zu Demenz/Alzheimer t Kommunikationstipps im Umgang mit Menschen mit Demenz t Möglichkeiten zur Lösung herausfordernder Situationen t konkrete Tipps, Fallbeispiele und Kontaktadressen t Hilfe, um den Alltag gemeinsam zu gestalten. „ DEMENZ UND ICH “ will uns Angehörige Schritt für Schritt zu mehr Wissen über Demenz/Alzheimer und im Umgang mit betroffenen Personen leiten. Margareta Vogler, Angehörige „Wenn du den Umgang mit Demenz lernst, dann kannst du diese Situation verarbeiten.“anders Ing. Josef Stancl, Angehöriger Begrüßung

Statements von Angehörigen

DIE MeinMed-INITIATIVE

8 Informationen zu „DEMENZ UND ICH“

DEMENZ UND ICH – Hilfe für Angehörige

hat MeinMed in Kooperation mit der MAS Alzheimerhilfe die Initiative „DEMENZ UND ICH“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Wissen über Demenz/Alzheimer zu vermitteln und den Angehörigen ein Handwerkszeug für den Umgang mit Personen mit Demenz zu geben – weil ein gutes (Zusammen-) Leben trotz Demenz möglich ist! Die Initiative „DEMENZ UND ICH“ umfasst … t … das vorliegende Handbuch. Dieses ist auch mit Vorlesefunktion und als Download verfügbar unter www.meinmed.at/demenzundich. Dort finden Sie auch weiterführende Informationen rund um das Thema Demenz. t … eine speziell entwickelte, kostenlose Online-Schulung auf www.meinmed.at/demenzundich. t … eine reichweitenstarke Bewerbung, unter anderem in den Regionalmedien, um Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren.

Der Hintergrund Aktuell leiden 145.000 Menschen in Österreich an Demenz. Acht von zehn Betroffene werden zu Hause von Angehörigen betreut. Um die sehr he rausfordernde Tätigkeit der Betreuung einer Person mit Demenz ohne gesundheitliche Folgen ausüben zu können, brauchen Angehörige Un terstützung.Deshalb

9 Informationen zu „DEMENZ UND ICH“

Die Online-Schulung… …ist ein modular aufgebautes E-Learning, basierend auf den Inhalten aus dem Handbuch, interaktiv verpackt und durch abwechslungsreiche Audio- und Videoelemente ergänzt. Am Ende gibt es die Möglichkeit, durch Absolvierung eines kleinen „Wissenstests“ das Erlernte zu festigen. Starten Sie gleich auf www.meinmed.at/demenzundich mit der kos tenlosen Online-Schulung und klicken Sie sich bequem durch folgende Module:Demenz – eine Krankheit verstehen

Kommunizieren mit Menschen mit Demenz Herausfordernde Situationen lösen Entlastung für Angehörige Videos Angehörige für AngehörigeM5M4M3M2M1

10 PROJEKTE

t

t

und weiteren

Vorstellung der Kooperationspartner Die MAS

Die MAS Alzheimerhilfe ist ein gemeinnütziger Verein und seit 1997 Ihre

Anlaufstelle in allen Fragen zu Demenz/Alzheimer für Betroffene und An

Diesegehörige.Serviceleistungen

können Sie in Anspruch nehmen: Demenzservicestellen (Beratung, Gedächtnischeck, MAS Ressourcentraining) Alzheimer-Akademie (Aus-/ Weiterbildungen) MAS Alzheimerakademie MAS Aktivtraining Training in Institutionen Alzheimerurlaub für Paare (Therapie- und Förderungsaufenthalt/ TUF- Auszeit für Angehörige) Projekte und Entwicklung sowie Infos zu Vorsorge und Prophylaxe

SERVICESTELLENALZHEIMER-URLAUBDEMENZ-

t

ENTWICKLUNGUNDALZHEIMERAKADEMIE

Ein Team, bestehend aus SozialarbeiterInnen, MAS DemenztrainerInnen MitarbeiterInnen in der Verwaltung kümmern sich um Ihre Bad Ischl

Anliegen. Kontaktdaten: Lindaustraße 28, A-4820

multiprofessionelles

t

t

t

t

Klinischen und GesundheitspsychologInnen,

t

ALZHEIMERHILFEMASZENTRALE Alzheimerhilfe

Tel.: +43/6132/214 ZVR-Nr.:www.alzheimerurlaub.atwww.alzheimerakademie.atwww.alzheimerhilfe.atalzheimerhilfe@mas.or.at10633486648

Als Medienhaus sind die RegionalMedien Gesundheit Teil der Österrei chischen Plattform Gesundheitskompetenz und orientieren sich am Krite rienkatalog der Initiative. Dieser verlangt unter anderem: t intensive Recherche auf Basis seriöser Quellen t klare Trennung von Information und Empfehlungen t korrekte und lückenlose Kennzeichnung werblicher Inhalte Wie bei unseren Vorträgen verschreiben wir uns auch online der inhaltlich geprüften Themenvermittlung. www.meinmed.at ist das medizinische Veranstaltungs- und Wis sensportal zu MeinMed. Dort finden Sie Informationen zu Diagnose und Therapie von Erkrankungen, zu Reha und Pflege sowie die „DEMENZ UND ICH“-Online-Schulung.MeinMed.atistaußerdem mit dem HONcode zertifiziert. Dieser garantiert, dass die zur Verfügung gestellten Informationen zu Krankheiten, Untersuchungen und Therapien seriös sind. Möglich ist diese Qualitätssicherung nur in engem Austausch mit unseren Partner/innen. Den vielen Ärzt/innen, die ehrenamtlich und dementsprechend unabhängig ihr Wissen für unsere Leser/innen zur Verfügung stellen, wollen wir an dieser Stelle ausdrücklich Danke sagen. MeinMed im Überblick 27 Standorte 250-300 Veranstaltungen pro Jahr ca. 45.000 Besucher im Jahr

11 Vorstellung der Kooperationspartner MeinMed

MeinMed ist Österreichs führende Gesundheitsveranstaltungsreihe. Re nommierte MedizinerInnen und WissenschaftlerInnen aus den unter schiedlichsten Fachrichtungen referieren österreichweit und kostenfrei für alle Interessierten. Die MeinMed-Mission ist es, die Gesundheitskompe tenz der österreichischen Bevölkerung zu steigern.

Haag©Foto:

12 1. Zahlen, Daten, Fakten

Demenz: Die Zahl der Betroffenen steigt I n Österreich leiden rund 145.000 Menschen an Demenz. Etwa zwei Drit tel davon sind Frauen. Experten prognostizieren eine Verdoppelung bis 2030. Im Jahr 2050 könnte jede/r zwölfte Österreicherin/Österreicher

13 1. Zahlen, Daten, Fakten

über 60 davon betroffen sein. Weltweit leiden aktuell 50 Millionen Menschen an

DemenzDemenz.bezeichnet eine Gruppe von Krankheiten, die zu einem kontinuierlichen Abbau der kognitiven Fähigkeiten und zu einer Verän derung des emotionalen und sozialen Verhaltens führen.

Die Alzheimer-Demenz stellt eine Unterform der Demenz dar. Sie ist die bekannteste Form und mit 60-80% auch die häufigste. Gefolgt von der vaskulären (gefäßbedingten) Demenz und anderen Demenzformen. Oftmals liegen Mischformen vor. Altersabhängige Häufigkeit von Demenz

In der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen leiden etwa 5 von 100 Personen an einer Demenz. Von den 70-75-Jährigen sind nur 3 bis 4 Prozent betroffen, während es bei den über 90-Jährigen mehr als ein Drittel ist. Schon heute ist eine Demenzerkrankung der häufigste Grund für die Aufnahme in ein Alten- und Pflegeheim. Aus dem Blickwinkel der Pflege und Betreuung hat das Thema Demenz einen besonderen Stellenwert, zumal 8 von 10 Betroffenen zu Hause betreut bzw. gepflegt werden. Wissensbox: t

Die Alzheimer-Demenz stellt eine Unterform der Demenz dar. t Alzheimer ist mit 60-80% aller Fälle die häufigste Form von Demenz. t 145.000 Menschen leiden derzeit in Österreich an Demenz. t 8 von 10 Betroffenen werden zu Hause betreut. t Um mit Menschen, die an Demenz/Alzheimer leiden, richtig umgehen zu können, ist es wichtig, über die Krankheit und die Bedürfnisse der Betroffenen Bescheid zu wissen. * Alle Zahlen aus dem Österreichischen Demenzbericht 2014, Alzheimer Report 2018, Alzheimer’s Disease International bzw. IG-Pflege, Alzheimer Forschung Initiative e.V. 

Um mit Menschen mit Demenz/Alzheimer richtig umgehen zu können, ist es wichtig, über die Krankheit und die Bedürfnisse der Betroffenen Be scheid zu wissen.

Haag©Foto:

2. Demenz/Alzheimer –eine Krankheit verstehen Wissen hilft Demenz – was ist das?

14

Alzheimer oder Alzheimer-Demenz stellt eine Unterform der Demenz dar, und zwar die bekannteste und häufigste. Es handelt sich um eine langsam fortschreitende Hirnerkrankung, die mit einem allmählichen Ver lust der kognitiven Fähigkeiten einhergeht. Sie ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer (1864–1915) benannt, der die Krankheit erst mals 1906 wissenschaftlich beschrieben hat.

Die Alzheimer-Demenz befällt u. a. jene Teile des Gehirns, die für Denkfähigkeit, Gedächtnis und Sprache verantwortlich sind. Durch Ablagerungen zwischen den Nervenzellen (Plaques) und auch innerhalb der (Tangles) führt die Erkrankung zum Absterben derselben. Im Unterschied zu anderen Nervenzellen unseres Körpers können sich die des Gehirns kaum erneuern. Die Krankheit ist damit irrever sibel und bewirkt den Abbau der Hirnsubstanz.

Nervenzellen

15 2. Demenz/Alzheimer – eine Krankheit verstehen

Die anfänglichen Veränderungen, welche von einer Alzheimer-Demenz hervorgerufen werden, ähneln jenen Problemen, die bei enorm gestressten Personen auftreten (z. B. Konzentrationsschwierigkeiten, Wortfindungsstö rungen …). Im nächsten Stadium der Alzheimer-Erkrankung werden die Symptome deutlicher und beginnen, Routinearbeiten wie auch soziale Ak tivitäten zu beeinträchtigen (allmählicher Verlust der Selbstständigkeit im Alltag). Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn sich die betroffene Person in einer fremden Umgebung befindet oder wenn eine Veränderung ihre Alltagsroutine unterbricht. Frühe Symptome sind die Störung des Kurzzeitgedächtnisses sowie Schwierigkeiten, vertraute Handlungen auszuführen. Außerdem können folgende Symptome auftreten: verminderte Gedächtnisleistung, eingeschränkte Denkmöglichkeiten, Verwirrtheit, Veränderungen der Persönlichkeit, Veränderungen des Verhaltens, be einträchtigte Urteilsfähigkeit, Gedankenabbrüche und Orientierungs schwierigkeiten.DieErkrankung entwickelt sich schleichend und auch die Verschlechterung des Zustandes geht meist langsam vor sich. Alzheimer kommt in allen Schichten der Gesellschaft vor, hängt nicht mit dem Geschlecht, der ethnischen Zugehörigkeit oder der geografischen Lage zusammen. Trotz intensiver Forschung ist Alzheimer noch nicht heilbar, aber zusätzlich zur

Nervenzellen

Der Verlauf einer Demenz Für die Einstufung des Demenzstadiums gibt es verschiedene Modelle. Die MAS Alzheimerhilfe verwendet das Sieben-Stadien-Modell nach dem amerikanischen Psychiater Barry Reisberg, der den geistig gesunden Menschen ebenso einbezieht (die Krankheit entwickelt sich von einem

Photology1971shutterstock.com/©Foto:

Beispiel 1: Die „Reihenfolge“, in der Gedächtnisinhalte aufgebaut und ver gessen werden, kann man sich vorstellen wie ein Wollknäuel, das im Laufe des lebenslangen Lernprozesses und der Welterfahrung aufgewickelt und im Falle einer Demenzerkrankung wieder abgewickelt wird. Jene Teile des Fadens, die zuletzt aufgewickelt wurden, werden als erste abgewickelt und somit zuerst vergessen. Beispiel 2: Eine andere anschauliche Erklärung wird im Kinofilm „Honig im Kopf“ (Regie: Til Schweiger) gegeben: „Das Gehirn ist wie ein Bücherregal, mal fällt dieses, mal jenes Buch um. Je nach Tagesverfassung stellt sich auch mal wieder ein Buch auf. Aber: Schreitet Alzheimer fort, fallen immer mehr Bücher aus dem Regal.“

medizinischen Behandlung lässt sich mithilfe von psychosozialen Methoden eine wesentliche Verbesserung der Situation erzielen, indem die Krankheit besser bewältigt oder in vielen Fällen auch der Krankheitsver lauf verlangsamt wird. Zum leichteren Verständnis von Demenz/Alzheimer Vergessen – anschaulich dargestellt Vergessen lässt sich am Beispiel eines Wollknäuels und eines Bücherregals gut begreifbar machen.

16

17 2. Demenz/Alzheimer – eine Krankheit verstehen normalen Leistungsniveau aus). Häufig wird zur leichteren Verständlichkeit ein vereinfachtes Drei-Stadien-Konzept (frühes – mittleres – spätes Stadium) verwendet. Das Sieben-Stadien-Modell nach Reisberg bietet im professionellen

Kontext mehr Praktikabilität und eine genauere Differen zierung. Wie verläuft eine Demenzerkrankung?

Stadium 1: keine Demenz. Keine kognitiven Leistungseinbußen, normales Leistungsniveau eines Er wachsenen. Stadium 2: keine Demenz. Subjektive Beschwerden – am häufigsten in folgenden Bereichen: Der Betroffene vergisst, wo vertraute Gegenstände abgelegt wurden, oder kann sich an Namen, die ihm früher geläufig waren, nicht mehr erinnern.

Stadium 3: MCI (mild cognitive impairment) = leichte kognitive Beeinträch tigung. Noch keine Demenz. Kann als Stadium des Übergangs zur Demenz bezeichnet werden. Reduzierte Leistung wird von der Umgebung bemerkt: t schlechtere Orientierung an fremden Orten. t Wortfindungsstörungen. t Schwierigkeiten, sich an Namen von Bekannten zu erinnern. t Konzentrationsdefizit. t Verlegen oder Verlieren von Wertgegenständen. Stadium 4: Diagnose (ab diesem Stadium möglich): Signifikante kognitive VerminderteBeeinträchtigung.Fähigkeit, komplexe Aufgaben durchzuführen. Das betrifft beispielsweise …

Stadium 5: Diagnose: mittelschwere kognitive Beeinträchtigung. Selbstständiges Überleben, also ohne fremde Hilfe, wird zunehmend schwieriger. Beispiele: t Probleme mit der Auswahl der geeigneten Kleidung. t Erinnerung an Körperpflege ist notwendig. t lückenhafte Erinnerung an relevante Aspekte des Lebens t (z. B. Adresse, Telefonnummer, Namen nahestehender Familienangehöriger). Manche Ereignisse werden erinnert, manche nicht. t Beeinträchtigung der räumlichen und zeitlichen Orientierung.

Situationen vermieden.

18 t … die Zubereitung eines Abendessens für Gäste. t … den Umgang mit Geld. t … den Einkauf.

funktioniert schlechter. Häufig werden Defizite verleugnet und kognitiv anspruchsvollere

Stadium 6: Diagnose: schwere kognitive Beeinträchtigung. Die Fähigkeit, Basisaktivitäten durchzuführen, geht verloren: t Probleme mit dem Anziehen. t Hilfe bei der Körperpflege erforderlich. t Schwierigkeiten beim Toilettengang. t im späteren Verlauf dieses Stadiums: Inkontinenz. t Verlust der zeitlichen und räumlichen Orientierung. t häufig keine Erinnerung mehr an den Namen des Partners.

Stadium 7: Diagnose: sehr schwere kognitive Beeinträchtigung. Ständige Hilfe ist bei allen Aufgaben des täglichen Lebens notwendig: t zunehmende Einschränkung der Sprechfähigkeit. t langsamer Verlust der Gehfähigkeit. t schwindende Fähigkeit, selbstständig zu sitzen, zu lächeln und den Kopf aufrecht zu halten.

Vor allem das Kurzzeitgedächtnis

19 2. Demenz/Alzheimer – eine Krankheit verstehen

Die Theorie der Retrogenese ist ein Denkansatz zur Erklärung und zum besseren Verständnis der Veränderungen und der daraus resultierenden Bedürfnisse, die im Laufe der Erkrankung passieren.

Die Einstufung des Schweregrades kann einerseits dabei helfen, die medikamentöse und die nichtmedikamentöse Therapie genauer anzupassen. Andererseits sind die Angehörigen und das Pflegeperso nal dank des Wissens um das Stadium in der Lage, das Verhalten, die Bedürfnisse, Ängste und Gefühle des Betroffenen besser zu verstehen und so gezielter auf ihn einzugehen. Unabhängig vom Krankheits stadium können zahlreiche weitere Symptome auftreten, beispielsweise Wahr nehmungsstörungen, Ängste, Reizbarkeit, Antriebsstörungen, Veränderungen in der Persönlichkeit etc.. Diese Symptome können von Person zu Person variieren. Ebenso kann auch der zeitliche Verlauf der Stadien unterschiedlich sein. Dies hängt auch von Faktoren wie zusätzlichen Erkrankungen, Behandlungs- und Therapiebeginn usw. ab.

Das Fortschreiten von Demenz/Alzheimer wird von der Wissenschaft auch ähnlich einer „umgekehrten Kindheitsentwicklung“ (Retrogenese nach B. Reisberg) beschrieben. Die Theorie geht davon aus, dass Betroffe ne ihre Fähigkeiten ungefähr in der umgekehrten Reihenfolge abbauen, wie gesunde Kinder sie innerhalb einer normalen Entwicklung erlernen. Im Verlauf der Erkrankung verliert die Person ihre Selbstständigkeit im Alltag und wird immer mehr von der Betreuung und Pflege durch ihre abhängig. Die Bedürfnisse einer Person mit Demenz im Stadium 7 entsprechen in vielen Belangen jenen eines Babys oder Klein kindes (von der Geburt bis zum Alter von ca. 18 Monaten). Personen in diesem Stadium benötigen, ebenso wie Babys, eine ständige Betreuung und Begleitung. Auch ihre Empfindsamkeit und Verletzlichkeit entspricht der eines Säuglings.

Erklärungsansatz: Theorie der Retrogenese

Angehörigen

Wissensbox: Alzheimer ist eine Form von Demenz – die bekannteste und häufigste. Dabei handelt es sich um eine langsam fortschreitende Hirnerkrankung, die mit dem zunehmenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten einhergeht. Sie ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer (1864-1915) benannt. Die Krankheit verläuft in sieben Stadien (nach Reisberg) – das Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigung und damit auch der notwendigen Unter stützung nimmt zu. Diese sieben Stadien geben einen Überblick, wie sich Fähigkeiten während des Krankheitsverlaufs verändern. Die Symptome von Alzheimer können stark variieren. Nicht jede erkrankte Person zeigt die gleichen Symptome und die Krankheit verläuft bei jedem Patienten unter schiedlich schnell. t Wissen über Demenz/Alzheimer (über die Krankheit und die Bedürfnis se der Betroffenen) hilft, richtig zu handeln. Wer das Demenzstadium kennt, kann gezielter unterstützen. Die Kenntnis der Stadien und der Retrogenese hilft, … t … sich mit der Krankheit vertraut zu machen. t … zu wissen, dass Symptome in gewissen Stadien vorkommen können. t … sich auf die jeweiligen Bedürfnisse der Person mit Demenz einzustellen. t …. Betreuung zeitgerecht zu planen. t … Hilflosigkeit zu vermeiden.

20

PöcheimBarbara©

Die Lebenstreppe soll diesen Erklärungsansatz veran schaulichen und Angehörigen ein besseres Verständnis ermöglichen. Dabei ist unbedingt zu berücksichtigen, dass es sich bei der Person mit Demenz um einen er wachsenen Menschen handelt – mit allen Lebenser fahrungen eines Erwachsenen. Daher kann und sollte er nicht wie ein Kind behandelt werden, um seine Selbstachtung erhalten zu können.

21 3. Die Diagnose Wann ist es Alzheimer?

Zur fachärztlichen Diagnostik (zuständiger Facharzt ist der Neurologe) gehört die sorgfältige Abklärung des bisherigen Krankheitsverlaufs (seit dem Auftreten der ersten Symptome) durch Erhebung der Eigenanamne se des Betroffenen und – wenn möglich – auch der Familienanamnese mit der Unterstützung eines nahen Angehörigen. Des Weiteren zählt dazu die

Spectra gesponserte Meinungs umfrage (Februar 2022) für die MAS Alzheimerhilfe zeigte, dass De menz die ÖsterreicherInnen erheblich beunruhigt. Demnach geben 41 Prozent der Befragten Krebs als am meisten gefürchtete Krankheit an. Gefolgt von S chlaganfall (17%) und Alzheimer (12%). Wegen dieser Angst gehen viele Menschen nicht zum Arzt und möchten sich erst gar nicht mit dem Thema auseinandersetzen. Die Diagnosestellung

Die Angst vor der Diagnose E ine vom Meinungsforschungsinstitut

Abgrenzung von anderen Erkrankungen Wichtig: Nicht jedes Vergessen ist Alzheimer! Es gibt körperliche Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie eine Demenz hervorrufen, aber rasch behandelt werden können (z. B. Herzerkrankungen, Vitaminmangel, Schilddrüsenfehlfunktion, Diabetes …). Eine frühzeitige Abklärung und Behandlung kann in diesen Fällen zu einer erheblichen Verbesserung der Symptome führen. Behandlung kann schneller beginnen Selbst wenn Demenz festgestellt wird, sollte man sich bewusst machen, dass es durch eine möglichst frühzeitige medizinische Diagnose, einen ra schen Therapiebeginn (medizinisch und psychosozial) und eine gute pri vate wie professionelle Betreuung oft gelingt, die Krankheit zu verzögern. Ebenso tragen ehebaldige Interventionen dazu bei, dass Betroffene und Angehörige die Erkrankung besser bewältigen können, mehr Lebensqua lität haben und dass Menschen mit Demenz möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.

ermöglicht die Diagnose und zeigt die Behandlungsoptionen auf. Warum eine Diagnose so wichtig ist

22 genaue Ermittlung des derzeitigen körperlichen Zustandes des Betroffenen durch bildgebende Verfahren und durch eine Blutuntersuchung. Der neurologische und psychologische Status wird mithilfe von kognitiven Tests erhoben. Es gibt eine Reihe von weiteren Untersuchungsmöglich keiten, die nach der Einschätzung des Arztes zusätzlich veranlasst werden können.Die Summe der Untersuchungsergebnisse

Diagnose bringt Klarheit Wenn die Diagnose eindeutig ist, können sich alle besser auf die Situa tion einstellen. Wissen hilft, Hilflosigkeit zu vermeiden. Am Beginn einer

ist es noch möglich, rechtliche Entscheidungen und Vorsorge für die Zukunft zu treffen sowie eigene Wünsche schriftlich fest zuhalten. Dies lässt sich z. B. mit einer Vorsorgevollmacht oder einer Patien tenverfügung realisieren. Informieren Sie sich über jene speziellen Themen bei den jeweiligen Experten oder allgemein bei den Demenzservicestellen.

23 3. Die Diagnose

Demenzerkrankung

Schweregrad

können mit Herausforderungen besser umgehen. Nach der Diagnose informieren sich Angehörige meistens genauer über die Erkrankung und entwickeln so mehr Verständnis für die Krankheits symptome. Herausforderungen sind groß, doch manche Diskussionen und Streitigkeiten verlaufen dank informierter Angehöriger weniger dra matisch – für falsche Handlungen wird nicht mehr der erkrankte Mensch verantwortlich gemacht, sondern die Diagnose. Auch wenn bei dem jeweiligen Betroffenen noch keine speziellen Symptome wie Veränderungen seines Verhaltens auftreten, können sich Angehörige besser auf die Erkrankung einstellen und wissen somit schon rechtzeitig, was auf sie zukommen kann.

Sollte sich der Verdacht nach der psychologischen und einer weiter führenden medizinischen Abklärung bestätigen, empfiehlt es sich, den der Demenz zu ermitteln, um Angehörige (und wenn ge wünscht auch die Betroffenen selbst) über den Verlauf der Erkrankung

Hemmschwelle durchbrechen. Häufig sind Menschen mit Demenz sehr unsicher und haben Angst davor, sich direkt an einen Arzt zu wenden. In diesen Fällen fungieren die MAS Demenzservicestellen oft als erste niederschwellige Anlaufstellen bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung wie auch in allen Fragen zu Demenz/ Alzheimer. Im Rahmen einer detaillierten psychologischen Abklärung wird eruiert, ob Symptome eines leichten kognitiven Defizits (MCI) oder einer beginnenden bzw. fortgeschrittenen Demenz vorhanden sind. Häu fig fällt es nach einem vertrauensvollen Gespräch mit der Psychologin/ dem Psychologen leichter, eine medizinische Abklärung beim Arzt vornehmen zu lassen.

Betreuungspersonen

24 zu informieren und um die Notwendigkeit von Hilfestellungen, den Anspruch auf Pflegegeld usw. richtig einschätzen zu können.

Die MAS Alzheimerhilfe legt besonderes Augenmerk auf die Früherkennung. Bei der psychologischen Abklärung werden die Sorgen und Ängste der Betroffenen berücksichtigt. Ziel ist es, herauszufinden, ob sich die subjektiven Beschwerden in speziellen Tests als Auffälligkeiten feststellen lassen. Therapien (sowohl medikamentöse als auch psychosoziale) sind umso effektiver, je früher mit ihnen begonnen wird. Wissensbox:

Je früher, desto besser

Ein wichtiges Thema stellt die Früherkennung dar. Demenz/Alzheimer ist leider noch immer ein großes Tabu und die betroffenen Familien werden häufig stigmatisiert. Dies erklärt oftmals, warum Betroffene gar nicht oder sehr spät Hilfe in Anspruch nehmen. Je früher Demenz erkannt wird, desto besser sind die Chancen, etwas dagegen zu tun. Menschen, die sich Sor gen um ihre Gedächtnisleistung machen, sollten das Problem unbedingt professionell abklären lassen. Außerdem muss nicht jede Vergesslichkeit Alzheimer bedeuten. Es gibt viele andere mögliche Faktoren und Umstän de, welche die Gedächtnisleistung beeinflussen, etwa Depression, Stress, Stoffwechselprobleme, Hormonstörungen … Verbesserung durch frühe Behandlung Eine frühe Therapie ist optimal, denn dadurch werden Selbstständigkeit und kognitive Fähigkeiten des Betroffenen länger erhalten. Die Behand lung beinhaltet vom Facharzt verschriebene Medikamente und psycho soziale Methoden wie stadiengerechtes Training, aber auch die an das Krankheitsstadium angepasste Unterstützung durch das familiäre Umfeld. Je früher mit all diesen Maßnahmen begonnen wird, umso besser. 

25

4. Menschen mit Demenz verstehen Zugang finden in die Welt von Betroffenen B ereits bei einem leichten kognitiven Defizit (MCI) ist die Leistung von Betroffenen so beeinträchtigt, dass die nähere Umgebung es bemerkt. Man kann davon ausgehen, dass verschiedene Symptome der erkrankten Person selbst schon viel früher aufgefallen sind und sie seit einiger Zeit von Unsicherheit und eventuell von Ängsten geplagt wird. Al lerdings behalten Betroffene das häufig für sich und schieben es vielleicht auf Stress oder andere Ursachen.

„Gefühle werden nicht dement.“

26

Gerald Kienesberger, Geschäftsführer der MAS Alzheimerhilfe

unter

Wie würde es Ihnen gehen? später im Verlauf der Demenzerkrankung verschiedene Fähigkei ten zur Alltagsbewältigung

Foto: © Kienesberger, Geschäftsführer der MAS Alzheimerhilfe

damit niemandem

langsam abgebaut werden, leiden erkrankte Personen meist unter diesem Verlust und es kommt oft zu heftigen emo tionalen Reaktionen, auch Depressionen können auftreten. Versucht man, sich in die Situation von Menschen mit Demenz hineinzuversetzen, dann sind solche Reaktionen durchaus verständlich. Stellen Sie sich vor, Sie haben immer ein unabhängiges Leben geführt und plötz lich sind Sie mit selbstverständlichen alltäglichen Tätigkeiten überfordert und auf fremde Hilfe angewiesen. Würde es Ihnen nicht auch den Boden den Füßen wegziehen? Würden Sie nicht auch rebellieren oder alles verdrängen wollen? Und würden Sie sich nicht am liebsten zurückziehen, etwas auffällt? Können Sie nun nachvollziehen, dass Menschen auf den Verlust bestimmter Fähigkeiten zornig oder ängstlich reagieren oder auch daran verzweifeln? Wenn Ihre Angehörigen damit beginnen würden, Ihnen alles abzuneh men, weil Sie selbst es ja "nicht mehr so richtig" alleine schaffen und sich dadurch ihre eigenen Aufgaben immer mehr reduzieren würden: Wären Sie deswegen nicht ziemlich frustriert? Würden Sie sich vielleicht sogar gedemütigt fühlen? Würden Sie es schaffen, sich zu bedanken, wenn Ihnen

Wenn

Es ist leicht nachvolllziehbar, dass sich auch Menschen mit Demenz aner kannt und wertvoll fühlen wollen. Sie haben dieselben Bedürfnisse wie gesunde Menschen. Nur können sie diese Bedürfnisse häufig nicht mehr so klar mitteilen. Daher liegt es am sozialen Umfeld, Bedürfnisse zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

t Das Gefühl, etwas geleistet zu haben, für etwas gut zu sein, und Wert schätzung sind für sie ebenso wichtig. t Menschen mit Demenz brauchen Zuwendung, Verständnis und Trost. t Sie bedürfen sozialer Kontakte. Dies alles stellt natürlich eine große Herausforderung für Angehörige und Betreuungspersonen von Menschen mit Demenz und für das weitere Umfeld dar. Je mehr Wissen und folglich Verständnis Angehörige haben, umso besser können alle zusammen damit umgehen. Was Angehörigen helfen kann, erfahren Sie im Kapitel „Entlastung der Angehörigen“.

27 4. Menschen mit Demenz verstehen jemand Dinge „wegnimmt“, die Sie eigentlich selbst machen möchten? In einer Phase, in der Sie so sehr um die verlorenen Fähigkeiten trauern?

Vor allem in fortgeschrittenen Stadien der Demenz, in welchen selbst die einfachsten Alltagstätigkeiten nicht mehr gelingen, die Kommunikation immer schwieriger wird und beinahe die ständige Unterstützung einer Betreuungsperson notwendig ist, kann zunehmend ein Gefühl von Aus geliefertsein bei Betroffenen entstehen. Personen in diesem Stadium sind verständlicherweise emotional und körperlich sehr verletzlich, haben ein großes Harmoniebedürfnis und reagieren oft deutlich auf Gefühle und Zuneigung. Was brauchen Menschen mit Demenz?

t Sie wollen ernst genommen und als „normale“ Menschen gesehen werden. t Sie brauchen Herausforderungen: Einbeziehung, Beschäftigung.

Um auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz möglichst gut eingehen zu können, ist Wissen erforderlich – die Kenntnis der Erkrankung, der Stadien und davon, was in welchem Stadium zu erwar ten ist, welche Symptome vorkommen können usw. Dies erleichtert die Kommunikation und trägt dazu bei, Hilflosigkeit vorzubeugen.Informieren Sie sich (auch durch Bü cher, Filme) und zögern Sie nicht, sowohl private als auch professionelle Unterstüt zung in Anspruch zu nehmen. Wenden Sie sich rechtzeitig an eine Beratungsstelle. Hier gibt es Hilfe für die ganze Familie.

Karin Laschalt, Leiterin der Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe Fischerlehner©Foto:

DemenzWissensbox:–Wissen hilft! Wissen über die Erkrankung, die Bedürfnisse der Betroffenen und die Kenntnis demenzgerechter Kommunikation stellen eine große Hilfe im Alltag dar und können das Zusammenleben mit Betroffenen vereinfachen. Machen Sie sich bewusst, dass Menschen mit Demenz genauso als „normale“ Menschen gesehen werden wollen. Sie sind ExpertInnen in eigener Sache. Sie wollen nicht wie ein kleines Kind behandelt werden, sondern brauchen Herausforderungen und das Gefühl, etwas geleistet zu haben, für etwas gut zu sein. Personen mit Demenz wollen in ihrem „Anderssein“ akzeptiert und geliebt werden. Wertschätzung ist wichtig – besonders für Menschen mit Demenz. Versuchen Sie, die Person zu akzeptieren, wie sie jetzt ist, dann wird ein In-Beziehung-Treten möglich sein. „Behandeln Sie Menschen mit Demenz so, wie Sie selbst gerne behandelt werden möchten, sollten Sie plötzlich auf Hilfe angewiesen sein.“

28

In sehr späten Stadien schwindet der Wortschatz so stark, dass er sich manchmal auf ein einziges Wort beschränkt, bis das verbale Ausdrucksvermögen – am Ende der Erkrankung – gänzlich abhanden kommt.

Im weiteren Verlauf reduziert sich die Sprache immer mehr. Der Wort schatz und das Wortverständnis nehmen weiter ab. Später werden häufig Wörter erfunden (z. B. Rundling anstelle von Keks …) oder Gegenstände falsch benannt (z. B. Kugelschreiber anstelle von Bleistift). Oft redet der Betroffene ein Kauderwelsch oder der Inhalt erscheint bedeutungslos.

Wenn nun die Sprache und die Bedeutung der Worte mehr und mehr verloren gehen, orientieren sich die Betroffenen stärker an den Gefühlen und Stimmungen, die während des Gesprächs vermittelt werden. Und diese Elemente der Kommunikation spielen unbewusst auch bei geistig gesunden Menschen eine große Rolle.Das Zitat macht deutlich, dass ein Gespräch zwischen zwei Menschen erst dann ge lingt, wenn beim Zuhörer an MilinkovBojan©Foto: „Ich weiß erst, was ich gesagt habe, wenn ich gehört habe, was der andere verstanden hat.“

Norbert Wiener, Kybernetiker

29 5. Kommunikation

Die richtige Kommunikation macht vieles leichter I n frühen Stadien von Demenz/Alzheimer ist trotz der Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis oder auch mit der Wortfindung meistens eine uneingeschränkte Kommunikation möglich.

Für die Kommunikation haben neben den Worten auch die Körpersprache sowie Tonfall und Stimme eine große Bedeutung. Der kurze Satz „Schön, dich zu sehen!“ kann ehrlich gemeint oder geheuchelt sein. Um das zu entschlüsseln, müssen Körpersprache und Stimme ebenfalls interpretiert Dieseswerden.Wissen

Konkrete Tipps Suchen Sie Blickkontakt. Wenden Sie sich dem Betroffenen zu, neh men Sie Blickkontakt auf und vergewissern Sie sich, dass er Sie hört.

Geben Sie klare Informationen und nehmen Sie sich Zeit dafür. Konzentrieren Sie sich auf nur eine Informa tion oder ein Thema und wechseln Sie erst zu einem anderen Thema, wenn das eine geklärt und abgeschlossen ist. Sprichwörter, Witze und Metaphern können verwirrend sein (z. B. Schnee von gestern).

Menschen mit Demenz suchen oft nach dem richtigen Wort. Geben Sie dem Betroffenen etwas Zeit, um den pas senden Ausdruck zu finden, und unterstützen Sie ihn erst dann dabei, wenn es zu schwierig wird. PöcheimBarbara©

30 kommt, was der Sprecher sagen will. Und das erfordert nicht allein Worte, sondern vieles mehr.

hilft in der Kommunikation mit Menschen mit Demenz. Durch das Wissen, dass sich das Wortverständnis im Verlauf von Demenz/ Alzheimer verschlechtert, können wir die nonverbale Kommunikation be wusst zur Unterstützung einsetzen.

31 5. Kommunikation

Geben Sie Orientierung. Situationen werden oft klarer, wenn Sie zu sätzliche Informationen zur Verfügung stellen. Ein Beispiel: „Bitte zieh deine Jacke an, weil es draußen kalt ist.“

Versuchen Sie, die betroffene Person einschließlich ihrer Meinung zu verstehen und zu respektieren. Der Versuch, den Betroffenen von Ihrer ei genen Meinung zu überzeugen, geht häufig schief. Meistens ist es möglich, zwei Ansich ten nebeneinander stehen zu lassen. Lassen Sie unzeitgemäße Erinnerungen zu. Bitte be denken Sie: Die Korrektur der eigenen Sicht weise fällt selbst Gesunden schwer!

PöcheimBarbara©

Verwenden Sie einfache, kurze Sätze. Sprechen Sie langsam und in einfachen Worten. Wiederholen Sie ruhig die Information noch einmal – mit den gleichen Worten. Per sonen mit Demenz benötigen – je nach Sta dium der Krankheit – für die Verarbeitung ei ner Botschaft mehr Zeit. Und eine Änderung der gesendeten Botschaft könnte sie zusätzlich verwirren. Unterstützen Sie Ihre Worte durch Körpersprache. Unterstreichen Sie Ihre Worte durch Mimik und Gestik. Nur wenn die Person mit Demenz dies begrüßt, unterstützen Sie Ihre Kommu nikation durch Berührung. Wichtig: Nicht jeder schätzt Körperkontakt. Achten Sie dabei auch auf die Körpersprache des Betroffenen.

32

Geben Sie „handfeste“ Hilfestellungen. Wenn die Person Gegenstände nicht mehr erkennt, kann es hilfreich sein, auf sie zu zeigen (z. B. „Könntest du mir bitte das Glas Wasser reichen?“ –und gleichzeitig deuten Sie mit der Hand auf das Wasserglas). Bitte unterstützen Sie die betroffene Per son im Gespräch nur so viel wie nötig bzw. so wenig wie möglich. Diesbezüglich ist es oft erforderlich, sich auf das eigene Gefühl zu verlassen und auch die aktuelle Tagesverfas sung zu berücksichtigen. Seien Sie vorsichtig bei Fragen. Verzichten Sie auf Warum- und Weshalb-Fra gen. Diese setzen logisches Denken voraus und überfordern Betroffene in späteren Stadien. Kommunizieren Sie positiv und wertschätzend. Sehen Sie die Person, nicht die Krankheit. Vermeiden Sie die Bezeichnung „Dementer“ oder „Demenzkranker“ im direkten Kontakt mit den Betroffenen und sprechen Sie nicht über sie, wenn sie anwesend sind. Wir wissen, dass Menschen mit Demenz viele Fähigkeiten haben und vieles verstehen, auch wenn sie sich selbst nicht mehr gut ausdrücken kön nen. Über Betroffene in ihrer Gegenwart zu reden, als wären sie gar nicht anwesend, ist sehr Wertschätzungverletzend!schließtRespekt und Wohlwollen ein, unabhängig vom Leistungsgedanken. Ständiges Mahnen bzw. Erinnern führt Perso nen mit Demenz ihre Defizite vor Augen und greift ihren Selbstwert an. Besser: Angemessen loben, loben und loben! Bitte beachten Sie, dass Din ge, die lobenswert sind, je nach Krankheitsstadium variieren.

PöcheimBarbara©

t Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Der Umgang mit Menschen mit Demenz muss geübt werden. Professionelle Beratung und Tipps bieten Unterstützung. 

PöcheimBarbara©

Sie sind viel resistenter als das verbale Ausdrucksvermögen. Beherzigen Sie bitte, dass Ihr Verhalten bei Betroffenen Emotionen auslösen kann (z. B.: liebevoll die Hand halten gibt Sicherheit, hingegen erregt eine ungeduldige und aggressive Ausdrucksweise oft ebenfalls Zorn). Auch respektvoll eingesetzter Humor kann über schwierige Situationen hinweghelfen. Wissensbox: t Zu Beginn der Erkrankung ist verbale Kommunikation meist noch uneingeschränkt möglich. Der Wortschatz und das Wortverständnis reduzieren sich im Verlauf von Demenz/Alzheimer, bis die Sprache am Ende ganz verloren geht.

t Menschen mit Demenz auf Defizite hinzuweisen, kränkt sie. Positive und wertschätzende Kommunikation stärkt hingegen ihren Selbstwert.

t Bewusste nonverbale Kommunikation und Körpersprache werden für Betroffene immer wichtiger – genauso wie die Einbeziehung der Emotionen. t Unterstützung durch einfache, kurze Sätze und direktes Hinzeigen auf ge meinte Gegenstände hilft oft sehr weiter. Genügend Zeit vermindert Stress.

t Die Meinung der Person mit Demenz zählt ebenfalls, auch wenn in ihrer Erinnerung vielleicht etwas durcheinandergekommen ist.

33 5. Kommunikation Beziehen Sie Emotionen ein. Emotionen bleiben bei Personen mit Demenz erstaunlich gut erhalten.

t Keine Person mit Demenz gleicht einer anderen Person mit Demenz. Es gibt daher keine Patentrezepte – auf jeden Betroffenen sollte individu ell eingegangen werden.

SpeedKingzshutterstock.com/©Foto:

34 6. Umgang mit schwierigen Situationen und herausfordernden Verhaltensweisen

D emenzerkrankungen stellen Betroffene und Angehörige nicht nur aufgrund des Abbaus kognitiver und funktionaler Fähigkeiten vor große Herausforderungen. 80 bis 100% aller Personen mit Demenz/ Alzheimer erleben im Laufe ihrer Erkrankung eine oder mehrere Episoden mit Veränderungen im Verhalten. Diese Veränderungen stellen oft eine starke Belastung dar, sowohl für Angehörige als auch für das professionel le Pflegeteam. Gerade wegen solcher Verhaltensweisen kommt es häufig zu einer Aufnahme in ein Pflegeheim oder einer Einweisung ins Kranken haus. Aus diesem Grund sind genaue Informationen über Entstehung und Ursachen des problematischen Verhaltens und den Umgang damit für die Betreuer von größter Wichtigkeit. Dabei kann die Unterstützung durch Fachleute oder andere Betroffene eine große Hilfestellung sein.

Es gibt keine pauschalen Empfehlungen

*Aktivitätsstörungen und unangemessenes Verhalten t Ständiges Herumlaufen (Umherwandern im Haus bzw. Tendenz, weg zulaufen ). t Planlose Aktivitäten (z. B. ständiges Ein- und Ausräumen der Tasche, Klopfen auf den Tisch …). t Dinge wegräumen oder verstecken. t Unangemessenes Verhalten (z. B. über andere in deren Anwesenheit schimpfen, vom Nachbarteller essen …).

35 6. Umgang mit schwierigen Situationen und herausfordernden Verhaltensweisen

Beispiele für herausforderndes Verhalten

*Niedergeschlagenheit, Depression und Ängstlichkeit t Weinerlichkeit. t Depressive Stimmung. t Angst vor bevorstehenden Ereignissen oder Angst, alleingelassen zu werden. *Schlafstörungen t Häufiges Erwachen in der Nacht. t Umkehr des Tag-Nacht-Rhythmus.

*Aggressivität t Verbale Ausbrüche (z. B. ungewöhnlicher Gebrauch von Schimpfwör tern). t Körperliche Gewalt oder Gewaltandrohung (schubsen, Gegenstände werfen, Fäuste gegen jemanden erheben …).

*Falsche Vorstellungen und Halluzinationen t Überzeugung, dass Dinge gestohlen werden. t Das eigene Zuhause wird nicht erkannt. t Vorstellung, dass tote Verwandte noch am Leben sind. t Betroffene sehen etwas, das nicht da ist, oder hören nicht vorhandene Geräusche (Klopfen, Schritte …).

*Psychologische Faktoren Der Verlust grundlegender Fähigkeiten ist sehr schmerzlich, kann zu Ängsten, Unsicherheit und Frustration führen und vor allem den Selbst wert schwächen. t Vernachlässigung von grundlegenden menschlichen Bedürfnissen wie Achtung, Leistung, sozialer Anerkennung und Liebe. t Diskrepanz zwischen funktionalen und kognitiven (geistigen) Fähig keiten. t Reaktion auf Überforderung oder Unterforderung und Langeweile.

*Medizinische Faktoren Veränderungen im Gehirn, körperliches Unwohlsein (Schmerz, Hunger, Durst, Verstopfung), Seh- oder Hörprobleme, begleitende psychiatrische Erkrankung (Depression, Psychose), Mangel an Flüssigkeit uvm. .

Theoretisch sind veränderte Verhaltensweisen in allen Stadien möglich. Am häufigsten zeigen sie sich allerdings im mittleren und schweren Stadium (Stadium 5 und 6) und werden im letzten Stadium (Stadium 7) seltener. Was sind mögliche Auslöser oder Ursachen für herausforderndes Verhalten? Man geht heute davon aus, dass menschliches Verhalten durch ein Zu sammenspiel unterschiedlicher Faktoren bestimmt wird.:

*Umweltfaktoren Lärm, Stress, Fehlen persönlicher Gegenstände, begrenzt zugängliche Orte …

36 Wann kommt herausforderndes Verhalten vor?

Analyse

Dokumentation der Erfahrungen Schreiben Sie das Problem und die bisherigen Interventionen sowie die Reaktionen darauf möglichst klar in ein paar kurzen Sätzen auf. Diese

herausfordernder Verhaltensweisen und grundlegende Regeln im Umgang mit Betroffenen

Analyse des Verhaltens Wann und in welchem Zusammenhang kommt das Verhalten vor? Was war der Auslöser? Wie häufig tritt das Problem auf? Macht das Verhalten vielleicht sogar Sinn (z. B. Suche nach Toilette, Unter forderungBezieht…)?sich das Verhalten auf eine gewissen Handlung oder Person? Gibt es ein Umfeld, in dem das Verhalten nicht auftritt?

37 6. Umgang mit schwierigen Situationen und herausfordernden Verhaltensweisen

Wir empfehlen, Verhaltensweisen vom Standpunkt der betroffenen Per son aus zu analysieren. Das Umfeld neigt dazu, zu glauben, dass Men schen mit Demenz in fortgeschrittenen Stadien nichts mehr von ihrer Außenwelt wahrnehmen. Zwar gehen durch die Erkrankung viele Fähigkeiten verloren, dabei übersieht man aber oft, dass die Emotionen, die Gefühlswelt von Personen mit Demenz erhalten bleiben und – anders als die geistigen Fähigkeiten relativ unbeeinträchtigt sind. Betroffene kön nen sich aufgrund ihrer Erkrankung oft ihre Umgebung nicht mehr erklä ren. In Folge wird diese diese häufig als bedrohlich gedeutet. So kann das Verhalten der betroffenen Personen beispielsweise auch als emotionale Reaktion auf diese Form von Bedrohung gesehen werden.

Ursachenanalyse Was könnte das Verhalten auslösen? Hat die Person mit Demenz vielleicht Angst oder Schmerzen, die sie nicht verbal äußern kann? Hat sie Hunger bzw. Durst oder ist sie frustriert? Hört oder sieht die betroffene Person genug? Ist sie Stress oder Lärm ausgesetzt?

EnglederUlli©Foto:

t Gehen Sie auf die Bedürfnisse des Betroffenen ein.

Grundsätzliche

t Vermeiden Sie angstauslösendes/frustrierendes Verhalten.

38

ist sowohl für eine psychologische als auch für eine medikamentöse Behandlung wichtig.

t Akzeptieren Sie die Gefühle des Betroffenen.

Dokumentation

Regeln im Umgang mit herausforderndem Verhalten t Vermitteln Sie Sicherheit.

t Benennen Sie die wahrgenommenen Emotionen („Bist du traurig, weil du nicht zu Hause bist?“) und zeigen Sie Verständnis. t Bleiben Sie selbst ruhig (auch wenn es Ihnen schwerfällt).

t Erkennen Sie die momentane Wirklichkeit des Betroffenen und akzeptieren Sie diese (Vermeidung von Überzeugungsversuchen).

Wissensbox: Herausforderndes Verhalten tritt am häufigs ten im mittleren und schweren Stadium der Demenz (Stadium 5 und 6) auf und wird im letzten Stadium (Stadium 7) seltener. Ver suchen Sie, die Auslöser oder Ursachen zu finden, aber auch zu ermitteln, wann und wie häufig das Verhalten vorkommt und ob es durch eine bestimmte Reaktion beeinflusst wird. Es hilft, die Welt des Betroffenen zu verstehen sowie auf sie einzugehen. Gerade bei herausforderndem Verhalten hilft Wissen enorm. Holen Sie sich Hilfe, sprechen Sie mit Experten oder anderen Angehörigen.

„Oft reicht ein Satz oder eine neue Per spektive – und das Leben sieht gleich ganz anders aus.“

Felicitas Zehetner, Obfrau und Gründerin der MAS Alzheimerhilfe, Angehörige

Personen mit Demenz befinden sich oft in einer anderen Wirklichkeit (zunehmender Verlust der Gedächtnisinhalte; die Realität ist das Altgedächtnis bzw. die Erinnerung an Lebensinhalte von damals).

Vermeiden Sie die ständige Konfrontation mit „der Wahrheit“. Beispiele für herausforderndes Verhalten und Möglichkeiten, damit umzugehen Eine Person mit Demenz/Alzheimer zu kennen, bedeutet nicht automatisch, alle Personen mit Demenz zu kennen. Betroffene sind verschieden. Eini ge behalten ihre guten Manieren, bei anderen kann es zu unangemessen Verhalten kommen. Manche entwickeln aggressive Verhaltensweisen und manche werden im Verlauf der Erkrankung immer sanfter. Jeder Erkrankte kann veränderte Verhaltensweisen zeigen und trotzdem befindet sich jeder in seiner individuellen Situation und es sollte entsprechend reagiert werden. Bitte beachten Sie: t Betroffene verhalten sich nicht so, um andere zu ärgern oder ihnen wehzutun. t Sie haben häufig keine andere Möglichkeit, sich auszudrücken. t Sie wollen uns mit ihrem Verhalten etwas mitteilen. Von der Theorie zur Praxis Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie in verschiedenen Si tuationen reagiert werden kann, wollen wir einige Beispiele herausgreifen. Auch hier ist zu beachten: Es gibt keine Patentrezepte! Wir können immer nur Anregungen geben. Was bei der einen Person hilft, kann bei der anderen

39 6.

Umgang mit schwierigen Situationen und herausfordernden Verhaltensweisen

Versuchen Sie, eine Brücke zu schlagen und diese subjektive Welt zu akzeptieren. Beide Wirklichkeiten können nebeneinander existieren.

Tipps für den Umgang mit ihr: t Mögliche Ursache: das Bedürfnis nach Geborgenheit und Bindung. t Gehen Sie auf das Bedürfnis ein, indem Sie Verständnis zeigen, über die Mutter reden und durch Körperkontakt Geborgenheit vermitteln. t Wird die Person in ihrer Sehnsucht ernst genommen, ist es häufig mög lich, langsam wieder zu gegenwärtigen positiven Themen überzuleiten. 2. AktivitätsstörungenBeispiel:EinePerson

40 schiefgehen. Spüren Sie in sich hinein, welche Tipps Sie gerne ausprobieren möchten bzw. welche Ihnen in Ihrer speziellen Situation helfen könnten.

Tipps zur Bewältigung der Situation: t Mögliche Ursachen: Langeweile, Neugier, das Bedürfnis nach Bewe gung, Schmerzen. t Bei Verdacht auf Schmerzen oder auf andere medizinische Gründe ei nen Arzt aufsuchen.

wandert ständig in der Wohnung umher oder versucht, die Wohnung zu verlassen.

1. Falsche Beispiel:VorstellungenEinePersonwird wach und will arbeiten gehen.

Tipps zur Beruhigung der Situation: t Versuchen Sie, die Ursache zu verstehen: Der Betroffene versucht, Leere zu füllen, braucht das Gefühl von Kompetenz und Zufriedenheit. t Vermeiden Sie Konfrontationen wie: „Du gehst doch gar nicht mehr arbeiten!“ Dies würde die Person bloßstellen und die subjektive Wirk lichkeit nicht ernst nehmen. t Sagen Sie etwas, das wahr ist, aber nicht in Frage stellt, was der Betrof fene gerade gesagt hat: „Deine Arbeit war bestimmt sehr anstrengend.“ t Formulieren Sie die Gefühle der Person: „Du vermisst deine Arbeit wohl sehr …“ t Langfristiges Ziel: Beschäftigungsangebot vergrößern! Beispiel: Eine Person glaubt, dass ihre Mutter noch lebt.

41 6. Umgang mit schwierigen Situationen und herausfordernden Verhaltensweisen

t Ablenkung auf dem Weg zur Haustüre schaffen (z. B. Tücher oder Fotos aufhängen, die den Betroffenen interessieren und ablenken könnten). t Umherwandern erlauben, wenn die Umgebung sicher ist. Für einige Personen mit Demenz ist das Gehen ein Bewältigungsmechanismus, um Stress und Spannung abzubauen. Versuche, diese Aktivität zu ver hindern, können Ärger, Aggression und Frustration erhöhen. Manche Menschen wollen nicht vor etwas weglaufen, sondern wieder an ei nen bestimmten Ort zurückkehren.

t Gezielte Bewegung planen, etwa Turnübungen, einen Spaziergang … t Eine sinnvolle Beschäftigung suchen, z. B. um Unterstützung im Haus halt oder Garten bitten (Welche Tätigkeiten kennt der Betroffene von früher?) und den Tagesablauf strukturieren. t Dinge wegräumen, die an das Hinausgehen erinnern (z. B. Schuhe, Jacke).

3. AggressivitätBeispiel:Eine

Person reagiert verbal oder körperlich aggressiv. Tipps für den Umgang mit ihr: t Mögliche Ursachen: meist eine Antwort auf Frustration, auf eine Krän kung oder Demütigung bzw. ein Zeichen innerer Verzweiflung. Es kann sich auch um eine falsche Interpretation der Situation bzw. der Absichten anderer Menschen handeln. t Behalten Sie einen klaren Kopf und gehen Sie innerlich auf Abstand. Gehen Sie möglichst ruhig auf den Betroffenen ein und zeigen Sie Verständnis. Oft ist es besser, weniger zu sprechen und mehr zuzuhö ren. Versuchen Sie, sich in die Person einzufühlen. t Wenn sich die Lage beruhigt hat, das Geschehen durch andere The men, Raumwechsel oder andere Aktivitäten weiter entspannen. t Zur Vorbeugung ähnlicher Eskalationen sollten Sie herausfinden, wodurch der Zorn des Betroffenen ungewollt provoziert wurde. Wurde sein Stolz oder seine Ehre verletzt oder Scham empfunden? Fühlt sich der Betroffene überfordert? t In Zukunft möglichst all jene Handlungen vermeiden, aufgrund wel cher sich die betroffene Person in die Enge getrieben fühlen kann.

t Auf Vorboten von Aggressionen achten. t Hinweis: Nicht immer lässt sich eine Erklärung beziehungsweise Lösung finden!

42

4. Niedergeschlagenheit, Depression Beispiel: Eine Person ist sehr weinerlich.

Tipps für ihre Beruhigung: t Mögliche Ursachen: Die Krankheit löst Angst und Unsicherheit aus, meist steckt der Wunsch nach Zuwendung dahinter (siehe auch The orie der Retrogenese). t Geben Sie dem Betroffenen das Gefühl von Sicherheit. Lassen Sie Gefühle aber auch zu und zeigen Sie Verständnis. Lob und sinnvolle Aktivitäten helfen dem Erkrankten dabei, sich die noch vorhandenen Fähigkeiten bewusst zu machen. Wissensbox: Der Umgang mit herausforderndem Verhalten ist sehr individuell – ebenso wie die Belastbarkeit pflegender oder begleitender Angehöriger. Es kann viele verschiedene Gründe für dieses Verhalten geben. In jedem Fall ist die Umgebung gefordert, es zu verstehen und Unterstützung zu bieten. Die sprachlichen Fähigkeiten des Betroffenen nehmen ab und er kann sich eventuell nur noch durch sein Verhalten äußern. Wichtig für Angehörige ist, selbst wieder Ruhe zu finden. Gerade Menschen, die dem Betroffenen nahestehen, werden oft als „Blitzableiter“ gewählt. Die Aggressionen richten sich nicht gegen Sie als Person, sondern sind ein Resultat der Krankheit. Wichtig ist zudem, dass Sie sich keine Vorwürfe machen, wenn Sie einmal ungeduldig werden. Sie sind ebenso ein Mensch mit Gefühlen. Jede/r von uns hat gute und schlechte Tage. Die Situation ist außerge wöhnlich und kraftraubend. Versuchen Sie, sich Auszeiten zu gönnen und Unterstützung zu holen bzw. auch jemanden zum Reden zu finden. 

43

Nur wenn es Ihnen gut geht, geht es auch dem Betroffenen gut! D emenz/Alzheimer wird auch als Krankheit der ganzen Familie be zeichnet. Denn die Betreuung und die Pflege von Menschen mit Demenz verlangt von den Angehörigen viel Zeit, Kraft und Geduld. Zumeist stellen sie ihre eigenen Bedürfnisse komplett zurück. Sie fühlen sich häufig alleingelassen, sind überfordert und haben kaum Zeit für sich selbst. Aufgrund permanenter Herausforderungen und Anspannung leiden sie oft selbst unter Erschöpfungszuständen oder psychosomatischen Beschwerden und werden krank. Es ist daher wichtig, auf die eigene kör perliche und seelische Verfassung zu achten. Mit dem nötigen Wissen können Angehörige belastende Situationen meistern und Konflikte ver meiden, auch wenn sich die Persönlichkeit der Betroffenen verändert. Merke: Einen geliebten Menschen zu betreuen und zu pflegen ist für viele selbstverständlich, und das ist auch gut so. Sich aber aufzuopfern, bringt weder dem betreuenden Angehörigen noch dem Betroffenen et was. Denn: Nur wer auf sich selbst und das eigene Wohlbefinden achtet, kann sich langfristig gut um jemand anderen kümmern. Sind die eigenen Batterien einmal leer, braucht nicht nur der Betroffene Hilfe, sondern auch der Angehörige. itsmejustshutterstock.com/©Foto:

7. Entlastung der Angehörigen

t Übernahme von Aufgaben, welche die Person mit Demenz/Alzhei mer früher selbst bewältigt hat.

t Auf die eigene Gesundheit achten/sich genügend Auszeiten neh men/soziale Kontakte bewusst pflegen. t Andere Angehörige/Freunde/Nachbarn einbinden (den Wunsch nach Unterstützung und die Möglichkeiten derselben deutlich kommunizieren).

t Angst, Sorge, Scham etc. oder auch ein schlechtes Gewissen. Für viele Angehörige ist klar, dass sie die Betreuung und spätere Pflege ihres Ehepartners oder Elternteils übernehmen, andere werden durch die Erwartungen des Umfelds dazu veranlasst. Was auch immer die Gründe für die Übernahme der Betreuung sind – diese stellt fast immer eine große Herausforderung dar, die oft weit über die Grenzen der Belastbarkeit hinausgeht. Umso wichtiger ist es, auf die eigene Entlastung zu achten. Was kann Angehörige entlasten?

44

t Möglichst viele Informationen über die Erkrankung und die Hilfsangebote sammeln.

t Betroffene wollen oft keine Hilfe annehmen. t Entscheidungen für die andere Person zu treffen, was auch für Angehörige sehr belastend sein kann.

t Hohe Ansprüche der Angehörigen an sich selbst („Nur ich kann das!“).

t Immer zur Verfügung zu stehen und häufig zu wenig zu schlafen.

che Verpflichtungen, Betreuung der Enkelkinder …).

Was kann Angehörige belasten?

t Unverständnis seitens des sozialen Umfelds. t Einschränkung/Verlust sozialer Kontakte.

t Ein enormes Engagement für die betroffene Person, die ihnen kaum oder nicht dafür dankt.

t Mehrfachbelastung (eigene Berufstätigkeit, eigene Familie, alltägli

45 7. Entlastung der Angehörigen t Professionelle Dienste in Anspruch nehmen (Beratungsstellen, mobile Pflegedienste, Tagesbetreuungseinrichtungen, stundenweise oder auch 24-Stunden-Betreuung, Kurzzeitpflege …). t Über die eigenen Gefühle und die Belastungen sprechen – im Freundes kreis oder auch bei Stammtischen pflegender/betreuender Angehöriger.

Die Entlastung der Angehörigen ist ganz entscheidend für die Qualität der Betreuung, Begleitung und das Wohlbefinden des Betroffenen. In den Kapiteln dieser informativen Druckschrift finden Sie dafür konkrete Hilfestel lungen und Lösungsansätze. Denn Wissen über Demenz/Alzheimer und die Bedürfnisse von Betroffenen, das entsprechende Handwerkszeug und viele Handlungsbeispiele unterstützen Angehörige im Umgang mit Menschen mit Demenz und verdeutlichen ihnen die Wichtigkeit ihrer eigenen Entlastung.

Merke: Mit der Gesundheit der Pflege-/Betreuungsperson steht und fällt das Wohlergehen der erkrankten Person. Nur wenn es dem pflegenden/be gleitenden Angehörigen gut geht, geht es auch dem Betroffenen gut.

„Ein Mensch allein kann nicht 24 Stunden am Tag für einen anderen Menschen da sein.“ Dr. Elmar Gräßel, deutscher Mediziner und Hochschullehrer 

Pflegende/begleitende Angehörige haben ein Recht auf Entlastung. Tipps – kompakt: Informieren Sie sich. Nehmen Sie jede Hilfe an. Nehmen Sie sich bewusst Auszeiten. Vertrauen Sie auf Ihre Helfer.

Wissensbox: Eine Demenzerkrankung kann sowohl für Betroffene als auch für Angehörige eine große Belastung sein. Daher ist Unterstützung für beide vonnöten. Mitarbeiter von Beratungsstellen können gemeinsam mit der Familie die zum jeweiligen Zeitpunkt passende Unterstützung ermitteln und in die Wege leiten.

46 8. Möglichkeiten der Beschäftigung Motivieren. Aktivieren. Stärken. Aktivitäten, Tipps, Materialien Jeder Mensch braucht Herausforderungen und das Gefühl, etwas zu leis ten. Selbstverständlich auch Menschen mit Demenz/Alzheimer. Betroffe ne Personen leiden meist psychisch unter dem schleichenden Verlust ih Haag©Foto:

t Erfüllung zentraler menschlicher Bedürfnisse. Menschen mit Demenz benötigen Herausforderungen! Doch fällt es ihnen oft schwer, sich selbst zu beschäftigen. Dann sind Impulse von außen erforderlich, die Körper, Geist und alle Sinne anregen. Entsprechende An gebote sollen sich an den vorhandenen Fähigkeiten und Wünschen orien tieren und vor allem Spaß machen. Worauf kommt es an?

Wie der gemeinsame Alltag gestaltet wird, ist sehr individuell und soll te die Lebensgeschichte des Betroffenen aufgreifen und seine aktuellen Bedürfnisse einbeziehen. Zusätzlich sollten einige grundlegende Tipps beachtet werden:

47 8. Möglichkeiten der Beschäftigung rer Fähigkeiten und ihrer Selbstständigkeit. Angehörige wiederum haben nicht selten das Gefühl, sie müssten dem Betroffenen alles abnehmen. Dies führt oft zu Konflikten zwischen Personen mit Demenz und ihren be treuenden Angehörigen. Dabei ist es wichtig, die grundlegenden Bedürf nisse von Betroffenen zu verstehen. Warum Beschäftigung so wichtig ist

t Betonung der Fähigkeiten und Stützung des Selbstwerts. t Maßnahme gegen sozialen Rückzug. t Unterstützung der selbstständigen Bewältigung des Alltags. t Förderung der vorhandenen Fähigkeiten und Verbesserung des Krankheitsverlaufs.

t Training des Gedächtnisses, der Orientierung, der Konzentration, des Denkvermögens, des Urteilsvermögens, der Sprachkompetenz. t Anreiz zu positiven Gefühlen, Möglichkeit, die empfundene Leere zu füllen.

t Kochrezepte lesen, besprechen. t Einkaufslisten erstellen, einkaufen, Einkaufswagen schieben. t Tisch decken, Servietten falten. t Jause zubereiten, Kaffee kochen, Brote streichen …

t

t Sie sollte positiv besetzt sein. Kein Stress und Leistungsdruck! Kein Test! t Soziale Kontakte sollten gefördert werden.

t Die Tätigkeiten sollten fordern, aber nicht über- oder unterfordern.

t Sorgen Sie für einen sicheren Rahmen und planen Sie ein, dass alles mehr Zeit braucht.

t Legen Sie das Augenmerk auf die positiven Aspekte und auf die vorhandenen Fähigkeiten. Dies trägt zu einem Abbau von Frustration, Angst und Ärger bei. t Der Weg ist das Ziel! Verschiedene Arbeiten können als Beschäfti gungstherapie gesehen werden. Es kommt nicht auf das Ergebnis an.

t Geldgeschäfte (Zahlschein ausfüllen, Rechnungen sortieren …).

48

Die Aktivität sollte Spaß machen und möglichst viele Sinne ansprechen.

Möglichkeiten der Beschäftigung Einbeziehung in den Alltag: Das Üben von Aktivitäten des täglichen Lebens soll die Selbstständigkeit länger erhalten und das Selbstwertgefühl stärken. Sinnvolle Beschäfti gungen und Erfolgserlebnisse steigern die Lebensqualität von Betroffe nen und Angehörigen. Je nach Krankheitsstadium wird dafür mehr oder weniger Unterstützung notwendig sein. Beispiele: t Umgang mit Fernseher und Fernbedienung (Sender aussuchen, Laut stärke regeln …).

t Kochen mit Anleitung bzw. einzelne Tätigkeiten übernehmen (Gemüse schneiden …).

t Spaziergänge, Turnübungen … Betroffene können in jedem Krankheitsstadium – selbst mit sehr schwerer Demenz – tatsächlich noch immer am Alltag teilhaben und davon profi tieren. Folgend drei Beispiele aus dem Alltagsleben: Beispiel 1: Ein Herr, der sich früher nie im Haushalt betätigt hat, hilft seiner Frau jetzt liebend gerne beim Aufkehren. Er fegt immer nur in den gleichen Ecken und der Schmutz bleibt auch hier und dort liegen. Sie hat mittlerweile gelernt, die „Hilfe“ im Haushalt als Beschäftigung zu sehen und ihn dafür zu loben sowie die eigenen Ansprüche an die Fähigkeiten ihres Mannes anzupassen.

Beispiel 3: Eine Ehefrau, deren Mann an sehr schwerer Demenz leidet und bettlägerig ist, achtet trotzdem darauf, ihm das Gefühl von Würde und Zugehörig keit zu geben. Sie lässt ihn nicht im Bett liegen, sondern setzt ihn mit viel Mühe in den Rollstuhl, damit er sie im Alltag beobachten kann. Oft hin terfragen andere Menschen diese Handlung: „Warum tust du dir das an?

t Arbeiten mit Holz: Holz schlichten. t Arbeit in der Natur, im Garten, mit Pflanzen, z. B. Blumen gießen, Laub

49 8. Möglichkeiten der Beschäftigung

Beispiel 2: Eine Frau mit Demenz scheitert immer wieder daran, sich die Hose richtig anzuziehen. Die Tochter leitet ihre Mutter nur sanft an und unterstützt sie, indem sie deren Beine berührt und andeutet, wo sie die Hose richtig platzieren kann. Es dauert zwar seine Zeit, aber beide haben Spaß und die Mutter hat ein Erfolgserlebnis.

zusammenrechen

t Haustiere füttern, pflegen, beobachten.

t Abwaschen, Geschirr wegräumen. t Wäsche zusammenlegen, bügeln, Socken sortieren.

t Bestellen und/oder bezahlen im Gasthaus oder Geschäft

50 Hans merkt das nicht mehr.“ Sie weiß aber, dass ihrem Mann jene Reize, die sie ihm durch die Teilnahme am Alltag bietet, guttun. Unbeirrt vertritt sie ihre Meinung: „Was heute geht, wird gemacht. Was morgen geht, das sehen wir morgen!“ In Bewegung bleiben Bewegung erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut und damit auch im Gehirn. Dies ist u. a. für die Sturzprophylaxe wichtig und hilft dabei, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Muskelabbau, dem Versteifen der Gelenke usw. vorzubeugen. Beispiele: t Spazieren gehen, Treppen steigen. t Bewegungsspiele z. B. mit einem Luftballon, Kegeln mit selbst gemachtem Kegelspiel, Zielschießen in den Papierkorb … t Tanzen, Schunkeln, Bewegung zur Musik. t Idealerweise soll der ganze Körper bewegt werden (aktiv oder passiv). Sich mit Wörtern und Zahlen beschäftigen Oft genügt Betroffenen oder Angehörigen die bewusste Einbeziehung in den Alltag nicht und sie wollen „typische“ Übungen fürs Gedächtnis ge meinsam zu Hause machen. Wichtig ist, dass sich Angehörige dabei an den Fähigkeiten des Betroffenen orientieren und die entstandenen Defi zite in den Hintergrund stellen. Beispiele: t Rechenübungen (Kopfrechnen, Zahlenreihen …). t Backzutaten z. B. für die doppelte Menge berechnen, Währungen um rechnen. t Sudoku. t Redensarten, Reimwörter t Mündlich gestellte Quizfragen.

t Gegenbegriffe (kalt – warm …). t Kreatives Schreiben (z. B. Briefe an Enkelkinder, Rezepte aufschreiben und ein Rezeptbuch anlegen …). t Führen eines Kalenders. t Tageszeitung lesen.

51 8. Möglichkeiten der Beschäftigung

Sich mit Büchern/Fotoalben beschäftigen

Das Vorlesen von Geschichten und das Betrachten von Fotos oder Bild bänden regen die Fantasie an, sie wecken Erinnerungen und positive Ge fühle. Beispiele: t Schmökern in Büchern, Reiseprospekten, Bildbänden, Fotoalben, die an frühere Zeiten erinnern. t Durchblättern von Blumen-, Kleider-, Werkzeugkatalogen … t Vorlesen von kurzen Geschichten oder Märchen (es gibt spezielle Bü cher für Menschen mit Demenz). t Gestalten eines Erinnerungsalbums (Fotoalbum zur eigenen Lebens geschichte mit Beschreibung).

Mit kreativen Ideen den Alltag bereichern Häufig wird Basteln als kindisch erachtet und abgelehnt. Aber das gemeinsame Basteln, etwa mit den Enkelkindern, bereitet Freude und stellt oft eine Bereicherung dar. Betroffenen gibt es neue Impulse und es kann ihr Selbstbewusstsein stärken. Beispiele: t Malen, Zeichnen, Mandalas. t Blumengestecke gestalten, Palmbuschen binden, Adventkranz binden. t Arbeiten mit Knetmasse, Salzteig. t Basteln mit Naturmaterialien, t Ostereier bemalen.

t Riechen (verschiedene Gerüche/Düfte erkennen: z. B. Kaffee, Knob lauch, Handcreme …).

t Tasten (Gegenstände blind ertasten, Unterschiede zwischen verschiedenen Materialien ertasten (z. B. zwischen Samt, Seide, Holz), Gewichte unterscheiden …).

t Hören (Tierstimmen erkennen, Musik anhören, gesummte oder gespielte Melodien erkennen, Umweltgeräusche bewusst wahr nehmen …).

Alle Sinne einbeziehen Sinnesreize regen die Hirntätigkeit an und wecken Erinnerungen. Außer dem kann es großen Spaß machen, gemeinsam Dinge in der Umgebung bewusst wahrzunehmen. Beispiele: t Sehen (Suchbilder aus Zeitungen, „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“-Spiel, Blumen betrachten …).

52

t Schmecken (verschiedene Obst- und Gemüsesorten verkosten und unterscheiden, Getränke (Säfte) erkennen, verschiedene Sorten von Schokolade, Eiscreme, Pudding etc. schmecken. Rituale sind wichtig Rituale erinnern an früher und geben Sicherheit. Wer bereits mit der Orientierung Probleme hat, wird sich sicherer fühlen, wenn er immer den selben Spazierweg geht und keine Experimente macht. Dies betrifft den täglichen Ablauf genauso wie Tätigkeiten im Jahreskreis. Beispiele: t Strukturierter Tagesablauf (nach dem Frühstück wird stets ein Blick auf den Kalender geworfen und es folgt ein kleiner Spaziergang …).

t Besuche bei Verwandten oder z. B. Kartenspielrunde immer am sel ben Wochentag. t Nach der Erdbeerernte gemeinsam Marmelade kochen.

ist, die Menschen aus der Umgebung über die Krank heit zu informieren und sie bewusst einzubeziehen. Oft sind Nachbarn, Freunde, Angehörige unsicher und wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Hier hilft möglichst viel Aufklärung über die Erkrankung aber auch Information von den nächsten Angehörigen, wie sie selbst mit den Veränderungen umgehen. Oft müssen die eigenen Wünsche konkret formuliert werden: „Wenn ihr wieder wie früher Karten spielen würdet, wäre das für meinen Mann eine großartige Ablenkung und für mich eine Entlastung.“ Menschen aus dem direkten Umfeld wissen oft nicht, wie sie helfen können, und sind dankbar für Anregungen.

Soziale Kontakte fördern Wir Menschen sind soziale Wesen und auf Kontakte mit Menschen und anderen Lebewesen angewiesen. Die wöchentliche Damen- oder Her renrunde lenkt von den Sorgen des Alltags ab, die Zeit vergeht schneller, frühere Zeiten können in Gesprächen wiederaufleben, es bringt Spaß und Abwechslung.Wichtigdabei

Professionelles Training organisieren Menschen mit Demenz sollen immer wieder erleben und spüren, dass sie trotz der täglich erlebten Defizite noch Fähigkeiten haben. Dieses Erleben wirkt sich unmittelbar auf die psychische Gesundheit und die Lebensqualität aus. Gezieltes Demenztraining kann erheblich dazu beitragen, dass den Betroffenen ihre Ressourcen bewusst werden und dass sie diese noch gezielt einsetzen können. Das Gehirn braucht immer wieder neue Impulse, die in einem profes sionellen Training gegeben werden. Die MAS DemenztrainerInnen berei

Geburtstage feiern (in einem angemessenen Rahmen, zu viele Menschen auf einmal können den Betroffenen im Verlauf der Krankheit überfordern).

53 8. Möglichkeiten der Beschäftigung

t

t Die Wohnung nach der Jahreszeit gestalten (Weihnachtsschmuck basteln …).

54 ten für jede Übungseinheit neue Beispiele vor und regen so die Gehirntätigkeit immer wieder an. Auch können sie sofort dar auf eingehen, wenn eine Übung zu schwierig oder zu einfach ist. Gezielte und dertAufgabenDasPersonennen,geschütztenpe)Demenzfenwesentlich.HerausforderungenstadiengerechtesindganzZudemermöglichtdasTrefmitanderenMenschenmit(ineinerTrainingsgrupdenBetroffenen,ineinemRahmenzuerken-dasssienichtdieeinzigenmitProblemensind.gemeinsameLösenvonmachtSpaßundfördieZusammengehörigkeit.

AlzheimerhilfeMAS©Foto:

Wissensbox: Es gibt viele Beispiele dafür, wie Menschen mit Demenz/Alzheimer be schäftigt werden können. Wichtig ist dabei immer, die Biografie, die be sonderen Vorlieben und Abneigungen des Betroffenen zu berücksichtigen. Außerdem sollte die Beschäftigung für die erkrankte Person Sinn machen. Daher ist ihre Einbeziehung in den Alltag meist sehr praktikabel. Nehmen Sie ihr nicht alles ab, vieles kann gemeinsam gemacht werden. Konzentrie ren Sie sich auf ihre vorhandenen Fähigkeiten und heben Sie diese hervor. Zu erleben, dass vieles noch möglich ist, ist sowohl zu Hause als auch in professionell geführten Trainingsgruppen sehr wichtig. Das eine kann und soll das andere nicht ersetzen. „Menschen mit Demenz erfahren im Training ihre Kompetenz – und nicht ihre Defizite. Durch diese Erfolgs erlebnisse soll dem Gefühl des Verlustes entgegengewirkt werden. Die vorhandenen Fähigkeiten werden gezielt trainiert, um sie möglichst lange aufrechtzuerhalten. Die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl der Betroffenen können länger erhalten bleiben.“ Katharina Muhr, Leiterin der Alzheimerakademie der MAS Alzheimerhilfe

verständlich.

ValokuvausJneshutterstock.com/©Foto:

Daher wollen wir bewusst ein Kapitel dieses Praxishand

wer gesund alt werden will. Dass das nicht nur den Körper, sondern auch den Geist betrifft, ist für viele noch immer nicht selbst

Wer alt werden will, muss früh damit anfangen. (italienisches Sprichwort)

55 9. Vorsorge und Früherkennung

I

nsbesondere

Auf folgende Aspekte sollten Sie achten: t Bewusste Ernährung, Normalgewicht und genügend Flüssigkeit. t Ausreichend Bewegung. t Regelmäßige medizinische Untersuchungen Kontrolle von Blutdruck, Blutfett und Blutzucker. t Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum und auf Nikotin. t Rege geistige und soziale Aktivität. Faustregel: Was gut fürs Herz ist, ist gut fürs Gehirn! Von der Theorie zur Praxis Gesunde Ernährung: t Abwechslungsreiche Kost (mediterrane Ernährung, mehrfach unge sättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen wie Raps-/Olivenöl, Fisch, Obst/Gemüse, Nüsse).

Es gibt keinen zuverlässigen Schutz vor dem Verlust von Nervenzellen und der Entwicklung einer Demenz. Doch es gibt eine Kombination von Maßnahmen, die vorbeugend wirken und das Demenzrisiko verringern können. Für die Vorbeugung ist vor allem ein gesunder Lebensstil wichtig!

56 buches der Vorsorge und Früherkennung widmen und es gesondert behandeln. Kann man einer Demenz vorbeugen?

57 9. Vorsorge und Früherkennung

t Kombination von Ausdauer- und Krafttraining.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

t Regelmäßige moderate Bewegungseinheiten (merkbare Erhöhung der Puls- und Atemfrequenz), z. B. Laufen, Nordic Walking, flottes Spa zierengehen …

t Normalgewicht halten oder erreichen. t Nikotin- und übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden. Soziale Kontakte: t Soziale Netzwerke aufrechterhalten bzw. fördern. t Regelmäßige Treffen mit Freunden/der Familie, Betreuung von Enkel kindern. t Kursangebote nützen …

Kognitive Aktivität: t Die aktuelle Studienlage weist darauf hin, dass kognitive Aktivität das Demenzrisiko reduzieren kann. Einzelne Studien deuten auch auf langfristige Effekte hin. Die kognitive Reservekapazität wird ge stärkt. t Neues Lernen: Fremdsprache, Musikinstrument, Hobby.

Gesundheitsvorsorge: t Regelmäßige Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen (besonders in Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes). t Frühzeitige Diagnose und Behandlung von anderen Erkrankungen (z. B. von Depression, Schilddrüsenfehlfunktion …).

Bewegung: t Sie erhöht die Durchblutung des Gehirns. t Zellbildung und Vernetzung werden angeregt. t Sie beugt

t Reduktion von weißem Zucker. t Verzicht auf Fertigmahlzeiten (Zucker-/Fett-/Salzgehalt).

t Gedächtnisübungen in den Alltag integrieren: z. B. sich den Einkaufs zettel einprägen.

Viele Menschen denken bei Vergesslichkeit sofort an Alzheimer und dass „man sowieso nichts machen kann“. Wir wollen sie aber ermutigen: Nicht jedes Vergessen muss Demenz/Alzheimer bedeuten. Früherkennung bringt Klarheit, es können andere Erkrankungen ausgeschlossen sowie bei Bedarf rasch therapeutische Schritte gesetzt werden. Durch eine frühzeitige Diagnose gewinnen Betroffene und Angehörige kostbare Zeit, um sich auf ihre Zukunft vorzubereiten. Medikamentöse und psychosoziale Maßnahmen können eingeleitet werden und kognitive Fähigkeiten sowie Selbstständigkeit länger erhalten bleiben. Mögliche Warnsignale: t Die Merkfähigkeit verschlechtert sich.

Routine unterbrechen: eine ungewohnte Fahrroute wählen, die Zähne mit der nicht dominanten Hand putzen.

t Freunde/Verwandte äußern Bedenken oder Sorgen.

t Veränderungen der Sprache (Wortfindung, „gerissener Faden“ …).

t

t Professionelles Präventionstraining absolvieren. Früherkennung: Keine Zeit verlieren

t Das Konzentrationsvermögen lässt nach. t Veränderungen im Verhalten (Rückzug, Verhaltensveränderung, Aggression).

58

t Schwierigkeiten damit, Entscheidungen zu treffen. t Die Orientierungsfähigkeit nimmt ab. t Schwierigkeiten mit der Ausführung komplexer, aber bekannter Auf gaben. t Problemlösung erscheint schwieriger.

Wenn Ihnen über einen längeren Zeitraum mehrere dieser Symptome auffallen, wäre eine Früherkennung/psychologische Abklärung auf jeden Fall sinnvoll. Denn: Klarheit bringt auch Sicherheit. Täglich mit der Sorge leben zu müssen, an einer Erkrankung zu leiden, ist oft belastender als die Gewissheit, eine Erkrankung zu haben. Nur dann kann man auch aktiv werden.Psychologische Früherkennung wird etwa in den MAS Demenz servicestellen angeboten. Für eine medizinische Früherkennung wen den Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder an einen Facharzt für Neuro logie. Näheres zur Diagnosestellung beinhaltet auch das Kapitel „Die Diagnose“. Wissensbox: Einen gesicherten Schutz vor Demenz/Alzheimer gibt es derzeit noch nicht. Die Ziele sind daher die Erhaltung bzw. Förderung der Gesundheit sowie die Beseitigung bzw. Reduktion von vermeidbaren Risikofaktoren, um die Entstehung von Krankheiten möglichst hintanzuhalten. Dabei lau tet eine Faustregel: Was gut fürs Herz ist, ist gut fürs Gehirn.

Neben Demenz/Alzheimer gibt es weitere Ursachen für Vergesslichkeit, die zwar an eine Demenzerkrankung erinnern mögen, aber mit anderen Faktoren zusammenhängen. Folglich ist eine möglichst frühe Abklärung immens wichtig. So lassen sich andere Erkrankungen behandeln oder –im Fall einer Demenzdiagnose – frühzeitige medizinische und psychosozi ale Maßnahmen einleiten und es kann Vorsorge für die Zukunft getroffen werden. 

59 9. Vorsorge und Früherkennung Was tun bei Auffälligkeiten?

t Wahren Sie die Würde Ihres/r betroffenen Partners/Partnerin/Ange hörigen.

t Versuchen Sie, die Eigenständigkeit des/der Betroffenen so weit wie möglich und Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden, die ihn/sie fordern, aber nicht überfordern. t Achten Sie auf sich selbst und behalten Sie Ihre Interessen bei! Dies dient langfristig Ihrer eigenen Gesundheit und folglich auch der Gesundheit jenes Menschen, den Sie betreuen.

aufrechtzuerhalten

60

t Erwerben Sie Wissen über Demenz und über den Umgang mit dem/ der Betroffenen. t Holen Sie sich rechtzeitig professionelle Unterstützung.

Zusammenfassung – in aller Kürze

Welche sind die fünf wichtigsten Tipps für Angehörige?

61 Anhang ANHANG

62

Das Training von Personen mit Demenz hilft dabei, sie stadiengerecht zu fördern. Dadurch sollen die vorhandenen Fähigkeiten und die Selbst ständigkeit länger erhalten bleiben. Schwierigen Verhaltensweisen kann durch gezielte Förderung entgegengewirkt werden, was die Ange hörigen entlastet.

Derzeit bieten in Oberösterreich vom Land OÖ und der OÖ GKK geförderte MAS Demenzservicestellen im Rahmen des Netzwerks Demenz Oberösterreich Personen mit Demenz und ihren Angehörigen Hilfe in allen Fragen zu Demenz/Alzheimer an. Telefonisch erhalten Sie hier aus ganz Österreich Auskunft in allen Fragen zu Demenz, oder online auf www.alzheimerhilfe.at.UnsereMASTeams in den Demenzservicestellen bestehen aus Klinischen PsychologInnen und GesundheitspsychologInnen, Sozial arbeiterInnen und MAS DemenztrainerInnen. Wenden Sie sich an uns, wenn Sie … t … sich Sorgen um Ihr Gedächtnis machen und eine Beratung wünschen. t … in einem psychologischen Gespräch zur Abklärung Ihre kognitiven Fähigkeiten in positiver Atmosphäre ermitteln lassen möchten. t … möchten, dass Ihr Angehöriger ein Gespräch mit Experten führt, auch wenn er selbst noch keine Motivation dazu zeigt. t … sich mit anderen betreuenden Angehörigen von Menschen mit Demenz austauschen möchten. t … Wissen über Alzheimer/Demenz durch die Teilnahme an einer Informationsreihe erwerben oder Ihr Wissen erweitern möchten. t … ein Gedächtnistraining machen möchten, um sich geistig fit zu halten. t … möchten, dass Ihr Angehöriger an einem Gedächtnistraining teilnimmt. t … wissen, dass sich Ihr Angehöriger mit anderen Betroffenen austauschen möchte (geleitete Selbsthilfegruppen).

Konkrete Hilfe durch die MAS Alzheimerhilfe im Netzwerk Demenz OÖ

„Motivieren. Aktivieren. Stärken.“ Tipps und Grenzen für Beschäftigung und stadiengerechtes Training für Menschen mit Demenz. Ein Ratgeber für Angehörige. (156 Seiten, Facul tas AlleVerlag)Bücher erhalten Sie bei der MAS Alzheimerhilfe bzw. den Demenzservicestellen – gegen einen Betrag von 19,90 Euro.

63

„Greta ist nicht mehr da“ (144 Seiten, Eigenverlag)

„Gut leben mit Demenz. Betroffene und Angehörige kommen zu Wort.“ Persönliche Einblicke in das Leben mit Demenz (138 Seiten, Eigenverlag).

Angebote der MAS Alzheimerhilfe Mit Büchern gegen Demenz

Haag©Foto:

Tagebuchaufzeichnungen eines pflegenden Angehörigen und großer Serviceteil: Rat und Hilfe zu Demenz/Alzheimer.

Konkrete Unterstützung für Angehörige von Menschen

64

MAS Tipps für die Praxis

Die MAS Tipps bieten Angehörigen von Menschen mit Demenz in einer Blattsammlung kostenlos Informationen zu spezifischen Themen. Diese Informationen reichen von einem Notfallplan mit konkreten Maßnahmen über Aktiv-Tipps für das Frühjahr bis hin zum gemeinsamen Weihnachtsfest.ZielderMAS

losen

Tipps ist es, Angehörige von Menschen mit Demenz auf die neue Lebenssituation bestmöglich vorzubereiten und ihnen konkre te Hilfestellungen zu geben. Die Informationsblätter können direkt und kostenlos auf der Website http://www.alzheimer-hilfe.at/mas_tipps.html heruntergeladen werden oder sind in den Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe verfügbar.

mit Demenz

65 Angebote der MAS Alzheimerhilfe Das MAS Aktivtraining für Institutionen Aktivierung von Personen mit Demenz, Know-how und Trainingsmaterialien für Pflegeteams in Altenpflegeheimen und Krankenhäusern Mit einem fünf Module umfassenden Ausbildungscurriculum werden Institutionen (Alten- und Pflegeheime) „demenzfit“ gemacht. Diese Module vermitteln Basiswissen und ermöglichen einen kompetenten Umgang mit

66 Menschen mit Demenz in den verschiedenen Demenzstadien. Die Kursteilnehmer lernen, durch gezielte Übungen HeimbewohnerInnen über den Tag verteilt, stadienspezifisch und bedürfnisorientiert zu fördern. Die Alten- und Pflegeheime erhalten eine Themenmappe mit kurzen Trai ningssequenzen, Trainingsmaterialien und Übungen, die vom Pflegeteam gemeinsam mit den Heimbewohnern jederzeit durchgeführt werden kön nen. Diese Übungssequenzen dauern zwischen 5 und 20 Minuten und können je nach zeitlichen Ressourcen aus der Mappe frei gewählt und absolviert werden. Bei Abschluss des Curriculums erhalten die Kursteilnehmer eine Urkunde. Eine Plakette weist das Heim zudem als „demenzfreundlich“ aus. Die Qualität des stadiengerechten Aktivtrainings wird durch regelmä ßige Dokumentation und regelmäßigen Austausch sichergestellt. Als wei tere Maßnahme zur Qualitätssicherung wird einmal jährlich ein Coaching obligatorisch durchgeführt.

DEMENZKOMPETENZIMUMGANGMIT www.alzheimerhilfe.at

67 Angebote der MAS Alzheimerhilfe MAS DEMENZTRAINERIN (TÜV zertifiziert) Werden Sie professioneller Begleiter von Menschen mit Demenz. MAS AKTIVTRAINERIN Wir machen Ihre Institution demenzfit und Ihr Pflegeteam zu MAS AktivtrainerInnen. TERMINE/INFOS: Tel.: 06132/21410-15 Mail: katharina.muhr@mas.or.at alzheimerakademie.at DEMENZ: MEHR WISSEN IST GEFRAGT AUS-UND WEITERBILDUNGEN DER MAS ALZHEIMERHILFE Die MAS Alzheimerakademie

68 Angebote der MAS Alzheimerhilfe Alzheimerurlaub in Bad Ischl für Paare Ausruhen, auftanken, weg vom Alltag Entlastung ohne Trennung. Endlich wieder gemeinsam urlauben! Die MAS Alzheimerhilfe weiß dank mehr als zwanzigjähriger Erfahrung auch genau, wie ein solches Urlaubsformat zu gestalten ist. Jetzt informieren: www.alzheimerurlaub.at

www.hilfswerk.athttps://www.diakoniewerk.at/demenzund-sicherheit-im-alltag/demenz/https://www.roteskreuz.at/gesundheit/gesundheit-https://www.caritas-pflege.at/ratgeber/demenz/http://www.demenz-hilfe.at/

Caritas Servicestelle für Angehörige und Demenz Strozzigasse 5, 1080 Wien | Tel: 01 / 402 33 21

Gesprächsgruppen,(InformationenSearchResults.do?keyword=Demenzhttps://www.wien.gv.at/sozialinfo/content/de/10/zuallenTageszentren,Kliniken…)

Sozialinfo Wien

Gerontopsychiatisches (PSD 1030) 1030 Wien. Tel. 01-400053090; E-Mail: behandlung/gerontopsychiatrie.htmlhttps://www.psd-wien.at/einrichtungen/gpzpost@psd-wien.at

Alzheimer Selbsthilfe Österreich Obere Augartenstrasse 26-28. Telefon: (1) www.alzheimer-selbsthilfe.at332-51-66

Georgstraße 5, Top 3.2, 4810 Gmunden | Tel.: 0664 / 858 94 85, dss. DSSgmunden@mas.or.atLinzNord/Urfahr (MAS Alzheimerhilfe), Ferihumerstraße 5, Top 3, 4040 Linz | Tel.: 0664 / 213 99 77, dss.linz-nord@mas.or.at

69 Service

Zentrum

Anlaufstellen für Angehörige

(Beratung,www.caritas-wien.atGesprächsgruppen…)

OBERÖSTERREICH Kontaktadressen des Netzwerks Demenz

pflegender Angehöriger Wiedner

www.alzheimer-hilfe.at Volkshilfe

Caritas Socialis Mo. – Fr. von 8.30 bis 15.00 Uhr Tel: 01/717 53 –

Oberösterreich

Österreichische Demenzstrategie www.demenzstrategie.at

DSS Bad Ischl (MAS Alzheimerhilfe), 4820 Bad Ischl, Lindaustraße 28 | Tel.: 0664 / 88 92 86 19, DSSdss.bad-ischl@mas.or.atBraunau(MASAlzheimerhilfe), Marktplatz 9, 5142 Eggelsberg | Tel.: 0664 / 854 66 92, DSSdss.braunau@mas.or.atGmunden(MASAlzheimerhilfe),

Modecenterstraße 14/C/1

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz https://www.sozialministerium.at/

Interessengemeinschaft Hauptstraße 32, 1040 Wien Tel: +43 (1) 58 900 DW 328 E-Mail: www.ig-pflege.atoffice@ig-pflege.at

Nachfolgend finden Sie einige Kontaktstellen in Österreich.

WegbegleiterInnen,Tageszentren,demenzbetreuunghttps://www.cs.at/angebote/cs-alzheimer-und-3800EhrenamtlichDemenz-Beratung

DSSdss.schwertberg@volkshilfe-ooe.atSteyr(Volkshilfe),4400Steyr,Leharstraße 24; | Tel.: 0676 / 87 34 26

SHG Alzheimer Angehörige SGZ – St. Anna, Grazer Bundesstr. 6, 5023 Salzburg Kontakt: Tel.: 0664/522 26 87 E-Mail: Treffenhttp://www.salzburg.at/miniweb/alansalzburg/alzheimer.a.sbg@gmx.atfürAngehörigevonAlzheimerpatienten in Neumarkt am index_print.htmlhttp://www.salzburg.at/miniweb/alanflachgau/Wallersee

für Angehörige von Menschen mit Demenz in NÖ alzheimerhttps://www.selbsthilfenoe.at/shg-suche/11-shg/13Tageszentrum in Baden tagesbetreuung/http://alzheimerangehoerige-baden.at/ Kompetenzstelle für Demenz der Caritas St. Pölten Tel. 0676 838 446 menschen-mit-pflegebedarf/angebote-fuer-https://www.caritas-stpoelten.at/hilfe-angebote/09

betroffene-salzburg/https://www.konfetti-im-kopf.at/demenz-angebote-

SHG Alzheimer Angehörige Salzburg Christian Doppler Klinik, Ignaz Harrer Str. 79, 5020 E-Mail:oderKontakt:SalzburgTel.:0662/4483-30010662/427450helga.trepka@aon.at

70 DSS Linz Süd (Volkshilfe, 4020 Linz, Maderspergerstraße 11) | Tel.: 0676 / 87 34 14 63,

DSSried-im-innkreis@mas.or.atRohrbach(MASAlzheimerhilfe),

Steiermärker Straße 30, 4560 Kirchdorf | Tel.: 0664 / 854 66 94, dss. DSSmicheldorf@mas.or.atRied(MASAlzheimerhilfe),

Welsdss.steyr@volkshilfe-ooe.at38,(MagistratWels),4600

Schärdinger Straße 22, 4910 Ried im Innkreis | Tel.: 0664 / 854 66 92, dss.

Diakoniewerk Demenzberatung Guggenbichlerstraße 20 5026 Salzburg | Tel: 0662 / 6385-0 E-Mail: demenzberatung/http://www.diakoniewerk-salzburg.at/de/salzburg@diakoniewerk.at SHG Alzheimer Angehörige Pongau-St. Johann-Salzburg Familien- und Sozialzentrum St. Johann, Hauptstr. 67, 5600 St. Johann Kontakt: Tel. : 0664/171 96 64 E-Mail: alzheimer.a.pg@gmx.at

Wels, Hans-Sachs-Straße 22 | Tel.: 07242 / 417 30 51, https://www.gesundheitskasse.atNetzwerkdss.wels@wels.gv.atDemenzOÖ:

SALZBURG

Hanriederstraße 32, 4150 Rohrbach-Berg | Tel.: 0664 / 854 66 99, dss. DSSrohrbach@mas.or.atSchwertberg(Volkshilfe), 4311 Schwertberg, Heimstätteweg 2a | Tel.: 0676 / 87 34 43 50,

NIEDERÖSTERREICH Selbsthilfegruppen

angehoerige/kompetenzstelle-demenz/ Nö Demenzhotline 0800 700 https://www.demenzservicenoe.at300

DSSdss.linz-sued@volkshilfe-ooe.atKirchdorf(MASAlzheimerhilfe),

Angehörigengruppe in der Christian Doppler Klinik http://www.salk.at/6702.html

Tageszentrum der Stadt Graz http://www.ggz.graz.at/ggz/content/view/full/1677

Michael Urientgasse 5, 7000 Eisenstadt Kontakt: Barbara Riedl, Tel.: 02682/67381

SHG für Angehörige von Alzheimer-Patienten Rohrbrunn 19 7575 Deutsch Kaltenbrunn Kontakt: Ulrike Macher, Tel.: 03383/3177 Volkshilfe Burgenland 7000 Eisenstadt, Permayerstraße 2/1

E-Mail:www.demenzhilfe-tirol.atTel:HeiliggeiststraßeVereinwww.demenz-tirol.atlicht.blicke–demenz.hilfe.tirol166020Innsbruck068110450090info@demenzhilfe-tirol.at

VORARLBERG Aktion Demenz Broßwaldengasse 8, 6900 Bregenz Tel: (0)5574 www.aktion-demenz.at48787-15

BURGENLAND SHG für Angehörige von Alzheimerund DemenzpatientInnen 7444 Klostermarienberg, Berggasse 9 Kontakt: Tel.: 02611/2391 E-Mail: wilma.brauneis@aon.at SHG Angehörige von Alzheimer Patienten

Tageszentren für Personen mit Demenz in Graz Diakonie tagesbetreuung-haus-am-ruckerlberg-graz-http://www.diakoniewerk-steiermark.at/de/

71 Service TIROL Koordinationsstelle Demenz:

65+ Daheim Mobile Seniorenbetreuung (stundenweise und 24h 6060Betreuung)Hallin www.65plusdaheim.atTirol

Gedächtnis-Gerontopsychiatrie-Ambulanz Hall 6060 Hall in Tirol, Thurnfeldgasse 14 Tel: 05223/ 508 2276 Email: www.tilak.atpkh.gedaechtnisambulanz@tilak.at

seniorenarbeit/ Caritas seniorinnen/demenz/demenz-tageszentrum-elisa/https://www.caritas-steiermark.at/hilfe-angebote/

httDemenz-Infohotline:Tel.center@volkshilfe-bgld.at;02682/6156902682/61569p://www.volkshilfe-bgld.at/mobiles-Demenzteam

Gedächtnis-Sprechstunde an der Universitätsklinik für Psychiatrie 6020 Innsbruck, Anichstraße 35 Tel: 0512/ 504 http://www.tilak.at/23633

STEIERMARK Geronto Psychiatrisches Zentrum - GPZ Beratungsstelle für seelische Gesundheit im Alter 8010 Graz, Plüddemanngasse 33 Tel.: 0316 / 89 00 35 E-Mail: gpz@gfsg.at Salz Selbsthilfe Alzheimer 8010 Graz, Leechgasse 30 Tel: 0664 48 70 www.selbsthilfe-alzheimer.at809

KÄRNTEN Selbsthilfegruppe Alzheimer Klagenfurt und Villach und andere Orte Termine http://alzheimer-demenz.jimdo.com/unter:

D

emenz ist ein immer bedeutender werdendes Thema in unserer Gesell schaft. Immer mehr und immer jüngere Menschen entwickeln Symptome wie Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme und Wesensveränderun gen. Das fordert insbesondere die Angehörigen, die in 80% der Fälle die Pflege und Betreuung übernehmen.

Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze ist ein gemeinnüt ziger Verein, der sich seit seiner Gründung vor über 125 Jahren der Gesund heitsförderung widmet. Gesundheit betrachten wir aus ganzheitlicher Sicht und bieten Aktivitäten für Körper, Geist und Seele. Im Sinne der Prävention und der sozialen Verantwortung ist es uns ein An liegen, als Kooperationspartner

72

Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze

Teil der Initiative „DEMENZ UND ICH“ zu sein, die wir durch ein Rahmenprogramm mit speziellen Veranstaltungen ergän zen. Als gemeinnütziger Verein wollen wir dazu beitragen, Räume zu schaf fen, in denen Menschen mit Demenz und Angehörige weiterhin ihre Rolle behalten und erfüllt leben können. Unser spezielles Programm bietet beiden die Möglichkeit, gemeinsam in geschützter Atmosphäre etwas Anregendes zu unternehmen. Vor allem Ihnen als Angehörigen möchten wir Momente des Ausgleichs sowie Unterstützung durch fundierte Information bieten. Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren Aktivitäten begrüßen zu dürfen! Näheres finden Sie auf www.oeggk.at. Mag. Erika Sander, Generalsekretärin Dr. Wilhelm Gloss, Präsident

73 Partner von „DEMENZ UND ICH“

Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze folgt nun mehr dem Leitgedanken … „Wir begleiten Sie durchs Leben – durch alle Lebensphasen.“ … und will damit die lang gelebte Tradition mit Neuem verbinden sowie soziale Innovationen im Gesundheitsbereich aufgreifen.

asoluto-AngelikaSchiemer©Foto:

DER TRADITION VERPFLICHTET, DIE ZUKUNFT IM BLICK.

ihrer Gründung im Jahr 1893 ein gemeinnütziger Verein, der sich vorwiegend der Gesundheitsförderung widmet. Diese wird dabei –in Anlehnung an die Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – als Förderung des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens verstanden und als Teil des täglichen Lebens gesehen. Die Aktivitäten haben sich in der mehr als 125-jährigen Ge schichte verändert und weiterent wickelt. In der Vergangenheit stan den medizinische Leistungen im Vordergrund, was in der Gründung der Goldenes Kreuz Privatklinik gipfelte. Heute konzentriert sich der Verein insbesondere auf Prävention, um ganzheitliches Wohlbefin den in allen Lebensabschnitten zu unterstützen.

WIR BEGLEITEN SIE DURCHS LEBEN…

D ie Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK) ist seit

asoluto-AngelikaSchiemer©Foto:

Sicht spiegelt sich im Angebot wider, das von Gesundheitsangeboten für den Körper über Vorträge zu unterschiedlichen Themen für den Geist bis hin zu Kulturveranstaltungen für die Seele reicht. An der Goldenes Kreuz Privatklinik GmbH hält der Verein noch 25 % der Anteile.Nahezu täglich finden Veranstaltungen in den Räumen der Österrei chischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze statt, und das Angebot ist dabei so vielfältig wie die Vortragenden und das Publikum: Vorträge & Seminare Es gibt Vorträge und Seminare zu Gesundheitsfragen, Ernährung, Bewe gung, geistiger Fitness, Musik und Bildender Kunst, aber auch zu Bereichen des Gesundheitssystems, wo die ÖGGK Information und Service bietet.

74 Sie richtet sich an Menschen jeder Altersgruppe und bietet vielfältige Leistungen t für den Körper t für den Geist t für die Seele Diese ganzheitliche

Kunst & Kultur

75 Partner von „DEMENZ UND ICH“

Im Kunst- und Kultursektor finden Veranstaltungen statt – von Stadtfüh rungen, Konzerten, Kulturfahrten und Atelierbesuchen bis hin zu künstle rischen Workshops. Bewegung Auf dem Gebiet Sport und Bewegung werden – ergänzend zur Theorie – zahlreiche Fitness-Einheiten geboten – etwa Trainings für Kraft und Ausdauer, Wanderungen, Shiatsu oder Yoga. Kooperationspartner Zusätzlich kooperiert die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze mit ausgesuchten PartnerInnen wie renommierten Gesund heitsdienstleistern, PsychotherapeutInnen oder Coaching-ExpertInnen, die in spezifischen Themenfeldern ihre besondere Expertise einbringen und so das Spektrum verbreitern. Vergünstigungen Nicht zuletzt genießen Mitglieder der ÖGK viele weitere Vorteile, so unter anderem t eine prämienbegünstigte und leistungsattraktive Gruppenversicherung mit allen Vorteilen einer privaten Zusatzversicherung, t einen Geburtskostenzuschuss (einkommensabhängig), t Vergünstigungen von bis zu 20 % beim Bezug von Apotheker waren, t finanzielle Unterstützung bei besonders berücksichtigungswürdigen Umständen, t Vergünstigungen bei diversen Kur- und Wellnessaufenthalten, t Vergünstigungen bei Bandagisten, Optikern und Gesundheitsanbietern in Wien, t Ermäßigungen in kulturellen Einrichtungen wie dem Haus der Musik oder auf Konzertkarten des Allegro Vivo Kammermusik festivals.

BITTE SIE! Um das Angebot von DEMENZ UND ICH weiterhin kostenlos zur stellen zu ersuchen wir Sie um eine Spende. kann die MAS Alzheimerhilfe das Service Familien Sie Erlagschein auf der Folgeseite oder Sie

76

für betroffene

Verfügung

SPENDEN

können,

laufend erweitern. Nutzen

spenden

den

bequem über unsere www.meinmed.at/demenzundich-spendenHomepage: Vielen Dank für Ihre Spende! Spendenaufruf

Mit Ihrer Unterstützung

SO2223Reg.Nr.Ihre anSpende MAS ALZHEIMERHILFE steuerlichist absetzbar

SpendeIhrewirDamit benötigenkönnenabsetzen GeburtsdatumIhreinmalwir vollständigenIhrenund E-Mail:perNamen alzheimerhilfe@mas.or.at

IschlBad4820ALZHEIMERHILFEMAS 1253921700006000AT24 BAWAATWW 19994 ICHUNDDEMENZ

ALZHEIMERHILFEMAS 1253921700006000AT24 BAWAATWW 101501/955Tel.:oder

30+Telebanking Zahlungsreferenz: 19994

78 Schlusswort

Dankeschön!

Vielen Dank, dass Sie sich für das MeinMed-Angebot „DEMENZ UND ICH“ interessiert haben. Wir hoffen, dass Sie … … Wissenswertes und Hilfreiches erfahren haben, … von den Tipps profitieren konnten … und Ihr Alltag dadurch ein Stück leichter wird! Wir haben noch eine Bitte an Sie: Geben Sie Ihr Wissen weiter! Die Erfahrungen, die Sie gesammelt haben, sind wichtig für den richtigen Umgang mit Menschen mit Demenz. Wir würden uns freuen, wenn Sie eine starke Stimme für Menschen mit Demenz und deren Angehörige werden. Damit betroffene Familien nicht weiter stigmatisiert werden und das Thema Demenz/Alzheimer enttabu isiert wird. Weil ein gutes (Zusammen-) Leben trotz Demenz möglich ist!

Schlussworte

79 Notizen

80 Notizen

81 Notizen

82 Notizen

83 Notizen

Mit EineUnterstützungfreundlichervon:Kooperationmit: „Die Online-Schulung ist eine gute Stütze für meinen Alltag.“ Margareta Vogler, Angehörige DEMENZ UND ICH –Hilfe für Angehörige Kostenlose Online-Schulung und Handbuch mit wertvollen Tipps. Mehr Information unter: www.meinmed.at/demenzundich

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.