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Datenflut aus dem All bewältigen

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NRW-Forschungsverbund nutzt Potenzial der Radioastronomie

Mithilfe von Radiowellen blicken Astronominnen und Astronomen immer tiefer ins Universum. Dabei produzieren sie enorme Datenmengen, die bald das Volumen des weltweiten Internetverkehrs erreicht haben werden. Forschende suchen deshalb neue Wege, um diese Datenflut zu bewältigen: Interaktive visuelle Analyse und künstliche Intelligenz können dabei helfen, Signale nach Relevanz zu filtern.

Zu diesem Zweck haben sich 2021 acht Institutionen in Nordrhein-Westfalen zum „NRW-Cluster für datenintensive Radioastronomie: Big Bang to Big Data“ zusammengeschlossen. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg steuert ihre Erfahrung bei der Visualisierung und Analyse großer Datenmengen dazu bei. Am Institut für Visual Computing (IVC) arbeiten rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit grundlagen- und anwenderorientiertem Ansatz, auch als Partner für lokale Unternehmen. „Durch die Beteiligung am Cluster erhalten wir Zugang zu sehr großen nicht personenbezogenen Datenmengen“, sagt André Hinkenjann, Institutsdirektor und Forschungsprofessor für Computergrafik und Interaktive Systeme.

Promotionen im aktuellen Forschungsumfeld

Außerdem ergeben sich neue Möglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs: Die Teilnahme am Cluster erlaubt nicht nur den Zugriff auf Daten des Radioteleskops Effelsberg in der Eifel oder des ALMAObservatoriums in Chile. Die Projektpartner können auch Forschungsergebnisse aus dem Verbund für eigene Projekte nutzen. „Unsere Studierenden können Promotionen in einem aktuellen Forschungsfeld durchführen“, freut sich André Hinkenjann.

Langfristig erwarten die beteiligten Hochschulen und Wissenschaftszentren, dass in NRW eine interdisziplinäre Forschungs- und Lehrgemeinschaft entsteht, die die Bereiche Radioastronomie und Datenwissenschaften in neuartiger Weise zu einer Einheit verknüpft. Daraus könnten sich auch Wege für eine industrielle Nutzung eröffnen. Zu dieser Entwicklung soll eine Finanzierung des Landes aus dem Programm „Profilbildung“ beitragen, in dem neun Projekte mit insgesamt 22 Millionen Euro gefördert werden.

Mehr: Im Cluster „Big Bang to Big Data“

vereint:

Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Universität Bonn, Forschungszentrum Jülich, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Ruhr-Universität Bochum, TU Dortmund, Universität Bielefeld, Universität zu Köln. https://b3d.nrw/

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