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Games made in NRW, Germany
Neue Ideen und Talente für den Spiele-Sektor
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Friedrich Schiller wusste schon Ende des 18. Jahrhunderts um die große Bedeutung des Spiels. Was er damals nicht ahnen konnte: Wie rasant sich der Spiele-Sektor gut zwei Jahrhunderte später im Zuge der Digitalisierung entwickelt haben würde. Aktuelle Statistiken zeigen, dass 2021 mehr als die Hälfte der Deutschen zwischen sechs und 69 Jahren Computer- und Videospiele spielten – Tendenz steigend.
Doch der Anteil deutscher Entwicklungen liegt bei nicht einmal fünf Prozent des Gesamtmarktes. Das von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mitgegründete neue Forschungs- und Innovationsnetzwerk Games Technology Network (GTN) will daran etwas ändern. „Mit dem GTN wollen wir die Lücke in der Wertschöpfung vor Ort schließen“, erklärt Professor André Hinkenjann, der das Projekt gemeinsam mit Professor Ernst Kruijff an der H-BRS leitet. Gefördert wird das GTN vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW. Weitere Mitglieder sind die RWTH Aachen, die TH Köln und die FH Düsseldorf. Durch Workshops mit Partnern aus der Industrie eruieren die Hochschulen, wie sie den Games-Sektor in NRW gezielt mit ihrer Forschung unterstützen können. Spürbare Verbesserungen durch interdisziplinäre Forschung
Jeder Standort forscht zu unterschiedlichen Schwerpunkten: In Aachen geht es um Simulation, Köln fokussiert sich auf Materialerfassung und Düsseldorf arbeitet zu Motion Capturing. Die H-BRS forscht zu Game Engine, Rendering und Interaktion. „Uns interessiert, wie wir die Visualisierung von weichen Schatten oder Lichtreflexionen in Spielen gut umsetzen können“, erläutert RenderingExperte Hinkenjann seinen Schwerpunkt. InteraktionsForscher Kruijff will die Haptik in Games verbessern: „Bislang beschränkt sich das Tastsinn-Erlebnis vor allem auf Vibration. Wir wollen herausfinden, wie wir etwa Krafteinwirkungen oder Temperaturunterschiede spürbar machen können.“ Auch Nachwuchsförderung ist angesichts des Fachkräftemangels in der Games-Branche ein Thema an der H-BRS. Seit dem Sommersemester 2018 gibt es den Masterstudiengang Visual Computing & Games Technology, seit 2021 steht den Studierenden das neue Game Studio des Fachbereichs Informatik als kreativer Raum offen. Dank allerneuster Technik können die Games-Fachkräfte von morgen hier ihre eigenen Ideen entfalten.
Mehr: www.youtube.com/watch?v=10nsv3N2BDU www.h-brs.de/de/Games_Technology_Network
Paul Bossauer
promoviert am Institut für Verbraucherinformatik und leitet die Forschungsgruppe Mobilität
„Während meiner Promotion habe ich mit meiner Kollegin Dr. Christina Pakusch ein mehrköpfiges Forschungsteam zum Thema Mobilität aufgebaut: Gemeinsam haben wir seit 2015 sechs Mobilitätsprojekte akquiriert und wir betreuen aktuell drei große Forschungsprojekte. Ein wichtiger Baustein unserer anwendungsorientierten Forschung ist die Entwicklung und Erprobung innovativer Sharing-Konzepte im ländlichen Raum. Wir stellen unsere Entwicklungen möglichst früh für eine Erprobung durch die Nutzerinnen und Nutzer zur Verfügung, um das Feedback in unsere Arbeit aufzunehmen. Das kommt bei allen Beteiligten gut an, weil unsere Forschung dadurch transparenter wird. Auch bei großen MobilitätsPlayern wie der Deutschen Bahn entfalten unsere Ideen Wirkung. Es ist ein schönes Gefühl zu hören, dass wir wichtige Themen für die Gesellschaft vorantreiben. Als Forschungsteam im Bereich Mobilität legen wir großen Wert auf gute Teamarbeit. Die Hochschule ist ein idealer Ort, denn hier treffen viele verschiedene Talente und Kompetenzen aufeinander. Sie bietet Raum für kreativen Austausch, innovative Ideen und Anbahnung von Kooperationen. In meinen Augen kann die Hochschule langfristig eine Schlüsselrolle einnehmen, indem sie die Vernetzung junger Talente unterstützt, entsprechende Kompetenzen vermittelt und die Teambildung fördert.“

