RC Premium 2/2017

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chen anatomischen Position refixiert. Die Nachbehandlung ist wie nach vielen Schultergelenksoperationen relativ langwierig. Überkopf- und Kontaktsportarten sollten erst wieder fünf bis sechs Monate nach dem Eingriff durchgeführt werden. Die Erfolgsaussicht der arthroskopischen Schulterstabilisierung liegt bei über 90 Prozent. Ein häufiger, chronischer Überlastungsschaden des Ellenbogengelenkes ist die Epicondylopathia humeri radialis, im Volksmund Tennisellenbogen genannt. Durch Fehl- und Überlastung kommt es zur Degeneration im Bereich des gemeinsamen Strecksehnenursprunges am radialen Epicondylus. Betroffen sind Sportler, die Schlägersportarten wie Tennis, Squash oder Badminton ausüben, aber auch Arbeiter mit vermehrter Belastung des Armes und der Hand oder Schreibkräfte mit chronischer Überlastung im Rahmen von montoner PC-Arbeit. Die Epicondylopathie äußert sich in Schmerzen am Ellenbogen, die anfangs nur bei typischer Belastung, später aber auch in Ruhe auftreten können. Im weiteren Verlauf kommt es neben den Schmerzen zu erheblichen Funktionseinschränkungen. Die Therapie ist primär konservativ. Zur Anwendung kommen zum Beispiel Querfriktionsmassagen, Iontophorese und exzentrische Dehnübungen. Parallel ist es sehr wichtig, Fehlbelastungen zu identifizieren und zu vermeiden. Bei Schlägersportarten sollte in diesem Rahmen auf die richtige Grifftechnik, den optimalen Griffdurchmesser und die korrekte Bespannung des Schlägers geachtet werden. Die konservative Therapie der radialen Epicondylopathie sollte für mindestens sechs Monate konsequent durchgeführt werden. Erst wenn dies keine Beschwerdelinderung bringt ist eine Operation gerechtfertigt. Wir führen in solchen Fällen eine sogenannte Operation nach Nirschl durch. Dabei wird der degenerierte Anteil der Strecksehnen am Epicondylus exzidiert, der darunter liegende Knochen mehrfach angebohrt, um dadurch die Sehnenheilung zu induzieren. Auch dieser Eingriff kann ambulant durchgeführt werden. Das Ellenbogengelenk wird nach der Operation für zwei Wochen in einer Orthese ruhiggestellt.

Abb. 3 Röntgen: Skaphoidfraktur (links), versorgt mit kanülierter Schraube (rechts)

Bei Stürzen auf das Handgelenk kommt es häufig zu Skaphoidfrakturen. Betroffen sind typischerweise junge Männer, meist Fußballer. Diese ernstzunehmende Verletzung wird von den betroffenen Sportlern leider oftmals bagatellisiert. Entscheidend für die Therapie ist die Beantwortung der Frage, ob die Fraktur stabil oder instabil ist. Dislozierte Frakturen, Frakturen mit Trümmerzonen und Frakturen im proximalen Drittel des Skaphoides sind per definitionem als instabil zu werten. Das typische klinische Zeichen ist der lokale Druckschmerz in der Tabatiere. Zur Bildgebung genügen primär korrekte Röntgenaufnahmen des Handgelenkes in zwei Ebenen sowie eine sogenannte „Stecher“-Aufnahme. Zeigt sich die Fraktur auf den Röntgenbildern bereits als instabil, sollte eine Operation erfolgen. Ergibt die nativ-radiologische

Untersuchung keinen Hinweis auf eine Instabilität, wird sinnvollerweise ein CT durchgeführt, da zirka 44 Prozent der primär scheinbar stabilen Frakturen im CT klare Instabilitätskriterien aufweisen. Im Rahmen der operativen Therapie wird die Fraktur mit einer kanülierten Herbert-Schraube stabilisiert. Dieser Eingriff kann in der Regel ambulant erfolgen. Sicher stabile Frakturen können konservativ behandelt werden. Dazu wird das Handgelenk für sechs Wochen in einem Unterarmgips mit Daumeneinschluß ruhig gestellt. Eine Ruhigstellung des gesamten Armes mit Einschluss des Ellenbogens ist weder notwendig noch sinnvoll. Unbehandelt führt die Skaphoidfraktur häufig zu Pseudarthrosen mit schwerwiegenden Folgen für das gesamte Handgelenk.

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