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MENSCH & GEDULD

IM INTERVIEW PROF. DR. MED. JULIA SZENDRÖDI, PHD ÄRZTLICHE DIREKTORIN,

Ausgabe 3 / 2023
HEIDELBERG
UNIVERSITÄTSKLINIKUM

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Liebe Freunde unseres Racket Centers, STANDPUNKT

„Gleich verlier‘ ich die Geduld“! Verlieren kann ich nur das, was ich habe. Wer stets die Contenance wahrt und dann unerwartet seine Haltung ändert, deutlich wird und ´ne Ansage macht, klingt mitunter bedrohlich. Dabei kann es schon mal ganz heilsam sein, etwas nun endlich und mit aller Kraft zum Abschluss bringen zu wollen. Dann folgt auf eine erste Irritation schon mal ein Gefühl der Erleichterung. „Endlich“ kann die Antwort sein. Schluss mit Larmoyanz und Gemächlichkeit, jetzt packen wir´s an!

Mitunter ist es vernünftig, von etwas Abstand zu nehmen. Aufgeben ist ein hartes Wort. Fragen Sie jedoch einen Bergsteiger oder Marathonläufer, könnte die Antwort sein, dass es lebensrettend war, aufzuhören und nicht weiterzumachen.

Geduld ist also keine Tugend per se. Meint es Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft? Oder Einsicht und ergeben sein? Der US-amerikanische Religionsphilosoph Lymann Abbott meint: „Geduld ist gezähmte Leidenschaft.“ Demnach ist ein gesundes Maß an emotionaler Kontrolliertheit durchaus eine menschliche Eigenschaft, die für ein gelingendes Leben hilfreich ist.

Passend dazu trägt die Ihnen hier vorliegende Ausgabe den Titel „Mensch und Geduld“. Wir beschäftigen uns mit Gelassenheit, Duldsamkeit und der Fähigkeit, Gegebenheiten und Geschehnisse erst mal frei von Vorbehalten anzunehmen, statt mit Bewertungen und Beurteilungen schnell vorzupreschen. Diese Unart der Voreiligkeit, deren Ursache in unserer schnelllebigen und informationsüberfluteten Zeit vermutet werden kann, ist in komplexer werdenden Umgebungsbedingungen wenig zielführend, wenn es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht.

Mein Standpunkt dazu? Erst mal überlegen, „sacken lassen“, „´ne Nacht drüber schlafen“ – und dann eine Meinung bilden! „Gut Ding will Weile haben“ sagt der Volksmund. Eine eigene Meinung zu haben ist gut und wichtig. Und trotzdem muss ich ehrlich sagen: Ich persönlich habe noch keine fundierte und differenzierte Meinung zu den gesellschaftlichen Folgen, welche die Künstliche Intelligenz (KI) mit sich bringt. Also was tun? Ausprobieren!

Und so hat unser Agenturchef völlig frei jeglicher Vorbehalte das Cover dieser Ausgabe mit einem KI-Programm erzeugt bzw. von einem KI-Programm erzeugen lassen (wie formuliert man das eigentlich richtig?). Ob es gelungen ist, auf diese Weise das Thema Geduld bildhaft darzustellen, dürfen Sie beurteilen. Bitte nehmen Sie das Motiv geduldig an und lassen Sie es auf sich wirken, genauso wie die Texte, den „Content“, wie es auf Neudeutsch heißt. Die Beiträge sind in bewährter Manier aus einschlägigen Schriften, daraus entwickelten Ideen, eigenen Überlegungen und Stunden voller Grübeleien (was von Kreativitätsforschern als „Inkubationsphase“ bezeichnet wird) entstanden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß – und manchmal sicherlich auch die notwendige Geduld – beim Lesen und beim Reflektieren …

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Ihr Dr. Matthias Zimmermann
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KURZ NOTIERT ... 06 TITEL 08 Mensch und Geduld HÄTTEN SIE´S GEWUSST? 18 KOLUMNE 20 Die Ironie der Geduld BUCHTIPP 22 Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Eine persönliche Wortmeldung von Asfa-Wossen Asserate BILDUNGSPROJEKT 24 TDKET: ein langjähriges Engagement –und ein Training für Geduld KINDERFÖRDERUNG 28 Kinder Lese- und Bewegungstag 2023 AUSBILDUNG 32 AGAPLESION Diakonieverbund Rhein-Neckar PERSPEKTIVE 34 Volksbank Kraichgau HEIDELBERG 36 Heidelberg Congress Center & Stadthalle KURZ NOTIERT ... 38 EXPERTENRAT 40 Hochmoderne Fuß- und Sprunggelenkchirurgie THERAPEUTENRAT 42 Frozen Shoulder KLINIKPORTRAIT 46 Das DEUTSCHE GELENKZENTRUM FIT & GESUND Präventives Rückentraining 48 Sportliche Betätigung im Alter 54 Sportliche Ziele und die Wohlfühlfigur erreichen 56 Weltdiabetestag: Bewusstsein schaffen 58 HIDDEN DEVICE 52 Die Überzugmaschine / Pull-Over ERNÄHRUNG 60 Bedarfsgerechte Ernährung von Kindern und Jugendlichen GESUND & LECKER 62 Rinderspieße mit Kräuterquark
S.
& Fitness INHALT

mit Prof. Dr. Julia Szendrödi, PhD

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG

Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt

Dr. Matthias Zimmermann (zimmermann@gsm-mbh.net)

Anzeigen & Beratung

Dr. Matthias Zimmermann (partner@gsm-mbh.net)

Fragen an ... interesse@racket-center.de

Produktion

GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

Layout, Satz, Grafik

Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net)

Fotos

Denis Herrmann, Adobe Stock

Auflage 5.000 Druck printmedia solutions GmbH

Weinheimer Straße 62 • 68309 Mannheim

IMPRESSUM Premium KURZ NOTIERT ... 64 IM INTERVIEW 66
3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN 72 Mark Reinhard FIRMENPORTRAIT 74 Autohaus Krauth GmbH & Co. KG WHO´S WHO 76 Rainer Speicher PARTNERUNTERNEHMEN 78 Porsche Experience Center Hockenheimring BASKETBALL BUNDESLIGA 80 MLP Academics Heidelberg HERZLICH WILLKOMMEN 82 SHOWPROGRAMM 84 Das PALÜ DINNERSHOW Dinner at the castle 87 Palazzo Mannheim – 25 Jahre Jubiläumsshow 90 KINDERWORKSHOP 92 Starkklar: mental stark – im Umgang mit Scham ... Sie erkennen den Mehrwert eines eigenen Magazins für Ihr Unternehmen? Sprechen Sie uns an! Gerne unterstützen wir Sie, von der Konzeption über die Umsetzung und den Druck bis zur Verteilung. » info@gsm-mbh.net DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER
ID-Nr 23139582

Bildung & Wissen KURZ NOTIERT ...

Talentstützpunkt Rhein–Neckar zu Gast im RC

In den Sommerferien fand ein Sommercamp im Racket Center Nußloch mit großem Erfolg statt. Unser Dank gilt Herrn Dr. Zimmermann, den Geschäftsführer des Racket Center, der uns für das Camp entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat sowie unserem Geschäftsführer, Herrn Robert Piechatzek, der sich um das Programm und die Organisation der Trainingseinheiten gekümmert hat. Zur Seite standen ihm Carsten Herwig vom SC Reilingen und Lorenz Gottschall vom SC Viernheim. Vielen Dank für euer Engagement. Bereits heute möchten wir darauf aufmerksam machen, dass auch im Herbst ein Schachcamp im Racket Center geplant wird.

Rainer Molfenter

Infos unter: www.schachakademie-hockenheim.de

Ihr Unternehmen als Partner des MLP-Cup 2024

Der MLP-Cup wird vom 21. bis 28. Januar 2024 zum 19. Mal Tennisspieler aus der Welt und darüber hinaus viele Besucher aus der Region ins Racket Center Nußloch ziehen. Das mit 25.000 US$ dotierte Herrenweltranglistenturnier stellt das Tennishighlight der Wintersaison in der Metropolregion RheinNeckar dar und wurde 2017 als bestes Turnier der DTB German Masters Series ausgezeichnet.

Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei unseren Partnern bedanken, die es uns ermöglichen, den MLP-Cup jedes Jahr nach höchsten Organisationsstandards durchzuführen.

Sie möchten bei diesem hochklassigen Tennisturnier mit Ihrem Unternehmen Präsenz zeigen und Teil unseres Netzwerks werden? Ihnen bieten sich in diesem Rahmen vielfältige Präsentationsmöglichkeiten und Vorteile – auch für Ihre Mitarbeiter. Profitieren Sie von einer Kooperation und treten Sie mit uns per E-Mail an partner@gsm-mbh.net in Kontakt.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Partnerschaft!

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Mensch und Geduld

Über Geduld, Genügsamkeit und Gleichmut

Augen wie ein …? Adler. Ohren wie ein …? Luchs. Stark wie ein …? Bär. Tapfer wie ein …? Löwe. Geduldig wie ein …? Esel! Wie darf man das denn verstehen: „Eselsgeduld“? Duldsam, devot, dümmlich? Der Esel – statt bewundertes Heldentier ein geringgeschätztes Herdenvieh? Während der Adler hoch in der Luft erhaben auf uns herabschaut, der Löwe mit zur Schau gestellter Tapferkeit das Revier seiner Herde beschirmt oder der Bär – sofern er nicht gerade das Börsengeschehen bestimmt – sich kraftvoll auf seinen Hinterbeinen zu furchteinflößender Größe erhebt, tappst der Esel tumb vor sich hin. Schritt für Schritt schleicht er, oft mit enormen Lasten beladen, dem Ziel entgegen. Unermüdlich, beharrlich, pflichterfüllend – zumindest solange der Geduldsfaden hält. Wenn dieser mal reißt, geht nix mehr. Dann wird aus einem Last- und Nutztier mit Eselsgeduld ein störrischer Esel, der sich vierbeinig gegen sein trauriges Dasein stemmt.

Der Esel kommt in der Tierwelt gar nicht gut weg. Und in der Märchenwelt erst recht nicht. Der Boldeqyn steht in der Fabel sinnbildlich für Eigensinnigkeit und Einfalt. Doch wer oder was wird durch den Begriff der Eselsgeduld eigentlich desavouiert? Der Esel? Oder die Geduld? Anstatt des Esels Ausdauer anzuerkennen, seine Beharrlichkeit zu loben und ihm für das, was er zu (er-)tragen im Stande ist, Respekt zu zollen, urteilen wir erbarmungslos: Der Esel ist stur und stumpfsinnig. Welcher Mensch möchte schon gern ein Esel sein? Dann doch eher schon ein schlauer Fuchs, ein bärenstarker Typ oder auch mal ein wilder Hengst!

Führungskräfte mögen es, sich mit ihrer Ungeduld zu schmücken. Nichts kann ihnen schnell genug gehen. Da müssen die Dinge vorangetrieben werden. Nur das Ziel zählt. Dorthin kann´s nur einen Weg geben: den Kürzesten – ohne Krümmungen und Kompromisse: „JEAH – JEtzt, Alles, Hier“! Man(n) präsentiert sich als der Macher. Wer nachfragt, um Erklärungen bittet und doch nochmal überlegen möchte, gilt mitnichten als überlegen, sondern als Zauderer oder gar als Bremsklotz. Der Geduldige – ein Abwartender, der die Chance nicht sehen mag? Anstatt sich drauf zu stürzen, stellt er dämlich anmutende Fragen! Genau das ist er, der Miesepeter und Langweiler, so gar nicht begeisterungsfähig. Naja, er ist halt ein bisschen verkopft. Oder doch ein dummer, sturer Esel? „Jetzt mach endlich“, möchte man ihn anschreien!

Wie also steht es um die Geduld, die Genügsamkeit und den Gleichmut in einer Gesellschaft, in der es heißt, es ginge nichts mehr so richtig voran? Widerspricht es nicht unserem Recht auf Selbstbestimmung, wenn alles „ewig“ dauert und man warten muss statt werkeln darf? Wieso geht alles so langsam?

Die Nachsicht und Gleichmut haben sich erschöpft. Braucht es nicht endlich Nachdruck statt Nachdenklichkeit? Oder ist die Geduld eine schätzenswerte Charaktereigenschaft – eine unverzichtbare und wohlmeinende Begleiterin durch ein gelingendes Leben …?

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TITEL

„Ich krieg´ gleich ´nen dicken Hals …!“

„Bitte haben Sie einen Augenblick Geduld, wir sind gleich für Sie da!“

„Bitte warten – schalten Sie den PC nicht aus, bis das Update abgeschlossen ist!“

Immerhin hat das Wörtchen „bitte“ Einzug gehalten in die Apelle, die man als Kunde eines Telefonanbieters in einer Warteschleife, als Zugreisender auf einem Bahnsteig oder als Internetnutzer vor einem PC zu hören oder zu lesen bekommt. Aber was hilfts? Wer wartet, leidet. Warten demütigt, nervt, frustriert und macht aggressiv. Unbeschadet allen Bittens empfinden wir die Aufforderung zu warten als Angriff auf unser Selbstbestimmungsrecht. Fremdbestimmtsein ist uns fremd geworden, die Bereitschaft, dies zu ertragen, geringer und der Geduldsfaden dünner. Bevor dieser endgültig reißt und wir „Dampf ablassen“, wägen wir kurz ab: Flucht in die Freiheit gegen das, was auf uns wartet, wenn wir die Zeit des Wartens duldsam ertragen und hinter uns gebracht haben. „Das Warten hat sich gelohnt“, heißt es dann. Bisweilen aber gibt es nichts abzuwägen. Eine Warteschlange vor dem Klo? Davonlaufen hilft nicht, das Anstehen ist unumgänglich, damit im wahrsten Sinne des Wortes nichts in die Hose geht. Manchmal bleibt keine andere Wahl: Wir stehen im Stau! Das Gute daran? Wir üben uns darin, die Ruhe zu bewahren und uns zu vergegenwärtigen, wie sehr wir darauf angewiesen sind, dass die Dinge und die Menschen um uns herum funktionieren. Dass alles um uns herum glattgeht, entspricht unseren Erwartungen beinahe wie eine Selbstverständlichkeit. Dagegen nehmen wir Deutsche laut einer Studie eine Wartezeit als größtes Ärgernis im Alltag wahr. Wir interpretieren diese – quasi im Gegensatz zum freien Markt und funktionierenden Kapitalismus – als Zeichen für Ineffizienz sowie Ausdruck planwirtschaftlichen Versagens in einer sozialistischen Wartegemeinschaft: „Ja, wo leben wir denn …?!!“

So hegen wir Erwartungen gegenüber anderen und (manchmal, nicht immer) gegenüber uns selbst. Dabei ist es oft so, dass die Erwartungen, die wir an andere richten, doch bitte nicht in gleichem Maße auch für uns selbst gelten mögen. Das Erwartungsungleichgewicht – eine Untugend unserer Zeit? Oder Selbstschutz?

Ungeachtet dieses Ungleichgewichts haben unerfüllte Erwartungen spürbare Folgen: Die Muskulatur spannt sich an. Puls, Körpertemperatur und Blutdruck steigen. Oft lässt sich beobachten, wie sich die Gefäße am Hals abzeichnen und der Kopf errötet. Der dicke Hals ist nicht nur ein Sprichwort, sondern die physische Reaktion, die sich einstellt, wenn unsere Geduld arg strapaziert wird. Schon geringe Mengen an Schweiß, welche die Ungeduld zur Folge hat, senken den Hautwiderstand. Die Hautleitfähigkeit gilt als Maß für Stressbelastung. Und wer die Geduld verliert, „geht schon mal ab, wie ein Blitz“. Mit einer so genannten endosomatischen Hautwiderstandsmessung, bei der winzige Elektroden in die Haut gesto-

chen werden, lässt sich die erhöhte Nervenaktivität zeigen. Die exosomatische Messung des Hautwiderstands ermittelt per elektrodermaler Aktivität in der Handfläche das Maß an Stress. Ungeduld erzeugt Stress, ablesbar an einer hohen Hautleitfähigkeit, bzw. – als Gegenwert – an einem geringen Hautwiderstand. Man kann auch sagen: Ungeduld ist Stress.

Das Stresslevel von Menschen mit wenig Geduld ist hoch und ungesund. Hinzu kommt, dass Ungeduld im Sinne einer intuitiven Bevorzugung der Gegenwart dazu führt, gerne den Versuchungen des Augenblicks zu erliegen: der Zigarette, dem fetten Braten oder dem süßen Stück Sahnetorte. Myong-Il Kang und Shinsuke Ikeda von der Osaka University konnten zeigen, dass schwaches Durchhaltevermögen einen schlechteren Zustand der untersuchten gesundheitlichen Aspekte nach sich zieht.

Das wohl berühmteste psychologische Experiment dazu ist der Marshmallow-Test des österreichisch-amerikanischen Psychologen Walter Mischel. Herausgefunden werden sollte, inwieweit Geduld im Sinne von Impulskontrolle und Belohnungsaufschub mit individuellen Charaktereigenschaften, zukünftigem Erfolg und guter Gesundheit zusammenhängen.

Dazu setzte der Forscher Vierjährige in einen stillen, einsamen Raum vor einem Marshmallow und versprach jedem Kind, es könne noch einen weiteren erhalten, wenn es das Objekt der Begierde 15 Minuten lang nicht anrührt. Im Mittel hielten die Kinder etwa 8 bis 10 Minuten durch, bevor sie der Versuchung erlagen und sich das Marshmallow in den Mund steckten. Aus zahlreichen Folgestudien entstand die These, dass Kinder umso besser durchs Leben gingen, je länger sie das Marshmallow nicht anrührten: Sie konnten entspannter mit Frust und Stress umgehen, zeigten tendenziell bessere Leistungen in der Schule und erreichten einen höheren sozialen und gesundheitlichen Status.

Seit den 60er Jahren wurde der Test tausendfach wiederholt, neu evaluiert und interpretiert. Der Zusammenhang zwischen Geduld und einem gelingenden Leben relativiert sich und erscheint in einem anderen Licht. Wenn man das Elternhaus der Kinder berücksichtigt, gelingt es Kindern aus Akademikerhaushalten signifikant besser als Kindern aus bildungsfernen Schichten, Versuchungen zu widerstehen und Belohnungen aufzuschieben.

Die Popularität des Marshmallowtests betrachtet auch sein Erfinder Walter Mischel sehr differenziert: „Die Vorstellung, man könne die Zukunft eines Menschen sicher vorhersagen, etwa durch die simple Tatsache, wie lange er sich eine Belohnung versagen kann, ist Unfug“. Geduld ist weder gottgegeben noch im Erbgut angelegt. Die Strategien der geduldigen Kinder kann man sehr wohl erlernen – insofern lässt sich für jedermann sagen: Wohl dem, der sich in Geduld übt, denn geduldige Menschen leben gesünder, erfolgreicher und letztlich auch länger!

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„Dann übe ich mich halt in Geduld …!“

Das Wort „Geduld“ geht auf das Urgermanische „ga-thuldis“ zurück und hatte wohl eine indogermanische Verbwurzel, die mit tragen und ertragen in Beziehung steht. Eine Geduldsübung ist es, Unangenehmes oder Langdauerndes beherrscht zu ertragen. Atmung, Muskelspannung, Blutdruck und im Extremfall sogar Schmerz – all das ist beeinflussbar. Unsere physischen Reaktionen sind nicht die unmittelbare Folge des Wartens, sondern das Resultat einer psychischen Interpretation. Folglich ist Geduld ein höchst subjektives Konstrukt. So liegen tatsächliche und objektive Wartezeiten oft weit auseinander. Studien zeigen: Wer hungrig ist und seinem Essen entgegenfiebert, überschätzt die Zeit zwischen Bestellung und Service enorm. Bei Wartezeiten übertreiben wir sowieso immer, aber wenn der Magen knurrt oder etwas weh tut, dauerts eben noch länger – subjektiv empfunden. Jede Sekunde vor verschlossener Klotür kann grausam sein. Das Warten des Verletzten auf den Krankenwagen entspricht beinahe immer einer gefühlten Ewigkeit.

Interessanterweise haben die Laune beim Warten und unser Verhalten danach sehr wenig miteinander zu tun. Wenn wir dann endlich dran sind – das Essen gebracht, der Verband gelegt oder auch nur der Zug in den Urlaub bestiegen ist – sieht die Welt gleich ganz anders aus. Die Anspannung entweicht und die Stimmung steigt schlagartig. Die Bedingung dafür allerdings ist die Überzeugung, dass das Warten irgendwann ein Ende hat, wir während dieser Zeit wahrgenommen und unsere Erwartungen mindestens erfüllt werden, oder anders gesagt: wenn der Hunger schmackhaft gestillt, der Schmerz schnell betäubt und die Zugfahrt im reservierten Abteil zur Reisefreude wird.

Trotzdem ist Schnelligkeit längst der Erfolgsfaktor schlechthin. Langeweile und Leerlaufzeiten hingegen sind nicht nur ein Anschlag auf die gute Laune sondern auch auf Umsatz und Gewinn. Wie wenig Wartezeiten toleriert werden, zeigt kaum ein Medium besser als das Internet. So behauptet Amazon auf der Basis von Experimenten, dass ihr Umsatz pro 100 Millisekunden längerer Ladezeit um ein Prozent gesunken sei. Es scheint, dass das World Wide Web sich als ein Medium

erweist, das die Langeweile aus unserem Leben drängt, Toleranz gegenüber Wartezeiten mindert und Geduld zu einer Untugend macht. Übrigens – nebenbei bemerkt: Ein Lidschlag dauert zwischen 300 und 400 Millisekunden. Aber: Wozu warten, wenn es Alternativen gibt? Schneller geht´s immer irgendwie – aber auch besser …?

Sich in Geduld zu üben und sich einer Ablenkung hinzugeben sind grundverschiedene Dinge. Klar: dank des Smartphones geht Surfen im Internet praktisch überall und immer – eine einfache Übung: Man entschwebt dem Hier und Jetzt, verliert sich im World Wide Web und die einzige Sorge, die bleibt, ist die Frage ob der Akku hält. Statt Ruhe zu finden hält man das Spannungs- und Aktionslevel hoch. Man scrollt sich den Finger wund, schaut mit flackernden Augen einen Kurzfilm nach dem anderen, springt hektisch zwischen Themen und verdrängt jeden Anflug von Langeweile schon im Ansatz. Doch das Ausweichen in eine virtuelle Parallelwelt trainiert weder die Geduld noch die Nachdenklichkeit, erst recht nicht die Kreativität. Woraus sollen denn Ideen und Phantasie entspringen? Kreativität ist das Freilassen der Gestaltungskraft, die in uns wohnt. Träume, Pläne und Lösungen für ein gelingendes Leben entspringen aus einem selbst heraus, sofern man Raum und Zeit für Achtsamkeit, Gelassenheit und Duldsamkeit (auch gegenüber sich selbst) gewährt. Sich seiner selbst zu vergegenwärtigen, kann nur in der Gegenwart und in der Ruhe stattfinden.

So wird die Langeweile zum Trainingsprinzip für Geduld, Nachdenklichkeit und Gestaltungskraft. Der US-amerikanische Kognitionsforscher Daniel Kahnemann (Thinking fast and slow, New York 2011) zeigt, dass Unbewusstes viel mehr Informationen verarbeitet als rationales Denken. Oft bilden sich erst in vollkommener Ruhe die Gedanken, die dann als Idee in unser Bewusstsein gelangen. Ohne Idee keine Schaffenskraft und kein Gelingen. Die Meditation, der Spaziergang übers Feld oder der Waldlauf, die Lenkung der Aufmerksamkeit auf kaum was anderes als die eigene Atmung, sind Kraftquellen für den menschlichen Geist, für Gleichmut und für gute Ideen. Also dann: einfach mal locker machen …?!

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Geduld darf nicht missverstanden werden in dem Sinne, dass man das Schicksal „in aller Ruhe“ entscheiden lässt. Einfach mal chillen und schauen, was kommt? Erfolg kommt dadurch bestimmt nicht, sofern man unter Erfolg versteht, im Beruf, beim Hobby, in der Partnerschaft oder schlicht und einfach im Leben voranzukommen. Der Verhaltensökonom Matthias Sutter (DIE ZEIT vom 1. März 2014) meint, Geduld sei eben auch das tatkräftige Hinarbeiten auf etwas. Wer Geduld hat, beharrlich und ausdauernd an einer Sache dranbleibt, kommt voran und einem Ziel näher. Geduld und innere Ruhe sind der Schlüssel zu einem Leben mit mehr Entspannung und Dankbarkeit sowie mehr Schaffenskraft und Erfolg gleichermaßen. So gesehen sind es die Geduldigen, die erfolgreicher sind als die Talentierten. „Ungeduldige Menschen neigen dazu, die Folgen des eigenen Handelns für die Zukunft zu unterschätzen. Sie geben schneller ihr Geld aus, machen mehr Schulden und können mit höherer Wahrscheinlichkeit ihre Schulden nicht zurückzahlen. Alles nur deshalb, weil sie dem Impuls schlecht widerstehen können, etwas sehr schnell haben zu wollen“.

Und dennoch entspricht es nun mal dem menschlichen Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit, pro-aktiv zu sein und betriebsam zu handeln, anstatt die Hände in den Schoß zu legen und der Dinge zu harren, die da kommen. Nichtstun und Abwarten sind uns eine Qual. Also legen wir los – vor allem dann, wenn eine Situation unklar ist. Wie durch ein Milchglas schauen wir auf Ereignisse und Gegebenheiten. Man sieht nur verschwommen – doch egal: Hauptsache es geht schnell. Zack zack! Jetzt zeigt sich der Macher, der anpackt ohne zu zögern: Der Polizist, der sich bei einer Schlägerei sofort in die Bresche wirft. Der Arzt, der gleich ein ganzes Sammelsurium

an medikamentösen und physikalischen Therapien verordnet oder der Börsenmakler, dem eine Buy-and-hold Strategie zu langweilig ist und stattdessen lieber hektisch kauft und verkauft, bis die Leitung des Broker-PCs glüht.

Alle – auch Erfahrene und Gebildete – erliegen dem so genannten Action Bias. Das ist nun mal unsere Genetik, geprägt von Jahrtausenden der menschlichen Evolution. In einer Jäger- und Sammlerumgebung konnte Nachdenklichkeit tödlich enden. Wer zögerte, starb. Es überlebte, wer schnell in Aktion kam und blitzschnell reagierte.

Und wir sind eben die Nachkommen der „Schnellreagierer“ (Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens, München 2011, S. 179). Die Epoche der Moderne, in der sich Nachdenklichkeit lohnt und Geduld sich auszahlt, ist noch sehr jung. Dabei ist Besonnenheit anstrengender als das Tätigwerden. Dem Impuls nachzugeben, irgendetwas zu tun, um damit Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, vermittelt uns ein Gefühl der Zufriedenheit – auch wenn sich gar nichts wirklich lösen oder verbessern lässt. Selbst wer durch gründliches und geduldiges Nachdenken, dank innerer Einkehr und Gleichmut, die richtige Entscheidung trifft, hat in modernen Organisationen tendenziell schlechtere Karten als der „Macher“. Immerhin hat der es ja wenigstens probiert, alles versucht und sich voll reingehängt.

„Also gut, dann leg ich mich eben entspannt zurück, und grüble, und grüble, und grüble …“ Geduldig sein kann auch bequem sein. Genau das wird dann zum Problem. Das Unterlassen, was die Kognitionspsychologen als „Omission Bias“ bezeichnen, kann schließlich nicht die Antwort auf den Aktionismus sein, denn: Wer immer nur

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„Aber irgendwas muss ich doch unternehmen …!“

nachdenkt, reibt sich nie an der Wirklichkeit und kann daher weder erfolgreich sein noch scheitern. Ein Buch zu kritisieren ist einfacher, als ein Buch zu schreiben. Das wusste auch Marcel Reich-Ranicki, der sich mit seiner Autobiografie der Realität der schreibenden Zunft stellte, damit der Möglichkeit des Scheiterns aussetzte und – unter offen eingeräumten Selbstzweifeln – großartig reüssierte. Trotz eines solchen Vorbilds – und vieler Vorbilder, die unsere Gesellschaft in ganz unterschiedlichen Disziplinen aufweist – wird viel lieber gelassen gegrübelt und aus sicherer Entfernung Kritik geübt, anstatt entschieden gehandelt und sich dem Ernst des Lebens gestellt.

Damit sind wir beim Gegenpol des forschen Machers: der „Maybe“. Der „Kann schon sein“ ist der Unverbindliche, der Geduld und Genügsamkeit gerne mit Gemächlichkeit und Anspruchslosigkeit verwechselt. Da vor allem Soziologen nach Charakteristika und Bezeichnungen für Generationen suchen (Babyboomer, Y, Z, …?), sprechen manche gar von der „Generation Maybe“, die es sich im „unverbindlichen Vielleicht“ und im „geduldigen Verharren“ gemütlich gemacht hat.

Damit soll dem Nachdenken nicht seine Wertigkeit und Wichtigkeit abgesprochen werden. Aber Forschungen zeigen nun mal, dass schon nach kurzer Zeit des Überlegens kaum mehr größere Erkenntnisfortschritte erzielt werden. Auch das Grübeln unterliegt dem Grenznutzengesetz: Mit der Zeit werden die Fortschritte beim Nachdenken kleiner und kleiner. Irgendwann geht der Zugewinn an Einsichten gegen null. Es erstaunt geradezu, wie schnell man den Punkt des maximalen Grübelns erreicht (Rolf Dobelli in der NZZ – 22.04.2017). Sobald klar ist, dass momentane Gefühlsschwingungen keinen oder einen allenfalls marginalen Einfluss auf eine Entscheidung haben, hilft Denken nicht mehr weiter. Auch das Argument, noch mehr Informationen und Argumente zu brauchen, ist fadenscheinig. Tatsächlich weiß man eben nie, ob man genug Informationen hat oder nicht. Thorsten Pachur, Entscheidungsforscher am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, nennt das „Exploration-Exploitation-Dilemma“. Und es liegt nun mal in der Natur von Dilemmata, dass sie sich leider nicht auflösen lassen. Also was tun?

Um zu neuen Erkenntnissen zu kommen, muss man agieren. Das, was dann passiert, nennt man Erfahrung sammeln. Was das bedeutet? „Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man nicht bekommt, was man wollte“. Und das ist es dann, was es anzunehmen gilt – mit Geduld, Gelassenheit und dem Geschick, was draus zu machen! Wer aber gar nicht erst anfängt, weil er viel zu lange damit beschäftigt ist, seine „Geduld zu üben“, wird auch niemals mit Geduld an einer Sache dranbleiben können. Schon Pablo Picasso wusste, wie wertvoll der Mut zum Ausprobieren ist. „Um zu wissen, was man zeichnen will, muss man zu zeichnen anfangen“.

Mit dem Leben ist es genauso. Um zu wissen, was man im Leben will, fängt man am besten einfach einmal mit etwas an. Dobelli vergleicht das Nachdenken mit einer Taschenlampe. Im Vergleich dazu ist das Tun ein wahrer Scheinwerfer, der

Über die Geduld von Rainer Maria Rilke (1875-1926) Viareggio bei Pisa (Italien), 23. April 1903

Man muß den Dingen die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt, und durch nichts gedrängt und beschleunigt werden kann; alles ist austragen – und dann gebären ...

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos still und weit ...

Man muss Geduld haben,

Mit dem Ungelöste im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antwort hinein.

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viel weiter in die undurchschaubare Welt hineinstrahlt. „Und ist man einmal bis zu einem neuen, interessanten Ort vorgedrungen, kann man ja jederzeit wieder das Taschenlämpchen des Grübelns anknipsen“, meint der renommierte Unternehmensberater und Buchautor, der mit seinen Kurzgeschichten über die Fehlerhaftigkeit des menschlichen Denkens einen Bestseller veröffentlicht hat.

Der Denkfehler des ewigen Grübelns übrigens wird „Introspection illusion“ genannt. Gemeint ist der Irrglaube, nur durch reine gedankliche Einkehr auf unsere wahren Neigungen zu stoßen, den Lebenssinn zu entdecken und Glückseligkeit zu erreichen. Dobelli meint: „Wahrscheinlicher ist, dass Sie durch Selbsterforschung in einem Sumpf aus Stimmungen, vagen Gedanken und diffusen Gefühlsregungen landen“.

„Ach so – wo stehen wir und wohin soll´s denn eigentlich gehen?“

Gefühlsregungen sind genauso menschlich wie gefährlich, wenn es um Entscheidungen geht. Geduld verhindert, aus einer Stimmung heraus zu bewerten und zu beurteilen. So gesehen bedeutet Geduld, Gegebenheiten, Ereignisse und auch Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Bevor man sich der Neigung hingibt, schnell zu urteilen und dabei aus dem emotionalen Farbtopf zu schöpfen (egal ob schwarz, rosa oder in Regenbogenfarben), ist es geboten, genau zu beobachten: Womit oder mit wem haben wir es denn da eigentlich zu tun?

Die Frage „Warum“ ist unumgänglich. Ohne eine gründliche Suche nach Erklärungen lässt sich nicht treffend entscheiden. All das braucht Zeit für das Abwägen gründlicher Gedanken –oder schlicht und einfach: Geduld.

Überall dort, wo den Menschen die Geduld ausgeht, treten die Wichtigtuer, Aktionisten und Heilsversprecher auf den Plan. Urteile fällen und Versprechen machen aber geht schneller als Klarheit schaffen und nachhaltige Veränderungen anstoßen. Ohne Ungeduld, Hektik und das dominierende

Gefühl der immerwährenden Dringlichkeit wäre für die „JEAH-Apologeten“ kein Platz. So aber wird suggeriert, JETZT müsse aber bitteschön ALLES genau HIER verfügbar sein! Die Gier, der Neid und die Angst, zu kurz zu kommen, macht aus einem geduldigen, gelassenen und gleichmütigen – kurz: gelingenden Leben, ein Leben als Schnäppchenjäger. In ständiger Erwartung von günstigen Gelegenheiten als Antwort auf die grassierende Anspruchsinflation gehen wir den Markengurus, Werbeprofis und Konsumjunkies auf den Leim und üben uns in fortwährender Ungeduld.

Wo führt das hin? Wolf Lotter spricht von „Konsumkapitalistischem Alzheimer: Wir wissen zwar nicht, wohin wir wollen, kommen dafür aber immer schneller voran“. (Brand eins, 05/2018, S. 40). Daraus ergibt sich eine Auffassung davon, was Geduld wirklich ausmacht, nämlich: die Fähigkeit zu differenzieren. Ohne einen Einklang aus Geduld, Sinn und Zweck, läuft der Einzelne Gefahr, sich zwischen Omission Bias (Unterlassensfehler) und Action Bias (Aktionismusfehler) zu verlieren. Einer Gesellschaft droht die Teilung in zwei Hälften: Die einen wollen, dass alles so bleibt, wie es ist – nach dem Motto „bloß nix anfassen und verändern“. Die anderen folgen einer Lebensphilosophie, die aus einer Ansammlung ständig wechselnder Trends besteht, wo nur noch eins zählt: „Bloß nix vertrödeln und verpassen“. Mit Geschwindigkeiten umgehen zu lernen ist ein bisschen so, wie Geduld zu üben. Was dem einen zu schnell geht, ist für den anderen zu langsam. Der Geduldige aber ist in der Lage, sein Tempo dem Sinn und Zweck anzupassen.

Der Philosoph Armen Avanessian, prominentester deutscher Vertreter des Akzelerationismus, beschäftigt sich mit den Geschwindigkeiten des modernen Lebens. Ihn irritiert die vermeintlich naturgegebene Formel: „Moderne = Kapitalismus = Fortschritt = ständige Beschleunigung“ (Brand eins, 05/2018, S. 130ff). Diese Formel kommt einer Klageführung gleich, die sich gegen das zunehmende Tempo der gegenwärtigen Le-

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B e i un s st immt di e Ch e mi e.

Gemeinsamen Erfolg hat man nur, wenn die Zusammenarbeit funktioniert. Wenn das Engagement passt. Wenn Vertrauen da ist. Kurz gesagt: wenn die Chemie stimmt. Seit vielen Jahren erarbeiten wir innovative rechtliche Lösungen für inhabergeführte mittelständische Unternehmen, börsennotierte Aktiengesellschaften, Finanzdienstleister, öffentliche Auftraggeber und Privatpersonen. Für die richtige Mischung aus fachlicher Qualität und wirtschaftlicher Effizienz unserer Arbeit garantieren wir als Anwälte. Für unsere Integrität garantieren wir als Menschen.

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benswirklichkeit richtet. Abgeleitet vom lateinischen Betriff accelerare, also beschleunigen, widmet sich diese neue Denkschule der Tendenz, diese Beschleunigung zu bedauern und darüber zu klagen. Kaum kommt jemand im Alltag nicht mehr zurecht, liegt es an der Geschwindigkeit. Das Gefühl, abgehängt zu sein und den gesellschaftlichen Anschluss zu verpassen, wird außerhalb des eigenen Ichs und der persön-lichen, immanenten Gestaltungsmöglichkeiten verortet. „Entzug“ und „Entschleunigung“ lauten dann die Apelle, den man von Coaches, Yogalehrern und manch ideologisch motivierten Politikern zu hören kriegt.

Avanessian hält dies für realitätsfern, undankbar und überheblich. Derlei Entschleunigungssehnsüchte entspringen einem erhabenen Luxusdenken, das mit der Lebensrealität von Milliarden von Menschen nichts zu tun hat. Sie sind ignorant und als politische Option untauglich. Stattdessen gebieten die Sicherheit, der Komfort und der Überfluss unserer modernen Gesellschaft, den technischen Fortschritt anzunehmen, sich mit ihm zu beschäftigen und dann nach Möglichkeiten zu suchen, diesen progressiv zu steuern und zu nutzen. Die drängende Frage, die dabei über allem steht, lautet: Wozu?

Statt über die enormen technologischen Entwicklungen zu jammern und deren Tempo zu beklagen, ist ein gründliches und geduldiges Nachdenken über die Zukunft mehr denn je geboten. Dabei prägt der Akzelerationismus einen positiven Zukunftsbegriff. Als eine optimistische, politische Theorie und Strategie stehen deren Vertreter dem Fortschritt aufgeschlossen und gleichermaßen konstruktiv kritisch gegenüber.

Fakt ist, dass wir uns inmitten einer gigantischen technologischen und ökonomischen Transformation befinden, während Politik und Gesellschaft noch in einer Phase der Orientierung stecken. Doch die Zukunft lässt sich nicht aufhalten. Die Künstliche Intelligenz wird weitere Routinen übernehmen und uns Menschen entlasten. Wir werden noch schneller Antworten erhalten auf unsere Fragen, damit Zeit gewinnen und uns dann der Frage zuwenden können, was wir damit eigentlich anstellen wollen. Akzelerationismus sucht nach Antworten mit einem neuen Denkansatz. Demnach müssen wir lernen, uns in der Zukunft zu verorten und aus der Zukunft über die Gegenwart zu denken. Aus der Gegenwart in die Vergangenheit zu schauen, dem nachzuhängen und in beinahe verklärter Weise zu suggerieren, es könnte irgendwann wieder so sein wie früher, ist weltfremd. Die Welt ist heute eine andere und wird nie mehr so sein wie früher – und vor allem, wie Steven Pinker („Aufklärung jetzt“, New York 2018) und Hans Rosling („Factfulness“, Berlin 2018) zeigen: Das ist auch gut so!

Fazit:

Am Ende dieser Erörterung stellt sich die Gretchenfrage: „Nun sag, wie hast du es mit der Geduld?“. Die Antwort ist von akademischer Klarheit: Das kommt darauf an! Wie schon Aristoteles wusste, ist jede Tugend die Mitte zwischen zwei Lastern. Die Geduld bewegt sich zwischen Unduldsamkeit,

Hektik und Gier auf der einen, Gemächlichkeit, Nachlässigkeit und Unverbindlichkeit auf der anderen Seite. Je nach Lebenslage stets das richtige Maß an Geduld zu finden, setzt das Wissen um das eigene Wollen zwingend voraus. Das eigene Wollen, die echten Ziele – all dies ist ohne Beharrlichkeit, ohne Ausdauer, ohne die Fähigkeit zum Langstreckenlauf, nicht realisierbar. Der französische Fußballtrainer Arsène Wenger, eine Koryphäe seines Fachs, hat den englischen Begriff dafür zu seinem Lieblingswort erkoren: „Perserverance“ –das fortwährende, niemals nachlassende, beharrliche Dranbleiben.

So will die eigene Geduld fortwährend geübt und treffend gepflegt werden. Treffend meint, der persönlichen Vorstellung von der Welt der Zukunft zu entsprechen. Welche Zukunftswege will ich als Individuum beschreiten? Wie wird die Gesellschaft der Zukunft auf die Gegenwart schauen, in der wir heute leben: Mit Respekt für das Leben damals und mit Freude an dem erreichten Fortschritt, der das Leben leichter macht? Man wird duldsamer mit den vermeintlichen Auswüchsen der technologischen Entwicklungen und seiner bemerkenswerten Geschwindigkeit, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Zeit ohne Smartphone und Smarthome, ohne Internet und KI, ohne mRNA, MRT und sonstigen Errungenschaften, noch gar nicht so lange her ist.

So steht Geduld eben auch für die Bereitschaft, zu investieren. Dazu haben wir mehr Möglichkeiten denn je. Keine Generation vor uns hatte mehr Zeit, lebte länger und arbeitete weniger. Entscheidungen sind stabiler und Planungen längerfristiger. Der „Konsumverzicht heute für den Zugewinn morgen“ – um den Investitionsbegriff finanztheoretisch zu definieren – ist erträglicher als bei allen Generationen vor uns. Sich´s genügsam vom Mund absparen und mit Eselsgeduld ein Leben lang abbezahlen, war in den Generationen vor uns weit üblicher, als es heute ist. Unsere Generation ist der Profiteur des Fortschritts!

Dabei ist Fortschritt – der Weg in die Zukunft – ein zähes Geschäft. Kein ernstzunehmendes Problem in einer komplexen Welt kann kurz und schmerzlos gelöst werden. Von unserer Sehnsucht nach einer Welt ohne Unsicherheit und Zweideutigkeit müssen wir Abschied nehmen. Die Zukunft ist ungewiss – so war es immer, und so wird es immer sein. Weder blinde Technikgläubigkeit noch fortwährende Skepsis und gar die Angst vor Entfremdung durch Fortschritt bringen uns vorwärts.

Was hilft stattdessen? Ein duldsamer Fortschrittsrealismus. Ein Maß an Gleichmut, das uns innerlich ruhiger macht und loslöst von unseren Emotionen, wenn wir vor wichtigen Entscheidungen stehen. Stets genug Muße und Antrieb gleichermaßen, um uns auf das Wesentliche zu besinnen, langfristige Lösungswege zu suchen und klüger urteilen zu können.

Vor allem eines ist im Streben nach einem gelingenden Leben unabdingbar: Geduldig sein und duldsam bleiben – auch und besonders mit sich selbst.

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, … … dass sich Geduld in drei grundlegende Pfeiler einteilen lässt? Der erste Pfeiler bildet die Willensstärke. Etwas Aushalten zu können erfordert Willenskraft. Wer seine Gedanken, Emotionen und Handlungen im Griff hat, ist geduldiger mit anderen und mit sich selbst. Der zweite Pfeiler beschreibt die Dankbarkeit. Der Psychologe David DeSteno meint, Dankbarkeit mache nicht nur glücklich, sondern auch geduldig. Dankbaren Menschen fällt es leichter, Versuchungen zu widerstehen und sich auf langfristige Vorteile konzentrieren. Der dritte Pfeiler ist die Gelassenheit in dem Sinne, Dinge, die man selbst nicht ändern kann, so zu akzeptieren wie sie sind.

Hätten Sie gewusst, … … dass ein Mensch durchschnittlich 374 Tage im Leben wartet? Man wartet an Ampeln, am Bahnhof, im Stau, beim Arzt und an der Kasse. Oft merkt man erst gar nicht, dass man gerade geduldig ist und auf etwas wartet. Eben genau so kann man seine Geduld unterbewusst trainieren und eventuell mit schönen Dingen die Wartezeit verkürzen.

Hätten Sie gewusst, … … dass die DDR 1995, gut fünf Jahre nach ihrer Abschaffung, ihre 1600. und letzte Olympiamedaille gewonnen hat? Es wurden nämlich noch die Partien der 1988 begonnen Fernschacholympiade ausgespielt. Bei einer WM beispielsweise dauert ein Zug bis zu sechs Wochen und

eine Partie zwei bis drei Jahre, wodurch so manche historischen Ereignisse überdauert werden.

Nicht nur die Bedenkzeit – pro Zug sind drei Tage erlaubt – auch die Postlaufzeit macht das Fernschach zur Geduldsprobe. Einige Länder sind für ihre Postverteilung unter den Spielern berüchtigt. Dort schafft man nur 10 bis 15 Züge im Jahr.

Übrigens: Die längste bekannte Fernpartie dauerte 16 Jahre. Es handelte sich dabei um eine Partie zwischen K. Brenzinger aus Pforzheim und F. E. Brenzinger aus New York, die zwischen 1859 und 1875 ausgetragen wurde und nach 50 Zügen mit einem Sieg von Schwarz endete.

Konfuzius

Hätten Sie gewusst, … … dass Geduld im Leben jedes Sportlers einen besonderen Stellenwert hat? Die Opfer, die jeder Sportler auf seinem Weg zum Erfolg erbringen muss, können nur mit viel Geduld ertragen werden. Oft ist es die fehlende Geduld des Sportlers, wenn Trainingserfolge zu lange auf sich warten lassen oder neue Trainings- und Ernährungsformen keine nachhaltigen Verbesserungen mit sich bringen

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Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.

Hätten Sie gewusst, …

… dass der Weltrekord im Wachbleiben bei 266 Stunden liegt? Ca. elf Tage blieb der Brite Tony Wright am Stück wach. Diese Form des Geduldsbeweis – besser Durchhaltevermögens – setzte ihn an die Weltspitze einer Disziplin, die man niemanden empfehlen kann. Trotzdem ist es bemerkenswert zu sehen, wie viel Willenskraft und Durchhaltevermögen ein geduldiger Mensch au�ringen kann.

Hätten Sie gewusst, …

… dass ein Paar aus Mexiko sich im Jahr 1902 im Alter von 15 Jahren verlobte, im Anschluss aber immer wieder Ausreden fand, warum eine Hochzeit jetzt noch nicht möglich sei. Erst nach sage und schreibe 67 Jahren Verlobung traten die beiden im Alter von 82 Jahren vor den Altar. Damit halten sie den Weltrekord für die längste Verlobungszeit der Welt. Es ist leider nicht bekannt, was sie so lange von der Ehe abgehalten hat und warum sie dann doch noch geheiratet haben. In jedem Falle haben die beiden außergewöhnliche Geduld mit sich selbst und ihrem jeweiligen Partner bewiesen.

Hätten Sie gewusst, …

… dass der Bau des Kölner Doms in Deutschland im Jahr 1248 begann und erst im Jahr 1880 vollendet wurde? Über Jahrhunderte hinweg waren viele Generationen von Baumeistern und Handwerkern daran beteiligt. Die Fertigstellung dieses beeindruckenden Bauwerks erforderte immense Geduld und Ausdauer.

Hätten Sie gewusst, …

… dass Nelson Mandela 27 Jahre lang auf Robben Island im Gefängnis saß. Verurteilt wurde er wegen seines Widerstands gegen die rassistische Apartheid-Politik in Südafrika. Seine beeindruckende Entschlossenheit und Geduld trugen maßgeblich dazu bei, dass er 1993 den Friedensnobelpreis erhielt und 1994 der erste schwarze Präsident Südafrikas wurde.

Hätten Sie gewusst, …

… dass es in Norwegen das Konzept des „Slow TV“ gibt, bei dem einfache Aktivitäten wie eine Zugfahrt, ein Bootsausflug oder das Anzünden eines Lagerfeuers in Echtzeit übertragen werden. Dies ermutigt die Zuschauer, sich Zeit zu nehmen, die Geduld zu üben und die Schönheit des Moments zu schätzen. Es geht darum, die Reize der Schnelligkeit und Ablenkung abzulegen und die Schönheit der Langsamkeit zu erleben.

Hätten Sie gewusst, … … dass Obstbäume durchschnittlich zwischen drei und zehn Jahren brauchen, bis sie die ersten Früchte tragen? Am längsten benötigt hierbei die Avocado-Pflanze, welche nur in ganzjährig tropisch warm und feuchten Wetterlagen Früchte trägt. Man muss also eine Menge Geduld au�ringen, um tatsächlich irgendwann seine selbst angebaute Frucht essen zu können.

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Die Ironie der Geduld

Eine Kolumne über das Warten von Heinz Schmidt, Gesundheitstrainer, Rehasport-Übungsleiter und ZAP Urgestein

Geduld sei eine Tugend, heißt es. Stimmt das überhaupt? Und wenn –wer hat sie schon? In einer Welt des sofortigen Gratifikationsbedürfnisses und der schnellen Lösungen scheint Geduld eher wie ein Mythos. Doch genau darin liegt die Ironie. Wir müssen geduldig sein, um über die Komik der Ungeduld Lachen zu können. Also – hinsetzen, zurücklehnen, tief durchatmen und diese Geschichte über die Kunst des Wartens genießen

Die Warteschlange des Lebens Es gibt unzählige Situationen im Leben, in denen Geduld gefordert ist. Ob es die endlose Warteschlange im Supermarkt ist, während der Kassierer die Preise scannt wie eine Schnecke auf Valium, oder nur das Warten auf den Zug, der einfach mal wieder nicht auftauchen will (wobei: man kann sich an manches gewöhnen, wenn man muss). In solchen

Momenten kann man sich nur fragen: Wann haben wir eigentlich beschlossen, dass Geduld eine Tugend ist – oder nicht einfach nur ein Test unseres Nervenkostüms?

Nehmen wir das Schicksal des Fernsehens. Denken Sie nur an die Zeiten, als wir auf das (Schwarz-Weiß) Fernsehprogramm warten mussten. Meine Generation kann sich noch erinnern! Wir mussten uns tatsächlich durch ein Programmheft blättern und auf unseren Lieblingsfilm oder unsere Lieblingssendung warten. Und wenn wir Pech hatten, war der Film bereits zur Hälfte vorbei, bis wir endlich den richtigen Kanal gefunden hatten. Nicht selten musste noch die Antenne auf dem Dach justiert werden, um ein einigermaßen ordentliches Bild zu erhalten. Heutzutage haben wir Streaming-Dienste und können alles

auf Abruf sehen. Doch irgendwas fehlt. Die Spannung des Wartens auf den richtigen Moment, die Vorfreude auf die auserwählte Sendung, das Gefühl des Triumphs, wenn wir es geschafft haben, das Programm rechtzeitig einzuschalten. Vielleicht sollten wir uns manchmal nach den guten alten Zeiten der Ungeduld sehnen.

Die „LIEBE“ (L’Amour) –welch großes Wort

Auch die Liebe braucht Geduld. „Wer ungeduldig ist, der liebt nicht“, lautet ein italienisches Sprichwort. Auch in der Liebe hat die Ungeduld Einzug gehalten. Welcher Mann traut sich heute noch, seine heimliche Angebetete anzusprechen und um ein Rendezvous (schweres Wort) vs. Date (ist einfacher) zu bitten? Bis zu dem, was heutzutage „ratzfatz“ passieren muss, hat es früher Wochen

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KOLUMNE

oder sogar Monate gedauert. Auch hier weiß der/die geneigte reifere Leser/in unter uns, was ich meine!? Heute geht’s auch auf diesem Gebiet, leider, viel zu schnell zur Sache. Elite Partner, ParShip, c-date und Co. sprechen eine eindeutige Sprache. Geduld, Spannung und Romantik bleiben auf der Strecke. Also – ehrlich gesagt: Für mich wär´ des nix!!!

Die Technologie und die Unmittelbarkeit

In der heutigen technologisierten Lebenswirklichkeit haben wir alles sofort zur Hand: Informationen und Nachrichten, Clips und Chats – alles ist nur einen Fingertipp entfernt. Aber sehnen wir uns nicht manchmal nach dem Nervenkitzel des Wartens auf eine Antwort? Früher mussten wir Briefe schreiben, dann zur Post oder zum Briefkasten bringen und wochenlang auf eine Antwort warten. Ich muss es wissen – ich war der Postman. Heute können wir eine Textnachricht senden und innerhalb von Sekunden eine Antwort erhalten. Wo bleibt da

die Aufregung? Die nervenaufreibende Unsicherheit, ob die Person die Nachricht überhaupt liest? Vielleicht sollten wir manchmal bewusst unsere Smartphones ausschalten und uns in die Welt des gespannten und manchmal sehnsüchtigen Wartens zurückversetzen.

Und zum Schluss …

… kann ich euch eins versichern. Geduld mag eine Herausforderung sein, aber sie hat auch ihre schönen Seiten. Wenn wir lernen, das Warten mit einem Augenzwinkern zu betrachten, können wir uns über die Ironie und Absurdität der Ungeduld amüsieren. Also: Seien wir geduldig, halten wir durch und lachen wir (gerne gemeinsam) über die kleinen Tücken des Wartens. Es gibt schließlich nichts Besseres, als zu lernen und das Leben in vollen Zügen zu genießen –auch wenn der richtige Moment manchmal auf sich warten lässt.

In diesem Sinne ... ... patientes estote mane

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BUCH TIPP

»Black Lives Matter«: Auch in Deutschland melden sich Afrodeutsche und People of Color selbstbewusst zu Wort. Muss die »Mohrenstraße« in Berlin umbenannt, sollen vermeintlich diskriminierende Begriffe aus unserem Wortschatz getilgt werden? Und überhaupt: Darf man die Bücher des Aufklärers Immanuel Kant noch lesen, der doch in einer Schrift den »roten Indianer« als »unfähig zu aller Kultur« befunden hatte?

Fest steht: Die korrekte Bezeichnung allein wird die Probleme nicht aus der Welt schaffen. Wer das Phänomen der »Fremdenfeindlichkeit« und des nach wie vor virulenten Rassismus an der Wurzel packen will, muss historische Zusammenhänge in den Blick nehmen. Nur wer die eigene koloniale Vergangenheit kennt, wird sich erlauben können, in diesen Fragen mitzureden, denn wer glaubt, unsere moderne, aufgeklärte Gesellschaft ist auf dem Weg, derlei Verfehlungen zu überwinden und hinter sich zu lassen, sieht sich mehr denn je getäuscht. Eher das Gegenteil scheint der Fall: Die Flüchtlingskrise hat die Ängste und Sorgen in Deutschland vor einer »Überfremdung« neu geweckt. Zugleich werden Debatten über Political Correctness und Rassismus immer heftiger geführt. Die Corona-Pandemie mit ihren Folgen – weltweite Rezession, Zunahme von Armut, Kriegen und Flucht – droht, Konflikte weiter zu verschärfen.

Wie können wir vernünftig umgehen mit diesen Sorgen? Asfa-Wossen Asserate der »Wahlheimatspezialist« (FAZ), stellt das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland auf den Prüfstand. Der Schlüssel für gutes Zusammenleben, davon ist der Autor überzeugt, ist die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Er spürt den Stimmungen nach, benennt die Voraussetzungen für ein gutes, respektvolles Miteinander und gibt entschieden und präzise einen Ton für eine neue, verbindliche Gesprächskultur vor. Integration sieht er als einen Prozess, der ohne Zumutungen nicht zu haben ist. Das gilt für die Deutsche Mehrheitsgesellschaft ebenso wie für Minderheiten – auch und besonders für jene, die sich nicht integrieren wollen.

LESEPROBE

Der Blick auf historische Zusammenhänge kann erhellend sein, wie die Geschichte des »Coburger Mohren« zeigt. Mitte des 14. Jahrhunderts kamen Münzen in Umlauf, die den schwarzen heiligen Mauritius als Patron der Stadtkirche zeigen. Im 15. Jahrhundert tauchte er erstmals auf dem Stadt- und Ratssiegel auf. Seit 1580 prangt der schwarze Heilige als Repräsentant der Stadt auf dem Wappen Coburgs. Daran änderte sich auch nichts, als die Stadt evangelisch wurde. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Mohr zum Stein des Anstoßes.

Ausgerechnet die an die Macht gekommenen Nationalsozialisten verbannten 1934 den »Mohrenkopf« aus dem Stadtwappen: Ein Schwarzer als Repräsentant der Stadt galt ihnen als untragbar. Er wurde durch ein neues Wappen ersetzt, das einen gestürzten SA-Dolch mit Hakenkreuz-Knauf zeigt.

Drei Jahre später benannten die Stadtoberen auch die im 19. Jahrhundert angelegte Mohrenstraße um in »Straße der SA«. Nach dem Ende der Nazi-Diktatur wurde der »Coburger Mohr« 1945 rehabilitiert und das jahrhundertalte Wappen wieder in Kraft gesetzt. Und auch die Mohrenstraße erhielt ihren Namen zurück.

Wenn die Nationalsozialisten Stadtwappen und Straßen aus rassistischen Gründen änderten, soll man nun aus antirassistischen Gründen dasselbe tun? Unter den Bürgern Coburgs, die mit der Geschichte ihrer Stadt vertraut sind, wird man jedenfalls kaum einen finden, der den »Mohrenkopf« im Wappen infrage stellt.

Dr. Asfa-Wossen Asserate, 1948 als Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers, Urenkel der Kaiserin Menen II. und Sohn des ehemaligen Gouverneurs und Vizekönigs von Eritrea in Addis Abeba geboren, ließ sich nach der äthiopischen Revolution von 1974 in Deutschland nieder. Er studiert Jura und Geschichte in Tübingen und Cambridge, war nach seiner Promotion als Journalist und als Pressechef der Düsseldorfer Messegesellschaft tätig und arbeitet heute als Unternehmensberater in Frankfurt am Main. Bekannt ist Dr. Asserate durch zahlreiche Buchveröffentlichungen. Er gilt als einer der fundiertesten Kenner der Geschichte, Politik und Gesellschaft Äthiopiens. 2014 erschien sein Buch über Haile Selassie, Der letzte Kaiser von Afrika, im Propyläen Verlag. Ebendort veröffentlichte er am 14. Oktober 2016 seine Mahnschrift Die neue Völkerwanderung. Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten. In seinen Erinnerungen Ein Prinz aus dem Hause David: Und warum er in Deutschland blieb, schreibt er über seine persönliche Geschichte. Für sein Buch Manieren erhielt er 2004 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Am Mittwochabend, den 22. November 2023, ist Dr. Asfa-Wossen Asserate auf Einladung des Lions Club Walldorf-Astoria Vortragsgast und Gesprächspartner im Racket Center Nußloch.

Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

Eine persönliche Wortmeldung

Herausgeber: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 2. Edition (20. August 2021)

von Asfa-Wossen Asserate

Sprache: Deutsch

Broschiert: 160 Seiten

ISBN-10: ‎3423263148

ISBN-13: 978-3423263146

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BILDUNGS PROJEKT

TDKET: ein langjähriges Engagement –und ein Training für Geduld

Auch im Lichte vielerlei Herausforderungen bleiben wir dem Tennisbildungsprojekt in Addis Abeba treu

Immerwieder Anerkennung zu erfahren, ist genau dann eine besondere Motivation, wenn die Zeiten Herausforderungen besonderer Art mit sich bringen. Dies ist in Addis Abeba und in der politischen Situation Äthiopiens zweifellos der Fall. Man muss es nicht schönreden: Äthiopien steht am Scheideweg. Selbst wenn die Situation augenblicklich befriedet erscheint, sind die ethnischen Auseinandersetzungen in dem Land am Horn von Afrika durchaus besorgniserregend. Traurig ist der Konflikt im Norden des Landes, der das Leben von 600.000 Menschen gefordert hat und die Entstehung riesiger Flüchtlingslager zur Folge hatte. Besonders alarmierend ist, dass im Süden der Hauptstadt Addis Abeba neue ethnische Konflikte aufgeflammt sind, deren Folgen unabsehbar sind. Äthiopien wird unsicherer und die Aussicht auf Nahrungsmangel schafft zusätzliche Unsicherheit in einer prekären Situation. Es ist bedauerlich, dass diese Situation hierzulande keine angemessene Beachtung findet. Ein instabiles Äthiopien hätte unheilvolle Konsequenzen für den gesamten afrikanischen Kontinent – und in der Folge auch für Europa!

Umso mehr möchten wir den Blick auf eine positive Entwicklung lenken: Das Tennis-Bildungsprojekt, das vor 23 Jahren von Tariku Tesfaye in Zusammenarbeit mit Lehrern der deutschen Botschaftsschule ins Leben gerufen wurde, hat sich beeindruckend entwickelt. Mittlerweile in der vierten Generation, erweisen sich Kinder in jungem Alter als bemerkenswert lernfähig und leistungswillig. Da sich dies neben dem

Tennisspiel auch in entsprechende schulische Leistungen niederschlägt, eröffnen sich ihnen Möglichkeiten, sozial aufzusteigen. Beispiele wie Yonas Gebre, der mittlerweile zu einer wichtigen Säule der Tennisakademie Rhein-Neckar geworden ist und vielen Kindern im Racket Center mehr als nur Tennis lehrt, belegen dies eindrucksvoll.

Dank eines großzügigen Stipendienprogramms der Manfred Lautenschläger-Stiftung, des persönlichen Commitments und der großartigen Motivation des Stifters, der dieses Projekt mit aufgebaut und geprägt hat, eröffnete sich 30 Kindern der 2. Projekt-Generation die Möglichkeit, ihr Abitur an einer privaten und damit qualitativ weit höherwertigen Schule zu absolvieren. Das Resultat dieser Bildungsförderung ist außerordentlich bemerkenswert: Die besten Schulabschlüsse im ganzen Land absolvierten die Jugendlichen der TDKET. Es ist nicht nur so, dass die Lernräume vor lauter Pokalen und Medaillen aus allen Nähten platzen. Auch die Abiturzeugnisse, schulischen Anerkennungen („Most Valuable Student of the Class der Andinet School für Yonas Gebre in 2013) und Projektauszeichnungen (z. B. den LEA Award aus den Händen der Landeswirtschaftsministerin in 2019 und der Äthiopien Sport Award in 2017) sind ein besonderer Ausweis für den Erfolg dieses Projekts. Dafür gebührt den Abiturienten unsere große Anerkennung und unsere besten Wünsche für den Start ins Studentenleben.

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Über das Dankeschön für die Anerkennung der Arbeit innerhalb der TDKET haben wir uns sehr gefreut:

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Von links nach rechts:

Yoseph Gezahgne: Beginnt ein Studium im Fach Computer Science

Abdu Bediru: Beginnt ein Studium im Fach Accounting

Mikiyas Abousetgne: Beginnt ein Studium im Fach Computer Science

Tariku Tesfaye: Founder TDKET

Sara Kasahun: Beginnt ein Studium im Fach Accounting

Kalkidan Molla: Beginnt ein Studium im Fach Science in Social Work

„Ein leerer Bauch studiert nicht gerne“, sagt der Volksmund. Offenkundig war die Verpflegung mit einer ordentlichen warmen Mahlzeit täglich nicht nur eine bescheidene Speisung, sondern echtes „Kraftfutter für Körper und Geist“. Seit zwölf Jahren (!!) engagiert sich der Internationale Tennisclub (IC) von Deutschland für die TDKET und gewährleistet die Finanzierung der Verpflegung der Projektkinder. Alexander Kurucz, der sich als Präsident des IC Deutschland auch für das philanthropische Wirken dieser außergewöhnlichen Vereinigung ehemaliger Nationaltennisspieler verantwortlich zeichnet, sind die Kinder und die Projektverantwortlichen in Äthiopien persönlich ans Herz gewachsen. Und nun hat er mit Wirkung vom 19.08.2023 nach 16 überaus erfolgreichen Jahren als IC-Präsident der Jahreshauptversammlung mitgeteilt, das Amt in jüngere Hände legen zu wollen. Dass Dr. Eva-Maria Schneider einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt wurde und Alexander Kurucz als frisch gekürter Ehrenpräsident dem IC Deutschland verbunden bleibt, bedeutet für die TDKET und deren Zukunft sehr viel. Immerhin sind über 120.000 Euro in die Förderung des äthiopischen Tennis-Bildungsprojekts geflossen und für die Verpflegung der Kinder zu einer beinahe unabdingbaren Wichtigkeit geworden.

Wichtig für die Zukunft dieses – sowohl in schulischer als auch in sportlicher Hinsicht – einzigartig erfolgreichen Projekts ist natürlich zuallererst die Stabilität des Ortes, an dem die TDKET ihr Zuhause hat. Leider ist die Situation angesichts der täglichen Sorge, die 1,5-Feld-Tennisanlage am Guenet Hotel durch die angrenzenden Straßenbauarbeiten nun gänzlich zu verlieren, sehr bedrückend. Wir hoffen dennoch, dass sich perspektivische Lösungen finden lassen, um den Einsatz und die Talente dieser jungen Menschen angemessen zu würdigen und zu fördern – unabhängig von den politischen Gegebenheiten in Äthiopien und auch im Auswärtigen Amt der BrD! Von der Hoffnung auf großartige Unterstützung haben wir uns mittlerweile verabschiedet. Jeder Visaantrag, jede Anfrage nach Förderung und Aufmerksamkeit ist ein Kampf, der Kraft und Moral kostet.

Aber wir haben zu kämpfen gelernt. Genau darin sind uns die Kinder und Jugendlichen der TDKET sowie Tariku Tesfaye echte Vorbilder. Wenn wir auf die Bilder schauen, die vor 8 Jahren hier bei uns im Racket Center entstanden sind und nun die Abiturienten vor Augen haben, wissen und spüren wir: Jedweder Einsatz hat sich gelohnt.

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Auch die Anerkennung des Projekts durch das IST-Instituts aus Düsseldorf mit ihrer Zuwendung über 1.000 Euro ist dabei erwähnenswert, weil es uns Motivation und Auftrag zugleich ist.

Nun hoffen wir – nein, wir kämpfen darum – dass wenigstens die beiden besten Abiturienten (nicht nur der TDKET, sondern des gesamten Landes Äthiopien) Gast des MLP-Cup 2024 sein dürfen. Für uns ist das keine Frage des Geldes, sondern eine Frage der Ehre und Anerkennung. Ob das für die Visabehörde eine Frage des Vertrauens in unserer Zuverlässigkeit nach 15 Jahren unermüdlichen Engagements ist, wird man sehen. Wir jedenfalls möchten Tariku und die Kinder zu unserem Weltranglistentennisturnier in der letzten Januarwoche 2024 gerne einladen und bei uns haben. Immerhin ist genau das auch dem Mäzen Dr. Manfred Lautenschläger und den Repräsentanten des IC Deutschland – allen voran Ehrenpräsident Alexander Kurucz – eine Herzensangelegenheit …!

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Die Kinder in jüngeren Jahren (2015) mit Dr. h. c. Manfred Lautenschläger (Mäzen) und Annemarie Wettstein (ehrenamtliche Lehrerin) zu Gast im Racket Center Nußloch
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KINDER FÖRDERUNG

Kinder Lese- und Bewegungstag 2023

So haben es die Viertklässler erlebt! von Leon Zill, studentischer Praktikant

Am 12. Juni 2023 fand zum zweiten

Mal der Kinder Lese- und Bewegungstag im Racket Center statt, an dem insgesamt 220 Kinder aus Nußloch und Umgebung teilgenommen haben. Dieser besondere Tag umfasst ein einzigartiges Konzept, bestehend aus konzentriertem Zuhören und bewegungsreichen Sportspielen – mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Kinder zu steigern. Hierdurch machen wir die Kinder fit für die Zukunft und setzen uns aktiv für die Leseförderung bei Grundschulkindern ein. Damit

legen wir einen Grundstein für ihre gesellschaftliche Teilhabe und späteren Erfolg in Ausbildung, Studium und Beruf. Wie die Kinder diesen Tag wahrgenommen und was sie erlebt haben, lesen Sie hier:

Hey, passt mal auf! Heute erzähle ich euch von einem mega coolen Tag, an dem so viele Kinder aus Nußloch und Umgebung ins Racket Center gekommen sind! Aber es ging auch um was echt Wichtiges: Wir sollten lernen, wie Pausen uns Kindern helfen, besser auf-

zupassen und uns zu konzentrieren. Aktive Pause nennt man so was nämlich! Der Tag hieß „Kinder Lese- und Bewegungstag“ und ich war morgens total aufgeregt!

Zwei Firmen, die WSB Wolf Beckerbauer Hummel & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB und die Schlatter.law Rechtsanwaltskanzlei haben den Tag im Racket Center organisiert. Meine Mama hat gesagt, dass es toll war, wie die Firmen zusammengearbeitet haben, um das für uns Kinder auf die Beine zu stellen.

Insgesamt waren über 220 Kinder dabei – wow, so viele! Wir waren alle in der vierten Klasse von verschiedenen Schulen. Zusammen haben wir gelesen und Sport gemacht, das ist ja eigentlich schon gegensätzlich, oder? Aber so haben wir direkt gemerkt, wie uns kleine Pausen vom Lesen, in denen wir uns dann bewegt haben, geholfen haben. Nach der Bewegung konnte man sich echt viel besser wieder konzentrieren und wir konnten besser aufpassen.

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Wir haben gelernt, dass das Gehirn auch mal Lernpausen braucht, deswegen haben wir nach dem Lesen immer wieder Sport gemacht. In der Schule muss man meistens sitzen bleiben, aber hier hat es echt Spaß gemacht!

Letztes Jahr gab es den Tag wohl auch, aber da war ich nicht dabei. Auf jeden Fall war es dieses Jahr richtig cool! Am Anfang haben der Bürgermeister von Nußloch, Joachim Förster, und die Bürgermeisterin von Leimen, Claudia Felde, den Kinder Lese- und Bewegungstag eröffnet. Sie haben eine Rede gehalten und ich habe direkt gemerkt, dass heute ein besonderer Tag ist, weil alle Erwachsenen ganz konzentriert zugehört haben.

Um 9 Uhr ging es los: Zuerst haben wir draußen auf der großen Wiese Viet TaiChi gemacht. Dabei macht man verschiedene langsame Übungen, die einem mit der Zeit mehr Kraft geben sollen. Es war dann so, dass immer den Schülern von zwei Schulen 45 Minuten lang vorgelesen wurde, während die Schüler der anderen zwei Schulen richtig viel Sport gemacht haben! Beim Lesen haben acht Autoren coole Geschichten erzählt. Das war interessant! Dadurch wurden die einzelnen Räume im Racket Center zu magischen Orten, wo man richtig in die Geschichten eintauchen konnte! Am Ende des Tages gab es sogar eine Autogrammstunde!

Zum Bewegen durften wir in die Tennisund Badmintonhallen. Hier konnte man einen Parcours durch die Halle, Schuhhockey, Völkerball und Zumba machen –das war witzig! Ich bin im Parcours mindestens so schnell gelaufen wie Roger Federer und Lionel Messi! Durch die Bewegung hatten wir dann wieder einen freien Kopf und konnten viel besser aufpassen und bei den anderen Sachen mitmachen. Nach 45 Minuten haben die Gruppen dann wieder getauscht.

Am Ende war ich total müde, aber der Tag hat so Spaß gemacht! Zuhause habe ich noch Papa erzählt, was ich alles gelernt habe. Hoffentlich gibt es den Kinder Lese- und Bewegungstag nächsten Sommer auch wieder, das wäre echt cool!

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Fotos: Fine-Art-Pictures Daniel Mackert

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Gemeinsam etwas bewegen – Ausbildungstag des

AGAPLESION DIAKONIEVERBUNDES RHEIN-NECKAR war ein voller Erfolg Werte, Fitness und Teamgeist im Fokus

Einmal im Jahr veranstalten die sechs AGAPLESION Wohnund Pflegeeinrichtungen aus der Metropolregion RheinNeckar und aus dem Raum Karlsruhe einen „Azubi-Tag“. Unter dem Motto „Gemeinsam etwas bewegen“ fand der diesjährige Ausbildungstag im Mai im Racket-Center in Nußloch statt. Hier trafen sich zum besseren Kennenlernen und der Förderung des Teamgeistes rund 70 Auszubildende aus Pflege und Verwaltung, FSJler:innen und Praktikant:innen sowie Einrichtungs-, Pflegedienstleitungen und Praxisanleiter:innen.

Für Personalvorständin Constance von Struensee ist der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitenden des Gesundheitskonzerns AGAPLESION ein besonderes Anliegen. Deswegen war sie zur Freude aller Teilnehmenden zum Azubi-Tag gekommen, um diese zu begrüßen. Dabei gestand sie, dass ihr „Herz für die Pflege schlägt“. Ihre Mutter war Krankenschwester und sie selbst hat als Schülerin auf Station und im Pflegeheim gearbeitet. „Ihre Entscheidung, den Pflegeberuf zu ergreifen verdient größte Anerkennung“, betonte Geschäftsführer Michael Thomas in seiner Ansprache. „Die steigende Anzahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft erfordert engagierte Pflegekräfte wie Sie. Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Tag, der uns Gelegenheit gibt, uns noch besser kennen zu lernen.“ Zusammen mit Personalvorständin Constance von Struensee nahm er aktiv am Tagesprogramm teil.

Auch Dr. Matthias Zimmermann, Geschäftsführer des Racket Centers Nußloch, hob hervor, wie wichtig der Pflegeberuf für die Gesellschaft sei. Er freue sich deshalb sehr, dass der Ausbildungstag in den Räumen des Racket Centers stattfinde.

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Gemeinsam etwas bewegen wollten beim diesjährigen Ausbildungstag des AGAPLESION DIAKONIEVERBUND RHEIN-NECKAR 70 Azubis aus Pflege und Verwaltung, FSJler:innen und Praktikant:innen. I Fotoquelle: AGAPLESION DIAKONIEVERBUND RHEIN-NECKAR

Entspannt und konzentriert starteten die Teilnehmer:innen in den Tag, denn zum Einstieg gab es Viet Thai Chi, einer Form von Bewegungsmeditation, unter Anleitung von Viet Tai ChiTrainerin Kristina Schröder. Beim ersten Themenschwerpunkt des Tages befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem neuen Konzernleitbild von AGAPLESION. Sie beschäftigten sich intensiv mit den zentralen Kernwerten „Vertrauen“, „Verantwortung“, „Ambition“, „Respekt“ und „Miteinander“. Durch Diskussionen und interaktive Übungen erfuhren sie, wie diese Werte persönlich erlebt werden können und wie sie noch besser in den beruflichen Alltag einfließen können.

Der aktive Teil des Tages war dem körperlichen Wohlbefinden gewidmet. Auf die Frage „Wie halte ich mich im Pflegealltag körperlich fit?“, konnten die Trainer:innen des Racket Centers den Azubis passende Lösungen zeigen: Sie motivierten die Teilnehmenden, verschiedene Fitness-Aktivitäten auszuprobieren, darunter Functional- und Faszien-Training, RückenYoga, Badminton und Squash. Dass die Beteiligten dabei ganz schön ins Schwitzen kamen, war Teil der Übung.

Wie bleibe ich im Schichtdienst geistig und körperlich fit?

Diese Frage beantwortete Vanessa Dietz in ihrem Vortrag. Die Ernährungsberaterin des Racket-Centers unterstrich die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die berufliche Leistungsfähigkeit. Sie gab unter anderem Tipps zur richtigen Ernährung während des Nachtdienstes und verriet, was man essen muss, um fit in den Frühdienst zu starten.

Patrick Kutzer, Geschäftsführung Barmer, bot eine Körperanalyse an, die Körperfett, Wasser, Gewicht und Muskelmasse misst. Ein optimales Verhältnis ist Voraussetzung für eine gute körperliche Konstitution, die dafür sorgt, dass man gesund und stressresistent durch den beruflichen Alltag kommt. Das Angebot fand großen Anklang.

Dass mit geistigem und körperlichem Wohlbefinden die Herausforderungen des Arbeitsalltags leichter zu meistern sind, hatten die Azubis also erfahren. Dass man aber auch als Team gemeinsam viel erreichen kann, wenn man im richtigen Moment „an einem Strang zieht“ wurde deutlich bei der Aufgabe, gemeinschaftlich einen Turm aus Klötzen anhand eines Netzes aus Seilen in nur 15 Minuten aufzubauen. Diese Erkenntnisse konnten die Azubis zum Abschluss des Tages bei einem gemeinsamen Abendessen austauschen.

Der Ausbildungstag 2023 im Racket-Center in Nußloch war ein voller Erfolg. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv: Ein gelungener Tag mit interessanten Informationen, tollen (Sport-)Angeboten und super Trainer:innen in einer passenden Location. „Das war eine rundum gelungene Veranstaltung“, freute sich auch Organisator Lars Friedrichs, Pflegedienstleiter des AGAPLESION GEMEINDEPFLEGEHAUS MAUER.

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Tipps zur richtigen Ernährung für die berufliche Leistungsfähigkeit gehörten ebenfalls zum Programm. Vieles geht nur gemeinsam: Azubis und Führungskräfte ziehen an „einem Strang“. Daniela Völker, Bereichsleiterin ZAP und Dr. Matthias Zimmermann, Geschäftsführer Racket Center Nußloch freuten sich über den gelungenen Tag.

PERSPEKTIVE

Arbeitsglück auf Dauer

Wie eine gute Atmosphäre und lange Betriebszugehörigkeit Hand in Hand gehen!

Dasssich Mitarbeitende im Job wohlfühlen, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Volksbank Kraichgau. Vertrauen, Selbstbestimmung und Individualisierung sind hierbei essenziell.

Es ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Mitarbeitende 40 Jahre oder gar ihr ganzes Berufsleben im selben Unternehmen arbeiten. Aber noch gibt es sie. Zum Beispiel Mitarbeiter Uwe Volz. „Ich habe meine Ausbildung zum Bankkaufmann im August 1976 bei der damaligen Volksbank Eppingen begonnen“, erzählt er von seinem Start ins Berufsleben vor fast 47 Jahren. Nach Grundwehrdienst in der Bundeswehr, Kassier und Filialpersonalreserve leitete er über 13 Jahre die Volksbank-Filiale in Elsenz und absolvierte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankbetriebswirt.

„Seit 1997 bin ich in Eppingen in meiner jetzigen Position tätig“, ergänzt der Regionalmarktleiter, der maßgeblich das Gesicht der Bank in Eppingen prägt. Ausschlaggebend für seine beeindruckende Betriebszugehörigkeit sind für den Eppinger vor allem seine Kolleg:innen. „Gerade in den letzten 26 Jahren wurde ich durch den Zusammenhalt und das großartige Miteinander meines Teams hier im Regionalmarkt Eppingen getragen“, fügt er dankend hinzu. Als langjähriger Mitarbeiter, der die Volksbank stets als fairen Arbeitgeber empfunden hat und als erfahrene Führungskraft mit Verantwortung für 43 Mitarbeitende weiß Volz: Eine gute Unternehmenskultur zeichnet sich durch offene Kommunikation, Wertschätzung und ein angenehmes Arbeitsumfeld aus. Doch wie kann ein Unternehmen diese Kultur fördern?

Was Mitarbeitende bewegt

Mitarbeiterbefragungen können dazu wertvolle Informationen liefern. Auch Volksbank Kraichgau befragt regelmäßig ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden. Beispielsweise in 2022. „Viele Dinge haben unsere Mitarbeitende positiv bewertet“, resümiert Vorstandssprecher Matthias Zander zufrieden. So gibt es eine hohe Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitszeitmodell und der Möglichkeit mobil zu arbeiten. Den Beschäftigten geht es dabei um Vertrauen, Selbstbestimmung und Individualisierung. Dies zeigt sich auch im abgefragten Themenkomplex Führung, der im Vergleich zu anderen Volksbanken deutlich positiver beurteilt wurde. In die Führungskompetenz investierte die Bank im vergangenen Jahr. Das Ziel: Gute Führungskräfte, die ihre Teams motivieren und inspirieren - und dafür sorgen, dass jeder Mitarbeitende seine Stärken einbringen kann.

Nehmen sollte man sich jetzt, laut Zander, die Zeit für die wesentlichen Themen. Schließlich habe man die ein oder andere Thematik ins Pflichtenheft geschrieben bekommen. Beispielsweise die Tatsache, dass sich die Wechselbereitschaft der Mitarbeitenden leicht erhöht hat. Mehrfach genannte Hauptursachen sind hier das Einkommen und die mangelnde Anerkennung der Leistung. „Wir werden Umsetzungsteams mit Betriebsrat, Vorstand und einzelnen Mitarbeitenden für diese Themen implementieren“, verspricht Zander.

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Uwe Volz, Regionalmarktleiter Eppingen

Ausbildung mit Abwechslung

Fakt ist: Für Banken ist der Fachkräftemangel eine zunehmende Herausforderung. Deshalb gilt es mehr denn je, großen Wert auf Ausbildung und Entwicklungsmöglichkeiten zu legen. Schließlich sollen Nachwuchskräfte wie Dennis Klose, der 2022 seine Ausbildung als Finanzassistent begonnen hat, viele Jahre bei der Kraichgauer Genossenschaftsbank bleiben.

„In meiner Ausbildung ist mir wichtig, möglichst viele Fachbereiche der Bank kennenzulernen, um Einblicke zu sammeln, welche der Themen und Aufgaben mir persönlich am besten gefallen“, erklärt er. Dies ist im Ausbildungsplan auch so vorgesehen. Alle Auszubildenden, Studentinnen und Studenten erhalten Einblicke in verschiedene Fachbereiche: Von der Kundenberatung, Finanzierungsberatung, über Kreditsachbearbeitung, Projektmanagement bis hin zu Marketing. Zusätzlich bereiten neben der Berufsschule bzw. dualen Hochschule, der interne Betriebsunterricht, online Lernformate wie PrüfungsTV und Persönlichkeitstrainings auf das Berufsleben vor. Klar ist für Klose, dass er seinen Freunden eine Ausbildung bei der Volksbank Kraichgau empfehlen kann. „Das Arbeitsklima ist sehr angenehm. Die Kolleg:innen nehmen mich immer gut auf und helfen bei jeder Gelegenheit gerne weiter.“

Warum sich Weiterbildung lohnt

Welche vielseitigen Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt, zeigt auch das Beispiel von Daniel Hoffner. 2022 hat er sein berufsbegleitendes Studium erfolgreich abgeschlossen und den Abschluss „diplomierter Betriebswirt (Certified Professional in Management & Leadership)“ an der Frankfurt School of Finance & Management erreicht.

„Durch das auf Leadership spezialisierte Studium konnte ich mir ein breites Wissen in den Bereichen Strategie, Organisationsmanagement und Kommunikationsmanagement aneignen“, so der Firmenkundenberater. „Dies kommt auch der Bank und den natürlich meinen Kunden zugute“, bestätigt er. Denn bei seiner täglichen Arbeit habe er seither einen anderen Blickwinkel auf Aufgaben, Sachverhalten und gewisse Problemstellungen und kann diese entsprechend kritisch reflektieren. Die Volksbank Kraichgau hat die Hälfte der Studiengebühren übernommen, wofür der 31-jährige sehr dankbar ist. „An dieser großzügigen Beteiligung ist erkennbar, wie wichtig der Bank die Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden ist“. Daneben zeigt sie dies durch spezielle Personalentwicklungsprogramme, wie z. B. Traineeprogramme, Juniorkundenberaterprogramm mit einer intensiven Qualifizierung und Begleitung in fachlicher, methodischer und persönlicher Weiterentwicklung sowie den Entwicklungsprogrammen „Talente fordern und fördern“ (TAFF) und „Frauen in Verantwortung“ (FiV). Aber auch Workshops zu den Themen Führung, Kommunikation, Resilienz, Gesundheit und Glück bietet das Kreditinstitut ihren Mitarbeitenden an.

Arbeitsglück ist ein Prozess

Solch zufriedene Stimmen wie von Uwe Volz, Dennis Klose und Daniel Hoffner wünscht sich die Genossenschaftsbank auch in Zukunft. Daran arbeitet sie. Denn klar ist: Arbeitsglück ist ein Prozess, den jeder Arbeitgeber nur gemeinsam mit den Mitarbeitenden gestalten kann.

Erfahren Sie mehr über die Volksbank Kraichgau als Arbeitgeber. Über interessante Entwicklungsmöglichkeiten, gelebte Work-Life-Balance und soziale Verantwortung.

karriere.vbkraichgau.de

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Dennis Klose, Auszubildender Daniel Hoffner, Firmenkundenberater

Heidelberg Congress Center & Stadthalle: Auf der Zielgeraden

Drei

Jahre nach dem symbolischen Spatenstich setzt der Bau des neuen Congress Centers in Heidelberg zum Endspurt an. Die Eröffnung soll am 1. März 2024 stattfinden – und diesen Termin werde man auch halten, zeigt sich Mathias Schiemer, Geschäftsführer der Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft mbH sowie der Heidelberg Marketing GmbH, überzeugt.

Mit dem neuen Konferenzzentrum entstehen Kapazitäten für Veranstaltungen, die Heidelberg als Stadt der ältesten Universität Deutschlands, zahlreicher international renommierter Forschungseinrichtungen und mehrerer Weltkonzerne dringend benötigt. Und was bislang entstanden ist, kann sich sehen lassen.

Modernste Technik, ein ausgeklügeltes Raumkonzept auf drei Ebenen, zehn multifunktionale Räume, ein 2.600 Quadratmeter großes Foyer und im größten Saal Platz für 1.800 Personen: Mit dem

neuen Congress Center rückt Heidelberg im nächsten Jahr in eine neue Liga der internationalen MICE-Branche auf.

Darüber hinaus wird das Congress Center über ein Rooftop-Forum mit Sitztribüne und Veranstaltungsbereich unter freiem Himmel sowie ein professionelles Streaming-Studio verfügen. Ein „Chef’s Table“ mit dem Namen „the kitchen“ ermöglicht bis zu 50 Personen einen direkten Blick in die Großküche ¬– laut Heidelberg Marketing „einzigartig in Europa“.

Auch dem Thema Nachhaltigkeit wird der Neubau gerecht: Das Heidelberg Congress Center befindet sich inmitten der größten Passivhaussiedlung der Welt und wurde bereits mit einer Goldzertifizierung für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Zudem setze man mit Fernkälteproduktion vor Ort, Fernwärme und eigener Energieproduktion durch eine riesige Photovoltaikanlage auf dem Dach neue Maßstäbe, heißt es.

In Sachen nachhaltiges Tanken übertrifft das HCC mit 70 Ladesäulen für E-Autos die rechtlichen Vorgaben von 32 Stationen. Selbst Lademöglichkeiten für E-Bikes wurden installiert.

Beim Catering wird ebenfalls auf Nachhaltigkeit und damit Regionalität geachtet. Dabei wird vom Caterer ein breites Spektrum bedient, welches sowohl Kongresse als auch zwei Gastronomiekonzepte mit Sternecharakter abdeckt.

Mathias Schiemer weiter: Heidelberg liegt im Herzen Deutschlands und Europas und ist bestens angeschlossen für Bahn und Auto und unweit des internationalen Flughafens Frankfurt. Der ÖPNV ist direkt vor der Tür. Weiterhin verfügt das Gebäude über eine multifunktionale Raumplanung, welche wir noch vor dem Architektenwettbewerb gemeinsam mit Experten aus der Event-, Media- und Gastronomiebranche erarbeitet wurde. Ein einzigartiger Prozess, der in dieser

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Stadthalle: Blick in Großen Saal, Vorbereitungen für Einbau Hubböden
HEIDELBERG
Stadthalle: Wiederherstellung und Restaurierung originaler Türen

Art zuvor so noch nie stattgefunden hat. Bestätigt wurde dies auch von Matthias Schultze, dem Geschäftsführer des German Convention Büro in Frankfurt, der dieses Vorgehen seinerzeit sogar vor dem Gemeinderat ausdrücklich gelobt hatte.

Gebaut wird in Heidelberg nicht nur am Congress Center. Die Stadthalle wird aktuell ebenfalls mit ca. 120 Handwerkern und Projektleitern täglich vor Ort fit für die Zukunft gemacht.

Mathias Schiemer: Die historische Heidelberger Stadthalle am Neckarufer, sozusagen unsere gute Stube, war in die Jahre gekommen und musste schon allein aus technischen Gründen und unter Berücksichtigung der aktuellen Anforderungen an die Gebäudesicherheit renoviert werden. Glücklicherweise gibt es mit dem Heidelberger Pharmaunternehmer Wolfgang Marguerre, dessen Firma Octapharma ihren Hauptsitz in der Schweiz hat, einen großzügigen Mäzen, der das Projekt mit einer zweistelligen Spende im Millionenbereich unterstützt.

Sonst hätte sich die Stadt zwei Bauvorhaben in dieser Größenordnung nicht leisten können. Gewünscht hätte sich Mathias Schiemer, dass wir beide Häuser zeitgleich (wieder-) eröffnet werde. Das erwies sich aber leider als nicht mehr realisierbar, als eine Petition gegen die Stadthallensanierung eine enorme Zeit-verschiebung nach sich zog – auch wenn am Ende die Petition nicht erfolgreich war. Die Stadthalle wird nun erst Ende 2024/ Anfang 2025 wieder zur Verfügung stehen und ist dann optimal für Konzerte und Kultur oder auch Abendveranstaltungen vorbereitet.

Die Kombination aus einem neuen Congress Center und einer historischen Stadthalle wird zu einem wundervollen Miteinander in Heidelberg führen.

Heidelberg sieht neuen Zeiten entgegen und wird mit den neuen Häusern Eindruck in der Tagungs- und Kongressbranche hinterlassen. Veranstalter können nicht nur von der Synergie zwischen Stadthalle und Congress Center profitieren, sondern auch aus der engen Zusammenarbeit der Schwestergesellschaften Heidelberg Congress und Heidelberg Marketing.

Durch das bei der Heidelberg Marketing angesiedelte Convention Bureau werden alle Anfragen zum Kongress selbst aber auch zu Rahmenprogrammen und Hotelkontingenten quasi aus einer Hand bearbeitet. Ein absoluter Mehrwert für den Kunden, erklärt Mathias Schiemer.

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Heidelberg Congress Center: Großer Saal Fotos: Mathias Schiemer Heidelberg Congress Center: Blick auf Nordeingang und Westseite Mathias Schiemer

Gesundheit & Fitness KURZ NOTIERT ...

Wir beglückwünschen ...

... Patrick Pfanne, ZAP Gesundheitsberater und Ansprechpartner für Firmen, Praxen, Bildungseinrichtungen und Kommunen in unserem Haus, zum erfolgreich abgeschlossenen Studium „Master of Arts in Sportökonomie“.

In seiner Masterarbeit „Kundenzufriedenheit sowie Kundenbindung der Neukunden in der Gesundheitsbranche: Eine qualitative Analyse in Form von Interviews anhand der Zielgruppe „Neumitglieder“ des Zentrums Aktiver Prävention im Racket Center Nußloch“ wurden Qualitätseindrucke, Meinungen und Erfahrungen der Mitglieder in den ersten Mitgliedsmonaten mit wissenschaftlichen Methoden untersucht.

Wir sagen bei dieser Gelegenheit danke an alle, die an unseren regelmäßigen Onlinebefragungen teilnehmen und unser Bestreben unterstützen, uns stetig zu verbessern.

Mit Ernährungsumstellung zu meinem Wohlfühlgewicht von Dieter Billmann

Die Teilnahme am Figurscout-Programm habe ich meiner Frau zu verdanken. Ohne sie wäre ich nicht zum Infoabend gegangen. Ihr zuliebe habe ich mich dennoch angemeldet und möchte hier in wenigen Sätzen meine Erfahrungen schildern.

Die Ernährungsumstellung fiel mir nicht leicht, besonders der Verzicht auf Süßigkeiten war und ist eine Herausforderung, hat sich für mich jedoch definitiv gelohnt. Mit der Unterstützung meiner Frau, dem Figurplan von Figurscout und Vanessa Dietz, der Kursleitung, kann ich mittlerweile sagen, dass eine Gewichtsreduktion von 12 kg in 10 Wochen möglich ist – und das, ohne bei Anlässen auf etwas zu verzichten. Ich weiß, wie ich mit Gewichtsschwankungen umgehen muss und dass das Training ein wichtiger Bestandteil des Alltags werden soll, um sein persönliches Wohlfühlgewicht zu erreichen.

Ich werde oft auf meine Erfolge angesprochen, worauf ich sehr stolz bin. Den Kurs empfehle ich jedem, der auf der Suche nach einer langfristigen Lösung ist, mit der sich das Wunschgewicht erreichen lässt.

Wir finden ebenfalls, dass das ein toller persönlicher Erfolg ist, gratulieren Ihnen auch zu Ihrer Frau und wünschen Ihnen Beiden alles erdenkliche Gute und Gesundheit für die Zukunft.

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Hochmoderne Fuß- und Sprunggelenkchirurgie für beschwerdefreie Bewegung

Mit26 Knochen und 33 Gelenken

helfen uns unsere Füße alltäglich beim aufrechten Gang. Auch tausende Rezeptoren an der Fußsohle und an den Zehen sowie die Achillessehne und die kräftige Fußmuskulatur sind an dieser Komplexität beteiligt. Jede Erkrankung des Fußes oder Sprunggelenks kann die Mobilität und Lebensqualität stark einschränken. In der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an der Vulpius Klinik Bad Rappenau ermöglichen hochspezialisierte Fachärzte mit neuester Technik und hochmodernen Operationsmethoden ein beschwerdefreies Bewegen im Beruf, Alltag und in der Freizeit.

Unter der Leitung von Dr. med. Ulf Bertram werden seit Jahren mit einer hohen Behandlungsfrequenz sehr gute Ergebnisse erzielt. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie setzt mit seinem Team auf eine hohe Qualität und Behandlung und trägt damit maßgeblich zur Zufriedenheit und zum Vertrauen der Patienten bei. Konservativ und operativ behandelt werden in der Fachklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie unterschiedliche Erkrankungen, zu denen u. a. Hallux valgus, Krallen- und Hammerzeh, Knick-Platt-Fuß, Achillessehnenruptur und Frakturen zählen.

Die Arthrose (Gelenkverschleiß) in den Fuß- und Sprunggelenken nimmt einen besonderen Raum ein. „Die Knorpelschäden im Bereich des oberen Sprunggelenks können vielfältige Ursachen haben“, so Dr. Bertram. „Im Gegensatz zum Knie oder zur Hüfte kann ein Knorpelschaden am Sprunggelenk beispielsweise durch häufiges Umknicken, durch eine Bandinstabilität oder auch durch Fehlbelastungen des Gelenkknorpels entstehen. Eher selten sind Durchblutungsstörungen des Knorpels, bakterielle Infekte oder Entzündungen bei rheumatologischer Grunderkrankung die Ursache.“

Das Beschwerdebild bei einem Knorpelschaden ist unspezifisch und reicht von einer Schwellung bis hin zu Gelenkergüssen sowie Belastungs- und Ruheschmerzen. Für die umfassende Diagnose wird ein Röntgenbild sowie eine Kernspintomografie (MRT) angefertigt. Mithilfe der bildgebenden Verfahren lässt sich dann der Knorpelschaden genau eingrenzen und eine angepasste Therapie einleiten. Neben konservativen Verfahren dient die operative Behandlung grundsätzlich der Schmerzlinderung. Dafür stehen verschiedene

OP-Methoden zur Verfügung. Mit der Arthroskopie (Spiegelung) des oberen Sprunggelenks kann das Gelenk genau inspiziert und Auffälligkeiten wie Entzündungen, Narbenzügel oder Knochenanbauten sofort versorgt werden. Diese Operationsmethode findet minimalinvasiv statt. Die Heilungsdauer ist bei dieser Operation gegenüber offenen Gelenkeingriffen wesentlich kürzer. Je nach Ausmaß des Knorpelschadens stehen in der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an der Vulpius Klinik

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Bad Rappenau verschiedene OP-Verfahren zur Verfügung.
EXPERTEN
RAT
Chefarzt Dr. Bertram und sein Team sind auf die Implantation künstlicher Sprunggelenke spezialisiert. Wo früher auf die Versteifung des Sprunggelenkes gesetzt wurde, überzeugt heute die Qualität und die damit verbundene gute Patientenversorgung.

Künstlicher Gelenkersatz bei einer Sprunggelenksarthrose

Ist die Knorpelgelenkschicht nur noch indirekt auf dem Röntgenbild sichtbar, ist der Verschleiß des Knorpels fortgeschritten. Das Reiben von Knochen auf Knochen verursacht neben Anlaufschmerzen auch Ruheschmerzen am Morgen, Belastungsschmerzen und eine zunehmende Steifheit des Sprunggelenks. „Die Sprunggelenkarthrose ist meist eine Folge einer Sprunggelenksverletzung nach einem schweren Trauma wie einer komplexen Fraktur oder einer Serie von leichten Verletzungen“, sagt Dr. Bertram. Wie jeder Knorpelschaden am Sprunggelenk kann sich auch die Arthrose aufgrund anderer Ursachen entwickeln. Umso schwerer die Erkrankung ist, umso mehr ist der Patient in der Beweglichkeit eingeschränkt. Bevor operative Maßnahmen in Betracht gezogen werden, setzt der Facharzt auf unterschiedliche konservative Behandlungsmöglichkeiten wie Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente und orthopädische Schuhversorgung. Sind diese Maßnahmen ausgeschöpft, kann eine Arthroskopie bei leichter Arthrose oder eine Versteifung des Sprunggelenks wie bei Patienten ohne starke Belastung des Sprunggelenks helfen. Sehr gute Ergebnisse zur Steigerung der Mobilität werden im Bereich der Endoprothetik des oberen Sprunggelenks bei Arthrose erzielt. Als erfahrener Fuß- und Sprunggelenkchirurg setzt Dr. Bertram auf die OSG-Prothese.

„Die modernen OSG-Prothesen bestehen aus drei Komponenten. Dabei werden das Schienbein und das Sprungbein mit speziell beschichteten Implantaten überkront und mit einem frei beweglichen Polyethyleninlay miteinander verbunden.“

Voraussetzung für die OSG-Prothese ist der vorhandene und gesunde Bandapparat, der die Stabilität des Sprunggelenks gewährleistet. Durch die spezielle Beschichtung des Implantates kann dieses fest in den Knochen einwachsen und zusätzlich für Stabilität sorgen. Der schrittweise Belastungsau�au mit krankengymnastischen Übungsbehandlungen hilft den Patienten nach der Operation schnell wieder auf die Beine. Je nach OP-Methode kommen ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen in Betracht.

KONTAKT

Vulpius Klinik GmbH

Dr. med. Ulf Bertram

Vulpiusstraße 29

74906 Bad Rappenau

Tel.: 07264 / 60-509

Fax: 07264 / 60-507

E-Mail: fusschirurgie@vulpiusklinik.de Internet: vulpiusklinik.de

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THERAPEUTEN RAT

Geduldig heilen: Verständnis und Behandlung

einer Frozen Shoulder

von den ZAP Physiotherapeuten

„Eine Erkrankung, die schwer zu definieren, schwer zu behandeln und schwer zu erklären ist.“ So prägte der US-amerikanische Chirurg Dr. Codman 1934 den Begriff der Frozen Shoulder, auch Schultersteife genannt. Es handelt sich um eine Erkrankung des Schultergelenks, welche sich in der Anfangsphase durch starke Schulterschmerzen und im weiteren Verlauf durch einen schleichenden Verlust der aktiven und passiven Beweglichkeit äußert. Es wird zwischen der primären und sekundären Schultersteife unterschieden. Während bei der primären Schultersteife keine Ursache bekannt ist, können bei der sekundären Schultersteife Begleiterkrankungen, wie Diabetes Mellitus, oder vorhergehende Verletzungen und Operationen als mögliche Ursachen festgestellt werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Symptome, den Krankheitsverlauf und mögliche Therapiemaßnahmen der primären Schultersteife.

Inzidenz und Risikofaktoren

Von der primären Schultersteife sind etwa 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung betroffen. Bei Patienten mit Schulterbeschwerden liegt die Zahl bei rund 5 Prozent. Die Betroffenen sind vorwiegend zwischen 40 und 60 Jahre alt. Dabei leiden Frauen um das 1,5-fache häufiger unter der Krankheit als Männer. Sie ist eine Erkrankung, bei der man aufgrund ihrer vielen Unbekannten und des langen Heilungsverlaufes viel Geduld mitbringen muss.

Krankheitsentstehung und Symptome

Zwar kann wissenschaftlich noch nicht belegt werden, wie es zur Frozen Shoulder kommt, histologische (gewebsuntersuchende) Studien deuten jedoch darauf hin, dass wiederholte Gelenkkapselentzündungen in der Schulter zu einer Schrumpfung und Vernarbung der Kapsel führen. Charakte-

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Abb. 1 und 2: Die Schulterkapsel wird in der Flexion mithilfe der Schwerkraft gedehnt. Unterstützend führt man den betroffenen Arm mit dem gesunden über den Kopf.

Abb. 3 und 4: Mithilfe der Schwerkraft wird die Schulterkapsel in der Innenrotation gedehnt. Hierfür führt man den Arm in Seitenlage so weit es geht hinter den Rücken.

ristischerweise tritt eine Bewegungseinschränkung der Schulter meist zunächst in der Außenrotation auf, später auch in der Flexion (Anheben des Arms nach vorne), Abduktion (Abspreizen nach außen) und Innenrotation. Ein zunehmender Schmerz resultiert in einer zunehmenden Steifheit der Schulter, welche wiederum zu einer Bewegungseinschränkung führt.

Die Diagnose einer Frozen Shoulder wird in der Regel von einem Facharzt für Orthopädie gestellt. Dabei werden in einer gründlichen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und eventuellen bildgebenden Verfahren, wie einem Röntgenbild oder MRT, Hinweise gesammelt, welche für eine Frozen Shoulder sprechen könnten. Da sie Ähnlichkeiten zu anderen gängigen Schultererkrankungen aufweist, ist die Diagnose häufig nicht sofort eindeutig.

Krankheitsverlauf mit Prognose

Der Krankheitsverlauf der Frozen Shoulder wird von manchen Autoren in verschiedene Phasen eingeteilt, obwohl er individuell variieren kann. Ein typischer Ablauf umfasst jedoch normalerweise drei Phasen:

Freezing-Phase: In dieser Phase treten zunehmende Schmerzen auf – zuerst bei Bewegung und später auch in Ruhe. Die Beweglichkeit der Schulter nimmt ab. Diese Phase dauert normalerweise 2 bis 10 Monate.

Frozen-Phase: Hier stehen die Steifigkeit und Bewegungseinschränkung im Vordergrund, während die Schmerzen abnehmen. Diese Phase dauert typischerweise 3 bis 12 Monate. Thawing-Phase: In dieser Phase verbessert sich die aktive und passive Beweglichkeit allmählich, und die Schmerzen nehmen weiter ab. Diese Phase kann 5 bis 24 Monate dauern.

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Abb. 5 und 6: Mithilfe des Seilzugs wird eine dreidimensionale Bewegung der Schulter durchgeführt. Hierzu startet man in der Innenrotation mit dem Arm eng am Körper und führt ihn in einem Bogen nach oben außen in die Außenrotation. Ein Terraband zur Fixation der Schulter hilft, um sich zu kontrollieren, dass man in der Bewegung nicht die Schulter mit hochzieht.

Die Frozen Shoulder wird oft als selbstlimitierende Erkrankung betrachtet, bedeutet, dass man sie ohne äußere Einflüsse heilen kann. Allerdings kann der Genesungsprozess der Gelenkkapsel hin zu normalen Kollagen- und Bindegewebseigenschaften in einigen Fällen Jahre andauern – durchschnittlich 18 Monate. Studien zeigen, dass sich nach 3 Jahren in 98 Prozent der Fälle die Frozen Shoulder spontan geheilt hat. Etwa 30 Prozent der Frozen Shoulder Patienten behalten jedoch eine leicht schmerzhafte und eingeschränkte Schulter. Durch Begleiterkrankungen wie Diabetes Mellitus zieht sich der Heilungsverlauf deutlich länger.

Therapiemöglichkeiten

Aus physiotherapeutischer Sicht gibt es – je nach Phase, in der sich der Patient befindet – unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Sobald die Schmerzen nachlassen, kann man mit bewegungserweiternden Maßnahmen beginnen. Hierfür werden zum Beispiel Dehnübungen verwendet (Abb. 1 bis 4), welche in den verschiedenen Ausgangslagen die drei Hauptbewegungsebenen (Anheben des Armes nach vorne, Anheben zur Seite und Rotation) anspricht und so die Kapsel der Schulter auf unterschiedliche Art dehnt. Neben der Dehnung können auch dreidimensionale Bewegungen helfen, um die

Schulter im Alltag wieder besser einsetzen zu können. So ist die Übung mit dem Seilzug (Abb. 5 und 6) eine effektive Möglichkeit, die Bewegung wieder zu erlernen und später die Muskulatur durch entsprechendes Gewicht zu stärken. Neben der Bewegungstherapie darf das Informieren und Erklären aber nicht zu kurz kommen, um eventuelle genesungshemmende Faktoren, wie Bewegungsvermeidung, zu beseitigen und den Patienten über die Erkrankung aufzuklären.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend ist die Frozen Shoulder eine komplexe Schultererkrankung mit schmerzhaften Bewegungseinschränken. Der genaue Krankheitsvorgang ist noch nicht vollständig verstanden, aber bestimmte Risikofaktoren, wie Diabetes und das weibliche Geschlecht ab dem 40. Lebensjahr, sind bekannt. Für einen optimalen Heilungsverlauf ist es wichtig zur richtigen Zeit richtig zu Handeln. Hierbei sind die kompetente Beratung, Behandlung und Begleitung durch Physiotherapeut/-innen äußerst sinnvoll. Obwohl die Erkrankung in den meisten Fällen folgenlos ausheilt, heißt es dennoch: Betroffene mit einer Frozen Shoulder brauchen viel Geduld.

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KLINIK PORTRAIT

Das DEUTSCHE GELENKZENTRUM in der ATOS-Klinik

Für jedes Gelenk ein Spezialist

Mit diesem Anspruch ist das DEUTSCHE GELENKZENTRUM HEIDELBERG (DGZ) vor mehr als 20 Jahren gegründet worden. Waren anfänglich die Schulter und der Ellenbogen im Fokus der Tätigkeit, hat sich das DGZ über die letzten Jahre immer weiter differenziert und spezialisiert.

So gehören nun auch in ihren Gebieten ausgewiesene Spezialisten zum Team der Praxis. Die gesamte Sporttraumatologie und -orthopädie sowie die konservative bis hin zur chirurgischen Behandlung werden von Prof. Dr. Holger Schmitt und Dr. Gregor Berrsché abgedeckt. Prof. Schmitt blickt dabei auf eine lange Erfahrung als ehemaliger medizinischer Leiter des Heidelberger Olympiastützpunkts und als Mannschaftsarzt verschiedener Nationalmannschaften zurück, während Dr. Berrsché in seiner jungen Karriere ebenfalls in die Versorgung und Betreuung von Sportmannschaften involviert ist. Beider wissenschaftlichen Tätigkeiten werden regelmäßig publiziert.

Im Bereich der Knie- und Hüftendoprothetik konnte mit Prof. Dr. Rudi Bitsch ein erfahrener Operateur und Wissen-

schaftler, mit Aufenthalten in den USA und anderen Stipendien, ins Team des DGZ integriert werden.

In Zukunft wird Prof. Dr. Sebastien Hagmann das Team mit seiner Expertise in Gelenk erhaltender Hüftchirurgie, Fußchirurgie und Kinderorthopädie erweitern.

In Zusammenhang mit den geplanten Vorträgen soll jedoch hier vor allem die Schulter- und Ellenbogenchirurgie hervorgehoben werden.

Das Team besteht aus Prof. Dr. Loew, Prof. Dr. Schnetzke und Dr. Lichtenberg. Als Gründungsmitglied der Vorgängerpraxis ist Dr. Lichtenberg am längsten am Standort ATOS-Klinik dabei und auch Prof. Loew kann auf eine mehr als 20-jährige Erfahrung zurückblicken, während Prof. Schnetzke seit vier Jahren die Praxis ergänzt und neben der Schulterchirurgie seinen Forschungsschwerpunkt den Ellenbogen behandelt. So werden heute alle Ellenbogenprobleme von Herrn Prof. Schnetzke untersucht und therapiert.

Das Behandlungsspektrum am Ellenbogengelenk ist enorm. Es fallen akute Knochenbrüche der Gelenknahen Knochen,

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Das Spezialistenteam des DGZ (v.l.n.r.): Prof. Dr. M. Loew, Prof. Dr. R. Bitsch, Prof. Dr. H. Schmitt, Prof. Dr. M. Schnetzke, Dr. S. Lichtenberg. Es fehlen Dr. G. Berrsché und Prof. Dr. S. Hagmann

akute Verletzungen von Sehnen und Bändern, chronische Sehnen- und Bänderschäden, wie auch degenerativer Gelenkverschleiß (Arthrose) an. Hier nehmen neben Arbeits-, Verkehrs und Freizeitunfällen auch Sportverletzungen einen großen Raum ein.

Konservative und operative Methoden werden zum richtigen Zeitpunkt angewandt, um so die Sportfähigkeit wiederherzustellen, zu erhalten und vor Folgeschäden zu schützen.

Die Behandlung des Golfer- bzw. Tennisellenbogens hat sich in den letzten Jahren revolutioniert. Diese Epicondylopathie genannte Veränderung geht auf eine Überlastung der Sehnen an ihren Ansatzpunkten, den Epicondylen zurück. Zunächst sind Ruhe, Schonung, Sportpause und lokale und systemische Entzündungshemmende Maßnahmen angezeigt.

Sollte es nach Wiederaufnahme der Schmerz auslösenden Tätigkeit wieder zu Beschwerden kommen, werden physiotherapeutische Maßnahmen mit Friktionsmassagen und Elektrotherapie empfohlen. Injektionen mit Corticoiden werden heute als obsolet angesehen. Sollten auch dies Schritte nicht zu einer Befreiung von den Beschwerden führen erfolgt eine weitergehende Bildgebung mit der Magnetresonanztomografie (MRT). Hierbei können Entzündungsartige Veränderungen oder gar Teilrisse der Sehnen erkannt werden. In ausgeprägten Fällen sieht man sogar Teil- oder Komplettrisse der kollateralen Seitenbänder. Dies trifft sowohl innen (medial) wie auch außen (lateral) auf; außen eher bei Tennis und anderen Schlägersportarten, innen eher bei Wurfsportlern wie Handballern oder Baseballspielern.

Bei echten strukturellen Schäden hilft dann nur noch die operative Behandlung. Standard ist heute, zunächst eine Arthroskopie des Ellenbogengelenks vorzunehmen. Im Rahmen derer wird die Stabilität des Gelenks nach spezifischen Kriterien geprüft und graduiert. Abhängig vom Instabilitätsgrad, den MRT-Befunden und etwaiger Begleitpathologien erfolgt dann die chirurgische Sanierung des Problems.

Man unterscheidet bei den MRT-Befunden zwischen unauffällig, Sehnenveränderungen, Teilrupturen und kompletten

Rupturen (Rissen). Die Gelenkstabilität wird in stabil, Subluxation und instabil graduiert.

Die Therapieformen umfassen das konservative Vorgehen, arthroskopisches Debridement (Glätten von Knorpelschäden, Entfernung entzündeten Gewebes und von Schleimhautfalten (Plica) über die offene Rekonstruktion des Sehnen-/ Bandapparates bis hin zum Ersatz des Seitenbandapparates mit Transplantaten vom Patienten.

A arthroskopisches

D Debridement

O offene

RE Refixation

ADORE 1: Refixation der Sehnen

ADORE 2: Refixation der Sehnen + Raffung des Bandapparates

ADORE 3: Refixation der Sehnen + Raffung des Bandappparates + Bandplastik der Seitenbänder

Folgende Tabelle hilft den Behandlungsalgorithmus zu veranschaulichen:

Arthroskopiebefund

MRT 1 stabil 2 diskr. Instabilität/ Subluxation 3 instabil

Ohne Befund Konservativ ADORE 2 ADORE 3

Sehnenveränderung Konservativ konservativ ADORE 3

Teilruptur ADORE 1 ADORE 2 ADORE 3

Ruptur Existiert nicht Existiert nicht ADORE 3

Man erkennt also, dass es in den letzten 10 Jahren deutliche Fortschritte in der Behandlung des Tennis- bzw. Golferellenbogens gegeben hat und vor allem die genaue Untersuchung und bildgebende Diagnostik der Schlüssel zu einer adäquaten, individuellen und erfolgreichen Therapie sind.

Das angesprochene Krankheitsbild illustriert stellvertretend für viele andere den enormen Aufwand möglichst präzise Diagnostik und Therapie ineinander verschmelzen zu lassen. Aus diesem Grund gibt es im DGZ für jedes Gelenk einen oder auch zwei Spezialisten.

Gerne stehen wir für Sie bereit.

Deutsches Gelenkzentrum

Heidelberg

in der ATOS Klinik Heidelberg

Bismarckstraße 9-15

69115 Heidelberg

Tel.: 06221 983–180

Fax: 06221 983-189

E-Mail: gelenkzentrum@atos.de

Internet: https://deutschesgelenkzentrum.de

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Präventives Rückentraining

Ganzheitliche Herangehensweise für einen beweglichen Körper von Moti Zolfaghari, ZAP Gesundheitstrainerin und Rückenschullehrerin

In einer Gesellschaft, in der unser Leben von hektischen beruflichen Anforderungen und komplexen psychosozialen Einflüssen geprägt ist, gerät die Harmonie mit unserem eigenen Körper oft in den Hintergrund. Die Sensibilität für unseren Körper sollte nicht erst erwachen, wenn Schmerzen oder Verletzungen, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall, auftreten.

Doch anstatt nur auf die Behandlung durch einen Arzt zu hoffen, bietet der präventive Ansatz eine erfrischende Perspektive. Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, ein neues, gestärktes Bewusstsein für unseren Körper zu kultivieren. In einer Zeit, in der Wissen allgegenwärtig und der Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beinahe mühelos möglich ist, eröffnet sich die Möglichkeit, aktiv zur Förderung unserer Gesundheit beizutragen. Wenn Sie diesen Beitrag lesen, gehören Sie zu jenen Privilegierten, die sich diesem Wissen verschrieben haben. Es ist eine Zeit, in der wir als Gesellschaft dazu bestimmt sind, sowohl körperlich beweglich als auch geistig fit zu sein.

Rückenschmerzen sind oft das Resultat einer komplexen Mischung von Ursachen. Neben den offensichtlichen biophysikalischen Faktoren spielen auch psychologische und soziale

Einflüsse eine entscheidende Rolle. Stress, emotionale Belastungen und die Dynamik sozialer Beziehungen können sich auf den Zustand unserer Rückenmuskulatur auswirken. Diese vielschichtigen Faktoren interagieren miteinander und können dazu führen, dass sich körperliche Beschwerden manifestieren.

Das präventive Rückentraining bietet nicht nur physische Vorteile, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Coping-Strategien. Diese Strategien ermöglichen es einem, effektiv mit Stress und Belastungen umzugehen. Durch die gezielte Stärkung der Körperhaltung, Flexibilität, Mobilität und Muskelbalance wird nicht nur die körperliche Belastbarkeit gestärkt, sondern auch die psychische Widerstandsfähigkeit gefördert. Die Integration dieser erworbenen Fähigkeiten in den täglichen Lebenskontext trägt signifikant zur Bewältigung von Stressoren und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens bei.

Ein wesentlicher Schritt besteht darin, den eigenen Körper genau kennenzulernen – wo treten Schmerzen auf, bei welcher Bewegung, in welchem Zustand? Gibt es muskuläre Dysbalancen oder Verspannungen? Erkenne ich zwanghafte Haltungen oder bevorzugte Körperpositionen? Wie bewege ich mich?

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&
FIT
GESUND
Diagonaler Vierfüßler: Kräftigung der Rückenmuskulatur in Bankstellung. Im Vierfüßlerstand ein Bein und den entgegengesetzten Arm vom Boden abheben und ausstrecken. Die Übung mit beiden Seiten wiederholen.
49 Hörgeräte-Akustikmeister Georgi-Marktplatz 1 69181 Leimen Tel. 06224 829800 www.hoersysteme-vieth.de info@hoersysteme-vieth.de Hören erleben Sander Vieth Inhaber Hörsysteme Vieth

Dieses Verständnis ist essenziell, um angemessene Bewegungsstrategien zu entwickeln. Eines der Hauptziele des präventiven Rückentrainings ist die Etablierung und Stärkung der Körperwahrnehmung. Ein geschärftes Bewusstsein für den eigenen Körper ermöglicht es, diesen im Alltag optimal zu bewegen, auf Körpersignale zu achten und eine entspannte dynamische Haltung einzunehmen.

Ein erfolgreiches präventives Rückentraining beinhaltet Übungen, die individuell auf den privaten und beruflichen Alltag zugeschnitten sind. Durch ein derartiges Training können Muskeln gezielt gestärkt und der Körper auf alltägliche Herausforderungen vorbereitet werden. Dieses fördert die körperliche Gesundheit und hilft auch stressige Situationen besser zu bewältigen. Ein erfolgreiches Training zielt darauf ab, nicht nur während der Übungseinheiten, sondern auch außerhalb davon, die richtigen Bewegungs- und Haltungsmuster zu praktizieren.

Ein weiterer Aspekt der Rückenschule ist die Rolle der sozialen Interaktion und das Trainieren in der Gruppe. Das gemeinsame Trainieren eröffnet zusätzliche Dimensionen des

präventiven Rückentrainings. Es ermöglicht den Teilnehmern sich über ihre Fortschritte auszutauschen und fördert auch die soziale Interaktion und den Austausch von Erfahrungen. Der soziale Aspekt des Gruppentrainings verstärkt die Motivation und schafft eine Atmosphäre des Gemeinschaftsgefühls. Das Lernen voneinander und miteinander wird gefördert und die Teilnehmer können einander inspirieren. Das Gefühl der Teilhabe und der Spaß am gemeinsamen Training tragen dazu bei, die Bindung zur Gruppe zu stärken und das Training zu einer bereichernden Erfahrung zu machen.

Insgesamt schafft das präventive Rückentraining nicht nur eine Grundlage für eine starke und gesunde Wirbelsäule, sondern bietet auch eine ganzheitliche Herangehensweise zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit. Individuell angepasste Übungen, Gruppentraining und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien tragen dazu bei, nicht nur Rückenprobleme zu verhindern, sondern auch die Gesamtwiderstandsfähigkeit, Selbstwirksamkeit und Lebensfreude zu steigern.

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Die Überzugmaschine / Pull-Over von Natalja Gutfreund, ZAP Gesundheitstrainerin

Beteiligte Muskeln und Wirkung der Übung

Der Überzug. häufig auch als Pull-Over bezeichnet ist eine Übung, welche primär zur Stärkung des großen Brustmuskels (m. pectoralis major) und des vorderen Sägemuskels (m. serratus anterior), der seitlich am Rumpf unter den Armen zu finden ist, dient. Der große Rückenmuskel (m. latissimus dorsi) spielt dabei auch eine kleine Nebenrolle.

Verwendung findet diese Übung bei Frauen und Männern gleichermaßen und ist für Anfänger sowie für fortgeschrittene Trainierende geeignet. Männer erhalten dabei einen muskulösen und athletischen Oberkörper, bei Frauen bewirkt diese Übung in erster Linie eine Straffung des Busens.

Zur Ausführung des Überzugs kann mit dem dafür vorgesehenen Trainingsgerät trainiert werden. Alternativ lässt sich auch eine Kurzhantel und eine Flachbank nutzen.

Vor der Durchführung der Übung sollte man sich diese von einem Trainer erklären lassen. Die korrekte Position am Gerät, die Körperhaltung und der richtige Ablauf der Übung kann zu typischen Anfängerfehlern führen, die durch eine kurze Einweisung vermieden werden.

Gerade für die freien Überzüge mit der Kurzhantel raten wir am Anfang zu einem Trainingspartner oder einem betreuenden Trainer, der einem die Hantel reichen kann. So muss die Körperhaltung nicht verändert werden, um das Gewicht aufzunehmen, was das Verletzungsrisiko minimiert – zudem kann der Trainingspartner oder der Trainer die Hantel wieder abnehmen. Wenn die beteiligte

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Anfangs- und Endposition der freien Überzüge Ausführung der freien Überzüge

Muskulatur besser ausgebildet ist, kann man die Hantel auch selbst aufnehmen und wieder ablegen.

Die Durchführung

An der Überzugmaschine sitzt man korrekt, wenn der Po und der Rücken am Polster anliegen. Die Arme sind leicht angewinkelt und die Griffe werden lediglich mit den Fingern gegriffen, um die Übung an der Maschine nicht abzufälschen. Die Sitzhöhe wird so angepasst, dass das Schultergelenk auf gleicher Höhe mit der Drehachse der Maschine ist.

Für die freien Überzüge benötigt man eine Kurzhantel und eine Flachbank. Man positioniert die Kurzhantel aufrecht auf einer Seite der Flachbank und legt sich anschließend mit dem Rücken auf das Polster neben die Kurzhantel, sodass die Beine einen festen Stand haben und Ober- und Unterschenkel im rechten Winkel zueinander stehen – man bildet also eine kleine Brücke. Nun kann man den Oberkörper leicht zur Seite neigen, die Kurzhantel greifen und mit beiden Händen fassen, sodass die Handinnen-

flächen die Innenseite der oberen Gewichtsscheibe berühren.

Bei beiden Varianten sollte man darauf achten, dass man die Übung nicht mit Schwung ausführt. Während die Arme an der Maschine das Gewicht nach unten und mit der Kurzhantel gegen die Schwerkraft nach oben führen, atmet man aus. Lässt man das Gewicht an der Maschine wieder langsam nach oben bzw. mit der Kurzhantel langsam nach unten gleiten, atmet man wieder ein. Es ist darauf zu achten, dass die Körperhaltung bei der Durchführung dieser eingelenkigen Übung unverändert bleibt.

Zu empfehlen ist, die Übung zunächst mit leichten Gewichten zu starten, um ein Gefühl für die Bewegung zu entwickeln und sich nach und nach zu steigern.

Für alle weiteren Fragen steht unser ZAP Trainerteam gerne zu Ihrer Verfügung.

Viel Vergnügen und bis bald auf der Trainingsfläche!

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Sportliche Betätigung im Alter

Trainierende profitieren von zahlreichen positiven Effekten

Eine

aktive Freizeitgestaltung ist vom Kindes- bis ins hohe Alter förderlich für die Gesundheit. Am besten wird also durch alle Lebensphasen hinweg trainiert. Doch wenn es sich um einen sportlichen Neu- oder Wiedereinstieg im höheren Alter handelt, motivieren vor allem alltägliche Erfolgserlebnisse.

Viele der altersbegleitenden körperlichen Beschwerden, wie Bluthochdruck oder Rückenschmerzen, können durch ein regelmäßiges gesundheitsorientiertes Training verbessert werden. Zwar werden im höheren Alter nicht mehr die Leistungen erzielt wie in jüngeren Jahren, aber dabei geht es beim Gesundheitssport auch nicht. Es soll ein allgemein verbessertes Wohlbefinden und eine generelle Leistungssteigerung im Alltag erzielt werden. Aus diesem Grund steht ganz klar im Fokus: Man ist nie zu alt, um mit Sport zu beginnen!

Sofern diesbezüglich keine intrinsische Motivation besteht, können unter anderem folgende Kosten-Nutzen-Faktoren Anreiz bieten:

Herz-Lungen-System

Durch ein regelmäßiges Ausdauertraining, z. B. Walking in der Gruppe, kann unter anderem der Blutdruck gesenkt, die Herzarbeit ökonomisiert, die Lungenfunktion verbessert und eine allgemein verbesserte Leistungsfähigkeit im Alltag hergestellt werden. Ein praktischer Effekt: Dadurch kann beispielsweise das Spielen mit den Enkelkindern und das heimische Treppensteigen erleichtert werden.

Muskel-Skelett-System

Dank eines Kraft-(Ausdauer-)Trainings, z. B. Funktionsgymnastik mit dem Gummiband, kann die Muskulatur gefördert werden. Dadurch kann unter anderem

die Haltung und das Gangbild verbessert, muskulären Dysbalancen entgegengewirkt und die Knochendichte erhöht werden. Im Fokus stehen hier alltägliche Erfolge, wie beispielsweise den Einkauf selbstständig zu tragen oder den Drehverschluss einer Wasserflasche zu öffnen.

Koordination und Beweglichkeit

Durch ein Koordinations- und Beweglichkeitstraining, z. B. kleine spielerische Übungen zur Sturzprophylaxe, können die alltäglichen Bewegungen ökonomisiert, die räumliche Orientierung verbessert und die Bewegungsamplituden vergrößert werden. Hierdurch entsteht beispielsweise die Perspektive, sicherer im Straßenverkehr bzw. generell zu Fuß unterwegs zu sein, die Sturzgefahr zu reduzieren oder auch selbstständig die Schuhe zu binden.

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FIT & GESUND
Foto: DHfPG/BSA

Gruppentraining

Neben den genannten Punkten können auch weitere Aspekte überzeugen, wie zum Beispiel die Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten oder auch eine Reduzierung des Körpergewichts. Zum Erreichen der Ziele bedarf es jedoch vor allem einer Regelmäßigkeit des Trainings. Zur Motivation bietet sich für Ältere in besonderem Maße die sportliche Betätigung in der Gruppe an. Denn

neben den unterschiedlichen Trainingsinhalten, welche auf die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und den Erhalt der Gesundheit und Selbstständigkeit abzielen, sind in der Gruppe die für die Gesunderhaltung so wichtigen sozialen Kontakte sowie Geselligkeit und Spaß garantiert. Hinzu kommt eine kompetente, fachliche Betreuung durch eine ausgebildete Kursleitung.

B. A. Fitnesstraining

Fit für Leitungspositionen im Individual- und Gruppentraining

l verbindet ein Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen – vor Ort und/oder digital –plus vergütete betriebliche Tätigkeit

Menschen bei ihrem Fitnesstraining unterstützen Personen, die sich auch beruflich mit dem Thema Fitness (sowohl Gruppen- als auch Individualtraining) beschäftigen wollen, bieten die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und die BSA-Akademie spannende Qualifizierungsmöglichkeiten.

B. A. Fitnesstraining – duales Studium an der DHfPG Studierende des dualen Bachelor-Studiengangs Fitnesstraining qualifizieren sich für die sportliche Leitung in Fitness- und Gesundheitsunternehmen, insbesondere für die Gesamtkonzeption, Entwicklung und Führung der Bereiche Individual- und Gruppentraining.

Das duale B. A.-Studium an der DHfPG setzt sich aus einem Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen (vor Ort und/oder digital) und einem hohen Anteil praktischer Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb zusammen. Die Studierenden profitieren von einem vergüteten Arbeitsverhältnis während des Studiums sowie von der direkten Übertragung der Studieninhalte in die Praxis.

Wenn Sie mehr über den Bachelor-Studiengang Fitnesstraining erfahren möchten, steht Ihnen das DHfPG-Service-Center telefonisch unter +49 681 6855 580 gern beratend zur Seite. Unter www.dhfpg.de/bft erhalten Sie zudem weitere Informationen.

Mit der BSA-Akademie nebenberuflich qualifizieren

Auch die BSA-Akademie bietet im Bereich Fitness zahlreiche Lehrgänge zur nebenberuflichen Qualifizierung an: von der Basisqualifikation „Fitnesstrainer/in-B-Lizenz“ über die Aufbauqualifikationen „Kursleiter/in Senioren“ bis hin zur Profiqualifikation „Lehrer/in für präventives und rehabilitatives Training“. Die staatlich geprüften und zugelassenen Lehrgänge sind als kombinierter Fernunterricht konzipiert und bestehen aus Fernlernphasen und kompakten Präsenzphasen (vor Ort in einem der rund 20 Lehrgangszentren oder digital). Daher lassen sie sich ideal mit Beruf und Familie vereinen.

Informationen zu den Lehrgängen der BSA-Akademie erhalten Sie unter www.bsa-akademie.de. Gern berät Sie auch das BSA-Service-Center unter Tel.: +49 681 6855 143.

l Studienstart jederzeit möglich l 6 weitere duale BachelorStudiengänge dhfpg.de/bft

Duales Bachelor-Studium Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences
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FIT & GESUND

Besonders im Bereich Training und Ernährung spielt Durchhaltevermögen in Form von Geduld eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Ziele zu erreichen.

Sicher kennen Sie das: Sie möchten fitter werden, vielleicht abnehmen oder einfach nur Ihre Ernährung gesünder gestalten. Sie holen sich von Fachleuten die wichtigsten Infos und sind motiviert, diese umzusetzen. Doch bald merken Sie, dass dies nicht ausreicht. Allein das Wissen darüber, welche Lebensmittel und Übungen Sie wählen sollten, in welchem Umfang ein Training sinnvoll und wie viel Regeneration notwendig ist, ist nicht ausreichend, wenn Sie nach sechs bis acht Wochen die Motivation verlieren, weiterzumachen. Wenn Sie nicht bis zu 66 Tage – so lange dauert es im Schnitt, bis eine Handlung zur Gewohnheit wird – daran arbeiten, Ihr neues Verhalten zu einer Routine werden zu lassen, ist es die Geduld, die Ihnen fehlt.

Jeder möchte Fortschritte verzeichnen und Erfolge sehen. Wir benötigen sie, um motiviert zu bleiben. Zu Beginn einer Lebensstiländerung und vor allem zu Beginn eines Trainings ist dies auch häufig der Fall. Doch irgendwann geht es nicht mehr weiter. Und selbst wenn Sie die magische Grenze von 66 Tagen überschreiten und weiterarbeiten, kann es sein, dass Sie Ihre Motivation verlieren, da Sie plötzlich keine Veränderung mehr wahrnehmen.

Doch eigentlich ist es nur logisch: Trainingsfortschritte und auch eine Ernährungsumstellung benötigen Zeit und sind nicht von jetzt auf nachher zu erzielen oder anzugehen. Um eine neue Übung zu erlernen oder mehr Kraft aufzubauen, muss neben motorischen Fähigkeiten auch Koordination entwickelt werden – intra- und intermuskuläre Koordination. Außerdem müssen Muskeln aufgebaut und Sehnen und Bänder an die Belastung angepasst werden. Letzteres nimmt

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02. Jan. 8 Uhr 15. Feb. 8 Uhr 05. März 8 Uhr 08. April 8 Uhr 102,4 / 38,4 / 39,3 / 113 / 36,9 / 98,6 3,8 37,6 0,8 37,1 2,2 110 3 36,5 0,4 95,0 3,6 36,1 1,5 34,2 2,9 106 4 36,1 0,4
Mit Kontinuität und Geduld sportliche Ziele und die Wohlfühlfigur erreichen von Vanessa Dietz, ZAP Ernährungsberaterin

meist mehr Zeit in Anspruch als der Aufbau von Muskelmasse und hat einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Progression – den Trainingsfortschritt.

Eine Progression kann nie linear verlaufen, es wird immer Zeiten geben, da sind Sie voller Energie und Sie werden von Trainingswoche zu Trainingswoche besser. Dann gibt es wieder Wochen, in denen Sie kaum Energie haben, sich nur schwer zum Training aufraffen können und Ihnen alles schwerer fällt. Über diesen Punkt müssen und werden Sie hinauskommen. Bleiben Sie am Ball, machen Sie das regelmäßige Training zu einer nicht wegzudenkenden Routine und es wird Ihnen von Mal zu Mal leichter fallen. Es muss zu einem selbstverständlichen Teil Ihres Lebens werden und darf nicht mehr wegzudenken sein. Bis zu diesem Punkt erfordert es Disziplin und Geduld.

Auch die Gewichtsreduktion, genauso die Gewichtszunahme in Form von Muskelaufbau, wird nicht linear verlaufen. Eine Gewichtsreduktion von 0,5 bis 1 Kilo pro Woche ist im Durchschnitt realistisch und empfehlenswert. In der Realität wird es jedoch so sein, dass Sie mal 300 Gramm pro Woche, mal 1 Kilo abnehmen. Erinnern Sie sich daran, dass das derzeitige Gewicht sich nicht innerhalb von 4 Wochen entwickelt hat. Sie sind nicht von heute auf morgen mit 5 Kilo mehr aufgewacht. Machen Sie sich dies bei der Umstellung Ihrer Ernährung bewusst. So viel Zeit wie vergangen ist, bis Sie hier angekommen sind, wo Sie jetzt stehen, wird mindestens vergehen, bis Sie Ihr ursprüngliches, individuelles Normalgewicht wieder erreicht haben. Üben Sie sich in Geduld.

In unserer schnelllebigen Zeit ist es jedoch nicht verwunderlich, wenn es Ihnen schwerfällt, geduldig auf Ergebnisse zu warten und weiterzumachen, obwohl sich kein Erfolg zeigt. Dann ist es wichtig, nicht die Motivation zu verlieren und daran zu denken, wo man begonnen hat.

Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Training? Wie haben Sie sich währenddessen und danach gefühlt? Fielen Ihnen die Übungen schwer, die Ihnen heute einfach erscheinen? Tat Ihnen nach den ersten Trainingseinheiten der Körper weh? Hatten Sie Muskelkater? Wie ist es jetzt? Fällt es Ihnen jetzt nicht schon viel leichter?

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie damals eine ganze Tafel Schokolade am Abend auf der Couch gegessen haben? Erkennen Sie, dass der Griff zur Schokolade eine Seltenheit geworden ist und dass Sie es auch schaffen werden, sich mehr Zeit zum Kochen zu nehmen, wenn Sie nur weitermachen und nicht aufgeben.

Geduld ist von entscheidender Bedeutung. Diejenigen, die monate-, gar jahrelang kontinuierlich an einem Ziel arbeiten, werden dieses mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eines Tages erreichen. Und das sollte Sie dazu bewegen, geduldig auf die zwangsläufig auftretenden Resultate zu warten.

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Weltdiabetestag

14. November

Weltdiabetestag: Bewusstsein schaffen –

Prävention durch Bewegung und Ernährung fördern

Die Rolle von Lions Clubs International beim Weltdiabetestag

von Prof. Dr. Hans-Peter Hammes

14. November ist Weltdiabetestag!

Der Weltdiabetestag ist ein weltweit ausgerufener Tag der Vereinten Nationen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Krankheit Diabetes mellitus, im Volksmund Zuckerkrankheit genannt, zu schärfen und die Bedeutung der Vorbeugung durch einen gesunden Lebensstil hervorzuheben. Der blaue Diabeteskreis der „Unite for Diabetes“-Kampagne wurde mit der Verabschiedung der Resolution zum Weltdiabetestag durch die Vereinten Nationen als Logo übernommen. In vielen Kulturen steht die Kreisform für Leben und Gesundheit.

Vor ziemlich genau einem Jahrhundert ist es Frederick Banting gemeinsam mit Charles Best und James Collip gelungen, das lebensrettende Insulin erstmals als Medikament zu isolieren. Es wurde zunächst im Tierversuch und dann an Menschen erfolgreich angewendet. Zu Ehren von Frederick Banting ist seit vielen Jahren sein Geburtstag, der 14. November, Weltdiabetestag.

Die Weiterentwicklung, besonders auf technologischem Sektor, hat die Insulingabe perfektioniert. Bestes Beispiel sind die Insulinpumpen, deren Erfindung und Entwicklung das thematische Zentrum des Weltdiabetestages 2023 ist.

Jedes Jahr steigt die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus. Derzeit leben in Deutschland ca. 9 Millionen Menschen mit der Zuckerkrankheit – und alljährlich kommen etwa 200.000 dazu. Rund 2 Millionen – vermutlich eher mehr – wissen jedoch nichts von der Erkrankung, weil sie anfangs häufig symptomlos abläuft, also keine Beschwerden bereitet.

Durch Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung (u. a. Lockdowns) der Jahre 2020/21 wird von einem erhöhten Risiko für Diabetes in der Bevölkerung ausgegangen, vor allem durch verringerte körperliche Aktivität und Gewichtszunahme.

Es gibt mehr als einen Diabetestyp Der Diabetes ist eine weit verbreitete Stoffwechselstörung, bei der der Körper den Blutzuckerspiegel nicht mehr selbstständig regulieren kann. Üblicherweise unterteilt man die vorkommenden Formen des Diabetes in 4 Untertypen. Davon spielen der Typ 1 Diabetes als Diabetes bei Kindern (eine Autoimmunerkrankung) und der Typ 2 Diabetes bei Erwachsenen bzw. im Alter („Altersdiabetes“) eine große Rolle.

Es gibt jedoch nicht nur einen Typ 2 Diabetes, sondern mindestens fünf verschiedene Subtypen. Diese unter-

scheiden sich alle in Bezug auf die Präventionsmöglichkeiten, das individuelle Risiko, Komplikationen zu entwickeln und die mögliche Einschränkung der Lebenserwartung.

Zwei Beispiele: Auch bei Erwachsenen gibt es einen Subtyp mit einer autoimmunen Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Diese Patienten benötigen gleich von Beginn an Insulin, ähnlich Kindern oder Jugendlichen mit einem Typ 1 Diabetes. Außerdem gibt es einen moderat verlaufenden Altersdiabetes, der zu weniger Komplikationen neigt.

Für eine günstige Prognose ist die frühzeitige Erkennung des Erkrankungsrisikos besonders bedeutsam. Daher ist es gerade vor dem Hintergrund vieler unentdeckter Betroffener wichtig, einmal im Jahr an die Erkrankung zu erinnern und flächendeckende Maßnahmen zu ergreifen, um dem Diabetestsunami etwas entgegenzusetzen.

Awareness, Prävention durch Bewegung und Ernährung sowie die bedeutende Rolle, die Lions Clubs International dabei spielt. Bewusstsein schaffen

Bewusstsein ist ein erster Schritt, um die Problematik zu verstehen und das indivi-

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FIT &
GESUND

duelle Risiko zu definieren. Der Weltdiabetestag lenkt die Aufmerksamkeit auf die hohe Zahl von bereits Betroffenen, auf die Krankheit selbst, mögliche Ursachen, Symptome und Komplikationen. Menschen werden ermutigt, sich mehr mit ihrer Gesundheit zu befassen und auf Warnsignale wie z. B. verstärkter Durst, häufiges Wasserlassen und Müdigkeit zu achten.

Zum Weltdiabetestag werden weltweit Veranstaltungen, Aufklärungs- und ScreeningKampagnen organisiert. Ziel ist es, die Öffentlichkeit zu informieren und möglichst viele Menschen mit hohem Diabetesrisiko ausfindig zu machen. Noch immer, so die These, wird die Diagnose um 8 bis 10 Jahre zu spät gestellt.

Prävention durch Bewegung und Ernährung

Prävention umfasst Verhältnisprävention und Verhaltensprävention. Unter Verhältnisprävention versteht man die Veränderung ungünstiger Umgebungsbedingungen, um gesundes Verhalten der Bevölkerung zu unterstützen. Beispiele sind Werbebeschränkungen, Lebensmittelkennzeichnungen, Herausstellen gesunder Ernährungsformen und Lebensmitteln in Kantinen oder Abgabeverbote bestimmter Lebensmittel in besonderen Umgebungen wie Schulen.

Verhaltensprävention meint die Beeinflussung des Verhaltens von Individuen. Besonders Personen mit einem erhöhten Risiko für einen Typ 2 Diabetes profitieren nachweislich von bewusster Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität. Vor allem spezifische Bewegungsprogramme verbessern die Insulinempfindlichkeit, führen zur Aufrechterhaltung eines normalen Körpergewichts und fördern das Wohlbefinden.

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kann das Risiko eines Diabetes reduzieren. Die Ernährungspyramide lässt anhand ihrer Form leicht erkennen, welche Lebensmittel in welchen Mengenverhältnissen ausgewählt werden sollten.

Sowohl bei Ernährungs- und Bewegungsprogrammen sollten vor allem

Personen mit einem erhöhten Risko für die Entwicklung eines Diabetes im Fokus der individuellen Verhaltensprävention stehen.

Die Rolle von Lions Clubs International Lions Clubs International ist eine weltweite Vereinigung freier Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. Unter dem Motto „We serve“ engagieren sich die Mitglieder von Lions und Leos ehrenamtlich für Menschen, die Hilfe benötigen. Die Diabetes Prävention ist seit 2017 ist Nachhaltigkeitsprojekt von Lions Clubs International. Mit fast 1,5 Millionen Mitgliedern weltweit ist Lions Clubs International (LCI) eine der größten Nichtregierungsorganisationen der Welt. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe.

Lions Clubs International unterstützen aktiv den Weltdiabetestag. Durch ihre umfassende Reichweite und lokale

Präsenz können sie gezielt Aufklärungsveranstaltungen und kostenlose Gesundheitsscreenings in Gemeinden durchführen, um Menschen über Diabetes und gesunde Lebensstile zu informieren.

Darüber hinaus arbeiten die Lions oft mit Gesundheitsdienstleistern, Regierungsbehörden und anderen gemeinnützigen Organisationen zusammen, um Ressourcen zu bündeln und einen ganzheitlichen Ansatz zur Bekämpfung von Diabetes zu verfolgen.

Fazit:

Der Weltdiabetestag ist ein genauso geeigneter wie bedeutender Anlass, um Bewusstsein für Diabetes zu schaffen und die Bedeutung von Prävention durch Bewegung und Ernährung zu betonen. Lions Clubs International spielt eine entscheidende Rolle, indem sie Bewusstseinsarbeit leisten und Präventionsinitiativen vorantreiben. Gemeinsam können wir den Kampf gegen Diabetes unterstützen und zu einer gesünderen Zukunft für alle beitragen.

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Für die Bestimmung des Erkrankungsrisikos und die Kommunikation als Grundlage der Verhaltensprävention können Risikoscores genutzt werden. Mit dem Diabetes-Risiko-Test steht ein in Deutschland validierter Test zur Verfügung. Dieser Test kann selbständig, z. B. am Handy oder Computer durchgeführt und ausgewertet werden. Besonders wenn das Testergebnis ein hohes Risiko (>10 Prozent) anzeigt, sollte man das als Hinweis nehmen, mit dem Hausarzt über das Thema Diabetes zu sprechen.

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Bedarfsgerechte Ernährung von Kindern und Jugendlichen von Vanessa Dietz, ZAP Ernährungsberaterin

Gesunde

Ernährung halten viele Eltern für ein wichtiges Thema, wenn sie danach gefragt werden. Dennoch fehlt häufig grundlegendes Wissen, gerade auch wenn es um die Erreichung sportlicher Ziele geht.

Selbst bei vorhandenem Wissen gestaltet sich die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen im Alltag als schwierig. Wie kann ich mein Kind an eine gesunde Ernährungsweise und Mahlzeitengestaltung heranführen? Was genau bedeutet es überhaupt, „gesund“ zu essen?

Eine gesunde – besser „ausgewogene“ –Ernährung sollte zunächst den Energieund Nährsto�edarf des Kindes oder Jugendlichen decken. Gerade im Alter zwischen acht und zwölf Jahren wird aufgrund der Wachstumsphase mehr Energie ver- und gebraucht. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihr Kind plötzlich

doppelte Portionen isst. Selbstverständlich sollten Sie das Ausmaß im Auge behalten und eine Wachstumsphase sollte nicht die Ausrede für eine Zufuhr von Süßigkeiten, Snacks und zuckerhaltigen Getränken sein. Solange Ihr Kind sich ausreichend bewegt, die Möglichkeit erhält, auf seine Bedürfnisse zu hören und in die Höhe, nicht in die Breite wächst, können Sie entspannter an die Thematik herangehen.

Die Lebensmittelauswahl Ihres Kindes wird nicht der eines Erwachsenen entsprechen. Seien Sie nicht verunsichert, wenn Ihr Kind nur drei Gemüsesorten verzehrt. Bieten Sie Ihrem Kind dennoch immer wieder verschiedene Sorten an, immer auch unterschiedlich zubereitet – roh, gegart, gebraten, in Suppen eingearbeitet – aber zwingen Sie es nicht zum Aufessen. Bieten Sie es zwanglos an.

Damit Ihr Kind ungesunde Gewohnheiten, wie die Auswahl von Süßigkeiten als Snack, nicht mit ins Erwachsenenalter nimmt, sollten grundlegende Empfehlungen auch bei Kindern mit Normalgewicht umgesetzt werden.

Ein Beispiel sind Essenspausen von mindestens drei bis vier Stunden zwischen den Mahlzeiten. Diese sind wichtig, um dem Körper eine Ruhephase zu ermöglichen und den Blutzuckerspiegel nicht ständig in die Höhe zu treiben. Eine stetige Nahrungszufuhr kann bei Kindern und Jugendlichen, die wenig körperlicher Bewegung ausgesetzt sind, schnell zu Übergewicht führen.

Auch Lebensmittel als Trost oder als Belohnung sind zu vermeiden, um zu verhindern, dass im Erwachsenenalter negative Gefühle mit der Aufnahme von Nahrung kompensiert werden. Ein

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ERNÄHRUNG

ungünstiges Verhältnis zu Nahrungsmitteln entsteht auch durch Aussagen wie: „Wenn du jetzt brav bist, dann gibt es später einen Nachtisch.“ Diese Sätze können zu einer Verknüpfung von Nahrungsmitteln mit gewünschtem Verhalten führen. Dies wäre im Erwachsenenalter gleichzusetzen mit: „Wenn ich mich jetzt zum Sport aufraffe, kann ich mir später auch eine Kugel Eis gönnen.“ Dass dieses Verhalten nicht zielführend ist, sagt schon der gesunde Menschenverstand.

(Leistungs-)Sport und Ernährung Bezogen auf Kinder und Jugendliche, die im Leistungssport unterwegs sind –entsprechend ambitioniert trainieren – und die während langer Trainingseinheiten durchaus die Kalorien von Schokolade, Chips und Co. verbrennen, wäre diese Herangehensweise sogar fatal, da sich das Trainingspensum irgendwann zwangsläufig verringern wird und die etablierten Gewohnheiten nur schwer zu beeinflussen sind. Des Weiteren besteht bei dieser Lebensmittelauswahl ein Risiko der Mangelernährung.

Eine ausreichende Zufuhr an Mineralstoffen und Vitaminen sowie an komplexen Kohlenhydraten und essentiellen Amino- sowie Fettsäuren, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsund Regenerationsfähigkeit.

Die Ernährung sollte deshalb dem Leistungssport werden. Vor der Trainingseinheit sollten eine große Menge an Kohlenhydraten in Kombination mit vielen gesättigten Fetten, zum Beispiel

Der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ist ein Beispiel für eine vollwertige Ernährung. Er teilt das reichhaltige Lebensmittelangebot in sieben Gruppen ein und erleichtert so die tägliche Lebensmittelauswahl. Je größer ein Segment des Kreises ist, desto größere Mengen sollten aus der Gruppe verzehrt werden. Lebensmittel aus kleinen Segmenten sollten dagegen sparsam verwendet werden. Für eine abwechslungsreiche Ernährung sollte die Lebensmittelvielfalt der einzelnen Gruppen genutzt werden.

Pommes, ein Croissant oder Knuspermüsli, vermieden werden. Besser geeignet ist eine ausgewogene Kost, wie zum Beispiel Lachs mit Reis und Gemüse, vier bis fünf Stunden vor dem Training sowie bei Bedarf eine leichte Mahlzeit in Form von einem Stück Obst oder einem Energieriegel auf Grundlage von Trockenfrüchten kurz vor dem Training.

Nach dem Training gilt das gleiche Prinzip. Ein Teller Spaghetti mit Bolognese deckt nicht den zur Regeneration benötigten Bedarf an Vitaminen und Mi-

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GESUND & LECKER

Zutaten für eine Portion

1 Handvoll Salat, nach Wahl

150 g Rinderhüftsteak

2 Tomaten (ca. 220 g)

1/4 Gurke (ca. 140 g)

1/2 rote Zwiebel (ca. 45 g)

1/2 Paprika, rot (ca. 80 g)

1/2 Paprika, gelb (ca. 80 g)

1/2 Knoblauchzehe

100 g Magerquark

1 TL Rapsöl

1 TL Schnittlauch, gehackt

1 TL Petersilie, gehackt

Salz / Pfeffer

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RINDERSPIESSE MIT KRÄUTERQUARK

ZUBEREITUNG

1. Den Salat zupfen. Die Tomaten in Stücke schneiden. Die Gurke in Scheiben schneiden.

2. Die Zwiebel schälen und in dicke Scheiben schneiden.

3. Paprika entstielen, entkernen, waschen und in Stücke schneiden.

4. Das Rinderhüftsteak mit Salz und Pfeffer würzen, in Stücke schneiden und mit Paprika und Zwiebelscheiben auf die Holzspieße stecken.

5. Das Öl in eine erhitzte Pfanne geben und die Spieße 2 bis 3 Minuten von allen Seiten braten.

6. Den Quark mit einem Schuss Wasser in einer Schale cremig rühren. Die Petersilie, den Schnittlauch und den klein geschnittenen Knoblauch dazugeben, nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen und umrühren.

7. Die Rinderspieße mit dem Salat und Kräuterquark angerichtet servieren.

1 Portion enthält ca.: 450 Kalorien I 20 g Kohlenhydrate I 52 g Eiweiß I 17 g Fett I 8 g Ballaststoffe

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IM INTERVIEW

Prof. Dr. Julia Szendrödi, PhD

Foto: DDG/Dirk Deckbar

Prof. Dr. med. Julia Szendrödi, Ärztliche Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie sowie Ärztliche Direktorin des Zentrallabors der Universität Heidelberg im persönlichen Gespräch mit Matthias Zimmermann

AlsExpertin für Stoffwechselerkrankungen und als Diabetologin ist Prof. Dr. med. Julia Szendrödi sehr aufgeschlossen, wenn Einrichtungen wie das Zentrum Aktiver Prävention (ZAP) gesundheitlich beeinträchtigte Menschen bei ihrem Streben nach einem gelingenden Leben fachkundig begleiten. Wissenschaftlich strebt sie nicht nur nach Erkenntnissen darüber, wie man Stoffwechselerkrankungen heilen oder deren Symptome und Folgeschäden lindern kann. Gegenstand ihrer Forschung ist auch die Frage, inwieweit präventive Maßnahmen geeignet sind, der Entwicklung und Manifestation, zum Beispiel eines Diabetes oder einer Osteoporose, entgegenzuwirken. Gezielten Bewegungs-, Ernährungs- und Mentalprogrammen räumt sie als Ärztin in ihrer klinischen Tätigkeit großen Stellenwert ein. Mittlerweile gehören Maßnahmen zur Lebensstiländerung

Liebe Frau Professor Szendrödi, um dem Leitthema dieser Ausgabe unseres Life Skills Magazins zu entsprechen, möchte ich Sie gleich zu Beginn fragen: Sind Sie ein geduldiger Mensch?

PROF. SZENDRÖDI: So würde ich mich tatsächlich sehen – als einen geduldigen Menschen, also stets bestrebt, Gegebenheiten und Geschehnisse so anzunehmen, wie sie sind. So verstehe ich das, was man „geduldig sein“ nennt. Ungeduld oder gar Unduldsamkeit rauben nur Kraft, die man besser dafür einsetzt, Lösungen zu finden. Diesen Impuls, dem eine Bewertung vorausgeht und eine

zu den Therapieleitlinien, insbesondere bei Übergewicht oder gar Adipositas. Vor allem die medizinisch-pharmakologische Forschung und daraus entwickelten klinischen Behandlungsmöglichkeiten haben die Lebenserwartung von Menschen mit Stoffwechsel-erkrankungen signifikant verlängert und positiv zu deren Lebensqualität beigetragen. Als Ärztin und Wissenschaftlerin leistet sie dazu ihren Beitrag.

Wir treffen uns an einem schwülwarmen Julitag auf der Gartenterrasse des Racket Centers, nachdem sie geduldig aus Heidelberg nach Nußloch über eine Umleitung während der Hauptverkehrszeit angereist ist … (Anmerk. d. Red.: Wird im Text von „Patient“ oder „Arzt“ gesprochen, meint dies implizit die weibliche Form „Patientin“ oder „Ärztin“ gleichermaßen).

negative Emotion folgt, lässt man besser gar nicht erst aufkommen. Ich bemühe mich, eine Person oder einen Sachverhalt ohne Bewertung anzunehmen und zuallererst nach einer schlüssigen Erklärung zu fragen. Regelrecht zuwider ist mir die grassierende Neigung, schnell, kompromisslos und kategorisch zu urteilen, manchmal unter dem Deckmantel der Zivilcourage. Das erachte ich als ein beunruhigendes Phänomen. Lieber übe ich mich in Geduld, ohne die sich nach meiner Auffassung keine vorurteilsfreie, abgewogene und differenzierte Meinung bilden lässt.

Sie haben ja täglich mit Patientinnen und Patienten zu tun. Geduld ist in der Bezeichnung „Patient“ ja bereits angelegt. Häufig wird einem kranken Menschen, der sich eine schnelle Linderung und Heilung wünscht, viel davon abverlangt.

PROF. SZENDRÖDI: Jemand, der eine chronische Erkrankung entwickelt und mit Symptomen bei einem Arzt oder einer Ärztin vorstellig wird, ist eben nicht nur körperlich, sondern auch mental belastet. Zu vermitteln, dass seine gesundheitliche Situation Geduld braucht, gilt dann aber für beide Seiten, also für den geduldigen Patienten und für den geduldigen

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„Geduld ist für eine gelingende Therapiestrategie bei Menschen mit Stoffwechselerkrankungen unverzichtbar“

Arzt gleichermaßen. Geduld ist für eine gelingende Therapiestrategie bei Menschen mit Stoffwechselerkrankungen unverzichtbar. Zeit für Zuwendung muss ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Heilkunst sein. Wir Ärzte kämpfen darum, in einer zunehmend herausfordernden Klinikrealität diesem Prinzip zu entsprechen.

Dabei sind das Verstehen und das Mitwirken des Patienten unerlässlich, um das Leben mit einer chronischen Erkrankung gelingend zu gestalten, insbesondere bei asymptomatischen Verläufen. Überhöhte Blutfettwerte sind nun mal nicht spürbar. Wie gelangt man mit dem Patienten zu einer Übereinkunft, die für beide Seiten gilt und in gleicher Weise dazu motiviert, dass Arzt und Patient sich daran halten?

PROF. SZENDRÖDI: In der Medizin gibt es den Begriff „non-compliant“ – eine, wie ich meine, unschöne Bezeichnung dafür, dass ein Patient nicht kooperiert. Nach einem althergebrachten Selbstverständnis unserer Zunft müsste man ehrlicherweise sagen: der Patient will nicht so, wie ich will. Und damit verlassen wir die menschliche Ebene der Augenhöhe, anstatt zu fragen: warum? Dabei ist gegenseitiges Vertrauen die unverzichtbare Grundlage, ein Therapie- und Verhaltenskonzept gelingend umzusetzen. Wenn wir uns fragen, wie sich Vertrauen aufbaut, sind wir wieder bei Ihrem Thema: Geduld, die es braucht, um die Ressourcen des Patienten zu entdecken und zu wecken. Bei asymptomatischen Erkrankungen ist es bisweilen die Uneinsichtigkeit, aber oft ist es Angst, Traurigkeit und auch Scham, die der Kraft, die ein Patient in seiner Situation braucht, entgegenstehen.

Wenn Sie davon sprechen, dass ein Patient neben Geduld auch Kraft braucht, denken wir natürlich zuerst an Krafttraining. Hilft das Ihren Patienten?

PROF. SZENDRÖDI: In der Tat, die Muskelkraft kann man mit guten Programmen trainieren. Ihnen sind die Mechanismen eines gut begleiteten Muskeltrainings geläufig und Sie wissen um die positiven Effekte für Stoffwechsel und Bewegungsapparat. Ob körperliches Training tatsächlich angezeigt ist, hängt von der genauen Diagnose ab. Bisweilen ist ein

Prof. Dr. Julia Szendrödi forschte nach ihrem Medizinstudium in Wien für zwei Jahre als Post-Doktorandin am Institut für Pharmakologie der Universität Wien. Danach arbeitete sie an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Medizinischen Universität in Wien, später am Hanusch-Krankenhaus und dem Karl-Landsteiner Institut für Endokrinologie und Stoffwechsel in Wien. 2008 folgte sie ihrem Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Michael Roden, jetzt Wissenschaftlicher Vorstand und Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums, nach Düsseldorf und war dort zuletzt als stellvertretende Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf tätig.

Seit dem 1. Februar 2021 ist Prof. Dr. Julia Szendrödi Ärztliche Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie des Universitätsklinikums Heidelberg. Sie setzt klinische Schwerpunkte unter anderem in der interdisziplinären Versorgung von Wundheilungsstörungen bei Diabetes, sowie der Behandlung bei Mangelernährung, Osteoporose und Erkrankungen der Hormondrüsen. Hinsichtlich der „Gendermedizin“, die Unterschiede von Männern und Frauen bei Krankheitsentstehung und Therapie in den Blick nimmt, schärft die Ärztin und Wissenschaftlerin das Profil der Heidelberger Universitätsklinik mit ihrer einzigartige Forschungslandschaft national und international.

Für ihre Forschung zu Diabetes, Folgeerkrankungen und zellulärem Stoffwechsel in Muskel, Fettgewebe, Herz und Leber wurde die 45-jährige Medizinerin bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ferdinand-Bertram-Preis 2018, dem wichtigsten Nachwuchspreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft, oder dem Young Investigator Award der European Association for the Study of Obesity.

Bei wissenschaftlichen wie auch klinischen Schwerpunkten denkt Szendrödi stets interdisziplinär. In Kooperation mit Partnern des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD e.V.) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) geht sie der Frage nach, in welcher Weise Energiestoffwechsel und Kommunikation zwischen Muskeln, Fettgewebe, Herz, Nervensystem und Leber sowohl bei der Entwicklung von Adipositas als auch bei krankheitsbedingtem körperlichem Abbau und Mangelernährung gestört sind und ob diese Beeinträchtigungen durch den Lebensstil gelindert werden können.

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intensives körperliches Training kontraindiziert. Daher machen Symptome und auffällige Befunde aus Anamnese und Gesundheitschecks, wie beispielsweise eine einfache Blutdruckmessung, eine ärztliche Abklärung vor Aufnahme eines Trainingsprogramms unbedingt erforderlich. Was in jedem Falle wichtig ist – und daran bitte ich zu denken – sind die mentale und die soziale Kraft: Aus welchem familiären und freundschaftlichen Umfeld kann ein Patient Kraft schöpfen? Eine gute Betreuung in einer Reha-, Gesundheitstrainings- oder Fitnesseinrichtung kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Welche Rolle spielt so ein Gefühl wie Scham, die ein Patient möglicherweise empfindet, weil er sich für seine Situation selbst verantwortlich fühlt?

PROF. SZENDRÖDI: In der Tat erleben wir besonders häufig Betroffene mit Typ 2 Diabetes, die sich dafür schämen, weil sie z. B. die Diagnose „zuckerkrank“ auf ihren Lebensstil zurückführen. Der Typ 1 Diabetes allerdings, der etwa fünf bis zehn Prozent der Diabetes-Krankheitsfälle ausmacht, hat mit dem Lebensstil nichts zu tun. Er ist vielmehr die Folge einer „unverschuldeten“ Autoimmunerkrankung, welche die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse zerstört und dazu führt, dass die Insulinproduktion eingestellt wird. Der Typ 1 Diabetes ist schicksalhaft und tritt häufig schon in frühen Lebensjahren auf, dennoch möchten viele Patienten den Kreis jener, die um die Erkrankung wissen, klein halten. Nicht nur, aber in besonderem Maße, bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes hilft die moderne Technologie, Blutzuckerkontrollen und Insulingaben unbemerkt durchführen zu können. Betroffene können ein normales und langes Leben führen. Sogar Hochleistungssport ist möglich, wie der Tennisspieler Sascha Zverev oder der Olympiasieger im Gewichtheben, Matthias Steiner, beweisen. Allerdings muss insofern eine entsprechende Disziplin gegeben sein, wenn situationsgenau Insulin injiziert werden muss und eine übermäßige, zuckerreiche Mahlzeit zu Ausschlägen beim Blutzuckerspiegel führt. Eine schlechte Blutzuckerkontrolle lässt sich durch den Langzeitblutzuckerwert, HbA1c genannt, nachweisen. Dieser Messwert deckt bei

Abweichungen nach oben, bei beiden Formen des Diabetes, häufige Hyperglykämien auf. Daher ist es wichtig, im Gespräch feinfühlig nach den Gründen einer schlechten Kontrolle zu forschen. Manchmal ist es schlicht die Angst vor Hypoglykämien, die lebensbedrohliche Folgen haben können. Gemeinsam muss im Gespräch vereinbart werden, welche Maßnahmen zur Optimierung des Lebensstils für die aktuelle Lebenssituation passend sind und welche Stoffwechselziele angepeilt werden sollen, um bei optimaler Lebensqualität den Diabetes in den Griff zu bekommen.

Disziplin ist das Stichwort: der Typ 2 Diabetes ist aber durchaus die Folge von Bewegungsmangel und falscher Ernährung. Dessen sind sich die Betroffenen vermutlich bewusst. Nimmt das Einfluss auf deren psychische Verfassung und auf das Behandlungskonzept?

PROF. SZENDRÖDI: Als Typ 2 Diabetes wird gemeinhin die Insulinresistenz bezeichnet, gleichwohl wir heute zeigen können, dass die Insulinresistenz nur bei einem Teil der Typ 2 Diabeteserkrankten Ursache für den Krankheitsausbruch ist. Resistenz meint die mangelnde Empfindlichkeit der Muskelzellen, insulinstimuliert den Energieträger Glukose aufzunehmen, in den Leberzellen aus Glukose Stärke aufzubauen und diese nicht zu schnell in Form von Glukose wieder abzugeben. Als Folge – und das gilt auch für den Typ 1 Diabetes – verbleibt der Zucker im Blut, fließt an den Zellen vorbei und steht den Kraftwerken der Zellen, den Mitochondrien, nicht zur Energieproduktion zur Verfügung. Deshalb auch der Begriff Diabetes mellitus, also „honigsüßer Durchfluss“. Beim Typ 2 Diabetes wurde früher von „Altersdiabetes“ gesprochen. Allerdings erkranken immer mehr auch junge Erwachsene und sogar Jugendliche daran, was zumeist mit einem zu hohen Körperfettanteil einhergeht. Übergewicht ist ja nun offensichtlich, das lässt sich schwerlich verbergen. Selbst wenn sich Menschen mit Übergewicht und Adipositas wohlfühlen sollen, wie es heute propagiert wird, ist es ungesund und kostet Lebensjahre. Sie sprachen von Schamgefühl, das zusätzlich eine kontraproduktive Rolle spielen kann, wenn sportliche Aktivitäten deshalb gemieden werden.

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Menschen mit Übergewicht sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, undiszipliniert zu sein, meist von schlanken Menschen, denen ihre gesunde Appetitregulation nicht bewusst ist. Essen zu können was man möchte hat oft weniger mit Disziplin oder einem raschen Stoffwechsel zu tun, sondern mehr mit der Tatsache, dass sich das Sättigungsgefühl eher einstellt. Dabei ist die Unterstellung von Willensoder gar Charakterschwäche weder hilfreich noch fair. Hilfreicher ist es, über gesunde Ernährung das Essverhalten wieder einzurenken. Wenn die Kilos purzeln, macht Sport auch wieder mehr Spaß.

Übergewicht oder gar Fettleibigkeit entstehen, wenn über einen langen Zeitraum mehr Kalorien zu sich genommen als verbraucht werden. Üppiges Essen trifft auf Bequemlichkeit. Also mal ganz provokant gefragt: ist der Typ 2-Diabetiker nicht selber schuld?

PROF. SZENDRÖDI: Erst einmal spricht man nicht mehr von Diabetiker. Diese Bezeichnung könnte von Menschen mit Diabetes als stigmatisierend empfunden werden. Natürlich nimmt Essen bei den Betroffenen und deren Umfeld einen hohen Stellenwert ein, hingegen sind sportliche Aktivitäten bei Übergewicht beschwerlich und häufig nur eingeschränkt durchführbar. Wer stattdessen schlank und rank durchs Leben geht, Sport treibt und aktiv ist, dem sollte bewusst sein, dass er aus einer privilegierten Situation heraus bewertet, und zwar in zweierlei Hinsicht: erstens hinsichtlich seiner genetischen Disposition, also des glücklichen Umstandes eines günstigen Stammbaums und zweitens hinsichtlich seines Umfelds, in dem er groß werden durfte, weil er von Eltern oder Großeltern nicht mit hyperkalorischen Mahlzeiten versorgt und mit Süßigkeiten belohnt, sondern ausgewogen ernährt und innerhalb der Familie ein gesundes Essverhalten erfahren hat. Hinzukommen Fehlfunktionen der Schilddrüse oder des Sättigungsgefühls im Sinne von Störungen der hormonellen Signalwege, die im Gehirn, aber auch im Darm ihre Ursache haben können. Auch Medikamente, die jemand aus unterschiedlichen Gründen einnehmen muss, können die Entstehung von Übergewicht begünstigen. Demzufolge ist es absolut folgerichtig, dass der Deutsche

Bundestag am 3. Juli 2020 Adipositas als Krankheit anerkannt hat!

Worin liegen die endokrinologischen, also die hormonell bedingten und die metabolischen, also stoffwechselbedingten, Ursachen für Übergewicht und dem Entstehen der Zuckerkrankheit?

PROF. SZENDRÖDI: Der Diabetes ist ein komplexes Phänomen. Wir als Forscher und Ärzte lernen ständig Neues über diese Erkrankung. So unterscheiden wir nicht mehr nur zwischen Typ 1 und dem Typ 2 Diabetes. Den Typ 2 Diabetes klassifizieren wir in so genannte Subtypen und zwar nicht nur phänomenologisch, also nach seinen Merkmalen, wie z. B. schwer-insulinresistent oder schwer insulin-defizient. Wichtiger ist die jeweilige Prognose für die Entstehung von Folgeerkrankungen, also eine Differenzierung nach Art, Schwere und Prognose. Das Risiko für kardiovaskuläre und für neuronale Erkrankungen – einhergehend mit Schädigungen am autonomen Nervensystem oder auch an Füßen und Zehen mit schlechtheilenden Wunden, an den Augen, Nieren und anderen Organen – ist für das Therapiekonzept ausschlaggebend. Wir Mediziner können heute sehr viel genauer hinschauen und

sehr viel differenziertere Strategien zur Therapie des Diabetes entwickeln. Dabei gibt es Fälle, bei denen zum Beispiel eine intensivierte Lebensstilintervention keine Verbesserung bringt, sondern im Gegenteil die Sterblichkeit erhöhen kann. In anderen Fällen aber ist der Diabetes sogar heilbar, das heißt, der Langzeitblutzuckerwert HbA1c lässt sich auf Normalwert bringen und eine Medikation wird verzichtbar. Dabei aber kommt ein ganz wesentlicher Faktor dazu: Wir müssen viel früher und genauer diagnostizieren und eben entsprechend frühzeitig intervenieren.

Hier sprechen Sie an, was unter Sekundärprävention gemeint ist, also die frühzeitige Erkennung einer Diabeteserkrankung und die Vermeidung von Komplikationen an verschiedenen Organen wie Neuro-, Nephro- oder Retinopathie. Aber wird die Dunkelziffer derer, die einen Diabetes ausbilden, ohne eine Diagnose zu erhalten, noch immer als sehr hoch vermutet.

PROF. SZENDRÖDI: Tatsächlich ist davon auszugehen, dass unter uns viele Menschen mit Diabetes leben und es gar nicht merken. Der so genannten Prädiabetes, also die Vorstufe zur Zuckerkrankheit,

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ist aber keine Erkrankung, sondern eine Risikokonstellation. Diese tritt häufig mit anderen Faktoren gemeinsam auf, als da sind: erhöhte Blutfettwerte, insbesondere das LDL-Cholesterin, erhöhter Blutdruck und auffällige Leberwerte –und all das im Zusammenhang mit einem erhöhten Körperfettanteil. Das Konzept des metabolischen Syndroms wurde zwar widerlegt, ist aber immer noch ein gängiger Begriff dafür. Erwähnt werden muss auch ein Phänomen, das rasant zunimmt und erhebliche Risiken birgt: die nicht-alkoholische Fettleber. Wir Ärzte haben dabei zuerst das Risiko für den Patienten im Blick, schauen aber mit großer Sorge auch auf das Kostenrisiko für unser Gesundheitswesen. Damit gelangen wir zu einem Thema, das mir sehr am Herzen liegt und wo ich einen geradezu dramatischen Verbesserungsbedarf sehe: Die Primärprävention –also in dem Sinne, dass wir bereits die Entstehung solcher Risikofaktoren vermeiden und dazu auch Gelder aufwenden, die dann gut investiert sind, wenn Patienten ein im wahrsten Sinne des Wortes schwerer Lebensweg erspart bleibt und teure Behandlungskosten verringert werden, weil sie gar nicht erst entstehen.

Womit wir wieder bei unserem Thema sind: der aktiven Prävention im Sinne der Kultivierung eines Bewegungs- und Ernährungsverhaltens, das man gemeinhin als gesund bezeichnet.

PROF. SZENDRÖDI: Genau so, wie Sie das formulieren, teile ich das unumwunden. Es geht um Kultivierung und nicht nur

darum, bestimmte Nahrungsmittel als gesund oder ungesund zu titulieren oder Sport messbar zu machen und Wettbewerbe zu veranstalten. Prävention kann nur gelingen, wenn wir frühzeitig die Eltern und die Erzieher mit einbinden, Programme in die Hände erfahrener Sportpädagogen geben, bei Bedarf auch über die Medizin hinaus interdisziplinär arbeiten und bereits früh verfestigte Gewohnheiten klug verändern. Dazu braucht es niedrigschwellige Angebote und ein geduldiges Vorgehen in kleinen Schritten. „Tiny Habits“ ist ein schöner Begriff für die kleinschrittige Neuausrichtung von Gewohnheiten. Vor allem muss es gelingen, diejenigen zu erreichen, die nicht sowieso schon im Sportverein organisiert sind. Ein gelingendes Leben braucht Bewegung und eine respekt- und genussvolle Haltung gegenüber Lebensmitteln. Bedauerlicherweise spielen die Lebensmittel- und die Werbeindustrie bei notwendigen Veränderungen nicht mit. Auch der Gesetzgeber verhindert eben nicht, dass sich Werbekampagnen ganz gezielt an Kinder und Jugendliche richten und dabei ein genussvolles Essen mit Süßigkeiten assoziieren. An diesem Punkt werde übrigens sogar ich ungeduldig!

Noch eine persönliche Frage zum Schluss: Sie sind seit zweieinhalb Jahren in Heidelberg. Wieviel Geduld hat es gebraucht, um hier anzukommen?

PROF. SZENDRÖDI: Tatsächlich gar keine Geduld! In Heidelberg haben wir uns von Anfang an wohl gefühlt, das kann ich freiweg so sagen. Eine wunderbare Stadt

mit einer tollen Umgebung, liebenswerten Menschen und einer hervorragenden Infrastruktur für uns als Familie mit vier Kindern. Für mich ist das Arbeitsumfeld enorm wichtig. Ich verbringe viel Zeit in der Klinik, da ist es für mich persönlich unabdingbar, in einer guten Atmosphäre zu arbeiten. Besonders unter den Klinikdirektoren haben wir einen wirklich sehr offenen, respektvollen und sympathischen Umgang miteinander. Im letzten Winter war das Leitungsteam ein Wochenende gemeinsam verreist, um das Zusammengehörigkeitsgefühl noch mal zu stärken und uns gemeinsam über die Zukunft der klinischen Versorgung und wissenschaftlichen Marschrichtungen auszutauschen. Und wissen Sie, was für mich ausschlaggebend ist, um sagen zu können, dass wir als Familie in Heidelberg wirklich angekommen sind? Wir hatten zur Geburtstagsfeier meiner Zwillinge das Haus voll mit Freunden und für einige von den Kindern war es die allererste und teils spontane Übernachtungsparty. Das ist etwas, das mir das Gefühl gibt: hier sind wir zu Hause …!

Dann lassen Sie mich Ihnen zum Abschluss viele Momente wünschen, die für Sie ein Gefühl des Angekommenseins bedeuten: Erfolg mit Ihren Patienten, Freude am Forschen, ein wohlwollendes Miteinander mit Ihren Kollegen und ein gelingendes Familienleben im wunderschönen Heidelberg. Vielen Dank, liebe Frau Prof. Szendrödi, für Ihren Besuch, Ihre Zeit und für das Gespräch!

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Geduld–Wie sehen Sie das, Mark Reinhard

1 Sie verantworten in ihrem Beruf große Projekte, Teams und damit auch Budgets. Ist Geduld dabei hilfreich oder eher hinderlich?

Wie bei fast Allem im Leben, kommt es auf die Situation und den Blickwinkel an. In manchen Konstellationen kann Geschwindigkeit und Nachdruck von Vorteil sein, um seine Ziele zu erreichen. Ich persönlich jedoch meine, dass Geduld eine der zentralsten Fähigkeiten im Leben überhaupt ist. Sie ist erlernbar und hilft, Ruhe zu bewahren, Stress zu vermeiden und klare Sicht zu schaffen. Ich bin – wenn Sie so wollen – ein “Fan” von Geduld und versuche, mich auch immer wieder darin zu üben. Und das ist auch nötig, denn sie ist praktisch das Gegenteil von dem, was wir in unserem hektischen Alltag erfahren, in dem alles oft hier und sofort geschehen muss.

„Fan” bin ich in diesem Zusammenhang auch von einem Zitat aus Hermann Hesses Siddharta. Als Antwort auf die Frage, „was er denn könne”, antwortet Siddharta: „Ich kann denken, ich kann warten, ich kann fasten“. Das alles sind sehr geduldige Fähigkeiten, aus denen auf einfachste Weise Sicherheit, Unabhängigkeit und Zufriedenheit resultieren kann.

In meinem beruflichen Wirkungsfeld sehe ich mich aktuell mit einem gewissen Stillstand konfrontiert. Ich sehe, wie die externen Rahmendaten wie Zinsniveau und andere Einflussfaktoren eine Verschnaufpause verschaffen und zur Orientierung einladen. Gerade jetzt ist Geduld gefordert. Es ist eine Zeit des Reflektierens: wo stehen wir unternehmerisch, wo möchten wir hin? Diese Art Weichenstellung birgt die Chance, sich zu besinnen und die richtigen Wege in die Zukunft einzuschlagen. Für sich selbst aber eben auch im volkswirtschaftlichen Sinne.

2 Manch einer behauptet, eine junge Familie sei eine “Schule für Geduld”.

Wie sehen Sie das?

Das ist in meinen Augen eine durchaus treffende Aussage. Die Gründung einer Familie ist eine besondere Lebensphase, die mit einer Reihe von Umstellungen verbunden ist. Einfach so weitermachen wie vorher? Ausgeschlossen. Man benötigt mehr Zeit für das Private, Aufmerksamkeit für die Allerliebsten – und Geduld. Ich bin sehr glücklich über die Möglichkeit, viel Zeit mit meiner Familie, also mit meinen noch jungen Kindern, zu verbringen. Ich erkenne darin die vermutlich wertvollste Erfahrung und Phase meines Lebens. Und gleichzeitig ist sie mit einer Reihe von Einschränkungen für den Beruf verbunden – wie ein „Zweitjob“, wenn man so will. Diese Betrachtung muss man erst einmal erkennen und verinnerlichen. Daraus erwächst die Chance der Begrenzung und Fokussierung in einem positiven Sinne. Zu erkennen, was das Allerwichtigste ist und zu lernen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist enorm wertvoll. Für diese Erkenntnis jedoch braucht es Geduld mit sich selbst – nur dann ist zu rechtfertigen, dass man auch seinem Umfeld mehr Geduld abverlangt. Es ist nun mal unmöglich, die Uhr anzuhalten. Aber auf die innere Uhr zu hören ist auch eine Interpretation von Geduld – und übrigens sehr empfehlenswert.

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Mark Reinhard

• 40 Jahre, verheiratet, 2 Kinder

• Geschäftsführender Gesellschafter im Familienunternehmen Reinhard Unternehmensgruppe (RUG) mit Sitz in Sandhausen

• Schwerpunkt: Entwicklung und Errichtung von Einzelhandelsimmobilien und Nahversorgungskonzepten in der Region

• Zuvor Tätigkeit im Immobilienankauf bei Kapitalanlagegesellschaften in Frankfurt und New York

• Diplom Betriebswirt (BA) und Immobilienökonom (IRE|BS)

• Ehemals Badenligaspieler im Tennis bei den Herren sowie Bundesliga Herren 30

3 Sie sind ein sehr versierter und erfolgreicher Tennisspieler. Sind Sie auch ein geduldiger Tennisspieler?

Das kommt darauf an. In meiner besten Zeit habe ich sicherlich ein bisschen offensiver und zielführender gespielt, da bin ich durchaus entschlossen „auf den Punkt” gegangen. Im Laufe der Jahre bin ich dann geduldiger geworden, habe abwartender gespielt, mehr beobachtet, ruhiger agiert und dem Gegner erstmal die Chance gegeben, selbst Fehler zu machen. Das taktische Moment gewinnt an Bedeutung und der Kopf entwickelt die Führungsstärke über das eigene Spiel. Das ist eine spannende Entwicklung und macht den Turniertennissport zu einer Schule fürs Leben. Dabei ist spannend zu beobachten, wie hoch das Spitzenleistungsalter bei Tennisspielern ist und wieviel Zeit es offenkundig braucht, all die Fähigkeiten auszuschöpfen, die der Tennissport abverlangt. Und auch daran sieht man, dass es neben vielen Fähigkeiten vor allem auch Geduld braucht, um ein persönliches Top-Leistungsniveau oder gar eine Top-Platzierung in der Tennisweltrangliste zu erreichen.

In meinem Fall ist es allerdings so, dass ich die Geduld hierfür mittlerweile verloren habe. Ich greife kaum noch zum Schläger – vielleicht auch deshalb, weil meine Leistungsfähigkeit wegen der berufs- und familienbedingten Leistungsmöglichkeit mit meinem Ehrgeiz nicht mehr Schritt hält. Und so begnüge ich mich aktuell eben mit Fußball und habe vielleicht auch deshalb große Freude daran, weil ich dabei nicht Gefahr laufe, die Geduld mit mir zu verlieren …!

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Foto: privat

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Jedes der Häuser bietet modernste Technologien im Service, der Werkstattabwicklung und im Verkauf. Serviceannahme via Tablet und persönliche Erläuterung der durchzuführenden Serviceleistungen, sowie die einzigartige visuelle Darstellung des konfigurierten Fahrzeugs im Verkauf.

Aufgrund der persönlichen Nähe wird der Kunde in allen Häusern in Verkauf und Service aus einer Hand betreut. Durch diese Vernetzung sparen sich die Kunden umständliche Wege und können sicher sein, dass alle Anliegen intern weitergegeben werden.

Die Wartezeit wird in angenehmer Atmosphäre in modernen Wartelounges mit kostenlosem W-Lan und einer Auswahl an Heiß- und Kaltgetränken verbracht. Ein kostenloser Hol- und Bringservice und Ersatzfahrzeuge zu Vorzugskonditionen runden das Konzept ab. Ebenso steht ein Service Ersatzfahrrad zur Verfügung, um emissionsfrei nach Hause zu fahren.

Es lohnt sich sicher die Krauth-Gruppe einmal vor Ort an einem der Standorte zu besuchen und diese Nähe und die modernen Konzepte einmal selbst zu erleben.

Autohaus Krauth GmbH & Co. KG

Vertragshändler BMW, MINI, BMW M, BMW i

E-Mail: info@bmw-krauth.de

Internet: www.bmw-krauth.de

Standort Walldorf

Josef-Reiert-Str. 20 69190 Walldorf

Telefon: 06227 609-0

Standort Sinsheim

Neulandstr. 26 74889 Sinsheim

Telefon: 07261 9251-0

Standort Mosbach

Hohlweg 22 74821 Mosbach

Telefon: 06261 9750-0

Standort Hockenheim

Mannheimer Str. 2

68766 Hockenheim

Telefon: 06205 9788-0

Standort Heidelberg

In der Gabel 12 69123 Heidelberg

Telefon: 06221 7366-0

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WHO´S WHO

Rainer Speicher

Vom Handwerker zum Chef-Koordinator von Großbaustellen

Gäste in unserer Rubrik Who´s Who sind dem Racket Center in besonderer Weise verbunden. So sind die folgenden Zeilen immer auch ein Ausdruck von Respekt und Verbundenheit.

Das Bekenntnis zu unserem Haus und unserem Team zeigt sich in echtem „Herzblut-Engagement“, wodurch Ideen und Projekte entwickelt und vorangebracht werden – „weil wir uns an unsere Taten erinnern möchten und nicht an Dinge, die wir tun wollten“, wie es so schön heißt. Zielstrebigkeit, Geduld und Beharrlichkeit in Verbindung mit solidem Fachwissen und der Expertise aus fünfzig Jahren Erfahrung am Bau wissen wir zu schätzen.

Wer der Projektsteuerer Rainer Speicher ist, wissen wir aus einer sehr langen gemeinsamen Zeit einer fruchtbaren und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Hier lernen Sie ihn kennen …

Wer,wie Rainer Speicher, sein 50-jähriges Jubiläum in mehreren Funktionen bei unterschiedlichsten Bauprojekten feiern darf, muss schon in sehr jungen Jahren auf Baustellen unterwegs gewesen sein. Bereits im Alter von vierzehn hat er neben der Schule im Bauunternehmen seines Vaters und seines Großvaters mitgearbeitet. Es folgte eine klassische Lehre auf der Baustelle. Rainer Speicher hat sich als Maurermeister sein Know-how von der Pike auf erworben. Genauso, wie das Lesen von Büchern, hat er gelernt, Häuser zu lesen. Welche Geschichte steckt in einem Gebäude – bauphysikalisch, technisch, energetisch, gestalterisch und funktionell? Wie steht es um Klima, Sicherheit, Raumpflege und Wartungsaufwand …?

Ein Empfinden für Design und Gestaltung zu entwickeln ist die klassische Expertise von Architekten: Ist ein Gebäude stimmig, in Räumen ein Wohngefühl spürbar und die Ästhetik der Gestaltung einnehmend? Die Antwort auf diese Frage gut zu begründen ist das eine. Statische, bau- und gebäudetechnische Zusammenhänge zu erkennen, stehen oft auf einem anderen Blatt. Das nämlich ist es, worum es geht, wenn an einem Gebäude zum Beispiel Änderungen anstehen: Änderungen in der Gestaltung, noch viel mehr aber Änderungen im Nutzungszweck. Aus einer überholten Raumstruktur – einem „hässlichen Entlein“, wie Rainer Speicher es nennt –ein ansehnliches, wohnliches und zweckmäßiges Objekt („einen wunderschönen Schwan“) zu entwickeln, braucht Erfahrungen aus der praktischen Tätigkeit als Handwerker, Projektkoordinator und Bausachverständiger.

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Foto: Sonja May

Wer zu Beginn einer langen Karriere mit Umbauten und Totalsanierungen konfrontiert war, wird zum „Praktiker für Spezialfälle“, wie er sich sieht. Wenn Routinen verändert und spezifische, teils gewerkübergreifende Einzellösungen gefunden werden müssen, fängt es für Rainer Speicher an, Spaß zu machen.

Dazu muss man das Bauen lieben, wie er das von Herzen tut. Und zwar besonders dann, wenn ein Projekt anspruchsvoll wird, Termine, Budgets und Absprachen durcheinandergeraten und dem ein oder anderen Bauherren die Liebe zu seinem Projekt verloren zu gehen droht. Bei einer verlässlichen, fachkundigen und auch einfühlsamen Bauherrenvertretung geht es eben nicht mehr nur allein um technischorganisatorische Abläufe und Details, sondern um die Steuerung von Menschen. Schlussendlich liegt es an deren – im wahrsten Sinne des Wortes – „konstruktivem“ Zusammenwirken und konzentrierter Verfolgung eines gemeinsamen Ziels: ein Bauprojekt in einem zeitlichen, finanziellen und qualitativ klar definierten Rahmen zur Zufriedenheit des Bauherrn und bestenfalls aller Beteiligter abzuschließen und zu übergeben.

Verführerisch ist dabei der altbekannte Spruch: „Zeit ist Geld“. Am Bau trifft das häufig dann zu, wenn man sich zu wenig Zeit nimmt – nämlich für die Bestandsaufnahme, die Analyse, die Planung, die Sondierung der Angebote und die Vereinbarung verlässlicher Verträge. Alles Selbstverständlichkeiten? Möchte man meinen. Doch weit gefehlt! Wem die Geduld abhanden kommt, dem ist ein Projekt schnell entglitten. Wer meint, er könne bei Planung und Vorbereitung Zeit sparen, dem wird die Zeit bei der Ausführung und Nachbesserung durch die Hände rieseln. Vom Geld ganz zu schweigen. Um von Kostenschätzungen zu verbindlichen Angeboten zu gelangen, braucht es nun mal Gewissenhaftigkeit, Beharrlichkeit und das richtige Maß an Geduld.

Seine Instrumente schärft er durch die stete Fortentwicklung seiner elaborierten Steuerungstools und deren geduldige Anpassung an technologische Errungenschaften sowie an veränderliche gesetzliche und ökonomische Rahmenbedingungen.

Auf die Frage, bei welchem Projekt diese Eigenschaften und Instrumente am meisten zum Tragen kamen und welches sein Lieblingsprojekt gewesen sei, kommt seine Antwort spontan: Der Obere Luisenpark – zwei Mehrfamilienhäuser mit 30 Wohnungen in feinster, hochindividueller Ausgestaltung. Fast 500 Beteiligte dank des besonderen Umstands, dass beinahe

jeder Wohnungsinhaber mit besonderen Präferenzen auch hinsichtlich der ausführenden Firmen aufwartete. Hierbei die Erwartungen eines Bauherrn in realistische Bahnen zu lenken, Anpassungen anzuregen und von Zweckmäßigkeiten zu überzeugen, braucht Mut zur Veränderung.

Diesen Mut tankt Rainer Speicher gerne beim täglichen Spaziergang. In rund 90 Minuten strammen Schrittes ordnet er Ideen, durchdenkt Lösungen und entwickelt Argumente –Gedankenrevision, wie er sagt. Der Kopf eines verantwortlichen Bauherrenvertreters und Projektsteuerers muss wohlsortiert sein, denn: Routinen sind sein Metier eher nicht. Spezialfälle und Sondersituationen im Lichte von viel Geld, straffen Zeitplänen, anspruchsvollen Qualitäten und nicht selten sensibler Befindlichkeiten der Beteiligten fordern Einfühlsamkeit und Entscheidungsfreude gleichermaßen. Alle Beteiligten – vom zahlenden Bauherrn, planenden Architekten und ausführenden Unternehmer – auf dem Pfad der Tugend zu halten, kann auch eine psychologische Mammutaufgabe sein.

Traumtänzereien überlässt er eben lieber anderen. Wohl aber sind es die Werke großer Künstler, die ihn ins Träumen und Schwärmen geraten lassen. Rainer Speicher liebt die bildende Kunst – von der Ursprünglichkeit der Baukunst über die Bildhauerei, Malerei und Zeichnung bis zu Grafik, Fotografie sowie besonders das Kunsthandwerk. Mag die stringente Projektsteuerung viel Nüchternheit in sich tragen, braucht er für sich selbst umso mehr die ästhetische Inspiration. Sich den Genüssen kreativer Gestaltungen hinzugeben und in einem Bauwerk verwirklicht zu sehen, bereitet ihm freilich große Freude. Dass der Projektsteuerer im Bauherrenauftrag aber immer auch die Folgen überblicken muss, hat schon so manchen von nachhaltigen finanziellen Belastungen bewahrt. All das bündelt sich letztendlich in einem besonderen Verantwortungsbewusstsein, welches es braucht, um einen guten Job zu machen. Und wenn man ihn fragt, was sein Berufsleben so lebenswert macht, ist eine Antwort einfach: „Dass sich am Ende alle versöhnlich die Hand geben und sagen können, es ist gut geworden“!

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Rainer Speicher PROKOBA GmbH Gartenstr. 51 D-69198 Wiesloch
Tel.: 06222 - 38 35 48 Fax: 06222 - 38 35 49 Mobil: 0171 - 71 48 477 Home: www.prokoba.de

PARTNER UNTERNEHMEN

Porsche Experience Center Hockenheimring

Inmitten der legendären Rennstrecke des Hockenheimring befindet sich eine Porsche Welt, die 2019 erschaffen wurde, um die Sportwagenmarke anfassbar – erlebbar – zu machen. Um allen Porsche Fans und Porsche Fahrern einmalige Erlebnisse zu bieten. Einmalige Erlebnisse definieren sich in Fahrtrainings on- und offroad, Tagungen, Kongresse, Events und last – not least –gastronomisches Erlebnis.

Die Porsche Welt besteht aus einem 170.000 m2 großen Areal . Den Leuchtturm bildet das 4.500 m2 umfassende Porsche Experience Center, das eine kleine, aber feine Fahrzeugausstellung beheimatet. Natürlich Fahrzeuge der aktuellen Porsche Produktpalette, aber auch historische Porsche Modelle vom Porsche Museum in Stuttgart Zuffenhausen, die als kuratierte Ausstellung zweibis dreimal jährlich getauscht werden. Event- und Tagungsräume in Porsche Manier, einen Porsche Lifestyle Shop (mit einer Vielzahl toller Produkte rund um die Marke Porsche) sowie ein Café

und Restaurant. Stichwort Restaurant: ein Highlight in kulinarischer und optischer Hinsicht. Hochwertiges Interior Design in Verbindung mit einer regionalen, saisonalen und von Nachhaltigkeit geprägten Gastronomie. Weitere Highlights befinden sich im Untergeschoss des Gebäudes mit einer Tiefgarage voller Porsche und ganz oben – mit zwei Dachterrassen mit einem jeweils einmaligen und fantastischen Blick auf den gesamten Hockenheimring.

Vor allem aber definiert sich die Porsche Welt aus einem Handlingkurs mit 2,8 km Länge und voller aufregender und adrenalintreibender Schikanen, Dynamikflächen und einem Offroad Gelände für Fahrerlebnisse, die über den PEC eigenen Webshop gebucht werden können oder ganz individuell nach Wunsch des Gastes vom PEC Team konzipiert werden. Nach Verfügbarkeit wird auch die unmittelbare Nachbarschaft des Hockenheimrings genutzt, um spannende Eventformate mit Renn-streckeneinbindung zu realisieren: wie z. B. das Format „PEC meets GP Kurs

Hockenheimring“ oder die „Open Track Days“. Für die unterschiedlichsten Fahrerlebnisse – gecoached von professionellen Instrukteuren – stehen im Schnitt 85 Porsche Modelle zur Verfügung.

Auch das Thema „Community Building” steht beim PEC Hockenheimring ganz weit oben: erfolgreich wurde ein „Cars&Coffee“ Format etabliert, das den sensationellen Titel „FrühSchicht“ trägt: ein Treffen von Gleichgesinnten Porsche Fahrern und Fans, das in den Monaten April bis Oktober am jeweils letzten Samstag des Monats stattfindet. Warum Cars&Coffee? Das Porsche Experience Center gibt den Kaffee aus und die „Community“ kommt mit ihren Porsche Fahrzeugen und stellt diese aus. Benzin (und Strom) – Gespräche, neue Bekanntschaften und Freundschaften ergeben sich von selbst.

Wer ein Event plant und nach einer außergewöhnlichen Location sucht, dürfte im Porsche Experience Center fündig werden – mit einer 600 m2 großen

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und in sich skalierbaren Eventfläche sowie zusätzlichen Außenbereichen/ Dachterrassen und Konferenzräumen, Workingspaces immer mit sensationeller Aussicht. Von der standesamtlichen Trauung über Geburtstagsfeiern bis zu großen Firmenkongressen und -events ist alles möglich. Und mit genau dem vom Kunden gewünschten Set Up und Ablauf. Ob mit oder ohne Fahrevent. Aber immer mit einem hochwertigen gastronomischen Angebot.

Denkt man an die Marke Porsche und an den Hockenheimring, kommen einem als erstes wohl eher Bilder von Sportwagen auf der Rennstrecke in den Sinn. Besucht man aber das Porsche Experience Center Hockenheimring, wird schnell klar, dass den jährlich ca. 40.000 Gästen und Besuchern weit mehr geboten wird, als jede Menge unterschiedlicher Porsche Modelle.

Das Ambiente selbst ist ein Ereignis für sich. Beispielsweise wurde das Interior des Restaurants im Rahmen eines Design-Wettbewerbs von einem jungen Nachwuchs-Innenarchitekten gestaltet, dessen Werk durch eine moderne, detailreiche Gestaltung beeindruckt – die eine einzige Hommage an die Marke Porsche – vor allem aber – an den Standort ist.

Auch das kulinarische Angebot zeichnet sich durch Porsche typische Konsequenz aus: hausgemachte Zubereitung, auf die jeweilige Saison ausgerichtet und überwiegend regionaler Wareneinkauf. Höchste Qualität und ethische Faktoren werden fokussiert und gelebt. Auch hier lohnt ein Blick auf die Website um den nächsten Brunch mit Freunden und Familie oder einen Business Lunch oder ein schönes Dinner mal mitten im Hockenheimring zu genießen.

E-Mail: info@porsche-experiencecenter-hockenheimring.de Internet: www.porsche-experiencecenter-hockenheimring.de Insta: @pec.hhr

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Am Motodrom 9-11 68766 Hockenheim

Mit Ausdauer und Beharrlichkeit zur festen Größe im Erstligabasketball

Heidelberg Academics bringen Spitzensport und Stimmung in den SNP Dome von Eva Birkelbach

Über 10.000 begeisterte Zuschauer in der SAP Arena, den großen FC Bayern Basketball in München geschlagen, wachsende Zuschauerzahlen, umjubelte Heimsiege und die Entstehung der Crunchtime-Könige! Die vergangene Saison hat in Heidelberg einen Hype ausgelöst, der sich auch in der Sommerpause deutlich bemerkbar gemacht hat. Bereits zwei Monate vor dem ersten offiziellen Spiel der Saison 2023/2024 war die Anzahl an verkauften Dauerkarten so hoch wie nie zuvor. Man merkt: in Heidelberg tut sich was! Sowohl die Wahrnehmung im SNP dome als auch in der Stadt und der näheren Umgebung ist spürbar gewachsen.

Konstanz als Schlüssel zum Erfolg

Auch beim Blick auf den Kader lassen sich viele positive Zeichen erkennen.

Insgesamt sechs Spieler aus der Saison 2022/2023 konnten gehalten werden, diese Konstanz wird auch von Alex Vogel, sportlicher Leiter der MLP Academics Heidelberg, als sehr positiv bewertet: „Dass wir mit drei Importspielern und Akeem Vargas verlängern konnten, ist ein tolles Zeichen und macht uns stolz.“ Neben Tim Coleman, Elias Lasisi, Vincent Kesteloot, Akeem Vargas, Niklas Würzner und Bennet Hundt konnte der Kader mit vielversprechenden Neuzugängen verstärkt werden. Gleich zwei MVP’s, also zwei Spieler, die in ihrer Saison als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet wurde, laufen nun für die Heideberger auf. Einer davon, Isaiah Whaley, konnte sich sogar in der vorherigen Saison den mexikanischen Meistertitel sichern und kommt mit einer großen Portion Motivation und Vorfreude an den Neckar. Mit

seinen 2,03 Metern sorgt er vor allem defensiv für Highlights und gilt als starker Rebounder und Ring Beschützer.

Ein prominenter Rückkehrer

Der wohl prominenteste Neuzugang ist ein alter Bekannter, der mit seinem Wechsel wieder zurück in die Heimat kommt. Paul Zipser, der bereits in der besten Liga der Welt, der amerikanischen NBA, für die berühmten Chicago Bulls auflief, kehrt vom FC Bayern Basketball zurück nach Heidelberg und schnürt ab sofort wieder für die Academics die Basketballschuhe. „Ich freue mich wirklich sehr, nach Heidelberg zu meinem Herzensverein zurückzukehren. Das ist ein besonderer Wechsel, der mir natürlich viel bedeutet“, freut sich der gebürtige Heidelberger. Die Tatsache, dass so eine Verpflichtung möglich ist, spricht auch

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Volle Unterstützung: in Heidelberg ist die wachsende Basketballbegeisterung deutlich zu spüren I Foto: Niko Neithardt

für die gute Arbeit, die in den letzten Jahren geleistet wurde. Auch Alex Vogel weiß dies einzuschätzen und ist stolz über die Rückkehr von Zipser: „Für uns als Klub ist die Verpflichtung von Paul ein tolles Zeichen. Wir freuen uns wirklich sehr, einen qualitativ so hochwertigen Spieler ab der kommenden Saison bei uns im Team zu haben“.

Zipser ist neben Akeem Vargas und Niklas Würzner der dritte Spieler aus der Region, aus dem Team der Academics. Die „Jungs vom Neckar“ wollen dazu beitragen den entstandenen Hype weiter wachsen zu lassen und mit so vielen Heimsiegen wie möglich die Fans im SNP dome weiterhin begeistern. Die Heimstärke aus der abgelaufenen Saison, soll auch in der neuen Spielzeit ein Merkmal der Heidelberger werden.

Ein weiteres Merkmal soll laut Headcoach Joonas Iisalo die defensive Härte werden. „Defensiv waren wir letzte Saison nicht das Team, was wir sein wollten. Wir wollen ein hartes, defensives Team sein und stark rebounden“ erklärt der Finne. Um diese Ziele bestmöglich zu erreichen, wurden die beiden Assistant Coaches Hylke van der Zweep und Serena Benavente stärker in den Rekrutierungsprozess eingebunden, um eine ganzheitliche Einschätzung der Spieler zu gewährleisten. Während Hylke vermehrt für das Scouting der Spieler zuständig war, hat Serena, als Expertin im Bereich Athletik, vor allem auf die physischen Möglichkeiten sowie die Bewegungen der potenziellen Neuzugänge geachtet.

Eins ist klar: sowohl auf als auch abseits des Feldes gibt es viele positive Zeichen und Signale. Das sportliche Ziel bleibt dennoch gleich: Klassenerhalt! Auch im dritten Jahr in der easyCredit Basketball Bundesliga gilt es zunächst alle Abstiegsgespenster schnellstmöglich zu vertreiben. Aber das knappe Verpassen der Playoffs in der Vorsaison hat Hunger auf mehr gemacht und wer weiß was in dieser Saison mit den heimischen Fans im Rücken und einer basketballbegeisterten Stadt alles möglich ist.

INFOS, TICKETS und TERMINE

Tickets für die MLP Academics Heidelberg gibt es ab 5 Euro. Einfach den nebenstehenden QR-Code scannen, ein passendes Heimspiel aussuchen und dabei sein!

Alle Infos unter: www.mlp-academics.de

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Vertrautes Bild: das Team feiert mit den Fans einen Heimsieg I Foto: Niko Neithardt Heidelberg Eigengewächs Niklas Würzner steht auch in der Saison 2023/2024 für Heidelberg auf dem Feld I Foto: Lukas Adler

HERZLICH WILLKOMMEN

Liebe Leser des RC Premium, mein

Name ist Fabian Almritter, ich bin 23 Jahre alt und komme aus einem beschaulichen Dorf in Unterfranken, in dessen Nähe ich mein Abitur auf einem Wirtschaftsgymnasium abschloss. Nach dem Abitur im Jahr 2018 begab ich mich auf eine siebenmonatige Reise durch Australien. Neben den Besuchen der drei größten Städte – Sydney, Melbourne und Brisbane – verbrachte ich die meiste Zeit auf einer Traubenfarm irgendwo im Nirgendwo, um mir die Reise zu finanzieren. Nach Deutschland kehrte ich zurück, um in Heidelberg mein Bachelorstudium im Sportmanagement aufzunehmen. Dieses schloss ich Anfang des Jahres 2023 erfolgreich ab, ebenso wie ein paar Monate später die IHK-Weiterbildung zum Eventmanager.

Das Racket Center lernte ich im Rahmen meiner Volunteertätigkeit beim MLPCup 2023 kennen und absolvierte in dessen Folge ein Praktikum im Sporteventmanagement bei der Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung, der GSM mbH. Dabei wurde mir das Vertrauen geschenkt, die Racketlon German Open 2023 eigenständig zu planen und zu organisieren, in dessen Durchführung das Praktikum seinen Höhepunkt fand. Seit Juli 2023 bin ich nun in Festanstellung bei der GSM und dem Racket Center in den Aufgabenbereichen Event- sowie Partnermanagement und Vertrieb tätig.

Seit meiner Kindheit spiele ich Fußball im Verein – mittlerweile in Heidelberg. Als Kapitän und somit Teil des Mannschaftsrats sowie seit kurzem als Verantwortlicher für Events und die Außendarstellung des Vereins, möchte ich meine Kompetenzen einbringen, die Mannschaft voranbringen und dem Fußball in gewisser Weise zurückgeben, was er mir gibt. Dasselbe gilt im übertragenen Sinne auch für meine Arbeit hier im Racket Center. Schnittstellen zum Eventund Partnermanagement ergeben sich darüber hinaus in meiner Tätigkeit als Vorsitzender des Spendenlauf Heidelberg e. V., in dem ich meine Affinität zum Laufsport mit der sozialen Komponente verbinde.

In diesem Sinne freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit und ganz besonders darauf, den MLP-Cup im Januar nicht nur in der Durchführung, sondern auch in der Planung zu betreuen.

Hallozusammen, mein Name ist Meike Veltkamp, ich bin Physiotherapeutin und habe meine Ausbildung mit der staatlichen Anerkennung im Jahre 2015 in Heidelberg abgeschlossen. In den darauffolgenden Jahren habe ich zahlreiche Fort- und Weiterbildungen im physiotherapeutischen Bereich sowie in der Ernährung und im sportlichen Be reich absolviert. Ich habe vorher in einer Praxis gearbeitet, welche sich auf Sport therapie, orthopädische und chirurgi sche Therapie spezialisiert hat.

Schon immer hat mich der Bewegungs apparat des Menschen begeistert und fasziniert. Ich finde es einzigartig, was ein menschlicher Körper alles leisten kann. Bei Krankheitsbildern, Verletzun gen oder bei manchen Schicksalsschlä gen müssen Bewegungsabläufe wieder erlernt werden. Dabei kann ein Physio therapeut mit seinem Fachwissen sehr gut den Patienten unterstützen, helfen und begleiten.

Als Physiotherapeut finde ich es interes sant zu sehen, wie sich die Beschwerden, die der Patient manchmal Jahre lang mit sich schleppt, durch einfache Übungen, unterschiedliche physiotherapeutische Behandlungen oder aktives Training ver bessern oder verändern.

Meine Auffassung von Therapie ist:

» Weg von der „Wohlfühl-Massage“, die meistens nur kurzzeitig die Beschwerden des Patienten lindert.

» Hin zum „Eigenen aktiven Bewegen und Trainieren“, wo man auf längerfristiger Sicht das Problem des Patienten verbessert und diesem wieder mehr Lebensqualität und Alltagsaktivität bieten kann.

Ich freue mich, das ZAP PhysiotherapieTeam im Racket Center seit Mai 2023 zu unterstützen.

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Wie alles begann

Nach dem Kauf des Objekts „Badischer Hof“ Ende 2000 kamen Regina und Andreas Hänssler, mit dem Eindringen in die Geschichte des Gebäudes und mit fortschreitender Renovierung der Gedanke, das traditionsreiche Anwesen mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen wiederzubeleben.

Das gewaltige Interesse an den ersten Veranstaltungen im März 2003 mit Joana und darauffolgend mit Christian Habekost und Bernd Kohlhepp zeichnete den Weg zur Kleinkunstbühne. „Das Palü“ (ein Fantasiename) war geboren und wurde von Anfang an als Non-profit-Organisation und als Hobby der ganzen Familie Hänssler betrieben. Bis heute sind an fast 200 überwiegend ausverkauften Palü-Abenden rund 100 verschiedene Künstler aufgetreten.

Musik für gute Zwecke

Im Frühjahr 2008 wurde der ehemalige Malzkeller zur Eventlocation saniert. Seitdem werden dort überwiegend Konzerte, insbesondere JamSessions veranstaltet.

Die Künstler spielen ohne Gage, die Gäste dürfen für soziale Projekte spenden. Inzwischen wurden knapp 40.000 Euro gesammelt und an unterschiedlichste Organisationen verteilt.

20 Jahre und keine bisschen müde

Das Palü funktioniert auch nach 20 Jahren bestens. Neben Regina und Andreas Hänssler (Eigentümer und Intendant), den beiden Söhnen Sebastian und Rolf, sind einige engagierte Helfer, wie Jörg Knobloch für die Bereiche Werbung, Homepage, Newsletter, Bestellplattform, Johannes Bähr für die Licht- und Tontechnik und Ulli Bühler für das Kartenmanagement ehrenamtlich tätig.

„Die Künstlerauswahl treffen wir im Familienund Freundeskreis. Inzwischen sind wir bei zahlreichen Agenturen gelistet und gelten in Künstlerkreisen als Geheimtipp, „wenn man es mal ins Palü geschafft hat…“ Das Palü werden wir erhalten, so lange es allen Beteiligten Spaß macht und unseren Gästen Vergnügen bereitet.“

Die 5 Veranstaltungen im 2. Halbjahr 2023 sind bereits ausverkauft, wir freuen uns aber Sie 2024 begrüßen zu dürfen.

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SHOW PROGRAMM
„Das PALÜ“ –die Kleinkunstbühne in Seckenheim
Kabarett trifft Kochtopf Fotos: joerg-knobloch.de

Auszug Programm 2024

12.01.24: Palü-Keller – JamSession

Fr. 19.01.24: Legendär-Kabarett - „Winnetou IV“ mit Ulli Boettcher und Bernd Kohlhepp

Fr. 28. 01.24: Special-Format –„Kabarett trifft Kochtopf“

Michael Sens (Komponist & Pianist) trifft KlausPeter Wamich (Chefkoch und Geschäftsführer vom Badischen Hof)

Ein kulinarisches 4 Gänge Menü gepaart mit hochklassigem Musik-Kabarett

Fr. 23.02.24: Musik-Kabarett – Sven Garrecht, Liedermacher und Kabarettist –Gewinner der Tuttlinger Krähe

Interessenten können sich ab Ende Oktober online informieren unter: www.palue-mannheim.de

Der Kartenvorverkauf ist für Ende November 2023 geplant.

JamSession oben, Außenansicht Badischer Hof und Klaus Wamich mit Serviceteam unten
RC Premium 3/2023 www.heidelberger-schloss-gastronomie.de AB NOVEMBER 2023
HEIDELBERGER SCHLOSS

Ab November geht es auf dem Schloss wieder heiß her und besonders emotional zu! Mit einer neuen Musik-Dinnershow “Tina at the Castle –a Tribute to Tina Turner” feiern wir die Queen of Rock und zollen ihr mit einer Show der Superlative Rspekt.

She was SIMPLY THE BEST

High Heels, knappe Minis, eine markante Stimme mit dem typischen Timbre und Energie, die sich in ihren Shows potenziert entlud. Diese Kriterien treffen nur auf eine herausragende Größe der Rockund Popwelt zu: Tina Turner.

Kaum eine Künstlerin auf dieser Welt war in der internationalen Musikszene so fest verwurzelt wie sie, ihr Tod hat uns überrascht und sehr berührt. Mit ihrer einzigartigen Stimme prägte sie die Musikwelt wie keine Zweite. Ihr Tanzen, ihre Stimme und ihre Power bleiben für immer in unseren Herzen.

Martin Scharff und Team haben bereits Monate vor dem Tod von Tina Turner eine große Show konzipiert. Der überraschende Tod der Rockdiva ist einmal mehr eine Motivation und ein Antrieb, eine Schippe draufzulegen und nun eine noch gewaltigere Retrospektive und Hommage an die Musikerin zu veranstalten!

Dazu meint Martin Scharff: „Wer ihre Stimme einmal live erlebt hat, den lässt es nie wieder los. Diese Power, die Lebensfreude, diese große Stimme und eine umwerfende Bühnenpräsenz. Wir werden Alles geben, um dem mit unserer Show in nichts nachzustehen. Dabei steht die Tina Turner-Interpretin Tess D. Smith für einzigartige Gesangsqualität und eine unfassbar ähnliche Energi wie die echte Tina! Wir freuen uns riesig auf diese besonders emotionale Show!“

Alle Welt-Hits mit großer Bühnenshow, gesungen von Deutschlands bester Tina TurnerInterpretin: Tess D. Smith!

Wahrlich mit der „Soul of Tina“ ausgestattet, singt die charismatische Tess D. Smith alle Tina-Hits wie „It takes Two“, „We Don’t Need Another Hero“, „Simply the Best“, „What’s Love Got To Do With It“ und „Private Dancer“ auf unserer Bühne im Königssaal des Heidelberger Schlosses. Seit über 25 Jahren verkörpert die quirlige Sängerin ihre große Ikone auf der Bühne und war bereits mehrere Jahre mit dem Musical „The Soul of Tina“ auf Tournee. Sie ist eine ausdrucksstarke und stimmgewaltige Entertainerin mit viel Soul.

Bei so viel sattem Sound und Schwung hält es garantiert niemanden auf den Stühlen!

Der beeindruckende Königsaal des Heidelberger Schlosses wird zur großen Show-Bühne mit LED-Leinwand

Vom 23. November bis 27. Januar verwandelt sich der Königssaal in eine TinaTurner-Showbühne. Eine große LEDLeinwand sorgt für Arena-Atmosphäre. Der Dresscode lautet wie immer im Schloss „Come as you are“ – Hauptsache die Gäste fühlen sich rundherum wohl. Nichtsdestotrotz sind High Heels, Minirock, Tina-Mähne oder andere Rockoutfits natürlich absolut passend und willkommen! Denn auch, wenn der Schlosshof gepflastert ist, können Wechselschuhe an der Garderobe während des Abends abgegeben werden.

Ein Erlebnis für alle Sinne mit gehobenem Menü des Spitzenkochs Martin Scharff plus passende Weinbegleitung!

Zwischen den Showeinlagen präsentiert Gastgeber Martin Scharff mit seinem Team ein gehobenes 4-Gang-Menü mit allem, was die Schlossküche zu bieten hat. Auch das Menü wird eine Hommage an die Künstlerin sein und ist inspiriert von der Küche der Lebensorte von Tina Turner.

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DINNER SHOW
In der größten Schlossruine Europas wird der Rocklegende Tina Turner Respekt gezollt –mit einer Show der Superlative!

Dazu gibt es die passenden ausgewählte Spitzen-Weine von den führenden Winzerinnen Deutschlands. Versierte Barkeeper servieren zusätzlich kreative Longdrinks. Der erstklassige Service der Heidelberger Schlossgastronomie umsorgt die Gäste während der Show und lässt keine Wünsche offen.

Die Heidelberger Schlossgastronomie hat viele Specials für alle Gäste konzipiert

„Tina at the Castle“ bietet exklusiv bei den ersten drei Spielabende VIP-Tickets (zum gleichen Preis!) an: mit exklusivem Champagnerempfang, Fingerfood und hochkarätigen Goodiebags. Limitierte Ticketanzahl – schnell sein lohnt sich. Die Tickets können über die Website heidelberger-schloss-gastronomie.de gekauft werden.

Neben weiteren Specials für private Gruppen und Menschen unter dreißig Jahren, gibt es ebenfalls exklusive Angebote für Weihnachtsfeiern und Businessgruppe von 12 bis über 200 Personen. Diese erwartet Erlebnis, das Teams und Mitarbeitenden einen einzigartigen und unvergesslichen Abend in außergewöhnlicher Kulisse auf dem Heidelberger Schloss beschert.

Und natürlich: auch zum Verschenken – der „Tina at the Castle“-Gutschein Zum Geburtstag, als Weihnachtsgeschenk oder als großes Dankeschön: ein Besuch der großen Tina at the CastleShow ist ein einzigartiges Erlebnis auf dem Heidelberger Schloss. Mit einem Gutschein lässt sich terminoffen ein schönes Geschenk bestellen. Die Be-

schenkten können den Gutschein im Onlineshop gegen ein Ticket zum Wunschdatum (nach Verfügbarkeit) einlösen.

Martin Scharff – der kulinarische Gastgeber auf dem Heidelberger Schloss

Als Gastgeber diverser Restaurantkonzepte und Highlight-Events im Heidelberger Schloss, verbindet Martin Scharff die Menschen mit Genuss und Kultur wie kein anderer in der Rhein-Neckar-Region!

Der Spitzenkoch ist bereits seit 2012 der kulinarische Schlossherr in der schönsten Schlossruine der Welt. Seither feilt er mit kreativer Leidenschaft kontinuierlich an verschiedenen kulinarischen Konzepten, die durch die unterschiedlichen Ausrichtungen ein ganzheitliches gastronomisches Angebot im Schloss bieten. Und das kommt an – sowohl bei den Heidelberger als auch bei Touristen aus dem In- und Ausland!

Alle Infos, Termine zu den Events & Öffnungszeiten der Restaurants finden Sie online unter: heidelberger-schloss-gastronomie.de

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Konditorweltmeister Bernd Siefert und Gastgeber Martin Scharff haben für ihre Gäste ein wunderbares Dessert kreiert. I Foto: Kati Nowicki Die charismatische Tess D. Smith.

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Für unser besonderes Engagement bei der Vergabe von Förderdarlehen erhalten wir immer wieder Auszeichnungen der Landesbank BadenWürttemberg.

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Die 25 Jahre Jubiläumsshow

Vor einem Vierteljahrhundert konnte niemand ahnen, dass die erste Spielzeit des Radio Regenbogen Palazzo auf dem Mannheimer Toulonplatz unter der damaligen, kulinarischen Leitung von Manfred Schwarz und in der Folgesaison von Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann der Auftakt für eine über zwei Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte werden würde. Fast eine Million Besucher haben sich seither von den Weltstars der Artistik bei einem exquisiten Vier-Gang-Gourmet-Menü von Kochikone Harald Wohlfahrt bezaubern lassen und aus der anfänglich sechswöchigen Spielzeit wurden sechs Monate pro Saison. Über zwei Jahrzehnte stand der Spiegelpalast von Oktober bis März auf dem Europaplatz beim Planetarium und wurde im vergangenen Jahr von den beiden Investoren Rolf und Tom Balschbach in eine neue Zukunft auf dem Mannheimer Taylor AREAL geführt.

Die beiden Palazzo-Produzenten Gregor Spachmann und Rolf Balschbach waren sich bei der heute im Autohaus Ebert in Weinheim stattgefundenen Pressekonferenz einig: „Für uns ist die Entwicklung des Radio Regenbogen

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DINNER SHOW
Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo 2023/24

Harald Wohlfahrt Palazzo im Rückblick unglaublich. Wir sind sehr stolz, dass sich unsere Produktion als fester Bestandteil der Mannheimer Kulturszene mit einer Strahlkraft weit über die Metropolregion hinaus trotz zum Teil schwieriger Zeiten auf diesem gleichbleibenden hohen Niveau etabliert hat. Dabei ist uns die Qualitätssicherung in allen Bereichen – sei es aus künstlerischer, kulinarischer oder technischer Sicht - besonders wichtig, denn dazu fühlen wir uns unserem Publikum, das sich aus einem hohen Anteil aus Stammgästen zusammensetzt, verpflichtet. Nur dank der Begeisterungsfähigkeit unserer PalazzoBesucher, die uns über all die Jahre begleitet haben, stehen wir da, wo wir sind. Für ihr Vertrauen und ihre Begeisterungsfähigkeit möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken, denn nur mit einem so tollen Publikum können wir diese phantastische Show produzieren.“

Mitinvestor Tom Balschbach fügt dem hinzu: „Mit dem Umzug auf das eigene Veranstaltungsgelände im Taylor AREAL haben wir die Weichen für die Zukunft des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo gestellt. Hier breitet sich für uns eine Spielwiese aus, die es ermöglicht, ein attraktives, kulturelles und kulinarisches Angebot für das ganze Jahr zu schaffen. Nach einer Rekordsaison in der vergangenen Spielzeit ist klar, dass unser neues Konzept angenommen wurde.“

Durch die 25 Jahre Jubiläumsshow wird Publikumsliebling Dustin Nicolodi führen, der bereits 2019 die Herzen der Gäste mit viel Charme und einem bunten Strauß an Tricks im Sturm eroberte. In der dreieinhalbstündigen Show werden spektakuläre, neue Topacts der internationalen Akrobatikszene das Publikum zum Staunen bringen. Eingerahmt vom zehnköpfigen Tanzensemble in seinen glamourösen Kostümen werden die eigens für Palazzo arrangierten Musikeinlagen von Sänger Jimmie Wilson die Gäste den Alltag vergessen lassen.

Die neue Palazzo Saison startet bereits ab dem 6. Oktober. Tickets für Show und Menü sind ab 69 € unter der Hotline 01805 - 60 90 30* erhältlich. Infos und Buchung unter www.palazzo-mannheim.de.

Die Show beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. An Sonn- und Feiertagen beginnt die Show bereits um 18.00 Uhr, Einlass ab 17.00 Uhr. Montags sowie am 24.12.23 und 1.1.24 ist spielfrei.

(*Mo-Fr 9 – 17 Uhr, 14 Cent/Min aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Cent/Min aus dt. Mobilfunknetzen)

KINDER WORKSHOP

Starkklar: mental stark –im Umgang mit Scham ...

Ein Empowerment-Projekt unter der Leitung von Dr. Kathera Kamsi von Michael Quitsch, Headcoach der Tennisakademie Rhein-Neckar

Als nach drei Stunden der Flipchart weggeräumt und die Lichter ausgeschaltet wurden, endete der dritte und letzte Workshop dieser Reihe, mit Frau Dr. Khatera Khamsi. Unter der Überschrift „Starkklar – mental stark“ beschäftigten sich neun Kindern und Jugendliche, die regelmäßig in der Tennisakademie Rhein-Neckar trainieren, diesmal mit dem Thema Scham. Jeder kennt dieses Gefühl. Im Sport kann es passieren, immer mal wieder diesem Gefühl ausgesetzt zu sein. Was genau ist dieses Gefühl, wie macht es sich bemerkbar und wie können auftretende Schamgefühle auf Dauer reguliert werden? Das waren die zentralen Fragen, die in diesem Workshop behandelt wurden.

Was sind Schamgefühle?

Aus meiner eigenen Jugend erinnere ich dieses Erröten, manchmal auch Stottern vor anderen, wenn mich jemand mit einer Bemerkung, einem Wort oder einer Geste genau dort „getroffen“ hat, wo es begann, körperlich weh zu tun. Es war wie „ertappt“ worden zu sein. Dieses Gefühl kroch zunächst unter und dann auf Haut und Gesicht. Ich fühlte mich peinlich berührt und bloßgestellt, gedemütigt und regelrecht gekränkt.

Die Zeiten haben sich diesbezüglich nicht sonderlich geändert, denn auch heute sind Kinder und Jugendliche „angefasst“, wenn man ihnen attestiert, „uncoole“ Klamotten zu tragen, sie in den Augen anderer einfach nicht “swag (lässigcool)“ oder „krass“ genug sind, oder vom

Lehrer vor der versammelten Klasse gar als „dumm“ bezeichnet werden. Letzteres kenne ich auch aus meiner Schulzeit: „Quitsch weiß was … – ich antworte – … ach nein, doch nicht!“. Man wird vom Lehrer zur Tafel zitiert und kann die „einfachste“ Aufgabe, meist im „Lieblingsfach“ Mathematik, nicht lösen.

Und wie ist das in einem Tennismatch –bei dem auch schon mal Eltern, Trainer, Funktionäre und andere Menschen zuschauen? Wenn einem gegen einen vermeintlich schwächeren, in der Rangliste weit niedriger positionierten, Gegner die Partie aus den Händen gleitet, kaum mehr ein Ball sein Ziel findet und man mit einer peinlichen Vorstellung eine Niederlage kassiert?

92 RC Premium 3/2023

Warum Schamgefühle?

Oft schämt man sich zutiefst, ist innerlich extrem berührt, angegriffen, befangen und hat das Gefühl, versagt zu haben. Eigene Bewertungen wie: „Wie kann ich gegen den verlieren?“ oder Fremdbewertungen: „Wie kannst du nur gegen die verlieren?“ sprechen Bände. Man äußert so, ein „Loser“ zu sein oder glaubt, aus der Sicht anderer auf einen, als ein solcher wahrgenommen zu werden. Am liebsten würde man den Tennisschläger für immer in die Ecke stellen. Nach einem verlorenen Match kann die Scham überwältigend sein.

Der Sozialpsychologe Jonas Rees definiert Scham in diesem Kontext als aversive Emotion, „die häufig mit einem Gefühl der Unzulänglichkeit einhergeht“. Sie wird empfunden, wenn das Selbstbild einer Person nicht mit dem Bild übereinstimmt, das andere Personen von ihr haben oder das die Person selbst aufgrund bestimmter Umstände von sich gewinnt. „Peinlich, dass ich das nicht weiß (oder kann oder schaffe)!“, ist dann die logische Selbstkasteiung, die auf ein derartiges „Versagen“ folgt.

„Männer weinen heimlich …“ (Herbert Grönemeyer aus dem Album 4630 Bochum)

War das nicht so? Ich meine mich zu erinnern, dass es sich noch bis in die 80er

Jahre für Männer nicht gehörte, in der Öffentlichkeit zu weinen, zu erröten oder Furcht zu zeigen. Derlei Eigenschaften wurden eher Frauen als Männern zugeschrieben. Alles, was in irgendeiner Form mit Gefühligkeit zu tun hatte, war für Männer eines dieser Tabus, die jeglicher Vernunft widersprachen, der vorherrschenden Gesellschaftsordnung allerdings entsprachen und zwar quer durch alle Gesellschaftsschichten. Dieses Bild des archaischen Tränenverweigerers oder „Indianers, der keinen Schmerz kennt!“ übertrug sich auf die Erziehung und hinterließ bei vielen, die in ihrer Kindheit mit derartiger Pädagogik malträtiert wurden, ihre Wunden. In archaisch regierten Gesellschaften oder Kleinstgesellschaften, wie beispielsweise Clans ist die Verurteilung oder gar Geißelung männlicher Gefühle übrigens heute noch charakteristisch für das Rollenbild von Mann und Frau.

Wer sich eingehender mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle Veröffentlichungen von Brené Brown, einer amerikanischen Soziologin, die zu Scham und Empathie forscht. Der Titel ihrer Veröffentlichung ist bezeichnend: „Verletzlichkeit macht stark: Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden“, München 2017.

Scham – wie gehen wir damit um?

Nach dem Motto „Früh übt sich!“ lernten Kinder in dem Projekt, sich ihren Gefühlen zu stellen und in einem vertrauensvollen Rahmen auch darüber zu sprechen. Dafür haben alle Kinder zu Beginn des Workshops eine Vereinbarung unterzeichnet, dass alle persönlichen Beiträge in den vier Wänden des Seminarraumes bleiben und dass jede Äußerung ernst genommen und über niemanden gelacht wird! Über Scham zu sprechen, erweist sich eben als weitaus schwieriger, als z. B. über Angst(-gefühle) zu sprechen.

Scham kommt dem Verlust des Selbstwertgefühls gleich. Brené Brown meint, Scham sei die Empfindung persönlicher Fehlerhaftigkeit und hat mit der Angst vor Zugehörigkeitsverlust zu tun. Dieses Gefühl, nicht liebenswert zu sein, ist so eng mit unserer Identität und unserem Selbstwert verbunden, dass es eine wortlose und somit umso stärkere körperliche Reaktion hervorruft. Je nach persönlicher Geschichte und genereller Befindlichkeit, ist die Antwort auf Schamauslöser sehr individuell. Sich peinlichen Situationen zu stellen, Blamagen ins Auge zu sehen und dann offen darüber zu sprechen, die eigene Gefühlswelt zu beschreiben und benennen, was das mit einem selbst macht, sind wichtige Schritte zur Bewältigung und Selbstversicherung.

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Stolz und eigene Wertschätzung (Selbstwert) als Regulative von Scham

Unser Ziel ist, Kinder schrittweise und systematisch zu befähigen, schamauslösenden Situationen differenziert zu begegnen. Dazu lernen sie, ihre situativ aufkeimenden Gefühle zunächst zu erkennen und anzunehmen. Diese Form der „Geduld mit sich selbst“ ist die Voraussetzung dafür, Gefühle positiv zu regulieren. Daraus entwickelt sich sukzessive eine persönlichkeitstragende Selbstwertschätzung. Dr. Kathera Khamsi meint: „Auch, wenn ich mich scheinbar oder auch tatsächlich falsch verhalten und mich blamiert habe, bin ich ein wertvoller Mensch!“

Starkklar unterstützt die Persönlichkeitsbildung

Viele ungewollte und gewollte Beobachtungen, viele Gespräche mit Athleten und Eltern, eigene Erfahrungen, die ich als Tennisspieler oder im Rahmen meiner langjährigen Tätigkeit als Verbandsund Honorartrainer des DTB machen durfte sowie Erinnerungen an meine Kindheit, haben mich dazu bewogen, Kindern ein Lernbegleiter zu sein. „Gute Sportler ausbilden“, wie es sich die Tennisakademie Rhein-Neckar auf die Fahne geschrieben hat, zielt auf die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen ab, aber eben auch neben dem Sportplatz. Ich vertrete die Ansicht, dass Sport eine unterstützende, nicht aber dominante Funktion in der Persönlichkeitsbildung junger Menschen einnehmen sollte. Kinder sind zuallererst Schüler, Familienmitglieder, Freunde von anderen – und eben auch Sportler.

Wichtiger als sportliche Spielfelder sind die Beziehungsfelder, in denen sich junge Menschen bewegen und in denen sie sich verorten müssen. Zu dieser „Verortung“ gehören Vertrauen und Selbst-

wirksamkeitsüberzeugung, aber auch Distanz und Abgrenzung. Das zu lernen –also Erfahrungen zu verarbeiten, Gefühle zu reflektieren, Impulse zu steuern und Selbstwert aufzubauen – brauchen Zeit und Geduld.

Enge Bindungen helfen

–Starkklar unterstützt dabei Schon im Eltern-Workshop zu Beginn unserer Projektphase wurde deutlich, wie wichtig enge Bindungen sind, um Selbstwert aufzubauen und Selbstvertrauen auszubilden. Und das engste aller Bindungsgefüge finden Kinder in den eigenen vier Wänden vor, am Mittagsund Abendtisch, also in ihren Familien. Dort, wo ein Großteil der Persönlichkeitsbildung stattfindet und persönliche Entfaltung in aller Klarheit möglich ist. Dort, wo Kinder und Jugendliche Halt suchen und finden, egal, ob sie aus der Schule mit kleineren oder größeren Problemen heimkommen oder eben vom Tennis- oder Sportplatz mit Enttäuschungen in der Sporttasche.

Workshop-Projekte wie „Starkklar – mental stark“ können einen begleitenden und wichtigen Beitrag zur elterlichen Erziehung leisten, weil sich die Teilnehmer in ihrer sogenannten Peer Group bewegen und zu der Erkenntnis gelangen, dass sie alle doch gleich bewegt sind in ihren Gefühlen, oder um mit den Worten eines Teilnehmers zu sprechen: „Ich finde den Workshop schon deswegen klasse, weil es allen so geht wie mir und ich deswegen kein schlechtes Gefühl mit mir haben muss.“ Einzig ihre Individualität unterscheidet sie und das ist mitnichten ein Widerspruch.

In diesem Sinne möchte ich Frau Dr. Khatera Khamsi großen Dank aussprechen für ihre kompetente und empathie geleitete Durchführung der drei Workshops sowie ihre begleitende Expertise beim Verfassen dieses Artikels.

So bleiben wir gelassen und üben uns in Geduld – es lohnt sich …

94 RC Premium 3/2023

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NEFZ-Fahrzyklus des Continental GTC Azure (V8): Kraftstoffverbrauch (Benzin), l/100km – innerorts 16,6, außerorts 8,9, kombiniert 11,7. CO2-Emissionen kombiniert – 266 g/km. Effizienzklasse: E.

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BENTLEY MANNHEIM Der Name ‚Bentley‘ und das geflügelte ‚B‘ sind registrierte Warenzeichen. © 2023 Bentley Motors Limited. Gezeigtes Modell: Continental GTC Azure
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