ZAP Impuls 1/2024

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AUSGABE

1/2024

Impuls DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM ZENTRUM AKTIVER PRÄVENTION

MENSCH & WANDEL IM INTERVIEW

Daniel Hopp

Geschäftsführer der Arena Mannheim Management GmbH und Die Adler Mannheim Eishockey Spielbetriebs GmbH & Co. KG


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GESUNDHEIT & FITNESS

PHYSIOTHERAPIE & T-RENA

Allgemeine Fitness Wohlfühlfigur Aktiver Rücken (Erkrankungsspezifische) Trainingsund Präventionsprogramme Personal Training Kursprogramm BGM und Präventionskurse/-workshops Wellness und Erholung

mit den Schwerpunkten: • Behandlung am Bewegungsapparat einschl. Wirbelsäule • Vorbereitung für Operationen und Nachbehandlung • Medizinisches Muskelaufbauund Gerätetraining • Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge (T-RENA)

SPORT & SPIEL Für Erwachsene • Racketsport: Platzvermietung, Kurse, Training, Spieltreffs, Workshops ... • Viet Vo Dao & Viet Tai Chi • Wellness und Erholung Für Kinder- & Jugendliche • Ballschule, Racketsport, Radsport, Viet Vo Dao und Ballett • Sportferien • Kindergeburtstag

Mein Sport hat ein Zuhause. Zentrum Aktiver Prävention GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Tel.: 06224 99 09-0 E-Mail: info@zap-nussloch.de www.zap-nussloch.de

• Sportfachgeschäft • Italienisches Restaurant mit Garten- & Inselterrasse • Firmen- & Familienfeiern • Tagungsstätte und vieles mehr ...


STANDPUNKT Liebe Freunde unseres Hauses

Sie lesen die erste Ausgabe des „ZAP Impuls“. Der neue Name für unser „Life Skills Magazin“ ist nicht nur die Konsequenz aus der Umbenennung unseres Hauses, sondern auch Ausdruck unseres Anspruchs. Wir wollen Menschen in Bewegung bringen, denn: Ein gelingendes Leben ist ein Leben in Bewegung. Physikalisch ist ein Impuls eine Masse in Bewegung. Das meint nicht nur die Masse eines Körpers, auch nicht nur die Muskelmasse, sondern gleichfalls die Gehirnmasse. Lesen, Wissen erwerben, darüber diskutieren, sich eine Meinung bilden und auch mal revidieren – all dies hält unser Oberstübchen in Bewegung. Wussten Sie eigentlich, warum unser Kopf rund ist? Damit das Denken die Richtung ändern kann! Ein bequemer, selbstgezogener und oberflächlicher Lebensstil ist nicht dazu geeignet, Gesundheit, Zufriedenheit und Selbstbewusstsein zu finden. Umdenken ist angesagt! Zu einer Veränderung im Denken und im Handeln kann das Zentrum Aktiver Prävention wichtige Anstöße geben: Die Vortragsreihe „ZAP Gesundheitslinien“, Präventionskurse und -workshops, sowie dieses Life Skills-Magazin mit der bezeichnenden Überschrift ZAP Impuls geben Impulse für eine Lebensstiländerung. Selbiges gilt für das Zusammenkommen unter Gleichgesinnten aus Freude an der Bewegung und der erspürten Wirksamkeit für Körper, Geist und Seele. Ein ansprechendes Ambiente und die gute Begleitung von Gesundheitsberatern, Therapeuten und Trainern, tun für einen Wandel der Lebensführung ein Übriges. Ein gelingendes Leben ist eben genau das: ein Leben im Wandel. Biologisch verändern wir uns ständig, ob wir es wollen oder nicht. „Ich will so bleiben, wie ich bin“, lautet einer dieser Werbeslogans, die deshalb so unsäglich sind, weil die Verneinung des Vorzugs unserer Wandlungsfähigkeit bestimmt kein Weg zu einem gelingenden Leben ist. Lebensbejahung hingegen meint, Veränderungen zu bejahen – am besten solche, die man selbst initiiert und geschafft hat. Zu einer Wandlung von Fremd- zu Selbstbestimmung muss man pro-aktiv sein. Pro-Aktivität macht mich zu dem Ergebnis meiner eigenen Entscheidungen und nicht zu einem Ergebnis der äußeren Umstände oder Einflüsse. Und so haben wir entschieden, uns einen neuen, dennoch bereits bekannten Namen, zu geben. Fortan benennen wir die multifunktionale Sportanlage in den Nußlocher Wiesen als das, was sie geworden ist: ein Zentrum Aktiver Prävention. Lifetime-Sportarten wie Tennis, Badminton, Tischtennis und – hergehört(!) – auch Squash können mit guter Technik bis ins hohe Alter in einer Weise betrieben werden, dass sie der Gesundheit dienen. So stehen wir auch als ZAP in Zukunft unverbrüchlich zu den Racketsportarten, wofür der MLP-Cup als Beweis dient. Nunmehr also gehen wir alle, Bürgerinnen und Bürgern unserer Heimatregion, in ein Zentrum für Prävention und Gesundheit, Fitness und Wellness, Physiotherapie, Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge und Rehabilitationssport – kurz: „ZAP“, sprich Zentrum Aktiver Prävention. Wir starten in eine neue Epoche und nehmen Sie gerne dabei mit. In diesem Sinne: gutes Gelingen in 2024 und viel Freude an der weiterhin größer werdenden Vielfalt der sportlichen, präventiven und therapeutischen Angebote unseres Hauses, Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

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INHALT

Bildung & Wissen

S. 74

KURZ NOTIERT ...

TITEL Mensch und Geduld

HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

KOMMENTAR Veränderungen im persönlichen Lebensstil

BUCHTIPP Vom Leben und anderen Zumutungen Gespräche mit Zeitgenossen von Giovanni di Lorenzo

AUS RC WIRD ZAP Szenenwandel – Mitarbeiter im TV

MOBILITÄT Das Fahrrad im Wandel der Zeit

ZU BESUCH BEI ...

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KOLUMNE

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Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ... EXPERTENRAT

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Neueste Erkenntnisse zur Behandlung von Knie- und Hüftschmerzen Ein durch Muskeln bewegtes Immunsystem – Tumorrelevant

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THERAPEUTENRAT

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Wandel der Wirbelsäule im Laufe des Lebens Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule

FIT & GESUND

Zentrum Aktiver „Prävention“

Lions Club Walldorf-Astoria besucht das Porsche Experience Center in Hockenheim Körperwelten – Eine faszinierende Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Ethik

Gesundheitsverständnis im Wandel Teil 1: Das biomedizinische Krankheitsmodell

S. 80

Gesundheitsorientierte Gerätetraining Yoga im Wandel der Zeit

Bachelor-Studium mit echtem Praxisbezug Der Browning-Effekt

HIDDEN DEVICE Beinbeuger- und Beinstrecker-Maschine

GESUND & LECKER Gnocchi mit Grünkohl

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IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 82

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (zimmermann@gsm-mbh.net)

KURZ NOTIERT ...

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3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN

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IM INTERVIEW Daniel Hopp

Vera Pfirrmann

PORTRAIT Daniel Masur

FIRMENPORTRAIT

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PARKSEVEN in Heidelberg epicto

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SCHLOSSGASTRONOMIE

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SPORT & SEHEN Optik Dieterich in Heidelberg

Porsche Experience Center Hockenheimring

HERZLICH WILLKOMMEN TRAININGSSTEUERUNG

Tennistraining – ganz nah an der Persönlichkeit

GASTBEITRAG Mut als Auftrag – Die Stiftung COURAGE

DINNERSHOW

Palazzo Mannheim – 25 Jahre Lebensfreude

Herausgeber Zentrum Aktiver Prävention GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

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Anzeigen & Beratung Fabian Almritter (almritter@gsm-mbh.net) Fragen an ... interesse@zap-nussloch.de Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net) Fotos Denis Herrmann, Adobe Stock, KI Auflage 6.000 Druck printmedia solutions GmbH Weinheimer Straße 62 • 68309 Mannheim

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Sieger- und Teamfoto MLP-Cup 2023 Foto: Thomas Schulte

Herzlich Willkommen zur 19. Auflage der Internationalen Herrentennismeisterschaften der Metropolregion Rhein-Neckar um den MLP-Cup

Vom 21. bis zum 28. Januar 2024 kämpfen Tennisprofis im Zentrum Aktiver Prävention um ATP-Weltranglistenpunkte und 25.000 US$ Preisgeld.

H

ocherfreut dürfen wir mitteilen, dass Publikumsliebling Daniel Masur als amtierender Herrentennismeister der Metropolregion Rhein-Neckar wieder in Nußloch an den Start gehen wird, um seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.

gerechnet werden. Mit dabei sind neben jungen, aufstrebenden Spielern auch etablierte Profis mit viel Erfahrung aus Grand Slam Turnieren, die sich in der ATP-Weltrangliste wieder nach oben spielen möchten.

Sein Finalgegner bei den Deutschen Hallentennismeisterschaften, Patrick Zahraj, hat uns ebenfalls seine Teilnahme signalisiert, sofern ihn seine Planung nicht in die USA verschlägt. Mit einem Sieg über Daniel Masur in Biberach ist er der amtierende Deutsche Hallentennismeister, womit – zum jetzigen Stand – ein aktueller Titelträger das Starterfeld beim MLP-Cup schmücken wird. Und auch Lokalmatador Max Rehberg wird wieder mit dabei sein, wie DTB-Bundestrainer und Erfolgscoach der Tennisbundesligamannschaft des TK GW Mannheim, Gerald Marzenell verlautbaren ließ.

So verwundert es nicht, dass die Namensliste derer, die heute im Spitzentennis wohlbekannt und bereits früher beim MLPCup am Start gewesen sind, lang und prominent ist. Zu ihnen gehören unter anderem Davis Cup Spieler wie Jan-Lennart Struff sowie Mario Ancic, der diesen bereits gewinnen konnte und zum Höhepunkt seiner Karriere bis auf Platz 7 der ATPWeltrangliste vorgerückt ist. Spätere OlympiamedaillenGewinner (Florin Mergea), Grand Slam-Sieger (Kevin Krawietz, Andreas Mies, Philipp Petzschner) und nicht zuletzt sensationsreife Paradiesvögel wie Dustin Brown und Gael Monfils zählen zu den Spielern, die bereits in Nußloch aufgeschlagen haben.

Insofern ist der MLP-Cup aus deutscher Sicht schon mal hervorragend aufgestellt. Auch bei der 19. Auflage des mit 25.000 US$ ITF-Weltranglistentennisturniers darf mit spannenden und abwechslungsreichen Matches der Tennisprofis

Neben tollem Tennissport bieten sich Ihnen viele Möglichkeiten, um ins Gespräch zu kommen und das Ambiente des ZAP zu genießen. In diesem Sinne: Seien Sie uns auf das Herzlichste willkommen – wir freuen uns Sie!

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INTERNATIONALE HERRENTENNISMEISTERSCHAFTEN DER METROPOLREGION RHEIN-NECKAR • EIN 25.000 US$ WELTRANGLISTENTURNIER •

SPORTREGION Rhein-Neckar

21. - 28. Januar 2024

im Zentrum Ak�ver Präven�on • mlp-cup.de Walldorfer Str. 100 • 69226 Nußloch • www.zap-nussloch.de

Becker

Ein Event der

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Freunde des MLP-Cup im Palü Mannheim

A

m Abend des 26. Oktober 2023 trafen sich Tennisfans, Medienvertreter und Sponsoren des MLP-Cup im urigem Ambiente des Palü, der bezaubernden Kleinkunstbühne über dem Badischen Hof Seckenheim, in Mannheim. Der Anlass war die bevorstehende 19. Auflage der Internationalen Herrentennismeisterschaften der Metropolregion Rhein-Neckar, die vom 21. bis 28. Januar 2024 im Zentrum Aktiver Prävention in Nußloch ausgetragen wird.

Der Abend im Palü war aber mehr als nur eine Ankündigung des kommenden Weltranglistentennisturniers – diente er gleichzeitig als herzliches Dankeschön an alle Partner und Sponsoren, die den MLP-Cup bereits seit Jahren tatkräftig unterstützen. Ein besonderer Dank gilt Andreas Hänssler für die Einladung in die Palü-Kleinkunstbühne und die Organisation des Show-Teils sowie Klaus-Peter Wamich, dem Betreiber des Badischen Hof Seckenheim, der alle Gäste mit einem genussvollen Flying Buffet versorgte. Die künstlerische Umrahmung des Abends gestaltete das niederländisch-deutsche „Huub Dutch Duo“, das auf humoristische Art für Unterhaltung sorgte. Das Duo gewann im Jahr 2021 den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg und besticht durch ihr musikalisch vielseitiges und anspruchsvolles Programm, gepaart mit niveauvollem Entertainment. Das Zusammenspiel von Huub Weijers, einem „begnadeten Entertainer, der mit einer ganz bescheidenen, zurückhaltenden Art, feinsinnigen Humor und großem Gespür für Nuancen ebenso ausgestattet ist wie mit großartigem musikalischem Genius“ – wie die Schwetzinger Zeitung treffend formulierte – und seinem Partner Chris Oettinger, der nicht nur die Texte verfasst, sondern diese auch als Virtuose am Klavier untermalt. Wir freuen uns auf das nächste Zusammenkommen, im Ambiente des ZAP im Rahmen des MLP-Cup, bei dem dieses Mal die Tennisspieler mit spannenden und mitreißenden Matches für große Begeisterung und Unterhaltung sorgen. QR-Code: zum Mitschnitt des Rhein-Neckar-Fernsehen

Weitere Impressionen finden Sie auch auf www.gsm-mbh.net.

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www.cookandmore.net


Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

Dr. Matthias Zimmermann, Weltmeister und Olympiasieger am Reck Fabian Hambüchen und Daniela Völker Foto: fitness MANAGEMENT / Jürgen Wolff

ZAP Team beim Aufstiegskongress

Auch 2023 war das ZAP Team wieder beim Aufstiegskongress, dem Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, im Mannheimer Rosengarten dabei. Neben Fabian Hambüchen, der als Keynote Speaker seine faszinierende Reise als Spitzensportler mit etwa 1.000 Besuchern teilte, war auch unser Geschäftsführer Dr. Matthias Zimmermann als Experte zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement an einer Gesprächsrunde beteiligt. Darüber hinaus wurden uns über zwei Tage hinweg zahlreiche, praxisnahe Vorträge aus den Bereichen Ernährung, Fitness, Prävention, Therapie und Rehabilitation geboten, wir trafen alte Bekannte und nahmen vor allem durch den Austausch mit anderen Experten der Branche viele Ideen und große Inspiration mit ins Zentrum Aktiver Prävention.

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Sport in der Schwangerschaft

Körperliche Aktivität in der Schwangerschaft? Oder lieber Schonung statt Sport? Gerade sportlich ambitionierte Frauen sind verunsichert. Dabei gibt es Sportwissenschaftler und Therapeuten, die genau dieser Frage auf den Grund gehen und wissenschaftlich fundierte Antworten geben. Zu diesem Zweck besuchten unsere ZAP Physiotherapeutin, Maria Saile und ZAP Gesundheitstrainerin Moti Zolfaghari ein Seminar zum Thema Prä- und Postpartum Training. Sie können Ihnen dazu nun fundiertes Wissen vermitteln und Ihr Training dementsprechend anpassen. Sprechen Sie die beiden gerne während Ihres Aufenthaltes im ZAP an.


WIR DENKEN GRÜN. Digitalisierung, zukunftsweisende Technologien und Fortschritt haben wir uns ebenso auf die Fahne geschrieben wie Tradition, familiäre Werte, Nachhaltigkeit und Vertrauen. Das ist es, was uns als wachsendes Familienunternehmen ausmacht. Wir bleiben nicht stehen, sondern entwickeln uns für Sie und mit Ihnen stets weiter. Mit unseren fünf Standorten sind wir in der Metropolregion Rhein-Neckar Ihr Ansprechpartner zu allen Fragen und Wünschen rund um die Marken BMW, BMW i, BMW M und MINI.

74889 Sinsheim I Neulandstr. 26 I Tel. 07261 9251-0 69190 Walldorf I Josef-Reiert-Str. 20 I Tel. 06227 609-0 68766 Hockenheim I Mannheimer Str. 2 I Tel. 06205 9788-0 74821 Mosbach I Hohlweg 22 I Tel. 06261 9750-0 69123 Heidelberg I In der Gabel 12 I Tel. 06221 7366-0 www.bmw-krauth.de Facebook @bmw.krauth.gruppe

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TITEL

Mensch und Wandel

Über Weckrufe, Wendepunkte und Wandel von Matthias Zimmermann Was schreibt ein Autor in Zeiten des persönlichen Wandels? Wenn die Gedanken durcheinanderwirbeln und Zeit brauchen, sich neu zu sortieren? Wenn Euphorie oder Melancholie die Konzentration, die das Lesen, Studieren und Schreiben braucht, schier unmöglich machen? Er fängt einfach mal an zu schreiben! Ist das klug? Anzufangen mit dem Schreiben, ohne zu wissen, wo das hinführen mag, so ganz ohne „Rezept“? Und vor allem: Wer soll das lesen? Etwa nur Familie und Freunde des Autors? Dann könnte man Druckkosten sparen, denn die Auflage wäre überschaubar, wie das mit der Zahl der Freunde nun mal so ist – sofern sie echt sind und keine beliebig wandelbare Masse auf Social-Media-Plattformen. Wenn aber diejenigen, die sich sonst gerne seiner Texte annehmen, den Autor kaum wiedererkennen, könnte das ein Wendepunkt sein. Manch einer wendet sich ab, ein anderer wendet sich vielleicht zu. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Für das Schreiben, als Form der Kommunikation, gilt: Was du geschrieben hast, weißt du erst, wenn du die Antwort kennst. Doch das Gesagte verhallt (sofern kein Aufzeichnungsgerät in der Nähe ist), das Geschriebene aber bleibt. Nicht auszuschließen ist, dass der Autor selbst – im Laufe seines Lebenswandels bzw. vielleicht an einem Wendepunkt seines Daseins –

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auf diesen Text zurückblickt und denkt: Was haste da bloß zusammengeschrieben!? Oder dass jemand auf ihn zukommt und ihm die Meinung sagt – so irgendwas zwischen „arg schee“ und „schee bleed“. Beim mutigen (oder auch leichtsinnigen) Drauflosschreiben hilft, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen – wie das übrigens auch sonst ein guter Rat ist. Überhaupt ist es sowieso nur wenigen gelungen, mit einem Schriftstück die Welt zu verändern, z.B. historischen Figuren wie Thomas Jefferson (amerikanische Unabhängigkeitserklärung) oder Napoleon Bonaparte (Code Civil). Auch der eigentlich völlig unbedeutende Günter Schabowski hat das geschafft – mit Hilfe einer Vorlage zur Pressekonferenz des Zentralkomitees der SED, 1989: „Das tritt nach meiner Kenntnis, äh, ist das sofort, unverzüglich …“. Doch auch in ganz kleinen Welten können Schriften zu Wendepunkten führen – man denke beispielsweise nur mal an den gelungenen Liebesbrief, den misslungenen Liebesbrief oder an den Liebesbrief, der in die falschen Hände geraten ist. Dieser Leitartikel – um ihn zu verorten – ist für unseren Leserkreis eine Art Eintopf an gefühlsgewürzten Gedanken, zubereitet aus dem, was gerade da ist, aber hoffentlich so, dass er ein bisschen schmeckt und gerade noch pünktlich auf den Lesetisch kommt.


Willkommen und Abschied: Wendepunkte des Lebens

Wo kommen wir her – wo gehen wir hin? Nirwana, die ewigen Jagdgründe, Gottes Himmelreich, das Paradies – jede Religion benennt ihre Antwort anders und festigt mit selbiger ihre Existenzberechtigung. Was man nicht weiß und nie beweisen wird, braucht für das menschliche Seelenheil die Transzendenz vom ewigen Leben in der Hand Gottes, Allahs oder Jahwes (um bei den monotheistischen Religionen zu bleiben). Glaube mag Trost spenden, aber für die Hinterbliebenen bedeutet der Tod nun mal einen Abschied für immer. Scheidet ein Ehepartner aus dem Leben, wandelt man auf dem Weg des Lebens fortan alleine. Stirbt ein Elternteil, rückt man selbst in der Generationenfolge eine Stufe nach. Die Konfrontation mit der Endlichkeit des irdischen Lebens ist unmittelbar. Der Mantel der Melancholie umhüllt Geist und Seele, man fühlt sich plötzlich ganz und gar nicht mehr so stark und die Welt um einen herum dreht sich langsamer – vermeintlich. Tatsächlich geht alles genauso weiter wie bisher, was man aber nur dann merkt, wenn man den innengewandten Blick nach Außen richtet. Abschied heißt Zurückbleiben und Funktionieren. Dann Erinnern. Dabei Nachdenken und Überdenken. Den eigenen Lebenswandel reflektieren, mitunter revidieren. Wenn was Gutes dabei rauskommt, hat Trauer ihren Zweck erfüllt. Den Wandel gestalten ist Privileg, Chance und Pflicht, wenn ein neuer Erdenbürger ins Leben tritt. Die Geburt eines Kindes ist ein Wendepunkt bei Mann (der mitunter erst dann wirklich zum Manne reift) und Frau (die als Mutter die stärksten Glücksgefühle durchlebt, die einem Menschen beschieden sind). Ein Paar ist nicht mehr allein, sondern Familie. Gut, wenn´s funktioniert, denn der gesellschaftliche Dreischritt der vergangenen Dekaden – von Eigenverantwortung über Individualisierung zu Vereinzelung – reicht bisweilen bis in manche Familie hinein. Vereinzelung, gar Vereinsamung, findet in einem selbst statt. Glück hingegen gelingt nur im Miteinander, nicht im Nebeneinander. Es gibt eben nichts Schöneres, als gemeinsam zu erleben, wie Leben entsteht und reift, Kinder groß werden und nach ihrem Platz im Leben streben. Geburt und Tod sind die initialen und finalen, untrennbaren und unvermeidlichen Wendepunkte unseres Daseins. Das, was dazwischen passiert, nennt man Lebenswandel: die Gestaltung des persönlichen und sittlichen Lebens in der Art und Weise, die ein Individuum oder eine Familie für sich als gelingend erachtet. Gelingend meint nicht den Anspruch oder die Fixiertheit auf immerwährendes Glück, sondern den würdigen Umgang mit Freude und Trauer gleichermaßen. Lachen und Weinen sind emotionale Ausdrucksweisen unserer eigenen Natur. Sie verbinden Menschen überall auf der Welt und über kulturelle Grenzen hinweg. Die Interpretation dessen, was einen würdigen Umgang mit Freude und Trauer ausmacht, ist kulturspezifisch. Ist es nicht genau das – ein verschiedenartiges Verständnis von Würde – was Kulturen voneinander unterscheidet?

Sesshaftwerdung und Klimawandel: Wendepunkte der Menschheit

Bei allem Respekt vor den Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen, aber – auch wenn Kreationisten dies anders sehen mögen: Wir alle auf diesem Planeten stammen nun mal vom Affen ab. Dem widerspricht auch nicht die Tatsache, dass die Kapitel der Evolutionstheorie permanent fort- und bisweilen umgeschrieben werden müssen. Die noch junge Disziplin der Paläogenetik fördert dafür ständig neue Erkenntnisse über die menschliche Entstehungsgeschichte zu Tage. Dank moderner Forschungsmethoden werden archäologische Funde von menschlichen Überresten zu einem Archiv der Evolution – ein Kapitel mit der Überschrift „Adam und Eva“ kommt darin allerdings nicht vor. Stattdessen, als aktuelles Beispiel: Erst jüngst wurde eine neue Primatenart entdeckt, die wohl bereits vor 12 Millionen Jahren zum aufrechten Gang fähig war. Und dies ausgerechnet in Bayern, was umso bemerkenswerter erscheint, wenn man bayrische Bierzeltbesucher auf dem Nachhauseweg beobachtet. Die Wissenschaftler – Archäologen, Paläontologen, Anthropologen etc. – zeichnen heute ein anderes Bild der Menschwerdung, das eher einem Flusssystem ähnelt als einem Baum. Frühere Menschenformen haben sich vermischt und Gene ausgetauscht. Manche Arten trennten sich und fanden in späteren Epochen wieder zueinander. Wir, die modernen Menschen, tragen folglich nicht nur das Erbgut des Homo Sapiens, sondern auch genetische Spuren anderer Arten darin. Nichtsdestotrotz, und das kann man nicht genug wiederholen, gibt es nur eine Art Mensch. Die genetische Unterscheidbarkeit aller Erdbewohner liegt im Promillebereich. Wenn in dieser Abermillionen Jahre währenden menschlichen Evolution ein Wendepunkt – oder besser eine Wendephase – hervorragt, nahm diese erst vor geschätzten 12.000 Jahren im fruchtbaren Halbmond des mittleren Ostens ihren Anfang: die Sesshaftigkeit. Die Entwicklung vom Jäger und Sammler zum Bauern und Viehzüchter kennzeichnet den fundamentalsten Wandel in der Geschichte der Menschwerdung: den Wandel vom Natur- zum Kulturwesen. Statt im ständigen Überlebenskampf umherzuziehen, nach Nahrung zu suchen und immer wieder aufs Neue ein Lager aufzuschlagen, wurden Tiere domestiziert, Felder angelegt, die Verarbeitung von Getreide erlernt und neue Ernährungsweisen erschlossen. Der längere Verbleib an einem festen Ort war Grundlage und Folge der neuen Lebens- und Wirtschaftsweise gleichermaßen. Um herauszufinden, was für die erfolgreiche Entwicklung einer Ansiedlung ausschlaggebend war, kann man aus zwei Richtungen nach einer Antwort suchen: Erstens: Welche Faktoren brachten Menschen dazu, an einem festen Ort zu verbleiben? Zweitens: Welche Faktoren hielten Menschen davon ab bzw. was veranlasste sie, weiterzuziehen?

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Das Aquädukt von Nîmes ist eines der besterhaltenen Beispiele für die Genialität römischer Baukunst. Eine 50 Kilometer lange Wasserleitung aus Stein, gekrönt von der berühmten Pont du Gard.

Im Sinne der „positiven Kraft des negativen Denkens“ sind Wissenschaftler der zweiten Frage nachgegangen und dabei zu folgender These gelangt: Der Evolutionslogik entsprechend ist davon auszugehen, dass die Menschen gerne längere Zeit in ihrer Lagerstätte oder Höhle geblieben wären. Das hätte ihnen jede Menge Energie gespart, die für ihr Überleben und das ihrer Sippe ein entscheidender Faktor war. Dennoch sind sie weitergezogen. Warum? Die Notwendigkeit dazu lag weniger daran, dem Wild hinterherzujagen. Was die Menschen zum Weiterziehen bewog, waren ihre Hinterlassenschaften und die Folgen daraus. Die Anhäufung von Überresten aus Feuerstellen (Asche), aus Nahrungsresten (Kadaver) und von den Menschen selbst (Sch…), führte bei größeren Gruppen und längerer Verweildauer selbst für wenig empfindliche Gemüter zu ekligen Zuständen, wie man sich gut vorstellen kann. Ungezieferplagen, Krankheiten und Seuchen waren die Folge. Der Kulturwandel der Sesshaftigkeit war weniger eine Frage der Versorgung als eine Frage der Entsorgung. Entscheidend dabei war folgendes: die Verständigung auf Regeln, die Herausbildung eines gemeinsamen Verständnisses von Anstand (das z. B. davon abhält, spontan und überall sein Geschäft zu verrichten), und Technologien der Abraumbeseitigung. Das machte in späteren Epochen die Kanalisations- und Entsorgungssysteme zu einem bedingungslosen Faktor für die Entwicklung von Ansiedlungen. Zu dem Thema „Kanalisation“ gibt es eine eigene, bald 5.000 Jahre alte und beeindruckende Technologiegeschichte. Bereits tausende Jahre zuvor zeigte sich, dass Vermüllung das Zusammenleben in Siedlungsformen schon nach kurzer Zeit unmöglich machte. Kurzum: Entweder man verständigte sich auf Ordnung und schaffte Ordnung, oder man zog weiter. Wer bzw. welche Stadt schon

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mal einen Streik der Müllmänner erlebt hat, kann nachvollziehen, wovon die Rede ist. Der Müll aber, der unseren Verbleib auf unserem Planeten in Frage stellt, ist von ganz anderen Dimensionen. Waren es früher die Asche von Feuerstellen, die Reste von Tierkadaver und die menschlichen Exkremente, sind es heute der nukleare Abfall, der Plastikmüll und die Treibhausgase. Deren Folgen sind weit drastischer. Für eine Weltgemeinschaft, die auf eine Bevölkerungszahl von 10 Milliarden Menschen zusteuert, die überwiegend in riesigen, engen Metropolen angesiedelt sind und häufig in Küstennähe wohnen, dabei Internetzugang haben, mobil sind und – falls gewollt – unkompliziert in den Besitz von Waffen gelangen können, sind die Folgen existentiell. Und sie sind global. Die Alternative, „Ordnung schaffen oder Weiterziehen“ stellt sich in einem globalen Sinne nicht. Da mögen ein paar superreiche Visionäre von der Besiedelung des Mars träumen und Geld in den Orbit jagen. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die globale Verständigung auf Ordnung alternativlos ist. Zum Zwecke dieser Verständigung trafen sich Regierungsvertreter und Lobbyisten in den vergangenen Jahren in Rio, Kyoto, Rom, Mailand, Doha, Paris oder jüngst in Dubai und schrieben wohlklingende so genannte Protokolle. Das nennt man dann Klimakonferenzen – mit wenig Konsequenzen. Protokolle? 1,5 Grad-Ziel? Was ist das …? Stattdessen: Der Klimawandel schreitet voran, die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Atmosphäre erreicht immer neue Höchstwerte, womit die Durchschnittstemperatur auf unserem Planeten weiter steigt – und mit ihr der Meeresspiegel. Die Ozeane vermüllen zunehmend und kein Mensch hat eine Lösung für die Endlagerung hochgiftigen Atommülls. Wendepunkte hierfür sind nicht in Sicht, dafür aber jede Menge so genannter Kipppunkte. Also doch der Mars?


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Verständigung und Transformation: Wendepunkt im Miteinander

Die Menschheit steht vor der vermutlich größten Herausforderung ihrer Entwicklungsgeschichte. Fridays for Future ist ein Weckruf, den wir – wie so vieles – wohl erst irgendwann mal in der Retrospektive schätzen werden (sofern sich die Organisation von beschämenden Irrungen unmissverständlich abgrenzt). Die politische Klasse – wie Helmut Schmidt die Symbiose aus Politik und Journalismus benannte – ist gut beraten, ein derart existentielles Phänomen nicht zum Gegenstand parteipolitischer Sandkastenspiele und Quotenwettkämpfe zu machen, sondern sich auf das Wesentliche zu fokussieren: technologische Klarheit, ökonomische Vorteilhaftigkeit, soziale Balance und Faktentreue bei der Organisation der Transformation. Dazu bedarf es der Verständigung im Bewusstsein dessen, worum es geht: um die Lösung von Zukunftsproblemen der Menschheit, und nicht um das Streben der politischen Klasse nach Aufmerksamkeits- und Beliebtheitswerten. An dieser existenziellen Herausforderung wird sich auch die Demokratie beweisen müssen. Im Netzwerk unterschiedlicher Interessensgruppen hat die Demokratie nur dann eine Zukunft, wenn – trotz der Einflussmacht unzähliger Lobbygruppen – das Primat der Politik gewahrt bleibt. Das aber liegt in der Hand der politischen Klasse und ihrer Qualität hinsichtlich Gestaltungs-, Verständigungs- und Durchsetzungskraft. Das größte Hindernis für eine konsequente Transformation ist mangelnde Differenziertheit. Plakative Vereinfachungen, verfestigte Denkschablonen und althergebrachte Glaubenssätze verhindern konstruktive Verständigungen, die der Komplexität und der Tragweite der Herausforderungen angemessen wären. Es geht um nichts weniger als um geistige Abraumbeseitigung. In den Köpfen braucht es Platz für neue Organisationen und Routinen, für neue Formen der Arbeit und

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der Führung. Die Transformation – eben nicht allein Elektrifizierung und Digitalisierung – ist eine technologische und eine gesellschaftliche Aufgabe gleichermaßen. Die Klimakrise ist nicht nur in einem ökologischen Sinne zu lösen. Erst im Zusammenspiel mit sozialem und politischem Klima, dem gesellschaftlichen und dem ökonomischen Klima, kann die Wende gelingen. Alle Lebensbereiche sind betroffen. Ein gemeinsames Verständnis für diese Tatsache würde es möglich machen, eine positive Sicht auf die Situation zu entwickeln und zu erkennen, dass in dieser Klimakrise auch eine Chance steckt: Der Vollzug einer konsequenten Transformation von der Industrie- zur Wissensgesellschaft – im Miteinander, statt im ständigen Gegeneinander. Im Sinne der „positiven Kraft des negativen Denkens“ stellt sich hier die Frage: Woran scheitert das Miteinander? Gute Ideen gibt es zuhauf. Wissenschaft und technologische Entwicklungen versorgen uns mit phantastischen Lösungsmöglichkeiten. Die zentrale Frage stellt Wolf Lotter (Brandeins, 11 November 2021, S. 116). „Besitzen die Organisationen und die Ordnungen der alten Industriegesellschaft die Kraft und den Willen zur Veränderung?“ Ergänzt werden muss: „Ist jeder einzelne, jedes Individuum, bereit zur Veränderung und zur Überwindung von Denkschranken?“ Es offenbart sich auch hier eher ein Entsorgungs- statt ein Versorgungsproblem. Nur mal ein paar Beispiele für den geistigen Abfall, der wegzuräumen ist: Nein, ein Auto muss nicht röhren wir ein Hirsch. Die männliche Potenz ist nicht im Gasfuß beheimatet. Benzin duftet nicht, es stinkt und ist ungesund. Sonne, Wind, Wasser und Biomasse sind durchaus in der Lage, genug Strom für die Elektrifizierung zu liefern. Nein, ganz weg vom Öl wird nicht gehen, Öl wird auch in der Zukunft gebraucht (das gehört ebenso zur Wahrheit). Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern ein Energieträger. Energie wird nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt. Verbrennung ist immer schlecht – was weg ist, ist weg, insofern: Rohstoffe sind mög-


lichst zu gebrauchen, statt zu verbrauchen. Nein, Einmalware ist nicht gut, bitte Recycling, Kreislaufwirtschaft und Cradle to Cradle anstelle von Wegwerfmentalität! Demzufolge findet Transformation zuallererst im Kopf statt. Daher: Aufklärung statt Apokalypse, Ändern statt Angst haben, Aufbau statt Rückbau. Ausgleich von Gemeinwohlund Individualinteressen. Miteinander statt Gegeneinander. Verzicht ist keine Lösung. Bescheidenheit in Fragen der technologischen Möglichkeiten, Entwicklungen und Anwendungen ist fehl am Platze. Fridays for Future? Gerne! Dann aber auch – wie Wolf Lotter fordert – Thursday for Distinction (Intelligenz und Differenziertheit), Wednesday for Optimism, Tuesday for Cooperation und Monday for Courage. Ein echter Mutausbruch gleich zu Wochenbeginn, das wär´s doch, oder …?

Selbstbestimmung und Fremdbestimmung: Mentalitätswandel

Mit Wendepunkten ist das so eine Sache. Kommen wir nicht immer wieder mal an einen Punkt, an dem wir etwas tun oder etwas lassen, um fortan einen anderen Weg einzuschlagen? Im persönlichen Leben ist das oft das Ende oder der Beginn einer Beziehung, der Berufswechsel oder die Entdeckung eines neuen Hobbys. Ein großer Schritt ist die bewusste Veränderung von Gewohnheiten. Diese Gewohnheitsänderungen findet meist nur dann statt, wenn ein klarer Vorteil erwächst oder wenn´s wehtut. Irgendeine Art von Schmerzen ist ein stärkerer Motivator als die reine Vernunft im Sinne der Prävention: ich trinke keinen Alkohol mehr, Verzichte auf Süßigkeiten oder gehe dreimal in der Woche in ein Fitnessstudio. Wenn eine neue Gewohnheit tatsächlich dazu führt, sich ein Stückweit neu zu erfinden und fortan „kaum mehr etwas so ist, wie es mal war“, lässt sich das eine Zeitenwende nennen. Der Lauf der Zeit unterteilt sich in ein Davor und ein Danach. Kennzeichnend dafür ist ein Mentalitätswandel. Wenn nicht nur Individuen, sondern ganze Gesellschaften sich in ihrer Mentalität verändern, ist der Begriff der Zeitenwende angebracht.

Nach dieser Definition ist der Begriff „Zeitenwende“ im Kontext politischer Ereignisse von vermeintlich historischer Dimension eine fragwürdige Umschreibung. Jeder Geschichtsunterricht dreht sich um konkrete Jahreszahlen, die jedem Abiturienten geläufig sein sollten, wie z. B. die Französische Revolution, der Wiener Kongress, Beginn und Ende der beiden Weltkriege. Zweifellos ist die Maueröffnung im November 1989 das Jahrhundertereignis der Deutschen schlechthin. Doch ist es nicht so, dass ein historisches Ereignis nur das zu Tage fördert, was längst vorhanden, was in den Köpfen gereift, in der Seele rumort und im Verhalten der Menschen sich angebahnt hat? Die Französische Revolution ohne das vorangegangene Jahrhundert der Aufklärung, des Hinterfragens der eigenen Existenz, der Entfaltung des eigenen Verstandes? Undenkbar! Auch für den Mauerfall war Günter Schabowskis verunglückte Pressekonferenz lediglich der Auslöser. Wirtschaftlich war die DDR längst am Ende. Vor allem aber machte ein gesellschaftliches Phänomen auch vor den Mauern der DDR nicht halt: die individuelle Identität wurde wichtiger als die Zugehörigkeit zu einer Nation. Mentalität und System waren längst schon nicht mehr kompatibel. Ende der 70er Jahre tauchte der Begriff der Singularität das erste Mal auf. Der Ausbruch aus Kollektivzwängen und der Drang, sich von anderen zu unterscheiden sowie technologische Entwicklungssprünge kennzeichnen den Schritt in die Post-Moderne. Vermutlich hatten der erste funktionierende Heimcomputer (der Apple II im Jahre 1977), die Erfindung des Internets (1989) und der Verkaufsstart des iPhones im Jahre 2007 einen weit größeren Einfluss auf die Entwicklung des „Mindsets“ (wie man auf Neudeutsch sagt) ihrer Nutzer, als historische Ereignisse oder Persönlichkeiten Einfluss auf die Mentalität ihrer Bürger genommen haben. Philipp Sarasin erkennt eine „Radikalisierung der modernen Tendenz zur Individualisierung und Singularisierung, womit

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die Akzeptanz und die Verbindlichkeit des Allgemeinen verschwinden“ (Brand eins, Juli 2022, S.66). Das mobile Internet eröffnet eine permanente Parallelwelt, gibt Antworten spontan, überall und umfangreich. Ein Nachschlagemedium ersetzt eigenes Grundwissen, selbstständiges Denken und vorausschauendes Planen. „Elektrifizierte Allgemeinbildung“ – so ist das mit der Transformation nicht gemeint. Insofern: Was genau ist eine Zeitenwende? Der Schweizer Historiker meint, dass sie sich meist erst im Nachhinein als eine solche zu erkennen gibt. Die eigene Gegenwart als Zeitenwende zu benennen mache ihn skeptisch. Weiß noch irgendjemand, was Bundeskanzler Olaf Scholz meinte, als er im Bundestag von Zeitenwende sprach, 100 Mrd. Sonder„Vermögen“ ankündigte und dafür im Parlament stehende Ovationen erhielt? Möglicherweise jedoch – auch das wird man nach Jahrzehnten feststellen – war der 24. Februar 2022 der Auslöser eines Mentalitätswandels in unserem Land. Trotzdem ist es derzeit kein Kanzlerthema, in der Konsequenz der Geschehnisse zum Beispiel die Wehrpflicht, die im Sommer 2011 ausgesetzt wurde, wieder einzusetzen. Der Verteidigungsminister denkt zumindest laut darüber nach. Was aber hat die Aussetzung der Wehrpflicht mit einem Mentalitätswandel zu tun, über den es sich kritisch nachzudenken lohnt? Die Wehrpflicht, die Theodor Heuss (FDP) einmal als „legitimes Kind der Demokratie“ bezeichnete, galt auch als ein Aspekt, die Bundeswehr als Parlamentsarmee in der bundesrepublikanischen Gesellschaft zu verankern. Und natürlich wurde jungen Menschen zumindest eine Idee von Wehrhaftigkeit und Wehrfähigkeit vermittelt. Vor allem aber wurde die Frage, „Wehrdienst oder Zivildienst?“, in Schulen und Familien zu einem unumgänglichen Thema. Damit waren Freiheit und Demokratie als schützens- und verteidigungswerte Errungenschaften in Diskussionen stets präsent.

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Mit dem Mauerfall und dem Zusammenbruch des Sowjetreiches, war das konkrete Feindbild abhandengekommen, aber nicht die prinzipielle Notwendigkeit der Verteidigungsfähigkeit, solange Waffen, Kriminelle und Größenwahnsinnige nun mal in der Welt sind. Mit der Verkleinerung der Armee und dem Nachlassen eines Bekenntnisses zum Dienst am Staat in Form der zunehmenden Zahl an Dienstunfähigkeitsbescheinigungen, ist auch die Wehrgerechtigkeit abhandengekommen. Was man dann aber aussetzte, war nicht nur die Wehrpflicht, sondern einen Erfahrungsgewinn für junge Männer aus allen gesellschaftlichen Schichten und Regionen unserer Bundesrepublik – also: entweder der verpflichtende Dienst am Sozialwesen als „Zivi“ oder der Dienst in der Landesverteidigung. Wehrdienst bedeutete – und das war nicht diskutierbar: Zu sechst in Stockbetten in einer kleinen Stube, dazu Gemeinschaftswaschraum und -toiletten, Abiturienten gemeinsam mit Volksschulabsolventen ohne soziale oder gar elitäre Unterschiede. 5:15 Uhr tägliches wecken mit Trillerpfeife und Gebrüll, Antreten und Meldung machen, Stuben- und Revierreinigen, Spindkontrolle, dann singend im Marsch zum Frühstück. Es folgte ein in weiten Teilen sinnentleerter Tagesablauf, trotzdem mit Drill und strikter Agenda. 22.00 Uhr Licht aus und Bettruhe – sofern die Rekruten kein Nachtmarsch mit 20 kg Gepäck und Schießübungen um den Schlaf brachte. Dabei herrschte das Gefühl totaler Fremdbestimmtheit und Unfreiheit, ohne Anspruch auf Höflichkeit oder Fairness, ohne Ausweichmöglichkeit, Davonlaufen und Rumgeheule. All das sind Erfahrungen, die bei vielen, die nach 2011 das 18te Lebensjahr vollendet haben, heute oft außerhalb des Vorstellbaren liegen. Gleiches gilt für das Erleben von Kameradschaft, ohne der Grundausbildung bei der Bundeswehr in der persönlichen Rückschau auch nur einen Hauch von Romantik andichten zu wollen. Es lässt sich wahrlich darüber streiten, ob die Bundeswehr einen Erziehungsauftrag erfüllen


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kann und ob die Mentalität des Militärs eine sinnstiftende und leistungsförderliche Prägung für junge Männer auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft darstellt. Aber diese Mentalität kennen und für eine gewisse Zeit aushalten zu lernen, ist in jedem Fall ein formender Erfahrungsgewinn. Genau der wurde abgeschafft. Das Problem, das mit der Scholz´schen „Zeitenwende“ einhergeht, ist die Tatsache, dass Geld keine militärische Sicherheit und keine Verteidigungsfähigkeit herstellt. Das müssen schon Menschen in Verbindung mit Material tun, und zwar nicht nur mit der entsprechenden Ausbildung, sondern auch mit der entsprechenden Mentalität, also Kämpferherz statt „YOLO“, Marschieren statt Chillen, Disziplin statt Anything goes, bedingungsloses Füreinandereinstehen statt Unverbindlichkeit. Im Setting eines militärischen Apparats herrscht Fremdbestimmtheit. Wer diese Erfahrung mal gemacht hat, lernt das freiheitliche Selbstbestimmungsrecht und die liberale Grundordnung unserer Demokratie so richtig zu schätzen. Es gibt viele Möglichkeiten, dieser Wertschätzung Ausdruck zu verleihen und sich für unseren Rechtsstaat einzusetzen – so dass die kritische Frage gestellt werden muss: Bedarf es wirklich der Erfahrung eines militärischen Dienstes, um Wertschätzung zu entwickeln und sich staatsbürgerlicher Pflichten gegenüber Gesellschaft und Gemeinwohl bewusst zu werden? Und überhaupt: wie halten wir es mit der „Plicht“ …?

Der post-moderne Mensch im Wandel: Gewohnheitstier trifft auf VUCA-Welt

In der Umgebung von Befehlsketten sind Routinen und Automatismen das vorherrschende Merkmal. Alles ist geordnet, Menschen müssen funktionieren. Eigene Ideen, selbstständiges Denken und kreatives Handeln sind kontraproduktiv. Fremdbestimmung führt dazu, dass das tägliche Tun beinahe vollumfänglich von Gewohnheiten bestimmt wird. Nichts gegen Gewohnheiten – solange sie uns helfen und nicht dominieren. Sinnvolle Erfahrungen und wiederholte Handlungen lassen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge ca. dreißig bis fünfzig Prozent unseres täglichen Tuns automatisiert ablaufen, womit viel Energie, Zeit und gedank-

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liche Anstrengung gespart werden. Wir sind Gewohnheitstiere. Ohne Gewohnheiten wäre unser Gehirn völlig überfordert. Selbst die ganze Welt baut auf Gewohnheiten. Als in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 die Berliner Mauer überwunden wurde und sich die Länder im Osten die Freiheit erkämpften, fand die Gewöhnung an die Polarität aus zwei politischen Systemen ihr abruptes Ende. Dies galt jedoch nicht für die Mauer im Kopf der Menschen in Ost und West. Mauern im Kopf sind noch viel schwerer zu überwinden. Wer lange Zeit unter dem Einfluss der Fremdbestimmung sein Leben gestaltet, verändert nicht über Nacht sein Mindset. Der Weg zur Selbstbestimmung führt über das Selbstwirksamkeitserleben. Den Raum der individuellen Freiheit füllt man mit kreativer Begabung, Mut und Gestaltungswillen. Dabei ist der Freiheitsraum des Individuums heutzutage so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Nie gab es mehr Informations-, Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten als heute. Gleichzeitig sind wir konfrontiert mit Unbeständigkeit. Veränderungen treten häufiger, mit größerer Geschwindigkeit und unberechenbarem Ausmaß auf. Die Vorhersagbarkeit dessen, was auf uns zukommt, wird geringer. Die Komplexität unserer Umgebungsbedingungen – die vielen miteinander verknüpften Einflussvariablen mit ihren vielfältigen Wirkungen aufeinander – erschweren Planbarkeit und Berechenbarkeit. Die Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit von Informationen erzeugen Missverständnisse und Interessenskollisionen. Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität, kennzeichnen mit dem Kürzel VUKA die herausfordernde Welt der Gegenwart. Die Fülle an Informationen, die mit der Digitalisierung verfügbar geworden ist, hat das globale Wirtschaftswachstum beschleunigt und die materiellen Lebensbedingungen sprunghaft verbessert. Damit einhergehend ist es schwerer geworden, den Überblick zu behalten, Orientierung zu finden und dem allseits suggerierten Anspruch an das vermeintlich uneingeschränkte Lebensglück zu entsprechen. Dass materieller Konsum aber nicht glücklich macht, haben auch diejenigen gelernt, denen sich über Nacht eine große Konsumvielfalt eröffnet hat.


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Die große Suche nach Glück und Zufriedenheit hat sich in hohem Maße in die Welt der Sozialen Medien verlagert – selbst wenn es nur darum geht, dort ungebremst seinen Frust ablassen zu können, um sich möglicherweise für einen kleinen Augenblick besser zu fühlen. Für viele Menschen bedeutet das Internet ein Leben in einer virtuellen Parallelwelt. Nur, weil die Reise durch diese Parallelwelt vom PC oder Smartphone aus gemacht wird, ist das Internet noch lange kein sicherer Ort. Unter dem Einfluss dessen, was sich im Internet finden lässt, haben Menschen einen Wandel vollzogen, der ihnen nicht gutgetan hat. Dieser Wandel wird sich weiter beschleunigen, wenn Anwendungen der AI (Künstlichen Intelligenz) wie z. B. ChatGPT und andere Systeme den Privatnutzer erreichen. So wirkt eben jedes Kommunikationsmedium seit der Erfindung des Radios wie ein Katalysator: Internet und Social Media in Verbund mit KI macht die Schlauen schlauer, die Dummen dümmer und die allerwenigsten wirklich glücklicher. Dabei ist der Anspruch an einen glücklichen Lebenswandel groß. Der Hit „Don’t worry, be happy“ des US-amerikanischen Jazzsängers Bobby McFerrin ist bis heute ein Ohrwurm. Die Neigung jedoch, den jeweils anderen – nicht nur den Seelsorger und Psychologen, sondern auch Arbeitgeber und Politiker – für das eigene Glück in die Verantwortung zu nehmen, führt trotz ungeahnter Freiheitsrechte zurück in die Fremdbestimmung statt empor in die Höhen der Selbstbestimmtheit. Ein Leben gelingt letztlich durch Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und die Abkehr von der Überzeugung, alles müsse immer cool, toll, geil und mega sein. Und wenn es mal nicht perfekt ist, muss jede Optimierungsmöglichkeit sofort als Veränderungschance genutzt werden. Dem großen Wandler in der Gestalt eines Politikers, Managers oder auch Arztes verschafft das einen großen Aufmerksamkeitsgewinn – und deshalb ebenso große Motivation dazu, moralische Standards zu setzen, Vorschriften für das „richtige“ Leben zu erlassen, die Menschen zu erziehen und ihr konkretes Handeln im Namen des politisch Erwünschten zu unterdrücken. Wer aber soll eigentlich wissen, was gut für den Einzelnen ist? Doch nur das Individuum selbst, sofern er mündig und zur Selbstermächtigung fähig ist! Pluralität meint eben auch, „… auf dass jeder nach seiner Fasson selig werden möge!“, wie der Alte Fritz es einst so schön formulierte. So sucht der eine Geld, der andere Freizeit, wieder ein anderer strebt nach sozialer Bedeutung und mancher nur nach friedvollem Rückzug. Das absolute und das wahre Glück gibt es nicht und taugt auch nicht als Leitmotiv für einen Wandel. Bevor man selbst tagtäglich um das gute Leben kämpft, ist man vielleicht besser beraten, zunächst das Schlechte zu vermeiden – worauf Karl Popper Zeit seines Lebens hingewiesen hat: „Es ist sowohl sehr viel dringender wie lebenspraktischer, das Übel zu beseitigen, als Gutes zu schaffen.“ Womit wir wieder bei der „positiven Kraft des negativen Denkens“ wären! Wer hingegen für sich ganz persönlich – als grenzenloser Positivist – die Vollkommenheit zum Prinzip des eigenen Wandels erhebt, tut gut daran, dabei an Antoine de Saint Exupéry zu denken: „Vollkommenheit entsteht nicht dann,

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wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“ Welch ein cooler, toller, geiler Mega-Satz – oder etwa nicht …?

Fazit

So, liebe Leserin, lieber Leser, Sie haben tatsächlich bis jetzt durchgehalten und sich den Eintopf aus wandelnden Gedanken voller Emotionen zugeführt? „Von Kuchenbacken bis Arschbacken“ – um es den Kritikern dieses Textes vorwegzunehmen. Und das ausgerechnet in der ersten Ausgabe dieses Life Skills-Magazins unter der neuen Überschrift „ZAP Impuls“. Impulse aber sind eben oft ungerichtet, unvorhersehbar und ungeordnet. Sie entfalten ihre Wirkkraft nur durch die Fortführung durch eigenes Nachdenken und Vorausdenken. Ansonsten erschöpft sich der Kraftstoß eines Impulses schnell. Dann wird die Masse träge. Ein echter Wandel aber braucht Kraft und Geschwindigkeit. Gemessen an der Evolutionsgeschichte ist die Zeit, die uns zur Gestaltung der Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder bleibt, nur ein Wimpernschlag. Veränderungsmentalität ist mehr gefragt denn je – und zwar eine der substantiellen Art: nachhaltig, durchdacht und ohne vor althergebrachten Denkschranken halt zu machen. Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft braucht nicht nur Ideenreichtum, wissenschaftliche Errungenschaften und modernste Technologien. Unverzichtbar für die Transformation ist der pro-aktive Mensch. Pro-Aktivität macht das post-moderne Gewohnheitstier zu dem Ergebnis seiner eigenen Entscheidungen und nicht zu einem Ergebnis der äußeren Umstände oder Einflüsse. Wenn es um gelingende Zukunftsgestaltung geht, sind Eigenverantwortlichkeit, Selbstwirksamkeitsüberzeugung und auch Gemeinwohlorientierung unabdingbar. Es geht um nichts weniger als die Wandlungsbereitschaft und Wandlungsfähigkeit von uns allen. Das also ist die Essenz dieses „literarischen Eintopfs“. Und wer darin nun wirklich gar nichts für sich gefunden hat, was ihn zum nachzudenken animiert, der vertraue gerne auf die Ratschläge der Politik. Herausragend dabei ist die politische Botschaft des früheren Bundeswirtschaftsministers Rainer Brüderle. In einer Harald Schmidt Show im Jahre 2002 – für die Ewigkeit festgehalten auf youtube unter der Überschrift „Saufen mit Brüderle“ – ist es ihm meisterhaft gelungen, die nachhaltig drängenden Herausforderungen unserer Zeit auf den Punkt zu bringen: „Es ist wichtig, dass sich in Deutschland etwas ändert, denn wenn sich nichts ändert, ändert sich nichts.“ Über viele politische Statements muss man nicht unbedingt nachdenken – über die Möglichkeiten des eigenen Beitrags zur Transformation und über die persönlichen Chancen, die daraus erwachsen, dagegen schon. Oder über die Antwort des Neffen Tancredi, der auf die Vorhaltungen des alten Fürsten, er würde sich zu sehr für die neue Sache (das demokratische Italien) engagieren, mit dem legendären Satz erwiderte: „Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist.“ (Aus dem berühmten Roman Der Leopard von Giuseppe Tomasi di Lampedusa).


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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, …

… dass eine Raupe zwischen zwei und vier Wochen in ihrer Puppenhülle ruht, bevor sie ihren Kokon sprengt und als verwandelter Schmetterling herausschlüpft. Je nach Art lebt ein Schmetterling nur wenige Tage bis zu einigen Monaten. Während z. B. der Zitronenfalter eine „Rekordlebensdauer“ von etwa einem Jahr erreicht, ist bei den meisten heimischen Schmetterlingsarten die Lebenszeit als Raupe länger als die des Schmetterlings. Wie verwandelt sich ein Schmetterling? -

Hätten Sie gewusst, …

… dass Wandel ein natürlicher Bestandteil des Lebens ist und sich auf die ständige Entwicklung und Anpassung von Situationen, Ideen und Umgebungen

bezieht? Dabei wird die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen, oft als eine der wichtigsten Eigenschaften angesehen, um persönliches Wachstum und Erfolg zu fördern. Sträuben wir uns gegen Wandel und Veränderungen und versuchen alles beim Alten zu lassen, blockieren wir uns selbst und werden schlussendlich stagnieren. Nehmen wir den Wandel jedoch an und nutzen unsere Eigenschaft uns an Veränderungen anzupassen, flexibel zu bleiben und uns stets weiterzuentwickeln, können wir dies als Chance für unser persönliches Wachstum und neue Erfahrungen nutzen.

Hätten Sie gewusst, …

…dass ein Wandel der Gewohnheiten im Durchschnitt 66 Tage dauert? Dies zeigten die Ergebnisse von Studien der Psy-

Veränderung ist das Gesetz des Lebens. Und wer nur auf die Vergangenheit oder die Gegenwart schaut, verpasst die Zukunft

John F. Kennedy

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chologin Phillippa Lally vom University College in London. In ihrem Experiment wurden die Probanden aufgefordert sich innerhalb von 84 Tagen eine neue Routine anzueignen und täglich ihre Fortschritte zu protokollieren. Hierzu zählten bspw. ein täglicher 15-minütiger Spaziergang oder 50 Sit-ups am Morgen. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauerte, bis die Phase des bewussten Ausführens der Tätigkeit zu einer automatisierten Gewohnheit wurde. Darüber hinaus zeigte die Studie, dass in etwa das 1,5-fache an Zeit benötigt wird, um komplexe Gewohnheiten in Automatismen umzuwandeln. Hoffnung gibt jedoch: Ein Tag des Aussetzens hat kaum Auswirkungen auf den Lernprozess. Wer sich also eine neue Gewohnheit aneignen will, darf zwischendurch auch mal ein bis zwei Tage Pause einlegen, ohne sein Ziel dadurch zu gefährden. Wichtig ist jedoch kontinuierlich für mindestens zwei Monate durchzuhalten und sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.


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Hätten Sie gewusst, …

Hätten Sie gewusst, …

… dass sich unser Geschmackssinn im Laufe des Lebens verändert, sodass sich die Vorlieben für Lebensmittel mit dem Älterwerden häufig wandeln? Als Kinder bevorzugen wir hauptsächlich süße Lebensmittel. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass bereits die Muttermilch leicht süßlich schmeckt und Kinder somit von Beginn an diesen Geschmack gewöhnt werden und etwas positives mit ihm verbinden. Auch in der Natur bedeutet Süße meist etwas positives, da bspw. reife Früchte süß schmecken.

… dass sich die menschlichen Zellen sich in einem stetigen Wandel befinden? Der Organismus durchläuft stetige und dabei sehr unterschiedliche Erneuerungsprozesse. Zum Beispiel benötigen Lungenbläschen dazu nur 8 Tage. Andere Körperzellen wiederum – z. B. die Knochen (Osteoplasten) – erneuern sich nur sehr langsam und manche auch gar nicht, wie etwa die Linsenzellen im Auge und die lichtempfindlichen Sinneszellen auf der Netzhaut. Diese müssen folglich ein Leben lang halten und sind deshalb im Alter oft schon ziemlich abgenutzt.

Anders verhält es sich mit sauren oder bitteren Geschmäckern. Diese sind in der Natur meist ein Indiz für unreife Früchte oder Giftiges. In Laufe des Lebens lernen wir jedoch die verschiedenen Geschmäcker einzuordnen und verbinden sie nicht mehr zwangsläufig mit etwas Negativem. Dies ist jedoch ein andauernder Prozess. So trinken wir z. B. unseren Kaffee zunächst nur mit Milch und Zucker, bevor wir uns an Espresso oder schwarzen Kaffee heranwagen.

Hätten Sie gewusst, …

Ab dem 60. Lebensjahr nehmen der Geruchs- und Geschmackssinn jedoch zunehmend ab. Daher lassen Sätze wie „Früher konnte meine Frau noch besser kochen“ nicht zwangsläufig auf die schwindenden Kochkünste, sondern vorrangig auf den schwindenden Geschmackssinn schließen.

… dass der Globale Klimawandel sich drastisch auf unsere Waldbestände auswirkt? Jeden Tag gehen weltweit ca. 28 Hektar Wald verloren. Das ist in etwa vergleichbar mit der Fläche von ganzen 20 Fußballfeldern. Das ist besonders kritisch, da der Wald eigentlich ein guter Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel sein sollte. Dadurch, dass Bäume Kohlendioxid aufnehmen und mit Hilfe von Sonnenlicht umwandeln, stellen sie einen natürlichen Gegenspieler von Kohle und Öl dar. Ein Kubikmeter Holz beinhaltet im Durchschnitt etwa 0,3 Tonnen Kohlenstoff, was rund einer Tonne CO2 entspricht. Auf diese Weise entziehen die Wälder der Atmosphäre große Mengen Kohlenstoffdioxid und sind neben den Ozeanen wichtig für das Senken des CO2 Gehalts.

Hätten Sie gewusst, …

Hätten Sie gewusst, …

… dass die Angst vor Wandel oder gar Verzicht ein verbreitetes Phänomen ist? Diese Ängste können auf individuelle Erfahrungen, Erziehung oder sozialen Normen basieren. Gleichwohl die Unberechenbarkeit neuer Situationen eine oft naturbedingte Abwehrhaltung erzeugt, wissen wir alle, wie sehr Wandel auch positive Wachstumschancen bieten kann, wenn man sich mutig darauf einlässt. Nur wenn wir den Wandel auch als etwas Positives wahrnehmen und ihn akzeptieren, können wir uns auf verschiedene Veränderungen einlassen, uns weiterentwickeln und unser volles Potenzial entfalten.

… dass der Wandel vom „normalen“ mit Benzin oder Diesel betriebenen Auto zum Elektrofahrzeug stark voranschreitet? Dies lässt sich deutlich an den Zahlen der zuletzt verkauften Fahrzeuge erkennen. 2022 wurden insgesamt 470.000 ausschließlich elektrisch betriebene PKWs erstanden, was einem Anstieg zum Vorjahr von 30,56 Prozent entspricht. Für das Jahr 2023 scheint sich der Trend fortzusetzen bzw. sich sogar weiter auszudehnen. Dies zeigen die Zahlen, da bereits in der ersten Jahreshälfte 268.926 ausschließlich elektrisch betriebene PKWs verkauft wurden.

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KOMMENTAR Veränderungen im persönlichen Lebensstil – Achtsamkeit als Erfolgsfaktor von Dipl.-Psych. Peter Fauser

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ich mehr bewegen – mehr Sport machen – sich gesünder ernähren – mehr Zeit mit der Familie verbringen – Freundschaften und andere Kontakte pflegen – bei Auseinandersetzungen in der Partnerschaft mehr zuhören und weniger rechthaberisch sein – bei der Arbeit auch mal „nein“ sagen können …

Themen für Wandel und Veränderung im persönlichen Bereich gibt es viele. Aber oft machen wir bei solchen Veränderungsvorhaben die Erfahrung, dass uns deren konkrete Umsetzung gar nicht so leicht von der Hand geht. Als ob das Vorhaben (unser guter Vorsatz) in den gewohnten Bahnen und Orientierungen unseres Alltags irgendwie untergeht und „versickert“. Wir verlieren es möglicherweise wieder aus den Augen.

Warum ist das so?

Wandel und Veränderung im persönlichen Verhalten erfordert die Veränderung von Gewohnheiten in den davon betroffenen Lebensbereichen. Da wir Gewohntes – unsere liebgewordenen Gewohnheiten – oft mit Bequemlichkeit, Vertrautheit und Sicherheit verbinden, werden solche Veränderungen mindestens als unbequem erlebt bzw. antizipiert. Dies hat auch mit den Vorlieben unseres Gehirns zu tun. Unser Gehirn liebt Gewohnheiten, weil die damit verbundenen bekannten und bewährten Verhaltensweisen wenig Konzentration und bewusste Aufmerksamkeit erfordern und dann wie automatisch ablaufen. Das spart Energie und Aufmerksamkeitskapazität. Wir sind mental im sogenannten Autopilot-Modus unterwegs. Will man neue Verhaltensweisen etablieren (z. B. sich im Alltag mehr bewegen), muss also zunächst die damit verbundene Unbequemlichkeit in Kauf genommen und akzeptiert werden – getreu dem vielzitierten Motto „Raus aus der Komfortzone“. Die Vermeidung von Unbequemlichkeit durch das Festhalten an unseren Gewohnheiten ist sicherlich ein Faktor für unsere Veränderungsresistenz. Es kommt aber noch etwas anderes hinzu. Aus der Perspektive der Achtsamkeit sind wir zu sehr mit unseren Gewohnheiten verbunden und mit ihnen wie verschmolzen. Wir sind vollständig mit ihnen identifiziert. Wir sind sozusagen unsere Gewohnheiten. Wenn wir in gewohnter Manier agieren, gibt es niemanden in uns (i. S. eines Persönlichkeitsanteils), der aus einer gewissen inneren Distanz sich selbst gegenüber bemerkt, dass man im alten Trott unterwegs ist. Selbstverständnis (Identität) und Verhalten sind – ohne, dass man es bemerkt – deckungsgleich (identisch).

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Im Achtsamkeitstraining lernen wir, diese Distanz wiederherzustellen. Dazu gehört, dass man sich zunächst seiner eigenen Aufmerksamkeit bewusst wird und bemerkt, wie diese im untrainierten Zustand agiert. Wie sie sich recht flatterhaft und unstetig an ein Thema andockt, sich eine Weile mit damit beschäftigt, um dann zum nächsten Thema weiter zu wandern, etc. … Sehr oft sind das unwillkürliche Aufmerksamkeits-Drifts, die sich mit Vergangenem („Blöde Situation gestern mit dem Kollegen …“) oder Zukünftigem („Was gibt’s morgen zu essen?) beschäftigen. Psychologen sprechen hier von „mindwandering“. Inzwischen belegen viele Studien, dass wir bis zu 50 % unserer Wachzeit in diesem Bewusstseinsmodus gefangen sind. Im Achtsamkeitstraining lernen wir, dies überhaupt zu bemerken: Wir nehmen bewusst unseren inneren Vorgängen gegenüber eine Beobachterperspektive ein und lernen, diese innere Haltung – manchmal auch Zeugenbewusstsein genannt – uns selbst gegenüber zu stabilisieren. Dieser innere Zeuge bemerkt, was geschieht, ohne sich darin zu verlieren.

Er bemerkt dann ebenso unsere Gewohnheiten in Form von fest etablierten Reiz-Reaktions-Mustern und kann diese unterbrechen. Die Gewohnheit z. B. in der Diskussion auf bestimmte Reizwörter automatisch und empört zu reagieren (Reaktion) wird unterbrochen oder zumindest vom Ablauf her verzögert. Es entsteht eine Entscheidungslücke, in der ich mich wieder bewusst entscheiden kann, ob ich mir erlaube, wie immer zu reagieren oder dieses Mal in anderer Weise damit umgehe. „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum liegt unsere Fähigkeit, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit“. Viktor Frankl Achtsamkeit ist bewusste Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt – in anderen Worten: Präsenz und Geistesgegenwart in diesem Moment. Sie unterstützt uns sehr, unsere Veränderungsvorhaben erfolgreich zu verwirklichen.

Der nächste Kurs Stressbewältigung durch Achtsamkeit startet im Frühjahr 2024. Termine, Infos und die Anmeldung finden Sie unter: www.zap-nussloch.de. Fragen vorab gerne unter: mail@fausercoaching.de


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BUCH TIPP

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ir erfahren, warum Daniel CohnBendit kurz nach seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag erstmals seine jüdische Familiengeschichte erzählt. Staunen, dass Telekomchef Timotheus Höttges für das bedingungslose Grundeinkommen plädiert und Udo Jürgens sich nach umjubelten Konzerten manchmal wie ein Nichts fühlte. Nehmen Anteil an den Glaubenszweifeln von Papst Franziskus; spüren die Angst, die ein Despot wie Recep Erdoğan verbreitet. Durch die Intensität der Begegnungen entstehen spannungsreiche Portraits, die zugleich ein Spiegelbild der großen politischen und gesellschaftlichen Themen des vergangenen Jahrzehnts sind – Flüchtlingskrise, Pandemie, Krieg, Fremdenfeindlichkeit oder Cancel-Culture-Debatten.

Als ich ihn ein Vierteljahrhundert später in Hamburg zu diesem Interview traf, ging ich also mit ziemlich niedrigen Erwartungen in das Gespräch. Ich dachte, er habe nichts Neues mehr zu sagen, nach Millionen von Berichten, Interviews und Porträts, einige nicht gerade schmeichelhaft, vor allem wegen seines ausufernden Privatlebens als jüngerer Mann. Aber ich begegnete einem beinahe 80-Jährigen, der so offen und uneitel über sich selbst sprach, wie ich es selten erlebt habe: Leise im Ton, selbstkritisch zog Udo Jürgens Bilanz. [...]

Lesend tauchen wir ein in die Überzeugungen und Biografien von Menschen, die auf unterschiedliche Weise die Gegenwart geprägt haben. Giovanni di Lorenzo schafft dabei eine Atmosphäre seltener Nähe und Offenheit, scheut aber nie die Konfrontation. Und entlockt so auch ausgebufften Medienprofis Dinge, die sie vorher öffentlich nicht gesagt haben.

Bully Herbig ist einer jener Menschen, die mit der Gabe der Sympathie gesegnet sind: Mit ihrer Freundlichkeit und ihrem Witz können sie nahezu jeden für sich gewinnen oder entwaffnen. Manche mögen das als charakterlichen Hang zur Leichtigkeit ansehen. Von Max Frisch stammt der Satz: »Charme zur Haltung gemacht, ist etwas Fürchterliches: Waffenstillstand mit der eigenen Lüge.« Aber mit diesem Befund kann man auch falschliegen. Menschen, die so sind wie Bully Herbig, haben ihren Charme vielleicht deswegen entwickelt, weil sie sich schützen mussten. Weil sie anders nicht durchgekommen wären. Das hat mich an Bully Herbig interessiert: Wie ist er aus bescheidenen Verhältnissen, ohne jede Unterstützung von außen, zum Kultkomiker im Stadtfernsehen »tv.münchen«, wo ich ihn in meiner Münchner Studentenbude verfolgte, zum Kinoliebling und Publikumsmagneten aufgestiegen – als Schauspieler, Regisseur und Produzent? In einem kahlen Konferenzraum der Bavaria Film in Geiselgasteig erzählte er mir die berührende und bewundernswerte Geschichte einer Karriere, die ihm selbst noch lange unwirklich zu sein schien. [...]

LESEPROBE

Das Glück ist ein flüchtiger Vogel Udo Jürgens

Zu behaupten, man würde sich auf einen Gesprächspartner ohne Vorurteile einlassen, wäre pure Heuchelei. Natürlich hat man schon ein Bild im Kopf, allemal bei Prominenten. Meistens ist es allerdings ein Medienbild. Udo Jürgens, dieser wohl einflussreichste Chansonier deutscher Sprache, war mir nicht besonders sympathisch. Am Tag, an dem in Berlin die Mauer aufging, traf ich ihn, neben einem Begleiter stehend, zufällig am Empfangstresen des Parkhotels in Bremen. Ich hatte gerade die Nachricht aus Berlin erfahren und war ziemlich aufgewühlt. Deshalb sagte ich das auch Udo Jürgens und den anderen vor und hinter dem Tresen. Udo Jürgens schaute mich gar nicht an und wirkte ziemlich desinteressiert. Eher beiläufig sagte er zu seinem Begleiter: »Ja, jetzt geht’s los.« Merci, Chérie!

Ich wollte immer Filme machen, das war schon mit zehn Jahren so Michael Bully Herbig

Giovanni di Lorenzo, geboren 1959 in Stockholm. Nach dem Studium in München Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Ab 1999 Chefredakteur beim Berliner Tagesspiegel, seit 2004 Chefredakteur der ZEIT. Seit 1989 Moderator bei »3nach9« (Radio Bremen). Seit 2021 betreibt er mit Florian Illies den Kunst-Podcast »Augen zu«. Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch: »Wofür stehst du« mit Axel Hacke (2010); »Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt« (2011) und »Verstehen Sie das, Herr Schmidt?« (2012), beide mit Helmut Schmidt, der Interviewband »Vom Aufstieg und anderen Niederlagen« (2014) und »Erklär mir Italien« mit Roberto Saviano (2017).

Vom Leben und anderen Zumutungen Gespräche mit Zeitgenossen Verlag: Kiepenheuer&Witsch Erscheinungstermin: 02.11.2023 352 Seiten ISBN: 978-3-462-00618-6 Autor: Giovanni di Lorenzo

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AUS RC WIRD ZAP

Szenenwandel

Wenn Mitarbeiter des Zentrum Aktiver Prävention ins Fernsehen gehen

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n einer Greenbox zu stehen und eine Nachricht vom Teleprompter in die Kamera zu sprechen, klingt einfacher, als es ist. Dieser Herausforderung stellten sich einige Kollegen des ZAP, als im September 2023, unsere alljährliche Vollversammlung der Mitarbeiter des Hauses, das sogenannte Plenum, stattfand. Unser langjähriger Medienpartner, das Rhein-Neckar Fernsehen, lud zu diesem Anlass in ihr TV-Studio. Das Plenum soll nicht nur den konstruktiven Austausch fördern und den Mitarbeitern ein tolles Erlebnis bescheren, sondern auch dazu dienen, die Kollegen außerhalb der Arbeitsstätte besser kennenzulernen. Bereits die gemeinsame Busfahrt vom ZAP zum RNF wurde hierfür genutzt, als jeder die Aufgabe hatte, einen Kollegen vorzustellen – so entwickelte sich eine aufschlussreiche wie auch unterhaltsame Vorstellungsrunde, welche die Fahrtzeit deutlich verkürzte.

30 ZAP Impuls 1/2024

Angekommen in Edingen-Neckarhausen durfte sich die hungrige Belegschaft – nach den obligatorischen Team-Fotos – am liebevoll angerichteten Frühstücksbuffet bedienen. Während die Mitarbeiter die belegten Brötchen bei einer Tasse Kaffee genossen, stellte Ralph Kühnl – der Geschäftsführer des RNF – das Studio und die Firma vor, damit sich alle einen ersten Überblick verschaffen konnten. Um auch einen visuellen Eindruck des Studios zu gewinnen, führte uns Herr Kühnl in die heiligen Hallen des RNF. Die meisten Kollegen betraten zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal ein Fernsehstudio, weshalb vielen dieser eindrucksvolle Moment noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mit dem Ziel einer eigenen Nachrichtensendung begann der Geschäftsführer des ZAP, Dr. Matthias Zimmermann, die Wirtschaftsnachrichten zu verlesen. Dabei merkte man dem erfahrenen Geschäftsmann, der in der Zeit unserer Partner-


schaft schon häufiger vor der RNF-Kamera stand, an, dass es auch für ihn etwas anderes ist, in einer Greenbox zu stehen, als ein Interview in der gewohnten Umgebung des ZAP zu geben. Im Anschluss daran saßen unsere Bereichsleiter mit der von Matthias Zimmermann ernannten „Sportreporterlegende“ Norbert Lang, der als Moderator in einer Talkrunde fungierte, zusammen, um sich über die zukünftige Entwicklung und den Markenauftritt des ZAP auszutauschen. In diesem Gespräch wurde speziell der interne Wandel besprochen, indem die zum Jahreswechsel vollzogene Umfirmierung des Racket Center zum Zentrum Aktiver Prävention diskutiert und das neue Logo vorgestellt wurden. Insbesondere klärten die Bereichsleiter Fragen, die sich mit den Veränderungen einer solchen Umfirmierung ergeben – weit über die Änderung des Logos hinaus. Außerdem ging es darum, wie der Veränderungsprozess bisher verlaufen ist und welche Gründe

Dr. Matthias Zimmermann geschäftsführender Gesellschafter

dafür maßgeblich waren, diesen Schritt zu gehen. Die Mitarbeiter wurden somit auf einen einheitlichen Kenntnisstand gebracht. Auf diese Weise wurde den Mitarbeitern ein (Selbst-)Verständnis vermittelt, wodurch auch die Identifizierung mit dem neuen Namen und den damit einhergehenden Veränderungen angestoßen wurde. In der Diskussionsrunde wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass die Mitarbeiter nicht von der Umbenennung betroffen, sondern aktiv daran beteiligt sind und sich mit Ideen einbringen.

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Nach dem Talk wurden wir in Kleingruppen eingeteilt. Ein Teil blieb im Aufnahmeraum des RNF. Hier wagten sich die Mitarbeiter selbst in die Greenbox, um mit kurzen, vorbereiteten Statements einen Teil zur 40-minütigen Nachrichtensendung beizutragen. Sie bekamen die Möglichkeit, sich vorzustellen und ihre persönliche Motivation dafür, im Zentrum Aktiver Prävention zu arbeiten, mit den Zuschauern zu teilen. Dass ein „Auftritt“ dort – wie anfänglich erwähnt – mit Überwindung einhergeht, ist klar. Das Sprechen vor einer Kamera ist eine Besonderheit. Auch Geübte, die regelmäßig im Zentrum Aktiver Prävention Vorträge zu unterschiedlichen Themen halten, kamen vor der Kamera etwas ins Schwitzen. Eine weitere Gruppe wurde unter fachkundiger Leitung einer Mitarbeiterin des RNF durch die verschiedenen Büroräume geführt. So konnte unsere Belegschaft den Arbeitsalltag der dortigen Mitarbeiter nachvollziehen. Dabei wurden die verschiedenen Stationen einer Produktion von der Idee über den Schnitt bis zum fertigen Beitrag deutlich. Unsere aufkommenden Fragen wurden detailliert beantwortet, wodurch sich jeder ein genaues Bild davon machen konnte, was hinter der Kamera geleistet werden muss, damit ein guter Beitrag produziert werden kann. Michael Quitsch, Head Coach der Tennisakademie Rhein-Neckar

Heinz Schmidt, ZAP Gesundheitstrainer

32 ZAP Impuls 1/2024

„Quo Vadis“ – den neuen Anforderungen einer veränderlichen Gesellschaft gilt es stets gerecht zu werden. Die Veränderung des ZAP in den vergangenen 20 Jahren ist jedem, der das Haus kennt, geläufig. Umso wichtiger war für das gesamte Führungsteam die Sichtweise der Mitarbeiter, die das Thema Zukunft an diesem Tag in kleinen Gruppen ausführlich diskutierten. Darüber hinaus boten sich über den gesamten Tag verteilt viele Möglichkeiten, mit allen Kollegen ins Gespräch zu kommen – allen voran natürlich über den Wandel des Unternehmens, die Prozesse und Veränderungen. Was vom Besuch bleibt, sind neben den tollen Eindrücken, die Erinnerungen, viele Bilder, die Nachrichtensendung sowie ein 2-minütiger, KI-generierter Videobeitrag über unseren Besuch beim RNF. Die beiden Videos, die sich jeder Mitarbeiter jederzeit ansehen kann, sollen dazu dienen, das Erlebte noch einmal mit etwas Abstand aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, die Motivation weiter zu steigern und eine neue Ära unseres Hauses auf den Weg zu bringen.


mit der Sendereihe

“ZAP Gesundheitslinien - Wissen wirkt” Bei den „ZAP Gesundheitslinien“ handelt es sich um die etablierte Vortragsreihe des Zentrums Aktiver Prävention (ZAP). Regelmäßig referieren hier qualifizierte Fachleute zu unterschiedlichen Themen aus Gesundheit, Fitness und Wellness, aus Medizin, Prävention und Therapie.

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NEWWORK. QUASIklar! TODAY Wolfgang Heim im Gespräch mit Medizinern und Wissenschaftlern

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Im TV. Im Web. Als App. 33


MOBILITÄT

Das Fahrrad im Wandel der Zeit

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as Fahrrad – als Fortbewegungsmittel allseits bekannt und beliebt, bringt es uns zuverlässig an unser Ziel. Seine Bedeutung in vielen verschiedenen Bereichen ist nicht zu unterschätzen: es gilt als erstes vom Menschen angetriebene Zweirad-Transportsystem, verhalf Frauen zu mehr Freiheit und ist ein Symbol von Fortschritt und Spaß. Doch es war ein langer Weg von den bescheidenen Anfängen als Laufmaschine bis hin zu den verschiedenen heute bekannten Fahrrädern.

Die Vision eines zweirädrigen, einspurigen Gefährts, welches dem Fahrer die Möglichkeit bietet, zu sitzen und sich gleichzeitig mit seinen Beinen abzustoßen, fand bereits im Jahr 1817 mit der Erfindung der ersten Draisine – auch Laufmaschine genannt – seine Umsetzung. Die Laufmaschine besitzt einen gepolsterten Holzbalken, an dem die Räder befestigt sind. Das Vorderrad ist lenkbar und es gibt eine kleine Bremse. Diese Erfindung ermöglichte dem Fahrer eine deutlich schnellere eigenständige Fortbewegung als bisher und ist der Anfang einer Erfolgsgeschichte.

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Das Hochrad, welches im Jahr 1869 erfunden wurde, war in der Spitze mit bis zu 40 Kilometern pro Stunde sehr schnell – jedoch auch sehr gefährlich. Der Name des Rads lässt auf die Besonderheit des deutlich vergrößerten Radumfangs des Vorderrades schließen. Dies ermöglichte dem Fahrer, deutlich höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Der erhöhte Schwerpunkt führte jedoch zu häufigen und teils sehr schweren Stürzen. Beim Hochrad sind bereits – ähnlich zu dem uns bekannten Fahrrad – sich drehende Pedale vorhanden. Um 1878 wurde das erhöhte Sicherheitsrisiko behoben, indem beide Räder in ihrer Größe aufeinander angepasst wurden. Das hintere Rad wurde nun über eine Kette betrieben und das erste Sicherheitsfahrrad war einsatzbereit. Zunächst wurde diese Entwicklung zwar von vielen belächelt und als „Memmenvariante“ abgetan – recht schnell konnte sich jedoch der Sicherheitsvorteil durchsetzen und das Unfallrisiko auf den Straßen deutlich eingedämmt werden. Das erste sogenannte moderne Fahrrad wurde im Jahr 1885 gebaut. Die Form des Stahlrahmens, die sinnvolle An-


ordnung der Bedienungselemente, die gleich großen Räder – all das hat sich bis heute im Wesentlichen nicht geändert. Die Entwicklung des Fahrrads hatte außerdem eine weitreichende Wirkung auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Eine Frau, die Fahrrad fahren konnte, genoss eine größere, den Männern ebenbürtige Mobilität. Dieser Aspekt brachte dem Fahrrad ebenfalls den Spitznamen „Freiheitsmaschine“ ein. In den darauffolgenden Jahren kam es stetig zu weiteren Entwicklungen, die das Fahrrad verbesserten und ökonomisierten. Zu ihnen gehören unter anderem die Luftreifen, die ihren Durchbruch im Jahr 1888 schafften. 12 Jahre später wurde die Freilaufnarbe mit Rücktrittbremse erfunden und weitere 5 Jahre später wurde die Gangschaltung so weit verbessert, dass die ersten Kettenschaltungen mit Umwerfer verbaut wurden. Diese werden auch heute noch häufig genutzt und weiterentwickelt. Eine bestimmte Form des Fahrrades, das auch bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde, war das Lasten- bzw. Transportfahrrad. Es wurde zu dieser Zeit viel genutzt, da Botendienste

meist mit einem Fahrrad durchgeführt wurden – auch, als beispielsweise im Jahr 1894 in Amerika ein Eisenbahnstreik zu dieser Maßnahme führte. Heute werden Lastenräder auch von Privathaushalten zum Transport genutzt, beispielsweise zum Einkaufen. Abhängig davon, wie schwer und sperrig die zu transportierenden Waren sind, unterscheiden sie sich in ihrer Bauweise und der Anzahl ihrer Räder. Ein sehr bekanntes Beispiel eines Lastenrads sind die von der Deutschen Post genutzten Zustellräder. Einige Zeit später, erst im Jahr 1981, wurde das Mountainbike auf den Markt gebracht. Dieses ist mit einer fein abgestuften Gangschaltung, breiten geländegängigen Reifen und einem leichten Rahmen ausgestattet und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Eine weitere große Entwicklung in der Geschichte des Fahrrads sind die E-Bikes. Seit über zehn Jahren sind sie aus der Fahrradindustrie nicht mehr wegzudenken. Doch eigentlich sind sie keineswegs eine neuartige Erfindung, sondern deutlich älter, als man vermuten mag. Die ersten Räder mit einem elektrischen Antrieb wurden bereits vor 120 Jahren gebaut. Ende der 1880er Jahre wurden

die ersten industriell gefertigten Akkus entwickelt, welche den Bau von Elektrorädern sowie -autos ermöglichten. Doch bis die E-Bike Industrie ihren wirklichen Durchbruch erreichte, musste sie einige Krisen und Fehlschläge überstehen und innovativ bleiben. Zwischen 2001 und 2005 sorgten einige Entwicklungen, wie zum Beispiel ein in die Hinterradnabe verbauter Motor mit integriertem Akku und eine leistungsfähige LithiumTechnik, für einen rasanten Fortschritt. Seitdem entwickelt sich das E-Bike stetig weiter – sei es durch den Komfort oder höhere Batteriekapazitäten. Welche weiteren Entwicklungen und Veränderungen das Fahrrad noch durchlaufen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass es aus unserem heutigen Alltag nicht wegzudenken ist. Eine große Auswahl an modernen Fahrrädern für alle Altersgruppen und jedes Vorhaben finden Sie bei Veloland Brand in Wiesloch. Durch die kompetente Beratung des Veloland-Teams gelangen Sie schnell und einfach zu Ihrem Wunschfahrrad, das Ihnen auf Ihren Touren zuverlässig zur Seite steht.

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ZU BESUCH BEI ...

Ein „Clubabend“ ganz anderer Art

Lions Club Walldorf-Astoria besucht das Porsche Experience Center in Hockenheim

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ie Dynamik einer Organisation zeigt sich bisweilen in der Bereitschaft, aus einem etablieren Format herauszutreten und Veränderungen zu wagen, um auch mal Ungeahntes zu erleben. Der Clubabend am 4. Oktober in einem anderen als dem üblichen Rahmen hat begeistert, denn: Nicht nur Porsche-Fans lassen der Blick über den Hockenheimring von der riesigen Terrasse des Porsche Experience Centers, die Boliden in dessen Tiefgarage und die „historische“ Ausstellung der le-

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gendären 911-Serie das Sportwagenherz höherschlagen. Freunden der innovativgeschmackvollen Gaumenfreude begeistert das stilvolle Casino mit Menüs auf dem Niveau einer Sternenküche.

So wird der Abend des Lions Club Walldorf Astoria auf Einladung der Geschäftsführerin Margit Frank und auf Initiative des Geschäftsführers der Ferry Porsche Stiftung, Stefan Strohmeier, den 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern als ein rundum gelungenes Erlebnis in Erinnerung bleiben.

Und es bleibt auch eine wichtige Erkenntnis: Denjenigen, die von Berufswegen häufiger nationale und vor allem auch internationale Gäste in unserer Region empfangen, bietet sich mit dem Porsche Experience Center eine herausragende Möglichkeit, Besuchern aus aller Welt ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Die Marke Porsche strahlt über die gesamte Autowelt und wird am Hockenheimring in besonderer Weise – und im wahrsten Sinne des Wortes – erfahrbar gemacht. Der Lions Club Walldorf Astoria, der wie unzählige Lions Clubs als Teil einer der größten Non Governmental Organisations – sprich weltumspannenden philanthropischen Institutionen – Gutes tut, hat an diesem Abend etwas Gutes für sich selbst getan. Und auch das gehört bisweilen dazu, wenn Menschen sich freiwillig zusammenschließen, um sich gemeinnützig zu engagieren, denn: auf die Motivation kommt’s an. Und ein Besuch des Porsche Experience Centers in Hockenheim ist wahrlich ein motivierendes Erlebnis …


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ÜBER UNS 1971: Gründung in Mannheim 1982: Umzug nach Schriesheim 2023: 25 Mitarbeiter und Ausbildungsbetrieb Marktführer in der Metropolregion Produktionsfläche 850 m2, eigene PV-Anlage Nachhaltige energieeffiziente Produktion WIR BEDANKEN UNS FÜR IHR VERTRAUEN. APOTHEKEN SPARKASSEN SAP BWT DUSCHOLUX KEIL KONZEPTE ADB SAFEGATE

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ZU BESUCH BEI ... Körperwelten – Eine faszinierende Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Ethik von Selina Albicker, Studentische Praktikantin in der ZAP Physiotherapie

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it rund 50 Millionen Besuchern in 38 Ländern sind die „Körperwelten“ eine der meistbesuchtesten Ausstellungen der Welt. Die Ausstellung gibt den Menschen einen ungewöhnlichen neuen Blick auf das eigene Selbst durch ästhetisch präsentierte Exponate und konfrontiert sie zugleich damit, sich mit den Themen Gesundheit, Krankheit und Tod auseinanderzusetzen. Die Ausstellung von Gunther von Hagens ist nicht nur durch die vielen Bewunderungen der Menschen bekannt, sondern auch durch unterschiedliche Sichtweisen. Die Ursprünge der Anatomie lassen sich bis etwa 500 v. Chr. in Griechenland zurückverfolgen, wobei die ersten anatomischen Untersuchungen anfänglich an Tieren stattfanden. In der Renaissance setzte Leonardo da Vinci (1452-1519) seine anatomischen Studien fort und schuf akribische Zeichnungen des menschlichen Körperbaus. Diese Zeit markierte eine Umgestaltung der anatomischen Lehransätze, insbesondere aufgrund da Vincis intensiver Untersuchung von Leichen.

Im Mittelalter wurde die Anatomie hauptsächlich auf Grundlage von Texten und Theorien studiert. Der entscheidende Schritt zur wissenschaftlichen Anatomie erfolgte jedoch erst später. Andreas Vesal (1514-1519), ein Kritiker der etablierten anatomischen Lehren, gründete das „anatomische Theater“ und führte wegweisende Arbeiten durch, indem er erstmals menschliche Leichen zur detaillierten Erforschung des Körperbaus einsetzte. Die präparierten Körper wurden dabei in realitätsnahen und naturverbundenen Posen präsentiert. Vesal gilt als Begründer der wissenschaftlichen Anatomie, da er das erste vollständige menschliche Skelett zusammenfügte. Dieser Schritt war von herausragender Bedeutung, da zuvor keine vergleichbaren Untersuchungen an Verstorbenen unternommen worden waren. Vesals Tätigkeit stieß allerdings bereits damals auf Kritik, da zuvor noch niemand gewagt hatte, derartige Eingriffe an Verstorbenen vorzunehmen. Die Plastination, eine Erfindung des deutschen Anatomen Gunther von Hagens in den 1970er Jahren, ermöglichte erstmals die langfristige Konservierung von Präparaten in naturgetreuer und ästhetischer Pose. Die lebensechte Darstellung dieser Plastinate weckt bei vielen Besuchern häufig Ängste hinsichtlich dessen, was sie in der Ausstellung erwartet. Einige sind der Meinung, es sei „dehumanisierend“, „menschenunwürdig“ oder „objektivierend“. Andere dagegen sind von den Exponaten fasziniert.

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Dr. Gunther von Hagens & Dr. Angelina Whalley arbeiten gemeinsam an einem Plastinat.

Frauen betrachten den Arterienmann Gunther von Hagens‘ KÖRPERWELTEN, www.koerperwelten.de

Das Team der ZAP Physiotherapie & T-RENA


Trotz dieser anfänglichen Bedenken entscheiden sich dennoch täglich etwa fünf Besucher dazu, ihren eigenen Körper der Ausstellung zu spenden. Die Motivationen hinter der Spende sind ebenfalls vielseitig. Einige möchten das Interesse am „natürlichen Kunstwerk des Menschen“ wecken und vertiefte anatomische Kenntnisse vermitteln. Ebenso möchten einige Personen durch ihre Handlung zum Nachdenken anregen oder andere vielschichtige Aspekte des menschlichen Körpers näherbringen. Nicht nur diese vielfältigen Motive reflektieren die unterschied-lichen Perspektiven, die durch die „Körperwelten“ angeregt werden, sondern veranschaulichen auch die faszinierende Verschmelzung von Wissenschaft, Kunst und Ethik in diesem Kontext. In dieser einzigartigen Schnittstelle eröffnen sich Raum für tiefgreifende Überlegungen über die Menschlichkeit, die anatomische Schönheit und die ethischen Grenzen der Darstellung des menschlichen Körpers.

Akrobatisches Paar Gunther von Hagens‘ KÖRPERWELTEN, Institut für Plastination, Heidelberg, www.koerperwelten.de

Dem Team der ZAP Physiotherapie bot sich dieser spektakuläre Einblick im Rahmen eines geführten Besuchs durch die Ausstellung „Körperwelten – Anatomie des Glücks“ in Heidelberg. So konnten wir an echten anatomischen Präparaten entdecken, was genau unter unserer Haut steckt und welche Strukturen beispielsweise an der Entstehung des Glücksgefühls beteiligt sind. Darüber hinaus lieferte uns unser Medi-Guide, eine Medizinstudentin aus Heidelberg, viele interessante Einblicke in das Innere und die Funktionen des menschlichen Körpers sowie die Auswirkungen und Veränderungen durch Krankheiten und Störungen auf die Gesundheit und die Organstrukturen. Schlussendlich konnten wir unser Wissen rund um unsere Leidenschaft für die Themen Anatomie, Physiologie und Gesundheit auffrischen und erweitern. Der Besuch der Körperwelten-Ausstellung ermöglichte es uns, den menschlichen Körper aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und den Wert des Lebens auf besondere Weise schätzen zu lernen.

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KOLUMNE

Gesundheitsverständnis im Wandel

Teil 1: Das biomedizinische Krankheitsmodell von Meike Rappard und Stefan Oettlein, ZAP Gesundheit & Fitness

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esundheit und Krankheit sind Themen, die uns alle täglich begleiten. Wenn es darum geht, diese Begriffe genauer zu umschreiben, finden sich viele verschiedene Sichtweisen und Definitionen, denn auch unser Verständnis von Krankheit und Gesundheit wandelt sich im Laufe der Zeit. Etymologisch lässt sich der heutige Begriff der Krankheit vom mittelhochdeutschen „Krancheit“ ableiten, was sich mit Schwäche, Dürftigkeit oder Not übersetzen lässt. Unser Begriff der Gesundheit leitet sich hingegen vom althochdeutschen „gisunt“ ab und lässt sich mit stark, nicht krank und unverletzt übersetzen. Eine trennscharfe Definition unseres heutigen Verständnisses beider Begriffe fällt jedoch zum Teil schwer. Hält man sich an die WHO, also die Weltgesundheitsorganisation, so findet man hier eine Definition für Gesundheit als einen „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“. Dies allein als Ansatz zur Definition von Krankheit reicht jedoch häufig nicht aus. Eine klare Abgrenzung

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zwischen „krank“ und „gesund“ stößt durch Schwankungsbreiten und individuelle Empfindungsunterschiede häufig auf Grenzen. Der Blick auf Krankheit aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht nimmt hauptsächlich das Vorhandensein einer Störung wahr, die eine Behandlung mit medizinischer Therapie und Krankenpflege erfordert, sowie eine Arbeitsunfähigkeit impliziert.

Um Klarheit zu schaffen und genauere Herangehensweisen zu finden, können verschiedene Modelle herangezogen werden. Wir werden nun im ersten Schritt einen Blick auf das biomedizinische Modell werfen, welches in abgewandelten Formen bereits um vor 400 v. Chr., vertreten wurde. Nichtsdestotrotz etablierte sich das biomedizinische Modell erst im 19. Jahrhundert, während der wissenschaftlichen Revolution, als die vorherrschende Sicht auf Gesundheit. Das biomedizinische Modell ist ein Konzept, welches Bereiche der Prävention und Therapie des letzten Jahrhunderts stark geprägt hat.

Robert Koch (um 1900)

Die Biomedizin lässt sich auf die Lehre von Robert Koch zurückführen, bei welcher Erreger oder andere Ursachen für eine Krankheitsauslösung verantwortlich sind. Somit wird in diesem Gefüge eine einfache Ursache-Wirkungs-Beziehung vorausgesetzt. Das Modell wurde entwickelt, um Erklärungsmöglichkeiten


Wohltuende Entspannung

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für das Auftreten bestimmter Krankheitsbilder zu liefern und bezieht sich hauptsächlich auf medizinische Befunde und biologische Faktoren wie z. B. HerzKreislauf-Werte, Blutwerte und Organfunktionsparameter. Die biomedizinische Perspektive teilt die relevanten Krankheitsursachen in vier Aspekte. Hierzu zählen die von übertragbaren Mikroorganismen ausgelösten Infektionen, außerdem die endogen entstandene Dysfunktion des Körpers, der Organe und Kreisläufe wie auch Stoffwechselstörungen und Autoimmunerkrankungen. Des Weiteren gibt es durch exogene Einflüsse wie Noxen, Feuer, physikalische Gegenstände, Unfälle oder Risikoverhaltensweisen entstandene Organdefekte und Funktionsstörungen des Organismus. Zuletzt zählen aufgrund von Vorbelastungen entstandene Fehlfunktionen zu den relevanten Krankheitsursachen. Die Sicht dieses Konzepts bezieht sich auf patho-physiologische Erkenntnisse und ist somit grundsätzlich krankheits- und nicht gesundheitsbezogen. Im biomedizinischen Modell werden Krankheiten als Störung der Vorgänge in spezifischen Organen bis hin zum ganzen Organismus gesehen. Sie können auf eindeutige Entstehungszusammenhänge zurückgeführt werden, weisen typische Symptome und Manifestationen auf, bieten die Möglichkeit verschiedener Einflussnahmen in Form von Therapie und gehen mit funktionalen Folgen einher, die in Form von Prognosen vorhergesagt werden können. Mithilfe dieser bekannten Parameter lassen sich vorhersehbare Behandlungsergebnisse in Bezug auf Therapie und Heilung, sowie mögliche Störungen des Heilungs- und Wiederherstellungsprozesses wie eine mögliche Chronifizierung vorhersagen.

Ärztliche Diagnosen, die zumeist auch durch die biomedizinische Sichtweise geprägt sind, dienen häufig als Legitimationsinstrumente für sozial-, versicherungs- und arbeitsrechtliche Vereinbarungen, weshalb zumeist eine möglichst eindeutige Unterscheidung zwischen Gesundheit und Krankheit gefordert wird.

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Psychischen Prozessen und Interaktionen mit der sozialen Umwelt werden selten ausreichend Beachtung geschenkt. Der Fokus in diesem Modell liegt darauf, dass Risikofaktoren, die das Entstehen einer Krankheit begünstigen, vermieden werden und bereits bestehende Risikofaktoren eliminiert werden. Auf Schutzfaktoren, die einer Erkrankung vorbeugen können, wird innerhalb des Modells jedoch wenig bis gar nicht geachtet. Blickt man aus biomedizinischer Sicht auf die Begriffe von Gesundheit und Krankheit, so wird Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit betrachtet – als ein Fehlen jeglicher negativen Einwirkungen, homöostatischer Störungen oder biologischer Dysfunktionen. Aus dieser Perspektive sind Gesundheit und Krankheit dichotome Zustände. Dies bedeutet, dass eine Person entweder gesund oder krank ist. Die Biomedizin bezieht somit die prozesshafte, sozial und biografisch bedingte Verbindung zwischen Gesundheit und Krankheit nicht ein ... Lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe wie der Mensch heute medizinisch betrachtet und behandelt wird und wie das ZAP die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in seinem Präventionsbereich berücksichtigt.

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KURZ NOTIERT ...

NEU im ZAP: Risk Score Analysen als Präventionsmaßnahme Risk Score Analysen sind ein Instrument zur Ermittlung erster Indikatoren für die Entwicklung einer bestimmten Erkrankung oder für das Eintretens eines bestimmten Ereignisses. Diese Kurzfragebögen basieren auf Merkmalen, von denen man weiß, dass deren Ausprägung ein individuelles gesundheitliches Risikoprofil zur Folge haben. So werden zum Beispiel Faktoren wie Alter, BMI, Krankheitsgeschichte in der Familie und eigene Diagnosen mit einem Punktwert versehen, aus deren Summe ein Gesamtrisikoscore ermittelt wird. Ziel ist es, Menschen zu sensibilisieren, die Angebote der ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen in dem gebotenen Umfang und der angezeigten Regelmäßigkeit wahrzunehmen.

Ab Januar bietet Ihnen das ZAP die Möglichkeit zur Risk-Score-Analyse Ihres individuellen Risikos für Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Darmkrebs oder Diabetes mellitus. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und lassen Sie sich von unseren ZAP Gesundheitstrainer/innen begleiten.

Meditation im ZAP

Meditation will gelernt sein. In der Gemeinschaft zu meditieren und den Genuss entspannender Klänge zu erleben, entspricht dem Selbstverständnis des ZAP: weniger die Selbstoptimierung als das Gemeinschaftserleben, steht als Überschrift über die Angebote des Zentrum Aktiver Prävention. Die indische Meditation fördert die Beziehung zur eigenen Seele, aber mindestens im gleichen Maße die Beziehung zu der Gemeinschaft der Meditierenden. Ab dem 31. Januar immer mittwochs 17.15 Uhr können wieder alle Interessierten kostenlos an dieser Erfahrung teilhaben.

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Regeln im ZAP Wellnessbereich

Die ZAP Wellness-Oase ist ein Ort der Entspannung, der Ruhe und der Vertraulichkeit. Daher ist die Nutzung von Smartphones mit Kamerafunktion im Bereich der Umkleiden, Duschen und Saunen strikt untersagt. Auf die Integrität und Diskretion müssen alle Nutzerinnen und Nutzer vertrauen dürfen ...!


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Neueste Erkenntnisse zur Behandlung von Knie- und Hüftschmerzen

von Prof. Siebold und Prof. Thorey, Internationales Zentrum für Orthopädie in der ATOS Klinik Heidelberg Die häufigsten Ursachen von Gelenkschmerzen

Prellung, Entzündung oder Überlastung – die Ursachen für Schmerzen im Knieoder Hüftgelenk sind vielfältig. Nicht immer sind die Gründe klar und offensichtlich. Dahinter können auch Verschleißerscheinungen (Arthrose) stecken, die inzwischen weltweit zu den häufigsten degenerativen Gelenkerkrankungen zählen und unbehandelt schwerwiegende Folgen wie Funktionsverlust, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen haben können. Unter Arthrose versteht man den allmählichen Abrieb des natürlichen Gelenkknorpels, der normalerweise als Gleit- und Pufferschicht die Knochen voneinander trennt. Neben der Schulter sind vor allem Knie- und Hüftgelenke häufig von Arthrose betroffen. Um rechtzeitig gegensteuern zu können, sollten sie bei Beschwerden von einem Facharzt untersucht werden.

Sofort operieren? Nicht unbedingt

Schmerzen in Hüfte und Knie können nach dem heutigen Stand der Medizin sehr gut behandelt werden. Die Orthopädie hat hier in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und bietet eine Vielzahl moderner Therapiemöglichkeiten. Interessant ist dabei, dass nicht in jedem Fall eine Operation notwendig ist. Auch konservative Therapiemaßnahmen wie die Eigenblutplasmatherapie haben sich bewährt und sind gut erforscht. Ist der Knorpelschaden schon weiter fort-

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geschritten, können gelenkerhaltende Maßnahmen wie die Knorpelzelltransplantation oder Achskorrekturen durchgeführt werden. Für Professor Dr. Siebold und Professor Dr. Thorey vom Internationalen Zentrum für Orthopädie ist das Ziel immer, das natürliche Gelenk so lange wie möglich zu erhalten. „So viel wie möglich, nicht mehr als nötig“, lautet die Devise. Dennoch kann es – vor allem bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß, wenn bereits sichtbar Knochen auf Knochen reibt – sinnvoll sein, das geschädigte Gelenk ganz oder teilweise zu ersetzen.

Diagnose an Ort und Stelle

Für eine exakte Diagnose setzen die Experten neben Anamnese und klinischer Untersuchung auf modernste bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Digitale Volumentomographie (DVT), die den Zustand von Bandapparat, Knochen, Knorpel und Weichteilen zeigen. Besonders praktisch ist das Angebot der so genannten Pointof-Care-Diagnostik im Internationalen Zentrum für Orthopädie: Das heißt, die für die Diagnose notwendigen Geräte stehen direkt vor Ort zur Verfügung – also genau dort, wo auch die Behandlung und Betreuung des Patienten stattfindet. Das erspart dem Patienten zusätzliche Wege und die Untersuchungsergebnisse liegen schneller vor.

Bei Knieproblemen zu Prof. Siebold

Wer Knieprobleme hat, stößt bei der Suche nach einem Spezialisten schnell auf Professor Siebold: Er ist ein ausgewiesener und international anerkannter Knieexperte mit den Schwerpunkten gelenkerhaltende Kniechirurgie, Knieendoprothetik, Arthrose und Sportverletzungen. Professor Siebold behandelt komplexe Verletzungen und degenerative Erkrankungen des Meniskus, der Seiten- und Kreuzbänder, des Knorpels und der Kniescheibe. Bei Knorpelschäden, die mitunter sehr häufig für Knieschmerzen verantwortlich sind, setzt er beispielsweise auf die Autologe Chondrozytentransplantation (kurz ACT). Sie hat für ihn den entscheidenden Vorteil, dass es sich um ein komplikationsarmes Verfahren handelt, nach dem der Patient schnell wieder belastbar ist. Gerade junge, sportliche Patienten schätzen die Expertise des Orthopäden auf diesem Gebiet. Ist der Knorpelschaden durch die Arthrose inzwischen weiter fortgeschritten und damit irreparabel, kommt ein Oberflächenersatz des Kniegelenkes (Knieendoprothetik) als Teilprothese (Schlittenprothese) oder der komplette Kniegelenkersatz als Therapie in Frage. Welche Behandlungsmöglichkeit für den Patienten in Frage kommt, kann in einem persönlichen Gespräch mit Professor Siebold geklärt werden. Jedes Knie und jeder Fall ist individuell und muss auch so behandelt werden.


Über das Internationale Zentrum für Orthopädie

Das Ärzteteam im Internationalen Zentrum für Orthopädie behandelt neben Knie- und Hüftproblemen auch Verletzungen und Erkrankungen der Schulter, des Fußes und des Sprunggelenks und ist auf Kinderorthopädie spezialisiert. Die Orthopäden sind gefragt bei Spitzensportlerinnen und -sportlern, aber auch Patientinnen und Patienten aus der Region und aus dem Ausland schätzen die schnelle, effiziente und zuverlässige Behandlung in der Heidelberger Praxis.

Knie- und Hüftexperte Prof. Thorey Neben therapeutischen Maßnahmen am Kniegelenk deckt Professor Thorey auch das gesamte Spektrum der Hüftchirurgie ab. Der Mediziner und deutsche Repräsentant der European Hip Society hat sich auf konservative und operative Behandlungen des Hüftgelenks spezialisiert, zu denen beispielsweise Hüftgelenkluxationen, Hüftimpingements, Prothesenwechsel (Revisionen) und auch Knorpelzelltransplantationen gehören. Besondere Schwerpunkte von Professor Thorey sind die Hüftarthroskopie und die Hüftendoprothetik. Vor allem dank der Arthroskopie – einer minimalinvasiven und damit schonenden Methode der Gelenkspiegelung – gehören offene, oft komplizierte Operationen an Knieund Hüftgelenken der Vergangenheit an. Aber auch komplexe Eingriffe wie die Primär- und Revisionsendoprothetik (Ein- und Ausbau von Implantaten)

Prof. Thorey

sind für den Orthopäden Routineeingriffe, was die Patienten schon wenige Tage nach der Operation an ihrer raschen Mobilität merken. In einer Sprechstunde vor Ort berät Professor Thorey gerne über mögliche Therapiemaßnahmen und zeigt auf, was heute schon möglich ist.

Robotische Unterstützung

Prof. Siebold

Wer unter Knie- oder Hüftbeschwerden leidet und eine optimale Behandlung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft wünscht, ist im Internationalen Zentrum für Orthopädie der ATOS Klinik Heidelberg gut aufgehoben. Jüngste Errungenschaft der Klinik ist der so genannte MAKO-Smartrobotics, ein hochmoderner computergesteuerter Roboterarm, den die beiden speziell dafür ausgebildeten Ärzte Professor Thorey und Professor Siebold regelmäßig im Operationssaal einsetzen. Die ATOS Klinik Heidelberg ist eine der wenigen Kliniken, die bereits über diese Technologie verfügt.

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EXPERTEN RAT

Ein durch Muskeln bewegtes Immunsystem – Tumorrelevant von Prof. Dr. Joachim Wiskemann und Maximilian Köppel, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)

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örperliche Aktivität und Training besitzen eine ganze Reihe positiver Effekte für onkologische Patienten. Durch körperliches Training können beispielsweise eine Vielzahl an tumor- und therapieassoziierte Nebenwirkungen gemildert werden, darüberhinaus deuten immer mehr Daten darauf hin, dass durch körperliches Training auch das Überleben sowie das Ansprechen des Tumors auf die Therapie positiv beeinflusst. Gerade die letztgenannten Effekte scheinen eng mit der positiven immunologischen Wirkung der körperlichen Aktivität zusammen zu hängen, welche im Folgenden beleuchtet werden soll.

Der Muskel als Endokrines Organ

Entgegen der landläufigen Annahme, Skelettmuskulatur besäße außer der Fähigkeit zu kontrahieren und hierdurch Kraft über die Sehnen auf die Knochen zu übertragen keine weiteren Aufgaben, zeigt die Forschung immer stärker, dass Muskeln durchaus auch weitreichende endokrine Aufgaben zukommen (Pedersen, 2008). Dies umfasst die Ausschüttung mannigfaltiger Signalproteine, den Myokinen, in den Blutkreislauf, wodurch neben Stoffwechselprozessen auch das

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Immunsystem beeinflusst wird. Eines der bestuntersuchten Myokine ist das Interleukin(IL)-6, welches während körperlicher Aktivität in enormen Mengen ausgeschüttet wird (ein bis zu 100-facher Anstieg) und dadurch die Ausschüttung entzündungshemmender Signalproteine stimuliert und die Konzentration von proinflammatorischer, also entzündungsfördernder Stoffe, reduziert. Insbesondere dem Erhalt der Muskelmasse über die gesamte Lebensspanne kommt hierbei eine zentrale Rolle zu, ohne welche die endokrine Wirkung der Muskulatur nicht gewährleistet werden kann. Viele dieser Myokine haben eine enge Assoziation mit dem Immunsystem und können die Differenzierung von Immunzellen, wie den Leukozyten initiieren sowie deren Funktion positiv beeinflussen.

Effekte körperlichen Trainings auf das Immunsystem

Bereits nach einer einzelnen Trainingseinheit von 20 bis 60 Minuten erhöht sich die Konzentration von Natürlichen Killerzellen (NK) im Blut um ein Vielfaches. Darüber hinaus kommt es zu einer verstärkten Mobilisation von Lymphozy-


ten generell, die besonders für ihre antitumoröse Wirkung bekannt sind. Diese Mobilisation erfolgt proportional zur Intensität des Trainings und wird durch die mechanische Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems angetrieben. Dementsprechend deuten Studien auch darauf hin, dass insbesondere Ausdauerbelastungen effektiv darin sind, das Immunsystem zu mobilisieren. Nach der körperlichen Belastung beginnt sich die Lymphozytenzahl wieder im Blut zu reduzieren und fällt nach 1 bis 2 Stunden auf ihren Tiefpunkt, welcher durchaus auch unterhalb des initialen Niveaus vor der Belastung liegen kann. Dieser Abfall der Lymphozyten darf, entgegen langjähriger Annahme, aber keineswegs als Immununterdrückung gesehen werden, sondern könnte viel eher eine verbesserte immunologische Überwachung in den unterschiedlichen menschlichen Organen darstellen, in welche sich die Immunzellen zurückziehen (sogenanntes Homing). Zudem kann eine optimierte Effizienz des Immunsystems in dieser Zeit nachgewiesen werden. Diese Effekte können durch ein regelmäßiges körperliches Training noch weiter gesteigert werden. Beispielsweise reicht die Mobilisierung von NK durch eine einzelne Einheit körperlichen Trainings nicht aus, damit die NK das immunosuppressive Milieu des Tumors aktiv infiltrieren können. Durch über einen mehrere Wochen umfassenden Zeitraum regelmäßiger Einheiten körperlichen Trainings, kann die Konzentration von NK, sowie jener Immunzellen, die den Tumor infiltrieren und ihn angreifen, deutlich gesteigert werden. In verschiedenen Tierstudien konnte gezeigt werden, dass dieser Effekt mit einer Reduktion des Tumorwachstums von etwa 60 % bei fünf verschiedenen Tumoren einher ging. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit, mit einer Verjüngung des T-Zellen Repertoires einhergeht. Körperliches Training provoziert gezielt gealterte T-Zellen zur Apoptose, dem natürlichen Zelltod, und der Körper ersetzt diese durch jüngere, funktionalere T-Zellen. Auch der Stoffwechsel von Leukozyten wird durch körperliches Training positiv beeinflusst. Wie in der Muskelzelle auch, stimuliert körperliches Training die Entwicklung der Mitochondrien in den Lymphozyten, wodurch diese der immunsuppressiven Wirkung des Tumors besser standhalten können. Interessant ist zudem dem Trainierenden bestbekannte Laktat. Als Hauptprodukt der anaeroben Energiebereitstellung erreicht es in Folge von Muskelarbeit jedes Gewebe im menschlichen Körper und verstärkt hierdurch systematisch die antihumorale Wirkung bestimmter T-Zellen zu einem Ausmaß, dass im Mausmodell sogar eine direkte Beeinflussung des Tumorwachstums beobachtet werden konnte. Neben den Lmyphozyten werden zudem weitere Bestandteile unseres Immunsystem, wie z. B. Markrophagen oder dentritische Zellen, durch Bewegung beeinflusst. Neben der Unterdrückung des Immunsystems ist eine sogenannte abnorme Vaskularisierung (Blutversorgung) ein weiteres Kennzeichen von Tumoren. Diese pathologische

Vaskularisierung erklärt einerseits, wieso die Zellen des Immunsystems den Tumor nur schwer infiltrieren können, andererseits führt der hiermit einhergehende Sauerstoffmangel zu einem tumorfördernden Milieu. In mehreren Tierstudien konnte gezeigt werden, dass körperliches Training die Vaskularisierung normalisiert und hierdurch die Infiltration der Immunzellen und auch die Pharmakokinetik, also die Verteilung von Medikamenten (bspw. der Chemotherapie) optimiert.

Bewegung im Kontext der Immuntherapie

Krebszellen haben die Fähigkeit das Immunsystem zu überlisten und zu unterdrücken, wodurch die körpereigene Abwehrmechanismen gegenüber dem Tumor nutzlos werden. Anhand von Immuntherapien soll diese Fähigkeit umgangen werden, indem Antigen präsentierende Zellen wie die oben bereits genannten dendritischen Zellen für die Tumorzelle aktiviert werden und eine auf den Tumor abgerichtete Immunantwort provozieren. Zwar wurden mit der Immuntherapie einerseits bahnbrechende Erfolge in der Tumorbekämpfung erzielt, andererseits gibt es aber auch viele Menschen, die kaum oder gar nicht auf die Immuntherapie ansprechen. Dies ist vor allem auf die starke Immununterdrückung zurückzuführen, welche der Tumor auf seine unmittelbare Umgebung ausübt. Eine bewegungsinduzierte Normalisierung der Tumorvaskularität, die Verjüngung und Stärkung der Leukozyten und letztlich die Erhöhung deren Ausschüttung können hier für die Immuntherapie günstige Voraussetzungen schaffen und konnte bereits im Mausmodell nachgewiesen werden. So konnten bereits für Checkpoint-Inhibitoren insensitive Mäuse durch körperliches Training empfänglicher für die Immuntherapie gemacht werden. Neben den Tiermodellen gibt es auch eine deutliche Zunahme an klinischen Studien, in welchen die Interaktion von körperlichem Training mit Immuntherapien untersucht wird. Obwohl viele dieser Studien so jung sind, dass bislang keine Ergebnisse publiziert wurden, deuten die ersten Daten darauf hin, dass die Kombination von Immuntherapeutika und Bewegung mit einem verbesserten allgemeinen und progressions-freien Überleben, sowie einer verbesserten Tumorresponse einhergehen.

Fazit

Körperliches Training ist wohl die wirksamste Maßnahme die allgemeine Gesundheit positiv zu beeinflussen. Auch im Kontext von Krebserkrankungen ist die zutreffend. Gerade hinsichtlich ihrer positiven Wirkung auf gängige Nebenwirkungen der Thermotherapie, wie bspw. krebsbezogene Erschöpfungssyndrom (Cancer-related Fatigue), der Verlust der körperlichen Funktionsfähigkeit sowie psycho-soziale Stressoren (Ängste, Depressivität) ist die wissenschaftliche Evidenz erdrückend. Immer mehr Studien zeigen zu dem einen Zusammenhang von Training und Tumorwachstum und Therapieansprechen. Diese Wirkung scheint unter anderem auf die positive Beeinflussung des Immunsystems zurückzuführen sein. Eine gezielte Zusammenführung dieser Effekte mit bewährten, aber auch innovativen medikamentösen Maßnahmen für vermutlich zu dem bestmöglichen onkologischen Behandlungsergebnis für Betroffene.

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THERAPEUTEN RAT

Wandel der Wirbelsäule im Laufe des Lebens Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule von Cedric Bender, ZAP Physiohterapeut Was ist eine lumbale Spinalkanalstenose? Zunächst eine Begriffserklärung:

„Lumbal“ bezieht sich auf den unteren Rücken; „Spinalkanal“ meint einen Wirbelsäulentunnel gebildet durch zwei Wirbelkörper; „Stenose“ bedeutet Verschmälerung. Der Begriff lumbale Spinalkanalstenose (LSS) wird verwendet, um Beinschmerzen, deren Ursache im unteren Rücken liegt, zu erklären. Durch die Spinalkanäle laufen die Spinalnerven, die für die Versorgung der Beinmuskeln und die Verarbeitung von unterschiedlichen sensiblen Wahrnehmungen (z. B. Berührung, Wärme, und Kälte) verantwortlich sind. Mit dem Alter verändert sich der Spinalkanal, meist durch Knochenauswüchse, Bänder und Wirbelgelenke, die sich aufgrund jahrelanger Nutzung vergrößern. Bei einigen Menschen kann diese Verschmälerung den durchlaufenden Spinalnerv in unterschiedlichem Ausmaß einengen und reizen. Interessanterweise verursacht nicht jede LSS zwangsläufig Beschwerden, da sich der Spinalnerv an die Veränderungen im Spinalkanal anpassen kann.

Übung 1a: Legen Sie sich mit gebeugten Knien hin, die Füße auf dem Boden. Heben Sie die Knie zur Brust. Legen Sie die Hände hinter beide Knie und ziehen Sie sie zur Brust. Halten Sie die Position z. B. für 20 Sekunden und wiederholen Sie dies 5 Mal.

Welche Symptome können dadurch entstehen?

Eine LSS kann Rücken- und/oder Beinschmerzen verursachen. Die Symptome reichen von leichten und intermittierenden Beschwerden, bis hin zu schweren mit starken Einschränkungen des alltäglichen Lebens. Typisch sind Schmerzen, die beim Stehen und Gehen auftreten und beim Sitzen oder nach vorne Beugen (z. B. an Einkaufswagen anlehnen) nachlassen oder gänzlich verschwinden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich der Spinalkanal bei einer Beugung weitet, wodurch sich der Druck auf den Spinalnerv reduziert und ihm dadurch eine bessere Durchblutungssituation bietet. Zusätzlich kann sich ein gereizter Spinalnerv durch ein Schweregefühl oder Schwäche in den Beinen und nächtliche Beinkrämpfe bemerkbar machen. Einige Leute mit LSS beschreiben auch Kribbeln oder Nadelstiche im Bein. Die genannten Symptome können sowohl in einem als auch in beide Beinen auftreten.

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Übung 1b: 4-füßler Position. Beugen Sie die Wirbelsäule nach oben und lassen Sie den Kopf zwischen den Armen entspannen. Wiederholen Sie die Übung z. B. 5 Mal.


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Übung 2a: Legen Sie einen Pezziball zwischen Ihren Rücken und eine Wand und lehnen Sie sich dagegen. Umfassen Sie einen zweiten Pezziball, um eine leicht gebeugte Rumpfhaltung zu unterstützen. Die Füße sind etwa eine Fußlänge vom Körper entfernt. Gehen Sie in die Knie (z. B. bis ein rechter Winkel in den Knien erreicht wird).

Übung 2b: Umfassen Sie einen zweiten Pezziball, um eine leicht gebeugte Rumpfhaltung zu unterstützen. Gehen Sie in die Knie (z. B. bis ein rechter Winkel in den Knien erreicht wird) und führen Sie eine Kniebeuge durch. Versuchen Sie, das Gesäß nach hinten zu schieben (z. B. als wenn Sie sich nach hinten setzen wollen).

Leider kann man bei einigen Patienten mit LSS eine Teufelsspirale beobachten, bei der Betroffene aufgrund der Schmerzen ihre Aktivitäten einschränken, was zu einem inaktiven Lebensstil führt, und die Lebensqualität reduziert. Der damit einhergehende inaktive Lebensstil trägt wiederum zum Erhalt der LSS-Beschwerden und anderen verbreiteten Stoffwechsel (z. B. Diabetes Typ II) und Herz-Kreislauferkrankungen (z. B. Bluthochdruck) bei.

Wie wird die lumbale Spinalkanalstenose behandelt?

Nicht alle Beinschmerzen, deren Quelle sich im unteren Rücken befindet, treten im Zusammenhang mit LSS auf. Beispielsweise können schmerzempfindliche Muskeln und Gelenke des Rückens, der Hüfte und des Beckens Beinschmerzen verursachen. Eine weitere Erkrankung, die ähnliche Symptome wie LSS verursachen kann, ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), bei der die Blutversorgung in den Beinen eingeschränkt ist.

Wie verbreitet ist die Spinalkanalstenose? … und wer ist davon betroffen?

Von einer LSS sind etwa 11 % der Bevölkerung betroffen. Das Auftreten einer Spinalkanalstenose steigt mit zunehmendem Alter (durchschnittliches Alter: 62 bis 69) und den damit verbundenen Alterungsprozessen der Wirbelsäule, wobei das Beschwerdebild sehr selten bei Personen unter 50 Jahren auftritt. Die Spinalkanalstenose betrifft dabei in den meisten Fällen die untere Lendenwirbelsäule.

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Die zwei wissenschaftlich fundiertesten Behandlungsmöglichkeiten sind eine trainingsbasierte Übungstherapie und die Operation (lumbale Dekompression). Das Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlungsempfehlung eines jeden Patienten mit LSS beruht auf der klinischen Beurteilung, den aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen und den Präferenzen des Patienten. Aktuelle Leitlinien empfehlen eine anfängliche 12-wöchige progressive trainingsbasierte Übungstherapie am besten unter Aufsicht eines Physiotherapeuten. Der Zweck der Übungen besteht nicht darin, die Verengung des Spinalkanals nachhaltig zu verändern, sondern vielmehr darin, die Reizung der Nervenwurzel zu verringern und die Widerstandsfähigkeit der Nervenwurzel gegenüber Bewegungen und Belastungen zu verbessern. Darüber hinaus ist die trainingsbasierte Übungstherapie sicher und kann zu einer Reihe von zusätzlichen gesundheitlichen Vorteilen führen (Steigerung der allgemeinen Funktion, Erhöhung der Muskelkraft und Verbesserung des Gleichgewichts). Generell kann man fast allen Betroffenen empfehlen, ihre Gehstrecke so zu wählen, dass die Symptome noch akzeptabel sind. Kurze Pausen können dabei verwendet werden, um die Schmerzen zu regulieren und die Gehstrecke zu erweitern. Um den Schmerz schnell positiv zu beeinflussen, hilft fast allen Betroffenen, den Rücken zu beugen (z. B. Hände zu den Zehen bewegen).


Beispiele für den Inhalt einer trainingsbasierten Übungstherapie sind ein progressives Radfahrprogramm, ein angepasstes Gehprogramm, Dehnübungen, beugungsbasierte Rückenübungen, oder Rumpf/-Beinkräftigungsübungen. Im Folgenden werden 3 Übungen in zwei Varianten (leicht/ schwer) vorgestellt: Wenn es allein um Schmerzreduktion geht, haben alle genannten Behandlungen einen potenziell positiven Effekt darauf. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass eine ganze Menge anderer Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen, einen Einfluss auf das individuelle Schmerzempfinden haben können. Zu den wichtigsten im Zusammenhang mit LSS stehen wohl die Schlafqualität, das Körpergewicht, Stress und das emotionale Wohlbefinden. Natürlich überschreiten ernsthafte Probleme aus diesen Bereichen das Handlungsspektrum der meisten Physiotherapeuten, weshalb es nötig ist andere Professionen (z. B. Ernährungsberatung oder Psychotherapeut) miteinzubeziehen. Besonders psychologische Erkrankungen (z. B. Depression, Fatigue, oder Ängste) sind unter Patienten mit LSS verbreitet und können bei nicht adäquater Therapie die Lebensqualität weiter verschlechtern.

Übung 3a: 4-füßler Position auf einem Pezziball (unterstützt Rumpfbeugung). Strecken Sie ein Bein nach hinten. Wiederholen Sie die Übung z.B. 10 bis 20 Wiederholungen 3-mal pro Bein.

Wie stehen die Chancen, dass mir eine konservative Therapie hilft?

Bei leichter bis mäßiger LSS kann der natürliche Verlauf ohne Therapie bei bis zu 50 % der Patienten günstig verlaufen. Ein rapides Voranschreiten der neurologischen Symptomatiken (Sensibilitäts- und Kraftverlust) ist selten. Eine konservative Behandlung zeigt bei etwa 60 % der Patienten eine Verbesserung oder Stabilität der Symptome. Trotzdem können die Ergebnisse stark variieren, und ohne Behandlung verstärken sich die Symptome oft über lange Zeit graduell. Die Symptome verschwinden selten vollständig, aber die konservative Therapie bietet die Möglichkeit, den Verlauf zu überwachen und verschiedene Behandlungen in Erwägung zu ziehen.

Übung 3b: 4-füßler Position auf einem Pezziball (unterstützt Rumpfbeugung). Strecken Sie ein Bein nach hinten und den gegenüberliegenden Arm nach vorne. Wiederholen Sie die Übung z. B. 10 bis 20 Wiederholungen 3-mal pro Bein.

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FIT & GESUND Zentrum Aktiver „Prävention“: eine Standortbestimmung

Gesundheitsprävention als wichtiger Aspekt für ein gelingendes Leben

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ls ZAP sind wir der Idee der Prävention verpflichtet. Wir erachten die medizinische Vorsorge für ein gesundes, langes und gelingendes Leben als Grundvoraussetzung. Deshalb ist Prävention (aus dem lateinischen für praevenire: „zuvorkommen“, „verhüten) wichtig für den Einzelnen und für das Gesundheitswesen dahingehend, kostenintensiven Interventionen (aus dem lateinischen für intervenire: „dazwischentreten“, „eingreifen“) zuvorzukommen. Man unterscheidet zwischen die Primär-, Sekundärund Tertiärprävention. Was das ist und welche Empfehlungen es gibt, beschreibt der folgende Beitrag, mit dem wir unseren Dank an alle Ärzte richten möchten, die die Idee der aktiven Prävention mit uns teilen und unser Tun unterstützen! Dazu eine drastische Zuspitzung: Bei durchgängiger Prävention müsste heute nahezu niemand mehr an Gebärmutterhals- oder Darmkrebs sterben. Eine HPVImpfung hätte das Leben von rund 1.500 Frauen gerettet, die im letzten Jahr an Gebärmutterhalskrebs verstorben sind. Im Jahr 2022 sind etwa 26.000 Menschen an Darmkrebs gestorben, mehr als sechsmal so viele wie bei Verkehrsunfällen. Viele dieser Todesfälle hätten durch einfache Vorsorgemaßnahmen verhindert werden können. Mal ehrlich: Würden wir akzeptieren, dass fünf voll besetzte Flugzeuge pro Jahr abstürzen oder täglich zwei Reisebusse mit je 38 Personen aufgrund vermeidbarer Ursachen tödlich verunglücken? Sicherlich nicht! Dies gilt auch für Volkskrankheiten wie Bluthochdruck (Hypertonus) und Diabetes, bei denen Prävention einen großen Unterschied machen kann, wenn es um die Entwicklung eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder Tumors geht.

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Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten nennt man „Primäre Prävention“. Die primäre Prävention dient also der Gesunderhaltung. Hierfür wird häufig auch der Begriff der „Prophylaxe“ verwendet. Einige Beispiele sind: • Das tägliche Putzen der Zähne zur Verhinderung von Karies. • Die Verwendung von Sonnenschutzmittel bei starker Sonneneinstrahlung. • Regelmäßige Schutzimpfungen zur Vermeidung von gefährlichen Virenerkrankungen. • Verhinderung von sexuell übertragbaren Krankheiten durch Verwendung von Kondomen. • Sport und Bewegung zur Steigerung der Immunabwehr und zum Erhalt der körperlichen und geistigen Fitness. Für die Motivations- und Aktivitätsangebote zur primären Prävention wird häufig auch der Begriff „Gesundheitsförderung“ oder „präventive Bewegungsprogramme“ verwandt.

Der volle Umfang gegenwärtig empfohlener Impfmaßnahmen wird ständig auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand angepasst. Die jeweils gültigen Empfehlungen können Sie bei der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts erfahren (www.rki.de). Hier finden Sie auch die für Auslandsreisen empfohlenen Impfungen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, so sollten Sie bei Ihrem Arzt unbedingt Ihren aktuellen Impfstatus erheben und eine Impfberatung einholen. Alle durchgeführten Impfungen sollten Sie in einem Impfpass dokumentieren lassen. Gerade bei Auslandsreisen sollten Sie unbedingt eine Beratung Ihres Arztes einholen und ggf. eine erweiterte und empfohlene Primärprophylaxe eventuell auf eigene Kosten durchführen lassen.

Einige wenige Beispiele für diese Impfungen wären: Diphterie, FSME (Zeckenschutzimpfung), Grippe (Influenza), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis A und B (ggf. als Kombinationsimpfung Twinrix), HPV (Gebärmutterhalskrebs), Masern-Mumps-Röteln, Meningokokken, Pertussis (Keuchhusten), Pneumokokken, Polio, Rotavieren, Röteln, Tetanus (Wundstarrkrampf), Varizellen (Windpocken) und Covid-19.

Zur Früherkennung bereits bestehender Erkrankungen dient die „Sekundäre Prävention“. Häufig sind die Erkrankungen nicht direkt ersichtlich und nur mittels spezieller Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkennbar. Dies ist sehr wichtig, da viele Krankheiten in einem frühen Stadium oft effektiv bekämpft werden können. Sogar eine vollständige Heilung von Krebs ist in einem frühen Stadium mittlerweile gut möglich. Maßnahmen der Sekundärprävention suchen daher gezielt nach solchen behandelbaren Erkrankungen bzw. Risikofaktoren. Zur Erkennung werden häufig so genannte Screening- oder Reihen-Untersuchungen durchgeführt. Beispiele hierfür sind Check-Up-Untersuchungen zur Früherkennung von: • Bluthochdruck (Hypertonus), mittels Blutdruckmessung • Krankhafte Veränderungen im Blutbild • Zuckerkrankheit (Diabetes), mittels Zuckermengenbestimmung in Blut und Urin • Krebs, mittels Brustuntersuchungen (Mammographie-Screening), Abstrich am Gebärmutterhals, Beobachtung von Hautveränderungen (Hautscreening), Prostatauntersuchung, Darmspiegelung, usw.


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Neben den bekannten Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, den Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen (Mutterpass), den Vorsorgeuntersuchungen bei Säuglingen und Kleinkindern (U1 – U9) und einer Jugendgesundheitsuntersuchung, werden in der Regel folgende Sekundärpräventionsmaßnahmen (Früherkennung von Krankheiten) von den Krankenversicherungen übernommen:

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Check-Up; ab 35 Jahren, alle zwei Jahre Die Untersuchung umfasst die Früherkennung häufig auftretender Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Das umfasst folgende Leistungen: • Anamnese, insbesondere die Erfassung des Risikoprofils • klinische Untersuchungen (körperliche Untersuchung einschließlich Blutdruckmessen) • Blut- und Urinuntersuchungen • Beratung über das Ergebnis Hautkrebsvorsorge; ab 35 Jahren, alle zwei Jahre

Dickdarm- und Rektumuntersuchung; ab 50 Jahren, jährlich Die Untersuchung umfasst • gezielte Beratung • Tastuntersuchung des Enddarms • Test auf verborgenes Blut im Stuhl (jährlich bis zum Alter von 54 Jahren, ab 55 Jahren alle 2 Jahre) Darmspiegelung; ab 55 Jahren, zwei Untersuchungen im Abstand von 10 Jahren Die Untersuchung umfasst • gezielte Beratung • zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren oder Stuhlbluttests

Zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen für Frauen:

Screening auf genitale Chlamydia trachomatis-Infektion; bis 25 Jahren, jährlich Genitaluntersuchung (Gebärmutterhalskrebs); ab 20 Jahren, jährlich Die Untersuchung umfasst • gezielte Anamnese (z. B. Fragen nach Blutungsstörungen, Ausfluss) • Untersuchung des Muttermundes • Krebsabstrich und zytologische Untersuchung • gynäkologische Tastuntersuchung • Beratung über das Ergebnis

Brustuntersuchung; ab 30 Jahren, jährlich Die Untersuchung umfasst • gezielte Anamnese (z. B. Fragen nach Veränderungen/Beschwerden der Haut und der Brust) • Untersuchung und Abtasten der Brust und der regionären Lymphknoten einschl. der Anleitung zur Selbstuntersuchung • Beratung über das Ergebnis Mammographie-Screening; von 50 bis 69 Jahren, alle zwei Jahre Die Untersuchung umfasst • Einladung in eine zertifizierte Screening-Einheit • Information • Röntgen der Brüste mittels spezieller Mammographie-Geräte • Beratung über das Ergebnis

Zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen für Männer:

Prostata- / Genitaluntersuchung; ab 45 Jahren, jährlich Die Untersuchung umfasst • gezielte Anamnese (z. B. Fragen nach Veränderungen oder Beschwerden) • Untersuchung und Abtasten der äußeren Geschlechtsorgane • Abtasten der Prostata • Tastuntersuchung der regionären Lymphknoten • Beratung über das Ergebnis

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In Ergänzung zu den aufgeführten Untersuchungen gibt es weitere sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen, die in der Regel jedoch nicht von den Versicherungen ersetzt werden. Über die individuellen präventiven Möglichkeiten, wie z. B. ergänzende Laboruntersuchungen oder zusätzliche bildgebende Methoden, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt beraten lassen. Gleiches gilt für die Empfehlungen hinsichtlich des Alters, ab dem man mit Vorsorgeuntersuchungen beginnen sollte, sowie die Art und die Regelmäßigkeit der entsprechenden Maßnahmen. All dies hängt sehr von den persönlichen Risikofaktoren ab, insb. der Erkrankungshistorie von Eltern und Großeltern (die sog. Familienanamnese). Maßnahmen die zur Verhinderung des Fortscheitens von Erkrankungen dienen nennt man „Tertiäre Prävention“. Hiermit sollen Rückfälle und Folgeschäden bereits eingetretener Erkrankungen durch geeignete Maßnahmen verhindert oder abgemildert werden. Als Beispiele wären hier zu nennen: • Einnahme von Medikamenten, z. B. gegen Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit

• Anwendung von Rehabilitationsmethoden • Verwendung von Stützbandagen • Operation eines Defibrillators (ähnlich einem Herzschrittmacher) für das Herz Im Wesentlichen dienen viele Maßnahmen und Behandlungen der Ärzte der Tertiärprävention. Die Kosten hierfür werden in der Regel von den Versicherungen übernommen. Die Entstehung neuer Krankheiten (denken Sie bitte an Covid) und neue Erkenntnisse aus der medizinischen Wissenschaft ändern und erweitern stetig die Präventions-Empfehlungen. Die Auswahl der Maßnahmen und der Umfang der Unterstützungen durch die Krankenkassen werden beim gemeinsamen Bundesausschuss (www.g-ba.de) definiert und sind im Internet veröffentlicht.

dabei nicht, dass alles von den Krankenkassen getragen werden muss – nicht die Zahnpasta und -bürste, nicht die Sonnencreme, nicht die Mitgliedschaft im Fitnessstudio und übrigens auch nicht der Sicherheitsgurt und der Airbaig, die heute eine Selbstverständlichkeit sind. Um es deutlich zu machen: „Vorbeugung und Früherkennung ist der sicherste Weg, Ihre Gesundheit zu pflegen und zu erhalten! Diese Erkenntnis ist nicht nur Kranken vorbehalten. Sie selbst entscheiden über den Wert Ihrer Gesundheit und darüber, was Sie dafür aufzuwenden bereit sind“. Dieser Beitrag entstand in Anlehnung an einen Aufsatz des Präventionsmediziners Dr. med. Claus Köster, Rheinhäuserstraße 50 in 68165 Mannheim, preventa.de

Primäres Ziel aller Vorsorgeangebote – und dazu zählen wir Präventionsprogramme und begleitetes Muskeltraining – sind Sie! Es ist Ihr Nutzen, der sich Ihnen durch die Wahrnehmung der großzügigen Angebote eröffnet. Großzügig meint

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FIT & GESUND

Ihr Einstieg in das gesundheitsorientierte Gerätetraining Präventives Bewegungstraining mit gerätegestütztem Krafttraining von Moti Zolfaghari, ZAP Gesundheitstrainerin

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er Workshop „Präventives Bewegungstraining mit gerätegestütztem Krafttraining“ ist ein gesundheitsorientiertes Kompaktangebot in einer Kleingruppe, das von allen gesetzlichen Krankenkassen bis zu 100 % bezuschusst wird. Der Theorieteil vermittelt den Teilnehmenden grundlegendes Wissen über präventives Krafttraining und dessen Vorteile für die Gesundheit. Im Praxisteil erhalten die Teilnehmer einen individuell angepassten Trainingsplan, mit dem sie drei Wochen eigenständig trainieren können. Danach wird das Erlernte vertieft und im zweiten Teil des Workshops mit weiteren, alternativen Übungen vervollständigt. Die Teilnehmer sind hierbei im Dialog mit dem Referenten, um ihre persönlichen Trainingsziele zu präzisieren und ihr Training weiter zu optimieren. In Anbetracht der Bedeutung der Gesundheitsprävention und der Förderung eines gesunden Lebensstils erlangt präventives Training, das von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifiziert und von Krankenkassen bis zu 100 % gefördert wird, zunehmend an Relevanz. Prävention, insbesondere im Gesundheitskontext, befasst sich mit der gezielten Gestaltung eines Lebensstils, der die Konsequenzen individuellen Handelns berücksichtigt. Die Frage nach der Erlernbarkeit von Prävention und der Umset-

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zung präventiven Verhaltens in einer Lebensführung, die die langfristigen Auswirkungen des individuellen Tuns berücksichtigt, ist von grundlegender Bedeutung. Diese Fragestellungen zeichnen sich durch ihre Vielschichtigkeit aus, sind Gegenstand kontroverser Diskussionen und erfordern individuelle Antworten. Im Präventionsworkshop, der von qualifizierten Präventionstrainern einfühlsam begleitet wird, erhalten die Teilnehmer Einblicke in die Komplexität dieser Themen und erfahren, dass Lösungen selten ein-

Melden Sie sich noch heute an und tun Sie jetzt etwas für Ihre Gesundheit. Setzen Sie einen Wendepunkt in Ihrem Lebensstil und erleben Sie die positiven Veränderungen am eigenen Körper. Gemäß dem Motto des ZAP Präventionsworkshops: “Wissen wirkt” eröffnet dieser die Möglichkeit zur Selbstreflexion, zur praktischen Umsetzung von Gesundheitsprinzipien und zur aktiven Gestaltung des eigenen Wohlbefindens. www.zap-nussloch.de


deutig sind. Sie sind wissenschaftlich fundiert, müssen aber in jedem Fall individuell angepasst werden. Dieser Workshop dient somit auch als Impulsgeber für eine nachhaltige Veränderung im individuellen Lebensstil. Der ZAP Präventionsworkshop „Präventives Bewegungstraining mit gerätegestütztem Krafttraining “ bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, komplexe Themen wie „Muskelhygiene” zu erörtern. Der praktische Teil ermöglicht das Erleben verschiedener Trainingsmethoden, sowohl an den Kraftgeräten als auch mit körpereigenen Gewichtübungen. Hierbei erfolgt die Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Bereichen Sport, Bewegung, Gesundheit, Fitness, Prävention und Rehabilitation mit praktischer Erfahrung. Die Struktur des Workshops zeichnet sich durch eine ausgewogene Kombination von Theorie und Praxis aus. Ein sorgfältig strukturierter Ablauf bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit in einer Gemeinschaft zu lernen und zu erleben. Die Berücksichtigung sensibler Themen ist ein wesentlicher Bestandteil und es steht den Teilnehmern frei, an Risikoeinschätzungen, Tests und Untersuchungen teilzunehmen oder sich offen über ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit medizinischen Vorsorgeuntersuchungen auszutauschen. Die Teilnahme an einem Präventionsworkshop stellt somit einen entscheidenden Schritt zur Implementierung einer nachhaltigen Veränderung im Lebensstil dar; unter dem Prinzip, das Wissen einen maßgeblichen Einfluss auf das individuelle Verhalten hat. Der Präventionsworkshop verfolgt das Ziel, die Selbstbestimmung der Teilnehmenden zu stärken und die individuelle Wirksamkeit zu erhöhen. Die Struktur des Workshops, die sich in “3-3-3” gliedert, bietet eine klare Herangehensweise, um den Teilnehmenden eine nachhaltige Veränderung im Lebensstil zu ermöglichen. In einem ersten Schritt erfolgt eine

3-stündige Phase, die Theorie und Praxis des gesundheitsorientierten Muskeltrainings mit Geräten umfasst. Daraufhin folgt eine 3-wöchige Phase mit mehreren, frei wählbaren Trainingseinheiten im Zentrum Aktiver Prävention. Der Workshop schließt mit einer 3-stündigen Phase ab, die der Reflexion, Weiterführung und Verstetigung gewidmet ist.

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FIT & GESUND

Yin Yoga ruhender Drache (Adhomukha Anjaneyasana)

Yoga im Wandel der Zeit

von Stefan Oettlein, ZAP Gesundheit & Fitness

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lebte der Schüler bei seinem Lehrer, machte ihm den Haushalt und wurde im Gegenzug in die Weisheiten des Yogas eingeweiht.

tät. Dabei empfinden jüngere Menschen Yoga eher noch als Sport als Ältere. Zu den beliebtesten Yogaarten 2023 zählen Hatha Yoga und Yin Yoga.

Yoga hat seinen Ursprung in Indien und wurde dort vor über 3.000 Jahren entwickelt. Bis in die 1930 Jahre war Yoga nur den Brahmanen, der obersten indischen Kaste vorbehalten und wurde ausschließlich von Männern an Männer weitergegeben. Wenn man heutzutage in einen Yogakurs schaut, ist dies schwer vorstellbar, da im Jahr 2018 nur 1,5 % Männer in den Yogakursen zu finden waren. Doch auch die Herren erkennen wieder den Vorteil von Yoga und so hat sich im Jahre 2023 der Anteil der Männer in den Yogakursen bereits wieder auf 10 % erhöht.

Die große Änderung kam dann Anfang des letzten Jahrhunderts mit Swami Sivananda, einem indischen Arzt, der Yoga jedermann zugänglich machen wollte. Er eröffnete gegen viele Widerstände in Rishikesh einen Ashram, der für alle Kasten, Männer und Frauen, zugänglich war. Auch revolutionierte er das Ausbildungssystem, das die Ausbildungszeit auf 2 Jahre verkürzte und Yogagruppen ermöglichte, wie wir sie heute kennen. Swami Sivananda bildete viele Schüler aus, die er in die Welt schickte, um Yoga zu verbreiten. Es folgten viele weitere Yogameister, die es ihm gleichtaten. So begann die rasante Entwicklung des Yogas in der westlichen Welt.

Der häufigste Grund mit Yoga zu beginnen, ist der Wunsch nach der Verbesserung eines körperlichen Leidens. Jeder Zweite verspricht sich durch die Yogapraxis seine Rückenschmerzen zu reduzieren, die oft durch stressbedingte Verspannungen entstehen.

Yoga wird von immer mehr Menschen gelebt und hat in den letzten 100 Jahren einen enormen Wandel durchlebt. Früher wurde ein Schüler von einem Yogalehrer ausgebildet. Die Ausbildung dauerte 12 Jahre. Während dieser Zeit

In Deutschland verstehen heute rund 70 % der Frauen und Männer Yoga als eine Möglichkeit Körper, Geist und Seele in Harmonie zu bringen. 60 % sehen Yoga als Entspannungsübung, 22 % als Sport und für 14 % ist es eine Wellnessaktivi-

n Deutschland praktizieren 2023 ungefähr 11 Millionen Menschen Yoga. Das entspricht ca. 13 % der Gesamtbevölkerung. 2014 lag der Anteil noch bei 3 %. Damit hat sich die Zahl der Übenden in den letzten 10 Jahren fast vervierfacht.

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Rund 40 % der Yogaanfänger möchten ihre psychische Gesundheit verbessern und Stress reduzieren. Drei von vier Teilnehmern streben mit Yoga nach einem gesunden Körper und einer starken psychischen Leistungsfähigkeit. Auch Ärzte sehen Yoga immer mehr als eine gute Möglichkeit die Gesundheit zu fördern und so kommt jeder zehnte Yoganeuling auf Empfehlung seines Arztes. Entsprechend hat sich Yoga in den letzten 60 Jahren von der esoterischen, spirituellen Ausrichtung zu einem System zur Verbesserung der Gesundheit entwickelt.


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In seiner Ausbreitung ist Yoga in den letzten Jahren in allen Berufsgruppen angekommen. Waren es vor 20 Jahren zumeist nur Angestellte mit Bürotätigkeit, die regelmäßig Yoga praktiziert haben, ist die Praxis auch im gewerblichen Bereich angekommen. Menschen aus Produktionsbetrieben, vom Industriemechaniker über Lageristen bis zum Anlagenführer, haben die Vorteile von Yoga für sich zu schätzen gelernt. Yoga ist in den Firmen nun ein fester Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geworden. Auch die gesetzlichen Krankenkassen haben den Nutzen von Yoga erkannt und bezuschussen pro Jahr zwei Yoga-Präventionskurse. Diverse Studien belegen, dass mit Yoga eine Vielzahl an Krankheiten und Beschwerden verhindert werden kann. Dies führt zu einem besseren Gesundheitszustand in der Gesellschaft und zu weniger Krankheitsausfällen einhergehend mit spürbar weniger Kosten im Gesundheitswesen. Doch nicht jeder Yogastil wird von den Krankenkassen bezuschusst, da nur qualitativ hochwertige Angebote bei speziell ausgebildeten Yogalehrern die strengen Maßstäbe der Zentralen Prüfstelle Prävention der Krankenkassen passieren.

Yoga auf dem Stuhl mit der Übung Drehsitz (Ardha Matsyendrasana)

Die Förderung beschränkt sich auf Hatha Yoga, wie sie im Zentrum Aktiver Prävention (ZAP) Nußloch angeboten werden. Die Yogalehrer haben eine mindestens zweijährige Ausbildung mit wenigstens 720 Stunden durchlaufen. In den Hatha Yogakursen werden die sechs Yogawege berücksichtigt, die den Menschen ganzheitlich betrachten.

Yin Yoga – Der Sattel (Supta Virasana)

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1. Das Jnana Yoga ist das Yoga des Wissens. Hier erfahren die Schüler die Kenntnisse über die Weisheiten des Yoga. Es werden zum Beispiel Fragen gestellt, was Glück ist und wie man Glück erfahren kann. Der Körper verändert sich permanent im Wandel des Lebens und Jnana Yoga stärkt das Bewusstsein für den sich verändernden Körper, sodass man ihn bewusster wahrnimmt. Dadurch kann man gelassener mit diesen Veränderungen umgehen.


Kurskostenerstattung durch die Krankenkassen – privat und als Betrieb

Die Bezuschussung für zertifizierte Präventionskurse nach § 20 SGB V erfolgt über die Krankenkasse direkt an den Teilnehmer und liegt zwischen EUR 75 bis 100 % je nach Krankenkasse. Die „großen“ Krankenkassen bezuschussen in der Regel mit EUR 75, die BKKs mit 80 bis 100 %.

Der Kurs wird im Voraus bezahlt und bei einer Teilnahme von mind. 80 % der Termine kann der Kurs von den Teilnehmern ohne Rezept oder Überweisung bei den Krankenkassen abgerechnet werden. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) kann bei einer Kostenübernahme durch den Arbeitgeber der Zuschuss gem. §3 Nr. 34 EstG geltend gemacht werden. Das ZAP verfügt über die benötigten Zertifizierungen und erfüllt die Anforderungen des §3 Nr. 34 EstG, die es dem Arbeitgeber ermöglichen, pro Arbeitnehmer im Jahr EUR 600 steuerfrei zu stellen, für Angebote zur Förderung der Mitarbeitergesundheit gem. §3 Nr. 34 EstG mit Präventionskursen nach § 20 SGB V.

Die Teilnahmegebühr kann von dem Arbeitgeber auch als Sachwertbezug dem Arbeitnehmer zur Verfügung gestellt werden. Die Sachwertbezüge sind pro Monat und Mitarbeiter bis zu EUR 50 steuer- und sozialversicherungsfrei (§8 Abs. 2 Satz 11 EstG). Die Sachbezüge können arbeitgeberseits als Betriebsausgabe steuerlich abgesetzt werden.

2. Das Raja Yoga ist der psychologische Teil des Yoga und beschäftigt sich mit der Selbstbeherrschung, dem Umgang mit Gedanken, den Gefühlen und den Emotionen. Die Schüler lernen hier die Gemütsverfassung zu beeinflussen und den Gedanken eine Richtung vorzugeben. So ist man den Gedankenschleifen und Grübeleien nicht mehr hilflos ausgeliefert. Auch Meditationstechniken werden hier erlernt. 3. Bhakti Yoga ist das Yoga der Hingabe. Hier werden Techniken erlernt das Schöne sowie den Augenblick zu erfahren

und zu genießen. Auch Mitgefühl und Liebe zu spüren und anzunehmen, sind typische Bhakti Yoga Übungen. 4. Das Yoga der Tat wird Karma Yoga genannt. Yoga soll in das tägliche Leben, den Alltag integriert werden und nicht nur einmal die Woche auf der Yogamatte stattfinden. Beim Karma Yoga geht es auch um Themen, wie man mit anderen verbunden ist und sich ihnen (Familie, Eltern, Kinder, Freunde, Verwandte und Bekannte) öffnen kann.

5. Der Kundaliniyoga ist das Yoga der Energie. Hier lernt der Yogi mit seinem Energiehaushalt umzugehen und ihn so einzusetzen, dass tiefe Erschöpfungsphasen der Vergangenheit angehören. Hierzu wird der Zugang zum Prana, der Lebensenergie, aktiviert. 6. Das Hatha Yoga ist der wohl bekannteste Teil des Yoga. Es ist der körperliche Teil mit den Asanas (Körperübungen). Sie dienen dazu den Körper flexibler und stärker zu machen. Man muss für Yoga übrigens nicht besonders flexibel sein, es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass

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Yoga Präventionskurse im ZAP Gesundheit & Fitness Hatha Yoga für Anfänger & Wiedereinsteiger

Anfänger starten im ZAP in den Anfänger- und Wiedereinsteiger Präventionskursen, die auch von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Hier erlernen Sie die Grundlagen des Yoga. Die Yogastunden enthalten Meditation, Atemübungen, Übungen zur Fokussierung des Geistes, Sonnengruß, Yoga Asanas (Körperübungen), Entspannungstechniken wie z. B. Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Phantasiereisen, Klangentspannung mit Klangschalen und vieles mehr. Sie starten in der Regel alle 8 Wochen.

Hatha Yoga Wochenend-Intensivkurs/Kompaktkurs

Erlebe die wohltuende und entspannende Wirkung des Hatha Yoga kompakt an nur einem Wochenende. Der Intensivkurs ist für Anfänger als auch Yoga Erfahrene geeignet, die sich an zwei Tagen eine Auszeit gönnen möchten. Hier haben alle, die sich nicht über mehrere Wochen binden können, konzentriert die Möglichkeit in Hatha Yoga einzusteigen. In dem Kompaktkurs werden alle Bereiche des klassischen Hatha Yoga behandelt, wie Atemübungen, Körperübungen, Meditation, Übungen zur Fokussierung des Geistes und verschiedene Entspannungstechniken. Schwerpunkte werden bei den Yoga-Asanas auf die Kräftigung, Flexibilisierung und Entspannung der Rückenmuskulatur, der Schultern und Wirbelsäule gelegt. Durch diese Übungen wird auch ein entspanntes Sitzen ermöglicht. Langes Sitzen ist eine der Hauptursachen für verkürzte Muskulatur auf der Körperrückseite, die zu Problemen mit der Wirbelsäule führen kann.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Intensivkurses ist die Meditation, die nachweislich eine der besten Methoden ist, die unruhigen Gedanken, den „Monkey Mind“, der wie ein quirliges Äffchen von einem Reiz zum nächsten springt, zur Ruhe zu bringen. man durch das Praktizieren von Yoga deutlich flexibler wird. Zudem helfen die Übungen den Rücken zu stärken. Auch die Hüfte kann mehr Flexibilität erhalten, was ein entspanntes Sitzen deutlich erleichtert. Die Asanas, in Kombination mit den Atemübungen, helfen Spannungen loszulassen, zur Ruhe zu kommen und den Geist zu konzentrieren. Yoga wirkt und so stellen sich innerhalb kurzer Zeit spürbare Veränderungen

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Beweglich bleiben – Yoga auf dem Stuhl

Viele Senioren und Menschen mit Bewegungseinschränkungen würden gern wieder mehr Beweglichkeit erhalten. Sport oder Angebote, bei denen man sich bücken, lange stehen oder gar auf dem Boden liegen muss, sind aber aufgrund der Bewegungseinschränkung nicht mehr möglich. Oft wird deshalb auf Bewegung verzichtet und man verliert immer mehr an Beweglichkeit, Muskeln und damit einhergehend auch an Kraft. Hierfür bietet das ZAP Nußloch einen speziell entwickelten Yogakurs an, der sitzend auf dem Stuhl durchgeführt wird. So können speziell Senioren, aber auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen mit sehr sanften Übungen sitzend auf dem Stuhl wieder mehr Beweglichkeit bekommen. Auch werden die Muskeln langsam und sanft wieder aufgebaut.

Yin Yoga

Yin Yoga steht für eine sanfte, aber dennoch sehr tief greifende Dehnung und Entspannung in den Asanas. Die Yogaübungen werden lange gehalten. Dadurch ist auch die Dehnung tiefer als in den normalen Yogastunden. Es werden nicht nur die Muskeln, sondern auch das Bindegewebe und die Faszien gedehnt. Durch das lange Halten können auch besonders tiefsitzende Verspannungen besser gelöst werden. Der Begriff Yin stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin und stellt den Gegenpol zu dem dynamischen Teil, den aktiven Übungen des klassischen Hatha Yoga dar, die mit Yang gleichgesetzt werden können.

ein. Viele Anfänger berichten, dass sie sich bereits nach ein paar Yogastunden ausgeglichener und entspannter fühlen, über mehr Energie verfügen, besser schlafen, tiefer und bewusster atmen, fitter und gesünder sind und ein besseres Körpergefühl haben. Im ZAP bietet sich Ihnen in der neu eingerichteten Yoga-Lounge eine Vielzahl an Yoga-Möglichkeiten als Präventionskurse. Wählen Sie aus Kursen für Anfänger und Wiedereinsteiger, über Yin Yoga, Yoga auf dem Stuhl bis hin zu Business

Yoga Präventionskursen den für Sie ansprechenden Kurs, der von allen gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst wird. So ist das ZAP ihr Yoga-Partner, um ihre Gesundheit zu erhalten sowie gelassener und entspannter durchs Leben zu gehen. Genießen Sie die neuen Yogakurse im ZAP in der Gesellschaft Gleichgesinnter und lassen Sie die Yogastunde bei einem veganen Chai-Latte und einem Bio-Vollwertkuchen im hauseigenen Café ausklingen.



FIT & GESUND

Praxisorientiert studieren Fotos: DHfPG/BSA

Bachelor-Studium mit echtem Praxisbezug Dual studieren und Geld verdienen

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er heute an einer staatlichen Universität studiert, der erhält sehr viel theoretisches Wissen. Wie man dieses aber später in die berufliche Praxis umsetzt, wissen die wenigsten. Dazu kommt, dass viele sich mit Nebenjobs über Wasser halten müssen, weil sie für das Studium eher Geld ausgeben, als welches damit zu verdienen. Gibt es also Möglichkeiten für Abiturientinnen und Abiturienten, die von Beginn an praktische Erfahrung sammeln und damit auch bereits während ihres Studiums Geld verdienen möchten? Keine Lust auf „Vorlesungstrübsaal“, nur Theorie und lästigen Nebenjob, also kein Interesse an einem Studium an einer staatlichen Universität – es gibt aber noch andere Lösungen. Wer die theoretischen Inhalte direkt in der Praxis einsetzen, bereits während des Studiums Berufserfahrung sammeln und dabei auch schon Geld verdienen möchte, der kann auch ein duales Studium anstreben. Diese Möglichkeit der praxisorientierten Qualifizierung auf akade-

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mischem Niveau bietet das Zentrum Aktiver Prävention (ZAP) gemeinsam mit der staatlich anerkannten Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).

Studieren am Puls der Zeit

Das duale Studiensystem der DHfPG kombiniert ein Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen und eine betriebliche Tätigkeit in einem Ausbildungsbetrieb, z. B. im ZAP. Die Studierenden absolvieren dabei ca. alle sechs Wochen eine zwei- bis viertägige Präsenzphase vor Ort an einem der neun deutschlandweiten Studienzentren (bspw. Stuttgart) und/oder digital. Dadurch arbeiten sie von Beginn an mit und profitieren gleichzeitig von der maximalen Flexibilität des Studiums, das sich durch die Selbstlernphasen während des Fernstudiums dem Leben der Studierenden optimal anpassen kann. Anders als viele Universitäten entwickelt die DHfPG ihr Studiensystem stetig weiter und passt sie dem Wandel

des Marktes und der Gesellschaft an. Die Studierenden können durchgängig auf didaktisch speziell aufbereitetes und topaktuelles Studienmaterial sowie die Unterstützung durch Fernlehrer, die ihnen bei Fragen während der Selbstlernphasen zur Seite stehen, vertrauen. Während der Präsenzphase werden die Studieninhalte dann gemeinsam mit erfahrenen Dozierenden vertieft. Die Studiengebühren von 360 Euro im Monat werden in der Regel vom Ausbildungsbetrieb übernommen.

Menschen helfen, wieder fit zu werden

Insgesamt bietet die DHfPG sieben duale Bachelor-Studiengänge an, die sie ebenfalls immer an die Bedürfnisse des Marktes anpasst. Aus diesem Grund gibt es seit 2022 den neuen dualen Bachelorof-Arts-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie, mit dem die DHfPG in Kooperation mit dem Deutschen Verband für Gesundheitssport & Sporttherapie e. V. (DVGS) auf die steigende Zahl an


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Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

Patientinnen und Patienten im Rehabilitationsbereich reagiert. Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, Bewegungskonzepte für Patienten mit orthopädischen, internistischen oder neurologischen Erkrankungsoder Schadensbildern zu entwickeln und gemeinsam mit ihnen umzusetzen. Gleichzeitig können sie gesundheitsbezogenes Wissen vermitteln und ihren Patienten zeigen, wie sie gesundheitssportliche Aktivitäten umsetzen – sie stärken deren Eigenkompetenz für einen aktiven Lebensstil.

Fitness und IT miteinander vereinen

Wer heute trainiert, hat meist eine Smartwatch am Handgelenk, nutzt Chipkarten für den Studioeintritt oder trainiert an vernetzten Fitnessgeräten. Mit dem dualen Bachelor-of-Science-Studiengang Sport-/Gesundheitsinformatik können Trainierende selbst zur Spezialistin bzw. zum Spezialisten werden und

die technische Entwicklung von digitalen Trainings-, Assistenz- und Datenverarbeitungssystemen im Sport-, Fitness- und Gesundheitsbereich planen, koordinieren, umsetzen und evaluieren. Dieser Studiengang wurde überarbeitet, um noch besser den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und wird ab dem Sommersemester 2024 im neuen Format angeboten. Alle Bachelor-Studiengänge der DHfPG finden Sie unter www.dhfpg.de.

University of Applied Sciences

Studieren mit

GEHALT

Nach dem Bachelor ist vor dem Master

Natürlich können sich Bachelor-Absolventen in einem der fünf weiterführenden Master-Studiengänge wie Sport- und Bewegungstherapie (ab 2026) oder Prävention und Gesundheitsmanagement zu Experten in ihrem Gebiet qualifizieren. Durch das Graduiertenprogramm der DHfPG mit der Universität des Saarlandes ist auch ein Promotionsvorhaben umsetzbar.

Duale BachelorStudiengänge ■ Sport- und Bewegungstherapie NEU ■ Sport-/Gesundheitsinformatik ■ Fitnessökonomie ■ Sportökonomie

DHfPG-Zentrale in Saarbrücken

■ Gesundheitsmanagement ■ Fitnesstraining

Jetzt sind Sie am Zug!

■ Ernährungsberatung

Sie möchten mehr über das duale Studium an der DHfPG erfahren, dann rufen Sie uns gern für ein persönliches, kostenfreies Beratungsgespräch unter Tel.: +49 681 6855 580 an oder besuchen Sie unsere Website. Bei Interesse stellen wir gern den Kontakt zum ZAP als potenziellen Ausbildungsbetrieb her. www.dhfpg.de

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FIT & GESUND

Der Browning-Effekt

Wie die Umwandlung von weißen in braune Fettzellen beim Abnehmen hilft von Vanessa Dietz

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aben Sie schon einmal davon gehört, dass Säugetiere und somit auch wir Menschen zwei Arten von Fettzellen besitzen? Und wussten Sie, dass es für die Gesundheit, die Gewichtsreduktion und das Erreichen des Wohlfühlgewichts interessant ist, um welche Art von Körperfett es sich handelt? Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten von Fettzellen unterschieden werden: weiße und braune Zellen. Beim erwachsenen Menschen kommt überwiegend weißes Fettgewebe vor. Dieses lässt sich noch einmal in subkutanes und viszerales Fettgewebe unterteilen. Subkutanes Fett befindet sich unter der Haut und wird daher auch Unterhautfettgewebe genannt. Es dient hauptsächlich als Energiespeicher, als Polsterung und somit als Schutz für Muskeln und Knochen vor Stößen und Stürzen, als Isolation und Unterstützung zur Temperaturregulation sowie als Verbindungsgewebe von Haut, Muskeln und Knochen. Das weiße Fettgewebe produziert darüber hinaus Hormone, wie etwa Östrogen oder Testosteron und ist damit unverzichtbar für unseren Körper. Es ist allerdings auch bekannt, dass ein Überschuss dieses Fettes zu einem erhöhten Risiko für Gesundheitsprobleme führen kann. Zum einen neigen Menschen mit einer großen Menge subkutanem Fett oft auch zu einer großen Menge viszeralem Fett, welches mit vielen Risikofaktoren einhergeht, zum anderen wird die Produktion von Hormonen angeregt, die beispielsweise zu Bluthochdruck oder Insulinresistenz führen können. Welche Fettmenge ein Mensch entwickelt, hängt von Lebensstilfaktoren wie körperlicher Aktivität und Ernährung ab. In der Regel ist das subkutane Fettgewebe, meist aus ästhetischen Gründen, ausschlaggebend, um über Gewohnheiten und Veränderungen nachzudenken. Im Gegensatz zum Unterhautfettgewebe

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sammelt sich das viszerale Fett in der Bauchhöhle an und wird um die lebenswichtigen Organe gespeichert. Daher wird es auch als Organfett oder Bauchfett bezeichnet. Es ist äußerst stoffwechselaktiv und setzt pro- und anti-inflammatorische Wirkstoffe frei. Daher ist es dafür bekannt Entzündungen zu fördern sowie das Risiko für zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Stoffwechselstörungen zu erhöhen. Hier zeigt sich die unterschiedliche Wirkung des Bauch- und Unterhautfettgewebes auf den Stoffwechsel. Braune Fettzellen tragen im Gegensatz zu weißen Zellen durch ihre große Anzahl an Mitochondrien, den „Kraftwerken der Zellen“, in denen die Energieproduktion stattfindet, aktiv zur Energieverbrennung und damit zur Wärmeproduktion bei. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist braunes Fett besonders ausgeprägt. Es macht etwa 5 % der Körpermasse aus und hilft den Neugeborenen, sich warm zu halten. Es schützt nicht wie die weißen Fettzellen durch eine Isolationswirkung vor Unterkühlung, sondern durch Aktivierung der Wärmeproduktion. Im Laufe des Wachstums nimmt die Menge an braunem Fett jedoch ab. Bei Erwachsenen sind nur noch wenige Gramm vorhanden, vor allem im Nacken, um die Halsschlagadern zu umgeben, und im Schulterbereich. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass es möglich ist, weiße Fettzellen in braune Fettzellen umzuwandeln. Dieser Prozess wird als Browning oder Fettzellenumpolung bezeichnet. Die gute Nachricht ist also: Fett ist nicht gleich Fett und jede Fettzelle hat eine spezifische Funktion!


Wie gelingt nun die Aktivierung des braunen Fettgewebes?

Noradrenalin dient als Neurotransmitter zur Übermittlung von Signalen über das zentrale Nervensystem. Es aktiviert in diesem Fall über Rezeptoren auf der Oberfläche der braunen Fettzellen die Thermogenese, indem es die Lipolyse („Fettauflösung“), die Bildung von Mitochondrien und die eines Proteins, durch das Wärme ohne Muskelaktivität wie etwa Zittern generiert werden kann, in Gang bringt. Die wichtigsten bekannten extrinsischen Reize für die Aktivierung sind Kälteexposition und Nahrungsaufnahme: Chronische Kälteexposition stimuliert das Bräunen des weißen Fettgewebes. In einem Experiment wurden hierbei Probandinnen und Probanden 10 Tage lang einer Kälteexpression ausgesetzt. Daraufhin kam es zu einer Erhöhung der Aktivität brauner Fettzellen. In kälteren Teilen der Erde passen sich die Menschen an den Kälteeinfluss an. Hierbei werden weiße in braune Fettzellen umgewandelt, um die Thermogenese zu unterstützen.

Auch Trainingsreize bewirken die Bildung des Brain-derived Neurotrophic Factors, welcher das sympathische Nervensystem aktiviert und letztendlich weiße in braune Fettzellen umwandeln lässt. Dies hat nicht nur einen thermophysiologischen Effekt, sondern wirkt auch präventiv gegenüber Zivilisationskrankheiten, da ein Überschuss an weißen Fettzellen zu Entzündungen führen kann und damit die Ursache für Diabetes oder Bluthochdruck darstellt. Ziel von WissenschaftlerInnen ist es nun, das braune Fettgewebe künstlich zu aktivieren, etwa mit sogenannten Sympathomimetika. Bis es so weit ist, hilft ein Tipp für den Alltag dabei, energieverbrennendes braunes Fettgewebe zu aktivieren: Heizen Sie Ihre Wohnung nicht hoch. Ca. 20 bis 22 Grad sind ausreichend. Im Schlafzimmer sollte die Temperatur etwa 15 bis 18 Grad betragen. So lassen Sie Ihren Körper arbeiten, fördern den Aufbau von braunem Fettgewebe – und sparen noch dazu an Heizkosten.

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HIDDEN DEVICE Der Weg zu stärkeren Beinen und besserer Gesundheit: Beinbeuger- und Beinstrecker-Maschine von Stefan Schütt, ZAP Gesundheit & Fitness

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as Streben nach einem gesünderen Lebensstil und einem fitten Körper hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Menschen jeden Alters und Hintergrunds sind sich der Bedeutung von regelmäßiger Bewegung bewusst geworden, nicht nur um gut auszusehen, sondern auch um sich gut zu fühlen. In diesem Zusammenhang haben Fitnessstudios eine zentrale Rolle eingenommen, und eine der am häufigsten genutzten Maschinen für das Beintraining sind Beinbeuger- und Beinstrecker-Maschinen. In diesem Beitrag werden wir uns eingehend mit den Vorteilen dieser Übungen für Ihre Gesundheit und sportliche Leistungsfähigkeit befassen, die richtige Durchführung erklären und alternative Übungen vorstellen.

lität bei. Sie reduzieren das Verletzungsund Sturzrisiko, verbessern die Haltung und fördern eine bessere Durchblutung. Dies kann dazu beitragen, Schmerzen im unteren Rücken zu lindern und die Gesundheit Ihrer Gelenke zu erhalten. Nicht zuletzt tragen die Beine uns durchs Leben und sind daher entscheidend, wenn es darum geht auch im Alter aktiv, mobil und dadurch selbstständig zu bleiben.

Die Vorteile der Beinbeugerund Beinstrecker-Maschinen

Da wir nun die Bedeutung starker Beine kennen, werfen wir einen genaueren

Blick auf die Vorteile von Beinbeugerund Beinstrecker-Maschinen:

1. Gezielte Muskelstärkung: Beinbeugerund Beinstrecker-Maschinen ermöglichen es Ihnen, die Muskulatur Ihrer Oberschenkel gezielt zu kräftigen. Während die Beinbeuger-Maschine die Muskeln der Oberschenkelrückseite (m. biceps femoris) anspricht, konzentriert sich die Beinstrecker-Maschine auf die Vorderseite der Oberschenkel (m. quadriceps femoris). Dies ermöglicht eine ausgewogene Entwicklung der Beinmuskulatur.

Warum sind starke Beine so wichtig?

Bevor wir uns den spezifischen Vorteilen der Beinbeuger- und Beinstrecker-Maschinen zuwenden, ist es entscheidend zu verstehen, warum starke Beine überhaupt wichtig sind. Die Beine sind das Fundament unseres Körpers und spielen damit eine entscheidende Rolle in nahezu allen täglichen Aktivitäten. Ob Sie laufen, stehen, springen, sich bücken oder heben - starke Beine sind für all diese Bewegungen unerlässlich. Zusätzlich zu ihrer Rolle im Alltag sind starke Beine auch entscheidend für Ihre sportliche Leistung. Egal, ob Sie ein begeisterter Läufer, Radfahrer, Fußballspieler oder Gewichtheber sind – starke Beine tragen zur Verbesserung Ihrer Leistung bei. Sie ermöglichen es Ihnen, schneller zu laufen, höher zu springen, schwerere Gewichte zu heben und insgesamt in Ihrem Sport besser werden. Darüber hinaus tragen starke Beine zu Ihrer allgemeinen Gesundheit und Mobi-

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Beinbeuger-Maschine: Für das Training der Oberschenkelrückseite stellen Sie das Beinpolster in der Ausgangsposition so ein, dass Sie auf dem Gerät sitzend Ihre Beine in gestreckter Position auf das Polster legen können. Die Rolle wird oberhalb des Sprunggelenks platziert. Stellen Sie die Rückenlehne so ein, dass der Drehwinkel des Geräts mit dem Drehwinkel Ihres Kniegelenks übereinstimmt. Greifen Sie die Griffe an den Seiten der Maschine und nutzen Sie das Polster für die Oberschenkel, um stabil zu sitzen. Ziehen Sie Ihre Beine in die Beugung und drücken das Polster der Maschine nach unten, bis Sie ungefähr einen 90 Grad Winkel in Ihrer Kniekehle erreichen. Atmen Sie dabei aus. Strecken Sie Ihre Beine langsam und kontrolliert zurück in die Ausgangsposition und bremsen dabei das Gewicht der Maschine, während Sie einatmen. Wiederholen Sie die Bewegung für die gewünschte Anzahl von Wiederholungen.


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Beinstrecker-Maschine: Für das Training der Oberschenkelvorderseite stellen Sie das Beinpolster in Ausgangsposition so ein, dass Sie auf dem Gerät sitzend Ihre Beine in gebeugter Position an das Polster legen können, sodass dieses in etwa zwischen Ihren Schienbeinen und den Fußrücken liegt. Stellen Sie die Rückenlehne so ein, dass der Drehwinkel des Geräts mit dem Drehwinkel Ihres Kniegelenks übereinstimmt. Halten Sie die Griffe an den Seiten für Stabilität. Strecken Sie Ihre Beine aus, indem Sie Ihre Oberschenkelmuskulatur anspannen, bis Ihre Beine fast vollständig gestreckt sind. Atmen Sie dabei aus. Beugen Sie Ihre Beine langsam und kontrolliert zurück in die Ausgangsposition und bremsen dabei das Gewicht der Maschine, während Sie einatmen. Führen Sie die Übung für die gewünschte Anzahl von Wiederholungen aus.

2. Geringe Verletzungsgefahr: Beinbeuger- und Beinstrecker-Maschinen bieten eine sichere Möglichkeit, Ihre Beinmuskulatur zu trainieren. Im Vergleich zu Freihantelübungen, bei denen das Verletzungsrisiko höher ist, sind diese Maschinen besonders für Anfänger oder Menschen mit Gelenkproblemen geeignet. 3. Verbesserte Leistung in Alltag und Sport: Die Stärkung der Beinmuskulatur trägt dazu bei, Ihre Leistung bei Alltagsaktivitäten wie zum Beispiel beim Treppensteigen oder beim Heben schwerer Einkaufstüten zu verbessern. Sportler profitieren von einer gesteigerten Kraft, die in vielen Sportarten von Vorteil ist. 4. Verletzungsprävention: Starke Beinmuskeln helfen, Verletzungen zu verhindern. Dies gilt insbesondere für Knieverletzungen, da gut entwickelte Muskeln die Belastung auf die Gelenke reduzieren und die Stabilität erhöhen. Darüber hinaus wird das Sturzrisiko reduziert und die Sicherheit beispielsweise beim Gehen erhöht.

5. Ästhetische Vorteile: Natürlich möchten viele Menschen auch ästhetische Verbesserungen erzielen. Trainierte Beine sehen nicht nur gut aus, sondern können auch das Selbstbewusstsein steigern.

Fazit

Die Beinbeuger- und BeinstreckerMaschinen im Fitness- und Gesundheitsstudio sind eine hervorragende Möglichkeit, starke Beine aufzubauen und Ihre Gesundheit sowie sportliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Die gezielte Muskelförderung, das geringe Verletzungsrisiko und die Vielseitigkeit Ihrer Vorteile machen sie zu einem wichtigen Bestandteil Ihres Trainingsprogramms. Denken Sie daran, die Übungen korrekt auszuführen, und ergänzen Sie Ihr Beintraining gelegentlich mit alternativen Übungen, um Abwechslung zu schaffen und eine ausgewogene Muskelentwicklung zu fördern. Ihre Beine werden es Ihnen danken, und Sie werden die Vorteile in Ihrem täglichen Leben und beim Sport spüren.

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Zutaten für eine Portion 200 g Gnocchi 175 g Grünkohl 0,5 TL Senf 2 TL Öl 1 TL Zitronensaft 0,5 Schalotte 0,5 Knoblauchzehe 1 EL Petersilie, gehackt 40 ml Gemüsebrühe Salz Pfeffer Kreuzkümmel

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GNOCCHI MIT GRÜNKOHL

ZUBEREITUNG

1. Die Schalotte und den Knoblauch schälen und in kleine Würfel schneiden. 2. Den Grünkohl klein zupfen und 4 bis 5 Minuten im Salzwasser blanchieren. Danach mit Eiswasser abschrecken und trocknen.

3. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten- und Knoblauchwürfel mit den Gnocchi 2 Minuten anbraten. Den Grünkohl hinzufügen und weitere 2 bis 3 Minuten braten. Die Gemüsebrühe mit dem Zitronensaft und Senf hinzufügen und alles nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel würzen. Dann noch 2 bis 3 Minuten köcheln lassen. 4. Das fertige Gericht mit Petersilie garniert servieren.

1 Portion enthält ca.: 492 Kalorien I 74 g Kohlenhydrate I 16 g Eiweiß I 11 g Fett I 10 g Ballaststoffe

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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Welche kreative Leistung und welchen Aufwand eine Umfirmierung mit sich bringt, wissen nur diejenigen, die bereits eine hinter sich haben. Allein die Änderungen im Bereich der Kommunikation und Medien ...

„Wild Card“ ...

Wild-Card Gewinner 2023 – Yannik Kelm Foto: Thomas Schulte

... – so nennt man im Tennis die Berechtigung zur Teilnahme an einem Turnier. Begünstigt sind diejenigen, die nicht über die erforderliche Ranglistenpunktzahl verfügen. Besonders bei internationalen Weltranglisten-Tennisturnieren ist die Teilnahmemöglichkeit auf diejenigen beschränkt, die über ausreichend ATP Weltranglistenpunkte verfügen. Für alle anderen öffnet der TRC e. V. mit der „MLP-Cup Wild Card Challenge“ am ersten Januarwochenende die Möglichkeit, eine Wild Card für das Hauptfeld und zwei Wild Cards für die Qualifikation zu den Internationalen Herrentennismeisterschaften der Metropolregion Rhein Neckar zu erwerben.

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Angefangen von eher unscheinbaren gebrandeten Gegenständen wie Kugelschreibern, Fußmatten oder Trinkflaschen, über klassische Medien wie Briefpapier, Firmenstempel, Printmedien wie Visitenkarten, Flyer, Folder und Magazine bis hin zur Mitarbeiterbekleidung, meterhohen Leuchtschildern, einem komplett neuen Internetauftritt, der Social Media Präsenz und gefühlt weiteren tausend Erneuerungen ... Dafür und für die Entwicklung des neuen Logos bedanken wir uns von ganzem Herzen bei den Mitarbeitern unserer Hausagentur der GSM mbh (www.gsmmbh.net), die dieses Mammutprojekt mit uns umgesetzt haben.


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IM INTERVIEW

Daniel Hopp

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Foto: Sörli Binder


„Trotz meines vielfältigen beruflichen Lebenswandels ist und bleibt mein wichtigster persönlicher Wendepunkt die Gründung unserer Familie.“ Daniel Hopp ist Geschäftsführer der Arena Mannheim Management GmbH und Geschäftsführer Die Adler Mannheim Eishockey Spielbetriebs GmbH & Co. KG

D

ie SAP-Arena in Mannheim und deren Entstehung ist mit dem Namen Daniel Hopp existentiell verbunden. Den Mannheimer Adlern ermöglichte er nach wirtschaftlich schwierigen Jahren eine nachhaltige Zukunft. Seit seinem 20sten Lebensjahr ist er in der schnellsten Mannschaftssportart der Welt engagiert. Kaum ein Spielgerät fliegt schneller als der Puck. Nirgendwo werden die Spieler schneller gewechselt. Das Tempo des Wandels ist für den Eishockeysport kennzeichnend. Die Veränderungs- und Anpassungsfähigkeit – das sich einstellen auf den Gegner und dessen Taktik, die variantenreichen, oft unerwarteten Spielsituationen, die Dynamik und

Lieber Herr Hopp, wenn wir auf die vergangenen beiden Jahrzehnte zurückschauen, haben erst jüngst der SNPDome, zu Beginn dieser Epoche der Golfclub St.-Leon-Rot und unser Zentrum Aktiver Prävention, vor allem aber die SAP-Arena (2005) und vier Jahre später das Sinsheimer Fußballstadion (PreZero Arena), Meilensteine in die regionale Sportlandschaft gesetzt. Sie selbst haben maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung. In welchen dieser Ereignisse erkennen Sie persönlich Wendepunkte in Ihrem Leben. HOPP: Zuallererst – also jenseits all Ihrer Aufzählungen – ist mein wichtigster persönlicher Wendepunkt die Gründung unserer Familie. Als sich mein erster Sohn ankündigte, dachte ich, dass nach der Geburt alles so weiter gehen wird wie vorher. Tja – und dann dieser magische Moment. Ein Kind kommt auf die Welt und plötzlich ist irgendwie, zumindest gefühlt, nichts mehr so wie vorher. Meinem Empfinden nach rückt die Familiengründung den Blick auf die Welt in

Geschwindigkeiten – bestimmen den Erfolg eines Teams und die Qualität des einzelnen Akteurs. Der ungeübte Zuschauer erlebt diese Sportart als ausgesprochen hektisch. Mit Daniel Hopp hingegen begegnet man einem Menschen, der in sich ruht. Unbeschadet der herausfordernden sportlichen Gegebenheiten, seiner vielzähligen verantwortungsvollen Aufgaben und den wegweisenden, weitreichenden Entscheidungen, die er tagtäglich zu treffen hat, spricht er bei unserem Treffen im Zentrum Aktiver Prävention gänzlich unaufgeregt, in bemerkenswerter Offenheit und auf in sehr persönlicher Weise über das Thema Wandel, Wechsel und Wendepunkte in seinem Leben ...

andere Dimensionen. Diese besondere Erfahrung nenne ich dann tatsächlich einen Wendepunkt. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich Zeit gebraucht habe, mit der veränderten familiären Situation und der neuen Rolle als Familienvater zurecht zu kommen. Ein kleines Wesen wird zum Mittelpunkt des Lebens von zwei Menschen, die bis dahin nur sich selbst hatten. Ich finde, das ändert die Perspektive fundamental. Dieses Gefühl von Verantwortung und Fürsorge hat mich über vieles anders denken lassen. Ich darf aber auch offen gestehen: meine Frau war mir bei diesem Erkenntnisprozess sehr behilflich …! … was mir nicht fremd ist, wenn ich das ehrlich hinzufügen darf. Dazu entfalten Mütter ein natürliches Talent an Konsequenz und Eindringlichkeit. HOPP (lacht): Das stimmt – und ist auch gut so. Dazu kann ich sagen, dass ich mich der privilegierten Situation bewusst bin, das Tempo und den Umfang meiner beruflichen Beanspruchung selbst bestim-

men und dosieren zu dürfen. Insofern konnte ich diesem Wandel auch Zeit einräumen, vor allem auch gut begründet. Nach den Anfangsjahren der SAP-Arena, die mich zeitlich und gedanklich sehr absorbiert haben, war mein berufliches Zeitkonto übervoll. Es ist nun mal so, dass die Optimierung der Abläufe eines Unternehmens die persönliche Präsenz braucht. So war ich anfangs bei beinahe jeder Veranstaltung vor Ort und an viele Abenden und Wochenenden zeitlich gebunden. Nun gut, ich habe für mich persönlich einen Weg gewählt, der sehr früh in dieses Berufsleben führte. Man kann auch sagen, dass ich mich mit meiner Begeisterung für Eishockey, für diese wunderbare Arena und für die Welt der Events in den Job förmlich hineingestürzt habe. Insofern ist die Entscheidung, nach einer nur sehr kurzen Studienzeit die Geschäftsführung der damals im Bau befindlichen SAP Arena zu übernehmen, auch ein bedeutender Wendepunkt in meinem Leben.

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Sie hätten nach dem Abitur und dem Zivildienst zum Beispiel eine Auszeit nehmen oder für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen können … HOPP: … das wäre sicherlich auch eine Erfahrung gewesen – sich treiben lassen, reisen, die Welt anschauen und dann das annehmen, was auf einen zukommt. Auch eine solche Erfahrung hätte mich in einer bestimmten Weise geprägt. Die eigene Persönlichkeit ist in einem gewissen Sinne einem ständigen Wandel ausgesetzt. Wir leben in Zeiten eines großen Wandels, wie ich denke. Ich empfinde die ökonomische und die gesellschaftliche Situation im Augenblick als sehr fragil. Das macht etwas mit jedem einzelnen von uns. Nur meine ich: Sie können sich wandeln lassen – oder, wann immer die Bedingungen es zulassen, den persönlichen Wandel selbst gestalten. Letzteres entspricht mir mehr. Deshalb erkannte ich für mich eine einmalige und glückliche Gelegenheit, als zu Beginn der Tausenderjahre der politische Wille der Stadt Mannheim den Bau einer großen Sportstätte für den Eishockeysport und für Veranstaltungen vorsah. Und damit eröffnete sich für mich schon in sehr jungen Jahren die Chance, Projekte anschieben und umsetzen zu können. Die Chance habe ich mit Freude, aber auch mit großem Respekt, beherzt ergriffen. So konnte ich die SAP Arena schon mit Anfang zwanzig mitgestalten. Damit haben Sie sich nicht nur einer Neigung hingegeben, sondern auch einer großen Herausforderung gestellt. Welchen Wandel Ihrer Persönlichkeit hat das mit sich gebracht? HOPP: Ich möchte Ihnen erst einmal sagen, was sich nicht gewandelt hat: Ich war immer und bin bis heute ein Teamplayer. Das bedeutet nicht, dass ich immer große Teams für große Projekte um mich herum brauche. Vielmehr vertraue ich seit Jahrzehnten einem kleinen Team – einem „Circle of Trust“, wenn Sie es so nennen wollen. Ansonsten nehme ich mir durchaus ausgiebig Zeit, um zu anderen Menschen Vertrauen zu fassen. Auch – um ganz ehrlich zu sein – ist das Vertrauen in mich selbst durchaus von kritischer Selbstreflexion geprägt. Ich frage mich noch immer, ob ich das enorme Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, auch rechtfertige. Mir war

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Foto: Sörli Binder

Daniel Hopp, 10. Oktober 1980

Daniel Hopp ist Geschäftsführer der Arena Mannheim Management GmbH (Komplementärin der Betriebsgesellschaft der Multifunktionsarena Mannheim mbH & Co. KG). Darüber hinaus ist er seit 25 Jahren auch Gesellschafter und seit 19 Jahren Geschäftsführer der „Adler Mannheim Eishockey GmbH & Co. KG“.

Seit 2007 ist Daniel Hopp Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und des „Direktorats des deutschen Eishockeys“. Er war im Wesentlichen daran beteiligt, die Eishockeyweltmeisterschaft 2010 nach Mannheim zu holen. Dieses Großereignis wird sich 2027 wiederholen. Von 2014 bis 2022 war ist er außerdem Vizepräsident des Deutschen Eishockey Bundes.

Seit 2020 fungiert er auch als Präsident des Golfclub St. Leon-Rot, der mehrmaliger Austragungsort der Golfeuropameisterschaften Deutsche Bank Players Championship of Europe war. Außerdem befindet sich hier ein offizielles Leistungszentrum des Deutschen Golfverbands. Im Rahmen der Sportlerehrung Mannheim 2014 wurde Daniel Hopp als besonders verdiente Persönlichkeit des Mannheimer Sportlebens geehrt. Daniel Hopp ist 43 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Isabel und seinen beiden Söhnen in Walldorf.


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von Anfang an bewusst, dass ich – aus behüteten Verhältnissen kommend – ins kalte Wasser springe und letztlich nur dank des elterlichen Backgrounds in diese exponierte Situation gelangen konnte. Ich hatte keine berufliche Erfahrung und auch keinen einschlägigen akademischen Abschluss. Was ich brauchte, waren vertrauenswürdige Berater mit entsprechender Expertise und meine Offenheit sowie Reflektiertheit gegenüber deren Vorschläge. Was sich im Laufe der Jahre durchaus gewandelt hat, sind die Bereitschaft, der Mut und auch die fachliche Kompetenz, die es braucht, um gute Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen – darin steckt der Begriff scheiden, also abtrennen oder -lösen – führen stets zu Wandel und Wendungen. Eine Entscheidung zu treffen ist häufig ein Muss. Das kann einen Teamplayer auch zum Einzelkämpfer werden lassen. Als Verantwortlicher einer großen Organisation muss man entscheiden, und manchmal auch einsame Entscheidungen treffen. Wie gehen Sie damit um? HOPP: Wer führen will, muss entscheiden! In gewissen Situationen führt das – glücklicherweise nur zeitweilig – in eine gewisse Einsamkeit. Das muss eine Führungskraft aushalten können. Außerdem ist es im wahren Leben nun mal so, dass sich eine Entscheidung erst sich im Nachhinein als falsch oder als richtig herausstellt. Das gilt auch für die wichtigen, wohl überlegten Entscheidungen mit großer Tragweite. Ich hoffe natürlich – und es sieht durchaus danach aus – dass ich in der Mehrzahl die richtige Entscheidung getroffen habe. In jedem Falle aber habe ich entschieden. Nichts ist schlimmer als der Schwebezustand. Nichts ist schlimmer, als nicht zu entscheiden. Ist ihre Entscheidungsfreude in Ihrem „Unternehmer-Erbgut“ angelegt oder haben Sie es sich erworben? HOPP: Ich habe in jungen Jahren erlebt wie unser Vater ständig berufliche und unsere Mutter familiäre Entscheidungen zu treffen hatte. Das prägt natürlich. Gleichzeitig denke ich, dass der Sport in meiner Kindheit und Jugend zum Erwerb dieser Entscheidungsfreude beigetragen hat. Ich bin gerne Mannschafts-Tennisspieler und als solcher groß geworden. Tennis hat einen Teil meiner jungen Jahre

geprägt. Du stehst alleine auf dem Court, spielst gegen einen Gegner mit deiner eigenen Strategie und triffst eigene taktische Entscheidungen. Es kann dir niemand helfen. Du selbst musst wissen, was du tun willst, musst entscheiden und das umsetzen. Gleichzeitig trägst du Verantwortung nicht nur für dich selbst, sondern auch für dein Team. Mögen diese Prinzipien für berufliche Entscheidungen ähnlich sein, so sind sie im professionellen Umfeld dennoch von einer völlig anderen Tragweite. Eine gute Entscheidungsvorbereitung, die Prüfung von Fakten, die Sondierung unterschiedlicher Meinungen und die kritische Reflexion – all das kann wunderbar im Austausch mit anderen Menschen geschehen. Das hilft und stützt. Aber irgendwann richten sich alle Blicke auf Dich – und dann musst Du entscheiden. Natürlich habe ich das Entscheiden durchaus lernen müssen. Und ich lerne nie aus. Was dabei stets mein Credo war, ist und bleiben wird: Wer entscheidet, verantwortet! Sie sind ja nun schon seit zwei Jahrzehnten im Geschäft und verantworten große, sowohl unternehmerische als auch sportliche Teams und Budgets, mit denen Sie offenkundig nachhaltig erfolgreich umgehen. Dieser Erfolg bestätigt ihre Haltung. Wer entscheidet, ohne dafür geradezustehen, bringt es nicht weit im Leben. Als Betreiber einer Tennis-akademie erfreut mich Ihre Auffassung, dass der Mannschaftstennissport diesbezüglich eine Schule fürs Leben ist. HOPP: Genauso habe ich es erlebt, als Schule fürs Leben. Beim Tennissport ist die Frage nach der Verantwortlichkeit per se klar beantwortet. Allein ich als Spieler, verantworte Sieg und Niederlage. Punkt. Da gibt es kaum Spielraum für Ausreden – gleichwohl möchte ich das notwendige Quäntchen Fortune, das es auf dem Weg zum Erfolg braucht, nicht kleinreden. Jedenfalls bin ich sehr glücklich darüber, dass ich nach vielen Jahren der Pause wieder zu diesem Sport zurückgefunden habe. Ich genieße es, in meiner Freizeit mit meinen Söhnen Tennis zu spielen – mittlerweile auf Augenhöhe. Gerne begleite ich die beiden zu Jugendturnieren. Dass ich seit einiger Zeit auch selbst wieder in der Medenrunde mitspiele und wir als Fa-

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Daniel Hopp und Matthias Zimmermann im Gespräch

milie das halbe Team stellen, macht mir eine große Freude. Die Herrenmannschaft aus einander freundschaftlich verbundenen und jugendlichen Spielern – mit Ausnahme von mir, natürlich – gibt mir die Möglichkeit, diese jungen Menschen ein Stück ihres Lebens zu begleiten und auf sie hoffentlich positiv einzuwirken. Ich darf aber sagen, dass wir ganz erfolgreich sind, und zwar nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Miteinander. Das ist mir wichtig und verschafft mir große Zufriedenheit. Ist denn Erfolg ein wichtiger Faktor in ihrem Leben? Wie gehen Sie mit Sieg und Niederlagen um? HOPP: Erfolg ist sehr bedeutsam für mich. Vielleicht musste ich deshalb den Umgang mit Sieg und Niederlage erst erlernen. Und, ganz ehrlich: Noch heute bin ich als Zuschauer am Spielfeldrand bei meinen Kindern oder an der Bande bei den Adlern ein sehr angespannter Zeitgenosse. Ich lasse mich emotional voll und ganz in den Bann ziehen und – glauben sie mir – ich wende viel Kraft auf, um damit klarzukommen. Das gelingt mir mittlerweile sehr gut und ich lasse mir dabei auch nicht mehr so tief in die Seele schauen. Wenn ich selber Tennis spiele, muss ich alle meine Gefühle gut unter Kontrolle halten. Niederlagen machen mich nun mal traurig, und wenn ich schlecht spiele, bin ich schon mal richtig verärgert. Ich beschäftige mich insgesamt deutlich mehr mit Niederlagen oder Misserfolgen, als dass ich

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Siege genießen kann. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Ihre eigenen sportlichen Erfolge denken? HOPP: Um das zu beantworten, muss ich Ihnen zunächst eine Disziplinlosigkeit gestehen, die mich in der ersten Schwangerschaft meiner Frau mit ihr hat mitwachsen lassen. Nur war ich eben nicht schwanger, sondern hatte das, was man gemeinhin eine Wampe nennt. Also habe ich mir Joggingschuhe gekauft und bin Joggen gegangen. Tatsächlich habe ich sechs Jahre später den ersten meiner drei Marathons absolviert. Ein Finisher zu sein, war für mich ein erhebendes Erfolgserlebnis. Dafür habe ich viel Disziplin und Willenskraft aufgebracht. Aber meine Körperform hat es mir gedankt. Dass ich 2018 den Preis des Präsidenten im Golfclub St. Leon-Rot gewinnen konnte und dabei drei unter Par spielte, erfüllt mich bis heute mit Stolz und großer Freude, schließlich war es das Turnier meines Vaters. Das war so ein Tag, an dem einfach alles gepasst hat. Ich erinnere mich gerne an die Siegerehrung, die mich tatsächlich sehr berührt hat! Sind die absoluten Spitzenleistungen ihr persönlicher Maßstab? Immerhin haben Sie mit den von Ihnen betreuten Teams schon fantastische Erfolge errungen! HOPP: Der Gewinn einer Meisterschaft, sei es im Eishockey oder im Golf, ist natürlich eine fantastische Sache. An den

Spitzenleistungen der Profis teilhaben zu dürfen, ist etwas Besonderes für mich, da ich selbst nie in irgendeiner Sportart auf Topniveau agiert habe, gleichwohl man mir im Golf eine ordentliche Spielfähigkeit bescheinigt, jedenfalls eine höherwertigere als im Tennis. Für mich jedoch ist Erfolg zuallererst dann gegeben, wenn es gelingt, sein eigenes Potenzial bestmöglich zu entwickeln und abzurufen. Dabei kommt es eben nicht auf die absolute Spitzenklasse an, sondern auf die relative Leistungsentfaltung. So gesehen werden Erfolge durchaus auf allen Leistungsebenen erzielt. Ich halte es tatsächlich für eine Pflicht, aus dem Privileg, ein naturgegebenes Talent zu haben, das Beste zu machen. Dementsprechend habe ich mit Disziplinlosigkeit, Bequemlichkeit und Gleichmacherei so meine Probleme. Ich blicke da auch ehrlich gesagt mit ein bisschen Sorge auf die Wendungen in unserer Gesellschaft. Würden Sie sich denn einen Wandel in unserer Gesellschaft wünschen? Und wenn ja, in welcher Hinsicht? HOPP: Ich bin der festen Überzeugung, dass jedem Menschen ein Leistungswille innewohnt und damit der Wunsch einhergeht, sich zu messen. Stattdessen werden die altbewährten Bundesjugendspiele in eine Bewegungsparty umgewandelt, bei der alle die gleiche Urkunde erhalten. So werden Leistungsanreize abgeschafft und alles getan, damit Erfolge bloß nicht sichtbar werden und sich kei-


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Über 40 Jahre Gespür für das Wesentliche ner mit Niederlagen auseinandersetzen muss. Oder auch mit Siegen, die eben auch ihre Schattenseiten haben, wenn man nicht lernt, damit umzugehen. Es scheint, als sei die Leistungsgesellschaft immer mehr verpönt. Denken wir daran, dass wir – gemessen an den Jahresarbeitsstunden – europaweit beinahe als Schlusslicht dastehen. Wir haben schon vor vielen Jahren, durch die Aussetzung der Wehrpflicht, junge Menschen davon entbunden, für ein paar wenige Lebensmonate einen verpflichtenden Dienst an Staat und Gesellschaft zu leisten, gerne auch in Form von Zivildienst. Man könnte im Nachhinein darin sogar einen gesellschaftlichen Wendepunkt sehen, der mich glauben lässt, dass wir dem Prinzip Leistungsgesellschaft wieder mehr Bedeutung beimessen müssen. Der Mensch ist von Natur aus nun mal ein Wettkampfwesen. Diese menschliche Ureigenschaft für das Fortkommen unserer Gesellschaft nutzbar zu machen, ist die Grundlage für unsere freiheitliche Weise, Wirtschaft zu organisieren. Das ist ein sehr weitreichendes Statement, wenn Sie mir diesen Kommentar erlauben. Sind Sie auch ein politischer Mensch? HOPP: Politisch interessiert auf jeden Fall, aber unparteiisch, wie wir im Sport sagen würden. Mir geht es zuerst um die Zukunft unserer Kinder und unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sorgenvoll beobachte ich, wie sich bisweilen Pluralität zu Polarität wandelt, Individualität zu Vereinzelung führt und Solidarität von Opportunismus verdrängt wird. Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft, füreinander einstehen – all das ist eigentlich in der Natur des Menschen angelegt, wird aber leider von einem zunehmenden Populismus unterwandert, der letztlich auf den menschlichen Egoismus abzielt. Eine unschöne Entwicklung, genauso, wie Toleranz und Offenheit in der heutigen Politik oft zur Beliebigkeit verkommen. All das befördert meinen zunehmenden Respekt davor, unsere Kinder auf die Zukunft vorzubereiten. Damit

meine ich nicht nur die eigenen Kinder, sondern zum Beispiel all diejenigen, die in den vielen Nachwuchsförderprojekten im Wirkfeld unserer Familie einen Teil ihrer Kindheit und Jugend verbringen. Schnelllebigkeit, Plakativität, Vorurteile, unreflektierte Meinungsmache – all das im Kontext der Nutzung digitaler Medien, Künstlicher Intelligenz und Social Media – erachte ich als enorme politische und gesellschaftliche Herausforderungen. Ich befürchte, wir entfernen uns allesamt immer weiter davon, diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen. Wie können wir diesen Herausforderungen denn begegnen? HOPP: Mit der Förderung von Respekt vor anderen und vor sich selbst. Ich erachte Wertschätzung als wichtig, und bin dennoch skeptisch, wie vehement diese eingefordert wird. Echtes Selbstwertgefühl wächst nicht durch fortwährendes Lob von außen, sondern wenn man aus sich selbst heraus Werte schafft und das Schaffen eben nicht an die Künstliche Intelligenz oder an ChatGPT delegiert. Wenn man es sich zu einfach macht, geht damit auch die Zuordenbarkeit von Verantwortung verloren. Deshalb sehe ich den Sport für so wichtig an, wenn kluge Trainer die Werte vermitteln und bewahren, die uns als Gesellschaft zusammenhalten. Dabei stehen für mich zuvorderst Fairness und Anstand, aber auch Leistungswille und der Mut, sich dem Wettkampf zu stellen. Dabei seine Potentiale zu entfalten – gerne zu seinem eigenen Wohl, aber eben in gleichem Maße auch zum Wohle eines Teams oder gar der Gesellschaft als Ganzes – ist doch eine ganz wunderbare Sache ...! Da gehe ich uneingeschränkt mit, lieber Herr Hopp. Vielen Dank für Ihre sehr persönlichen Einblicke, die Sie mir und unseren Lesern in unserem Gespräch gewährt haben. Mögen ihre persönlichen Wünsche für Sie, Ihre Familie und darüber hinaus in Erfüllung gehen.

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FRAGEN ANTWORTEN Wandel und Wendepunkte Wie sehen Sie das, Frau Pfirmann …?

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Was sind besondere Momente des Wandels für Sie als Familienmensch?

Wenn man eine Familie gründet und sich über einen gesunden Sohn freuen darf, sieht man so manches im Leben aus einem anderen Blickwinkel. Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, erfordert gute Selbstorganisation, hohe Effizienz und bewusste Gelassenheit. Insofern behaupte ich, dass der wesentlichste Wendepunkt in meinem Leben die Geburt meines Sohnes vor sieben Jahren war – und genau das kommt meinem Leben, meinem Beruf, meiner Familie und mir persönlich sehr zugute. Nur die Organisation des Freizeitlebens wird bisweilen zu einer Herausforderung. Dass auch dies gelingt, hat damit zu tun, dass ich in einem besonderen Unternehmen arbeiten darf. Dort herrscht ein äußerst progressives Verständnis dafür, was es bedeutet, dem eigenen Anspruch als Mutter und als Mitglied eines äußerst engagierten und erfolgreichen Teams gerecht zu werden. Mit „progressivem Verständnis“ meine ich nicht nur die Flexibilität von zu Hause aus zu arbeiten. Vielmehr spreche ich von einer großen Vertrauenskultur und Fairness in unserem Unternehmen. Dies sind für mich wichtige Faktoren, die eine gute und erfolgreiche Unternehmensführung heutzutage ausmachen. So gelingt der im Grunde anhaltende Wandel zwischen einem erfolgreichen Arbeitsverhältnis und guter Lebensqualität. Bei meinem Arbeitgeber ist genau das gewährleistet. Ich bin daher stolz darauf diese Unternehmenskultur mitzugestalten, was ich natürlich auch sehr zu schätzen weiß.

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Wie blicken Sie auf den Wandel, der gesellschaftlich voll im Gange ist und Einfluss nimmt auf die Unternehmenslandschaft im Allgemeinen und auf Ihren Arbeitgeber im Speziellen?

Zunächst einmal ist es ein demografischer Wandel, der dazu führt, dass qualifizierte und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufig zunehmend zu einem Engpass für das reibungslose Funktionieren und das Wachstum von Unternehmen werden. Ein gewaltiger Wandel ist im Gange, der in absehbarer Zukunft die Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer stärken wird, jedoch auch die Handlungs- und Entwicklungsoptionen unseres Unternehmens vor Herausforderungen stellt. Fairness muss dabei für beide Seiten eine uneingeschränkte Selbstverständlichkeit sein, um sicherzustellen, dass ein Team auch in Zeiten großer Herausforderungen effektiv funktioniert. Im Rahmen der allgemeinen digitalen Transformation und des digitalen Wandels im Zuge der Energiewende in unserer Branche stehen uns bereits heute und natürlich auch in Zukunft große Aufgaben bevor, die ein hohes Maß an Leistungs- und Entwicklungsbereitschaft erforderlich machen. Dies ist jedoch genau das, wonach viele junge Talente in der Region und darüber hinaus suchen. Unsere Unternehmensführung versteht es, die Projekterfolge so transparent zu kommunizieren, sodass alle Beteiligten diesen Erfolg nicht nur erleben, sondern auch daran wachsen können. Die Freude an der Arbeit und die Lust am Erfolg sind ebenfalls wichtige Aspekte unserer Unternehmenskultur. Damit schaffen wir Begeisterung, fördern Innovation und steigern die Produktivität, was sich schlussendlich auch in verbesserten Einkommensperspektiven niederschlägt.

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Vera Pfirmann, 1978 in München geboren, ist verheiratet und lebt gemeinsam mit ihrem Mann und Sohn in Walldorf.

Nach dem Fachabitur absolvierte sie zunächst eine Ausbildung als Mediengestalterin für Digital- und Printmedien. Anschließend folgte ein Studium der Sozialwissenschaften. Nach dem Studium wechselte sie direkt in die freie Wirtschaft und übernahm innerhalb kurzer Zeit die Leitung des Bereichs internationales Marketing der EVE Ernst Vetter GmbH, wo sie fünf Jahre tätig war. Im Jahr 2012 wechselte sie als Head of Marketing zur DSC Unternehmensberatung und Software GmbH, einem der führenden SAP IT-Dienstleister für die Energiewirtschaft in der D-A-CH-Region mit Firmenhauptsitz in Schriesheim, wo sie mittlerweile seit mehr als 11 Jahren tätig ist. Mittlerweile ist sie seit über 40 Jahren fest in der Metropolregion Rhein Neckar verwurzelt.

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Sie sprachen von der Herausforderung, neben Beruf und Familie auch Zeit für sich zu finden. Was hat sich für Sie persönlich verändert, wenn Sie an die vergangenen Jahre denken?

Neben der Familiengründung und meiner eigenen Positionierung bei der Weiterentwicklung unseres Unternehmens – man nennt das wohl „Karriere“ – habe ich meine Liebe zum Tennis wiederentdeckt. Dank vieler Trainingseinheiten bei den Coaches der Tennisakademie Rhein-Neckar konnte ich meine Spielfähigkeiten weiterentwickeln. Auch in diesem Bereich bin ich ambitioniert. Vor allem ist es für mich nicht nur eine sportliche Betätigung, sondern zu 100 % auch „Psychohygiene“, wie man so schön sagt. Als ehemalige Tischtennis-Leistungssportlerin bin ich zudem ehrgeizig und freue mich, nicht nur auf dem Platz zu stehen, sondern auch gut zu spielen. Darüber hinaus widme ich meine persönliche freie Zeit neben der Familie auch dem ehrenamtlichen Engagement. Ich empfinde dies als einen guten Ausgleich und eine Bereicherung, mich aktiv und tatkräftig einzubringen.

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IM PORTRAIT

Fotos: Thomas Schulte

Sieger des MLP-Cup 2023 und Publikumsliebling kommt wieder nach Nußloch Daniel Masur im Portrait

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enn Publikumsliebling Daniel Masur beim MLP-Cup 2024 erneut antritt, um seinen Titel aus 2023 zu verteidigen, feiert er gleichzeitig sein zehnjähriges Teilnahmejubiläum bei diesem Turnier. Bei den Internationalen Herrentennismeisterschaften der Metropolregion Rhein-Neckar im Jahre 2014 gab er sein „Nußloch-Debut“. Er trat in der Qualifikation an, erreichte auf Anhieb das Hauptfeld und traf gleich in der ersten Runde auf die Nummer eins der Setzliste – den zweimaligen MLP-Cup Gewinner und Davis Cup Spieler Andreas Beck. Dabei schaffte Masur es zwar in den dritten Satz, verlor diesen jedoch klar. Unbeschadet dessen: Fortan zählt der MLP-Cup – wie er gesteht – zu seinen Lieblingsturnieren. Daniel Masur, von vielen in Anlehnung an den australischen Tennisspieler Wally Masur auch „Wally“ genannt, wird in der 19. Auflage der Internationalen Herrentennismeisterschaften der Metropolregion Rhein-Neckar als aktueller deutscher

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Vizehallentennismeister an den Start gehen. Im letzten Turnier des Jahres – den Nationalen Deutschen Hallentennismeisterschaften in Biberach – ist er dem Pforzheimer Patrick Zahraj in zwei hartumkämpften Sätzen knapp unterlegen. Ein solch hochklassiges Match ist auch beim MLP-Cup denkbar. Dann aber geht es um ATP-Weltranglistenpunkte, die für die Tennisprofis das wichtigste Motiv für ihre Teilnahme in Nußloch sind. Die ATP-Weltrangliste ist für den Münchner wie für alle anderen professionellen Tennisspieler das Maß aller Dinge – und für Daniel Masur natürlich seit Karrierebeginn das angestrebte Ziel: eine möglichst hohe Platzierung. Bis auf Platz 149 ATP drang der Münchner im September 2022 vor. Auf seinem Erfolgszettel stehen Siege bei den Challengerturnieren in Eckental und in Biella in Italien. Mit einer Wimbledonteilnahme war das Jahr 2021 das bislang erfolgreichste für den bald 30-Jährigen. Auch in Hamburg und München hat er bereits auf dem Centercourt


gestanden. Ein Karrierehöhepunkt ist sicherlich das Debut als Davis Cup Spieler im September 2016 gegen Polen. Alles in allem brachte ihm seine Tenniskarriere ein Preisgeld in Höhe von 670.334 US$ ein. Bereits im Alter von nur fünf Jahren begann er mit dem Tennisspielen. Da beide Elternteile als Tenniscoaches arbeiten, lag es natürlich nahe, dass „Wally“ dem Weg seiner Eltern folgte und den größten Teil seiner Kindheit und Jugend auf Tennisplätzen verbrachte. Sehr bald gehörte die Teilnahme an Tennisturnieren zur Hauptbeschäftigung neben dem Schulbesuch. Masur ist dafür bekannt, dass er hart und konzentriert arbeitet und niemals aufgibt. Als Spieler hat er sich durch seine Ausdauer und seinen starken Willen ausgezeichnet und mehrfach bewiesen, dass er seine Gegner durch ein kraftvolles und präzises Spiel unter Druck setzen kann. Er selbst sagt über sich, dass er keinem spezifischen Idol hinterhereifert. Vielmehr versucht er, sich die besten Eigenschaften vieler Persönlichkeiten – sowohl im Sport als auch grundsätzlich im Leben – abzuschauen. Neben dem Tennisspielen ist er bestrebt, sich anderweitig weiterzubilden, um sich breiter aufzustellen. So hat er 2019 ein Fernstudium begonnen und beschäftigt sich laut eigener Aussage viel mit dem Thema Finanzmanagement. Er sagt von sich, dass er sehr diszipliniert arbeiten kann und es ihm gut tut, seine trainings- und turnierfreie Zeit für Geistesarbeit zu nutzen.

Dr. h. c. Manfred Lautenschläger und Daniel Masur bei der MLP-Cup 2023-Siegerehrung

Masur gehört zu den progressiven Profis seiner Zunft. So begrüßt er die Idee, kürzere Sätze zu spielen, weil er selbst als Tennisprofi einem Match selten über die volle Länge zuschaut. Auch würde er das Tennis publikumsfreundlicher gestalten. Selbst wenn mal ein Zuschauer „grölt“ – was soll´s? Seiner Meinung nach muss es während eines Tennismatches nicht mucksmäuschenstill sein. So aber kommt bereits das Umfallen einer Flasche dem Einschlagen einer Bombe gleich. Tennis würde zeitgemäßer werden und sich auch anderen Altersgruppen – besonders Schulklassen – öffnen, wenn nicht erwartet würde, am Spielfeldrand still wie ein Mäuschen zu sitzen. Natürlich müssten sich alle Spieler an die veränderten Situationen gewöhnen, aber Beispiele aus anderen Sportarten wie Basketball oder Darts

zeigen, dass dies durchaus möglich ist. Masur meint, dass Tradition wichtig sei – neuere gesellschaftliche Trends und Entwicklungen aber eben auch. Daniel Masur ist im besten Tennisalter. Sein Kämpferherz in Verbindung mit seiner Erfahrung sind die besten Voraussetzungen, sich in ATP-Weltrangliste wieder so weit nach oben zu arbeiten, dass Teilnahmen bei Grand Slam Turnieren möglich sind. Und das ist es schließlich, wovon jeder Tennisprofi träumt: auf dem Centercourt in Wimbledon, Roland Garros, in Paris oder Melbourne aufzuschlagen. Wir würden es dem sympathischen Topathleten wünschen und von Herzen gönnen …

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FIRMEN PORTRAIT

Photos: HGEsch

Parkhaus für hochwertige Automobile – PARKSEVEN in Heidelberg

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arkraum in der Metropolregion Rhein-Neckar wird immer knapper. Insbesondere für Besitzer hochwertiger Fahrzeuge stellt sich die Frage, wo ihre automobilen Schätze sicher und dennoch gut zugänglich untergebracht werden können. Deshalb ist am Autobahnzubringer in Heidelberg ein ungewöhnliches Parkhaus entstanden. Das PARKSEVEN getaufte Gebäude ist die erste Premium-Garage in der Region für anspruchsvolle Autofans. Besitzern und Sammlern von hochwertigen Neufahrzeugen und Oldtimern bietet sich hier die Möglichkeit, ihre automobilen Schätze an einem hoch gesicherten und gut erreichbaren Ort unterzubringen. Das mit einer ansprechenden DesignFassade versehene fünfgeschossige Gebäude umfasst zwei Hochleistungsaufzüge, die Fahrer und Auto automatisch in ihre Ebene bringen. Diese können

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Fahrzeuge bis zu einer Länge von 5,95 Metern und einem Gewicht bis zu 4,4 Tonnen rund um die Uhr sicher auf ihre Etage bringen. So bleiben Autofahrern enge Rampen bei der Ein- und Ausfahrt erspart.

Sicherheit und Diskretion haben hier höchste Priorität. Das gesamte Gebäude ist innen und außen videoüberwacht. Auch können nicht zugangsberechtigte Personen ohne ein individuelles Zugangsmedium das Gebäude nicht betreten. Darüber hinaus erfolgt eine tägliche Kontrolle durch das Team vor Ort. Mit dem ausgefeilten mehrstufigen Sicherheitskonzept werden auch die Forderungen vieler Versicherer nach einer Unterbringung mit höchster Sicherheit vor Diebstahl und Vandalismus erfüllt. Auch vor schädlichen Witterungseinflüssen, Feuchtigkeit und Tierbiss sollen die empfindlichen Fahrzeuge geschützt werden. Diese optimale Abstellmöglichkeit soll

den maximalen Werterhalt der motorisierten Schätze, des Kulturguts Automobil sichern. Alle 210 XXL-Plätze (3 x 6 Meter) mit Fußbodenheizung bieten ausreichend Raum für große Fahrzeuge und ein bequemes Ein- und Aussteigen. Eine extra breite Fahrspur von 7,5 Metern soll für stressund unfallfreies Rangieren von Sammlerfahrzeugen, Premium Cars und Oldtimern sorgen. Jeder Stellplatz verfügt über eine eigene Steckdose zum Erhalt der Autobatterie, damit nach längeren Standzeiten das Fahrzeug sicher wieder anspringt. Die Plätze werden für mindestens 9 Monate fest an Dauermieter vergeben, so dass kein ständiger Wechsel stattfindet. Jeder Mieter bekommt einen individuellen Zugangscode, mit dem er das Gebäude befahren bzw. betreten kann. Darüber hinaus gibt es Ladestationen für E-Fahrzeuge außerhalb vor dem Gebäude.


Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich die P7 Club Lounge mit Kaffee- und Getränkebar als angenehmer Treffpunkt nur für Kunden für die Zeit vor oder nach der Fahrt. Hier finden in stylischem Ambiente entspannte Community Treffen von Gleichgesinnten statt, die sich über ihr Lieblingsauto austauschen, neue Kontakte knüpfen und ihr Netzwerk erweitern können. Zur Nutzung für Events ist diese Lounge ausschließlich Mietern vorbehalten und nicht öffentlich. Ergänzt wird das Angebot durch die Firma HERRENFAHRT im Erdgeschoss, die den Mietern des Parkhauses dort die Pflege, Aufbereitung und Folierung ihrer Fahrzeuge anbietet. Wer sein Auto am liebsten selbst säubert und ungern in fremde Hände gibt, kann die drei überdachten SB-Waschboxen neben dem Parkgebäude nutzen. Sie verfügen über neueste, innovative Technik zur schonenden Reinigung hochwertiger und empfindlicher Fahrzeuge, die auch öffentlich zugänglich sind.

Wertvolle historische Oldtimer, die zum historischen Kulturgut in Deutschland gehören, aber auch hochwertige Neuwagen benötigen einen besonderen Schutz vor Nässe und Feuchtigkeit, um unter anderem der Korrosion sowie Schimmelbildung an der Innenausstattung vorzubeugen. Darüber hinaus ist in den Wintermonaten ein Schutz vor Frost zwingend erforderlich. Dies muss durch eine angemessene Beheizung der Stell-

plätze von etwa 12 bis 14 Grad Celsius gewährleistet werden. Das erfolgt durch eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit einer Fußbodenheizung, die durch selbst erzeugte Solarenergie vom gesamten Dach in Verbindung mit Wärmepumpen versorgt wird. Damit ist PARKSEVEN sowohl bilanziell energieneutral als auch CO2-neutral und darüber hinaus sogar in der Lage, mehr als den eigenen Bedarf zu erzeugen.

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FIRMEN PORTRAIT

Fotos: Steffi Paasche

SNP Transformation World: Mit epicto auf dem Weg zu neuen Horizonten

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um neunten Mal veranstaltete Datenspezialist SNP am 14. und 15. Juni 2023 die „Transformation World“. Während der zweitägigen Konferenz diskutierten renommierte Expert:innen im Heidelberger SNP dome über aktuelle Branchenthemen. Unter dem Titel „Explore New Horizons“ stand die Frage im Mittelpunkt, wie aus Daten in SAP S/4HANA mehr Nutzen für Geschäftsprozesse gezogen werden kann. Die „Transformation World“ gilt als eine der größten SAP-Partnerveranstaltungen in Europa und ist ein Pflichttermin für Unternehmen, die Daten neu denken und ihr Potenzial optimal nutzen wollen.

Enge Zusammenarbeit

Mit der Umsetzung der zweitägigen Veranstaltung wurde epicto beauftragt; Projektleiterin Karolin Keuthmann koordinierte im Auftrag von epicto federführend das Geschehen. „2023 haben wir mit epicto die Transformation World zum zweiten Mal betreut“, berichtet sie. Rund 1.500 Gäste konnten an zwei Tagen im SNP dome begrüßt werden. Für die Veranstaltung arbeitete epicto eng mit dem Team von SNP zusammen; auf die Leistungen einer klassischen Eventagentur wurde verzichtet. Karolin Keuthmann berichtet von einem „engen Zeitfenster“, da sich der Aufbau direkt an eine andere Veranstaltung anschloss. Um Zeit zu sparen, wurde das Pre-Rig bereits eine Woche vor der Veranstaltung in der Halle aufgehängt. Für den eigentlichen Aufbau standen knapp zwei Tage zur Verfügung, gefolgt von der Veranstaltung am 14. und 15. Juni 2023.

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Über SNP SNP Schneider-Neureither & Partner ist ein weltweit führender Anbieter von Software und Services für das Management komplexer digitaler Transformationsprozesse. Mit der Data Excellence Platform CrystalBridge und dem BLUEFIELD-Ansatz hat SNP einen umfassenden Branchenstandard geschaffen, um SAP-Systeme schneller und sicherer zu restrukturieren und zu modernisieren sowie datengetriebene Innovationen in der Cloud zu realisieren. Die SNP-Gruppe (www.snpgroup.com) beschäftigt weltweit über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Heidelberg und Standorten in Europa, Amerika und Asien erwirtschaftete im Jahr 2022 einen Umsatz von über 173 Millionen Euro. Kund:innen von SNP sind globale Unternehmen aus allen Branchen, darunter viele der größten Unternehmen der Welt. Das Unternehmen wurde 1994 von Dr. Andreas Schneider-Neureither gegründet und ist seit dem Jahr 2000 börsennotiert. Seit Dezember 2017 hat das Unternehmen die Rechtsform einer Europäischen Aktiengesellschaft (Societas Europaea/SE).


Über epicto Mit über 30 Jahren Erfahrung gehört epicto (www.epicto.de) zu den Pionieren der audiovisuellen Medienwelt. Die Profis für Show, Event, Messe und Kongress entwickeln zielorientiert innovative Veranstaltungskonzepte, die auf Basis einer soliden Planung stets zu überzeugenden Ergebnissen führen - sowohl in der Industrie als auch in der Musikbranche. Seit 2010 ist die epicto GmbH mit einem eigenen Team auch im Bereich Festinstallation tätig - selbstverständlich mit umfassendem Service und Support. Die Vermietung und der Verkauf von Hochleistungsprojektoren, Kamera- und Regietechnik, Displays, LED-Wänden für den Indoor- und Outdoorbereich sowie Soft- und Hardwarelösungen für multimediale Anwendungen gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum. Unternehmen wie SAP, SNP und Hyundai vertrauen ebenso auf epicto wie Künstler von Udo Lindenberg über Peter Maffay bis PUR.

Dabei ist epicto weit mehr als ein technischer Dienstleister - die Gestaltung von Inhalten bis hin zu kompletten Eventkonzepten gehört zum breiten Leistungsspektrum. „Wir verstehen die Wünsche und Anforderungen unserer Auftraggeber und wissen, wie man Ideen perfekt umsetzt“, sagt epicto Gründer Michael Schenk. „Unser Ziel sind zufriedene Kundinnen und Kunden.“

Hervorragende Sprachverständlichkeit

Vor Ort übernahm epicto unter anderem die Koordination aller Gewerke, um ein reibungsloses Zusammenspiel aller Beteiligten zu gewährleisten. Die komplexe Veranstaltungstechnik wurde von epicto geliefert, eingerichtet und betreut. Parallel zum Halleninnenraum wurden auf der „Transformation World“ vier separate Workshopräume genutzt, in denen epicto ebenfalls für die benötigte (Konferenz-)Technik verantwortlich war. Knapp 40 Personen waren auf der „Transformation World“ direkt für epicto im Einsatz. Die Sprachverständlichkeit war für alle Teilnehmenden hervorragend, da eine professionellen Personenführungsanlage zum Einsatz kam, dank welcher Gäste dem Geschehen über Kopfhörer folgen konnten. Als Besonderheit konnte an jedem der rund 1.000 verfügbaren Empfänger je nach Vortrag ein deutscher oder englischer Live-Dolmetscherton gewählt werden.

epicto schafft Atmosphäre

Das von epicto entwickelte Veranstaltungskonzept beinhaltete eine zentrale Bühne, die bei Keynotes als Ganzes bespielt

wurde, in anderen Zusammenhängen jedoch in drei Bereiche für unterschiedliche Redner:innen unterteilt war. Mehr als 50 Vorträge und Workshops fanden während der zweitägigen Veranstaltung auf der Bühne statt. Oberhalb der Mittelbühne hatten die epicto Techniker:innen einen vierseitigen Projektionswürfel installiert, der auf drei Seiten von leistungsstarken Beamern bespielt wurde. Die vierte, dem Publikum abgewandte Seite des Würfels bestand aus einem bedruckten Banner. In der abgedunkelten Halle entfaltete die Projektion eine beeindruckende Wirkung. Als Würfel zusammengesetzte LED-Wände hätten aufgrund der maximal möglichen Dachlast im SNP dome nicht angebracht werden können.

Gelungene Transformation

Die Stimmung auf der „Transformation World“ war an beiden Veranstaltungstagen bestens. „Das Design ist sehr gut angekommen, und die Technik hat reibungslos funktioniert. Von unserem Auftraggeber haben wir durchweg positives Feedback zu unserer Arbeit erhalten“, resümiert Karolin Keuthmann.

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SPORT & SEHEN

Annalena Heck Augenoptikerin

Klare Sicht, maximales Sporterlebnis – bei Optik Dieterich in Heidelberg Optik Dieterich über das Sehen beim Sport

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eit über 90 Jahren am FriedrichEbert-Platz in der Plöck verankert, verbindet Optik Dieterich die Tradition des Augenoptikhandwerks mit modernem Style und erstklassiger Beratung. Mit freundlichem Service und technischer Expertise schenkt das Team seinen Kunden durch komfortables Sehen mehr Lebensfreude. Besonders im Sport ist gutes Sehen eine Grundvoraussetzung für Spitzenleistungen, Sicherheit und Spaß!

Das Team von Optik Dieterich

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Merkmale einer guten Sportbrille

Mit Sportbrillen schützen Sie Ihre Augen vor Sonne, Wind, Staub, Regen und Insekten. UVA-, UVB-, und UVCStrahlung hat ebenfalls keine Chance mehr. Dabei sind die Anforderungen je nach Sportart verschieden: Fahrradfahren, Wandern, Skifahren, Golf, Tennis, Fitness-Training – all diese Aktivitäten stellen verschiedene Brillen vor besondere Aufgaben.

Sportbrillen für alle Fälle

Eine Sportbrille muss viele Anforderungen erfüllen. Sie muss einen hohen Tragekomfort bieten und leicht sein, zugleich aber robust. Bei großer körperlicher Anstrengung sorgt eine ausreichende Luftzirkulation dafür, dass die Sicht klar bleibt.

Optisch unterscheiden sich die sportlichen Begleiter ebenfalls von klassischen Brillen. Sie liegen oft näher am Gesicht an, haben eine ergonomische Form und häufig gewölbte Gläser, die ein großes Sichtfeld bieten. Und vor allem muss eine Sportbrille eines sein: flexibel.


evil eye Sportbrillen

Beste Sicht und Passform – Made in Austria Evil eye Sportbrillen überzeugen durch innovative Technologien, erstklassiger Qualität und einem harmonischen Design. Mit vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten passen sich diese Modelle jeder Kopfform und Sportart an, bieten einen sicheren und bequemen Sitz während des Sports und können nach Bedarf mittels einer optischen Verglasung mit Ihrer Sehstärke versehen werden.

Entdecken Sie die neueste Kollektion von evil eye Sportbrillen bei Optik Dieterich und erhalten Sie kompetente Beratung zu den spezifischen Anforderungen für Ihre Sportart. Erleben Sie Sportbrillen, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch stilvoll Ihren sportlichen Aktivitäten gerecht werden.

Hergestellt aus dem ultraleichten und extrem robusten PPX®-Material stehen die Brillen nicht nur für Tragekomfort, sondern auch für Langlebigkeit. Die durchgängige Produktionskette im „Silhouette International Lens Lab“ in Linz gewährleistet dabei höchste Standards und Qualitätskontrolle.

Kontaktlinsen - eine praktische alternative zur Brille

Entdecken Sie die praktische Alternative zur Brille mit Kontaktlinsen von Optik Dieterich! Kontaktlinsen ermöglichen uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, einen stabilen Sitz ohne störende Brillenrahmen und sind dabei unauffällig. Schluss mit beschlagenen Gläsern – Kontaktlinsen sorgen für klare Sicht in jeder Situation. Geeignet für eine Vielzahl von Sportarten bieten sie Komfort und Flexibilität in einem.

Die selbsttönenden VARiO Gläser passen sich automatisch und stufenlos an sich ändernde Licht- und Wetterverhältnisse an.

Die Entscheidung zwischen Brille und Kontaktlinsen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter beispielweise die Sportart, der Aufbau Ihrer Augen sowie auch die persönlichen Präferenzen. Das Team berät Sie gerne, um Sie über die Vor- und Nachteile von Sportbrillen und Kontaktlinsen zu informieren. Gemeinsam finden Sie die optimale Sehhilfe, die Ihren individuellen Anforderungen entspricht und zu Spitzenleistungen, Sicherheit und Spaß in Ihrer Sportart führt. Anzeige

Unabhängig, kompromisslos, individuell, ... so wie du!

Innovative Technologie, kompromisslose Qualität und die perfekte Harmonie aus Design, Material und Optik: das sind die evil eye Modelle, die auch bei höchsten Ansprüchen Spitzenleistung ermöglichen.

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SCHLOSS GASTRONOMIE

Fotos: Kati Nowicki

Die Heidelberger Schlossgastronomie im Wandel Mit Spitzenkoch Martin Scharff das Schloss immer wieder neu erleben

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ich weiterentwickeln, dazulernen und Veränderungen annehmen, das ist für einen Spitzenkoch wie Martin Scharff selbstverständlich: „Als Koch, aber auch als Unternehmer, der ich ja auch immer war, gehört der Wandel dazu. Mit der Zeit gehen, Trends aufgreifen und sich den wirtschaftlichen Realitäten anpassen – das war in meiner 40-jährigen Karriere immer Teil meiner Arbeit.“ Seit 12 Jahren ist diese Bereitschaft zu immer Neuem an seinem Wirkungsort in den Gastronomien im Schloss Heidelberg zu erleben. Ganz passend an einem Ort, der natürlich romantisches Wahrzeichen der Stadt Heidelberg ist, aber doch auch die Ruine selbst für jahrhundertelange, schicksalshafte Veränderungen steht: von der mittelalterlichen Burg bis zur Gotik und schließlich zum repräsentativen Renaissance-Schloss. Inmitten der heutigen, berühmten Ruine bietet Martin Scharff mit seinem Team der Heidelberger Schloss Gastronomie ein kulinarisches Potpourri für die verschiedensten Gäste und Anlässe.

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Gastronomisch mit der Zeit gehen

Als Martin Scharff 2012 als Sternekoch in das Schloss einzog – und das nicht nur als Chef in die Gastronomie, sondern auch privat in die Wohnung nebenan, löste er eine Mövenpick-Ära ab und setzte von Beginn an ganz neue Maßstäbe. Auch im Restaurant Schlossweinstube hielt er bis 2021 einen MichelinStern, letztendlich insgesamt über 30 Jahre. Doch auch hier wurde ein Wandel nötig. „Ich merkte, dass mich die Zwänge, die das Kochen mit einem Stern so mit sich bringen, nur noch kulinarisch einengten. Es gefiel mir nicht mehr, wie sich die Sterneküche im Allgemeinen entwickelte. Ich habe dann kategorisch einen Schlussstrich daruntergezogen“, erzählt Scharff. In seiner Küche und für sein Team hat sich damals dennoch nicht viel geändert, denn das Niveau ist geblieben. Statt „übertriebener Pinzettendekoration“ – wie er es nennt, konzentriert sich das Team lieber noch mehr auf erfahrenes Handwerk und guten Geschmack. „Es geht doch nicht darum, aus Gewohnheit in einer bestimmten Art zu Kochen oder


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Gäste zu bewirten. Ein Sternerestaurant passte wegen der verschiedenen Gästeansprüche nicht mehr ins Schloss. Ich möchte, dass meine Gäste regelmäßig zu mir in diese tolle Location kommen und nicht nur, weil sie mal Sterneessen erleben wollen.“ Optisch erlebt die Schlossweinstube auch eine Veränderung und wird schrittweise behutsam renoviert.

„Stillstand ist immer Rückschritt“

Aus Bestehendem hinauswachen und neue Ideen entwickeln, das gehört mittlerweile schon fast zur DNA der Heidelberger Schloss Gastronomie. „Ohne die Pandemie hätten wir unser tolles Sommer Open Air Restaurant nie starten können. Als Möglichkeit, unsere Gäste draußen unterhalten zu können, begann es und ist heute nach drei Jahren eine Erfolgsstory jeden Sommer aufs Neue“, freut sich der 60-Jährige. Gemeint sind die Konzerte im Schlosshof, die begleitet werden von einem Mehrgangmenü und edlen Weinen. Auf diese Weise „bespielt“ die Heidelberger Schloss Gastronomie das Schloss übers ganze Jahr, sommers wie winters. Denn seit 2019 setzt der kreative Koch mit seiner Musik-Dinner-Show von Ende November bis Ende Januar dem kulinarisch-kulturellen Angebot in der Region ein Krönchen auf. Jeden Winter lässt er den herrschaftlichen Königsaal zur Showarena verwandeln und präsentiert mitreißende Live-Musik erstklassiger Bands zusammen mit starken 4-Gängen aus seiner Küche. In diesem Jahr wird mit „Tina at the Castle“ der verstorbenen Queen of Rock gehuldigt. 29 Termine sind vorgesehen, in denen die bekannte Freddy Wonder Band mit Sängerin Tess D. als „Soul of Tina“ die historischen Mauern zum Beben bringen. „Damit gelingt es mir, auch das verstaubte Image einer Schlossgastronomie aufzubrechen“, sagt Scharff. Gleichzeitig kann er seine Leidenschaft fürs Kochen mit seiner Liebe zur Musik verbinden. Dass Martin Scharff vor Ideen nur so sprudelt, beweisen nicht nur die vielen Events im Heidelberger Schloss, sondern auch seine neuesten Produktkreationen. Unter seiner Marke „Echt Scharff“ verkauft der Spitzenkoch ausgefallene SenfKreationen im Tontöpfchen. Zudem eine elegant designte Messer-Edition. Das LadysKnife „Diamond“ zum Beispiel hat er speziell für Frauen entworfen: aus schwedischem Stahl, handgefertigt in einer Solinger Schmiede mit einem handschmeichelnden Olivenholzgriff. Dazu bietet er gleich die passenden Koch-Workshops und Messer-Schleifkurse an. „Durch meine Caterings habe ich einen sehr guten Draht in ganz viele Unternehmen, die ja immer auch auf der Suche nach Kundenoder Mitarbeitergeschenken sind. Da kam mir auch die Idee zu einer Heidelberger Kulinarikbox. Sie verkörpert mit ihren für Heidelberg so typischen Produkten und Delikatessen die Stadt auf leckerste Weise. Ein super Andenken.“ Die gesamte Palette des Angebotes der Heidelberger Schloss Gastronomie ist manchmal schwer in eine Webseite zu packen. Im Schloss ist schließlich mächtig was los. „Muss es auch in solch einer Location. Stillstand ist schließlich Rückschritt.“

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HERZLICH WILLKOMMEN

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W

assersport und Yoga sind meine große Leidenschaft. Diese darf ich nun als neuer Mitarbeiter im ZAP mit Ihnen teilen. Mein Name ist Stefan Oettlein und mein sportlicher Werdegang begann bereits mit Eltern-Kind-Schwimmen vor 47 Jahren. Dem Wassersport bin ich seitdem treu geblieben, auch wenn ich nebenbei Ausflüge zum Turnen und Badminton gemacht habe. Vom Schwimmen mit internationalen Wettkämpfen wechselte ich 1994 zum Flossenschwimmen und Streckentauchen. Hier baute ich zunächst im Verein eine Wettkampfgruppe auf und übernahm dann als Landestrainer die Aktiven in Schleswig-Holstein, die ich erfolgreich zu den deutschen Meisterschaften geführt habe. Während dieser Trainertätigkeit habe ich festgestellt, welchen positiven Einfluss die Atemübungen des Yoga auf die Erfolge bei den Meisterschaften hatten, die stets ein fester Bestandteil des Übungsplanes waren. Bei den Wettkämpfen haben die Entspannungsübungen geholfen gelassener an den Start zu gehen und sich von der Nervosität, Aufregung und Erfolgsdruck nicht so stark beeinflussen zu lassen. Diese positive Wirkung des Hatha Yoga hat mich dann neugieriger gemacht und wollte mehr über Hatha Yoga erfahren. So habe ich nicht nur die Yogalehrerausbildung gemacht, sondern bildete in der Folge auch Yogalehrer mit Krankenkassenanerkennung aus. Wichtig ist mir, dass Yoga für alle Menschen zugänglich ist, was mit Kursen für Anfänger und Wiedereinsteiger, Angebote für Fortgeschrittene aber auch zum Beispiel mit Yoga auf dem Stuhl für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gewährleistet ist. Beim Yoga ist ein besonderes Steckenpferd von mir das Business Yoga, da ich als gelernter Außenhandelskaufmann auf meinem Karriereweg vom einfachen Sachbearbeiter über Verkaufsleiter bis hin zum Geschäftsbereichsleiter in Außenhandelshäusern und produzierenden Betrieben verschiedene Stufen durchlaufen habe. Daher kenne ich aus eigener Erfahrung die Bedürfnisse, Probleme und Anforderungen der jeweiligen

Verantwortungsbereiche und kann nun als Yogalehrer, Meditationskursleiter und Entspannungskursleiter im Rahmen des BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) gezielt darauf eingehen. Damit setze ich bei meiner Tätigkeit im ZAP gezielt auch auf Prävention, mit der gesunde Menschen ihre Gesundheit langfristig erhalten können, dies sowohl in den Kursen im ZAP als auch direkt an Ihrem Arbeitsplatz im Rahmen des BGM. Es grüßt Sie herzlich Stefan Oettlein

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allo mein Name ist Tim-Luka Friedrichs, die meisten nennen mich aber Tilu. Ich bin 19 Jahre alt, habe 11 Jahre Leistungssport betrieben und wollte unbedingt einen Beruf im Sportbereich erlernen. Daher habe ich mich entschieden, eine Ausbildung zum Sport- & Fitnesskaufmann zu machen. Auf das Zentrum Aktiver Prävention bin ich aufmerksam geworden, da Freunde von mir hier früher ihre Kindergeburtstage gefeiert haben. Auch in der Ballschule waren meine Freunde und ich anzutreffen. Anschließend bin ich zum Kampfsport gewechselt und die Erinnerung an die Zeit davor ist etwas verblasst.

Kulinarische Menüabende Geburtstage, Hochzeiten, Firmenessen und andere Anlässe.

Dann, im Januar 2023, hatten meine Eltern einen Termin im ZAP und so bin ich wieder auf diese Einrichtung aufmerksam geworden. Dabei kam mir der Gedanke, auch aufgrund meiner schönen Kindheitserfahrungen, hier meine Ausbildung machen. Ich freue mich sehr, dass das dann auch geklappt hat und ich in einer freundlichen Arbeitsatmosphäre, mit hilfsbereiten Kolleginnen und Kollegen, die gerne ihr Wissen teilen, meinen beruflichen Weg beginnen darf.

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TRAININGS STEUERUNG Tennistraining – ganz nah an der Persönlichkeit

Von Michael Quitsch (Cheftrainer Tennisakademie Rhein-Neckar) und Meike Rappard (Master of Science, Sportwissenschaften und studentische Praktikantin im ZAP)

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en individuellen Voraussetzungen jedes einzelnen Sportlers gerecht zu werden – so könnte man den Anspruch formulieren, mit dem unser Team der Tennisakademie RheinNeckar tagtäglich an die Arbeit geht. Dabei bauen wir auf unsere Trainerausbildung und auf unsere Erfahrung. Doch reicht das aus? Leider nein! Also was kann uns unterstützen, um unserem Eigenanspruch gerecht zu werden?

Die Frage ist also durchaus berechtigt. Dazu kommt, dass auch heute noch technische Ideale angepriesen werden, die wohlmeinend in diversen Ausbildungsmodulen als Grundlage für entsprechende Technikausbildungen zur Hand genommen werden. So weit, so gut, so lange diese nicht als das Nonplusultra postuliert und um den Athleten herumgebogen werden, sondern lediglich als Orientierung verstanden werden.

Mit dieser Frage bin ich bei meinen Recherchen auf ACTION TYPES®- TYPENGERECHT ZUM ERFOLG! gestoßen. Dieses Trainingskonzept – in Leistungssport 4/2023 von dem deutschen Tischtennistrainer Klaus Geske beschrieben – stellt den Sportler als Individuum in den Mittelpunkt aller Trainings- und Lerninterventionen. Dabei bilden kognitivemotionale und motorisch-visuelle Merkmale des Sportlers die Grundlage für individualisiertes Lernen, Trainieren und – im Mannschaftssport – die Bildung effizienter Teams.

Action Types® als Unterstützer der Persönlichkeitsbildung

Action Types® wird seit mehreren Jahren in den Sportarten Volleyball, Beachvolleyball, Tischtennis, Fußball, Handball Skilanglauf, Eishockey und tatsächlich auch im Tennis (allerdings in den Niederlanden und nicht in Deutschland) angewendet. Entwickelt wurde dieses Konzept vor fast 30 Jahren von den Trainern der französischen, niederländischen und schweizer Volleyballnationalmannschaft. Ralph Hippolyte, Bertrand Théraulaz und Peter Murphy suchten eine Antwort auf die Frage: „Wie kann es sein, dass sehr viele Spieler von sogenannten Idealtechniken mitunter deutlich abweichen und dennoch Weltklasse geworden sind?“ Auch in der Welt der Tennisprofis, deren Techniken häufig als Maßstab von Bewegungseffizienz und Leichtigkeit herangezogen werden, gibt es gravierende Unterschiede. Z. B. unterscheiden sich Roger Federer, Raphael Nadal oder Daniil Medwedew fundamental in ihren Bewegungsausführungen, und sind doch jeder auf seine Weise überaus erfolgreich. Dagegen werden noch immer technische Ideale angepriesen, die wohlmeinend in diversen Lehrplänen als Grundlage für entsprechende Technikausbildungen angeführt werden. Soweit diese nur als Orientierung gebende Basistechniken dienen und nicht als das Nonplusultra postuliert werden, ist das akzeptabel. Als Schablone für jedermann hingegen sind sie untauglich!

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Schablonen werden individuellen Persönlichkeitsprofilen nicht gerecht. Sie sind kontraproduktiv, wenn es um Persönlichkeitsstärkung geht. Jeder Mensch soll selbstbestimmt handeln und sich nach seinen eigenen Stärken entwickeln dürfen. Jede Intervention von außen – Lernen, Trainieren, Erziehen – muss die Persönlichkeit und die Selbstorganisationskompetenz im Fokus haben. Betrand Theraulaz formuliert als „Wertschätzungsprinzip“, die individuellen, einem Sportler innewohnenden Stärken, hervorzuheben, anstatt sie mit dem zu belasten, was falsch sei. Moderne Lerntheorien folgen diesem Prinzip. Was heißt das konkret?

Motorisch-visuelle Dimensionen als Basis des neuen Trainingskonzeptes

Intensive und systematische Spielerbeobachtungen erbrachten vier motorisch-visuelle Dimensionen, mittels derer individuelle technische Merkmale erkennbar und unterscheidbar sind: Gangbild (oben oder unten), Mobilpunkt (oben oder unten), bewegungsleitendes Auge sowie vertikale oder horizontale Bewegungssteuerung, die sehr stark mit dem Gangbild korrespondiert.

Präferenzen als Spiegel der Motorik – und umgekehrt

Um die Einzigartigkeit jedes Menschen als Maßstab dieses neuartigen Ansatzes zugrunde zu legen, wurden die Charaktereigenschaft mit Hilfe des „Myers-Briggs-Typenindikators“ mitanalysiert. Dieser sog. MBTI wurde bereits 1944 entwickelt. Er ermöglicht, kognitiv-emotionale Handlungs- sowie Verhaltenseigenschaften von Menschen in sogenannten Präferenzen darzustellen. Lernt jemand eher nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ oder braucht er konkrete Anweisungen? Ist sein Verhalten introvertiert oder extrovertiert, urteilend oder abwartend? Oder ist er ein eher fühlender oder denkender Mensch usw.


Die Zusammenfassung der Beobachtungen führte zu Action Types® und nannten es eine „praxisbasierte Evidenzmethode“. Wenn man die o. g. motorischen Dimensionen mit den kognitiv-emotionalen Gegensatzpaaren kreuzkombiniert, erhält man 16 Möglichkeiten, Menschen nach ihrem Profil zu charakterisieren. Grundlage für die Evidenz dieser Daten und die Typeneinordnung bildet ein kinesiologischer Test. Was mich als Trainer dabei vorrangig interessiert, ist die Frage. Hält es auch der praktischen Anwendung stand?

Persönliche Bedeutung für das Training

Dank des Konzepts von Action Types® wird der Athlet in der Trainingsanwendung und Wettkampfsteuerung in seinem individuellen Bewegungsprofil angesprochen Das erleichtert ihm zuallererst die Identifikation mit den Lerninhalten, womit sich die häufige Frage „warum soll ich das nun so und nicht anders machen“ erübrigt. Durch die gewonnene Lernund Anwendungstiefe wird die Störanfälligkeit technischer Abläufe minimiert. Darüber hinaus korrespondiert dieses Konzept hervorragend mit dem ganzheitlichen Ausbildungsansatz der Tennisakademie Rhein-Neckar. Das TARN-Projekt „StarkKlar-mental stark werden!“ und der Action Types sind symbiotisch zu betrachten, da es uns – getreu unsere Mottos „Wir wollen gute Sportler ausbilden“ – um die Persönlichkeitsbildung unserer Sportler geht.

Typisierung von unseren Sportlern

Dazu haben wir gemeinsam mit Klaus Geske den Test mit unseren leistungsorientierten Sportlern durchgeführt. Im Rahmen der so genannten „Typisierung“ wurden die Eigenschaften von 22 Kindern erfasst und in einem Profil zusammengefasst, das sowohl Trainer als auch Eltern ausgehändigt bekamen. Beinahe alle Kinder erkannten sich in den Charakterbildern wieder. Auch die Eltern waren erstaunt, dass anhand eines kinesiologischen Tests die charakterlichen und sportlichen Präferenzen ihrer Kinder in wunderbarer weise offenbart wurden.

Seit Jahren erfolgreich angewendetes Ausbildungskonzept

Klaus Geske, seit Jahren selbständiger Tischtennistrainer und seit 2017 Action Types® Certified Practitioner, ist zertifiziert, Sportler auf ihre motorisch-visuellen sowie kognitiv-emotionalen Fähigkeiten zu testen. Gemeinsam mit Danny Heister (seit 2010 Bundesligatrainer des erfolgreichsten deutschen Tischtennisteams, Borussia Düsseldorf) arbeitete er unter Anwendung von Action Types® u.a. mit Profis wie Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov. Die bekannten Tischtennisprofis und viele andere haben die Vorteile dieser Konzeption für ihre individuelle Weiterentwicklung erkannt.

Am Ende bleiben die Fragen: Wird sich Action Types® langfristig im Trainingsalltag bewähren? Wird das Konzept genauso erfolgreich und dauerhaft in der Entwicklung von leistungsorientierten Tennisspielern Anwendung finden, wie das bereits in anderen Sportarten nachweislich der Fall ist? Wir haben dazu eine klare Meinung: Ja, es wird …!

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GAST BEITRAG

Projekt Fit für die Schule Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Mut als Auftrag – Die Stiftung COURAGE

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m Jahr 2002 wurde die Initiative COURAGE am Heidelberger Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin ins Leben gerufen. Der Name COURAGE steht für Mut. Die Initiative unterstützt die Patientengruppe der chronisch erkrankten Kinder und Jugendlichen über die medizinische Versorgung hinaus mit zusätzlichen Angeboten und schenkt ihnen Hoffnung. Dank einer großzügigen Erbschaft erfolgte 2018 die Umwandlung in eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Chronische Erkrankungen stellen nicht nur für die Erkrankten eine lebenslange Herausforderung dar, sie begleiten auch die Familien und beeinflussen den Alltag aller ein Leben lang. Der gewohnte Familienalltag ist erst einmal auf den Kopf gestellt. Die jungen Patientinnen und Patienten sowie ihre Eltern haben in der Regel mit akuten Sorgen und Ängsten zu

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kämpfen. Bei einer chronischen Erkrankung ohne eine Aussicht auf Heilung, kommt eine schwierige und oft problematische Zukunftsperspektive noch hinzu. Zielgruppe sind die Patienten des Klinikums mit chronischen Erkrankungen sowie deren Angehörige. Derzeit werden rund 11.000 chronisch kranke Kinder pro Jahr betreut, welches rund 35 Prozent aller Fälle in der Kinderklinik bzw. den entsprechenden Fachabteilungen entspricht. Ca. 1.500 Patienten sind im typischen Transitionsalter zwischen 15 und 21 Jahren, die zu rund 80 Prozent in der Allgemeinpädiatrie betreut werden. Knapp 5.000 chronisch kranke Kinder sind Langzeitpatienten mit 10 und mehr Klinikbesuchen in 5 Jahren. COURAGE möchte den Kindern und Jugendlichen zu mehr Lebensqualität und Lebensfreude verhelfen und ihnen und

ihren Familien Mut geben, die belastende Lebenssituation durch die Krankheit besser zu meistern. Die erfolgreiche Durchführung vielfältiger Projekte zur Verbesserung des humanitären und psychosozialen Umfeldes chronisch kranker Kinder und Jugendlicher in Ergänzung zu den Leistungen des Gesundheitssystems ist das erklärte Ziel. COURAGE als Partner chronisch kranker Kinder hat die Vision, dass ein chronisch krankes Kind • schnell entdeckt, • optimal betreut • und langfristig begleitet wird; • öffentlich eine Stimme hat und sichtbar ist, • eine Förderung seiner Stärken erfährt und • in ein selbstbestimmtes Leben begleitet wird.


Petra Köllner-Kleinemeier, Vorstandsvorsitzende der Stiftung COURAGE, zu ihrem ehrenamtlichen Engagement: „Chronisch kranke Kinder und Jugendliche brauchen COURAGE! Es ist eine enorme Motivation für mich unsere Projekte voranzutreiben, wenn ich sehe mit welchem Mut und welcher Lebensfreude diese lebenslang erkrankten jungen Menschen ihr Schicksal annehmen und meistern!“

Projekt Klinikclowns

Seit mehr als 20 Jahren finanziert die Stiftung COURAGE die Besuche der Familie Hartmann als Klinikclown-Trio „Julchen, Biene und Rudi“ auf den verschiedenen Stationen der Heidelberger Kinderklinik. Sowohl die Kinder als auch die Angehörigen freuen sich sehr über diese Abwechslung. Mit Gespür auch für die leisen Töne wägen sie ab, wie sie auf die einzelnen Patient:innen zugehen und in welcher Situation sie sich besser zurückhalten. Eine Luftballonfigur als Trost oder Kunststückchen bestaunen sowie ein aufmunterndes Lächeln erfreuen Kinder und Eltern, so dass sie für kurze Zeit das Leid vergessen.

Projekt Fit für die Schule

Das von der Stiftung COURAGE seit 2009 unterstützte Projektfür „Fit für die Ingenieurgesellschaft Schule“ hat bis heute deutschlandweit schlüsselfertiges Bauen mbH ein Alleinstellungsmerkmal und wird in dieser Form nur an der Heidelberger Kinderklinik angeboten. Hier nehmen Vorschulkinder der Kinderklinik teil, die durch chronische Krankheit und die dazugehörige Therapie längere Zeit den

Projekt Klinikclowns I Foto: Familie Julia Hartmann

Kindergarten nicht besuchen können. Sie verpassen so die vorschulpädagogischen Angebote, die im letzten Kindergartenjahr in den Kindergärten stattfinden. Das erklärte Ziel des Projektes „Fit für die Schule“ ist es, chronisch kranken Kindern trotz Erkrankung und langwieriger Therapie die Einschulung regelgerecht mit ihren gleichaltrigen Freunden aus dem Kindergarten zu ermöglichen.

Projekt psychologische Begleitung im ambulanten Kinderpalliativteam Rhein-Neckar

Durch das Kinder-Palliativteam RheinNeckar werden lebensbegrenzend erkrankte Kinder und Jugendliche ambulant von Kinderärzten und Pflegekräften der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim betreut. 185 x 135 mm Format: Die Erkrankungen sind meist weit fortgeschritten und bedürfen einer spezi-

alisierten ambulanten pädiatrischen Palliativ-Versorgung, um Schmerzen und andere leidvolle Beschwerden zu lindern. Für die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien steht ein 24-Stunden-Notrufdienst zur Verfügung, um das Leben bis zum Lebensende in vertrauter, häuslicher Umgebung zu ermöglichen. Die Krankenkassen übernehmen jedoch nur die Kosten der medizinisch-pflegerischen Leistungen. Über die Grundversorgung hinausgehende Hilfen müssen derzeit vollständig über Spendengelder finanziert werden. Mit der durch die Stiftung COURAGE finanzierten psychologischen Begleitung erhalten die Familien Beratung und Unterstützung, um diese extreme Situation besser zu durchleben. Auf Wunsch erfolgt eine flankierende Trauerbegleitung.

» Neubauprojekt in Östringen

Neubauprojekt in Walldorf

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Projekt Musiktherapie I Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Projekt Musiktherapie

Die Musiktherapie stellt einen wichtigen Baustein in der Behandlung und Begleitung von Patientinnen und Patienten mit schweren mehrfachen Behinderungen oder akuten Krankheitsverläufen dar. Neurologisch erkrankte Kinder haben z. B. mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die ihre Bewegungsmöglichkeiten, ihre kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten oder ihr Gesamtbefinden stark beeinträchtigen. Hier bietet Musik viele Möglichkeiten, um Stärken zu fördern sowie die Patient:innen und ihre Familien emotional zu unterstützen. Musik schafft eine Atmosphäre, in der Ängste abnehmen und der Fokus auf Gesundes gelenkt werden kann. Auch wenn die Kinder eingeschränkt sind, können sie sich hörbar machen, können mit dem Therapeuten in Kontakt treten und auch ohne Worte interagieren. Eltern können sich an der Therapie beteiligen, so dass gemeinsame positive Erfahrungen inmitten des Klinikalltags entstehen. Catharina Seegelken, Kuratoriumsmitglied der Stiftung COURAGE: „Kinder mit einer chronischen Erkrankung müssen gerade in den wichtigen

Entwicklungsphasen ihres jungen Lebens intensiv begleitet werden. Unsere Förderprojekte betrachten die Patient:innen ganzheitlich und tragen so zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei. Darin besteht das „Mehr“ unserer Stiftungsarbeit, die ich seit Gründung der Stiftung gerne unterstütze.“

Projekt Ferienkur der nierenund leberkranken Kinder und Jugendlichen

Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung COURAGE reisen jährlich fast 30 Kinder und Jugendliche, unter Sicherstellung der aufwendigen medizinischpflegerischen Behandlung und einer fachgerechten psychosozialen Betreuung, gemeinsam in die Aschenhütte im Nordschwarzwald. Dort dürfen sie sich bei gemeinsamen Ferienerlebnissen von den Belastungen erholen und werden geschult, schrittweise immer mehr Eigenverantwortung für ihre medizinische Behandlung zu übernehmen. Für die Familien zuhause ist dies eine wertvolle Zeit, Kraft zu tanken und den Fokus zum Beispiel wieder mehr auf gesunde Geschwisterkinder zu legen.

Isabel Hopp engagiert sich seit 2018 ehrenamtlich im Kuratorium der Stiftung COURAGE: „Die Ferienkur für nieren- und leberkranke Kinder und Jugendliche ist einmalig! Sie ermöglicht diesen tapferen jungen Menschen zwei Wochen Ferien, die sie so sonst nicht hätten. Hier können sie sich austauschen, voneinander lernen, sportliche Aktivitäten und Ausflüge unternehmen oder einfach nur Spaß haben. Diese Zeit bedeutet den Kindern so viel und ist für mich ein Ansporn, die Stiftung COURAGE zu unterstützen.“ Somit ist die Arbeit der Stiftung ein wichtiger Baustein innerhalb des Gesundheitssystems. Univ.¬Prof. Dr. med., Prof. h. c. (RCH) Georg F. Hoffmann, ärztlicher Direktor der Kinderklinik Heidelberg und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung COURAGE: „COURAGE ergänzt immer da das System, wo zusätzliche Hilfen notwendig sind, Versicherungslücken geschlossen werden müssen oder in Vorleistung gegangen werden muss, bevor das Gesundheitssystem diese Leistungen übernimmt.“

Die Stiftung COURAGE finden Sie auf Facebook: www.facebook.com/stiftungcouragehd Instagram: www.instagram.com/stiftungcourage Spenden können Sie online auf: www.courage-kinderklinik.de/ihr-engagement (mit Paypal-Link) oder direkt auf das Stiftungskonto: Sparkasse Heidelberg, IBAN: DE13 6725 0020 0009 2905 32

www.courage-kinderklinik.de

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DINNER SHOW

Palazzo: Vorhang auf für 25 Jahre Lebensfreude

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o der Gaumen Saltos schlägt, Glamour und Lebensfreude die Säulen für entspanntes Wohlbefinden sind, treffen sich bei einem exquisiten Vier-Gang-Gourmet-Menü des besten Kochs Deutschlands, Harald Wohlfahrt, allabendlich 500 Gäste im eleganten Spiegelpalast und lassen sich mit allen Sinnen bezaubern. In einer temporeichen Inszenierung bringen Showacts der Spitzenklasse mit ihrer Weltklasse-Akrobatik das Publikum zum Staunen. Umrahmt vom außergewöhnlichen Ambiente des Spiegelpalasts wird im Mannheimer Palazzo nicht einfach nur gegessen, sondern das Genießen mit einer großen Portion Lebensfreude zelebriert. Das Palazzo-Erfolgsmodell blickt mittlerweile auf insgesamt weit mehr als eine halbe Million begeisterte Besucher zurück.

Foto: Christoph Blüthner

Durch die 25 Jahre Jubiläumsshow führt Publikumsliebling Dustin Nicolodi, der bereits 2019 die Herzen der Gäste mit viel Charme und einem bunten Strauß an Tricks im Sturm eroberte. Eingerahmt vom zehnköpfigen Tanzensemble in seinen glamourösen Kostümen wird die farbenprächtige Inszenierung mit den eigens für Palazzo arrangierten Musikeinlagen die Gäste den Alltag vergessen lassen. Bereits zum 23. Mal serviert kein geringerer als Kochlegende Harald Wohlfahrt ein mehrgängiges Gourmet-Menü im Spiegelpalast, im Jubiläumsjahr sind es sogar fünf Gänge. Für den Spitzenkoch, der 25 Jahre lang mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde und als Ausbilder und Mentor von zahlreichen Sterneköchen die kulinarische wie auch gastronomische Landschaft wie kein zweiter geprägt hat, ist die kommende PalazzoSaison besonders: „Ich freue mich, dass es in der 25jährigen Palazzo Erfolgsgeschichte immer wieder aufs Neue gelungen ist, die rund 600 Gäste pro Abend gleichermaßen mit einer spektakulären Show und unserem lukullischen Angebot zu überzeugen. In der diesjährigen Jubiläums-Saison verwöhnen wir unsere Gäste mit einem zusätzlichen Gang.“ Tickets und Infos unter www.palazzo-mannheim.de.

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