RC Premium 2/2022

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Ausgabe 2/ 2022

MENSCH & FEIERN

IM INTERVIEW

RALPH KÜHNL

GESCHÄFTSFÜHRER RNF GMBH


www.kahl.de

Happy Birthday!

Wir gratulieren dem Racket Center Nußloch zum 30-jährigen Jubiläum.

KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17 – 19 68169 Mannheim


Liebe Freunde des Racket Centers, Liebe Weggefährten,

STANDPUNKT

das Racket Center wird 30! Wir bedanken uns herzlichst für die Glückwünsche! Wussten Sie eigentlich, dass nur jede siebte Firma ihren 30. Geburtstag erlebt? Im Durchschnitt werden Unternehmen in Deutschland nur 9 Jahre alt, schrieb der Wirtschaftskurier am 17.06.2019, also lange vor Corona. Vermutlich haben die wirtschaftlichen Turbulenzen der vergangenen beiden Jahre die Lebensdauer von Unternehmen verkürzt. Wir dürfen uns glücklich schätzen, aus dieser Krise gestärkt und sogar mit einigen Erneuerungen hervorgegangen zu sein. So gesehen haben wir schon mal einen Grund zu feiern. Der Hauptgrund allerdings liegt darin, dass wir gemeinsam mit Ihnen feiern möchten – darunter bestimmt einige, die sich an die Eröffnung des Racket Centers im Herbst 1992 erinnern können und die Entwicklung unseres Hauses die gesamte Zeit hinweg begleitet haben. „Mein Sport hat ein Zuhause.“, heißt unser Slogan. Wenn wir in diesem Zuhause ein Fest veranstalten, dann auch im Zeichen der Dankbarkeit, die jeder Feier innewohnt. Wie heißt es so schön? Dankbarkeit ist die Einwilligung in das Schicksal. Und das hat es gut mit uns gemeint in den zurückliegenden Jahrzehnten. Tagtäglich empfinde ich die Begegnungen mit vielen Menschen, die gerne zu uns kommen, als Geschenk. Sie, liebe Kunden, Mitglieder, Patienten und Gäste, sind der Grund dafür, dass es uns gibt! Besonders verbunden fühle ich mich unserem Team und vielen Ehemaligen, die eine gewisse Zeit ihres Lebens und des Lernens mit uns verbracht haben. Mein großer Dank gebührt Familie Lautenschläger für ihren Beistand in all den Jahren. Dass Herr Lautenschläger seine Gedanken zu unserem Jubiläum mit uns teilt, bereichert dieses Magazin sehr. Gelingend miteinander zu feiern, braucht gute Gründe – noch viel mehr aber gute Umstände, für die wir wie gewohnt sorgen werden. Für die Umstände aber, die wir nicht beeinflussen können, hoffen wir auf das wohlmeinende Schicksal. Das ist nicht mehr nur die Frage, ob es zu heiß oder zu kalt, zu nass oder zu trocken sein wird, wenn auf unserem neu gestalteten Außenareal ein Fest stattfindet. Plötzlich sind wir mit Umständen konfrontiert, die Frieden, Freiheit und Menschlichkeit verstärkt in unser Bewusstsein rücken. Nach einer kürzlich erschienenen Allensbach-Umfrage schauen nur noch 19 Prozent der Befragten optimistisch in die Zukunft. Das ist der niedrigste Wert, seit diese Umfrage zum ersten Mal erhoben wurde. Umso wichtiger ist es, gemeinsam zu feiern, denn: Feierlichkeiten sind auch dazu da, Hoffnung und Optimismus zu tanken. Genau deshalb möchte ich Sie besonders herzlich zu unseren Jubiläumsveranstaltungen willkommen heißen! In diesem Sinne: viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe, bei Ihren regelmäßigen Besuchen in unserem Hause und mit unseren verschiedenartigen Veranstaltungen in den bevorstehenden Wochen, Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

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INHALT

Bildung & Wissen

S. 56

KURZ NOTIERT ... TITEL

Mensch und feiern

HÄTTEN SIE´S GEWUSST? BUCHTIPP

Achtsam morden von Karsten Dusse

KOLUMNE

10 Jahre Martin Scharff im Schloss Heidelberg

ZWISCHENRUF

Über Floskeln, Kommunikationen, Konventionen

KARRIERE Das Physiotherapie-Studium

GSM PRAKTIKUM KINDERFÖRDERUNG

Lese- und Bewegungstag

MITGLIEDERBEFRAGUNG

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10 12 22 24 26 28 30 34 36 38

S. 66

Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

THERAPEUTENRAT

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Entstehung von Laufverletzungen, mögliche Prävention und Behandlung

42

FIT & GESUND Pilates – die perfekte Verbindung von Körper und Geist

46

HIDDEN DEVICE

48

Hüftpendel von gym80

ERNÄHRUNG Feiern – Nur möglich mit Alkohol?

GESUND & LECKER Herzhafte Zucchiniwaffeln

50 52


IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 70

KURZ NOTIERT ...

IM INTERVIEW Ralph Kühnl

KOMMENTAR

Geschichte einer nachhaltigen Einstellungsänderung

3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN Dr. Jörg Klingmann & Dr. Heiko Hofstätter

SICHER DAHEIM

Hausnotrufsystem der Stadtwerke Heidelberg

WHO´S WHO Sabrina Krennrich-Böhm

DER GUTE ZWECK IC Philanthropy feiert 10-jähriges Bestehen

FIRMENPORTRAIT Segelschule Gehrlein

PRODUKTPORTRAIT Hyundai IONIQ 5

HERZLICH WILLKOMMEN STORY Wenn die Existenz davonschwimmt

Premium DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (zimmermann@gsm-mbh.net)

54

Anzeigen & Beratung Dr. Matthias Zimmermann (partner@gsm-mbh.net)

62

Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

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Fragen an ... interesse@racket-center.de

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Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net)

68 70 72 74 76 78 80

Fotos Denis Herrmann, Adobe Stock Auflage 5.000 Druck printmedia solutions GmbH Weinheimer Straße 62 • 68309 Mannheim

ID-Nr. 22117673

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GEDANKEN ...

v. l. n. r.: Boris Breskvar (Tennistrainer von Anke Huber), Ernst Bauch (ehem. Bürgermeister von Nußloch), Anke Huber (ehem. Weltklasse-Tennisspielerin) und Dr. h. c. Manfred Lautenschläger

... zu 30 Jahren Racket Center und den Jubiläumsfeierlichkeiten von Dr. h. c. Manfred Lautenschläger

Sport – eine wichtige Basis unseres gesellschaftlichen Lebens

30 Jahre – die Zeitspanne einer ganzen Generation! Die Geburtstagsfeier des Racket Centers ist einer dieser Anlässe, zu denen ich mich frage: Wo sind die Jahre geblieben? Dabei erinnere ich mich sehr gut an die Zeit, als die Idee geboren wurde, eine eigene Tennisanlage zu erbauen. Wir waren eine Tennisfamilie, mein Sohn Matthias der Begabteste, und mich persönlich verband mit dem weißen Sport das Match meines Lebens, ein eigentlich unbedeutendes Freizeitdoppel, genaugenommen ein Mixed. Doch dieses Match prägte mein Leben. Mir gegenüber auf der anderen Seite des Netzes stand eine sportliche, auch deutlich spielstärkere, vor allem aber eine in jeder Hinsicht attraktive junge Frau. Kurzum: ich verliebte mich auf einem Tennisplatz. Wir wurden ein Paar und standen fortan auf der gleichen Seite. Wir bekamen fünf wunderbare Kinder, bauten uns ein gemeinsames Leben auf, waren glücklich und sind es bis zum heutigen Tag, auch dank unserer mittlerweile zehn Enkel. Aus den Anfängen einer kleinen Beratungsagentur für Versicherungen wurde ein florierender, börsennotierter Konzern mit einem allumfassenden Spektrum an Beratungsleistungen für die finanziellen Belange von Privat- und Geschäftskunden. Und auch der Sport, von Tennis über Rudern, Radsport, Basketball, Schwimmen, Skifahren bis hin zum Golfspielen, bescherte uns Glücks- und Erfolgsmomente, anregende Begegnungen und beständige

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Freundschaften. Für unsere Familie ist Sport eine wichtige Basis unseres gesellschaftlichen Lebens. Vor allem aber gab und gibt mir Sport die Kraft, auch schwierige Lebenssituationen zu bestehen. Es vergeht keine Woche, in der ich nicht mindestens dreimal in unserem Zentrum Aktiver Prävention an Fitnessgeräten meine Muskulatur trainiere. Dazu kommt Ausdauertraining auf dem Ruder- und Fahrradergometer. Das geliebte Rennradfahren habe ich nach 40 Jahren nach einem schweren Unfall aufgegeben.

Das Racket Center – eine Bereicherung für die Bürger unserer Heimatregion

All´ das zusammengenommen – Familie, Unternehmertum und der Sport – eröffneten mir schon vor drei Jahrzehnten Möglichkeiten, für die ich bis heute dankbar bin und die ich schon damals nutzen wollte. So wurde aus der Idee ein Plan, der neben Tennisplätzen weitere Sportarten unter einem Dach vereinte. Nach zweijähriger Bauzeit eröffneten wir 1992 auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei mitten im Landschaftsschutzgebiet der Nußlocher Wiesen eine multifunktionale Sport- und Freizeitanlage, die ihresgleichen suchte und deren Tennisakademie internationale Aufmerksamkeit erlangte. Weltklassespieler wie Andrej Medwedew, Jewgeni Kafelnikow und Anke Huber trainierten hier jahrelang unter Boris Breskvar, Entdecker von Steffi Graf und Boris Becker.


Das Racket Center wurde nicht nur für meine Familie ein wichtiger, ein sportlicher Lebensmittelpunkt, sondern – und genau so war es gedacht – auch eine Bereicherung für die Bürger unserer Heimatregion.

Zukunft entfallen. Es würde eine stetige Assimilierung an die Staatsform und die Lebensweise der westlichen Länder geben. Alle wirklich großen gesellschaftspolitischen Fragen schienen geklärt.

Die Zuversicht zu Beginn der 90er Jahre war grenzenlos

Wir erleben heute einen „Clash“ der schlimmsten Form

Genau zur selben Zeit entstand auf dem Emmertsgrund Heidelbergs höchstes Gebäude, unsere neue MLP Firmenzentrale. Beide Projekte, der Umzug meines Unternehmens und der Neubezug des Racket Centers, erforderten eine enorme Kraftanstrengung. Was mich die Herausforderungen in diesen Jahren bestehen ließ, war auch der große Optimismus dieser Zeit. 1989 war das Jahr der Deutschen. Im Juli gewannen Boris Becker und Steffi Graf das Turnier in Wimbledon. Gemeinsam mit Michael Stich und Anke Huber machten sie Deutschland zur führenden Tennisnation in der Welt. All‘ diese sportlichen Erfolge verblassten im Lichte eines historischen Jahrhundertereignisses. Als sich in der Nacht zum 9. November die Mauer öffnete, waren wir Deutschen das glücklichste Volk der Welt. Die Teilung Deutschlands hatte nach 28 langen Jahren ein Ende. Der eiserne Vorhang war gefallen, die Sowjetunion Vergangenheit und Deutschland am 3. Oktober des darauffolgenden Jahres wiedervereint. Die Zuversicht zu Beginn der 90er Jahre war im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos. „Es wächst zusammen, was zusammengehört“, sagte Willi Brandt. Helmut Kohl sprach von den schon bald „blühenden Landschaften“ in den neuen Bundesländern. Der Ostblock war zusammengebrochen, die westliche Welt mit den Prinzipien Liberalismus, Demokratie und freie Marktwirtschaft würde sich von jetzt an in allen Staatsformen und Gesellschaften durchsetzen. Das Antriebsinstrument der Geschichte, der Kampf um Territorien, der Kampf um politische Vorherrschaft und um soziale Anerkennung, würde in der

So schreibe ich heute, drei Jahrzehnte später, diese Zeilen unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine und den dort verübten Kriegsverbrechen. Nicht nur für mich, der als Kind die schweren Luftangriffe der Alliierten sehr bewusst miterlebt und mehrmals nur knapp überlebt hat, sind die täglichen Bilder aus der Ukraine unerträglich. Der perfide Überfall Russlands auf sein souveränes und unabhängiges Nachbarland und die menschenverachtende, brutale Gewalt sind ein Angriff auf die Idee der Freiheit, der Demokratie und der Menschenrechte. Und das inmitten vom Europa der heutigen Zeit. Es scheint, als ob unser Gebäude der Zuversicht eine Illusion war und nun wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Dreißig Jahre nach dem Mauerfall und dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die Friedensdividende aufgebraucht. Wir erleben einen „Clash“ der schlimmsten Form. Als wären der globale demografische Wandel bei immer noch zunehmender Bevölkerungszahl, die fortschreitenden Umweltbelastungen, Ressourcenverknappungen und Pandemierisiken sowie die soziale Ungleichheit und kulturelle Entfremdung nicht Herausforderungen genug, stehen wir, man muss das so klar sagen, am Rande eines dritten Weltkriegs – unter Beteiligung von Atommächten! Derzeit bedarf es daher viel Kraft und Hoffnung, das Gute in einer Zukunft zu erkennen, die bedrohlich erscheint, von der wir aber nicht wissen können, wie sie aussehen wird. Mehr denn je gilt: „Wahrer Optimismus ist was für Mutige“.

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gesellschaftender Geschäftsführer Frank Brunner


Dr. Matthias Zimmermann und Dr. h .c. Manfred Lautenschläger zum „Dienstbeginn“ am 1. Juli 2000

Feierlichkeiten sind auch dazu da, Mut zu schöpfen

Würde ich an das Racket Center zum Geburtstag ein Glückwunschschreiben richten, dürfte ich im Rückblick auf die Geschichte dieses Hauses viel Positives anführen. Eine Aufzählung von Ereignissen und Erfolgen ist an dieser Stelle jedoch nicht mein Ansinnen. Vielmehr möchte ich ins Bewusstsein rufen, dass die Leistungen in diesen dreißig Jahren geprägt sind von den günstigen Umständen einer historisch nahezu epochalen technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung – besonders in unserer diesbezüglich gesegneten Region. Gleichzeitig leisten das Racket Center und sein Team einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Menschen in unserer Umgebung und bieten unserer Heimatgesellschaft ein „sportliches Zuhause“. Nun gehört zu einem Glückwunsch immer auch ein Ausblick in die Zukunft. Damit wird die Frage aufgeworfen, was in den nächsten 30 Jahren wohl auf uns zukommen wird. Im Lichte der Zeitenwende, die über uns hereingebrochen ist, ist es nicht einfach, den Optimismus nicht zu verlieren. Und gerade deshalb: Seit jeher waren Feierlichkeiten auch dazu da, Mut zu schöpfen. Vor diesem Hintergrund erscheint dieses Magazin unter der Überschrift „Mensch und feiern“. Das Team des Racket Centers hat eine ganze Reihe von Veranstaltungen geplant, um die Vielfalt des Hauses abzubilden und der wirklich gelungenen Neugestaltung der Außenanlage vor unserem Fitnessstudio zu entsprechen. Der Höhepunkt der Jubiläumsfeiern zum 30-jährigen Geburtstag wird das große RC Sommerfest mit der Musik der legendären Band Queen am Freitagabend, den 15. Juli sein. Zwei Tage darauf treffen sich über 400 Radsportbegeisterte zur Mittagspause des Radtreffs Rhein-Neckar. Auch die Benefizradtour feiert ein Jubiläum: ihr 25-jähriges Bestehen.

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Buchlesungen, Vorträge und Konzerte gehören ebenfalls zum Programm. Nach drei Jahrzehnten der unternehmerischen Entwicklung prägen nicht nur Sport und Spiel, sondern auch Gesundheit und Fitness sowie Bildung und Kultur das Erscheinungsbild und das reichhaltige Tätigkeitsspektrum des Racket Centers, das auch heute wieder seinesgleichen sucht. Zahlreiche Auszeichnungen konnte das Unternehmen für sich verbuchen. An dieser Aufbauarbeit haben viele Menschen mitgewirkt, nicht nur auf Seiten des Teams mit vielen hunderten von Studierenden und Auszubildenden, sondern auch viele tausend Kunden, Gäste und Mitglieder, die dem Haus seit vielen Jahren eng verbunden sind, konstruktive Anregungen gegeben und manchmal auch selbst tatkräftig mit angepackt haben. All das sind sehr gute Gründe, die es zu feiern gilt. Gemeinsam feiern erfüllt den Zweck, für den Moment den Alltag zu vergessen und schöne Augenblicke zu genießen. Feiern sind immer auch eine Zäsur, zu der die Retrospektive genauso gehört wie der Blick nach vorne. Wenn wir also in diesem Sommer gemeinsam feiern, dann tun wir das in dem Bewusstsein, dass ein Zusammenkommen in Frieden und Freiheit bei positiver Stimmung keine Selbstverständlichkeit ist. Mehr denn je sind Gelegenheiten zum Feiern wichtig, um Mut zu fassen und Kraft zu tanken für die Herausforderungen, die vor uns liegen. Meine Hoffnung ist, dass es gute Gründe geben wird, unseren Optimismus zu bewahren. Mein Optimismus ist die Essenz der Erfahrungen eines chancenreichen Lebens in einer liberalen Demokratie. Mein Respekt gebührt all denen, die für eine Zukunft in Frieden und Freiheit kämpfen – im wahrsten Sinne des Wortes. Abschließend gilt mein besonderer Glückwunsch zu diesem Jubiläum dem Racket Center und allen Menschen, die uns eng verbunden sind und dies hoffentlich noch viele Jahre bleiben werden …!


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g l o f r E Jeder m e d t i m t n n i beg . n a r a d n e b Glau

Happy Birthday, Racket Center Nußloch! Ohne Leidenschaft keine Spitzenleistung: Das gilt im Sport wie für unsere Genossenschaftliche Beratung. Als Partner und Weggefährte gratulieren wir ganz herzlich zum Jubiläum und freuen uns auf viele weitere gemeinsame erfolgreiche Jahre.

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Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

ZAP als Praktikumsstelle auch für Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen sehr beliebt

Insgesamt drei Schulen und Hochschulen kooperieren mit der ZAP Physiotherapie. Regelmäßig kommen Studierende und Auszubildende aus dem Fachbereich Physiotherapie der Bernd Blindow Schulen Mannheim, der SRH Heidelberg und der F&U Rhein-Main-Neckar zum Praktikum ins Racket Center.

Auslosung des RC Neujahrsgewinnspiels

Viel Freude durften wir den Gewinnern unseres RC Neujahrsgewinnspiels im Frühjahr bereiten. In der ersten Ausgabe des RC Premium konnten unsere aufmerksamen Leserinnen und Leser großartige Preise gewinnen. Nach einer spannenden Auslosung gewann ein Ehepaar aus Wiesloch das Wochenendarrangement im 4-Sterne Superior Hotel Birkenhof am Elfenhain in Grafenwiesen. Der zweite Preis, Karten für die Heidelberger Schloss Gastronomie bei „Best of Beatles at the Castle“ ging an eine ZAP Sportlerin. Der dritte unserer Hauptpreise, ein Einkaufsgutschein für unseren RC ProShop im Wert von 150 € gewann ein Herr aus Leimen. Weitere Teilnehmer des Gewinnspiels durften sich über einen Gutschein für einen VIP-Tag im Zentrum Aktiver Prävention freuen.

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Unsere ZAP Physiotherapeuten/-innen teilen ihr Fachwissen mit den Nachwuchskräften, leiten sie bei den ersten Schritten zur Anwendung ihres Wissens an und geben Tipps zur Umsetzung im Praxisalltag. Damit sind unsere ZAP Physiotherapeuten/-innen ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss. Besonders dankbar sind wir den Patientinnen und Patienten, die mit Geduld und Wohlwollen unsere jungen Physiotherapiepraktikanten mit in die Behandlung gehen lassen.


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TITEL

2017 – 25 Jahre Racket Center: The ReBeatles spielten für die Gäste der Jubiläumsfeier

Mensch und feiern

Über Partys und Feste, Feierlichkeiten und Rituale, „Chag“, „Moed“ und das innere Fest mit sich selbst von Matthias Zimmermann Muss es wirklich für alles einen Grund geben? Manche Dinge passieren einfach so. Da kommen ein paar Freunde vorbei, einer hat ´ne Gitarre im Gepäck, im Kühlschrank liegt Bier. Nachbarn gesellen sich dazu, jemand erzählt einen Witz und schon bestimmt „5G“ die Laune – es wird gefuttert und gebechert, gesungen und gelacht, kurzum: gefeiert. Einfach so! „Wir feiern das Leben, die Liebe und die Lust …“, wie es in einem bekannten Karnevalslied so schön heißt. Party geht eben immer und überall! Was gibt´s da schon Großartiges darüber zu schreiben? Würde ich beim Stichwort „feiern“ zuallererst an das vermeintliche Ideal des fortwährenden Partymachens denken, kann ich den Schreibstift auch gleich wieder weglegen. Das Leben als eine einzige, endlose Party? Wie erschreckend langweilig ist

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das denn, wenn Ausgelassenheit und Ausschweifung, Ekstase und Exzess der Dauerzustand wären? So, als ob das Leben immer einfach, fröhlich und problemlos hinzukriegen sei. Genau das ist es eben nicht – und das ist gut so, denn diese Tatsache begründet das Besondere und damit auch dieses Essay im Lichte des 30-jährigen Geburtstags des Racket Centers. Und der gehört gefeiert! Aber warum eigentlich? Wozu ein Fest zu Weihnachten und Ostern, zu Geburtstagen von Menschen, Kommunen oder Institutionen, etwa Unternehmen oder Universitäten, z. B. nach Erfolgen oder einem langersehnten Wiedersehen? Was bedeutet das, wenn eine Person und eine Gemeinschaft in einer Feier sich ihrer selbst vergewissert und weshalb ist das innere Fest für ein gelingendes Leben besonders wichtig?


Die Party

Um das gleichmal vorwegzunehmen: Party machen ist was Tolles, und spontan wahrscheinlich sogar besser als geplant. Wobei es für richtige Partylöwinnen und -löwen natürlich den professionellen Partyplaner braucht, keine Frage! Der nämlich überlässt nichts dem Zufall. Von wegen spontan! Die Vorfreude wird geschürt durch reißerische Werbung, die sich wie ein Virus durch Social Media Kanäle ausbreitet. Und dann die Einladungskarte – ein absoluter Knaller. Das Ankommen der Gäste wird inszeniert, der erste Kick ist wohldosiert, allein die Gestaltung des gesamten Drumherums lässt keine Wünsche offen, schließlich ist die „Location“ der Ort der Ekstase, der Selbstvergessenheit und des Rausches – mit allem, was es dazu braucht: Drinks und mehr, Musik, Lichteffekte und gleichgesinntes Partyvolk im kessen Partylook. Die perfekt inszenierte Euphorie führt rein biologisch gesehen zu nichts anderem als zu einem professionell provozierten Hormonrausch. Über allem steht nur eine einzige Botschaft: Habt Spaß – zu nichts anderem als dem reinen Selbstzweck! In dieser Weise beschrieben muss sich der Autor unterstellen lassen, er möchte die Party als egoistischen Hedonismus abtun. Aber was widerspricht denn dem Prinzip der höchsten Lusterfüllung? Eigentlich nichts – außer, ganz eindeutig: das fehlgeleitete Streben nach dessen Dauerhaftigkeit. Zweifellos ist die gelegentliche Sause oder Fete eine wichtige Ausflucht aus täglichem Leistungsdruck und zunehmender Vereinzelung. Die Betonung liegt auf gelegentlich, denn: Mag das Partyangebot sich zumindest vor Corona nahezu inflationär entwickelt und verallgegenwärtigt haben, hat sich eine wichtige Erkenntnis vermutlich umso mehr gefestigt: Wir können uns unterhalten lassen, aber freuen lassen können wir uns nicht – das müssen wir schon selber tun …!

Das Fest als Inszenierung der Macht

Wer also mehr will als nur Spaß, muss weitersuchen. Die Party ist zur Sinnsuche nicht geeignet. Dem feierlichen Fest hingegen ist das Sinnstiftende innewohnend – in vielerlei Hinsicht: Seit jeher werden Feierlichkeiten veranstaltet, um Herrschaft und Hierarchie zu festigen. In ihrer höchsten Form lässt sich das bei Krönungsfeiern von Staatsoberhäuptern beobachten. Rituale und Symbole, von Krone über Zepter bis Reichsapfel, bestimmen die Szenerie. Unterwürfige Verbeugungen der Untergebenen erheben den Alleinmächtigen. Jeder schreitet, niemand geht oder läuft oder tanzt gar aus der Reihe. An Gewändern und Abzeichen erkennbare Rangordnungen machen klar, wer welche Hosen anhat. Zur ästhetischen Dimension derlei Feste gehört auch ein bisweilen obszönes Maß an Verschwendung. Wer an Namen wie Haile Selassie (Äthiopien), Jean-Bedel Bokassa (Zentralafrika) oder Schah Mohammad Resa Pahlavi (Persien) denkt, wird auch die Bilder von pompösen Inaugurationen vor Augen haben. Auch die Adelshäuser und ihre Könige und Kaiser auf unserem Kontinent (man denke nur mal an den Sonnenkönig, Frankreichs Ludwig XIV) und die katholische Kirche und ihre Oberhäupter, wussten ihre Macht zu inszenieren. Sie standen den Herrschern der Neuzeit in der Kunst der Verschwendung um nichts nach, im Gegenteil: Bisweilen gaben die europäischen Monarchen und römischen Päpste ein Beispiel für solche, die sich berufen fühlten, ihnen nachzueifern. Am Rande sei erwähnt (falls Sie es noch nicht wussten), dass in Yamoussoukro, die offizielle Hauptstadt der Elfenbeinküste, der Staatspräsident Félix Houphouët-Boigny den Petersdom nachbauen ließ, allerdings mit einer doppelt so großen Kuppel! Tja – wer sich´s leisten kann …! Bei der Einweihung der gigantischen Basilique Notre-Dame de la Paix durch Pabst Johannes Paul II. am 10. September 1990 wurde, wie könnte es anders sein, ein prächtiger Gottesdienst gefeiert!

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Der Zug vom Hambacher Schloss von Erhard Joseph Brenzinger

Wenn Nordkorea den Jahrestag seiner Staatsgründung oder Russland seinen traditionellen Tag des Sieges begeht, erlebt die Welt das Maximum dessen, was Herrschaftskult an Feierlichkeit hervorzubringen vermag. Wer sich des Privilegs eines Lebens in einer offenen Gesellschaft bewusst ist, kann bei den Bildern von Militärparaden aus Pjöngjang oder Moskau nur tiefste Beklemmung empfinden. Die Inszenierung der Mächtigen nach gefälligem Protokoll, die Instrumentalisierung von Menschenmassen, das Ritual der feierlichen Präsentation einer Militärkolonne zu Füßen eines adipösen oder kurzgeratenen, schweinsäugigen Machthabers, all dies lässt den liberal denkenden Demokraten sich angewidert abwenden. Gleichzeitig unterstreicht dieser symbolische Exzess auch den kompensatorischen Charakter, der jedem Fest in unterschiedlicher Weise innewohnt. Welchen Minderwertigkeitskomplex mag die Selbsterhöhung durch eine derartige Inszenierung wohl kompensieren – und vor allem, wie? Vermutlich ist es der Anblick einer mächtigen Interkontinentalrakete auf einer riesigen vorbeirollenden Abschussrampe, der zumindest für den Moment ein spezifisches körperliches Defizit emotional in den Hintergrund treten lässt. So gesehen ist diese Art des Feierns der Auswuchs einer komplexbehafteten Männerwelt, in der Frauen allenfalls bewundernd dabeistehen und ehrfurchtsvoll zuschauen dürfen.

Das Fest als Auflehnung gegen die Obrigkeit

Also wechseln wir mal die Seiten insofern, als Feierlichkeiten eben auch dazu veranstaltet werden, um der Freiheit zu frönen, der Obrigkeit entgegenzutreten und Rangordnungen zu überwinden. In totalem Gegensatz zu Herrschaftskult und demütiger Unterordnung herrscht mutiger Aufruhr und freigeistige Aufregung.

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Als bestes Beispiel hierfür muss das Hambacher Fest Erwähnung finden. Als „Fest der Deutschen“ hallt sein sinnstiftendes Momentum bis heute durch die Geschichte: Demokratie, Freiheit, Nationalstaatlichkeit, die Einheit Europas! Große Worte, die diesem Ereignis ihre herausragende Bedeutung erst im Kontext der historischen Epoche geben. Um Achtzehnhundert herum besteht das Heilige Römische Reich deutscher Nation aus unzähligen Einzelstaaten. Auch die Pfalz war ein Flickenteppich, bis – nach mehrjährigem Hin und Her in den Wirren des ersten Koalitionskrieges zwischen Frankreich und dem Kaiser in Wien – im Jahre 1797 die Zugehörigkeit zur französischen Republik im Raststatter Friedenskongress völkerrechtlich bestätigt wurde. Zwei Jahre später erhebt sich Napoleon Bonaparte zum ersten Konsul einer Konsulatsregierung und unterzieht Frankreich straffen Reformen der Verwaltung und des Bildungswesens. 1804 krönt sich der Korse in der Kathedrale von Notre Dame zum Kaiser. Wohlgemerkt: Napoleon krönt sich selbst – eben nicht als Regent von Gottes Gnaden, sondern nach einer Volksabstimmung und einem Antrag durch den Senat. Und das im Beisein des Papstes! Im gleichen Jahr führt Napoleon den Code civil ein. Obwohl Bürgerrechte wie persönliche Freiheit, Rechtsgleichheit, privates Eigentum, Zivilehe und Scheidungsrecht gesetzlich verankert werden, bleiben die Rechte von Frauen weiterhin unberücksichtigt. „Mein Ruhm ist nicht, vierzig Schlachten gewonnen zu haben […] Waterloo wird die Erinnerung an so viele Siege auslöschen […] Was aber durch nichts ausgelöscht werden wird, was ewig leben wird, das ist mein Code civil, soll Napoleon Bonaparte in der Verbannung auf der Insel St. Helena am 26. September 1816 gesagt haben.


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2012 – 20 Jahre Racket Center: Simon & Garfunkel Revival Band spielte für die Gäste der Jubiläumsfeier

Die Napoleonischen Kriege von 1792 bis 1815 zwischen Frankreich und seinen europäischen Machtrivalen erschüttern die Königs- und Fürstenhäuser bis auf die Grundmauern. Die alte Ordnung wiederherzustellen (Restauration), den Herrschaftsanspruch der adeligen Dynastien zu rechtfertigen (Legitimation), fürstliche Interessen vor revolutionären Ideen und Bewegungen gegenseitig zu schützen (Solidarität) und die Territorien nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation neu zu ordnen, sind die Aufgaben des Wiener Kongresses vom September 1814 bis Juni 1815. Zum ersten Mal in der Geschichte bilden bevollmächtigte Vertreter aus 200 Staaten Kommissionen, in denen eine dauerhafte europäischen Nachkriegsordnung und vor allem die politische Neugestaltung der Landkarte verhandelt wird. Für die zahlreichen Könige und Prinzen, (Groß-)Fürsten und (Reichs-)Grafen, hingegen ist das, was man insofern den „tanzenden Kongress“ nennt, zuallererst ein fast zehnmonatiges Festival. Bei rauschenden Bällen, glanzvollen Soirées und prächtigen Redouten entfaltet der Adel in einer glanzvollen Inszenierung noch einmal all seine Pracht. Oder – modern formuliert: Die Blaublütigen in damals größtmöglicher Zahl lassen in Wien so richtig die Sau raus!

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Als Folge des Wiener Kongresses kommt die Pfalz (der “Rheinkreis“, wie es damals hieß) zu Bayern und wird der Verwaltung durch das Bayerische Königshaus unterstellt. Nach fast 20 Jahren unter französischer Oberhoheit und dem Einfluss des Code civil, trotz eines liberaleren Justizsystems und der Erlaubnis, eigene Zeitungen zu publizieren, wird ab 1819 die blühende Zeitungslandschaft zunehmend mit Zensur belegt und aufrührerisches Schriftgut geächtet. Diese Restriktionen führen überall auf dem Kontinent zu Aufbegehren. Im benachbarten Frankreich vertreibt 1830 das Volk in Paris den selbstherrlichen König Karl X (Julirevolution). Als die Pfalz auch noch eine Wirtschaftskrise erfasst, wirkt die Einladung zur Feier des bayerischen Verfassungstages am Samstag, den 26. Mai 1832, auf dem Hambacher Schloss wie blanker Hohn. Wenn die einen feiern, kann das auf andere grausam wirken!

Das Volksfest als politische Versammlung

Was also tut der Aktivist, wenn die Lebensumstände schwieriger, Versammlungs- und Pressefreiheit zunehmend beschnitten und liberale Bestrebungen unterbunden werden? Er weicht aus auf das gesellschaftliche Leben, gründet einen Verein, tarnt die politische Versammlung als Fest und nutzt einen Veranstaltungstermin des Gegners als Chance. Unter


diesen Vorzeichen begegnen sich die beiden Juristen und Journalisten Georg August Wirth und Philipp Jakob Siebenpfeiffer, der wegen seiner liberalen Haltung aus einem hochrangigen Beamtendienst entlassen wurde. Sie gründen den „Deutschen Press- und Vaterlandsverein“ (gegründet 31. Januar, verboten am 1. März 1832) und laden mit Hilfe ihrer eigenen Zeitungen und mit Flugblättern (heute würde man Flyer sagen) zu einem „Nationalfest der Deutschen“ ein – in Erwartung von etwa 1.000 Bürgern, die ihrem Aufruf folgen. Was dann geschieht, kennt man heute nur von der Resonanz auf facebook-Einladungen, die aus dem Ruder gelaufenen sind (oder – wie auch das Hambacher Fest – von einem Verbot bedroht werden, denn das macht das Feiern bekanntlich besonders reizvoll!). Geschätzte 20.000 bis 30.000 Menschen ziehen am Sonntag, den 27. Mai 1832, vom Marktplatz in Neustadt (an der Haardt, heute an der Weinstraße, bis 1816 „französische“ Kantonshauptstadt) nach Hambach und von dort „hinauf zum Schloss, hinauf zum Schloss“. So skandieren – in festlicher Stimmung und vom liberalen Geist französischer Prägung getragen – nicht nur eine intellektuelle Schicht aus Professoren, Lehrern und Studenten, sondern auch Handwerker, Gesellen und Tagelöhner, Ärzte und Juristen, Winzer und Kleinbauern. Auch Delegationen aus Frankreich und England sowie Freiheitskämpfer aus Polen, von russischer Vorherrschaft entflohen und in die Pfalz emigriert, sind mit von der Partie. Ein Novum zu dieser Zeit ist die Beteiligung von Frauen. Weil „ihre politische Missachtung in der europäischen Ordnung ein Fehler sei“, werden Frauen von den Hauptorganisatoren ausdrücklich eingeladen, um das Fest „mit ihrer Gegenwart zu schmücken und zu beleben“. Die bis dato größte politische Massenveranstaltung in Deutschland wird angeführt von einer Musikkapelle und von Fahnenträgern. Auf einer Fahne steht zu lesen „Deutschlands Wiedergeburt“. Noch heute kann dieses historische Stück Stoff – oder das, was davon noch übrig ist – in der ständigen Ausstellung des wieder aufgebauten Hambacher Schlosses bewundert werden.

Betrachtet man sich die historischen Gemälde und Zeichnungen, sieht man ein Heer an Menschen in adretter Kleidung der damaligen Zeit. In geordnete Bahnen ziehen die Feiernden den Kästenberg (heute Schlossberg) hoch. Die Farben der Deutschlandfahne prägen das Bild. An vielen Revers der Jacken und Kostüme prangt eine Kokarde in schwarz-rotgold. Im Hintergrund ragen die Burgmauern der Festungsanlage imposant in die Höhe. In etwa 20 Reden, vorgetragen von Podesten und Bretterbühnen, wird die Botschaft von Freiheit, Bürgerrechten, nationaler Einheit Deutschlands und auch von der Beseitigung der Fürstenherrschaft verkündet. In einer Eröffnungsrede ruft Siebenpfeiffer den Versammelten zu: „Vaterland – Freiheit – ja! Ein freies deutsches Vaterland – dies ist der Sinn des heutigen Festes!“ Und der Mitinitiator Wirth forderte gar eine föderale Republik in einem konföderierten Europa. So gilt das Hambacher Fest heute als Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland und eines europäischen Bewusstseins. Zum ersten Mal wird die schwarzrot-goldene Fahne, wie wir sie heute kennen, getragen und aufgehängt – und wird zum Symbol für eine deutsche Republik. Es kommt, wie es kommen musste: Gleich nach dem Hambacher Fest wird das Tragen der Farben schwarz-rot-gold sowohl in Fahnen als auch Kokarden verboten. So lehrt uns die Geschichte: Die sinnstiftende Wirkung von Feierlichkeiten ist nicht in jedermanns Sinne!

Feiern – mal ganz nüchtern betrachtet

Schauen wir mal durch die Brille des modernen Eventmanagers auf das Hambacher Fest, ohne die geringste Absicht zu hegen, es in seiner historischen Bedeutung auf dem Wege Deutschlands zu einer Demokratie zu schmälern – im Gegenteil. Tatsächlich aber muss die Location, also das „Schloss“ – oder vielmehr die mittelalterliche Burganlage – nach Brandschatzungen im Markgräfler Krieg 1552 und durch französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg (September 1688) in einem erbärmlich maroden Zustand gewesen sein. Historiker bestätigen, dass die meisten der bekannten Gemälde ein sehr geschöntes Bild der Realität zeigen. Auch ist überliefert, dass beim Einsturz einer Ruinenmauer ein Mann ums Leben kam. Als plötzlich das Gerücht die Runde machte,

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2012 – 20 Jahre Racket Center Nußloch

es seien Soldaten anwesend, brach kurzzeitig Panik aus. Die vermeintlichen Soldaten aber entpuppten sich schließlich als harmlose Bauern. Wer aber dachte damals an eine Versammlungsstättenverordnung, an Notfallpläne oder ärztliche Versorgung? Unvorstellbar ist aus heutiger Sicht auch, wie in den sechs Festtagen (27. Mai bis 1. Juni 1832), über 20.000 Menschen einigermaßen hätten versorgt werden können. Das, was wir heute als angemessene Catering-Logistik kennen, bedeutete damals, wenigstens über Frischwasser und ausreichend Brot, geschweige denn über irgendeine Art von Kulinarik, zu verfügen. Und dann die „Entsorgung“. Selbst nach heutigen Maßstäben ist es undenkbar, wie man trotz Toilettenwagen und „Dixies“ bei geplanten 1.000 Teilnehmern (m/w/d!!) für die zwanzigfache Zahl an Menschen einigermaßen hygienisch annehmbare Zustände hätte bereiten können. Unter den damaligen Bedingungen muss der Berg ausgesehen haben, wie …? Nein, das will man sich nicht vorstellen! Wie weit reicht eigentlich die Stimme eines Redners ohne Mikrophon? Was also konnten die Teilnehmer wirklich mitbekommen von den vielen Ansprachen – trotz der angeblichen Boten, die bemüht gewesen sein sollen, das Gesagte durch die Menge weiterzutragen? Neben der mutmaßlich fortwährenden Frage, wie komme ich zu Essen und Trinken (und wo werde ich es wieder los), dürfte für die meisten ungeklärt gewesen sein, wo sich denn eine geruhsame Nacht verbringen lässt. Also auf Neudeutsch würde man fragen: Wie ist das eigentlich mit der „Hospitality“ …? Faszinierend ist umso mehr die mobilisierende Kraft der „PRMaßnahmen“. Die Botschaft in der Zeitung und auf Flugblättern war offenkundig von enormer Strahlkraft und verströmte einen derartigen Aufforderungscharakter, dass sie sich trotz kaum vorhandener Kommunikationslogistik weit über das Land verbreitete (für die jüngeren Leser: es gab weder Telefon, noch Fax oder Morsegeräte, geschweige denn Internet

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für Smartphones mit Instagram und WhatsApp!). Jedenfalls machten sich die Menschen zu Fuß oder zu Pferd, allenfalls in Leiterwägen und bestenfalls in einer Kutsche, auf einen beschwerlichen Weg (es gab weder Züge noch Gleise, und übrigens auch keine Autos und E-Bikes!). Dass der Ort des Geschehens von weither erkennbar und gut zu finden ist, erleichterte die Zielerkennung bei einer Reise ohne Navi und Google Maps. Kurzum: Die Motivation und das Durchhaltevermögen der Teilnehmer mussten von geradezu übersprudelnder Energie und von beflügelnden Gefühlen getragen gewesen sein – vor allem von einer Freiheitssehnsucht, die für den modernen Mitteleuropäer kaum mehr nachvollziehbar ist. Wahlrecht, Meinungsfreiheit, unabhängige Medien und Gerichte – ist doch alles ganz selbstverständlich! Oder etwa nicht …? Was also lernen wir daraus? Emotionen machen das Fest! Natürlich kann man das Feiern auch ganz nüchtern betrachten. Geschichte aber schreibt man mit Nüchternheit nicht!

Das Fest als weltliches und überirdisches Ritual

Solch herausragende, dank besonderer Umstände einzigartige und insofern unwiederholbare Ereignisse wie das Fest der Deutschen auf dem Hambacher Schloss im Jahre 1832 (oder – man sehe mir den Vergleich nach – das Rockfestival in Woodstock mit seinem Aufruf zur freien Liebe im Jahre 1969), sind vom Menschen geschaffen. Dies gilt auch für weltliche Feierlichkeiten wie Fasching, seit 1990 auch der Tag der Deutschen Einheit oder zum Beispiel das Hohe Fest am 8. August in Augsburg als ein bundesweiter Sonderfall. Genau genommen aber sind auch religiöse Feste ein Produkt von Menschenhand, genauso, wie die Religionen selbst. Manch einer sieht auch in Gott eine Erfindung des Menschen (Miller, Reinhold: „Gott, ein Geschöpf des Menschen“. Hildesheim 2011, 2. Auflage).


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15.07.2022: The Music of Queen – live im RC

Und dennoch sind es die christlichen Festtage, die in unserem mitteleuropäischen Kulturkreis schon seit Jahrhunderten wunderbare Akzente im Jahreskalender setzen: Ostern, Pfingsten, Weihnachten und die damit einhergehenden Rituale, unterbrechen in verlässlicher Regelmäßigkeit den Zeitenlauf. Sie lassen nicht nur die christliche Glaubensgemeinschaft, sondern den Großteil unserer Gesellschaft, in angenehmer Weise innehalten.

ferstehung – versichert sich nicht nur eine Glaubensgemeinschaft ihrer selbst. Die kollektive Selbst-Vergewisserung zu den großen kulturbestimmenden, religiös begründeten Feiern, soll zum Ausdruck bringen: „Das sind wir. Das ist gut und richtig. Und genau so wird es auch bleiben.“ Im Feiern liegt eben auch eine Betonung des Gegenwärtigen, ein angenehmer Stillstand in der Zeit, eine Bewegung gegen Tod und Vergänglichkeit.

Das Hebräische trennt den „Chag“ vom „Moed“. In die Kategorie des „Chag“ fallen z. B. Geburtstagsfeiern und andere Feste, deren Terminierung und Gestaltung im Ermessen von Menschen liegen. Demgegenüber ist ein „Moed“ eine Verabredung für eine heilige Zusammenkunft des Menschen mit Gott. Dabei dürfte es egal sein, ob der nun Jahwe, Allah, Buddha, Shiva, Manitu oder sonst wie genannt wird. Gehuldigt wird eine übergeordnete Instanz, die den Menschen einer höheren Macht in Demut gegenübertreten lässt. Dankbarkeit – also die Einwilligung in das von Gott bestimmte, hoffentlich wohlmeinende Schicksal – ist ein wesentliches Stimmungsmerkmal religiöser Feste.

Christliche Feiertage bestimmen unser kulturelles Leben auch jenseits von Gläubigkeit und Kirchenzugehörigkeit. Wir pflegen religiöse Rituale, weil die wiederkehrenden, Tradition stiftenden und immergleichen Abläufe dem Individuum Zugehörigkeit und Sicherheit vermitteln. Rituale stärken das Gruppengefühl, kultivieren das Prinzip des Teilens zum Wohle eines gelingenden Miteinanders und schaffen Distanz zum Alltag. So werden Festtage mit ihren Ritualen trotz ihrer Vorhersehbarkeit alle Jahre wieder als etwas Besonderes erlebt. Rituale kommen sogar im jüngsten Familienbericht der Bundesregierung vor: „Für die Qualität des Familienlebens sind vorhersehbare Abläufe und Rituale wichtig.“

In unserem Land kehren immer mehr Menschen der Kirche, also der christlichen Glaubensgemeinschaft, den Rücken. Das Motto lautet: Tannenbaum ja, Kirchgang nein. Wie dem auch sei: Das Fest wird gefeiert – sei, was wolle! Man erfreut sich der familiären Gemeinschaft, der Geschenke und großer Kinderaugen, die in einem „Spannungs- und Stimmungsbogen“ vom Laternenumzug zu St. Martin, über den Besuch des Heiligen Nikolaus, durch die Adventszeit bis zur großen Bescherung am Heiligen Abend zum Leuchten gebracht werden. An Ostern, dem höchsten christlichen Fest – der Huldigung der Herrschaft über Leben, Tod und Wiederau-

So, wie es vermutlich keine Kultur gibt, die ohne Rituale auskommt, brauchen Herrschaftsformen Rituale als Mittel zur „Binnenintegration“ und „Außenabgrenzung“. Im Wissen um deren Bedeutung für das einzelne Individuum und für eine Gesellschaft als Ganzes haben weltliche Mächte immer wieder versucht, sich die Rituale und damit auch die Feiertage von Glaubensgemeinschaften zu eigen zu machen.

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Sich spiritueller Feste zu eigenen Herrschaftszwecken zu bemächtigen, war eine perfide Strategie im Nationalsozialismus. Zum Beispiel galt Ostern, ausgerechnet das wichtigste


Fest der Christen, in der Nazi-Propaganda als das ursprünglich heidnische Lichterfest. Der Behauptung der Nazis zufolge okkupierten die frühen Christen die heidnischen Bräuche und Rituale der alten Germanen, um die Menschen in ihre eigene Glaubensgemeinschaft zu assimilieren. Diese Theorie, die leider auch in der heutige Zeit immer mal wieder hervorgegraben wird, hat in der Forschung einen eigenen Namen: „Die germanische Kontinuitätsprämisse“. Der Theologieprofessor und Buchautor Manfred Becker-Huberti hingegen macht klar, dass die Auffassung, christliche Feste seien eigentlich alle nur „ein christliches Tuch über heidnischen Gegenständen“, wissenschaftlich als widerlegt zu betrachten ist. Dies hier zu erörtern hat den Grund, deutlich zu machen, dass es gar nicht so einfach ist, eine passable Antwort auf die Frage zu finden: Wozu gibt es eigentlich Feiern? Um es auf einen einfachen, gemeinsamen Nenner zu bringen: Damit sie das Leben der Menschen besser machen, und zwar das Leben der Feiernden und der Gefeierten gleichermaßen. Darauf gilt es beim Feiern zu achten, denn: Nachhaltig gelingt ein Leben niemals zu Lasten eines anderen!

Feiern als Seelenpflege – das innere Fest

Gemeinsam so zu feiern, dass alle ihren Platz haben, der ihnen ein gutes Gefühl verleiht, erfüllt das Bedürfnis nach einem gelingenden Miteinander. Niemand wird instrumentalisiert, keiner profiliert sich auf Kosten eines anderen, jeder gehört dazu. Ein Fest ist eine temporäre Gemeinschaft, der eine integrative Energie innewohnt. Erst das Gefühl des Dazugehörens macht eine Feier zu einem Lebensmittel für die Seele. So lautet ein schöner Wunsch zu einem Fest – zum Beispiel zu einem Geburtstag oder zu einem Weihnachtsabend: „Genieß´ es“. Dabei meint Genuss den Moment völliger Wunschlosigkeit, des inneren Friedens, des Einigseins mit sich selbst.

Der tief empfundener Genuss eines ersehnten Erfolgs oder eines besonderen Geschenks ist eine Feier mit sich selbst – in völliger Losgelöstheit von allem Drumherum, befreit von den alltagsbestimmenden Zwängen, aufgehend in der Gegenwart. Wohl dem, der weiß, wie er das innere Fest gestalten muss, um sich selbst zu belohnen – ohne Überdrehtheit und Exzess, ohne Alkohol und Drogen. Der Missbrauch von Genussmitteln ist Selbstmissbrauch. Stattdessen ist die Selbstwertschätzung das Genussmittel des inneren Fests. Für sich selbst eine Zeit der absoluten Selbstbestimmtheit zu beanspruchen, um einen Erfolg, eine Erkenntnis oder ein Geschenk auf sich wirken zu lassen, macht die innere Feier zu einem Freiheitsbzw. Befreiungsfest. Wenn man das Leben an sich als ein solches Geschenk betrachtet, ist der richtige Zeitpunkt für ein inneres Fest nur noch eine Frage der Gelegenheit, die sich bestimmt irgendwo finden lässt. Ungleich magischer ist ein Moment, in dem man gar nicht auf der Suche ist, sondern von einer unerwarteten Gelegenheit gefunden wird: Der Moment, in dem die Frühlingssonne nach dunklen Monaten frühmorgens ihren Weg durch das Schlafzimmerfenster findet, einen aus dem Schlaf kitzelt und man hellwach der Stille lauscht. Der Augenblick des Sonnenuntergangs an einem einsamen Strand bei sanftem Wellengang und leisem Meeresrauschen. Oder die Stimmung, die einen überwältigt, wenn man beim Klang von Kirchenglocken an einem strahlend blauen Ostermontagmorgen sein Neugeborenes aus dem Krankenhaus zum Auto trägt, um es gemeinsam mit seiner Frau in sein wohlbereitetes Zuhause zu bringen. Wohl dem, dem solche Momente beschert sind und der genau dann bereit dazu ist, spontan und in Stille sein ganz eigenes, inneres Fest zu feiern …!

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, …

… dass der Beginn eines neuen Jahres bereits von den alten Babyloniern um etwa 2.000 v. Chr. gefeiert wurde. Diese legten den Jahresbeginn auf den Frühlingsanfang. Dabei feierten sie das neue Jahr elf Tage lang. Den 1. Januar als Neujahrstag legten die Römer im Jahre 153 v. Chr. fest. Zuvor galt der 1. März als Jahresbeginn. Da der Amtsantritt von neuen Konsuln jedoch am 1. Januar stattfand, bestimmte man diesen Termin als neuen Jahresbeginn. Darüber hinaus wurde auch der römische Gott Janus an diesem Tag gefeiert. Zu seinen Ehren gab es allerlei Feste und abergläubische Bräuche.

Hätten Sie gewusst, …

… dass der Geburtstagskuchen aus einer Tradition im antiken Griechenland stammt. Damals huldigten die Griechen nach einem alten Brauch der Göttin Artemis (Göttin der Jagd, des Waldes und die Hüterin der Frauen und Kinder) zu deren Ehrentag mit einem Honigkuchen, der rund war. Auf diesem Kuchen waren Kerzen. Diese sollen magisch gewesen sein und Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Diese Kuchen wurden dann auf Altare gestellt und von den Griechen angebetet.

Denke daran, Wegmarken zu feiern, während du dich auf die Strecke vor dir vorbereitest.

Nelson Mandela

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Hätten Sie gewusst, …

… dass der Ursprung des Sprichworts „Bier auf Wein - das lass sein“ daher stammt, dass der Wein damals ein privilegiertes Getränk der Oberen und Herrscher war. Einfache Arbeiter konnten sich den Wein damals nicht leisten und mussten daher auf Bier zurückgreifen. Wenn man es also geschafft hat, statt Bier nun Wein trinken zu können, dann hat man einen sozialen Aufstieg erreicht. Einen Abstieg hingegen stellte es dar, wenn man nun statt Wein Bier trinken musste. Daher wird davon abgeraten, Bier nach Wein zu trinken.

Hätten Sie gewusst, …

… dass das Wort Konfetti im 18. Jahrhundert entstanden ist. Damals war Konfetti eine Süßigkeit mit der sich vorrangig in Italien die maskierten Karnevalisten bewarfen. Man überzuckerte damals Mandeln und Nüsse und zu Karnevalsveranstaltungen wurde das Konfetti (italienisch = confetti) dann in der Menge verteilt. Es handelte sich hierbei also um ein Konfekt (feine Zucker- und Backwaren).


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Hätten Sie gewusst, …

… dass das Sprichwort „Da steppt der Bär“ auf den mittelalterlichen Sprachgebrauch zurückgeht. Damals war das Leben (vor allem auf dem Land) sehr hart. Es gab kaum Abwechslung vom harten Arbeitsleben. So war es ein Highlight, wenn der Jahrmarkt oder Wanderzirkusse durch das Land zogen. Diese brachten Bären und anderen wilden Tieren Kunststücke bei. So ließ man sie oftmals zu Musik tanzen. Somit war dann nicht nur der Bär los, sondern „es steppte der Bär“. Die Zuschauer waren davon immer begeistert und grölten, applaudierten und tanzten mit. Die Stimmung war also ausgelassen gut und so sagt man heutzutage, es steppt der Bär, wenn irgendwo ausgelassene Stimmung herrscht.

Hätten Sie gewusst, …

men. Das ‚Mögen‘ ist das Vergnügen, das das Tier hat, wenn es seine Belohnung erhält.

Hätten Sie gewusst, …

… dass sich das Belohnungssystem im Laufe des Lebens verändert. Dies zeigen Studien von Jean-Claude Dreher und Karen Berman, welche beobachteten, dass bei jüngeren Probanden die Aktivität im präfrontalen Cortex mit steigender Dopamin-Ausschüttung zunahm. Bei den Älteren beobachteten die Forscher den gegenteiligen Effekt: Je höher der Dopaminspiegel, desto weniger aktiv war der präfrontale Cortex. Es scheint, als ob der Neurotransmitter im Alter seine Wirkung verfehlt – und ältere Menschen Verlangen und positive Erwartungen möglicherweise nicht mehr so intensiv erleben wie in jüngeren Jahren.

… dass immer mehr Menschen auf sich achten und gesund leben wollen. Und das nicht nur durch vegetarische Ernährung und Yoga. So oder so – da passt das Zellgift Alkohol einfach nicht mehr rein. Der Trend, bewusst auf Alkohol zu verzichten, nennt sich „sober curiosity“. Dazu gibt es in vielen Städten auch schon Partys. DJs legen auf, es wird getanzt, mit allem was dazu gehört – und ganz ohne Alkohol. Falls auch du gern mal alkoholfrei feiern willst, liegst du also voll im Trend.

Hätten Sie gewusst, …

Hätten Sie gewusst, …

… dass der Bundespräsident besondere Jubiläen ehrt. In- und ausländischen Bürgerinnen und Bürgern, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, gratuliert er zur Vollendung des 100. und des 105. Lebensjahres sowie zu jedem folgenden Geburtstag. Ehepaaren gratuliert der Bundespräsident aus Anlass des 65., 70., 75. und 80. Hochzeitstages.

… dass laut Studien der Universität Wien zwei verschiedene Belohnungssysteme existieren. Unterschieden werden diese in das „Wollen“ (engl. „Wanting“) und „Mögen“ (engl. „Liking“), welche biologisch gesehen getrennt voneinander arbeiten. Das fand man an Versuchen mit Mäusen heraus. Das ‚Wollen‘ steht für den Aufwand, den das Tier betreibt, um eine bestimmte Belohnung zu bekom-

… dass Studien des Neurologen Kent Berridge von der University of Michigan zeigen, dass Dopamin für das Verlangen und die Motivation nach Aktivitäten verantwortlich ist. Nicht aber für die Belohnung an sich. Somit ist er der Neurotransmitter der Belohnungserwartung. Für das Freudegefühl sind jedoch vielmehr die körpereigenen Opiate, wie beispielsweise das Endorphin Oxytocin, zuständig.

Hätten Sie gewusst, …

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BUCH TIPP

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Achtsam morden

Dreiteilige Romanserie von Karsten Dusse

M

it der Worklife-Balance des Rechtsanwalts Björn Diemel ist es nicht weit her. Darunter leidet nicht nur sein Job und seine Stimmung, sondern auch seine Ehe und die Beziehung zu seiner Tochter. Also nötigt ihn seine Frau, sich zu einem Termin bei dem Psychologen Joschka Breitner anzumelden. Fortan bestimmen Achtsamkeitsgrundsätze sein weiteres berufliches und privates Leben, was ihm beim Umgang mit seinen sehr speziellen Mandanten hilft. Im Milieu mafiöser Großkrimineller beweist er sich als souveräner Entscheider und lässt in achtsamer Gelassenheit einige Clanmitglieder ganz entspannt über die Klinge springen. Der Kopf der kriminellen Bande haucht sein Leben auf denkbar grausame Weise im Kofferraum eines Autos aus, das Diemel – eigentlich als Fluchtfahrzeug gedacht – als Todesfalle nutzt, ohne den emotionalen Pfad der Achtsamkeit auch nur eine Sekunde zu verlassen. Innerlich aufgeräumt und gelassen avanciert er zum heimlichen Clanchef und befreit sich mit viel Finesse aus aussichtslos erscheinenden Situationen. Achtsam morden ist die Geschichte eines bewussten und entschleunigten Mordens, der längst überfällige Schulterschluss zwischen Achtsamkeitsratgeber und Krimi, vor allem aber ein origineller Unterhaltungsroman. Der große Erfolg seiner Romanpremiere hat Karsten Dusse zur Fortsetzung der Geschichte inspiriert. Auch in Teil zwei „Das Kind in mir will achtsam morden“ und Teil drei „Achtsam morden am Rande der Welt“ werden die Regeln der Achtsamkeit streng verfolgt. In der zusammenhängenden Geschichte begleiten den (ehemaligen) Anwalt Björn Diemel die grundlegenden Fragen des Daseins, wie zum Beispiel „Was ist der Sinn des Lebens?“ oder „Welches Verhältnis habe ich zum Tod?“. Anders als bei den meisten Menschen ist seine Antwort darauf oft mörderisch und blutig. Und doch handelt er achtsam, ist gedanklich am Ort des Geschehens und geht gelassen mit neu auftretenden Problemen um. Auch die Romanfortsetzungen lassen nichts an sprachlicher Originalität, sarkastischem Humor und intelligent gestrickten Geschichten vermissen. Karsten Dusse bietet auch weiterhin einen echten Lesespaß ...

Leseprobe:

Der massige Russe wirkte fast wie ein verschrecktes Kind, als er in den Kofferraum seines eigenen Wagens kletterte. „Und gleich sehe ich Dragan?“, fragte mich Boris. „Gleich siehst du Dragan“, beruhigte ich ihn. Im Einklang mit mir selbst schloss ich den Kofferraum. Wertungsfrei und liebevoll. Achtsam eben. Ich setzte mich hinter das Steuer von Boris‘ Auto und startete den Motor.

©Ann Kristin Brücker

Karsten Dusse ist Rechtsanwalt und seit Jahren als Autor für Fernsehformate tätig. Seine Arbeit wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis und mehrfach mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet sowie für den Grimme-Preis nominiert. Sein Debütroman »Achtsam morden« und die Fortsetzung »Das Kind in mir will achtsam morden« schafften es an die Spitze der Bestsellerlisten.

Ich war zufrieden. Auch wenn ich gelogen hatte. Boris würde Dragan nie wiedersehen. Jedenfalls nicht in diesem Leben. Denn Dragan war seit einer Woche tot. Boris allerdings würde nicht sterben. Ich hatte das Morden satt. Irgendwann musste auch mal gut sein. Für Boris hatte ich mir mit Sascha eine andere Lösung ausgedacht … (der Beginn aus Roman II: Das Kind in mir will achtsam morden).

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KOLUMNE

Im März 2020 durfte Martin Scharff Königin Silvia von Schweden anlässlich einer Charity Gala bekochen I Foto Christof Sage

30 Jahre Racket Center Nußloch und 10 Jahre Martin Scharff im Schloss Heidelberg … gemeinsam feiern wir! von Martin Scharff

E

s ist in diesen Tagen sicher nicht immer leicht, darüber nachzudenken, ob man den eigenen Geburtstag oder das Familienfest feiern sollte. Aber wenn nicht in diesen Zeiten, wann dann? Zum Leben gehört für mich das Feiern dazu. Es bedeutet Geselligkeit, Austausch mit anderen Menschen und vor allem Lebensfreude. Und feiern wir nicht unweigerlich im Moment auch unsere Freiheit und unseren Frieden? Doch was braucht der Mensch, um glücklich feiern zu können? Für mich als Privatperson, aber auch als Koch ist natürlich immer wichtig, mit wem ich feiere, wo ich feiere und natürlich was es zum Essen und Trinken gibt. Schon als Kind, aufgewachsen im gastronomischen Betrieb meiner Mutter in Dinkelsbühl, habe ich mich dafür interessiert, was in die Töpfe rein kam und wie es dann fertig auf dem Teller aussah. In unserem Gasthaus wurden viele

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Er ist nicht nur mit Leib und Seele Koch, sondern auch Musiker I Foto PR

Feste gefeiert und mein Bruder und ich waren immer mittendrin. Nach meiner Kochausbildung durfte ich eine prägende Zeit beim besten Koch Deutschlands, bei Harald Wohlfahrt, erleben. Durch ihn habe ich gelernt – zum Beispiel bei der Bambi-Verleihung, dass man auch für 600 Gäste gut kochen kann. Bei den vielen Events, die ich bekochen durfte, ob bei der Berlinale, bei zahlreichen Hochzeiten oder meinem eigenen Veranstaltungen in den letzten zehn Jahren im Schloss Heidelberg, stelle ich mich auf jede Feier stets individuell ein. Denn jede Feierlichkeit hat ihren besonderen Charakter und drückt auch den Gästen ihren ganz eigenen Stempel auf. Meine Gäste sollen das Vertrauen haben, dass ich aus jeder Feier das Beste aus ihrem besonderen Feste mache. Ich durfte auch immer wieder Feste für Prominente ausrichten. Da war die tolle Hochzeitsfeier von Schauspieler Erdogan Atalay, bei der sein Kollege Tom Beck ein Ständchen


gesungen hat. Oder der 50. Geburtstag von Fußballlegende Mario Basler oder die Gala zum Besuch von Königin Silvia. Jedes Fest braucht seinen besonderen Rahmen, die passende Unterhaltung und das perfekte Essen. Ich liebe es, bei meinen Events, wie im letzten Jahr bei „Queen at the Castle“, in die Gesichter meiner Gäste zu blicken. Es macht mir Spaß zu beobachten, wie gut sich meine Gäste unterhalten fühlen und wie sie sich am Essen erfreuen. Manchmal frage ich mich aber auch: Muss man Feiern erst erlernen oder ist vielleicht gar nicht jeder zum Feiern geeignet? Uns Köchen steckt es jedenfalls im Blut. Daher feiern Köche miteinander auch in einer gewissen Intensität. Köche wollen immer die ganze Bandbreite auskosten. Ob aber das „Fest zum Fest“ wird, hängt nicht nur von den Ansprüchen des Gastgebers ab, sondern meiner Meinung nach spielt auch die dazugehörige Musik eine Riesenrolle. Das Ambiente ist ebenso wichtig – hier haben wir im schönen Schloss natürlich einen großen Vorteil. Und beim Essen muss die Qualität stimmen. Das kann die Currywurst genauso gut wie das Sternemenü liefern. Für alle diese Zutaten, egal mit welchen Ansprüchen, sorge ich immer. Und behaupte daher mal ganz frech, dass ich über die Region hinaus der beste Zeremonienmeister für gelungene Feste bin. Zu meinem 10-jährigen Jubiläum im Heidelberger Schloss biete ich Ihnen viele tolle Gelegenheiten zum Feiern. Besonders und erst recht in diesen schwierigen Zeiten.

10 Jahre Heidelberger Schloss Gastronomie

Der in Dinkelsbühl geborene Martin Scharff ist Gründungsmitglied der Vereinigung Jeunes Restaurateurs d’Europe. Nach seiner Kochausbildung genoss er eine prägende Zeit bei Harald Wohlfahrt und holte sich den weiteren Feinschliff u. a. bei Jörg Müller auf Sylt, im La Table in der Spielbank Hohensburg sowie im Guarda Val in der Lenzerheide. Mit nur 26 Jahren erhielt er als Erster seiner Zunft einen Michelin-Stern, mit dem er über 30 Jahre lang konstant ausgezeichnet wurde. Sein Können durfte er 16 Jahre lang als gastronomischer Direktor der Berlinale unter Beweis stellen sowie als Jury-Mitglied nationaler und internationaler Kochwettbewerbe. Seit nunmehr zehn Jahren arbeitet und lebt Martin Scharff am romantischsten Ort Deutschlands. Als Unternehmer betreibt der 58-Jährige die Heidelberger Schloss Gastronomie & Events und ist für das gesamte kulinarische Angebot im Schloss Heidelberg verantwortlich. In den historischen Räumen der bekannten Schlossruine bietet er vom Imbiss bis zur gehobenen Gastronomie alles für den Tagesgast. Mit seinem Bankett-Team richtet er Events, Hochzeiten, Caterings und Firmenveranstaltungen aus. In seiner Schlossweinstube serviert er eine unkomplizierte, aber feine Geschmacksküche mit Klassikern, die kreativ und modern interpretiert werden.

Im Innenhof des romantischen Schlosses wird auch 2022 wieder gefeiert. Foto: Paul Gärtner

Jubiläumsprogramm 2022 25. Mai

Küchenparty mit 6 Frühlingsgängen und Hautnah-Konzert von Valentin L. Findling

4. Juni

Menüs im Backhaus und in der Schlossweinstube zur ersten Schlossbeleuchtung

5. und 6. Juni

Pfingsten feiern auf dem Schloss mit großem Pfingstbuffet

15. Juni

Küchenparty mit 6 Frühlingsgängen und Hautnah-Konzert von Valentin L. Findling

1. Juli

Open Air Special mit Queen und Special Guests (Open Air Restaurant im Schlosshof)

9. Juli

Schlossbeleuchtung mit Theaterkonzert & Menü (Open Air Restaurant im Schlosshof)

22. Juli

Open Air Special mit Simon & Garfunkel Tribute meets Classic (Open Air Restaurant im Schlosshof)

3. September

3. Schlossbeleuchtung mit 5-Gang-Menü (Open Air Restaurant im Schlosshof)

13. bis 15. Oktober

James Bond Night mit Freddy Wonder Combo

Ab 24. November

ABBA at the Castle – große Tribute Show mit Moderation & Menü

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ZWISCHENRUF „FKK“ – neu interpretiert Über Floskeln, Kommunikationen, Konventionen von Dr. Reinhold Miller

M

ein Beruf und meine Berufung als Beziehungsdidaktiker bestanden zeitlebens darin, Menschen bei ihrer Art zu kommunizieren – vorwiegend im schulischen Umfeld – unterstützend zu begleiten. So haben im Laufe meiner Karriere etwa 40.000 Personen an meinen Kommunikationsseminaren teilgenommen und vermutlich auch mindestens eines meiner insgesamt 17 Bücher zu diesem Thema gelesen. Kurzum: Mein berufliches Streben galt dem gelingenden Miteinanderreden. Was mich persönlich betrifft, ist ein gutes Gespräch mein größtmögliches inneres Fest. Die digitale Kommunikation hat uns das Schreiben „abgenommen“. Immerhin – auch in E-Mails kann man in einen konstruktiven, sprachlich angemessenen Schriftwechsel eintreten. Wie sehr die Handschrift und das Bewegen eines Schreibstifts die Gehirnentwicklung prägen, ist sehr gut erforscht. Also wissen wir: das fehlt! Nun aber dominieren Twitter, SMS, WhatsApp u. a. den Austausch zwischen Menschen. Statt Worte schickt man sich „Emojis“: Weinende und lachende Gesichter … Noch immer sind das Sofaliegen und Fernsehen des Deutschen Hobby Nummer eins. Ob anstelle des TV Geräts ein Tablet auf dem Schoß liegt, sei dahingestellt. Wenn ich der Kommunikation im heutigen Fernsehprogramm folge, sehe ich mich in meiner Ansicht bestätigt. Ich bedaure sehr, dass viele Menschen dadurch zunehmend ihre Kommunikationen, sowohl nonverbal als auch verbal, eingeschränkt und reduziert haben. Dabei spielen sie im gesamten Leben eine bedeutsame Rolle, vor allem auch, wenn FEIERN angesagt ist, in dem besonders das Miteinander „Zur Sprache kommt“: Ferien, freie Tage (in Abgrenzung zu den Arbeitstagen); Festtage…, die also durch und durch kommunikativ sind (wobei auch das Alleinfeiern durchaus Sinn macht, dann aber mittelbar durch Alkohol, Konzertbesuche oder Naturerlebnisse). Zum FEIERN gehört auch das Gefühl der FREUDE. Saure Gurken haben höchstens auf dem Tisch Platz, aber nicht in den Gesichtern in denen man die Freude wahrnehmen kann.

2828RCRC Premium 2/2022 Premium 2/2022

Und auch da gibt es nicht nur kommunikativ Erfreuliches (von stiller Freude bis Ausgelassenheit), im Miteinander auch Konventionen (von Gewohntem bis grenzenlosen Überraschungen) – und sogar Floskeln, die alles andere als FREUDE zeigen:

„Ich freue mich“,

heißt die Floskel, die man anwendet, wenn man ungern eine Einladung annimmt; sich für ein unbrauchbares Geschenk bedankt; einem Unsympathen begegnet oder von ihm ein „Auf Wiedersehen“ zu hören bekommt; dem arroganten Vorgesetzten gratulieren muss. Am meisten fällt mir diese Floskel bei Moderator/-innen auf: * Herr Markus Lanz sagt ca.15 bis 18 mal während einer Sendung: „Ich freue mich, ich freue mich sehr …“ Zuerst pauschal in der Vorankündigung; dann an alle Beteiligten, meist wiederholend; am Schluss wieder einzeln und zu allen Teilnehmenden. Und blickt auf seine Notizen mit einer Mimik, die keine Spur von Freude erkennen lässt, eher einem Ablesen einer Anwesenheitsliste gleicht und lediglich pure Routine ist. * Frau Anne Will begrüßt ebenso die Anwesenden, während dessen sie ohne Blickkontakt zu den Beteiligten Ihren Anmoderationstext abliest und zwischendrin: „Ich freue mich …“ einschiebt. Dieser Satz ist emotionslos wie bei einer Kassiererin im Supermarkt. … Und die sogar auch dann ihre Freude mitteilen, wenn das Thema wahrlich unerfreulich, schmerzlich oder negativ besetzt ist. Wer sich alles auf mich freut: „Freut mich, Sie zu sehen.“ (Ausnahmen sind möglich): mein Friseur, der Bäcker, die Frau am Obststand/am Kiosk, die Kassiererin, der Briefträger, die Zeitungsfrau (für Sie alle zahlenmäßig vielleicht von 20 bis 100 Personen – und mehr: Da lacht das Herz oder ist ermüdet).

Die Floskel als routinierter Kontakt

Ich jedenfalls FREUE mich aus ganzem Herzen über die grandiosen 30 Jahre Wirkungspraxis des RC, gratuliere heftig und wünsche ihm FEIERN, die allen FREUDE bereiten.


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CHARGED WITH PASSION. Digitalisierung, zukunftsweisende Technologien und Fortschritt haben wir uns ebenso auf die Fahne geschrieben wie Tradition, familiäre Werte, Nachhaltigkeit und Vertrauen. Das ist es, was uns als wachsendes Familienunternehmen ausmacht. Wir bleiben nicht stehen, sondern entwickeln uns für Sie und mit Ihnen stets weiter. Mit unseren fünf Standorten sind wir in der Metropolregion Rhein-Neckar Ihr Ansprechpartner zu allen Fragen und Wünschen rund um die Marken BMW, BMW i, BMW M und MINI.

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KARRIERE

Das Physiotherapie-Studium als Schlüssel für neue Behandlungswege von Eva Mayer

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ückenschmerzen, Gangbeschwerden, neurologische Erkrankungen: Immer mehr Menschen gehen zur Physiotherapie und der Wunsch nach individuellen Behandlungskonzepten steigt. Um die Physiotherapie diesen immer komplexer werdenden Anforderungen anzupassen, ist die Forschung und Akademisierung in dieser Disziplin unabdingbar: Nur so können Behandlungsmethoden optimiert und Behandlungserfolge wissenschaftlich nachgewiesen werden. Auch die Krankenkassen fordern diese wissenschaftliche Evidenz, um Physiotherapie als Maßnahme weiterhin anzuerkennen und zu bezahlen.

Praktisches Lernen und evidenzbasierte Therapie

Die SRH Hochschule Heidelberg hat diesen Trend früh erkannt und bietet seit 2010 den Bachelor-Studiengang Physiotherapie an. „Wir waren deutschlandweit der erste akkreditierte grundständige Bachelorstudiengang und legen

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seither die wissenschaftliche Basis, die Physiotherapeut:innen benötigen, um evidenzbasierte Behandlungskonzepte zu entwickeln und in die Praxis zu implementieren“, sagt Maren Haselwander, Studiengangsleiterin. Dazu passt das einzigartige Studienmodell, nach dem an der SRH Hochschule Heidelberg gelehrt wird: Beim sogenannten CORE-Prinzip (Competence Oriented Research and Education) steht der Erwerb von Kompetenzen im Vordergrund des Lernens, praktische Erfahrungen sind das A und O. „Im Studienalltag achten wir deshalb besonders auf Praxisorientierung und die aktive Beteiligung von Studierenden an Forschungsprojekten“, ergänzt Haselwander.

Partnerschaft zwischen Hochschule und Racket Center

Um die Verzahnung von Studium und Praxis in der Physiotherapie zu stärken, besteht zwischen der SRH Hochschule Heidelberg und dem Racket Center

Nußloch eine enge Partnerschaft. Die Patient:innen des Racket Center profitieren dabei von der wissenschaftlichen Expertise und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Studierenden wiederrum haben damit die Möglichkeit, schon während des Studiums Berufspraxis in Form von Praktika zu sammeln. Bei guter Leistung übernimmt das Racket Center Absolvent:innen des Studiengangs auch in Festanstellung, wie bspw. den mittlerweile langjährigen Mitarbeiter Benjamin Schauer.

Physiotherapie – ein Berufsfeld voller Vielfalt

„Als Physiotherapeut im ZAP (Zentrum Aktiver Prävention) des Racket Center habe ich die Möglichkeit, die Patienten während des gesamten Prozesses zu begleiten: vom ersten Befund und der Besprechung über die Durchführung und Begleitung der therapeutischen Maßnahmen bis hin zu Hilfestellungen für das eigenständige Training“, sagt Benjamin



Schauer. Für sein Praktikum während des Studiums kam er im Frühjahr 2016 erstmals ins Racket Center und half dort u. a. bei der orthopädischen Vor- und Nachbereitung von OPs oder bei der Erstellung individueller Trainingspläne mit. Noch vor Abschluss seines Physiotherapie-Studiums an der SRH Hochschule Heidelberg wurde ihm eine feste Stelle als Physiotherapeut angeboten, die er seit fünf Jahren mit viel Freude ausübt. „Es ist ein sehr vielfältiger Job, weil jede Behandlung individuell auf den jeweiligen Menschen abgestimmt sein muss. Man kann nicht einfach „Schema F“ anwenden, sondern muss kritisch hinterfragen, wissenschaftlich nach der besten Lösung suchen und so eine fundierte Behandlungstechnik entwickeln“, so Schauer. Für diese Arbeitsweise habe ihn das Studium an der SRH gut vorbereitet, denn „es wurde einem nichts vorgekaut“. Das eigenständige Erarbeiten von Lösungswegen und die Kompetenz der Reflexionsfähigkeit helfen ihm in der alltäglichen Arbeit.

Physiotherapeut Benjamin Schauer auf der KGG-Fläche des Zentrum Aktiver Prävention

Heute betreut Benjamin Schauer selbst Praktikant:innen und gibt sein Wissen gerne weiter: „Physiotherapie bedeutet immer neu zu recherchieren, sich weiterzubilden und direkt am Menschen zu arbeiten. Dieser Verantwortung muss man sich bewusst sein. Umso wichtiger ist es mir, die Praktikantinnen und Praktikanten in ihrem eigenverantwortlichen Handeln zu stärken, damit sie ihr akademisches Wissen in der Praxis anwenden können.“

Career Time – Racket Center sucht weitere Talente!

Nachwuchskräfte wie Benjamin Schauer sind für das Racket Center essenziell. „Unsere Patientinnen und Patienten erwarten von uns hohe Qualitätsstandards, die wir nur mit gut ausgebildetem Personal erfüllen können“, erklärt Matthias Zimmermann, Geschäftsführer des Racket Center Nußloch. „Wir sind deshalb sehr dankbar über die Kooperation mit der SRH Hochschule Heidelberg, denn wir kennen die Qualität der Studierenden.“ So wird das Racket Center auch bei der diesjährigen Career Time, der Karrieremesse der SRH Hochschule Heidelberg, teilnehmen, um mit potenziellen Nachwuchskräften in Kontakt zu kommen.

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Bachelorstudiengang Physiotherapie (B.Sc.) an der SRH Hochschule Heidelberg Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.) und staatliche Anerkennung zum Physiotherapeuten/zur Physiotherapeutin Dauer: 7 Semester I ECTS: 210 ECTS Modell: Vollzeit-Studium Start: Wintersemester (jeweils zum 01.10.) Infos: www.srh-hochschule-heidelberg.de/bachelor/physiotherapie


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GSM PRAKTIKUM

Ehemalige, aktuelle & zukünftige Praktikanten kommen zu einem Badmintonspielfest zusammen von Amelie Fischer, studentische Praktikantin GSM

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m Februar und März dieses Jahres endete das Praktikum von fünf Praktikant/-innen – Carolin Kohlenberg, Kevin Schmidt, Dominik Maly, Helen Baus und Luis Fuchs. Schnell ist ein halbes Jahr vergangen, in dem viel gelernt werden durfte, auch dank der Hilfe und Geduld von Kolleg/-innen und Mitgliedern. Gerade richtig in das Team eingelebt, stehen bereits die neuen Praktikantinnen – Marie Tinter, Amelie Fischer und Rebecca Bäuerle – bereit. Mit dem „GSM Praktikumskonzept“ im Racket Center wird jungen Studierenden aus Berufsakademien, Fachhochschulen und Universitäten mit sportwissenschaftlichen und/oder betriebswirtschaftlichen Studiengängen die Möglichkeit geboten, einen Einstieg in die Sportmanagementbranche zu

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finden. Im Mittelpunkt des Praktikums steht die individuelle Förderung und Entwicklung der Studierenden. Ziel dabei ist es, sie frühestmöglich in den Bereich des Sportmanagements zu integrieren und sich durch ihre individuellen Kompetenzen in dem Netzwerk der Sportbranche wahrnehmbar zu machen.

Das Praktikum bereitet die Studierenden durch die zahlreichen Projekte und Veranstaltungen des Racket Centers ausführlich auf einen Berufseinstieg in der Sportmanagementbranche vor. Dabei steht ihnen jederzeit ein Betreuer zur Seite, der die Praktikanten als Mentor fachlich und persönlich unterstützt. Auch durch die enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erfolgt eine Beratung bei der Suche nach Themen für Abschlussarbeiten oder weiteren Prak-

tika. Die regelmäßigen Praktikumskolloquien und Meetings schaffen für die Praktikanten eine Austauschmöglichkeit, die ihnen dabei hilft, sich und ihre Leistung stets zu reflektieren. Außerdem umfasst das Praktikum die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Events. Insbesondere der MLP-Cup, ein Weltranglistentennisturnier oder die Racketlon German Open sind große und spannende Projekten. Nicht ohne Grund erhielt die GSM mbH die Auszeichnung für das beste Praktikumskonzept. Auch wenn die Auszeichnung schon ein Jahrzehnt zurück liegt, wird das Konzept stetig verbessert und angepasst. Neu eingeführt in das Konzept wurde ein „get together“ von ehemaligen, aktuellen


und zukünftigen Praktikant/-innen und Mitarbeitern. Mit einem Badmintonspielfest im Racket Center feierten wir den Abschied der aktuellen, das Wiedersehen der ehemaligen und die Begrüßung der zukünftigen Praktikant/-innen. Neben der Möglichkeit, sich untereinander austauschen zu können, stand vor allem die Freude am Spiel im Vordergrund. Nach dem ersten Aufeinandertreffen der 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer startete ein lockeres Einspielen. Nicht nur der Körper wurde dabei aufgewärmt, sondern der Austausch und das Kennenlernen untereinander erfolgte in einer lockeren Atmosphäre. Anschließend wurden die Teams ausgelost und jeder startete hoch motiviert und voller Ehrgeiz in das Turnier. Gespielt wurde im Doppel, im RoundRobin, also „Jeder-gegen-Jeden“. Nach 2 Stunden und einigen sehr spannenden und knappen Spielen war der Gewinner des Turniers nur noch Nebensache für die Teilnehmer, da Spaß und Freude am Spielen überwogen.

mal die Gelegenheit sich mit ehemaligen Praktikanten auszutauschen und gemeinsame Erfahrungen zu diskutieren und zu teilen.

Nach Turnierende trafen sich alle „Generationen“ bei einem Aperitivo nach italienischer Art, mit verschiedenen Getränken und Snacks im hauseigenem Restaurant Marea. Hier bot sich noch-

Am Ende des Tages waren sich alle Generationen darin einig, das Badmintonspielfest zu wiederholen und fest in das Praktikumskonzept zu etablieren. Den ehemaligen Praktikant/-innen war es

eine Freude wieder im Racket Center zu sein und ehemalige Kolleg/-innen wiederzusehen, die aktuellen Praktikant/ innen behalten einen unvergesslichen Abschluss in Erinnerung und die zukünftigen Praktikant/innen haben schon einen guten Anschluss gefunden und Einblicke in die Werte der Unternehmenskultur erhalten.

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KINDER FÖRDERUNG

„Bewegtes Lernen“ – Ein Lese- und Bewegungstag für Kinder der 4. Grundschulklassen

von Helen Baus, studentische Praktikantin ZAP Prävention & Fitness

W

elche Bedeutung hat körperliche Bewegung für das motorische und intellektuelle Lernen sowie die Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern? Diese Frage drängt, im Lichte von Übergewicht und Bewegungsarmut, Verweildauer vor Bildschirmen aller Art und mangelnder Fähigkeit zur Aufmerksamkeitssteuerung, immer mehr ins Bewusstsein unserer Gesellschaft. Was muss getan werden, um letztlich die Zukunftschancen unserer Jüngsten in einer sich rasant verändernden Welt zu verbessern? Besonders im Grundschulalter entwickeln Kinder beim ungerichteten und freien Spielen sozial-kognitive, emotionalaffektive und psycho-motorische Fähigkeiten. Diese drei Aspekte bestimmen die Persönlichkeitsentwicklung und damit die Bildungschancen von Kindern.

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Unter sozial-kognitiven Kompetenzen versteht man die Fähigkeit, nonverbale und verbale Reize zu erkennen, diese zu interpretieren und deren Auswirkungen, im Hinblick auf die Beziehung zu seinen Mitmenschen, einschätzen zu können. Mit emotional-affektiven Kompetenzen ist der Umgang mit eigenen und fremden Emotionen gemeint. Es geht darum, die eigenen Emotionen zu reflektieren, Aufmerksamkeit auch unter affektiven Einflüssen zu lenken und Empathie gegenüber Mitmenschen zu entwickeln. Besonders wichtig hierbei ist die Ausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins. Psycho-motorische Kompetenzen ermöglichen, körperliche Bewegungen – sei es im Alltag oder im Sport – auch unter Druckbedingungen zielgerichtet und sicher auszuführen.


Dem freien, ungerichteten Spielen in einem kindgerechten Rahmen kommt im Kindesalter besondere Bedeutung zu. Dadurch werden die Grundfähigkeiten ausgebildet, auf die im späteren Verlauf einer sportlichen Entwicklung spezifische Fertigkeiten – z. B. der Schlag im Tennis, der Wurf beim Basketball oder auch die Technik beim Hürdenlauf – aufsetzen. Das Toben, Spielen und freie Üben in verschiedenartigen Spielsituationen erlaubt es Kindern, ihre Bewegungskompetenzen in der Interaktion mit ihrer Umwelt, individuell zu erkunden und zu entwickeln. Lernzwänge und Wettkämpfe sind hier fehl am Platz. Der Schlüsselsatz für das Schaffen eines spielerischen Rahmens lautet: Hingabe statt Ehrgeiz. Wenn die Bewegungsfreude im Vordergrund steht und Ängste jeglicher Art konsequent vermieden werden, steigern sich Wachsamkeit, Aufmerksamkeit und Motivation. Für die Bildung so genannter motorischer Engramme, also dauerhafter struktureller Veränderungen im Gehirn bzw. konkret im Motocortex, sind dies unabdingbare positive Einflussfaktoren. Die Lernforschung kann zeigen, dass dies beim kognitiven Lernen genauso ist, und – noch viel mehr: motorisches und kognitives bzw. intellektuelles Lernen bedingen einander in positiver Weise. In den Grundschulen wird folglich nicht nur der Lehre von Mathematik oder Deutsch eine hohe Bedeutung zugeschrieben, sondern auch dem Sport und dem Bewegungslernen. Zumindest sollte es so sein …! Wie könnte denn ein Schultag aussehen, der die Hirnaktivität, die Aufmerksamkeit und die geistige Aufnahmefähigkeit „sprudeln lässt“? Darüber haben sich Frau Sabrina Krennrich-

Böhm (WSB Steuerberater Heidelberg) und Herr Dr. Martin A. Dunker (SCHLATTER Rechtsanwälte Steuerberater PartG mbB) gemeinsam mit Frau Jutta Kempf (Buchhandlung Kempf Nußloch) und Sportpädagogen des Turniersportvereins Racket Center e. V. Gedanken gemacht. Daraus entstand das Konzept „Bewegtes Lernen“ im Rahmen eines „Lese- und Bewegungstag für Kinder der 4. Grundschulklassen“ aus Nußloch, Leimen und Sandhausen. Viertklässler aus mehreren Grundschulen werden am Donnerstag, den 14. Juli im Racket Center mit einer Viet Vo Dao Eröffnung begrüßt. Ein sportlicher Parcours und ein Tanzangebot füllen die „bewegten Pausen“ zwischen den Buchlesungen namhafter Kinderbuchautoren aus unserer Region. Mit dabei: Juliane Kayser mit „Malchen und die vergessene Zeit“, Silke Schellhammer mit der Kinderbuchreihe „School of Talents“ und die Bekannte Autorin und Schreibwerkstattleiterin Dr. Andra Liebers aus Heiligkreuzsteinach. Lesen und Bewegung sind für die kindliche Gehirnentwicklung wie das Wasser und die Sonne für die Blätterbildung von Pflanzen. Die Herausforderung für alle Beteiligten wird es sein, sich in den Bann ziehen zu lassen von den abwechslungsreichen Angeboten und der kreativen Stimmung an diesem ganz besonderen Schultag. Wenn die Kinder – aufgeladen mit dem Drang nach Bewegung und dem Wunsch nach spannenden Buchgeschichten – glücklich und motiviert ihren Weg nach Hause antreten, hat dieser besondere Leseund Bewegungstag sein Ziel erreicht!

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MITGLIEDER BEFRAGUNG Ihre Meinung zählt – wenn Sie uns diese mitteilen … Persönliche Gespräche und regelmäßige Befragungen der Mitglieder sollen unsere Angebots- und Servicequalität in Ihrem Sinne sichern von Patrick Pfanne, ZAP Gesundheitsberater

W

as war es denn bei Ihnen? Die Empfehlung eines Verwandten oder guten Bekannten, eine Anzeige oder Postwurfsendung, der Blick auf unsere Internetseite oder der Besuch eines Vortrags im Rahmen unserer „ZAP Gesundheitslinien“? Mit welchen Erwartungen haben Sie sich dazu entschlossen, bei uns reinzuschauen? Ihr erster Kontakt mit einem Servicemitarbeiter am Empfang, das Ambiente des Hauses und das Gespräch mit einem Gesundheitsberater – all dies hat sich bei Ihnen zu einem „Bild“ geformt, stimmt´s? Wie sieht dieses Bild aus? Freundlich und farbenfroh? Was kommt Ihnen spontan in den Sinn, wenn Sie die Worte Racket Center, Zentrum Aktiver Prävention oder „ZAP“, Physiotherapie oder Rehasportverein ProAktiv Nußloch e. V. hören? Und vor allem: Welcher Mensch, dem Sie hier begegnet sind – Referent, Kursleiter, Gesundheitsberater, Trainer, Servicemitarbeiter – ist Ihnen in Erinnerung geblieben oder erfreut Sie, wenn Sie ihn bei uns treffen? Expertise, Problemlösung und Zugewandtheit – all diese Aspekte sind wichtig für den Service eines Gesundheitsdienstleisters. Das gilt besonders dann, wenn man sich selbst einen hohen Anspruch an die Dienstleistungsqualität auferlegt. Letztlich jedoch ist es Ihr ganz subjektives Gefühl, also das, was Sie spüren, wenn Sie an uns denken und sich an ein Erlebnis bei uns erinnern. Das gilt besonders für Ihr Empfinden bei Begegnungen mit unseren Teammitgliedern. Im direkten Kontakt zwischen Menschen lautet das Zauberwort für ein gutes Gefühl: Kommunikation! Nichts wiegt mehr als das persönliche Gespräch: der Austausch im Vorbeigehen, der Dialog auf der Trainingsfläche,

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ein Meinungsaustausch beim kühlen Getränk in unserer Gastronomie. Gerade die kritische Anmerkung hat eine wichtige Bedeutung, damit Ihr Anliegen berücksichtigt wird, Ihre Ideen ernst genommen und Lösungen für eventuelle Probleme gefunden werden. Wir können Sie nur immer wieder ermuntern: Kommen Sie auf uns zu, lassen Sie sich begleiten von fachkundigen und zugewandten Trainern und nehmen Sie Teil an unserem Bestreben, unsere Angebots- und Servicequalität fortlaufend zu verbessern. Und zwar: in IHREM SINNE. Um Ihre Mitwirkung bitten wir ganz ausdrücklich, wenn Sie in Ihrem E-Mail-Postfach unsere Bitte um Teilnahme an einer Online-Befragung finden. Ihre Antworten auf standardisierte Fragen können ein persönliches Gespräch nicht ersetzen. Für eine objektive und verlässliche Rückmeldung von unseren Mitgliedern aber sind ausgefüllte Fragebögen unabdingbar. Also: Wie bewerten Sie die Qualität … • … am Ende Ihrer Behandlung in unserer Physiotherapie? • … des Referenten eines Vortrags? • … der Kursleitung eines unserer Gruppenangebote und Sonderprogramme?

• … unseres Magazins RC Premium, unserer Internetseite sowie • … unserer Online-Kurse und videogestützten Trainingstipps, und • … unserer Angebote, Services und der persönlichen Begegnungen bei Ihrem regelmäßigen Training in unserem ZAP. Wir betrachten uns selbst als Kommunikationsunternehmen. Mit dieser Selbsteinschätzung wird ein Anspruch formuliert, dem wir als Team entsprechen möchten: Treffen wir immer den richtigen Ton? Fühlen Sie sich immer ernst genommen? Spüren Sie unser aufrichtiges Anliegen, dass es Ihnen bei uns gut gehen möge? Kurzum: hat Ihr Sport ein Zuhause …? Wenn es Ihnen gut geht, geht es auch uns gut. Ihr gutes Gefühl ist unsere Motivation und der Lohn für unsere Arbeit! In diesem Sinne bedanke ich mich für Ihre offenen Rückmeldungen, für Ihre Teilnahme an unseren Online-Befragungen und für Ihre Bereitschaft, uns bei unseren Qualitätsbestrebungen konstruktiv zu begleiten.


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Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

Pfiart eich und Auf Wiedersehen!

Nach fast 4 Jahren auf der Trainingsfläche und am Empfang geht für mich eine schöne und ereignisreiche Zeit im ZAP zu Ende. Jeder einzelne Kontakt, jedes einzelne Gespräch, jeder einzelne individuelle Trainingsplan und jeder Austausch mit Euch hat meine (Arbeits-) Zeit bereichert. Nun zieht es meine Familie und mich zurück in unsere alte Heimat Österreich – näher zu unserer Familie und näher zu den Bergen. Bis wir Anfang August umziehen stehen zwar noch viele Vorbereitungen an, aber ich werde sicherlich noch das eine oder andere Mal im ZAP zu sehen sein.

Endlich wieder Firmenveranstaltungen

Feierlichkeiten, Veranstaltungen, Treffs – der Verzicht in den letzten beiden Jahren durch Corona war enorm. Beziehungen wurden auf die Probe gestellt. Beziehungen, die auch über Jahre hinweg zu Unternehmen, Behörden und Praxen gewachsen sind und regelmäßig gepflegt werden. Umso erfreulicher begrüßten wir das Team der Villa Toskana aus Leimen im Racket Center, um ihnen ein kleines, aber begeisterndes Teamevent zu ermöglichen. Neben einem Workout in unserem ZAP, konnten die Kollegen und Kolleginnen bei einem Badmintonspiel ihren Teamgeist unter Beweis stellen. Unser Restaurant bot das perfekte Ambiente, um den Abend ausklingen zu lassen. Insofern: wir sind für Sie da! Wenden Sie sich an unser Racket Center Team und wir konzipieren für Sie eine Firmenveranstaltung, die Sie begeistert.

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In diesem Sinne verabschiede ich mich nun von Euch, liebe Mitglieder und Kolleg/-innen und bedanke mich herzlich für die schöne Zeit. Ich werde Euch vermissen und gerne mal zu Besuch kommen, aber ich freue mich auch auf den neuen Lebensabschnitt in der Heimat. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sage ich also Pfiart eich und Auf Wiedersehen, Ihre Barbara Stuhlberger


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THERAPEUTEN RAT Läuft bei Dir!?

Entstehung von Laufverletzungen, mögliche Prävention und Behandlung von Benjamin Schauer, ZAP Physiotherapeut

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oggen erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Es kann nahezu überall durchgeführt werden. Eigentlich braucht es nur Sportklamotten und Schuhe um startklar zu sein. Dabei ist der Laufsport viel mehr, als nur ein einfaches und kostengünstiges Mittel, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Er macht nach einem stressigen Tag den Kopf frei und entspannt. Das Gedankenkarussell kann für die Dauer des Laufes pausieren. Im besten Fall erlebt der Läufer sogar einen rauschähnlichen Zustand, das „Runner‘s High“, bei dem das Joggen ganz von selbst zu funktionieren scheint, Schmerzen unterdrückt werden und der Körper voll von positiven Gedanken und Gefühlen ist. Umso schwerer wiegen da durch Beschwerden verursachte Zwangspausen. Leider sind diese beim Laufsport keine Seltenheit. So schätzen nämlich wissenschaftliche Untersuchungen, dass pro Jahr ungefähr die Hälfte der Läufer aufgrund einer Verletzung am Bewegungs-

Übung: Kniebeuge

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apparat pausieren muss. Vor allem der äußere Hüftbereich, die Kniescheibe, die Knieaußenseite und die Achillessehne sind besonders oft betroffen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Verletzungen entstehen, was präventiv getan werden kann und welche Möglichkeiten es gibt, um nach einer Verletzung wieder in den Laufsport einsteigen zu können.

Wie entstehen Laufverletzungen?

Die meisten Beschwerden, die direkt mit dem Joggen zusammenhängen, entstehen nicht abrupt. Stattdessen entwickeln sie sich schleichend über einen längeren Zeitraum und kündigen sich zu Beginn nur leicht oder gar nicht an. In den meisten Fällen ist die Ursache eine Überlastung über längere Zeit, bei der die Trainingsintensität bzw. der Trainingsumfang die Belastbarkeit und Regenerationsfähigkeit des Körpers übersteigt. Das ist initial oft kein Problem. Zu ausgeprägten Problemen kommt es erst dann, wenn die Überbelastung über längere Zeit anhält.

Steigerung 1: Ausfallschritt

Und interessanterweise scheint sich das Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit nicht nur auf das Lauftraining selbst zu beschränken, sondern wird von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst. Bedrücken uns beispielsweise Alltagssorgen, bekommen wir nicht ausreichend Schlaf oder ernähren uns nicht ausgewogen, setzen wir unseren Körper erhöhtem Stress aus und schränken gleichzeitig die Fähigkeit zur Erholung signifikant ein. Umso wichtiger ist es, dass erste Anzeichen für ein Übertraining schnell erkannt werden, bevor ein ausgeprägtes Problem daraus wird. Vielleicht ist man etwas müder als normalerweise, der Körper ist träge oder Sehnen und Gelenke fühlen sich morgens nach dem Aufstehen etwas steif an. Auch kann es sein, dass die Leistung während des Trainings zu stagnieren oder sogar schlechter zu werden scheint.

Steigerung 2: Ausfallschritt mit hinterem Bein erhöht


Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es?

Glücklicherweise kann man einige Dinge tun, um das Risiko einer Laufverletzung zu reduzieren. Bei weitem die größte Wichtigkeit kommt hierbei dem Krafttraining der Beine und des Rumpfes zu. Zahlreiche Untersuchungen konnten immer wieder belegen, dass dadurch das Risiko einer Laufverletzung deutlich verringert wird und sich das Krafttraining außerdem positiv auf die Laufleistung auswirkt. Glücklicherweise muss solch ein Training nicht kompliziert sein und kann mit einigen Gegenständen des täglichen Gebrauchs ausreichend intensiv gestaltet werden. Beispielhaft ist hier ein Programm vorgestellt, das je nach individuellem Leistungslevel durchgeführt werden kann. Das Programm sollte zwei Mal pro Woche ausgeführt werden. Dabei sollte jede Übung dreimal absolviert (mit 30 bis 60 Sekunden Pause zwischen den Durchgängen) und so anstrengend gestaltet werden, dass ein moderates Brennen in der Muskulatur zu spüren ist. Sobald eine der hier gezeigten Übungen dieses Kriterium nicht mehr erfüllt, sollte sie über die Hinzunahme von Gewicht oder der dargestellten Progression gesteigert werden. Da wie bereits angesprochen Trainingsumfänge und -intensitäten eine weitere wichtige Rolle spielen, sollte man darauf achten, die Laufkilometer Schritt für Schritt zu steigern und genügend Erholungsphasen zwischen den Läufen ein-

Übung: Bridging

Steigerung 1: einbeiniges Bridging

Steigerung 2: einbeiniges Bridging auf Erhöhung

zuplanen. Auch sollte die empfundene Anstrengung im Auge behalten werden. Eine grobe Regel kann sein, 80 Prozent der Läufe so zu gestalten, dass man sich gerade noch so unterhalten, aber nicht mehr singen kann und nur die verbleibenden 20 Prozent in sehr schnellem Tempo zu absolvieren.

Stress und Sorgen auslösen und die Nachtruhe einschränken, sind schwerlich veränder- und planbar. In solchen Fällen ist es durchaus angebracht, die Strecke oder Intensität des geplanten Laufes etwas zu reduzieren.

Nun läuft das Leben leider nicht immer nach Plan. Unvorhergesehene Dinge, die

Eine einfache Möglichkeit ist außerdem, auf die bereits erwähnten ersten Alarmzeichen Acht zu geben und das Training entsprechend anzupassen.

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Übung: Abduktion mit gestrecktem Standbein

Steigerung 1: Abduktion mit gebeugtem Standbein

Steigerung 2: Abduktion mit gebeugtem Standbein + Widerstandsband

Was tun, um nach einer Verletzung wieder joggen zu können?

So hat die Pause zwar die akute Belastung reduziert, aber die symptomauslösenden Strukturen haben sich dadurch nicht verändert. Der nächste Lauf führt erneut zu Schmerzen und damit bei den Läufern zu Frust und Niedergeschlagenheit.

wieder an Belastung heranzuführen. Neben Kraft- und Beweglichkeitsübungen ist es unabdingbar, zusammen mit dem Läufer einen Stufenplan zu entwerfen, womit der Übergang zum Joggen in einer kontrollierten Art und Weise stattfinden kann. Dieser Prozess benötigt allerdings einige Zeit, denn wie bereits erwähnt, entstehen Laufverletzungen über einen längeren Zeitraum. Darum muss auch die Therapie oft viele Monate durchgeführt werden, bis die alten Laufumfänge wieder erreicht werden können. Und obwohl dieser Prozess langwierig und mit Rückschlägen verbunden sein kann, ist es wahrscheinlich, einen erfolgreichen Wiedereinstieg in das Laufen zu finden.

Dummerweise können nicht alle Verletzungen früh genug erkannt werden und so kann es vorkommen, dass durch Schmerzen das Lauftraining reduziert werden muss oder sogar gänzlich unmöglich wird. Viele Sportler erleben diese Phase als besonders belastend, da das körpereigene Anti-Stress-Mittel wegfällt und der bisher erreichte Trainingsfortschritt auf der Kippe steht. Initial wird dann oft versucht, die schmerzende Aktivität zu vermeiden und nach Symptomrückgang wieder mit dem Joggen zu beginnen. Unglücklicherweise ist dieser Versuch nicht immer von Erfolg gekrönt.

Übung: Wadenheben beidbeinig

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In solchen Fällen kann die Physiotherapie dabei helfen, Schmerzen zu reduzieren und Schritt für Schritt den Wiedereinstieg in das Lauftraining zu finden. Eine ausführliche physiotherapeutische Diagnostik der Bewegungsmuster, der Kraft und der Beweglichkeit sind essenziell, um ein geeignetes Rehabilitationsprogramm zu entwerfen. Dieses ist darauf ausgelegt, die schmerzenden Bereiche schrittweise

Steigerung 1: Wadenheben einbeinig

Steigerung 2: Wadenheben einbeinig + Zusatzgewicht (z. B. Rucksack mit Büchern)


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FIT & GESUND

Pilates – die perfekte Verbindung von Körper und Geist

von Sabine Schmidt, ZAP Kursleiterin und Tim Kramer, ZAP Gesundheitstrainer

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ilates ist heutzutage zwar vielen ein Begriff, doch was sich genau hinter dieser vielfältigen und besonderen Trainingsmethode verbirgt, wissen deutlich weniger. Häufig wird Pilates auch in einem Atemzug mit Yoga genannt, da der Geist bei beiden einen besonderen Stellenwert genießt. Doch gerade beim geschichtlichen Hintergrund sowie den Inhalten der beiden Kurse gibt es viele Unterschiede.

Was genau ist die Pilates Methode?

Die Pilates Methode ist ein umfassendes System von Übungen, die neben dem Training von Kraft, Koordination und Beweglichkeit auch die Konzentration fördern. Diese Übungsauswahl wurde von Joseph H. Pilates erstmals ausgearbeitet und umfasst klassischerweise 40 Übungen. Mittlerweile wurde Pilates bereits vielfältig weiterentwickelt, wodurch zahlreiche Pilatesrichtungen entstanden sind. Charakteristisch ist die stets kontrollierte und konzentrierte Bewegungsausführung. Die Qualität der Übungsausführung steht dabei immer über der Quantität. Durch das hohe Maß an Aufmerksamkeit, das während des Trainings der Atmung und den einzelnen Muskelgruppen zuteil wird, werden Körper und Geist gemeinsam beansprucht. Schon nach kurzer Zeit wird ein neues Körpergefühl entwickelt, die Haltung verbessert und das Körperzentrum, im Pilates auch Powerhouse genannt, gestärkt.

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Wie ist Pilates entstanden? Der Begründer der Trainingsmethode, Joseph H. Pilates, wurde 1883 in Mönchengladbach geboren. In seiner Kindheit litt er unter verschiedenen Erkrankungen, weshalb er sich schon früh dem Sport widmete. Daher war er stets auf die korrekte Ausführung fokussiert und stark an der Rolle der Atmung sowie der Wirkung des Geistes auf den Körper interessiert. Seine eigenen Methoden hat er sein gesamtes Leben lang weiterentwickelt, angefangen als Kriegsgefangener während des Ersten Weltkrieges und später in seinem eigenen Fitnessstudio in Amerika. Er selbst nannte sein Programm „Contrology“, was für die besondere Verbindung und Koordination von Körper und Geist steht. Warum sollten Sie Pilates machen? Pilates zielt auf ein systematisches Training des gesamten Körpers ab, stärkt durch die verschiedenen Übungsvarianten gezielt die Muskulatur, verbessert die Beweglichkeit und steigert die Selbstwahrnehmung. Besonders die Stärkung der Rumpfmuskulatur wirkt sich positiv auf die Haltung aus und kann Rückenschmerzen lindern und damit langfristig die Lebensqualität verbessern.


Wie können Sie mit Pilates beginnen? Haben wir bereits Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich doch direkt für einen unserer neuen Pilates Kurse im Zentrum Aktiver Prävention an und lernen Sie das Training kennen. Noch nicht ganz überzeugt? Dann melden Sie sich bei unserer Expertin für Pilates und langjährigen Kursleiterin Sabine Schmidt. Sabine hat nach vielen Jahren als Fitnesstrainerin eine neue Leidenschaft in der Pilates Methode gefunden und hat für Fragen und Wünsche rund um das Thema immer ein offenes Ohr für Sie. In ihren Kursstunden wird Sie ebenfalls immer auf die Hintergründe und Theorien von Pilates eingehen. Durch Ihre Erfahrungen als Kursleiterin kann Sie das Training für alle Leistungsstufen anpassen. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen und willkommen an einem Pilates Kurs teilzunehmen. Die Kurse werden bei gutem Wetter auch auf unserer neu eröffneten ZAP Außenfläche stattfinden. So können Sie die Bewegung direkt an der frischen Luft erleben. Seien Sie dabei und gehen Sie den ersten Schritt zu einem neuen Körpergefühl.

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HIDDEN DEVICE Hüftbeuger Training am Hüftpendel von gym80 von Timo Weilemann, ZAP Gesundheitsberater und Personal Trainer

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ückenschmerz ist immer noch Volksleiden Nummer eins. Etwa 80 Prozent der Deutschen leiden im Laufe ihres Lebens zumindest kurzfristig an Rückenschmerzen. Die Ursache ist häufig eine Immobilität der Hüfte und nicht selten spielt dabei der wichtigste Hüftbeuger des Körpers, der Musculus iliopsoas eine zentrale Rolle. Sein bisheriges Schattendasein ist völlig unberechtigt, denn schließlich hat er im Körper eine enorm wichtige Funktion. Ist der Muskel verspannt, können die Schmerzen bis in den Rücken ausstrah-

len, Beweglichkeit von Hüfte und Knie werden zudem eingeschränkt.

Ohne den Musculus iliopsoas läuft nichts, weder beim Sprinten noch beim Fußballspielen. Der M. iliopsoas ist der stärkste Beuger des Hüftgelenks. Er ist ebenfalls an der Aufrichtung des Rumpfes aus der Rückenlage beteiligt, da diese durch eine Beugung im Hüftgelenk erfolgt. Wäre er auf beiden Seiten gelähmt, ist eine Aufrichtung nicht mehr möglich! Zudem unterstützt er die Durchblutung und steuert die Zwerchfellatmung.

Grund genug also, dem Muskel mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Bewegungsmangel, übermäßiges Sitzen, ungünstiges Schuhwerk führen zu einer Verkürzung des Muskels. Aber es gibt Abhilfe. Neben der Kräftigung des M. Iliopsoas sind ein regelmäßiges Dehnprogramm oder Yoga- und PilatesEinheiten wichtige und sinnvolle Ergänzungen für das Trainingsprogramm.

Das Training am Hüftpendel

Die Kickmaschine von gym80 oder auch „Hüftpendel“ genannt ist ein Gerät mit dem effektiv die Gesäßmuskulatur, die Hüftbeugemuskulatur sowie die beinanziehende und -abspreizende Muskulatur trainiert wird. Bei der Nutzung der oben aufgeführten Trainingsmöglichkeiten am Hüftpendel, ist es wichtig, auf eine korrekte und aufrechte Haltung bei der Durchführung der Übungen zu achten. Durch verschiedene Einstellmöglichkeiten der Bewegungsamplitude lässt sich das Gerät individuell auf jeden Trainierenden anpassen, um somit die optimale Trainingsposition und den gewünschten Trainingsreiz zu erzielen. Die stufenlos höhenverstellbare Plattform dient zusätzlich zur optimalen Einstellung. Ergänzt wird das ganze durch zwei Haltegriffe auf jeder Seite. Für ein optimales Training des Hüftbeugers stellen Sie sich auf die höhenverstellbare Plattform und positionieren Sie diese so, dass der vordere, oberer Darmbeinstachel (Spina iliaca posterior superior) auf Höhe der Drehachse des Hüftpendels positioniert ist.

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Musculus psoas major

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Stellen Sie sich seitlich und hüftbreit auf die Plattform. Ihre Hände greifen die Haltegriffe damit der Oberkörper in eine aufrechte Position gebracht wird. Die Knieposition bleibt im Standbein leicht gebeugt. Nun stellen Sie das Pendel so ein, dass es senkrecht nach unten zeigt. Das Polster wird oberhalb des Knies angesetzt und fixiert.

Ursprung: Der M. iliacus entspringt an der Fossa iliaca, der Darmbeingrube. Die oberflächliche Schicht des M. psoas major hat ihren Ursprung an den Seitenflächen des 12. Brust- bis zum 4. Lendenwirbel und den dazugehörigen Bandscheiben. Die tiefe Schicht entspringt an den Querfortsätzen des 1. bis 4. Lendenwirbels.

Nun führen Sie das Bein bis auf Höhe der Hüfte nach oben. Hierbei achten Sie auf eine langsame und kontrollierte Bewegungsausführung. Unsere ZAP Gesundheitstrainer/-innen unterstützen Sie bei der richtigen Einstellung und Ausführung. Je nach Trainingsziel legt Ihr/-e Gesundheitstrainer/-in mit Ihnen die entsprechende Wiederholungszahl und die Anzahl der Sätze individuell fest.

Funktion: Die Muskeln des M. iliopsoas stellen die wichtigsten bei der Flexion, also der Beugung, des Hüftgelenks dar. Nur sie ermöglichen eine Beugung der Hüfte über 90 Grad. Zudem ist der M. iliopsoas bei der Außenrotation in der Hüfte aus einer Innenrotationsstellung beteiligt („Oberschenkel nach außen drehen“). Ersteres impliziert eine Beteiligung an der Aufrichtung des Rumpfes in Rückenlage. Außerdem ist er an der Lateralflexion, also der Seitenbeugung, der Lendenwirbelsäule beteiligt.

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Ansatz: Der M. iliacus setzt am Trochanter minor an, einem Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens. Auch der M. psoas major setzt hier zum Teil an, sein Ansatz erstreckt sich allerdings noch über den angrenzenden Bereich des Labium mediale der Linea aspera, einer longitudinal („von oben nach unten“) verlaufenden Knochenleiste des Oberschenkelknochens.

Sie haben noch weitere Fragen? Sprechen Sie mich oder unsere ZAP Gesundheitstrainer/-innen gerne auf der ZAP Fläche an oder schreiben Sie mir eine E-Mail an weilemann@zap-nussloch.de.

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ERNÄHRUNG

Feiern – Nur möglich mit Alkohol? von Vanessa Dietz, ZAP Ernährungsberaterin

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ohl kein anderes Genussmittel ist ein so selbstverständlicher Teil des Lebens – ja, des Alltags – wie Alkohol. Ein Glas Wein zum Abendessen hier, ein Feierabendbier da. Ist doch ganz normal, oder? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Alkohol schon immer mehr oder weniger Teil unseres Lebens war. Die alten Griechen und Römer tranken Wein, der mit Wasser vermischt wurde. Wer den Wein pur trank, galt damals schon als Säufer. Der Rauschzustand galt bei den Griechen ebenso wie bei den Ägyptern als besonderer Zustand, der den Kontakt zu einer höheren Welt ermöglichte. Manch einem mag es zwar nach übermäßigem Genuss so vorkommen, als befinde er sich in einer anderen Welt, doch letztendlich darf nicht vergessen werden, welche Folgen unverhältnismäßiger Alkoholkonsum haben kann.

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Darauf muss auch aufmerksam gemacht werden: Während sich heutzutage bereits auf Zigarettenpackungen Warnhinweise und Schockbilder etabliert haben, werden bald auch Hinweise zu gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf alkoholischen Getränken verpflichtend sein. Hierbei soll vor allem auf die Rolle von missbräuchlichem Alkoholkonsum in Bezug auf Krebserkrankungen verwiesen werden. Denn es ist kein Geheimnis: Alkohol erhöht das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen, wie etwa des Rachens oder der Speiseröhre. Und schon bei geringen Mengen sind Auswirkungen in Wahrnehmung und Reaktionszeit zu spüren. Doch gleichzeitig wird durch die Aufnahme von Alkohol mithilfe von Botenstoffen auch das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. In geringen Mengen wirkt Alkohol dadurch stimmungshebend, entspannend und angstlösend.

Das bringt uns zur Frage: Warum trinken wir Alkohol?

Beim Konsum von Alkohol werden Glückshormone wie Dopamin und Serotonin ausgeschüttet und unser Beloh-


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nungszentrum wird aktiviert. Wir fühlen uns gut. Genuss spielt ebenfalls eine Rolle, genauso der Aspekt des Gruppenzwangs oder weil es einfach dazu gehört. Oftmals werden alkoholische Getränke auch – bewusst oder unbewusst – als Bewältigungsstrategie herangezogen, um mit Stress zurecht zu kommen. Im Gegensatz zu manch anderen Kulturen wird Alkoholkonsum in Deutschland gemeinhin akzeptiert. Blickt man in andere Länder, so stellt man fest: Hier wird das Thema mit anderen Augen gesehen: In alkoholprohibitiven Kulturen, hauptsächlich islamischen Ländern, gilt sogar ein generelles Alkoholverbot. Alkoholexzeptionelle Kulturen lassen Alkohol nur bei klar definierten Anlässen in begrenzten Mengen zu. Hierzu zählt die jüdische Kultur. Letztlich gibt es noch die alkoholdeterminierten Kulturen, in denen viele Anlässe der Alltagskultur eng mit Alkoholkonsum verbunden sind wie Geburtstag, Hochzeit, oder Firmeneinstand. Auch Trunkenheit wird in einem gewissen Rahmen gebilligt, wie bspw. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Doch es gibt auch Menschen, die den Alkoholkonsum kritisch hinterfragen sowie diejenigen, denen alkoholische Getränke schlichtweg nicht schmecken. Das ist auch vollkommen in Ordnung, stößt in unserer Gesellschaft jedoch trotz der gesundheitlichen Vorteile dieser Einstellung häufig auf Unverständnis. Es ist auffällig, wenn man aus dem Raster fällt und den Konsum von Alkohol in Gesellschaft ablehnt. Es folgen oft Sprüche wie: „Wie du trinkst nichts? Ein Glas wird dir schon nicht schaden.“ Dabei ist Alkohol letztlich ein Zell- und Nervengift, weshalb die empfohlene Grenze bei Männern zwischen 20 und 24 g und bei Frauen zwischen 10 und 12 g Alkohol pro Tag liegen sollte. Zur Orientierung: In 250 ml Bier stecken ungefähr 10 g Alkohol – natürlich abhängig vom Alkoholgehalt der Biersorte.

Ein langfristiges Überschreiten der Empfehlungen kann zur Schrumpfung des Gehirngewebes und zu vermindertem Urteilsvermögen führen. Auch auf die Leber wirkt regelmäßiger Konsum schädigend. Bei der Verstoffwechslung von Alkohol in der Leber entsteht Acetaldehyd. Einerseits ist dieses für den Kater bei größerem Alkoholgenuss verantwortlich, andererseits ist dies auch das eigentliche Gift. Ab 40 Gramm Alkohol pro Tag – das sind 1 l Weizenbier oder 400 ml Wein – ist es wahrscheinlich, dass die Leber langfristig unter dem Alkoholkonsum leidet. Leberzellen werden nach und nach durch das Abbauprodukt zerstört und es kommt zunächst zur alkoholischen Fettleber. Da die Leber mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist, werden andere Stoffwechselfunktionen eingestellt. Hierdurch kommt es zur vermehrten Einlagerung von Fetten ins Lebergewebe. Bei anhaltendem Verzehr alkoholischer Getränke reagiert die Leber mit Entzündungen; man spricht dann von einer sogenannten Fettleber-Hepatitis. Das Endstadium wird schließlich als Leberzirrhose bezeichnet, die durch Zerstörung von funktionellem Lebergewebe und Funktionsverlust gekennzeichnet ist.

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Wie nun damit umgehen?

Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es auch bei Alkohol auf die Menge an. In gewissem Maß ist Alkoholkonsum in Ordnung und schließlich sollte man sich auch mal etwas gönnen. Solange der Konsum nicht zur Gewohnheit wird, muss er auch nicht schädlich sein. Im Übermaß kann er allerdings verheerende Folgen haben, nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für das Sozialleben. Auf gewissenhaften Umgang sollte deshalb vom Jugendalter an aufmerksam gemacht werden. Und auch im Erwachsenenalter schadet es nicht, sich mit den Auswirkungen des Genussmittels auseinanderzusetzen.

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GESUND & LECKER

Zutaten für eine Portion 150 g Zucchini 125 g Magerquark 50 ml Milch, 1,5 % Fett 40 g Mandelmehl, entölt 1 TL Leinsamen, geschrotet 1 TL Johannisbrotkernmehl 0,5 TL Backpulver 1 Priese Salz 1 Ei 10 Kirschtomaten

Dieses und weitere tolle Rezepte finden Sie in Ihrem individuellen figurscout Kochbuch.

HERZHAFTE ZUCCHINIWAFFELN

ZUBEREITUNG

1. Zucchini fein raspeln.

2. Das Ei mit der Milch schaumig schlagen, Quark und Zucchini dazugeben und mit einem Mixer gut verrühren. Beide Mehlsorten, Leinsamen, Backpulver und Salz hinzufügen und alles gut miteinander vermengen. 3. Waffeleisen erhitzen, mit Öl besprühen und aus dem Teig gold-braune Waffeln ausbacken (ca. 3 bis 4 Minuten).

4. Mit Tomaten garniert servieren.

1 Portion enthält ca.: 453 kcal I 18 g Kohlenhydrate I 53 g Eiweiß I 15 g Fett I 15 g Ballaststoffe

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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Racketlon German Open Vom 05. bis 07. August werden wieder der König und die Königin der Rackets gesucht

In diesem Jahr findet die 12. Auflage der IWT German Open im Racketlon vom 05. bis 07. August im Racket Center Nußloch statt. Nach zwei Jahren coronabedingter Turnierpause freuen wir uns, wieder viele begeisterte Racketspieler/ -innen bei uns auf der Anlage begrüßen zu dürfen. Racketlon ist eine Kombination aus Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis. Gespielt wird jeweils ein Satz bis 21 Punkte. Daher ist bei dieser Sportart vor allem Ausdauer und Vielseitigkeit gefragt. Anmelden kann man sich für verschiedene Alters- und Leistungsklassen. Somit ist dieser Wettbewerb nicht nur für die Profis der internationalen Szene interessant. Als Freizeitsportler oder Neueinsteiger haben Sie die Möglichkeit, gemeinsam mit der Weltelite des Racketlons an einem Ort zu spielen. Neben der Einzelkonkurrenz kann auch eine Doppelkonkurrenz gespielt werden. Wenn Sie keinen Spielpartner haben, wird Ihnen einer zugelost. Wird auf dem Platz noch um jeden Punkt gekämpft, steht ansonsten die Geselligkeit im Vordergrund. Z. B. gehört das traditionelle Beer-Pong-Turnier bei der abendlichen Players Party ebenfalls zu den Highlights des Events. Erleben Sie ein spannendes Sommerwochenende voller verschiedener Möglichkeiten! Die Anmeldung kann noch bis Sonntag, den 24. Juli erfolgen. Infos finden Sie unter www.racketlon-nussloch.de. Um Ihre Fertigkeiten vorher nochmal aufzufrischen, heißen wir Sie im Racket Center gerne jederzeit willkommen!

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Die Pfunde purzeln ...

Mitte Februar fand das erste Seminar des achtwöchigen Präventionskurses „figurscout – erfolgreich abnehmen“ unter der Leitung von ZAP Diätassistentin Vanessa Dietz statt. Wieder einmal haben unsere ambitionierten Kursteilnehmer/-innen gezeigt, was in acht Wochen bezüglich Gewichtsreduktion durch ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung möglich ist. Zusammen haben die 20 Teilnehmer/ -innen knapp 65 Kilogramm an Gewicht verloren! Aufgrund der Kombination mit Kraftund Ausdauertraining wurde so gut wie keine Muskelmasse und vorwiegend Fett abgebaut; im Mittel pro Teilnehmer/-in 3 Kilogramm. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann und motiviert am Ball zu bleiben.


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IM INTERVIEW

RALPH KÜHNL

„Das Gefühl des Gelingens, einfach einen guten Job gemacht zu haben, lässt mich innerlich feiern …“ Ralph Kühnl, Geschäftsführer RNF GmbH im persönlichen Gespräch mit Matthias Zimmermann

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B

ald ein Jahr ist vergangen, seit Ralph Kühnl und das gesamte Team des RNF im Racket Center zu einer gemeinsamen Feier zusammenkam – zu einer Abschluss- und einer Gründungsfeier gleichermaßen. Erfolgreich abgeschlossen wurde das Insolvenzverfahren, das RNF unter der Geschäftsführung von Ralph Kühnl durchlaufen musste. Die Umstände, die zur Insolvenz führten, waren für die Familie des RNF-Vorbesitzers, auch das muss Erwähnung finden, eine unfassbare Tragödie. Und dem Sender nahmen sie die wirtschaftliche Perspektive.

Lieber Herr Kühnl, mir persönlich ist der gemeinsame Abend mit Ihrem Team, dem neuen Gesellschafterkreis und den Beratern am 30. Juni vergangenen Jahres sehr gegenwärtig. Es war eine Feier, die sich dem besonderen Anlass als würdig erwies. Welche Erinnerung haben Sie daran? KÜHNL: Zunächst muss ich zugeben, dass ich eigentlich kein großer Partyfreund bin und nie gewesen war. Feierlichkeiten haben für mich persönlich einen vergleichsweise geringen Stellenwert. Daher sind Feiern eher seltene Ereignisse für mich. Umso mehr erinnere ich mich gut daran, dass ich – ganz ehrlich gesprochen – an diesem Abend tief ergriffen war. Das Zusammenkommen aller Beteiligten hat mich die Bedeutung des Ereignisses erst richtig spüren lassen. Es war der Abend vor dem Tag, an dem wir den Sendebetrieb hätten einstellen müssen, und das wohl endgültig, nach fast 40 Jahren, mit allen Konsequenzen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Stattdessen ist es gelungen, in einem Kraftakt und mit Rekordtempo die Rettung und Neugründung mit all den erforderlichen Formalitäten bis hin zur Eintragung der neuen Gesellschaft ins Handelsregister zu bewerkstelligen. Ich darf sagen: Ohne Manfred Lautenschläger wäre das alles so nicht möglich gewesen. Als Journalist sind Sie ja zuvorderst ein Mann der Fakten. Nüchternheit, Unaufgeregtheit und Sachlichkeit sind für diese Aufgabe unabdingbare Persönlichkeitseigenschaften. Nun erkenne ich in Ihrer Schilderung viel Emotionalität. Was bedeutet Ihnen RNF? KÜHNL: Das Jahr 2021 war mein 25-jähriges Berufsjubiläum. Ich habe als junger

In dieser Situation brauchte es einen Neuanfang. Mit Manfred Lautenschläger als Mehrheitsgesellschafter sowie Jens Merkel (WOB, Viernheim), Michel Schenk (Epicto, Edingen-Neckarhausen), Martina Nighswonger (GECHEM, Kleinkarlbach) und dem Racket Center Nußloch fand das RNF nicht nur Geldgeber, sondern Mitstreiter und Berater, die dem Regionalsender und seinem Team verbunden sind. Zu dem Gründungskapital der neuen Gesellschaft gehört neben Geld vor allem auch Vertrauen …!

Freiberufler beim Rhein-Neckar Fernsehen angefangen und bin nach zwei Jahrzehnten Geschäftsführer geworden. Doch anstatt einer Jubiläumsfeier drohte mir eine Trauerfeier. Es sah ganz danach aus, als ob ich derjenige sei, der RNF zu Grabe tragen muss. Das dritte Rettungsprogramm in wenigen Jahren hatte kaum Aussicht auf Erfolg, was nichts mit seinem Inhalt, sondern mit seiner Vorgeschichte zu tun hatte. Drei Insolvenzen in kurzer zeitlicher Abfolge sind ohne Zweifel ein Makel, der nicht gerade zur Vertrauensbildung beiträgt, da brauchen wir nicht drumherum reden … … und die unglücklichen Umstände gelten kaum als Begründung! KÜHNL: Richtig, es lässt sich in so einer Situation nur schwer argumentieren, weder mit den einschneidenden Maßnahmen einerseits, noch mit den technischen Fortschrittsinvestitionen andererseits oder mit unserer Moral, die wir in diesem Überlebenskampf über eine lange Zeit hinweg an den Tag legten. Die arbeitsreichen und nervenaufreibenden letzten Jahre hatten meinen Energiespeicher ziemlich ausgezehrt, auch das habe ich an diesem Abend deutlich gespürt. Und dann fand sich ein Kreis von Menschen zu einer Gesellschafterversammlung zusammen, die mir und unserem Team ein unglaubliches Maß an Vertrauen und Zuversicht vermittelte. So etwas hätte ich kaum zu hoffen gewagt und hat mich tief berührt. In einem kurzen Augenblick wurde mir auch emotional sehr bewusst, was mein Verstand längst wusste: Von diesem Abend an liegt nicht nur mein berufliches, sondern mein ganz persönliches Selbstverständnis darin, diesem enormen Vertrauen zu entsprechen und

mit voller Kraft weiter voranzumarschieren. In dem Moment, als die Gesellschaftsverträge unterschrieben wurden, hat mein Gefühlskarussell der vergangenen Wochen und Monate einen Höhepunkt erreicht. Und das hat man mir offenkundig auch angesehen! Das erinnert mich an die heute Journal Sendung mit Claus Kleber in den Tagen, als die Flüchtlingskrise 2015 ihren Anfang nahm. Während einer Moderation zitierte er die Lautsprecherdurchsage eines Busfahrers, der geflüchtete Menschen auf sehr herzliche Weise willkommen hieß. Seine Rührung war ihm deutlich anzumerken ... KÜHNL: … was ihm Sympathie einbrachte und auch Kritik. Tatsächlich bleibt diese Szene, als ihm vor laufender Kamera die Stimme wackelt, mit dem großartigen Nachrichtensprecher und Journalisten des ZDF stets verbunden. Er selbst gesteht ein, dass dies wenig professionell gewesen sei. Ich kann solch eine Situation durchaus nachvollziehen. Gerade in Zeiten wie den jetzigen muss der emotionale Filter schon sehr stabil sein, um die schrecklichen Nachrichten, die wir jeden Tag zu sehen bekommen, professionell verarbeiten zu können. Nachrichten von einem Krieg in sachlicher und nüchterner Weise zu verlesen, geht nicht spurlos an einem vorüber. Das macht was mit einem. Ich habe beinahe ehrfürchtigen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen, die direkt aus Krisengebieten berichten. Der Ukrainekrieg macht mich fassungslos. Und auch wir als vergleichsweises MiniRegional-TV sind immer mal wieder mit Nachrichten aus unserer Heimatregion konfrontiert, die es erforderlich machen, den „Profifilter“ dazwischen zu stellen,

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um den emotionalen Abstand zu wahren. Für mich gilt als Credo: Die Herzenswärme sollte man sich stets bewahren – ein kühler Kopf aber ist eine unabdingbare Voraussetzung, um journalistisch gut zu arbeiten. Was verstehen Sie unter guter journalistischer Arbeit und welches Verständnis von gutem Journalismus vermitteln Sie Ihrem Redaktionsteam? KÜHNL: Ich will Ihnen dazu ein Beispiel geben. Im Juni 2016 kam es im Viernheimer Kino zu einem Amoklauf mit Geiselnahme. Wir waren das erste Fernsehteam vor Ort. Polizei und Rettungskräfte waren in höchstem Alarmzustand. Aus der Nachricht, man rechne mit bis zu 50 Opfern und Verletzten, wurde einer dieser modernen Kettenbriefe, an deren Ende sogar etablierte Nachrichtensender und -magazine in ihren Social-Media-Kanälen verbreiteten, es hätte tatsächlich so viele Tote gegeben. Wir waren sehr bald die Einzigen, die sich dieser Schreckensnachricht entgegenstellten und gegen diesen Aufschrei, der quer durch die Medienlandschaft hallte, die sachliche Wahrheit vermeldeten. Fakt war schlussendlich, dass vierzehn Kinobesucher und vier Angestellte in die Gewalt eines bewaffneten 19-jährigen gerieten. Ein Sondereinsatzkommando stürmte das Kino, befreite die Geiseln und erschoss den Geiselnehmer. Das klingt anders als „50 Verletzte“ oder „50 Tote bei Geiselnahme in Viernheim“. KÜHNL: Genau, so ist es! Als es dann kurze Zeit darauf zu dem fürchterlichen Amoklauf im Münchner Olympiaeinkaufszentrum kam, haben wir die Berichterstattung darüber sehr fein beobachtet. In einer Redaktionssitzung haben wir dieses Ereignis gründlich und außergewöhnlich lange diskutiert. Wie wären wir vorgegangen? Wie hätte unsere Berichterstattung ausgesehen mit all den Live-Möglichkeiten und SocialMedia-Wegen, mit politisch motivierten Falschberichten, sensationsgierigen Schlagzeilen, gezielten Konfrontationen im Internet etc.? Wir erörterten, was wir eigentlich wollen und wer wir wirklich sein möchten. Gleichzeitig haben wir die Möglichkeiten abgesteckt, die uns unsere äußerst begrenzten Ressourcen gewähren und daraus abgeleitet, wer wir als

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Ralph Kühnl, geboren am 15. Oktober 1971, machte am Max-PlanckGymnasium in Ludwigshafen sein Abitur, bevor er an der Universität Gießen ein Studium in Geschichte, Politik und Fachjournalismus Geschichte aufnahm. Nach dem Wechsel an die Universität Mannheim (Geschichte, Politische Wissenschaften und Betriebswirtschaftslehre) absolvierte er an der Fernfachhochschule Riedlingen ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Als freier Mitarbeiter beim Mannheimer Morgen sammelte Kühnl erste Berufserfahrungen im Journalismus. Weitere Stationen seines beruflichen Werdegangs waren der Südwestrundfunk Mainz und die Redaktion Landesschau. Als Eishockeyspieler kam Ralph Kühnl in der Saison 1991/92 beim Mannheimer ERC auf vier Erstligaeinsätze als Stürmer. In den folgenden zwei Saisons stand er insgesamt 99-mal für den EC Bad Nauheim auf dem Eis, bevor er seine Karriere beendete und seinem Studium den Vorzug gab.

Ralph Kühnl ist Gründungsgesellschafter der CAPITOL Mannheim Betriebsgesellschaft mbH und engagierte sich bis 2018 ehrenamtlich als Pressesprecher der SG Leutershausen (Handball) und in der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Mannheim/Rhein-Neckar e. V. (GDCF MRN).

Bis heute ist das RNF seine berufliche Heimat – und mehr als das. 1996 kam er zum Rhein-Neckar Fernsehen und konnte sich mit seiner Erfahrung aus seiner Tätigkeit beim SWR-Fernsehen und seiner journalistischen Kenntnis von Mannheim und der Region dank sieben Jahren Mannheimer Morgen als freier Mitarbeiter etablieren, was ihm 1998 eine Festanstellung einbrachte. Heute, auch nach Jahren des unternehmerischen Existenzkampfs in einem äußerst schwierigen Marktumfeld, sieht Ralph Kühnl sich selbst dank der abwechslungsreichen Aufgaben in seiner beruflichen Wunschposition: Er gestaltet Beiträge zwischen 30 Sekunden und 30 Minuten, moderiert, interviewt und betreut die aktuelle Nachrichtenredaktion. Er recherchiert für nationale Sender und liefert Bilder, leitet eigene Sendungen, füllt sie mit Themen und trifft dabei viele interessante Menschen. Zu den ständig wechselnden Herausforderungen voller Spannung und Flexibilität leitet er darüber hinaus auch die Geschäfte des Senders. RNF überhaupt sein können. Im Lichte des unmittelbaren Vergleichs der beiden Ereignisse sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass uns bei der ViernheimBerichterstattung – im Gegensatz zu anderen, sehr etablierten Medien – nicht ein einziger Fehler passiert ist. Keine Fehler machen – das klingt, mit Verlaub, nach einem sehr bescheidenen Anspruch an die eigene Arbeit als Journalist und Hauptverantwortlicher einer Fernsehredaktion … KÜHNL: … könnte man meinen, wenn es sich so anhört, als würde ich mich auf die Position eines ressourcenknappen, regionalen und kleinen Privatsenders

zurückziehen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ich würde mir wünschen, dass Medienschaffende manchmal mehr Bescheidenheit an den Tag legen. Ich halte es für eine große Schwäche, der Versuchung anheimzufallen, im politischen Prozess mitspielen zu wollen, anstatt diesen aus professioneller Distanz redaktionell zu begleiten. Darunter verstehe ich eine erkennbare Trennung zwischen Meinung und Nachricht. Nachrichten sind Beschreibungen und Erläuterungen auf der Grundlage von Fakten. Dazu sind gründliche Recherchen, Plausibilisierungen und insofern eigenes Denken unabdingbar, trotz Zeitdruck und Schnelllebigkeit. Um genau zu erkennen, was


wirklich los ist, braucht es die Draufsicht. Dazu braucht es Abstand. Und Abstand zu halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, braucht Mut. Dagegen stehen Spekulationen und Geschwätzigkeit, was journalistisch meiner Überzeugung nach nun mal gar nicht geht! Und einfach nur von anderen abschreiben in dem Glauben, es wird schon stimmen, was insbesondere die Großen sagen, führt dann zu diesen medialen Kettenbriefen. Diese enden dann irgendwann in der Wiedergabe falscher Tatsachen. Genau das tut keiner Gesellschaft gut, weder der gesamtdeutschen noch der Bürgerschaft in einer Region. Die Regionalgesellschaft liegt nun mal nicht allein in unserem Sendebereich, sondern auch in unserem Verantwortungsbereich. Also, zu meinem Verständnis von gutem Journalismus – lassen Sie es mich bitte so formulieren, frei nach Rudolf Augstein: „Zeigen, was ist“! Bewegtbilder machen Nachrichten natürlich noch viel anschaulicher als ein gedruckter Text mit Foto. Worin liegen die besonderen Herausforderungen der Fernsehreportage und welche Möglichkeiten ergeben sich daraus, Menschen zu erreichen? KÜHNL: Wenn unsere Redakteure einen Sachverhalt recherchieren und einen Text dazu schreiben, geht die Arbeit erst danach so richtig los. In Recherchen fragen wir Menschen und sammeln Statements. Dann fangen wir Bilder und Originaltöne ein. Oft verschwindet

die Bereitschaft, eine Aussage vor der Kamera zu wiederholen. Daher wird viel Gesprächsarbeit geleistet, um das benötige Originalmaterial zu bekommen. Damit gehen wir ins Studio, schneiden, vertonen und erstellen aus mehreren Stunden Arbeit einen Beitrag von einigen Sekunden bis mehreren Minuten. Das ist der Aufwand für Bewegtbild-Formate, die natürlich auch mehr Möglichkeiten eröffnen. Sie unterstreichen Beschreibungen, Erklärungen und Botschaften des Beitrags mit bewegten Bildern und echten Statements. Natürlich möchten

wir damit Aufmerksamkeit erzeugen. Wir freuen uns über Zuwendung – von unseren Zuschauern, und auch von unseren Werbepartnern. Rückmeldungen zu erhalten, Wirkungen zu erzielen und gleichzeitig guten Journalismus abzuliefern, das ist es, was unsere Aufgabe so spannend macht. Aufmerksamkeit ist ein spannendes Phänomen (siehe RC Premium I/2022: „Mensch und Aufmerksamkeit“). Jeder Mensch – erst recht ein Medienschaffender – will wahrgenommen und aner-

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Das Rhein-Neckar Fernsehen (RNF) wurde 1983 gegründet – also unmittelbar vor dem Start des dualen Rundfunks in Deutschland – und ist damit Deutschlands ältestes privates Regionalfernsehen. Seinen Sendebetrieb nahm das RNF am 16. September 1986 auf und startete als sog. „Regionales Fensterprogramm“. 1994 übernahm Mitbegründer und Chefredakteur Bert Siegelmann als Alleingesellschafter das RNF vom bisherigen Eigner, der Mediengruppe Dr. Haas GmbH, zu der Tageszeitungen wie der Mannheimer Morgen, zahlreiche Regionalzeitungen und Medienbetriebe gehören. Im April 1996 erfolgte die Lizenzierung des Ballungsraum-TV „RNFplus“.

Nach dem Verlust des RTL-Regionalfensters Mitte 2017 baute das Rhein-Neckar Fernsehen sein OnlineAngebot, speziell die RNF-Mediathek, weiter aus. Der Verlust der Einnahmen aus dem RTL-Fenster konnte jedoch nicht kompensiert werden, sodass das Rhein-Neckar Fernsehen im Juli 2018 beim Amtsgericht Mannheim ein Insolvenzverfahren beantragte. Die Mediengruppe

kannt werden. Wie aber kann man sich der Sensationslust und dem bedingungslosen Streben nach Reichweite entziehen? KÜHNL: Die berühmte „Quote“, also die Zuschauerzahlen im Fernsehen, hat im Internetzeitalter noch mal eine ganz andere Dimension erreicht. Gerade in den letzten Jahren haben wir uns mit Livestream-Formaten und der RNF-Mediathek eine wachsende Geltung in der digitalen Welt erarbeitet. Der Druck und die Versuchung, alles Denken und Tun danach auszurichten, möglichst viele „Klicks“ zu erhalten, ist vorhanden, das muss man offen aussprechen. Allerdings ist Journalist zu sein für mich nicht nur ein Beruf, sondern ein Selbstverständnis. Dafür beanspruche ich für mich und für alle rechtschaffenden Kollegen die Pressefreiheit. Dieser Anspruch aber muss im Gleichklang mit der Einhaltung ethischer Standards stehen. Dazu gehört die Achtung vor der Wahrheit. … die mit der wachsenden Bedeutung des Internets und der sozialen Medien allerdings immer mehr mit Füßen getreten wird.

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Dr. Haas kündigte an, das Rhein-Neckar Fernsehen zu übernehmen.

Bereits nach neun Monaten, im September 2019 – in Zeiten der Weltfinanzkrise und einem wegbrechenden Werbemarkt – meldete die Dr. Haas Mediengruppe das Rhein-Neckar-Fernsehen erneut zur Insolvenz an. Zum Jahreswechsel 2019/20 fand sich in der Person von Andreas Schneider-Neureither (SNP SE) ein neuer Investor. Geschäftsführer der neu gegründeten RheinNeckar Fernsehen und TV-Produktion GmbH war weiterhin Ralph Kühnl. Die Landesanstalt für Kommunikation begrüßte es, dass RNF den Sendebetrieb fortsetzte und bestätigte die Unbedenklichkeit des Gesellschafterwechsels.

Völlig unerwartet starb Andreas Schneider-Neureither jedoch im November 2020, woraufhin das Rhein-Neckar Fernsehen im März 2021 zum dritten Mal Insolvenz anmelden musste. Am 25.06.2021 erfolgte beim Amtsgericht Mannheim die Eintragung des neuen Unternehmens ins Handelsregister.

KÜHNL: Wissen Sie, gelogen wurde schon immer. Außerdem, das muss man sich bewusst machen, erleben wir gerade einen Krieg, den wir übrigens auch als solchen bezeichnen dürfen, und da gilt: Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit. So weit, so gut – oder besser: so schlecht. Denn was sich des Weiteren verändert hat und was mich umtreibt, ist folgendes: Die Lüge ist zu einem beinahe üblichen Instrument der politischen Auseinandersetzung geworden. Man nennt das dann eben „alternative Fakten“. Dabei wird so getan, als wäre dies eine legitime Selbstverständlichkeit. Desinformation macht mich wütend, weil ich mich immer fragen muss, wo die blinden Flecken bei einem selbst liegen. Welcher Information darf man trauen, welche Quelle ist verlässlich, welches Medienorgan vertrauenswürdig? Dass es tatsächlich gelingen kann, die Öffentlichkeit eines Landes der Größe Russlands vom globalen Nachrichtenstrom zu entkoppeln und nur noch der politischen Propaganda auszusetzen, bringt mich vollends aus der Fassung. Ich hätte das so nie für möglich gehalten. Was also kön-

nen wir tun? Wir in der RNF Redaktion nennen die Antwort auf dieses Problem „ein festes Gerüst“. Natürlich ist es so, dass wir darauf angewiesen sind, gesehen zu werden: auf dem TV-Bildschirm im Wohnzimmer, im Livestream am PC oder in Newsportalen und Mediatheken. Es läge aber außerhalb unseres Gerüsts, würden wir Überschriften so reißerisch aufmachen, nur damit sie zu „Klicks“ führen oder Meldungen textlich so aufblasen, dass sie in Internet-Suchmaschinen ganz oben stehen. Wir wollen, dass in einer Überschrift bereits die News enthalten ist, die über den Inhalt informiert. Und wir lassen uns als Redakteure auch nicht sprachlich verbiegen, nur um den technischen Algorithmen zu genügen, die zu Reichweiten führen. Im Zweifel für die Qualität – darauf baut das, was ich unser Gerüst nenne. Was nicht in dieses Gerüst passt, sich dort nicht verankern oder einhängen lässt, gehört auch nicht in die Sendung. An dieser Stelle möchte ich sagen, wie froh und dankbar ich bin, dass unsere neuen Gesellschafter das genau so sehen!


Wenn es nicht – oder zumindest nicht allein – Reichweite und Resonanz sind, die ihren Erfolg ausmachen, was ist es dann? Oder anders gefragt: Was lässt Sie feiern? KÜHNL: Wie ich schon gesagt habe, freut es mich, wenn wir für eine Berichterstattung viel Aufmerksamkeit ernten und unsere Botschaft weite Kreise zieht. Tatsächlich aber ist es eher ein innerliches Fest für mich, wenn uns eine Sendung besonders gut gelungen ist und ich sagen kann: Das hätte jetzt kein anderer so hingestellt. Dazu muss man tief in einem Thema verankert sein und das Gefühl haben, genau das Richtige zu tun. Dieses Gefühl des Gelingens, einfach einen guten Job gemacht zu haben, lässt mich feiern. Ein herausragendes Beispiel hierfür hat allerdings nichts mit RNF zu tun, sondern mit der verrückten Idee, gemeinsam mit Thorsten Riehle und anderen Gesellschafterkollegen das Capitol in Mannheim aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken und wieder auf die Beine zu stellen. Wir haben uns damals in ein echtes Abenteuer gestürzt – und hatten Erfolg. Als 1998, also auch fast ein 25-jähriges Jubiläum, das Capitol mit einer fulminanten Eröffnungsver-

anstaltung wieder zu dem wurde, was das Traditionshaus jahrzehntelang war, erlebte ich einen dieser seltenen magischen Momente: einen einzigartigen, auf ewig bleibenden Abend und gleichzeitig eine großartige, stille Feier tief in mir drin. Sie haben also auf verschiedenen Feldern Erfolg gehabt, sich durchgesetzt, Widerstandskraft an den Tag gelegt, Mut gezeigt und das Gelingen erlebt. Im Eishockey groß und auch erfolgreich zu werden, gelingt nicht ohne Kampfeswillen, Teamgeist und die Bereitschaft, auch mal ordentlich einzustecken. Sind das Eigenschaften, die auch ihrer beruflichen Laufbahn zugutekommen? KÜHNL: Tatsächlich bin ich im Alter von 4 Jahren zum ersten Mal mit einem Schläger in der Hand auf dem Eis gestanden. Ich habe in jeder Altersklasse auf jeweils höchster Ebene gespielt. Das war damals der erste Jahrgang, der leistungssportlichen Strukturen unterworfen und konsequent auf Leistung ausgerichtet wurde. Da im Eishockey bekanntlich nicht mit Wattebällchen um sich geworfen wird, hat man sehr bald Kampfesmut und Durchsetzungswillen

im Blut. Hinzu kommt der Teamgeist, der im Eishockey einzigartig ist. Das hat mit der langen Zeit zu tun, die gemeinsam in der Umkleidekabine verbracht wird, bis man vollständig eingekleidet und wieder entkleidet ist. Der Zusammenhalt untereinander und der Einsatz füreinander ist einfach besonders. Gerade in den letzten Jahren waren diese, im Eishockeysport erworbenen Eigenschaften für den Fortbestand unseres Senders ebenfalls von ausschlaggebender Bedeutung. Enge Vertraute haben mich schon mal danach gefragt, warum ich so sehr am RNF festhalte, statt mir etwas Neues zu suchen und einfach mal was anderes zu machen. Ich selbst habe mir diese Frage nie gestellt …! „Aufgeben ist eben keine Option“ – womit wir wieder bei Manfred Lautenschläger wären, der seiner Biografie genau diese Überschrift gegeben hat. Ich bin mir sicher, mit Ihrer Haltung, Ihrem Team und der „Brüderschaft im Geiste“ hat RNF eine großartige Zukunft. Ich danke an dieser Stelle für Ihre Arbeit und für dieses mutmachende Gespräch.

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KOMMENTAR Warum konvertiert man innerhalb von drei Stunden vom Saulus zum Paulus?

Geschichte einer nachhaltigen Einstellungsänderung von Frank Merkel, Gründer und heute Aufsichtsratsvorsitzender der wob AG Kurzer Prolog

Im November 2020 klingelte mein Handy und mein langjähriger Kunde und jahrzehntelanger Freund Manfred Lautenschläger war in der Leitung. „Frank, was hältst du davon, dass ich als Investor beim Rhein-Neckar Fernsehen (RNF) einsteige?“ (Anmerkung: Dr. Andreas Schneider-Neureither war leider unerwartet verstorben und der Fortbestand von RNF war damit unklar). Meine sehr kurze Antwort war: „Nichts“. Warum so schroff? Nun, ich kannte RNF seit seiner Gründung, hatte damals die Haas Media GmbH beraten und das RNF in seinen Höhen und Tiefen beobachtet und wusste um die Herausforderungen, einen regionalen Fernsehsender hauptsächlich mit Werbeeinnahmen zu finanzieren. Damit war für mich die Sache erledigt und Weihnachten konnte kommen.

Zeitsprung

Auf Initiative von Matthias Zimmermann trafen sich am 18.3.2021 Ralph Kühnl, Geschäftsführer des RNF, Michael Schenk, Geschäftsführer von epicto, Matthias Lautenschläger und Matthias Zimmermann bei epicto. Ich wurde als kritischer Geist dazu eingeladen – und ging auch genau mit dieser Haltung in das Gespräch. Die Stimmung war angespannt – es stand nicht gut um RNF: Durch den Tod von SchneiderNeureither und ungeklärte Erbschaftssituationen war ein Regelbetrieb nicht mehr aufrecht zu halten. Ralph Kühnl schilderte – sichtlich bewegt – die Situation, aber auch, was ihn antreibt, warum er trotz einer drohenden dritten Insolvenz voll hinter RNF steht, an dessen Zukunft glaubt und warum er als leidenschaftlicher Journalist alles tun möchte, damit diese regionale Stimme nicht verstummt. Und: Warum er sich dem konstruktiven Journalismus verschrieben hat, und von einem Medium träumt, das die Metropolregion in all ihrer Attraktivität – von Sport über Kultur bis Unternehmertum, Wissenschaft und Freizeit – glaubwürdig repräsentiert. Voller Stolz stellte er auch die Studienergebnisse der Landesmedienanstalt vor, die in allen abgefragten Kriterien dem RNF Bestnoten bescheinigte. In diesem Moment machte es bei mir „Klick“ und ich wurde ein RNFler.

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Warum der Sinneswandel?

Eine längere Geschichte! Die wob hatte Anfang der Nullerjahre den Pitch für die Kommunikation des Rhein-NeckarDreiecks gewonnen. Mit der Kommunikationsidee „Chancenreich“ hatten wir die Jury überzeugt. Zwei Jahre nach dieser Entscheidung war die Kasse des Vereins leer – die Unternehmen hatten andere Sorgen – die Dotcom-Blase war 2001 geplatzt, zwei Flugzeuge hatten 9/11 die Zwillingstürme in New York zerstört, Irak und Afghanistan Krieg folgten und Deutschland befand sich mal wieder in einer Rezession. Am 31.3.2003 „feierten“ wir mit Frau Edelgard Seitz, der


Wir gratulieren

dem Racket-Center

Nußloch

zum 30. Jubiläum! Folgt uns @rnf_de auf Instagram

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Geschäftsführerin des Rhein-Neckar-Dreiecks, und anderen Protagonisten das Ende der Zusammenarbeit. Das RheinNeckar-Dreieck war Geschichte. Im Juni 2003 folgte ein Brandbrief von Eggert Voscherau an alle Politiker der Region mit der Aufforderung, nicht nur für das Rhein-Neckar Dreieck zu kämpfen, sondern für die Vision von etwas Größerem. Denn ihn bewegte die Sorge um die Attraktivität der ganzen Region als zukunftsfähigen Standort für Unternehmen. Weitsichtig erkannte er, dass kein Unternehmen allein für die Stärke einer Region stehen kann, sondern dass das nur in einem Verbund aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik funktioniert. Am 28.4.2005 war es so weit: Die Europäische Metropolregion Rhein-Neckar war geboren.

Mediale Wahrnehmung ist existenziell

Das Rhein-Neckar Fernsehen unter der Leitung von Bert Siegelmann engagierte sich von Anfang an, als Regionalmedium diese Attraktivität in bewegten Bildern sichtbar zu machen – mit viel Anerkennung und spürbaren Erfolgen. Allerdings beschnitt der Verlust der RTL-Lizenz im Jahr 2016 die Möglichkeiten des Engagements. Damit fehlte eine wichtige Stimme, die das Gesicht der Region prägte. Insgesamt acht Jahre durfte ich mich selbst für eine Region einbringen, die ich großartig finde und deren Stärken und

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Potenziale viel zu wenig im Bewusstsein der eigenen Bürger verankert sind. Alle Guerillakämpfer wussten schon: „Wer die Medien hat, hat die Macht“ – nur heute sind es nicht mehr nur die klassischen Medien wie Zeitung, Funk und Fernsehen, sondern mehr und mehr die digitalen Kanäle – mit allen Vor- und Nachteilen. Kriege werden mittlerweile auch medial geführt und Fake News werden in einem erschreckenden Maße professionalisiert. Daher ist seriöser, faktenbasierter Journalismus wichtiger denn je.

Der Kreis schließt sich

Und damit schließt sich der Kreis und der Grund, warum ich mich selbst seit 18.3.2021 ehrenamtlich für RNF und seine Zukunft einsetze, wird mehrdimensional: Diese Region hat es mehr als verdient, damit alles, was sie aus- und besonders macht, auch sichtbar wird. Dazu aber braucht es neben den seriösen regionalen Tageszeitungen auch ein Bewegtbildmedium, das die Brücke schlägt vom klassischen Mediennutzer des linearen Fernsehens zum Digital Native, der sich die Welt mehr oder weniger nur noch mobil per Handy oder Tablet betrachtet. Zeit meines Berufslebens beschäftige ich mich mit Medien und bin tief überzeugt, dass es vor allem Macher mit Ethos braucht, die nicht nur ihren Beruf als Gelderwerb sehen,


Das heutige RNF.DE ist kein Investment von Manfred Lautenschläger und den anderen vier Gesellschaftern, sondern ein Bekenntnis zu einem – zeitgemäßen – Journalismus, der alle Kanäle seriös bespielt, und dabei auch das Schöne und Gute nicht vernachlässigt. Ein solches Medium kann nicht von ein paar gutwilligen Philanthropen am Leben erhalten werden, sondern braucht das Engagement einer ganzen Region. Die Unternehmen und hier vor allem die Big Player sind aufgerufen, an der Vision von Eggert Voscherau anzuknüpfen: Es geht darum, dass diese Region als starke und lebenswerte Region wahrgenommen wird und stolz ist auf sich selbst. All das beginnt mit einem positiven Blick auf das, was da ist – und einem Kritischen, auf das, was besser werden muss. Das heutige RNF baut auf den gewachsenen Stärken eines eingespielten professionellen Teams auf, das fundierten Journalismus beherrscht, eine hohe Existenzbekanntheit und beste Imagewerten vorweisen kann. In den letzten zwölf Monaten ist modernste Technik dazu gekommen, mit der exzellente Ergebnisse produziert werden können. Der Markenauftritt wurde runderneuert und neue Talente wurden ins Team aufgenommen. Beste Voraussetzungen, um voll durchstarten zu können.

RNF als Medium unserer Region

sondern als Berufung, um diese verwirrende Welt etwas transparenter zu machen, einzuordnen, kritisch zu hinterfragen, aber auch „die Kirche im Dorf lassen, wenn sie dort hingehört“, so mein Lieblingszitat von Ralph Kühnl.

Die Metropolregion Rhein-Neckar hat neben drei großen Tageszeitungen ein Bewegtbildmedium, dass all das in Szene setzen kann, was diese Region faszinierend, liebenswert, einzigartig macht. Konstruktiver, glaubwürdiger Journalismus ist heute wichtiger denn je, um Fake News und Manipulationen entgegenzuwirken. Diese Chance sollten alle Protagonisten erkennen, nutzen und durch Engagement unterstützen. Dann haben wir bis 2025 einen wichtigen Brückenbauer, um die Identität unserer Region zu stärken.

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FRAGEN ANTWORTEN FEIERN! Wie sehen Sie das, Herr Dr. Jörg Klingmann, Herr Dr. Heiko Hofstätter?

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Welche Bedeutung hat für Sie das Feiern?

KLINGMANN: Um es prägnant zusammenzufassen: eine große. Ein Leben ohne Feiern wäre doch sehr arm. Dabei möchte ich zwei Aspekte des Feierns unterscheiden. Feiern ist für mich zum Einen, der inneren Freude über einen besonderen Erfolg oder ein schönes Erlebnis Raum zu geben. Eine solche Feier zelebriere ich auch gerne mal für mich selbst bei einem guten Rotwein oder auf meinem Mountainbike mitten im Odenwald. Und zum Anderen sind da natürlich die gemeinsamen Feiern mit der Familie oder Freunden, sei es in Form eines guten Essens oder einer rauschenden Party. Es gibt kaum etwas Schöneres. Aber wichtig ist es natürlich auch, Maß zu halten und die richtigen Prioritäten zu setzen. Hier ist mein Motto ganz konservativ, erst die Arbeit und dann das Vergnügen, oder umgekehrt: Wer ordentlich arbeitet darf es auch mal ordentlich krachen lassen. HOFSTÄTTER: Das „Feiern“ ist der krönende Abschluss eines Tages, eines Projektes, eines Ereignisses oder einer bestimmten Lebensphase. Damit ist zumeist keine rauschende Party gemeint, sondern eine alltägliche Achtsamkeit. Ich versuche jeden Tag und seine Herausforderungen, jeden Augenblick und jede Situation zu feiern. Ich feiere meine beruflichen und privaten Aufgaben, meine Erfolge und auch meine negativen Erfahrungen, aus denen ich zu lernen versuche, ich feiere meine Geschäftspartner, Bekannte, Freunde und natürlich in erster Linie meine liebe Familie. Diese Einstellung und meine Sammlung an unzähligen positiven Erinnerungen und Momenten sind mein persönlicher Schatz, den ich sehr gerne mit lieben Menschen bei geplanten und spontanen Festen teile. Da kann es dann auch mal länger, laut und am nächsten Tag „schmerzhaft“ werden. Die Erinnerung an diesen Schmerz habe ich aber zumeist bis zur nächsten Feier vergessen.

Jörg Klingmann studierte in Heidelberg, Freiburg und Lausanne. Nach Referendariat und anschließender Promotion an der Universität Heidelberg zu einem Thema aus dem internationalen Vertragsrecht trat er 1995 in die Kanzlei ein. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet das Bau- und Immobilienrecht und das Vergaberecht. Die Klientel besteht überwiegend aus namhaften Unternehmen, Körperschaften des öffentlichen Rechts und internationalen Forschungseinrichtungen. Jörg Klingmann begleitet regelmäßig größere Projektentwicklungen und Immobilientransaktionen. Er steht ferner in ausgewählten Fällen für die Wahrnehmung gerichtlicher Tätigkeiten zur Verfügung. Dr. Jörg Klingmann ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Baurecht und der Arbeitsgemeinschaft Bank- und Kapitalmarktrecht im Deutschen Anwaltsverein.

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Heiko Hofstätter studierte in Mainz und Heidelberg und promovierte an der Universität Heidelberg. Im Juni 2001 trat er in die Kanzlei ein. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit schloss Heiko Hofstätter 2002 seinen Zweitstudiengang der Politikwissenschaften ab. Als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bank- und Kapitalmarktrecht im Deutschen Anwaltsverein ist Heiko Hofstätter in den Bereichen Bank-, Wertpapier- und Kapitalmarktrecht tätig und betreut überwiegend Mandanten im Bereich der Finanzdienstleistungen und Kapitalbeteiligungen. Als Fachanwalt für Strafrecht liegt ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit neben dem allgemeinen Strafrecht in der Bearbeitung von Fällen im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht sowie im Bereich Compliance. Dr. Heiko Hofstätter ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bank- und Kapitalmarktrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sportrecht.

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An welche Feier erinnern Sie sich am liebsten?

KLINGMANN: Nachhaltige Wirkungen hatten unzählige Abifeiern in Heidelberg und Umgebung vor nun bald 40 Jahren, die man rückblickend durchaus als legendär bezeichnen kann und aus denen Freundschaften fürs Leben hervorgegangen sind. Liebe Erinnerungen verbinden mich natürlich auch mit vielen Familienfeiern, wie etwa anlässlich der Geburten meiner beiden Söhne. Und auch einige nach hartem Kampf gewonnene Gerichtsprozesse haben wir in den letzten Jahren in unserer Kanzlei sehr ordentlich gefeiert. HOFSTÄTTER: Das ist eindeutig eine große Anzahl an Familienfesten, die in sehr vielen Fällen mit unseren verschiedenen Freundeskreisen kombiniert wurden. So hatten wir in den letzten Jahrzehnten sehr außergewöhnliche Weihnachtsfeiern, die allein einen Beitrag wert wären. Die Feiern zu den Taufen meiner lieben Töchter dürften noch einer erheblichen Anzahl unserer Freunde in lebhafter Erinnerung sein. Neben unzähligen spontanen und geplanten Zusammenkünften bei uns zu Hause, Geburtstags- und XY-Feiern, wird mein persönliches Highlight aber immer das rauschende und unvergessliche Fest zu meiner Hochzeit sein!

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Welche Anlässe zu Feiern wünschen Sie sich in der näheren Zukunft?

KLINGMANN: Ich bin ein spontaner Mensch nehme da was kommt. Glückliche private und berufliche Momente sind immer willkommen und erfahrungsgemäß sind ja oft die besten Anlässe für schöne Feiern diejenigen, die man gar nicht geplant hat. HOFSTÄTTER: Diese Gedanken mache ich mir nicht. Zu meiner Einstellung gehört es, so abgedroschen das auch klingen mag, die Feste so zu feiern wie sie fallen. Natürlich wünsche auch ich mir, dass meine Liebsten und ich selbst unsere neuen Lebensabschnitte gesund und glücklich erreichen und das auch feiern dürfen.

Standort Heidelberg SCHLATTER Rechtsanwälte Steuerberater

Kurfürsten-Anlage 59 69115 Heidelberg

Tel. 06221 - 9812-0 Fax 06221 - 9812-73

E-Mail: heidelberg@schlatter.law Internet: www.schlatter.law

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SICHER DAHEIM Angehörige sicher zuhause wissen

Das intelligente Hausnotrufsystem der Stadtwerke Heidelberg

E

in intelligentes Hausnotrufsystem der Stadtwerke Heidelberg sorgt für mehr Sicherheit zuhause: Eine App benachrichtigt im Notfall. So können ältere Menschen länger in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Im Jahr 2020 wohnten rund 60 Prozent der 70- bis 74-jährigen in Deutschland im Eigenheim oder in einer Eigentumswohnung, ähnlich viel sind es bei den 75- bis 79-jährigen und den über 79-jährigen. In den eigenen vier Wänden wohnen – ein schöner Gedanke auch im Alter. Damit dies so bleiben kann, sind viele ältere Menschen gewillt, auch ungünstigere Wohnbedingungen wie schmale Türen, steile Treppen oder enge Bäder in Kauf zu nehmen, was naturgemäß Risiken birgt. Denn ein Unfall ist schnell passiert und man ist auf Hilfe angewiesen. Auch gesundheitliche Einschränkungen führen dazu. Für Angehörige kann dies belastend sein, wollen sie doch ihre vielfach alleinlebenden Elternteile sicher und wohlauf in deren Zuhause wissen.

Sensoren melden Abweichung

Mit einem intelligenten Hausnotrufsystem lässt sich das bewerkstelligen. Bewegungssensoren erkennen dabei, wenn sich die alleinlebende Mutter oder der alleinlebende Vater ungewohnt lange in einem Raum aufhält, also nicht an ihnen vorbeikommen. Beispielsweise, wenn zur Mittagszeit der gewohnte Gang in die Küche zum Kochen nicht stattfindet oder morgens der ins Bad. Oder wenn generell lange Zeit keine Bewegung registriert wird. Dann erhalten Angehörige Nachrichten auf ihr Smartphone, die über die ungewöhnliche Situation informieren. Sie können dann umgehend Kontakt aufnehmen und fragen, ob alles in Ordnung ist.

Vorteil gegenüber dem klassischen Hausnotruf

Im Gegensatz zum klassischen Hausnotruf muss die alleinlebende Mutter oder der alleinlebende Vater dabei nicht selbst aktiv werden. Denn was ist, wenn der Notrufknopf nicht mehr gedrückt werden kann? Ein Hausnotrufsystem über Sensoren ermöglicht schnelle Hilfe, wo klassische Notrufsysteme an ihre Grenzen stoßen. So können Angehörige dafür sorgen, dass ihr Elternteil im Alter möglichst lange sicher im Eigenheim wohnen bleiben kann und nicht etwa in ein Seniorenheim oder eine ähnliche Einrichtung „umsiedeln muss“.

Voraussetzungen für das Wohnen in den eigenen vier Wänden

Mit der heidelberg SICHER DAHEIM-App können Angehörige jederzeit bei einer Meldung auf der Basisstation ihres Elternteils anrufen. Und auch dieser kann den Sohn oder die Tochter jederzeit ganz einfach über den Lautsprecher kontaktieren, falls das erforderlich sein sollte. In der App lassen sich individuelle Einstellungen vornehmen, etwa in welchen Situationen benachrichtigt wird und wann nicht.

Ein weiterer Vorteil: Die App kann kostenlos von beliebig vielen Angehörigen heruntergeladen werden. Installation und Wartung des Systems übernehmen die Stadtwerke Heidelberg. Es gibt weder Anschaffungskosten noch eine lange Vertragslaufzeit oder Kündigungsfristen – lediglich eine Mietgebühr, die von Pflegekassen bei Vorliegen eines Pflegegrads zudem mit 25,50 Euro bezuschusst werden kann. Fazit: Mit einem intelligenten Hausnotrufsystem können ältere Menschen in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben und ihre Angehörigen wissen sie in guter Obhut.

Weitere Information finden Sie auf der Website der Stadtwerke Heidelberg: www.swhd.de/sicherdaheim

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Immer mit der Familie verbunden – mit dem intelligenten Hausnotrufsystem, das Angehörige bei Abweichungen von Tagesroutinen alarmiert. Mehr unter swhd.de/sicherdaheim 69


WHO´S WHO Gäste in unserer Rubrik “Who´s Who” sind dem Racket Center in besonderer Weise verbunden.

So sind die folgenden Zeilen immer auch ein Ausdruck von Respekt und Verbundenheit für ein Engagement, um Ideen und Projekte zu entwickeln und voranzubringen. Jede Idee verwirklicht sich bekanntlich mit einem ersten Schritt! Weil wir uns an unsere Taten erinnern möchten und nicht an Dinge, die wir tun wollten. Ihre Offenheit und positive Lebenseinstellung verbunden mit ihrem Fachwissen wissen wir zu schätzen …

Sabrina Krennrich-Böhm

Partnerin, Steuerberaterin & Fachberaterin für Heilberufe bei WSB, Unternehmerin, Autorin, Referentin

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icher kennen Sie das – eigentlich haben Sie als naiver Teenie Ihr Leben ganz anders geplant: die Welt kennen lernen, unbeschwertes Singleleben, Freiheit, keine Kinder … und dann kommt doch alles ganz anders. So auch bei ihr – und das ist auch gut so.

Heute ist sie das zweite Mal verheiratet, hat mit ihrem Mann eine kleine Tochter, die ihr jeden Tag die Welt von Neuem zeigt, ihr ihre Grenzen aufzeigt und sie vor neue Herausforderungen stellt. Kurzum: Sie steht täglich im Spagat zwischen Beruf und Familienleben und dies mit dem stetigen Gefühl, es besser machen zu müssen. Eine moderne Supermama wie man sie sich heute so vorstellt.

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Doch sie ist immer noch hier – in der Metropolregion RheinNeckar! Hier ist sie aufgewachsen, verwurzelt und zu Hause. Die Menschen und nicht zuletzt auch ihre zahlreichen Kontakte verbinden sie mit der Region, die ihr am Herzen liegt. „Gerade durch die Coronazeit wurde uns allen bewusst, was tatsächlich im Leben wichtig und notwendig ist. Unsere Werte haben wieder eine tiefere Bedeutung für uns erhalten. Ich kenne die schönen Seiten hier in unserer Region. Aber ich sehe auch viele Dinge, die verbessert werden können – mit neuen, zukunftsträchtigen Ideen. Und das spornt mich an.“


Das Beste aus allem herauszuholen – das hat sie schon immer angetrieben. Und so ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass sie heute ihre Mandanten dabei unterstützt, ihre steuerlichen Angelegenheiten optimal zu gestalten, betriebswirtschaftlich gut aufzustellen und fit für die Zukunft zu machen. Dabei spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Aber trotz all der Technik, die uns im Alltag umgibt, sind es doch immer die Menschen, die zählen. Da sind ihre Mitarbeiter – ihre zweite Familie, wie sie sie gerne nennt – die sie in der täglichen Arbeit unterstützen. Aber auch ihre Mandanten, die sie tagtäglich persönlich und mit viel Herzblut betreut. Denn als Steuerberater ist sie immer auch Zuhörer, Betreuer, Berater, Vermittler, Makler, Netzwerker, Coach und helfende Hand in (fast) jeder Lage.

le Mit-einander, die Förderung unseres Nachwuchses und unsere Umwelt, wie zum Beispiel die Organisation von Impftagen, die Berufsvorstellung in Kindergärten und Berufsschulen oder nun im Sommer unser Tag im Racket Center in Nußloch, der Kindern spielerisch den Spaß an Bewegung und Literatur vermitteln soll.“

Ihre Ausdauer kommt dabei nicht von ungefähr. Denn der Sport begleitet sie schon ihr ganzes Leben. Ob selbst als aktive Sportlerin oder auch als Trainerin – vom Kleinkind bis hin zum Senior. Neben dem Sport prägte ihre erste Tätigkeit als Steuerberaterin für Mediziner ihre weitere berufliche Karriere nachhaltig. Und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich ihren Herzenswunsch erfüllen konnte. „Schon immer fand ich Medizin und Sport sehr interessant und wichtig. Und wie alles im Leben braucht es Zeit und Mut, dem Herzen zu folgen und die eigene Leidenschaft zum Beruf zu machen.“ Unterstützt hat sie dabei immer ihr Mann, ebenfalls Partner und Steuerberater bei WSB. Sei es, um ihre Gedanken und Ideen zu ordnen, ihre Kreativität zu erden oder auch, um die Träumerin und Realistin in ihr zusammen zu bringen. „Er ist der Mann, der es auf sich genommen hat, mit mir und meinem kreativem Chaos zurecht zu kommen.“ Die gleiche Sprache sprechen, wissen wo der Schuh drückt – in ihrer Branche der Heilberufe kennt sie sich aus. Heute berät sie fast ausschließlich Praxen, Kliniken, Zahnärzte, Apotheken, Pflegeheime und -dienste. Wer sie kennt, weiß: sie redet nicht nur, sie nimmt die Dinge einfach in die Hand und löst sie. Denn heute beschäftigen einen Steuerberater deutlich mehr Themen, die oft weit über die reine Steuerberatung hinausgehen! Sie hört zu, hilft mit, vermittelt Kontakte und Projekt zueinander, führt Verhandlungen und findet nachhaltige Lösungen zum Erfolg ihrer Mandanten. Frei nach dem Motto: Die Welt besser machen - die Dinge tun, an die Du Dich gerne erinnern willst. In diesem Sinne setzt sie sich mit der Kanzlei WSB für eine soziale und nachhaltige Zukunft ein. „Wir nehmen unsere Verantwortung ernst, daher engagieren wir uns in zahlreichen Projekten für den Erhalt unserer Werte, das sozia-

Foto: Thilo Ross

Für all das steht WSB – Experte für Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung & Consulting – die in der Metropolregion Rhein-Neckar mit mehr als 130 Mitarbeitern an sechs Standorten in Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Wiesenbach vertreten ist. Die Marke aescucon by WSB wurde aus der Idee heraus geboren, steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung und mehr als 20 Jahre Erfahrung in und aus den Praxen zu kombinieren, um ein speziell für Heilberufe abgestimmtes Leistungsportfolio anzubieten. Dabei unterstützt aescucon by WSB seine Mandanten von der Existenzgründung, während ihrer Praxislaufzeit über die Aufnahme von Kollegen bis hin zur Abgabe ihrer Praxis. Der Name setzt sich aus Bestandteilen des Begriffes „aesculapstab“ als Symbol für den ärztlichen und pharmazeutischen Stand und „con“ für Consulting / Beratung zusammen und steht für die Leistungen des Unternehmens im Heilberufebereich.

WSB Wolf Beckerbauer Hummel & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB aescucon by WSB Max-Jarecki-Str. 21 | 69115 Heidelberg Fon: +49 6221 40509-0 I Fax: +49 6221 40509-20 E-Mail: info@wsb-berater.de www.wsb-berater.de | www.aescucon.de

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DER GUTE ZWECK IC Philanthropy (ICP) feiert 10-jähriges Bestehen

von Alexander Kurucz, Präsident IC Internationaler Tennisclub von Deutschland

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ei ICP – so die Kurzform des Namens – handelt es sich um eine Wohltätigkeitsgesellschaft, die vor gut 10 Jahren vom Council der 40 weltweiten Internationalen Tennisclubs in Wimbledon gegründet wurde. Schirmherrin bzw. Schirmfrau ist keine Geringere als Marion Bartoli, die Wimbledonsiegerin des Jahres 2013. ICP hat sich zur Aufgabe gesetzt, Kinder, die in armen Verhältnissen aufwachsen, mit attraktiven Tennis-Programmen „von der Straße zu holen“ und von Drogen fernzuhalten. Im Laufe der Jahre sind weltweit über 17.000 Kinder in den Genuss dieser Programme gekommen.

Dr. Jos Gal, Fördermitglied im IC Deutschland bei der Ersteigerung des Schlägers, mit dem Roger Federer die French Open 2009 gewann.

richtet wurde. Über den Internationalen Tennis Club von Deutschland fließen jährlich beträchtliche Summen nach Äthiopien. Dank dieser Gelder, dem Engagement des Racket Center Nußloch, der Manfred Lautenschläger-Stiftung und weiterer regionaler Sponsoren hat sich TDKET zu einem Parade-Projekt in mehrfacher Hinsicht entwickelt. Einerseits stehen viele nationale und afrikanische Turniersiege zu Buche. Vielleicht noch wichtiger ist die Tatsache, dass mittlerweile 30 Kinder dank des Engagements von Herrn Lautenschläger Schulstipendien erhalten haben und in den Genuss einer weiterqualifizierenden Schulausbildung kommen.

Alexander Kurucz und Tariku Tesfaye, Gründer und Leiter der TDKET in Addis Abeba, Äthopien

Aktuell laufen Programme in folgenden Ländern: Argentinien, Australien, Kambodscha, Kanada, Chile, Äthiopien, Großbritannien, Israel, Luxemburg, Mexiko, Neuseeland, Südafrika, Spanien, Niederlande und Uruguay. Das wohl erfolgreichste Projekt ist TDKET in Addis Abeba, Äthiopien, über das schon mehrfach in diesem Magazin be-

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Paradebeispiel bzw. die „Galionsfigur“ hierfür ist Yonas Gebre. Er kam als 6-jähriger zu dem Projekt, konnte dank eines Schulstipendiums die beste äthiopische Schule (Andinet-School) besuchen und machte dort das beste Abitur seines Jahrgangs. Dank eines Studienstipendiums erwarb er einen Bachelor-Abschluss (Lewis and Clark College, LewisSpendenmöglichkeit: Förderverein Bildung durch Sport e. V. KNr.: DE57 6729 2200 0027 9363 00 Volksbank Wiesloch

ton, Idaho) und machte seinen Master im Wesleyan College in West Virginia. Heute arbeitet der in er Tennisakademie Rhein-Neckar als Trainer und Manager. Seine „Mitschülerin“ im TDKET Projekt Dinkenesh Tameru konnte nach dem Abitur an einer staatlichen Schule ein Jahr bei einer Familie in Deutschland verbringen und ist heute eine erfolgreiche Tennislehrerin in Dubai. Corona ist natürlich auch bei TDKET ein Thema. Erfreulicherweise gab es noch keine gravierenden Ausfälle, aber das örtliche Spendenaufkommen leidet natürlich unter den aktuellen Gegebenheiten in Äthiopien sehr. Auch das Racket Center konnte aufgrund des Ausfalls des MLPCup in den vergangenen beiden CoronaJahren keine damit verbundenen Spendeninitiativen starten. Gerade deshalb sind weitere Spenden mehr denn je willkommen. ICP freut sich über jeden, der sich dem Engagement des Internationalen Tennisclubs anschließt und sagt dafür herzlich „Danke“.

oder online auf www.tdket.org gegen Spendenbescheinigung!


WELTKLASSE-TENNIS LIVE

BEIM TK GRÜN-WEISS MANNHEIM

Heimspiele So. 10.07.2022 11Uhr TK GW Mannheim - HTC Blau-Weiß Krefeld So. 24.07.2022 11Uhr TK GW Mannheim - TK Kurhaus Aachen So. 31.07.2022 11Uhr TK GW Mannheim - Rosenheimer Unterstützungskasse So. 14.08.2022 11Uhr TK GW Mannheim - TC Großhesselohe

Tickets über tickets-direkt.de oder über die Geschäftsstelle und Homepage des TK Grün-Weiss Mannheim

Die Mannschaft 1 Thiem, Dominic 2 Delbonis, Federico 3 Lajovic, Dusan 4 Martinez Portero, Pedro 5 Koepfer, Dominik 6 Zapata Miralles, Bernabe 7 Albot, Radu 8 Stricker, Dominic Stephan 9 Marterer, Maximilian 10 Kicker, Nicolas 11 Melzer, Gerald 12 Gimeno Valero, Carlos 13 Rehberg, Max 14 Cukierman, Daniel 15 Florig, Philip 16 Krawietz, Kevin 17 Petzschner, Philipp 18 Kern, Robin

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FIRMEN PORTRAIT

Foto: Shaun Rooster

Wir machen bessere Segler!

Seit nunmehr über 30 Jahren ist die Segelschule Gehrlein bereits in der zweiten Generation ihre #1 im Rhein-Neckar-Kreis, wenn es um Motorboot- und vor allem um Segelausbildung geht.

D

er Grundstein des Unternehmens wurde vor 30 Jahren von den beiden Diplomsportlehrern Melanie und Andreas Gehrlein gelegt. Die beiden Diplomsportlehrer wählten das Freizeitzentrum Erlichsee in Oberhausen-Rheinhausen als Sitz für den Aufbau ihres Segelschulzentrums.

Im Jahr 2022 erfolgte die Geschäftsübergabe an Dennis Gehrlein, sodass die Zukunft des familiär geführten Betriebs in Form der Segelschulzentrum Gehrlein GmbH gesichert wurde. Als Skipper und Teammanager des Silva international sailing Teams konnte Dennis Gehrlein zahlreiche Titel und Erfolge einfahren. Bisher größte Erfolge: • Mehrfacher Deutscher Meister im Hochseesegeln • Europameister im Hochseesegeln • Deutscher Meister international 14footer Klasse • 3. Platz Weltmeisterschaft im Hochseesegeln • Österreichischer Staatsmeister im Hochseesegeln • Blu24 Klassenmeister

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Lernen von den Besten

Dennis Gehrlein erlernte das Segeln von Grund auf am heimischen Revier - Erlichsee Oberhausen-Rheinhausen in der Segelschule seiner Eltern. Durch die Förderung seines Vaters entwickelte er sich vom Opti Segler, über die dynamischen Jollen Klassen zu einem der erfolgreichsten Hochseesegler Deutschlands.


Die Ausbildung liegt Dennis Gehrlein besonders am Herzen

Unser Team verfolgt hierbei getreu unserem Slogan „Wir machen bessere Segler!“ ein klares Ziel: Ihre Ausbildung zu sicheren und besseren Seglerinnen & Seglern!

„In unserem Segelschulzentrum bieten wir die Möglichkeit sämtliche Segel- und Motorbootscheine zu absolvieren. Besonders die Individualität unseres Angebots begeistert unsere Kunden. Ob jung oder alt, ob blutiger Anfänger oder ambitionierter Regattasegler, bei uns findet jeder das passende Angebot“, erzählt Dennis Gehrlein.

Unserer Törnplan

Unsere Törn Reihe startet im Ijsselmeer und geht über folgende Stationen: 04.06. - 15.06. Lelystaad nach Kiel 16.06. - 17.06. Spi Training auf der Kieler Förde 18.06. - 26.06. Kieler Woche Regatta 26.06. - 03.07. Kiel - Kopenhagen – Rügen 03.07. - 10.07. Rügen - Bornholm - Danzig 10.07. - 17.07. Danzig - Bornholm - Rügen 17.07. - 24.07. Rügen - Kopenhagen - Flensburg 24.07. - 31.07. Flensburger Förde 06.08. - 14.08. Flensburg - Lelystaad Unsere Törns sind für Anfänger und alte Seehasen geeignet.

Unsere Camps 24.09. - 01.10. 01.10. - 08.10.

„Da ich selbst als Kind und Jugendlicher viel Förderung erfahren habe, liegt mir vor allem unser Angebot für Kinder und Jugendliche am Herzen“. Gerade in der Ferienzeit sollen die Kids ihre Freizeit sinnvoll und im Freien verbringen. „Segeln ist für mich der ultimative Teamsport! Damit sich das Boot schnell aber vor allem sicher in die richtige Richtung bewegt, sind alle Hände an Bord gefragt. Wie bei einem Uhrwerk müssen dabei sämtliche Handgriffe ineinandergreifen und das auf engem Raum und unter Einfluss der Naturgewalten“, so Dennis Gehrlein.

Ultimative Katamaran Experience am Gardasee – Teil 1 Ultimative Katamaran Experience am Gardasee – Teil 2

Nachdem man im Segelschulzentrum am Erlichsee erfolgreich die Grundausbildung abgeschlossen hat, zieht es die meisten auf das offene Meer. Hier hat sich die Nähe zum Ijsselmeer als perfekter Ausbildungsstandort etabliert. Auf unseren beiden Yachten werden alle nötigen Handgriffe und Manöver erlernt, um später als Skipper selbst eine Yacht zu führen. Wer jedoch die Verantwortung eine Yacht eigenverantwortlich zu führen scheut, kann mit unseren erfahrenen Skippern auf Törn gehen und die weltweit schönsten Reviere erkunden.

Für eher sportlich orientierte Seglerinnen und Segler sind vor allem unsere Katamaran Camps am Bodensee, Urnersee und Gardasee geeignet. Aber auch Segelneulinge sind willkommen bei unseren Camps, die man für eine ganze Woche oder ein verlängertes Wochenende buchen kann. Segeln vor malerischer Atmosphäre in absolut windsicheren Revieren!

Segelschulzentrum Gehrlein

Telefon: 0174 390 34 73 E-Mail: info@segelschule-gehrlein.de Internet: www.segelschule-gehrlein.de

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PRODUKT PORTRAIT

Hyundai IONIQ 5 ist das „German Car of the Year“ 2022

• E-CUV siegt im großen Finale des “German Car of the Year” 2022 • IONIQ 5 verweist Fahrzeuge wie Audi e-tron GT und Porsche 911 GT3 auf die Plätze • “German Car of the Year” zählt zu den renommiertesten Automobil-Awards in Deutschland

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randioser Triumph für den Hyundai IONIQ 5: Rund ein halbes Jahr nach dessen Marktstart in Deutschland wurde das E-CUV zum “German Car of the Year” 2022 gekürt. Im Finale setzte sich der batterieelektrische IONIQ 5 gegen starke Wettbewerber wie den Audi e-tron GT und den Porsche 911 GT3 durch.

Beim “German Car of the Year” treten die wichtigsten neuen Fahrzeuge des Jahres in fünf Kategorien gegeneinander an: Compact, Premium, Luxury, New Energy und Performance. Dabei testet und bewertet eine international vernetzte Jury bestehend aus 20 Motorjournalisten jede Kategorie für sich im Hinblick auf Produkteigenschaften, Relevanz und Zukunftsfähigkeit. Als Klassensieger der Kategorie New Energy triumphierte der Hyundai IONIQ 5 zunächst unter anderem gegen den BMW iX sowie den Mercedes-Benz EQS und nahm damit automatisch am Finale teil, welches das E-CUV nun ebenfalls für sich entscheiden konnte.

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„Der Hyundai IONIQ 5 ist nicht nur ein hervorragendes Elektroauto – er ist für uns die beste automobile Neuerscheinung überhaupt. Die Kombination von Design, Effizienz und Fahrfreude ist einzigartig. Der Hyundai IONIQ 5 hat in allen Kriterien überdurchschnittlich abgeschnitten und sich ein-

fach keine Schwächen geleistet. Sein Bedienkonzept und seine Batterietechnik sind aus unserer Sicht absolut wegweisend. Er ist das deutsche Auto des Jahres 2022 – aber er besitzt globale Ausstrahlungskraft“, urteilt Jens Meiners, Initiator und Jury-Mitglied des “German Car of the Year”.


Hyundai IONIQ 5: Eine neue Ära der Elektromobilität

Der Hyundai IONIQ 5 ist das erste Modell der neuen Submarke Hyundai IONIQ. Es basiert auf der von der Hyundai Motor Group speziell für batterieelektrische Fahrzeuge entwickelten Electric Global Modular Platform (E-GMP). Diese Plattform bietet dem Kunden die Möglichkeit, beim IONIQ 5 zwischen zwei Batteriegrößen – 58und 72,6 kWh – und jeweils Allradoder Heckantrieb zu wählen. Je nach Konfiguration erreicht das E-Fahrzeug eine Systemleistung von bis zu 225 kW/305 PS (Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 18,8–17,6; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0) und bietet eine Reichweite von bis zu 481 Kilometern nach WLTP-Norm. Besonders fortschrittlich ist die 800-Volt-Technologie des E-CUV, mit

der beide Batterieoptionen an entsprechenden Schnellladesäulen innerhalb von 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent ihrer Kapazität aufladen. Zudem steht dem Fahrer die Vehicleto-Load-Funktion zur Verfügung. Mit ihr können während der Fahrt oder im Stand beliebige elektrische Geräte wie Notebooks oder E-Scooter mit 230-Volt-Wechselstrom versorgt werden. Neben vielfältigen Antriebsoptionen bietet der Hyundai IONIQ 5 auch innovative Ideen im Innenraum. So betonen natürliche Materialien den nachhaltigen Charakter des Fahrzeugs. Flexibel einstellbare Vordersitze mit RelaxFunktion sorgen für höchsten Komfort: Sie ermöglichen Fahrer und Beifahrer, sich in einem ergonomisch optimalen Winkel zurücklehnen zu können. Je ein 12,25 Zoll großer Bildschirm für das Cockpit und das Infotainment-System

spiegeln die vorbildliche Konnektivität des E-CUV wider. Die Mittelkonsole und die Rückbank sind jeweils verschiebbar und erlauben eine flexible Nutzung des Innenraums. Als einer der wenigen Elektro-Pkw kann der Hyundai IONIQ 5 zudem Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 1.600 Kilogramm ziehen. Der serienmäßig bereits umfangreich ausgestattete Hyundai IONIQ 5 ist ab 41.900 Euro erhältlich. Nach Abzug der Innovationsprämie des BAFA und des Hyundai Herstelleranteils beträgt der Preis 32.330 Euro. Eine Fahrzeuggarantie von insgesamt acht Jahren ohne Kilometerbegrenzung sowie acht Jahre Garantie auf die Hochvoltbatterie bis 160.000 Kilometer reduzieren für Kunden außerdem das finanzielle Risiko.

Verbrauchs- und Emissionsangaben Stromverbrauch in kWh/100 km für den Hyundai IONIQ 5: kombiniert 18,8–16,3; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0; CO2-Effizienzklasse: A+++. Stromverbrauch in kWh/100 km für den Hyundai IONIQ 5 225 kW: kombiniert 18,8–17,6; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0; CO2-Effizienzklasse: A+++. Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt.

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HERZLICH WILLKOMMEN

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allo, mein Name ist Kristijan Mitev, ich bin 28 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Mazedonien. Seit August 2021 arbeite ich als Tennistrainer in der Tennisakademie Rhein-Neckar im Racket Center Nußloch. Mit 14 Jahren habe ich in meiner Heimatstadt Shtip in Mazedonien das Tennisspielen begonnen. Zu Beginn hatte ich den Traum, professioneller Tennisspieler zu werden. Nach sieben Jahren habe ich jedoch entschieden, meinen Fokus zu verändern und eine Kariere als Tennistrainer zu beginnen. Als ich von der Möglichkeit erfuhr, als Tennistrainer während eines Sommercamps in Maine arbeiten zu können, war ich sehr glücklich. Ich wollte schon immer einmal in die USA reisen und ergriff die Gelegenheit einige Zeit im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ zu verbringen. In den Jahren 2016, 2017 und 2019 durfte ich die besten Sommer meines Lebens genießen, da ich meinen Traumjob an meinem Lieblingsort ausüben konnte. In den USA habe ich sehr viele Erfahrungen gesammelt und von Tennistrainern aus der ganzen Welt gelernt. Von diesen Erfahrungen profitiere ich bis heute und sie helfen mir, sowohl ein besserer Tennistrainer als auch ein besserer Mensch zu werden. Nach der Zeit in den USA bin ich zurück in meine Heimatstadt und habe dort in meinem Heimatverein als Tennistrainer gearbeitet. Außerdem schloss ich mein Studium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ab. Im Jahr 2021 bin ich durch meinen ehemaligen Trainer Angel mit dem Racket Center Nußloch in Kontakt gekommen. Also beschloss ich, meine nächste Herausforderung anzugehen. Ich bin sehr glücklich hier zu sein und in diesem großartigen Team zu arbeiten. In meiner Freizeit gehe ich ins Fitnessstudio. Außerdem liebe ich es, Bücher zu lesen. Ich glaube daran, dass die formale Bildung nicht genug ist und jede/r sich selbstständig weiterbilden sollte.

Als Tennistrainer ist es mein größtes Ziel, Ihnen dabei zu helfen, Tennis zu lernen und Ihre Fähigkeiten zu verbessern. Außerdem möchte ich dafür sorgen, dass Sie eine tolle Zeit auf dem Platz haben.

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iebe Mitglieder/-innen, liebe Eltern, mein Name ist Anja Venske und seit dem 10. März leite ich die Babyballschule, deshalb möchte ich heute die Gelegenheit ergreifen mich Ihnen vorzustellen: Ich stamme aus der Pfalz und lebe mittlerweile seit 13 Jahren glücklich verheiratet in Nußloch. Meine drei Jungs waren schon von klein auf vom Ballspiel begeistert und haben bereits die Ballschule durchlaufen. Umso mehr freue ich mich, dass ich nun auch Kurse für Kinder ab dem Alter von 18 Monaten im Racket Center Nußloch anbieten darf. Ich bin staatlich geprüfte Erzieherin und in meiner Freizeit treibe ich sehr gerne Sport. Außerdem trainiere ich auch die Bambini beim FV Nußloch. In der Babyballschule geht es um eine altersgerechte motorische Frühförderung für Kinder unter 3 Jahren. Bereits in den ersten Lebensmonaten werden entscheidende Weichen für die Entwicklung der Kinder gestellt, dass gilt auch für die Motorik. In der Babyballschule sammeln die Kleinkinder erste Erfahrungen in entwicklungsgemäßen Ball- und Gerätelandschaften. Sie verbessern damit ihre perzeptiven und bewegungsbezogenen Basiskompetenzen. Ich freue mich Sie und Ihre Kinder kennenzulernen und mit unseren Angebot den sportlichen Grundstein zu legen.

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STORY

„Jedem Neuanfang wohnt ein Zauber inne!“ Wenn die Existenz davonschwimmt Matthias Menzel, Elektrotechnik Menzel GmbH unterstützt Menschen im Ahrtal nach der Flutkatastrophe

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ibt es Grund zu feiern, wenn man in zwei Jahren gleich zwei extreme Herausforderungen stemmen muss? Wir sagen: Ja. Das Racket Center feiert dieses Jahr sein 30jähriges Bestehen, Matthias Menzel ist bereits seit 8 Jahren für das Racket Center als Elektriker tätig und unterstützt tatkräftig. Für Matthias Menzel ist schon immer eine Devise: „Wer gibt, gewinnt“. Das Racket Center zu unterstützen, damit die Mitglieder ein optimales Trainingsergebnis erzielen und eine angenehme Atmosphäre, Netzwerken zu leben und zu unterstützen, wo es eben notwendig ist. Engagement kann so vielseitig sein. Und unter dem Motto „Mensch und feiern“ hat auch Matthias Menzel eine sehr ergreifende Geschichte erlebt. Und hier kommt Michael Juchem ins Spiel. Denn diesem ist einfach mal seine ganze Existenz davon geschwommen. Aber fangen wir ein bisschen weiter vorne an.

Michael Juchem sind in den letzten zwei Jahren gleich zwei herausfordernde Ereignisse seines bisherigen Berufslebens widerfahren. Denn mit seinem Getränkefachhandel aus Bad Neuenahr hatte ihn 2020 die Corona Krise direkt getroffen, als sämtliche Gastronomiebetriebe einfach bis auf Weiteres geschlossen wurden bzw. Veranstaltungen nicht mehr statt-

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finden durften. Trotz all dieser Umstände hat er während der Krise keine/n seiner 22 Mitarbeiter/-innen entlassen. Als ob das nicht reichen würde, kam letztes Jahr auch noch die Flutkatastrophe im Ahrtal dazu. Und was die Natur und Wasser für eine enorme Kraft entwickeln kann, zeigt diese Geschichte. Es war der 14. Juli 2021, an dem es regnete wie aus Eimern. Der Regen wurde immer stärker und irgendwann wurde ihm klar, dass es um seine Existenz ging. Innerhalb weniger Minuten hat er sich alles geschnappt, was ihm aus seinem Betrieb wichtig war und flüchtete sich auf den höchsten Punkt des Gebäudes, die Terrasse. Und das war gut so. Denn ab 22 Uhr strömte mehr und mehr Wasser die Straßen entlang, setzte komplette Häuser unter Wasser. Er wartet auf die Einsatzkräfte der Feuerwehr, die ihn rausholen sollten. Jedoch kam irgendwann der Anruf: „Wir wissen, wo Sie sind, können aber leider nichts für Sie tun! Wir wünschen Ihnen von Herzen Glück!“ Das war hart … Jetzt konnte er nur noch abwarten. Auf einmal war das Wasser 2,50 m hoch. Um 22:50 Uhr sah er einfach nur entsetzt zu, wie Getränkekisten, Autos und vieles mehr an ihm vorbeischwammen. Gegen 24 Uhr hatte das Wasser endlich seinen Höchststand erreicht – jetzt hieß es


Die nächste Generation der Wärmepumpen: Die neue Vitocal 250-A

Die neue Vitocal 250-A erreicht eine Vorlauftemperatur von bis zu 70 °C. Dadurch ist sie ideal für die Modernisierung geeignet, denn vorhandene Radiatoren können weitergenutzt werden. Die Wärmepumpe präsentiert sich in einem attraktiven, hochwertigen Design. Geringe Betriebskosten dank hoher Effizienz erzielt die neue Vitocal 250-A unter Verwendung des besonders umweltschonenden Kältemittels R290 (Propan). Wir beraten Sie gern:

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Ruhe bewahren. Am nächsten Morgen konnte er endlich mit seiner gepackten Tasche nach Hause laufen. Erst am nächsten Tag registrierte er, was eigentlich wirklich passiert war. Das Ausmaß war unvorstellbar. Was tun? Wo anfangen, wo aufhören. Aber genau diese Frage stellte sich erst gar nicht.

Glück im Unglück: „Jedem Neuanfang wohnt ein Zauber inne“

Auch ein erfahrener Fachmann wie Matthias Menzel bekommt so ein Ausmaß an Zerstörung selten zu sehen.

Matthias Menzel und viele weitere engagierte Menschen helfen bei der Beseitigung der Schäden und der Wiederherstellung der Infrastruktur.

Was für eine Kraft die Natur hat, ist eigentlich jedem von uns klar. Aber wenn man in den Nachrichten sieht, dass ein Tal von 36 km einfach verschwunden ist, oder Brücken, Straßen und Wege einfach weg sind, dann fühlt man sich oft hilflos. Für den Elektriker Matthias Menzel war es absolut klar, dass er in dieser schwierigen Situation die Menschen unterstützen muss und machte es einfach. Er hatte sich direkt schlaugemacht, was dort oben am meisten benötigt wurde, sich in sein Auto gesetzt und ist einfach losgefahren. Mit Material, mit Geräten, mit Mut und vielem mehr. Er hatte sein Netzwerk hier in der Region aktiviert und um Sach- und Materialspenden gebeten und ist damit losgefahren. Denn Matthias Menzel hat sich gedacht, dass jede noch so kleine Hilfe besser ist als nichts zu tun. Und damit sollte er Recht behalten, denn so hat er Michael Jochem dabei geholfen, seinen Betrieb mit den vielen anderen Helfern wieder aufzubauen, es ist aber auch eine so tiefe Verbindung entstanden, dass Matthias Menzel jetzt auch beim Wiederaufbau des Getränkegroßhandels beschäftigt ist. Nur durch die Unterstützung der ganzen Helfer hat es Michael nach 11 Tagen geschafft, wieder Kunden zu beliefern. Michael Juchem hatte noch Glück im Unglück. Denn sein Getränkemarkt musste nicht komplett abgerissen werden. Die Substanz des Gebäudes war gut, aber der Rest musste erneuert werden: Alles musste raus. Und durch die viele Unterstützung, die Matthias Menzel in der schwierigen Phase gegeben hat, hat er dann auch beim Neuaufbau geholfen. Gemeinsam mit ihm hat er die Technik neu aufgebaut und dazu beigetragen, den Getränkehandel wieder aufzubauen. Jeder Einzelne von uns kann ganz viel bei anderen Menschen bewegen. Was daraus entstanden ist: Eine wunderbare Zusammenarbeit, die ohne diese Naturkatastrophe gar nicht möglich gewesen wäre. Michael Juchem hat erlebt, wie es ist, wenn man nochmal neu anfangen muss – ungewollt. Und es geht. Und genau das sind Menschen, die gefeiert werden sollten. Das Racket Center, Matthias Menzel und Michael Juchem verbinden die Menschen, die Großartiges leisten, die Gemeinschaft leben, Unterstützung geben und dankbar sind.

In den letzten Wochen hat Michael Jochem mit einer Brauerei gemeinsam ein Flutbier kreiert. Aus dessen Verkauf gehen 4 € je Kasten an die Fluthilfe im Ahrtal. Der Verkaufsstart ist zwischen April und Mai und wird z. B. über Edeka und andere Großmärkte vertrieben. Unterstützen Sie auch ganz einfach die Menschen im Ahrtal beim Wiederaufbau.

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ANDERE DENKEN NACH, WIR DENKEN VOR. IT ist die Basis der Digitalisierung. Heidelberg iT ist, Cloud-Anbieter, Internet-Service-Provider und IT-Dienstleister mit eigenen Rechenzentren. Als Mittelstandspartner planen, realisieren und betreiben wir leistungsfähige IT-/ITK-Infrastrukturen für Unternehmen. Unser ISMS-Team sorgt für die nötige IT-Security.

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Magenta

Mandarin

MULLINER – THE BEAUTY OF BESPOKE. DREI UNIKATE FÜR BENTLEY MANNHEIM. Sondereditionen des Bentley Continental GT V8 Convertible. In einem exklusiven Gemeinschaftsprojekt mit Bentleys hauseigenem Veredler Mulliner erwarten Sie hier drei einzigartige Modelle. Sie heben den Continental GT V8 Convertible, der Ihnen die ultimative Kombination aus enormer Leistung und beeindruckender Kraftstoffeffizienz bietet, auf ein noch höheres Niveau. Entdecken Sie die detailreichen Exterieur- und Interieur-Spezifikationen und wählen Sie eine von drei designten Mulliner-Varianten in der Exterieurfarbe Beluga kombiniert mit der Interieurfarbe Mandarin (links), Magenta (Mitte) oder Light Blue (rechts). Bei Interesse beraten wir Sie gerne persönlich in unserem Hause. Bentley Mannheim | Bach Premium Cars GmbH | Graudenzer Linie 113 | 68307 Mannheim Weitere Details finden Sie zudem unter www.bentley-mannheim.de oder rufen Sie uns an unter +49 (0)621 - 77 73 68 00. NEFZ Fahrzyklus des Bentley New Continental GTC V8: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 16,6; außerorts 8,9; kombiniert 11,7; CO2-Emissionen in g/km: 266; Effizienzklasse: E instagram.com/bentleymannheim facebook.com/BentleyMannheim

Der Name ‚Bentley‘ und das geflügelte ‚B‘ sind registrierte Warenzeichen. © 2022 Bentley Motors Limited. Gezeigte Modelle: New Continental GTC V8

BENTLEY MANNHEIM


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