DRAUSEN - Das Magazin der Grün Berlin Grupppe Herbst/Winter 2018

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DRAUSSEN H E R B S T/ W I N T E R 2 018

SCHÖNE AUSSICHTEN DI E RAHMENP LANU NG F Ü R D E N S PR E E PA R K S T E H T H E R B S T L I C H E S VE R G N Ü GE N

ÖKOLOGI SCHES KONZ EPT

​R UHE UND GELASSENHEI T

DRACHENSTEIGEN LASSEN AUF DEM TEMPELHOFER FELD UND IM BRITZER GARTEN

WARUM BEWEIDUNG KULTURANDSCHAFTEN EFFEKTIV ERHÄLT

DIE TEEZEREMONIE IM CHINESISCHEN TEEHAUS IN DEN GÄRTEN DER WELT


„IM HUMBOLDTHAIN HATTE ICH MAL BLÜMCHENSEX.“

Liebe Leserinnen und Leser,

UND WO IST DEIN LIEBLINGSGRÜN? #MEINGRUENESBERLIN

Wo ist eigentlich dein Berliner Lieblingsgrün? Sei kreativ und zeig uns deinen grünen Lieblingsplatz! Foto schießen und online taggen: #MEINGRUENESBERLIN

Titelfoto und Foto: F. Anthea Schaap

Berlin ist grün! Damit das auch so bleibt, erarbeitet der Berliner Senat die „Charta für das Berliner Stadtgrün“. Hier bist auch du gefragt: Informier dich, bring dich ein und diskutiere mit – unter meingruenes.berlin.de.

der Spreepark ist als ehemaliger Vergnügungspark mit seinem Riesenrad und Fahrgeschäften wie dem „Spreeblitz“ noch vielen Menschen in guter Erinnerung. Mittlerweile gehört das Gelände dem Land Berlin, und die Grün Berlin GmbH ist seit 2016 damit beauftragt, den Park neu zu entwickeln und zu gestalten. Der Senior Projektmanager Christian Pfeuffer stellt Ihnen das Konzept vor, das Naturerlebnis und Kunstprojekte miteinander verbinden soll. Überraschen wird Sie vielleicht auch, dass sich die Beweidung von Parks mit alten Haustierrassen in Berlin mittlerweile als tragfähiges Konzept herausgestellt hat. Warum Beweidung insbesondere für offene Kulturlandschaften ökologisch sinnvoll ist, erläutert Ihnen Grün BerlinBeweidungsmanager Frank Wasem.

DR AUSSEN  DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN

Mit dem näherrückenden Herbst beginnt die Zeit, um in den Parks Drachen steigen zu lassen. Haben Sie Lust, selbst einmal eines dieser bunten Fluggeräte mit Ihren Kindern zu bauen? In diesem Heft haben wir für Sie eine ausführliche Bastelanleitung abgedruckt. Und natürlich die Termine der großen Drachenfeste auf dem Tempelhofer Feld und im Britzer Garten. Alle Veranstaltungen in den Parks und Gärten der Grün Berlin GmbH finden Sie auch in unserem Programm-Heft. Wir sehen uns draußen, Ihr Grün Berlin-Team

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Inhalt V E R STE HE N

KU LTU RF OR U M PA NORAM A GA STBE ITR AG KIE NBE RGPAR K

TITE LTH EM A SPRE E PAR K

E R L E BE N

E N TD E CK E N

TE M PE LH OF E R F E L D + BRITZE R GA RT E N BOTA NISCH E R VOLKSPARK BLA NKE NF E LDE -PA NKO W

GÄ RTE N DE R W E LT

BRITZE R GA RT E N A U SBL I C K

– Flanieren zwischen den Museen und Musiktempeln – Kurzmeldungen von den Projekten und aus den Parks – Charta für das Berliner Stadtgrün – Ökologische Parkpflege: Beweidung in Berlin – Gespräch mit Beweidungsmanager Frank Wasem – Interview mit Senior Projektmanager Christian Pfeuffer über die Neugestaltung des Spreepark

S. 6 S. 8 S. 14 S. 16 S. 21 S. 24

– Drachensteigen lassen – Drachen-Bastelanleitung – Herbstfest

S. 32 S. 37 S. 38

– Chinesisches Teehaus – Giardino Verde – Cottage und Warung Bali – Wie wird ein Park winterfest gemacht – Winterblüher – Gewinnspiel – Worauf ich mich freue

S. 40 S. 44 S. 45 S. 46 S. 48 S. 49 S. 50

Ü B ER D IE G RÜN BERLI N GRUPPE

I M P R E SS U M

HERAUSGEBER Grün Berlin GmbH, Columbiadamm 10, Turm 7, 12101 Berlin, Tel. +49 30 700906-0, info@gruen-berlin.de, USt-IdNr: 136 782 779 HRB: 15772 Amtsgericht Charlottenburg Projektleitung: Bettina Riese (V.i.S.d.P.) Geschäftsführung: Christoph Schmidt PRODUKTION GCM Go City Media GmbH Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin www.gcmberlin.de, Tel: +49 30 695 665 50 Geschäftsführung: Robert Rischke REDAKTION Lars Penning (Projektleitung), Lydia Brakebusch BILDREDAKTION Dorit Loock LAYOUT Oliver Mezger (Art Direction), Möller Medienagentur ANZEIGEN Robert Rischke (Ltg.), Valérie Wesp, Juliane Naßhan-Kunert, Tel.: -904, Fax -999, anzeigen@gcmberlin.de DRUCK Möller Druck und Verlag GmbH, Ahrensfelde bei Berlin

W IR DAN K E N DE N F R E UN DE S KR E IS E N U ND U N S E R E N PAR T NE R N

Die Grün Berlin GmbH ist eine landeseigene Gesellschaft und für die

Die Grün Berlin GmbH nimmt für die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr

Entwicklung, Realisierung und den Betrieb komplexer Freiraumprojekte und

und Klimaschutz (SenUVK) und andere landeseigene Verwaltungen die Bau-

Infrastrukturvorhaben sowie einer Vielzahl auch touristisch bedeutsamer

herrenfunktion wahr. Dabei unterstützt sie die Senatsverwaltungen, Bezirke

Projekte und Parkanlagen in Berlin verantwortlich.

und öffentlichen Institutionen vorrangig dann, wenn gesamtstädtische Inter-

Die Grün Berlin GmbH, als Unternehmensgruppe, setzt sich zusammen aus der

essen vorliegen; das heißt, wenn eine überbezirkliche, überregionale oder

Grün Berlin GmbH, der Grün Berlin Stiftung, der Grün Berlin Service GmbH

besondere, z.B. historische Bedeutung vorhanden ist.

und der GB infraVelo GmbH. Die IGA Berlin 2017 GmbH befindet sich aktuell

Mit dieser Zuordnung von Aufgaben wird die Verwaltung entlastet und

in der Abwicklung.

Kompetenz, die bei der Grün Berlin GmbH vorhanden ist, für das Land

Die Grün Berlin GmbH ist eine Gesellschaft, die sich zu 100 Prozent im Ei-

Berlin genutzt.

Katalog Liebau 1903, Katalog Sgaravatti 1927–1928, Katalog Späth 1891–1892; © Deutsche Gartenbaubibliothek e. V.

www.lotto-stiftung-berlin.de

DEUTSCHE GARTENBAUBIBLIOTHEK DIGITAL Die LOTTO-Stiftung Berlin unterstützt den Deutschen Gartenbaubibliothek e. V. in Höhe von 150.000 €, um dessen bedeutende Sonderbestände digital zu erschließen und zugänglich zu machen.

HerbstZeit S B

ist

Britzer Seeterrassen

Zeit

Britzer Seeterrassen |Mohriner Allee |145 |12347 Berlin Fon 030 / 703 60 87 | Fax 030 / 70 18 93 93

gentum des Landes Berlin befindet. Sie arbeitet auf Grundlage eines Gesellschaftsvertrages, der ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke als

Förderkreis „Freunde des Britzer Gartens e.V.“

Handlungsgrundlage festlegt. Die Mehrung des Gemeinwohls ist das Ziel – insbesondere auch unter den Kriterien einer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Dies ist im Gesellschaftsvertrag verbindlich festgelegt.

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DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

DR AUSSEN  DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN

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KULTUR F O RUM VERST EHEN

Foto: Christo Libuda / Lichtschwärmer

FLANIEREN ZWISCHEN DEN MUSEEN UND MUSIKTEMPELN

Foto: Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

Kulturforum

VE R S TEHEN KULTURFO RU M

Das Berliner Kulturforum – der Bereich zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie bzw. Staatsbibliothek und den Staatlichen Museen an der Piazzetta – ist ein bedeutender Kulturstandort mit Ausstrahlungskraft weit über die Landesgrenzen hinaus. Im Rahmen des Masterplans Kulturforum hat die Grün Berlin Stiftung die Umgestaltung der Freianlagen übernommen. Ziel der Maßnahmen ist eine strukturelle Neuordnung des öffentlichen Raumes unter kulturtouristischen Gesichtspunkten. Dabei geht es vor

allem um die Verbesserung der Orientierung und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität für die die Besucher Besucherinnen sowie und die Herstellungsowie Besucher großzügiger die Herstellung Bewegungsgroßräume fürBewegungsräume zügiger den Fußgänger- und für FußgänRadverkehr. ger und den Radverkehr. Die Baumaßnahmen werden bis in den Herbst 2019 hineinreichen und umfassen vier Teilabschnitte: die Herbert-vonKarajan-Straße, die Piazzettatreppe, den Bereich vor dem Westeingang der Philharmonie und den heutigen Straßenzug der Scharounstraße, der zu einem Platz umgebaut wird.


PA NOR AM A VERSTEHEN

VE R S TEHEN PANORAMA

Grüne Projekte Eine kleine aktuelle Auswahl aus zahlreichen Projekten

Schon lange geplant, mittlerweile wurde mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen: Die Südpanke, die zwischen Chausseestraße und Habersaathstraße bislang unterirdisch in Rohren verläuft, soll auf rund 700 Metern wieder als offenes Gewässer erlebbar werden. Zugleich entsteht ein etwa 2,9 Hektar großer Park als Teil eines zusammenhängenden Grünzuges zwischen dem Invalidenpark und dem Südpankepark im Norden. Der Hauptweg erhält eine steinerne Uferkante entlang des offenen Gewässers und wird künftig zum Flanieren, Radfahren und Verweilen einladen. An der gegenüberliegenden, naturnah ausgeformten Uferseite werden Spiel- und Liegewiesen entstehen. Die Fertigstellung ist für 2020 vorgesehen, dann wird der 20 Kilometer lange Grünzug das historische Berliner Stadtzentrum mit dem Berliner Norden verbinden.

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INFORMATIONSSTELEN

YORCKBRÜCKEN

GUT GELEITET Mit der Erweiterung des bestehenden Wegeleitsystems um rund 220 Informationsstelen wird ein touristisches Gesamtinformationssystem für Berlin geschaffen. Die Stelen sollen als Element der Orientierung an Haltepunkten des Öffentlichen Personennahverkehrs über nahegelegene besondere Ziele informieren. Von dort aus leitet dann die bestehende Pfeilwegweisung den Weg. Für das Land Berlin wird die Grün Berlin Stiftung diese Informationsstelen inhaltlich-konzeptionell entwickeln, herstellen und aufstellen lassen. Im Rahmen einer Pilotphase werden zunächst an einigen Standorten Wirkung, Bedarf und Anforderungen in unterschiedlichen stadträumlichen Situationen getestet. Die Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet ist für die Jahre 2020-2023 geplant.

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DÖBERITZER GRÜNZUG Fotos: Grün Berlin GmbH; Christo Libuda / Lichtschwärmer

OFFENES GEWÄSSER

Fotos: Holger Koppatsch; Grün Berlin GmbH

GRÜNZUG PANKE

AB 2019 IN VORBEREITUNG Nördlich des Berliner Hauptbahnhofes befindet sich der Döberitzer Grünzug in der Projektvorbereitung. Auf der etwa 3,8 Hektar großen Brachfläche haben sich wärmeliebende Offenlandbewohner wie Stechimmen und Laufkäfer angesiedelt. Langfristig wird dieser öffentliche Freiraum eine wichtige Verbindungs- und Vernetzungsfunktion haben, soll dabei aber gleichzeitig den naturschutzrechtlichen Zielstellungen gerecht werden. Ab dem Jahr 2019 wird das Gestaltungskonzept für diese Fläche entwickelt.

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NEUE GEH- UND RADWEGVERBINDUNGEN Eine wichtige Verbindung zwischen dem Park am Gleisdreieck und dem Flaschenhalspark sind die Yorckbrücken. Zurzeit steht für die Überquerung der Yorckstraße lediglich die provisorisch hergerichtete Brücke Nr. 10 zur Verfügung. Das soll sich nun ändern: Um neue Geh- und Radwegverbindung zu schaffen, werden neben der Brücke Nr. 10 noch drei weitere unter Denkmalschutz stehende Brücken saniert und dauerhaft instand gesetzt. Während der gesamten Bauarbeiten, die bis Sommer 2019 abgeschlossen sein sollen, werden Sie die Yorckstraße überqueren können. Dennoch ist im Frühjahr/Sommer 2019 zeitweilig mit Umleitungen in den Parkanlagen zu rechnen.

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PA NO R AMA VERST EHEN

VE R S TEHEN PANORAMA

ANREGUNGEN UND WÜNSCHE Weil die intensive Nutzung des vorhandenen Mauerparks deutliche Spuren hinterlassen hat, wird parallel zur Parkerweiterung auch die Verbesserung des Bestandparks angestrebt. Hier ist auch die Meinung der Anwohnerinnen und Anwohner gefragt, die herzlich eingeladen sind, sich bis zum 21. September auf der Berliner Beteiligungsplattform Mein

FALKPLATZ

(3)

(2)

SPIELPL ATZ

(2)

(27)

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(22)

FRIEDRICH-LUDWIG-JAHN-SPORTPARK

Mos

A

SCHWEDTER STRASSE

KP Bk

SCHWEDTER STRASSE

Mos

unbef.

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Laufweg-Brücke

ATRIUM

VK- Brücke

Beton

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unbef. Beton

SPIELPLATZ

RASEN- UND WIESENFLÄCHE

Bk Bk

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Granit

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GEBÄUDE PARK- UND MARKTVERWALTUNG (IN PLANUNG)

Beton

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M

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PODESTE "BÜHNEN"

TREFFPUNKT "AM STEINKREIS"

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Pl

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APFELWIESE

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RASEN- UND WIESENFLÄCHE

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MULTIFUNKTIONSFLÄCHE

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Gehweg

Laufweg Brücke -Brücke

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MAUER SEGLER

SCHÖN WETTER

STRASS

PARKKULTURZENTRUM IN KARTOFFELHALLE

MAUERGÄRTNER

Schien Schie

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HOLZPODEST

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GLEIM

LINIE DER UNGLEICHEN DINGE

BERNAUER

TUNNEL

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Radweg

MORITZHOF

Prellbock

BIKRENWÄLDCHEN unbef.

Beton

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PROMENADE

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Prellbock

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Radweg

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Einfahrt

Mos

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SPIELPLATZ

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RAD- UND JOGGINGPFAD

Pl Mos

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BLS

LORTZING

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Radweg

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Pl

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Mos BLS

WOLLINER

E

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Land Berlin vertreten durch:

(2)

Asphalt

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Mauerpark wird bald noch größer

Rasen

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Granitgroßsteinpflaster

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Spielplatzfläche

Wassergebundene Wegedecke

Nachzeichnung Berliner Mauer

Multifunktionale Fläche / 1 x wöchentlich Markt, aufgehellter Asphalt mit Bemalung

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Ideen, Anregungen und Wünschen zu beteiligen.

MAUERPARK ERWEITERUNG

LEGENDE

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Berlin (mein.berlin.de/projects/ online-dialog-qualifizierung-desbestehenden - mauer) mit ihren

Foto: Manuel Frauendorf Fotografie

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Foto: Entwurfsplan Mauerpark © Prof. Gustav Lange, erstellt von BBS Landscape Engineering Berlin

AMPHITHEATER BOULE

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EBERSWALDER STRASSE

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MAX-SCHMELING-HALLE

Pflanzfläche

Grün Berlin Stiftung

Columbiadamm 10, Turm 7 12101 Berlin Tel.: 030-700 906 0 Mail: info@gruen-berlin.de

MAUERPARK Der zwischen Bernauer Straße und Gleimstraße im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Ost- und Westberlin gelegene Mauerpark ist wie kaum eine andere Parkanlage untrennbar mit dem Berliner Lebensgefühl verbunden. Insbesondere an den Wochenenden wird der Park zum Szene-Ort, der spannende Erlebnisse und spontane Kontakte garantiert. Ob Musik, Flohmarkt oder Karaoke, Party oder Grillen – im Mauerpark treffen sich immer mehr Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen. PLANUNG:

Baum Bestand

Prof. Gustav Lange Ziegeleistraße 1 23881 Anker-Lankau

Baum Planung Spielsand mit Spielgeräten

mit

BBS Landscape Engineering Derfflinger Straße 6 10785 Berlin Tel.: 030-230 995 0 Mail: mauerpark@bbs-landscape.com

DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

PARKS WACHSEN ZUSAMMEN Nach einem langen Planungs- und Verhandlungsprozess konnte das Land Berlin 2016 endlich die Erweiterung des Mauerparks um sieben Hektar verkünden, die durch die Umgestaltung der westlich angrenzenden Gewerbeareale möglich wird. Neuer und alter Park sollen zusammenwachsen und eine Einheit auf insgesamt 14,5 Hektar bilden. Der Entwurf, der auch den ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer wieder sichtbar machen soll, stammt von dem Landschaftsarchitekten Prof. Lange, der schon den vorhandenen Mauerpark gestaltet hat. Bauherr für das Land Berlin ist die Grün Berlin Stiftung, die das Konzept bis 2020 umsetzten wird.

Neben Wiesenbereichen für Spiel und Spaß sollen auch Rasenflächen zum Ausruhen sowie Spielplätze für unterschiedliche Altersstufen entstehen. Herzstück des neuen Parks wird eine großzügige, baumbestandene Promenade sein, die zum Spazieren und Flanieren einlädt. Vorhandene Nutzungen werden in den Park integriert, dabei soll die Fläche des beliebten Flohmarkts so ausgestaltet werden, dass sie werktags auch als Sport- und Bewegungsfläche dienen kann. Zudem entsteht ein nicht kommerzieller, kultureller Treffpunkt in einem alten Gewerbegebäude, der sogenannten „Kartoffelhalle“.

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Die gesammelten Hinweise fließen in eine Studie ein, die Maßnahmen für eine bessere Nutzbarkeit des Parks aufzeigen soll. Sowohl die Ergebnisse der Online-Befragung als auch der Entwurf dieser Machbarkeitsstudie werden anschließend auf der Beteiligungsplattform Mein Berlin veröffentlicht. Außerdem wird das Beteiligungsverfahren für den Bestandspark durch Dialogworkshops mit der Bürgerwerkstatt Mauerpark fortgesetzt. Die Projektsteuerung hierfür liegt bei der Grün Berlin Stiftung in enger Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und dem Bezirk Pankow.

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PA NO R AMA VERST EHEN

VE R S TEHEN PANORAMA

Neues aus den Parks

GÄRTEN DER WELT

SERVICE GROSSGESCHRIEBEN Das moderne Besucherzentrum am Haupteingang der Gärten der Welt hat sich als ein beliebter Service- und Informationspunkt bestens etabliert. Ein Besuch lohnt sich, denn neben der interaktiven Ausstellung zur Parkanlage, haben die fachkundigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Service-Points stets den einen oder anderen Insider-Tipp parat. Für die Besucher stehen Geländepläne und Empfehlungen zu Rundwegen zur Verfügung. Wer die Gärten der Welt lieber organisiert erleben möchte, findet hier den Treff- und Ausgangspunkt der öffentlichen Führungen. Eine Terminübersicht der Führungen finden Sie sowohl im Besucherzentrum als auch auf unserer Homepage. Gästen, die schon öfter in den Gärten der Welt waren, empfehlen wir gerne unsere Kunst-Rallye. Sie führt wie ein kleiner Leitfaden durch unser Gelände, und dabei lassen sich viele tolle Kunstwerke entdecken. Aber man muss schon genau hinsehen, denn die Kunst-Rallye ist sehr knifflig und eine echte Herausforderung! Wer alle Fragen richtig beantwortet hat, der erhält im Besucherzentrum eine kleine Belohnung.

Der Giardino Segreto (der geheime Garten) im Natur-Park Schöneberger Südgelände erstrahlt in neuem Glanz! Die Wände und Kunstwerke wurden überarbeitet, jetzt strahlen die „Lavendelfelder“ wieder in frischem Blau und die „Verlobungsbank“ in Sonnengelb. Die „Beete“ wurden neu mit Schrauben und Schotter befüllt und der Rasen im „Teppichbeet“ kräftig gedüngt. Er leuchtet jetzt in sattem Grün. Der artifizielle Garten im Südgelände geht auf Vorbilder aus der Renaissance zurück, als man für „geheime“ Gespräche separate Gartenräume schuf, wo sich ungestört reden ließ. Die moderne Interpretation schuf die renommierte Künstlergruppe Odious.

UMFRAGEN GESTARTET Sagen Sie uns Ihre Meinung! In den kommenden Monaten werden in den verschiedenen Parkanlagen der Grün Berlin GmbH Befragungen durchgeführt, in denen die Besucherinnen und Besucher Auskunft über ihre persönliche Nutzung der Parks geben können. Über die Auswertung einer möglichst großen Anzahl an Interviews kann das Management in den verschiedenen Anlagen Verbesserungen vornehmen und damit die Zufriedenheit bei den Besucherinnen und Besuchern weiter erhöhen. Die Ergebnisse der Befragung fließen auch in zukünftige Investitionen der Parkanlagen ein. Sollten Sie also demnächst angesprochen werden, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie sich für ein kleines Interview die Zeit nehmen würden.

Nebenan ist die Instandsetzung des Wasserturms in vollem Gang. Das Fundament wurde bereits erneuert. Im Laufe der nächsten Monate werden die fünf Stützen, die Treppen und der runde Wasserbehälter in luftiger Höhe bearbeitet. 12

DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

Zu den häufig genutzten Serviceangeboten der Gärten der Welt gehört die kostenfreie Ausleihe von Mobilitätshilfen. Die Reservierung können Sie gerne im Voraus unter den unten aufgeführten Kontaktdaten vornehmen. Außerdem können im Besucherzentrum kostenfrei das WLAN und Schließfächer genutzt werden. Auch abgegebene Fundsachen werden hier sicher verwahrt. Fotos: Dominik Butzmann (2); Frank Sperling

FRISCHER GLANZ

PARKANLAGEN

Fotos: Grün Berlin GmbH

NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE

Wer nach einer Inspiration oder einem stillvollen Geschenk sucht, wird im Shop mit Sicherheit fündig. Neben einer Auswahl an Spielzeugen, Regen- und Sonnenschirmen, PicknickZubehör, hübschen Gartenwerkzeugen sowie klassischen Postkarten bietet der Shop Literatur rund um das Thema Garten. Unter anderem finden Sie hier das reichlich bebilderte und mit vielen Hintergrundinformationen versehene Buch über die Gärten der Welt (19,80 €). Eine tolle Geschenkidee!

SIE HABEN NOCH FRAGEN? Das Team des Besucherzentrums erreichen Sie von Montag bis Sonntag von 10.00 bis 18.30 Uhr unter der 030 – 700 906-778 oder per E-Mail unter ​Besucherzentrum@gaerten-der-welt.de. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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STA DTG RÜN V ERST EHEN

VE R S TEHEN S TADTGR Ü N

Wie wächst unsere Stadt grün? In einer Stadt, die sich stetig wandelt, verändert sich auch der Umgang mit dem Stadtgrün. Das Land Berlin startet deshalb jetzt eine Debatte über die Zukunft der Parks, Wälder und Gärten. Jeder kann mitmachen!

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#MEINGRUENESBERLIN

WO IST IHR LIEBLINGSGRÜN? MITMACHAKTION: TEILEN SIE IHR GRÜN-FOTO ZIEL IST EINE CHARTA BERLINER STADTGRÜN Aber wie soll die grüne Stadt aussehen? Dazu startet Berlins Umweltsenatorin Regine Günther eine Debatte unter dem Motto #MeinGruenesBerlin. In diesem und dem kommenden Jahr können Bürgerinnen und Bürger bei Mitmachaktionen, Diskussionsveranstaltungen und einem Beteiligungsverfahren ausloten, was sie von ihrem Stadtgrün erwarten und wie sie mit Parks, Wäldern und Grünflächen umgehen wollen. Am Ende der Debatte soll nicht weniger stehen als eine Selbstverpflichtung des Landes Berlin für den Umgang mit dem Stadtgrün – eine Charta für das Berliner Stadtgrün.

Im Mittelpunkt der Debatte stehen die Fragen: Welche Bedeutung hat das Stadtgrün für die Berlinerinnen und Berliner? Wie können wir das Stadtgrün gemeinsam fördern? Und wie kann ein nachhaltiger Umgang mit Natur und Grün in Berlin aussehen? Denn: Berlin ist eine lebendige Stadt, die weiterwächst und sich laufend verändert. Das bringt Herausforderungen mit sich, die angegangen werden müssen, beispielsweise bei der Frage, wie Freiflächen genutzt werden – für Parks oder Wohnungen. Das Land Berlin möchte eine Balance zwischen der Weiterentwicklung des Berliner Stadtgrüns und den Anforderungen der wachsenden Stadt an den verfügbaren Raum schaffen. Die Charta für das Berliner Stadtgrün soll hier Antworten geben.

DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

Grafiken: SenUVK

erlin ist eine pulsierende Metropole – und bietet gleichzeitig viele Möglichkeiten, sich zurückzuziehen und zu erholen. Die Menschen in der Stadt wissen die grünen Orte vor ihren Haustüren zu schätzen: Nicht nur im Sommer findet ein Großteil des Lebens draußen statt. Sport treiben, Bücher lesen oder Freunde treffen – Parks, Gärten, Wälder und Uferlandschaften bieten eine hervorragende Kulisse für zahlreiche Freizeitaktivitäten. Das Stadtgrün erhöht die Lebensqualität in der Metropole und schafft Orte, an denen Menschen zusammenkommen. Grünflächen erfüllen auch eine ökologische Funktion: Sie beherbergen eine einzigartige Artenvielfalt. Flora und Fauna können hier wachsen und gedeihen. Zudem spielen die grünen Orte eine wichtige Rolle für das Klima in der Stadt: Bäume bieten Schatten, grüne Flächen erwärmen sich im Sommer nicht so stark und nehmen bei Starkregen die Wassermassen auf. Ohne Stadtgrün wäre Berlin nicht vorstellbar. Es gilt, diese grünen Orte zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Den Auftakt von #MeinGruenesBerlin bildet eine Mitmachaktion für alle Berlinerinnen und Berliner: Wo lässt es sich am besten im Grünen entspannen? Wo sind die Laufrunden am schönsten? Wo die Blumen am buntesten? Gefragt sind Fotos, die ganz persönliche Facetten des Stadtgrüns zeigen. Das können schöne Aussichten sein, Spielwiesen für die Kinder oder entspannte Rückzugsorte. Die Fotos können in den sozialen Netzwerken bei Facebook, Twitter oder Instagram gepostet und mit dem Hashtag #MeinGruenesBerlin versehen werden. Auf der Website meingruenes.berlin. de laufen dann alle Fotos in Echtzeit zusammen, die entsprechend gekennzeichnet wurden. Aber auch an den Infoständen können sich alle mit ihren

Ideen beteiligen. Dort und in Berliner Medien wird es zudem kleine Preise zu gewinnen geben.

Parks, Wälder, Gärten bieten allen Berlinerinnen und Berlinern vielfältige Möglichkeiten. Und jeder hat seinen eigenen Lieblingsplatz. Deshalb fragen wir: Wo lässt es sich am besten im Grünen entspannen? Wo sind die Laufrunden am schönsten? Wo die Blumen am buntesten?

NÄCHSTE PHASE STARTET IM HERBST Im Oktober geht #MeinGruenesBerlin mit der Debatte zur Charta Stadtgrün in die nächste Phase. Die Charta wird von Politik, Verwaltung, Fachöffentlichkeit und interessierten Berlinerinnen und Berlinern in Workshops und Dialogformaten gemeinsam erarbeitet. Ziele sind die Bildung eines breiten gesellschaftlichen Konsenses zur Förderung, Entwicklung und Sicherung des urbanen Grüns sowie eine Selbstverpflichtung des Landes Berlin. Alle Informationen zur Charta, zu den Mitmachaktionen

DR AUSSEN  DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN

Gesucht werden Fotos von grünen Lieblingsorten. Foto mit dem Hashtag #MEINGRUENESBERLIN auf Facebook, Instagram oder Twitter versehen und schon erscheint es auf der Social Wall unter meingruenes.berlin.de

und zu #MeinGruenesBerlin finden Sie auf der Website meingruenes.berlin.de. Hier werden regelmäßig aktuelle Termine, Beiträge aus der Charta-Debatte und Reportagen zum Stadtgrün erscheinen.

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K IENB ER GPAR K V ERST EHEN

VE R S TEHEN KIENBERG PARK

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DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

Foto: Christo Libuda / Lichtschwärmer

Grasen in urbanen Landschaften

Auf mittlerweile über 80 Flächen wird in Berlin die Beweidung als ökologisches Konzept der Landschaftspflege betrieben. Sie ist ideal für offene Kulturlandschaften und fördert den Artenreichtum TEXT:  LARS PENNING

DR AUSSEN  DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN

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K IENB ER GPAR K V ERST EHEN

VE R S TEHEN KIENBERG PARK

ben. Mit der Beweidung sparen wir uns große Gerätschaften, die durchs Wuhletal fahren müssen, um Flächen zu mähen. Und die Tiere fressen ja nicht alles weg, sondern sie haben ihre Vorlieben. So bildet sich eine richtig schöne Mosaiklandschaft, die Bienen fördert und andere Insekten anlockt. Es ist einfach ein sehr schonendes Landschaftspflegekonzept.“

»Beweidung ist ein sehr schonendes Landschaftspflegekonzept« Heuernte im Britzer Garten

Es mag überraschen, aber in ganz Berlin werden mittlerweile über 80 Flächen mit unterschiedlichen Beweidungskonzepten bewirtschaftet. 2015 gab die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt eine Potentialanalyse zur Beweidung in Berlin in Auftrag, die detailliert die Eignung verschiedener Tierarten (Rinder, Pferde, Schafe, Wasserbüffel, Ziegen) und Beweidungskonzepte für jeweils unterschiedliche Standorte und die verschiedenen landschaftpflegerischen Zielsetzungen untersuchte. Ein Fazit der Studie lautete, dass Beweidung in Berlin „als Mittel zur ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Pflege geeignet ist.“

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DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

Fotos: Christo Libuda / Lichtschwärmer; Grün Berlin GmbH

NACHHALTIGE PFLEGE Die Parkmanagerin Christina Brock ist von dem Konzept restlos überzeugt: „Es ist eine der besten Landschaftspflegen – gerade auch, weil wir uns ja das Naturschutzfachliche auf die Fahnen schrei-

Rotes Höhenvieh für die Beweidung im Kienbergpark

Foto: Grün Berlin GmbH

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er eine oder andere Gast wird sie beim Blick aus der Gondel der Seilbahn oder bei einem Spaziergang durch den Kienbergpark vielleicht schon gesehen haben: die drei Dülmener Pferde, die dort seit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2017 friedlich auf ihrer Koppel grasen. Ferien auf dem Bauernhof jetzt auch in Marzahn-Hellersdorf im Berliner Nordosten? Nicht ganz. Die drei Stuten der stark gefährdeten Haustierrasse – es gibt nur noch etwa 100 Dülmener Pferde in ganz Deutschland – gehören zu einem Beweidungsprojekt im Kienbergpark/Wuhletal und „arbeiten“ dort für die Erhaltung und Entwicklung der vom Menschen geschaffenen offenen Kulturlandschaft, die sich längst als besonders artenreich erwiesen hat.

ROBUSTE TIERRASSEN Im Kienbergpark hat man sich für eine Multispezies-Beweidung entschieden, erklärt Parkmanager Arne Dainz: „Das bedeutet, dass nicht nur eine Tierart auf einer Fläche steht, sondern die Tierarten dort nacheinander getauscht werden. Durch den Wechsel bekommt man eine komplette Pflege hin. Außerdem machen wir ein Monitoring, wir schauen uns das alles genau an. Und wenn es nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, werden wir etwas ändern.“ Neben den Dülmener Pferden kommen deshalb im Kienbergpark auch Rinder der Rasse Rotes Höhenvieh sowie zwei Schafrassen zum Einsatz, darunter die Skudden, die es auch im Britzer Garten gibt. Dort findet auch eine Heuernte statt, um im Winter Futter für den hohen Tierbestand zu haben. Dazu zählen neben den Schafen unter anderem auch zwölf Ziegen, fünf Rinder und zwei Esel. Im Kienbergpark wird man die Schafe zur Lammungszeit im Januar und Februar in den Stall holen. Zwar sei angedacht, die Tiere das ganze Jahr über draußen stehen zu lassen, erläutert Grün Berlin-Beweidungsmanager Frank Wasem. Deshalb habe man auch so robuste Rassen ausgewählt. „Aber es ist schwierig, in einem städtischen Umfeld eine Lammzeit bei Minusgraden draußen abzuhalten. Dafür findet man in der urbanen Bevölkerung wenig Verständnis, selbst wenn das unter Tierschutzaspekten durchaus möglich wäre.“

Die Esel Hotte und Anna im Britzer Garten

DR AUSSEN  DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN

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K IENB ER GPAR K V ERST EHEN

VE R S TEHEN KIENBERG PARK

»Die Beweidung erhält offene Kulturlandschaften« Umtrieb der Skudden-Schafe im Britzer Garten

Ein Interview mit Beweidungsmanager Frank Wasem über Landschaftschutz

INTERVIEW:  LARS PENNING

Herr Wasem, welche Vorteile besitzt die Beweidung einer Fläche gegenüber dem herkömmlichen Konzept des Abmähens? Das hat zunächst einmal Umweltschutzaspekte. Denn man muss das Gelände nicht mit einer Maschine befahren. Damit sparen wir zum einen CO2 ein und schützen zum anderen auch die Fauna. Denn eine Wiese besteht ja nicht nur aus blühenden Pflanzen, Gräsern und Kräutern, da gibt es auch viele Tiere. Jedes Jahr sterben

DAS M AGA ZIN VO N GRÜ N BERLIN  DR AUSSEN

Foto: Dominik Butzmann

Ziegen im Britzer Garten

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mit Tieren und das Konzept eines Arche-Parks

sem: „Viele Kinder glauben, die Kuh sei lila. Und dass eine Kuh nur dann Milch gibt, wenn sie vorher ein Kalb geboren hat, ist vielen Leuten gar nicht klar. In diesem Kontext kann man den Menschen das wieder näher bringen. Für Kinder wird da etwas erlebbar, was man sonst nur durch Landausflüge erreichen kann. Und hier kann man das alles mit der BVG erreichen.“

Fotos: Grün Berlin GmbH, Holger Koppatsch

VERLORENE KENNTNISSE Um die Akzeptanz von Beweidungsprojekten zu steigern, empfiehlt die Senatsstudie gerade jene Informationsund Erlebniskonzepte, welche dem Besucher auch Kontaktmöglichkeiten zu den Tieren ermöglichen. Dass in einer urbanen Bevölkerung viele Kenntnisse über die Natur mittlerweile verloren gegangen sind, weiß auch Frank Wa-

unzählige Rehkitze durch Mähwerke, aber auch viele kleinere Lebewesen wie Käfer, Raupen, Heuschrecken und Wildbienen werden durch eine Mahd nachhaltig geschädigt.

haben sich ganz besondere Faunen entwickelt, die es nur dort gibt und die extrem artenreich sind. Ein Mischwald ist nicht einmal halb so artenreich wie diese offenen Kulturlandschaften.

Es geht also nicht nur um Landschaftsschutz, sondern auch um Tierschutz? Das ist untrennbar miteinander verbunden. Die Beweidung erhält die offenen Kulturlandschaften, die durch den Menschen geschaffen wurden. Dort

Es gibt am Standort Kienbergpark ja verschiedene Tiere: Pferde, Schafe und Rinder. Die haben jeweils einen unterschiedlichen Verbiss. Auf welchen Flächen setzt man sie ein? Alle Tierarten sollen alle Flächen nacheinander im Wechsel beweiden.

Stark gefährdet: Dülmener Pferde

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K IENB ER GPAR K V ERST EHEN

VE R S TEHEN KIENBERG PARK

ZUR PERSON

Frank Wasem ist gelernter Landwirt (seit 2001) und Schäfermeister (seit 2011). Zur Grün Berlin GmbH kam er 2017. Im April 2018 übernahm er dort das Beweidungsmanagement. In dieser Funktion begleitet er das Beweidungsprojekt im Kienbergpark und bereitet neue Projekte vor.

Geplant ist ein gewisser Abstand zwischen den Beweidungsdurchgängen. Pferde haben beispielsweise einen unheimlich tiefen Verbiss – im besten Fall sieht das Ergebnis am Ende aus wie ein Englischer Rasen. Schafe hingegen sind eher Naschkatzen. Die suchen die Fläche zunächst nach den leckersten Pflanzenteilen ab. Rinder fressen am liebsten in einem Aufwuchsspektrum

Nutztiere muss man einzäunen. Was für Zäune haben Sie an ihren Koppeln angebracht? Wir haben ein Knotengeflecht aus England verwendet, das eine unterschiedliche Maschenweite hat. Vorgesehen ist eigentlich, die enge Masche nach unten zu setzen und die große Masche nach oben. Wir haben das genau umgekehrt gemacht und haben an

einigen Stellen sogar einen gewissen Bodenabstand eingehalten. Selbst Rehe kommen problemlos auf die Pferdekoppel. Die Wildwechsel werden überhaupt nicht gestört. Wieviele Hektar umfasst das Gelände? Das sind knapp 12 Hektar, verteilt auf sieben Einzelflächen, die sich entlang der Wuhle ziehen. Das Land Berlin

Schafböcke

»In einer urbanen Bevölkerung sind viele Kenntnisse über die Natur verlorengegangen«

möchte, dass Flächen auf diese Weise gepflegt werden, weil sich das als besonders passend herausgestellt hat. Das kostet dann zwar Geld, aber der Gewinn, der für die Gemeinschaft daraus resultiert, ist unbezahlbar. So etwas haben vermutlich nicht viele Kommunen. In dieser Hinsicht ist das Land Berlin wirklich super aufgestellt.

Kuh und Kalb: Rotes Höhenvieh

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Fotos: Grün Berlin GmbH

Fotos: Christina Brock; Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

von 15 bis 25 Zentimeter. Die Kombination aus diesen drei verschiedenen Fressmustern soll dann jene Strukturen ergeben, um etwa dem Wachtelkönig (ein stark gefährdeter Rallenvogel, Anm.), aber auch der anderen hier lebenden Fauna Lebensbedingungen zu bieten, die für diese offene Landschaft typisch sind. Genauso geht es aber auch um die Erhaltung und Schaffung einer artenreichen Flora – Flora und Fauna gehören zusammen.

Wie sind die Tiere für die Beweidung ausgewählt worden, etwa die Dülmener Pferde und das Rote Höhenvieh? Wir haben überlegt, wie man das Beweidungskonzept noch sinnvoll ergänzen kann und sind dabei auf das Arche-Prinzip der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) gestoßen. Im Rahmen eines Arche-Parks führen wir die Beweidung nun mit alten Nutztierrassen durch, die vom Aussterben bedroht sind.

Und da gelten bestimmte Anforderungen, die dann überprüft werden? Grundsätzlich gibt es zunächst eine von der GEH herausgegebene rote Liste, die den Gefährdungsstand verschiedener Tierrassen widergibt. Es gehört zu dem Konzept, dass man eine bestimmte Anzahl an Arten und Tierrassen halten muss. Ein ArcheHof benötigt beispielsweise nur zwei Tierarten mit jeweils einer Rasse. Wir sind ein Arche-Park, da sind die Anforderungen schon umfangreicher. Wir müssen mindestens drei Tiergattungen und fünf Rassen halten. Neben den Pferden und Rindern haben wir die Schafe, von denen es hier zwei Rassen gibt. Und wir haben die Dunkle Biene, die allerdings nicht hier bei uns vor Ort ist. Die Bienen stehen momentan beim Imker und werden dort betreut. Sie gehören aber zu unserem Tierbestand und zählen deshalb dazu.

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Gibt es zwischen dem Kienbergpark und anderen Parks auch eine Art Synergieeffekt? Es gibt mit den weiteren Parkanlagen vielfältige Kooperationen und Synergien, die wir zukünftig noch ausbauen möchten. Es vereinfacht die Sache natürlich, wenn wir betriebsübergreifend vorhandene Strukturen nutzen können. Bieten Sie im Kienbergpark auch Termine an, bei denen sich die Leute über Beweidungskonzepte und die Tiere informieren können? Wir gehen damit äußerst transparent um. Zum Thema Beweidung hatten wir bereits zwei Bürgersprechtermine. Da wurden die Leute darüber informiert, wie das Konzept aufgebaut ist und wie es umgesetzt werden soll. Ab August gibt es auch die sogenannten Zaungespräche. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können dann zur Pferdekoppel kommen, und da stelle ich mich ihren Fragen. Auch eine eigene E-Mailadresse (beweidung-kienbergpark@ gruen-berlin.de) ist eingerichtet. Eingehende Fragen werden umgehend beantwortet.

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»Viele Menschen verbinden den Spreepark mit sehr persönlichen guten Erinnerungen« Senior Projektmanager Christian Pfeuffer erläutert im Interview, wie der verfallene Vergnügungspark mit neuem Leben gefüllt werden soll. INTERVIEW:  ULRIKE RECHEL

diesem Projekt liegt in der sichtbaren, allgegenwärtigen Geschichte. Die Grün Berlin GmbH hat im Frühjahr einen ersten Rahmenplan vorgestellt. Was sind die Kernideen der Gestaltung? Welche Teile der Ruinen werden bleiben? Wir wollen den vorhandenen Bestand, sprich die alten Fahrgeschäfte und Gebäude sowie die Infrastruktur, möglichst in den neu gestalteten Spreepark

einbeziehen und dies in einen Park neuen Typs transferieren. Es soll ein Dreiklang aus Kunst, Kultur und Natur entstehen. Insbesondere das Riesenrad als Wahrzeichen des Spreeparks sowie die in Teilen noch vorhandenen Fahrgeschäfte und das ehemalige 3-DKino sollen erhalten werden. Sollen diese den Betrieb aufnehmen? Das Riesenrad wird wieder in Betrieb gehen. Laut einer statisch–konstrukti-

Foto: F. Anthea Schaap

Herr Pfeuffer, Sie sind von Haus aus Landschaftsarchitekt. Im Fall des Spreeparks haben Sie es nun mit der Ruine eines Vergnügungsparks zu tun. Was reizt Sie an dem Projekt? Das Spannende an diesem sehr speziellen Projekt ist sicherlich die Geschichte des Ortes. Häufig ist es so, dass man als Planer mit Projekten arbeitet, bei denen oftmals nur geringe historische Bezüge und Setzungen bestehen. Das ist hier sehr viel anders. Der Reiz bei

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S PR EEPAR K V ER ST EHEN

VE R S TEHEN S PREEPA RK

ven Prüfung ist die Grundkonstruktion in einem sehr guten Zustand. Allerdings müssen die Gondeln ausgetauscht sowie die Antriebs- und Steuerungstechnik vollständig neu wiederhergestellt werden. Die restlichen, meist nur noch in Fragmenten verbliebenen Fahrgeschäfte sollen neu interpretiert werden. Welche Nutzung ist für die anderen Fahrgeschäfte geplant? Bei der ehemaligen Wildwasserbahn soll der noch vorhandene Kanal zukünftig begehbar sein. Damit können die Besucherinnen und Besucher die Umgebung aus einem anderen Blickwinkel wahrnehmen. Man läuft durch eine verwunschene Landschaft und über das Wasser. Wie an so vielen Stellen im zukünftigen Park werden geübte Wahrnehmungen in das Gegenteil verkehrt. Der künstliche Felsen als Teil der einstigen Wildwasserbahn kann als ein

neues Spielelement genutzt werden. Im Innern entsteht vielleicht ein IndoorKletterparkour, zusätzlich werden außen Rutschen angebaut. Der unterhalb des künstlichen Felsens verlaufende Tunnel der Parkeisenbahn könnte wiederum ein Ort mit Kunstinstallationen sein. Beispielsweise ein Pfad mit Lichtund Klangelementen. Das ehemalige 360-Grad-Kino soll laut Rahmenplan Teil des neuen Haupteingangsbereiches in Richtung Treptower Park sein. Die Zeltdachkonstruktion könnte saniert und zum Beispiel als Ausstellungsort für die Geschichte des Parks genutzt werden. Welches der alten Fahrgeschäfte ist am besten erhalten? ​N eben dem Riesenrad ist auch das Tassen-Karussell noch relativ gut erhalten. Das hatte die ehemalige Betreiberfamilie Witte vom insolventen Freizeitpark Mirapolis in Frankreich

Visualisierungen: Team Latz + Partner / die-grille, 2017 / Grün Berlin GmbH

aufgekauft und im Spreepark installiert. Die Zeltdachkonstruktion ist nach wie vor vorhanden, und die Tassen lassen sich noch manuell drehen. Immer eine willkommene Abwechslung bei den Besucherführungen durch den Spreepark.

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Damals hieß der Park noch „VEB Kulturpark“ und war der einzige feste Vergnügungspark der DDR. Der „VEB Kulturpark“ war wahrscheinlich eine der Institutionen in Ostdeutschland. Aus der gesamten DDR kamen bis zu 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher im Jahr. Das erklärt sicherlich auch die starke emotionale Bindung zu diesem Ort. Viele Menschen verbinden sehr persönliche und gute Erinnerungen mit dem Park – sowohl was die Zeit vor als auch nach der Wende angeht. Auf welche Art können sich Bürgerinnen und Bürger bis zum Baustart beteiligen? Bereits bei der Entwicklung des vor-

liegenden Rahmenplanes haben wir die Bürgerinnen und Bürger bei insgesamt vier Bürgerdialogen beteiligt, um die Wünsche, Anregungen aber auch Kritik bei der Gestaltung des neuen Spreeparks zu erfahren. Zukünftig soll dieser Dialog weitergeführt wer-

cherführungen erfolgen. Zusätzlich möchten wir Workshops und Seminare mit speziellen Themen anbieten. Für Anfang September ist beispielsweise ein Workshop zur Umweltbildung und kulturellen Bildung im Spreepark vorgesehen.

»Es soll ein Dreiklang aus Kunst, Kultur und Natur entstehen«

den. Wahrscheinlich in einer anderen Form, aber dennoch intensiv. Uns ist es ein großes Anliegen, die Öffentlichkeit bei der Entwicklung des Spreeparks mit einzubeziehen und kontinuierlich zu informieren. Dies soll unter anderem an dem neu errichteten InfoPoint im Spreepark und bei den Besu-

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Gab es auch den Wunsch nach einem Amüsierpark im klassischen Stil? Den gab es auch! Noch bevor wir ein Planerteam für die Entwicklung des Rahmenplans hatten, luden wir im Juli 2016 die Öffentlichkeit in den Spreepark ein. Wir baten die Besucherinnen und Besucher um die Abgabe von Ideen,

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S PR EEPAR K V ER ST EHEN

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Infos zum Spreepark Der Spreepark ist umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Plänterwald und besitzt eine Fläche von 23,2 Hektar. Zurzeit läuft das Bebauungsplanverfahren. Bis Anfang 2020 rechnen die Projektentwickler mit der Festsetzung. Danach beginnt die Bebauung mit dem Ziel einer phasenweisen Eröffnung. Bisher wurde das Gelände von Asbest und Arsen sowie von Müll bereinigt, das Gelände abgesichert. Noch rund 35 alte Fahrgeschäfte und Kleinarchitekturen sind erhalten.

Anregungen und Themen, die im „neuen“ Spreepark zukünftig eine Rolle spielen sollen. Insgesamt kamen bei diesem ersten Bürgerdialog über 1.100 Besucher mit 1.312 Anmerkungen. Diese waren sehr, sehr unterschiedlich und in Teilen auch komplett konträr. Manche Leute hätten gern wieder einen Rummel nach altem Vorbild gehabt. Im Gegensatz dazu kamen Anregungen, die Parkflächen in das Landschaftsschutzgebiet Plänterwald zu integrieren. Es gab den Wunsch nach Hundeauslaufflächen im zukünftigen Park, aber auch gegenteilige Meinungen. Wir haben sämtliche Anregungen und Ideen gesammelt, dokumentiert (unter anderem in unserer Broschüre über die Dialogveranstaltung vom 1. Juli 2016) und unserem Planungsteam zur Einbeziehung in den Planungsprozess übergeben.

Der neue Haupteingangsbereich soll am Treptower Park liegen (360-Grad-Kinokuppel) der zweite Haupteingang ist nahe Werkhalle und Eierhäuschen vorgesehen. Weitere Nebeneingänge sind durch Drehkreuze zugänglich. Tickets gibt es an Kassenautomaten und Kassenhäuschen, der Eintritt soll „familienverträglich“ ausfallen.

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Die Verkehrserschließung setzt vor allem auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder. Parkplätze entstehen nur wenige. Die nächsten öffentlichen Parkplätze liegen in der Bulgarischen Straße. Geplant ist ein Schiffslanleger am Spreepark sowie ein Shuttle-Bus vom S-Bahnhof Treptower Park. Ebenfalls in der Nähe sind die S-Bahnhöfe Plänterwald und Baumschulenweg. Der Fußweg von dort dauert 20-30 Minuten. Der Bus 265 hält an der Neuen Krugallee/Dammweg. Geprüft wird eine Erhöhung der Taktung.

Visualisierung: Team Latz + Partner / die-grille, 2017 / Grün Berlin GmbH

Viele kennen auch die alte Achterbahn „Spreeblitz“, die mit ihrem blauen Katzengesicht als Wahrzeichen des „lost place“ Spreepark gilt. Damit können die Besucherinnen und Besucher zukünftig „Laufen wie die Fahrgeschäfte fuhren“ – so das Motto. Bei der ehemaligen Achterbahn „Spreeblitz“ sind das Katzengesicht, die alten Schienenanlagen sowie Teile des Tunnels vorhanden. Nach den Ideen des Planungsteams sollen die noch vorhandenen Teile einer neuen Nutzung dienen. Wir stellen uns einen begehbaren Weg vor – einen sogenannten „Cat Walk“, über den die Besucherinnen und Besucher laufen können. Der Weg führt über die Schienen im grünen Dickicht der Bäume und weiter durch das Katzengesicht in das Innere des Tunnels. Auf dem Weg dorthin und innerhalb des Tunnels kann das Thema Kunst wiederum eine große Rolle spielen. Viele kennen auch die Schwanenboote der ehemaligen „Schwanen-Fahrt“ im Spreepark. In

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Am Wochenende finden Führungen im Spreepark statt (Eingang Kiehnwerderallee 1-3 Wachschutz). Anmeldungen unter: https://gruen-berlin.de/spreepark/ besucherinformation/fuehrungenim-spreepark

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VE R S TEHEN S PREEPA RK

Was wird aus dem denkmalgeschützten Eierhäuschen? Das Eierhäuschen soll zukünftig neben der Gastronomie auch ein Ort für die Kunst sein. Im großen ehemaligen Ballsaal entsteht ein Restaurant, das sich auf der Terrasse und im Garten fortsetzt. Außerdem soll es wieder einen Biergarten mit ca. 250 Sitzplätzen geben. Zusätzlich soll das Eierhäuschen Ausstellungsräume und insgesamt vier Ateliers für Artists in Residence beherbergen. Hier können Künstler zeitlich begrenzt leben und arbeiten.

Das Natur-Erlebnis wollen Sie ähnlich würdigen wie die bunten Rummel-Ruinen. Was ist näher geplant? Grundsätzlich gilt auch hier, dass wir den Bestand erhalten, weiter qualifizieren und für die Besucherinnen und Besucher bewusst erlebbar machen möchten. Die Natur ist neben der

Kunst und Kultur einer der wichtigen Bausteine des zukünftigen Spreeparks. Im nördlichen, der Spree zugewandten Parkbereich gibt es einen eindrucksvollen alten Baumbestand. Wir möchten diese Flächen, zumindest in Teilbereichen, ebenfalls erlebbar machen, zum Beispiel durch höher gelegene Stege. Im zukünftigen Spreepark soll ein weiteres Umweltbildungszentrum eingerichtet werden. Dort wird es Bildungsangebote für Jung und Alt geben, die auch zum Mitmachen einladen.

Unter der Vielzahl der Einzelideen – welches ist Ihr persönliches Lieblingsprojekt? Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Jedes der ehemaligen Fahrgeschäfte hat seine eigene Geschichte und seinen Reiz. Aber sicherlich ist das Riesenrad eines der beeindruckendsten Objekte im Park. Insbesondere wenn ich mir vorstelle, dass dieses wieder zum Leben erweckt werden würde. Das Wahrzeichen des ehemaligen Spreeparks dreht sich wieder und zeigt den Neubeginn weit über den Spreepark hinaus an.

Visualisierung: Team Latz + Partner / die-grille, 2017 / Grün Berlin GmbH

den noch vorhandenen Wasserflächen hat eine geschützte Wasserpflanze ein neues Refugium gefunden, die sogenannte Steifborstige Armleuchteralge.

ZUR PERSON

Christian Pfeuffer ist Senior Projektmanager bei der Grün Berlin GmbH. Nach seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner studierte er Landschaftsarchitektur in Weihenstephan. Nach der Wende zog er nach Berlin und arbeitete freiberuflich für verschiedene Landschaftsarchitekturbüros, unter anderem für die Landesgartenschau in Wernigerode und Aschersleben.

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z t u h c s a Klim , n e t s e b gelingt am n e t u e L n e d n a m n n we . t g i e t s h aufs Dac

Wie wir mit begrünten Dächern die Kanalisation entlasten und den Klimaschutz vorantreiben: berlinerwasser.de


DRA C HENS TEIG EN ERLEB EN

E R LE B EN DRACHENS T E IG E N

Flugvergnügen für Klein und Groß Drachen sind seit Jahrhunderten ein beliebtes Spielzeug. Im Herbst stehen sie wieder am Himmel über den Berliner Parks – auch bei Großveranstaltungen wie dem Festival der Riesendrachen auf dem Tempelhofer Feld und dem Drachenfest Luftikus im Britzer Garten

Foto: Nils Bornemann / MERLIN Creativ-Management

TEXT: LARS PENNING

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DRA C HENS TEIG EN ERLEB EN

E R LE B EN DRACHENS T E IG E N

Ein traditioneller Rautendrachen bereitet Freude (links)

Je größer der Drachen, desto mehr Arbeit (unten)

7. FESTIVAL DER RIESENDRACHEN – VON STADT UND LAND Das Megadrachenfest in Berlin: Vorführungen von Großdrachen und Drachenkämpfen sowie jede Menge Möglichkeiten selbst einen Drachen zu bauen und steigen zu lassen. Tempelhofer Feld (Zugänge über Columbiadamm und Tempelhofer Damm)

H

erbstzeit ist Drachenzeit. Schon bald werden die bunten Spiel- und Sportgeräte wieder in größerer Anzahl über den Berliner Parks am Himmel stehen und für glückliche Kindergesichter sorgen. Oder für frustrierte Eltern, falls sich der Drachen trotz aller Anstrengungen partout nicht in die Lüfte erheben will. Doch mit hochrotem Kopf rennend einen Drachen hinter sich her zu ziehen, macht keinen Sinn. Fliegt der Drachen nicht, ist entweder ein Konstruktionsfehler schuld, oder – viel wahrscheinlicher – es gibt einfach zu wenig Wind. Denn ausgerechnet Berlin liegt in einer Schwachwindzone. Genau deshalb lässt man Drachen traditionell in einer Jahreszeit steigen, die Wetterlagen mit etwas mehr Luftbewegung verspricht. Und noch ein Grund sprach früher für den Herbst: Viel Platz mit möglichst wenigen Bäumen fanden die Leute für das Drachensteigen vor allem auf den abgeernteten Stoppelfeldern vor den Toren der Stadt.

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Berlin hat das Glück, mit dem Tempelhofer Feld einen zentral gelegenen Park zu besitzen, dem als ehemaliges Flugfeld praktisch alles fehlt, was einem Drachen gemeinhin in die Quere kommen kann: Bäume, Masten, Stromleitungen. Und um das generelle Verbot, Drachen in der Nähe von Flughäfen aufsteigen zu lassen, muss man sich seit der Stilllegung Tempelhofs auch nicht mehr kümmern. Aufpassen muss man nur mit der Länge der Leine: Maximal 100 Meter sind erlaubt. GLÜCKSBRINGER GEGEN BÖSE GEISTER

Spätestens seit dem frühen 18. Jahrhundert sind die bunten Fluggeräte als Kinderspielzeug in Europa populär: Drachen gehören zu den traditionellen Spielgeräten, die nie aus der Mode gekommen sind. Nach Europa war der Drachen im 16.

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Fotos: Holger Koppatsch; Nils Bornemann / MERLIN Creativ-Management (2)

Samstag, den 22. September 2018 11.00 bis 20.00 Uhr Eintritt frei

Jahrhundert mit den portugiesischen und holländischen Seefahrern gekommen, die Handel mit Ländern in Südostasien betrieben. Erstmals erwähnt wurden Drachen bereits im China des 5. Jahrhunderts v. Chr., und die im Reich der Mitte übliche Form und Bemalung als Sinnbild eines geflügelten und geschuppten Fantasiegeschöpfs sorgte auch für den Namen. Ob als Glücksbringer, der böse Geister vertreiben soll oder als Gerät für meteorologische Experimente – über die Jahrhunderte hinweg erfüllte der Drachen viele verschiedene Aufgaben und Zwecke. Die wichtigsten aber bleiben Spiel und Spaß, und da sind die Möglichkeiten ungezählt: klein oder groß, selbstgebastelt oder gekauft, für Kind oder Profi. Ab einem Alter von etwa 5 Jahren ist ein Kind allein in der Lage, einen Drachen zu fliegen. Durchaus auch einen Lenkdrachen, wie Grischa König, bundesweit bekannter Drachenentwickler und leitender

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„LUFTIKUS“ – EIN TOLLER FLUGTAG FÜR KINDER UND FAMILIEN Groß und Klein sind ­eingeladen, die Drachen am Himmel zu bestaunen oder eigene Drachen steigen zu lassen. Britzer Garten (auf der Spiel- und Liegewiese) Sonntag, den 14. Oktober 2018 11.00 bis 17.00 Uhr Eintritt 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Besitzer von Jahreskarten haben freien Eintritt

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Folgendes Material wird benötigt: - 1 Stück Tyvek 50 x 55 cm (aus 1 m des 1,5 m breiten Tyveks können sechs Segel zugeschnitten werden) - 2 Stück Ramin-Rundholzstäbe, Durchmesser 4 mm, je 50 cm lang - 50 bis 100 m dünne Polyesterschnur - Klebeband, 19 mm breit (Tesafilm) - alte Plastiktüten zum Zuschneiden der Schwänze Schnittmuster (alle Angaben in cm)

Schlittendrachen

55 13,5

13,5

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Der Schlitten oder Sled ist ein einfaches Drachenmodell mit hervorragenden Flugeigenschaften. Aufgrund der einfachen Bauweise ist er besonders für Kinder geeignet. Stab

13,5

11,5

50

Loch

Viel Spaß beim Drachenfest im Britzer Garten

14

8

Folgendes Material wird benötigt:

Das Material für das Drachensegel heißt heute Tyvek, ein Polyethylen, das man als Meterware kaufen kann. Es ist stabiler als andere Materialien, verträgt auch Feuchtigkeit und lässt sich gut kleben und bemalen. Das Bemalen der Drachen sei für Kinder beim Basteln sowieso das eigentliche Vergnügen, sagt König aus Erfahrung.

zitty.de/shop Gartenpflege, Pflanz- und Rasenarbeiten, Teichbau, Bewässerung, Baumpflege, Fällungen, Baumkontrolle und Gutachten, Steinarbeiten Gottlieb Dunkel Str. 30 32 · 12099 Berlin Mariendorf Tel: (030) 70 60 22 30 · Fax: (030) 70 60 22 32 E-Mail: info@rolandriedel.de · www.rolandriedel.de

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Schwänze (1,5 bis 3 m lang)

SCHNITTMUSTER (alle Angaben in cm)

Bauanleitung 1. AUSSCHNEIDEN Die Maße des Schnittmusters auf das Tyvek übertragen und sauber ausschneiden.

Aber egal, wofür man sich entscheidet: Am Ende werden wir sie bei den Wochenendvergnügungen in den Parks und den kommenden Großveranstaltungen wie dem Festival der Riesendrachen auf dem Tempelhofer Feld und dem Drachenfest im Britzer Garten alle wiedersehen: die farbenfrohen Drachen, die leuchtenden Kinderaugen und die fluchenden Erwachsenen.

IM HANDEL

Waage

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2. BEMALEN Bei der fantasievollen Gestaltung beachten Sie bitte, dass die Löcher im Segel später im unteren Teil des Drachens liegen. Illustration: Andreas Rathge / Handkerchief Gruppe

TRADITIONELLE DRACHEN IM TREND

– 1 Stück Tyvek 50 x 55 cm (aus 1 m des 1,5 m breiten Tyveks können sechs Segel zugeschnitten werden) – 2 Stück Ramin-Rundholzstäbe, Durchmesser 4 mm, je 50 cm lang – 50 bis 100 m dünne Polyesterschnur – Klebeband, 19 mm breit (Tesafilm) – alte Plastiktüten zum Zuschneiden der Schwänze

Gut geeignet für Einsteigerinnen und Einsteiger sind auchdie sogenannten Lenkmatten, weil sie Fehler in der Handhabung leichter verzeihen. Die lenkbaren Deltadrachen stehen ebenfalls stabil am Himmel, sie fliegen auch schon bei wenig Wind. Immer im Trend liegen laut König die rautenförmigen Eddy-Drachen: „Die Leute mögen Drachen, die aussehen, wie man sich einen traditionellen Drachen eben vorstellt.“ Ganz grundsätzlich, und das ist Grischa König wichtig, sollte man beim Drachenkauf nicht allzu knauserig sein: „Greifen Sie lieber zur Mittelklasse, denn bei den wirklich billigen Drachen ist am Ende der Frustfaktor höher als der Spaßeffekt.“

Fotos: Holger Koppatsch

Angestellter in Berlins führendem Drachenfachgeschäft Flying Colors, weiß: „Koordination und Konzentration für das Lenken eines Drachens entsprechen in etwa dem Fahrradfahren.“ Wenn König und seine Kollegen Workshops zum Selbstbasteln für Kinder geben, lassen sie allerdings einen einfacheren Drachen bauen, den sogenannten Sled- oder Schlittendrachen (siehe auch die Bastelanleitung auf Seite 37). Er ist auch die preiswerteste Variante, um zu einem gut flugfähigen Drachen zu kommen: Etwa 8 Euro kostet das Bastelmaterial, für 14,50 Euro kann man einen Schlittendrachen auch fertig erwerben.

8,5

3. STÄBE AUFKLEBEN Das Segel mit der bemalten Seite nach unten auf den Tisch legen. Die Stäbe werden entsprechend der Zeichnung mit Tesafilm aufgeklebt. An den Ecken und an den Löchern den Tesafilm von vorne nach hinten um das Segel kleben. 4. WAAGE ANBRINGEN Die äußeren Ecken werden mit Klebeband verstärkt. Dann die Ecken mit dem Dorn so durchbohren, dass die Schnur

durchgesteckt werden kann. Jetzt wird ein Stück Schnur von 1,5 bis 1,9 m Länge von der Rolle abgeschnitten. Die Enden dieser Schnur werden an den Löchern in den Ecken festgeknotet. Nun die beiden Ecken des Drachens genau aufeinanderlegen und die Schnur strammziehen, um die Mitte zu ermitteln. Dort wird dann eine Schlaufe in die Schnur geknotet. Zur Überprüfung an dieser Schlaufe bei exakt aufeinanderliegenden Segelecken ziehen, beide Schnüre sollten stramm sein, keine darf durchhängen. Eventuell korrigieren. 5. SCHWÄNZE ANBAUEN Ein gut gebauter Schlitten fliegt bei gleichmäßigem Wind problemlos ohne Schwanz. Hat man es aber mit böigen Windverhältnissen zu tun oder ist der Drachen nicht exakt gebaut, kann man mit Schwänzen einiges korrigieren. Alte

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Plastiktüten, Kreppapier oder Tyvekreste sind als Material geeignet. Schneiden Sie Streifen von 2 bis 5 cm Breite aus und kleben Sie sie zu einer Länge von jeweils 1,5 bis 3 m zusammen. Je einen Schwanz unten in Verlängerung der Stäbe befestigen. Die beiden Schwänze sollten in etwa gleich breit und müssen gleich lang sein. 6. STEIGEN LASSEN Die Flugleine wird an der Schlaufe (der Profi nennt sie Waagenpunkt) befestigt. Etwas Schnur ausrollen, eine Helferin oder ein Helfer hält den Drachen auf, ein kurzer Ruck und er sollte fliegen. Steigt der Drachen nicht hoch, ist wahrscheinlich zu wenig Wind. Dann sehr viel mehr Schnur ausrollen und noch einmal versuchen. Trudelt der Drachen oder klappt er ständig zusammen, sollte man es mit den oben beschriebenen Schwänzen versuchen.

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B O TANIS CH ER VO L KS PAR K BL ANKENF ELD E-PANK OW ER LEB EN

E R LE B EN BOTANIS CHE R V O L KSPARK BL AN KE N FE L D E - PA NK O W

Kürbis- und Kartoffelernte Das Herbstfest gehört zu den beliebtesten Veranstaltungen im Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow

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Außerdem gibt es Naturspiele, Infos zu Anbau und Pflege vieler Pflanzenarten sowie Honigverkostung in der Imkerei. Wer möchte, kann in einer mobilen Mosterei selbst Saft aus geernteten Äpfel pressen. Am Ackerrand verkauft der Hof Wendelin seltene Kartoffelsorten und leuchtend gelbe Kürbisse. Zum ersten Mal ist auch der Weltacker dabei und feiert seine erste Ernte in Pankow. Auf der Festwiese sorgt Livemusik für Unterhaltung. Schmackhafte Kuchen und Leckeres vom Grill laden zum Genießen ein.

Herbstsonne bei Kaffee und Kuchen genießen

i Blankenfelder Chaussee 5, 13159 Berlin. Der Park ist tägl. von Sonnenaufgang bis -untergang geöffnet; die Schaugewächshäuser Di–Do von 10–14 Uhr sowie Fr– So und feiertags 11–17 Uhr. Parkeintritt: 1€, Kinder bis 14 Jahren und Besitzer der Jahreskarte der Grün Berlin GmbH haben freien Eintritt. www.botanischer-volkspark-pankow.de

Foto: Grün Berlin GmbH

Für die schmackhafte Suppe: Hokkaido-Kürbisse

Fotos: Grün Berlin GmbH; pixapy.com

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or mehr als 100 Jahren ließ der damalige Gartendirektor Berlins, Albert Brodersen, unweit des Dorfs Blankenfelde einen Schulgarten anlegen, um Stadtkinder spielerisch an die Natur heranzuführen. Heute ist der Botanische Volkspark Pankow ein lebendiges Gartendenkmal mit einer abwechslungsreichen Landschaft aus dichten Wäldern, weiten Wiesen sowie üppigen Obstbaumalleen – ganz nah am dicht bebauten Pankower Kiez. Blühende Staudenbeete und ein Arboretum mit seltenen Bäumen aus Asien und Osteuropa prägen das Zentrum der Anlage. Die besondere ­Attraktion sind die drei rekonstruierten Schaugewächshäuser aus den 1920er Jahren und die Sammlung tropischer Pflanzen. Im Herbst präsentiert sich der Botanische Volkspark noch einmal von seiner schönsten Seite. Eine gute Gelegenheit, den Park zu besuchen, bietet das Herbstfest, das am 30. September von 12 bis 18 Uhr zum achten Mal stattfindet. An diesem Herbstsonntag können die Besucherinnen und Besucher sich über die Angebote des Parks informieren, an Kräuterwanderungen teilnehmen und Kartoffeln ernten.

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In den Gärten der Welt bietet Yali Yu über vierzig ausgewählte Teesorten an. Im Teehaus zum Osmanthussaft, dem einzigen seiner Größe außerhalb Chinas, findet man Ruhe und Gelassenheit – und viel Zeit für eine wohltuende Erfrischung. TEXT:  ANIMA MÜLLER

Foto: Holger Koppatsch

»Zu jedem Garten gehört ein Teehaus«


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Im traditionellen Gewand begrüßt Yali Yu hier ihre Gäste. Seit 1999 – ein Jahr vor der offiziellen Eröffnung des Gartens – lädt sie hier zum Verweilen und zum Kennenlernen von Teesorten ein, die so vielseitig sind wie die chinesische Kultur. „Für Deutsche ist das natürlich erst einmal sehr exotisch, zuerst weiß man gar nicht, was so ein Teehaus anbietet“, sagt Yu. MEHR ALS EINE ERFRISCHUNG

Viele Kundinnen und Kunden hätten anfangs gefragt, ob es denn auch Kaffee und Kuchen im Angebot gäbe. Nur Tee? Das war neu. Einen kleinen Imbiss, Gebäcke und chinesische Kuchen bietet Yu zwar auch an, aber der Fokus des Teehauses ist ein anderer: Aufmerk-

samkeit. Denn Duft und Geschmack des Tees entwickeln sich am besten, wenn man nichts dazu isst und ihn pur genießt. Auch das Nachgießen war anfangs für die deutschen Teetrinkerinnen und Teetrinker neu. „Mittlerweile gibt es das natürlich schon, aber ich denke, wir hatten darauf auch Einfluss“, sagt Yu und lacht herzlich. Etwa vierzig verschiedene Teesorten aus ganz China bietet sie an, deren Namen sie authentisch ins Deutsche überträgt. So hat Yu neben den vielen Touristinnen und Touristen über die Jahre auch eine rege Stammkundschaft gewonnen – denn nur bei ihr bekommen die Leute ihre erlesenen Sorten direkt aus China. Dadurch bietet das Teehaus auch mehr, als nur eine Erfrischung beim

Man nehme: Eine Sorte Tee (idealerweise Oolong Tee) kochendes Wasser ein Holzsieb eine Holzzange eine schmale chinesische „Dufttasse“ eine etwas breitere „Nipptasse“ eine Teekanne

Duft- und Nipptassen für die Teezeremonie

Tagesausflug: Es weckt ein kulturelles Bewusstsein. Mehrmals im Jahr veranstaltet Yu zur Vollmondzeit Kulturabende, die sich mit verschiedenen Bereichen chinesischen Lebens befassen. Bei Essen und Musik kommen die Teilnehmenden zusammen und informieren sich dabei unter anderem über traditionelle Medizin, Religion, Philosophie und Pflanzen. Auch für private Veranstaltungen kann man die Räumlichkeiten mieten.

Fotos: Grün Berlin GmbH

er Wind streift durch die Bambushalme im Garten des wiedergewonnenen Mondes. In der Nähe plätschert ein kleiner Wasserfall, der direkt in den umliegenden See fließt. Der „Himmelsspiegel“, so heißt der See, liegt flach und glänzend da, Kois ziehen ihre Bahnen und kommen der Wasseroberfläche ganz nah, als ob sie die Gäste begrüßen wollten. In einem natürlich belassenen Garten spenden Büsche und Bäume Schatten. Angrenzend verlaufen das weiße Gemäuer und die überdachten Gänge, die am Wasser vorbei in Richtung des Teehauses führen. Die Besucherinnen und Besucher haben es sich unter den Sonnenschirmen auf der Terrasse bequem gemacht, viele von ihnen mit Gläsern roten Laoyin Tees.

Ablauf einer chinesischen Teezeremonie

Frau Yu bei einer traditionellen Teezeremonie

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DIE VIELFALT DES TEEGESCHMACKS Bevor Yu den Tee für sich entdeckte, studierte sie in China und Deutschland Landschaftsplanung. Im Jahr 1995 begann sie mit der Vorbereitung und 1997 mit dem Bau des Chinesischen Gartens. „Zu jedem Garten gehört ein Teehaus und zu jedem Teehaus gehört auch ein Garten“, erklärt sie, und so war der Sprung zur Teehausbetreiberin nicht besonders weit. Der Garten des wiedergewonnenen Mondes ist inspiriert von südchinesischen Gelehrtengärten, auch Einflüsse von kaiserlichen Gärten finden sich in der besonderen Architektur des Geländes wieder. Wirken die reichhaltigen oxidroten Ornamente für den ungeschulten Blick äußerst prunkvoll, sind sie im Vergleich zu den goldenen Dächern

und bunt bemalten Säulen der kaiserlichen Gärten doch eher schlicht gehalten. Im traditionellen Wohnsitz findet dabei eine Zweiteilung in Alltags- sowie Naturbereich statt. „Eine Welt dominiert die Natur, die andere die gesellschaftliche Hierarchie und Ordnung“, so Yu. Im Gegensatz zum Wohnbereich gibt es im Garten keine Symmetrie, versteckte Schleichwege führen durch das naturbelassene Grün. Mit den weiß getünchten Mauern und den grauen Ziegeldächern entsteht somit auch eine besondere Farbharmonie. Ein besonderer Höhepunkt des Besuchs im Teehaus ist die traditionelle Zeremonie. In vier Aufgüssen lernen die Teilnehmenden hier Schritt für Schritt die ganze Vielfalt von Farbe, Duft und Geschmack einer Sorte kennen. Oolong-Tee verwendet Yu dabei besonders gern. So kann man dem Tee seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen – und in Ruhe und Gelassenheit zu sich finden.

i Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, tägl. 10:30-18 Uhr, Apr-Okt bei gutem Wetter und an Wochenenden/Feier­tagen länger, Nov-März an Wochenenden bei schönem Wetter, www.china-teehaus.de

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Zunächst wird der Tee gewaschen. Dafür wird das gefüllte Teesieb mit kochendem Wasser übergossen. Sofort wird das Wasser in die Dufttasse gefüllt, anschließend mit einer Holzzange in die Nipptasse. Das Teewasser wird daraufhin über die Kanne geschüttet und von einem Holzsieb unterhalb des Aufsatzes aufgefangen. Der folgende, erste Aufguss richtet sich an den Wohlgeruch. Im Uhrzeigersinn wird der heiße Tee in die Dufttassen gefüllt. Mit der linken Hand gießen die Teilnehmenden den Tee nun selbst in die Nipptasse und führen die Dufttasse an die Nase, sodass das Aroma wahrgenommen werden kann. In kleinen Schlucken nippen sie daraufhin den Tee. Der zweite Aufguss steht im Zeichen des Wohlgeschmacks. Auf gleiche Art wird der Tee in die Dufttasse, und daraufhin von den Teilnehmenden in die Nipptasse gefüllt. Der Duft tritt nun etwas zurück, der Geschmack intensiviert sich und wird verstärkt wahrgenommen. Der dritte Aufguss richtet sich an die Freundschaft der Teilnehmenden – hier steht das Ritual selbst im Vordergrund. Den vierten und letzten Aufguss nennt Frau Yu den „Tee der Gelassenheit“. Denn darauf kommt es beim Teetrinken schließlich an: Gelassenheit, Aufmerksamkeit und Genuss.

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G Ä RT EN D ER W ELT E NT DEC KEN

E NTD ECKEN GÄRTEN DE R WE LT

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erzstück des Englischen Gartens in den Gärten der Welt ist das „Cottage“, dessen Holzgiebel und Polstersessel vom englischen Landhaus-Stil inspiriert sind. Auch das herzhafte und süße Speisenangebot steht ganz in dieser Tradition. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Sunday Roast mit geschmortem Schweinefleisch, Gemüse und Kartoffelstampf? Oder doch lieber traditionell britische Scones mit Clotted Cream? Typisch englisch ist auch das Teeangebot: Earl Grey, Darjeeling oder Ceylon können im Kännchen bestellt werden. Eine Streuobstwiese nebenan sorgt zur Herbstzeit für Äpfel direkt vom Baum. An wärmeren Tagen lässt sich das Speisenangebot auch inmitten von Rosenbeeten und dem hauseigenen Kräutergarten genießen. Und wie auf dem englischen Land dürfen auch Tiere im Garten nicht fehlen: So gibt es hier zurzeit eine Schafherde, die dieses Jahr niedlichen Lämmerzuwachs hatte. Auch eine Entenfamilie hat am kleinen Teich vor dem „Cottage“ ihr zu Hause gefunden.

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Authentisches Flair

Fotos: Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann. de; Matthias Berger / 360°Grad Durch die Stadt GmbH, Berlin / motion360.de

Das Warung Bali lädt in der Tropenhalle der Gärten der Welt zu asiatischen Genüssen ein

Foto: David Ban

Blumberger Damm 44, 12685 Berlin, ab 10 Uhr, www.giardinoverdeberlin.de

Im Englischen Garten sorgt das „Cottage“ für stilecht britische Beköstigung

Blumberger Damm 44, 12685 Berlin, Tel. 959 986 338, ab 11 Uhr.

as Restaurant direkt beim neuen Besucherzentrum der Gärten der Welt bietet italienische Kochkunst im gepflegten ­Ambiente. Geschmackvolle Möbel, ein Flügel im Zentrum sowie ein echter Olivenbaum machen den Besuch im Giardino Verde zu einem stilvollen Erlebnis. Von knuspriger Pizza und frischer Pasta bis hin zur wechselnden Kuchenauswahl, Eis sowie hausgemachten Crêpes und Waffeln werden für Groß und Klein alle Geschmacksrichtungen bedient. Ein heißer Tipp ist der sonntägliche Brunch von 1013 Uhr, für den um vorherige Anmeldung (Telefon: 030/959 98 6335) gebeten wird. Bei Tomate-Mozzarella-Snacks, verschiedenen Antipasti, Salaten und Brotauswahl sowie wechselnden warmen Speisen lässt es sich bei der Aussicht auf die schönen Gärten der Welt in Ruhe das Wochenende genießen. Für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern kann auch die angrenzende Lounge gemietet werden, die Platz für etwa zwanzig Personen bietet.

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Nachmittagstee

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Italienisch genießen Im Restaurant Giardino Verde in den Gärten der Welt kann man bei frischer Pasta und hausgemachten Waffeln gut verweilen

Sunday Roast und

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m Zuge der IGA 2017 wurde der Glasbau der Tropenhalle in den Gärten der Welt um den asiatisch angehauchten Imbiss erweitert. Authentisches Flair kommt unter den Strohdächern der balinesischen Strandhütten mit Sitzmöbeln auf, die extra aus Indonesien eingeschifft wurden. Die tropischen Palmen und Blumen im Glashaus nebenan liefern die Dschungelatmosphäre dazu. Eine bunt bemalte balinesische Haustür ziert die Mitte des Cafés – der Tradition nach werden diese Türen nicht zum Eintritt in die Häuser genutzt, sondern halten böse Geister fern. Neben Kaffee, Kuchen, Eis und kühlen Getränken finden sich auch Suppen sowie kleinere und größere Speisen mit asiatischer Note im Angebot. Besondere Empfehlung der Küche: Die vegetarische Thai-Gemüsepfanne mit Curry und Eiweißeinlage, dazu Reis. Die schmeckt aufgrund der speziellen Eiweißzubereitung auch Fleischfreunden gut.

i Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, ab10 Uhr, Nov-März nur am Wochenende

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Winterfest eingepackt Manche Pflanzen müssen vor tiefen Temperaturen geschützt werden. In den Gärten der Welt beginnen im Spätherbst die Vorbereitungen für die Überwinterung

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Das Herz sitzt in der Krone: Im Orientalischen Garten werden die hochwertigen Palmen in luftdurchlässige Planen gepackt

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Die Rosenkübel werden zur Überwinterung in Strohmatten gewickelt und mit Tannen abgedeckt

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enn es in den Gärten der Welt kühler wird, brauchen die Pflanzen besondere Pflege. Einige der exotischeren Gewächse aus Afrika oder Australien werden direkt in die Tropenhalle umgesiedelt. Die draußen überwinternden Pflanzen werden hingegen luftdurchlässig verpackt, um den harten Temperaturen standhalten zu können. Gern verwenden die Gärtner natürliche Materialien wie Strohmatten, Bambus, Tannenzweige oder Fichtenreisig, denn Plastik lässt den Pflanzen nicht genügend Luft. Vor Ort experimentieren sie aber auch gern mit neuen Materialien – und in besonderen Fällen tauschen sie sich mit den Gärtnereien aus, aus denen die Gewächse stammen.

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Fotos: Grün Berlin GmbH; Illsutration: Foto Grün Berlin GmbH / Bearbeitung: moe

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Blüten im Schnee

Witterungsunabhängig blüht das Schneeglöckchen auch bei Kälte

Testen Sie Ihr Wissen mit unserem Quiz und gewinnen Sie mit etwas Glück einen tollen „grünen“ Preis: Wir verlosen 4 x 1 Jahreskarte (2019) für die Parks der Grün Berlin GmbH und 2 x das Buch „Gärten der Welt und Kienbergpark“.

Viele Pflanzen blühen im Winter und bieten wichtige Nahrungsquellen für Insekten 1. Welches ist das wohl bekannteste Gebäude am Kulturforum? a) Fernsehturm b) Reichstag c) Philharmonie 2. Wie lautet der italienische Begriff für den „Geheimen Garten“ im Natur-Park Südgelände?

Bekannt ist die Zaubernuss für ihre Verwendung in der Kosmetik. Das Sortenspektrum erstreckt sich von Zitronengelb bis Rot

a) Giardino Segreto b) Giardino dei Bambini c) Giardino della Musica 3. Welche Rinderrasse weidet im Kienbergpark? a) Charolais b) Simmentaler c) Rotes Höhenvieh 4. Welche Teesorte eignet sich besonders gut für eine chinesische Teezeremonie?

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a) Oolong Tee b) Grüner Tee c) Jasmintee 5. In welchem Land wurden nach heutigem Kenntnisstand die Drachen erfunden? a) Portugal b) Ägypten c) China

Fotos: Grün Berlin GmbH

Die Winterkirsche blüht autumnal – je nach Frost bereits im Spätherbst oder Frühwinter

er Winter ist die stille Jahreszeit. Weiße Schneedecken liegen über den Landschaften und die Blumen ruhen sich aus – so denkt man zumindest. Dabei gibt es eine ganze Reihe Blüten, die erst im Winter ihre Köpflein strecken. Einige von ihnen bieten wertvolle Nahrungsquellen für Insekten, wie zum Beispiel der Winterling, der wie alle Knollen und Zwiebeln seine Blüten im Sommer einzieht. Aber auch der Huflattich und der Lärchensporn beginnen schon im Winter und frühsten Frühjahr zu blühen. Wie auch der beliebte Krokus, dessen blauer Farbteppich, der sich wie ein Meer über die Wiesen erstreckt, jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Bewunderer findet. Die Fotos zeigen eine Auswahl weiterer schöner Winterblüher.

Salix: Die Weide ist ein wichtiger Futterbaum für viele Insekten und blüht bereits früh im Jahr

Schicken Sie Ihre Antworten bis zum 15. November 2018 an gewinnen@gruen-berlin.de oder per Postkarte an Grün Berlin GmbH, Columbiadamm 10, Turm 7, 12101 Berlin (Absender nicht vergessen!). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grün Berlin Gruppe dürfen leider nicht teilnehmen.


E NTD ECKEN AUS BLICK

Worauf ich mich freue

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elle o h c e_s @nestl

Fotos: Grün Berlin GmbH; Holger Koppatsch

Hier geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grün Berlin GmbH einen Ausblick auf kommende Highlights in den Parkanlagen. Dieses Mal: Rita Suhrhoff, Parkmanagerin im Natur-Park Schöneberger Südgelände. Sie freut sich auf die Veranstaltung „AdventLichterGenuss“ am 1. und 2. Dezember.

G ÖN N DI R EINE ZEIT!

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Ein Ort zum Innehalten: das Kerzenlabyrinth der Veranstaltung „AdventLichterGenuss“

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achdem die große Lokhalle im letzten Jahr aufgrund ihrer Sanierungsbedürftigkeit geschlossen wurde, mussten wir für den beliebten und stets gut besuchten Adventsmarkt in der Lokhalle eine alternative Veranstaltung finden. „AdventLichterGenuss“ wurde ins Leben gerufen und hat die Gäste auf Anhieb begeistert. Lichtinszenierungen sind in der dunklen Jahreszeit für jeden ein besonderes Erlebnis, und davon gab es am ersten Adventswochenende im Natur-Park Südgelände eine ganze Reihe. Auch in diesem Jahr planen wir die wechselnd bunte Beleuchtung der „Gelben Wand“ im Eingangsbereich am S-Bahnhof Priesterweg. Der dahinterliegenden Tunnel wird so zum Schattenspielplatz – ein großes Vergnügen für Jung und Alt. Beim Kerzenlabyrinth auf der Rasenfläche im Eingangsbereich geben wir nur die Form vor und bestücken markante Stellen mit ersten Kerzen. Die Besucher vollenden das leuchtende Kunstwerk, indem sie auf den Linien mehr und

mehr Kerzen aufstellen, die sie mitbringen oder vor Ort bei uns kaufen können. So entsteht ein flackerndes Lichtermeer. Mit dabei sind auch viele Marktstandbetreiber mit meist selbstgefertigten Waren. Bei ihnen kann man außergewöhnliche Geschenke für Weihnachten erwerben, die es andernorts so nicht gibt. Und der Genuss darf natürlich auch nicht zu kurz kommen! Ich freue mich schon auf die Leckereien, die zur kalten Jahreszeit und zur Adventszeit zählen – besonders die leckeren Crêpes und Galettes haben es mir angetan. Aber selbstverständlich darf die in Berlin so beliebte Bratwurst nicht fehlen. Auch wenn es sich dabei nicht unbedingt um meine Lieblingsspeise handelt...

i Der Parkeintritt kostet einen Euro, für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei. Besitzer der Grün Berlin Jahreskarte – sowohl von 2018 als auch von 2019 – haben ebenfalls freien Eintritt. Die Veranstaltung selbst ist kostenlos. www.suedgelaende.de ©

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