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7,50 Euro
DAS RADIOLOGIEMAGAZIN FÜR TRENDS IN TECHNIK UND IT
Wie wir die Teleradiologie in die Zukunft führen. Dr. med. Ehssan Ghadamgahi, MBA CEO RA Radiology Advanced GmbH
Workflow-Optimierung mit KI
Interview mit Prof. Ulrike Attenberger
Large Language Models · Zukunft der Spracherkennung Jedes Photon zählt
Siemens Healthineers neue Fabrik in Forchheim
Fokus-Thema Teleradiologie mit Anbieterübersicht
MRT-Bildgebung in Echtzeit mit Sonic DL™
„Sonic DL™ Cine ist neben der Einführung der parallelen Bildgebung und der AIR™ Technologie der nächste Meilenstein in der Weiterentwicklung der Kardio-MRT. Mit dieser Technik wird es möglich, Patienten zu untersuchen, bei welchen zuvor nur schwer valide Aussagen zur EF getroffen werden konnten, wie zum Beispiel bei Arrhythmien oder unkooperativen Patienten.“ Priv.-Doz. Dr. med. P. M. Bansmann, Chefarzt Radiologie, Krankenhaus Porz am Rhein © 2023 GE HealthCare. AIR und Sonic DL sind Marken von GE HealthCare. GE ist eine Marke der General Electric Company und wird unter Markenlizenz verwendet. JB01049AT
www.gehealthcare.com
MEINUNG
Liebe Leserinnen und Leser, diejenigen, die sich momentan mit der Modernisierung ihrer IT beschäftigen, haben es nicht leicht. Es gibt einfach zu viele Optionen und Wahlmöglichkeiten. Ginge es um ein neues Untersuchungsgerät, könnte man sicher davon ausgehen, dass es gut funktionieren wird und lange Jahre Ersatzteile verfügbar sein werden. Bei der IT war eigentlich auch die letzten 20 Jahre alles klar: Es gab RIS und PACS und eine Integration ins KIS. Mit ein bisschen DICOM und HL-7 war alles gut. Doch seit einiger Zeit ist nichts mehr, wie es mal war. Die geburtenstarken Jahrgänge verabschieden sich reihenweise in den Ruhestand. Radiologen sind Mangelware. Gleichzeitig steigt das mittlere Alter der Bevölkerung an und die komplexen Erkrankungen nehmen zu, sodass von Jahr zu Jahr mehr gescannt wird. Kliniken sind auf externe Unterstützung angewiesen und Praxen schließen sich zu immer größeren Netzwerken zusammen, um den steigenden Belastungen und Kosten Herr zu werden. Deshalb habe ich den Schwerpunkt dieser Ausgabe mal wieder der Teleradiologie gewidmet. Überdies gibt es ein paar neue Unternehmen, die mit innovativen Konzepten gute Dienstleistungen anbieten möchten. Natürlich kann ich keine Empfehlung geben, welche Lösung die beste ist, das kommt ja auch immer auf den einzelnen Anwendungsfall an. Aber auch bei der Teleradiologie wird es in Zukunft entscheidend sein, wie tief die Lösungen in die Systeme vor Ort integriert sind: von der Abbildung der rechtfertigenden Indikation über die eventuell automatisierte und strukturierte Befundung mit KI bis hin zur intersektoralen Kommunikation. Und das macht die Sache schon wieder schwierig. Denn wie soll man mit der schieren Menge an Start-ups umgehen, von denen man nicht viel weiß, außer, dass es angeblich deutlich mehr als 200 sind? Aber ich kann sie beruhigen. Mit 20 Algorithmen kommt man schon sehr weit. Darum wird es jedoch erst in der nächsten Ausgabe im Januar gehen, wenn ich Ihnen auch die Neuheiten vom RSNA vorstellen werde. Herzlichst, Ihr
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I N H A LT
AUS DEN UNTERNEHMEN
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6 Teleradiologie neu definiert
Wie Krankenhäuser die Vorteile einer modernen Teleradiologie für sich nutzen können
17 Starke Leistung für jedes Budget
Neuer PACS Viewer und optimaler Workflow von Digithgurst
18 Medizintechnik-Leasing
Moderne Technologien erweitern das diagnostische Angebot für die Patienten und sind entscheidendes Qualitätsmerkmal für Kliniken und Arztpraxen
Teleradiologie neu definiert
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20 Gesundheit neu denken
Reimagining Better Health – eine Studie von GE HealthCare – zeigt Hindernisse für eine menschenwürdigere und flexiblere Gesundheitsversorgung auf
48 Zukunft ohne Zettelwirtschaft
Workflow-Optimierung mit KI
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Die Gemeinschaftspraxis radiomed digitalisiert an ihren zehn Standorten die Patienten-Journey
51 KI-basierte Workflow-Optimierung
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Hochwertige Bilder
Schnelle, vollautomatische und hochgradig personalisierte Untersuchung im heliumfreien MRT
52 Raya setzt rund 300 Arbeitsstunden frei
Die externe Befunderstellung, nahtlos integriert ins ORBIS RIS von Dedalus, ist einzigartig am Markt
Die Arbeit einer MTR im Homeoffice
Röntgen mit Komfort
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60 MRT-Fernsteuerung für radiologische Praxen
Die Vision eines Dienstleistungsangebotes zur Gerätesteuerung aus der Ferne ist inzwischen zur Routine geworden
64 Eine neue Ära für KI in der Radiologie
deepc und das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf dem Münchener Oktoberfest
68 KI-Innovation in der Radiologie
Insgesamt fünf Anbieter unterschiedlicher KI-Lösungen präsentierten ihre Produkte und diskutierten mit Anwendern und Entwicklern
Jedes Photon zählt
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VO R O R T I M E I N S AT Z
10 Gutes noch besser gemacht
Zukunft ohne Zettelwirtschaft
Radiologie Starnberger See bereichert Bildgebung mit zwei Agfa VALORY-Systemen
24 Hochwertige Bilder – niedrige Dosis
Modernste Technologie zum Wohle des Patienten einsetzen, ist das Credo der Saarbrückener Praxis Radiologie am Beethovenplatz
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Large Language Models
32 Röntgen mit Komfort
Das Krankenhaus Velbert hat sich für ein neues Röntgensystem entschieden, das sich nahtlos in den Workflow integriert und dabei auch noch die MTRs in ihrer täglichen Arbeit entlastet
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Anbieterübersicht Teleradiologie
IM GESPRÄCH
14 Workflow-Optimierung mit KI
Kliniken stehen vor großen Herausforderungen. Prof. Ulrike Attenberger spricht über Workflow-Optimierung im Gesundheitswesen
28 Gut Informiert
Bei der Digitalisierung und Optimierung der Prozessabläufe in der Radiologie bleibt die Patientenaufklärung oft noch außen vor
44 Einfacher Einstieg
Mit einem Pay-per-use-Modell setzt das Münchener Radiologie-KIStart-up Floy auf die Zahlungsbereitschaft von Patienten
56 Wenn wir uns nicht verändern, tut es die Radiologie auch nicht
Michael Mauer von medavis erklärt im Interview, warum die RIS-Anbieter nicht nur Produkte, sondern auch Strategien für die Radiologie entwickeln sollten
62 Large Language Models
Guido Gebhardt sprach mit Dr. med. Markus Vogel, Chief Medical Officer bei Nuance Communications, über neue Entwicklungen der Spracherkennung
AUS DER PRAXIS
36 Die Arbeit einer MTR im Homeoffice
Eine medizinische Technologin für Radiologie (MTR) berichtet, wie sie von zuhause arbeitet
40 Jedes Photon zählt
Siemens Healthineers baut eine neue Produktionsstätte für die Züchtung von Cadmiumtellurid-Kristallen in Forchheim
54 Energiespar-Praxis
Prof. Hans-Martin Klein erzählt im Interview, weshalb er sich schon vor mehr als zehn Jahren mit der Nutzung alternativer Energiequellen auseinandergesetzt hat
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72 Die wichtigsten Anbieter im Überblick
Das präzise Multitalent für Angiographie
Übersichtstabelle über die wichtigsten Anbieter mit ihren innovativen Teleradiologie-Lösungen
und Computertomographie. Ideal für Hybrid-Operationssäle.
3 Meinung 90 Firmenübersicht 94 Vorschau / Impressum
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AUS DEN UNTERNEHMEN
Teleradiologie neu definiert Es ist Donnerstag, 2:00 Uhr in der Nacht: Ein schwer verunfallter Patient wird in die Notaufnahme des Klinikums Friedrichshafen – Teil der Medizin Campus Bodensee Kliniken in Baden-Württemberg – eingeliefert. Zur Abklärung der Traumata benötigt der diensthabende Notfallmediziner eine CT-Untersuchung in Form einer sogenannten Polytraumaspirale von „Kopf bis Fuß“ und ordnet diese umgehend im Krankenhaus-Informationssystem (KIS) an. Um diese Uhrzeit landet der Auftrag allerdings nicht in der hauseigenen Abteilung für Radiologie, sondern direkt auf dem Befundarbeitsplatz eines Teleradiologen der Firma Radiology Advanced in Berlin. Dieser bekommt mit dem Unter suchungsauftrag alle relevanten klinischen Angaben zum Fall samt der Labordaten. Vom Teleradiologen wird die Anforderung geprüft, das Untersuchungsprotokoll festgelegt und die rechtfertigende Indikation erteilt. Sämtliche Informationen gelangen in wenigen Sekunden über eine geschützte Datenleitung nach Friedrichshafen zurück.
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Der medizinisch-technische Radiologieassistent (MTR) führt nun die CT-Untersuchung durch. Im Anschluss werden die Bilddaten nach Berlin gesendet. Es erfolgt eine umgehende Begutachtung und Befundung der Untersuchung, die innerhalb nur weniger Minuten in der Erstellung eines präzisen fachärztlichen Befundes mündet. Der Patient kann jetzt ohne zeitlichen Verzug fachgerecht versorgt werden.
Unser Gesundheitssystem ist im Stress: Teleradiologie bietet substantielle Lösungen Fachkräftemangel auf der einen, steigende Untersuchungszahlen und stetig schwindende Zeitressourcen auf der anderen Seite. Diesen Spagat müssen Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen in einer zunehmend angespannten Marktumgebung meistern. In immer mehr Kliniken in Deutschland hat sich daher die Teleradiologie als integraler Bestandteil der Patientenversorgung fest etabliert, vor allem außerhalb der regulären Arbeitszeiten.
Neben der Optimierung der Effizienz und den damit einhergehenden Kosteneinsparungen für die Krankenhäuser, gehören die Sicherstellung der Patientenversorgung durch Kompensation von Personalengpässen und die verbesserte Work-Life-Balance der Mitarbeiter radiologischer Abteilungen zu den Vorzügen der Teleradiologie. Eine professionelle teleradiologische Versorgung, die stabil auf einem hohen Niveau funktioniert, ist allerdings alles andere als Plug-and-Play, sie ist ein komplexer Dienstleistungsprozess.
Wie Radiology Advanced die Teleradiologie neu definiert Im Jahr 2017, vom Radiologen Dr. med. Ehssan Ghadamgahi gegründet, überzeugt das Berliner Health-Tech-Unter-
Bild: Radiology Advanced
AUS DEN UNTERNEHMEN
Der einzigartige Tripel-Befunder-Standard von Radiology Advanced setzt neue Maßstäbe. Alle Untersuchungen werden durch zwei Fachärzte für Radiologie befundet, die zudem von KI-Algorithmen unterstützt werden.
nehmen von Beginn an als professioneller Anbieter für Teleradiologie. Markenzeichnen des Dienstleisters sind die hohe medizinische Qualität, die elegant und effektiv in Einklang mit technischen Innovationen gebracht wird. Zusammen mit seinem Partner Prof. Dr. Dr. med. Martin Maurer, dem ärztlichen Direktor (CMO), und einem Team von rund 45 Mitarbeitern – davon 30 festangestellte Fachärzte für Radiologie, die in der gesamten Republik verteilt sind – konnte sich das Unternehmen als ärztlich geführter Player für teleradiologische Dienstleistungen in Deutschland etablieren. Die administrativen Zentralstandorte befinden sich in Berlin und München. Stand heute werden Befunde für über 50 Kliniken jeder Größe in allen Bundesländern erstellt – Tendenz weiter steigend.
„Wir bieten unseren Kunden professionelle Teleradiologie nach dem Strahlenschutzgesetz außerhalb der regulären Arbeitszeit, für Kunden mit einer 24/7-Genehmigung auch am Tage sowie zusätzlich bei Bedarf auch die Befundung von Überhängen bzw. spezialisierte Zweitmeinungen an. Ein Personalmangel, auch wenn dieser spontan auftritt, wird durch unser Team kompensiert“, fasst Dr. Ghadamgahi, der seit Tag eins die Geschäftsführung innehat, zusammen.
Festangestellte Radiologen im permanenten Lernmodus Das Fundament des Unternehmens bilden sicherlich die ausschließlich festangestellten Radiologen. „Unsere aktuell 30 Fachärzte haben ein anspruchsvolles Auswahlverfahren durchlaufen. Wir füh-
ren unser Team, ähnlich wie dasjenige in einer universitären Einrichtung, mit vorgegebenen Strukturen und standardisierten Prozessen. Jeder Radiologe hat das Niveau eines Oberarztes“, führt CMO Prof. Maurer aus. „Ferner bilden wir unsere Mitarbeiter durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen weiter und garantieren so, dass wir uns auf dem aktuellen fachlichen und wissenschaftlichen Stand der Dinge bewegen“, so der ärztliche Direktor weiter. Dazu hat der Teleradiologie-Dienstleister die sogenannte RA Academy ins Leben gerufen, eine eigene Fortbildungsakademie, die auch Dritten offensteht. Sie bietet den eigenen Radiologen sowie den Mitarbeitern der Kunden CME-zertifizierte Fortbildungskurse zu aktuellen Themen rund um die Radiologie an.
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AUS DEN UNTERNEHMEN
Bild: Radiology Advanced
Dr. Ghadamgahi (CEO) und Prof. Dr. Dr. Maurer (CMO) bringen mit Radiology Advanced fachliche Qualität und technische Innovationen effektiv in Einklang und führen die Teleradiologie damit in die Zukunft.
Der Tripel-Befunder-Standard setzt neue Maßstäbe Jeder Teleradiologe im Unternehmen vollbringt seine Tätigkeit an einem modernen Arbeitsplatz mit implementierter Künstlichen Intelligenz (KI). So ist ein Eckpfeiler der Qualität der Doppel-Befunder-Standard, der eigentlich ein Tripel-Standard ist. „Alle Untersuchungen werden durch zwei Fachärzte für Radiologie befundet, die zusätzlich von ausgewählten KI-Algorithmen unterstützt werden“, erläutert Dr. Ghadamgahi das Modell. Schickt ein Krankenhaus im Nachtdienst Aufnahmen, werden diese von einem Radiologen befundet. Dabei werden seine Präzision und Effizienz durch KI-Module gesteigert. Diese scannen das Bildmaterial und geben dem Facharzt erste Hinweise auf mögliche Auffälligkeiten. Der Radiologe erstellt dann mit seiner Expertise den ausführlichen Befund und schickt ihn an das Krankenhaus zurück. Ab 7:00 Uhr am nächsten Morgen prüft ein weiterer Facharzt alle Befunde aus der Nacht. Orientiert am sogenannten RADPEER Scoring-System wird der Grad der Übereinstimmung zu dem Originalbefund dokumentiert. Stellt der zweite Radiologe fest, dass eine Befundergän-
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zung notwendig ist, erstellt er diese und informiert umgehend den Kunden darüber. „Wir leisten uns dieses zeit-, kostenund personalintensive Vorgehen, weil wir damit nachweislich eine Qualitätssteigerung erreicht haben“, betont Prof. Maurer. „Ergänzt wird dieses Prozedere um regelmäßige interne Case Reviews in der RA Academy. Da werden dann reale Fälle, die außergewöhnlich waren, für alle Radiologen aufgearbeitet – getreu dem Motto: Wir lernen nie aus.
Das All-in-Prinzip für eine nahtlose Integration in den kundenspezifischen Workflow „Die Akzeptanz teleradiologischer Dienstleistungen steigt bei den Nutzern signifikant, wenn sie diese barrierefrei aus ihren gewohnten Systemen heraus in Anspruch nehmen können. Genau das ermöglichen wir mit unserer nahtlosen Workflow-Integration“, betont Dr. Ghadamgahi. Dabei wird die Teleradiologie-Lösung über HL7-Schnittstellen direkt in das Krankenhaus- oder Radiologie-Informationssystem eingebunden. Vorteil: Der Arbeitsablauf bleibt für die Klinikärzte immer gleich, egal ob sie die Befunde tagsüber von der internen Radiologie bekommen oder nachts vom
Teleradiologen – sie arbeiten unverändert aus ihrem eigenen RIS oder KIS heraus und bemerken nicht, wenn die Teleradiologie im Einsatz ist. „Wir sind der Überzeugung, dass die nahtlose Integration der Goldstandard jeder modernen Teleradiologie sein sollte. Daher haben wir diese bereits bei rund 75 Prozent unserer Kunden umgesetzt und dabei Schnittstellen zu Systemen von Dedalus HealthCare, medavis, SAP, CGM Medico, Vepro und vielen weiteren Anbietern geschaffen“, so Dr. Ghadamgahi.
Befunde sind dann von maximalem Wert, wenn sie strukturiert UND smart sind Qualität manifestiert sich auch in der Übersichtlichkeit der produzierten Ergebnisse. Dies gewährleistet das Berliner Unternehmen mit eigenen, standardisierten Textstrukturen, mit denen jeder Befund vom Aufbau stets gleich aussieht, unabhängig davon, wer im Team ihn erstellt hat. Die Berichte sind aber nicht nur strukturiert und standardisiert, sie sind auch smart: Hyperlinks verleihen ihnen eine neue Dimension. Die Hyperlinks, die von den Teleradiologen in der Befund-Beurteilung erstellt werden, verweisen mit nur einem Mausklick direkt auf die relevanten Pathologien mit entsprechenden Markierungen in den jeweiligen Untersuchungssequenzen. Das erspart den Ärzten im Krankenhaus das zeitaufwendige Scrollen durch die gesamte Untersuchung auf der Suche nach der im Befund beschriebenen Auffälligkeit. „Die hierdurch gewonnenen, wertvollen Minuten können direkt in die Weiterbehandlung des Patienten investiert werden“, sagt Prof. Maurer.
Bild: Radiology Advanced
AUS DEN UNTERNEHMEN
High-Tech und IT-Sicherheit als Grundpfeiler Ein sensibles Thema in der Teleradiologie ist die IT-Sicherheit: einerseits der Daten selbst, andererseits der Datenverbindungen. Beides wird durch eine eigene, modernen IT-Infrastruktur gewährleistet. Der Datenversand erfolgt über gesicherte Verbindungen, die alle Anforderungen des Datenschutzes erfüllen. Die eigene Serverlandschaft wird in zwei Hoch sicherheits-Rechenzentren gehostet, die sich physisch an unterschiedlichen Orten befinden. „Mit diesem Aufbau sichern wir eine technisch hohe Verfügbarkeit und reduzieren das Ausfallrisiko auf ein Minimum“, betont Dr. Ghadamgahi. Das Unternehmen verfügt über ein Team spezialisierter IT-Experten. Sie sind nicht nur für die Infrastrukturverwaltung und den technischen Support verantwortlich, sondern widmen sich auch der Entwicklung firmeneigener Softwarelösungen, die viele Aspekte des täglichen Arbeitsablaufs verbessern, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.
Erst Erfahrung macht uns zu wahren Meistern Nicht zuletzt spielt auch die individuelle Erfahrung eines Teleradiologie-Dienst-
leisters eine wichtige Rolle für eine gut funktionierende Zusammenarbeit. Erfahrung nicht nur bei der technischen und operativen Umsetzung, sondern auch in allen anderen Bereichen, die zum Beispiel einer Realisierung vorausgehen: „Wir haben früh gelernt, dass es wichtig ist, sich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den bürokratischen Herausforderungen der einzelnen Bundesländer auseinanderzusetzen“, erläutert Dr. Ghadamgahi. „Wir begleiten unsere Kunden von Stunde eins an und unterstützen mit unserem Onboarding-Team jeden Schritt der Klinik im Prozess der Beantragung der Genehmigung zur Ausübung der Teleradiologie nach dem Strahlenschutzgesetz. Als Full-Service-Provider verstehen wir uns zu jeder Zeit als Partner unserer Kunden, der für alle Belange rund um die Teleradiologie zur Seite steht“, betont der CEO.
Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee profitiert vom Radiology Advanced-Modell Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee bündelt medizinische Leistungen an zwei Standorten. Zur Versorgung der Patienten stehen elf Kom-
Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee und Radiology Advanced arbeiten bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich in der Teleradiologie zusammen.
petenzzentren mit 542 Betten bereit. Jährlich erfolgt hier die Behandlung von mehr als 27.000 stationären Patienten. „Seit 2020 arbeiten wir mit den Kollegen der Firma Radiology Advanced zusammen und erfreuen uns an der Professionalität des Unternehmens“, berichtet Dr. Rick de Graaf, Chefarzt der Radiologie. „Schon von Beginn an stand uns das Team bei all unseren Wünschen zur Seite. Die Genehmigung war innerhalb kürzester Zeit da. Die nahtlose Integration unserer beiden Standorte funktioniert reibungslos und findet vor allem bei unseren Klinikern hohe Akzeptanz. Die Befunde werden ausnahmslos mit Präzision erstellt und treffen bereits wenige Minuten nach dem Bildversand in optisch gleicher Form bei uns ein. Für uns ist die Zusammenarbeit eine große Bereicherung“, so der Chefarzt.
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Bild: Agfa Healthcare
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Gutes noch besser gemacht
Radiologie Starnberger See bereichert Bildgebung mit zwei Agfa VALORY-Systemen
Dr. Eugen Mangel ist seit annähernd vier Jahrzehnten Radiologe – und fast ebenso lang arbeitet er auch mit Systemen von Agfa. Sein erster Kontakt zum Unternehmen entstand zu Beginn der Ausbildung in der Universität München Anfang der 1980er Jahre. „Ich habe bis heute von den Tageslichtentwicklungsmaschinen über die Speicherfoliensysteme bis hin zu den modernen Detektorsystemen Erfahrungen mit allen Evolutionsschritten im Portfolio gesammelt“, sagt Dr. Mangel. Heute betreibt er die Radiologie Starnberger See, eine Praxis mit Standorten am Klinikum Starnberg und am Klinikum Penzberg. „Dort bieten wir die
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gesamte Bandbreite der klassischen Krankenhaus-Radiologie von Brüchen bis zu Intensivpatienten.“ In Starnberg führt sein Team rund 45.000 Unter suchungen pro Jahr bei etwa 22.000 Patienten durch, in Penzberg liegt die Zahl bei rund einem Drittel davon. Seit Ende 2021 werden in Starnberg viele davon mit VALORY – der deckengeführten, semi-automatischen Direktradiographie (DR)-Lösung von Agfa, gefahren – seit Januar 2023 auch in Penzberg. „In Starnberg betreiben wir zwei Röntgenanlagen, von denen eine (die mit den geringeren Untersuchungszahlen) bereits sehr in die Jahre gekommen war und ausgetauscht werden musste. Da
haben wir uns die Frage gestellt, wie wir uns zukunftsfähig aufstellen können. Die Antwort hat Agfa mit VALORY geliefert. Das DR-System war zwar noch neu und wir sollten unsere Erfahrungen in die Weiterentwicklung einbringen, aber unser Team aus 15 sehr erfahrenen Medizinischen Technologinnen und Technologen für Radiologie (MTR) hat die Herausforderung gerne angenommen“, schildert Dr. Mangel. Die Zielsetzung war, alle Untersuchungen, inklusive Bett- und Funktionsaufnahmen, mit dem Gerät durchzuführen. Da die Erfahrungen in Starnberg durchweg positiv waren, ist VALORY am Standort Penzberg mittlerweile als Hauptge-
Bild: Agfa Healthcare
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rät im Einsatz. „Wir haben mit Agfa ein attraktives Gesamtpaket aus Systemen und Services geschnürt, so dass wir voller Überzeugung den neuen Weg gehen konnten“, freut sich Dr. Mangel.
Den bewährten Weg fortführen
versucht, sofort möglichst viele Patienten damit zu untersuchen. So haben wir wichtige Erfahrungen gemacht und für uns Optimierungspotenzial gesammelt“, sagt Siegmeth. Beispielsweise war dem MTR-Team die Zentrierung des Detektors mit der Röntgenquelle zu leichtgängig und der Filter für pädiatrische Aufnahmen schwierig zu „ Die Bildqualität war bereits bei den Speicher erkennen. „Diese Punkte hat foliensystemen von Agfa herausragend. Agfa sehr zeitnah umgesetzt Mit den Detektoren der neuesten Generation hat und wir konnten schnell mit sie sich aber nochmals verbessert. Das führt einem für uns optimalen Sysdazu, dass wir so gut wie keine Wiederholungs tem arbeiten“, freut sich die aufnahmen machen müssen.“ leitende MTR. Dr. Eugen Mangel,
Selbstverständlich haben er und sein Team sich bei der Neubeschaffung auch mögliche Alternativen angesehen, die aber letzten Endes in der Gesamtschau nicht besser waren. Daher ist die Radiologie Starnberger See beim Bewährten geblieben. „Wir kennen die Kunden betreuer und Servicemitarbeiter seit lanLeiter Radiologie Starnberger See ger Zeit, da ist ein Vertrauensverhältnis gewachsen. Neben der bekannt guten Mit wenigen Mausklicks zur perfekten Aufnahme Qualität der Systeme war das ein ausschlaggebender Punkt, den Weg weiter VALORY stellt einen nahtlosen Arbeitszusammen zu gehen“, fasst Dr. Mangel ablauf für Radiologen und MTRs sicher. zusammen. In Starnberg und Penzberg werden die Die Entscheidung hat sich bis heute Patienten im Radiologie-Informationsals richtig erwiesen. „Die Installation system (RIS) angemeldet und die entwar problemlos, im Vorfeld mussten sprechenden Untersuchungsdaten daraufhin automatisch an die MUSICAallerdings ein paar Hürden überwunden werden“, blickt die leitende MTR Workstation von VALORY übertragen. Katy Siegmeth zurück. Beispielsweise „Dort wähle ich den Patienten aus und war der Raum, in den das VALORY- passe gegebenenfalls die entsprechenSystem eingebaut werden sollte, recht den Einstellungen an die körperliche schmal. Um die Patienten umlagern Konstitution an“, beschreibt Siegmeth oder im Bett untersuchen zu können, den Workflow. „Dann holen wir den Patimusste der Platz sehr genau geplant enten in den Röntgenraum, lagern ihn Die Radiologie Starnberger See wurde werden. „Damit das Gerät in den Raum und machen die Aufnahme.“ Nachbear1999 gegründet und befindet sich in passte, haben wir einen Teil einer Wand beitungsschritte wie beispielsweise das den Räumlichkeiten des Kreiskrankenhaus Starnberg. Angeboten werden alle entfernt. Insgesamt verliefen die bauFenstern der Aufnahme entfallen, da die gängigen nuklearmedizinischen und Bildverarbeitungssoftware MUSICA volllichen Maßnahmen reibungslos, das radiologischen Diagnose- bzw. TheraZusammenspiel zwischen Agfa und der automatisch eine hohe diagnostische pieverfahren. Die Radiologie Penzberg Technikabteilung bei uns im Hause war Bildqualität erstellt. „Ich muss lediglich entstand 2011 und ist dem Klinikum Penzberg angegliedert. In Starnberg sehr professionell und vorbildlich“, lobt den Untersuchungsbereich kollimieren werden rund 45.000 Untersuchungen Dr. Mangel. Nach einer Woche war die und die Belichtung auslösen.“ So dauert pro Jahr bei etwa 22.000 Patienten Installation abgeschlossen. die Untersuchung bei einem mobilen durchgeführt, Penzberg liegt bei rund VALORY war von Beginn an voll in Patienten in der Regel zwei Minuten. einem Drittel davon. den Klinikbetrieb und den normalen Mit einem weiteren Mausklick werArbeitsalltag eingebunden. „Wir haben den die Bilder in das Bilddaten-
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Bild: Agfa Healthcare
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VALORY ist ein modulares Agfa DR-System, das wahlweise in einer deckengeführten oder bodenmontierten Variante erhältlich ist. Es ist mit der MUSICA-Bildverarbeitung ausgestattet und garantiert einfachste Bildgebung und signifikant weniger Wiederholungsaufnahmen. Der Automatisierungsgrad dieses Halbautomaten (Nachlauffunktion, Auto-SID und AutoCenter-Positionierung) unterstützt Anwender für einen höchst effizienten Arbeitsablauf.
managementsystem geschickt und erscheinen dann in der Befundliste der Radiologen. „Die Bildqualität war bereits bei den Speicherfoliensystemen von Agfa herausragend. Mit den Detektoren der neuesten Generation hat sie sich aber nochmals verbessert. Das führt dazu, dass wir so gut wie keine Wiederholungsaufnahmen machen müssen“, betont Dr. Mangel.
Modernste Detektoren und nahtlose Abläufe
Bild: Agfa Healthcare
Katy Siegmeth lobt zuerst die übersichtliche Bedienoberfläche und die einfache Handhabung des Agfa VALORY-Systems.
„Das hält den Schulungsaufwand gering und die Einarbeitung geht schnell, und auch neue Kollegen sind im Handumdrehen in der Lage, das System zu bedienen.“ Weitere Arbeitserleichterungen bringen die Röhrennachlauffunktion, also das Nachfahren der Röntgenröhre zur Höhe des Rasterwandgeräts und des Tisches jeweils zur richtigen Aufnahmedistanz, die automatische Zentrierung der Röntgenquelle sowie das Auto-SID, mit dem stets der korrekte Fokus-Detektor-Abstand eingehalten wird. Als weiteres Plus von VALORY sieht Siegmeth die modernen Detektoren: „Durch die lange Betriebszeit von 15 Stunden können wir mit einem Detektor durcharbeiten. Das Entnehmen und Einlegen in den Tisch oder das Rasterwandstativ funktioniert problemlos –
„ Durch die lange Betriebszeit von 15 Stunden können wir mit einem Detektor durcharbeiten. Das Entnehmen und Einlegen in den Tisch oder das Rasterwandstativ funktioniert problemlos – ohne Stecker und Gefummel.“ Katy Siegmeth, leitende Medizinische Technologin für Radiologie (MTR)
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ohne Stecker und Gefummel.“ Damit sind die MTRs in der Lage, nahtlos eine Untersuchung nach der nächsten zu machen. „Das ist eine deutliche Erleichterung zu vorher, sowohl zeitlich als auch vom Arbeitsaufwand her. VALORY eignet sich echt sehr gut für schnelle Untersuchungen und hohe Durchsätze, was uns auch bei den obligatorischen Screening-Untersuchungen der Geflüchteten aus der Ukraine geholfen hat.“ Darüber hinaus ist VALORY variabel wie kein anderes vergleichbares System am Markt. Im Klinikum Penzberg beispielsweise fährt die Radiologie Starnberger See einen Mischbetrieb mit digitalen Detektoren und Speicherfolien, die für Ganzbeinaufnahmen eingesetzt werden. „Wir nutzen also ältere und modernste Technologien in einem Gerät und mit derselben Workstation.“ Allgemein wichtig für die Befundung findet Dr. Mangel, „dass der Bildeindruck, die Bildqualität und die Bildbearbeitung identisch sind.“
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IM GESPR ÄCH
WorkflowOptimierung mit KI Kliniken und vor allem Maximalversorger wie das Universitätsklinikum Bonn stehen vor einer großen Herausforderung, die sich in den nächsten Jahrzehnten durch den demographischen Wandel zuspitzen wird: Medizinischer Fachkräftemangel bei einer immer größer werdenden Anzahl komplex erkrankter Patientinnen und Patienten. Guido Gebhardt im Interview mit Prof. Ulrike Attenberger, Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie UKB und Leiterin des ISMC-Projekt, über Workflow-Optimierung im Gesundheitswesen.
þ Mit Blick auf die Digitalisierung: Wie kann es gelingen, den fortschreitenden Personalmangel und den weltweiten Anstieg komplexer Erkrankungen in den Griff zu bekommen und Fortschritte zu erzielen? Ich bin fest davon überzeugt, dass es uns nur mithilfe komplett digitalisierter Datenströme und den Methoden der Künstlichen Intelligenz gelingen wird, diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Integration der Schnittstellen unterschiedlichster IT-Systeme, die bereits heute in den verschiedenen Fachbereichen zum Einsatz kommen. So zum Beispiel die Integration von KIS, RIS, PACS, NIS und Laborwerteservern sowie die strukturierte Datenspeicherung. Neben der digitalen Vorhaltung aller Daten der einzelnen Fachbereiche, sind auch deren
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strukturierte Speicherung sowie die Schnittstellenintegration Grundvoraussetzung für die Implementierung von KIMethoden, zum Beispiel für die Entwicklung von Prognosemodellen sowie einer effizienteren Gestaltung der Workflows. þ Gibt es bei Ihnen in Bonn bereits An sätze, die Klinikworkflows zu verbessern? Wir haben hier in Bonn das Projekt Innovative Secure Medical Campus (ISMC) gestartet. Für die effizientere Ablaufgestaltung, spielen Digitalisierung und Datensicherheit eine entscheidende Rolle. Unser Ziel ist es, mithilfe modernster Technologien, wie zum Beispiel 5G, Methoden der Künstlichen Intelligenz und OP-Robotik, das UKB als Innovative Secure Medical Campus zum Vorreiter für den Medizin-Campus der Zukunft auszubauen.
þ Muss die Radiologie zukünftig um ihre Technologieführerschaft bangen, wenn auf einmal andere Fachdisziplinen durch KI einen deutlichen Technologiesprung erzielen? Den Zusammenhang würde ich gerne differenzierter betrachten. Ich erinnere mich oft an das Zitat von Geoff Hinton aus dem Jahr 2016, in dem er sagte, dass wir aufhören sollten, Radiologen auszubilden. Wenn wir nun, sieben Jahre später, zurückschauen, müssen wir feststellen, dass die Arbeit in der Radiologie eher zugenommen hat als abgenommen. Die weltweite Nachfrage nach radiologischen Untersuchungen steigt von Jahr zu Jahr. Als Radiologen benötigen wir KI als unterstützendes Werkzeug, um den wachsenden Anforderungen überhaupt
Bilder : Universitätsklinikum Bonn
IM GESPR ÄCH
„ Als Gesellschaft müssen wir die Herausforde rungen in der Gesundheitsversorgung erkennen. Dabei geht es um den Fachkräftemangel, die Kostenproblematik und den Zugang zur Gesundheitsversorgung, insbesondere in länd lichen und abgelegenen Gebieten.“ Prof. Ulrike Attenberger, Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie UKB und Leiterin des ISMC-Projektes
gerecht werden zu können. Ich sehe KI nicht als Bedrohung des Faches Radiologie, sondern viel mehr als ein Hilfsmittel, um diese steigende Zahl an Untersuchungen bewältigen zu können und durch eine optimierte Diagnostik unsere Kollegen in anderen Fachdisziplinen noch besser zu unterstützen. Die Sorge, dass die Radiologie als Fachgebiet verdrängt wird, teile ich überhaupt nicht. Meiner Ansicht nach wird
in Zukunft lediglich ein Radiologe, der sich nicht mit KI auseinandersetzt, eher an Relevanz verlieren, nicht jedoch das Fachgebiet als Ganzes. Ich bin fest davon überzeugt, dass es uns mithilfe von Digitalisierung und KI nicht nur gelingen wird spezifischer zu diagnostizieren, sondern auch die Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern, um dem Personalmangel und den steigenden Untersuchungszahlen zu begegnen. þ Wo könnte die Radiologie Ihrer Mei nung nach besser werden? Innerhalb des Bereichs der Radiologie besteht immer noch die Herausforderung, die KI-Algorithmen im Hinblick auf
Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und Big Data sind auch im Gesundheitswesen zukunftsweisend.
ihren diagnostischen Mehrwert besser zu verstehen. Ein Schlagwort in diesem Zusammenhang ist das Thema: Trustworthy-AI und Generalisierbarkeit von Diagnosemodellen. Daneben ist es
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Bild: Siemens Healthineers
IM GESPR ÄCH
Um ein großes Projekt, wie den Innovative Secure Medical Campus, voranzubringen, wurde innerhalb der Klinikstrukturen ein Team etabliert, das interdisziplinär an Lösungen arbeitet.
ebenfalls von großer Bedeutung, die verschiedenen Ansätze länderübergreifend besser zu koordinieren. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist das RACOON-Projekt, das von der Charité gestartet wurde und mittlerweile alle 36 deutschen universitären Radiologien miteinander vernetzt hat. Dieses wegweisende Projekt ermöglicht es uns, gemeinsam zu entwickeln und zu testen. þ Welche Fachbereiche außerhalb der Radiologie erachten Sie als besonders bedeutsam und sollten Ihrer Meinung nach priorisiert digitalisiert werden? Zu den relevanten Fachbereichen gehören zweifellos die bereits erwähnten Pathologen. Am Standort der Uniklinik Bonn sind nahezu alle Fachgebiete, die
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mit bildgebender Diagnostik in Verbindung stehen, in der KI-Forschung aktiv Neben der Radiologie zählen dazu vor allem die Augenheilkunde, die Dermatologie und auch die Humangenetik. Abgesehen von der Radiologie spielt vor allem die Chirurgie in unserem Projekt eine bedeutende Rolle, insbesondere im Bereich robotischer Operationsverfahren und Augmented Reality, wo bereits beeindruckende Ergebnisse erzielt wurden. Wir arbeiten daran, diese Aspekte nahtlos interdisziplinär zu integrieren. þ Der Begriff Integrated Diagnostics wird in zunehmendem Maße im Kontext der ganzheitlichen Betrachtung von Patienten verwendet. Wie stehen Sie zu diesem Kon zept und welche Meinung vertreten Sie dazu? Dem Ansatz von Integrated Diagnostics gehört zweifellos die Zukunft, das ist auch unsere Vision hier in Bonn. Integrated Diagnostics zielt darauf ab, sämtliche Patientendaten in einer integrier-
ten, holistischen Weise zu interpretieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es unerlässlich, die erforderlichen Grundlagen zu schaffen, um auf alle Patientendaten zugreifen zu können und sie mithilfe von KI-Algorithmen zu analysieren, um zu personalisierten Therapieansätzen zu gelangen. Dies erfordert eine noch engere Vernetzung zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen und führt zwangsläufig zu einer komplexeren IT-Infrastruktur mit strukturieren Data Repositories. In meinen Augen stellt Integrated Diagnostics – neben der Optimierung von Prozessen – ein Schlüsselthema im Gesundheitswesen der Zukunft dar. Mit unserem Projekt Innovative Secure Medical Campus gehen wir bereits einen großen Schritt in diese Richtung.
www.ukbonn.de/radiologie
AUS DEN UNTERNEHMEN
Bild: Digithurst
Advertorial
Starke Leistung für jedes Budget – mit Digithurst PACS, RIS und HDS Digithurst bietet radiologischen Einrichtungen starke Leistung für jedes Budget. Immer inklusive persönlichem Support, umfangreichem Schulungspaket und automatischen Updates. Ebenfalls enthalten: die initiale Einrichtung, individuelle K onfiguration und reibungslose Anbindung an Bestandssysteme. Mit dem Flexible Tarif sind die monatlichen Nutzungsgebühren maximal transparent. Kunden zahlen nur, wenn sie die Digithurst Software auch wirklich nutzen. Im Betriebsurlaub der Praxis fallen zum Beispiel keine Software-Nutzungsgebühren an. Investitionskosten gibt es beim Flexible Tarif ohnehin nicht.
Neuer PACS Viewer und optimaler Workflow Ob Heimarbeitsplatz, Notdienst oder Zweitbefundung – mit der vollwertigen Befundungs-Workstation teamVIEW web inklusive 3D- und 4D-Funktionen betrachten Radiologen DICOM Bilder browserbasiert, auch an mehreren M onitoren. Nach einmaliger Freischaltung kann der neue PACS Viewer auch direkt im digitalen Zuweiser- und Patientenportal HealthDataSpace (HDS) genutzt werden. Mit dem Digithurst RIS lassen sich pro Patient drei Minuten und mehr allein bei der Anmeldung sparen.
Dank Barcode auf Überweisungsscheinen und Stapelscan sowie den Workflow-Integrationen von Online-Terminkalendern und digitalen Patientenaufklärungen. So beschleunigt das Digithurst RIS die digitalen Arbeitsabläufe.
Schneller Systemwechsel und persönlicher Support Unser erfahrenes Support-Team begleitet Radiologen vom Kick-off Workshop bis zur Erfolgsmessung und sorgt für einen reibungslosen Systemwechsel. Mehrmals im Jahr steigern wir so die Effizienz von Praxisteams. „Der Wechsel hat im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert. Schon nach kurzer Zeit konnten wir den Praxisbetrieb wieder zu 100 Prozent aufnehmen,“ bestätigt ein Digithurst Kunde. Und ein anderer meint: „Mein Team und ich arbeiten gerne mit der Digithurst Software, weil sie so leicht zu bedienen ist.“
www.digithurst.de
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AUS DEN UNTERNEHMEN
Advertorial
Innovation intelligent finanziert:
Medizintechnik-Leasing Der Wettbewerb im Gesundheitswesen steigt. Moderne Technologien erweitern das diagnostische Angebot für die Patienten und sind entscheidendes Qualitätsmerkmal für Kliniken und Arztpraxen. Mit einem spezialisierten Team ermöglicht der Hamburger Finanzdienstleister PEAC Solutions individuelle Leasingkonzepte für hochmoderne Medizintechnik. Michail Mogilevski leitet die Business Unit Healthcare bei PEAC Solutions. Im Gespräch mit Dr. Nedim Yücel, Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie im Orthopaedicum Coesfeld, erklären sie, wie dank eines klugen Leasing-Modells dort seit kurzem ein innovatives, offenes MRT zur erweiterten Diagnostik eingesetzt wird. þ Permanenter Innovationsdruck und steigende Personal- und Mietkosten fordern niedergelassene Ärzte heraus. Wie war die Ausgangssituation für das Orthopae dicum Coesfeld? Dr. Nedim Yücel: Mit dem Orthopaedicum haben meine Kollegen und ich ein Behandlungszentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Handchirurgie in Coesfeld etabliert. Angesiedelt im ländlichen Raum behandeln wir Patienten aus einem großen Einzugsgebiet vom Münsterland bis hinein ins Ruhrgebiet. Die eingehenden klinischen Untersuchungen ergänzen wir mit verschiedenen, technikbasierten Diagnostikverfahren. Neben klassischen konservativen Therapiemethoden führen wir auch ambulante Operationen durch. Um unser Angebot für Patienten weiter auszubauen und um noch schneller diagnostizieren sowie gezielt behandeln zu können, entschieden wir uns im November 2022 für die Anschaffung eines hochmodernen Permanentmagnet-MRT-Systems, das Aperto Lucent Plus von Fujifilm. Allerdings war der hohe Anschaffungswert
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auch für eine gutgehende Praxis eine echte Herausforderung. þ Warum genau erschien dann Leasing als die bestmögliche Finanzierungsalter native? N.Y.: Bei einer Praxis unserer Größenordnung mit vielen Teammitgliedern und hohen laufenden Kosten ist die Liquiditätssicherung ein wesentlicher Faktor. Bei der Entscheidung für Leasing war für uns daher ausschlaggebend, dass wir mit dieser Finanzierungsart die Liquidität der Praxis schonen können, ohne das Betriebskapital zu binden. Nicht zuletzt die positiven Steuereffekte im Rahmen unserer Einnahmen-Überschussrechnung sprachen für eine LeasingFinanzierung. Diese erzielen wir zum einen durch eine einmalige Sonderzahlung in Form einer Anzahlung zu Beginn der Vertragslaufzeit. Zum anderen können die monatlichen Leasingraten steuerlich geltend gemacht werden. Michail Mogilevski: Die Vorbereitung des Orthopaedicums auf diese große Anschaffung war vorbildlich. Der Wunsch,
eine Leasing-Lösung zu finden, bestand bereits. Daher wurden schon im Vorfeld mehrere Dienstleister angesprochen. Als der Kontakt zu PEAC Solutions auf Initiative von Fujifilm erfolgte, konnten wir gleich konkret werden. þ Wie ging es dann weiter bzw. wie ver lief der Leasing-Prozess? M.M.: Unsere Kunden sind selbstverständlich frei, sowohl in der Wahl des Produkts als auch des Herstellers. Mit namhaften Herstellern arbeiten wir bereits seit Jahren zusammen und immer wieder kommen neue Kooperationen hinzu. In diesem Fall ermöglichte uns die Zusammenarbeit mit Fujifilm, direkt mit einem umfassenden Leasingangebot in ein persönliches Gespräch mit den Praxisinhabern zu gehen. Je detaillierter das Angebot, umso nachvollziehbarer ist es für den Kunden. Hierzu gehören natürlich die Vertragsart, Laufzeit, Leasingrate, die Höhe der Anzahlung sowie die
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Bild: PeacSolutions
Advertorial
Optionen für eine mögliche Übernahme am Ende der Laufzeit. Diese Total-Costof-Ownership-Betrachtung bezieht auch den Service, Transport und Aufbau des geleasten Gerätes mit ein. N.Y.: Für die Bewertung und Genehmigung der Finanzierung lieferte die Praxis die notwendigen aussagekräftigen Kennzahlen. Dazu gehören die betriebswirtschaftliche Auskunft über das laufende und das Vorjahr sowie unsere Planungen für die Zukunft. Relevant war auch die voraussichtliche Umsatzrechnung für den Einsatz der neuen Technologie. M.M.: Von der ersten Beratung bis zur Finanzierungsgenehmigung vergingen lediglich zwei Tage. Wir konnten dann unmittelbar die Bestellung und die erste Zahlung an den Hersteller übermitteln. In der Regel bieten wir unseren Kunden eine kurzfristige Vorfinanzierung an, die den Abwicklungsprozess noch komfor-
tabler macht, da der Kunde nicht in Vorleistung gehen muss. Die Hersteller profitieren zudem von den für uns üblichen taggleichen Überweisungen. þ Was zeichnet PEAC Solutions als Lea singpartner noch aus? M.M.: Unsere Business Unit Healthcare besteht aus einem Team hochqualifizierter Finanzberater mit medizintechnischem Background. Wir bringen ein tiefes Verständnis für die Anforderungen sowie für die Bedürfnisse von niedergelassenen Ärzten und Kliniken mit. So können wir auf Augenhöhe beraten und mit unserer Objekt- und Branchenexpertise passende Lösungen für unsere Kunden entwickeln. Vom ersten Gespräch bis zur Endabnahme des Gerätes ist eine engmaschige persönliche Begleitung für uns selbstverständlich. Gleichzeitig sind wir transparent bei der Prozessabwicklung:
Michail Mogilevski und Dr. Nedim Yücel neben dem geleasten MRT-Gerät
Unsere Kunden wissen von Anfang an, was für einen erfolgreichen Vertragsabschluss erforderlich ist. D.Y.: Die Ansprechpartner bei PEAC Solutions verstanden sofort unsere Erfordernisse. Außerdem hatten sie ein gutes Gespür für unser Mindset bei der Gestaltung des Vertrages. Wir haben uns einfach gut aufgehoben gefühlt und sind von der Schnelligkeit und Kompetenz, mit der unser Anliegen umgesetzt wurde, begeistert. Seit März 2023 wird die neue MRT-Technologie in unserer Praxis erfolgreich eingesetzt.
peacsolutions.eu/de
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Reimagining Better Health – eine Studie von GE HealthCare – zeigt Hindernisse für eine menschenwürdigere und flexiblere Gesundheitsversorgung auf In der Studie Reimagining Better Health zeigt GE HealthCare die Perspektiven und Anforderungen von Patienten und Ärzten auf. Die Studie legt dar, wie Stressfaktoren wie Burnout, Arbeitskräftemangel und Wartelistenmedizin die Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen auf die Probe stellen. Die Teil-
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nehmer wurden gebeten, Fragen zum Gesundheitssystem basierend auf ihren persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen zu beantworten. In dieser doppelt verblindeten quantitativen Befragung von 5.500 Patienten und Patientenvertretern sowie 2.000 Ärzten in acht Ländern (Brasilien, China,
Bild ©: Bhpunkt_de · stock.adobe.com
Bild: GE HealthCare
Gesundheit neu denken
Deutschland, Großbritannien, Indien, Neuseeland, Südkorea, USA) wurden Herausforderungen im Gesundheitssystem aufgezeigt. Kombiniert wurde die Umfrage mit qualitativen Befragungen von Ärzten und Patienten zu ihrer Einstellung gegenüber dem aktuellen Gesundheitssystem. Die unabhängige Stichprobenerhebung fand zwischen August und Oktober 2022 statt. Teilnehmende wurden nach ihrer Meinung befragt, ohne spezifische Technologien oder Anbieter zu nennen. Reimagining Better Health definiert ein klares Ziel: ein menschlicheres und flexibleres Gesundheitssystem. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse möchte GE HealthCare zu Diskussionen anregen sowie Partnerschaften und Maßnahmen mit Interessengruppen in der gesamten Branche fördern.
AUS DEN UNTERNEHMEN
Peter Arduini, President und CEO von GE HealthCare. „Reimagining Better Health erinnert uns an die Hindernisse, die noch vor uns liegen, und fordert alle Stakeholder im Gesundheitswesen auf, Innovationen und Lösungen mit Fokus auf den Anforderungen von Patienten und Ärzten zu entwickeln. Gemeinsam können wir diese Erkenntnisse in Maßnahmen umsetzen, um unserer Vision der Zukunft näher zu kommen – einem menschlicheren und flexibleren Gesundheitssystem.“
Die Chancen von Künstlicher Intelligenz in Verbindung mit geringem Vertrauen Heute sind KI-Technologien im Gesundheitswesen darauf ausgelegt, die Patientenerfahrung und -ergebnisse zu verbessern, Aufgaben zu automatisie-
ren und die Produktivität zu steigern. Die Mehrheit der befragten Ärzte ist der Ansicht, dass KI die klinische Entscheidungsfindung unterstützen kann (61 Prozent), schnellere Gesundheitsmaßnahmen ermöglicht (54 Prozent) und zur Verbesserung der Betriebseffizienz beiträgt (55 Prozent). Die Studie zeigt jedoch auch, dass Misstrauen und Skepsis im Zusammenhang mit KI in medizinischen Umgebungen (ohne Bezug auf bestimmte Produkte) bei allen Stakeholdern vorherrschend sind. So gaben insgesamt nur 42 Prozent der befragten Ärzte an, dass sie den KIDaten vertrauen, in den USA sogar nur 26 Prozent. Ärzte mit mehr als 16 Jahren Erfahrung sind noch skeptischer gegenüber KI; insgesamt vertrauen nur 33 Prozent auf die Qualität von KI-Daten.
Bild: GE HealthCare
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Innovationen auch Herausforderungen für Patienten und Ärzte mit sich bringen. Insbesondere wurde festgestellt, dass zu den aktuellen Problemen das Misstrauen gegenüber KI, geringe technologische Interoperabilität im gesamten Gesundheitssystem, Burnout der Belegschaft, fragmentierte Zusammenarbeit in der Versorgung und der Zugang zur Gesundheitsversorgung gehören. „Mit dem Fortschritt kann es auch zu Spannungen kommen. In einem spezialisierten Bereich wie dem Gesundheitswesen ist das Lösen dieser Spannungen äußerst komplex. Wir wollen einen stärkeren Fokus darauf legen, den Personen zuzuhören, die sich im Zentrum der Gesundheitsversorgung befinden“, so
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Bilder: GE HealthCare
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61 Prozent der befragten Ärzte meinen, dass KI die klinische Entscheidungsfindung unterstützen kann, schnellere Gesundheitsmaßnahmen ermöglicht (54 Prozent) und zur Verbesserung der Betriebseffizienz beiträgt (55 Prozent). Misstrauen und Skepsis im Zusammenhang mit KI in medizinischen Umgebungen sind jedoch bei allen Stakeholdern vorhanden.
und Messung zu Kommunikation und Kontextualisierung bewegen. Die Herausforderung besteht darin, alle davon zu überzeugen.“
Darüber hinaus sind Ärzte der Ansicht, dass KI zwar dazu beitragen kann, Versorgungsunterschiede zu reduzieren (54 Prozent), das Design der Technologie jedoch auch Vorurteile unterstützt (44 Prozent). Studienteilnehmer Dr. Guy Lloyd, Kardiologe und Spezialist für diagnostische Bildgebung, unterstreicht die Bedeutung von Führungskräften im Gesundheitswesen, die sich auf zukünftige Veränderungen vorbereiten: „KI wird die Arbeitsweise der Menschen grundlegend verändern“, prognostiziert er. „In meiner Welt, also der Welt der Bildgebung, werden wir uns von Auswertung
Für die befragten Patienten hat eine größere Flexibilität beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für die Zukunft höchste Priorität. Sie ist für sie
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Geringes Vertrauen in neue Versorgungsmodelle
Reimagining Better Health 2023
sogar wichtiger als Technologielösungen, die eine schnellere Erkennung potenzieller Gesundheitsprobleme ermöglichen. Die Umsetzung einer sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung führt in vielen Ländern zu großen Herausforderungen. So fühlt sich die Hälfte der befragten Ärzte nicht wohl damit, eine klinische Versorgung außerhalb von klassischen klinischen Umgebungen anzubieten. Patienten machen sich auch Sorgen über neue Versorgungsmethoden und fühlen sich nicht allzu wohl damit, Tests zu Hause oder außerhalb der Klinik (62 Prozent) ohne Aufsicht durchzuführen. Darüber hinaus ist es Patienten wichtig, wer sie versorgt. Während die meisten Patienten (67 Prozent) ein hohes Vertrauen in ihren Hausarzt haben, fallen die Ergebnisse des Vertrauensverhältnisses zu anderen medizinischen Fachkräften schlechter aus.
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Konnektivität in einem fragmentierten System Möglicherweise ist ein Teil dieses Unbehagens hinsichtlich neuer Versorgungsmodelle auf eine geringe technologische Interoperabilität im gesamten Gesundheitssystem zurückzuführen. Lediglich etwas mehr als die Hälfte der Ärzte gibt an, dass die medizinischen Technologien nahtlos ineinandergreifen und einfach und intuitiv zu bedienen sind (51 Prozent bzw. 53 Prozent). Patienten und Ärzte wünschen sich zwar, dass relevante Daten zur Patientengesundheit über Systeme und Plattformen hinweg verfügbar sind, dies wurde jedoch noch nicht vollständig umgesetzt. 41 Prozent der Ärzte sind nicht davon überzeugt, dass sie zeitnahen Zugriff auf zuverlässige elektronische Patientenakten haben, und etwa ein Drittel der Patienten (35 Prozent) hat Bedenken, dass ihre behandelnden Ärzte keinen Zugriff auf ihre relevanten Gesundheitsdaten haben.
Burnout zieht sich durch dieBelegschaften 42 Prozent der befragten Ärzte gab an, aktiv über einen Rückzug aus der Gesundheitsbranche nachzudenken. Darüber hinaus sind 39 Prozent nicht stolz auf ihren Beruf. In den acht Umfrageländern zählten unzureichende Vergütung und eine schlechte Work-Life-Balance zu den Hauptgründen für Rückzug aus dem Beruf. Darüber hinaus gaben 47 Prozent der Ärzte an, dass sie sich nicht vollständig von der Führungsetage unterstützt fühlen. Patienten spüren die Auswirkungen, wenn ihre Ärzte unter Burnout leiden. 43 Prozent der Patienten geben an, dass sie sich von den Ärzten nicht gehört fühlen, und weniger als die Hälfte (42 Prozent) gibt an, dass Ärzte sich in ihre persönliche Situation einfühlen können und verstehen, wie sich dies auf die Behandlung auswirkt.
Ein gemeinsames Ziel 99 Prozent der Ärzte gehen davon aus, dass in Zukunft Patienten und medizinische Fachkräfte enger durch Technologielösungen miteinander verbunden sein werden und dass die Patientenversorgung und medizinische Behandlung sowohl innerhalb als auch außerhalb von herkömmlichen klinischen Umgebungen stattfindet, wie z. B. bei Patienten zu Hause. Zudem erwarten sie, dass das Ökosystem des Gesundheitswesens um ein vielfältigeres Spektrum an Mitarbeitern im Gesundheitswesen erweitert wird, von denen es bisher einige noch nicht gibt.
www.gehealthcare.de
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Bild: Philips HealthCare
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Ein Vorreiter ist diese Praxis schon immer gewesen: „Die Radiologie am Beethovenplatz war die erste Praxis im Saarland, die einen Computertomographen in Betrieb genommen hat”, sagt Dr. Nicole Rissé. Damals, in den 1980er Jahren, habe es in dem kleinsten deutschen Bundesland einen großen Bedarf an CT-Untersuchungen gegeben, auf die der Gründer der Praxis, Dr. Wolff, mit innovativer Technik reagiert habe. Dr. Rissé, die seit 20 Jahren in der Saarbrückener Praxis arbeitet und sie heute als Geschäftsführerin leitet, führt die Zukunftsgewandtheit ihres Vorgängers ganz bewusst fort: „Dr. Wolff war ein Pionier in Sachen radiologischer Untersuchungen und neuester technischer
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Methoden. Modernste Technologie zum Wohl unserer P atienten einzusetzen, ist uns auch heute noch ein großes Anliegen.” Als sich die Möglichkeit eröffnete, als weltweit erste medizinische Einrichtung einen neu entwickelten CT, den CT 3500 von Philips, zu implementieren, zögerten Dr. Rissé und ihre Kollegen nicht lange: „Wir wollen unseren Patienten fachlich und technisch den aktuellsten Stand und eine medizinische Versorgung auf hohem Level bieten“, so die Radiologin. „Der neue CT 3500 von Philips liefert uns alles, was wir dafür brauchen: modernste Technik und intelligente Features, die den Arbeitsablauf beschleunigen und zugleich eine hohe
Bildqualität bei gleichzeitig niedriger Dosis ermöglichen.” Zudem fanden es die Mediziner spannend, eine neue Generation von Geräten mit zu etablieren und – ganz Pionier eben – an der Finalisierung beteiligt zu sein.
Breites Spektrum an Patienten und Indikationen Die Einrichtung ist als ortsübergreifende Gemeinschaftspraxis organisiert – mit weiteren Standorten in Neunkirchen am Boxberg und im Krankenhaus in Sankt Wendel. „Wir sind entsprechend breit
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Hochwertige Bilder – niedrige Dosis. Der CT 3500 zeigt, was KI kann. Modernste Technologie zum Wohle des Patienten einsetzen – das ist das Credo der Saarbrückener Praxis Radiologie am Beethovenplatz.
aufgestellt, betreuen sehr viele Patienten, sowohl in der orthopädischen und onkologischen Diagnostik als auch in der Akutdiagnostik am Krankenhaus”, so Dr. Rissé. 60 bis 70 Patienten untersuchen sie und ihr Team pro Tag, gut 25 bis 30 CT-Untersuchungen führen sie täglich durch. Der Schwerpunkt liege in der Onkologie, so Dr. Rissé. Ihr Kollege Dr. Philippe Jagoda, seit zwei Jahren in der Praxis tätig, ergänzt: „Wir müssen natürlich für die Zuweiser alle diagnostischen Facetten abbilden können. Sei es onkologisch, sei es muskuloskelettal, seien es Extremitäten- oder Angio-CTs.” Dabei wollten sie sich gerade in der CT-Diagnostik auf
ein Gerät verlassen können, das so leistungsfähig sei, dass es auch in kurzer Zeit gut befundbare Bilder liefere. „Unsere Patienten werden immer älter, sind häufig auch multimorbide”, erklärt Dr. Rissé. „Untersuchungen sollten auch deshalb nicht zu lange dauern. Gleichzeitig muss aber die Bildqualität stimmen.”
Schnelle Bilder bei hoher Bildqualität dank Künstlicher Intelligenz Als der Systemwechsel anstand – das Vorgängermodell war veraltet, arbeitete vor allem mit einer höheren Strahlendosis – war klar, dass die Praxis ein Gerät braucht, das neben einem gewissen „Spaß an der Bedienung”, wie Dr. Rissé sagt, vor allem eine gute Per-
Praxis Radiologie am Beethovenplatz in Saarbrücken Die Saarbrückener Praxis Radiologie am Beethovenplatz untersucht 60 bis 70 Patienten pro Tag, darunter fallen bis zu 30 CT-Untersuchungen. Die Praxis ist in ein ortsübergreifendes radiologisches Netzwerk eingebunden und bildet alle diagnostischen Facetten ab, von Onkologie über Pneumologie sowie muskuloskelettale Indikationen bis hin zu Angio-CTs.
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Bild: Philips HealthCare
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Die Herausforderung
Ein altgedientes CT-Gerät musste ausgetauscht werden. Der Systemund Herstellerwechsel sollte der Praxis einen Innovationsschub liefern: Der CT sollte besonders leistungsfähig sein, um auch in kurzen Untersuchungszeiten hochqualitative Bilder liefern zu können. Patientenwohl und -taktung sollten so optimiert werden. Perspektivisch sollten auch Leistungserweiterungen mit dem neuen System möglich sein.
Die Lösung
Installiert wurde der CT 3500 von Philips – ein neu entwickelter Scanner mit hohem Durchsatz, der auf die Bedürfnisse der Routineradiologie und auch für kommende Screening-Programme mit hoher Auslastung ausgerichtet ist. Er ist mit KI (Künstliche Intelligenz)-basierter Technologie ausgestattet und verfügt über eine Reihe von Funktionen zur Bildrekonstruktion und zur Verbesserung der Workflows.
Das Ergebnis
Die Praxis profitiert von den zahlreichen KI-basierten Features des CT 3500: Die Funktion Precise Image ermöglicht es den Radiologen, die Dosis für die Patienten niedrig zu halten und dennoch Bilder in bester Qualität zu erzielen. Die einzelnen Untersuchungszeiten konnten im Vergleich zum Altgerät deutlich verkürzt werden, auch sind weniger Wiederholungsaufnahmen nötig. Die Funktion Precise Position, ein Tool, das mittels einer KI-gestützten Kamera eine automatisierte Patientenpositionierung erlaubt, bietet der Praxis mehr Genauigkeit und Konsistenz, beschleunigt die Abläufe und macht sie sicherer. Der neue CT 3500 eröffnet der Praxis zudem Möglichkeiten, ihr Leistungsspektrum zu erweitern.
formance mit einer den modernen Richtlinien angepassten Strahlendosis bietet. Die Geschäftsführerin ließ es sich nicht nehmen, die ersten Untersuchungen an dem innovativen Gerät selbst vorzunehmen, so sehr hat sie die neue Erfahrung gereizt: „Schon gleich der erste Eindruck
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hat mich richtig begeistert”, berichtet sie. „Was für eine unglaublich gute Bildqualität, vor allem, was die Darstellung von Abdomen und Thorax betrifft!” Der CT 3500 arbeitet mit Philips CT Smart Workflow, einer leistungsstarken Suite KI-basierter Tools. Dr. Jagoda schätzt vor allem die Funktion Precise Image. „Precise Image ermöglicht es uns, die Dosis für den Patienten extrem niedrig zu halten – bei jedoch gleichbleibender oder sogar besserer Bildqualität im Vergleich zu unserem Vorgänger-CT.” Das Bildrauschen konnte durch das Feature deutlich gesenkt werden, so der Radiologe. Die Aufnahmen seien weicher, glatter, zum Teil auch kontrastreicher als bei dem Altgerät. Auch die einzelnen Untersuchungszeiten hätten sich seither verkürzt. „Die Akquisitionsgeschwindigkeit des CT hat sich im Vergleich zu unserem Vorgänger erhöht”, so Dr. Jagoda. Wie wichtig das im Untersuchungsalltag ist, erläutert Dr. Rissé anhand eines konkreten Beispiels: „Wir haben viele COPD-Patienten, denen es, ebenso wie vielen anderen älteren Patienten, schwer fällt, für die Dauer eines längeren Scans die Luft anzuhalten.” Da der CT 3500 auch bei kurzer
Die Ergebnisse des CT 3500 in Saarbrücken sind beeindruckend: Dank KI-gestützter Features konnten die Untersuchungszeiten verkürzt, Arbeitsabläufe beschleunigt und die Bildqualität – bei niedriger Dosis – erhöht werden.
Scandauer sehr gute Bilder der Lunge liefere, entspanne sich die gesamte Untersuchungssituation, würden zudem weniger Wiederholungsaufnahmen fällig. „Unsere Patienten genießen das sehr“, so Dr. Rissé. Zum Wohlgefühl der Patienten trage auch Precise Position bei, ein Tool, das mittels einer KI-gestützten Kamera eine automatisierte Patientenpositionierung erlaube – für mehr Genauigkeit und Konsistenz in einem Bruchteil der Zeit. Dr. Rissé: „Die Kamera registriert die Position und fährt je nach gewünschter Untersuchung, ob zum Beispiel Schädel oder Thorax, den Patienten so in die Gantry, dass die MTR sofort mit dem Scannen beginnen kann. Precise Position beschleunigt damit die Abläufe und macht sie sicherer.”
Reibungsloser Systemwechsel – für eine leistungsstarke Zukunft Der Wechsel auf das neue System verlief glatt und komplikationslos – was
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die Radiologen zum einen auf die intuitive und leicht zu erlernbare Bedienoberfläche zurückführen, zum anderen aber auch auf den hilfreichen Support durch den Hersteller: „Wir hatten durch Philips eine sehr gute Unterstützung bei der Implementierung des Systems”, so Dr. Rissé. Nicht nur die Einweisung aller Mitarbeitenden in das System, auch das gemeinsame Arbeiten an den Untersuchungsprotokollen empfanden sie und ihre Kollegen als sehr koope rativ und zielführend. „Wir haben jetzt die Protokolle genau so, wie wir sie haben wollten.” Für die Zukunft fühlen sich die Ärzte mit dem CT 3500 bestens gerüstet: Schon heute kann die Praxis nach Aussage von Dr. Rissé deutlich mehr Patienten pro Tag untersuchen, was sich auch auf die Wartezeiten und die Zufriedenheit der Zuweiser auswirke. Perspektivisch erlaube die fortschritt
liche Technik des CT 3500, darunter etwa mit seinem Dual-Energy-Verfahren und dem Calcium Scoring, einige Leistungserweiterungen der Praxis, sagt Dr. Jagoda. Ob eine bessere Bildgebung zur Abbildung von Nierensteinen, die Durchführung von Lungenscreenings oder gar der Einstieg in das Calcium- Kardio-CT-Screening – der CT 3500 halte der Praxis einige Türen offen. Sicher müssten sich für bestimmte Leistungen, gerade im kardiologischen Bereich, noch rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen klären. Doch: „Warum sollten wir nicht jetzt schon weiterdenken und mit dem Einsatz hervorragender Technik vorangehen?”, sagt Dr. Rissé. Ganz Vorreiter eben.
Das Fazit
Ihrer historischen Vorreiterrolle wird die Saarbrückener Praxis Radiologie am Beethovenplatz mit der Installation des CT 3500 einmal mehr gerecht: Der CT 3500 unterstützt – in dieser weltweiten Erstinstallation – das Team dabei, indikationsübergreifende Untersuchungen verschiedener Körperstrukturen durchzuführen. Die Untersuchungen gelingen durch die einzelnen KI-Features schneller als beim Vorgängergerät, bringen qualitativ bessere Bilder hervor – und dies bei niedriger Dosis. Der Wechsel auf das neue System gelang reibungslos, was nicht zuletzt an der intuitiven Bedienbarkeit des Geräts liegt. Mit dem CT 3500 ist die Praxis auch für die Zukunft bestens gerüstet.
www.philips.de/healthcare www.radiologie-beethovenplatz.de
Die Geburt der Teleradiologie
1997 Vertrauen Sie auch zukünftig auf den Pioniergeist des 1. Teleradiologie-Anbieter Deutschlands!
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Grafik : InfomMe GmbH
IM GESPR ÄCH
Gut informiert
Durch die exakte grafische Darstellung sehen Arzt oder Assistenz ganz genau, wo sich der Patient gerade befindet und wie weit er mit dem Ausfüllen der Fragebögen fortgeschritten ist.
Bei der Digitalisierung und Optimierung der Prozessabläufe in der Radiologie bleibt die Patientenaufklärung oft noch außen vor. Guido Gebhardt sprach mit PD Dr. Joshua Gawlitza, Mitgründer der InformMe GmbH, über Möglichkeiten, die Patientenaufklärung effizienter zu gestalten. þ Dr. Gawlitza, wie kamen Sie auf die Idee, sich als Klinikradiologe mit der Opti mierung der Patientenaufklärung ausein anderzusetzen? Das war eher Zufall. Eines Tages hat mich mein Doktorvater angerufen und mir sein Leid geklagt, dass es in seiner Praxis mit der Patientenaufklärung und der gesamten Dokumentation nicht ganz rund läuft. Er fragte mich, ob ich nicht was programmieren will, da ich mich doch mit neuronalen Netzen relativ gut auskenne. Da ich die Aufgabe interessant fand, habe ich die Herausforderung angenom-
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men und mit Jonas Eicher, von dem ich wusste, dass er gut programmieren kann, InformMe gegründet. Bevor es richtig losging, haben wir uns bestehende Lösungen angeschaut, um zu sehen, was wir besser machen sollten. Dabei haben wir festgestellt, dass die wenigsten Lösungen von Ärzten entwickelt wurden. Oftmals handelt es sich um Dokumentensysteme, in denen der Patient ein Formular ausfüllt, das irgendwie digitalisiert und archiviert wird. Damit ist der Kreislauf bei den meisten Systemen auch schon abgeschlossen.
þ Worin besteht Ihrer Meinung nach das Verbesserungspotenzial bei Formularen für die Patientenaufklärung? Bei uns ist der Prozess mit dem Ausfüllen des Formulars ganz einfach nicht beendet. Denn in Abhängigkeit von der Beantwortung der Fragen muss unterschiedlich reagiert werden. Es geht doch darum, zu erfahren, was mit dem Patienten los ist? Wenn jemand eine Kontrastmittelallergie hat, kann das den ganzen Workflow betreffen und es ist sinnvoller, den nächsten Patienten vorzuziehen, anstatt das Untersuchungsgerät unbenutzt zu lassen.
þ Was ist das Besondere an Ihrer Lösung? Wir haben uns für einen Ansatz entschieden, den wir das „digitale Wartezimmer“ nennen. Das digitale Wartezimmer kann man von jedem Praxiscomputer aus einsehen und live verfolgen, wie die Patienten die Formulare ausfüllen. Patienten, die Probleme haben, erkennen wir sofort, und können unmittelbar darauf reagieren. Für uns ist es besonders wichtig, einen holistischen Workflow abzubilden, der Reaktionsmaßnahmen zulässt. Dafür haben wir ein elaboriertes Content-Management-System programmiert, mit individuell konfigurierbaren Formularen. Jeder Kunde kann damit ganz einfach selbst seine Formulare ändern oder neue anlegen. Das würde ich jetzt sagen, ist aus der Perspektive der Anwender der große Vorteil von InformMe. Durch diese Flexibilität fällt es uns leicht, mit unserer Dienstleistung in andere Fachgebiete vorzudringen. Vor kurzem haben wir ein Projekt bei einem HNOArzt durchgeführt, der unser System bei einem Orthopäden gesehen hat und es unbedingt für seine Anamnese-Formulare haben wollte. Mit unserer Lösung ist es einfach, einen Aufklärungsbogen für eine Röntgenuntersuchung, eine Mammographie oder einen Anamnesebogen für HNOBeschwerden zu erstellen. þ Schnittstellen sorgen oft für Schwie rigkeiten bei der Systemintegration. Wie kommuniziert Ihr System mit RIS, PACS und KIS? Richtig. Auch da haben wir uns angeschaut, welche Schnittstellen es gibt und wie häufig sie genutzt werden. Viele Systeme außerhalb der Radiologie verstehen nur GDT. IHE bzw. FHIR wird noch selten unterstützt. Das bedeutet, dass man keine komplexen Operatoren einführen kann.
Bild : InfomMe GmbH
IM GESPR ÄCH
Deshalb haben wir uns darum gekümmert, so schnell wie möglich HL-7 abzubilden und mit einigen Herstellern sogar eigene Schnittstellen nach modernen Standards entwickelt. Damit sind wir in der Lage, sehr verrückte Sachen zu machen. Wir können unter anderem Dokumente nach der Untersuchungsart vorauswählen oder über unser System die rechtfertigende Indikation abbilden. Wenn beispielsweise jemand eine Kontrastmittelunverträglichkeit hat, wird das bei uns sofort in der Akte hinterlegt. þ Wie sieht das in der Praxis aus? Um die Formulare auszufüllen, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Einige unserer Kunden nutzen die Option, die Formulare vorher an die Patienten zu senden, um sie bereits zu Hause auszufüllen. Erfahrungsgemäß machen das nur wenige.
„ Wir mussten neue Wege für die Maßstäbe der Medizin-IT beschreiten, um uns tiefer in den Workflow und die Systeme vor Ort zu integrieren.“ PD Dr. Joshua Gawlitza, Mitgründer der InformMe GmbH
Die meisten Patienten vereinbaren einfach nur den Termin und dann ist für sie die Sache vergessen. Unser System unterstützt es jedoch auch, den Patienten einige Tage vor der Untersuchung, eine Erinnerung zum Ausfüllen der Formulare zusenden. Patienten, die ohne vorausgefüllte Formulare erscheinen, erhalten an der Anmeldung einen individuellen QRCode und bekommen entweder ein Tablet in die Hand, um im Wartezimmer die Bögen auszufüllen, oder sie gehen den Fragebogen auf dem eigenen
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Grafik : InfomMe GmbH
Im digitalen Wartezimmer sieht man live, was mit dem Patienten passiert. In der Radiologie – wie in vielen anderen Fachbereichen – hängt die weitere Untersuchung beziehungsweise Behandlung von der Beantwortung der Fragen ab. Mit einem „der Patient kommt rein, füllt etwas aus und fertig“ ist es nicht getan. Radiologen wollen schnell reagieren können.
Smartphone durch. Aber auch davor sind die wichtigsten Daten schon ausgefüllt. Das ist sozusagen der Workflow. Der Patient kommt in die Praxis, entweder er hat die Formulare schon ausgefüllt und die Untersuchung könnte sofort beginnen oder er bekommt einen QR-Code und füllt die Formulare in der Praxis selbst aus. þ Handelt man sich mit privaten Smart phones nicht zusätzliche Probleme ein? Ganz im Gegenteil! Das ist ein großer Vorteil, denn die Leute haben das eigene Smartphone oftmals so eingestellt, dass sie gut damit zurechtkommen. Das heißt, sie haben einen hohen Kontrast und eventuell auch eine für sie gut lesbare Schriftart eingestellt. Und sie können mit ihrem Gerät hervorragend umgehen. Patienten, die nicht so Technik versiert und den Umgang mit einem Android-Tablet gewohnt sind, kann man dagegen nicht einfach ein iPad in die Hand drücken. Zudem sind wir mit unserem fortschrittlichen System in der Lage, die Fragebögen in allen möglichen Sprachen anzubieten. Derzeit haben wir bereits acht Sprachen im Programm. Viele Kunden nutzen ihre eigenen Dokumente in
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Deutsch und verwenden unsere fremdsprachigen Formulare zusätzlich, beispielsweise in Ukrainisch, Polnisch oder Spanisch. þ Wo sehen Sie Ihre Position im Umfeld von RIS, PACS und KIS? Wir selbst sehen uns als Add-on zum RIS und nicht als zusätzliches Archivsystem. Für InformMe braucht es keinen zusätzlichen Server. In der Radiologie wird mit RIS und PACS schon mit mindestens zwei Programmen gearbeitet, eventuell kommt noch ein Online-Terminplaner hinzu. Wir hängen uns einfach an ein bestehendes System dran. Je funktionaler die Schnittstelle ist, desto besser ist die Performance und umso höher ist der Kundennutzen. Ein großer Vorteil, den unsere Kunden sehr schätzen, ist, dass wir über einen Browser laufen, der immer geöffnet ist. Es ist kein weiterer Server notwendig. Die aktive Bearbeitung der Formulare findet in der InformMe-Oberfläche statt und sobald die Fragebögen freigegeben sind, werden sie digital signiert und im RIS archiviert. Wenn man sich im Nachgang einer Befundung die Anamnese noch mal ansehen möchte, kann man ins RIS gehen und dort das Formular erneut aufrufen.
þ Und wie sieht es mit den Kosten aus? Vor kurzem haben wir von Kunden, die gerade ihren Jahresabschluss gemacht haben, mitgeteilt bekommen, dass sie mithilfe unserer Lösung allein dadurch, dass Druck- und Papierkosten eingespart wurden, mindestens 2.000 € gespart haben. Wir sind überzeugt davon, dass es möglich ist, unser System kostenneutral zu betreiben. Viele Einrichtungen sind sich dessen gar nicht bewusst, wie viel Geld für Toner, Drucker, Instandhaltung und Papier ausgegeben wird. Es gibt durchaus Workflows in Praxen, da werden die handschriftlich ausgefüllten Aufklärungsbögen am Abend eingescannt und danach vernichtet. Wir versuchen, den Praxen mit einer neutralen Kostenstruktur entgegenzukommen. Das Preismodell von InformMe richtet sich weder nach der Anzahl der Ärzte, noch nach der Anzahl der Modalitäten. Für eine durchschnittliche Einrichtung liegen die Kosten für unsere Lösung pro Monat im mittleren dreistelligen Bereich.
home.informme.info
IM GESPR ÄCH
RSNA 2023 November 26 - 30
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alle Bilder: Helios Klinik
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Mit dem AeroDR X90 von Konica Minolta ist es ganz einfach, Ganzbeinaufnahmen anzufertigen. Bemerkenswert am Auto-Stiching-Paket ist der sehr niedrige Einstieg der Vorrichtung.
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Röntgen mit Komfort Aufgrund der aktuellen Herausforderungen in der Radiologie, steigende Patientenzahlen mit immer weniger Personal zu bewältigen, nimmt die Belastung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stetig zu. Deshalb haben sich die Radiologen der Praxis am Krankenhaus Velbert für ein neues Röntgensystem entschieden, das sich nahtlos in den Workflow integriert und dabei auch noch die MTRs in ihrer täglichen Arbeit entlastet. Am Helios Klinikum Niederberg werden in der Radiologischen Gemeinschaftspraxis von Dr. med. Lars Welp und Dr. med. Dominique Schubert täglich bis zu 100 Patienten geröntgt. Die körperliche Belastung der Medizinisch Technischen Assistentinnen und Assistenten für Radiologie nahm über die vergangenen Jahre kontinuierlich zu. Beide Ärzte wissen, Patienten zu lagern und Röntgenröhren ständig vom Buckytisch zum Wandstativ zu verfahren und richtig zu positionieren, ist anstrengende Arbeit. „Wenn man den ganzen Tag die Röhre hin und her fährt, merkt man das am Abend“, dessen sind sich Dr. Lars Welp und Dr. Dominique Schubert bewusst. Deshalb fiel beim Kauf eines neuen digitalen Arbeitsplatzes ihre Entscheidung auf das AeroDR X90 von Konica Minolta, das sich auf Knopfdruck
automatisch in die richtige Aufnahmeposition bewegt. Außerdem sind die beiden Radiologen von der Qualität und Robustheit der Röntgensysteme von Konica Minolta überzeugt, denn sie hatten schon etwa zehn Jahre lang das Vorgängermodel AeroDR X70 im Einsatz.
Programmierbare Parameter Die Leitende MTR Barbara Böllhoff bestätigt: „Für mich ist es eine körperliche Entlastung, nicht ständig die schwere Röntgenröhre, durch den Raum zu bewegen. Außerdem bringt der neue Arbeitsablauf einen deutlichen Zeitgewinn mit sich.“ Gemeinsam mit einer Applikationsspezialistin von Konica Minolta hat Barbara Böllhoff die Systemparameter so eingestellt, dass das Röntgengerät mit nur einem Knopf-
druck die richtig Aufnahmeposition anfährt. Nachdem die Patientendaten über das RIS und PACS direkt auf die Bedienkonsole des AeroDR X90 von Konica Minolta kommen, entscheiden die MTRs wie und mit welchen Generatoreinstellungen die Aufnahmen durchgeführt werden. „Das System kann ja nicht wissen, ob der Patient klein oder groß, beziehungsweise schwer oder leicht ist, und ob er auf dem Buckytisch, am Wandstativ oder im Bett liegend geröntgt werden muss“, erklärt Barbara Böllhoff. In Zeiten des Personalmangels ist eine Automatisierung der Arbeitsabläufe für die leitende MTR besonders wichtig. Schon nach kurzer Zeit war Barbara Böllhoff vom neuen Röntgensystem überzeugt: „Während ich früher mit hohem Kraftaufwand die Rönt-
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„ Eine gute Geräteausstattung sehe ich als Voraussetzung, um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen. Mit dem AeroDR X90 von Konica Minolta ist es uns gelungen, einen attraktiven Röntgen-Arbeitsplatz zu schaffen.“ Dr. med. Lars Welp und Dr. med. Dominique Schubert, Leiter Radiologie in der Radiologischen Gemeinschaftspraxis von Dr. med. Lars Welp und Dr. med. Dominique Schubert am Helios Klinikum Niederberg
genröhre per Hand vom Buckytisch zum Wandstativ bewegen musste, da als nächstes ein Thorax im Stehen auf dem Programm stand, geht das heute mit einem Knopfdruck automatisch.“
Standardisiert und strukturiert In der Röntgenabteilung am Helios Klini kum Niederberg arbeiten die Röntgenassistentinnen bisher immer zu zweit an einem Gerät. Dr. Dominique Schubert freut sich: „Das AeroDR X90 von Konica Minolta ist nun nahtlos in den Workflow integriert. Die Röntgenanforderungen werden von der Anmeldung direkt an die Bedienkonsole geschickt.“ Nach der Auswahl des entsprechenden Organbereichs – beispielsweise „Thorax liegend im Bett“ und der Einstellung der Aufnahmeparameter ist das System bereits fertig konfiguriert.
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Danach muss nur noch die Move-Taste gedrückt werden und schon bewegt sich das gesamte System in die richtige Aufnahmeposition. „Jetzt muss ich nur noch den Patienten reinfahren, den Detektor unter seinem Rücken positionieren, das Größenformat einstellen und binnen Sekunden kann die Aufnahme ausgelöst werden“, beschreibt Barbara Böllhoff den neuen Workflow. Die standardisierte und strukturierte Arbeitsweise bietet ihre Vorteile nicht nur im Routinebetrieb, sondern zahlt sich ebenfalls bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus: Von der Grobauswahl geht es zu den Feineinstellungen und gleiche Aufnahmen sind immer identisch bezeichnet. Während die Radiologen Dr. Welp und Dr. Schubert von der Bildqualität des Systems überzeugt sind, freuen sich Barbara Böllhoff und ihre Kolleginnen über das geringe Gewicht der
Am Röhrengehäuse zeigt eine LED-basierte Farbcodierung den Systemzustand an. Ein weißes Licht bedeutet, dass sich das Gerät im freien Belichtungsmodus befindet.
Detektoren, die anstatt mit einem schweren Akku mit einem leichten Kondensator ausgestattet sind. Außerdem ist es sehr praktisch, dass sich die digitalen Detektoren fest mit dem System verbinden, denn so weiß es zum einen, ob sich in der Buckylade eine Kassette befindet, zum anderen wird der Kondensator gleichzeitig geladen. Gut finden die Assistentinnen auch die LED-basierte Farbkodierung, die den Systemzustand anzeigt. Ein weißes Licht am Röhrengehäuse bedeutet, dass sich das Gerät im freien Belichtungsmodus befindet. Leuchtet das Röhrengehäuse dagegen grün, ist eine Untertisch-Aufnahme eingestellt. Und bei gelb „keine Freigabe“ sind noch nicht alle Parameter stimmig. „Dann kann es sein, dass die Systemeinstellungen im Raum nicht mit der Vorauswahl an der Bedienkonsole übereinstimmen. Es könnte beispielsweise sein, dass ich die Programmierung für den Tisch vorgenommen habe, aber dann doch am Stativ arbeite“, erklärt Barbara Böllhoff die Sicherheitsmechanismen des Systems.
Automatisierte Arbeitsabläufe Eine hilfreiche Zusatzausstattung, die sämtliche Vorteile der Systemprogrammierung zeigt, sind Auto-Stiching-Aufnahmen. Dabei nimmt das Röntgengerät automatisch nacheinander Bilder auf,
um beispielsweise die gesamte Länge eines Beines darzustellen. Nacheinander werden einfach die obere und die untere Begrenzung des Aufnahmebereichs bestätigt und schon kann mit der Move-Taste der Vorgang gestartet werden. Nachdem die Röntgenröhre die Aufnahmepositionen abgefahren hat, setzt ein Programm die einzelnen Bilder zu einer Langformat-Aufnahme zusammen. Dr. Lars Welp, Dr. Dominique Schubert und Barbara Böllhoff sind nicht nur von den guten Bildern des AeroDR X90 von Konica Minolta überzeugt, sondern auch von der Verarbeitungsqualität des gesamten Systems. Aber den besonderen Komfort fürs Röntgen bringen die automatisierten Arbeitsabläufe mit sich, die den Arbeitsablauf der Röntgenabteilung nachhaltig verbessert haben. Demnächst wird die Praxis einen Neubau am Krankenhaus Velbert beziehen und Dr. Lars Welp hat bereits einen Workflow entworfen, sodass mithilfe des
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Systems von Konica Minolta künftig drei MTRs in der Lage sein könnten, komfortabel zwei Röntgenräume zu bedienen. www.konicaminolta.de/de-de/ healthcare www.helios-gesundheit.de
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„ Mir ist es besonders wichtig, dass wir auch neue Kollegen und Kolleginnen schnell ein gearbeitet bekommen. Die Patienten werden immer schwerer und die Anzahl an Röntgen untersuchung nimmt von Jahr zu Jahr zu.“ Barbara Böllhoff, Leitende MTR in der Radiologischen Gemeinschaftspraxis von Dr. med. Lars Welp und Dr. med. Dominique Schubert am Helios Klinikum Niederberg
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Untersuchungen pro Jahr35 R ADIOLOGIE MAGAZIN · 3-2023
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Die Arbeit einer MTR im Homeoffice Mit der Pandemie setzte sich in vielen Bereichen das Homeoffice durch. Auch für Kliniken? Eine Medizinische Technologin für Radiologie (MTR) berichtet, wie sie von zuhause arbeitet. „Aufgrund der Möglichkeit, im Home office zu bleiben, habe ich eine höhere Lebensqualität mit mehr Freizeit, denn die Fahrtwege fallen weg und ich umgehe die Rush-hour im Ruhrgebiet“. Aber das Arbeiten in der Gemeinschaft ist Stefanie Hajduga, Bereichsleitung MRT am Uni-
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versitätsklinikum in Essen, mindestens genauso wichtig: „Ich will nicht durchgehend im Homeoffice arbeiten – der Kontakt mit den Kollegen bedeutet mir viel. Es kommt halt auf die richtige Balance an“. In der Corona-Pandemie hat sich in vielen Branchen nicht nur das Home
office etabliert – einige Unternehmen haben seitdem komplette Abläufe überdacht und nachgebessert. Heute wird vielerorts den Mitarbeitenden die Möglichkeit angeboten, regelmäßig einen oder mehrere Tage im Homeoffice zu arbeiten. Zwar konnten im Gesundheitswesen 2021 mit 5,4 Prozent anteilig die wenigsten Beschäftigten ihre Arbeit auch von zuhause ausüben, es gibt jedoch Stellen, an denen das nicht nur möglich, sondern auch besonders sinnvoll ist.
MTR steuert virtuell Stefanie Hajduga hat so eine Stelle. Sie arbeitet als Medizi nische Technologin für Radiologie (MTR) an der Universitätsmedizin Essen – seit 2018 leitet sie den Bereich und mittlerweile greift sie auf eine große Expertise zurück, die sie gerne mit dem Team vor Ort wie aus der Ferne teilt. Das Team in der Essener Radiologie hat das Arbeiten im Homeoffice bereits vor Jahren etabliert, und damit große Vorteile erzielt. Wie funktioniert das nun genau? Der Arbeitstag als Untersuchungsmanagerin beginnt für Stefanie Hajduga um 7.30 Uhr. Ihr Haus am Duisburger Stadtrand ist umgeben von einem Garten und liegt fernab vom Klinikgeschehen. Sie geht vom Erdgeschoss in den ersten Stock an ihren Arbeitsplatz. Alles ist funktional eingerichtet und absolut still – ganz wie in einem echten Cockpit, denn hier herrscht volle Konzentration. Über eine sichere Netzwerkverbindung kann sich Hajduga auf radiologische Systeme aufschalten, um an einem MRT oder CT während der Untersuchungen Einstellungen vorzunehmen. Das erfolgt nach Absprache mit den Patientenmanagern vor Ort.
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① Login über eine sichere Verbindung
Teleassistenz via Chat-Funktion Vor und während den Untersuchungen ist Stefanie Hajduga stets mit den Patientenmanagern via Chat, Telefon oder Videocall verbunden. Wenn alles fertig eingerichtet ist und die Patienten auf der Untersuchungsliege platziert sind, kann es losgehen: Stefanie Hajduga führt die Scans dann komplett ferngesteuert durch. Etwa zwölf bis fünfzehn davon sind es täglich. Und bei jedem einzelnen gibt die MTR auch wertvolles Fachwissen weiter: „Ich kann den Kollegen vor Ort am Scanner bei komplexen Scans helfen – etwa bei angiografischen Untersuchungen. So können wir die Untersuchungsqualität immer hoch halten – egal, wer am System steht. Das ist ein gutes Gefühl. Wenn jemand noch neu bei uns und daher etwas unsicher ist, machen wir einfach einen Screen Share und ich erkläre, was zu tun ist. So entsteht ein super Lerneffekt.“ Teleassistenz bietet nicht nur Unterstützung für das Team, sondern auch mehr Sicherheit für Patienten. Nicht selten führt eine Untersuchung in der Röhre zu Unruhe bis hin zu Platzangst. Für solche Fälle hat das Patientenbetreuungspersonal mehr Zeit gewonnen und kann sich kümmern.
② Vorbereitung des Patienten vor Ort
③ Unterstützung des Teams vor Ort via Chat-Funktion
Mehr Sicherheit für das Team Wenn Stefanie Hajduga von zuhause arbeitet, dann nutzt sie ein Remote Scanning Tool, syngo Virtual Cockpit. „Mit der Software kann ich drei Magnetresonanztomographen gleichzeitig fahren“, erklärt sie. Und genau diese Option macht Remote Support so hilfreich für die Crew in der Klinik. Denn inzwischen hat Hajduga eine Menge Spezialwissen aufgebaut, das sie mit den Patientenmanagern vor Ort
④ Alle Einstellungen können Remote vorgenommen werden
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teilen kann. Und zwar jederzeit, was mehr Sicherheit bietet: „Wenn mich meine Leute spontan brauchen, dann muss ich nicht mehr von A nach B rennen, sondern ich kann mich von zuhause oder am nächsten Computer in der Klinik über eine sichere Verbindung einloggen und Remote Support anbieten,“ erklärt sie gelassen.
Hohe Versorgungsqualität auch abseits großer Zentren
⑤ Der gesamte Scanvorgang kann gestartet und beobachtet werden
⑥ Nicht nur einzelne Untersuchungen, sondern auch deren Reihenfolge kann die Tele-MTR organisieren
Möglichst schnell möglichst viel Wissen in den Radiologieteams zu teilen, ist zwingend nötig, denn vielerorts mangelt es heute schon an Fachkräften und mehrwöchiges Warten auf den Untersuchungstermin ist üblich. Etwa 145 MRT-Scans pro 1.000 Einwohner werden in Deutschland durchgeführt. Anders ausgedrückt: Etwa jeder siebte Bundesbürger muss einmal jährlich in die „Röhre“ – und der demografische Wandel lässt die Untersuchungszahlen weiter ansteigen. In vielen europäischen Ländern sind lange Wartezeiten auf solche Termine schon jetzt ein Problem für die Gesundheitsversorgung. Auch diese Situation könnte durch Remote Scanning wesentlich verbessert werden. Stefanie Hajduga schildert, wieso: „Wir MTRs könnten uns ja eigentlich von überall remote dazuschalten, um Support anzubieten. Somit können wir diese hohe Untersuchungsqualität auch abseits der großen klinischen Zentren anbieten. Patienten haben dann den Vorteil, dass sie – egal wo sie sind – eine spezielle Untersuchung durchlaufen können, auch wenn gerade kein dafür qualifiziertes Personal vor Ort verfügbar ist.“
Zukunft als unabhängige MTR?
⑦ Die Tele-MTR-Arbeitsplätze können ebenfalls für Weiterbildungsmaßnahmen eingesetzt werden
„ Patienten haben den Vorteil, dass sie – egal wo sie sind – eine spezielle Unter suchung durchlaufen können, auch wenn gerade kein dafür qualifiziertes Personal vor Ort verfügbar ist.“ Stefanie Hajduga, Bereichsleitung MRT am Universitätsklinikum in Essen
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Dezentrales Arbeiten via Remote Scanning kann also die Expertise von erfahrenen Untersuchungsmanagern wie Stefanie Hajduga in die Breite bringen und Prozesse beschleunigen. Heute gibt es bereits radiologische Fachkräfte, die aus hunderten Kilometern Entfernung auf bildgebende Systeme zugreifen und Untersuchungen unterstützen, weil sie an mehreren Kliniken engagiert sind. Wenn dieser Trend Fahrt aufnimmt, dann könnten Medizinische Technologen bald bundesweit oder gar länderübergreifend arbeiten. Der Expertenstatus der MTR würde damit unterstrichen, denn ohne die Sachkenntnis solcher Fachkräfte ist es eben gar nicht machbar, komplexe radiologische Untersuchung durchzuführen.
radiologie.uk-essen.de www.siemens-healthineers.com/de
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Im Idealfall erstarrt der CadmiumtelluridKristall zu einem völlig homogenen grauen Block. In einem weiteren Produktionsschritt werden dünne Scheiben abgeschnitten.
Das Herzstück eines photonenzählenden CT ist der neue quantenzählende Detektor, dessen Nachweisschicht aus einem Cadmium tellurid-Einkristall (CdTe) besteht und deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen CT-Detektoren bietet.
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Jedes Photon zählt Da die derzeitige Produktionsstätte für die Züchtung von Cadmiumtellurid-Kristallen in Japan an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, baut Siemens Healthineers eine neue Fabrik in Forchheim. Denn das Unternehmen erwartet eine deutlich steigende Nachfrage nach Computertomographen mit photonenzählenden Detektoren. Bereits 2019 haben die Materialwissenschaftler von Siemens Healthineers damit begonnen, die Züchtung von Cadmiumtellurid-Kristallen (CdTe) in Deutschland zu prüfen. Geplant ist, die Produktions kapazitäten über die Kristallfabrik von Acrorad in Japan hinaus zu erweitern und eine zweite industrielle Produktionsstätte zu errichten, um die wachsende Nachfrage nach CTs mit photonenzählenden Detektoren (PCDs) zu decken. Konventionelle CT-Detektoren haben mehrere Nachteile: Sie wandeln die eintreffenden Röntgenphotonen zunächst in sichtbares Licht um, das dann von Photodioden in ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Die im Szintillator erzeugten Lichtimpulse werden nicht nur in Richtung der Photodiode, sondern in alle Raumrichtungen abgestrahlt. Daher ist einerseits ein Raster erforderlich, um zu verhindern, dass Impulse von benachbarten Pixeln gemessen werden. Andererseits trifft nur ein Bruchteil des Lichts überhaupt auf die Fotodiode.
Mehr Empfindlichkeit Photonenzählende Detektoren sind viel empfindlicher für Röntgenstrahlen, weil sie die Energie jedes Photons direkt
in ein elektrisches Signal umwandeln“, beschreibt Paul Heimann, Entwicklungsingenieur für Kristallzüchtung, den Vorteil der neuen Technologie. Photonenzählende Detektoren können nicht nur jedes einzelne Photon zählen, sondern auch dessen Energie messen und damit Streustrahlung eliminieren. Außerdem ist kein Raster erforderlich, das einen Teil der Röntgenstrahlen absorbiert. Der größte Vorteil der PC-CT ist jedoch, dass nicht nur die Streustrahlung eliminiert werden kann, sondern auch verschiedene Materialien anhand von unterschiedlich einstellbaren Energieschwellen identifiziert werden können. Es wird davon ausgegangen, dass künftige Detektoren bereits vier oder sogar sechs Energieniveaus unterscheiden können. Cadmiumtellurid hat sich als ideales Detektormaterial für PCDs erwiesen. Der Kristall ist besonders schwer und hat eine hohe Dichte: beides Grundvor aussetzungen für gutes Absorptionsvermögen. Die große Herausforderung ist jedoch, dass für die photonenzählenden CT-Detektoren CdTe-Kristalle von
„ Photonenzählende CTs nutzen nicht nur das sehr empfindliche Detektormaterial, sondern erfordern aufgrund der großen zu verarbeitenden Datenmengen auch sehr leistungsfähige Computersysteme.“ Paul Heimann, Entwicklungsingenieur für Kristallzüchtung bei Siemens Healthineers
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Bild: Siemens Healthineers
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Das neue Gebäude wird die Produktionskapazitäten für Kristalle deutlich erhöhen, Lieferengpässe verhindern und die Bauzeiten verkürzen. Auch die Forschung und Entwicklung für die hochkomplexe Herstellung von Kristallen soll hier ausgebaut werden.
extrem hoher Reinheit und Homogenität benötigt werden. Aus diesem Grund entschied sich Siemens Healthineers für die Zusammenarbeit mit – und schließlich für die Übernahme von – Acrorad, da das japanische Unternehmen bereits seit mehreren Jahren sehr reine und große CdTe-Kristalle züchtet.
Komplexer Herstellungsprozess Das Medizintechnikunternehmen aus Erlangen rechnet mit einer deutlich steigenden Nachfrage und hat deshalb bereits 2019 ein Labor am Standort Forchheim eingerichtet, um dort die Züchtung von CdTe-Kristallen bis zum fertigen Produktionsprozess zu erproben. Nach dieser erfolgreichen Testphase erfolgte im Mai 2023 der Spatenstich für eine eigene CdTe-Kristallfabrik. Dabei war es den Wissenschaftlern von Siemens Healthineers wichtig, die in Japan bereits vorhandenen Produktionsanlagen nicht einfach eins zu eins zu kopieren, sondern eine eigene Infrastruktur aufzubauen und Produktions linien europäischer Hersteller zu nutzen. Ein Grund dafür sind die unterschiedlichen Vorschriften, die in Europa für den Betrieb von elektrischen Anlagen gelten.
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Nachdem der Know-how-Transfer und der Aufbau des Kristalllabors erfolgreich verlaufen sind, werden nun die Prozesse hochskaliert, um mit der neuen Anlage in die Serienproduktion zu gehen. Um in einem mehrwöchigen Prozess Kristalle im industriellen Maßstab zu züchten, muss das Cadmium, dessen Schmelzpunkt bei 320° C liegt, mit dem Tellur, das sich bei etwa 450° C verflüssigt, homogen zu einem polykristallinen Barren verschmolzen werden. Die für die richtige Vermischung erforderliche Temperatur liegt bei etwa 1.100° C. Erst dann kann mit Hilfe eines idealen Keims in einem evakuierten, mit Kohlenstoff beschichteten Glaszylinder das Kristallwachstum eingeleitet werden, so dass der fertige CdTe-Kristall aus perfekten, sich abwechselnden Schichten aus Cadmium und Tellur besteht.
Mehr Flexibilität „Während die Einzelelemente Cadmium und Tellur als Gefahrstoffe eingestuft sind, ist der fertige CdTe-Kristall weit weniger gefährlich“, erklärt Paul Heimann und fährt fort: „Was die Reinheit der Materialien angeht, sind wir ein wenig paranoid. Die Reinraumatmo-
sphäre ist wichtig, um selbst kleinste Verunreinigungen während der Kristallwachstumsphase zu vermeiden.“ Erst wenn das Cadmiumtellurid zu einem inhomogenen grauen Block erstarrt ist, kann die Kristallzüchtung gestartet werden. Dazu wird der polykristalline Halbleiter zehn bis zwölf Wochen lang durch einen Ofen gezogen, damit die Atome, die dabei wieder in Lösung gehen, genügend Zeit haben, sich an der Keimbildungsfläche neu zu ordnen und der Kristall perfekt geordnet Schicht für Schicht wachsen kann. Siemens Healthineers hat mit der Züchtung von CdTe-Kristallen für PC-CT Detektoren große Anstrengungen unternommen, um einen eigenen Herstellungsprozess aufzubauen. Von den beiden Fabriken auf verschiedenen Kontinenten verspricht sich das Unternehmen ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit und Flexibilität, um auf die steigende Nachfrage nach photonenzählenden CTs bestmöglich reagieren zu können.
www.siemens-healthineers.com/de
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IM GESPR ÄCH
Einfacher Einstieg Mit einem Pay-per-use-Modell setzt das Münchener Radiologie-KI-Start-up Floy auf die Zahlungsbereitschaft von Patienten. Das junge Unternehmen sieht Radiologinnen und Radiologen als Partner, während der Patient der Kunde ist. Guido Gebhardt sprach mit Benedikt Schneider, CEO, und Leander Märkisch, CPO von Floy, über ihr Geschäfts konzept und den einfachen Einstieg in die KI-basierte Befundung. þ Worin liegt der besondere Charme Ihres Angebots für die KI-basierte Befundung? Benedikt Schneider: Das Besondere an unserem Geschäftskonzept ist der für Radiologinnen und Radiologen risikolose und absolut kostenfreie Einstieg in die KI-assistierte Befundung. Wir unterstützen die Praxisinhaber nicht nur bei der Integration der Lösung, sondern stellen auch das ganze Drumherum, von den Anmeldebögen über Marketingunterlagen bis hin zur Abrechnung, zur Verfügung und kümmern uns natürlich um den Datenschutz. Erst, wenn in der Praxis mit den zur Verfügung gestellten KI-Algorithmen Umsätze erlöst werden, bekommen wir einen Teil davon ab. Es gibt keine Mindestvertragslaufzeit und falls die Lösung nicht mehr genutzt wird, holen wir die vor Ort installierte Hardware einfach wieder ab. Während unsere Partnerpraxen somit ohne finanziellen Aufwand mit KI-unterstützter Befundung beginnen können, sehen wir uns als One-Stop-Shop für den niedergelassenen Radiologen. Unser Ziel ist es, in Zukunft für den Patienten die komplette Bandbreite radiologischer Untersuchungen abzudecken.
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þ Würden Sie bitte das mit den Kosten nochmal genauer erläutern? BS: Das ist wirklich so einfach wie es sich anhört: Erst, wenn der Radiologe unsere Leistung in Anspruch nimmt, oder andersherum, erst, wenn der Patient eine KI-assistierte Befundung beauftragt, berechnen wir unsere Vergütung. Wir sehen die radiologischen Praxen als Partner, indem wir ihnen einen signifikanten finanziellen Vorteil bieten. Der Patient hat die Möglichkeit, eine KI-basierte Zweitbefundung als Selbstzahlerleistung zu wählen, um die Diagnose absichern zu lassen. Und das ist unserer Erfahrung nach in 20 Prozent aller Untersuchungen der Fall. þ Und wie muss ich mir das mit der Installation beziehungsweise Integration vorstellen? Leander Märkisch: Die Installation beziehungsweise Systemintegration läuft genauso einfach ab. Für die Praxis entstehen keinerlei Kosten. Wir sind an einem Tag lediglich etwa zwei Stunden vor Ort, um eine Verbindung zum RIS und PACS herzustellen. Der Rest geschieht per Remote-Zugriff. Unser Angebot ist wirklich ein absoluter no-brainer.
þ Wie sieht die Lösung technisch aus? BS: Um Bilder an unseren Server zu senden, richten wir einfach einen DICOM-CStore-Knoten ein und senden nach der Bildanalyse das Ergebnis als zusätzliche Studie mit derselben Study-InstanceUID zurück ins PACS. Um den Befundworkflow nicht zu stören, wird das Ergebnis der KI einfach an die originale Studie angehängt. Da die KI-Auswertung immer am Ende aller Serien steht, wird das Ergebnis der automatisierten Bildanalyse erst gezeigt, wenn alle Bilder gesehen wurden. Stimmt der KI-Befund mit der Diagnose überein, ist alles gut. Falls die KI zusätzlich etwas gefunden hat, kann man nochmal einen genauen Blick auf den markierten Bildbereich werfen. þ Für welche Anwendungen kann Floy bereits KI-Algorithmen anbieten? LM: Aktuell verfügen wir über Produkte für MRT der Wirbelsäule, CT der Wirbelsäule, Abdomen-CT, Thorax-CT, CT der Halswirbelsäule und MRT vom Kopf. Diese Produkte sind in allen Partnerpraxen live geschaltet, da wir weder einen Festpreis, noch sonstige Gebühren berechnen. Wie bereits gesagt: Wir stellen
Bild: Floy GmbH
IM GESPR ÄCH
„ Aktuell genießen wir sehr, eine super simple Integration zu haben. Mit unseren Partnerpraxen stehen wir in ständigem Austausch, um die Radiologinnen und Radiologen in allen Belangen rund um den Einsatz von KI-Algorithmen zu unterstützen.“ Benedikt Schneider, CEO Floy GmbH und Leander Märkisch, CPO Floy GmbH
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IM GESPR ÄCH
Bild: Floy GmbH
KI-Algorithmen analy sieren die Bilder auch in Bereichen, die der Radiologe nicht im F okus hat. So werden beispielsweise bei einem Abdomen-CT lokale Knochenläsionen an Wirbeln entdeckt.
Floy entwickelt KI-gesteuerte Software, die Radiologen bei der Erkennung komplexer und schwer zu identifizierender Krankheiten unterstützt. Die Zusammenarbeit von Floy-AI und Radiologen gewährleistet optimale Patientenergebnisse, indem sie die frühzeitige Erkennung und somit die frühzeitige Behandlung von Krankheiten ermöglicht. Eines der Unterscheidungsmerkmale ist die innovative Anreizstruktur. Floy kooperiert mit Radiologiepraxen, um gemeinsam Patienten KI als „zweite Betrachtung“ anzubieten. Dieser einzigartige Ansatz motiviert Radio logen, Floy-AI einzusetzen und fördert die breite Akzeptanz. Seit seiner Gründung im Jahr 2021 hat Floy eine Finanzierung in Höhe von 3,4 Millionen Euro erhalten und ihre Präsenz mit bisher über 100 Radiologiepraxen rasch ausgebaut. Das übergeordnete Ziel ist es, durch die Bereitstellung außergewöhnlicher KI- gestützter Diagnoseerlebnisse für gesundheitsbewusste Patienten eine Vorreiterrolle in der proaktiven Medizin zu übernehmen.
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dem Radiologen unsere Leistungen als klassisches Pay-per-use-Modell zur Verfügung? Im ambulanten Bereich kommt die Radiologie bereits jetzt mit unserem Angebot gut aus. Trotzdem arbeitet unser Entwicklungsteam an Lösungen für weitere Anwendungen, damit immer mehr Patientinnen und Patienten von den Vorteilen der KI-basierten Diagnose profitieren können. Und natürlich entwickeln wir alle Algorithmen, basierend auf den vor Ort erhobenen Daten, ständig weiter. þ Wie tief ist Floy in den Workflow vor Ort integriert? BS: Der gesamte Floy-Prozess ist stark aus dem Radiologie-Informationssystem getriggert. Ob der Kunde unsere Leistung in Anspruch nehmen wird, entscheidet sich bereits an der Anmeldung. Idealerweise platzieren wir im RIS einen
Button mit einer Floy-Welle und senden über einen http-Call einen Vermerk an unseren Server, sodass der entsprechende Patient über einen C-find-Knoten im PACS gesucht werden kann. Damit verfügen wir zum einen über die notwendigen Informationen, dass der Patient die Leistung beauftragt hat und lösen gleichzeitig nicht nur die auto matisierten Befundunterstützung, sondern auch die Abrechnung aus. Durch diese tolle Integration und Anbindung an RIS und PACS bieten wir unseren Kunden nicht nur einfachen Einstieg in die KI-basierte Befundung, sondern auch und einen deutlichen Mehrwert.
www.floy.com
IM GESPR ÄCH
Einfacher. Sicherer. Kommunikativ.
Wir sind davon überzeugt, dass gute Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg ist. Und damit meinen wir auch die Interaktion mit einem CT. Instinktiv soll sie sein. Und genau das – eine einfache, sichere und instinktive Bedienung führt zu konstanten Ergebnissen in der CT. Überzeugen Sie sich selbst von der neuen INSTINX Bedienung des neuen Aquilion Serve CTs.
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Bild: Idana AG
AUS DEN UNTERNEHMEN
Zukunft ohne Zettelwirtschaft
Dr. med. Lilian Rettegi, Dr. med. Lucas Spohn und Jerome Meinke gründeten 2016 in Freiburg die Idana AG.
Die Gemeinschaftspraxis radiomed möchte die PatientenJourney an ihren zehn Standorten komplett digitalisieren. Seit einem Jahr verwendet das Praxis-Team aus Wiesbaden in einem Pilotprojekt die Software Idana für Anamnese und Aufklärung. Das entlastet die Angestellten, sorgt für zufriedenere Patienten und soll langfristig dem Fachkräftemangel vorbeugen. Die Radiologie gilt als technologieaffin und zukunftsorientiert. Sascha Lobo hat vor vier Jahren im Rahmen des 100. Röntgenkongress in Leipzig von den Mitgliedern des Fachgebiets gefordert, sie müssten sich als digitale Avantgarde begreifen – und in vielen Bereichen werden Radiologinnen und Radiologen dieser Vorreiterrolle bereits gerecht. Neue MRTs oder CTs werden gerne öffentlichkeitswirksam auf LinkedIn präsentiert. Doch es gibt auch Praxisbereiche, in denen die Modernisierung häufig vernachlässigt wird. Gerade in den ersten Schritten der Patienten-Journey sind Klemmbrett und Stift vielerorts noch die Regel – so kosten Datenerfas-
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sung und Dokumentation allerdings Papier, Zeit und somit letztendlich Geld. Ressourceneffizient ist anders. Christopher Ahlers, Radiologe und geschäftsführender Gesellschafter von radiomed, hat dieses Problem erkannt und der Papierflut den Kampf angesagt. Er will Anamnese und Aufklärung seiner Patienten künftig digital abwickeln. Langfristig an allen zehn Standorten von radiomed – gestartet hat er das Digitalisierungsprojekt in seiner Praxis in Wiesbaden.
Pilotprojekt mit Erfolg Wer digitalisieren will, steht vor der Frage: Welche Software passt in unser IT-System? Die radiomed-Praxen nutzen das
Radiologieinformationssystem eRIS und Doctolib zur Terminvergabe. Um die Patienten-Journey zu digitalisieren fiel die Wahl sofort auf Idana – eine vom jungen Freiburger IT-Unternehmen Idana AG entwickelte Anamnese-Software. Mit Idana kann das radiomed-Team Formulare und Fragebögen digital erheben, automatisch auswerten und direkt in die Praxissoftware übertragen lassen. Die Entscheidung für Idana wurde im November 2021
AUS DEN UNTERNEHMEN
getroffen, vier Monate später nahmen die ersten Patienten in der Wiesbadener Praxis am digitalen Onboarding teil. Bislang können die Praxisbesucher selbst auswählen, ob sie ihre Daten digital oder auf Papier an den Empfangstresen übermitteln. Monat für Monat wächst die Zahl der Patienten, die papierlos einchecken – im Juni 2022 waren es erstmals 50 – ein Jahr später wurden bereits über 7.000 Fragebögen ausgefüllt.
Digitaler Start der Patienten-Journey Das digitale Onboarding hat den Anmeldeprozess beschleunigt, weil ein Teil der Patienten-Journey bereits digital vor dem Sprechstundentermin stattfinden kann. Der typische Weg bis zur Behandlung erfolgt bei radiomed wie folgt: Start ist die Terminvergabe – telefonisch, persönlich, online über Doctolib oder über den Messenger-Chat. Die meisten Patienten nutzen nach wie vor das Telefon. Im Call
Center von radiomed, das für alle zehn Praxen zuständig ist, werden die Termine bei Doctolib eingetragen und ein Link zum Idana-Fragebogen an die Patienten im Anschluss verschickt. Wer möchte, kann die Fragen in Ruhe zu Hause beantworten und datenschutzkonform an die Praxis vorab übermitteln. Kommen die Patienten ohne ausgefüllten Fragebogen zum Termin, können sie mit ihrem Smartphone einen am Tresen befindlichen
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Bilder: Idana AG
AUS DEN UNTERNEHMEN
Die Software Idana ermöglicht Patienten bequem von zuhause oder unterwegs alle wichtigen Informationen für den Arztbesuch auszufüllen.
QR-Code einscannen und dann ihre Daten eingeben. Alternativ gibt es auch ein Praxis-Tablet. Schlussendlich landen die Antworten sowohl als PDF als auch als Textrückschrieb an der passenden Stelle im eRIS-Praxis-System, bevor die Patientinnen und Patienten zur Untersuchung gehen. „Mit Idana entlasten wir unser Personal spürbar“, resümiert Dr. Ahlers nach dem ersten Jahr des Pilotprojektes. „Statt den üblichen zwei Tresenkontakten haben wir jetzt für alle Idana-Nutzer nur einen. Und wir sparen zusätzlich Zeit, weil die Dokumente nicht eingescannt werden müssen. Auch die Patienten reagieren durchweg positiv auf das digitale Onboarding.“ Das positive Feedback der User drückt sich auch in Zahlen aus. Am Ende jedes FrageProzesses können sie angeben, ob sie
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gerne erneut mit der Software arbeiten wollen. Mittlerweile wurden deutschlandweit über eine Million Menschen dazu befragt – 93 Prozent wollen ihren Behandlungsweg gerne weiterhin digital mit Idana starten.
mal bei Personal und Patienten ankommen muss. Langfristig wollen wir die gesamte Journey digitalisieren, aber nicht im Hauruck-Verfahren, sondern Schritt für Schritt.“
Ein Software-Dreieck mit Baustelle
Das Personal ist auch noch an anderer Stelle ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Radiologie. Das Fachgebiet ist nicht nur technologischer Vorreiter, sondern bedauerlicherweise auch beim Fachkräftemangel ganz vorne mit dabei. MTAs werden schon jetzt in vielen Praxen händeringend gesucht und die Prognosen zur Arbeitsmarktentwicklung sind düster. Von daher ist der digitale Wandel in der Radiologie kein nice-to-have, sondern ein must-have, schlussfolgert Ahlers: „Unserem Personal sollten Aufgaben, wie Daten ein- und übertragen oder Papier einscannen und schreddern nach Möglichkeit erspart bleiben. Wir müssen jeden technologischen Fortschritt nutzen, der unser Team entlastet.“
Aktuell steht das Team von Dr. Ahlers noch vor einer entscheidenden Herausforderung. Die neue Anamnese-Software soll möglichst effizient mit der eRIS und Doctolib funktionieren. Das Software-Dreieck hat allerdings noch eine Baustelle. eRIS funktioniert optimal mit Doctolib und Idana, aber zwischen Idana und Doctolib ist der Datenaustausch noch optimierungsbedürftig. Daher programmiert radiomed momentan eine Middleware, die für eine unkomplizierten und passgenaue Übertragung der Daten sorgen soll. Sobald diese Prozess-Herausforderung gemeistert ist, soll Idana in allen zehn Standorten zum Einsatz kommen. Neben den technischen Herausforderungen hat Dr. Ahlers aber auch die menschliche Komponente im Blick: „Digitalisierung ist ein Weg, der trotz aller Vorteile erst-
Digital gegen den Fachkräftemangel
www.idana.com www.radiomed-praxis.de
AUS DEN UNTERNEHMEN
Advertorial
Philips MR 5300
KI -basierte Workflow-Optimierung im heliumfreien MR-Betrieb 1
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Das Ziel ist klar: Eine schnelle, vollautomatische und hochgradig personalisierte Untersuchung für jede Patientin und jeden Patienten zu ermöglichen, ohne Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen, und dabei verantwortungsvoll gegenüber dem Planeten
Bild: Philips Healthcare
Der 1.5T Philips MR 5300 vereinfacht und automatisiert komplexe Aufgaben unter Verwendung von KI und verfügt über einen BlueSeal-Magneten, der einmalig mit nur sieben Litern flüssigem Helium befüllt und anschließend vollständig versiegelt wird. Bei einem Zwischenfall kann der Magnet mithilfe der EasySwitch-Funktionen deaktiviert und nach Behebung des Problems wieder aktiviert werden. Das verhindert lange und kostspielige Ausfallzeiten. Der MR 5300 verfügt über ein großes Field of View (55 × 55 × 50 cm) und einen
Bild: Philips Healthcare
und der Gesellschaft zu handeln.
Tunnel mit 70 cm Durchmesser. Der Workflow mit leichten Breeze Spulen trägt zu einer um bis zu 30 Prozent schnelleren Vorbereitungszeit3 bei. Die ultraleichten flexiblen Spulen mit kurzen Kabeln und kleinen Anschlüssen passen sich im Handumdrehen an die individuelle Anatomie an. SmartWorkflow reduziert die für eine MR-Untersuchung erforderlichen Schritte erheblich – mit benutzergeführter Patientenvorbereitung in weniger als einer Minute, kontaktfreier Erfassung der Patientenatmung und dem Starten einer Routineuntersuchung in nur einem Klick.
www.philips.de/healthcare
Gemäß Definition von KI der Hochrangigen Expertengruppe der EU für Künstliche Intelligenz (AI HLEG) 2 MR-Betrieb mit versiegeltem und austrittsfreiem BlueSeal Magneten mit 7 Litern Helium Im Vergleich zu den klassischen anterioren Spulen von Philips 5 Im Vergleich zu Philips Scans ohne Compressed SENSE 3&6 Im Vergleich zur Einstellungszeit zwischen Untersuchungen von Gehirn, Wirbelsäule, Ganzkörper, Herz oder MSK im Ingenia 1.5T/Ingenia Ambition 1.5T mit dS Anterior und dezidierten MSK-Spulen 1
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AUS DEN UNTERNEHMEN
Raya setzt rund 300 Arbeitsstunden frei Die externe Befunderstellung, nahtlos integriert ins ORBIS RIS von Dedalus, ist einzigartig am Markt
Grafik: Raya Diagnostics
Die innovative Plattform für radiologische Telediagnostik von Raya Diagnostics (Raya) ist seit einigen Monaten standardmäßig im Radiologie-Informationssystem ORBIS RIS von Dedalus verfügbar. Der führende Anbieter von Software für das Gesundheitswesen und klinische Diagnostik in Europa und das Münchener HealthTech Raya arbeiten intensiv zusammen, um Radiologen, Chefärzte sowie Medizinische Technologen für die Radiologie bei der externen Befunderstellung mithilfe von digitalen Workflows zu unterstützen. Unter anderem sind die Raya-Dienstleistungen wie „Befund as a Service” und die klassische Teleradiologie jetzt im ORBIS RIS verfügbar. Nutzer sparen durch die One-Click-Übermittlung der Anforderungsund Bilddaten und den völlig automatischen Workflow Zeit, reduzieren die Fehleranfälligkeit auf null und erhöhen damit die Effizienz und Versorgungsqualität in der radiologischen Abteilung deutlich.
Durch die perfekte Integration von Raya bleibt der Workflow für Anwender von ORBIS RIS wie gehabt: Die externe Befunderstellung und die rechtfertigende Indikation (RI) über Raya sind als neue, zuwählbare Funktionen eingebunden, inklusive kompletter digitaler Dokumentation. Der von Raya erstellte Befund wird automatisch ins RIS und die digitale Patientenakte zurückgespielt und ist direkt für alle behandelnden Ärzte einsehbar. Raya ist der einzige Anbieter am Markt, der diese nahtlose Integration in RIS-Systeme ermöglicht und damit viele Vorteile im Klinikalltag schafft: „Mit der Integration von Raya ins ORBIS RIS war der Workflow mit einem Teleradiologieanbieter noch nie so leicht. Ein Knopfdruck reicht und alle erforderlichen Daten liegen bei Raya. Zurück kommt ein fertiger Befund, der automatisch im RIS hinterlegt wird und zudem werden nachgelagerte Prozesse automatisiert angestoßen. Es passieren somit keine Fehler mehr, es sind keine langwierigen Schulungen notwendig und jeder kann sofort damit starten. Für uns ist das eine enorme Erleichterung in unserer täglichen Arbeit”, erklärt eine Medizinische Technologin für die Radiologie eines kommunalen Akutkrankenhauses in Thüringen, die Raya im ORBIS RIS seit einigen Wochen täglich nutzt.
Vollständig integrierte Teleradiologie
Das Münchener HealthTech Raya unterstützt Mitarbeitende für die Radiologie bei der externen Befunderstellung mithilfe von digitalen Workflows. Die One-Click-Übermittlung der Anforderungs- und Bilddaten und der völlig automatische Workflow sparen Zeit, reduzieren die Fehleranfälligkeit und erhöhen damit die Effizienz sowie Versorgungsqualität deutlich.
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Der Ablauf ist denkbar einfach und verändert den gewohnten klinischen Workflow nicht: Zunächst legt die Anwenderin beziehungsweise der Anwender die Anforderung im RIS an. Im Fall der Teleradiologie kann der Anwender nun mit einem Klick auf „RI von Raya anfordern“ die rechtfertigende Indikation (RI) von Raya anfordern. Dafür werden Anamnese, Fragestellung, Patientendaten und zusätzliche notwendige Details, wie Risikofaktoren und gewünschtes Untersuchungsprotokoll, automatisch an Raya übermittelt. Die Raya Radiologen stellen daraufhin die
AUS DEN UNTERNEHMEN
Bild: Raya Diagnostics
RI und legen das Protokoll fest. Hierbei können sie das gewünschte Untersuchungsprotokoll bestätigen, ändern oder auch ergänzen. Diese Informationen sind für Anwender nachfolgend im ORBIS RIS einsehbar. Nachdem die Bilddaten erstellt wurden, können diese wieder mit nur einem Klick „an Raya zur Befundung“ übermittelt werden. Als Unterstützung für die festangestellten Raya-Radiologen, die über verschiedenen Spezialisierungen (u. a. in den Bereichen Kardiodiagnostik, Kinderradiologie und Neuroradiologie) verfügen und vor Raya zu mehr als 80 Prozent als Oberärzte beziehungsweise in leitenden Funktionen tätig waren, dient Künstliche Intelligenz (KI): Die Bild datensätze werden bei Raya zunächst durch KI vorselektiert und nach ihrer Dringlichkeit priorisiert. Die Priorisierung und Vorbefundung hilft den RayaRadiologen, schneller, effizienter und sicherer zu befunden. Dadurch wird sichergestellt, dass kritische Fälle unmittelbar als nächstes befundet werden. Die Radiologen nutzen außerdem die strukturierte Befundung, das heißt, die Befunde werden über interaktive und Checklisten-basierte Templates erstellt. Damit wird der Befund nicht nur übersichtlich, einheitlich und vollständig, sondern auch immer entsprechend der aktuellsten Leitlinien und Klassifikationen erstellt.
Hyperlinks erleichtern die Navigation im Befund Die auf diese Weise angefertigten Befunde enthalten neben Screenshots der Pathologien auch Hyperlinks, über die relevanten pathologischen Befunde direkt im Webviewer im RayaKundenportal verlinkt sind. Dadurch entfällt zeitintensives Scrollen durch die Bilder. Der durch Raya erstellte Befund wird anschließend als Text- und PDF-Dokument automatisch zurück in das ORBIS RIS übertragen. Dieses stößt dann alle anschließenden Prozesse wie beispielsweise die Übertragung ins Krankenhaus-Informationssystem (KIS) und die Abrechnungsmodalitäten automatisch an. „Die tiefe Integration in das ORBIS RIS und die daraus resultierenden Workflows für die Anwender sind einzigartig am Markt. Durch die Kooperation mit Raya Diagnostics setzen wir neue Maßstäbe auf dem Gebiet der radiologischen Telediagnostik und bieten unseren Anwendern nachhaltige Mehrwerte“, erläutert Michael Strüter, Geschäftsführer und Vertriebsleiter HealthCare IT bei Dedalus, die Vorteile der Kooperation.
Raya Co-Gründerin PD Dr. med. Nora N. Sommer und das festangestellte Radiologenteam um PD Dr. med. Benedikt J. Schwaiger stehen für radiologische Spitzendiagnostik und den innovativsten Workflow in der Teleradiologie.
Rund 300 Arbeitsstunden können mithilfe von Raya pro Jahr freigesetzt werden Raya ist als Innovationsführer der Branche angetreten, um für radiologische Abteilungen in Kliniken und MVZ Bedarfsengpässe zu lösen und gleichzeitig die Effizienz in der Befunderstellung zu erhöhen. Mit der HL7-Integration Raya Inside, wie jetzt in ORBIS RIS, schafft die externe Befunderstellung mit Raya im Vergleich zu manueller Anmeldung, Telefonie und Befundübernahme durch eigene Mitarbeitende rund 300 Stunden freie Personalkapazität für ein Krankenhaus mittlerer Größe pro Jahr. „Wir sparen uns dadurch einen mittleren fünfstelligen Betrag an Personalkosten pro Jahr. Damit werden Ressourcen frei, die wir an anderer Stelle dringend benötigen. Hinzu kommt, dass wir mit Raya und der nahtlosen Integration in unser RISSystem das gesamte Team entlasten, gerade zu Zeiten mit Lastspitzen, aber auch bei Urlaub oder krankheitsbedingten Ausfällen. Für uns ist Raya eine unglaubliche Erleichterung und Unterstützung, die wir so noch nicht erlebt haben”, erklärt der Geschäftsführer eines mittelgroßen Krankenhauses.
www.raya-diagnostics.com
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AUS DER PR A XIS
Energiespar-Praxis Besonders während der Pandemie stellte der Anstieg der Energie kosten für radiologische Praxen und Kliniken ein Problem dar. Prof. Hans-Martin Klein erzählt im Interview, weshalb er sich schon vor mehr als zehn Jahren mit der Nutzung alternativer Energiequellen auseinandergesetzt hat. Im Gespräch mit Guido Gebhardt berichtet er über seine energie-optimierte Praxis und wie NiederfeldMRT-Scanner eine Renaissance erleben.
„ Als Radiologe beschäftigt man sich intentsiv mit Technik, denn Radiologie ist sowohl Handwerk als auch angewandte Physik. Und das ist auch gut so!“ Prof. Hans-Martin Klein, Geschäftsführender Gesellschafter der GreenScan GmbH in Burbach
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þ Herr Prof. Klein, Sie sind seit kurzem der Mann, den man im Auge behalten muss, wenn es um die Senkung der Energiekosten in der Radiologie geht. Wie kam es dazu? Im Jahr 2010 habe ich auf dem hohen Westerwald, wo bekanntlich der Wind so kalt ist, ein Ärztehaus gebaut. Die damals noch recht junge, seit 2009 geltende Energie-Einsparverordnung (EnEV), begünstigte die Nutzung alternativer Wärmequellen. Damals dachte ich mir, dass man doch irgendwie den Kernspintomographen als alternative Energiequelle nutze könnte, denn das
System produziert 24 Sunden am Tag, sieben Tage die Woche in etwa 20 kW Abwärme. Durch Einsatz eines Wärmetauschers konnten wir die Abwärme des MRT zur Gebäudeheizung nutzen. Ausserdem konnte die zur Kühlung des MRT notwendige Energie eingespart werden. Auch die Anforderungen an den Baukörper wurden durch dieses Konzept reduziert, was zusätzliche Kosten einsparte. Durch diese Maßnahmen konnten wir etwa 85 Prozent unserer Heizkosten einsparen. Davon waren wir damals selbst überrascht.
AUS DER PR A XIS
þ In der Radiologie gibt es doch bestimmt noch zusätzliche Einsparpotenziale? Nach dem Bau des Ärztehauses habe ich mich mit der Planung einer energieoptimierten Praxis mit einem offenen MRT beschäftigt. Da ich wusste, wie wenig Energie Niederfeld-MRTs benötigen, sind wir 2019 mit einem 0,35 Tesla System in Betrieb gegangen. Ein weiterer Aspekt der Einsparung oder Nachhaltigkeit in der Radiologie betrifft das Helium. Es ist in der technischen Synthese recht teuer. Außerdem gehen die natürlichen Vorkommen langsam zur Neige. Supraleitende MRT benötigen bis zu 2.000 Liter des Gases, das in flüs siger Form bei etwa –270 °C vorliegt, um das System zu kühlen. Zudem verdampft regelmäßig ein Teil und muss nach gefüllt werden. Neue Kernspintomographen kommen mit deutlich weniger als zehn Litern Helium aus. Das System mit dem niedrigsten Verbrauch liegt bei einer Feldstärke von 0,55 Tesla sogar nur bei 0,7 Liter. þ Gibt es denn spürbare Unterschiede in der Bildqualität zwischen einem 0,55 Tesla Niederfeld und einem supraleiten den 1,5 Tesla MRT? Das mit der Bildqualität bei Kernspintomographen verhält sich ja in etwa so: wenn Sie die Messzeit verdoppeln, bekommen Sie bei halber Feldstärke ungefähr eine identische Bildqualität. Bei der Bildqualität spielen neben der Feldstärke, die Homogenität des Systems und die Gradienten ebenfalls eine wesentliche Rolle. Weiterhin geht es
darum, wie der K-Raum abgetastet wird. Compressed-Sensing ist hier eines der Schlagworte – neben den Matrix-Spulen oder Konzepten wie Simultaneous Multi-Slice Imaging (SMS). Moderne Niederfeld-MRT mit Permanentmagnet nutzen bereits einige dieser Techniken. Eine Verdoppelung der Spulenelemente hat ebenfalls den selben Effekt wie eine Verdoppelung der Feldstärke. Die Bilder von Niederfeld-Systemen sind erstaunlich gut. Zudem gibt es spezifische Vorteile geringerer Feldstärke, wie weniger Metallartefakte, besserer T1-Kontrast, bessere Phasentrennung bei Dixon-Sequenzen, weniger dielektrische Effekte und weniger Einfluß auf Implantate, wie VP-Shunts oder Cochlea-Implantate. Früher waren Niederfeld-Systeme immer ein wenig verpönt, momentan erleben sie jedoch gerade eine kleine Renaissance.
Signal erhöhen, indem mehr Leistung in die Feldstärke, die Gradienten und die Spulen gesteckt wird, oder wir versuchen, das Rauschen zu verringern. Wenn Sie Rauschen mit klassischer Filterung reduzieren, verlieren die Bilder immer an Information. Eine DeepLearning-Reconstruction ist dagegen in der Lage, Rauschen ohne Informationsverlust zu reduzieren, indem die Konturinformation erhalten bleibt. Das ist natürlich nur in gewissen Grenzen einsetzbar, weil man ansonsten Gefahr läuft, eine Genauigkeit vorzutäuschen, die so gar nicht vorhanden ist. Aber im Vergleich zu dem, was früher an Filtern verfügbar war, stehen uns heute sehr leistungsfähige KI-Algorithmen zur Verfügung. Das wird für Niederfeld- MRTs wesentliche Vorteile bringen.
www.fujifilm.com/de
þ Inwieweit spielt die Künstliche Intelli genz bei der Bildqualität von MRTs eine Rolle? Bei der Bildqualität geht es im Wesent lichen um das Signal-zu-Rausch-Verhältnis. Man kann also entweder das
www.greenscan-imaging.de
A new approach to the Improvement of Energy Efficiency in Radiology Practices, Prof. Hans-Martin Klein, Thieme Verlag, https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1123-7944
Alle Bilder: © GreenScan GmbH
þ Kann man derartige Wärmetauscher überall einbauen oder war das etwas praxisspezifisches? Die Abwärme der supraleitenden MRTs ist nichts praxisspezifisches. Das Problem an dieser Schnittstelle ist jedoch, dass nicht alle Praxisbetreiber die Eigentümer der Praxisräume sind, denn die Umbauten müssen auf die Gebäude heiztechnik abgestimmt sein.
Mit der energieoptimierten Niederfeld-MRT-Praxis verfolgt Prof. Hans-Martin Klein die Idee, dass Ökonomie, Ökologie und sanfte Medizin kongruente Prinzipien sind. Seit November 2022 ist ein neuer offener MRT in Betrieb.
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Bild: medavis
IM GESPR ÄCH
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IM GESPR ÄCH
„ Wenn wir uns nicht verändern, tut es die Radiologie auch nicht.“ An die Radiologie – ob in der Praxis oder im Krankenhaus – werden innerhalb der Medizin zahlreiche Anforderungen gestellt: Die Verfügbarkeit radiologischer Leistungen soll trotz massivem Fachkräftemangel hoch sein, die Übernahme von Praxen durch Investoren und der Zusammenschluss zu großen radiologischen Ketten soll Prozesse optimieren und Ressourcen konsolidieren. Und nicht zuletzt soll die Versorgung und die Einbindung der Patientinnen und Patienten verbessert werden. Klar ist, dass dies ohne intelligente Digitalstrategien und IT-Lösungen nicht gelingen kann. Aber was bedeutet das eigentlich für die führenden Anbieter, etwa für RIS Anbieter? Michael Mauer, Leiter des Produkt managements bei medavis, erklärt im Interview, warum diese nicht nur Produkte, sondern auch Strategien für die Radiologie entwickeln sollten und in welchem Spannungsfeld sich Unternehmen heute befinden. þ Herr Mauer, medavis feierte in diesem Jahr das 25-jährige Firmenjubiläum. In dieser Zeit sind viele andere RIS Anbieter gekommen und gegangen. Was machen Sie anders? Unser Schlüssel zum lang anhaltenden Erfolg liegt in unserer tief verankerten Philosophie, die den Gedanken an
radiologische Workflows in den Mittelpunkt stellt. Dieses Verständnis ist fundamental und gibt uns die Richtung vor, in der wir uns bewegen sollten. Über die Jahre hinweg haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, stets an unserer Flexibilität festzuhalten, auch während wir wuchsen. Durch die Verbindung von Flexibilität und einer klaren Vision konnten wir uns als der Profi für ganzheitliche radiologische Workflows etablieren. Ein weiterer wesentlicher Aspekt unseres Erfolges ist die kontinuierliche Reinvestition. Nicht nur, dass wir dadurch unsere Produkte laufend weiterentwickeln
konnten, sie ermöglichte uns auch, in eine stetige Diversifizierung zu investieren. Dadurch konnte das Unternehmen auf ein breites Fundament gestellt werden, wodurch wir sowohl neue Märkte und Marktsegmente bedienen als auch ständig neue Produktinnovationen entwickeln konnten. Diese Strategie hat uns geholfen, sowohl in Deutschland als auch international nachhaltig erfolgreich zu sein. Vor allem aber konnten wir damit sicherstellen, dass unsere Kunden kontinuierlich von qualitativ hochwertigen und zukunftssicheren Lösungen profitieren, die ihre Arbeitsabläufe vereinfachen und optimieren.
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IM GESPR ÄCH
Bild: medavis
Ein RIS-Anbieter muss den gesamten Markt, alle Akteure und vor allem den ganzheitlichen radiologischen Workflow berücksichtigen.
þ Gleichzeitig ist medavis stark gewach sen, ist Marktführer und längst kein klei nes Unternehmen mit Start-up Agilität mehr. Wie reaktionsstark und -schnell können Sie da noch sein? Unser stetiges Wachstum und unsere Position als Marktführer verschaffen uns einen kontinuierlichen Einblick in den Markt und halten uns am Puls der Innovation. Obwohl wir gewachsen sind, haben wir uns unsere Agilität bewahrt, denn sie ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Wir adaptieren ständig unsere Arbeitsprozesse, um den sich wandelnden Marktbedingungen und Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, immer mit einem Fokus auf Stabilität und Nachhaltigkeit. Denn eins ist klar: Wenn wir uns nicht verändern, tun es unsere Lösungen und letztlich unsere Kunden auch nicht. þ Wie muss sich denn ein Unternehmen weiterentwickeln, um den Ansprüchen der Radiologie gerecht zu werden? Wir sehen uns in der Pflicht, den Kurs der modernen Radiologie aktiv mitzugestalten. Unsere lange Präsenz am
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Markt, kombiniert mit unserer starken Unternehmenskultur, hat uns ein Team beschert, das auf unglaublich viel Erfahrung, Know-how und Expertenwissen zurückgreifen kann. Außerdem sind wir Mitglied in IHE-Gremien, Fachgruppen und Foren, die für die Radiologie unerlässlich sind. Es geht nicht darum, jedem Trend zu folgen, sondern die wegweisenden Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu integrieren, beziehungsweise sich oftmals auch strukturell darauf einzustellen. Als RIS-Anbieter müssen wir den gesamten Markt, alle Akteure und vor allem den ganzheitlichen radiologischen Workflow berücksichtigen. þ Haben Sie Beispiele dafür? Selbstverständlich. Einer der Punkte ist die Integration von KI-Lösungen. Dabei geht es nicht ausschließlich um die Auswertung von Bildern, sondern vielmehr darum, KI über den gesamten radiologischen Workflow zu verteilen, um maximale Effizienz und Mehrwert zu erzielen. Es ist wichtig zu betonen, dass dies nicht nur Aufgabe eines einzelnen
Anbieters ist. Eine optimale Integration kann am besten erreicht werden, wenn alle beteiligten Firmen – seien es KIAnbieter, PACS oder RIS – gemeinsam daran arbeiten. Ein weiteres bedeutendes Zukunftsfeld sind Cloud-Entwicklungen. Diese bieten nicht nur eine bessere Skalierbarkeit, sondern erlauben auch höhere Ansprüche an Datensicherheit und schnellere Produktentwicklungszyklen. Schon früh haben wir in diesem Bereich mit WebLösungen wie unserem Zuweiser- und Patientenportal investiert und mit dem booking4med eine rein cloudbasierte Terminbuchungslösung geschaffen, die schon heute von einem Großteil unserer Anwender eingesetzt wird. Das legte den Grundstein für die Integration modernster Technologien in unsere Systeme. Angesichts des Fachkräftemangels in der Radiologie haben wir zudem Teleradiologie-Lösungen entwickelt, die durch ihren tiefen Integrationsgrad im radiologischen Workflow bestechen. Wir legen großen Wert darauf, uns für die Produktentwicklung ausreichend Zeit zu nehmen, um hochwertige und nachhaltige Lösungen zu bieten, die stets den Anspruch haben, unseren Anwendern echte Herausforderungen abzunehmen und nicht zusätzliche Lasten zu schaffen.
www.medavis.de
IM GESPR ÄCH
Hochdruckinjektionssysteme (CT, MRT, Angio) Kreatinin-Messgerät (Statsensor/NOVA Biomedical) CO2 - Insufflatoren Disposables Verkauf und Leasing von Neu- u. Gebrauchtgeräten Inzahlungnahme von Geräten günstige Wartungsverträge
VMP GmbH Robert-Florin-Str. 1 46238 Bottrop Tel.: 02041 77 58-95 Fax: 02041 77 58-96 info@vmp-medizintechnik.de www.vmp-medizintechnik.de
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AUS DEN UNTERNEHMEN
Bild: Curagita
Advertorial
„ Die Kooperation mit den externen MTRs macht Spaß. Man hört sich und man fühlt sich nicht alleine gelassen.“ Michelle Regen, Remote MFA
Remote Scanning
MRT-Fernsteuerung für radiologische Praxen und Krankenhausabteilungen Das Interesse am Remote Scanning, der Fernsteuerung von MRTs, wächst. Die Steuerung aus der Ferne punktet, weil sie hochflexibel, beispielsweise für den fortlaufenden Betrieb, während der Urlaubszeit oder bei spontanen Ausfällen von MTRs, eingesetzt werden kann. Seit dem Frühjahr 2021 setzt sich Frank Vogel, Vorstand des Radiologienetz-Managers und Dienstleisters Curagita in Heidelberg, für die innovative Dienstleistung Remote Scanning ein. Die Vision eines Dienstleistungsangebotes zur Gerätesteuerung aus der Ferne ist inzwischen zur Routine geworden. Die Curagita verfügt über die technische Infrastruktur, das Know-how der Implementierung und einen eigenen, kontinuierlich wachsenden MTR-Pool für eine Zusammenarbeit mit radiologischen Praxen und Krankenhausabteilungen am MRT. Sowohl die Technik (Soft-/Hardware) als auch das Projekt management zur Einführung sind bei Curagita buchbar. Darüber hinaus kann bei Bedarf auf die personellen Ressourcen des MTR-Pools zurückgegriffen werden.
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Fernsteuerung – so funktioniert’s Derzeit werden täglich mithilfe der Software Syngo Virtual Cockpit von Siemens MRTs gefahren. Getestet werden zusätzlich das GE-System Digital Expert Access (DEA), die Lösung von Philips, das Radiology Operations Command Center (ROCC) sowie Multi-Vendor-Lösungen. Unabhängig von der genutzten Software für die Bildübertragung ist die Kommunikation zwischen Remote MTRs und einer Person vor Ort in der Praxis wesentlicher Bestandteil im Remote Scanning.
Mit oder ohne MTR Um die technische Machbarkeit für die Teilnahme einer interessierten Praxis oder Krankenhausabteilung am Remote Scanning zu prüfen, führt das Projektteam der Curagita ein Analysegespräch mit den jeweiligen Ansprechpartnern, in dem die derzeitige Situation vor Ort, die gewünschten Installationen und die Nutzungsoptionen besprochen werden. Aufbauend auf diesen Informationen erhält die Praxis bzw. das Kran-
AUS DEN UNTERNEHMEN
Grafik : Curagita
Advertorial
Remote Scanning Prozess
Expert-i
Technische Umsetzbarkeit gegeben für: Modalität (Scanner)
Modalität Workstation
◾ Siemens MRT via Syngo Virtual Cockpit (SVC) (siehe Schaubild)
PatientenManager
◾ MRTs anderer Hersteller via KVM-Switch
Remote Scanning Module im Überblick Implementierung Support ◾ Unterstützung bei der Einführung des Systems inkl. Einführung in ihrem MTR-Team ◾ Unterstützung im laufenden Betrieb durch die Übernahme der Steuerung Ihrer eigenen Mitarbeiter
Scanning ◾ Übernahme der Fernsteuerung einer (Teil-)Schicht am MRT durch unser Team via Arbeitnehmerüberlassung ◾ Randzeiten und Überstundenabbau
Coaching ◾ Einarbeitung neuer Mitarbeiter an der Modalität ◾ Workflow-Analyse und Optimierung ◾ Lagerungsworkshop MRT
◾ Urlaubs- und Elternzeitvertretungen
kenhaus ein individuelles Angebot, das alle Aufwendungen sowohl für die einmalige Installation als auch für den laufenden Betrieb beinhaltet: Von der Implementierung über das Scanning bis hin zum Coaching. Der erfahrene Curagita-MTR-Pool deckt alle Untersuchungen ab und kann auf Anfrage mit Sonderkompetenzen, wie mpMRT Prostata, Cardio-MRT, MRT-gesteuerte Biopsien, unterstützen.
Binnen vier Wochen startbereit Entscheidet sich ein Kunde, Remote Scanning bei sich einzuführen, dauert es von der Auftragserteilung bis zur abgeschlossenen Installation etwa vier Wochen. In Heidelberg kann man die Fernsteuerung von MRTs live im Einsatz sehen. Die Mitarbeiter einer Praxis oder Krankenhaus-Abteilung werden in einem Workshop auf die neue Form der Zusammenarbeit vorbereitet und darin geschult, wie die Prozessabläufe an den Geräten synchronisiert werden. Dabei übernimmt das Curagita-Team das Projektmanagement und berücksichtigt die individuellen Gegebenheiten für die Untersuchungen. „Da gilt es bekannte Fallstricke zu vermeiden“, weiß Frank
Remote MTR
Remote Scanning Vorteile ◾ Besetzung des MRs bei Personalengpässen z. B. in Urlaubs- und Randzeiten ◾ Sicherstellung der Patientenversorgung ◾ Schnelle Umsetzung
Vogel aus der bisherigen Erfahrung zu berichten. Gefragt nach den wichtigsten neuralgischen Punkten zählt er gleich sieben Bereiche auf: „Daten-Sicherheit/Schutz, Stabilität des Systems, Akzeptanz innerhalb der Praxis, Kompetenz der fernsteuernden MTR, Verfügbarkeit der benötigten Bandbreite, Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.“ Mit im Curagita-Projektteam sind natürlich auch IT-Mitarbeiter, die die Praxen bei der Installation von Hard-/Software und dem Anschluss an den Kommunikationsserver unterstützen können. Wie auch immer der Bedarf ist: Die neue Art der Zusammenarbeit kann die Patientenversorgung in der Praxis und der Krankenhausabteilung sichern – auch bei plötzlich auftretendem Personalausfall und während Urlaubszeiten.
www.curagita.com
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Bild ©: SpicyTruffel · stock.adobe.com
IM GESPR ÄCH
Die Zukunft der Spracherkennung:
Large Language Models Eines der großen Themen in der Radiologie ist die strukturierte Befundung, deren Integration in den radiologischen Workflow zahlreichen Radiologinnen und Radiologen zu aufwendig und umständlich erscheint. Guido Gebhardt sprach mit Dr. med. Markus Vogel, Chief Medical Officer bei Nuance Communications, über neue Entwicklungen der Spracherkennung. þ Herr Dr. Vogel, nicht wenige Radiolo ginnen und Radiologen verbinden mit der strukturierten Befundung viele Klicks in einem weitere IT-System. Neben RIS und PACS sollen sie sich nun auch noch durch die Bedienoberfläche der Befundlösung klicken. Inwiefern helfen moderne Sprach erkennungstechnologien, den Workflow geschmeidiger zu gestalten? Wenn wir über automatisierte Spracherkennung reden, sollten wir bei den
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Mikrofonen beginnen. Während viele mit dem digitalen Diktat noch einen Arzt mit dem Mikrofon in der Hand vor Augen haben, sind moderne Mikrofone heute nicht nur deutlich empfindlicher, sondern auch besser integriert und kabellos geworden. Der Arzt hat also beide Hände frei, um mit der Maus zwischen unterschiedlichen Anwendungen zu wechseln. Was die Spracherkennung angeht, ist NLP als Natural Language Processing
immer noch Stand der Technik, wobei wir mit Dragon Medical One aber auch die Sprachsteuerung der Computerhardware perfektioniert haben. Das Wechseln zwischen RIS oder PACS und strukturierter Befundlösung oder das Springen zu bestimmten Eingabefelder ist heute Standard. Damit ist der Griff zur Maus überflüssig. þ Und wie sieht es mit Spracherken nung und KI aus? Hat ChatGPT einen Ein fluss auf die Befundung der Zukunft und kann den Workflow weiter verbessern? Ja natürlich, aber in anderer Art und Weise, wie viele denken, denn ChatGPT wird auch in den Medien oft mit einer Suchmaschine verwechselt. ChatGPT ist nicht dazu da, um wie bei Google nach Treffern zu suchen. Zu allererst
IM GESPR ÄCH
þ Können Sie das noch etwas näher erläutern? Das neue Schlagwort lautet Large Language Model, abgekürzt LLM. Ein Large Language Model ist dabei nichts anderes als ein Assoziationsraum, der mit radiologischen Befunden trainiert wurde. Und genauso verhält es sich mit ChatGPT: das ist keine Wissensdatenbank, sondern ein System, das anhand ausgewählten Datenmaterials darauf trainiert wurde, mit Sprache umzugehen. Lassen Sie mich das an einem Beispiel erläutern: Ein Large Language Modell ist im Prinzip eine Datei, in der Zuordnungen zwischen sprachlichen Einheiten hergestellt werden. Wenn Sie das System fragen: Was ist die häufigste seltene Krankheit? Bekommen Sie zur Antwort: Akute lymphoplastische Leukämie. Aber nicht, weil das System das weiß, sondern weil der Assoziations-
raum so groß und so gut und umfassend trainiert wurde. þ Verstanden! Aber wie bekommen wir jetzt den Bogen zur strukturierten Befund lösung, für die es beispielsweise von unterschiedlichen internationalen Fach gesellschaften gewisse Vorgaben gibt, wie sie aussehen sollen und welche Angaben enthalten sein sollten? Das Tolle an einem Large Language Modell ist, dass ich den Assoziationraum nicht nur mit sprachlichen Inhalten trainieren kann, sondern auch mit Befundtemplates. Es wird so sein, dass es zukünftig vollkommen ausreichen wird, den Befund frei zu diktieren und das System wird daraus selbstständig einen strukturierten Befund erstellen, der nicht nur standardisiert formuliert ist, sondern dessen Aufbau sich ebenfalls an den Templates der unterschiedlichen Fachgesellschaften orientiert. Und da wird es natürlich interessant, um auf ihr Thema zurückzukommen: ein Radiologe würde gerne einen strukturierten Befund haben, er hat aber keine Lust, den bisherigen Aufwand für einen strukturierten Befund zu betreiben. Hier kommt nun das Large Language Model ins Spiel. Das heißt, ich sage dem Large Language Modell einfach: Pass auf ich habe hier Input A, so soll ein strukturierte Befund
alle Bilder: Nuance Communications
würde ich im Zusammenhang mit der Spracherkennung mal das Chat streichen und damit sind wir beim eigent lichen Thema, da GPT ja für Generative Pretrained Transformer steht. Das heißt, das System ist in der Lage, auf vortrainierte Inhalte zuzugreifen und zu transformieren, um neue Texte zu generieren. Und auf dieser Basis dieser Technologie wird unserer Meinung nach ebenfalls die Befundung zukünftig funktionieren.
Dr. med. Markus Vogel, Chief Medical Officer bei Nuance Communications am Ende aussehen. Dazu kommt Input B, ein frei gesprochener Text. Die Aufgabe für das LLM besteht nun darin, den Text des Radiologen in die vorgegebene Form zu bringen. Schon ist der strukturierte Befund fertig. þ Und wenn wir jetzt noch die Mess werte der KI-Lösung integrieren wollen? Dann sagen wir dem Sprachmodell einfach: Jetzt hast du auch noch Input C. Das sind die Messwerte der KI-Lösung, die du an den passenden Stellen in den Befund hinzufügst. Genau das können Large Language Models perfekt. Dafür sind sie da und das wird in den nächsten Monaten in der Medizin passieren.
www.nuance.com
Aus der Sicht einer klinischen Organisation besteht das Krankenhaus nicht nur aus Radiologen. In der klinischen Praxis wird eine Plattform benötigt, die breiter angelegt ist, alle klinischen Abteilungen anspricht und sowohl von den Radiologen als auch von den klinischen Ärzten genutzt werden kann.
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Grafik: deepc
AUS DEN UNTERNEHMEN
Die erfolgreiche Anwendung von KI für die Gehirn-CT auf dem Oktoberfest hat die medizinische Triage während der Veranstaltung revolutioniert.
Eine neue Ära für KI in der Radiologie Im Jahr 2022 hat ein innovatives Projekt von deepc und dem Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf dem Münchener Oktoberfest eine wegweisende Entwicklung für die Künstliche Intelligenz (KI) in der Radiologie eingeleitet.
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KI-gestützten CT-Scans 11 Fälle von intrakraniellen Blutungen erkannt werden, was sofortiges Eingreifen ermöglichte. Darüber hinaus wurden 23 Mittelgesichtsfrakturen entdeckt, was zu effizienten Diagnosen und rechtzeitiger Behandlung führte. Der Durchschnittswert der Glasgow Coma Scale (GCS), ein Maß für den neurologischen Zustand, lag bei etwa 14, was den Erfolg der KI-gestützten Auswertungen unterstreicht. Nur 17 der 205 Patienten mussten aufgrund der CT-Ergebnisse in ein Krankenhaus überwiesen werden, was die Belastung für Rettungsdienste und Krankenhäuser erheblich reduzierte. Im Vergleich zu historischen Daten vergangener Oktoberfeste zeigte sich, dass die KI-Lösung zu einer Reduzierung der
täglichen unfallchirurgischen Einweisungen führte.
Einzigartige Bedürfnisse erfüllen
Ein Schlüssel zum Erfolg des KIPortfolios von deepc liegt in seiner Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die speziell auf die Bedürfnisse klinischer Organisationen zugeschnitten sind. Die Plattform deepcOS bietet eine breite Palette von herstellerneutralen KI-Lösungen, die auf vielfältige medizinische Herausforderungen ausgerichtet sind. Statt eines Einheitsansatzes bietet deepcOS Vielfalt und Leistung, um sicherzustellen, dass eine Auswahl der gründlich getesteter und validierter KI-Lösungen verfügbar ist. Dies ermöglicht klinischen Organisationen die Auswahl von KIBild: deepc
Nach einer zweijährigen Unterbrechung aufgrund der COVID-19-Pandemie standen die Veranstalter des Münchener Oktoberfests vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Mit täglich durchschnittlich 390.000 Besuchern über einen Zeitraum von etwa 17 Tagen ist die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen und Vergiftungen hoch, was an die Rettungsdienste vor enorme Anforderungen stellt. Schon im Jahr 2022 war das erklärte Ziel, die Belastung der örtlichen Notaufnahmen zu reduzieren, indem unnötige Transporte von Patienten mit leichten traumatischen Hirnverletzungen vermieden wurden. Daher brachte die radiologische Abteilung der LMU in Zusammenarbeit mit deepc einen mobilen Computertomographen (CT) auf das Festgelände. Die Radiologie-KI-Plattform deepcOS integrierte eine KI-Lösung für Gehirn-CTs in den Untersuchungsablauf und spielte eine entscheidende Rolle bei der schnellen und präzisen Bewertung von Schädeltrauma-Fällen in Echtzeit. Die Ergebnisse, wie im New England Journal of Medicine berichtet, waren beeindruckend. Von 205 Patienten mit vermuteten oder festgestellten leichten traumatischen Hirnverletzungen konnten mithilfe der
Die radiologische Abteilung der LMU brachte in Zusammenarbeit mit deepc einen mobilen Computer tomographen (CT) auf das Oktoberfestgelände in München.
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Grafik: deepc
AUS DEN UNTERNEHMEN
KI-Lösungen sind in Notfallsituationen besonders wertvoll, medizinische Bilder schnell zu analysieren und eine prompte Beurteilung von Verletzungen oder Krankheiten zu ermöglichen.
licht es Ärzten, KI-Produkte auszuwählen, die genau ihren spezifischen klinischen Anforderungen entsprechen.
KI selbst testen
Lösungen, die ihren individuellen Anforderungen entsprechen. Zur Validierung nutzt das Münchener Unternehmen umfangreiche und vielfältige nichtöffentliche Datensätze, die verschiedene Quellen, Modalitäten, Scanner und Patientenkohorten umfassen. deepcOS verbessert den Evaluierungsprozess weiter, indem es Tools zur Prüfung und Validierung lokaler Ground-Truth-Daten aus dem klinischen Umfeld anbietet, um mehrere KI-Lösungen im Kontext ihrer klinischen Umgebung objektiv zu bewerten und zu vergleichen. Interessenten können den KI-Evaluator des Unternehmens für erste Datentests vor der Installation nutzen, während bestehende Kunden neue Lösungen problemlos in Echtzeit unabhängig vom klinischen Workflow testen können. Diese robuste Evaluierungsplattform ermög-
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Im Jahr 2023 kehrte das Klinikum der LMU erneut auf das Oktoberfest zurück. Aufbauend auf dem Erfolg der Zusammenarbeit mit deepc im Jahr 2022 und der Implementierung von deepcOS strebte die Radiologie der LMU 2023 an, die medizinischen Dienstleistungen weiter zu optimieren. Der Fokus lag darauf, mehr Einblicke in klinische Pathologien zu gewinnen, um sicherzustellen, dass insbesondere bei Schädelverletzungen schnelle und genaue Diagnosen gestellt und Behandlungen durchgeführt werden können. Die Radiologie der LMU nutzte vor Ort das deepc-Evaluierungstool, um eine neue KI-Lösung zu qualifizieren und auszuwählen. Dies geschah ohne besondere IT-Anforderungen oder Komplexität, da die Radiologen Daten durch KI-Lösungen laufen ließen, um einen Überblick über deren Leistung zu erhalten. Die Analyse führte zur Wahl von „Brainscan CT“. BrainScan CT kann 16 verschiedene Läsionen erkennen und
Hirnblutungen, Schlaganfälle, Aneurysmen und Schädelfrakturen in nur drei Minuten mit einer Genauigkeit von bis zu 99 Prozent diagnostizieren. Bei bestimmten Pathologien hebt die Heatmap die betroffene Region hervor, was eine Echtzeitanalyse ermöglicht und die Patientensicherheit erhöht. Der Einsatz von Brainscan CT optimiert den Diagnoseprozess und reduziert die Überweisung von Fällen, die keine Notfälle sind, an nahegelegene Krankenhäuser. Dies minimiert Verlegungen mit Krankenwägen und entlastet die Notfallressourcen. Die Integration von KI-basierten Analysen in ein anspruchsvolles klinisches Umfeld ermöglicht noch schnellere und genauere Diagnosen, was letztlich zu einer effektiveren Behandlung führt. Angesichts der einzigartigen Dynamik des Oktoberfestes und der hohen Besucherzahlen sind Effizienz und Präzision von größter Bedeutung und verdeutlicht das transformative Potenzial von KI im Gesundheitswesen.
Transformatives Potenzial von KI Die erfolgreiche Implementierung von KI für die Gehirn-CT auf dem Oktober-
fest hat nicht nur die medizinische Triage während der Veranstaltung revolutioniert, sondern bietet auch einen überzeugenden Einblick in die Zukunft der Gesundheitsversorgung in unkonventionellen Umgebungen. Obwohl es sich bei der Anwendung auf dem Oktoberfest um eine relativ kleine Gruppe handelt, zeigt der innovative Einsatz von KI Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von fortschrittlichen KI-gesteuerten Radiologielösungen wird die Fähigkeit, schnelle und genaue Diagnosen auch außerhalb der Klinik zu stellen, greifbarer denn je. Da KI-Lösungen darauf ausgelegt sind, medizinische Bilder schnell zu analysieren und eine prompte Beurteilung von Verletzungen oder Krankheiten zu ermöglichen, sind sie besonders in Notfallsituationen bei Ereignissen wertvoll, bei denen eine sofortige Versor-
Grafik: deepc
AUS DEN UNTERNEHMEN
gung von entscheidender Bedeutung ist und die Ressourcen der Einsatzkräfte geschont werden müssen, beispielsweise bei der Katastrophenhilfe. Die Fähigkeit, KI in der Radiologie nicht nur sicher dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird, sondern auch die Auswahl optimaler Lösungen für die jeweilige Umgebung durch praktischen
Testwerkzeuge zu ermöglichen, läutet eine neue Ära in der medizinischen Versorgung für groß angelegte Szenarien außerhalb des traditionellen klinischen Umfelds ein.
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Bild ©: kunakorn · stock.adobe.com
AUS DEN UNTERNEHMEN
That‘s new:
KI-Innovationen in der Radiologie Nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch in der Radiologie setzt sich die Künstliche Intelligenz (KI) mehr und mehr durch – und das schneller als von vielen erwartet. Im vergangenen Jahr gingen zahlreiche neue Systeme an den Start oder wurden weiterentwickelt. Doch was genau gibt es eigentlich Neues? Wie verwenden Radiologinnen und Radiologen inzwischen KI-Systeme? Welche Erfahrungen gibt es in teleradiologischen Netzen mit der Anwendung Künstlicher Intelligenz? Und worin besteht der größte Nutzen?
Antworten auf diese und viele andere Fragen gab es kürzlich bei einer OnlineVeranstaltung der Reihe „Zukunft Teleradiologie“. Insgesamt fünf Anbieter unterschiedlicher KI-Lösungen präsentierten ihre Produkte und diskutierten mit Anwendern und Entwicklern über Herausforderungen, Anforderungen, Nutzen und den aktuellen Stand der Dinge. Den Anfang machte Mark Rawanschad. Der Business Development Manager von contextflow stellte das Produkt
contextflow ADVANCED Chest CT vor. Dabei handelt es sich um eine umfassende computergestützte Erkennungssoftware für ILD, COPD und Lungenkrebs. „Aus der Praxis haben wir immer wieder gehört, dass es unglaublich schwer ist, LungenCTs zu diagnostizieren. Deshalb wollten wir ein Produkt entwickeln, dass hier Abhilfe schafft. Und das ist uns gelungen“, so Rawanschad. „Mit Unterstützung von contextflow ADVANCED Chest CT können Lungenanomalien nicht nur zielsicherer erkannt und interpretiert werden, sondern auch noch schneller. Wie Studien belegen, ist die durchschnittliche Lesezeit mit Hilfe der Software 31 Prozent kürzer.“
contextflow ADVANCED Chest CT
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Außerdem liefert sie Referenzinformationen: „Zum Beispiel Links zu Literatur, Artikeln oder Richtlinien, Tipps und Fallstricke sowie mögliche Differentialdiagnosen“, erklärte Rawanschad. Darüber hinaus verriet der Business Development Manager, dass das Produkt bald um ein neues Feature ergänzt wird, den sogenannten Malignancy Score. Die Entwickler versprechen sich davon bis zu 30 Prozent weniger falschpositive Befunde. Großer Vorteil: Patienten werden nicht unnötig beunruhigt und das Gesundheitssystem spart Geld, da keine unnötigen PETs/CTs oder Biopsien erforderlich sind. Gleichzeitig sollen durch das neue Feature die falschnegativen Ergebnisse um 45 Prozent reduziert werden, wodurch die Patientensicherheit steigt. Einfacherer, schneller und sicherer will auch das Hamburger Unternehmen
AUS DEN UNTERNEHMEN
sen keine neuen Fenster öffnen“, fasst Matthias Steffen, Gründer von FUSE-AI zusammen. Gleich zwei KI-gestützte Produkte stellte Julia de Jong, Area Director DACH des französischen Unternehmens Gleamer, vor. BoneView ist ein KI-Assistent für das Knochen-Röntgen. „Das Produkt verwendet fortschrittliche KI-Algorithmen, um Radiologen, Orthopäden, Notärzte, Rheumatologen, Hausärzte und Arzthelferinnen mit einer schnellen und genauen Diagnose von Frakturen bei ihren Patienten zu unterstützen, die Behandlungsergebnisse zu verbessern und das Risiko
von Fehldiagnosen zu verringern“, so de Jong. Und anscheinend gelingt dies auch, denn wie aktuelle Studien zeigen, werden mit Hilfe des Programms 30 Prozent weniger Frakturen übersehen und die Befundungszeit um 35 Prozent verringert. Die Sensitivität wird um 16 Prozent erhöht, bei multiplen Frakturen sogar um 30 Prozent. ChestView ist der KI-Begleiter für die Erkennung von Läsionen auf Röntgenaufnahmen des Brustkorbs. „Das Alle Produktabbildungen stammen von den Herstellern
FUSE-AI die radiologische Befundung machen. Sein Produkt prostate.carci noma.ai befindet sich gerade in der Zertifizierungsphase für den europäischen Markt. Im Rahmen einer Live-Demonstration erfuhren die Teilnehmer, wie das Programm funktioniert. „prostate. carcinoma.ai ist eine Deep Learning basierte Lösung, die suspekte Areale der Prostata markiert, die mit hoher Wahrscheinlichkeit maligne Tumore zeigen und damit die Krebserkennung verbessert. Dabei werden im MRT-Bild schrittweise die Prostata, die einzelnen Regionen und die Läsionen segmentiert und dann als Entscheidungsunterstützung ein automatisierter Report erstellt. Ein Datentransfer mit DICOM-E-Mail gewährleistet, dass sich die Software nahtlos in den Workflows von Gesundheitseinrichtungen integrieren lässt. Die Radiologinnen und Radiologen müs-
prostate.carcinoma von FUSE-AI
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Alle Produktabbildungen stammen von den Herstellern
BoneView von Gleamer
Programm unterscheidet drei Arten von Pathologien und hilft so bei der Priorisierung und schnelleren Weiterbehandlung“, erklärt de Jong. „Erstens: dringend (zum Beispiel Pneumothorax), zweitens: semi-dringend (zum Beispiel Pleuralerguss), drittens: mit Tumorpotenzial (zum Beispiel Lungenrundherde, mediastinale/hiläre Massen).“ Auch für dieses Produkt ist bereits eine klinische Validierung erfolgt: Zwölf Befunder haben 500 Untersuchungen vorgenommen – 250 mit KI, 250 ohne KI. Und auch hier spricht das Ergebnis für sich: Die Sensitivität für Pneumothorax konnte um 36 Prozent erhöht, die Befundungszeit um 31 Prozent vermindert werden. Eine KI-Lösung der anderen Art stellte der Gründer von Neo Q, Prof. Dr. med. Alexander Huppertz, vor. Sein Produkt RadioReport konzentriert sich nicht auf die schnellere und sicherere Erkennung von Anomalien, sondern auf das Reporting. „Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung und auch der sprachlichen Barrieren einiger Kolleginnen und Kollegen, weisen heute zahlreiche Befunde sowohl inhaltliche als auch grammatikalische und orthographische Fehler auf“, so Prof. Huppertz. „ Das birgt ein großes Qualitätsproblem, schließlich sind die Befunde die Grundlage für die richtige Weiterbehandlung der Patientinnen und Patienten und damit von enormer Bedeutung.“ Mit RadioReport haben Prof. Huppertz und sein Team ein Produkt geschaffen, das wie ein virtueller Interviewpart-
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ner agiert und den Nutzer Schritt für Schritt durch den Reporting-Prozess führt. Es enthält ein standardisiertes Glossar sowie aktuelle Guidelines. Das freie Diktat ist durch die digitale Entscheidung ersetzt: Der Outcome ist ein 100 Prozent automatisierter und strukturierter Text, der die Vollständigkeit des Befundes garantiert und den Befundungsprozess als solchen beschleunigt. Außerdem ermöglicht das Programm eine Übersetzung des Befundes in andere Sprachen und in einen für den Patienten verständlichen Bericht. Außerdem ist er ICD-10 kodiert, was wichtig für die Erlössituation sei, betonte Professor Huppertz.
KI-Wegweiser bringt Licht ins Dunkel Inzwischen gibt es eine Vielzahl kommerziell erhältlicher KI-gestützter Produkte auf dem Markt. Fast täglich kommen neue hinzu. Und wie die Beispiele zeigen, konnte durch Studien ihr Nutzen nachgewiesen werden. „Doch viele Anwender sind von der Produktvielfalt überfordert“, weiß Dr. Franz Pfister, CoFounder und CEO von deepc. „Sie wissen entweder nicht, welche Lösung am besten zu ihrem Workflow passt und worauf sie bei der Auswahl achten sollen, oder es f e hle n ih n e n
RadioReport von NeoQ
schlichtweg die personellen Ressourcen.“ Gemeinsam mit seinem Team hat Dr. Pfister es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Licht in den Dschungel von KILösungen zu bringen. Sein AI Evaluator hilft interessierten Fachärztinnen und Fachärzten dabei, den unübersichtlichen Markt für KI in der Radiologie besser zu verstehen, zwischen ähnlichen Produkten zu unterscheiden und die am besten geeigneten KI-Lösungen für ihre Anforderung auszuwählen. In Kürze gibt es sogar die Möglichkeit, die Lösungen mit den eigenen Daten zu testen.
Ein richtig tolles Tool Nach den Vorträgen zeigten sich die Initiatoren der Veranstaltungsreihe „Zukunft Teleradiologie“ begeistert: „Die Präsentationen und die Diskussion haben gezeigt, dass die KI tatsächlich in der Routine angekommen ist“, so Dr. med. Torsten Möller, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Teleradiologie und Vorstand von Deutschlands größtem Teleradiologienetz reif und möller. „Und das zu Recht! Die KI ist ein tolles Tool, das – richtig eingesetzt – dem Radiologen die Arbeit erleichtert sowie die Qualität der Befundung und damit der Patientenversorgung verbessert.“ Selbst anfängliche Bedenken im Hinblick auf die Installation der Produkte und deren Integration in die bestehenden Systeme haben sich zerstreut.
AUS DEN UNTERNEHMEN
AI-Plattform deepcOS von deepc
„Beides läuft wesentlich schneller und unproblematischer als von vielen gedacht“, pflichtet Dr. Uwe Engelmann, Geschäftsführer von Nexus/Chili, Heidelberg, ihm bei. „Natürlich muss an manchen Hemmschuhen wie dem Cloud Computing oder der weiterhin fehlenden Vergütung für KI noch gearbeitet werden, doch insgesamt hat das Thema in der letzten Zeit riesige Fortschritte gemacht“, meint auch der Chefredakteur des Radiologie Magazins, Guido Gebhardt. „Es ist eine Entwicklung in Gang gesetzt worden, die gut ist und sich jetzt auch nicht mehr aufhalten lässt“, ist sich Dr. Möller sicher. Er rät seinen Kollegen, sich dieser Entwicklung nicht zu verschließen, sondern lieber deren Richtung zu beeinflussen
und an der Weiterentwicklung mitzuarbeiten, denn: „Am Ende wird die KI nicht den Radiologen als Fachkraft ersetzen, sondern nur diejenigen Radiologen, die keine KI nutzen wollen.“ Dr. Möller selbst hat dies schon seit Längerem erkannt. In seinem Netzwerk wird KI bereits seit 2022 routinemäßig eingesetzt. Entschieden hat er sich für ein Produkt des KI-Spezialisten Aidoc. Das international tätige Unternehmen verfügt über zehn CE-gekennzeichnete KI-Lösungen zur Unterstützung in der Detektion, Priorisierung und Kommunikation verschiedener Anomalien. Das Modul-Portfolio aus der Eigenentwicklung wird durch eine Plattformlösung mit Drittpartner-Modulen sinnvoll ergänzt und durch ein AI Operating System (aiOS)
orchestriert. „Außerdem verfügt das Unternehmen über einen großen Datenund Erfahrungsschatz. Sein System wird bereits in über 900 medizinischen Zentren weltweit klinisch eingesetzt, unter anderem in den Universitätskliniken Antwerpen, Basel und Brüssel, im Unfallkrankenhaus Berlin, im Kopenhagener Rigshospital sowie in den Landeskliniken Salzburg“, begründet Dr. Möller seine Entscheidung. Auch wurde das Unternehmen bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren durch Auntminnie mit dem Award für die „Best New Radiology Software” ausgezeichnet.
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R ADIOLOGIE MAGAZIN · 3-2023 NETZWERK FÜR TELERADIOLOGIE
FOKUS TELER ADIOLOGIE
Die wichtigsten Anbieter im Überblick Die Teleradiologie hat sich zu DER Vorzeigelösung der Telemedizin entwickelt. In keiner anderen medizinischen Disziplin gibt es derart dedizierte Workflows, die von einer Vielzahl von Anbietern mithilfe standardisierter Schnittstellen unterstützt werden. Anbieter
Telemedizin GmbH
ORBIS RIS
GEMEDICO TR-Portal
IQ-Router
IQ-View
TR-Plattform Überweiserportal
ConnectMT
DICOM
HL-7
optional
FIHR
IHE XDS-I
Webservices
Übertragung von Bildern per Video
optional
Teleradiologie-Workstaions
Push
Pull
Peer-to-Peer
Sternförmig
DICOM E-Mail
auf Anfrage
optional
Webserver
Webportal
Gateways
auf Anfrage
Mobile Teleradiologie
KI-Integration
Produkt
Standards der Datenübertragung
Architektur der Datenübertragung
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FOKUS TELER ADIOLOGIE
Der technologische Wandel in der Teleradiologie war in den letzten 30 Jahren enorm: Es ging vom Photonphon der 1990er-Jahre mit ISDNModem und Kamerabildübertragung, bis zum KI-unterstützten mobilen Arbeitsplatz. Und die rasante Entwicklung geht weiter. Die nächsten Schritte dürften sich mit der tiefen Integration der KI und der strukturierten Befundung befassen, denn die Teleradiologie sollte so bald wie möglich fester Bestandteil der intersektoralen Versorgung werden. Es geht also vom reinen Austausch von Bildern und Befunden hin zu Teleradiologie-Portalen, die eine Integration in die Primärsysteme der Anwender ohne Medienbrüche sicherstellen.
Anbieter · TR-Router · TR-Gateway (Advanced) · IHE XDS Gateway · Webserver / · PACS
· TR-Portal · Zuweiser-Portal
IQ-4Cloud
Radiology Advanced
Raya Diagnostics
Nexus / Chili
Produkt
Standards der Datenübertragung
DICOM
optional
optional
HL-7
optional
FIHR
1
/
optional
IHE XDS-I
/
Webservices
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Architektur der Datenübertragung
1
Übertragung von Bildern per Video
Teleradiologie-Workstaions
Push
Pull
Peer-to-Peer
Sternförmig
auf Anfrage
DICOM E-Mail
Webserver
Webportal
auf Anfrage
Hardware/ VM
Gateways
in Planung
Mobile Teleradiologie
Aidoc / Chili
KI-Integration
IHE XDS-GatewayIQ-4Cloud · 2 TR-Router
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Advertorial
Bild: Nexus / Chili
FOKUS TELER ADIOLOGIE
Vom Pionier der Teleradiologie
Innovative Lösungen für den nahtlosen Datenaustausch Seit über 25 Jahren Teleradiologie mit CHILI Bereits seit über 25 Jahren entwickelt und vertreibt die NEXUS / CHILI GmbH unter dem Namen CHILI innovative Lösungen für die Teleradiologie und hat maßgeblich die Standardisierung von Teleradiologie-Protokollen (z. B. DICOM E-Mail) und die Norm für die Qualitätssicherung der Teleradiologie (z. B. DIN 6868-159) geprägt. Die Lösungen erfüllen die strengen regulatorischen Anforderungen des Strahlenschutzgesetzes (StrlSchG) und der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) an die Teleradiologie. Dies reicht vom reinen Bildtransfer über verschiedene Protokolle bis hin zur nahtlosen Integration der Teleradiologie in der Nacht und am Wochenende in den klinischen Workflow. Und dies ohne Medienbrüche und ohne Fax. Auf technischer Ebene bietet NEXUS / CHILI verschiedene Router- und Gateway-Lösungen an. Das Portal für die Teleradiologie nach Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) und die Portale
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zur Bild- und Befundübermittlung für Zuweiser und Patienten runden das teleradiologische Produktportfolio ab. Durch die schlüsselfertige Auslieferung entsteht geringer Aufwand auf der IT-Seite (Appliance-Konzept). Ein sicheres IT-Konzept wird gewährleistet durch den Verzicht auf VPN-Verbindungen. Außerdem können durch den minimalen Administrationsaufwand Kosten reduziert und die Effizienz erhöht werden. Durch die Zuweiser-Bindung wird ebenso der Umsatz gesteigert. ◾ Integrierbar mit jedem PACS ◾ Herstellerübergreifende Protokolle ◾ Automatische Protokoll-Konvertierung ◾ Abgenommen nach DIN 6868-159 ◾ DSGVO-konform ◾ Verschiedene Verschlüsselungslösungen ◾ Automatische Logfiles zum Nachweis von Übertragungen gegenüber Behörden
Datenübermittlung zum anderen Ort Für die Absicherung des Webservers vor Bedrohungen aus dem Internet, hat CHILI das Access Gateway entwickelt. Dieses steht in der sogenannten DMZ zwischen dem Internet und dem internen Webserver, auf das der externe Partner
Teleradiologie Router
Der Teleradiology Router ist ein lokal installierbares Programm, das Daten von bis zu drei DICOM-Knoten als C-Store SCP entgegennimmt und via HTTPS-basiertem CHILI Protokoll komprimiert an ein definiertes anderes CHILI System weiterleitet.
ATTRAKTIVES PREIS-LEISTUNGSVERHÄLTNIS FÜR DEN GELEGENTLICHEN DATENAUSTAUSCH
Teleradiology Gateway Advanced
Das CHILI Teleradiology Gateway Advanced ist für das Empfangen und Speichern von DICOM-Bilddaten zuständig. Die Bilddaten können über den webbasierten CHILI Viewer versendet oder per Regelwerk automatisch an teleradiologische Partner übertragen werden.
zugreifen darf. Es hat die Funktion einer Web-Application Firewall (WAF), die die vom Internet kommenden HTTPSAnfragen auf Korrektheit prüft und valide Anfragen von der WAF zum Webserver weiterleitet. Durch SSL-Zertifikate wird die Sicherheit noch einmal zusätzlich erhöht.
alle Grafiken: Nexus / Chili
FOKUS TELER ADIOLOGIE
Advertorial
Teleradiologie Gateway Basic
Das CHILI Teleradiology Gateway Basic ist für das Empfangen und automatische Weiterleiten von DICOM-Bilddaten verantwortlich. Ankommende Daten werden in einer Datenbank zwischen gespeichert.
STABILE UND ZUVERLÄSSIGE LÖSUNG IN DER TÄGLICHEN ROUTINE
IHE XDS Gateway
Das IHE XDS Gateway stellt den webbasierten Zugriff auf medizinische Bilder in einer IHE XDS-Umgebung zur Verfügung. Die Bilder können in unterschiedlichen PACS-Systemen verschiedener Krankenhäuser gespeichert sein. Der Zugriff ist auch über langsame Leitungen und durch Firewalls hindurch möglich.
PROFESSIONELLE LÖSUNG MIT ZUSATZNUTZEN ALS MINI-PACS
Referenzen
Universitätsklinikum Mannheim Universitätsklinikum Heidelberg Universitätsklinikum Freiburg Städtisches Klinikum Karlsruhe Teleradiologie-Netzwerk Stuttgart reif & möller Netzwerk für Teleradiologie TelradKo, Koblenz
ZUKUNFTSORIENTIERTE LÖSUNG FÜR DAS BILDMANAGEMENT IN IHE CROSS-ENTERPRISE UMGEBUNGEN
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FOKUS TELER ADIOLOGIE
Grafik: Nexus / Chili
Advertorial
Prozessunterstützung in der Teleradiologie nach Strahlenschutzgesetz Das CHILI Teleradiologie-Portal deckt den gesamten Workflow der genehmigungspflichtigen Teleradiologie nach Strahlenschutzgesetz in einem integrierten System ab. Von der Anlage einer Anforderung über die MTR bis hin zur Bereitstellung von Daten für die Rechnungsstellung und Dokumentation aller Einzelschritte. Die MTR gibt die Untersuchungs-Anforderung direkt im Portal oder im eigenen KIS/RIS ein. Der Teleradiologe prüft die rechtfertigende Indikation und ordnet die Untersuchung an. Die Bilddaten können ortsunabhängig vom Radiologen befundet werden. Optional können über entsprechende Schnittstellen die Untersuchungsanforderungen und die Befundung in den Primärsystemen auf der Seite der Modalität erfolgen und die Befundung im RIS / PACS beim Teleradiologen. Vorteile: ◾ Elektronischer Anforderungs- und Befundungsprozess ◾ Angeleitete Workflowschritte ◾ Vollständige Dokumentation aller Schritte ◾ Integrierte Qualitätssicherung nach DIN 6868-159 ◾ Bildübernahme via DICOM ◾ Alle Daten überall und jederzeit verfügbar ◾ Anbindung an KIS / RIS via Schnittstelle ◾ Bereitstellung abrechnungsrelevanter Daten Insgesamt hat die Teleradiologie das Potenzial, die medizinische Versorgung zu verbessern, den Zugang zu spezialisierten Diensten zu erleichtern und die Effizienz im Gesundheitswesen
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zu steigern. Bei der weiteren Integration dieser Technologie müssen jedoch die Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz, Qualitätskontrolle und Regulierung sorgfältig berücksichtigt werden. Mit NEXUS / CHILI an Ihrer Seite haben Sie einen professionellen und erfahrenen Partner, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Um einen tieferen Einblick in das Thema Teleradiologie zu erhalten, empfehlen wir Ihnen einen Blick in das Buch „Teleradiologie: Radiologie – Management – IT“ von Dr. Uwe Engelmann, Dr. Torsten B. Möller und Dr. Florian Schwind zu werfen. Das Buch zielt darauf ab, umfassend über die Praktiken der teleradiologischen Arbeit, die Möglichkeiten, Arbeitsabläufe, Infrastruktur und Anwendungsbereiche zu informieren. Dabei wird sowohl die Perspektive der Anwenderseite, in der radiologische Ärzte als Befunder agieren, als auch die Sichtweise der Auftraggeberseite, nämlich der Kliniken, beleuchtet. Diese beiden Seiten müssen eng miteinander interagieren, und das Buch bietet Einblicke in diese enge Verknüpfung. 1
NEXUS / CHILI: Teleradiologie-Lösungen. https://nexus-chili.com/produkte/teleradiologie [Letzter Zugriff am 19.10.2023]
2
Engelmann U, Möller TB, Schwind F: Teleradiologie: Radiologie – Management – IT. Praxishandbuch. Springer 2023.
nexus-chili.com
Advertorial
FOKUS TELER ADIOLOGIE
RADIOLOGIE KongressRUHR
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FOKUS TELER ADIOLOGIE
Advertorial
Bild: RadMedics
Die Suche nach dem perfekten Teleradiologie-Portal Zum 25. Jubiläum der Teleradiologie-Sparte im vergangenen Jahr traf die RadMedics GmbH eine paradoxe Entscheidung. Das gerade vollständig eingeführte und bis dahin einzig kommerziell verfügbare TR-Portal wurde direkt nach Einführung gegen ein neuartiges Portal
Dr. med. Jan Mariß, MBA geschäftsführender Gesellschafter RadMedics GmbH
ausgetauscht. Über Gründe, Ursachen und ob der damit versprochene Innovationsschub eingetreten ist, berichtet Dr. med. Jan Mariß, MBA, geschäftsführender Gesellschafter der RadMedics GmbH.
Abb 1.: Per Datenleitung Blick in ferne Körper (Axel Schwarz – HNA, 26.09.1997)
Dr. med. Gert Mariß, Gründer der Praxis Dres. med Mariß & Aref im Jahre 1979, lag Anfang der Neunzigerjahre mit seinem Sohn Jan Mariß in der Sauna, als das Dienst-Telefon ging, welches den Saunagang abrupt enden lies... Als der Diensteinsatz beendet war brummte er „ich wünschte, man könne Bilder wie mit einem Fax versenden und den radiologischen Dienst mal von zu Hause machen...”. An dieser Vision hielt Gert Mariß fest! Nachdem bereits 1989 das erste RIS in der Praxis und Mitte der 1990er Jahre das digitale Telekommunikationsnetz ISDN (Integrated Services Digital Network) flächendeckend in Deutschland eingeführt war, wurde um 1995 zunächst die technische Realisierbarkeit einer Teleradiologie intern erprobt.
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Im Jahr 1997 war es dann so weit, das erste externe Krankenhaus (Kreiskrankenhaus Frankenberg, Waldeck-Frankenberg, Hessen) wurde im Rahmen eines teleradiologischen Dienstleistungsvertrags an das Teleradiologie-
Wie unterscheidet sich der teleradiolo gische Workflow vor 25 Jahre von heute? Der erste deutschsprachig publizierte teleradiologische Workflow stammt aus dem Jahr 1997 und wurde im ÜbersichtsGrafik: RadMedics
Rückblick – die Anfänge der Teleradiologie
Datennetz Nordhessen angeschlossen. Nach aktueller Literatur-Recherchen stellt dies die erste publizierte Teleradiologie-Strecke im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages in Deutschland dar.
Abb. 2: Teleradiologie-Datennetz Nordhessen (Teleradiologie – Segen oder Fluch? Radiologe 2002, 42:71–81)
FOKUS TELER ADIOLOGIE
Advertorial
artikel „Teleradiologie – Segen oder Fluch?“ 2002 veröffentlicht (Abb. 4). Der abgebildete historische Teleradiologie-Workflow wird dem Grunde nach heute immer noch angewandt, selbst das nicht mehr zulässige Fax wird noch heute von einigen Teleradiologie-Anbietern verwendet. Der Anspruch an ein aktuelles TRPortal war jedoch nicht, einen analogen Prozess aus den 1990er Jahren in einen
Etablierung eines Teleradiologie Workflows 1. Untersuchungsanforderung durch den behandelnden Arzt per Fax vom KH an das Radiologische Institut. 2. Schlüssigkeitsprüfung der Indikation, Festlegung der Untersuchungsparameter und des Untersuchungsverlaufs durch den Radiologen, ggf. telefonische Rücksprache mit dem behandelnden Arzt vor Ort. Rückübermittlung der Untersuchungsanweisungen per Fax (Telefon und Fax direkt am CT-Bedienplatz sowie unmittelbare Erreichbarkeit eines ärztlichen Ansprechpartners sind Vertragsbestandteil!). 3. Untersuchungsdurchführung durch MTRA in Anwesenheit eines Arztes mit Strahlenschutzfachkunde (nach §3 Abs.2 Nr.2 RöV). Letzterer übernimmt Aufklärung des Patienten, prüft auf Kontrastmittelkontraindikation, übernimmt ggf. auf Anweisung des Radiologen die Kontrastmittelapplikation und steht bereit für Notfälle. 4. Datenübertragung während/unmittelbar nach der Untersuchung per ISDN. 5. Datenempfang und Archivierung im Radiologischen Institut, Autorouting zum „Teleradiologen“. 6. Untersuchungsbewertung durch den Radiologen, ggf. telefonische Rücksprache/Kurzbefund mit dem Krankenhaus. 7. Untersuchungsbefundung und Befundübermittlung innerhalb von 24 h per Fax, zusätzlich als Dokument per Post. 8. Archivierung von Bilddaten und Befund auch zusätzlich im Radiologischen Institut (Autenzitätsbeweis). Abb. 4: Etablierung eines Teleradiologie-Workflows (Teleradiologie – Segen oder Fluch? Radiologe 2002 · 42:71–81)
digitalen Workflow zu transformieren, vielmehr ging es um die Neuentwicklung des Workflows, Integration, Automation mit kontinuierlicher Weiterentwicklung und kurzen Responsezeiten der Entwicklungsabteilung. Dies erklärte den Wunsch nach einem Portal, welches es noch nicht gab!
Welche Funktionalitäten sollte das neue TR-Portal haben? Wenn man einmal die Funktionalitäten, wie der komplett neue Workflow, die Integrierbarkeit Künstlicher Intelligenzen (KI) und sämtliche Schnittstellenanbindungsmöglichkeiten außen vorlässt, standen insbesondere die allseits vernachlässigten „Basics der Teleradiologie“ im Fokus. Mit Inkrafttreten der neuen Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) Ende 2018 wurden die Prozesse der Teleradiologie einer erneuten Überprüfung unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass entscheidende Unterlagen für die Zulassung der Teleradiologie, wie beispielsweise Approbationsurkunden, Fachkunde- und Sachkundenachweise, an verschiedenen Orten oder ungreifbar in Papierform aufbewahrt wurden. Gewünscht war die komplette Inte gration und Pflege sämtlicher Form sachen (Telefonlisten, Ausfallkonzepte etc.). Dabei sollte sowohl die Erstanlage als auch die Pflege der Daten von Anfang an von den jeweiligen Dateninhabern erfolgen. Diese Daten sollten zukünftig für die IT- und TeleradiologieVerantwortlichen standardisiert in einem hochverfügbaren System für beide Seiten abgebildet werden. Eines der wichtigsten Punkte im Pflichtenheft war der Wunsch, den gesamten Genehmigungs-/ Prüfungsprozess für eine bundeslandspezifische, gesetzeskonforme Teleradiologie zu digitalisieren und integrieren, um den zuständigen Aufsichtsbehörden auf Knopfdruck die Ergebnisse kurzfristig zur Verfügung zu stellen.
Pflichtenheft der wichtigsten Funktionen eines Teleradiologie-Portals mit mehreren Modulen Modul 1 ◾ Workflow-Dokumentation nach aktuellen Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) ◾ Notfallmanagement mit Priorisierungsfunktion ◾ Visuelle Untersuchungsauswahl am virtuellen Patienten ◾ Möglichkeit der Meldung von Ereignissen (z. B. Fehlbefunden) inkl. Feedback und Dokumentation ◾ Notfall-RIS ◾ Nachtmodus zur Reduktion der Augenblendung Modul 2 ◾ Antrags- und Genehmigungsprozess ◾ Automatisierte Erstabnahme ◾ Automatisierte Konstanzprüfung und Streckenmessung zwischen TR-Krankenhaus und Heimarbeitsplätzen Modul 3 ◾ Qualitätsmanagement für sämtliche Nachweise und Dokumente ◾ Daten-/Kontaktmanagement ◾ Mehrsprachigkeit der Software (Englisch, weitere im Verlauf) ◾ Notfall-PACS Modul 4 ◾ Kompatibilität zu allen Schnittstellen (URL, HL7 etc.) ◾ Volle Integration auch externer KI-Anbieter ◾ Visualisierung Ausfallkonzept (Allgemein und KH-spezifisch) ◾ Hinterlegung Untersuchungs- Protokolle (SOP)
Was aus dem Pflichtenheft wurde durch den Portal-Hersteller umgesetzt? Aufgrund der Fülle der gewünschten Funktionalitäten wurden diese in mehreren Abschnitten in Dienst gestellt.
Oberfläche intuitiv ohne Einarbeitung bedienbar Die benutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht es, teleradiologische Anforderungen ohne Einarbeitung zu erstellen, zu bearbeiten und die resultierende rechtfertigende Indikation zu genehmigen oder abzulehnen.
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FOKUS TELER ADIOLOGIE
Grafik: RadMedics
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Insbesondere die visuelle Untersuchungsauswahl am virtuellen Patienten (intern Body-Picker) ermöglicht es auch neuen und fremdsprachigen Kollegen, den Indikationsvorschlag sicher auszuwählen.
Vereinfachung des Antragsund Genehmigungsprozesses Ein aufwendiger Punkt für die Antragsstellung und Pflege einer Teleradiologie ist das Bereitstellen der beteiligten Personen und dessen Nachweise mit Meldung an die Behörden. Qualitätsbeauftragte der Krankenhäuser und der Teleradiologie können gemeinsam an den Dokumenten arbeiten und Informationen direkt aus dem System nutzen. Ein Beispiel hierfür ist der Antrag für den „Betrieb einer Röntgeneinrichtung zur Teleradiologie“. Das System bietet dafür einen sogenannten Wizard, der alle erforderlichen Informationen aus den Stammdaten automatisch ausfüllt. Dadurch kann ein solcher Antrag innerhalb weniger Minuten mit allen relevanten Unterlagen erstellt und bei Bedarf direkt an das zuständige Regierungspräsidium versendet werden.
Abb. 5: Visuelle Untersuchungsauswahl am virtuellen Patienten (TR-Portal GEMEDICO)
teils redundante Informationen enthielten. Das TR-Portal ermöglicht die direkte Verwaltung und Bearbeitung aller relevanten Dokumente. Da die Daten und Kontakte nun kollaborativ direkt im System eingegeben und gepflegt werden, können beide Partner zu jedem Zeitpunkt auf aktualisierte Listen zugreifen. Innerhalb dieses Kontaktmanagements ist es möglich, Dokumente und Nachweise direkt anzuheften, um beispielsweise Kenntnisse im Strahlenschutz einzelner Ärzte nachzuweisen und vor allem an ausstehende Aktualisierungen im Strahlenschutz zu erinnern.
Automatisierung der Abnahme- und Konstanzprüfung In der Vergangenheit wurden Übertragungszeiten mit der Stoppuhr übers Telefon gemessen, die manuell in Listen eingetragen wurden. Die Übertragungszeiten werden jetzt systematisch registriert und die gesamte Strecke automatisch im Hintergrund abgenommen. Abschließend wird aus den Stamm- und Messdaten ein vollständiger Bericht generiert. Die seitens Strahlenschutzgesetz StrlSchG, Strahlenschutzverordnung StrlSchV und DIN 6868-159 geforderten Anforderungen nach § 115 „Qualitätssi-
QM, Daten- und Kontaktmanagement Dokumente, wie Ausfallkonzepte, SOPs und Telefonlisten, müssen nicht mehr in separaten Dokumenten gepflegt, die
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Abb. 6: Dokumentation einer Abnahmeprüfung (GEMEDICO – TR-Portal)
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Grafik: RadMedics
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Abb. 7: Dokumentation einer automatisierten Streckenmessung (GEMEDICO – TR-Portal)
cherung vor Inbetriebnahme, Abnahmeprüfung“ und § 116 „Konstanzprüfung“ benötigen jetzt ein Fünftel der Zeit.
Wie stellt man ein Teleradiologie- Portal im laufendem Betrieb um, wie lang dauert das und ist hierfür eine eigene IT-Abteilung notwendig? Streng genommen ist es schon die zweite Umstellung, wobei die erste Umstellung, also von „Fax zu Portal“ zirka zwei Jahre gedauert hat. Die erste Umstellung war sehr komplex, da der parallele analoge und digitale Portalbetrieb vor allem die Teleradiologen an die Grenze der Belastbarkeit brachte. Die zweite Umstellung von „Portal zu Portal” im Jahre 2022 dauerte mit zirka 12 Monaten nur noch halb so lang. Die Herausforderung bestand vornehmlich in der konzeptionellen und technischen Vorabstimmung mit den Krankenhäusern. Für die meisten Häuser wurde eine Schnittstelle geschaffen, auf Wunsch entweder kostengünstiger per URL oder klassisch per HL7. Der Schlüssel einer schnellen und kostenrationalen Anbindung besteht dabei jedoch vornehmlich bei den KIS-Herstellern. Bei den KIS- und RISAnbietern der Krankenhäuser mussten Schnittstellenarbeiten Monate im Voraus reserviert werden, die Kosten lagen meist im fünfstelligen Bereich, wobei
hier viel Verhandlungsmasse einkalkuliert ist. Die geplante Umstellung innerhalb von sechs Monaten wurde zwar nicht ganz eingehalten, dennoch hat GEMEDICO in Zusammenarbeit mit der eigenen IT-Abteilung eine nahtlose und vollstände Umstellung der bestehenden Kunden abgeliefert. Da das TR-Portal auch als Softwareas-a-Service genutzt werden kann, können optional auch Großteile der eigenen IT-Infrastruktur und des IT-Supports ausgelagert werden, ganz ohne eigene IT-Abteilung wird man jedoch weder eine Teleradiologie noch ein Umstellungsprojekt meistern können. Nach einer Vorbereitungszeit von zirka sechs Monaten konnte die Umstellung im Parallelbetrieb zweier Portale nach weiteren sechs Monaten mit einer mittleren zweistelligen Anzahl von Krankenhäusern voranschreiten. Nach weiteren sechs Monaten konnte die Gesamtumstellung im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Bisher liefen bereits über 50.000 Notfälle über das neue TR-Portal.
falls ins Risiko gegangen und konnte die Bedenken nach kurzer Zeit zerstreuen. Die Basis der Entwicklung waren die Erkenntnisse der Vergangenheit und die Schwarmintelligenz von Menschen. So war es möglich, den vermeintlich verborgenen Schatz zu finden, er verbarg sich in den Köpfen der Anwender, man musste sie nur danach fragen… GEMEDICO konnte so ein idealtypisches Teleradiologie-Portal entwickeln, welches täglich weiterentwickelt wird, wobei ein Weiterentwicklungszyklen meist nur Tage dauert! Der Mut für eine neues TR-Portal hat sich ausgezahlt, belohnt wurden wir mit einem Innovationsschub in der Teleradiologie, den es seit 1997 mit Einführung der Teleradiologie in Deutschland nicht mehr gab! Vielen Dank an das Start-up-Unternehmen GEMEDICO und alle Projektbeteiligte. Literatur: Bodemeyer J., Mariß G., Gursky S. – Teleradiologie – Segen oder Fluch? Vier Jahre Routine im Teleradio logischen Datennetz Nordhessen. Radiologe 2002 · 42:71–81
Fazit zur Umstellung und Live-Betrieb des neuartigen Teleradiologie-Portals Das Risiko, sich für ein Start-up-Unternehmen zu entscheiden ist durchaus existent, GEMEDICO ist durch Vorab-Entwicklung eines Prototyps jedoch eben-
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EIZO RadiForce MX317W
EIZO stellt 8-Megapixel-Farbbildschirm für Teleradiologie und Pathologie vor EIZO präsentiert mit dem RadiForce MX317W einen neuen 30,5-Zoll-Farbmonitor mit 8 Megapixeln (4.096 × 2.160 Pixel). Er eignet sich gleichermaßen für die Diagnose von radiolo gischen Schnittbildern und projektionsradiografischen Bildern wie auch als Referenz-Monitor in der Pathologie. Neben bewährten Features wie der präzisen Anzeige von Graustufen- und Farbbildern, überzeugt der MX317W durch seine USB-C-Signalschnittstelle mit zahlreichen Dockingfeatures – und ist damit insbesondere interessant für die Teleradiologie. Der RadiForce MX317W folgt dem bisherigen Model MX315W und verfügt über eine ebenso hohe Bildqualität und umfangreiche Funktionen. Hierzu gehört die DICOM-GSDF-konforme Graustufen-Anzeige, damit Leuchtdichteabstufungen in monochromen medizinischen Bildern wie Röntgenaufnahmen, CT oder MRT konsistent bleiben. Zum Leistungsspektrum zählt überdies die Farbdarstellung zur Anzeige von Bildern, die in der Endoskopie, Nuklearmedizin und im Ultraschall verwendet werden. Dies sorgt für Flexibilität bei der Reproduktion und Überprüfung von Bildern aus verschiedenen Modalitäten. Die USB-C-Konnektivität des MX317W ermöglicht es, mit nur einem einzigen Kabel sowohl das Bildsignal und Daten zu übertragen als auch ein angeschlossenes Gerät mit bis zu 94 Watt Leistung zu versorgen. Ein zusätzliches Netzteil für Notebooks oder MacBook Pro ist deshalb meist nicht mehr nötig. Darüber hinaus ist der Monitor für eine stabile Netzwerkverbindung mit einem LAN-Anschluss ausgestattet. Somit können auch mobile Geräte, denen ein eigener RJ45-LAN-Anschluss fehlt, ohne zusätzliche Adapter mit dem kabelgebundenen Netzwerk verbunden werden. Selbstredend weist der MX317W auch einen HDMI- und zwei DisplayPortAnschlüsse auf. Der Monitor besitzt außerdem drei USB-Typ-AAnschlüsse für den einfachen Anschluss von Peripheriegeräten
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MX317W – Highlights ◾ 8-MP-(30,5")-Farbbildschirm mit zuverlässig hoher und dauerhaft stabiler Helligkeit ◾ Grautonwiedergabe mit DICOM-GSDF-Tonwertkurve ◾ Docking-Funktion via USB-C mit DisplayPortSignal, LAN und Stromversorgung bis 94 Watt ◾ Nachweislich umweltbewusst und sozial verantwortlich produziert ◾ 5 Jahre Garantie für höchste Investitionssicherheit
wie einer externen Tastatur, Maus oder Webkamera sowie einen zusätzlichen USB-C-Downstream-Anschluss, der sogar die Verknüpfung eines weiteren Monitors im DaisyChain-Verfahren ermöglicht. Der MX317W ist das erste Gerät der RadiForce-Reihe, das über einen speziellen Modus für die digitale Pathologie verfügt. Dieser bietet individuelle Einstellungen für die detailgetreue Darstellung mikroskopischer Zell- und Gewebestrukturen auf dem Monitor.
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Bild: EIZO
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EIZO versucht, durch Materialauswahl, Produktion und Transport so nachhaltig und ressourcenschonend wie möglich zu handeln. Die Gehäuseteile des MX317W bestehen zu mehr als 70 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Dadurch wird die Menge des in die Umwelt gelangenden Plastikmülls verringert, Ressourcen werden geschont und die Wiederverwendung von Materialien gefördert. Darüber hinaus reduziert EIZO die Verwendung von Plastik und Styropor in seinen Verpackungen, um die Umweltbelastung zu verringern. Für die Transportpolster des MX317W wird Zellstoff aus recyceltem Karton und Zeitungspapier anstelle von her-
kömmlichem recyceltem Polystyrol oder Kunststoff verwendet. Die Kabel sind statt in Plastiktüten in Papier eingewickelt. Als zusätzliches Zubehör empfiehlt EIZO die Qualitäts sicherungssoftware EIZO RadiCS und RadiNET Pro, die Komfort beleuchtung RadiLight und die Grafikkarte EIZO MED-XN72. Der MX317W wird voraussichtlich im Dezember 2023 verfügbar sein.
www.eizo.de/radiforce
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Standortübergreifende Vernetzung
Teleradiologie aus dem RIS
Workflow entfaltet Mehrwerte Mit der Nachfrage nach teleradiologischen Dienstleistungen steigt das Angebot an IT-Lösungen, die eben diese ermöglichen. Nicht jede dieser Lösungen schafft jedoch die erhofften Vorteile in der Praxis – was dann fälschlicherweise dem Konzept der Teleradiologie als solchem angelastet wird. Dabei hängt der Nutzen, den die Teleradiologie für die Patientinnen und Patienten sowie die Gesundheitseinrichtung entfaltet, ausschließlich von der technischen Umsetzung ab. Und hier gilt: Je stärker die Teleradiologie in die regulären radiologischen Prozesse eingebunden ist, desto mehr Wert bringt sie. Im Idealfall lassen sich teleradiologische Untersuchungen und Befundungen ebenso wie reguläre Fälle vollständig im RIS abbilden. So wie bei der Teleradiologielösung von medavis. Warum ist ein RIS basierter Workflow so wichtig? Weil Radiologinnen und Radiologen bei teleradiologischen Untersuchungen nicht auf gewohnte Funktionen bei der Befundung ver-
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zichten sollten. Noch wichtiger: Sie sollten keinen zusätzlichen administrativen Aufwand – zum Beispiel in Form von manuellen Übermittlungen von Befunden – haben. Entscheidend dafür ist, dass die teleradiologische Software wie gewohnt Zugriff auf die patienten- und befundrelevanten Informationen bietet. Nur so ist sichergestellt, dass alle diagnoserelevanten Informationen abgerufen und zurückgespielt werden können und die Versorgungsprozesse wirklich optimieren.
Tiefe Integrationsfähigkeit, hohe Funktionalität Als Marktführer im RIS Bereich und bekannt für das tiefe Prozesswissen und die daraus abgeleiteten Workflow-Optimierungen, sieht sich medavis in der Pflicht, diesem Anspruch gerecht zu werden. Die Teleradiologielösung des Karlsruher Unternehmens basiert darum auf einer nahtlosen Integration in die vorhandene Software, weshalb zum Beispiel patienten-
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Bild: medavis GmbH
RADIOLOGIE WORKFLOW LÖSUNGEN
Mehr Weitsicht bitte!
und befundrelevante Informationen direkt aus dem KIS in das System einfließen können. Beim Datenversand zwischen den Einrichtungen ist sichergestellt, dass eine automatische Identifikation der Patientinnen und Patienten erfolgt und damit eine eindeutige Zuordnung von Aufträgen, Bildern und Befunden gewährleistet ist. Den Aufträgen werden die Kontaktdaten des Auftraggebers hinzugefügt, was der MTR die Arbeit erleichtert. Auch die automatischen Benachrichtigungen über neue Aufträge oder Befunde sorgen für Erleichterung.
Gewohntes Arbeiten auf höchstem Niveau Für die befundenden Radiologinnen und Radiologen bietet die Teleradiologielösung von medavis die Möglichkeit, mit gewohnten Klicks und Funktionen zu arbeiten. Ist der Befund erstellt und abgeschlossen, erfolgt eine automatische Benachrichtigung beim Auftragsteller über den Befundeingang. Einfacher geht es nicht. Umgekehrt können Befundaufträge aus dem RIS heraus automatisch gleichzeitig an mehrere Netzwerkpartner gesendet werden. Übrigens können auch solche Einrichtungen von den Vorteilen der Teleradiologielösung von medavis profitieren, die nicht mit einem medavis RIS arbeiten. Denn neben der RIS2RIS Variante gibt es auch eine WEB2RIS Version. medavis bietet also die notwendige Flexibilität, um starke Netzwerke für eine optimale Patientenversorgung unabhängig von der verwendeten Praxis- oder Abteilungssoftware aufzubauen.
Exklusives Expertenwissen
Mit Teleradiologie Versorgung sichern Wie genau definiert sich Teleradiologie, und worin liegen die rechtlichen und organisatorischen Herausforderungen? Dr. Dirk Scherer, zertifizierter Teleradiologe, gibt Antworten auf komplexe Fragestellungen. Vortrag 1: Teleradiologie – von der Idee zur Genehmigung. Vortrag 2: Teleradiologie – endlich genehmigt. Was nun?
www.medavis.de
Jetzt kostenlos anschauen: medavis.de/teleradiologie-versorgung
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ORBIS RIS Erweiterung
Bild: Dedalus HealthCare (deagreez· stock.adobe.com)
Neues TeleradiologieInterface mit Raya Diagnostics ◾ Nahtlose Integration ◾ Nur ein Klick ◾ Einfache Bedienung Mit nur einem Klick innerhalb von ORBIS RIS Neue radiologische Expertise und Unabhängigkeit im Krankenhaus. Die nahtlose Integration mit RAYA Diagnostics ermöglicht den Zugriff auf Befundungs-Kapazitäten. Prof. Dr. med. Peter Landwehr, Leiter des DIAKOVERE Zentrums Radiologie und Nuklearmedizin am Henrietten stift und Friederikenstift in Hannover, verspricht sich viel von der integrierten Lösung: „Dedalus HealthCare und Raya definieren ein wichtiges Modul für die Zukunft der Radiologie. Ärzte werden durch die Auto matisierung und Digitalisierung im Alltag unterstützt, ohne sich in neue Tools einarbeiten zu müssen. Das ist ein wichtiger Zugewinn für unsere Arbeit.“ Grafiken: Dedalus HealthCare
Workflow ◾ Patientin Ramina Raya wird in der Klinik aufgenommen und im System angelegt ◾ Die rechtfertigende Indikation erfolgt
Übermittlung der Indikationsprüfung an Raya Diagnostics
◾ Radiologen von Raya erstellen die rechtfertigende Indikation. Der Status ist für MTR jederzeit einsehbar. ◾ Die Indikationsdetails werden hinterlegt und der Auftrag liegt in der Datenerfassung bereit. ◾ Untersuchung durch MTR erfolgt ◾ Alle Daten können zur Befundung an Raya Diagnostics geschickt werden
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Senden der Befundung an Raya Diagnostics
◾ Die durchgeführte Befundung ist direkt in ORBIS RIS integriert und kann zudem als PDF heruntergeladen werden
www.dedalusgroup.de
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connectMT
Medizinische Bilddaten kommunikation im Verbund Die 2012 aus dem Gesundheitsnetzwerk an der Ruhr entstandene MedEcon Telemedizin GmbH initiiert und organisiert telemedizinische Netzwerke und Services. Kernprojekt ist connectMT, der ehemalige Westdeutsche Teleradiologieverbund, in dem knapp 700 Universitätskliniken, Krankenhäuser, Radio-
logische und andere Praxen, MVZ und Reha-Kliniken vernetzt sind und untereinander monatlich rund 90.000 Untersuchungen austauschen. Hierbei werden verschiedene Anwendungsszenarien bedient, von Konsilen über Verlegungsvorbereitungen und Anforderungen von Voraufnahmen bis zu einem UploadPortal, bei dem Patienten ihre Untersuchungen in die Klinik oder Praxis senden können. Zudem gibt es einen kontinuierlich wachsenden Marktplatz für KI-Services. Die Anwendungen der MedEcon Telemedizin sind standardbasiert und herstellerneutral. Das ermöglicht eine ein-
fache Integration in die bestehenden Infrastrukturen. Die Anwendungen werden bereichsübergreifend genutzt, so dass mit einem System beispielsweise Radiologen, Neurologen, Unfallchirurgen, Kardiologen, Onkologen u.a.m. arbeiten. Der intersektorale Austausch findet ebenso statt wie Forschungskooperationen. Der Bereich der Konsiliarischen Zusammenarbeit wird über verschiedene Möglichkeiten, bis hin zur Integration in elektronische Akten, unterstützt.
Telemedizin GmbH www.medecon-telemedizin.de
reif & möller
Netzwerk für Teleradiologie reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie ist das derzeit größte und einzig zertifizierte, deutschlandweit sowie in Österreich und Liechtenstein tätige Teleradiologie-Netzwerk. Über 70 erfahrene Radiologinnen und Radiologen bieten seit dem Jahr 2000 rund um die Uhr sichere und schnelle Fernbefundung. Sie w erden inzwischen routinemäßig durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt. Mehr als 140 Kliniken vertrauen auf die Expertise des Teleradiologie-Spezialisten. Über das Management der Nacht-, Wochenend- und Notfall-Befundung hinaus versteht sich reif & möller als Berater von Krankenhäusern und Praxen in allen Belangen der Teleradiologie. Voraussetzung für die gleichbleibend hohe Qualität der Befunde sind neben der fachlichen Expertise der dezentral tätigen Teleradiologen, auch die technischen Voraussetzungen. Das Netzwerk setzt auf eine hochprofessionelle Telematik-Infrastruktur im DICOM-Standard mit flexibler und moder-
ner Java-Technologie, deren Funktionalität permanent online überwacht wird. Alle Patientendaten und Befunde werden über gesicherte und verschlüsselte VPN-Verbindungen übertragen. Zur doppelten Sicherheit sind alle Systeme redundant angelegt. Dies bietet 99,8-prozentige Systemsicherheit. Und im Notfall steht ein erfahrener IT-Spezialist über eine 24-Stunden-Technik-Hotline zur Verfügung. Das Credo von reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie ist es, mithilfe von Teleradiologie eine für alle Menschen optimale medizinische Versorgung sowohl in Zentren als auch im ländlichen Raum zu sichern. Das saarländische Unternehmen setzt auf diesem Gebiet bundesweit Maßstäbe.
diagnostic-network-ag.de
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Bilder: Radiology Advanced
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Willkommen in der Zukunft der Teleradiologie, wo Erfahrung und Professionalität auf Innovationskraft trifft! Im Jahr 2017 gegründet, hat sich die RA Radiology Advanced GmbH von Anfang an als Synonym für erstklassige Tele radiologie präsentiert. Mit höchst professionellen Dienstleistungen konnte das Unternehmen über einen beeindruckenden Wachstumskurs in kürzester Zeit zu einem der größten und renommiertesten Teleradiologie-Netzwerke in Deutschland aufsteigen. Heute vertrauen über 55 Kliniken in 16 Bundesländern auf die teleradiologische Expertise des Berliner Unternehmens, das sich als Maßstab für Qualität und Innovationskraft in der Branche etabliert hat. Mit strategisch gelegenen administrativen Zentralstandorten in den Metropolen Berlin und München und einem Team aus 30 festangestellten, hochqualifizierten Fachärzten für Radiologie, die in der gesamten Bundesrepublik verteilt arbeiten, überzeugt Radiology Advanced mit einzigartigen Vorteilen wie dem Tripel-BefunderStandard, der nahtlosen Workflow-Integration in die RIS/
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KIS-Systeme der angeschlossenen Kliniken, strukturierte Befundberichte mit intelligenten Funktionen, einer hochmodernen IT-Infrastruktur, die höchsten Performance- und Sicherheitsstandards entspricht und einer eigenen Fortbildungsakademie. Das Unternehmen, dessen Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 vom TÜV zertifiziert ist, bietet Krankenhäusern und Praxen ein umfassendes Teleradiologie-Angebot, das nicht nur den Vorgaben des Strahlenschutzgesetzes entspricht, sondern diese weit übertrifft. Darüber hinaus versteht sich Radiology Advanced als starker Partner für sämtliche Aspekte der Teleradiologie seiner Kunden.
STETS EINEN SCHRITT VORAUS IM WETTBEWERB!
www.radiology-advanced.com
Grafik: Raya Diagnostics
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Klinik RIS Name
Patienten ID
Geburtsdatum
Status
Jane Doe
ABC-1234
1.1.1961
neu
Mario Rossi
DEF- 5678
2.2.1972
import
RI anfordern
Name
Max Mustermann
Geburtstag
29.2.1972
Status
abgeschlossen
Befund anfordern Befund
Jan Kowalski
GHI- 9012
3.3.1983
neu
Fulano de Tal
JKL- 3456
4.4.1994
neu
Morten Menigmand
MNO - 7890
5.5.2005
neu
Raya Diagnostics Künstliche Intelligenz zur Vor- und Mitbefundung
Bilder und klinische Informationen Priorisierung der Arbeitsliste
RI und Smarter Befund inkl. Hyperlinks und Pathologien
Organbasierte und leitlinienkonforme Befundung durch Raya Spezialisten
Raya Diagnostics: Innovationsführer in der Teleradiologie
Einzigartige RIS-Integrationen und höchste diagnostische Befundqualität Raya Diagnostics aus München hat die innovativste Plattform für radiologische Telediagnostik entwickelt: Als einziger Anbieter im Markt bietet das Healthtech eine nahtlose Integration in die führenden Radiologie Informationssysteme (RIS) am deutschen Markt. Mit Raya Inside kann sowohl die rechtfertigende Indikation (RI) extern angefordert und digital dokumentiert als auch die Befunderstellung mit nur einem Klick angefordert werden. Die Anwender arbeiten somit weiterhin in ihrer gewohnten Oberfläche und der klinische Workflow ändert sich dadurch nicht. Damit wird eine deutliche Zeitersparnis realisiert (Anwender in Kliniken sparen im Schnitt 300 Arbeitsstunden / Jahr) sowie eine geringere Fehleranfälligkeit gegenüber der manuellen Eingabe erreicht. Die Plattform des Innovationsführers Raya wird perfekt ergänzt durch Diagnostik auf höchstem Niveau: Mehr als 20 festangestellte Radiologinnen und Radio-
logen mit verschiedenen Spezialisierungen (u. a. in den Bereichen Kardiodiagnostik, Kinderradiologie und Neuroradiologie), die vorher zu mehr als 80 Prozent als Oberärztinnen und -ärzte beziehungsweise in leitenden Funktionen tätig waren, befunden strukturiert. Zusätzlich zur leitlinienbasierten Befundung sind diverse KI-Lösungen zur doppelten Qualitätssicherung und Priorisierung der Untersuchungen in den Workflow integriert. Die fertigen Befunde werden automatisch im RIS der Klinik hinterlegt, ebenso werden alle nachgelagerten Prozesse (z. B. Übernahme ins Klinikinformationssystem) automatisiert angestoßen.
www.raya-diagnostics.com
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FIRMENÜBERSICHT
Agfa Healthcare Germany GmbH
Paul-Thomas-Straße 58 · 40599 Düsseldorf · Deutschland +49 211 22986-0 info-medimg.dach@agfa.com · www.agfa.com
Dr. Wolf, Beckelmann & Partner GmbH
Robert-Florin-Straße 1 · 46238 Bottrop · Deutschland +49 2041 7464-0 info@beckelmann.de · www.beckelmann.de
Canon Medical Systems GmbH
Hellersbergstraße 4 · 41460 Neuss · Deutschland +49 2131 1809-0 info.de@eu.medical.canon · de.medical.canon
contextflow GmbH
Margaretenstraße 70/2/8 · 1050 Wien · Österreich
+43 6991 9025131 office@contextflow.com · contextflow.com
Curagita A
Haus der Radiologie · Ringstraße 19 B · 69115 Heidelberg · Deutschland +49 6221 5025-0 info@curagita.com · www.curagita.com
Dedalus HealthCare GmbH
Konrad-Zuse-Platz 1 – 3 · 53227 Bonn · Deutschland +49 228 2668-000 healthcare.de@dedalus-group.com · www.dedalusgroup.de
deepc GmbH
Blumenstraße 28 · 80331 München · Deutschland contact@deepc.ai ·www.deepc.ai
Digithurst · Bildverarbeitungssysteme GmbH & Co. KG Wasserrunzel 5 · 91186 Büchenbach · Deutschland +49 9171 9671-0 info@digithurst.de · www.digithurst.de
EIZO Europe GmbH
Belgrader Straße 2 · 41069 Mönchengladbach · Deutschland +49 2161 8210-120 kontakt@eizo.de · www.eizo.de
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Floy GmbH
Augustenstraße 22 · 80333 München · Deutschland +49 89 244136090 info@floy.com · www.floy.com
FUJIFILM Deutschland · Niederlassung der FUJIFILM Europe GmbH Balcke-Dürr-Allee 6 · 40882 Ratingen · Deutschland +49 2102 5364-0 medical_feg@fujifilm.com · www.fujifilm.com/de
FUSE-AI GmbH
Großer Burstah 46 – 48 · 20457 Hamburg · Deutschland +49 40 450318-0 info@fuse-ai.de · fuse-ai.de
GE Healthcare
Oskar-Schlemmer-Straße 11 · 80807 München · Deutschland +49 89 96281-0 www.gehealthcare.de
Gemedico GmbH
Tulpenstraße 3 · 35108 Allendorf (Eder) · Deutschland +49 6452 5099960 info@gemedico.com · gemedico.com
GLEAMER
117 Quai de Valmy · 75010 Paris · Frankreich +49 152 58295559 julia.krueger@gleamer.ai · www.gleamer.ai
Idana AG
Ellen-Gottlieb-Straße 19 · 79106 Freiburg · Deutschland +49 761 6006784-0 info@idana.com · www.idana.com
IMAGE Information Systems Europe GmbH Lange Straße 16 · 18055 Rostock · Deutschland +49 381 496582-0 info@image-systems.biz · www.image-systems.biz
InformMe GmbH
Am Kartoffelgarten 14 · 81671 München · Deutschland kontakt@informme.info · home.informme.info
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Konica Minolta · Business Solutions Deutschland GmbH · Healthcare Business Werner-Eckert-Straße 2 · 81829 München · Deutschland +49 89 238875-0 healthcare@konicaminolta.de · www.konicaminolta.de/de-de/healthcare
MedEcon Telemedizin GmbH
Telemedizin GmbH
Gesundheitscampus-Süd 29 · 44801 Bochum · Deutschland +49 234 97836-0 info@medecon-telemedizin.de · www.medecon-telemedizin.de
medavis GmbH
Bannwaldallee 60 · 76185 Karlsruhe · Deutschland +49 721 92910-300 info@medavis.de · www.medavis.de
MEDTRON AG
Hauptstraße 255 · 66128 Saarbrücken · Deutschland +49 681 97017-0 info@medtron.com · www.medtron.com
Neo Q Quality in Imaging GmbH
Oranienburger Straße 4 · 10178 Berlin · Deutschland +49 30 863236440 info@neo-q.de · www.neo-q.de
NEXUS / CHILI GmbH
Friedrich-Ebert-Straße 2 · 69221 Dossenheim · Deutschland +49 6221 18079-10 info@nexus-chili.com · www.nexus-chili.com
Nuance Communications GmbH
Sonnenweg 11b · 52070 Aachen · Deutschland +49 241 8871-0 infogermany@nuance.com · www.nuance.com/de-de/index.html
PEAC (Germany) GmbH
Gertrudenstraße 2 · 20095 Hamburg · Deutschland +49 40 23626-0 zentrale.de@peacsolutions.eu · peacsolutions.eu/de
Philips Healthcare
Röntgenstraße 22 · 22335 Hamburg · Deutschland +49 40 2899-0 healthcare.deutschland@philips.com · www.philips.de/healthcare
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FIRMENÜBERSICHT
PLUM Medical Solutions GmbH
Lange Straße 16 · 18055 Rostock · Deutschland +49 381 496582-80 info@med-tab.com · www.med-tab.com
RA Radiology Advanced GmbH
Schloßstraße 34 · 12163 Berlin · Deutschland +49 30 403664660 office@radiology-advanced.com · www.radiology-advanced.com
RadMedics GmbH
Am Hospital 11 · 34560 Fritzlar · Deutschland +49 5622 71910-0 info@radiologie.net · radmedics.de/2019
Raya Diagnostics GmbH
Mandlstraße 14 · 80802 München · Deutschland +49 89 43780210 contact@raya-diagnostics.com · www.raya-diagnostics.com
reif & möller diagnostic network AG
Gathmannstraße 3 · 66763 Dillingen/Saar · Deutschland +49 6831 6989722 telerad@reif-moeller.de · diagnostic-network-ag.de
Siemens Healthcare GmbH
Henkestraße 127 · 91052 Erlangen · Deutschland +49 9131 84-0 www.healthcare.siemens.de
Telepaxx Medical Data GmbH
Wasserrunzel 5 · 91186 Büchenbach · Deutschland +49 9171 898180 info@telepaxx.de · www.telepaxx.de
VMP GmbH
Robert-Florin-Straße 1 · 46238 Bottrop · Deutschland +49 2041 7758-95 info@vmp-medizintechnik.de · www.vmp-medizintechnik.de
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Das nächste RADIOLOGIE MAGAZIN erscheint am 25. Januar 2024
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sich darauf, wie Radiologinnen und Radiologen bewusst und proaktiv handeln können, während sie ihre Teams und Organisationen durch den Wandel führen. Neben den Modalitäten konzentriert sich ein weiterer Schwerpunkt der Berichterstattung auf den AI Showcase, der auf dem RSNA das Zentrum der bildgebenden KI-Technologie darstellt. Er bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, im AI Theater interessante Präsentationen zu hören, mit Ausstellern in Kontakt zu treten, die innovative technische Lösungen anbieten, und sich Produktdemonstrationen anzusehen.
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Vom 26. bis 30. November 2023 findet mit dem RSNA – der Jahrestagung der Radiological Society of North America – die weltweit größte Industrieausstellung für die Radiologie statt. Mehr als 600 Aussteller werden auf mehr als 35.000 m2 wieder ihre Produkte präsentieren und Neuheiten zeigen. Radiologie Magazin wird fünf Tage lang in Chicago mit Anbietern sprechen, um sich aus erster Hand über neue Modalitäten, Software, Künstliche Intelligenz und Zubehör zu informieren. Das diesjährige Thema „Leading Through Change“ (Führen durch Wandel) konzentriert
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