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Gesundheit neu denken

Reimagining Better Health – eine Studie von GE HealthCare –zeigt Hindernisse für eine menschenwürdigere und flexiblere Gesundheitsversorgung auf

In der Studie Reimagining Better Health zeigt GE HealthCare die Perspektiven und Anforderungen von Patienten und Ärzten auf. Die Studie legt dar, wie Stressfaktoren wie Burnout, Arbeitskräftemangel und Wartelistenmedizin die Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen auf die Probe stellen. Die Teil- nehmer wurden gebeten, Fragen zum Gesundheitssystem basierend auf ihren persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen zu beantworten.

In dieser doppelt verblindeten quantitativen Befragung von 5.500 Patienten und Patientenvertretern sowie 2.000 Ärzten in acht Ländern (Brasilien, China,

Deutschland, Großbritannien, Indien, Neuseeland, Südkorea, USA) wurden Herausforderungen im Gesundheitssystem aufgezeigt. Kombiniert wurde die Umfrage mit qualitativen Befragungen von Ärzten und Patienten zu ihrer Einstellung gegenüber dem aktuellen Gesundheitssystem.

Die unabhängige Stichprobenerhebung fand zwischen August und Oktober 2022 statt. Teilnehmende wurden nach ihrer Meinung befragt, ohne spezifische Technologien oder Anbieter zu nennen.

Reimagining Better Health definiert ein klares Ziel: ein menschlicheres und flexibleres Gesundheitssystem. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse möchte GE HealthCare zu Diskussionen anregen sowie Partnerschaften und Maßnahmen mit Interessengruppen in der gesamten Branche fördern.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Innovationen auch Herausforderungen für Patienten und Ärzte mit sich bringen. Insbesondere wurde festgestellt, dass zu den aktuellen Problemen das Misstrauen gegenüber KI, geringe technologische Interoperabilität im gesamten Gesundheitssystem, Burnout der Belegschaft, fragmentierte Zusammenarbeit in der Versorgung und der Zugang zur Gesundheitsversorgung gehören.

„Mit dem Fortschritt kann es auch zu Spannungen kommen. In einem spezialisierten Bereich wie dem Gesundheitswesen ist das Lösen dieser Spannungen äußerst komplex. Wir wollen einen stärkeren Fokus darauf legen, den Personen zuzuhören, die sich im Zentrum der Gesundheitsversorgung befinden“, so

Peter Arduini, President und CEO von GE HealthCare.

„Reimagining Better Health erinnert uns an die Hindernisse, die noch vor uns liegen, und fordert alle Stakeholder im Gesundheitswesen auf, Innovationen und Lösungen mit Fokus auf den Anforderungen von Patienten und Ärzten zu entwickeln. Gemeinsam können wir diese Erkenntnisse in Maßnahmen umsetzen, um unserer Vision der Zukunft näher zu kommen – einem menschlicheren und flexibleren Gesundheitssystem.“

Die Chancen von Künstlicher Intelligenz  in Verbindung mit geringem Vertrauen

Heute sind KI-Technologien im Gesundheitswesen darauf ausgelegt, die Patientenerfahrung und -ergebnisse zu verbessern, Aufgaben zu automatisie- ren und die Produktivität zu steigern. Die Mehrheit der befragten Ärzte ist der Ansicht, dass KI die klinische Entscheidungsfindung unterstützen kann (61 Prozent), schnellere Gesundheitsmaßnahmen ermöglicht (54 Prozent) und zur Verbesserung der Betriebseffizienz beiträgt (55 Prozent). Die Studie zeigt jedoch auch, dass Misstrauen und Skepsis im Zusammenhang mit KI in medizinischen Umgebungen (ohne Bezug auf bestimmte Produkte) bei allen Stakeholdern vorherrschend sind. So gaben insgesamt nur 42 Prozent der befragten Ärzte an, dass sie den KIDaten vertrauen, in den USA sogar nur 26 Prozent.  Ärzte mit mehr als 16 Jahren Erfahrung sind noch skeptischer gegenüber KI; insgesamt vertrauen nur 33 Prozent auf die Qualität von KI-Daten.

Darüber hinaus sind Ärzte der Ansicht, dass KI zwar dazu beitragen kann, Versorgungsunterschiede zu reduzieren (54 Prozent), das Design der Technologie jedoch auch Vorurteile unterstützt (44 Prozent).

Studienteilnehmer Dr. Guy Lloyd, Kardiologe und Spezialist für diagnostische Bildgebung, unterstreicht die Bedeutung von Führungskräften im Gesundheitswesen, die sich auf zukünftige Veränderungen vorbereiten: „KI wird die Arbeitsweise der Menschen grundlegend verändern“, prognostiziert er.

„In meiner Welt, also der Welt der Bildgebung, werden wir uns von Auswertung und Messung zu Kommunikation und Kontextualisierung bewegen. Die Herausforderung besteht darin, alle davon zu überzeugen.“

Geringes Vertrauen in neue Versorgungsmodelle

Für die befragten Patienten hat eine größere Flexibilität beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für die Zukunft höchste Priorität. Sie ist für sie sogar wichtiger als Technologielösungen, die eine schnellere Erkennung potenzieller Gesundheitsprobleme ermöglichen. Die Umsetzung einer sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung führt in vielen Ländern zu großen Herausforderungen.

So fühlt sich die Hälfte der befragten Ärzte nicht wohl damit, eine klinische Versorgung außerhalb von klassischen klinischen Umgebungen anzubieten. Patienten machen sich auch Sorgen über neue Versorgungsmethoden und fühlen sich nicht allzu wohl damit, Tests zu Hause oder außerhalb der Klinik (62 Prozent) ohne Aufsicht durchzuführen. Darüber hinaus ist es Patienten wichtig, wer sie versorgt. Während die meisten Patienten (67 Prozent) ein hohes Vertrauen in ihren Hausarzt haben, fallen die Ergebnisse des Vertrauensverhältnisses zu anderen medizinischen Fachkräften schlechter aus.

61 Prozent der befragten Ärzte meinen, dass KI die klinische Entscheidungsfindung unterstützen kann, schnellere Gesundheitsmaßnahmen ermöglicht (54 Prozent) und zur Verbesserung der Betriebseffizienz beiträgt (55 Prozent). Misstrauen und Skepsis im Zusammenhang mit KI in medizinischen Umgebungen sind jedoch bei allen Stakeholdern vorhanden.

Konnektivität in einem fragmentierten System

Möglicherweise ist ein Teil dieses Unbehagens hinsichtlich neuer Versorgungsmodelle auf eine geringe technologische Interoperabilität im gesamten Gesundheitssystem zurückzuführen. Lediglich etwas mehr als die Hälfte der Ärzte gibt an, dass die medizinischen Technologien nahtlos ineinandergreifen und einfach und intuitiv zu bedienen sind (51 Prozent bzw. 53 Prozent).

Patienten und Ärzte wünschen sich zwar, dass relevante Daten zur Patientengesundheit über Systeme und Plattformen hinweg verfügbar sind, dies wurde jedoch noch nicht vollständig umgesetzt. 41 Prozent der Ärzte sind nicht davon überzeugt, dass sie zeitnahen Zugriff auf zuverlässige elektronische Patientenakten haben, und etwa ein Drittel der Patienten (35 Prozent) hat Bedenken, dass ihre behandelnden Ärzte keinen Zugriff auf ihre relevanten Gesundheitsdaten haben.

Burnout zieht sich durch die Belegschaften

42 Prozent der befragten Ärzte gab an, aktiv über einen Rückzug aus der Gesundheitsbranche nachzudenken. Darüber hinaus sind 39 Prozent nicht stolz auf ihren Beruf.

In den acht Umfrageländern zählten unzureichende Vergütung und eine schlechte Work-Life-Balance zu den Hauptgründen für Rückzug aus dem Beruf. Darüber hinaus gaben 47 Prozent der Ärzte an, dass sie sich nicht vollständig von der Führungsetage unterstützt fühlen.

Patienten spüren die Auswirkungen, wenn ihre Ärzte unter Burnout leiden. 43 Prozent der Patienten geben an, dass sie sich von den Ärzten nicht gehört fühlen, und weniger als die Hälfte (42 Prozent) gibt an, dass Ärzte sich in ihre persönliche Situation einfühlen können und verstehen, wie sich dies auf die Behandlung auswirkt.

Ein gemeinsames Ziel

99 Prozent der Ärzte gehen davon aus, dass in Zukunft Patienten und medizinische Fachkräfte enger durch Technologielösungen miteinander verbunden sein werden und dass die Patientenversorgung und medizinische Behandlung sowohl innerhalb als auch außerhalb von herkömmlichen klinischen Umgebungen stattfindet, wie z. B. bei Patienten zu Hause. Zudem erwarten sie, dass das Ökosystem des Gesundheitswesens um ein vielfältigeres Spektrum an Mitarbeitern im Gesundheitswesen erweitert wird, von denen es bisher einige noch nicht gibt.

www.gehealthcare.de

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