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Teleradiologie neu definiert

Der einzigartige Tripel-Befunder-Standard von Radiology Advanced setzt neue Maßstäbe. Alle Untersuchungen werden durch zwei Fachärzte für Radiologie befundet, die zudem von KI-Algorithmen unterstützt werden.

Es ist Donnerstag, 2:00 Uhr in der Nacht: Ein schwer verunfallter Patient wird in die Notaufnahme des Klinikums Friedrichshafen – Teil der Medizin Campus Bodensee Kliniken in Baden-Württemberg – eingeliefert. Zur Abklärung der Traumata benötigt der diensthabende Notfallmediziner eine CT-Untersuchung in Form einer sogenannten Polytraumaspirale von „Kopf bis Fuß“ und ordnet diese umgehend im Krankenhaus-Informationssystem (KIS) an. Um diese Uhrzeit landet der Auftrag allerdings nicht in der hauseigenen Abteilung für Radiologie, sondern direkt auf dem Befundarbeitsplatz eines Teleradiologen der Firma Radiology Advanced in Berlin. Dieser bekommt mit dem Untersuchungsauftrag alle relevanten klinischen Angaben zum Fall samt der Labordaten. Vom Teleradiologen wird die Anforderung geprüft, das Untersuchungsprotokoll festgelegt und die rechtfertigende Indikation erteilt. Sämtliche Informationen gelangen in wenigen Sekunden über eine geschützte Datenleitung nach Friedrichshafen zurück.

Der medizinisch-technische Radiologieassistent (MTR) führt nun die CT-Untersuchung durch. Im Anschluss werden die Bilddaten nach Berlin gesendet. Es erfolgt eine umgehende Begutachtung und Befundung der Untersuchung, die innerhalb nur weniger Minuten in der Erstellung eines präzisen fachärztlichen Befundes mündet. Der Patient kann jetzt ohne zeitlichen Verzug fachgerecht versorgt werden.

Unser Gesundheitssystem ist im Stress: Teleradiologie bietet substantielle Lösungen

Fachkräftemangel auf der einen, steigende Untersuchungszahlen und stetig schwindende Zeitressourcen auf der anderen Seite. Diesen Spagat müssen Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen in einer zunehmend angespannten Marktumgebung meistern. In immer mehr Kliniken in Deutschland hat sich daher die Teleradiologie als integraler Bestandteil der Patientenversorgung fest etabliert, vor allem außerhalb der regulären Arbeitszeiten.

Neben der Optimierung der Effizienz und den damit einhergehenden Kosteneinsparungen für die Krankenhäuser, gehören die Sicherstellung der Patientenversorgung durch Kompensation von Personalengpässen und die verbesserte Work-Life-Balance der Mitarbeiter radiologischer Abteilungen zu den Vorzügen der Teleradiologie. Eine professionelle teleradiologische Versorgung, die stabil auf einem hohen Niveau funktioniert, ist allerdings alles andere als Plug-and-Play, sie ist ein komplexer Dienstleistungsprozess.

Wie Radiology Advanced die Teleradiologie neu definiert

Im Jahr 2017, vom Radiologen Dr. med. Ehssan Ghadamgahi gegründet, überzeugt das Berliner Health-Tech-Unternehmen von Beginn an als professioneller Anbieter für Teleradiologie. Markenzeichnen des Dienstleisters sind die hohe medizinische Qualität, die elegant und effektiv in Einklang mit technischen Innovationen gebracht wird.

Zusammen mit seinem Partner Prof. Dr. Dr. med. Martin Maurer, dem ärztlichen Direktor (CMO), und einem Team von rund 45 Mitarbeitern – davon 30 fest angestellte Fachärzte für Radiologie, die in der gesamten Republik verteilt sind – konnte sich das Unternehmen als ärztlich geführter Player für teleradiologische Dienstleistungen in Deutschland etablieren. Die administrativen Zentralstandorte befinden sich in Berlin und München. Stand heute werden Befunde für über 50 Kliniken jeder Größe in allen Bundesländern erstellt – Tendenz weiter steigend.

„Wir bieten unseren Kunden professionelle Teleradiologie nach dem Strahlenschutzgesetz außerhalb der regulären Arbeitszeit, für Kunden mit einer 24/7-Genehmigung auch am Tage sowie zusätzlich bei Bedarf auch die Befundung von Überhängen bzw. spezialisierte Zweitmeinungen an. Ein Personalmangel, auch wenn dieser spontan auftritt, wird durch unser Team kompensiert“, fasst Dr. Ghadamgahi, der seit Tag eins die Geschäftsführung innehat, zusammen.

Fest angestellte Radiologen im permanenten Lernmodus

Das Fundament des Unternehmens bilden sicherlich die ausschließlich fest angestellten Radiologen. „Unsere aktuell 30 Fachärzte haben ein anspruchsvolles Auswahlverfahren durchlaufen. Wir füh- ren unser Team, ähnlich wie dasjenige in einer universitären Einrichtung, mit vorgegebenen Strukturen und standardisierten Prozessen. Jeder Radiologe hat das Niveau eines Oberarztes“, führt CMO Prof. Maurer aus. „Ferner bilden wir unsere Mitarbeiter durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen weiter und garantieren so, dass wir uns auf dem aktuellen fachlichen und wissenschaftlichen Stand der Dinge bewegen“, so der ärztliche Direktor weiter. Dazu hat der Teleradiologie-Dienstleister die sogenannte RA Academy ins Leben gerufen, eine eigene Fortbildungsakademie, die auch Dritten offensteht. Sie bietet den eigenen Radiologen sowie den Mitarbeitern der Kunden CME-zertifizierte Fortbildungskurse zu aktuellen Themen rund um die Radiologie an.

Dr. Ghadamgahi (CEO) und Prof. Dr. Dr. Maurer (CMO) bringen mit Radiology Advanced fachliche Qualität und technische Innovationen effektiv in Einklang und führen die Teleradiologie damit in die Zukunft.

Der Tripel-Befunder-Standard setzt neue Maßstäbe

Jeder Teleradiologe im Unternehmen vollbringt seine Tätigkeit an einem modernen Arbeitsplatz mit implementierter Künstlichen Intelligenz (KI). So ist ein Eckpfeiler der Qualität der Doppel-Befunder-Standard, der eigentlich ein Tripel-Standard ist. „Alle Untersuchungen werden durch zwei Fachärzte für Radiologie befundet, die zusätzlich von ausgewählten KI-Algorithmen unterstützt werden“, erläutert Dr. Ghadamgahi das Modell. Schickt ein Krankenhaus im Nachtdienst Aufnahmen, werden diese von einem Radiologen befundet. Dabei werden seine Präzision und Effizienz durch KI-Module gesteigert. Diese scannen das Bildmaterial und geben dem Facharzt erste Hinweise auf mögliche Auffälligkeiten. Der Radiologe erstellt dann mit seiner Expertise den ausführlichen Befund und schickt ihn an das Krankenhaus zurück. Ab

7:00 Uhr am nächsten Morgen prüft ein weiterer Facharzt alle Befunde aus der Nacht. Orientiert am sogenannten

RADPEER Scoring-System wird der Grad der Übereinstimmung zu dem Originalbefund dokumentiert. Stellt der zweite Radiologe fest, dass eine Befundergän- zung notwendig ist, erstellt er diese und informiert umgehend den Kunden darüber. „Wir leisten uns dieses zeit-, kosten- und personalintensive Vorgehen, weil wir damit nachweislich eine Qualitätssteigerung erreicht haben“, betont Prof. Maurer. „Ergänzt wird dieses Prozedere um regelmäßige interne Case Reviews in der RA Academy. Da werden dann reale Fälle, die außergewöhnlich waren, für alle Radiologen aufgearbeitet – getreu dem Motto: Wir lernen nie aus.

Das All-in-Prinzip für eine nahtlose Integration in den kundenspezifischen Workflow

„Die Akzeptanz teleradiologischer Dienstleistungen steigt bei den Nutzern signifikant, wenn sie diese barrierefrei aus ihren gewohnten Systemen heraus in Anspruch nehmen können. Genau das ermöglichen wir mit unserer nahtlosen Workflow-Integration“, betont Dr. Ghadamgahi. Dabei wird die Teleradiologie-Lösung über HL7-Schnittstellen direkt in das Krankenhaus- oder Radiologie-Informationssystem eingebunden.

Vorteil: Der Arbeitsablauf bleibt für die Klinikärzte immer gleich, egal ob sie die Befunde tagsüber von der internen Radiologie bekommen oder nachts vom

Teleradiologen – sie arbeiten unverändert aus ihrem eigenen RIS oder KIS heraus und bemerken nicht, wenn die Teleradiologie im Einsatz ist. „Wir sind der Überzeugung, dass die nahtlose Integration der Goldstandard jeder modernen Teleradiologie sein sollte. Daher haben wir diese bereits bei rund 75 Prozent unserer Kunden umgesetzt und dabei Schnittstellen zu Systemen von Dedalus HealthCare, medavis, SAP, CGM Medico, Vepro und vielen weiteren Anbietern geschaffen“, so Dr. Ghadamgahi.

Befunde sind dann von maximalem Wert, wenn sie strukturiert UND smart sind

Qualität manifestiert sich auch in der Übersichtlichkeit der produzierten Ergebnisse. Dies gewährleistet das Berliner Unternehmen mit eigenen, standardisierten Textstrukturen, mit denen jeder Befund vom Aufbau stets gleich aussieht, unabhängig davon, wer im Team ihn erstellt hat. Die Berichte sind aber nicht nur strukturiert und standardisiert, sie sind auch smart: Hyperlinks verleihen ihnen eine neue Dimension. Die Hyperlinks, die von den Teleradiologen in der Befund-Beurteilung erstellt werden, verweisen mit nur einem Mausklick direkt auf die relevanten Pathologien mit entsprechenden Markierungen in den jeweiligen Untersuchungssequenzen. Das erspart den Ärzten im Krankenhaus das zeitaufwendige Scrollen durch die gesamte Untersuchung auf der Suche nach der im Befund beschriebenen Auffälligkeit. „Die hierdurch gewonnenen, wertvollen Minuten können direkt in die Weiterbehandlung des Patienten investiert werden“, sagt Prof. Maurer.

High-Tech und IT-Sicherheit als Grundpfeiler

Ein sensibles Thema in der Teleradiologie ist die IT-Sicherheit: einerseits der Daten selbst, andererseits der Datenverbindungen. Beides wird durch eine eigene, modernen IT-Infrastruktur gewährleistet. Der Datenversand erfolgt über gesicherte Verbindungen, die alle Anforderungen des Datenschutzes erfüllen. Die eigene Serverlandschaft wird in zwei Hochsicherheits-Rechenzentren gehostet, die sich physisch an unterschiedlichen Orten befinden. „Mit diesem Aufbau sichern wir eine technisch hohe Verfügbarkeit und reduzieren das Ausfallrisiko auf ein Minimum“, betont Dr. Ghadamgahi. Das Unternehmen verfügt über ein Team spezialisierter IT-Experten. Sie sind nicht nur für die Infrastrukturverwaltung und den technischen Support verantwortlich, sondern widmen sich auch der Entwicklung firmeneigener Softwarelösungen, die viele Aspekte des täglichen Arbeitsablaufs verbessern, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.

Erst Erfahrung macht uns zu wahren Meistern

Nicht zuletzt spielt auch die individuelle Erfahrung eines Teleradiologie-Dienst- leisters eine wichtige Rolle für eine gut funktionierende Zusammenarbeit. Erfahrung nicht nur bei der technischen und operativen Umsetzung, sondern auch in allen anderen Bereichen, die zum Beispiel einer Realisierung vorausgehen: „Wir haben früh gelernt, dass es wichtig ist, sich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den bürokratischen Herausforderungen der einzelnen Bundesländer auseinanderzusetzen“, erläutert Dr. Ghadamgahi. „Wir begleiten unsere Kunden von Stunde eins an und unterstützen mit unserem Onboarding-Team jeden Schritt der Klinik im Prozess der Beantragung der Genehmigung zur Ausübung der Teleradiologie nach dem Strahlenschutzgesetz. Als Full-Service-Provider verstehen wir uns zu jeder Zeit als Partner unserer Kunden, der für alle Belange rund um die Teleradiologie zur Seite steht“, betont der CEO.

Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee profitiert vom Radiology Advanced-Modell

Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee und Radiology Advanced arbeiten bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich in der Teleradiologie zusammen.

Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee bündelt medizinische Leistungen an zwei Standorten. Zur Versorgung der Patienten stehen elf Kom- petenzzentren mit 542 Betten bereit. Jährlich erfolgt hier die Behandlung von mehr als 27.000 stationären Patienten.

„Seit 2020 arbeiten wir mit den Kollegen der Firma Radiology Advanced zusammen und erfreuen uns an der Professionalität des Unternehmens“, berichtet Dr. Rick de Graaf, Chefarzt der Radiologie. „Schon von Beginn an stand uns das Team bei all unseren Wünschen zur Seite. Die Genehmigung war innerhalb kürzester Zeit da. Die nahtlose Integration unserer beiden Standorte funktioniert reibungslos und findet vor allem bei unseren Klinikern hohe Akzeptanz. Die Befunde werden ausnahmslos mit Präzision erstellt und treffen bereits wenige Minuten nach dem Bildversand in optisch gleicher Form bei uns ein. Für uns ist die Zusammenarbeit eine große Bereicherung“, so der Chefarzt.

www.radiology-advanced.com

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