AUS DEM GEMEINDERAT H.-S./APRIL 2021
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Bebauungsplan für ehemaligen Tengelmann-Parkplatz Schon im Juli 2020 ist eine mögliche Bebauung auf dem Gelände des ehemaligen Tengelmann/Edeka direkt am S-Bahnhof vorgestellt worden. Damals hat der Bauausschuss Bedenken bezüglich der Größe der Gebäude, der Überbauung, der Belichtung und den Abständen zum benachbarten (Tengelmann-) Gebäude geäußert. Peter Luedicke ist von der Gemeinde beauftragt, das Grundstück ortsplanerisch so zu gestalten, dass es sich zum einen in die Bebauung in Größe und Höhe einfügt und zum anderen die bestmögliche Lösung für gewerbliche Nutzung und Wohnbebauung ermöglicht. Er hat die damals eingebrachten Vorschläge umgesetzt und Anfang März auf Einladung der Ersten Bürgermeisterin Mindy Konwitschny im Bauausschuss präsentiert. Die beiden Baukörper – ein Punkthaus und ein rechteckiger Gebäuderiegel – entlang der Bahnhofstraße spiegeln die Bebauung auf der östlichen Seite der Schranke wider. Dabei hat sich schnell gezeigt, dass nicht das Punkthaus direkt an den S-Bahn-Gleisen das Problem ist, sondern das massive Erscheinungsbild des rechteckigen, etwa 33 Meter langen Gebäudes. Obwohl es schon weiter vom Fußgängerweg in das Grundstück versetzt worden ist, scheint es für einige Bauausschuss-Mitglieder zu massiv. Zugunsten einer Begrünung ist das Gebäude im Vergleich zur ersten Planung gekürzt worden, was aber auf den gezeigten Plänen nicht die Zustimmung des ganzen Gremiums hervorgerufen hat. Andrea Hanisch (UB) hat angeregt, bei einem Vor-Ort-Termin die Relationen zu bewerten. Strittig ist auch der Bau einer Unterführung gewesen, die etwa von der Einmündung Am Grenzweg unter die Bahnhofstraße zur beste-
henden Fußgängerunterführung auf der westlichen Seite der Bahnlinie führen müsste. Diese solle unterirdisch mit der schon bestehenden Unterführung am Bahnhof zusammengeschlossen werden. Größtes Hindernis für eine Zustimmung aus dem Gremium ist die Barrierefreiheit gewesen, die bei einer Unterführung mit Treppen nicht vorhanden sein kann. Erste Bürgermeisterin Mindy Konwitschny hat auch auf die enormen Kosten verwiesen, die eine Unterführung verursachen würde. Man müsse mit mindestens 500.000 Euro rechnen, die Grundstücke müssten dafür noch zusätzlich erworben werden. Diese Idee wird im Gremium nicht weiterverfolgt. Rupert Franke (SPD) hat auch Umweltaspekte in den Bebauungsplan eingebracht und speziell auf die Lichtverschmutzung aufmerksam gemacht. Die entsprechenden Vorgaben werden in den Bebauungsplan aufgenommen. Auch die Fassadenbegrünung, die nicht bodenverwurzelt sein muss, wird in den Bebauungsplan als Möglichkeit der zusätzlichen Begrünung aufgenommen. Alle Ideen und Bedenken während der Diskussion werden vom Planer in die nächste Präsentation eingebaut. Das Gremium hat an diesem Abend den Bebauungsplan mit den einzuarbeitenden Zusätzen gebilligt und somit den nächsten Verfahrensschritt angestoßen. Die öffentliche Beteiligung wird, so die Erste Bürgermeisterin, aus der Bürgerschaft noch einige Anregungen bringen, die die Planung ergänzen. Der zeitliche Rahmen, der durch die Veränderungssperre bis September 2021 besteht und gegebenenfalls noch um ein Jahr verlängert werden kann, wird mit diesem Vorgehen eingehalten. gmv