ortschronik H.-S./September 2012
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Bernhard Geissler sen. erzählt Von unserem Mitbürger Bernhard Geißler sind uns einige, meist unterhaltsame Erzählungen aus der jüngeren Vergangenheit unserer Gemeinde bekannt, die wegen ihrer Originalität auch Eingang in die Ortschronik gefunden haben. Nun hat er mir wieder eine Geschichte geliefert, die sicher zur allgemeinen Erheiterung beitragen kann: Die wahre Geschichte eines Hochstaplers und Nesträubers Nach wahrheitsgetreuen Erzählungen von Otto Bals, Alois Guggenberger, Lisbeth Guggenberger (Köchin beim Baron v. Pescatore) und Anna Geißler (Barongesinde). Der verkrachte Apothekersohn Adolf Strober war ein stets elegant gekleideter Mann mit Melonenhut und weißem Stehkragen. Er
besuchte hin und wieder den Höhenkirchner Baron und Rittmeister Dominik von Pescatore und war beim Herrn Baron wegen seiner exzellenten Umgangsformen sehr angesehen. Er sprach mit Herrn Baron stets in dritter Person. Der arbeitsscheue Strober hatte keinerlei Einkünfte und war stets pleite. Trotzdem logierte er ohne Skrupel beim Alten Wirt in Höhenkirchen. Um jeden Zweifel an seinen finanziellen Möglichkeiten auszuräumen, schrieb er vor seiner Ankunft in Höhenkirchen einen postlagernd an ihn selbst adressierten Brief. Hatte diesen dann glaubwürdig den Stammtischbrüdern und der Wirtin Frau Bals vorgelesen: „Lieber Adolf sende mir wieder einen Waggon mit deiner hervorragenden Braugerste, wie schon einige Male erhalten. Im voraus vielen Dank: August Zehetmeier, Brauereibesitzer zu Aying.“ Strobers Reaktion darauhin nach