noviteds News aus Silvaplana, Champfèr und Surlej. MÄrz 2012.
© Gemeinde Silvaplana
© Bündner Kantonaler Schwingerverband
Die «Bösen» kommen Das Engadin wird diesen Sommer zum Schwingermekka: Am 24. Juni treffen 190 Schwinger am 117. Nordostschweizer Schwingfest in Silvaplana aufeinander. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, das Interesse ist gross. Grund genug, einen näheren Blick auf den Schweizer Nationalsport Schwingen zu werfen. Stäubendes Sägemehl, schwitzende Kolosse, harte Duelle, Tradition, Begeisterung – dies und vieles mehr zeichnet Schwingen aus. Diese Schweizer Nationalsportart gehört zur Identität, zum Bild unseres Landes – wie dies auch Schokolade, Käse, Uhren, die Alpen und Taschenmesser tun. Das war nicht immer so: Im 16. und 17. Jahrhundert verordnete die Kirche diverse Schwingverbote. Erst 1805, als das erste Alphirtenfest zu Unspunnen stattfand, bekam der Schwingsport wieder neuen Aufschwung. Die Schwingfeste sollten zum Schwei-
noviteds – marz 2012
zerischen Nationalbewusstsein beitragen. Das tun sie heute noch, ja sogar mit zunehmendem Erfolg – denn in den letzten Jahren hat Schwingen an Beliebtheit gewonnen. Dieser ehemalige Bauernsport hat einen grossen Rückhalt in der Gesellschaft, Schwingerkönige sind national bekannt und geniessen Kultstatus. Trotzdem ist Schwingen eine geheimnisvolle Sportart geblieben, die eine ganz spezielle Seele und Faszination besitzt. Das hat jüngst auch Komiker Beat Schlatter dazu bewegt, mit seinem Film «Hoselupf – oder wie man ein Böser wird» eine dokumentarische Hommage an den Schweizer Nationalsport Nummer Eins zu drehen. Am 24. Juni erhalten alle Engadiner beim 117. Nordostschweizer Schwingfest in Silvaplana die Möglichkeit, quasi vor der Haustür in diese Sportart einzutauchen. Damit alle mitreden können, haben wir nachfolgend das Wichtigste übers Schwingen zusammengefasst.