Restaurant
Café Bar Kafisatz und Alltag, Markus und Christian Oklé, Rahel und Kaspar Geiser, Winterthur
Ein Konzept, zwei Lokalitäten Untertags ein Café und am Abend eine Bar. Der Kafisatz und das Alltag in Winterthur schaffen den Übergang nahtlos.
Christine Bachmann
Markus Oklé ist Gründungsmitglied der beiden Gastronomiebetriebe und zieht die Fäden im Hintergrund.
gekommene Troika aber den Vorstellungen der vier Freunde entsprach, mussten sie rund 300 000 Franken in die Infrastruktur investieren. «Das ist in etwa die gleiche Summe, die wir zwei Jahre zuvor in den Kafisatz investiert haben.»
War der Kafisatz zu Beginn noch ein Projekt, das die vier Gründungsmitglieder neben ihren ursprünglich gastgewerbsfremden Berufen führten, stiegen sie mit der Übernahme des zweiten Lokals, dem Alltag, ganz in die Gastronomie ein. «Mit dem ehemaligen Café Troika in Winterthur haben wir die perfekte Ergänzung zum Kafisatz gefunden», erzählt Oklé. Bis das in die Jahre
Einkauf koordinieren und uns bei Engpässen auch mal gegenseitig aushelfen», bringt es der Geschäftsführer auf den Punkt. Zudem könne die Küche des Alltags für die Zubereitung der Speisen beider Lokale genutzt werden – das Kafisatz hat keine eigene Küche. «Da wir eine eher kleine Karte führen, ist das Liefern vom Alltag in den Kafisatz gut möglich.» Angeboten werden Kuchen, Focaccias, Salate, Suppen und Sandwiches. «Wir haben uns bewusst für ein kleines, aber solides Angebot entschieden, welches wir täglich in unserer Küche zubereiten können», erklärt Markus Oklé.
Heute haben beide Café-Bars zwar ihren ganz eigenen Charakter, aber dieselbe Karte. «Sprich, wir haben ein Konzept und ein Angebot, das wir in zwei Lokalitäten anbieten.» Der Vorteil dabei: «Wir können den
Die Kennzahlen im Vergleich Kafisatz/Alltag
Branchenspiegel
Anzahl Mitarbeitende Kafisatz Anzahl Mitarbeitende Alltag
24 15
}
Rund 217300 Arbeitnehmende arbeiten gemäss BFS im Gastgewerbe.
28,0% 8,2%
Mineralwasser 16,0% 7,8% Durchschitt Kafisatz und Alltag
25,0% 17,2%
Spirituosen
Branchenspiegel
22,0%
1,6% Essen
9,0% 64,0%
0
10
20
30
40
50
60
70
QUELLE: BRANCHENSPIEGEL / GRAFIK: O. KREJCI
Bier/Wein
Unterstützung erhalten die Quereinsteiger von Profis aus der Gastronomie wie auch von Studenten. «Insgesamt beschäftigen wir 39 Mitarbeitende, 24 im Kafisatz und 15 im Alltag. Beide Lokale sind durchgehend geöffnet. «Beim Alltag ist das seit der Eröffnung so, beim Kafisatz haben wir die Öffnungszeiten auf vielseitigen Wunsch angepasst», erkärt Oklé. Die Gäste der beiden Lokalitäten reichen vom Seniorenkränzchen, zur Mutter mit Kleinkind bis hin zum Nachtschwärmer. Die Gäste würden neben den 40 verschiedenen Kaffeevarianten sowie 15 Tees auch das breite Zeitungsund Zeitschriften-Angebot schätzen. «Wir haben rund 50 Titel. Das ist zwar eine happige Investition, wird aber sehr geschätzt», betont er.
Ebenfalls hoch im Kurs liege das gratis W-LAN sowie die zwei iPads, die den Gästen zur Verfügung stehen. Angesprochen auf die wachsenden Mitbewerber auf dem Platz Winterthur meint Gastgeber Oklé: «Klar, das Angebot an Cafés und Bars hat in den letzten Jahren zugenommen. Genauso zugenommen hat aber auch die Regulierungswut der Behörden und das belastet weitaus mehr.» Er streift damit das leidige Thema Garten- und Terrassenbestuhlung in Winterthur. «Vorschriften und Verbote sind einfach schade, da geht die Vielfalt verloren.» Weniger Mühe hingegen hat er mit dem Rauchverbot in seinen Lokalen. «Wir haben das Glück, dass die Gäste vor den Lokalen unter den Arkaden rauchen können. Und da wir im Kafisatz von Anfang an ohnehin halb Raucher-, halb Nichtraucherlokal waren, war der Wechsel gar www.kafisatz.ch nicht so gross.»
La journée, un café. La nuit, un bar. Le Kaffeesatz et le Alltag à Winterthour passent sans transition d’une offre à l’autre. Un changement de scène qui, grâce à la carte, aux effets de lumière, à la musique et au personnel, réussit aux quatre directeurs: Markus et Christian Oklé, Rahel et Kaspar Geiser.
Index als witzige Spielerei mit wenig Aussagekraft
Das hält die Buchungsplattform ho-
tels.com nicht davon ab, jährlich einen Club-Sandwich Index zu publizieren. Vor wenigen Tagen löste Genf die französische Metropole Paris als teuerste Club-Sandwich-Stadt der Welt ab. Gemäss der Studie kostet das Sandwich in Genf im Durch-
Namen von Restaurants lassen Raum für Interpretationen – im Positiven wie im Negativen. Beispielsweise «Nöggis Bierhanä» in Neschwil werde von potenziellen Gästen und insbesondere Frauen mit einem Spunten assoziiert. Seit mehreren Jahren beschäftigen sich deshalb Bruno «Nöggi» und Monica Neuenschwander mit einer Namensänderung. Nun setzen sie auf die Mithilfe der Bevölkerung, indem sie im lokalen Mitteilungsblatt einen Aufruf machten. Bis Ende Monat nehmen die Gastgeber Vorschläge entgegen, 50 seien bereits eingegangen. Im September werde der neue Name feierlich enthüllt.
schnitt 29,14 Schweizer Franken (siehe Grafik). Während der Preis in Paris innerhalb eines Jahres um umgerechnet drei Franken sank, reduzierte er sich in Genf um 11 Rappen. Somit verzeichnet auch die Schweiz tiefere Preise, allerdings dank der stärkeren Wirtschaft weniger sinkend wie die Vergleichszahlen weltweit. Weit mehr bekannt ist der Big-MacIndex, den die britische Wochenzeitschrift «The Economist» im Jahre 1986 erstmals veröffentliche. Auch hier wird ein vermeintlich gleiches
Produkt in inländischer Währung erhoben und anschliessend mit den offiziellen Wechselkursen verglichen. Das Resultat ist eine vermeintliche Über- oder Unterbewertung einer Währung. Währungen von Ländern mit strengen Tierschutzvorschriften erscheinen besonders überbewertet. Doch auch Devisenspekulationen und Zinsdifferenzen verfälschen den einen wie den anderen Index. Die Aussagekraft bleibt begrenzt, und bietet höchstens eine grobe Einschätzung. mmo
Während die Gäste des Badrutt’s Palace Hotels in St. Moritz den Beginn der Sommersaison geniessen, wird im Hintergrund gross umgebaut. Die seit Jahrzehnten leer stehende Tennishalle soll auf die übernächste Wintersaison 14/15 einem neuen, öffentlichen Restaurant Platz machen. Bereits gab es viele Ideen für den hohen und weiten Raum, in dem sich in den 1960er Jahren der King’s Club befand. Zwischenzeitlich diente er als hoteleigenes Lager für Mobilien und verschiedene Artikel. Nobu soll das neue Restaurant heissen, japanische und peruanische Gerichte stehen auf der Karte. Die Gäste geniessen in gediegenem Ambiente, mit Blick durch ein gläsernes Dach auf den St. Moritzer Nachthimmel. Neben der Tennishalle erfährt auch der fünfte Stock im historischen Hotelteil eine Auffrischung: renovierte Hitchcock-Suite und Doppelzimmer umgebaut dank Verbindungstüren zu Familienzimmern und Suiten.
Einsprachen behindern die Pilatus-Bahnen
EN BREF
Genf ist die vermeintlich teuerste Stadt weltweit – wenn man dem Club-Sandwich-Index Glauben schenkt
Es heisst, dass an jeder Hotelbar auf der Welt ein Club-Sandwich bestellt werden könne. Dem ist bei weitem nicht so, nicht einmal alle Bars der Schweizer Business Hotels können zu nachtspäter Stunde ein ClubSandwich herzaubern.
Die Zeit ist reif für einen neuen Namen
Essen in der alten Tennishalle
C. BACHMANN
«2001 haben mein Bruder Christian und ich zusammen mit einem Freund eine Ladenlokalität für eine Bar gesucht. Beim Besichtigungstermin trafen wir auf eine alte Bekannte, Rahel Geiser, die ihrerseits ein Tagescafé eröffnen wollte. Darauf meinte der Vermieter kurzerhand: ‹Tut euch doch zusammen›.» Dass aus einem spontanen Zusammenschluss von vier Quereinsteigern letztlich eine Erfolgsgeschichte auf dem Platz Winterthur geworden ist, hat viel mit dieser Fusion zu tun. «Wir haben den Spagat geschafft, am Tag ein Café und am Abend eine Bar zu sein – und das nahtlos», erzählt Markus Oklé. Ein Szenenwechsel, der dank eigener Karte, Lichteffekte, Musik und Personal gelingt.
Kaffee/Tee
5
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Der Index in der Schweiz 29,14 CHF 28,35 CHF 27,90 CHF 27,06 CHF 26,87 CHF 26,56 CHF 25,84 CHF 25,75 CHF 24,71 CHF 21,66 CHF
Genf Basel Lausanne Montreux Luzern Lugano Bern Grindelwald Zürich Zermatt
Ein Club-Sandwich ist ein ToastTurm mit Pouletbrüstchen, Spiegelei, Gurke und viel Mayonnaise.
Seit April sollten die Bauarbeiten auf der Fräkmüntegg im Gange sein. Die Pilatus-Bahnen wollen dort das bestehende Restaurant abbrechen. Dieses soll einem Neubau weichen, wofür die Pilatus-Bahnen vier Millionen Franken investieren. Eigentlich sollte das neue Restaurant im Dezember 2013 eröffnen, doch der Termin ist nicht mehr einzuhalten. Einsprachen behindern das Projekt. Gemäss der Neuen Luzerner Zeitung liege seit einigen Tagen die Baubewilligung vor «– ohne jegliche Auflagen», doch noch läuft die 20-tägige Frist, in der Einsprecher noch die Baubewilligung anfechten könnten. Als Fallstrick könnte sich ein alter Kaufvertrag aus dem Jahr 1955 erweisen, der auf Fräkmüntegg «keine festen Einrichtungen oder Bauten zu Restaurationszwecken» erlaubt. Eine ausserordentlichen Genossengemeinde der Korporation Hergiswil muss über den Antrag abstimmen, dieses Recht auf dem Rechtsweg durchzusetzen. Doch einzig die geplante Terrasse des neuen Restaurants steht auf der Parzelle der Korporation Hergiswil. Der Genossenrat lehnt die www.pilatus.ch Anträge ab.