Nr. 22 | 30. Mai 2014 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21584 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Regionaldirektorenkonferenz
Delegiertenversammlung
Roland Alder
Die Regionaldirektorenkonferenz RDK ist im Schweizer Tourismus ein wichtiges Gremium mit grosser Tradition. Doch juristisch organisiert war die RDK bislang nicht. 7
Mitte Juni findet in Flims die ordentliche Delegiertenversammlung von GastroSuisse statt. Sie bringt eine Zäsur, bestimmt sie doch die Nachfolge von Klaus Kßnzli, der nach zwÜlf Jahren als Präsident zurßcktritt. 18 & 19
Erst sollte er Lehrer werden, dann machte er eine Banklehre, wechselte aber bald zur Polizei, durchlief dort verschiedene Chargen – und ßbernahm einen Nachtclub. 20
IN DIESER AUSGABE
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Die Suppe auslÜffeln Vor allem die Sonntagspresse hat in den letzten Wochen ein unappetitliches Sßppchen hochgekocht. Verschiedenste Komponenten zu mangelnder Hygiene in heimischen Restaurants wurden zusammengebraut und lustvoll dem angewiderten Publikum serviert. Inzwischen ist die Sache nicht mehr so heiss, und kßhl präsentiert GastroJournal die Bilanz von 6079 Hygienekontrollen im Kanton Zßrich – ganze 0,2 Prozent zeitigten schwere Mängel. 3
WĂœRZBISSEN
Was verbindet und was trennt
Die Elefanten im Porzellanladen Das RĂźckgrat der Schweizer Gastronomie bilden kleingewerbliche Betriebe, in denen zumeist Paare die betriebliche Verantwortung teilen und tragen. Ăœberdies gibt es in der Schweiz teilweise seit Generationen gastgewerbliche Unternehmerfamilien – Candrian, Bindella oder Kramer sind diesbezĂźglich klingende Namen. In diesem Umfeld, das von gastgewerblichen Unternehmen der Grossverteiler abgerundet wird, haben es internationale gastronomische Kettenbetriebe Ăźberaus schwer. 5
Die Arbeitstagung ßber Ferien In Lausanne hat sich Anfang Woche unter der Schirmherrschaft von Schweiz Tourismus die Tourismusbranche zum Ferientag getroffen. Der Zeitgeist diktierte die Schwerpunkte: das Zurßckgewinnen der europäischen Gäste und die Wiederentdeckung des Tourens stehen auf der Themenliste, desgleichen modernes Destinationsmanagement oder die Bewerbung des kommenden Jubiläumswinters. 7
So ungefähr vielleicht doch bei den Besten Bestenlisten sind gerade im Gastgewerbe und in der Hotellerie reine Glßcksspiele. Die Chance, ßberhaupt darauf zu erscheinen, sind etwa so gross wie bei einem Sechser im Lotto. Das ist tragisch, werden sie doch von den Gästen ßberaus ernst genommen. Matthias Nold
Es muss wieder einmal gesagt sein: Bestenlisten sind reine GlĂźckssache. Seien das nun die ÂŤbesten 50 Restaurants der WeltÂť oder ÂŤdie 150 besten Hotels der SchweizÂť, welche die Sonntagszeitung kommendes Wochenende bekannt geben wird. Jeder Blog fĂźhrt ja heutzutage eine Bestenliste; die haben derzeit sozusagen Konjunktur. Und sie haben
alle etwas gemeinsam: Die Kriterien sind uneindeutig, werden selten bis nie bekannt gegeben und sind mehr als subjektiv. Wer warum Bester ist, weiss niemand so recht. Auf der Liste der besten 50 Restaurants der Welt figuriert gerade einmal ein einziger Betrieb aus der Schweiz – und auch der nur ganz knapp auf Platz 42. Dafßr gewinnt regel-
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mässig das Noma aus Dänemark – und das trotz einem Lebensmittelvorfall: Gäste hatten sich dort den Magen verdorben. Hierzulande wßrde schon lange eine BoulevardZeitung nach einem HygienePranger schreien. Warum das Noma in den letzten vier Jahren drei Mal auf Platz eins gelandet ist, weiss niemand so genau – wohl nicht einmal die
Juroren. Auch das Hotelrating der Sonntagszeitung ist recht undurchsichtig und seit Jahren nur von einer einzigen Person abhängig. Dass diese Person alleine alle 150 Betriebe Jahr um Jahr getestet haben soll – und viele andere dazu – ist mehr als fragwßrdig. So bleibt von all den Rankings nur noch eines: 2 Werbeeffekte. Schade.
Kettenhotel ist ein unschÜnes Wort und fßhrt dazu, dass das Image dieser Betriebe leidet. Besser wäre hier das Wort Markenhotel, da die Kosten wie auch die Leistungen ßber alle Hotels dieser Marke bekannt sind. Im Gegensatz dazu stehen die Privathotels, die grosses Ansehen geniessen und individuell gefßhrt werden. Worin liegt nun aber der konkrete Unterschied? In der Dienstleistung nicht, denn beide orientieren sich am Gast. Einen grossen Unterschied sehe ich jedoch in der Immobilienbewirtschaftung. Ist bei der Markenhotellerie eine Trennung zwischen Immobilie und Betrieb ersichtlich, ist dies bei der Privathotellerie weitgehend noch finanziell zusammenhängend. Die Markenhotels kÜnnen sich somit auf ihr Kerngeschäft Dienstleistung fokussieren, während die Privathotels ßber das Geschäft auch die Immobilie finanzieren mßssen, was weniger Spielraum bei Erneuerungen lässt. Am Ende trennt einiges. Was verbindet: In beiden Betrieben arbeiten Menschen. Markus Conzelmann Radisson Blu Hotel, Luzern wuerze@gastrojournal.ch
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