Nr. 14 | 3. April 2014 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21584 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Gastronomisches Anliegen
Gastronomische Spezialität
Marionna Casutt
Die Volksinitiative ÂŤFĂźr faire LĂśhneÂť heizt die GemĂźter an. Insbesondere das Gastgewerbe wehrt sich rechtens gegen eine Annahme. Ein Politikum. 3 & 18
Muffins und Cupcakes sind ihre Spezialität. Ines Schnyder fßhrt das erste Cupcake-CafÊ im Kanton Graubßnden. Direkt an einer Postautohaltestelle beheimatet, kann sie auf Laufkundschaft zählen. Eine Versuchung. 5
Mit dem Bau des Hotels Steinbock Vals hat sich Gastgeberin Marionna Casutt einen Traum erfßllt – Unterstßtzung erhielt sie durch die SGH. Eine Zusammenarbeit. 7
IN DIESER AUSGABE
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Von der Veränderung GehÜrten frßher die Wirte zu den prägenden gesellschaftspolitischen Kräften, sind es heute die Lobbys, die Massenmedien sowie die Grosskonzerne. Dieser Wandel hat die zentrale gesellschaftliche Position sowie die Funktion des Gastgewerbes geschwächt und verändert. Von der Macht der schwarzen Schwäne. 8
WĂœRZBISSEN
Keiner zu klein, ein Hotelier zu sein Immer häufiger werden bei uns in Mehrfamilienhäusern Bed and Breakfast oder Ferienwohnungen gebaut. Auch Ăœbernachten im Stroh erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Wie so manches im Leben hat auch diese Entwicklung eine Schattenseite fĂźr das bestehende Gewerbe. Durch die viel einfacheren Serviceleistungen sowie lockereren Vorschriften punkto Hygiene, Brandschutz, Notfallalarm kann praktisch jeder seine nichtbenĂśtigten Zimmer einfach per Internet freischalten. Hinzu kommen weitere Onlineportale, die eine Ăœbernachtung mit oder ohne Familienanschluss anbieten. All diese Faktoren bewegen uns Gastgeber jeden Tag, neue Ideen umzusetzen oder anzudenken. Leider werden viele Ideen an denkmalgeschĂźtzten, nachbarschaftlichen oder gesetzlichen HĂźrden im Keim erstickt – und falls nicht so, wird eine Initiative oder ein politischer Vorstoss dagegen unternommen. Deshalb muss sich jeder engagieren, die unternehmerische Freiheit zu unterstĂźtzen.
Von den Herausforderungen Seit 2006 die Universität St. Gallen eine Tourismusstrategie fßr die Kraftwerke Oberhasli festlegte, macht man dort nicht mehr nur Strom, sondern auch Tourismus. Dennoch ist der Tourismus der Kraftwerke nicht unumstritten. Von den grossen Herausforderungen des Konzerns. 9
Von den neuen EigentĂźmern Philipp Hildebrand, AndrĂŠ LĂźthi sowie Stefan Linder haben neu ihre Finger mit im Spiel rund um die Resorts Blausee im Kandertal und auf der St. Petersinsel am Bielersee. Sie wollen gemeinsam mit Max Lienhard das Resort exklusiver positionieren. Vom schillernden Schweizer Engagement im Schweizer Tourismus. 9
Von der Kunst des Sabreurs Fßr ihn ist Kellner der schÜnste Beruf der Welt – Gilles Kellerhals. Der Herr und Meister im Atelier Cuisine des Best Western Hotels Storchen in SchÜnenwerd und MaÎtre in demselben hat das Gastgewerbe im Blut. Von einem leidenschaftlichen Sabreur, der mit Eleganz Champagnerflaschen kÜpft. 20
Hochgelobt in der Sackgasse gelandet Unternehmer unterscheiden sich von Unterlassern darin, dass sie etwas unternehmen, etwas tun. So einer ist Hanspeter Schneider. Seine Vision: ein Netz der historischen Kulturwege der Schweiz. Doch Visionen brauchen Geld – und scheitern auch daran. Matthias Nold
Es steckt viel Herzblut in Via Storia. Das Routennetz der historischen Routen der Schweiz ist nicht einfach ein Projekt, von irgendwelchen Studierten ersonnen und mit Bundesgeld finanziert: Es ist im Kopf von Hanspeter Schneider entstanden und an vielen Klippen vorbeigeschifft. Schneider hat viele Kämpfe ausgefochten, musste sich
teilweise laut GehĂśr verschaffen, damit die Touristiker dieses Landes hĂśrten. Nun, da zumindest Schweiz Tourismus zuhĂśrt, steht seine Betreibergesellschaft des Routennetzes vor dem Aus. Weil die Schweiz voll ist mit KantĂśnligeistern, sprich Partikularinteressen, fehlte es schlicht an Geldgebern. Kurz gesagt: Alle lobten die Idee, keiner wollte dafĂźr
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etwas zahlen. Die Via Storia AG landete letzten Montag in der Sackgasse. Das erinnert an die Probleme, welche die gesamte Branche hat: Es gibt viele tolle Hotel-Ideen und gute Restaurants. Die Banker und andere, wie die SGH, gehen gerne essen und schlafen – ihnen gefallen die Betriebe. Doch Kredite sprechen dafßr wollen sie am Ende nicht.
Thomas DĂźbendorfer Hotel Bellevue, Interlaken wuerze@gastrojournal.ch
Während bei Via Storia die Einzelinteresschen drßckten, heisst es bei mäzenlosen Projekten des Gastgewerbes jeweils, das Risiko sei zu hoch. Hßben wie drßben steckt dann (oft) Privatgeld, eigenes Geld im Projekt, denn man glaubt daran – mit ganzem Herzen. Und verliert am Ende viel, vielleicht sogar alles.
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