Nr. 10 | 9. MĂ€rz 2017 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20â736 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂŒrich Offizielle Wochenzeitung fĂŒr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Pirmin Bischof
Heinz Brand
Daniel Borner
Der Solothurner StĂ€nderat Pirmin Bischof möchte, dass Internet-Plattformen den Beherbergern nicht Preise diktieren dĂŒrfen. Der StĂ€nderat folgte Bischof â und zwar gegen den Willen des Bundesrates. 2
Der BĂŒndner Nationalrat Heinz Brand hat es fast Âgeschafft, die ĂŒberfĂ€llige Reduktion des Mehrwertsteuersatzes fĂŒrs Gastgewerbe auf die Schiene zu bringen. Es fehlte nur an den Tourismusvertretern. 9
Mit dem Thurgauer Daniel Borner hat GastroSuisse einen Direktor gewĂ€hlt, der Erfahrung in der zielgerichteten FĂŒhrung heterogener Gruppen und gewerblicher VerbĂ€nde hat. 20
IN DIESER AUSGABE
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Was unter dem Schnee liegt Ostern steht heuer erst Mitte April im Kalender, die Sportferienzeit ist fast vorbei und die Wintersaison mithin auch beinahe. Die Bilanz wird nicht erfreulich ausfallen, obschon auf etlichen Ebenen viel getan wird, um die AttraktivitĂ€t von Wintersport neu zu beleben. Eine Ebene ist die «Schneesportinitiative», die vorab Schulen wieder fĂŒr Wintersportlager begeistern will. Der Erfolg hĂ€lt sich jedoch in Grenzen, was auch damit zu tun hat, dass es mit Begeisterung allein nicht getan ist. 3
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GASTROSUISSE
Branchenvertreter gegen die Branche
Was hinter dem Hin und Her steckt Die Pendelbewegung gibt es in vielen WertschöpfungsÂketten, bei denen verschiedene Branchen ineinandergreifen: Einmal schwingt das Pendel hin zur Trennung der Branchen, wenn etwa Reisekonzerne Hotels verkaufen. Dann wieder schwingt das Pendel zur Integration, wenn etwa Einkaufsgesellschaften gegrĂŒndet werden. Eine gastgewerbliche Standortbestimmung. 5
Was das Digitale aufdeckt Ende der 1980er Jahre taten sich unter anderem Gastgewerbe, Tourismus und Kommunikation zusammen und versuchten mit dem Projekt «Swissline», eine digitale Plattform zu entwickeln. RĂŒckblickend war man viel zu frĂŒh dran und wurde von den Entwicklungen ĂŒberrollt. Doch immerhin resultierten strategische Vorteile, die sich etwa beim technologischen Vorsprung von Schweiz Tourismus eine Weile zeigten. Weitgehend erfolglos jedoch blieb die Absicht, die Basis fĂŒr die Digitalisierung zu gewinnen. Es ist noch nicht zu spĂ€t. 7
Der Goldene Koch ist heuer eine Frau Elodie Manesse heisst der Goldene Koch 2017 von Kadi. Ăberreicht wurde ihr die TrophĂ€e vom amtierenden Goldenen Koch Filipe Fonseca Pinheiro, was schöne Erinnerungen weckte. Es ist zwei Jahre her, seit Elodie damals als seine Commis bereits auf der BĂŒhne stand und den Sieg feierte. Marco Moser
In den letzten Jahren dominierten die Köche des HÎtel de Ville in Crissier die Landschaft der Schweizer Koch-Wettbewerbe: zuerst mit Franck Giovannini, daraufhin mit Filipe Fonseca Pinheiro und nun mit der ehemaligen Mitarbeiterin und einstigen Commis Elodie Manesse. Aktuell
arbeitet sie im Restaurant Vieux-Bois an der Ecole HĂŽteliĂšre de GenĂšve, eine der beiden ÂHotelfachschulen von GastroSuisse. Doch die Dominanz eines der besten Restaurants der Welt beginnt zu schwinden. Elodie wurde noch im HĂŽtel de Ville in Crissier geformt und geprĂ€gt, doch den Fein-
schliff hat sie sich selber und Âausserhalb von Crissier gegeben. Ebenso zeigt das weitere Kandidatenfeld, dass nach den Jahren der Dominanz des HĂŽtel de Ville in Crissier nun die Basis der Teilnehmenden an Koch-Wettbewerben wieder breiter werden kann. Denn der zweitplatzierte Florian Bettschen vom Con-
gress Hotel Seepark in Thun verdiente sich in der Schweizer Kochnationalmannschaft seine Sporen ab, ebenso der drittplatzierte Soho Sumiya vom UniversitĂ€tsspital Basel, der ebenfalls in der Kochnati Erfahrungen sammelte. Offenbar zeichnet sich eine neue Ăra ab. 2
Fotos Seite 19
Eines der ersten GeschĂ€fte der aktuellen Session im Bundeshaus war eine Motion des BĂŒndner Nationalrates Heinz Brand: Er forderte einen reduzierten Mehrwertsteuersatz fĂŒr Hotellerie und Gastronomie â Ă€hnlich wie in fast ganz Europa, Ă€hnlich wie die erste Volksinitiative von GastroSuisse oder wie ein Vorstoss des frĂŒheren StĂ€nderates Hans Hess, den Bundesrat und StĂ€nderat einst befĂŒrwortet hatten. Jetzt jedoch sagte der Nationalrat mit 97 zu 89 Stimmen ziemlich knapp Nein. Höchst bedenklich daran ist, dass der reduzierte Satz problemlos angenommen worden wĂ€re, wenn die Vertreter der TourismusverbĂ€nde und der Tourismuskantone hinter dem Anliegen gestanden hĂ€tten. Das sollte eine SelbstverstĂ€ndlichkeit sein, zumal in dieser Sache ohnehin das Stimmvolk das letzte Wort hat. Aber offenbar verkennen diese Volksvertreter die Lage, oder sie nehmen andere Interessen wahr â schauen Sie selbst, wer wie entschieden hat: bit.ly/mwstGS. Casimir Platzer PrĂ€sident GastroSuisse
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Eidg. Volksinitiative
STOP DER HOCHPREISINSEL
FĂR
FAIRE PREISE
www.fair-preis-initiative.ch siehe Seiten 2, 9, 20