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FORMEN
Es gibt nicht mehr ausschließlich die klassische Familienwohnform, also für »Mutter, Vater, Kind« in einer »Drei- bis Vierzimmer-Küche-DieleBad-Wohnung« oder im erfüllten Traum vom Eigenheim – mit dahinter liegendem Garten und einem kleinen Baumhaus für die Kinder.
Der nationalsozialistische Siedlungsbau und Le Corbusiers Pläne von einer »Wohnmaschine« sind nur Beispiele dafür, wie unterschiedlich Wohnformen konzipiert und gelebt werden können. Wohngemeinschaften gehen inzwischen über das junge und wilde Studentenleben hinaus und sind auch im hohen Alter wieder Trend.
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Das Zuhause kann luxuriös alleine bewohnt, vielfältig gemeinschaftlich genutzt werden oder auch mobil sein. Die Lebenssituationen sind so individuell wie nie, das ist der Grund, weshalb »Familie Mustermann« nicht mehr als Standard der heutigen Gesellschaft gilt.
Wohnhaus: als Wohnstätte dienendes Gebäude, das –nach Funktion (Ein- und Mehrfamilienhaus, Gemeinschaftswohnhaus, Heim), nach Form (frei stehendes oder eingebautes Wohnhaus; Flach-, Mittelhoch-, Hochbau) sowie Besitzverhältnissen (Eigenheim, Eigentumswohnung, Mietshaus) unterschieden – in zahlreichen verschiedenen Typen errichtet wird, die sich ihrerseits in langen Entwicklungsprozessen aus zeitlich und örtlich wechselnden Lebensformen herausgebildet haben.10
Mietshaus: Wohnhaus mit mehreren vermietbaren Wohnungen; Mehrfamilienhaus im Gegensatz zum Einfamilienhaus; kann als mehrstöckiges Einzelhaus, Wohnblock oder Hochhaus frei stehen; in der traditionellen Form bildet es meist, mit angrenzendem Mietshaus, eine geschlossene Häuserzeile. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt durch ein gemeinsames Treppenhaus oder einen gemeinsamen Außen- beziehungsweise Innengang.11
Das Einfamilienhaus gehört zu den Wohnhäusern mit nur einer Nutzungseinheit. In der Regel sind Einfamilienhäuser im Besitz ihrer Bewohner. Das Einfamilienhaus ist der Traum der Deutschen. Laut der Studie »Wohnträume 2016« träumen drei von zehn Personen vom Eigenheim.12 2016 haben in der Bundesrepublik knapp 29 Millionen Menschen in einem Einfamilienhaus gewohnt,13 zum Beispiel im Reihenhaus, freistehenden Haus oder Doppelhaus.
In dem Experimental-Film »Whirr« von Timo Katz (2006)14 sieht man eine Gleichförmigkeit, die trotz des individuellen Einflusses der Besitzer auf das Eigenheim durch die vorgegebenen Bebauungspläne des Wohngebietes entstanden ist.