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Unterstützer des Neubaus
Der bestehende Bauboom ist von vielen Seiten gewünscht und gefördert. »In Deutschland müssen rund 400.000 Wohnungen pro Jahr neu gebaut werden«,82 besagt eine Studie des Pestel-Instituts (Hannover), unterstützt von Bau- und Immobilienwirtschaft. Gründe für die erzeugte Hysterie sind die rasant wachsenden Flüchtlingszahlen und ein bestehender Nachholbedarf durch starken Zuzug in die Städte und die Zuwanderung aus der EU. Lokalpolitiker erhoffen sich Vorteile für ihre Kommune durch neue Gewerbeparks, Shoppingcenter und Wohnsiedlungen, weil diese neue Steuerzahler anlocken sollen. Junge Familien sehnen sich nach den eigenen vier Wänden und werden nicht nur von den Gemeinden umworben, sondern auch von den Banken gelockt. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase kann nahezu jeder eine Baufinanzierung abschließen und sich die monatliche Belastung leisten. Interessant sind dabei vor allem die Schwellenhaushalte. Wenn aber in zehn bis fünfzehn Jahren die Zinsbindung endet und eine viel höhere Anschlussfinanzierung notwendig wird, müssen die Immobilien in den meisten Fällen wieder verkauft werden.83
Die Energiewende fordert zudem das nachhaltige Bauen von Passivhäusern. Diese Neubauten werden von Bund, Ländern, Kommunen und regionalen Energieversorgern über das KfW-Programm »Energieeffizient Bauen« mit dem KfW-Effizienzhaus 40 Plus gefördert.84
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KfW: Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Schwellenhaushalte: Haushalte, denen es ohne staatliche Förderung finanziell nicht möglich ist, Wohneigentum zu erwerben.