küche + architektur 2-2024

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Ausgabe 2/2024 · 12. Jahrgang · www.kuecheundarchitektur.de

Das Magazin für professionelles Einrichten

Eurocucina 2024 – Wohnen im Einklang mit der Architektur · Highlights und Trends der Messe Investition in die Zukunft · Hausgeräte als Schlüssel zum nachhaltigen Haushalt Politik trifft Bauwirtschaft · Martin Langen über die Auswirkungen von Rahmenbedingungen


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Editorial

Faszination Küche

G

erade vom Salone del Mobile zurückgekehrt, sind die meisten Besucher wie auch die Aussteller, von denen einige täglich bis zu 6000 Gäste auf ihrem Stand begrüßen durften, noch immer hochmotiviert. Die wenig dynamische Konjunktur tritt zumindest für eine gewisse Zeit in den Hintergrund. Als Messebesucher konnte man neue Eindrücke sammeln, Innenarchitektur und Möbel mit allen Sinnen, visuell und haptisch, fühlbaren Komfort und überzeugende Funktionalität erleben, sich mit Gleichinteressierten austauschen und vielleicht auch über die nähere als auch über die weitere Zukunft der Branche sinnieren. Von Mensch zu Mensch – weniger digital und anonym – persönlicher und privater. Das Bild der Menschenmassen, die in diesem Jahr in die Hallen des Salone del Mobile und die Innenstadt fluteten, war einerseits fast beängstigend. Heuschreckenschwärmen vergleichbar fielen sie in die Ausstellungen der Hersteller ein, um jedes Detail der dort präsentierten Exponate aufzunehmen und für sich zu analysieren. Und der eine oder andere Aussteller wurde schlichtweg überrannt. Andererseits macht dieser Massenandrang Mut. Denn er zeigt: Das weltweite Interesse für Einrichtungs- und Ausstattungsideen ist ungebrochen. Für die Konsumenten in Deutschland gilt das gleichermaßen. Das Interesse der Verbraucher an Einrichtungstrends liegt nach wie vor bei über 50 Prozent*. Und wie bereits in den Jahren zuvor gibt es mit rund 20 Prozent eine feste Größe an Konsumenten, die dem Thema Wohnen und Einrichten ein ganz besonderes Interesse entgegenbringt. Eigentlich keine schlechte Ausgangsbasis für den Einrichtungsfachhandel und die Industrie. Dass die Investition in eine neue Küche partiell auch von der Wohnungsbaukonjunktur abhängig ist, die sich bis Ende 2025 voraussichtlich nicht erholen wird, bleibt unbenommen. Nicht vergessen darf man jedoch den Bestandsbau, der immerhin 70 Prozent ausmacht. Statt ein neues Eigenheim zu beziehen, investiert man lieber in die vorhandenen vier Wände

und renoviert. Zudem werden jährlich rund 365.500 Eigenheime vererbt und erfahren dann eine Renovierung, gefolgt von einer neuen Einrichtung. Und was ist mit den rund 9,36 Millionen Deutschen, die jährlich umziehen? Auch sie sind einer neuen Einrichtung nicht abgeneigt. Mindestens jeder dritte Umziehende** kauft eine neue Küche oder zumindest neue Geräte. Im Gespräch mit Küchenspezialisten, das wir immer wieder suchen, stehen wir in den meisten Fällen Unternehmern gegenüber, die der Auswirkung der derzeitigen konjunkturellen Lage mit einer gewissen Resilienz gegenüberstehen. Sie haben die Fähigkeit, sich Veränderungen anzupassen und mit Herausforderungen umzugehen, ohne dabei den Fokus auf langfristige Ziele zu verlieren. Vielmehr rüsten sie sich für die Zukunft. Sie optimieren ihre Arbeitsprozesse, verleihen ihren Studios einen neuen Anstrich und optimieren ihr Marketing. Und so gab uns erst vor kurzem ein renommierter Küchenprofi zu verstehen, die eigene Erwartungshaltung sollte immer realistisch bleiben und sich am konjunkturellen Umfeld orientieren. Letztendlich hat jeder gewusst, dass die durch Corona getriebene Sonderkonjunktur der Branche nicht ewig währen wird. Die Zeiten, in denen Küchenmöbel und -geräte dem Fachhandel aus den Händen gerissen wurden, sind erst einmal vorbei. Jetzt geht es darum, potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen und mit Kompetenz, Dienstleistung und Produkten zu überzeugen. Bis zu 90 Prozent unserer Kaufentscheidungen fallen auf emotionaler Ebene. Das gilt auch für die Einrichtung. Eine neue Küche hat eine enorme ästhetische Anziehungskraft: Sie repräsentiert den Status und das Selbstbild, steht für Komfort und Wohlbefinden und ist und bleibt das Zentrum des familiären Lebens. In Mailand wurde das von den Ausstellern besonders anschaulich demonstriert. Begehrlichkeiten wird die Einrichtung dieses zunehmend integrativen Bestandteils der Innenarchitektur also immer wecken. Das war in Mailand hautnah zu erleben.

Yvonne Davy Chefredakteurin

* https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170906/umfrage/interesse-wohnen-und-einrichten/ ** https://www.postadress.de/umzugsstudie.pdf

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Foto: Samsung

Samsung Dual Cook Steam™ Backöfen der Serie 7 Die Einbaubacköfen der Serie 7 bestechen durch ihre Vielfalt in Funktiona­lität und Design und stehen für Kochund Backkrea­tionen auf höchstem Niveau. Mit Dual Cook Steam™ kann zur gleichen Zeit oben gebacken und unten 100%iges Dampf­ garen genutzt werden. Dank der integrierten Kamera erkennt die Funktion AI Pro Cooking die Zutaten und gibt Betriebsart, Garzeit und Temperatur­vor. Zudem fügt sich das maßgeschneiderte, grifflose Design nahtlos in die Küche ein. Diese Quali­ täten überzeugen auch Sternekoch Tim Raue. www.samsung.com

1 Faszination Küche Editorial

4 Eurocucina 2024 – Wohnen im Einklang mit der Architektur Highlights und Trends der Messe

18 Deutsche Marke

­begehrenswerter als heute“ Warum? Lesen Sie diesen Artikel!

35 Fusion aus deutscher Präzision und internationalem Flair Ballerina-Küchen

36 Ein Unternehmen mit Esprit,

mit internationalem Esprit

Marktnähe und Erfindergeist

Nolte Küchen

Pronorm

20 Symbiose aus Bauhaus-Ästhetik 39 Design trifft Nachhaltigkeit mit modernem Design Leicht

22 Casa Nobilia Eurocucina 2024: Nobilia begeistert mit einzigartigen Wohnkonzepten

24 Feel at Home at the Fireplace Schüller

26 Raumübergreifendes Design Oktay Kizil über die Evolution der Innenarchitektur

30 „Man braucht immer einen Plan B!“ Interview mit Bernard Lampe, Geschäftsfüher Beckermann Küchen

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34 „Nie war eine Küche

Rotpunkt

40 Im Einklang mit der Moderne: Die Kunst der zeitgenössischen Innenarchitektur Leicht

42 Küchen unterliegen einer ­immerwährenden Evolution Schüller

44 Mit innovativen Technologien zu mehr Wohlgefühl Franke Home Solutions

48 Investition in die Zukunft Hausgeräte als Schlüssel zum nachhaltigen Haushalt


Impressum Verlag: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 · Fax 0711/5206-300 www.bauhelden.media VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora Manuel Lösch Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 · 67549 Worms

Inhalt 2/2024

Herausgeberin und Chefredakteurin: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@bauhelden.media Social Media: Tel. 06241/979708-12 Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Druck: ColorDruck Solutions Gutenbergstraße 4 · 69181 Leimen Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 12, gültig seit 1. 1. 2024 Preis Einzelheft: 10,00 Euro (inkl. Versand und MwSt.)

49 Zeit für Veränderung: Moderne Hausgeräte für eine nachhaltige Zukunft Küppersbusch

50 Höchste Qualität, zeitloses ­Design, überzeugende Funktion V-Zug

52 Einfach smarter leben mit Home Connect BSH

53 Vernetzung punktet mit Komfort, Zeit- und Kostenersparnis Bauknecht

54 Persönliche Beratung als Schlüssel zum Technologieerfolg Smeg

55 Bewusster Konsum: Warum der Kauf moderner Hausgeräte mehr als nur Technologie ist Beko

56 Energieeffizienz als Schlüsselkriterium Warum smartes Wohnen und AI im Haushalt Hand in Hand gehen

58 „AInfach stark“ in eine erfolgreiche Zukunft Samsung

62 Veränderung braucht ­Optimismus und Mut Die Krise meistern mit Der Küchenring

64 MHK Group bleibt auf Kurs Stärkster Mitgliederzuwachs seit Bestehen der Unternehmensgruppe

67 Mutiges Bekenntnis zu eigenständigem Design Systemceram etabliert Juna-Design

68 Garant Gruppe – Lichstreifen am Horizont Kontinuierliche Anpassung an Marktbedürfnisse sichert langfristigen Erfolg

70 ­Optimismus trotz heraus­ forderndem ­Markt­umfeld AMK – Jahreshauptversammlung 2024

76 Politik trifft Bauwirtschaft Martin Langen über die Auswirkungen von Rahmenbedingungen

80 Die guten Adressen der Branche

Preis Jahresabo: (6 Ausgaben inklusive ePaper) Inland: 53,00 Euro; Ausland: 62,00 Euro (Preise inkl. Versand und MwSt.) Abonnement-Service: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Abo-Service Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-306 Fax 0711/5206-307 abo@fachschriften.de Bankkonten: HypoVereinsbank IBAN: DE72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147321116 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der FachschriftenVerlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer

Visitenkarten Fotonachweise: Seite 80: © auremar / fotolia

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International Fairs

Eurocucina 2024 – Wohnen im Einklang mit der Architektur

Foto: Valcucine

Highlights und Trends der Messe

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International Fairs

Der Salone del Mobile ist und bleibt die internationale Messe des Möbeldesigns. Ein Besuch dieses Events lohnt sich einfach immer. Denn das Können, die Kreativität und der Charme seiner Protagonisten ziehen die Besucher immer wieder in ihren Bann. Da ist es kaum verwunderlich, dass der Salone del Mobile.Milano 2024 einen regelrechten Besucherrekord verbuchen konnte, mit im Vergleich zum Vorjahr einem beeindruckenden Plus von 17,1 Prozent. Insgesamt nahmen 361.417 Teilnehmer an der Veranstaltung teil. Besonders bemerkens­wert war der Anstieg um 26,8 Prozent bei den Fachbesuchern, von denen fast ein Viertel aus dem Ausland kam. Die meisten Besucher kamen aus China, gefolgt von Deutschland, Spanien, Brasilien, Frankreich, den Vereinigten Staaten etc. und sie wurden nicht enttäuscht.

D

ie Exponate begeistern und führen die Besucher in die Welt des modernen Wohnens. Sie greifen architektonische Entwicklungen auf und setzen sie innenarchitektonisch um. Wohnen heute bedeutet fließende Übergänge zwischen Küche, Ess- und Livingbereich, ja sogar der Outdoorbereich ist Teil der modernen Einrichtung. Nahezu alle Hersteller greifen die architektonische Thematik auf und präsentieren Lebensräume, die untergliedert durch die Melange von Materialien, Oberflächenstrukturen und Farbnuancen, unterschiedlichste Facetten des individuellen Wohnens widerspiegeln.

lithen sind weitaus seltener zu sehen. Dafür setzen gerundete Kanten oder Lamellen bei Fronten und Wandverkleidungen neue Akzente. Apropos Wandverkleidungen, der Boiserie-Effekt unterstreicht bei vielen Herstellern den innenarchitektonischen Anspruch einer raumübergreifenden Einrichtung – ob als Verkleidung oder aber auch als multifunktionales Gestaltungselement mit Tablaren, Beleuchtungselementen oder anderen Aufbewahrungselementen aus Holz, Glas oder Metall.

Die einnehmende Floral-Boiserie aus Nussbaumholz erinnert an

Insel Virtus, designed by Makethatstudio, verstärkt die stilistische Harmonie

die hohe Kunst des Möbelbaus, eine Besonderheit der Handwerkskunst

durch einen gekonnten Dialog zwischen den verschiedenen Materialien

von L‘Ottocento. Ganz aus Holz und in voller Höhe, kleidet Floral die Wände

und Farben. Kontraste werden zu Harmonie, Stile verschmelzen und

mit Eleganz und offenbart ein raffiniertes Ambiente mit linearen Zügen.

schaffen eine stimmungsvolle Synthese aus Klassik und Moderne. Foto: L‘Ottocento

Gerade und rund – Kontraste erzeugen Spannung Lässt man den Blick über die inspirierende Szenerie der ausstellenden Unternehmen schweifen, so wird eines sofort deutlich: Es beginnt ein Spiel mit geometrischen Formen, in das nun auch der Kreis bzw. in Anlehnung dazu organische Formen, integriert werden. Die runden oder ovalen Ansatztische, sind die ersten Protagonisten dieser neu interpretierten Typographie. Dann folgen Insellösungen mit Arbeitsplatten in organischer Form. Ganzheitlich organisch gestaltete Mono-

Symbiose edler Materialien Dass hier überwiegend authentische Materialien zum Einsatz kommen steht außer Frage: Edle Hölzer wie Eiche-Furnier, Esche hell oder dunkel, Eukalyptus, Teakholz oder Walnuss, aber auch Fenix, der Tisch in laminiertem Nussbaum homogen oder gerillt oder in Kombination prägen das Bild vieler Möbeldesigns. Auch Metall-Anmutungen stehen bei den italienischen Anbietern hoch im Kurs: allen voran Edelstahl und Aluminium. Vor allem aber Steinanmutungen, oft umgesetzt in Keramik, sind aus der modernen Innenarchitektur nicht

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International Fairs

Foto: Häcker

mehr wegzudenken. Die meisten marmorierten Maserungen der Keramik- und Steindesigns zeigen sich großzügig und prägnant. Dem gegenüber stehen zart gerillte Glasfronten, dargeboten in edlem Weiß, oder auch in erdigen Nuancen. Für eine besondere Atmosphäre sorgt Glas, verpresst mit oft metallisierten textilen Strukturen in Gold- oder Silberanmutung. Sie veredeln die meist deckenhohen illuminierten Vitrinen und sorgen für eine emotionalisierende fast mystische Beleuchtung. Auf nahezu kokette Art erlauben sie nur schemenhaft den Einblick auf deren Inhalt. Bei den Unidekoren überzeugen vorrangig erdige Farbtöne, nur hin und wieder zeigt sich Farbe im eigentlichen Sinne wie grün, blau oder auch pastellige oder mediterrane Farbvarianten. Alle Darstellungen

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lassen sich harmonisch mit den unterschiedlichen Holz- und Steinanmutungen kombinieren. Generell sorgt die gekonnte Melange unterschiedlicher Materialien und Oberflächenstrukturen für spannungsreiche Kontraste im Sinne moderner Architektur und Nachhaltigkeit. Für den gewissen Komfort stehen nicht nur vielseitige und designstarke Nischensysteme, sondern vor allem weiterhin intelligente Beschlaglösungen. So wären beispielsweise ohne Tip-on-Beschläge oder verdeckte Führungen das eine oder andere Design oder auch die eine oder andere Installation überhaupt nicht möglich. Und über den Einsatz von Pocketdoors muss man heute nicht mehr streiten. Sie sind zu einem Must Have geworden, wenn es um die Einrichtung mit innenarchitektonischem Anspruch geht.


Foto: Snaidero

International Fairs

„Elementi“ ist überzeugender Ausdruck des minimalistischen Stils und individueller Gestaltungsfreiheit. Das neue Inselsystem verwandelt den Arbeitsbereich in einen eleganten und äußerst funktionalen skulptu­ ralen Monolithen. Der Block, erhältlich in Keramik, Stein oder Marmor, unterstreicht die horizontale Ausrichtung. Die neuen Türen in gespiegeltem PVD Amalfi verleihen Elementi eine neue Ästhetik und reflektieren die gesamte Umgebung. Die Insel aus Diamond Cream Keramik und das geriffelte europäische Nussbaumholz der Schränke erhalten durch wird zur Projektion. Die Groove-Tür, exklusiv für Elementi, bleibt ein markantes Merkmal der grifflosen Küche.

Foto: Orea

die Reflexionen ihre Lebendigkeit. Die Küche

Besonders edel präsentieren sich Vitrinen, die sowohl deckenhoch als auch monolithisch Eleganz und Emotion in den Raum bringen. Ob in transparentem, getöntem semitransparentem Glas gehalten, setzen sie individuelle Akzente. Die Illuminierung spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Überhaupt haben es die Protagonisten der Mailänder DesignMesse verstanden, ihre Exponate ins rechte Licht zu setzen. Die indirekte Beleuchtung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der Salone del Mobile als Großes und Ganzes ist immer wieder eine Reise wert. Die auf der Messe und in der Stadt selbst präsentierten Neuheiten, die sich oft zwischen moderner Einrichtung und Kunst bewegen, emotionalisieren und inspirieren auf ganz besondere Weise.

Organische Formen prägen das von Orea in Kooperation mit Wogg entwickelte Konzept. Ob als frei stehendes Küchenmodul, oder als Side- oder Lowboard, diese Module ziehen alle Blicke auf sich. Die Basis der Möbel bildet

Foto: Häcker

ein organisch geformter Korpus der nahezu nahtlos von einer Rollfront aus Aluminium umschlossen ist. Die Front kann jederzeit ausgetauscht werden. Eine von Bodo Sperlein gestaltete Version in Messing wurde im Convento Sant’Angelo in Brera gezeigt.

Um Wohnräume anspruchsvoll auszustatten, setzt Häcker auf den trendbewussten Einsatz hochwertiger Materialien – vom grün marmorierten Naturstein des Polygons bis zum edlen Rillenfurnier der grifflosen systemat-Küche AV 6023-GL Eiche-elegant. Hochmodern präsentiert sich Häcker mit seiner neuen Innenausstattungsserie in „Black Chrome“. Die schwarz getönten, spiegelnden Oberflächen dieser Serie verleihen dem Interieur eine besondere, exklusive Note, etwa in Form von dunkel glänzenden Tablaren und Griffen. k+a 2.2024 | 7


Fotos: Eggersmann

International Fairs

Eggersmann überzeugte die Besucher durch die Symbiose aus edlen Materialien und innovativer Beschlagtechnik. Darunter auch der Einsatz eines Beschlags mit translatorischer

Foto: Iris Ceramica Group

Rotationsbewegung, der die Gestaltung eines neuen ästhetisch wie funktionalen Möbels zulässt.

DIESEL LIVING WITH IRIS CERAMIC – Mit seinem rustikalen und unprätentiösen Design zollt Aged Concrete dem freigelegten Rohbeton, bekannt als Beton brut, Tribut. Die Schattierungen, die durch Oxidation und den Spachtelungseffekt entstehen, werden samtig glatt und setzen neue Maßstäbe in den Bereichen Architektur und Innenarchitektur. Die neutralen Grauund Sandfarben sind lebendiger denn je, um den minimalis­ tischen Stil urbaner Lebensräume einzufangen.

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Fotos: Valcucine

International Fairs

Liebe zum Detail – gesehen bei Valcucine

Das Modell Immagina verfügt über mehr als 100 neue Oberflächen, wie Melamin mit dem neuen Rigatino-Effekt und dem Marmor-Effekt, die neuen UV-Lacke mit glänzender und matter Oberfläche und auch mit zweifarbiger Kante mit Glaseffekt, die PET-Türen mit gebürstetem Glanz mit Metalleffekt, die Türen aus Laminat Foto: Lube

Caravella und die neuen Oberflächen der Aluminiumrahmen sowie MATHERA und WOOD, die die breite Palette vervollständigen.

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International Fairs

Der neuartige Dreh-SchwenkBeschlag FurnSpin, mit dem sich ganze Möbel­ elemente um die eigene Achse drehen lassen, sorgte auch auf der Eurocucina für Furore. Hier präsentiert bei Leon Wunram.

Foto: L‘Ottocento

Eggersmann von

Dioniso ist ein mit besonderer Handwerkskunst hergestelltes Einrichtungselement, das sowohl dazu dient, in der Küche oder im Wohnzimmer durch die Bereitstellung von Regalen und Schubladen Raum mit Persönlichkeit zu schaffen, als auch als kalte Speisekammer Foto: Poggenpohl

für die Lagerung von Weinen und Spirituosen.

Mit „Gravity of Light“ präsentiert Poggenpohl Objekte, in denen Licht in Verbindung mit der statischen Struktur die Schwerkraft aufzuheben scheint. Dargeboten in den Räumen des expressiven und historischen Palazzo Landriani im Herzen des Designviertels Brera, bildet die architektonische Basis der +MODOStudien ein filigranes Konstrukt aus Metall. Mit ausziehbaren Tablaren und nur einem zentralen Schrankelement werden zwei nahezu offene Ebenen geschaffen. Wie schwebend komplettiert die Arbeitsplatte das Ensemble und unterstreicht die Leichtigkeit des Designs. Die exklusiv für die Ausstellungsobjekte entwickelte FlächenlichtTechnologie ermöglicht eine homogene Ausleuchtung der Naturstein-Arbeitsplatte von innen heraus. Durch die Einstellung von Farben und Lichtintensität werden individuelle Stimmungen im Raum ermöglicht. 10 | k+a 2.2024


Foto: Gaggenau

International Fairs

Die Installation „The Elevation of Gravity“ von Gaggenau, präsentiert in der Villa Necchi Campiglio, bietet ein einzigartiges immersives Erlebnis für die Architektur- und Design-Szene. Die Inszenierung der neuen Kühl- und GefrierKombination der Vario Kühlgeräte-Serie 400 setzt neue Maßstäbe in puncto Ästhetik und Leistung. Im Inneren besticht sie durch Oberflächen aus dunklem, gebürstetem Edelstahl mit Elementen aus anthrazitfarbenem Aluminium. Fünf Klimazonen und voll ausziehbare Frischkühlschubladen sorgen für optimale Lagerbedingungen mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten für ideale Luftfeuchtigkeit und Temperatur für jedes Lebensmittel. Mit dem Home Connect System und integrierten Innenkameras lässt es sich bequem vom

Foto: Snaidero

Smartphone oder Tablet steuern und überprüfen.

Joy in der Ausführung Fenix Schwarz Ingo und dem Ansatztisch in Escher schwarz. Das neue funktionale Domina-System, das über der zentralen Insel positioniert ist, verwandelt die Insel in ein wahres Zentrum der Kreativität und des Stils. Bei diesem Exponat wird die extragroße Dunstabzugshaube mit Weinglashaltern und einer Reihe von schwenkbaren Mikro­ spots individuell angepasst. Individuelle Veredelung ist ebenso möglich, wie hier mit poliertem Eukalyptus. Die geometrischen Reflexe der individuell gestalteten Velo-Verkleidung in Diamantschwarz, hervorgehoben durch indirekte Beleuchtung, verleihen dem Senzario Eleganz. k+a 2.2024 | 11


International Fairs K.Two, designed by Adele Martelli sorgte für Furore. Die organisch geformte Insel präsentiert sich als kommu­ nikativer Mittelpunkt der Inszenierung von Emmemobili. Nicht umsonst beschreibt der Hersteller die Kreation als „Küche- und Bar-System“. Individuell ausstattbar mit Kochfeld oder Spüle bietet die

Lagern, schützen,

Insel mit einer Auflageplatte

verbergen – „Confidential“

aus Titanium Travertin

verfügt über diese Eigen-

Marmor ausreichend Raum

schaften. Wie ein Schatz­

zum gemeinsamen Imbiss

kästchen öffnet sich eine Tür.

oder dem gemeinsamen Glas

Eine ästhetische Symbiose

Wein.

aus grau gefärbtem CaletteWalnuss + Titanium Travertin Marmor und veredeltem

Luce von Aran Cucine, designed by Marco Piva, macht Architektur bis ins Detail erlebbar. Licht ist in dieser Küche das zentrale Element. Die in die Wandverkleidung einge­ lassenen Leuchtenprofile unterstreichen die Geradlinigkeit des Designs der Küche und verleihen dem Raum eine warme, wohnliche Atmosphäre. Besonders augenfällig ist hier die Liebe zum Detail, die insbesondere durch die Symbiose aus Materialität und handwerklicher Fertigung zum Tragen kommt: vom beleuchteten Weinkühlschrank, flankiert von offenen und hellen Kuben, bis hin zu einer

Foto: Aran Cucine

Insellösung mit offenem Regalelement aus Glas.

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Foto: Emmemobili

Foto: Emmemobili

handgebürsteten Messing.


Foto: Stosa

International Fairs

Das charakteristische Merkmal von Natural von Stosa liegt in seiner großen Auswahl an Oberflächen. Eine Besonderheit stellt aktuell die gefräste Rahmentür dar, die dem Modell einen Hauch von

Die von Michele Marcon

Eleganz verleiht. Neue ausfahrbare Schiebesäulen und Nischen, die die

entworfene Küche verbindet

verschiedenen elektrischen Geräte im Raum aufnehmen und elegant

stilistische Innovation mit

verbergen können, sorgen für zusätzlichen Stauraum. Zudem zeigt sich

Glamour. Die Rückwand-Täfelung

Natural so flexibel, dass mühelos fließende Übergänge zwischen Küche,

Levante aus hellem Eschenholz

Ess- und Wohnbereich geschaffen werden können.

mit seiner weichen, aber geradlinigen Silhouette zeichnet sich durch das besondere Wellenmuster aus. Ihre Regelmäßigkeit wird durch den langen Oberschrank mit Etesia-Unterschränken mit geformten Kanten

Foto: L‘Ottocento

unterbrochen. Die Module, in Talco lackiert mit geschlossener Pore, passen zur Rückwand aus Breccia Sarda Marmor. In der ansprechenden Kontinuität des Designs setzt sich der BoiserieEffekt in den lackierten EtesiaHochschränken mit Geräten fort und findet sich in der zentralen Insel mit Marmorplatte mit integrierter Spüle und Arbeitsplatte aus 6 cm massiver Esche mit abgerundeten Kanten wieder. In stilistischer Abstimmung ist die Vorderwand mit Holz und Marmor verkleidet und weist den gleichen Welleneffekt wie die Küche auf. Die geschwungenen Formen der Täfelung werden durch die Lichtstrahlen der exklusiv für L‘Ottocento gefertigten Metallspots betont, die in die vertikalen Öffnungs­ rillen der Hochschränke passen. k+a 2.2024 | 13


Foto: Arclinea

International Fairs

Proxima by Arclinea: Im Mittelpunkt steht hier die große Edelstahlinsel, ausgestattet mit einem Kochfeld mit integriertem Ofen. Der horizontale Griff verleiht ihr die Anmutung amerikanischer Modularität. Säulen mit NTFSchwarz-Esche-Lamellen-Türen und einem Edelstahl-Vertikalgriff vervollständigen das Design. Ergänzend dazu komplettieren die Module der Duet-Kollektion Vina für die Weinlagerung und das brandneue Hortus (Garten) für den Indoor-Anbau von kleinen Gemüsesorten das Ensemble.

Signature Kitchen Suite präsentiert die Neuheiten seiner High-End-EinbaugeräteKollektion, darunter der neue French Door 48 Zoll. Dieser Kombikühlschrank besticht durch große, vielseitig nutzbare Flächen Foto: Signature Kitchen suite

und Fächer sowie hohe technologische Standards. Mit einem Fassungsvermögen von 735 Litern verfügt er über fünf Einlegeböden, zwei Crisper-Schubladen mit

Very Simple:

Teleskopführung und Soft-Close-Funktion,

Kitchen entwirft,

sowie sechs herausnehmbare Türablagen

produziert und ver-

aus ABS. Der Kaltwasserspender ist

marktet freistehende

platzsparend in die Seitenwand integriert.

Edelstahlküchen.

Eine Gefrierschublade bietet einen

Auf der Eurocucina

integrierten Eisbereiter, während eine

präsentiert das

umbaubare Schublade mit fünf verschiede-

Unternehmen auch

nen Temperaturmodi für vielseitige

eine neue Eckküche

Aufbewahrungsmöglichkeiten sorgt.

mit innovativen Wandelementen und funktio­nalen

Foto: VerySimple:Kitchen

Zubehör-Features.

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Ganzheitliches Design und Anpassung für i29; eklektisches und personalisiertes Design mit künstlerischer Note für ARRCC; interdiszi­ plinärer Ansatz und Erforschung der Dualität zwischen chinesischer Tradition und Moderne für Neri&Hu. Insellösung – von mehreren Seiten

Foto: Varena

bedienbar

Relingsysteme – multifunktionale und

Fotos: Valcucine

optische Highlights

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Foto: Valcucine

International Fairs


International Fairs Moove.Urban mit dem Tower-Profil – eine Innenverkleidung für Wände und abgehängte Decken. Mit Nova gibt es keine sichtbaren Kabel. Die elektrischen Komponenten der LED sind clever in der Lücke

Foto: Déco

Foto: Stosa

zwischen Wand und Verkleidung versteckt.

Gerilltes Glas erzeugt in Kombi­ nation mit Licht einzigartige Muster

Das Bücherregal

aus Reflexionen,

HARBOUR, entworfen von

Farben, Strahlen

Paolo Cattelan, ist ein

und Schatten.

flexibles, individuell gestaltbares Möbelsystem aus Holzregalen mit abgerundeten Ecken und Stützen in raffinierten Metallausführungen. Jedes Regal besteht aus Foto: Cattelan Italia

Einlegeböden, die in verschiedenen Höhen eingehängt werden können. Die unteren Kanten der Böden sind nach innen abgerundet und verfügen so über eine elegante Wölbung, die sich zu den Ecken hin verjüngt. Harbour kann als Raumteiler an der Wand oder an der Decke montiert werden. Praktische Holzschränke ergänzen die offenen Einheiten und sind an den Schmalseiten mit gewölbten Bronzekristallglasscheiben verziert, deren Form die des darunter liegenden Paneels aufgreift. 16 | k+a 2.2024


AVENTOS top-Familie Neue Klappengeneration AVENTOS HF top, HS top, HL top und HK top überzeugen durch ihr modernes Erscheinungsbild, viele integrierte Funktionen, einfache

Montage und einem kompaktem Programm: Dank kleiner Baugröße

und geradlinigem Design fügen sich die Klappenbeschläge harmonisch

in jeden Korpus ein. Alle AVENTOS top-Klappen sind mit unterschiedlichen Bewegungstechnologien umsetzbar, bieten den bewährten

Einstellkomfort und optimalen Zugriff auf die Staugüter.

www.blum.com/aventostop


international Fairs

Nolte Küchen – Deutsche Marke mit internationalem Esprit Zu den Highlights der diesjährigen Eurocucina gehörte auch die Präsentation von Nolte Küchen, geprägt durch die eindrucksvolle Symbiose von Ästhetik, Fotos: Nolte Küchen

Funktionalität und internationalem Designanspruch. Auch das Team von Nolte kann sich über den großen Besucheransturm und die darauffolgende hohe Resonanz auf die präsentierten Exponate mehr als freuen.

Organische Formen griff auch Nolte Küchen gekonnt in seiner Darstellung auf. 18 | k+a 2.2024


Architektur + Trend

Heiko Maibach, Geschäftsführer Nolte Küchen, Löhne, und Marie Gerkensmeier, die für die Leitung des Marktingmanagements verantwortlich zeichnet, konnten sich über das Interesse der internationalen Messebesucher nur freuen. Auch hier konnte man von regelrechten Besucherströmen sprechen.

A

uf großzügigen 450 Quadratmetern bot Nolte Küchen nicht nur einen Blick auf ihre renommierten Küchenprodukte, sondern auch auf eine inspirierende in die Welt des ganzheitlichen Wohnens, die das Bad und den Hauswirtschaftsraum mit einbezog. Diese Vision einer nahtlosen Integration verschiedener Lebensbereiche wurde besonders durch ein komplett ausgestattetes Apartment verkörpert, das die die Besucher gleichermaßen begeisterte wie inspirierte.

Mit seinem inspirierenden Auftritt auf der Eurocuina setzt Nolte Küchen weiter auf den Anspruch ein budgetübergreifendes MöbelDesign anbieten zu können, das eine raumübergreifende Planung und www.nolte-kuechen.com Einrichtung zulässt.

Think global, act local Die von Nolte Küchen präsentierte Quality „Made in Germany“ wurde umgesetzt in Designs mit internationalem Anspruch, für den u.a. die Produktlinie „nolteneo“ Pate stand. Durch klare und puristische Linienführung, ihre exklusiven Fronten, ihre Farb- und Typenvielfalt erfüllt sie den Maßstab an internationales Design, Individualität und Flexibilität in der Einrichtung in Perfektion. Geschäftsführer Heiko Maibach betont: „Wir sind stolz darauf, unseren Endkunden ein breit gefächertes Sortiment anbieten zu können.“ Und das mit internationalem Esprit. Bereits heute liegt die Exportquote des Unternehmens bei 36 Prozent. „Tendenz“, so Heiko Maibach, „steigend.“ Denn Nolte Küchen ist nicht nur „Deutschlands beliebteste Küchenmarke“, sondern auch international ausgesuchter Partner für zahlreiche Projekte in aller Welt. Grund genug für das Unternehmen, seine Aktivitäten weiter auszubauen, auch in Form der Gründung der einen oder anderen Auslandsgesellschaft. „Mit unserer Teilnahme an der Eurocucina präsentieren wir unsere Design- und Leistungsstärke gezielt dem internationalen Markt“, betont der versierte Marktkenner. Nolte Küchen bot eine Fülle von Raumlösungen an, die die Bedürfnisse und Wünsche der modernen Lebensweise widerspiegelten. Von der Küchenplanung bis hin zum Wohn- und Essbereich, der Wohlfühloase Bad, der Garderobe bis hin zum Hauswirtschaftsraum, inszeniert Nolte Küchen durchdachte Konzepte, die dem Wunsch nach wohnlichem raumübergreifendem Design, Funktionalität und Komfort gerecht werden. Die Präsentation von Nolte Küchen auf der Eurocucina 2024 war somit eine inspirierende Reise durch die Zukunft des Wohnens, und dessen Engagement für Innovation und Qualität. „Wir sind stolz darauf, unseren Endkunden ein breit gefächertes Sortiment anbieten zu können“, betont Heiko Maibach und wird durch die steigende Nachfrage nach Mobiliar aus der Range von Nolte Living und Nolte Bad bestärkt.

in gerilltem Echtholzfurnier auf eine Kücheninsel oder Wohnmöbel

Die neoCHALET in Eiche Mokka zeichnet sich durch ihre besondere Oberflächenstruktur aus. In dieser Küche treffen die Schrankeinheiten in SOFT LACK Caramel. Die komplett grifflose Planung mit Matrix Art ZERO sorgt für den gradlinigen Look.

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INTERNATIONAL FAirs

Die Leicht-Präsentation zog während der Eurocucina täglich rund 6000 Menschen in ihren Bann.

Leicht – Symbiose aus Bauhaus-Ästhetik mit modernem Design

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INTERNATIONAL FAirs

Das Bauhaus ist bis heute die international einflussreichste Ideenschmiede der Architektur, der Kunst und des Designs. Kern der Bauhaus-Idee war es, Kunst und Handwerk miteinander zu vereinen und für jeden zugänglich zu machen. Die Produkte sollten in die industrielle Serienfertigung gehen, um den Alltag zu revolutionieren und eine neue, bessere Welt zu gestalten. Die Marke Leicht hat sich diesen Anspruch zu eigen gemacht: Inspiriert von der Ästhetik klarer Bauhaus-Architektur präsentierte sich der Messestand zur Eurocucina als eleganter Bungalow, in dessen Innenräumen das vielseitige Gestaltungs-

Stefan Waldenmaier, Vorsitzender Leicht Küchen,

spektrum der Architekturküche in wohnlichen

im Gespräch mit den Geschäftsführern „Der Küchenmacher“,

Szenarien zum Ausdruck gebracht wurde.

A

Wertigkeit der Materialität und der Ausführung prägten die Kulisse der Leicht-Präsentation, getragen durch die Neuinterpretation des Küchen­raums hin zu ganzheitlichen Wohnkonzepten für moderne Lebensräume. Im Zentrum der Inszenierung dazu stand eine großzügig und virtuos konzipierte Raumplanung mit „Bahia“, der Protagonistin der Leicht Kollektion 2024. Sie wartete mit einer neuen Furnierfront auf, die durch eine vertikale Rillenstruktur eine spannungsreiche Oberfläche erhält. Um sie herum ein harmonisches Arrangement sechs weiterer Leicht-Küchenkonzepte, inszeniert durch formschöne Produkte in zeitgemäßen Kompositionen. Wie auch Bahia verdeutlichen sie den Anspruch der Marke Leicht, die Küche als Ort von Gewww.leicht.com meinschaft und Genuss zu verstehen.

Fotos: Leicht / Constantin Meyer

ußen stellte das elegante Zusammenspiel aus warmen, natur­ inspirierten Farben und Materialien sowie klaren Geometrien wirkungsvoll das gestalterische Selbstverständnis der Marke dar. Senkrechte, braune Holzlamellen, fließend nach innen weitergeführt, harmonieren mit fein strukturierten Wänden in Sandbeige sowie dem eingefassten und dezent hinterleuchteten „Leicht“-Logo. Ein gesetzter Abstand zwischen Wand und Boden wurde unterleuchtet und kontrastreich in grüne Pflanzen eingebettet und ließ den Bungalow optisch regelrecht schweben. Aus den verschiedensten Perspektiven sichtbar, beeindruckte der nach innen versetzte, mit hellen Keramikplatten verkleidete Empfangsbereich. Die einladende Offenheit, die vielschichtige Transparenz, die hohe

Nettetal, Michael Dahmen (l.) und Gudio Melcher (r.).

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Architektur + Trend

Casa Nobilia Inspirierendes Highlight auf der Eurocucina 2024: Nobilia begeistert mit einzigartigen Wohnkonzepten

Senso bietet eine extrem matte Oberfläche durch UV-Bestrahlung. Dadurch wird ein

Den Trend zu

besonders weiches

Lackfronten

und angenehmes

mit hochwertiger Hochglanz-Ober­

Auf der Eurocucina 2024 begeisterte Nobilia

fläche bediente

erneut mit einem eindrucksvollen Auftritt.

Nobilia mit dem

Für den Hersteller aus Verl ist diese internationale

Programm Novalux, das nicht zuletzt mit

Messe eine wichtige Plattform, um Besucher aus

einem Kantenradius

aller Welt über seine neue Kollektion zu informieren.

von nur 1,8 mm

Mit einer Exportquote von rund 50 Prozent beliefert

besticht, präsentiert in alpinweiß.

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das Unternehmen bereits über 90 Länder.

Soft-Feeling dieser Lackfront erzeugt.


Fotos: Nobilia

Architektur + Trend

Erstmals auf der Hausmesse 2023 präsentiert, sorgte der innovative Xtra Hob Kochfeldabzug, mit seinem eleganten Design und technischen Raffinessen auch in Mailand für Furore.

„D

ie Eurocucina begreifen wir als wichtigen Ankerpunkt, um unsere trendstarken, kreativen Impulse für die Planung und Gestaltung auf internationaler Bühne zu kommunizieren“, betonte Dr. Lars M. Bopf, Vorsitzender der Nobilia Geschäftsführung, der sich von der Teilnahme an dem Messeevent eine noch engmaschigere Verzahnung zum globalen Markt verspricht. Einladend gestaltet präsentierte das Unternehmen seine Produkte auf einer Standfläche von 900 Quadratmetern, der Besucher dazu einlud, in die Welt von Nobilia einzutauchen. Das Standkonzept, gehalten in der prägnanten roten Unternehmensfarbe, versprach eine inspirierende Entdeckungsreise. Insgesamt 16 Planungen aus verschiedenen Lebensbereichen wie Küche, Wohnen und mehr präsentierten eine vielfältige Auswahl an ganzheitlichen Wohnkonzepten. Die Kollektion 2024 sorgte mit neuen Farben, Materialien und individuellen Einrichtungsideen für Begeisterung bei den Besuchern. Besonders hervorgehoben wurden Programme wie Senso mit innovativer Anti-Fingerprint-Beschichtung, ultramatter Oberfläche und samtiger Haptik, Easytouch das die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Oberflächen mit Anti-FingerprintEffekt zusätzlich bedient, und Novalux, das den Trend zu hochwertigen Lackfronten unterstreicht. Das „House of nobilia“ … … bildete das Zentrum des Messestands und führte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Nobilia Möbel in verschiedenen Lebensräumen vor. „Nobilia ist mehr als Küche – eine Strategie, die wir international weiter ausbauen und im Zuge unserer Präsenz in Mailand selbstbewusst nach außen tragen“, betonte Matthias Keudel, Exportleiter Nobilia. „Mit unseren flexiblen Lösungen ermöglichen wir ein ganzheitliches Design und trendstarke Wohngestaltungen aus einem Guss.“ Diesen Anspruch setzte Nobilia auch in der Einrichtung seines „House of Nobilia“ anschaulich um und präsentierte ganzheitliche Wohnraumszenarien mit Sideboards, Regalsystemen und natürlich mit dem exklusiven, neuen Tisch- und Stuhlsortiment. Nicht fehlen bei einer ganzheitlichen Einrichtung darf natürlich die begehbare Ankleide sowie der multifunktionale Hauswirtschaftsraum. Mit seiner starken Präsenz auf der Eurocucina 2024 unterstreicht Nobilia seine Position als führender Anbieter von inspirierenden Wohnkonzepten und innovativen Produkten „Made in www.nobilia.de Germany“.

Dr. Lars M. Bopf, Vorsitzender der nobilia Geschäftsführung

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International Fairs Die hier dargestellte Küche ist das next125 Kampagnenmotiv „The Fireplace“, das aus der Zusammenarbeit mit Francis Kéré entstanden ist. Das Glas der Front fängt das Licht der Umgebung ein und reflektiert es in Form einer einzigartigen Atmosphäre zurück in den Raum. Die Umgebung wirkt durch die Spiegelung größer und geräumiger. Die Ausstrahlung der Front schafft jedoch, diesen völlig einzunehmen.

Schüller – Feel at Home at the Fireplace Im Rahmen des zweijährigen Produktzyklus präsentierte der süddeutsche Küchenmöbelhersteller Schüller auf der EuroCucina 2024 innovative Neuheiten der Marke next125. Das Messemotto „Feel at Home“ lockte Design- und Architekturenthusiasten aus aller Welt, sich über das Leistungsspektrum des innovativen Herstellers zu informieren und sie wurden nicht enttäuscht:

A

uch die neueste Generation Produktinnovationen von next125 harmoniert nahtlos mit der Designphilosophie der Marke. Inspiriert von den Prinzipien des Bauhauses – Reduktion auf das Wesentliche, zeitlose Gestaltung und die Verbindung mit Authentizität – hat die Premiummarke next125 ihre sieben Leitprinzipien definiert: Präzision, Eleganz, Kreativität, Reduktion, Funktionalität, Emotion und Technologie. Der zweijährige Entwicklungszyklus gewährleistet nicht zuletzt, dass die Neuerscheinungen von next125 ausreichend Zeit haben, um ihre volle Reife zu erlangen. Die next125 Collection 2024 setzt bereits mit ihren neuen Oberflächen Akzente. Allem voran bronziertes Spiegelglas. Eine hochwertige Front, die jeden Raum veredelt und das Gesicht der neuen next125 Kampagne „The Fireplace“ bildet. Tip-On erlaubt den Verzicht auf Griffe. Rund um die neue Markenkampagne mit dem Kooperationspartner Francis Kéré bietet next125 seinen Handelspartnern ein umfassendes Marketingpaket. Darunter zählen unter anderem POSMaterial und Fotos, Videos und Texte in unterschiedlichen Längen, welche bereits für die verschiedenen Social-Media-Kanäle vorbereitet sind. Zur leichteren Planung gibt es den Medienkonfigurator n, der

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schon vorgefertigte Anzeigenvorlagen zur Verfügung stellt – einfach vom Handelspartner individualisierbar. Langlebig und Nachhaltig Eiche durchgefärbt in onyxschwarz als neue Frontfarbe bringt einen beliebten Look in die next125 Programmvielfalt, der farblich frei kombinierbar zu allem passt. Durchgefärbtes Holz verleiht Tiefe und ist deutlich widerstandsfähiger als klassisch gebeiztes Holz. Linoleum Fronten erscheinen in den Farben naturgrau, walnussbraun und olivgrün. Dabei wird eine Holzwerkstoffplatte mit einem Recyclinganteil von 100% mit Linoleum vollständig ummantelt. Das bedeutet: Innen- und Außenfläche der Front inklusive aller Kanten sind materialgleich. Durch die natürliche Zusammensetzung aus Leinöl, Harzen, Holz- und Kalksteinmehl erhält Linoleum zahlreiche positive Eigenschaften sowie eine einzigartige Haptik. Besonders detailschöne Neuheiten im Oberflächenbereich sind Linearglas Feinstruktur für Vitrinen und Ceramic Sand Struktur für das gesamte Frontspektrum. Die feine Struktur dieser Fronten vermittelt einen wertigen, extravaganten Eindruck.


International Fairs

Mit den Fronten für Weinkühler-Hochschränke bietet next125 die Möglichkeit, Einbaugeräte mit Glastüren harmonisch in das Gesamtbild zu integrieren. Besonderheit der Überarbeitung für die next125 Collection 2024 sind die für das Gerät angepassten Fronten in ausgewählten Programmen mit einem einteilig gefertigten Frontaufbau.

wechselbaren Inneneinsätzen verstaut Gewürze, Utensilien, Messer oder Folienabroller organisiert und griffbereit direkt über der Arbeitsfläche. Auch eine Steckdose findet hier Platz. Je nach Ausführung ist der Aufsatz entweder niedrig (einstöckig) oder hoch (zweistöckig) erhältlich.

Funktionale Designelemente Innenarchitektonische Raumgestaltung Ein Highlight der next125 Collection 2024 bilden die Die klare, reduzierte Linienführung von next125 Küzwei neuen Ansatztische in organischer Form. Dank chen sorgt für deren zeitlose Eleganz. Die neuen boder Tischplatte von Systemo bieten sie ein gleicherdentiefen Fronten zahlen darauf ein. Diese Neuheit maßen optisches wie haptisches Erlebnis. Ob mit ist als Zusatzoption für Drehtüren für ausgewählte pulverbeschichtetem Metallfuß in onyxschwarz oder Unter- und Hochschränke verfügbar. samtmatt lackiertem Stützfuß zeigen sich die Tische Auch das Pocketsystem bekommt Zuwachs: next125 funktional als Ablagefläche oder stilsicher als Dekoführt dieses Jahr Schränke ein, die speziell für den element. Überbau auf dieses konzipiert wurden. In KombinaDas neu gestaltete Colour Concept wächst um drei tion mit den neuen frontbündigen Deckenblenden moderne Farben. Kieselgrau, das auch als Korpusschafft man hier einen einheitlichen Abschluss über farbe erhältlich ist, kommt als ruhiger und neutraler die ganze Raumhöhe. Ton, der sich gut als Kombinationspartner oder beZudem ist mit der next125 Collection 2024 die Korwusst zurückhaltendes Statement eignet. Das Gegenpushöhe 81,25 cm für alle Griffvarianten vollumfängteil von zurückhaltend ist die neue Farbe Ultramarin. Julia Oppel, Marketing lich planbar. Hier setzt eine starke Farbe ein imposantes State- Schüller Möbelwerk KG Weitere Neuheiten im Bereich Stauraum und Orgament. Ob als Akzent oder Hauptfarbe – Ultramarin nisation stellen die neuen Hoch- und Aufsatzschränwird nicht übersehen! Natürlich anmutend und mit ke in der Breite 75 cm. Dem Trend zu größeren Kühlraffinierter Eleganz bringt Aubergine einen Hauch von zeitloser Wär- geräten folgend, sind nun bei next125 auch passende Schränke dazu me in Wohnräume, womit das Colour Concept von next125 wieder erhältlich. Das erlaubt die Planung größerer Kühlgefriergeräte und in idealer Balance ist und somit eine Farbauswahl von insgesamt 20 stellt somit eine interessante Alternative zu Side-by-Side Geräten dar. Farben bietet. Des Weiteren stehen neue Küchenaccessoires als funktionale Helfer Entwickelt für höchste Vielfältigkeit, präsentiert next125 mit dem zur Verfügung, die tägliche Arbeitsabläufe in der Küche unterstützen. onyxschwarzen Aufsatz für Arbeitsplatten eine ideale Lösung, um Dazu gehören zwei Sets mit je drei Schneidbrettern aus hochwertiger den Arbeitsbereich zu strukturieren und die Küche um ein weiteres Esche oder Ahorn, begleitet von einem eleganten Metalltablett, das ein Designelement zu ergänzen. Besonders bei Inselplanungen ist der herausnehmbares Holzbrett enthält. Das Branding mit dem next125 Arbeitsplattenaufsatz von Vorteil. Ein eleganter Funktionsaufsatz mit Logo rundet die Accessoires ab, markant bis ins letzte Detail. next125.com

Die next125 Küche in Fotos: next125

Ultramarin samtmatt ist ein absoluter Blickfang. Die neue Option der bodentiefen Fronten unterstreicht den kubischen Charakter der Insel. Eindrucksvoll bilden die stilvollen Vitrinen-Oberschränke mit Linearglasfront einen Rahmen über der Küchenzeile. Der next125 Ansetztisch trotzt der intensivblauen Fassade der Insel und wird zu einer kleinen Attraktion im Gesamtbild. k+a 2.2024 | 25


Handel + Markt

Sie haben gemein­ same Werte: (v.l.n.r.) Oktay Kizil, Geschäftsführer Plana Küchenland Weiterstadt und geschäftsführender Gesellschafter Kizil Interior Services GmbH, und Norbert Moller, Geschäftsführer Grama blend GmbH

Raumübergreifendes Design Oktay Kizil über die Evolution der Innenarchitektur

Als wir den Experten für Küchen und Sensitive Interior Design Oktay Kizil im Februar 2021 das letzte Mal trafen, war die Corona-Sonderkonjunktur unserer Branche noch am Beginn. Nach wie vor wendeten interessierte Kunden sich an Plana in Weiterstadt, das der sympathische Unternehmer seit fast 25 Jahren gemeinsam mit seiner Frau führt. Damals bestand seine Eigenmarke „Kizil Interior“ gerade einmal ein Jahr. Rund fünf Jahre nach der Gründung der Kizil Interior Services GmbH, deren Angebot sich an einer exklusiven, innenarchitektur-affinen Klientel ausrichtet, kommt gerade sie in einem konjunkturell schwierigen Umfeld besonders zum Tragen.

„I

m Januar dieses Jahr war die Frequenz zuerst ganz abgebrochen“, blickt er zurück. „Für meine Frau und mich als auch für unser Team war dieser Zustand neu und dementsprechend demotivierend. Doch seit Februar sind wir wieder besser gestimmt“, gibt er uns zu verstehen. Die Nachfrage steigt, allerdings weniger im Main-StreamBereich als im Hochwertsegment, beobachtet Oktay Kizil. Seinen Erfolg sieht er mit darin begründet, ganzheitlich, raumübergreifend und hochwertig planen und einrichten zu können. Als Küchenfachplaner auf Augenhöhe mit den Architekten „Mit der Gründung von Kizil Interior wollte ich mich eigentlich als Interieur-Planer etablieren“, berichtet er, „aber diese Berufsbezeichnung klingt zwar gut und beschreibt die Position als Inneneinrichter. Allerdings ist sie für unsere Kunden nur schwer greifbar. Ein bisschen

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Teppich hier, ein wenig Möbel da … In den letzten fünf Jahren habe ich gelernt, dass es vor allem die Reputation eines guten Küchenfachplaners ist, der sowohl Verbraucher als auch Architekten ihr Vertrauen schenken. Ob Bauherr oder Architekt, ich muss mich mit vielen unterschiedlichen Themenbereichen befassen. Beide können sich jedoch nicht mit jedem Gewerk in gleicher Intensität auseinandersetzen. Dementsprechend werden Fachplaner zu Rate gezogen, die über die entsprechende Expertise verfügen. Auf dieser Ebene begegnen mir Architekten und Bauherren auf Augenhöhe. Meine Aufgabe ist es, meinen Kunden zuzuhören und ihre Wünsche so in meine Planung einfließen zu lassen, dass sie sich bei mir gut und kompetent aufgehoben fühlen. Gelingt es, den Kunden durch Kreativität und Know-how zu überzeugen, ist es letztendlich so, dass nicht ich meine Leistung verkaufe, sondern sie zu überzeugten Käufern werden.“


Bei diesem Projekt gelang es Oktay Kizil eine Quarzit Kücheninsel zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend ist als auch eine Verbindung zwischen den Räumen herstellt. Die Wahl des Materials zeigte sich hier von entscheidender Bedeutung, um die Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität zu ermöglichen. Gleichzeitig macht das Verarbeitungsverfahren es möglich, die natürlichen Maserungen fortlaufend zu führen, um eine einzigartige Optik entstehen zu lassen. So zeichnet sich die Quarzit Insel nicht nur durch eine visuelle Schönheit aus, sondern auch durch ihre Leichtigkeit.

Panta Rhei – wenn Räume verschmelzen Zudem zeigt uns Oktay Kizil die Pläne seiner neuesten Aufträge, deren Durchschnittspreis bei rund 60.000 Euro liegt. „Bei den Kunden handelt es sich derzeit meist um Menschen, die Bestandsbauten umbauen möchten. Der Neubau spielt derzeit nur sehr vereinzelt eine Rolle. Aber auch bei der Renovierung von Bestandsbauten spielen raumübergreifende Planungslösungen eine zentrale Rolle“, weiß der versierte Küchenspezialist aus seinem Alltag. Oktay Kizil ist einer der wenigen Küchen- und Interior Design Planer Deutschlands, die seit eh und je ganzheitlich einrichten. „In den meisten Fällen haben sich unsere Kunden für offene Grundrisse entschieden, die einen fließenden Übergang zwischen den einzelnen Räumen bzw. Funktionszonen ermöglichen. Sowohl unser Know-how, die Materialvielfalt unserer Industriepartner, die mit uns kooperierenden Handwerksunternehmen aber auch die uns zur Verfügung stehende Planungssoftware lassen es zu, solche raumübergreifenden Einrichtungsszenarien so zu visualisieren, dass der Kunde sich nicht nur verstanden, sondern auch inspiriert fühlt. Wir sensibilisieren unsere Kunden für Materialien, Farben und Beleuchtungsszenarien, die insbesondere bei offenen Wohnraumlösungen je nach Kundenwunsch ein monochromes oder auch kontrastierendes Wohlfühlambiente schaffen.“ Decke, Boden Wand, Möbel, Geräte und Beleuchtung – alle Faktoren fließen gleichermaßen mit in die Planung von Oktay Kizil ein. „Durch unsere Kompetenz und unser Netzwerk aus Industrie und Handwerk sind wir in der Lage, unseren Kunden ein raumübergreifendes, individuelles Design zu bieten, das weit über den Standard hinausreicht.“

Die von ihm in Absprache mit den Kunden erstellten Pläne händigt er diesen nebst Teileliste und individuellem Gerätesteckbrief aus. Und das ganz ohne Anzahlung oder schriftliche Kaufgarantie. „Wie sonst soll der Kunde entscheiden können, wo er sich am besten aufgehoben fühlt. Meine Kunden sollen sich sicher sein“, betont der ambitionierte Küchenfachplaner. Und wer sich bei der Wahl der Geräte nicht ganz schlüssig ist, dem stellt Oktay Kizil auch schon einmal seine Showküche zur freien Verfügung und es darf gekocht werden. „Sollte sich übrigens“, wirft er ein, „ein Kunde doch für einen Marktbegleiter entscheiden, dann kann ich mir immer noch überlegen, was ich künftig besser machen kann.“ Zu guter Letzt gibt ihm seine persönliche Abschlussrate bei einer ganzheitlichen Betrachtung der Lebensräume der Kunden recht. Denn, bezogen auf seine eigenen Projekte, werden über 90 Prozent der Kaufinteressenten zu Kunden. Vertrauen hat für Oktay Kizil erste Priorität. „Wenn wir als Küchenspezialisten uns rein über den Preis differenzieren, ist das die falsche Einstellung. Letztendlich entscheiden unsere Kunden darüber, ob ihnen unsere Beratung, die Planung bis hin zur Ausführung den Preis wert ist.“ Seine Kunden danken es ihm und empfehlen den Interior-Designer nicht nur weiter, sondern nehmen seine Kompetenz in der Bundeshauptstadt Berlin und selbst im Ausland in Anspruch, wie z.B. ein Auftrag zeigt, den er gerade in Los Angeles ausführt. Die Wege der Kunden zur neuen Küche sind verschieden „Jeder möchte schön wohnen“, betont Oktay Kizil. „Allerdings ist das Wohngefühl der Menschen sehr individuell. Das gilt auch für die Herangehensweise des Einzelnen an die neue Einrichtung. Während die

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Handel + Markt

einen von der neuen Küche zu einer neuen Gesamteinrichtung aufschließen, nehmen die anderen den Weg über das Interieur-Design zur Küche. Inspirieren lassen sie sich natürlich auch von neuen Medien wie Pinterest. „Das gefällt mir“, heißt es dann mit dem Verweis auf eine Küchenabbildung, die man im Internet gefunden hat. Dann heißt es für uns, dieses „gefällt mir“ zu hinterfragen. So manches Mal ist es nicht die Küche, die den Kunden fasziniert, sondern vielmehr der Fußboden. Und hier kann ich meine Kunden übrigens sogar verstehen: Schließlich nimmt der Boden einen prominenten Platz in der Einrichtung ein. Je nach dessen Material und Farbe kann ein Raum völlig anders wirken. Hier kommen Haptik, Optik, aber auch Akustik zum Tragen.“ Passend dazu legt er uns ein Prospekt von „Arti Decorative“ vor, ein Hersteller, renommiert für seine nachhaltigen Boden- und WandOberflächenausführungen auf Kalk-Basis. „Wir werden diese Oberflächenausführungen sowie die gängigsten Parkettvarianten oder Zementbodenoptiken künftig mit in unserem Studio präsentieren und in Kooperation mit den Spezialisten des Unternehmens auch vermarkten“, verrät uns der Unternehmer. „Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, bei uns vieles aus einer Hand zu beziehen und ihnen ein Umfeld bieten, das sie dazu in die Lage versetzt, innenarchitektonisch ineinander übergehende Ausstattungsfeatures zu erleben und zu begreifen, um dann eine allumfassende Entscheidung treffen zu können, ohne dass sie dieses Gebäude noch einmal verlassen zu müssen. Es ist die Quintessenz der Gespräche, die wir über viele Jahre hinweg mit unseren Kunden geführt haben, die die Basis für die Neukonzeption unsere Studios bildet. Um sie zu realisieren, denken wir auch darüber nach, eine gewisse Fläche unseres Studios an Hersteller dieser übergreifenden Gewerke, mit denen wir bereits gute Erfahrungen gemacht haben, zu vermieten. In der Innenarchitektur werden „Decke“, „Boden“, „Wand“, „Beleuchtung“ und „Mobiliar“ in puncto Design und Funktionalität

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in einem ganzheitlichen Ansatz betrachtet, um sicherzustellen, dass sie im Zusammenspiel den individuellen Stil und funktionalen Bedarf des Kunden wiedergeben. Durch die ganzheitliche Darstellung dieser Elemente wollen wir unsere Kunden bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.“ Gefragt: langlebige, nachhaltige Materialien „Die Kunden, die derzeit bei uns kaufen, achten sehr auf Nachhaltigkeit bzw. die Langlebigkeit der Produkte, dementsprechend legen sie verstärkt Wert auf echte Materialien und hochwertige Oberfläche wie Holz, Furnier, Stein, Echtlack in Matt oder hochglänzend. Selbst die Vorteile von polymerem Glas, das wir im Übrigen sehr gerne und erfolgreich verkaufen, muss man den Menschen erläutern, damit sie die Wertigkeit dieses „Kunst“-Werkstoffs anerkennen und nicht als billigen Glasersatz abtun.“ Beim Rundgang durch das Studio erschließt sich uns unmittelbar der hochwertige Ansatz von Oktay Kizil. In der Nischenrückwand der einen oder anderen Küche spiegelt sich das Parkett des Fußbodens wider oder eine angelegte Betonrückwand unterstreicht die puristische Ausrichtung des jeweiligen Exponats. Eine weiße Rückwand wurde mit einem Scratch-resistent Klarlack versehen. All diese Ausführungen zeigen eine Möglichkeit auf, wie sich die Küche in das harmonische raumübergreifende Gesamtbild der Innenarchitektur einfügen kann. „Auf Kundenwunsch verkaufen wir sehr stark Dekton und Keramik als Nischenrückwand. Für unsere Monteure bedeutet das oft mehrere Kundenbesuche: Die Steckdose fehlt. Es muss nachgemessen werden, weil sich noch etwas verändert hat. Das ist ein Aufwand, der sich weder durch das Lob der Kunden noch in Euro und Cent rechnet. Das mussten wir bereits während der Pandemie lernen. Ich empfehle meinen Kunden, dann doch lieber den oberflächenveredelten Wandanstrich, der sich als mindestens ebenso attraktiv wie pflegeleicht erweist.“


Handel + Markt

Fotos: Kizil Interior Services

„Mit Grama blend haben wir einen Partner gefunden, der unsere Vision und Philosophie verstanden hat. Diese Kücheninsel ist daher nicht nur ein Möbelstück — sie ist ein Werk, das die Verbindung von Natur, Ästhetik und Funktionalität auf höchstem Niveau verkörpert.“ Oktay Kizil, Geschäftsführer Plana Küchenland, Weiterstadt, und geschäftsführender Gesellschafter Kizil Interior Services GmbH

Stein trifft Leichtbau Im hochwertigen Bereich setzt Oktay Kizil sehr gerne Stein ein. „Stein verkörpert Authentizität und Natürlichkeit. Ich setze Naturstein gerne kontrastierend und gleichzeitig korrespondierend zum Umfeld ein. Die Insel ist dabei sehr oft der Solitär, der sich komplett in Stein gehalten oder versehen mit einer Steinarbeitsplatte deutlich vom Umfeld aus Furnier, mattlackierten Unifronten oder polymerem Glas abhebt. Im Nischenbereich, bei der Wandverkleidung, kann das Material dann erneut um Einsatz kommen, um so mit dem Esstisch, dem Teatable oder dem Sideboard zu korrespondieren.“ Die Kreation eines funktionalen Steinmonolithen erweist sich in vielen Fällen als schwierig, weiß Oktay Kizil aus Erfahrung. Die bodengleichen Wangen aus Naturstein stellen oft ein Problem dar. Naturstein ist sehr schwer und müsste in diesem Falle auch noch gedübelt werden. Aus diesem Grund arbeitet der umtriebige Küchenfachplaner mit Grama blend zusammen: „Bereits vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit, mich mit einigen Top-Ingenieuren über den Einsatz von Stein in der Küche auszutauschen. Unser Thema lautete: Dematerialisierung. Wir wollten ein Produkt auf der Basis von echtem Stein kreieren, bei dem wenig Materialeinsatz erforderlich sein sollte. Dabei ging es im Wesentlichen auch darum, Gewicht zu reduzieren. Wir haben das damals nicht geschafft. Und dann kam Norbert Moller mit Grama blend: Stein wird gespalten, laminiert und poliert und auf eine Alu-Wabe aufgebracht. Selbst eine Spiegelung ist möglich. Die filigranen Monostone-Leichtbau-Elemente, gefertigt aus der Kombination echten, 4 mm starken Natursteins und einer 10 oder 15 mm starken Aluminium-Sandwichplatte überzeugen in höchstem Maße. Mit diesem Material entstehen ästhetische Unikate, die in Form und Farbe ihresgleichen suchen“, betont Oktay Kizil. „Ob Fronten für die Geschirrspülmaschine, den Kühlschrank … – es gibt annähernd keine Tabus, das Material kann sogar auf Gehrung verarbeitet werden. Jede Kante einer Front wird mit einem Gehrungs-

teil verbunden. Die integrierte Eingriffsleiste unterstützt die homogene Gestaltung. Und zu guter Letzt bekommt man das Ganze noch in gerade einmal sechs Wochen geliefert“, schwärmt der Unternehmer und ergänzt: „Zudem verfügt der Hersteller über ein breites Portfolio an Steinvarianten, Keramik-Designs und hochwertigem Quarzit. Monostone steht ganz im Trend der Zeit: Das Material erfüllt jeglichen Anspruch an die Nachhaltigkeit. Es ist langlebig, umweltfreundlich und recyclebar. Auch die Koordination und Montage von Monostone-Projekten gestaltet sich einfach. Ich bekomme alles „mundgerecht“ angeliefert und benötige keinen zusätzlichen Steinmetz. Diese filigranen Leichtbau-Elemente überzeugen nicht nur uns, sondern auch unsere Monteure, vor allem auch die Kunden auf ganzer Linie“, betont der versierte Experte für Küchen und Sensitive Interior Design. Monostone passt also voll und ganz in die Unternehmensphilosophie von Oktay Kizil, bei der die Wünsche seiner Kunden an erster Stelle stehen. „Leichtbau ist nicht nur nachhaltig, sondern ermöglicht Planern die Realisierung großflächiger Projekte. Durch sie können z.B. tragende Konstruktionen harmonisch in den natürlichen Raum integriert ­werden. Zudem lassen sich Grenzhöhen und Spannweiten ausdehnen, sodass Architekten und Planern völlig neue Möglichkeiten ­offenstehen. Die meisten meiner Kunden möchten heute mit Designprodukten vornehmlich ihre eigene Persönlichkeit unterstreichen und ihren besonderen Lifestyle präsentieren. Zum einen geht es also um die Untermalung der eigenen Individualität, zum anderen aber auch darum, sich selbst etwas zu gönnen. Als Planer bzw. Fachberater gehört es zu unseren wesentlichen Aufgaben, beim Kunden dieses Verlangen nicht nur zu wecken, sondern mit den Planungen und Produkten auch einzulösen. Wir gestalten ein ganzheitliches, authentisches, emotionales und ästhetisches Erlebnis für unsere Kunden. Denn jeder Mensch verdient www.kizil-interior-services.de es, schön zu wohnen.“

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Architektur + Trend

„Man braucht immer einen Plan B!“ Interview mit Bernard Lampe, Geschäftsfüher Beckermann Küchen, Cappeln

Bernard Lampe führt die Geschäfte von Beckermann Küchen seit vielen Jahren und hat bereits einige Wirtschaftskrisen gemeistert. „Wir haben uns Anfang des Jahres der derzeitigen Marktsituation entsprechend konzeptionell neu aufgestellt und sind sicher, dass wir auch diese Herausforderung meistern werden. Mit Blick auf das erste Quartal bewegen wir uns momentan, was Stückzahlen und Umsatz anbelangt, auf Vorjahresniveau, aber bei einer geringeren Stundenleistung.“

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Architektur + Trend

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Werkzeug jedoch nicht und fahren wie gesagt mit erhöhter Kapazität. Im Moment ist der Auftragseingang etwas rückläufig, so dass weniger Auslastung gegeben ist. Allerdings sind wir jetzt im Monat Mai, mit vielen Feiertagen. In dieser Zeit werden die Arbeitszeitkonten aller Voraussicht nach wieder gefüllt. Aber“, ergänzt er, „natürlich haben auch wir uns mit dem Thema Kurzarbeit auseinandergesetzt. Im Endeffekt geht es darum, flexibel auf Marktschwankungen reagieren zu können, ohne bewährte Mitarbeiter entlassen zu müssen. Denn zu guter Letzt dauert es Jahre, Fachkräfte wie z.B. Maschinenführer oder auch Lackierer wieder auszubilden oder anzulernen. Deshalb ziehen wir diese Möglichkeit nur dann in Betracht, wenn sie wirklich notwendig wird.“ Individualität durch intelligente Fertigungsprozesse Ansonsten investiert Beckermann Küchen kontinuierlich weiter in neue Anlagen und Maschinen und damit in die Optimierung seiner Prozesse. „Der alte Maschinenpark ist bereits vollständig ausgetauscht

Fotos: Beckermann

as, so erläutert uns der versierte Marktkenner, hänge mit der Wirtschaftlichkeit im Betrieb zusammen. Man habe die Produktionskapazität in Anpassung an die getätigten Investitionen in neue Maschinen bewusst um zehn Prozent erhöht. Bernard Lampe hat allen Grund zur Zuversicht. Sowohl produktions- und damit auch produkttechnisch als auch personell zeigt sich das mittelständische Unternehmen gut aufgestellt. „Wir investieren jährlich rund zwei Millionen Euro in Maschinen und deren Anbindung. In unserer Größen­ordnung – unser Umsatz liegt bei rund 50 Millionen Euro – ist das eine gesunde Investitionsquote, um weiter wachsen zu können.“ Von Kurzarbeit sehen Bernard Lampe und sein Führungsteam derzeit ab: „Wir haben ein Stundenkonto eingerichtet, durch das wir, wenn nötig, flexibel auf saisonale und konjunkturelle Schwankungen reagieren können, ohne dabei Mitarbeiter einstellen oder entlassen zu müssen. Gibt es viel Arbeit, bleiben die Mitarbeiter länger. Ist die Auftragskapazität geringer, gehen sie früher nach Hause. Derzeit nutzen wir dieses

Sanftes Grau trifft auf helle Eiche. Im Programm Nizza verkörpern diese Designs gemeinsam mit dem innen- und außen dekorgleichen Korpus eine perfekte Symbiose für fließende Übergänge zwischen Küche und Wohnbereich.

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und durch unsere Losgrößen-1-Fertigung ersetzt. Verbunden ist das mit einer intelligenten prozessübergreifenden Melange aus standardisierten Abläufen und Flexibilisierung, was es uns ermöglicht, auf die immer individueller werdenden Anforderungen unserer Kunden einzugehen und dennoch preislich auf dem Boden zu bleiben“, betont der gestandene Unternehmer. Dass sich diese kontinuierliche Optimierung durch alle Bereiche des Unternehmens zieht, ist dabei selbstverständlich: „Seit zwei Jahren sind wir dabei, unsere Kommissionierung zu automatisieren. In diesem Bereich werden wir künftig deutlich weniger Mitarbeiter benötigen,“ stellt Bernard Lampe fest. Von Entlassungen kann aber auch hier abgesehen werden. „Wir setzen auf einen sozialverträglichen Personalabbau unter Berücksichtigung der natürlichen Fluktuation.“ Solidität statt Preisaggressivität „In unserer Größenordnung sind wir nicht in der Lage, uns an einem preisaggressiven Verdrängungswettbewerb zu beteiligen. Unsere Aufgabe ist es, unseren Kunden zu ermöglichen, auch in einem preisgetriebenen Wettbewerbsumfeld zu überzeugen und sich zu behaupten. Aus diesem Grunde sind unsere Investitionen in unsere Produktion so ausgerichtet, dass wir eine umfangreiche Fertigungstiefe, individuelle Anpassungsmöglichkeiten und damit eine hohe Flexibilität, Zuverlässigkeit und eine transparente Preisgestaltung gewährleisten können. Und das alles in einem für unser Segment stimmigen Preis-LeistungsVerhältnis.“ Mit den Kunden auf Augenhöhe In Deutschland gehört das Unternehmen noch immer zu den Hidden Champions. 65 Prozent seines Umsatzes tätigt Beckermann Küchen im Export: „Unsere flexible Fertigung ermöglicht es uns, auf zahlrei-

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chen Märkten erfolgreich zu arbeiten. Zu unseren HauptabsatzMärkten zählen die Benelux-Länder, die Schweiz und England. Hier läuft das Geschäft im Großen und Ganzen sehr stabil und gut“, betont der engagierte Manager. „In Deutschland und Frankreich tun wir uns derzeit ein bisschen schwerer“, gibt er zu. „Die deutschen Konsumenten zeigen sich aufgrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen noch immer zurückhaltend. Zuwächse erzielen wir in diesem verhaltenen Markt hauptsächlich über Küchenspezialisten, die mehrwertorientiert verkaufen“, schildert Bernard Lampe die Lage im eigenen Land. Währenddessen sei der französische Fachhandel aktuell ziemlich preisgetrieben. Ein Großteil des ohnehin heterogenen Marktes fokussiere sich auf Städte, wo sich der Wettbewerb vor allem preisaggressiv darstelle. „Grundsätzlich bewegt sich unser Geschäft auch bei unseren Kunden heterogen. Bei den einen läuft es sehr gut, bei anderen entsprechend schlechter. Allerdings trägt unsere neue Außendienststruktur dazu bei, neue Kunden für uns zu gewinnen. Die Entscheidung, unseren Vertrieb von Handelsvertretungen auf eigene Mitarbeiter umzustellen, war absolut richtig und hat sich schon innerhalb eines Jahres bezahlt gemacht“, freut sich der Manager. Seit dem letzten Jahr arbeiten sechs Außendienstmitarbeiter für das innovative Unternehmen und kümmern sich prioritär um den deutschen Markt. Ein weiterer Repräsentant zeichnet für die DACH-Märkte verantwortlich. „Durch den Einsatz dieser Mitarbeiter haben wir das Ohr noch stärker am Markt und können gezielter auf die Belange unserer Kunden eingehen“, beschreibt der sympathische Westfale die Situation. „Wir haben festgestellt, dass sich zahlreiche Fachgeschäfte neu sortieren und konzeptionell und planerisch über die Küche hinausgehen. Sie bieten ihren Kunden alles aus einer Hand. Daraus ergibt sich auch deren Anspruch an uns“, argumentiert Bernard Lampe. „Wir müssen


in der Lage sein, mit unserem Sortiment sowohl die Kunden zu bedienen, die nach zig Jahren eine neue Küche haben möchten, als auch die, die eine ganz einfache Küche benötigen, und auch die Zweit- und Dritteinrichter, die gerade ihr Haus renovieren bzw. ein neues Wohnhaus neben dem bereits vorhandenen bauen, wie es in ländlichen Gebieten oft der Fall ist. Eine flexible Anpassung an die entsprechende räumliche Gegebenheit ist dabei unabdingbar. Nehmen Sie z.B. unser Korpusraster 6Plus. Dieses System ermöglicht flexible Arbeitshöhen mit vollem Stauraum und erleichtert die Planung durch elegantes Umgehen jeglicher Zwischenrastermaße. Damit können unsere Partner im Handel ihren Kunden eine individuell angepasste Arbeitshöhe bieten. Selbst Standardunterschränke mit sechs Rastern können um bis zu einen weiteren Raster erhöht werden, ohne die Schrankausstattung zu verändern. Frontenmaße und -aufteilung sind ebenfalls anpassbar, sowohl bei Hochschränken als auch bei Rahmentüren. Dieses Korpusraster ist für alle Lebensräume geeignet und ermöglicht eine millimetergenaue Höhenanpassung des Korpus. Für den Küchenkäufer bedeutet das gleichermaßen mehr Stauraum und mehr Ergonomie.“ More than kitchen Die sich wandelnden Bedürfnisse der Konsumenten analysiert das Beckermann-Team grundsätzlich gemeinsam mit seinen Kunden und bindet diese Erkenntnisse mit in seine Produktentwicklung ein. Ein weiteres Beispiel dafür ist der Gedanke des ganzheitlichen Einrichtens: „Insbesondere die Konsumenten, die sich mit dem Kauf einer hochwertigeren Küche beschäftigen, wünschen sich häufig raumübergreifende Lösungen. Gemeinsam mit unseren Partnern im Fachhandel, die sich der ganzheitlichen Einrichtung verschrieben haben, set-

Das Programm Tessina in Sunset oak besticht nicht nur durch seine realitätsnahe Optik und Haptik, sondern steht Pate für die Typenvielfalt von Beckermann Küchen, die gestalterisch mehr als Küche erlaubt wie dieser Hauswirtschaftsraum beweist.

zen wir solche innenarchitektonischen Lösungen um.“ Dabei erfüllen die Wohnmöbel von Beckermann, wie z. B. Solitäre, Garderoben oder Badmöbel, nicht nur individuelle Kundenwünsche, sondern, so verrät uns der versierte Marktkenner, tragen auch dazu bei, Kommissionen im Wert zu steigern. „Dabei setzen wir grundsätzlich auf authentische Materialien, die, so unsere Handelspartner, bei den Konsumenten eine immer größere Rolle spielen, und auf deren Ver- und Bearbeitung wir uns verstehen.“ Stillstand hat Beckermann Küchen noch nie gekannt, betont Bernard Lampe. „Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere internationale vor allem aber auch unsere nationale Präsenz weiter ausbauen können.“ Wachstumschancen sieht er in den Benelux-Ländern, in der Schweiz, in Frankreich, vor allem aber auch in Deutschland. Jede Krise geht vorüber, das weiß Bernard Lampe aus Erfahrung. „Und dann muss man gerüstet sein, um der florierenden Nachfrage gerecht werden zu können“, betont er, „und das sind wir. Unser Ziel ist es, in einigen Jahren 50 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland und 50 Prozent auf internationaler Ebene zu tätigen.“ Bernard Lampe hält es hier mit Perikles: „Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereiwww.beckermann.de tet zu sein.“

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Design + Trend

„Nie war eine Küche ­begehrenswerter als heute“ Warum? Lesen Sie diesen Artikel!

Kitchen made in Germany sind international gefragt. Nicht umsonst liegt der Export­ anteil der deutschen Küchenmöbelindustrie bei über 40 Prozent. Diesen Erfolg haben sich die Unternehmen der Branche über Jahre hinweg erarbeitetet. Faktoren wie Effizienz, Managementqualität, finanzielle Stabilität, strategische Ausrichtung vor allem aber auch ein marktgerechtes Produktportfolio, das einen internationalen Anspruch bedient, tragen nicht nur zu einer gesunden, zukunfts­orientierten Entwicklung der einzelnen Unternehmen, sondern auch zu einem weltweit einzigartigen Ruf bei. Wir sprachen mit einigen erfolgreichen Unternehmen, die diese Faktoren erfüllen und sich auch in einem herausfordernden konjunkturellen Umfeld profitabel und widerstandsfähig entwickeln. Sie zeichnen sich zudem aus durch eine ehrliche, klar umrissene Vertriebsphilosophie über den qualifizierten Fachhandel sowie eine transparente Preispolitik und sie gehören zu den Trendsettern der Branche. Hinter ihrem Erfolg steht auch ihr ausgeprägter Sinn für Menschen und Märkte und deren sich wandelnde Anforderungen.

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Design + Trend

Heidrun Brinkmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin Ballerina-Küchen

Ballerina-Küchen – Fusion aus deutscher Präzision und internationalem Flair Mit zahlreichen Alleinstellungen und Mehrwerten, wie die robuste Front „Resopal Pro“ oder das innovative Auszugssystems „Legrabox pure Wood“, bietet das Unternehmen, das einen Exportanteil von 40 Prozent verbucht, seinen Partnern im Handel die Möglichkeit, sich am Markt abzusetzen. „In den letzten zehn Jahren hat es im Küchendesign erhebliche Veränderung gegeben“, zieht Heidrun Brinkmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin Ballerina-Küchen, Bilanz. „Eine Inselplanung mit dahinterstehenden Hochschränken ist inzwischen Standard geworden. Die Oberflächen haben sich von glänzend in supermatt verändert. Bevorzugte Materialen sind wieder echte Schichtstoffe oder andere, neuere wertige Materialien, wie Smartglas“, stellt sie fest und erläutert: „Diese Materialien finden eine besondere Beachtung, da diese Optik und Funktionalität in Bezug auf Strapazierfähigkeit miteinander verbinden. Optische und hochwertige Ergänzungen sind echte Steine oder Holz in furnierter oder massiver Ausführung. Die deutschen Design-Standards sind weltweit marktführend“, davon ist Heidrun Brinkmeyer überzeugt. „Die deutsche Küche verbindet Design und Funktionalität in optimaler Weise und ist auf der Welt sehr angesehen. Ballerina“, so betont die engagierte Managerin, „betreibt sehr starkes „Watch Guiding“ auf vielen internationalen Messen. Wir haben internationale Designer und Architekten zur Gestaltung und Planung der Küchen.“ Die Geschmackswelten sind so bunt wie die Länder der Erde „Die Geschmäcker und auch Lebensgewohnheiten in vielen Ländern sind unterschiedlich“, niemand weiß das besser als Heidrun Brinkmeyer, die über eine hohe Exportexpertise verfügt. „Nicht umsonst werden Ballerina-Küchen in 29 Ländern der Erde vermarktet. Jedes Land hat seine Eigenarten auf die Ballerina eingeht“, versichert die Managerin. „Unser Angebot umfasst eine internationale Modell- und Farbpolitik. Unsere Bildgestaltung und auch unsere Fotosprache sind auf die landespezifischen Gegebenheiten angepasst. Und nicht zuletzt finden sich die Geschmäcker unterschiedlicher Abnehmer und Nationalitäten in der Präsentation einzelner Küchendarstellungen wieder.“

Globale Trends: Hochwertige Schichtstoffe ­dominieren auSSerhalb Europas „Was die Auswahl der Farben und Materialien anbelangt, sind Deutschland und Westeuropa sehr ähnlich“, beobachtet Heidrun Brinkmeyer. „Außerhalb Europas werden in erster Linie hochwertige Schichtstoffe, Lacke und echtes Furnier gekauft. Eine aufwendige funktionale Innenausstattung ist selbstverständlich. Da die Küche ein langlebiges Gebrauchsgut ist, sehen wir Farbtrends eher als längerfristig an“, betont Heidrun Brinkmeyer und erläutert: „Einige Jahre stand die Farbe Schwarz im Vordergrund. Derzeit sind Beige-Töne wieder im Vormarsch. Für Ballerina sind individuelle Farbwünsche sowieso kein Problem, da das Unternehmen alle RAL und SIKKENS-Farben lackiert. Das sind mehr als 4.600 Farben“, unterstreicht die Managerin die Möglichkeiten und betont: „Damit sind auch kurzfristige Trends umsetzbar. Zusätzlich haben wir immer sechs aktuelle Trendfarben in unserem Lackangebot.“ Eine hohe Typen- und Materialvielfalt ist garantiert „Ballerina ist darauf ausgerichtet, eine hohe Typen- und Materialvielfalt anzubieten“, lässt uns die Powerfrau wissen und erläutert: „Alle Fertigungsprozesse sind darauf abgestimmt. Ebenso sind wir in der Lage, dieses EDV- und softwaretechnisch durch besondere Systeme – wie zum Beispiel durch unser Modul Planungssystem, in dem jeder Schrank individuell zusammengesetzt werden kann – umzusetzen.“ Die neue Küche ist Mittelpunkt des Zuhauses und Prestigeobjekt „Einer der wichtigsten Aspekte für den Kauf einer neuen Küche ist, dass die neue Küche ein neues Lebensgefühl ins Haus bringt“, davon ist Heidrun Brinkmeyer überzeugt. Und verweist u. a. auch auf die zahlreichen technischen Neuheiten, wie zum Beispiel perfekte Auszugssysteme oder neue Stauraum-Systeme, die das Arbeiten in der Küche leichter machen. „Die Küche“, so fasst sie zusammen, „ist heute der Mittelpunkt des Hauses und der Familie, ist Treffpunkt und Kommunikationszentrum und www.ballerina.de wird damit auch zu einem Prestigeobjekt.“ k+a 2.2024 | 35


Design + Trend

Pronorm – Ein Unternehmen mit Esprit, Marktnähe und Erfindergeist Immer wieder aufs Neue begeistert der innovative Hersteller Kunden in aller Welt durch seine gleichermaßen kreativen wie markanten Produkte, mit denen Menschen unterschiedlichster nationaler und internationaler Couleur ihren eigenen Stil und damit ihre eigene Persönlichkeit unterstreichen können. Der Einsatz hochwertiger, authentischer, dem internationalen Zeitgeist entsprechender Materialien und Oberflächen in Kombination mit einer hohen Typenvielfalt und Maßvarianz und der raumübergreifenden Planungskompetenz seiner Partner im Handel machen die Küchen und Möbel des Herstellers zu etwas Besonderem. Eine Tatsache, die sich auch in herausfordernden Zeiten bemerkbar macht und mit einem Exportanteil von 75 Prozent bestätigt wird. Küche im Einklang mit der Architektur Roger Klinkenberg erspürt seit Jahren den Puls internationaler Einrichtungsmärkte und beobachtet die Entwicklung von Küche und Innenar36 | k+a 2.2024

chitektur ganz genau: „Die Entwicklung der Küche in den letzten zehn Jahren zeigt mehrere markante Trends. In Anlehnung an eine sich kontinuierlich wandelnde Architektur hin zu offenen, raumübergreifenden Grundrissen hat sich der Anspruch an die Inneneinrichtung und damit auch an die Küche in Bezug auf Design, Materialität und Funktionalität weiterentwickelt“, schildert der versierte Marktkenner seine Erfahrung. „In Verbindung mit offenen Grundrissen entstehen ineinander übergehende Funktionszonen, bei denen Küche, Ess- und Wohnbereich oft eine optische wie multifunktionale Einheit bilden. Die Küche wird dabei zum integralen Bestandteil der Innenarchitektur, der geforderten Multifunktionalität durch intelligente Stauraumlösungen, ausziehbare Regale, hochfahrbare Arbeitsplatten und Roger Klinkenberg, gut durchdachte Organisationssysteme gerecht Geschäftsführer Pronorm werdend. Und das alles“, betont Roger KlinkenEinbauküchen berg, „jeweils abgestimmt auf die Größe des zur Verfügung stehenden Raums und die individuel-


len Wünsche und Bedarfe des jeweiligen Bauherrn, ob Bestandsoder Neubauten. Denn“, so stellt der architektur- und designaffine Manager fest, „die Frage nach Nachhaltigkeit im Sinne von Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit stellt sich sowohl bei der Architektur als auch bei der Innenarchitektur. Eine Anforderung, der unsere Branche durch nachhaltige Produktionsverfahren, Recyclingfähigkeit von Materialien und energieeffiziente, ressourcenschonende Geräte nachkommt.“ Design kennt keine Grenzen „Um den Anforderungen internationaler Märkte zu entsprechen, arbeitet das Pronorm-Team eng mit erfahrenen Designern und Fachleuten zusammen und bindet Standards frühzeitig in seinen Planungsprozess ein“, erläutert Roger Klinkenberg, „… und dies insbesondere hinsichtlich Sicherheit, Ergonomie und Energieeffizienz. Wir gewährleisten, dass die von uns verwendeten Materialien den internationalen Standards entsprechen und testen die Prototypen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. In Zusammenarbeit mit den Zertifizierungsstellen beachten wir zudem die Einhaltung der vorgegebenen Standards.“ In Verbindung mit offenen Grundrissen entstehen ineinander

Internationalisierung ist der Dialog unter Kulturen „Wer international erfolgreich sein will, der sollte auch die Kultur seines jeweiligen Geschäftspartners kennen und verstehen lernen“, weiß der global agierende Manager aus Erfahrung. „Deshalb ist es für uns selbstverständlich auch kulturelle Unterschiede bei unserer Produktgestaltung zu berücksichtigen.“ Aus diesem Grund beobachten die Pronorm-Trendscouts kontinuierlich die aktuellen Küchentrends weltweit. „Je nach Land werden unterschiedliche Farben, Materialien und Designs präferiert. Um verschiedenen Raumgrößen und Nutzungsanforderungen gerecht zu werden, sind flexible, anpassungsfähige Möbel wichtig. Auch regional klimatische oder praktische Anforderungen müssen berücksichtigt werden. Hier hilft uns die Zusammenarbeit mit unseren Kunden als auch mit Designern vor Ort, um regionale Ästhetik und Bedürfnisse zu verstehen und umzusetzen. In der heutigen globalisierten Designwelt ist die Zusammenarbeit mit internationalen Designern von entscheidender Bedeutung, um innovative und vielfältige Perspektiven in Projekte einzubringen. Wir schätzen die kreative Dynamik, die sich aus der Kooperation mit talentierten Designern aus verschiedenen Teilen der Welt ergibt. Diese kollaborative Herangehensweise ermöglicht es uns, von internationalen Designtrends zu profitieren, die sich in unterschiedlichen Kulturen und Regionen entwickeln.“ „Wir stehen für kreative, trendorientierte Beständigkeit ... ... betont Roger Klinkenberg mit Nachdruck. „Hochwertige Materialien, innovative Technologien, Umweltfreundlichkeit, ansprechendes Design und kulturelle Anpassung spielen eine zentrale Rolle. Was Farben anbelangt setzen wir auf zeitlose, anpassungsfähige Elemente mit kreativen Kombinationsmöglichkeiten, so dass für jede Zielgruppe etwas dabei ist. Auch hier ist es unser Ziel, auf die individuellen Wünsche unserer Partner im Handel www.pronorm.de und deren Kunden flexibel eingehen zu können.“

übergehende Funktionszonen, bei denen Küche, Ess- und Wohnbereich oft eine optische wie multifunktionale Einheit bilden. Die Küche wird dabei zum integralen Bestandteil der Innenarchitektur, der geforderten Multifunktionalität u.a. durch intelligente Stauraumlösungen und gut durchdachte Organisationssysteme gerecht werdend.

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Fotos: Pronorm

Design + Trend


Fotos: Rotpunkt

Design + Trend

Diese Villa über den Dächern der Stadt Kolding erlaubt den Blick auf die malerische Fjordlandschaft. Erbaut im Jahr 1908 wurde sie während des zweiten Weltkriegs von den Nazionalsozilalisten besetzt und Ende des 20. Jahrhunderts in eine Art Dornröschenschlaf versetzt. Erweckt wurde die Villa erst vor kurzem durch die neuen Inhaber Julie und Kevin Rytter. „Bereits beim Betreten des Hauses spürt man seine Geschichte“, schwärmt Julie Rytter, die seit über 14 Jahren alte Häuser erwirbt und liebevoll restauriert. „Es ist uns wichtig, den Charakter der Häuser zu bewahren und behutsam vorzugehen“, betont die studierte Juristin und Mutter dreier Kinder. Die neue Rotpunkt-Küche bildet für die Familie das Herzstück des Zusammenlebens. „Als wir über die Inneneinrichtung unserer Villa nachdachten, war für uns Qualität das oberste Gebot. Das war auch der Grund, warum wir uns für Rotpunkt Küchen entschieden haben. Unsere Küche wird täglich von uns fünf genutzt und sieht immer noch großartig aus“, sagt Julie Rytter. Die Küche ist nicht nur ein Ort zum Kochen, sondern auch ein Ort der Entspannung für die Kinder, ein Ort für Gespräche zwischen ihr und ihrem Mann und ein Ort, um den Ausblick über den Fjord zu genießen. Auch bei den Badmöbeln setzen sie auf Rotpunkt, um den Stil des Hauses zu bewahren und dennoch eine moderne Note zu verleihen.

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Design + Trend

Rotpunkt – Design trifft Nachhaltigkeit Ob die wachsende Anzahl von Singleroom-Appartements oder die sere Art der Produktentwicklung erlaubt es uns, Farbtrends sehr Neubauten mit großzügigen Open Space-Grundrissen, ob der immer früh aufzugreifen. Wohlwissend, dass dies auch dazu führen größer werdende Wunsch der Konsumenten nach Individualität kann, dass sich Entwicklungen nicht durchsetzen, weil der richtioder das steigende Interesse an Nachhaltigkeit: Das Team von ge Zeitpunkt noch nicht gekommen ist“, plaudert der Manager Rotpunkt Küchen greift diese Themen gekonnt auf aus der Schule. „Aber“, so betont er, „wir haben und trägt mit seiner Kollektion dazu bei, diese weltgelernt, Trends Zeit einzuräumen, um sich erfolgweit mit Leben zu erfüllen. Der Exportanteil des reich im Markt zu etablieren.“ Herstellers von 80 Prozent bestätigt diesen Kurs. Diese Trends wirken sich natürlich auch auf die International begehrt: Sein „Greenline“-Sortiment Material- und Typenvielfalt des Unternehmens ist ein zentraler Baustein des umfassenden Nachaus. Für Sven Herden und sein Team ist das haltigkeitskonzepts des Herstellers auf Produkt­ selbstverständlich. „Wir haben das gesamte „Seebene. Fronten und Korpus der „Greenline“-Küchen­ tup“ unseres Unternehmens darauf ausgerichtet, möbel werden aus dem „BioBoard Gen2“ gefertigt. diese Komplexität prozessübergreifend flexibel zu Das sind Spanplatten, die bis zu 90 Prozent aus handeln. Sei es in den Datenstrukturen, der SachRecyclingholz bestehen und den „4Star“-Standard bearbeitung oder unseren Fertigungsstrukturen. erfüllen. Dieser zeichnet besonders emissionsarWir können Vielfalt heute problemlos managen.“ me und damit wohngesunde Produkte aus. Unser Sven Herden, Geschäfts­ Gesprächspartner ist Sven Herden, Geschäftsfüh- führer Marketing und Vertrieb Nie waren Küchen langlebiger und bei Rotpunkt rer Marketing und Vertrieb bei Rotpunkt. individualisierbarer als heute „Aus unserer Sicht hat sich die Küche in der Weise „Es gibt tausende von individuellen Gründen, die geändert, dass immer mehr Materialien eingeeine neue Küche rechtfertigen – was können wir setzt werden, die Design und Funktionalität vereinen“, stellt Sven als Küchenmöbelhersteller auch anderes sagen“, sinniert Sven Herden fest. „Hier können beispielsweise matte Oberflächen mit Herden. „Unsere Küchen sind heute so nachhaltig wie nie zuvor Anti-Fingerprint Eigenschaften genannt werden. Gleichzeitig und es gab nie zuvor so viele ­Möglichkeiten wie heute, um die schaffen wir immer mehr gestalterische Lösungen wie z. B. de- individuellen Bedürfnisse der Kunden, angepasst an die unterckenhohe Schranktypen. Für die individualisierte Planung der schiedlichsten räumlichen Gegebenheiten, erfüllen zu können www.rotpunktkuechen.de Einrichtungslösung sind diese Schranktypen ideal“, betont der und das über Jahre hinweg.“ Marktkenner, merkt jedoch an: „Allerdings können sie gleichzeitig eine große Herausforderung auf der Montageseite darstellen.“ Länderübergreifender Austausch Um international up-to-date zu sein, steht Rotpunkt Küchen im ständigen Dialog mit seinen Länderverantwortlichen. „Wir greifen jedoch auch auf diverse Marktberichte zurück, um uns einen Überblick über bisherige wie auch zukünftige Entwicklungen zu verschaffen“, unterstreicht Sven Herden. „Landesspezifische Präferenzen fließen grundsätzlich mit in unsere Produktentwicklung ein, da wir sämtliche Länderverantwortlichen im Prozess involvieren und somit die Einflüsse auch berücksichtigen“, lässt uns der sympathische Westfale wissen und betont: „Am Ende entsteht immer EIN Rotpunkt Gesamtpaket, das jedem Kunden ganzheitlich zur Verfügung steht.“

Ein Barschrank, der zusammen mit einem Weinkühlschrank in der Insel integriert wurde. So finden Flaschen, Gläser und Co. direkt nebeneinander Platz. Bei der Front handelt es sich um die pflegeleichte Zerox HPL XT Variante im Farbton Carbon.

Die Kunden sind die Designer Die Zusammenarbeit mit international renommierten Designern nimmt der Hersteller derzeit nicht in Anspruch. „Für uns ist jeder unserer Kunden ein Designer“, so Sven Herden und unterstreicht: „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir mit grandiosen Designern arbeiten. Hier holen wir uns ständig Infos zu den neuesten Trends ein, um diese dann auch zu berücksichtigen. Materialien und technische Ausstattungsfeatures haben dabei national und international ebenfalls eine große Bedeutung. Un-

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Foto: Leicht / Constantin Meyer

Leicht – Im Einklang mit der Moderne: Die Kunst der zeitgenössischen Innenarchitektur „Die Marke Leicht hat sich vollumfänglich der modernen Architektur verschrieben. Das Adjektiv „modern“ beschreibt generell eine Architekturepoche, die eine Vielzahl von Strömungen und Stilrichtungen umfasst. Der aktuelle Baustil zeichnet sich durch die Betonung der Funktionalität und Zweckmäßigkeit von Gebäuden aus. Im Gegensatz zu vorherigen Epochen, in denen architektonische Elemente oft stark verziert waren, wird in der Moderne weitgehend auf aufwendige dekorative Schmuckelemente verzichtet. Moderne Architektur reflektiert grundsätzlich den Wandel der Zeit und stellt einen Bruch mit traditionellen Formen und Konventionen dar. Das wirkt sich auch auf die Innenarchitektur aus, und zwar sowohl auf die von Neubauten als auch auf die von Bestandsbauten: Wände fallen. Einst geschlossene Räume gehen fließend ineinander über. Die Einrichtung ist geprägt durch klare Linien, die nur hier und da durch organisch geformtes Mobiliar aufgebrochen werden. Der Wandel der Küche erfolgt parallel zu der architektonischen Gesamtentwicklung. Küchenplanungen sind heute proportionaler als noch vor zehn Jahren“, erläutert Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender von Leicht Küchen. „Sie wirken aufgeräumter und weniger verspielt. In ihrer Anmutung sind sie integrativer Bestandteil der wohnlichen Innenarchitektur. In diesem Kontext“, so beschreibt der versierte Manager weiter, „hat sich, ebenfalls parallel zur Architektur, die Materialität gewandelt: Jedoch ist die Anmutung von Küchen durch Mittelfarbtöne, durch Holzoberflächen wohnlicher und optisch weniger funktionell geworden. 40 | k+a 2.2024

Die Weiterentwicklung der Funktionalität der Küche erfolgt u.a. aus neuen Gerätetechnologien“, stellt Stefan Waldenmaier weiter fest. „Teilweise haben diese auch Auswirkungen auf Planungskonzepte: Ein Beispiel hierfür sind Abluftsysteme, die ohne Inselessen auskommen und somit in der Küchenplanung eine gravierende Änderung in der Optik herbeigeführt haben.“ Es gibt nicht „den“ internationalen Trend, … … sondern viele Strömungen“, weiß Stefan Waldenmaier aus Erfahrung. „Daher muss jede Marke ihre eigene Formensprache definieren, die sie wiedererkennbar und wenn möglich auch sogar einzigartig macht.“ Für Stefan Waldenmaier ist es essenziell, seine eigenen Leitgedanken, die sich in Formen und Materialsprache eng an der Stilistik das Bauhaus orientieren, zu definieren. „Vor diesem Hintergrund ist es eine selektive und subjektive Wahrnehmung der weltweiten Strömungen und daraus die Essenz zu sehen, die für uns für Relevanz ist“, betont er und unterstreicht: „Parallel ist es aber auch von Bedeutung, dass die Marke Leicht zu den internationalen Trendsettern gehört und als solcher, Teil einer Gruppe ist, die auf den Weltmärkten eine bestimmte Stilistik mitprägt. Dabei orientieren sich Materialität- und Formensprache der Marke an Zeitlosigkeit und Materialehrlichkeit. Die Entwicklung unseres Designs ist maßgeblich Inhouse geprägt, sehr wohl findet ein internationaler Austausch mit unseren weltweiten Partnern sowie deren Architektenpartnern statt“, betont Stefan Waldenmaier nicht ohne Stolz und ergänzt: „Die Küchenindustrie und deren Zulieferindustrie weisen eine hohe


Design + Trend

Entwicklungsdynamik auf. Jährlich wird ein Füllhorn an Möglichkeiten in Aussicht gestellt. In Abhängigkeit der Marktsegmente entscheiden Hersteller unterschiedliche Kollektionen und suggerieren damit unterschiedliche Trends. Wir sehen Küche als ein sehr langlebiges Produkt an und sind bemüht, in unserer Auswahl diesem Anspruch Rechnung zu tragen.“ Aus diesem Grund sind für das Unternehmen kurzfristige und modische Strömungen von neuen Farben oder neuen Formen obsolet. Stattdessen bestimmt Zeitlosigkeit von Material und Form die Marke und ihre Produktentwicklung nachhaltig. Tailormade Der Wandel, der Küchen in den letzten Jahren zu einem integrativen und repräsentativen Produkt in der Innenarchitektur geführt hat, bedingt hohe Voraussetzungen an eine leistungsfähige Losgröße 1-Produktion, die sich mit der Qualität der Arbeit eines Schreiners messen lassen muss. Diese Anforderung ist äußerst komplex und nur mit einer spezifisch darauf ausgerichteten Produktion abbildbar und dies auf Basis von Stückzahlen eines Industrieunternehmens im weltweit tätigen Geschäft. Leicht orientiert sich an diesem Anspruch. „Unser Datenmodell, die dahinterliegende Fertigungskonzeption sowie die Angebotsbreite an Oberflächen erlauben es uns, äußerst individuelle Raumplanungen mit unseren Möbeln und Umfeldmaterialien zuzulassen“, betont Stefan Waldenmaier und ergänzt: „Küchen sind heute noch stärker als früher ein essen-

Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender Leicht Küchen

zieller Bestandteil des Lebens und des Hauses. Sie prägen wie kein anderes Einrichtungselement das Gesamtbild im offenen Raum und sind damit der zentrale Ort der Kommunikation und der Zusammenkunft. Da 90 Prozent aller Kaufentscheidungen emotional getroffen werden, sprechen allein diese Aspekte für www.leicht.com eine „neue“ Küche.“ ANZEIGE

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Design + Trend

Schüller – Küchen unterliegen einer immerwährenden Evolution Das Familienunternehmen Schüller zeichnet sich u.a. durch sei- Stauraum ist planbar ne weitreichende Präsenz aus. Der Hersteller exportiert seine „Dem Wunsch nach mehr Stauraum entsprechen“, so der Marktinnovativen Produkte über den deutschen Heimatmarkt hinaus in kenner, „der modulare Aufbau, passgenaue Systeme und raumhohe insgesamt 35 Länder. Dabei steht die Berücksichtigung der spe- Planbarkeit ebenso wie bedienungsfreundliche Auszugsschränke zifischen Anforderungen jedes Marktes insbesondere in Bezug oder mit einem Le Mans Auszug versehene Eckschränke. Auch auf Design, Ausstattung und Technik im Fokus. Dieses Bestreben Geräte, wie Muldenlüfter oder Wasseraufbereitungssysteme, die ist eingebettet in das Qualitätsversprechen „Made in Germany“. noch nicht lange auf dem Markt sind, erfordern für ihre UnterMit einer jährlichen Produktion von etwa 170.000 bringung die passenden Schränke. PocketschränKüchen zeigt das Unternehmen eine beeindruke sind die ideale Lösung für Küchen, die in den ckende Leistungsfähigkeit. Jede einzelne Küche Wohnbereich integriert sind. Mit ihnen lassen sich ist individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zuHomebar, Homeoffice oder die Küche selbst mit geschnitten und wird den Ansprüchen an Qualität wenigen Handgriffen verbergen.“ und Umweltfreundlichkeit gerecht. „In den letzten zehn Jahren hat sich die Küche in Internationale Trends Design, Materialität und Funktionalität stetig weiter­im Fokus der Kollektion entwickelt“, beobachtet Thomas Pfister, Produkt„Schon allein durch ihre Langlebigkeit wurde eine entwickler des Unternehmens. „Die Küche“, so erKüche lange als ein nachhaltiges Produkt angeläutert er, „ist nicht mehr länger ein purer Arsehen. Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute beitsraum. Küche, Esszimmer und Wohnbereich ­enger und strenger definiert. In Zeiten der Klimabilden eine Einheit. Die Küche entwickelt sich von krise liegt der Fokus besonders auf der Recyceinem funktionalen Bereich der Nahrungs- Thomas Pfister, Produktlingfähigkeit einer Küche, dem wir als Küchenverarbeitung immer mehr zum Zentrum des Hauses. entwickler bei Schüller hersteller natürlich mit dem entsprechenden Dementsprechend haben sich auch die AnfordeAngebot nachkommen.“ rungen an eine Küche verändert.“ Dabei stellt er weiDamit alle Produkte aus dem Hause Schüller inter fest: „Gerade in der veränderten Wohnsituation wird das Thema ternationalen Designstandards entsprechen, bedarf es einer Licht immer wichtiger. Genügte bisher ein direktes, helles Licht Kombination aus Beobachtungsgabe und Gespür. zum Ausleuchten der Arbeitsbereiche, wird Licht jetzt auf vielfäl- „Wir beobachten den Markt auf digitaler und analoger Ebene und tige Weise eingesetzt: Indirektes und verstecktes Licht in Schrän- durch den Besuch auf internationalen Leitmessen, wie zum Beiken, Nischen, Griffleisten, Sockeln oder unter Regalen sorgt da- spiel der Salone di Mobile in Mailand und der Maison & Objet in gegen für echte Atmosphäre. So wird die Küche zum Wohlfühlort.“ Paris“, lässt uns Thomas Pfister wissen und ergänzt: „Mit unserer Kollektion wollen wir den internationalen AnsprüAuthentizität der Dekore chen gerecht werden. Dabei legen wir speziell Wert darauf, die „Im Bereich der Lacke und Farben“, so berichtet der Marktkenner, Besonderheiten jedes Marktes in puncto Design, Ausstattung „lässt sich ein Trend weg von dem ehemaligen Bestseller Hoch- und Technik zu berücksichtigen und mit unserem Produktportfoglanz-Lack hin zu immer mehr matten Oberflächen feststellen. lio darauf zu reagieren. Die Farbe Weiß, über Jahre hinweg aktuell, wird immer stärker Die Küche aus Deutschland hat einen hohen technischen Stanvon gebrochenen und dunklen Farbtönen abgelöst. Selbst die dard und ist deshalb international führend. Mit unserem breiten Farbe Schwarz wurde in den letzten Jahren immer beliebter. Die Portfolio von Materialien, begonnen bei Melaminharzfronten (bei Küche passt sich mit der Farblichkeit an die sie umgebenden Schüller) über Lackausführungen (Satintlacke/Samtmatt/HochWohnbereiche an. Im Zusammenspiel von Dekordruck und Struktur“, glanz) bis hin zu Keramikfronten (next125), decken wir alle indusso betont Thomas Pfister, „werden Dekore immer authentischer.“ triell einsetzbaren Materialien ab. 42 | k+a 2.2024


Design + Trend

Die Küche begleitet normalerweise über einen längeren Zeitraum, somit spielen modische kurzlebige Farbtrends keine bedeutende Rolle. Bei der Auswahl der Farbtöne wird darauf geachtet, dass die Farben untereinander gut kombinierbar sind.“ Der steigenden Typen- und Materialvielfalt innerhalb der Fertigungsprozesse steht Thomas Pfister offen und realistisch gegenüber: „Die sich immer steigernde Typen- und Materialienvielfalt ist eine Herausforderung für Fertigungsprozesse. Über moderne Fertigungssteuerung werden aber viele Dinge beherrschbar. Trotzdem steht fest, dass jeder Betrieb, in dem gefertigt wird, dankbar ist für genormte Teile.

Die Küche entwickelt sich sowohl im Aussehen und ihrer Technik immer weiter, sodass es sich nach einer gewissen Zeit immer lohnt sie zu erneuern“, davon ist Thomas Pfister überzeugt. „Wer in eine neue Küche investiert, profitiert nicht nur von neuen Designs, Farben, Lacken, Oberflächen. Neue, technische Standards können das Leben, das sich über die Zeit auch verändert hat, einfacher machen: neue Korpushöhen dienen der besseren Ergonomie, eine Schubkastendämpfung ist nicht nur eine akustische Wohltat, sondern schont auch den Schubkasteninhalt. Geringere Sockelhöhen lassen die Küche inzwischen optisch wohnlicher erscheinen und folgen damit dem eingangs erwähnten www.schueller.de Trend nach mehr Wohnlichkeit.“ ANZEIGE

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Mit innovativen Technologien zu mehr Wohlgefühl Franke Home Solutions

Mythos Air Hub vereint Dunstabzug und Desinfektion in einem Gerät – eine der cleveren Innovationen von Franke.

Über die letzten Jahrzehnte hinweg hat sich das Konzept der eigenen vier Wände grundlegend geändert. Das Zuhause ist zu einem multifunktionalen Zentrum geworden, in dem Menschen Arbeit, Freizeit und Familienleben harmonisch in Einklang bringen. Hier soll man sich wohlfühlen, Komfort und Lebensqualität genießen; Faktoren, die nicht zuletzt auch die körperliche und geistige Gesundheit fördern. Als Systemanbieter hat Franke Home Solutions unterschiedlichste Produkte im Portfolio, die diese Anforderungen erfüllen: Langlebige technische Innovationen, die die Qualität von Luft und Wasser verbessern, die Geräusche und Gerüche reduzieren, sowie Produkte und Materialien, die eine einwandfreie Hygiene erleichtern.

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on der Qualität der Luft, die wir atmen, übers Wasser, das wir trinken, bis zu den Geräuschen, die wir hören: innovative Produkte optimieren das gesamte Küchenerlebnis für mehr Lebensqualität. Die Luft, die wir atmen – Mythos Air Hub Mit dem „Mythos Air Hub“ hat Franke ein innovatives System entwickelt, das in besonderem Maße für Wohlbefinden sorgt: nicht nur für klare, saubere Luft beim Kochen, sondern auch für hygienisch einwandfreie Atemluft rund um die Uhr. Das einzigartige System vereint zwei Funktionen: Als klassische Abzugshaube saugt Mythos Air Hub zuverlässig den Kochdunst ab, und sorgt zudem dank der Desinfektionsfunktion für höchste Luftqualität. Mythos Air Hub neutralisiert bis zu 99,99% der Bakterien und Viren dank eines zweiten, separaten Luftstroms und zwei speziellen UV-C-Lampen – und garantiert so saubere, hygienische und geruchsfreie Luft zu Hause. Belegt wird dies durch die von der Universität Siena durchgeführten Labortests mit E. coli und Staphylococcus aureus.

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Vom Wasser, das wir trinken – Vital Filterarmatur Bakterien und Viren gehören nicht ins Trinkwasser, ebenso wenig Rost, Mikroplastik und Pestizide. Auch wenn unser Leitungswasser von guter Qualität ist, finden sich oft Fremdstoffe darin, die wir lieber nicht zu uns nehmen möchten. Auch Medikamentenrückstände und Hormone gehören dazu. Mit „Vital“ hat Franke eine Armatur entwickelt, in die eine leistungsstarke Filterkapsel integriert ist. Der Vital Filter ist eine Schweizer Innovation und entfernt zunächst mit einem feinporigen Vorfilter grobe Verunreinigungen. Eine patentierte Membran filtert danach selbst Bakterien und mikroskopisch kleinste Teilchen aus dem Wasser. Abschließend hält der Aktivkohlefilter noch gelöste Rückstände wie Chlor zurück und neutralisiert unangenehme Gerüche und Geschmacksstoffe. Für den Körper wertvolle Mineralien wie Magnesium und Kalzium bleiben dagegen erhalten. Der Filter sitzt in einem separaten Auslauf direkt an der Armatur. Da das Wasser vom Filter direkt ins Glas fließt ist es jederzeit frisch, hygienisch und gesund. Summa summarum ist die Vital eine clevere ökologische und wirtschaftliche Lösung: Sie erspart den Kauf und Transport von vielen Glas- bzw. PET-Flaschen.


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Franke Filterarmatur Vital – das geniale Wasserfiltersystem, das reinstes Qualitätswasser direkt aus der Armatur spendet. Die Vital filtert Mikroplastik, Rost, Chlor, Medikamentenrückstände und Hormone, zudem werden 99 % der Bakterien und Viren entfernt.

Innovative Technologien zur Geräuschreduzierung in der Küche Die Abzugshaube der Serie „Mythos Vertical Pro“ zeichnet sich durch Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit aus. Sie trägt die Energieklasse A++, der Hochleistungsfilter sorgt für frische und saubere Luft. Zudem sind die Modelle mit der innovativen Sound Pro Technologie von Franke ausgestattet: Das geräusch-optimierte Gebläse minimiert die Lautstärke hörbar. Dank des speziellen Designs werden insbesondere hohe und unangenehme Frequenzen reduziert. Zugleich minimiert es Turbulenzen und Verwirbelungen im internen Luftstrom des

Gebläses. In Folge sinkt die wahrgenommene Lautstärke signifikant, der Klang ist angenehmer – eine Bereicherung insbesondere für offene Wohnküchen. Harmonie bis ins Detail Das Zuhause als Ort des Wohlbefindens spiegelt auch den individuellen Stil wider. Die Produkte von Franke Home Solutions fügen sich hier auf harmonische Weise ein und betonen den persönlichen Ausdruck des Stils. Franke verfolgt einen umfassenden Ansatz, um sicherzustellen, dass alle Küchenelemente sorgfältig aufeinander abgestimmt sind und ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Vom hochwertigen, langlebigen Edelstahl bis zu den Fragranit-Spülen zeichnet sich jedes Produkt, jedes verwendete Material und jede Oberfläche durch Handwerkskunst, Liebe zum Detail, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit aus. Edelstahl glänzt in Metallic-Farben Die Premium-Kollektion „Mythos Masterpiece“ von Franke verleiht der Küche einen eleganten, nahezu künstlerischen Look. Neben den formschönen Edelstahl-Becken sorgen Einzelelemente in den drei atemberaubenden Metallic-Nuancen Anthrazit, Kupfer und Gold für eine rundum harmonische Optik: Mythos Masterpiece basiert auf der innovativen F-Inox-Technologie, die eine glatte und sehr kratzresis-

Mythos Vertical Pro Dunstabzugshaube – das innovative Sound Pro Gebläse sorgt für eine signifikant reduzierte Geräuschkulisse bei maximaler Leistung. k+a 2.2024 | 45


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Die Maris Fragranit Becken kombinieren Ästhetik mit Funktionalität und ermöglichen die problemlose Reinigung sperriger Backbleche.

klaren, fast spritzfreien Wasserstrahl liefert und gleichzeitig den Geräuschpegel signifikant reduziert.

Icon – Design und Funktionalität in perfekter Symbiose Die „Icon“ Armaturenlinie von Franke beeindruckt durch ihr auffälliges Design und ist auch in einer edlen mattschwarzen Ausführung erhältlich. Inspiriert von der Natur und mit maximaler Funktionalität ausgestattet, gibt es die Icon in drei Versionen: mit Auszugsbrause, Schwenkauslauf und als Icon Semi-Pro. Die Designsprache der Icon mit ihrer markanten Silhouette ist von symmetrischen Proportionen bestimmt, bestätigt durch Auszeichnungen wie den iF Design und den Red Dot Award. Der hoch angesetzte Auslauf der Icon Armaturen ermöglicht Flexibilität beim Reinigen und Füllen großer Töpfe. Die Zweifach-Brause ist praktisch: Der kräftige Normalstrahl entfernt hartnäckigen Schmutz, während der innovative Laminarstrahl einen

Die Icon Semi-Pro, die hochwertige Premium-Armatur aus der Icon Produktreihe überzeugt mit eleganter Designsprache und trendigem mattschwarzem Finish.

Mythos Master­ piece (re.) – die Edelstahlbecken in Metallic-Farben verleihen jeder Küche einen eleganten, künstlerischen Look. 46 | k+a 2.2024

Fotos: Franke

tente Oberfläche auf den Edelstahlbecken und Zubehörteilen gewährleistet. Somit ist die langanhaltende Schönheit der Metallic-Farben garantiert.

Küche haptisch erleben Franke bietet eine breite Auswahl an Materialien und Texturen von glänzend bis matt, glatt bis rau, steinartig bis metallisch. Durch die harmonische Abstimmung aller Elemente entstehen ästhetisch ansprechende Gesamtbilder. „Fragranit“ zeichnet sich als farblich vielseitiges und hochfunktionelles Material aus. Es besteht zu 80 % aus Quarzsand und 20 % Verbundharz. Seine Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Kratzern und Stößen ist bezeichnend. Fragranit ist zudem mit Sanitized® ausgestattet, wodurch das Bakterienwachstum um bis zu 99 % reduziert wird. Die Fragranit Spülen und Becken bieten eine breite Farbpalette und passen zu jeder Designidee. Die Maris Fragranit Becken kombinieren Ästhetik mit Funktionalität und ermöglichen die problemlose Reinigung sperriger Backbleche. Edelstahl, als zeitlos schöner Klassiker, ist der meistverwendete Spülen-Werkstoff, strapazierfähig, hygienisch und zeitlos schön. Zu 70 % aus recyceltem Material hergestellt, ist Edelstahl absolut korrosionsbeständig. Mit seiner polierten Oberfläche ist er nicht nur ästhetisch, sondern auch rost- und hitzebeständig sowie stoßfest. Neben Spülen und Becken fertigt Franke aus Edelstahl auch Armaturen und maßgeschneiderte Arbeitsplatten. Der ganzheitliche Systemansatz von Franke Home Solutions ermöglicht unbegrenzte Möglichkeiten für die Küchengestaltung, unabhänwww.franke.com gig von stilistischen und persönlichen Vorlieben.


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Der Küchenring bietet ausgereifte Konzepte im Bereich des Online-Marketings, um ihre Zielgruppe zu begeistern. Händlerwebsites, Social-Media-Management, Tools und Tipps für bestes Google-Ranking, gekoppelt mit passenden Onlinebannern. In Ergänzung dazu stehen Ihnen auch alle Maßnahmen des klassischen Marketings zur Verfügung. WWW.KUECHENRING.DE

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Technik + Komfort

Investition in die Zukunft: Hausgeräte als Schlüssel zum nachhaltigen Haushalt Moderne Hausgeräte spielen eine zentrale Rolle im Streben nach energieeffizientem Wohnen und einem intelligenten Haushalt. Alle Hausgerätehersteller, die sich an unserer Umfrage beteiligten, betonen die Investition in Zukunftstechnologie, die den Konsumenten nicht nur innovative Funktionen bietet, sondern auch Energie- und Geldersparnis verspricht. Dabei legen sie großen Wert auf Schulungen und Beratung ihrer Partner im Fachhandel, um die bestmögliche Auswahl für die ­Kunden zu gewährleisten. Offene Ökosysteme und Markenkooperationen treiben die Entwicklung smarter Häuser weiter voran. Die Vernetzung der Geräte ermöglicht eine Vielzahl von Funktionen, von automatisierten Abläufen bis hin zu personalisierten Erinnerungen, was den Alltag der Verbraucher erheblich erleichtern kann. Die Inte­gration von KI-Technologie bietet nicht nur einen größeren, teilweise sogar individuellen Komfort, sondern zusätzlich Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Die Aussage, dass der Kauf moderner Hausgeräte eine Investition in die Zukunft darstellt, wird von allen Herstellern unterstützt. Sie betonen die Bedeutung von Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit, während sie innovative Technologien entwickeln, die den ökologischen Fußabdruck minimieren und den Komfort für die Verbraucher maximieren.

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Fotos: Küppersbusch

Technik + Komfort

Das Küppersbusch Kombigerät aus Backofen und Dampfgarer BD 6340.0 vereint sieben Backofenfunktionen mit vier Dampfgarfunktionen in einem Gerät. Zu den vier Garfunktionen zählen Dampfgaren, Regenerieren und zwei Kombi-Dampfgarfunktionen – mit Heißluft bzw. mit Umluft. Dank des Frischwasserbehälters benötigt der BD 6340.0 keinen Festwasseranschluss. Der integrierte Ionisierer bei der Küppersbusch Kühl-­Gefrierkombination FKG 8860.0 verhindert, dass sich geruchsbildende Bakterien ansiedeln. Der Gefrierraum bleibt dank No Frost-Technologie vollständig frei von Eisansammlungen.

Küppersbusch – Zeit für Veränderung: Moderne Hausgeräte für eine nachhaltige Zukunft „Jeder Kauf eines neuen Hausgerätes, das mit modernster Technologie verzichten oder würde einen Ionisierer ablehnen, der Technik ausgestattet ist, ist eine Investition in die Zukunft, weil verhindert, dass sich im Kühlschrank geruchsbildende Bakterien dadurch der Durchschnittsverbrauch von Strom im jeweiligen ansiedeln? Haushalt gesenkt wird. Dies ist nachhaltig wirksam beim Bestre- Zusammenfassend gesagt, arbeiten moderne Hausgeräte weben, unsere Umwelt zu erhalten und senkt gleichsentlich energieeffizienter. Außerdem erleichtern zeitig die Kosten für den Konsumenten“, betont sie signifikant das eigene Haushalten und das Andreas Beyerle Geschäftsführer der Küppersfrische Zubereiten von Lebensmitteln. Dies ist für busch Hausgeräte GmbH. die Gesundheit und das Wohlbefinden des KonsuDabei vergisst er nicht, auf Funktionen und Spementen nachhaltig gut. Der Trend zum Selbstzuzialprogramme hinzuweisen, die die tägliche Zubereiten von regionalen, frischen und gesunden bereitung von Lebensmitteln erleichtern. „Bei Mahlzeiten unterstützt maximal auch die Umwelt den Kochfeldern sind es zum Beispiel vordefiund vermeidet Emissionen. Meines Erachtens nierte Sonderstufen, mit denen man Schokolade eine absolute Win-Win-Situation.“ schmelzen, Eier pochieren oder auch Reis kochen kann. Temperatursensoren steuern hierbei den Time to change im Eigenheim Kochvorgang und garantieren perfekte Ergebnis„Speziell bei den Eigenheimbesitzern, die von Jese. Und für die Zubereitung gesunder Lebensmither eine deutlich längere Standzeit der Küchen tel eignen sich moderne Dampfgarer ganz herund Geräte haben, besteht erheblicher Nachholvorragend: Es gibt keine sanftere Garmethode als bedarf. Kühl- und Gefriergeräte laufen rund um Dampfgaren. Gemüse, Fisch und zartes Fleisch Andreas Beyerle, die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Da machen sich werden durch die gleichmäßige Erwärmung be- Geschäftsführer Küppersmoderne, energieeffiziente Geräte schnell bei sonders schonend gegart. Farbe und Form des busch Hausgeräte GmbH der Stromrechnung bemerkbar. Und je weniger Gargutes bleiben unverändert, Eigengeschmack Strom wir verbrauchen, desto besser ist es für die und Aromastoffe sind besonders intensiv. NährUmwelt. Trotzdem rate ich Konsumenten auch, stoffe werden kaum ausgelaugt und Mineralstoffe bleiben fast ab und zu die Geräte für die Zubereitung von Speisen auszutauvollständig erhalten. Eine bessere Investition in die (gesunde!) schen: Die neuen Geräte sind einerseits energieeffizienter und Zukunft als mit dem Kauf eines Dampfgarers gibt es kaum“, bieten gleichzeitig durch Spezialprogramme und Sonderfunktioschwärmt der ambitionierte Marktkenner. nen viel mehr Komfort und Vergnügen beim Kochen.“ „Bei offenen Wohnküchen ist es zudem besonders wichtig, dass Aktuell sieht Andreas Beyerle noch keinen wirklichen Mehrwert die Hausgeräte leise laufen. Niemand möchte abends auf dem für den Konsumenten bei dem Thema Smart Home und KüchenSofa noch das Brummen des Kühlschranks hören. Auch hier geräte. „Als relativ kleiner Hersteller von Kücheneinbaugeräten leisten moderne Geräte sehr gute Dienste, da sie besonders setzen wir bei Küppersbusch daher nach wie vor auf unsere Kerngeräuscharm arbeiten. Zudem überzeugen sie durch sinnvolle kompetenz und produzieren qualitativ hochwertige Geräte, die durch Funktionen: Welcher Konsument mag noch auf eine No-Frost- ihr Design und ihre Funktion überzeugen.“ home-kueppersbusch.com k+a 2.2024 | 49


Technik + Komfort

Fotos: V-Zug

Das neue V-ZUG Studio in Mailand in Brera präsentiert eine kunstvolle Verschmelzung von innovativer Technologie und natürlichen Materialien.

V-Zug – Höchste Qualität, zeitloses Design und überzeugende Funktion für überlegenen Komfort

V-Zug Studio Milano – Ein neues Zuhause für V-Zug in Mailand Das neue V-Zug Studio in Mailand mit Blick auf die Piazza San Marco in Brera ist der erste Flagship-Store der Marke in Italien. Das von der renommierten Architektin und Innenarchitektin Elisa Ossino entworfene V-Zug Studio lädt Interessenten ein, eine kunstvolle Verschmelzung von innovativer Technologie und natürlichen Materialien zu erleben. Einzigartige Kunstwerke, die speziell für diesen Raum von Elisa Ossino entworfen und in Zusammenarbeit mit HENRYTIMI Realität wurden, verleihen dem Studio eine poetische Schlichtheit. Die Studioeinrichtung schafft ein Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und Intensität und wirkt dadurch modern und zeitlos zugleich. Die sanften Farben, inspiriert durch das silberne Design von V-Zug sowie ausgewählte Materialien und wohnliche Details vervollständigen das Bild. „Es war uns wichtig, ein Gefühl der Gastfreundschaft zu vermitteln“, so Gabriel Castelló Pinyon, Global Interior Art Director von V-Zug. Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten Showrooms in Wien, Berlin, Hamburg und Sydney eröffnet. Sie alle zeichnen sich, inspiriert vom Schweizer Design, durch ihren minimalistischen und skulpturalen Ansatz aus. Das Studio ist weit mehr als nur ein gewöhnlicher Showroom. Es ist ein Ort, an dem die Besucher den Lebensstil der Marke hautnah erleben können, der ihnen ein Gefühl von Gastfreundschaft vermittelt und dafür sorgt, dass sie sich willkommen und zu Hause fühlen.

50 | k+a 2.2024

„Der Kauf moderner Hausgeräte ist tatsächlich eine Investition in die Zukunft, da sie dazu beitragen, den Komfort, die Effizienz und die Nachhaltigkeit des Wohnens zu verbessern und langfristige Vorteile für die Nutzer und die Umwelt bieten“, davon zeigt sich Patric Schleicher, CSO Deutschland V-Zug, überzeugt. „Moderne Geräte sind energieeffizienter als ältere Modelle. Sie verbrauchen weniger Strom, Wasser und andere Ressourcen, was langfristig zu Kosteneinsparungen führt und gleichzeitig die Umweltbelastung verringert. Vor allem aber bieten sie oft fortgeschrittene Funktionen und Technologien, die das Leben erleichtern und verbessern. Die These „Jeder Kauf eines neuen Hausgeräts, dass mit modernster Technik ausgestattet ist, ist eine Investition in die Zukunft“ trifft nur bedingt preissegmentübergreifend zu, da die modernste Technik nur so lange eingesetzt werden kann, wie das Produkt auch tatsächlich funktionstüchtig ist. Gemäß dem Spruch: „Wer billig kauft, kauft zweimal!“ ist aus unserer Sicht die These vor allem bei Premium-Produkten mit hoher Qualität gültig. Dazu gehört auch deren Vernetzbarkeit. Die Zukunft wird smart Das Thema Smart Home wird zweifellos weiter voranschreiten“, ist der Marktkenner zuversichtlich. „Jedes unserer V-Zug


Technik + Komfort

Geräte ist so konzipiert, dass es auf der Hardware-Seite alle Voraussetzungen erfüllt, um auch über viele Jahre auf hohem Niveau zu funktionieren. Durch die Integration von Smart-Features lassen sich unsere Geräte zudem ganz einfach per App und Updates auf den neuesten Stand bringen oder beispielsweise auch fernwarten, sollte mal eine Störung vorliegen. In Zukunft können diese Geräte somit immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden und durch Firmware-Updates mit neuen Features wie Rezepten, Programmen etc. ausgestattet werden. Aus unserer Sicht daher eine echte Investition in die Zukunft.“

hause. Auch über unsere Telefon-Hotline stehen wir den Kunden jederzeit zur Verfügung, um Fragen zu beantworten und sie bei ihren ersten Schritten in Richtung Smart Home zu unterstützen. Die Vernetzbarkeit der Geräte bietet den Konsumenten eine Vielzahl überzeugender Vorteile. Zum einen ermöglicht sie eine bessere Wartung der Geräte, da sie stets mit den neuesten Software-Updates versorgt werden können. Dadurch bleiben die Geräte auf dem neuesten Stand und funktionieren optimal. Zudem ermöglicht die Vernetzung eine immer aktuelle Auswahl an Programmen, die den individuellen Bedürfnissen der Nutzer gerecht Im Dialog mit Kunden werden. Bei auftretenden Problemen erund Konsumenten möglicht die Vernetzung zudem eine ein„Um Konsumenten sukzessive in die Ma- Patric Schleicher, fache Fehlerdiagnose. terie einzuführen, bieten wir eine Vielzahl CSO Deutschland V-Zug Darüber hinaus bietet die Vernetzung Zuvon Möglichkeiten an. Gut aufbereitetes gang zu neuen Rezepten und KochanleiInformationsmaterial gibt einen umfastungen, die direkt auf das Gerät geladen senden Einblick in die Welt des Smart Homes. Zusätzlich dazu werden können. Alles in allem bietet die Vernetzbarkeit der Gebieten unsere V-Zug Studios eine persönliche Beratung zu den räte den Konsumenten deutlich mehr Komfort, was sich auch in vzug.com verschiedenen Smart Features und deren Integration in das Zu- der einfacheren Steuerung der Geräte widerspiegelt.“

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k+a 2.2024 | 51


Fotos: BSH

Technik + Komfort

Stefanie Lipps, Geschäftsführerin Home Connect GmbH der BSH

BSH – Einfach smarter leben mit Home Connect „Der Markt für Smart Home-Produkte nimmt weiter Fahrt auf“, beobachtet Stefanie Lipps, Geschäftsführerin Home Connect GmbH der BSH, und erläutert: „Home Connect-fähige Hausgeräte verzeichnen steigende Verkaufszahlen. Das Alltagsleben unserer Kunden ist immer stärker vernetzt. Diesem Trend werden wir gerecht, indem wir auf eine zukunftssichere, smarte Interoperabilität und Steuerung setzen. Die Zukunft des Smart Homes wird noch einfacher und intelligenter. Geräte werden sich intuitiv vernetzen, automatisiert Energie und Wasser sparen, mit generativer KI personalisierte Erfahrungen schaffen und sich jederzeit per Software-Update an die neuen, zukünftigen Möglichkeiten anpassen.“ Um sukzessive in die Materie einzusteigen, bietet Home Connect Interessenten die Möglichkeit einen Demo-Modus zu nutzen. „Dabei können sie Funktionen verschiedener Demo-Hausgeräte selbst ausprobieren, ohne selbst schon ein eigenes Home Connect-fähiges Hausgerät zu besitzen“ , erläutert Stefanie Lipps. Die All-in-one Lösung für ein vernetztes Zuhause Die Vorteile von Home Connect sind schnell erkennbar. „Home Connect vernetzt Hausgeräte verschiedener Marken in einer praktischen App und erweitert sie um zahlreiche nützliche Funktionen, wie die Steuerung per Sprachassistenten oder Smartwatches und das Einrichten individueller Routinen. Als offene Plattform wird Home Connect in Zusammenarbeit mit neuen Smart Home Kooperations­ partnern stetig um Funktionen und Services erweitert und die Interaktion mit anderen Smart Home Geräten und Diensten ermöglicht. So können Geräte beispielsweise automatisiert gestartet werden, wenn die eigene Solaranlage auf dem Dach gerade viel Strom produziert. Ein weiteres Beispiel ist die neue Funktion „Smart Start“, mit der Geräte dann automatisiert gestartet werden können, wenn der Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz besonders hoch ist. Zudem können vernetzte Geräte je nach Wunsch, beispielsweis auch Tipps zur Handhabung der Geräte auf Basis der aktuellen Nutzung senden oder Konsumenten darauf hinweisen, wenn beispielsweise eine Gerätereinigung ansteht.“ Vernetzte Hausgeräte und KI Bereits heute gibt es vernetzte Hausgeräte, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz das Leben der Konsumenten ver52 | k+a 2.2024

bessern“, stellt Stefanie Lipps fest. „Beispielsweise gibt es die Möglichkeit, mit Hilfe einer integrierten Kamera im Backofen und künstlicher Intelligenz nach individuellem Geschmack Gerichte zuzubereiten. Der Ofen erkennt automatisch Gerichte, um das Backen, Braten und Schmoren zu erleichtern und brät oder backt sie genauso lange, bis der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist. Partnerschaften von Home Connect im Bereich Energiemanagement ermöglichen die intelligente Nutzung vernetzter Hausgeräte, wenn ausreichend Solarenergie erzeugt oder gespeichert wird. Das bedeutet, dass die smarten Hausgeräte z.B. zur idealen Zeit mit selbst erzeugter Energie aus dem eigenen Zuhause auf nachhaltige Weise gestartet werden können. Außerdem können Konsumenten genau dann ihre Geräte laufen lassen, wenn der Anteil erneuerbarer Energien am höchsten ist. Ein weiteres Beispiel sind Geschirrspüler mit „intelligentem Programm“, das für Verbraucher völlig neue Möglichkeiten bietet, mit unseren Hausgeräten zu interagieren“, unterstreicht die Managerin weiter. „Der Dialog über die Home Connect App wird zwischen dem Geschirrspüler und den Nutzern initiiert, um die besten Reinigungsergebnisse zu erzielen. User können Feedback zur Programmdauer, Trocknung oder Reinigungswirkung des Programms abgeben. Der Geschirrspüler passt dann den nächsten Zyklus basierend auf diesem Feedback an. Diese Funktion wird auch auf Trockner erweitert. Nach Abschluss des Trocknungsvorgangs fordert das Gerät den User über die Home Connect App zur Rückmeldung über die Trocknungsergebnisse auf. Basierend auf diesem Feedback bietet die App Optimierungen für die nächsten Trocknungszyklen an. Die Benutzer werden über die Änderungen informiert und können ihnen zustimmen. Beim nächsten Mal läuft der Zyklus mit den Verbesserungen ab und es wird ein neuer Feedback-Loop gestartet.“ Zusammenfassend lässt sich sagen: „Die Zukunft des Smart Homes wird noch einfacher und intelligenter. Geräte werden sich intuitiv vernetzen, automatisiert Energie und Wasser sparen, mit generativer KI personalisierte Erfahrungen schaffen und sich jederzeit per Software-Update an die neuen, zukünftigen Möglichwww.bsh-group.com/de keiten anpassen.“


Geschirrspülern von Bauknecht eröffnet die

Fotos: Bauknecht

In den neuen MaxiSpace

einzigartige SpaceCleanSchublade ganz neue Möglichkeiten: Die dritte, oberste Schublade ist so geräumig gestaltet, dass auch Kaffeebecher, Schüsseln und Gläser bis zu einer Höhe von 13

Christoph Lichtenborg,

Zentimeter problemlos

Bauknecht Marketing Director

darin Platz finden.

DACH

Bauknecht – Vernetzung punktet mit Komfort, Zeit- und Kostenersparnis „Der Endverbraucher darf sich heute auf hochmoderne Haushaltsgeräte freuen, die weitaus energieeffizienter und leistungsfähiger sind als Vorgängermodelle, die in der Regel 10 bis 13 Jahre alt sind. Für Endkonsumenten sind Vorteile wie Zeitersparnis, Komfort oder Kostenersparnis durch Energieeffizienz relevant – auch letztendlich für die Kaufentscheidung“, betont Christoph Lichtenborg, Bauknecht-Marketing Director DACH. „Hochwertige und moderne Haushaltsgeräte sind prädestiniert für den beratenden und servicegebenden Fachhandel, da sie mit ihrer Vielfalt an innovativen Features, eine eingehende Beratung durch geschultes und spezialisiertes Personal voraussetzen.“ Aber trifft diese Aussage auch preissegment­ übergreifend zu? „ … hervorragende Qualität und überdurchschnittliche Ausstattung haben nun einmal einen entsprechenden Wert und damit auch Preis“, betont der versierte Marktkenner. „Als aktuelles Beispiel dienen unsere neuen und bereits mehrfach ausgezeichneten MaxiSpace Geschirrspüler – eine Produktinnovation, die unter anderem durch neue technologische Features und ihr überdurchschnittliches Fassungsvermögen besticht, und das bei gleichbleibenden Außenmaßen.“ Genaue Zahlen über das Durchschnittsalter von Hausgeräten in deutschen Haushalten liegen bis dato leider nicht vor. „Externen Veröffentlichungen zufolge ist der größte Anteil der Geräte, nämlich über 40 Prozent, zwischen zwei und fünf Jahre alt“, erläutert Christoph Lichtenborg. „Weitere rund 20 Prozent der Geräte sind demnach bis zu zehn Jahre alt. Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt je nach Gerätetyp zwischen 10 und 13 Jahren. Der relativ hohe Anteil vergleichsweise neuer Geräte ist unter anderem mit dem zunehmenden Bewusstsein für den Einsatz energieeffizienter Haushaltsgeräte und mit den überdurchschnittlich hohen Neuanschaffungen während der Corona-Pandemie zu erklären.“ Den größten Ersatzbedarf oder Ergänzungsbedarf sieht der Manager bei Waschmaschinen und Wäschetrocknern, „da hier der Energiebedarf und damit aufgrund von Innovationen die Möglichkeiten der Verbrauchsoptimierung eher hoch einzuschätzen sind. Aus Sicht des höheren Kundennutzens wären hier auch Geschirrspüler zu nennen, beispielsweise bieten unsere neuen MaxiSpace-

Modelle Platz für mehr Geschirr bei gleichen Außenmaßen. Aber auch hochwertige Einbaugeräte, die mit einem ansprechenden Design, pflegeleichten Oberflächen und neuen Funktionen punkten, erleichtern den Alltag der Kundinnen und Kunden und werden deshalb ältere Haushaltsgeräte ersetzen. Und nicht zuletzt wird sich auch der Trend hin zu vernetzten, smarten Haushaltsgeräten auch im Ersatzmarkt widerspiegeln.“ Wird das Thema Smart Home ­voranschreiten? „Wir bauen unsere Connectivity Features in Produkte ein, bei denen der Endverbraucher einen greifbaren Mehrwert hat und das Nutzererlebnis merklich verbessert werden kann – ein Beispiel ist die Steuerung unseres Flexi Duo Kochfeldes über die Home Net App. Das Kochfeld kann über Fernsteuerung ausgeschaltet oder die Haube mit dem Kochfeld verbunden werden. Die Konsumenten profitieren aus der Vernetzbarkeit der Geräte, dass sie ihre Haushaltsgeräte von jedem Ort der Welt steuern können. Darüber hinaus ermöglicht das koordinierte Nutzen der Geräte eine bessere Energieeffizienz, weil beispielsweise nachts der Strom günstiger ist und die Spülmaschine dann arbeitet. Fernwartung und -überwachung sind ebenfalls sinnvolle Features, um Probleme zu lösen oder gar zu vermeiden.“ Als nutzbringend erweise sich auch der Faktor künstliche Intelligenz. „KI-gesteuerte Haushaltsgeräte können den Energieverbrauch optimieren, indem sie die Leistung an externe Bedingungen knüpfen, denken wir an das Wetter und seine Schwankungen. Auch lassen sich Service-Fälle frühzeitig erkennen und werden gemeldet, bevor ein Schaden entsteht. Für den Kunden bietet die KI eindeutig Zeitersparnis, indem sie wiederkehrende Aufgaben, zum Beispiel bei der Reinigung, übernimmt. Was unseren erstklassigen Kundenservice angeht: Durch KI-Support können wir in rund vier von fünf Fällen schon beim Erstkontakt ermitteln, welches Ersatzteil gebraucht wird, um die Reparatur gleich beim ersten Besuch zu unterstützen, wenn doch ein Techniker erforderlich wird. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“, davon ist Christoph Lichtenborg überzeugt, „werden weiter voranschreiten. Dies betrifft nicht nur die Nutzung zukünftiger Haushaltsgeräte durch unsere Endverbraucher, sondern insbesondere auch www.bauknecht.de die Entwicklung und Produktion.“ k+a 2.2024 | 53


Smeg – Persönliche Beratung als Schlüssel zum Technologieerfolg „Neue Technologien sind oft erklärungsbedürftig, erfordern da- tel der Geräte werden nach unserer Schätzung zehn Jahre und her eine intensive, persönliche Beratung. Diese kann vor allem älter. Geschirrspüler werden häufiger ausgetauscht.“ der Fachhandel leisten. Deshalb kaufen die Konsumenten innovative Produkte vornehmlich dort“, davon zeigt sich Mirjam Kleingeräte stehen in der Gunst der Verbraucher Jentschke, die für die Marketingleitung Smeg und la Pavoni ver- „Den größten Ersatz- und Ergänzungsbedarf sehen wir aktuell antwortlich zeichnet, überzeugt. bei Kleingeräten – und hier insbesondere bei allen „Indem Fachhändler neue Technologien in ihrem Neuerungen, die einen genussvollen und gesunSortiment präsentieren, stärken sie zudem ihre den Lebensstil unterstützen. Positionierung im Markt. Zum einen ändern sich die Bedürfnisse im ZeitDie Konsumenten laufen aber nicht blind jedem verlauf. Nehmen Sie das Beispiel Kaffee: Das ersneuen Techniktrend nach. Sie wollen verstehen, te Gerät ist oft eine klassische Filter- oder eine welchen konkreten Nutzen eine Neuerung bringt. Kapselmaschine. Im nächsten Schritt wechseln Blast Chiller sind das beste Beispiel für eine solVieltrinker zu einem Vollautomaten, während che Innovation. Diese Geräte, die sowohl kühpassionierter Kaffeetrinker vermehrt in eine Sieblen als auch erwärmen können, sorgen für eine trägerkaffeemaschine investieren. Zum anderen längere Haltbarkeit von Lebensmitteln bei volwandeln sich aktuell die Ernährungsgewohnheilem Geschmack und Nährstoffgehalt. Ein echter ten. Viel mehr Menschen achten heute auf einen Mirjam Jentschke, Mehrwert.“ gesunden Lebensstil. So stieg der Anteil der FleUnserer These, dass jeder Kauf eines neuen Marketingleitung Smeg xitarier, die bewusst weniger Fleisch essen, in den Hausgeräts, das mit modernster Technik ausge- und la Pavoni letzten drei Jahren deutlich von 30 auf 40 Prozent stattet ist, eine Investition in die Zukunft ist, nur an. Und last but not least sind Kleingeräte oft sehr bedingt preissegmentübergreifend zutrifft, stellt präsent auf der Arbeitsfläche sichtbar und untersich die engagierte Marketingmanagerin wie folgt: „Die Ent- liegen daher schneller dem Wunsch, das bisherige Gerät durch wicklung technologischer Neuerungen ist für jeden Hersteller ein neues Design oder eine andere Farbe auszutauschen.“ ein Investment. Daher finden sich diese zunächst meist im oberen Preissegment. Hier müssen sie sich zunächst bewähren. Im Smart Home: Nutzwert und Bedienbarkeit im FokuS Zeitverlauf setzen sich diejenigen Innovationen, die den größten „Damit Smart Home sich in den privaten Haushalten in der Breite Mehrwert haben, dann aber Schritt für Schritt in allen Preisklas- verankert, braucht es zwei Voraussetzungen: Den klaren Nutzsen durch. Ein perfektes Beispiel dafür ist die Flächeninduktion.“ wert jenseits eines technischen Gadgets und gleichzeitig die einfache Bedienbarkeit. Nicht alles, was technisch möglich wäre, Gerätetausch ist altersunabhänging ist im Alltagsgebrauch auch praktisch. Es bringt nichts, Geräte „Viele Geräte werden auch dann ausgetauscht, wenn sie noch mit komplexer Technik vollzustopfen, wenn die Konsumenten sie funktionsfähig sind, weil man z. B. aufgrund eines Umzuges eine nicht nutzen können oder wollen. Hier kann ich mir vorstellen, neue Küche einbaut. Geräte mit der höchsten Verweildauer in dass AI in Zukunft helfen kann, etwa durch die Erkennung natürwww.smeg.com/de deutschen Küchen sind Backöfen und Kochstellen: Etwa dreivier- licher Sprache.“ 54 | k+a 2.2024

Fotos: Smeg

Technik + Komfort


Technik + Komfort

Die HarvestFresh™-

Fotos: Beko

Kühlschranktechnologie imitiert den täglichen Sonnenlichtzyklus und erhält dadurch wertvolle Vitamine in Obst und Gemüse deutlich länger.

Peter Herzberger, Head of Sales Furniture/Kitchen der Beko Germany GmbH

Beko – Bewusster Konsum: Warum der Kauf moderner Hausgeräte mehr als nur Technologie ist „Ich bin der festen Überzeugung, dass die These „Jeder Kauf eines neuen Hausgeräts, das mit modernster Technik ausgestattet ist, ist eine Investition in die Zukunft“ richtig ist“, betont auch Peter Herzberger, Head of Sales Furniture/Kitchen at Beko Germany GmbH. „Der Kauf eines hochwertigen modernen Haushaltsgeräts ist eine bewusste Investition in Funktionalität, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Umweltbewusstsein wird immer wichtiger, deshalb kommt es nicht nur auf praktische Komfortfunktionen an“, unterstreicht der Branchenkenner und ergänzt: „Produkte, die hochwertig verarbeitet und zuverlässig sind, stehen für eine verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen und tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Als eines der führenden Unternehmen in der Branche entwickeln wir unter den Marken Beko und Grundig innovative Technologien, die für Verbraucher und Handel klare Vorteile bieten und wichtige Ressourcen schonen. Mit unserer Marke Beko bieten wir beispielsweise zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis

Produkte, die besonders energieeffizient und für das echte Leben gemacht sind.“ Dabei verweist Peter Herzberger z.B. auf die HarvestFresh™Kühlschranktechnologie von Beko „als echter Alltagshelfer beim Thema gesunde Ernährung. Sie imitiert den täglichen Sonnenlichtzyklus und erhält dadurch wertvolle Vitamine in Obst und Gemüse deutlich länger. Aber auch die Beko FlexiCrisp-Technologie zeigt sich im Alltag überzeugend: Durch den Einsatz eines speziellen Backalgorithmus werden Lebensmittel gezielt nachgebräunt und erreichen so die perfekte Knusprigkeit.“ Bei all diesen Überlegungen lässt Peter Herzberger jedoch auch die Belange das Fachhandels nicht außen vor: „Wir haben beispielsweise neue Einbaukühlgeräte der Nischenbreite 70 cm eingeführt, mit denen in verschiedensten Küchenkonfigurationen noch mehr Nutzinhalt integriert werden kann. Dies schafft nicht nur zusätzlichen Mehrwert für die Endkunden, sondern stärkt auch die Position von Beko und Grundig als verlässlicher Partner bekogermany.de · www.grundig.com/de-de für den Fachhandel.“

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Technik + Komfort Die energieeffizienten Geschirrspüler der Reihe DW8700 sind in den Energieeffizienzklassen (EEK) A und B erhältlich. Die Modelle verfügen über die WaterJet Clean-Technologie4, die eine intensive Reinigung aus jedem Winkel ermöglicht. Mit einem Geräuschpegel von nur 41 dB im Extra Silence-Modus arbeitet er besonders leis. Durch die Fotos: Samsung

SmartThings-Konnektivität lässt sich außerdem im Alltag zusätzliche Energie sparen. Der AI Energy Mode überwacht proaktiv den Stromverbrauch des Geräts und kann dessen weitere Nutzung prognostizieren

Samsung – Energieeffizienz als Schlüsselkriterium: Warum smartes Wohnen und AI im Haushalt Hand in Hand gehen „Ja, jeder Kauf eines neuen Hausgeräts, das mit moderns- schen sechs und zehn Jahre oder noch älter sind. Am langle­ ter Technik ausgestattet ist, ist eine Investition in die Zukunft“, bigsten sind, laut einer weiteren Studie1 im Auftrag von BVT, unterstreicht Nedzad Gutic, Vice President Home Appliances, Backöfen und Gefrierschränke: Ein Viertel der Geräte ist 14 Jahre oder älter. Man kann hier davon ausgehen, dass früher oder Samsung Electronics GmbH. „Aus der Sicht von Samsung lohnt sich die Investition in moderne später neue Geräte gekauft werden. Grund dafür kann entweder Hausgeräte, insbesondere in solche, die sowohl WiFi-fähig als ein defektes Gerät sein oder ein bevorstehender Umzug. Zwar auch mit AI-Funktionen ausgestattet sind. Die Vernetzung er- funktionieren die alten Geräte noch, jedoch werden diese nicht in möglicht nicht nur nahtlose Updates der Geräte, sondern gleich- die neue Wohnung mitgenommen. Wenn einzelne Geräte nachgekauft werden, profitiert jedoch meist eher der zeitig auch die Upgrade-Fähigkeit, wodurch weiElektrofachhandel als der Küchen- und Möbeltere Funktionen auf die Geräte gelangen können. fachhandel. Der Fachhandel“, davon ist Nedzad Gutic überWenn wir das Alter außen vor lassen, wissen wir, zeugt, „profitiert von seiner Expertise hinsichtlich der dass eine höhere Energieeffizienzklasse ein wichetwas höheren Hemmschwelle, die neue und motiges Kaufkriterium ist. Hier geht es zum einen um derne Technologien mit sich bringen können. Dieeinen bewussteren Umgang mit Ressourcen wie ses Expertenwissen kann in die individuelle BeraWasser und Strom, aber auch darum, bares Geld tung mit einfließen, um die passende Ausstattung einsparen zu können. Die Effizienz von Geräten wird, für die Kunden zu finden. Deshalb schult Samsung neben dem Stromverbrauch, je nach Produktkateseine Partner aktiv und kontinuierlich, sodass sie gorie unterschiedlich gemessen: Wichtige Effizibestens auf die Neuheiten vorbereitet sind.“ enzmerkmale von beispielsweise Kühlschränken Die These, dass jeder Kauf eines neuen Hausgesind die Abtaueigenschaft (NoFrost Funktion), die räts, das mit modernster Technik ausgestattet Nedzad Gutic, Vice Bauart (Side-by-Side oder Kühl-/Gefrierkombinaist, eine Investition in die Zukunft ist“ nur be- President Home Appliances, tion) oder auch die Größe. Geschirrspüler gelten dingt preissegmentübergreifend zutrifft, teilt der Samsung Electronics GmbH zum Beispiel als energieeffizient, wenn sie über Marktkenner keineswegs: „In der Regel ist jedes besondere Trocknungsfunktionen verfügen, wie aktuelle Hausgerät, das Nutzer sich jetzt anschaffen, moderner als das, was sie bereits besitzen. Das gilt sowohl zum Beispiel eine automatische Türöffnung.“ für den neu erworbenen Einstiegsbackofen als auch für den Premiumbackofen. Der Aspekt kann besonders zum Tragen kom- Offene Ökosysteme für eine zukunftsfähige ­Entwicklung von Smart Homes men, je älter das bestehende Hausgerät ist. Denn: Wenn wir auf den Energieverbrauch von Hausgeräten „Wir sind der Überzeugung, dass Smart Homes durch AI-Funktischauen, hat sich dieser enorm weiterentwickelt und weitestge- onen intelligenter und persönlicher werden. Dadurch können sie hend verbessert. Ein neuer Einbaukühlschrank aus dem preis- sich noch mehr an den Rhythmus und die Gewohnheiten der Begünstigeren Segment spart in der Regel mehr Energie ein als ein wohner anpassen und deren Alltag erleichtern“, betont Nedzad vergleichbares Gerät, das bereits zehn Jahre alt ist. Das aktuelle Gutic. „Ein wichtiger Bestandteil für Smart Homes und die WeiPortfolio der Samsung Hausgeräte ist durchweg WiFi-fähig, ganz terentwicklung sind markenübergreifende Kooperationen wie die gleich, ob Basismodell oder Premiumgerät, wodurch die Produk- Matter-Technologie und unsere Interoperabilität mit den MHCAMitgliedern3, außerdem sind wir in einer Partnerschaft mit ABB. te über die Möglichkeit von Updates und Upgrades verfügen.“ Wir haben erkannt, dass unsere Nutzer keine große Anzahl an verschiedenen Apps möchten, um die Geräte in ihrem smarten Wichtige Effizienzmerkmale: Was bei der Auswahl Zuhause zu verbinden und zu steuern, sondern bestenfalls nur von Haushaltsgeräten zählt „Basierend auf Statistiken der GfK1 über die Altersstruktur von eine. Markenkooperationen werden zukünftig noch stärker wachWaschmaschinen und Kühlgeräten in Deutschland, wissen wir, sen und ihre Mitgliederzahlen weiter steigen. Offene Ökosysteme dass diese Geräte in knapp 70 % der befragten Haushalte zwi- können dazu beitragen, dass wir zukunftsfähig bleiben.“ 56 | k+a 2.2024

1) https://platform.gfk.com/cie/shoppers/choiceDrivers 2) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/264536/umfrage/altersstruktur-vonelektrogrossgeraeten-fuer-den-haushalt-in-deutschland/ 3) MHCA: Home Connectivity Alliance


Technik + Komfort Die neue 69 cm breite EinbauGefrierkombination (BRB6500D), die ab Q4 2024 in Deutschland erhältlich sein wird, bietet dank ihrer Wi-Fi-Kompatibilität zahlreiche Vorteile. Nutzer*innen können mit dem SmartThings AI Energy Mode ihren Energieverbrauch um bis zu 10 % reduzieren.

Damit sich auch die Konsumenten mit der Materie vertraut machen können, bietet Samsung die Möglichkeit, sich auf der Website samsung.com über die nützlichen Funktionen der smarten und vernetzen Geräte zu informieren. Zusätzlich hat der Hersteller in seiner SmartThings App kompakte Lerneinheiten und Hilfestellungen integriert, die Nutzer spielerisch dabei helfen können, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. „Wir legen Wert darauf, dass sich Nutzer leicht mit unserem Ökosystem verbinden können. Der Einstieg in das Samsung Ökosystem ist einfach, beispielsweise können Bewohner sich via einer Ring Türklingel mit dem Ökosystem verbinden und von da an vortasten.“ Welche Vorteile ergeben sich aus der Vernetzbarkeit der Geräte für die Konsumenten? „Die Vernetzung unserer Geräte bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Der smarte Kühlschrank oder die smarte Waschmaschine denken mit und lernen basierend auf den Routinen dazu. So werden beispielsweise dank der AI Wash-Funktion nicht nur die erforderliche Menge Waschmittel und Wasser dosiert, sondern auch die Einweich-, Spül- und Schleuderzeiten kontinuierlich angepasst. Darüber hinaus kann die künstliche Intelligenz die jeweilige Textilart, das Gewicht der Kleidungsstücke sowie den Verschmutzungsgrad erkennen. Das sorgt für passende Waschergebnisse bei reduziertem Waschmittelverbrauch4. Über aktivierten AutoCycle Link in der SmartThings App5 kann die Waschmaschine mit dem Trockner kommunizieren und sagen, welches Programm zur Trocknung genutzt werden soll. Dank der Vernetzung im Ökosystem erinnert der Samsung Smart TV die Nutzer daran, dass die Waschmaschine fertig ist oder der Backofen vorgeheizt ist. Und wenn die Kühlschranktür aufgelassen wurde, erinnert der Smart TV daran, dass sie wieder geschlossen werden sollte. Durch die intelligenten Funktionen kann zusätzlich mehr Zeit für Haushaltstätigkeiten eingespart werden, und Konsumenten können sich dadurch mehr auf das konzentrieren, was ihnen wirklich Spaß bereitet und wichtig ist. Dank unserer Knox Matrix Technologie ist das Ökosystem sicher und bietet einen Schutz gegenüber Cyberangriffen.“ Stressabbau durch AI: Wie smarte Technologie den Alltag erleichtert „AI kann einen positiven Einfluss auf den Alltag nehmen, wenn Nutzer es zulassen“, betont Nedzad Gutic und verweist auf eine aktuelle Studie, die in Zusammenarbeit mit Mo Gawdat, einem Happiness- und AI-Experten, entstanden ist: „Aus ihr geht hervor, dass viele Menschen fast genauso viel Zeit damit verbringen über den Haushalt nachzudenken, wie sie tatsächlich brauchen,

um die Haushaltstätigkeiten zu erledigen. Diese alltäglichen, konstanten Gedanken sind eine mentale Belastung, die auch als Invisible Load bezeichnet werden kann. Die Studie zeigt auf, dass jene Gedanken über Haushaltstätigkeiten dazu führen können, dass sich das Gefühl von Stress ausbreitet (49 % der deutschen Befragten). AI kann an diesem Punkt unterstützen und unter anderem im Alltag die Denkarbeit abnehmen, indem, wie bereits angeschnitten, Geräte aus den Routinen lernen und individuelle Unterstützung ermöglichen. Mithilfe von Samsung Food können beispielsweise Mahlzeiten für die kommende Woche geplant werden, indem die App Rezepte auf Basis der Präferenzen und Bedürfnisse jedes Haushaltsmitglieds vorschlägt. Zusätzlich arbeitet „AI Vision Inside“ im neuen Family Hub+ mit einer intelligenten, intern verbauten Kamera und kann Lebensmittel erkennen, die in den Kühlschrank gestellt oder aus ihm entnommen werden. So können die Haushaltsmitglieder einfach auf ihrem Smartphone nachschauen, ob Lebensmittel eingekauft werden müssen. Die Vernetzung beschränkt sich dabei nicht nur auf die Kommunikation der Hausgeräte miteinander, sondern erstreckt sich natürlich auch auf andere Geräte des Samsung Ökosystems: So können sich Nutzer von ihrem Kühlschrank aus mit Samsung Food verbinden, Inhalte auf das Samsung Smartphone übertragen, die wiederum mit der Smart Watch verbunden ist und von da aus den Samsung Fernseher steuern. Diese Konnektivität wird weiter ausgebaut und verbessert, damit AI-Funktionen noch individueller unterstützen können.“ Reduzierter Verbrauch, maximale Leistung „AI bringt nicht nur Vorteile bei der Vernetzung der Geräte, sondern kann auch beim Einsparen des Energieverbrauchs helfen. Dank des AI Energy Mode, der bei Waschtemperaturen von 20 bis 40 °C angewendet werden kann, können Waschmaschinen bis zu 70 % Energie einsparen (basierend auf internen Tests des Modells WW11BB944AGB unter normalen Nutzungsbedingungen mit 5kg Wäsche im Baumwollprogramm). Bei Kühlgeräten werden bis zu 15 % eingespart (Die internen Testergebnisse stammen aus dem Vergleich der werkseitig eingestellten Temperatur mit AI Energy Mode und ohne AI Energy Mode. ) und bei Geschirrspülern kann der Energieverbrauch bei bestimmten Programmen um bis zu 23 % (Basierend auf internen Tests nur im Programm Töpfe & Pfannen im Vergleich mit und ohne eingeschaltetem AI Energy Mode) reduziert werden. AI unterstützt nicht nur im Alltag und nimmt aktiv Denkarbeit ab, sondern ermöglicht es zudem, Energie einzusparen und die Geräte nach den persönlichen Bedürfnissen einzurichten – für ein www.samsung.com maßgeschneidertes, komfortables Zuhause.“

4) 15 % weniger Waschmittel im Vergleich zur Nutzung von Samsung Waschmaschinen mit herkömmlicher Auto-Dosierung, wenn AI Wash mittels der Verschmutzungsgraderkennung mehr als 7x den Verschmutzungsgrad „niedrig” in den letzten 10 Waschzyklen erkannt hat. 5) Verfügbar auf Android- und iOS-Geräten. Internetzugang, WiFi-Verbindung und Samsung-Konto erforderlich. Ggf. fallen beim Download der App Kosten an.

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Technik + komfort

Diana Diefenbach, Head of Retail and Communication CE Consumer Electronics bei Samsung, und Nedzad Gutic, Vice President Home Appliance Samsung Electronics

Samsung – „AInfach stark“ in eine erfolgreiche Zukunft „Alnfach stark“, dieser von Samsung gewählte Slogan steht nicht nur für die positive Entwicklung des Hausgerätebereichs im zurück­ liegenden Jahr 2023, sondern auch für die erfolgreiche Ausrichtung der Sparte für die Zukunft. Selbst in einem herausfordernden konjunkturellen Umfeld zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. „Die Weichen für eine weiterführende erfolgreiche Zukunft sind gestellt“, betont Nedzad Gutic, Vice President Home Appliances bei Samsung Electronics.

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Technik + komfort

U

nd das nicht erst seit gestern: Zum einen wurden interne Prozesse im Sinne des Kundennutzens vereinfacht und vereinheitlicht. Zum anderen sei es gelungen, die „richtige“ Produktpalette zu entwickeln, „… die sich nicht nur durch funktionale, leicht bedienbare und designstarke Geräte, sondern vor allem durch energieeffiziente, ressourcenschonende Produkte auszeichnet“, unterstreicht Nedzad Gutic. Besonders stolz zeigt sich das Samsung-Team jedoch auf die vertrauensvolle Kooperation mit seinen Partnern im Fachhandel, die sich für beide Parteien bezahlt gemacht hat. Betrachtet man die Marktentwicklung seit 2019 von freistehenden Geräten und Einbaugeräten, stellt man fest, dass beide Bereiche gewachsen sind. „Abgesehen von der Corona-Sonderkonjunktur sind wir heute wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückgekehrt“, stellt N ­ edzad Gutic fest. Nedzad Gutic ist lange genug am Markt, um sich von der derzeitigen Konjunkturlage nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. „Eins ist sicher: Unser Geschäft wird sich in keinem Fall gegen Null bewegen. Zudem sehen wir auch das Ersatzgeschäft als eine stabile Stütze. Und langfristige Trends wie Komfort, Energieeffizienz und Vernetzung werden weiterhin für unsere Branche prägend sein.“ Hohe Inflationsrate hin, negative Baukonjunktur her, für Samsung zeigte sich das abgelaufene Geschäftsjahr als „… Trendjahr der Ersatzanschaffung“, so Nedzad Gutic. Obwohl der Markt für Hausgeräte im Jahr 2023 wertmäßig um 7,1 Prozent und mengenmäßig um 9 Prozent geschrumpft ist, stieg der Durchschnittspreis um 2 Prozent, so seine Information. Der höhere Durchschnittspreis liege vor allem in der Entwicklung und Lancierung energieeffizienter Geräte begründet. Nachhaltigkeit bleibe ein relevantes Kaufkriterium für deutsche Konsumenten: 2023 stieg der Umsatzanteil von Haushaltsgroßgeräten mit Energieeffizienzklasse A auf 24 %, im Vorjahr waren es noch 16 %. Gerade bei größeren Neuanschaffungen legten mehr Menschen Wert darauf, dass die Geräte Ressourcen sparen und ihren Nachhaltigkeitsvorstellungen entsprechen. Deshalb setze Samsung einen Schwer­punkt auf hohe Energieeffizienz gerade in Hausgeräten, die im Alltag nutzungsbedingt besonders viel Energie benötigen, wie Kühl- und Gefriergeräte sowie Waschmaschinen, Waschtrockner und Trockner.

„Für Verbraucher lohnt es sich durchaus, ein teureres Gerät zu erwerben, das sich durch einen geringeren Verbrauch auszeichnet, da es sich über die Zeit positiv in der Haushaltsbilanz niederschlägt“, unterstreicht Nedzad Gutic. Gezeigt hat sich das ebenso im Absatz gewisser Gerätesparten, die diese Anforderungen erfüllen: Eine weitestgehend stabile Entwicklung konnte Samsung im Bereich der Multi-Door-Geräte erzielen und seinen Marktanteil von 8,9 Prozent halten. In puncto Akkuhandstaubsauger im Preissegment über 500 Euro hält Samsung einen Marktanteil von über 50 Prozent. Zudem konnte das Unternehmen den Verkauf von Waschmaschinen für über 10 kg Fassungsvermögen um über 100 Prozent steigern. Trotz dieser Erfolge: Stillstand kennt man bei Samsung nicht. „Die Entwicklung geht weiter“, versichert Nedzad Gutic, bestätigt durch den strategischen Ansatz im Jahr 2024. Drei Säulen tragen Samsung-Strategie 2024 Dabei ist die Nachhaltigkeit neben dem Bereich Künstliche Intelligenz und dem Ausbau des Line-ups im Staubsaugergeschäft eine der drei tragenden Säulen, die Samsung für seine Geschäftsausrichtung 2024 definiert hat. Die Säule KI (Künstliche Intelligenz) oder AI (Artificial Intelligence) umfasst Funktionen wie AI Vision, Samsung Food und den AI Energy Mode. Die zweite Säule ist Jet mit exklusiven Geräten und dem Ausbau des Line-ups im Staubsaugergeschäft. Und last but not least folgt die Nachhaltigkeit als dritte strategische Säule, die sich mit energieeffizienten Geräten, der Langlebigkeit der Digital Inverter Motoren und Kompressoren und der Reduktion von Mikroplastik im Waschprozess auseinandersetzt. Besonders punkten will man in 2024 im Premiumsegment des Bereichs Kühlen. Ziel ist es, hier die Marktanteile um 2 Prozent zu steigern. So ist Samsung der erste Hersteller, der einen großvolumigen Kühlschrank mit der Energieeffizienzklasse (EEK) A bietet. Bei Einsatz der smarten Funktion AI Energy Mode in der SmartThings App können Nutzerinnen und Nutzer zusätzlich noch bis zu 15 % Energie einsparen. Vielversprechend zeigen sich auch Geräte im Bereich Waschen, die bis zu 40 Prozent weniger Strom verbrauchen als in der Energieeffi­zienzklasse A vorgesehen.

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Technik + komfort

Das neue Anyplace Induktionskochfeld (gesehen auf der ­Eurocucina) bietet Nutzern die Flexibilität, an jeder beliebigen Stelle des Kochfeldes zu kochen. Diese Flexibilität wird durch 22 rechteckige flache Spulen gewähr­ leistet, die das Kochfeld großflächig abdecken. Zusätzlich unterstützt die smarte Topferkennung dabei, Töpfe und Pfannen nach Belieben zu platzieren, um das Kocherlebnis noch persönlicher zu gestalten. Mit über 70 Sensoren erkennt das Fotos: Samsung

Induktionskochfeld intelligent Töpfe und Pfannen und zeigt ihre Position auf dem AI Home-Display an.

Unterstützt werden soll das ambitionierte Ziel jedoch u. a. durch fachhandelsorientierte Online-Schulungen über die Trainings- und Wissensplattform Samsung Circle, die künftig zusätzlich als App erhältlich sein wird. Unterstützung am Point of Sale „Mit über 16.000 Shop-Besuchen und einem Durchschnitt von 3,2 Besuchen pro Tag haben wir unsere Präsenz deutlich gesteigert. Im Mittelpunkt unserer Fokusmärkte standen dabei unsere Jet-Staubsauger“, berichtet die kompetente Managerin Diana Diefenbach. „Durch Optimierung der Prozesse und Fahrtwege konnten die Merchandiser 2023 rund 33 % mehr Besuche durchführen als in 2022.“ Teil der Samsung-Merchandising-Aktivitäten ist vertriebskanal-übergreifend die Gestaltung eines attraktiven Verkaufsumfelds inklusive der Fürsorge für die Vollständigkeit der POS-Materialien. Das, so die Powerfrau, wirke sich positiv auf die Erfahrung der Konsumenten beim Besuch ihrer Handelspartner aus. Bundesweit würden sich fünf Teams um die optimale Präsentation ihrer Geräte im Handel kümmern. „Durch diese Maßnahmen möchten wir das Einkaufserlebnis unserer Kunden kontinuierlich verbessern und ihre Zufriedenheit mit unserem Service steigern. Individuell abgestimmt auf unsere Kunden bieten wir regelmäßige Kurztrainings für das Verkaufspersonal an, um sicherzustellen, dass sie über die neuesten Produktinformationen und Verkaufstechniken verfügen. Dadurch können unsere Händler besser auf Kundenfragen eingehen und den Umsatz steigern“, weiß Diana Diefenbach aus Erfahrung. Diese Kurztrainings führen ausschließlich die Marketing Spezialisten durch. Diese haben ähnliche Tätigkeiten wie Merchandiser, sind aber noch besser ausgebildet und speziell auf die Besonderheiten des Küchen- und Möbelfachhandels geschult, daher sind sie exklusiv im Küchen- und Möbelfachhandel unterwegs. Um die Belange im Küchen- und Möbelfachhandel kümmern sich eigens dafür abgestellte Marketing Spezialisten, bestehend aus erfahrenen Fachleuten. Zudem arbeitet Samsung mit allen relevanten Verbundgruppen zusammen und ist auf allen bedeutenden Messen präsent.

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„Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Strategie ist unser exklusiv auf den Küchen- und Möbelfachhandel zugeschnittenes Produktportfolio. Durch die Auswahl hochwertiger und innovativer Produkte können wir unseren Kunden einzigartige Lösungen bieten, mit denen sie sich am Markt differenzieren können“, versichert Nedzad Gutic. „Insgesamt ermöglicht uns diese ganzheitliche Herangehensweise, unsere Präsenz in der Branche zu festigen, unsere Kundenbindung zu erhöhen und unseren Umsatz nachhaltig zu steigern.“ SmartThings und AI für ein energieeffizientes, ­komfortables Zuhause Wer sich mit dem Thema SmartHome und damit mit Connected living auseinandersetzt, der ist bei den Marketing Spezialisten von Samsung genau richtig: „Unsere Experten sind versiert in der Integration und Nutzung intelligenter Technologien in Küchen- und Möbelprodukten und bleiben keine Antwort schuldig“, verspricht Diana Diefenbach. „Sie bieten Beratung, Installation und Schulungen an, um sicherzustellen, dass interessierte Kunden das volle Potenzial ihrer Geräte ausschöpfen können.“ Ein Thema, das Samsung gezielt über den Küchen- und Möbelfachhandel anbietet. Samsung treibt die Entwicklung von AI-Technologien voran, um neue vernetzte Nutzungserfahrungen zu ermöglichen, die das Leben aller einfacher und komfortabler machen. Dabei haben Datensicherheit und Nachhaltigkeit höchste Priorität. AI ermöglicht es, Gerätefunktionen auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche ihrer User anzupassen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich auf das für sie Notwendige zu konzentrieren. Um eine nahtlose Konnektivität aller Geräte zu gewährleisten, wird AI künftig in allen Geräten des Samsung Ökosystems von TVs & Displays über Bespoke-Hausgeräte hin zu GalaxyDevices zum Einsatz kommen. An der Entwicklung intelligenter und smarter Samsung Geräte arbeiten 16 Forschungszentren, darunter sechs auf AI spezialisierte Institute. Dass sich das auszahlt, beweisen über 3000 AI-Patente, mit denen sich nicht nur Samsung, sondern auch die Kunden des Unternehmens www.samsung.com am Markt differenzieren können.


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Handel + markt

Veränderung braucht Optimismus und Mut Die Krise meistern mit Der Küchenring

Jürgen Feldmann, Geschäftsführer von Der Küchenring, ist Küchenprofi und Branchen­ kenner durch und durch. Er hat über Jahrzehnte hinweg alle Stationen von der klassischen ­Küchenplanung bis hin zu Einkaufsverhandlungen mit der Industrie durchlaufen und kennt den Küchenhandel von der Pike auf. Von Gesellschaftern und Geschäftspartnern gleichermaßen geschätzt, sieht er seine persönliche Mission in der Unter­ stützung der mittelständischen Küchenhändler als zuverlässige Größe in ihrer jeweiligen Region. Seine Denkansätze zeigen dem stationären Handel innovative Wege auf, sich zukunftsfähig auszurichten. Im Folgenden nimmt Jürgen Feldmann Stellung zum aktuellen Stand der Küchenbranche, zielgerichteten Investitionen, die nicht immer rein finanzieller Natur sein müssen, zu Kontinuität in der digitalen Welt und der Fähigkeit Entscheidungen zu treffen. Die Gesamtsituation in der Küchenbranche ist ja aktuell nicht ganz einfach. Welchen Ratschlag geben Sie einem mittelständischen Küchenhändler, um gut durch diese Zeit zu kommen? Jürgen Feldmann: Wenn die wirtschaftliche Situation schwierig wird, heißt meistens die erste Maßnahme: Sparen! Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Kostenoptimierung sollte man sogar als Daueraufgabe betrachten und entsprechend wichtig nehmen. Hier sollte dann aber genau geschaut werden, wo es sinnvoll ist zu sparen und wo es möglicherweise sogar Sinn macht zu investieren, selbst wenn es gerade nicht optimal läuft. In fast jedem Unternehmen, das ich kenne, gibt es wiederkehrende Kosten, die nicht hinterfragt, sondern, so wie z.B. die Stromrechnung, mit großer Selbstverständlichkeit bezahlt werden. Im Bereich des digitalen Marketings etwa gibt es Anbieter, die mit vielen Fachworten werben und mit monatlichen Flatrates dann Küchenhändler fest an sich binden, ohne dass sich für das Küchenstudio jemals ein messbarer Erfolg einstellt. Ich kann nur jedem Küchenhändler den Tipp geben: Fragen Sie so lange, bis Sie alles verstanden haben! Und sollte Ihr Gegenüber nicht in der Lage sein, die angebotene Leistung verständlich zu erklären, dann lieber Finger weg. Bei Der Küchenring setzten wir ja ganz bewusst auf eine verständliche Kommunikation und das auf allen Kanälen. Wir wollen verstanden werden. 62 | k+a 2.2024

Sie erwähnten gerade auch das Thema Investitionen. Wo sollte ein Küchenstudio denn Ihrer Meinung nach zuerst ansetzen? Jürgen Feldmann: Investitionen sind ja eigentlich immer gut, schließlich helfen sie, auf dem neuesten Stand der Technik, der Unternehmenskommunikation oder des Marketings zu sein, je nachdem, wo ich investieren möchte. Und das ist eigentlich schon der Punkt: Möchte ich oder muss ich investieren? Der Idealfall ist, dass der Händler frühzeitig die Zeichen der Zeit erkennt und z.B. in einen neuen Markenauftritt investiert, noch bevor die Kundenbindung nachlässt. Vielleicht machen aber auch eine neue Fensterfront, zusätzliche Isolierung und ein anderes Beleuchtungssystem Sinn, um dadurch dann nachhaltig Energiekosten zu senken. Auch eine Entlastung der Mitarbeiter durch Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems kann sich auszahlen. Das ist alles auf jeden Fall besser, als wenn man zwangsweise investieren muss. Investitionen sind für mich aber mehr: Auch die Weiterbildung von Mitarbeitern kann eine sinnvolle Investition in die Zukunft eines Unternehmens bedeuten. Wir bei Der Küchenring bieten unseren Gesellschaftern dafür unter anderm den Online-Kurs „Küchenfachberater“ an. Berufs- und Quereinsteiger lernen hier die Grundlagen für eine gelungene Küchenplanung und alle relevanten Aspekte, die es dabei zu beachten gilt. Auch Weiterbildungen für Monteure zum Thema „perfekte Serviceleistungen“ findet man in unserem Portfolio. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels sind das sehr gefragte und gerne genutztes Angebote und ja, auch das bedeutet für mich Investition. Was ist für Sie der wichtigste Punkt, um sich als Küchen­händler am Markt dauerhaft optimal zu positionieren? Jürgen Feldmann: Einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zum Erfolg sehe ich in der Authentizität. Wer sich verstellt ist nicht echt. Das klingt jetzt etwas abgedroschen, bringt es aber auf den Punkt: Die Kunden merken sofort, ob man ihnen nach dem Mund redet, oder ob es wirklich das Ziel des Küchenverkäufers ist, das optimale Ergebnis für sie zu erreichen. Und diese Echtheit fühlt man im Idealfall schon beim Betreten des Küchenstudios. Wenn sie wirklich perfekt umgesetzt ist, dann selbst beim Besuch der Website. Es geht hierbei um Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Dies schon in der Markenkommunikation meines Küchenstudios zu transportieren, ist aber nicht einfach. Zumal


Handel + markt

Denken Sie nicht, dass KI-basierte Marketingmaßnahmen die Werbung der Zukunft prägen werden? Jürgen Feldmann: Eine Weiterentwicklung der Digitalisierung ist unverzichtbar, keine Frage, allerdings nur mit dem nötigen Sachverstand und nicht des Selbstzwecks wegen. Die gängigen Programme, die auf KI basieren, greifen ja letztlich alle auf bereits vorhandenes Material zurück. Irgendwo wird es also ein ähnliches Bild, einen ähnlichen Text oder ein vergleichbares Logo bereits geben. Der große Pluspunkt ist wohl der vergleichsweise günstige Preis. Als Küchenhändler muss ich mir aber einerseits die Frage nach dem eigenen Anspruch und andererseits nach dem gewünschten Ziel stellen. Wenn ich maximalen Erfolg haben möchte, mir ein emotionales Logo wünsche, das als Wort-Bild-Marke funktioniert und ich mich als Unternehmer darin wiederfinden möchte, dann halte ich persönlich eine mit KI generierte Markenkommunikation aktuell für kaum zielführend. Man muss sich da schon selbst hinterfragen, wo der eigene Anspruch angesiedelt ist. Ich würde bei dem aktuellen Stand der Entwicklung immer auf eine professionelle Agentur zurückgreifen, die mich dann auch entsprechend berät und im Gegensatz zu KI mit Emotionen arbeiten kann. Der Küchenring hat hierfür kompetente Dienstleister, mit denen wir schon seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten und die selbstredend auch immer am digitalen Puls der Zeit arbeiten. Hier schließt sich auch wieder der Kreis zum Thema Authentizität. Wie echt kann ich als Küchenhändler wirken, wenn mein Unternehmensauftritt durch KI repräsentiert wird? Es ist ohnehin schwer genug in dem digitalen Gewühl seinen Platz zu finden und sich zu behaupten. Digitalisierung war für Sie von je her ein großes Thema. Wie sehen Sie den aktuellen Stand und was empfehlen Sie einem Küchenhändler, der digital vielleicht noch nicht so gut aufgestellt ist? Jürgen Feldmann: Um erfolgreich zu sein und seine Kunden schon zu Hause abzuholen, kommt man um einen digitalen Auftritt nicht mehr herum, das ist ja bekannt. Kaum jemand ist aber heute noch in der Lage, die volle Bandbreite der digitalen Maßnahmen zu erfassen und dann auch optimal für sich zu nutzen. Dazu kommt, dass Branchengrößen wie Meta und Google fast monatlich neue Funktionen veröffentlichen, andere Parameter definieren oder die Benutzeroberflächen anpassen. Für einen mittelständischen Küchenhändler ist das neben seinem Kerngeschäft, dem Küchenverkauf und der Beratung, kaum leistbar. Zeitgleich erleben wir aktuell aber auch eine Welle von vergleichsweise aggressiver Werbung durch Kleinunternehmen oder Einzelpersonen in den Social-Media-Kanälen. Meist geht es hierbei um niedrigschwellige Angebote und große Versprechungen. Aus Gesprächen mit Küchenhändlern weiß ich, dass dies besonders die digital weniger affinen Händler zusätzlich eher verunsichert als dass es hilft. Gerade im Bereich des digitalen Marketings halten wir deshalb für unsere Gesellschafter ein ganzes Bündel an Serviceleistungen bereit und sind hier personell auch sehr gut aufgestellt. Unsere Händler-Websites und die Social-Media-Angebote zum Beispiel kommen bei unseren Gesellschaftern sehr gut an. Wer hierzu Fragen hat, kann jederzeit in Rheinbach anrufen oder sich bei seinem Außendienstler informieren.

Abgesehen vom Thema Digitalisierung: Womit kann sich Ihrer Meinung nach der stationäre Küchenhandel zukunftstauglich positionieren? Jürgen Feldmann: Vor allem durch Regionalität. Wer es schafft, seine regionale Verbundenheit glaubhaft nach außen zu kommunizieren, wird seine Kunden und damit seinen wirtschaftlichen Erfolg auch aus seiner Region ziehen. Die Kunden wollen in allen Bereichen regional kaufen, egal welches Produkt. Auch Küchenhändler sollten sich das zunutze machen und ihre Marketingstrategien darauf ausrichten. Das gilt natürlich auch für Online-Werbekampagnen, ob bei Google oder in den Social-Media-Kanälen. Wichtig ist gerade auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten zu handeln und ja, manchmal gehört da auch etwas Mut dazu. Das relativiert sich aber ganz schnell, je besser man eine Entscheidung plant. Grundvorrausetzung ist sowieso, dass man weiß, was man erreichen will. Es ist deshalb unumgänglich, im ersten Schritt seine Ziele zu definieren und dann darauf hinzuarbeiten. Welche Maßnahme erfüllt nur einen kleinen Schritt auf dem Weg zum Ziel und welche Maßnahme bringt mich wirklich nach vorn? Ganz schnell kristallisiert sich bei einer strukturierten Herangehensweise dann heraus, wo Einsparpotenzial vorhanden ist, wo der höchste Investitionsbedarf liegt und wie man eine zielführende Priorisierung vornimmt. Was halten Sie für unverzichtbar, um langfristig erfolgreich zu agieren? Jürgen Feldmann: Eine optimistische Herangehensweise! Für jede Veränderung benötigt man Optimismus und eine Portion Mut. Wer vorher schon denkt: „Das wird eh nichts!“, der kann es besser direkt lassen. Von dem französische Regisseur Truffaut stammt die Aussage: „Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.“, das trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn man sich von den Marktbegleitern absetzten will, funktioniert das nicht, indem man genau das gleiche macht. Hier ist es nötig, auch mal neue Wege zu gehen und eben dafür braucht es den angesprochenen unternehmerischen Mut zur Veränderung. Das gesamte Team von Der Küchenring setzt alles daran, seinen Gesellschaftern beim Thema Zukunftsfähigkeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen um ihnen eine wirtschaftlich erfolgreiwww.kuechenring.de che, zukunftstaugliche Perspektive zu bieten.

Fotos: Küchenring

immer häufiger auf KI-generierte Motive und Texte zurückgegriffen wird.

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Handel + Markt

MHK Group bleibt auf Kurs Stärkster Mitgliederzuwachs seit Bestehen der Unternehmensgruppe

Erst vor einem Jahr traten Volker Klodwig in seiner Position als neuer CEO der MHK Group, Carolin Kronenberg (CFO), Thorsten Hallermeier (CDO), Dr. Olaf Hoppelshäuser und Frank Bermbach mit dem Ziel an, die MHK Group erfolgreich weiterzuentwickeln. Gerade in dem derzeitig herausfordernden konjunkturellen Umfeld keine leichte Aufgabe. Doch die Unternehmensgruppe zeigt sich krisensicher. Selbst im Krisenjahr 2023 erzielte das Unternehmen mit einem nur leichten Minus von 0,68 Prozent einen Gesamtumsatz von 9,661 Mrd. €. Zu dieser „schwarzen Null beigetragen, so Volker Klodwig, habe nicht zuletzt auch der wohl größte Mitgliederzuwachs innerhalb eines Jahres seit Bestehen der MHK Group auf 4.233 Gesellschafter.

D

er Inlandsumsatz lag Stand 31.12.2023 bei 6,243 Mrd. €, was im Vergleich zum Jahr 2022, in dem der Inlandsumsatz der Gruppierung um 5,5 Prozent auf 6,248 Milliarden Euro gestiegen war, einem Minus von 0,08 Prozent entspricht. Im Ausland, wo die Verbundgruppe in den Märkten Belgien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Spanien tätig ist, verbuchte die MHK Group im Jahr 2022 ein Wachstum von 16,4 Prozent auf 3,479 Mrd. € . In 2023 sank der Umsatz konjunkturell bedingt auch hier vergleichsweise nur leicht um -1,75 Prozent auf 3,418 Mrd. €. Man habe sich auf bestehender Fläche den Marktentwicklungen selbstverständlich auch nicht entziehen können, stellte Volker Klodwig fest, konnte jedoch durch Mitgliederzuwachs die Negativeffekte in den Märkten fast vollständig kompensieren. Zum anderen habe auch eine hochwertigere Ausstattung der Küchen und damit verbunden der gestiegene Verkaufspreis dazu beigetragen. Die durchschnittlichen Kosten für eine Küche lagen 2023 im Fachhandel (ohne Reddy) bei 18.780 Euro (+6,72 %). In den Reddy Fachmärkten betrug der Verkaufspreis durchschnittlich 11.067 Euro (+2,7 %). Mit zur dynamischen Weiterentwicklung der MHK Group haben nicht zuletzt die klare Haltung, die klare Strategie und der unternehmerische Geist des Unternehmens, in Verbindung mit dem Glauben an die Leistungsstärke ihrer Mitglieder beigetragen: „Wir haben unseren Gesellschafterinnen und Gesellschaftern in den Bereichen Küche und Handwerk nicht nur mit Worten, sondern mit sehr konkreten Leistungen deutlich machen können, dass wir ihr Tagesgeschäft verstehen und dass wir sie genau hier unterstützen“, betonte Volker Klodwig. Die aktive Krisenbewältigung der Unternehmensgruppe, das breitgefächerte Leistungsportfolio, die Stärke der profilierten Handels- und Eigenmarken und die zahlreichen Initiativen für Digitalisierungslösungen, die Effizienz steigern, überzeugten 356 neue Küchenfachhändler und Fachhandwerksbetriebe, sich der erfolgreichen Verbundgrup64 | k+a 2.2024

pe anzuschließen. Damit zählten mit Stichtag 31.12.2023 insgesamt 4.233 Gesellschafter zu den Mitgliedsunternehmen der MHK Group. Davon entfallen 3.076 Gesellschafter auf Deutschland. Die 317 deutschen Neuzugänge verteilten sich auf Interdomus als auch auf Küche. Die Anzahl der ausländischen Mitgliedunternehmen stieg um 39 auf 1.157 Gesellschafter, fokussiert auf den Bereich Küche. Dieser Zuwachs, so Volker Klodwig, sei der stärkste innerhalb eines Jahres seit Bestehen der MHK Group und er unterstrich: „Ich denke, das zeigt eindrücklich, dass wir die richtigen Zeichen gesetzt haben und wir unserer Reputation als führende europäische Branchenplattform gerecht werden.“ Investitionen in die Unternehmenskonjunktur des Fachhandels und -handwerks Die MHK Group hatte im Krisenjahr 2023 substanziell in die Unternehmenskonjunktur ihrer Gesellschafter investiert, „um akute Folgen des schwierigen Wirtschaftsumfeldes abfedern zu können aber vor allem auch, um diese Phase zu nutzen“, so der MHK CEO. Denn wenn die Nachfrage wieder steige, werden die Unternehmen belohnt, die eine klare Positionierung im Markt haben, ihre Markenbekanntheit nutzen, um ihren Kunden Orientierung zu bieten, und ihre Prozesse digitalisiert haben, um schlank und effizient zu arbeiten, davon ist das MHK-Führungsteam überzeugt. Handels-, Franchise- und Eigenmarken bleiben wichtige Erfolgsbausteine National wie international entscheidend mit zu der erfolgreichen Entwicklung der MHK Group beigetragen haben, so Volker Klodwig, die Eigen- und Handelsmarken der Verbundgruppe. Rund zwei Drittel der Umsätze, so der CEO, werden im Segment Küche über die fünf Eigenmarken Designo, elementa, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, neola, selektiv und xeno erwirtschaftet.


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(v.l.n.r.:) Torsten Racky, Leiter Corporate Marketing MHK, Stefan Ehrhard, Geschäftsführer interdomus Haustechnik, Thorsten Hallermeier, CDO MHK Group, Volker Klodwig, CEO MHK Group

Nicht minder erfolgreich zeige sich das MHK Franchisesystem Reddy Küchen, das vor 30 Jahren eingeführt wurde und sich heute auch in Belgien und Holland großer Beliebtheit erfreut. Die bei den Konsumenten wohl bekannteste Handelsmarke im Segment Küche sei „musterhaus küchen“. Mit der Weiterentwicklung der Markenidentität in 2023 und einem groß angelegten neuen Markenauftritt erzeuge sie maximale Relevanz bei den Küchenkäufern. Mehr als 100 Partner, so Torsten Racky, Leiter Corporate Marketing, hätten bereits den Prozess der Umgestaltung angestoßen. „Der Relaunch ist für uns das wichtigste Projekt im Marketing. Wir haben hier eine Marke, die seit 34 Jahren der Markt ist. Wir haben die besten Fachhändler in Deutschland, eine starke Tradition und zugleich die

Herausforderung, die Marke so in die Moderne zu führen, dass wir für unsere Zielgruppen relevant sind. Seit Anfang Januar zeigen wir gemeinsam mit unseren Testimonials Giovanni und Stefano Zarrella, welchen Sound die Marke draufhat.“ Dabei sei man darauf bedacht, an allen relevanten Touch-Points entlang der Customer Journey sichtbar zu sein. Man habe dieses Projekt gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen erarbeitet und die Werte, für die man stehe gemeinsam definiert. Die Kampagnen sind Omnichannel aufgesetzt. Mehr als 100 Mio. Kundenkontakte haben die ersten Ausspielungen bereits generiert. „Darüber hinaus haben wir mit dem digitalen Marketing-Portal dafür gesorgt, dass unsere Küchenstudio-Partner einen direkten und schnellen Zugriff auf alle digitalen Materialien und Print-Produkte haben.“

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Handel + Markt

SHK.MARKET treibt Digitalisierung im Handwerk voran Knapp 25 Prozent des MHK-Gesamtumsatzes kamen aus dem Handwerk, insbesondere von interdomus Haustechnik. Befeuert wurde die Entwicklung durch die Klimapolitik der Bundesregierung und die mit dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine verbundenen, stark gestiegenen Energiepreise. So investierten die Verbraucher verstärkt in Wärmepumpen und Solaranlagen, um ein stückweit autark zu sein. Stefan Ehrhardt repräsentiert in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer die führende Verbundgruppe im Bereich Sanitär und Heizung. Eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft sieht der versierte Geschäftsführer in der Digitalisierung und unterstreicht dies durch die Präsentation des neuen digitalen Bestellsystems SHK.Market. Dieses funktionale Tool unterstützt die Mitgliedsunternehmen von interdomus dabei, ihre Prozesse schlanker und effizienter zu gestalten. Die Plattform macht das Bestellmanagement in den Betrieben schnell, einfach, transparent und reduziert deutlich die heute bestehende Komplexität. Derzeit können bereits rund 480 000 Artikel hersteller- und zum Teil auch großhandelsübergreifend über SHK.Market geordert werden. Möglich sein soll das künftig mit allen bei Interdomus gelisteten Herstellern und Lieferanten. Das Go-live erfolgt in Mai dieses Jahres. Cloudbasierte ERP-Lösung: CARAT kitchenstox Und auch im Küchenfachhandel treibt die MHK Group die Digitalisierung weiter voran. U.a. mit der Carat kitchenstox. Sie ist das Ergebnis der Kooperation von Carat mit dem auf ERP-Lösungen spezialisierten Unternehmen ametras GmbH. Die 100 Prozent cloudbasierte ERP-Lösung bildet vom ersten Kundenkontakt bis zur Auslieferung den kompletten kaufmännischen Prozess ab und ist vollständig in die Planungssoftware Carat integriert. Mit dem „MHK Innovation Hub“ und dem „Carat Lab“ hat MHK zwei neue Units geschaffen, die Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz im Hinblick auf aktuelle Entwicklungstrends, echtes Innovationspotenzial und konkrete Chancen im betrieblichen Alltag des Fachhandels und Fachhandwerks analysieren. „Hier beobachten wir genau, welchen konkreten Benefit beispielsweise KI für unsere Gesellschafterinnen und Gesellschafter bereithält, und sind in der Lage, schnell und zielorientiert Lösungen zu entwickeln, zu testen und zu pilotieren. Da haben wir bereits konkrete Projekte für 2024 in der Pipeline”, erläuterte Thorsten Hallermeier, CDO der MHK Group. So lassen sich z.B. Küchenplanungen künftig noch realitätsnäher darstellen als das bisher der Fall war. Konsumenten stehen dabei noch mehr im Mittelpunkt des Verkaufs- und Beratungsprozesses, was zusammen mit dem emotionalen Erlebnis ein entscheidender Faktor in der Kaufentscheidung sein kann. 66 | k+a 2.2024

Auch das Projekt „plan2order“ … … ist technisch so weit fortgeschritten, dass es bereits im April bei verschiedenen Herstellern in eine Testphase ging. Die Lösung hat das Ziel, den Bestellprozess für Küchen künftig zu optimieren. Das branchenübergreifend geplante Bestellportal soll auf einer offenen End-to-end-Verknüpfung basieren, die es allen teilnehmenden Branchenunternehmen erstmals ermöglicht, den Bestellprozess über einen einzigen Informationskanal und standardisierten Datenaustausch zu organisieren. Die in einem digitalen Pool verwalteten Daten sollen zudem zu einer besseren Qualität der Bestelldaten und damit zu einer reduzierten Reklamationsquote führen. Die bisherige Resonanz auf die MHK-Initiative sei in vielen Gesprächen, so Thorsten Hallermeier, sehr positiv. Allerdings gebe das konjunkturelle Umfeld im Moment nicht die nötige Schubkraft, um die angestrebte Marktdurchdringung zu erreichen. Hier habe man sich auf Seiten der Industrie mehr Entschlusskraft gewünscht, eine performante Branchen­ lösung aktiv mitzugestalten, von der alle, Hersteller- und Handelsseite, profitieren. Man schaue nach vorne, wann der richtige Zeitpunkt ist, um alle Branchenpartner ins Boot zu holen. Zwischenzeitlich nutze man Elemente der technisch ausgereiften Plattform, um weitere digitale Produktinnovationen voranzutreiben, erklärte Thorsten Hallermeier. Verhalten optimistischer Blick auf das Jahr 2024 Obwohl man intensiv nach positiven Nachrichten suche und die Wirtschaftsforschungsinstitute Stagnation voraussagten, sieht Volker Klodwig verhalten optimistisch nach vorne. Aktuell gebe es viele „wild cards“ – globale Krisenherde, nicht einschätzbare politische Entwicklungen und einen sorgenvollen Blick auf den 5. November angesichts des Risikos eines wieder erstarkenden Protektionismus in den USA. Ob man eine „Delle“ bewältigt habe oder eine umfassende Transformation der Wirtschaft, werde man erst rückblickend interpretieren können: „Entscheidend ist, dass wir mitgestalten. Die Zinswende naht? Dann sollten Fachhändler und Fachbetriebe mit einem attraktiven Produkt- und Leistungsportfolio am Start sein. KI wird für Produktivitätsfortschritte sorgen? Dann sollte sie genau dort integriert sein, wo sie unseren Gesellschaftern echten Nutzen bringt“, unterstrich Volker Klodwig. Die MHK Group sieht er auf Kurs. Die strategische Ausrichtung stimme: „Unsere Projekt-Roadmap ist gut gefüllt und wird konzentriert bearbeitet.“ Und last but not least stimme die Haltung: „Das haben wir bereits 2023 unter Beweis gestellt mit unserer Nähe zu den Unternehmen, unserem Dienstleistungsportfolio, das in dieser Form unique ist, und mit unserer Innovations-Pipeline, deren Zielfokus stets der Nutzen für www.mhk.de unsere Gesellschafter ist.“


design + komfort

Mutiges Bekenntnis zu eigenständigem Design Systemceram etabliert Juna-Design

Duo im Organic Design: Keramikspüle Foto: Systemceram

„Juna 90“ für den 60er-Spülenschrank in der Farbe „Nigra“ mit der „Mania“-Küchen­ armatur mit U-förmigem Festauslauf, hier in „Mattschwarz“.

Der Mut, als Spülenhersteller neue Wege zu gehen, wird belohnt: „Der Handel teilt die Idee, dass die „Juna“ der Wasserstelle ein neues, zeitgemäßes Gesicht und der gesamten Küche eine besondere Wirkung gibt“, so Kevin Göbel, gemeinsam mit Felix Engel geschäftsführender Gesellschafter in zweiter Generation des Familienunternehmens Systemceram. Dass die Neuheit seit dem Messeherbst 2023 den Nerv des Fachhandels trifft, lasse sich an der Zahl der Ausstellungsplatzierungen ablesen. Diese sei erfreulich hoch, was sich auch positiv auf die Auftragslage auswirkt. In der Verkaufsstatistik legt die „Juna“ von Monat zu Monat zu. Entwickelt und umgesetzt wurde das Design vom Spezialisten für Keramikspülen aus Feinsteinzeug in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Hans Winkler. Klare Formensprache, natürliche Materialien, hohe Funktionalität „Wir können nur verkaufen, was wir den Kunden zeigen.“ Diese Erfahrung aus der Küchenplanung zahlt sich bei der Juna besonders aus. Denn die angenehme Haptik des natürlichen Werkstoffs Keramik mit seiner feinen Oberfläche ist ein Verkaufsargument für sich. „Sie fühlt sich einfach gut an“, zitiert Kevin Göbel einen Fachhandelspartner. Wohlproportionierte Radien lassen die Funktionsbereiche der „Juna“ organisch ineinander übergehen. Die Abtropffläche neigt sich sanft nach drei Seiten und mündet in einer sanften Rundung ins großzügige Becken. So kann das Wasser leicht abfließen und die Fläche eignet sich

dennoch als zusätzliche Vorbereitungszone. Ein Plus für die Funktionalität: Die weichen Radien unterstützen die Pflegefreundlichkeit der robusten und besonders glatten Küchenkeramik, an der Schmutz oder Kalkreste ohnehin nur schwer haften. Mit „Juna 90“ für den 60er- und „Juna 75“ für den 50er-Spülenschrank bietet Systemceram derzeit zwei Größen an. Beide Modelle sind als Einbauspüle sowie als flächenbündige Variante „Juna 90 F“ und „Juna 75 F“ erhältlich und stehen in aktuell 15 Keramikfarben zur Wahl. Ob im derzeit besonders beliebten modernen Country-Style oder in nordisch geprägten Planungen oder auch in Designküchen mit grifflosen www.systemceram.de Fronten - das „Juna“-Design überzeugt.

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Torsten Goldbecker und Jens Hölper, Garant Geschäftsführung

Garant Gruppe – Lichstreifen am Horizont Kontinuierliche Anpassung an Marktbedürfnisse sichert langfristigen Erfolg

Die Garant Gruppe ist eine Einkaufs- und Marketing-Verbundgruppe für mittelständische Fachgeschäfte der Geschäftsfelder Küchen, Wohnen, Schlafen und Bad. Sie ist Teil der Garant Group, die in sechs Ländern aktiv ist. Insgesamt vertrauen 1800 vornehmlich im Segment der gehobenen Mitte positionierte Fachgeschäfte auf die kompetente Unterstützung der dienstleistungsorientierten Verbundgruppe. In Deutschland sind es 300 Möbelfachhändler und designorientierte Einrichtungsspezialisten, die auf das Dienstleistungsportfolio der mittelstandsorientierten Verbundgruppe zugreifen. Gemeinsam mit ihren Mitgliedshäusern stellt sich die Verbundgruppe den Herausforderungen des derzeit diffizilen konjunkturellen Umfelds und blickt verhalten optimistisch in die Zukunft.

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ach dem starken Wachstum der Vorjahre verbuchte auch die Garant Gruppe in Rheda-Wiedenbrück zum ersten Mal seit über zehn Jahren zum Abschluss des Geschäftsjahres 2023 rückläufige Umsätze. „Wir haben das Jahr auf einem Niveau leicht über 2021 abgeschlossen, liefen aber gegen das bisherige Rekordjahr 2022 an“, teilte die Geschäftsführung anlässlich der digitalen Pressekonferenz aus RhedaWiedenbrück mit. Demnach wurde das Jahr mit -7 Prozent über die gesamte Gruppe verbucht, so die Geschäftsführung.

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Heterogene Entwicklung der Geschäftsfelder Dabei entwickelten sich die einzelnen Geschäftsfeldern der Garant Gruppe durchaus heterogen. Während im Bereich Küche, vor allem stark durch die Einlagerungseffekte im Bereich der Elektrogeräte im Vorjahr bedingt, in den regulierten Einkaufsumsätzen insgesamt ein zweistelliges Minus stand, war es im Bereich Möbel nur ein einstelliges Minus. Garant Bad + Haus hingegen konnte ein zweistelliges Wachstum verzeichnen. Zwar lag hier das Sanitärgeschäft zweistellig im Minus, die-


Handel + Markt

Fotos: Garant

DIGITALMARKETING • Zielgruppengenaues Marketing für die jeweilige Region • Web-Services (‚Webseiten System, Content Service, Standort- und Verzeichnismanagement) • Online-Werbung (Suchmaschinenwerbung, Social-Media-Werbung, Online-Bannerwerbung, Online-Prospektwerbung) • Online-Themen-Kampagnen

„Wir als Garant Gruppe müssen verstärkter denn je daran arbeiten, dass unsere Mitglieder auch direkt und ohne Umwege von den ­potenten Käufern gefunden werden. Denn das Interesse an einer neuen Küche, dem neuen Bad bzw. der neuen Einrichtung bleibt auch in schwierigeren Zeiten bestehen.“

ses wurde jedoch durch das Heizungsgeschäft mit einem überproportional zweistelligen Umsatzzuwachs mehr als kompensiert. Ausgewogene Entwicklung der Mitgliederzahl Die Anzahl der angeschlossenen Partnerunternehmen blieb über alle Geschäftsfelder nahezu unverändert. Abgänge, so die Geschäftsführung, resultierten vor allem aus Geschäftsaufgaben und der häufig damit einhergehenden Nachfolgeperspektiven. Diese konnten aber durch eine erfreuliche Anzahl an neu gewonnenen, umsatzstarken Handelspartnern ausgeglichen werden. So habe sich beispielsweise mit Dassbach Küchen zum 1.1.2024 ein Küchenfilialist mit sechs Standorten der Verbundgruppe angeschlossen. Strategisches Marketing zahlt sich aus Nach Jahren mit enormem Rückenwind und positiven Sondereffekten laute das Motto nun, in einer herausfordernden konjunkturellen Lage gemeinsam mit Handel, Handwerk und Industrie den jeweiligen regionalen Markt intensiver zu bearbeiten, so die Geschäftsführung. Als Verbundgruppe habe man es sich zur Aufgabe gemacht, seine Mitglieder für potenzielle Käufer sichtbar und damit auffindbar zu machen. Dazu haben man ein vollumfängliches, multimediales Marketingangebot entwickelt und die Mitglieder auf Regionaltagungen informiert. Dabei seien die Konzepte so angelegt, dass jedes Fachgeschäft die nötige Differenzierung in seinem regionalen Umfeld erhält. Maßnahmen, die dazu beitragen den Verbraucher auf seiner Costumer Journey begleiten, führten nachweislich zu einer steigenden Kundenfrequenz. Wie die Geschäftsleitung feststellte, wachse die Anzahl der Mitglieder, die sich des Webseiten-Systems und des Content-Services der Garant Gruppe bedienen, kontinuierlich.

PrintMARKETING • J ournal, Prospekt und Händlerzeitung • Themenflyer • Direktmailing •G roßflächenplakate •T hemenkampagnen, z.B. „Eröffnung“

Allein bei Küchen Areal liege die Nutzerrate bei über 60 Prozent. Die User profitierten nachweislich von dem Lead-Generator und natürlich von dem kontinuierlich gepflegten Standort- und Verzeichnismanagement. Insbesondere für Partner mit umfassender, individueller MarketingBetreuung konnten Steigerungen der messbaren „Conversions“ erzielt werden (Terminvereinbarungen, Anrufe aus Kampagnen, Routenplanungen etc.). Überzeugende Sortimentspolitik Das breite Messeangebot des Verbands – im Jahr 2024 finden die ZEV Messe und EMMK Messe in Rheda-Wiedenbrück statt, daneben ist Garant Gutes Schlafen zwei Mal auf der Hometex vertreten – schaffe die Möglichkeit für Mitgliedsunternehmen, sich sortimentsseitig optimal auf die Anforderungen des Marktes und die veränderten Kundenbedürfnisse auszurichten. Dementsprechende Preisstellungen, Eckpreise und Sortimente werden für die Messeformate des Verbands bewusst ausgesucht. Lichtstreifen am Horizont Auch wenn die herausfordernde Marktsituation gerade in den Bereichen Küche und Sanitär aufgrund einer starken Koppelung an das Neubaugeschäft weiter anhielte und das hohe Vorjahresniveau im Bereich Wärme vermutlich nicht gehalten werden könne, ließe der Blick in die zweite Jahreshälfte hoffen, so das Fazit aus Rheda-Wiedenbrück. Eine sich abzeichnende Erholung des Auftragseingangs insbesondere im Bereich Küche in den letzten Wochen gebe neben sinkenden Inflationswerten und Zinsen Anlass zu einem verhalten positiven Ausblick www.garant-gruppe.de für das Gesamtjahr 2024.

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HANDEL + Markt

Branchenbarometer: Optimismus trotz herausforderndem ­Markt­umfeld AMK – Jahreshauptversammlung 2024

Zuversichtlich zeigten sich die über 168 Gäste aus Industrie und Handel, die die diesjährige Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche, AMK, besuchten. Das äußerte sich sowohl in den Gesprächen zwischen den einzelnen Unternehmern als auch in der Darstellung des Jahresrückblicks auf 2023 und -ausblicks für 2024, präsentiert durch die Vorstandssprecher Michael Mehnert, Geschäftsführer Siemens Hausgeräte, und Markus Sander, Geschäftsführer Häcker Küchen.

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2023 umkehrte. Dabei wurde die Talsohle in der Wohnmöbelindustrie etwas früher erreicht, während die Küchenmöbelbranche erst später in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie bei jedem stellt sich auch bei uns die Frage, wann sich der Markt wieder erholt, bzw. wie lange sich die Entwicklung auf dem derzeitigen Level weiterbewegt.“ Martin Wolf, Head of Sales & Marketing Electro/Kitchen/Lighting der EK Service Group: „Auch wir konnten uns nicht ganz von dem Trend abkoppeln und standen einem herausfordernden Markt gegenüber. Andererseits haben wir den einen oder anderen Neukunden gewonnen.“ Gesamtheitlich gesehen sei man noch stabil. Positiv gestalte sich die Tatsache, dass die meisten der Verbundgruppe angeschlossenen Fachhandelsunternehmen noch an ihren geplanten Investitionen wie Umbauten, Marketingstrategien etc. festgehalten haben. Siemens-Geschäftsführer Michael Mehnert selbst bezeichnete das abgelaufene Geschäftsjahr als durchwachsen: „Wir haben die Krise etwas stärker gespürt als die Küchenmöbelindustrie, bedingt durch viele Rückstandslieferungen aus den Jahren 2022 und 2023. Laut GFK reduzierte sich die Verkaufsmenge von Oktober/Dezember 2022 im

Fotos: AMK

wischentöne verraten oft mehr über die Marktentwicklung als grafisch aufbereitete Statistiken. AMK-Vorstandssprecher und Siemens Hausgeräte-Geschäftsführer Michael Mehnert band in seinen Rück- und Ausblick auf die Jahre 2023 und 2024 spontan AMKMitgliedsunternehmen mit ein. Heidrun Brinkmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin Ballerina-Küchen, beschrieb das abgeschlossene Geschäftsjahr 2023 als herausfordernd: „Wir konnten im Jahr 2022 ein enormes Auftragsplus verzeichnen, das sich in 20 Wochen nur schrittweise abarbeiten ließ. Dafür wurden wir auch etwas abgestraft, grundsätzlich sind wir mit der Entwicklung des Jahres 2023 jedoch zufrieden. Und auch das laufende Geschäftsjahr hat für uns gut begonnen.“ Weiter zu Wort gebeten wurde Claudius Broich, Sales Director Kitchen & Bath, Hettich. Als Beschlaghersteller bewegt sich Hettich sowohl im Küchen-, Wohn- und Büromöbelbereich. Zudem sorgen die Beschläge des Herstellers auch bei Hausgeräten für mehr Funktion und Komfort. „In allen drei Segmenten verzeichneten wir wie auch unsere Kunden einen enormen Zuwachs, der sich im Laufe des Jahres

Volker Irle, Geschäftsführer AMK

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Michael Mehnert, Geschäftsführer Siemens

Markus Sander, Geschäftsführer Häcker

Hausgeräte und AMK-Vorstandssprecher

Küchen und AMK-Vorstandssprecher


HANDEL + Markt

Claudius Broich, Sales Director Kitchen &

Elke Meyer, Head of Target Group Marketing

Heidrun Brinkmeyer, geschäftsführende

Bath, Hettich

Hettich, und Sprecherin des Arbeitskreises

Gesellschafterin Ballerina Küchen

Marketing und Öffentlichkeit

Vergleich zu den Vorjahresmonaten 2021 um 10,2 Prozent. Der Verkaufsumsatz lag bei minus 5,9 Prozent. Diese Negativentwicklung setzte sich dann auch im Jahr 2023, wenn auch bedingt durch das Ersatzbedarfsgeschäft mit -9,5 Prozent in Menge und -9,4 Prozent in Umsatz etwas moderater fort.“ Bereits im vierten Quartal 2022 hatte sich die durch die hohe Inflationsrate, gestiegene Zinsen, Heizungsgesetz usw. wachsende Unsicherheit der Verbraucher in deren Kaufzurückhaltung widergespiegelt. Ein Zustand, der über das Jahr 2023 hinweg bis heute anhält. Der Gesamtumsatz der Küchenmöbelindustrie sank laut Angaben des Statistischen Bundesamtes in 2023 von 6.251.971 Mrd. um 0,27 Prozent auf 6.235.045 Mrd. Euro. Während der Inlandumsatz um 0,04 Prozent auf 3.439.030 Mrd. Euro schrumpfte, lagen die Exportumsätze der Küchenmöbelindustrie sogar um 0,56 Prozent niedriger bei 2.806.015,00 Mrd. Euro. Laut GfK sank die verkaufte Menge an Küchen von 2022 auf 2023 um 18,9 Prozent. Der Verkaufsumsatz reduzierte sich um 19,2 Prozent. Auf der anderen Seite prägten Fachkräftemangel, rückläufige Auftragsvorläufe und die Anpassung der Kostenstrukturen das Bild auf Industrie- und Handelsseite. „Wir müssen positiv nach vorne schauen“, rief Michael Mehnert die Branche auf: „Im Namen des Vorstandes, Herausforderung angenommen!“ Die Stimmung sei wesentlich besser als die Lage. Das habe man auch im Herbst vergangenen Jahres auf den Hauswessen in Ostwestfalen wahrgenommen: „Wir haben eine starke Industrie gesehen mit viel Innovationskraft und auf der anderen Seite einen sehr zuversichtlichen Handel und das trotz rückläufiger Umsätze. Und das stimmt uns positiv, auch für das Jahr 2024. Wir realisieren Lebens­träume für Menschen, wir können Küche!“, betonte Michael Mehnert. Deshalb forderte er die Branche auf: „Bleiben Sie zuversichtlich für das Jahr 2024!“ Renovierung gewinnt an Relevanz „Die globale Weltwirtschaft wächst mit etwas über 3 Prozent langsamer als gedacht. Dabei ist Europa mit +0,9 nicht der Wachstumstreiber“, analysierte AMK-Vorstandssprecher Markus Sander. Wachstumstreiber seien vielmehr Nordafrika, der Nahe Osten und Zentralasien, aber auch Indien und China. In Europa erwarte man einen Rückgang der Inflation auf zirka 3 Prozent in 2024 und 2,7 Prozent in 2025. Mit 0,3 Prozent besonders gering zeige sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland und auch in den Niederlanden als wichtigster Exportmarkt der Küchenbranche.

Das Konsumklima innerhalb Europas zeige sich mit seinen Indikatoren Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung nach wie vor negativ. Im Gegensatz dazu erweise sich jedoch die Sparquote als gut. Das zeige, dass Geld durchaus vorhanden sei, die Konsumenten es jedoch nicht ausgeben wollten. Die wirtschaftliche Lage bleibe also angespannt. Für das laufende Geschäftsjahr sei mit einem Bruttoinlandsprodukt von + 0,2 Prozent zu rechnen, im Folgejahr 2025 mit einen BIP von einem Prozent. Als positiv erweise sich jedoch die geringe Arbeitslosenquote mit etwa fünfeinhalb in diesem und 5,1% im nächsten Jahr. Zudem werde sich auch die Inflation weiter verringern, was ebenfalls zu einem kleinen Hoffnungsschimmer führe. Der Rückgang von Baugenehmigungen um 26,6 % auf 270.000 Wohnungen gegenüber dem Vorjahr sei dagegen kein positiver Impuls. Darüber hinaus sei abzusehen, dass unabhängig von Zinswenden oder anderen Impulsen die Fertigstellung von Wohnbauten mit 225.000 Wohneinheiten in 2024 und geschätzter Fertigstellung von zwischen 195 und 175.000 Einheiten in 2025 und 2026 weiter zurückgehen wird. „Wir haben wachsende Bauüberhänge. Die Lücke zwischen Genehmigung und Fertigstellung wächst. Man könnte fast sagen, wir stecken in diesem Stau“, betonte Markus Sander. „Mit welcher Geschwindigkeit lässt sich dieser Stau auflösen? Wie hoch ist die tatsächliche Bereitschaft, zusätzliche Strecken fertigzustellen, und wie groß ist die Anzahl qualifizierter Arbeitskräfte, die diese Lücke schließen können und überhaupt in der Lage sind, in diesem Maße zu bauen? Es sind viele Faktoren zu berücksichtigen, die dazu beitragen, dass die Bewältigung des Problems der Überlastung im Bauwesen eine komplexe Herausforderung darstellt. Ich denke, es steht eine anspruchsvolle Aufgabe bevor.“ Allein, man habe den Eindruck, dass die Politik das Problem überhaupt nicht erkenne, oder zumindest nicht angemessen agiere. „Wenn die Bauwirtschaft weiter rückläufig ist, dann ist es die Aufgabe unserer Branche, die Renovierungsneigung zu fördern! Dass Zweitund Dritteinrichter animiert werden, sich eine Küche anzuschaffen.“ Die große Bedeutung der Küche bleibe auf jeden Fall bestehen. Für diesen Raum im Haus gebe es kein Substitut. „Deswegen glauben wir an das Produkt und wir glauben auch daran, dass wir uns aus diesem Tief wieder befreien. Aber dafür müssen wir aktiv werden“, forderte Markus Sander die anwesenden Repräsentanten der Branche auf. Zudem habe es derzeit ein wenig den Anschein, als ob die Auftragseingänge wieder leicht zunähmen. k+a 2.2024 | 71


HANDEL + Markt

Peter Retemeier, Poggenpohl,

Carine Chardon, Geschäftsführerin der

André Dorner, Sprecher des Arbeitskreises

Gruppensprecher des Ausschusses

Fachverbände Elektro-Haushalt-Groß- und

Internationalisierung

Technik und Normung

Kleingeräte und -Hauswärmetechnik im ZVEI

„Wir sind alle Kommunikatoren“ Darauf wies Elke Meyer, Leitung/Head of Target Group Marketing Hettich Marketing und Sprecherin des Arbeitskreises Marketing und Öffentlichkeit, die Repräsentanten aus Industrie und Handel hin, die an der AMK-Jahreshauptversammlung teilnahmen. Es bedürfe vieler Maßnahmen, um das Thema Küche bei den Konsumenten in den Fokus zu stellen. „Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit sprechen wir unterschiedlichste Zielgruppen an, die wir auf ihrer Customer Journey informativ begleiten. Entsprechend vielschichtig sind die Themen, die wir bespielen“, gibt die engagierte Branchenkennerin Einblick in ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die AMK. Ein wichtiges Kommunikationstool ist die Pressearbeit des Branchendienstleistungsverbands. „Rund um die Küche ergeben sich viele Themen, die pressetechnisch aufbereitet werden können: von Hausgeräten über Home-Office, über Living Elemente, Kücheninseln, Zubehör bis hin zur umweltfreundlichen Küche. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Smart Kitchen stoßen sowohl auf das Interesse der Medien als auch auf das der Konsumenten.“ Ziel dabei sei es grundsätzlich die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu gewinnen und damit letzten Endes auch Nachfrage zu erzielen. Die Tageszeitungen greifen nachweislich gerne auf die Informationen der AMK zurück. Auch Radiointerviews zu angesagten Themen weckten mit ihrer enormen Reichweite das Interesse der Verbraucher. Ein nicht minder bedeutendes Medium sei jedoch „Der Ratgeber Küche“ in gedruckter als auch in digitaler Form, ein Kompendium, das interessierte Konsumenten auf neutrale Art über Themen rund um die moderne Küche informiert und zwar grundsätzlich mit dem Hinweis auf den Fachhandel. Das Gleiche gelte auch für den Ratgeber Küchenpflege oder auch die Aufmaß-Checkliste. Und last but not least erweise sich nach wie vor der Tag der Küche als wichtiges Event in der Küchenbranche, der Jahr für Jahr viele Konsumenten dazu bewege, sich im Fachhandel zu informieren. „Die von der AMK erstellten stationär wie multimedial nutzbaren Marketingpakete und Maßnahmen tragen ein wesentlich dazu bei“, weiß Elke Meyer aus Erfahrung und nennt prompt den Tag der Küche 2024, der am 28. September stattfinden wird. Zum Abschluss ihrer Präsentation bedankte sich Elke Meyer nochmals bei allen Sponsoren unter den AMK-Mitgliedsunternehmen, ohne die all diese branchenunterstützenden Marketingmaßnahmen nicht möglich seien. Gleichzeitig appellierte sie nachdrücklich an die Eigeninitiative der Unternehmen, das Thema Küche zu kommunizieren. 72 | k+a 2.2024

Technik und Normung von internationaler Bedeutung Der Ausschuss Technik und Normung gehört zu den bedeutendsten Instanzen der AMK. Peter Retemeier, Gruppensprecher des Ausschusses, gab den Gästen und Mitgliedern des Branchendienstleistungsverbandes einen Überblick der derzeit 15 laufenden Projekte, die der Ausschuss aktuell be- und erarbeitet. Veröffentlich wurden im vergangenen Jahr das Merkblatt 004 „melaminbeschichtete Flachpressplatten“, und 005 „Küche und Bad Oberflächen“. Zu den Merkblättern, die aktuell in der Überarbeitung sind, gehört z.B. die Norm 68 930. Diese beinhaltet u. a. den sogenannten Wasserdampftest. Aktuell werden hier einige Ring-Versuche durchgeführt. Die Aktualisierung der Norm soll bis Ende dieses Jahres erfolgen. Überarbeitet werde ebenfalls das Merkblatt 007, das Schichstoffund Spanplattenträger betrifft. Was Küchenmöbel anbelangt, werde es wahrscheinlich in diesem Jahr noch ein neues Arbeitsblatt geben, das sich mit Möbel-Fertigteilen und Strängen für die Küchen- und Möbelindustrie beschäftige. Es gibt aktuell keinen nationalen oder internationalen Standard, der sich mit der Prüfung von Möbelgriffen fasst. Diesen werde man gemeinsam mit der LGA erarbeiten. Ein weiteres zu erarbeitendes und in Form eines Merkblatts manifestierbares Thema ist der Antifingereffekt. Von großer Bedeutung sei auch das Thema Koordinationsmaße. Hier gehe es darum, zwischen Küchenmöbel- und Geräteherstellern einen Konsens zu finden, der der gesamten Branche dienlich ist. Zurzeit erarbeite man die Arbeitsblätter 13, das Kühlgeräte behandelt und 14, das Kochfeldabzüge betreffe. Unter anderem wolle man Hilfestellung dazu geben, wie Kochfeldabzüge unter Berücksichtigung unterschiedlicher baulicher Gegebenheiten, wie z.B. Wandanordnungen, realisiert werden können. Ein weiteres Projekt ist, die Koordinationsmaße mit der Datenanbindung zu versehen. Der Datenaustausch zwischen Elektrogeräte-Industrie und Küchenmöbelherstellern soll hier vereinfacht werden. Kern des Projekts ist die Verfügbarkeit von spezifischen Planungsinformationen. Diese tragen dazu bei, die Küchenplanung für Hersteller und für den Fachhandel deutlich zu vereinfachen. Zu dem Projekt „Produktinformationen über die Lieferkette hinaus“ wurde ein Fragenkatalog zu chemischen Themen erstellt, der aktuell in der Testphase ist. Nicht zu vergessen das Thema Möbel Leichtbau in Lemgo, das künftig auch für die industrielle Fertigung interessant sein und einen Mehrwert darstellen soll.


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Internationalisierung – Der Turm von Babel war gestern Ein wichtiger Fokus der Internationalisierung liege, so André Dorner, Sprecher des Arbeitskreises, auf der internationalen Pressearbeit. Um künftig auch an internationale Medien die Inhalte zu kommunizieren, sei man gerade dabei, eine internationale Datenbank aufzubauen. Nicht minder bedeutend sei der Kontakt zu ausländischen Verbänden und Organisationen, um sie als Mitgliedsunternehmen auch im Ausland bestmöglich unterstützen zu können. Neben dem Übersetzen technischer Merkblätter in die verschiedenen Sprachen der Zielmärkte, sei auch der Austausch mit internationalen Märkten und die Begleitung der Mitglieder in die wichtigsten Exportmärkte für diesen Arbeitskreis von zentraler Bedeutung, nicht zu vergessen das Thema Messeunterstützung, Als Beispiel dafür zeigt sich die KBIS, Las Vegas, bei der sich 15 deutsche Aussteller im German Pavillon präsentierten. Des Weiteren hatte die AMK eine Delegationsreise mit 16 Teilnehmenden veranstaltet, um diesen den nordamerikanischen Markt näher zu bringen. „Doch nach der Messe ist vor der Messe: Für das nächste Jahr hat die Planung für die Teilnahme an der KBIS schon wieder begonnen. In Kürze werden die Unterlagen ausgesendet. Nutzen Sie diese Chance! Es ist eine Messe, die sehr gut gebucht ist“, rief Andé Dorner die anwesenden Unternehmen auf. Auch im europäischen Umfeld stellt die AMK Überlegungen an, welche Messen heute und morgen branchenbedeutend sind. Als ein ganz anderes Thema der Wissensweitergabe zum Thema Küche präsentierte André Dorner die AMK-Akademie, die jetzt online sei. Sehr umfangreich in den Sprachen Deutsch, Englisch und Chinesisch angeboten diene sie als ein unterstützendes Tool auch in den Exportmärkten, um Wissen über die moderne Einbauküche zu vermitteln. Der User könne sich über verschiedene Lerninhalte fortbilden, mit einem Fragebogen das Ganze abschließen und bekomme im Anschluss ein Zertifikat über die Teilnahme ausgestellt. Diese Dienstleistung sei sicher auch für die Tochtergesellschaften international agierender Unternehmen interessant. ZVEI – Ökodesign wird verordnet, Greenwashing Verboten Carine Chardon, Geschäftsführerin der Fachverbände Elektro-Haushalt-Großgeräte, -Kleingeräte und -Hauswärmetechnik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) bot einen Ausblick auf die kommende EU-Verordnungen, die die Branche betreffen: Da der größte Teil der Gesetze, die irgendwann in Deutschland ankommen, in Brüssel entstehen, richtet sich auch der Blick von Carine Chardon und ihrem Team, wenn es um regulatorische Dinge geht, auf den Ort des Entstehens, auf Brüssel. Aufgrund der im Juni anstehenden Europaparlamentswahl, sollen zuvor noch möglichst viele Rechtsakte durchgebracht werden, stellt die Spezialistin fest, und unternimmt mit den Zuhörern eine kleine „Tour de Raison d‘horizon“ zu einigen Themen, die jetzt besonders für die Elektro -Hausgeräte wichtig sind: Das sei zum einen das Thema Ökodesign-Verordnung, die kommen wird. Die umweltgerechte Gestaltung von Produkten leistet einen wichtigen Beitrag, um die Energieund Ressourceneffizienz von Produkten zu verbessern. Das gilt auch für das „Recht auf Reparatur“. Und Hand in Hand damit geht „Empowering Consumers for the Green Transition“, was einem Nachhaltigkeits -Proofing für Verbraucher entspricht.

Ferner zur Debatte stehe die Verpackungsverordnung, betreffend sowohl Transportverpackungen, die mehrwegfähig sein sollen und damit auch eine logistische Herausforderung darstellten, als auch Verkaufsverpackungen. Hier zeige sich der Rat noch uneinig. Der vorläufige Entwurf dieser Verordnung erweise sich für die Branche als unvorteilhaft, so dass man hoffe, dass er abgewendet werde. In dieser Legislaturperiode nicht mehr zum Tragen komme das Thema „Green Claims“, bzw. die Substantiierung umweltbezogener Aussagen bei der Produktbewerbung. Dabei wird festgelegt welche umweltbezogenen Aussagen zu Produkten und Unternehmen künftig getroffen werden dürfen. Das Thema sei Bestandteil des Green Deal Programms der EU-Kommission und solle künftig für mehr Rechtssicherheit als auch für fairere Wettbewerbsbedingungen sorgen. Man habe sich in Brüssel während der letzten Jahre Geräte wie auch alle anderen Waren gesamtheitlich angeschaut – angefangen bei dem kompletten Produkt-Lebenszyklus von der Entstehung, dem Ökodesign, über den Vertrieb bis hin zum After Sales: all diese Faktoren werden inzwischen von der Regulierung in Betracht gezogen. Und zu all diesen Facetten und Life-Cycle-Momenten gebe es Anknüpfungspunkte für Gesetze, Gesetzgebungen und Vorschriften. Die Themen seien einerseits sehr zahlreich und andererseits sehr komplex. Die Tatsache, dass einige Themen zudem ineinandergreifen und sich aufeinander beziehen, erschwere die Sachlage zudem. Deshalb sei es umso wichtiger, dass alles konsistent sei, was durch die Vielzahl der Organismen und Behörden, die sich damit befassen, nicht immer gegeben sei. Der ZVEI setze sich dafür ein, dass Wirtschaftsabläufe nicht zu stark belastet werden. Betreffend die Energielabel sind seit dem 1. März dieses Jahres Geräte der Energie-Effizienzklasse F nicht mehr zulässig. Zudem gebe es bereits Überlegungen zu einem Ökolabel für Staubsauger sowie erste Ansätze für einen Reparierbarkeits-Index, der in das Energielabel integriert werden soll. „Auf und Ab: Möbelindustrie im Kontext von Corona, Krieg und Inflation“ „Früher war alles besser“, könnte man sagen, bzw., früher war zumindest alles stabiler und zwar deutlich stabiler, insbesondere, was Konsumstimmungen angeht“, bilanzierte Jan Kurth, Hauptgeschäftsführer des VDM. „Faktoren wie Corona, der Krieg, die Inflation und die gestiegenen Zinsen haben diese „Zack“-Bewegung in den letzten zweieinhalb Jahren hervorgerufen.“ So richtig beruhigt habe sich das Ganze bis dato noch nicht. Auch die Küchenmöbelindustrie folge über das Jahr 2023 sowie über die letzten Monate hinweg mit rückläufigen Stückzahlen diesem leicht abwärts gerichteten Trend. Als kleiner Hoffnungsschimmer erweise sich, dass man vielleicht jetzt Anfang des Jahres 2024 tatsächlich in Richtung Talsohle angekommen sei und das Ganze sich wieder nach oben, bewege. Im Jahr 2023 zeige das Auftragspannel ein Minus von elf Prozent in Stückzahlen. Sehe man einmal von der Sondersituation der letzten zwei Jahre ab, liege man in Menge mit rund 3% unter 2019. Im Februar 2024 seien es -4 %, was für eine leichte Stabilisierung spreche. Was die Entwicklung der Werte und die dahinterliegenden Mengen anbelange, klafften diese beiden Werte in 2023 etwas auseinander. Begründet lag das u.a. in den Preiserhöhungen basierend auf den Materialpreiserhöhungen, die dann entsprechend die Stückzahlen verteuerten, und das flache jetzt ein wenig ab, so dass sich die beiden k+a 2.2024 | 73


Kurven Anfang des Jahres 2024 wieder annäherten. Noch nicht eingepreist seien hier die Lohnentwicklungen, die vor ein paar Monaten abgeschlossen wurden. Im ersten Halbjahr 2023 sei das Auslandsgeschäft deutlich besser verlaufen als das Inlandsgeschäft. Mittlerweile sei das jedoch nicht mehr der Fall, da auch die Exportmärkte schwächelten. Als interessanten Exportmarkt beschrieb Jan Kurth die USA, der sich in den letzten Jahren deutlich positiv entwickelt habe. Was das Thema Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz anbelange, habe man hierzu in den 18 letzten Monaten eine Branchenlösung erarbeitet. Dabei handele es sich um eine Art Blaupause für die Unternehmen, die u.a. beschreibe: Wie kann ich mich an dieses Thema Sorgfaltspflichten herantasten, auch wenn ich eine mittelständische Struktur habe und dafür nicht „3 Leute“ zusätzlich einstellen wolle etc. Man sei momentan in der Phase, in der Unternehmen rückmeldeten, ob sie sich an dieser Branchenlösung beteiligten. Diese Information gebe man dann an die Handelsverbände weiter, wodurch diese sich auf die Branchenlösung berufen könne und damit nicht mit zig verschiedenen Lösungen auf die Unternehmen zugehen müsse, sondern das Ganze besser kanalisiere könne. Die Umsetzung sei bis zum Sommer geplant, sodass die jeweiligen Risikobewertungen in den Unternehmen umgesetzt werden können. Damit sei das Thema auf einem guten Weg. Eine weitere branchenrelevante Verordnung sei die EUDR, die europäische Entwaldungsverordnung, die ab dem Jahr 2025 in Kraft tritt. Hier gehe es u.a. um die Deklaration der holzbasierten Teile, die entsprechend in den Produkten verarbeitet werden. Hier werde man gemeinsam mit dem Dachverband HDH eine Art Handreichung erarbeiten und an die Unternehmen weitergeben, die alle aktuellen Informationen zu diesem Thema beinhalte. Allerdings hoffe man, dass sich das Ganze in der Zeitperspektive noch etwas nach hinten verschiebe, da einige Voraussetzungen auf europäischer Ebene noch nicht geschaffen seien. Ökodesignverordnung auch für Möbel Wie bei den Hausgeräten ist die Ökodesignverordnung auch für Möbel relevant. Man erwarte im April, Mai die Zustimmung zu dieser Verordnung von Parlament und Rat. Nach einem entsprechenden Übergangszeitraum, verbunden mit Teilregelungen für einzelne Produktbereiche, werden Möbel nach jetzigem Stand zu den Pro74 | k+a 2.2024

duktgruppen gehören, die diese Anforderungen von Anfang an entsprechend umsetzen müssen. Welche Materialien verwende ich, wie gestalte ich mein Produkt kreislauffähig, wie gestalte ich es reparierfähig? Wie sieht es hinterher aus mit einem digitalen Produktpass? All solche Themen werden auf die Branche zukommen. Was die einzelnen Detailanforderungen für Möbel angehe, werden zum Jahr 2026 entsprechende Detailregelungen vorliegen, gefolgt von der endgültigen Inkraftsetzung. Nicht nehmen ließ sich Jan Kurth auch einen kurzen Einblick in die Thematik von Ausbildung und Weiterbildung in der Branche und hob noch einmal das Entstehen der Lehrfabrik für die Möbelindustrie in Löhne hervor: Eine moderne Lernumgebung für die starke Möbelindustrie und ihre Zulieferer in der Region Ostwestfalen-Lippe, die dank ihrer Integration in ein umfassendes Konzept optimal an die bestehende Bildungsinfrastruktur, einschließlich Berufskollegs, angebunden ist. Herausforderungen und Lösungsansätze für Möbel- und Küchenhandel Auch Markus Meyer, Präsident des Handelsverbandes Möbel und Küchen (BVDM), gehörte zu den Gastrednern der AMK-Jahreshauptversammlung. In seinem Vortrag berichtete er über die Marktentwicklung auf Handelsseite bei Möbel und Küchen: „Auch wir konnten im vergangenen Jahr die Umsätze nicht ganz halten und verzeichneten ein leichtes Minus.“ Unter Einbeziehung der Preissteigerungen von rund 20 Prozent sei man im Jahr 2023 vom Umsatz her noch halbwegs akzeptabel herausgekommen. Die Stückzahlen seien deutlich geringer gewesen, was jedoch den Handel im Vergleich zur Industrie nicht ganz so belaste. Die Monate Januar und Februar 2024 bezeichnete Markus Meyer als anspruchsvoll: „Da haben wir gekämpft, konnten die Vorjahreszahlen in Gänze jedoch nicht halten.“ Der März habe sich, was die Frequenzen und die Auftragseingänge anbelange, sehr verhalten gezeigt. Der Handelsverband Möbel und Küchen setzt sich grundlegend dafür ein, die Rahmenbedingungen für den Küchen- und Möbelfachhandel so zu gestalten, dass dieser auch künftig erfolgreich am Markt agieren könne. Dabei arbeite man kontinuierlich und konstruktiv mit anderen Branchen-Verbänden zusammen. Themen, wie das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz, a Right to Repair etc. beträfen natürlich den Handel ebenso wie die Industrie. Da diese Herausforderungen alle Bran-


HANDEL + Markt

Zahlungsverzugsverordnung – Aktuelle Entwicklung Der Europäische Binnenmarktausschuss hat am 20.03.2024 über die Zahlungsverzugsverordnung abgestimmt. Das Ziel dieser Verordnung ist es, Zahlungsverzögerungen in kommerziellen Transaktionen zu bekämpfen, um das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes zu gewährleisten und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu fördern, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Geltungsbereich: Diese Verordnung gilt für Zahlungen in Transaktionen zwischen Unternehmen (B2B) oder zwischen Unternehmen und öffentlichen Stellen (B2G), bei denen die öffentliche Stelle der Schuldner ist und die zur Lieferung von Waren oder zur Erbringung von Dienstleistungen gegen Entgelt führen („kommerzielle Transaktionen“). Ausnahmen: Bestimmte Zahlungen sind von dieser Verordnung ausgenommen, darunter Zahlungen für Transaktionen mit Verbrauchern, Zahlungen als Schadensersatz und Zahlungen, die aus Verpflichtungen resultieren, die im Zusammenhang mit Insolvenz- oder Restrukturierungsverfahren stehen.

Die europäische Zahlungsverzugsverordnung Momentan stelle die europäische Zahlungsverzugsverordnung eine erhebliche Belastung für den Handel dar. Diese Verordnung ziele darauf ab, Missbrauch zu verhindern, indem stärkere Handelspartner keine übermäßig langen Zahlungsfristen gegenüber schwächeren Partnern durchsetzen können. Das derzeitige System, in dem Rechnungen über Zentralregulierer abgewickelt werden, ermögliche es dem Handel, zwei Zahlungstermine pro Monat zu halten. Allerdings fordere die EU-Zahlungsverordnung im B2B-Bereich eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen, andernfalls drohten Strafen. Dies bedeute, dass das bestehende System des Handels nicht mehr aufrechterhalten werden könne, was insbesondere für kleinere und mittlere Händler eine große Herausforderung darstelle. Der bürokratische Aufwand und die zeitlichen Einschränkungen durch die Verordnung könnten zu Verzögerungen führen, die insbesondere für kleinere Betriebe problematisch seien. Es entstünden potenziell hohe Verzugsschäden, wenn Zahlungen nicht rechtzeitig geleistet würden. Dies könnte dazu führen, dass Händler restriktiver werden würden und Lieferungen später annähmen, was Industrie und Spediteure zusätzlich belaste. Insgesamt werde die Umsetzung der Verordnung zu einer erhöhten Komplexität führen und erfordere eine intensive Überwachung seitens der nationalen Behörden. Dieses Thema bereite große Sorgen, da man das Gefühl habe, der Situation nicht mehr gewachsen zu sein. In Frankreich habe man bereits ein effektives System entwickelt, das eine 30-tägige Frist vorsehe, gefolgt von 30 Tagen, in denen sich die Partner annähern könnten. Auf diese Weise ließen sich die meisten Fälle lösen. Der BVDM habe sich sowohl in Brüssel als auch in Straßburg eingebracht und mit Politikern, darunter auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Sachlage diskutiert. Dabei habe man eigene Lösungsvorschläge vorgetragen und sich mit europäischen Partnerverbänden abgestimmt. Allerdings, so merkte Markus Meyer an, sei es jedoch enttäuschend zu sehen, dass nur ein einziger Mittelstandsverband an diesem Tisch sitze, um die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten. Bei der EU-Zahlungsvollzugsverordnung sei der BVDM proaktiv mit in den Entscheidungsprozess eingebunden. Es sei dringend erforderlich, Interessen bereits vor der Verabschiedung von Gesetzen einzubringen. Nur so

Ausblick: Die Ergebnisse des Binnenmarktausschusses muss nun durch das europäische Plenum. Wie dies sich weiterentwickelt, ist ungewiss. So hat sich im Binnenmarktausschuss rund ein Drittel der Abgeordneten gegen starre Zahlungsfristen ausgesprochen und im Rat zeichnet sich bereits Widerstand diverser Mitgliedsstaaten gegen die Verordnung ab. So bleibt abzuwarten, wie sich die Verordnung weiterentwickelt. Einschätzung BVDM: Der BVDM begrüßt die Abschwächung der Verordnung. Von dem angedachten strikten Zahlungsziel von 30 Tagen wurde hier richtigerweise Abstand genommen. Der BVDM hat in Gesprächen mit Abgeordneten des EU-Parlaments immer wieder betont, dass eine solch strikte Zahlungsfrist von 30 Tagen für unsere Branche nicht geeignet ist. Umso mehr stimmt uns das Ergebnis zufrieden, dass nun weiterhin, wenn auch beschränkt, individuelle Zahlungsfristen vereinbart werden können. So besteht nun die Möglichkeit die Zahlungsfrist auf 60 und gegebenenfalls 120 Tage auszudehnen. Hier gilt noch abzuwarten, ob Möbel in die Kategorie „Langsamdreher“ fallen. Unser Einschätzung nach sollte dies der Fall sein. Der BVDM hätte sich allerdings im Hinblick auf Existenzgründungen gewünscht, dass es in besonderen Fällen noch längere Spielräume für die Zahlungsfrist gibt. Hier sollten die Abgeordneten bei der ersten Lesung im Plenum nachbessern.

sei es möglich, gemeinsam praktikable Lösungen zu finden. Es sei wichtig zu erkennen, so Markus Meyer nachdrücklich, dass der Handel einem ständigen Wandel unterliege, und dass man gemeinsam durch die Herausforderungen des Jahres 2024 navigieren müsse. Deshalb sei es mehr als begrüßenswert, wenn alle Beteiligten der Branche an einem Strang zögen. Dabei forderte Markus Meyer all jene auf, die bisher noch nicht aktiv mitwirken, sich ihm anzuschließen, um zusammen Lösungen zu erarbeiten. Jeder einzelne Partner im Handel verdiene es, dass man sich für ihn einsetzte und Rahmenbedingungen schaffte, die es ermöglichten, dass er auch weiterhin erfolgwww.amk.de reich am Markt agieren könne. k+a 2.2024 | 75

Quelle: BVDM-2024-08

chenpartner gleichermaßen belasteten, sei es mehr als sinnvoll, diese Dinge gemeinsam zu lösen und zu bearbeiten.

Aus der Abstimmung haben sich aus Sicht des BVDM folgende ­essenzielle Ergebnisse ergeben: ➜ In kommerziellen Transaktionen beträgt die Zahlungsfrist maximal 30 Kalendertage ab dem Datum des Eingangs der Rechnung oder einer gleichwertigen Zahlungsaufforderung durch den Schuldner, sofern die Waren oder Dienstleistungen gemäß der vertraglichen Vereinbarung erhalten wurden. Wenn das Datum des Eingangs der Rechnung oder der gleichwertigen Zahlungsaufforderung unsicher ist, darf die Zahlungsfrist 30 Kalendertage ab dem Datum des Eingangs der Waren oder Dienstleistungen nicht überschreiten. ➜ In Transaktionen zwischen Unternehmen kann die Zahlungsfrist jedoch auf bis zu 60 Kalendertage verlängert werden, wenn dies ausdrücklich im Vertrag vereinbart wurde. ➜ Für den Kauf von „Langsamdreher“ oder „saisonalen Waren“ kann die Zahlungsfrist auf bis zu 120 Kalendertage verlängert werden (die Kommission ist hier angehalten, bevor die Verordnung in Kraft tritt zu definieren, welche Güter unter diese Definition fallen).


DATEN + FAKTEN

Politik trifft Bauwirtschaft Martin Langen über die Auswirkungen von Rahmenbedingungen

Martin Langen ist Geschäftsführer der B+L GmbH und spezialisiert auf market forecasting Marktprognosen im Bereich Bauwesen, Wohnen und Immobilien auf nationaler und internationaler Ebene. Im Rahmen der AMK-Jahreshauptversammlung referierte der erfahrene Marktkenner über aktuelle Entwicklungen des Immobilienmarktes und dessen Auswirkungen auf die Baukonjunktur verschiedener Länder. Dabei betonte er die Rolle sowohl politischer, konjunktureller als auch soziodemographischer Rahmenbedingungen und berichtete über aktuelle Trends, wie serielles Bauen und sozialer Wohnungsbau und die Renovierung von Bestandsbauten.

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DATEN + FAKTEN

DE: Wohnungsnachfrage und Wohnungsfertigstellungen bis 2027 [in 1.000 Wohnungen]

I

n seinem spannenden Vortrag eröffnete Martin Langen seinen ­Zuhörern auch Perspektiven in dem derzeit schwierigen konjunkturellen Umfeld:

Sozialer Wohnungsbau vor Eigentums-Wohnungsbau Die Mieten steigen und die Kaufpreise sinken. Beides führt dazu, dass es sich jetzt doch wieder lohnt, eine Immobilie zu kaufen, und so ist für das Jahr 2024 eine insgesamt wieder stabilere Absatzsituation zu erwarten. Denn wenn wieder Wohnungen gekauft werden, ist das gut für die Küchenindustrie, denn ein Großteil verkaufter Bestandsimmobilien ist mit einer neuen Küche verbunden, stellte Martin Langen fest. Für den Neubau stehen die Zeichen allerdings weniger günstig in 2024, besonders in Deutschland. „Die Baukonjunktur zeigt sich jedoch nicht nur in Deutschland problematisch, sondern gestaltet sich als europäisches Problem“, beobachtet Martin Langen. „In Deutschland haben wir im ersten Halbjahr 2023 einen Rückgang der Baugenehmigungen von 30 % hinnehmen müssen, das entspricht 90.000 Einheiten weniger. In Frankreich gingen die Baugenehmigungen um 24 % bzw. um mehr als 115.000 Einheiten zurück. In Polen wurden 20 % weniger genehmigt, in den Niederlanden 17 % weniger.“ Allerdings, so der Marktkenner, mit der damaligen Regierungspolitik habe diese Entwicklung nichts zu tun. Die Rahmenbedingungen für den Neubau waren einfach sehr ungünstig. „Anders verhielt es sich beim Thema Renovierungen: Im November 2022 saßen viele nichtsahnend vor dem Fernseher und erfuhren via Tagesschau: „Meine Damen und Herren, das neue Heizungsgesetz

sieht vor, dass ihre Häuser saniert werden müssen. Und Sie müssen mit ungefähr 1.200 bis 1.300 Euro Sanierungskosten pro Quadratmeter rechnen.“ Die Folge: Hausbesitzer zeigten sich geschockt und stellten jegliche Investition ein. Es wurden weniger Küchen, aber auch weniger Bodenbeläge gekauft. Die Badspezialisten stehen vor der größten Krise der Nachkriegszeit. Eine ganze Nation verfällt in eine Art Schockstarre. „150.000 Euro haben wohl die Wenigsten für die Renovierungskosten ihrer Immobilie eingeplant“, beschreibt Martin Langen die Situation. Jetzt sei zwar das alles wieder vom Tisch, aber es wurden jüngst die EU Gebäude-Richtlinien verabschiedet, die jetzt ins nationale Gesetz übergehen. Da könne also doch noch etwas kommen und die Bürger seien hier sehr skeptisch, auch wenn es laut der Bauministerin „keine Verpflichtungen“ geben werde. Mit einer Leitzinserhöhung sei vorerst nicht zu rechnen. Der hohe Leitzins habe sich in die Wirtschaft gefressen. Auf dem Immobilienmarkt hätten gestiegene Zinsen und hohe Baukosten die Zurückhaltung bei der Vergabe von Darlehen und die gleichzeitig gesunkene Nachfrage einige Unternehmen der Immobilien-Branche und anhängiger Gewerke in Schieflage gebracht. Ein entsprechendes Forderungsmanagement sei deshalb unabdingbar. Das gelte gleichermaßen für Industrie und Fachhandel. Was man wirklich berücksichtigen müsse, seien politische Rahmenbedingungen. Bei politischen Rahmenbedingungen im Bauen sei es in der Vergangenheit meist um Fördermittel gegangen, die man in Anspruch nehmen konnte. Heute verhalte sich das völlig anders. Den aktuellen politischen Rahmenbedingungen nach werde es den Eigenk+a 2.2024 | 77


DATEN + FAKTEN

Vergleich Förderung „privater Neubau“ und „Sozialer Wohnungsbau“

Quelle: B+L, 02/2024

tums-Wohnungsbau in der Form, wie man ihn bisher gekannt habe, zuerst einmal nicht mehr geben. Der klassische Einfamilienhausbau, 120.000 Häuser pro Jahr, gehöre vorerst der Vergangenheit an. Die Politik präferiere den sozialen Wohnungsbau, was grundsätzlich nachvollziehbar sei. Es gebe zu wenig preiswerten Wohnraum. Der Anteil an Sozialwohnungen hätte stark abgenommen, da immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung fielen. Serielles Bauen – Trend oder Versuch? Der nächste viel diskutierte Punkt sei serielles Bauen. Ob das serielle Bauen wirklich erfolgsversprechend sei, sehe er kritisch. In den Niederlanden mache sich serielles Bauen bezahlt. Hier bekomme ein Projektentwickler eine große grüne Wiese und baue dort 300 Einfamilienhäuser, von denen die Hälfte in der Substanz identisch sei. Auch in Schweden funktioniere serielles Bauen. Im Gegensatz dazu seien bei einem deutschen Einfamilienhaus-Gebiet keine drei Häuser gleich. In Magdeburg stehe bereits eine entsprechende Fabrik, die auf 30.000 Wohneinheiten ausgelegt sei. Allerdings bleibe es abzuwarten, wie erfolgreich sich das Thema entwickeln werde, da es in Deutschland kaum Grundstücke gebe, auf denen serielles Bauen funktioniere. Zudem würden in Deutschland gerade einmal 150.000 Mietwohnungen gebaut. Kämen die vier geplanten Fabriken für serielles Bauen mit je um die 30.000 Einheiten zum Einsatz, läge der Marktanteil dieser Unternehmen zwischen 60 und 80 %. Daraus ergebe sich eine drastische Umstellung der Vertriebskanäle aller anhängigen Gewerke und Industriezweige. Die gesamte Immobilie würde dann in der Fabrik gebaut werden, anstatt wie bisher auf der Baustelle. Er halte dieses Ausmaß der Entwicklung des seriellen Bauens in Deutschland für fraglich. Und wie wird das Geld für den Bau von Wohnraum von der Industrie verteilt? Die Regierung präferiere den sozialen Wohnungsbau. Die kfW-Neubauförderung beziffere sich in diesem Jahr auf rund 1,1 Milliarden Euro. Damit ließen sich ungefähr 10.000 Einheiten bzw. Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäuser fördern. Wie Martin Langen vermutet, werden die Fördermittel in den nächsten zwei Jahren deutlich verschoben. Profiteur sei der soziale Wohnungsbau, mit allein in diesem Jahr 4,5 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr werde er mit 6,5 Milliarden Euro und bis 2027 mit 40 Milliarden Euro gefördert, von 78 | k+a 2.2024

denen 18,2 Milliarden Euro von der Bundesregierung und dann ungefähr die gleiche Summe von den Ländern käme. Während dieses Jahres könnten 75.000 Einheiten gefördert werden, im nächsten Jahr 110.000 Einheiten. Es gehe darum, wirklich massiv den sozialen Wohnungsbau anzustoßen. Hier werde ein neuer Markt entstehen, der anders sei als die klassische Eigentumswohnung, bei der die Kunden ins regionale Küchenstudio gegangen seien, um sich die klassische „30.000 Euro-Küche“ zu kaufen. Das sei natürlich ein ganz kleiner Teil des Marktes. Man rede hier über 100.000 Einheiten im Verhältnis zum Gesamtmarkt der Küchen, dennoch gehe hier Potenzial verloren. Wirtschaftswachstum im Zwangsurlaub Bei der gesamtwirtschaftlichen BIP-Entwicklung in Deutschland sei es gleichgültig, ob sich das BIP auf 0,5 oder -0,2 beziffere. Regierungsseitig gewollt sei ein Soft Landing. Die hohe Inflation solle durch Anheben der Zinsen bekämpft, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gebremst werden. Damit verbunden sei der Rückgang der Nachfrage nach Rohstoffen und eine Normalisierung der Konsumentenpreise. Es sei verwunderlich, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das nicht einfach öffentlich erläutert habe. Der Satz: „Leute, wir müssen jetzt einfach zwei Jahre runterfahren und dann geht es wieder nach oben“, hätte gereicht. Denn das sei das Ziel gewesen. Wirtschaft auf Wiedereingliederungskurs Der Ansatz, die Wirtschaft in mehreren Ländern gezielt nach unten zu fahren, scheine zu funktionieren. So sei beispielsweise der Gaspreis wieder auf dem Niveau von 2019. Das gelte auch für viele Vorprodukte, sozusagen die „Leading Indicators“, die irgendwann in die Verbraucherpreise einfließen, wie z.B. Erzeugerpreise, Industrie, Landwirtschaft, Großhandelspreise. Ab Juli sei alles deflationär. Im Prinzip liege darin auch der Grund, warum die Wirtschaftsinstitute mit einer Rate zwischen 2,1 und 2,6 % eine relativ geringe Inflation für dieses Jahr voraussagten und das vor dem Hintergrund der hohen Lohnanschlüsse. Es geht bergauf In fast allen Wirtschaftsgutachten ist die Rede davon, dass im zweiten Halbjahr ein starker Konsumanstieg zu erwarten sei. Bei einer Infla­


DATEN + FAKTEN

tionsrate von aktuell 2,9 % müsse diese im zweiten Halbjahr unter 2 % liegen. Dann könne man nur hoffen, dass es keine weitere Pandemie oder Krieg gebe. Im Moment zeige der Konsum sich noch sehr verhalten. Aber man könne sicher sein, mit dem Sinken der Inflationsrate helle sich auch die Stimmung wieder auf und damit steige die Ausgabelaune der Konsumenten. Kapital sei schließlich vorhanden. Zwischen 60 und 70 % der Bevölkerung gäben, Marktanalysen zu Folge, an, das ihnen monatlich zur Verfügung stehende Geld auszugeben. Zwischen 30 und 40 % legten sich Geld bei Seite. Das bedeute gleichzeitig, dass der Lohnzuwachs wahrscheinlich ausgegeben werde. Das werde zu mehr Konsum führen. Insgesamt rechneten Experten frühestens jedoch im Sommer 2024 mit ersten Reduzierungen bei den Leitzinsen. Auch die Bauzinsen sinken. Bei einem 10-Jahres-Abschluss liegen sie derzeit bei 3,02 %. Das wirke sich bereits auf die aktuelle Kreditentwicklung aus. Die Interhyp verzeichnete in diesem Jahr den erfolgreichsten Januar ihrer Unternehmensgeschichte. Die Kreditabteilung für Immobilien der Deutschen Bank bestätige eine deutliche Zunahme der Kreditvergabe für Wohnungsbau seit Dezember 2023. Damit sei davon auszugehen, dass der Tiefpunkt durchschritten sei. Im Wettbewerb um die Gunst der Kunden Die Sparquote lag im Juli 2023 bei 10,7 %, und damit durchschnittlich höher als in den letzten zehn Jahren. Während der Corona-Zeit, in der nicht in Urlaub gefahren und Restaurants nicht besucht werden konnten, lag die Sparquote bei 15 %. Pro Jahr wurden hier rund 375 Milliarden Euro gespart. Im Jahr 2023 waren es immer noch 268,2 Milliarden Euro (Quelle Statista). Nun stelle sich die Frage, wie dieses Geld investiert werde: in die Badsanierung oder in den Kauf einer neuen Küche? Für Vertrieb und Marketing der Unternehmen eine spannende Herausforderung, diese gut situierten Menschen von ihren Produkten zu überzeugen, sobald sie sich von der Schockstarre erholt haben. Nach den Angaben der relevanten Verbände in Berlin lag der reale Bauauftragseingang von Januar bis November 2023 bei -4,3 %. Nominal betrachtet, zeige sich das Ganze nicht ganz so dramatisch: Der Wohnungsbau liege zwar brach, der Nicht-Wohnbau laufe jedoch relativ stabil, der Tiefbau laufe besonders gut. Seit Mitte 2021 ziehe der öffentliche Bau stark an und das trotz Schuldenbremse und obwohl die meisten Kommunen vermeintlich kein Geld haben, wegen der unterzubringenden Flüchtlinge, die die Kommunen überfordern, so dass sie sich nichts mehr leisten können. Martin Langen erklärt sich diesen relativ stabilen Auftragseingang durch die gestiegene Anzahl von Personen, die eine entsprechende Infrastruktur in Form von Verwaltung, Krankenhäusern, Schulen etc. benötigten. Damit sei die öffentliche Hand auch weiterhin gezwungen, dort zu investieren. Die Deutsche Bank Research gehe davon aus, dass die Einwohnerzahl in Deutschland im Jahr 2030 bei 86 Millionen liegen werde, das entspräche einem Zuwachs von 1,5 Millionen im Vergleich zu 2023. Anders verhalte es sich bei den Baugenehmigungen. Die Anzahl der Baugenehmigungen habe sich im Januar 2024 auf fast knapp 14.000 Wohneinheiten weiter reduziert. Man nähere sich jetzt der sehr schwachen Neubaukonjunktur der Jahre 2008/2009. Hier sei vorerst kein Ende abzusehen. Allerdings entwickele sich das Thema Renovierung und Sanierung von Bestandsbauten dynamisch. Sowohl die Deutsche Bank als auch

die Interhyp gaben an, dass 90 % der hier in Anspruch genommenen „Wohnungsbau“-Kredite in Bestandsbauten gehen. Das komme auch der Küchenbranche zugute. Die Umzugskette Im Rahmen der Forecasts befragen Martin Langen und sein Team alle zwei Jahre 1.000 Sanierer. Dabei gaben 25 % der Befragten an, ein Umzug sei die Triebfeder für die erfolgte Sanierung gewesen. Es sei wahrscheinlich, dass durch den Bau einer neuen Wohnung, ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, eine komplexe Kettenreak­ tion ausgelöst werde. Ziehe jemand in eine neue Wohnung, verlasse er möglicherweise eine andere Wohnung. Dies führe zu weiteren Umzügen, jede neue Wohneinheit löse in der Regel vier bis fünf Umzügen aus. Dieser Prozess werde durch Sanierungsanlässe noch verstärkt. Die aktuelle Situation schmälere jedoch das Sanierungspotenzial. Begründet liege das auch in den deutlichen Einbußen bei den Fertigstellungen von Einfamilienhäusern. In 2023 sei der Neubau von Einfamilienhäusern um 21 % zurückgegangen. In diesem Jahr liege der Rückgang noch einmal bei über 30 %. Der Wohnungsbau befinde sich in einer Krise. Dabei sei es wichtig zu erkennen, dass von diesem Rückgang nicht alle Segmente gleichermaßen stark betroffen seien. Ein Blick auf die Daten verdeutliche, dass der Rückgang vor allem den Bau von Einfamilienhäusern betreffe. In den Jahren 2022 bis 2024 werde voraussichtlich ein Rückgang von 7 Millionen Quadratmetern Wohnfläche zu verzeichnen sein, was 45 % des gesamten Rückgangs ausmacht. Während dessen verzeichne der Mehrfamilienhausbau einen geringeren Rückgang. Diese Entwicklung führe gleichzeitig zu einem Rückgang der Umzugsaktivitäten und somit auch zu weniger Sanierungsanlässen. Während der Neubau die Nachfrage nach Sanierungen steigere, führe ein Rückgang der Umzüge zu einer Reduktion der Sanierungsaktivitäten. Dies sei ein Trend, der sich umkehren werde, sobald der Tiefpunkt erreicht sei. Künftig werde der öffentliche Ausbau eine wichtige Rolle spielen, um Bewegung in den Markt zu bringen, indem mehr Wohnungen gebaut werden. Daher seien Sozialwohnungen von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beitragen, den Umzugsmarkt anzukurbeln. In der Vergangenheit seien Baubooms oft mit Einwanderungswellen verbunden gewesen. Diese Einwanderungswellen hätten einen erheblichen Einfluss auf den Wohnungsmarkt und könnten sowohl zu einem Anstieg der Bauaktivitäten als auch zu einer gesteigerten Nachfrage nach Wohnraum führen. Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen bleibe es jedoch abzuwarten, ob die Einwanderungstrends anhalten werden. Ein wichtiger Aspekt sei in jedem Fall die steigende Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in Ballungsgebieten. Diese Nachfrage werde durch die begrenzten Bauaktivitäten verstärkt. Eine fortschreitende Verknappung von Wohnraum sei bereits erkennbar. Diese werde sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch verschärfen. Die Preise für Bestandsimmobilien seien bereits gesunken, während die Preise für Neubauten relativ stabil geblieben seien. Zusammenfassend lasse sich sagen: Der Wohnungsmarkt stehe vor Herausforderungen, biete jedoch auch Chancen. Die steigende Nachfrage nach Wohnraum und die Veränderungen in der Preisentwicklung zeigten, dass der Markt im Wandel ist. Für Investoren sei es wichtig, diese Trends zu verstehen und strategisch zu handeln, um von den sich bietenden Möglichkeiten zu profitieren. k+a 2.2024 | 79


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17. bis 23. September 2022 können Sie unser neues Grama Blend GmbHvom – Germany flexibles System für Ankleidezimmer entdecken. Und Industriestraße 44 -darüber 46 hinaus neue Oberflächen, neue Farben und eine Rotpunkt GmbH RotpunktKüchen Küchen GmbH 92237 Sulzbach-Rosenberg neue Ausstattung für die Schubladen-Organisation. Ladestraße Bünde Ladestraße5252· 32257 · 32257 Bünde Rotpunkt Küchen GmbH Für die Küche – und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Sie. Tel. +49(0)9661 1043-0 Tel. 5223 6900-0 Ladestraße 52 Tel.+49 +49 5223 6900-0 32257 Bünde monostonekitchen@gramablend.com info@rotpunktkuechen.de info@rotpunktkuechen.de Germany www.monostonekitchen.com rotpunktkuechen.de www.rotpunktkuechen.de www.rotpunktkuechen.de

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Hausmesse 2022 17. – 23. September

Räume erleben Die Rotpunkt-Küche ist das Zentrum des Wohnens und des Genießens. Nie war es gemütlicher, nie komfortabler, nie funktionaler. Dieses Lebensgefühl transportieren unsere Möbel in immer weitere Lebensbereiche – bis ins Wohnen und den Hauswirtschaftsraum. Wir laden Sie ein, diese

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Räume gemeinsam mit uns zu erleben. Zur Hausmesse vom 17. bis 23. September 2022 können Sie unser neues flexibles System für Ankleidezimmer entdecken. Und darüber hinaus neue Oberflächen, neue Farben und eine neue Ausstattung für die Schubladen-Organisation. Für die Küche – und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Sie.

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Hausmesse 2022 17. – 23. September

Ballerina-Küchen Heinz-Erwin Ellersiek GmbH Bruchstraße 47–51 · 32289 Rödinghausen Tel. 05226 5990 · Fax 05226 599211 info@ballerina.de · www.ballerina.de

nobilia-Werke J. Stickling GmbH & Co. KG Waldstraße 53-57 · 33415 Verl Tel. +49(0)5246 508-0 Fax +49(0)5246 508-96999 info@nobilia.de · www.nobilia.de

Express Küchen GmbH & Co. KG Am Mühlenbach 1 · 49328 Melle Tel. 05226 5942-0 · Fax 05226 5942-4119 info@express-kuechen.de www.express-kuechen.de

pronorm Einbauküchen GmbH Höferfeld 5–7 · 32602 Vlotho Tel. 05733 979-0 · Fax 05733 979-300 info@pronorm.de · www.pronorm.de

Schüller Möbelwerk KG Rother Straße 1 · 91567 Herrieden Tel. 09825 83-0 · Fax 09825 83-1210 info@schueller.de · www.schueller.de

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