#H4F-homes4future 4-2023

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homes4future

#H4F

n u n d für

no.4 2023 besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen

HAPPY HOME

s b au H eld

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04_ 2023 € 5,00

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Das future-fitte neue Zuhause von Familie Nauroth

HOME + WORK Wie Wohnen und Arbeiten perfekt unter einem Dach vereint werden

#BADEZIMMER: NACHHALTIG UND WASSERSPAREND #LÜFTEN: FRISCHE LUFT OHNE ENERGIEVERLUST


Die Nr. 1 Hausbau-Community

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Grafik: www.climatereanalyzer.org

#editorial

#H4F

Die Erde kocht! In Stuttgart, wo ich lebe, ist es ein kühler und sehr regnerischer Start in die Sommerferien. Ich persönlich freue mich inzwischen über jeden Tropfen, der vom Himmel fällt, und über jeden Tag, an dem die Temperaturen deutlich unter der 30-Grad-Marke bleiben. Das verschleiert aber auch den Blick auf die globalen Realitäten: Denn 2023 ist das Hitze-Rekord-Jahr schlechthin. Seit dem Frühjahr stöhnen die Mittelmeeranrainer über kaum zu ertragende Temperaturen. Große Teile Europas leiden seit Jahren unter Dürre. Auch in Deutschland, selbst nach den starken Regenfällen der letzten Wochen, wird Wasser immer knapper, die Gärten sind braun, Seen trocknen aus, Flusspegel sinken. Die Zuspitzung der globalen Klimakrise kann einen schon entmutigen. Hat es überhaupt noch einen Sinn, selbst einen CO2-armen, klimaschonenden Lebenswandel anzustreben? Es ist zu befürchten, dass wir den Klimawandel nicht mehr aufhalten. Aber wir können seine Intensität noch steuern und uns besser auf die Folgen der Klimaveränderungen einstellen: Unsere Gebäude und Städte fit machen, damit wir mit extremer Hitze, Stürmen und Starkregen besser zurechtkommen. Dabei spielen auch die Entscheidungen, die Sie rund um Ihre eigenen vier Wände treffen, eine große Rolle: Umweltschonende und langlebige Baumaterialien, mit einer guten Ökobilanz, sollten selbstverständlich erste Wahl sein, unabhängig davon, ob Sie neu bauen oder sanieren möchten. Eine sehr gute Wärmedämmung schützt sie nicht nur im Winter vor Kälte, sondern – zusammen mit einer effektiven Verschattung der Fenster – auch vor der Hitze im Sommer. Ergo: Es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Zuhause zu einem sicheren und nachhaltigen Home4Future zu machen. Wie es gehen kann, lesen Sie auf den kommenden Seiten. Dabei wünsche ich viel Inspiration, herzlichst, Ihre

Astrid Barsuhn, Chefredakteurin

Natürlich Bauen

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WIR BAUEN WOHN(T)RÄUME! Mit 120 Jahren Know-How, heimischen Hölzern und natürlichen Materialien werden aus Ihren Wohnträumen individuelle Lebensmittelpunkte. Durchdacht, effizient und energetisch bis unters Dach.

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#lüftung

#ökologisches_futurehome

#flexible_hauskonzepte

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INHALT

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#energiebilanz_im_blick Ökologische Materialien und zukunftsfähige Haustechnik in modernem Design – so lebt Familie Bley

#vorher_nachher Modernes Fertighaus ersetzt alten Bungalow – wie, das zeigen wir hier

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C #interview Jochen Winning, GF der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e.V., gibt detailliert Auskunft zum Thema Home-Office D #work_life_balance Die Bewohner dieses Hauses haben im wahrsten Sinne des Wortes ums Eck gedacht und damit ihre Lebensqualität erhöht

service

B #zukunftsorientiert Von zu Hause aus arbeiten ist keine Vision mehr, sondern Alltag: mit welchen Mitteln es gelingt, zeigt unser Beitrag

ansichtssachen

A #ausbalanciertes_ familienkonzept Work und Life unter einem Dach: Am Beispiel von Musterhaus Aenne zeigen wir, wie‘s geht

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#lueftung Besonders in Neubauten und energetisch sanierten Wohnhäusern ist regelmäßiger Luftaustausch wichtig

#inhalt

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#smarte_haustechnik Smart Energie sparen ist clever. Doch spart jede Smarthome-Ausstattung am Ende auch Geld? Ein Überblick bringt Klarheit.

#sonnenschutz Welcher Art auch immer, Schattenspender sind im Sommer auch in unseren Breitengraden notwendig

#nachhaltigkeit_im_bad Die Badplanung mit Fokus auf Ressourcenschonung – unerlässlich für unsere Umwelt

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knowhow

#nah_an_der_natur Der Einklang mit der Natur war der Bauherrenfamilie Nauroth absolut wichtig – dazu gehört u.a. viel Licht

#1haus_4meinungen In dieser Ausgabe war das Musterhaus „Sunhine 157“ Gegenstand näherer Betrachtung seitens der Redaktion #mein_beitrag Was man im Hochbeet auf dem Balkon alles ernten kann, erklärt uns Redaktionsassistentin Rita Allmendinger

#editorial #facts+trends #ausblick+impressum

homes4future 4/2023 #H4F

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topthema #flexible hauskonzepte

#smarte_haustechnik

futurehomes

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#sommerlicher_wärmeschutz

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#nachhaltiges_bad

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Foto: Mathias Lixl / mafi, Ingo Pertramer / mafi

#facts+trends

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S TA B I L + G E S U N D S chadstof f frei, robust und authentisch – das sind die Eigenschaf ten der im Drei S chicht-Auf bau hergestellten Naturholzböden von Maf i. Das österreichische Tradi tionsunternehmen hat sich auf ökologische S tandards spezialisier t, produzier t aus schließlich im Heimatland und mit Holz aus heimischen bz w. mit teleuropäischen , nach haltig bewir tschaf teten Wäldern. w w w. m a f i .c o m

Prozent lag in Deutschland im ersten Halbjahr der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im ersten Halbjahr 2022. Strom aus Wind und Sonne wird also immer häufiger genutzt. Ziel ist, dass 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. w w w.d p a .c o m

SONNE, WIND UND WETTER

R IC H IG PO S ITIO N I E RT Mit der passenden Funkmotorisierung ist es ganz einfach, die Terrasse bei nahezu jedem Wetter komfortabel zu nutzen. Smarte Sonnensensoren messen kontinuierlich die Sonneneinstrahlung und bringen die Markise, das Lamellendach und Co. ohne Anstrengung in die richtige Position. Zusätzlich sorgen Windund Regensensoren dafür, dass die Behänge bei starkem Wind keinen Schaden nehmen. Besonders komfortabel ist das appbasierte Smarthome-System „TaHoma Switch“, mit dem viele unterschiedliche Komponenten verknüpft werden können. w w w. s o m f y.d e

Foto: Ostrom

Der Ökostromanbieter Ostrom und der norwegische Marktführer für Ladelösungen für E-Fahrzeuge Zaptec wollen in Deutschland gemeinsam die E-Mobilität mit smarten Lösungen digitaler, nachhaltiger und kosteneffizient gestalten. Ab Sommer 2023 soll das sogenannte „Charging Paket“, ein dynamischer Ökostromtarif und ein Smart-Meter, an den Start gehen. Es soll Eigenheimbesitzern die Möglichkeit zum Laden während der ökonomischsten Stunden verschaffen. w w w. z a p t e c .c o m

Foto: Somfy

GÜ NST IG L A DEN

Foto: Zaptec

homes4future 4/2023 #H4F

I N KO O P E R AT I O N


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Foto: Albert Haus

Grafik: TU Berlin

#facts+trends

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F0RSCH U NGSOBJEKT „FLE X HOME“ Im Rahmen des Forschungsprojekts „Flex Home“ wurde in Schöneiche bei Berlin das erste netzdienliche Solar-Wasserstoffhaus mit thermischer und elektrischer Vollversorgung eingeweiht.

Der Haushersteller Albert Haus, die HPS Home Power Solutions AG, die TU Berlin und der Wärmepumpenhersteller Vaillant sind am Projekt beteiligt. Mit dem vom BWK geförderten Forschungsprojekt werden netzdienliche Leistungen getestet. Dabei geht es darum, nur dann Strom ins Netz zu geben und zu entnehmen, wenn das Netz einen Nutzen davon hat. Diese Flexibilität verbessert einerseits die Netzstabilität und minimiert andererseits den Ausbaubedarf dezentraler Verteilnetze. Ein weiterer Baustein ist der Langzeit-Stromspeicher

„Picea“, der den überschüssigen Strom der PV-Anlage im Sommer in Form von Wasserstoff mittels Elektrolyse speichert und im Winter über eine Brennstoffzelle als Strom und Wärme verfügbar macht. Eine Wärmepumpe wird zusätzlich als Heizung genutzt. So wird der Energieverbrauch im Haus das Jahr über aus dem selbst erzeugten Strom gedeckt. Das Haus selbst ist mit einer kompletten Holzverschalung versehen und energetisch gedämmt. w w w. a l b e r t- h a u s .d e w w w. h o m e p o w e r s o l u t i o n s .d e

EFFIZIENTE RESSOURCENNUTZUNG Zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen beizutragen, ist eines der Ziele der Designarmaturenbranche. Ein Ziel, das auch das italienische Unternehmen Ritmonio anstrebt, ist eine Produktion, die die Auswirkungen auf das Ökosystem minimiert, mit Produkten, die unter Berücksichtigung der Umwelt entwickelt werden, Verschwendungen vermeidet und den Verbrauch reduzieren. Bei den Produktionsprozessen kommen

umwelt- und gesundheitsschonende Materialien zum Einsatz. Für die Produkte der Bath- & Shower-Abteilung (Waschtisch- und Bidetmischer) hat das Unternehmen das Eco-Programm eingeführt, das sich durch einen Wasserverbrauch von weniger als 9 l/min auszeichnet und gleichzeitig maximalen Bedienkomfort für den Benutzer garantiert. w w w. r i t m o n i o. i t

Foto: Ritmonio

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M A D E I N I TA LY


DOPPELFUNKTION

HEIZEN UND KÜHLEN

Grafiken: RAL e.V. Bonn

Die Abwendung von fossilen Brennstoffen verlangt neue Konzepte von Heizungsanlagen in Neubau und Bestand. Eine Lösung bietet der „Relax Hybrid“, ein Ventilationsradiator, Heizund Kühlgerät, und zwar ohne Kühlmittel. Für die Frontplatte und den Korpus sind sechs Farbtöne wählbar. Optional gibt es einen LED-Rahmen als Akzentbeleuchtung. w w w. b e m m .d e CIRCULAR ECONOMY

Technisch-inhaltliche Grundlage von RAL-Gütezeichen sind die Güte- und Prüfbestimmungen, die durch RAL und die jeweilige Gütegemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Fachwelt und mit Einbindung von Wirtschaftsund Verbraucherverbänden festgelegt werden. Unternehmen mit RALGütesiegel erfüllen dort vereinbarte

Anforderungen. Das Schonen natürlicher Ressourcen und die Rohstoffrückführung nimmt bei immer mehr in der Gütegemeinschaft organisierten Unternehmen an Bedeutung zu. Die oben gezeigten Gütesiegel bilden nur einen Teil von vielen weiteren ab.

Foto: Bemm

A M GÜ T ESI EGEL OR I EN T I ER EN

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So gut kann sich

Energiesparen anfühlen.

Heizkosten sparen, auf Kosten Ihres Komforts? Nicht mit WAREMA Außenjalousien. Tagsüber leiten sie die wärmenden Sonnenstrahlen in Ihre Räume, nachts erhöhen sie die Dämmung der Fenster. So reduzieren Sie Ihre Heizenergie im Winter um bis zu 30 % – ohne auf ein kuscheliges Zuhause zu verzichten. Mehr unter www.warema.de/meintageslicht

Der SonnenLicht Manager


#facts+trends

A M 23. U N D 24.S E P T E M B E R

TA G D E R MUSTERHÄUSER

Foto: Bette

Wie der Traum vom eigenen Haus auch in der aktuellen Situation Wirklichkeit werden kann – und zwar nachhaltig und klimafreundlich – das erfahren Bauinteressierte am „Tag der Musterhäuser“, der am 23. und 24. September stattfindet. Bundesweit können rund 600 Musterhäuser besichtigt werden, die meisten davon in den Musterhaus-Ausstellungen, an beiden Tagen bei freiem Eintritt. Ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie begleitet den Besuch.

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EIN M EILENSTEIN Im Juni konnte die Firma Bette die Produktion des 100 000. Badelements aus „grünem“, also CO2neutralem, Stahl feiern. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Nachhaltigkeit.

Jedes dieser Elemente stehe für eine umweltfreundlichere Zukunft und eine nachhaltige Innenarchitektur, so Geschäftsführer Thilo C. Pahl. Der Einsatz von grünem Stahl reduzierte im Jahr 2021 die CO2-Emissionen um 10 Prozent, im Jahr 2022 lag die Einsparung bei fast 40 Prozent, was etwa 8 000 Tonnen CO2 entspricht. Ziel bei Bette ist es, bis Ende 2024 die Hälfte der Produkte aus dem CO2-neutralen Material zu fertigen. w w w. b e t t e .c o m

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VERTIKAL BEGRÜNT

W E N I G P L AT Z VIEL GRÜN Ein kleiner Gemüsegarten auf dem Balkon oder eine grüne Oase auf der kleinen Outdoor-Fläche – beides lässt sich mithilfe einer „PlantBox“ realisieren. Sie lässt sich flexibel und nach dem eigenen Geschmack sowie je nach Standort, ob halbschattig oder sonnig, mit Pflanzen, Stauden und auch duftenden Kräutern bestücken. Selbst Nutzpflanzen wie Erdbeeren, Zwiebeln oder Salat lassen sich unter Verwendung handelsüblicher Kübelpflanzenerde kultivieren. w w w. h e l i x- p f l a n z e n .d e

Vogelschutzglas trägt zum Artenschutz bei, besonders zum Schutz von Vögeln in städtischen Gebieten. „Pilkington AviSafe™“ ist eine innovative Glaslösung, entwickelt, um die Zahl der Vogelkollisionen zu reduzieren. Die einzigartige Beschichtung in Form eines transparenten Streifenmusters variiert die Reflexion auf dem Glas, sodass der Vogel eine Barriere sehen kann. Fürs menschliche Auge ist es von innen kaum sichtbar. w w w. p i l k i n g t o n .c o m

Foto: Helix

BA R R I ER EF R EI F LI EGEN

Foto: Pilkington Deutschland

homes4future 4/2023 #H4F

ZUM SCHUTZE DER VÖGEL


Foto: Spaghettiwall

Wohnraum schaffen? In die Höhe denken.

I TA L I E N I S C H E S D E S I G N

M A L WAS AN DE RE S Warum nicht auch im Badezimmer mal etwas kreativer werden? Die Wände vielleicht in florale Muster, optische Strukturen, feine Freihandmuster oder auch tropische Makro-Effekte kleiden? Der italienische Tapetenhersteller Spaghettiwall setzt dies in Perfektion um. Die Produkte scheuen den Kontakt mit Wasser nicht, die Glasfasertapeten werden einer „Waterproof finish“-Behandlung unterzogen, die sie wasserfest und abwaschbar macht. Die Tapeten können direkt und ganz einfach auf den bestehenden Fliesen angebracht werden, zum Beispiel in der Duschkabine oder als dekoratives Szenenbild an der Fläche hinter der Badewanne. w w w. s p a g h e t t i w a l l . i t

WIEDER MITTEL VERFÜGBAR

A LT E R S G E R E C H T U M B A U E N Ab sofort gibt es wieder Zuschüsse für den altersgerechten Umbau von Badezimmern. Insgesamt stehen dafür 75 Millionen Euro zur Verfügung. Verteilt werden die Zuschüsse nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, was im vergangenen Jahr dazu führte, dass bereits nach etwas mehr als einem Monat alle Fördermittel verausgabt waren. Wer sein Badezimmer altersgerecht umbauen möchte, kann mit einem Zuschuss von 10 Prozent rechnen, maximal mit 2 500 Euro, der höchste Förderbeitrag für den barrierereduzierten Umbau und den Standard „Altersgerechtes Haus“ beträgt 6 250 Euro. w w w. s a n i t a e r w i r t s c h a f t .d e

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WOHNEN MIT NATURGEFÜHL


futurehomes #ökologisch_bauen

Ein familientaugliches Wohfühlhaus mit viel Tageslicht, fließenden Übergängen und nicht zuletzt mit effizienter, zukunftstauglicher Haustechnik wünschte sich Familie Nauroth – und realisierte es.

Das Haus ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die einen guten Teil des benötigten Stroms liefert.

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Die Nauroths genießen das Leben in ihrem zukunftsfähigen Haus, wozu natürlich auch der großzügig angelegte Garten mit viel Platz zum Spielen gehört.


Großzügig angelegt und stimmig eingerichtet präsentiert sich der Wohn- und Essbereich.

Bauherr: „Wir genießen den fließenden Übergang von drinnen nach draußen.“ Viel Bewegungsfreiheit und alles im Blick: der frei stehende Küchenblock sorgt für entspanntes Arbeiten.


Was war Ihnen bei der Hausplanung besonders wichtig? Wir lieben die Sonne und den Einklang mit der Natur. Dieses Lebensgefühl wollten wir auch auf unser Einfamilienhaus übertragen. Wie wurde das umgesetzt? Uns war es wichtig, dass wir viel Lichteinfall und eine nahtlose Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich haben – mit vielen Fenstern, viel Tageslicht. Wir mögen es sehr hell.

Wohlfühlort, nah an der Natur. Die Bauherren ließen sich von einem Musterhaus inspirieren und entwickelten darauf basierend gemeinsam mit den Experten des Bauunternehmens die Idee für ihren individuellen Hausentwurf. Bei der Raumaufteilung des Satteldachhauses legten Frau und Herr Nauroth das Augenmerk auf Lebensqualität. Somit wurde z. B. kein Arbeitszimmer integriert, sondern der Wohn-Ess- und Küchenbereich im Erdgeschoss erstreckt sich auf

insgesamt ca. 65 Quadratmeter. Ein großzügiger Eingangsbereich, ein Gästezimmer (alternativ auch als Hauswirtschaftsraum nutzbar) und ein WC mit Dusche runden diese Etage ab. Das Dachgeschoss beherbergt für die Familie ein Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer, zwei Kinderzimmer, ein Bad und eine raffinierte Galerie. Das Satteldachhaus verbindet innen und außen Modernität mit Holzelementen und setzt ganz auf lichtdurchflutetes Wohnen. Mehrere Glasfronten sind dafür Richtung Süden ausgerichtet. Im großen zusammenhängenden Wohn-Ess- und Küchenbereich ist an mehreren Stellen ein direkter Zugang zur großzügigen Terrasse auf der Südseite und zum Garten geschaffen worden. Nachträglich haben die Nauroths die Terrasse überdachen lassen, sodass sie nun eine moderne, geschützte Ausstrahlung hat. Der Eingangsbereich des Hauses ist ebenfalls überdacht und als Veranda angelegt. Die zukunftsfähige Haustechnik sorgt im Zusammenspiel mit der sehr guten Wärmedämmung des gesamten Hauses dafür, dass die derzeit höchste Energieeffizienzklasse A+ erreicht wird. Die Photovoltaikanlage auf dem

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Die Aufgabenstellung war schnell definiert: Ein zeitloses modernes Eigenheim mit offenem, hellem Charakter sollte es sein. Zudem sollte das Haus einen direkten Übergang zwischen Haus, Terrasse und Garten bieten. Dies hat der Fertighaushersteller Fingerhut für Frau und Herrn Nauroth und deren beiden Kinder verwirklicht. Nach Süden ausgerichtete Glasfronten, eine große überdachte Terrasse sowie die fließende Verbindung von Innen- und Außenbereich machen dieses Haus für die Familie zu einem

Wie kamen Sie zu Ihrem Grundstück und zum passenden Baupartner? Den geeigneten Bauplatz haben wir auf dem Land gefunden, den passenden Baupartner in Fingerhut Haus. Den Ausschlag gab unter anderem unser Besuch im Musterhauspark Mülheim-Kärlich, wo uns der Fertighaushersteller mit seinem Musterhaus gleich überzeugte.

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Vorausschauend geplant: die schwellenfreie Dusche im derzeitigen Gästebad. Falls das Erdgeschoss einmal zur kompletten Wohneinheit wird, können die Bewohner hier gefahrlos duschen.

futurehomes #ökologisch_bauen

Nachgefragt beim Baupaar Nauroth


futurehomes #ökologisch_bauen

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Baden und in den Himmel schauen: Das Dachfenster über der Badewanne im Familienbad macht es möglich.

GESUNDES RAUMKLIMA

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Die beiden Kinderzimmer sind ausreichend groß und mit reichlich Tageslicht versorgt.

Dach speist die Wärmepumpe mit selbst produziertem Strom. Die automatische Lüftungsanlage gewährleistet einen effizienten Luftaustausch und ein stets angenehmenes und gesundes Raumklima. „Mit dem Bau unseres Eigenheims haben wir unseren Traum vom modernen Wohnen unter Einbeziehung von Licht und Natur erfüllt. Die Zusammenarbeit mit Fingerhut Haus war ausgezeichnet und stets zielführend – über die gesamte Planungs- und Bauphase hinweg“, sagt Herr Nauroth. „Bereits im ersten Beratungsgespräch fühlten wir uns sehr gut aufgehoben. Auf unsere Wünsche und Vorstellungen wurde immer eingegangen und Fragen schnell bearbeitet und gelöst. Auch nach der Fertigstellung standen uns die Mitarbeiter des Unternehmens weiterhin mit Rat und Tat zur Seite“, resümiert Frau Nauroth. gw#H4F


OG

DATEN + FAKTEN KIND 19

KIND 15 GALERIE 8,5

ANKLEIDE 14

SCHLAFEN 14

BAD 13,5

EG HWR 9,5 DU/ WC 4,5

WOHNEN/ ESSEN 49

10,94 m

KOCHEN 14,5

Fotos: Fingerhut

FLUR 14

Entwurf: Haus Karesa Hersteller: Fingerhut Haus 57520 Neunkhausen Tel. 02661/956420 Konstruktion: Holzverbundkonstruktion mit Großelementen 180 mm Mineralwolledämmstoff mit Ecose-Technologie im Fachwerk und 100 mm durchgehendes Wärmedämmverbundsystem mit Holzweichfaserdämmplatte, Putzfassade, U-Wert 0,138 W/m²K, Satteldach 40 Grad, U-Wert 0,16 W/m²K, dreifachverglaste Kunststofffenster, Ug -Wert 0,5 W/m²K Technik: Heizung und Warmwassererzeugung über Luft-WasserWärmepumpe mit integrierter Lüftungsanlage „Stiebel Eltron LWZ 5S Trend“, Fußbodenheizung, Endenergiebedarf 14,94 kWh/m²a Wohnfläche: EG 91,5 m², OG 84,0 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/ f i n g e r h u t

10,75 m

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Die intelligente Lösung für klassische Schieferdeckarten Einfach zu installierende Gesamtlösung Hochwertige Glas-Glas-Module (172,3 cm x 113,4 cm) mit hoher Leistungsfähigkeit von 420 Wp. Produkt- und Leistungsgarantie von 30 Jahren Eindeckrahmen für eine ästhetische Integration Jetzt mehr erfahren: www.rathscheck-solar.de

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1 HAUS

4 MEINUNGEN

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a-d a Satteldach 22 Grad, U-Wert 0,131 W/m²K, Kniestock 215 cm b PV-Anlage, LuftWasser-Wärmepumpe, kontrollierte Be- und Entlüftung und Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung, Batteriespeicher c Holzverbundkonstruktion mit Mineralwolle-Dämmung und Putzfassade, U-Wert der Außenwand 0,123 W/m²K d Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m²K, Primärenergiebedarf: 27,0 kWh/m², Energieeffizienzklasse A+ w w w.l i vi ng ha us.de Infos und Bilder zu weiteren Häusern gibt’s unter w w w.H a usba uHe l den. de /he r st e l l er /l i vi ng - f er t i g ha us

EG

OG BÜRO 18,5

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TECHNIK 10

BAD/ DU/WC 15,5 SCHLAFEN 21,5

DU/WC 5

WOHNEN/ ESSEN 15

9,96 m

KOCHEN 15

9,30 m

EMPORE 4,5 KIND 15.5

KIND 17,5

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a b

ansichtssachen #1haus_4meinungen

Das Musterhaus „Sunshine 157“ in der Ausstellung Eigenheim und Garten in Fellbach überzeugt nicht nur mit seinem großzügigen Platzangebot, sondern auch mit vielen cleveren Planungsdetails – und einem cleveren Energiekonzept. Die #H4FRedaktion hat das Haus besucht – hier ihr Resümee!

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#musterhaus #wohnen_und_arbeiten #energieeffizient


1 HAUS

Sylvia Gatzka Redakteurin

4 MEI NUN GEN #meinung_2 Mit klassischem Satteldach auf zwei Vollgeschossen sowie angegliedertem einstöckigem Anbau und großzügiger Dachterrasse präsentiert sich das Musterhaus Sunshine 157 in Fellbach bei Stuttgart. Durch die flache Dachneigung des Haupthauses wirkt der Baukörper trotz seiner imposanten Größe und über 170 Quadratmetern Wohnfläche keinesfalls zu wuchtig. Mit dieser gefälligen Dacharchitektur würde sich das Musterhaus in jedes Umfeld harmonisch einfügen: ob Stadtrand oder kleineres Dorf. Auch die weiße Putzfassade und große Glasflächen, mit anthrazitfarbenen Rahmen, unterstützen die moderne Anmutung. Die klare Formensprache und die wohlproportionierten,

Das Eigenheim ist ein Ort zum Ankommen und Entspannen. Dieses Haus bietet mehrere Freizeitoasen, die für den erholsamen Zeitvertreib nach einem langen Tag genutzt werden können. #meinung_1 Für gemütliche Filmabende wurde im Erdgeschoss ein separates Mediazimmer eingerichtet. Ausgestattet mit einer bequemen

Couch und einem großen Flachbildschirm eignet sich der Raum auch hervorragend, um die Konsole anzuwerfen und sich gemeinsam in einem Videospiel zu verlieren. Der Fernseher lässt sich bei Bedarf elegant hinter einem elektrischen Vorhang verbergen. Wer ein wenig bildschirmfreie Zeit verbringen möchte, kann beispielsweise eine Etage höher steigen und die in den Grundriss integrierte Sauna nutzen. Anschließend an den Saunagang bietet sich die Möglichkeit, das Wellnesserlebnis auf der Dachterrasse fortzuführen. Das Obergeschoss verfügt zudem über weitere Rückzugsorte: zwei komfortable Kinderzimmer und einen Elternschlafraum. Ein geräumiges Badezimmer mit Wanne vervollständigt das Ensemble. sg#H4F

Christine Meier stellvertretende Chefredakteurin

vielfach bodentiefe Fenster verweisen ebenso wie der flexibel nutzbare Anbau mit gekonnt dazwischen platziertem Eingangsbereich auf das zeitgemäße Wohnangebot im Hausinneren: modern, großzügig, mit viel Raum für Familie und Freizeit. cm#H4F

Zeitgemäß gestaltet bietet dieser Entwurf viel Entfaltungsspielraum – im Alltag mit der Familie, für Hobbys und Freunde.


ansichtssachen #1haus_4meinungen

Susan Carlizzino-Hoog Redakteurin

„Let the sunshine in“: Nicht nur fürs allgemeine Wohlbefinden durch den hohen Lichteinfall, sondern auch in Sachen Energieersparnis sind große Fensterflächen wichtig.

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#meinung_3 Gemütlich zurücklehnen können sich zukünftige Besitzer dieses Hauses nicht nur auf einem großen Sofa im Wohnraum, auch was die Energiekosten betrifft, dürfen sie vollkommen entspannt sein. Denn die intelligente Haustechnik vereint im Standard regenerative Stromerzeugung, sparsame Haustechnik und ein umfangreiches Energiesparkonzept. Es ist nach dem sogenannten „I-KON“Prinzip ausgestattet, das für die Produktion und Speicherung des eigenen umweltfreundlichen Sonnenstroms steht. Die vorkonfigurierte Lösung beinhaltet eine Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und Wärmepumpe, alle Komponenten sind ideal aufeinander abgestimmt. Die von der PV-Anlage produzierte Energie wird von den Bewohnern verbraucht oder in der hauseigenen Batterie gespeichert. Wenn diese voll ist, geht der erzeugte Strom ins öffentliche Netz. Den Bewohnern sind somit auf die Dauer niedrige Energiekosten garantiert, darüber hinaus können staatliche Zuschüsse zum Hausbau beantragt werden. sc#H4F

Das Platzangebot und die Flexibilität der Innengestaltung machen diesen Entwurf besonders. #meinung_4 Das Platzangebot und die Flexibilität der Innengestaltung machen dieses Haus besonders familientauglich. Für eine vierköpfige Familie bietet dieses Haus jede Menge Wohnkomfort. Der Eingang liegt eingebettet zwischen Haupthaus und Anbau und ist z. B. als geräumiges Home-Office nutzbar. Offenheit, Helligkeit – dank großzügiger bodentiefer Verglasung – und kurze Wege

kennzeichnen das Erdgeschoss. Von der Diele mit Garderobenbereich aus erschließen sich rechts der Technikraum und das WC, links ein Arbeitsoder Multi-Mediazimmer und geradeaus der offene Koch-Essbereich. Dieser liegt in einer lang gezogenen Sichtachse, sodass man jederzeit seine Mitkocher und „Mitesser“ im Blick hat. Eine Etage höher liegen unter dem Dach die Privaträume mit

zwei großen Kinderzimmern, dem Schlafzimmer und dem Wellness-Familienbad mit integrierter Sauna. Von dort gibt es einen direkten Zugang auf eine auf dem Anbau befindliche großflächige Dachterrasse. Technischer Standard ist die konfigurierte Haustechnik „I-KON“. Sie vereint sparsame Heizungstechnik und regenerative Stromerzeugung und sorgt für niedrige Energiekosten. gw#H4F

homes4future 4/2023 #H4F

Gerd Walther Redakteur


#lüftungsanlage #gesund_wohnen #energie_sparen

Foto: www.velux.de

24/7 FRISCHE LUFT

Lüftungssysteme sorgen heizenergiesparend für angenehme Luftverhältnisse auch im Herbst und Winter – und zwar bei geschlossenen Fenstern.


Lüftungsanlagen bieten viele Vorteile Denn es sammelt sich so einiges an in den Räumen, das raus muss. Da wäre zum einen die durch Menschen, Pflanzen und häusliche Tätigkeiten entstandene Feuchte. Es drohen gesundheitsgefährdende Schimmelpilze und Feuchteschäden an der Bausubstanz. Außerdem belasten das ausgeatmete Kohlendioxid sowie flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus Bodenbelägen oder Möbeln die Raumluft. Hohe Konzentrationen führen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit Symptomen wie

Müdigkeit, Kopfschmerzen, schlechter Schlaf und Atemwegsinfektionen bis hin zu Asthma und Allergien. Um einen hygienisch einwandfreien Luftwechsel zu gewährleisten, müssten die Fenster alle zwei Stunden je nach Winddruckverhältnissen und Jahreszeit für mindestens etwa fünf bis 15 Minuten geöffnet werden. Im modernen stressigen Familien- und Berufsalltag ist das häufig nicht machbar. Zudem entweicht in der Heizperiode unnötig viel Wärmeenergie, wenn die Fenster zu lange offen sind oder gar stundenlang auf Kipp stehen. Mechanische Lüftungssysteme mit einer hocheffizienten, integrierten Wärmerückgewinnung verringern die Heizkosten um 30 bis 50 Prozent. Ein Wohnungslüftungssystem transportiert außerdem die bereits erwähnten Ausdünstungen und unangenehmen Gerüche aus neuen Möbeln und Baumaterialien ab. Gleichzeitig bleiben Lärm aus der Umgebung, Regen und Insekten, die durch offene Fenster in die Räume gelangen können, draußen – auch nachts. Dezentrales oder zentrales Lüftungssystem? Bei der praktischen Umsetzung unterscheidet man prinzipiell zentrale und dezentrale Systemlösungen. Dezentrale Lüftungsgeräte werden vorwiegend im Geschosswohnungsbau oder in energetisch sanierten Gebäuden eingesetzt, falls nur einzelne Räume maschinell belüftet werden

müssen. Hauptvorteil: Die Montagearbeiten sind prinzipiell relativ einfach und rasch umgesetzt, da kein Luftleitungsnetz erforderlich ist. Jedes aktive Lüftungsgerät wird direkt in die Außenwand des zu belüftenden Raums integriert. Tipp: Bei Bedarf gibt es auch dezentrale Systeme, welche die Belüftung von zwei Räumen ermöglichen. Alternativ sind noch Systeme erhältlich, die sich architektonisch und optisch vorteilhaft in den Fensterbereich integrieren lassen. Im Gegensatz zu den preisgünstigen, passiven Fensterfalzlüftern verfügen hochwertige Ausführungen über Ventilator(en), Filter und Wärmerückgewinnung, die so kompakt sind, dass sie in den Fensterfassadenbereich passen. Nur damit lässt sich ein definierter (Mindest-)Luftwechsel mit einer Heizenergieeinsparung kombinieren. Zentrale Zu- und Abluftsysteme Vor allem Baufamilien sowie zunehmend mehr Hausbesitzer, die ihr Gebäude außen und innen umfangreich energetisch sanieren lassen, entscheiden sich meistens für ein zentrales Zu- und Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung. Kernelement ist ein kompaktes Zentrallüftungsgerät, in das hochwertige Luftfilter sowie zwei Ventilatoren für den Zu- und Ablufttransport eingebaut sind. Um die frische und die verbrauchte Luft vom Lüftungsgerät zu den Räumen und zurück zu transportieren, sind zwei voneinander getrennte, verzweigte

knowhow #ratgeber_lüftung

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Eine Folgeerscheinung der Corona-Pandemie ist, dass sehr viele Menschen mehr (Arbeits-)Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen als früher. Bis zu 90 Prozent des Tages verbringt der Mensch heute durchschnittlich in geschlossenen Räumen und vergisst dabei, regelmäßig zu lüften. Unproblematisch ist dies in unsanierten Altbauten, weil hier durch Undichtigkeiten, insbesondere an Fenstern oder Türen, ein unkontrollierter Luftaustausch stattfindet. Bei neu gebauten und energetisch sanierten Niedrigenergiehäusern funktioniert dieses Prinzip der „freien Lüftung“ nicht mehr. Denn um wertvolle Heizenergie zu sparen, muss die komplette Gebäudehülle wärme- und luftdicht sein. Die Folge: Ohne konsequentes und regelmäßiges Lüften kann die Innenraumluftqualität sogar wesentlich schlechter sein als die Außenluft.

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In Neubauten und energetisch sanierten Wohnhäusern ist es wichtig, ausreichend zu lüften. Denn eine belastete Raumluft beeinträchtigt Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner und kann zudem die Bausubstanz schädigen.


Dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Leitungssysteme notwendig. Diese verlegt der Handwerker vorwiegend in (abgehängten) Decken, eingegossen in Beton, auf dem Rohfußboden oder in Wänden. An verschiedenen Stellen dieser Zu- und Abluftleitungen sitzen raumseitig sichtbare Luft-Durchlässe und Ventile, die an der Wand, auf dem Fußboden oder an der Decke montiert werden. Speziell für kleinere Häuser oder Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gibt es inzwischen auch sehr kompakte, platzsparende Gerätelösungen, sogenannte wohnungszentrale Zu- und Abluftgeräte, die eine interessante Alternative zu den dezentralen Lösungen sind.

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Foto: www.siegenia.com

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Foto: www.siegenia.com

Leise und dauerhaft hygienisch lüften Verbreitet sind noch Vorbehalte hinsichtlich der Geräuschentwicklung eines maschinellen Wohnungslüftungssystems, vor allem, wenn es um die Schlafbereiche geht. Grundsätzlich hilfreich ist es, nachts die Lüftungsstufe zu reduzieren. Um grundsätzlich bei einer zentralen Anlage selbst bei kritischen baulichen Situationen störende Geräuschübertragungen von Raum zu Raum oder vom Lüftungsgerät in die Räume zu vermeiden, kann der Handwerker spezielle Luftleitungsverteiler und Schalldämpfer installieren. Zudem muss er sorgfältig auf die Körperschallentkoppelung der Anlagenteile achten. In Verbindung mit dezentralen Lüftungsgeräten ist das Thema Schallemissionen etwas komplexer, weil in (fast) jedem Lüftungsraum eine Verbindung ins Freie besteht. Hier gilt es, schon bei der Produktauswahl auf die Schallemissionen zu achten und zu checken, ob bei Bedarf ein optionales Schalldämmset verfügbar ist, um zusätzlich einen eventuell störenden

Frischluft (Außenluft) verbrauchte Luft (Fortluft)

Foto: www.heliosventilatoren.de

Tipp: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) bezuschusst den nachträglichen Einbau von Wohnungslüftungen mit Wärmerückgewinnung mit bis zu 20 Prozent (www.bafa.de).

Wärmetauscher

Bei den dezentralen Lüftungsystemen werden vor allem Pendellüfter-Systeme mit Wärmerückgewinnung eingesetzt: Sie werden in die Außenwand integriert und schalten nach einer gewissen Zeit vom Zuluft- in den Abluftbetrieb und umgekehrt. Auf der Rauminnenseite ist eine Blende sichtbar (1). Die notwendige Luftdurchlassblende an der Außenwandoberfläche kann in Verbindung mit einem speziellen Fassaden- oder Laibungselement vermieden werden. Hierbei wird das Lüftungsgitter unauffällig(er) im Fensterbereich platziert (2). Alternativ sind auch kompakte Systeme mit Ventilatoren und Wärmerückgewinnung erhältlich, die sich optisch vorteilhaft komplett in den Fensterbereich integrieren lassen (3).

Gut geplante Lüftungssysteme schützen ganzjährig die Bausubstanz und die Gesundheit der Bewohner. Zudem verbessert der dosierte Luftaustausch den Wohnkomfort erheblich.


Prinzipiell erforderlich ist ein Lüftungssystem nur, falls sein Einbau im Rahmen eines Förderprogramms vorgeschrieben ist (z. B. KfW-Neubauförderung BEG KFN 2023). Ansonsten schreibt die Lüftungsnorm DIN 1946-6 (Stand: 2019-12) für Wohngebäude ein sogenanntes Lüftungskonzept vor. Betroffen davon sind alle Neubauten sowie umfangreiche Sanierungsvorhaben, wenn also im Einfamilienhaus beispielsweise mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht oder mehr als ein Drittel der Dachfläche neu abgedichtet wird. Dieses Lüftungskonzept kann von jedem Fachmann erstellt werden, der mit lüftungstechnischen Anlagen vertraut oder in der Gebäudeplanung tätig ist. Das ist zum Beispiel ein Architekt oder ein Heizungs- und Lüftungs-Fachhandwerker. Er überprüft, wie – aus Sicht der Hygiene und des Feuchte-Bauschutzes – bei unterschiedlichen Nutzungsbedingungen ein ausreichender Luftwechsel sichergestellt und der notwendige Luftaustausch erfolgen soll. Ergibt sich hierbei, dass eine Lüftungsautomatik erforderlich ist, muss der Fachmann eine Planung vorlegen, wie das Konzept umgesetzt werden soll. Kommt er dieser Pflicht nicht nach, kann ihn der Hausbesitzer bei später auftretenden Schäden durch falsche Lüftung in Regress nehmen. Der Eigenheimbesitzer ist jedoch nicht verpflichtet, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Allerdings handelt er dann auf eigene Gefahr und trägt im Schadensfall auch das Risiko. Tipp: Hausbesitzer können selbst prüfen, ob lüftungstechnischen Maßnahmen notwendig sind oder nicht – und falls ja, welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt:

knowhow #ratgeber_lüftung

WANN IST EINE LÜF TUNGSANL AGE NOT WE NDIG?

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w w w.k wl -i nfo.d e /o n li n e -to o l

Wärmetauscher

Foto: www.zehnder-systems.de

Bei zentralen Zu- und Abluftsystemen sind Ventilatoren, Filter und Wärmetauscher im kompakten Lüftungsgerät integriert. Zusätzlich lässt sich optional z.B. ein Erdwärmetauscher (Bild r., graue Box) andocken.

Foto: www.zehnder-systems.de

Frischluft (Außenluft) verbrauchte Luft (Fortluft)

homes4future 4/2023 #H4F

Im Neubau lassen sich die bei einem zentralen System erforderlichen Zu- und Abluftleitungen bequem auf dem Rohfußboden verlegen. Die Bodendurchlässe können später sogar optisch zum jeweiligen Bodenbelag passend integriert werden.

Foto: www.pluggit.com

Foto: www.wolf.eu

Zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung


Foto: Michael Berlin / Adobe Stock

knowhow #ratgeber_lüftung homes4future 4/2023 #H4F

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WAS TUN BEI ZU TROCKE NE R R AUMLUF T IM WINTE R? Im Winter kann es bei niedrigen Temperaturen häufiger vorkommen, dass die Außenluft nur wenig Wasserdampf aufnehmen kann. Dann ist es möglich, dass mit einem Wohnungslüftungssystem phasenweise tendenziell eher zu trockene Luft in die beheizten Räume gelangt. Dieses Phänomen tritt übrigens auch bei einer bestimmungsgemäßen Fensterlüftung auf. Tipp: Für einen gewissen Feuchteausgleich können sogenannte Enthalpie-Wärmeübertrager sorgen, die es für bestimmte zentrale und dezentrale Lüftungsmodelle gibt. Diese entziehen an kalten Tagen der Abluft nicht nur Wärme, sondern zusätzlich auch Feuchteanteile, welche dann hygienisch über eine Membran an die trockenere Außenluft übertragen werden. Eine dauerhaft zu geringe Raumluftfeuchtigkeit von unter 40 Prozent kann die Staubentwicklung begünstigen sowie das allgemeine Wohlbefinden und den menschlichen Organismus negativ beeinflussen. Aus diesen Gründen empfehlen Fachleute bei niedrigeren relativen Feuchtewerten den Einsatz einer aktiven Befeuchtung. Dazu gibt es entweder Einzelgerätelösungen für den raumweisen Einsatz oder zentrale Befeuchtungssysteme für mehrere Räume, die sich teilweise ins zentrale Wohnungslüftungssystem integrieren lassen. Mit Blick auf Komfort, Energieverbrauch und Hygiene sollten die Geräte über Feuchtesensoren verfügen, nur im Bedarfsfall arbeiten und regelmäßig gewartet werden. Tipp: Mit einem Hygrometer im Wohnraum können die Bewohner prüfen, ob eine (Zusatz-)Befeuchtung notwendig ist. Weitere Infos: w w w.m i n d e s t fe u c h te 4 0.d e w w w.wo h n u n g s - l u e f t u n g .d e

Außenlärm abzudämpfen. Alle Lüftungsgeräte sind mit Filterelementen ausgestattet. Allergiegeplagte Haushalte wählen am besten ein Modell, welches sich mit speziellen Feinstaub- und Pollenfiltern bestücken lässt. Diese werden in den Außenluftstrom eingebaut und reduzieren so das Eindringen von Allergenen sowie von Ruß- oder Staubpartikeln in die Wohnräume auf ein Minimum. Wichtig: Für eine dauerhaft hygienische Betriebsweise sind die Zu- und Abluftfilter etwa alle sechs bis zwölf Monate konsequent auszutauschen (Filterwechselanzeige beachten). Sinnvoll ist zudem, die Wärmetauschereinheit, sofern möglich, zu entnehmen und mit Leitungswasser abzuspülen. Etwa alle drei bis fünf Jahre empfiehlt sich eine professionelle Wartung oder Inspektion. Lüftungsanlagen energieeffizient nutzen Um die Energiekosten und die Treibhausgas-Emissionen möglichst gering zu halten, sollte schon bei der Produktauswahl auf stromsparende Ventilatoren geachtet werden; das Energielabel hilft bei der Orientierung. Ein gutes Wohnungslüftungssystem arbeitet zudem bedarfsgerecht und energieeffizient: Spezielle Fühler und Sensoren erfassen die Temperatur sowie den Feuchte-, Kohledioxid- und VOC-Gehalt der Raumluft und passen den Luftaustausch an die jeweilige Situation an. Und wer möchte, kann sogar vom Sofa oder Bett aus das Lüftungssystem bequem über eine Smartphone-App einstellen und überwachen. Übrigens: Aus Hygiene-Gründen ist das Fensterlüften bei richtig eingestellten Anlagen zwar unnötig. Doch wer vor allem an wärmeren Tagen den Kontakt zur Außenwelt sucht, öffnet einfach das Fenster – und achtet darauf, dass das Lüftungsgerät ausgeschaltet ist. jw/gw #H4F


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MEIN HAUS – MEIN ARBEITSPLATZ

A

WIE FAMILIEN MORGEN LEBEN WOLLEN

TRADITION TRIFFT INNOVATION

Dieses Musterhaus zeigt, wie Familien in Zukunft die Balance zwischen Arbeits- und Familienleben unter einem Dach gelingt.

B

ZUKUNFTSOPTION HOMEOFFICE

ZUHAUSE BLEIBEN UND ARBEITEN

Was es braucht, um Wohnen und Job erfolgreich unter einen Hut bzw. unter Dach zu bekommen.


INTERVIEW

HOME-OFFICE RICHTIG EINRICHTEN

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D

Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e.V. , gibt Tipps zur Ausstattung eines häuslichen Arbeitsbereichs.

topthema #flexible_hauskonzepte

C IM ÖKOHAUS

WORK-LIFE-BALANCE

#wohnen_und_arbeiten #vorteile #ausstattung #klimaschutz

homes4future 4/2023 #H4F

Die Voraussetzungen für naturnahes Wohnen und entspanntes Arbeiten wurden hier erfolgreich umgesetzt.


WIE FA MILIEN MORGEN LEBEN WOLLEN:

TRADITION TRIFFT INNOVATION

A Das Musterhaus „Aenne“ von Schwörer Haus besteht aus zwei Komponenten: dem Einfamilienhaus und dem Flachdachanbau, einem sogenannten „FlyingSpace“. Zusammen bilden sie ein flexibles Mehrgenerationen-Wohnkonzept.


Flexible Raumnutzung, Home-Office, viel Tageslicht, durchdachte Außenräume und genug Platz für das Familienleben von gleich drei Generationen. „Wir wollten ein Haus bauen, das zur Region passt“, schreibt Christina Grohmann-Jaksic, Leiterin der Interior- und Design-Abteilung bei Schwörer Haus das Musterhaus „Aenne“. Es steht in der Fertighauswelt Schwarzwald, in der Nähe des Europaparks Rust, direkt an der A5 in KappelGrafenhausen. „Also haben wir traditionelle Elemente der regionalen Architektur aufgegriffen, an unsere Zeit sowie die Ansprüche von jungen Familien angepasst und mit modernen, neuen Ideen kombiniert.“ Das Ergebnis ist ein offener Grundriss mit einem großzügigen Wohn-

topthema #flexible_hauskonzepte

31 homes4future 4/2023 #H4F

Familienfreundlich, flexibel nutzbar und nachhaltig gebaut: Das Schwörer-Musterhaus „Aenne“ zeigt, mit welchen Ideen Familien in Zukunft die Balance zwischen Work und Life, Arbeits- und Familienleben, unter einem Dach gelingt.


topthema #flexible_hauskonzepte

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Von Tageslicht durchflutet präsentiert sich die kompakte Küche im Haupthaus.

A

homes4future 4/2023 #H4F

Ebenso wichtig wie die gute Gestaltung der Innenräume waren den Architekten hochwertige Aufenthaltsbereiche ums Haus herum.

Architekt Gunnar Brand: „Wichtig war mir vor allem, dass der Grundriss den potenziellen Bewohnern viel Flexibilität bietet und dass sich die Räume ganz nach deren Wünschen und Anforderungen nutzen lassen.“

Flexraum als zentralem Element, in dem die Kinder mitten im Geschehen Platz zum Spielen haben, während gleichzeitig gekocht, gegessen, geredet und gechillt werden kann. Und im Obergeschoss in Ruhe gearbeitet! Das auf der Südseite weit nach unten gezogene Dach, die traditionellen Holzdecken und ein Sitzfenster aus massivem Eichenholz im Esszimmer greifen die Tradition der für den Schwarzwald typischen Bauernhäuser einfühlsam auf und holen sie ins Jetzt. Mit einem angedockten „FlyingSpace“ bekommt auch die Großelterngeneration ihr eigenes Reich – mit jeder Menge flexiblem Gestaltungsspielraum und direkter Familienanbindung. Auf der lichtdurchfluteten Galerie im Obergeschoss ermöglicht ein offenes Home-Office fokussiertes Arbeiten, ohne den Kontakt zu den


WIR BAUEN IHR ZUHAUSE Das große Familienbad im Obergeschoss des Haupthauses ist nicht nur von der Galerie aus erreichbar ...

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INKLUSIVE WELTNEUHEIT VIESSMANN INVISIBLE ... sondern auch direkt über die Ankleide – dank des durch den hohen Kniestock gut möblierbaren Elternschlafzimmers.

Kindern zu verlieren. Ein langer Tisch für Home-Office sowie Hausaufgaben wurde an der Traufseite des Hauses platziert. Von oben wird diese Arbeitsgalerie mit großen Dachflächenfenstern mit viel Tageslicht versorgt. Direkt gegenüber und mit Zugang zu Elternschlafzimmer und Ankleide befindet sich das großzügige Familienbad. Über der Badewanne verläuft ein Panoramafenster, über der Dusche wurde ein Dachfenster platziert – für ein Gefühl, als würde man unter freiem Himmel duschen. Die gesamte Planung überzeugt mit cleveren Lösungen, um mit möglichst wenigen Quadratmetern möglichst viel Lebensqualität zu schaffen. Denn bei den steigenden Baupreisen hilft jeder eingesparte Quadratmeter Kosten zu sparen. Wesentliche Aspekte des nachhaltigen Bauens und Wohnens sind bei

Schwörer bereits im Standard enthalten. Dazu gehört die hochgedämmte Haushülle in modernster Holzfertigbauweise. Sie sorgt für einen sehr geringen Heizenergiebedarf und minimale CO2-Emissionen. Dazu trägt auch modernste Haustechnik mit energiesparender Heizungswärmepumpe, Fußbodenheizung und Photovoltaikanlage bei. Der nachwachsende Hauptbaustoff Holz, PEFC-zertifiziert und aus heimischen Wäldern, ist außerdem ein ausgewiesener CO2-Speicher, der viele Tonnen des klimaschädlichen Gases dauerhaft bindet. Zur Nachhaltigkeit trägt auch die zertifiziert gesunde Bauweise bei. So wurde im Musterhaus die gesundheitliche Qualität mit einer Raumluftmessung nachgewiesen, welches die strengen Qualitätskriterien des Sentinel Haus Instituts zugrunde legt. gw#H4F

UNABHÄNGIG · INNOVATIV INDIVIDUELL · AUSGEZEICHNET


TECHNIK/ HWR 8

EG

DU/WC 4

Dank der Panoramafenster auf der Arbeitsgalerie bieten sich auch traufseitig attraktive Aussichten.

8,51 m

topthema #flexible_hauskonzepte

Ein Blick ins Schlafzimmer des „Flying-Space“, das rund 40 Quadratmeter Wohnfläche bietet.

ABST. 2

BAD 4

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WOHNEN 15

DATEN + FAKTEN

DIELE 7,5

Entwurf: Musterhaus Aenne Hersteller: Schwörer Haus Hans-Schwörer-Straße 8 72531 Hohenstein/Oberstetten Telefon: 07387/16-0

KOCHEN/ ESSEN 22

FLEXRAUM 20

Bauweise: Holztafelbauweise, 32 cm Wandstärke mit 24 cm mineralischer Dämmung und Putzfassade, U-Wert Wand 0,15 W/m²K; Satteldach, 32 Grad geneigt, 185 cm Kniestock, 28 cm mineralische Wärmedämmung, U-Wert 0,146 W/m²K; Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m²K

KOCHEN/ ESSEN/ WOHNEN/ 25,5

12,00 m

Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, PV-Anlage 8,74 kWp, Hausbatterie 8,8 KWh Primärenergiebedarf: 14,8 kWh/m²a Endenergiebedarf: 8,2 kWh/m²a Effizienzklasse A+ Wohnflächen: EG 78,5 m2, OG 77 m2

4,35 m

OG

BAD 11

ANKLEIDE/ SCHLAFEN 22,5

GALERIE 16

KIND 15

KIND 12,5

Fotos: Schwörer Haus / Jürgen Lippert

homes4future 4/2023 #H4F

A

SCHLAFEN 11,5

Standort: Fertighauswelt Schwarzwald 77966 Kappel-Grafenhausen Fertighauswelt 1 Öffnungszeiten: www.fertighauswelt.de Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/ s c h wo e r e r



B Foto: www.jabra.com

ZUKUNFTSOPTION HOME-OFFICE

ZUHAUSE BLEIBEN UND ARBEITEN

#voraussetzungen #optionen #planung #spareffekt


topthema #flexible_hauskonzepte

AUCH NACH CORONA

HOME-OFFICE IM TREND Auch wenn sich der ein oder andere Arbeitgeber noch sperrt: Der Trend geht in Richtung HomeOffice. Foto: www.velux.de

den verringerten Berufsverkehr mehr als ausgeglichen. Wenn Sie also gerade ein neues Haus oder eine grundlegende Renovierung planen und den Wunsch sowie die Möglichkeit zur Heimarbeit haben, erscheint es naheliegend, die Tätigkeit, sei sie gewerblich, freiberuflich oder fest angestellt, in das Haus zu integ-

rieren. Es kommt nur darauf an, wie. Denn die Verbindung von beidem sollte gewissen Anforderungen genügen, damit sich Familienleben und eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit nicht negativ, sondern positiv beeinflussen und Sie zudem einen finanziellen Vorteil aus Ihrer Lebenssituation ziehen.

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Viele Arbeitnehmer schätzen inzwischen die hinzugewonnene Flexibilität und nicht zuletzt den Wegfall der morgendlichen Fahrt zum Arbeitsplatz und abends wieder zurück – verbunden mit Staus auf der Straße oder überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln. Aus Klimaschutzgründen ist der Trend zu vermehrter Heimarbeit allemal vorteilhaft, denn der erhöhte Verbrauch an Strom und Heizenergie in den Privathaushalten wird durch

D O P P E LT E R E F F E K T

ZEIT UND GELD SPAREN

Anna Yudinas „Home Office“, erschienen beim DVA (9,99 Euro), zeigt inspirierende Gestaltungsbeispiele zum Ideensammeln. Zahlreiche Tipps, z. B. auch zu rechtlichen und steuerlichen Fragen, um beste Rahmenbedingungen fürs Arbeiten zu Hause zu schaffen, gibt Stiftung Warentest im Ratgeber „Erfolgreich im Home Office“ für 19,90 Euro.

Es gibt viele Pluspunkte, beispielsweise bedeutende Einsparungen an Fahrtkosten und Zeit. Und Sie können Ihr Haus eventuell in einer Gegend

bauen, wo die Bauplätze wesentlich günstiger sind als in der Nähe zum meist citynahen Arbeitsplatz. Ihre Flexibilität wächst, Sie können schnell

reagieren, wenn zu Hause „Not am Mann“ ist wegen Krankheit oder anderer Unwägbarkeiten. Sie sind nicht an feste „Office“-Zeiten gebunden und können abends oder am Wochenende noch einmal schnell ins Büro „hüpfen“. Hier liegt natürlich auch eine Gefahr – nämlich keine klare Linie mehr zwischen Berufs- und Privatleben ziehen zu können. Je strikter die Bereiche Wohnen und Arbeiten räumlich getrennt sind, desto besser wird jeder funktionieren. Das ist zum Vorteil für alle Familienmitglieder, die im Haus wohnen.

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Ein gut geplanter und organisierter Heimarbeitsplatz zahlt sich aus – in doppelter Hinsicht.


B

Geschickte Lösungen – wie hier zum Beispiel der Büroschrank unter der Treppe oder die raumhohe Version – helfen, den heimischen Arbeitsplatz funktionell zu gestalten. w w w.d e i n s c h r a n k .d e

Foto: www.deinSchrank.de

STE TS SAUBER TRENNEN Das Verhältnis zwischen Arbeit einerseits und Privatleben auf der an­ deren Seite muss fein abge­stimmt sein. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies umzusetzen.

Eventuell können flexible Räume sowohl der einen als auch der anderen Nutzung je nach Bedarf zugeordnet werden. Bei vorausschauender und offener Planung besteht die Möglichkeit, das Gebäude den sich wandelnden Ansprüchen der Jahre anzupassen. Das heißt: Ändern sich im Laufe der Jahre die Bedürfnisse der Besitzer, so lässt sich der integrierte Bereich hausintern umnutzen – aus dem ehemaligen Büro kann zum Beispiel ein Gästezimmer oder zusätzlicher Schlafraum werden. Die gängigste Lösung ist daher sicher, das Büro unter einem Dach mit den Privaträumen im Eingangsbereich unterzubringen mit einer gemeinsamen Erschließung zum Wohnen und Arbeiten, die aber so neutral gehalten ist, dass vom privaten Bereich nicht zu viel „preisgegeben“ wird. Dies gilt genauso für einen Arbeitsbereich im Unter- oder Dachgeschoss. Wenn es Mitarbeiter und/oder Kundenverkehr gibt, sollte dieses Geschoss über eine externe Treppe erschlossen werden,

damit diese nicht die Wohnung durchqueren müssen. Ein Gäste-WC sollte dem Arbeitsbereich zugeordnet sein, eventuell auch eine Teeküche. Die bestmögliche Abschottung der Wohnung erreicht man, wenn der Arbeitsbereich im Erdgeschoss eingerichtet wird. Allerdings wird dabei im Regelfall die Einbeziehung des Gartens in die Wohnung erschwert. Manche Mitmenschen empfinden es aber als wesentlich für den Arbeitstag, die gewohnte Wohnumgebung zu verlassen und eine neue Tür aufzuschließen. Für sie kann es die bessere Lösung sein, den Arbeitsplatz in einem vom restlichen Haus räumlich abgesetzten Anbau unterzubringen, ein separater Zugang ist in jedem Fall eine elegante Lösung. Vorteil ist hier die Nähe von Wohn- und Arbeitsbereich, aber auch die konsequente Trennung der Zonen ist durch die architektonische Ausgestaltung der Zugänge und Freibereiche möglich. Allerdings ist bei dieser Lösung die Grund­stücksauslastung höher als bei der vorgenannten.

KELLER ODER ANBAU?


H O M E - O F F I C E U N D MOBILES ARBEITEN

ES GIBT UNTERSCHIEDE

Sieht hier sehr harmonisch aus, ist aber sicher nicht der Idealfall: Home-Office am Esstisch – Kinderbetreuung inklusive.

Welches Modell besser passt, hängt von der Kultur im Unternehmen, den Umsetzungsmöglichkeiten sowie den beruflichen und privaten Anforderungen des Mitarbeiters ab. Grundsätzlich erledigen Sie im Home-Office alle Tätigkeiten an einem fest eingerichteten Arbeitsplatz. Dabei muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass dieser den gleichen gesetzlichen Anforderungen ge-

nügt, wie der betriebliche Arbeitsplatz. Das heißt, Sie müssen Ihre Arbeit von einem festen, geprüften Arbeitsplatz aus erledigen. Beim mobilen Arbeiten stellt Ihnen der Arbeitgeber lediglich mobile Endgeräte zur Verfügung – mit der Möglichkeit, auch an wechselnden Orten außerhalb des Betriebs zu arbeiten, zum Beispiel auf Reisen im Zug. Hotel oder auf dem heimischen Sofa,

Foto: www.weberhaus.de

Home-Office ist nicht gleich Mobilarbeit. Oft werden die Begriffe als Synonym verwendet, obwohl rechtliche und tatsächliche Unterschiede mit dem jeweiligen Begriff verknüpft sind.

Sie müssen also nicht zwingend von zu Hause aus arbeiten, sondern lediglich Ihre Erreichbarkeit sicherstellen. Es gibt allerdings keinen gesetzlichen Anspruch auf Arbeiten im Home-Office. Es kann auch nicht einseitig vom Arbeitgeber angeordnet werden. Sie können daher – ohne Angst vor einer Kündigung – das Arbeiten im HomeOffice auch ablehnen.

Foto: Flokk

IST DAS HOMEOFFICE FIT FÜR SIE? • S teht ein geeigneter, belüftbarer und beheizbarer Raum mit ausreichend Tageslicht zur Verfügung? • Hat der Schreibtisch eine ausreichende Größe und beträgt der Sehabstand zum Monitor ca. 80 cm? • Können Sie blendfrei arbeiten – ohne Störungen durch Lichtquellen oder besonders helle Flächen? • Der Schreibtisch im Home-Office ist höhenverstellbar oder hat bereits die passende Höhe? • Der Schreibtisch bietet ausreichend Arbeitsfläche? • Armlehne, Rückenlehne und Sitzhöhe des Stuhls lassen sich individuell anpassen?

Ein guter Schreibtischstuhl lässt sich mit wenigen Handgriffen an die persönliche Sitzstruktur anpassen. w w w.f l o k k .c o m


• Bringen Sie die notwendige Selbstdisziplin auf, jeden Tag Ihr Arbeitspensum durchzuziehen? • S chaffen Sie es, nach Arbeitsende wirklich Feierabend machen? • Wie können Sie Ablenkung und Störung durch private Angelegenheiten während des Arbeitens vermeiden? • Gibt es eventuell baurechtliche Vorschriften für eine gemischte Nutzung des Hauses zu beachten? • Bringen Sie Ihren privaten und beruflichen Platzbedarf innerhalb der Bestimmungen des Bebauungsplans unter? • Welche Parkplatzbestimmungen der Gemeinde müssen eventuell erfüllt sein? • Unterliegen Sie mit Ihrem Betrieb der Arbeitsstättenverordnung (Größe und Ausstattung der Arbeitsplätze, sanitäre Anlagen etc.)?

Foto: www.artimed.com

SIND SIE FIT FÜRS HOME-OFFICE?

Die beste Beleuchtung ist eine Mischung aus Kunstlicht und natürlichem Licht: Ergänzend zur Deckenleuchte empfiehlt sich eine Tischlampe, die die Arbeitsfläche zusätzlich beleuchtet.

B

ABSE TZBAR Die Kosten für das Home-Office können steuerlich geltend gemacht werden – sowohl was den Bau, also die „Herstellung“ betrifft, als auch die laufenden Ausgaben.

Welche Variante Sie umsetzen, ist natürlich auch immer abhängig von dem Ihnen zur Verfügung stehenden Grundstück, dem Bebauungsplan, dem Budget – und nicht zuletzt davon, welchen Beruf Sie ausüben. Die verschiedenen Abschreibungsmöglichkeiten der betrieblichen Nutzung können sich positiv auf Ihr Baubudget auswirken. Allerdings wird es vom Finanzamt als solches nur dann anerkannt, wenn private Nutzung so gut wie ausgeschlossen oder zumindest untergeordnet ist. Der Raum muss von den Privaträumen getrennt und über eine Tür abschließbar sein. Durchgangszimmer oder nur durch Raumteiler abgegrenzte Räume wie Galerien werden nicht anerkannt. In voller Höhe können Sie die Kosten für Ihren Arbeitsbereich dann absetzen, wenn sich der Mittelpunkt deiner

beruflichen Tätigkeit dort befindet. Wenn Sie Ihre Tätigkeit prinzipiell auch in Ihrer Firma ausüben können, sind die Kosten für das häusliche Arbeitszimmer nicht absetzbar. Bestimmte Berufsgruppen wie zum Beispiel Lehrer oder Außendienstmitarbeiter, deren Mittelpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit nicht im häuslichen Arbeitszimmer liegt, können Kosten für ein Arbeitszimmer nur bis zu einem Höchstbetrag von maximal 1 250 Euro jährlich steuerlich geltend machen. Voraussetzung hierfür ist, dass bestimmte berufliche Tätigkeiten – zum Beispiel Unterrichtsvorbereitung oder das Konzipieren von Verträgen – nur dort ausgeübt werden können. Um die teilweise komplizierten Regelungen mit noch komplizierteren Ausnahmen im Einzelfall zu verstehen, hilft am besten ein Gespräch mit dem Steuerberater.

BAU UND NUTZUNG

Foto: obs / Blitzrechner

Auch im Home-Office ist auf Ergonomie zu achten. Der Schreibtisch – idealerweise höhenverstellbar – sollte ausreichend Arbeitsfläche bieten, der Abstand zum Monitor circa 80 Zentimeter betragen. w w w. b l i t z r e c h n e r.d e


topthema #flexible_hauskonzepte

AUCH FÜR S E L B S T S TÄ N D I G E

Hier wurde im Nebengebäude eines Einfamilienhauses eine kleine Schreinerei eingerichtet. Es gibt viel Platz für moderne Technik, die beim perfekten Möbelbau behilflich ist.

ein Haus mit Einliegerwohnung als Arbeitsbereich bauen, können Sie – je nach Effizienzstandard des Hauses – von der doppelten Förderung durch die KfW-Bank profitieren, denn jede Wohneinheit wird für sich gefördert. Außerdem gibt es die Möglichkeit,

Ihr Eigenkapital ausschließlich in die Privatwohnung fließen zu lassen und den betrieblich genutzten Gebäudeteil allein mit Fremdkapital zu finanzieren. So können Sie die Schuldzinsen dafür komplett als Werbungskosten absetzen. gw#H4F

Im Untergeschoss eines Hanghauses wurde hier ein helles und sonniges Kosmetikstudio eingerichtet – eine angenehme Atmosphäre für die Kunden. Mit eigenem Zugang ist hier völlig entspanntes und vom Wohnen abgeschirmtes Arbeiten möglich.

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Der Fertigbau bietet hier Lösungen von der Einliegerwohnung über ein komplettes Geschoss bis hin zu einem Anbau. Selbst eine Gewerbehalle mit integrierter Wohneinheit als attraktives Gesamtensemble ist möglich. Und nicht nur die enge Verknüpfung von Berufstätigkeit und Familienleben und die daraus eventuell resultierende bessere Work-Life-Balance macht solche Lösungen attraktiv, auch finanziell können sie interessant sein. Wenn Sie zum Beispiel als Gewerbetreibender

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nutzen.

Foto: www.wolf-haus.de

Auch Selbstständige und Gewerbetreibende können die Vorteile der Verbindung von Hauseigentum und Betrieb

Foto: www.stommel-haus.de

GESCHICK T KOMBINIEREN


#interview

C

Foto: www.dgm-moebel.de

„Mehrwerte für die Arbeitskraft und die Gesundheit sowie für die Umwelt und das Klima sollten berücksichtigt werden.“

Jochen Winning ist Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e.V. in Berlin.

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Herr Winning, worauf sollte man beim Kauf von Möbeln für das Home-Office besonders achten? Jochen Winning: Möbel für das Home-Office sollten – wie jede Wohnungseinrichtung – sicher, gesundheitsverträglich und umweltfreundlich sein. Qualität, Nachhaltigkeit und Ergonomie sind ebenso wichtige Kriterien beim Möbelkauf wie das individuelle Budget und die äußere Erscheinung des Neuerwerbs. Was versteht man unter „ergonomischem Arbeiten“? Jochen Winning: Ergonomisches Arbeiten rückt die Gesundheit und den möglichst langfristigen, vollständigen Erhalt der Arbeitskraft in den Fokus: Arbeitsbedingungen und -abläufe werden beim ergonomischen Arbeiten genau darauf ausgelegt – etwa durch die gesundheitsverträgliche Ausstattung eines Bildschirm-Arbeitsplatzes mit den individuell passenden oder anpassbaren Möbeln. Falls kein separates Zimmer vorhanden ist, wie viel Platz benötigt ein Home-Office? Jochen Winning: Das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Art der Arbeit, vom Umfang der technischen Ausstattung oder auch von der Körpergröße und Beinlänge. Der Bedarf ist hier sehr individuell.


topthema #flexible_hauskonzepte

Q U A L I TÄT, N A C H H A LT I G K E I T, ERGONOMIE

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Wie wichtig ist die richtige Farbgebung? Jochen Winning: Die Schreibtischoberfläche sollte im Idealfall hell und matt sein, da starke farbliche Kontraste und spiegelnder Glanz die Augen schneller ermüden. Worauf sollte man bei der Beleuchtung achten? Jochen Winning: Für konzentriertes Arbeiten und gegen Ermüdung hilft ein Arbeitsplatz mit viel Tageslicht sowie mit ausreichend künstlicher Beleuchtung für die dunkleren Tages- und Jahreszeiten.

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Was bedeutet „dynamisches Sitzen“? Jochen Winning: Dynamisches Sitzen auf einem hochwertigen Bürostuhl ist die Mindestanforderung an einen rückenfreundlichen Büroalltag. Zwischen der zurückgelehnten passiven Ruheposition und der nach vorne geneigten aktiven Position gibt es unzählige weitere gute Sitzpositionen und Wechselmöglichkeiten, um nicht zu verkrampfen. Noch besser sind häufige Wechsel zwischen Sitzen und Stehen. Dies beugt nicht nur Rückenschmerzen vor, sondern wirkt sich Studien zufolge auch positiv auf die Arbeitsleistung aus.

Ohne ihn geht gar nichts: Ein Monitor in der richtigen Größe ist Basisausstattung.

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Auf was sollte man in diesem Fall bei der Einrichtung achten? Jochen Winning: Ob im separaten Arbeitszimmer oder in einer Arbeitsecke: Unbedingt zu achten ist auf ausreichend Bein- und Bewegungsfreiheit beim Sitzen oder Stehen am Schreibtisch, denn eine eingeengte Arbeitssituation schadet auf Dauer sowohl der Gesundheit als auch der Produktivität. Für ergonomisches Arbeiten sind höhenverstellbare Schreibtische und Bürostühle den vorhandenen Wohnmöbeln wie Couch und Esstisch auf jeden Fall vorzuziehen. Bei Bildschirmarbeiten sind 50 bis 70 Zentimeter Entfernung der Augen zum Bildschirm ideal. Entsprechend können bei Schreibtischen 1,50 Meter Breite und 70 bis 80 Zentimeter Tiefe als grobe Richtwerte dienen.

Foto: www.eizo.com

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HOME-OFFICE RICHTIG EINRICHTEN


Foto: www.dgm-moebel.de

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Auf was ist aus Nachhaltigkeits- und Umweltschutzgründen zu achten? Jochen Winning: Qualitätsgeprüfte und langlebige Produkte sowie effizienter Energie- und Materialeinsatz schonen die Ressourcen der Erde nachhaltig – das gilt auch bei der Herstellung und Vermarktung von Möbeln. Viele Möbelhersteller setzen sich dafür seit Jahren ein, immer mehr von ihnen sind sogar nachweislich klimaneutral und mit dem RAL-Gütezeichen „Möbelherstellung Klimaneutral“ zertifiziert. Woran erkennt man gute Qualität? Jochen Winning: Das wichtigste Erkennungsmerkmal für geprüfte und umfassende Möbelqualität ist das RAL-Gütezeichen „Goldenes M“. Es stellt die Sicherheit und Stabilität, die Funktionstüchtigkeit und Langlebigkeit sowie Gesundheits- und Umweltverträglichkeit der damit ausgezeichneten Möbel sicher. Denn all diese Anforderungen werden in unabhängigen Prüflaboren kontrolliert. Auf was sollte man Ihrer Ansicht nach bei der technischen Ausstattung achten (z. B. Kabelverlegung, Platzierung PC/Drucker)? Jochen Winning: Wer seinen Drucker ein paar Schritte entfernt positioniert, kann sich selbst fordern, regelmäßig aufzustehen und aktiv zu werden. Das ist einem dynamischen Arbeitsalltag auf jeden Fall zuträglich. Zu achten ist dabei sowie bei der technischen Ausstattung des Home-Office insgesamt, auf eine sinnvolle Kabelführung, um Stolperfallen sowie eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit durch Kabelsalat oder Knoten zu verhindern. Mit welchen Kosten muss man ca. mindestens bei der kompletten Einrichtung eines häuslichen Arbeitszimmers rechnen? Jochen Winning: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Arbeitnehmer sollten diesbezüglich immer auch das Gespräch mit ihrem Arbeitgeber suchen und erfragen, ob sich dieser an den Kosten beteiligt. Grundsätzlich sollten bei Kaufentscheidungen für ergonomisches Arbeiten und für nachhaltige Wohnungseinrichtung neben Kosten und Nutzen auch Mehrwerte für die Arbeitskraft und ihre Gesundheit sowie für die Umwelt und das Klima berücksichtigt werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: www.flokk.com

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Das RAL-Gütezeichen „Goldenes M“ verspricht Qualität und Sicherheit. Die Einhaltung der Kriterien werden von unabhängigen Prüfinstituten kontrolliert.

Ein Handgriff und der Schreibtischstuhl „HÅG Creed“ hat die richtige Sitzposition.

WE R LIE BE R IM STE HE N ARBEITE T,... für den gilt im Prinzip das gleiche wie beim Sitzen: • achten Sie also auch hier auf die richtigen Abstände und Winkel • f ür eine ideale Haltung verlagern Sie beim Stehen das Gewicht auf die Fersen, kippen das Becken leicht nach vorne und die Schultern etwas nach hinten, sodass eine senkrechte Linie vom Fuß bis hinauf zum Kopf entsteht. Wichtig ist es, nicht ins Hohlkreuz zu fallen oder etwa in gebückter Haltung am Schreibtisch zu stehen.


topthema #flexible_hauskonzepte

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Wenn kleinere Menschen im Home-Office auf herkömmlich hohen Stühlen sitzen, ruht der untere Beinbereich nicht in ganzer Fülle auf dem Boden. Die Oberschenkel lasten schwer auf der Stuhlkante, hemmen Blutzirkulation und begünstigen Krampfadern. Die Fußauflage aus schwarzem Kunststoff nimmt den Druck. Sie bettet die Füße in eine erhöhte, sacht auseinander strebende Position und verleiht ein angenehmes Gefühl von Halt und festem Boden.

Foto: www.team7-home.com

Foto: www.inline-info.com

Wer „Rücken“ hat, arbeitet vielleicht zeitweise lieber im Stehen. Dieser auf Knopfdruck höhenverstellbare Steh-SitzSchreibtisch ist optimal für den Rücken.

Ästhetisch und funktional: der „Filigno“. Der Sekretär wurde mit dem iF Design Award ausgezeichnet.

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Foto: www.linak.de

„Der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen wirkt sich positiv auf die Arbeitsleistung aus.“


IM ÖKOHAUS

WORK-LIFEBALANCE

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Sicht- und windgeschützt liegt die Holzterrasse genau im Winkel zwischen den beiden Gebäudeschenkeln.

Als das Grundstück neben ihrem damaligen zweigeschossigen Haus verkauft wurde, schlugen die Eheleute Schossig zu: Schon länger hatten sie von einem Zuhause geträumt, das sich später auch als barrierefreier Alterswohnsitz eignen würde. Nun konnten sie dieses verwirklichen. Doch nicht nur von Treppen und Schwellen wollte sich das Paar verabschieden, auch von vielem anderen Unnötigen: Ihr neues Zuhause sollte aufs Wesentliche reduziert sein – auch in Bezug auf Architektursprache und Materialwahl – und dabei sowohl in der Gegenwart als auch in Zukunft viel Komfort und Lebensqualität bieten. Entstanden ist ein geradliniger Baukörper, der sich mit zwei Schenkeln innen optimal gliedert und gleichzeitig nach außen öffnet, den üppigen Gar-

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Dieses wohngesunde Ökohaus bietet dem Bewohnerpaar Platz für individuell gestaltetes, naturnahes Wohnen sowie einen attraktiven Ort zum entspannten Arbeiten.


D Wohnlich ansprechend ist selbst der Arbeitsbereich des Ehepaars gestaltet. Er liegt direkt übereck zur Diele, geht offen in diese über.

Bauherrenwunsch: Ein Haus, das nicht nur auf das Hier und Jetzt ausgerichtet ist, sondern auch in der Zukunft maximalen Komfort bietet. Die Sitzbank am Fenster sowie breite Glasschiebetüren stellen eine besonders innige Verbindung von Innenund Außenraum her.

ten sanft umfasst. Früher schlängelte sich hier ein inzwischen versiegter, kleiner Bach entlang, nun nutzten die Bauherren das leicht abschüssige Außengelände, um einen traumhaften Garten passend zu ihrem zukunftsweisenden neuen Domizil anzulegen: mit großen Büschen, farbenprächtigen Stauden, einem Bocciaplatz und mehreren Sitzgelegenheiten. Das

Holz von Fassade und Terrasse, das dunkle Blechdach sowie der begrünte Carport fügen sich harmonisch in die ländliche Umgebung ein. Äußerlich optimal an das dreieckige Grundstück angepasst, bietet der Winkelbungalow innen eine klare Zonierung in verschiedene Wohn- und Lebensbereiche: Während sich im straßenseitigen Schenkel des Gebäudes die eher öffentlichen Bereiche wie Wohnen, Essen und Kochen befinden, ist in Richtung Garten der private Rückzugsbereich mit Bad, Schlafzimmer und Ankleide untergebracht. Dazwischen in der Spitze des Winkels liegen Technikraum, Gäste-WC sowie der offene Eingangsbereich mit integrierter Office-Lösung. Zwei Arbeitsplätze wurden in der Nische übereck zur offenen Diele eingerichtet. Das hat den klaren Vorteil, dass hier Kunden empfangen werden können, ohne dass diese durch den Wohnraum gehen müssen: Das Gäste-WC liegt en suite, die Garderobe bietet viel Platz und sowohl der Wohn- als auch der Schlaftrakt lassen sich dezent von der Diele abtrennen. In den entspannten Feier-


topthema #flexible_hauskonzepte Der offen gestaltete Koch-Essbereich verfügt ebenfalls über Zugänge auf die Terrasse und wird durch die Glastüren mit viel Tageslicht versorgt. Eine Schiebetür trennt Diele und Büro vom Privatbereich ab.

abend braucht es dann nur wenige Schritte: Von der gemütlichen Couch im Wohnraum, vom Bett oder aus der Badewanne bieten sich dank raumhoher Glastüren und Panoramafenster direkte Verbindungen ins Grüne. Das einfallende Tageslicht verwöhnt die Innenräume mit sonnigem Ambiente. Geschmackvoll arrangiertes Interieur, das sich aus aufgearbeiteten Flohmarkt-Stücken sowie eleganten

Design-Klassikern zusammensetzt, ergänzt den stilvollen Innenausbau mit weißen Wänden und honigfarbenem Parkett. So schuf sich das Ehepaar Schossig auch dank schadstoffgeprüfter und zertifizierter, wohngesunder Bauweise ein durch und durch zukunftsfähiges Refugium: zum sorglosen Wohlfühlen, Wohnen, Arbeiten, Urlauben – und Älterwerden. cm/gw#H4F

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Das Schlafzimmer verfügt über eine separate Ankleide.


EG

50

5,07

m

15,70

ARB 11,5

m / NEN WOHEN ES S 30,5

EITE

DIELE 12

Von der Straße nicht einsehbar, bietet die Terrasse eine geschützte Freifläche für lauschige Sommerabende.

N

DATEN + FAKTEN

TECHNIK 9,5

HEN KOC 11

D

Entwurf: Haus Schossig Hersteller: Bau-Fritz GmbH & Co. Alpenweg 25 87746 Erkheim Telefon 08336/900-0 www.baufritz.com

BAD 7

Bauweise: Holztafelbau mit Großelementen aus schadstoffgeprüfter Lärche und Fichte, biologische HolzHobelspandämmung, natureplus-geprüft, IBN und Cradle-to-Cradle-zertifiziert, Holzlamellenfassade, U-Wert Außenwand 0,14 W/m2K; Skalarfenster mit Dreifachverglasung, Ug -Wert 0,5 W/m2K; Pultdach, 3,4 Grad geneigt; Elektrosmog-Schutzhülle, abgeschirmte Leitungen

SCHLAFEN 24

13,82 m

topthema #flexible_hauskonzepte

Die Badewanne wurde im Schlafbereich platziert: mit Blick aufs Bett und durch das große Fenster auch in den Garten.

Auf der Straßenseite wurde zwischen den beiden Gebäudeteilen ein Carport integriert.

Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Elektro-Ladestation für E-Auto a; Energieeffizienzklasse A+ Wohnflächen: EG 105,5 m2 Fotos: Baufritz

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5,70 m

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/ b a u f r i t z


SECHS

ZEITSCHRIFTEN STYLES

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#clever_energiesparen #efficiency_smarthome #förderung

Foto: www.tado.com

SMARTER SPAREN

Energie sparen wollen wir alle. Smarte Technik kann uns dabei helfen. Doch welche Smarthome-Ausstattung spart Energie und am Ende auch Kosten ein? Ein Überblick.


Während beim Neubau die inzwischen obligatorisch hervorragend gedämmte und dichte Haushülle für sehr geringe Heizwärmebedarfe sorgt, verursacht im noch nicht sanierten Altbau also klar das Heizen die hohen Energiekosten. Nach Angaben der EU werden in einem durchschnittlichen Haushalt 79 Prozent der verwendeten Energie für Heizung und Warmwasser verbraucht. Das Gute ist, auch ohne komplette energetische Sanierung lassen sich Heizwärme sparen und so die Kosten reduzieren. Das funktioniert auf zwei Arten:

Smarthome-Systeme steuern und automatisieren vor allem elektrische Verbraucher. Sie sind die Grundlage für ein intelligentes Energiemanagement, das den Autarkiegrad von sehr energieeffizienten Neubauten mithilfe von selbst erzeugten Sonnenstrom ermöglicht. Diese Funktionen sollten zur Verbauchsoptimierung smart gesteuert werden: RAUMTEMPERATURREGELUNG

BESCHATTUNG

Die Steuerung der Raumtemperatur je nach Wohnbereich und Uhrzeit spart im optimal gedämmten Neubau nur wenig Energie. Wichtiger ist die „Kommunikation“ der Wärmepumpe mit Wettervorhersagen, damit sie rechtzeitig ihre Leistung an die Außentemperaturen anpassen kann.

Automatisierter Sonnenschutz spart Energie. Im Winter öffnen sich die Raffstores, um den Raum mit der Sonne zu heizen, im Sommer hält die Beschattung den Wohnbereich kühl.

knowhow #smarte_haustechnik

SMARTER ENERGIE SPAREN IM NEUBAU

PHOTOVOLTAIKANLAGE

Wenn das SmarthomeSystem stets weiß, wie viel Strom das eigene Dach liefert, kann es Verbraucher gezielt aktivieren – oder auf besseres Wetter warten lassen.

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Wie teuer Energie sein kann, haben wir alle seit Februar 2022 erfahren. Denn seitdem sind die Rechnungen für Strom, Gas und Heizöl für viele zu einem belastenden Kostenfaktor geworden: Während laut Vergleichsportal Verivox Privatkunden im Jahr 2021 noch durchschnittlich 7 Cent für eine Kilowattstunde Gas bezahlten, sind es heute (Ende Juli 2023) im Schnitt knapp 13 Cent pro Kilowattstunde – also fast doppelt so viel. Entspannen kann man sich hingegen momentan beim Strompreis: der hat im Juli ´23 mit durchschnittlich 28,28 Cent pro Kilowattstunde fast wieder den Vorkrisen-Wert erreicht.

Beides ist auf herkömmliche Weise, also manuell möglich. Man kann z.B. vor dem Gang zur Arbeit morgens die Heizung runterdrehen, ordentlich stoßlüften, danach überprüfen, ob alle Fenster geschlossen sind, alle Hausgeräte komplett ausgeschaltet sind und nicht auf Standby stehen, die Rollläden schließen und alle Lichter ausschalten. Dasselbe retour, wenn man abends von der Arbeit nach Hause kommt. Oder man kann sich smarte Helfer ins Haus oder die Wohnung holen, die bei der Minimierung des Energieverbrauches unterstützen. Anhand von smarten Beispielen wollen wir zeigen, wie man smart einfacher spart.

HEIZUNG

Wärmepumpen sollten mit dem Strom vom eigenen Dach betrieben werden. Dafür sorgt der Energiemanager, der den selbst erzeugten Strom an die Abnehmer im Haus „verteilt“. Kombiniert mit einem großen Brauchwasserspeicher, produziert die Wärmepumpe warmes Wasser zum Heizen oder Duschen auf Vorrat.

HAUSBATTERIE

Sie speichert tagsüber überschüssigen Strom für den Abend. Idealerweise weiß das smarte Energiemanagement, wie viel davon notwendig ist – und ob auch morgen die Sonne scheint.

HAUSHALTSGERÄTE

Smart-Start heißt die Funktion, mit der sich Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner dann einschalten lassen, wenn günstiger Strom vom eigenen Dach bereitsteht.

WALLBOX

Das Elektroauto eignet sich perfekt als flexibler Energiespeicher, sofern sich die Ladeleistung je nach verfügbarem Überschussstrom regeln lässt.

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1. weniger heizen 2. w eniger von der einmal erzeugten Heizwärme verschwenden


Foto: www.warema.com

Smarte Heizungsthermostate Smarte Heizkörperthermostate helfen doppelt, Heizenergie einzusparen. Zum einen lässt sich die Raumtemperatur mit ihnen viel genauer einstellen als mit herkömmlichen, manuellen Thermostaten. Das lohnt sich, denn eine um nur ein Grad niedrigere Raumtemperatur spart rund 6 Prozent Energie. Zum anderen bieten smarte Thermostate die Möglichkeit (z.B. per Geofencing), die Raumtemperatur nicht nur nachts abzusenken, sondern auch zu den Tageszeiten, an denen niemand zu Hause ist. Ab einer Absenkung von drei Grad werden nennenswerte Einsparungen erzielt. Wichtig: Um Gesundheitsund Bauschäden zu vermeiden, sollten 16 Grad nie unterschritten werden.

Rund 80 Prozent des häuslichen Energieverbrauchs gehen für das Heizen und Kühlen drauf. Ein automatisierter, außen liegender Sonnenschutz kann diese Verbräuche deutlich reduzieren: So lassen sich im Sommer 90 Prozent der Wärme mithilfe von außen angebrachten Rollläden, Raffstores oder Textilscreens vor dem Eindringen in die Wohnräume abhalten – eine technische, energieintensive Wohnraumkühlung kann so meist vermieden werden. Im Winter sorgt der smarte Sonnenschutz für die gezielte Nutzung von solaren Wärmegewinnen und verbessert nachts die Wärmedämmung der Fensterflächen.

Clevere Beleuchtung

Foto: www.tado.com

Automatischer Sonnenschutz

Foto: Elektro+ / www.busch-jaeger.de

Foto: www.eq-3.de

SMARTE ENERGIESPAR-HELFER ZUM NACHRÜSTEN

Smarte Fensterkontakte Offene Fenster sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern auch die Ursache für viele unbeabsichtigte Wärmeverluste. Vor allem durch dauerhaft gekippte Fenster geht viel teure Heizwärme verloren. Smarte Fensterkontakte ermöglichen es einerseits, den Öffnungszustand aller Fenster in Haus oder Wohnung auf Handy oder Tablet im Blick zu haben und „Energie-Löcher“ entsprechend schnell zu schließen. Wenn die Fensterkontakte eine direkte Verbindung zur Heizungssteuerung, bzw. smarten Heizkörperthermostaten aufnehmen können, reduziert man das Risiko, dass die Heizung aufgrund der durch das Lüften gesunkenen Raumtemperatur nochmal extra aufdreht. Sendet der Fensterkontakt die Nachricht „Fenster offen“, schaltet die Heizung ab.

Smarte Zwischenstecker Als Leuchtmittel kommen heutzutage nur noch sehr energiesparende LEDs zum Einsatz. Wer also in seiner Wohnung oder seinem Haus bereits auf LED umgerüstet hat, hat die größten Energiesparpotenziale bei der Beleuchtung bereits behoben. Sparen kann man hier noch durch eine smarte Lichtsteuerung. Das können zum Beispiel Bewegungs- oder Präsenzmelder übernehmen: Sie eignen sich vor allem für kurzfristig genutzte Räume wie Flure, Hauseingänge oder Toiletten. Erkennen die Sensoren keine Bewegung, also Anwesenheit mehr, schalten sie das Licht automatisch ab. Für alle anderen Wohnräume empfehlen sich smarte Leuchtmittel, die sich z.B. per App steuern lassen.

Ob Stereoanlage oder TV: Viele Elektrogeräte im Haushalt schalten sich nicht komplett ab, sondern laufen im Stand-by-Betrieb weiter und verbrauchen Energie. Smarte Zwischenstecker trennen diese Geräte vom Stromnetz. Über die smarte Steuerung lassen sich Zeiten definieren, an denen die Geräte spielbereit sein sollen, oder man schaltet sie z.B. über die Steuerungs-App genau dann ein, wenn man Musik hören oder fernsehen möchte. Foto: www.bosch-smarthome.com


Besonders komfortabel ist die Kombination von smarten Thermostaten mit Fensterkontakten. Letztere werden in oder am Fensterflügel befestigt und detektieren genau den Öffnungszustand von Fenstern oder Fenstertüren. Ist ein Fenster nicht komplett geschlossen, gibt der Kontakt diese Information an die Ther-

Schatten oder Licht Zu den wichtigen Energiespar-Funktionen eines Smarthome-Systems gehört auch die Verschattung der Fenster. Diese zu automatisieren, ist sehr effektiv, um Wohnräume im Sommer möglichst lange kühl zu halten. Das wird bei den immer heißer werdenden Sommern zu einem wichtigen Thema. So sorgt die Steuerung zusammen mit Stabmotoren dafür, dass Rollläden oder Raffstores automatisch rechtzeitig zufahren, wenn zuviel Sonne zur Überhitzung der Wohnräume führen könnte – unab-

knowhow #smarte_haustechnik

mostate im jeweiligen Zimmer weiter und die drehen die Heizung ab. Damit das funktioniert, benötigt man meist eine sogenannte „SmarthomeZentrale“ oder Basisstation. Dort laufen die Informationen aller mit ihr verbundenen Geräte und Sensoren zusammen und die Zentrale sorgt unter anderem für das Herunterregeln der Heizkörper bei geöffnetem Fenster. Einige Systeme kommen für diese Funktion aber auch ganz ohne Basisstation aus. Dann „unterhalten“ sich der Fensterkontakt und das Thermostat direkt miteinander.

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Viele smarte Geräte für die Nachrüstung lassen sich per App über das Handy oder Tablet steuern. Um nicht für jede Anwendung eine separate App verwenden zu müssen, und damit die verschiedenen Devices auch miteinander kommunizieren und ihre Dienste automatisch aufeinander abstimmen können, ist eine Smarthome-Steuerungszentrale wichtig.

Foto: www.smart-friends.com

Weniger Heizwärme verschwenden Regelmäßiges Lüften ist wichtig für die Gesundheit und auch für die Bausubstanz. Je nachdem wie dicht ein Gebäude ist, wie groß ein Raum und wie viele Menschen sich in ihm befinden, muss mehr oder weniger oft gelüftet werden: Um feuchte und verbrauchte Luft nach draußen und frische Luft nach innen zu befördern. Vor allem im Winter geht durch das Lüften auch Heizungsenergie verloren. Für eine gute Innenraumluft muss aber auch bei Minus-Temperaturen zwei- bis viermal täglich die Luft in allen Wohnräumen komplett ausgetauscht werden. Idealerweise

geschieht dies durch Stoßlüften: mindestens zwei Fenster an gegenüberliegenden Seiten der Wohnung oder des Hauses werden voll geöffnet und so ein kräftiger Durchzug generiert und so die verbrauchte Luft ausgetauscht, ohne dass die Oberflächen der Innenräume zu sehr auskühlen. Fünf bis zehn Minuten dauert das effektive Stoßlüften im Winter. Damit man während dieser Zeit nicht zum Fenster „rausheizt“, sollte man die Heizung während des Lüftens ausschalten, bzw. die Heizkörperthermostate „zudrehen“. Auch hier helfen smarte Heizkörperthermostate. Diese „bemerken“ entweder selbst den plötzlichen Temperaturabfall durch das Lüften und drehen automatisch zu oder man regelt sie wieder zentral über die Smarthome-App.

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Weniger Heizen Heizenergie lässt sich zum Beispiel durch das Reduzieren der Raumtemperatur sparen. Schon ein Grad weniger spart bis zu sechs Prozent Energie. Das zahlt sich also schnell in Cent und Euro aus. Wer vergangenen Winter einfach seine konventionellen, manuellen Heizkörperthermostate eine Stufe runtergedreht hat, wird aber vermutlich die Erfahrung gemacht haben, dass es zu kalt wurde. Vor allem, wenn man sich nicht oder wenig bewegt – also während man am Computer arbeitet oder vor dem Fernseher sitzt. Smarte Heizkörperthermostate können hier Abhilfe schaffen, weil sie es ermöglichen, die Temperatur in jedem Wohnraum gradgenau herunter zu regeln. Praktisch ist, dass sich nahezu jeder alte Heizkörper sehr einfach mit einem neuen smarten Heizkörperthermostat nachrüsten lässt. Bedient werden können sie direkt am Regler selbst oder zentral über eine App auf dem Smartphone oder Tablet. Manche Apps verfügen auch über sogenanntes Geofencing. Wenn alle Bewohner (genauer: ihre Smartphones mit der Steuer-App) einen vorher definierten Umkreis um die Wohnung verlassen, wird die Raumtemperatur automatisch runtergeregelt. Sobald ein Bewohner zurückkehrt, wird der Heizbetrieb wieder bis zur gewünschten Komforttemperatur aufgenommen.


SMARTE FÖRDERUNG Wer sein Zuhause mithilfe von smarter Technik energetisch optimieren möchte, kann von staatlicher Unterstützung profitieren. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können für die Sanierung zum Effizienz­haus, Einzelmaßnahmen sowie für eine qualifizierte Bau­be­gleitung Förderkredite oder Zuschüsse beantragt werden. Für umfassende, systemische Sanierung eines Hauses auf Effizienzhaus-Niveau ist mit dem Programm „BEG Wohngebäude Kredit 261“ die KfW zuständig. Das Förderangebot besteht aus einem zinsvergünstigen Kredit und einem Tilgungszuschuss, dessen Höhe sich nach der Effizienzklasse des Hauses nach der Sanierung richtet. Bei der höchsten Effizienzklasse, dem Effizienzhaus 40 EE, kann man maximal 150 000 Euro Kreditsumme pro Wohneinheit und davon 25 Prozent Tilgungszuschuss erhalten. Mehr Infos unter w w w.k f w.d e Aber auch smarte Einzelmaßnahmen werden gefördert. Hier ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zuständig. Zu den BEG-förderfähigen Investitionen zählen sämtliche Smarthome-Anwendungen, die die Energieeffizienz Ihres Zuhauses verbessern, sogenanntes „Efficiency Smart Home“. Darunter fallen Geräte und Funktionen wie smarte Zähler und Sensoren, die den Energieverbrauch erfassen, Smart-MeterGateways, Fenster- und Türsensoren, smarte Temperaturregler oder die automatisierte Außenverschattung. Die Höhe der Förderung beträgt 15 Prozent der anrechenbaren Kosten für die smarten Energiesparkomponenten. Wer einen sogenannten „Sanierungsfahrplan“ vom Energieberater erstellen lässt und danach energetisch saniert, kann einen zusätzlichen Förderbonus von fünf Prozent erhalten. Die förderfähigen Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden sind gedeckelt auf 60 000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr, insgesamt auf maximal 600 000 Euro pro Gebäude. Mehr Infos unter w w w.b af a .d e

Foto: www.tado.com

knowhow #smarte_haustechnik

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Natürlich gibt es auch smarte Möglichkeiten, deinen Energieverbrauch zu monitoren. Die grafische Darstellung deiner Verbräuche und der daraus entstehenden Kosten ermöglicht es zum Beispiel, schnell nach den Ursachen für gestiegene Verbräuche zu suchen und diese abzustellen. Diese Darstellung zeigt „Energy IQ“ ein digitaler Service für Nutzer von Tado im Rahmen deren Auto-Assist-Abonnements.

hängig davon, ob man zu Hause ist oder nicht. So kann bis zu 90 Prozent der Sommerhitze außen vor gehalten werden und man kann sich in der Regel die Installation einer teuren Klimaanlage sparen. Wichtig vor allem bei Raffstores: Bei drohendem Sturm wird die smart gesteuerte und motorisierte Verschattung automatisch rechtzeitig zurückgefahren, um Schäden zu vermeiden. Lohnt sich das? Die Frage, ob Smarthome-Anwendungen mehr Energie einsparen als sie für ihren Betrieb benötigen, hat 2019 das Ökoinstitut in einer umfangreichen Studie untersucht. Der Fokus lag auf den mit Smarthome-Anwendungen verbundenen Einsparungen bei Heizwärme- und Stromverbrauch. Die Kosten für die Vernetzung, die Hardware und die Batterien wurden nicht berücksichtigt. Das Ergebnis: Smarthome-Anwendungen, die speziell auf Energie-Einsparungen abzielen, sparen im Betrieb tatsächlich Geld. Unter anderem wurden die Energieverbräuche einer Wohnung (96,4 Quadratmeter) und eines Hauses (125 Quadratmeter) ohne Smarthome-Anwendungen und derselben Immobilie, ausgestattet mit smarten Heizkörperthermostaten, Tür-/Fensterkontakten, Heizungssteuerung, Lampen mit Bewegungs- und Tageslichtsensor sowie Zwischensteckern und einer Smarthome-Zentrale verglichen. Heraus kam eine Einsparung von Heizenergie zwischen 9 Prozent (Wohnung) und 14 Prozent (Haus) bei einem relativ geringen Anstieg des Stromverbrauches um rund 3 Prozent bei beiden untersuchten Immobilien. Smarthome-Anwendungen sind also nicht nur technischer SchnickSchnack, sondern sinnvoller Bestandteil eines Homes4Future. ab#H4F


Promotion

SONNENSCHUTZ MIT KÖPFCHEN

Das Starter Set „Beschattung“ enthält alle notwendigen Komponenten, um Ihren Sonnenschutz smart zu machen.

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Jalousien selbst. Auch das Festlegen von Zeitpunkten für das Hoch- und Herunterfahren, zum Beispiel basierend auf dem Sonnenauf- und -untergang, ist so einfach wie ein Fingertipp in der App. Mithilfe von logischen Regeln lassen sich zudem selbst komplexe Automatisierungen mühelos erstellen. Natürlich bedeutet ein Smarthome nicht, dass es den Bewohnern seinen Rhythmus aufzwingt. Mithilfe von kabellosen Funktastern, die überall montiert oder sogar mobil verwendet werden können, kann die Beschattung jederzeit manuell angepasst werden. Und mit der Smartphone-App ist dies sogar von unterwegs aus möglich. Stellen Sie sich vor, ein plötzliches Unwetter zieht auf, während Sie an der Supermarktkasse stehen – mit nur einem Fingertipp können Sie die Rollläden herunterfahren oder die Markise einfahren und sich sicher sein, dass daheim alles in Ordnung ist. Mit dem umfangreichen Produktportfolio von Homematic IP lässt sich die smarte Beschattungslösung problemlos erweitern und anpassen, zum Beispiel durch den Einsatz eines Fenstergriffsensors. Dieser erkennt, ob eine Terrassentür geöffnet ist und verhindert in diesem Fall das Herunterfahren der Rollläden, um ein versehentliches Aussperren zu vermeiden. Der Homematic IP Lichtsensor erkennt die Helligkeit im Raum oder Außenbereich und passt die Position der Rollläden automatisch an, um eine zu starke

Entspannt aufstehen: Mit smarten Rollläden lassen Sie sich von der Morgensonne wecken.

Eine smart gesteuerte Markise kann selbstständig, passend zum Sonnenstand, einoder ausfahren.

Sonneneinstrahlung im Sommer zu verhindern. Die Erfahrung zeigt: Sobald man die Welt des Smarthomes betreten hat, möchte man mehr. Mit einem umfassenden System wie Homematic IP sind der eigenen Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Intelligente Lösungen für Beleuchtung, Heizung, Raumklima, Zutrittssteuerung und erhöhte Sicherheit können problemlos nachgerüstet werden. Mehr Informationen unter homematic-ip.com.

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Die smarte Automatisierung von Rollos und Jalousien bringt Komfort und Sicherheit in einem. Durch innovative Technologien und intelligente Steuerungssysteme wird die Überhitzung im Sommer verhindert, während im Winter jeder wärmende Sonnenstrahl eingefangen wird. Gleichzeitig erweckt ein Haus, dessen Rollläden sich im Laufe des Tages auf- und abbewegen, den Eindruck, immer bewohnt zu sein und schreckt somit potenzielle Einbrecher ab. Mit Homematic IP ist der Weg zum Smarthome dabei einfacher als je zuvor. Wenn bereits elektrische Rollläden vorhanden sind, braucht es lediglich eine smarte Vernetzung. Dabei werden die veralteten mechanischen Rolloschalter gegen moderne, intelligente Aktoren ausgetauscht. Mithilfe des Access Points und der benutzerfreundlichen Homematic IP App können die gewünschten Einstellungen in wenigen Schritten konfiguriert werden. Software-unterstützt justiert Homematic IP beispielsweise die Endlagen der

Fotos: eQ-3 AG

Intelligente Rollläden, Jalousien und Markisen sorgen für mehr Komfort und Sicherheit in Haus und Wohnung. Die besten Systeme lassen sich mit geringem Aufwand nachrüsten und im Handumdrehen optimal konfigurieren.


#hitzeschutz #schattenspender #raffstores #markisen

SO BLEIBT DIE HITZE DRAUSSEN

Eine außen liegende Verschattung ist die effektivste Art, Wohnräume vor ungewollter Sonnenwärme zu schützen. w w w. s o m f y.d e


Außen liegender Sonnenschutz Fenster auf der Außenseite zu verschatten ist die wirkungsvollste Art des Sonnenschutzes. Im Wesentlichen stehen die folgenden vier Möglichkeiten zur Verfügung: •R ollladen •K lapp- oder Schiebeladen

•A ußenjalousie/Raffstore •S enkrechtmarkise/Zip-Screen Rollläden sind für viele Baufamilien die erste Wahl, denn sie vereinen mehrere Funktionen. Es gibt sie als Aufsatz- und Vorbaurollladen, mit Lamellen aus Kunststoff oder Aluminium. Unterschiedlichste Ausführungen stehen zur Verfügung. Lichtschlitze in den Lamellen sorgen auch im fast geschlossenen Zustand dafür, dass noch etwas Helligkeit in den Raum dringt. Da sich zwischen geschlossenem Rollladen und Fenster eine stehende Luftschicht befindet, tragen sie im Winter zum Energiesparen bei. Mehr Sicherheit vor Einbrechern bieten Rollläden nur, wenn

Für den außen liegenden Sonnenschutz von Fenstern gibt es unterschiedliche Systeme: links Rollladen, Mitte Raffstore und rechts textiler Zip-Screen. w w w.d u o t h e r m - r o l l l a d e n .d e

knowhow #sonnenschutz

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Damit es drinnen kühl bleibt, muss der Wärmeeintrag durch die Sonne verringert werden. Neben der Dämmung von Dach und Fassade sowie dem richtigen Lüften kommt es vor allem auf wirksamen Sonnenschutz an den transparenten Bauteilen wie Fenster, Terrassentür und Wintergarten an.

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Die Sonne lässt Urlaubsgefühle auch im heimischen Garten aufkommen. So angenehm sich das im Liegestuhl mit einem kühlen Getränk in der Hand anfühlt, so unangenehm kann die Hitze im Haus werden. Sommerlicher Wärmeschutz ist daher unerlässlich. Gut durchdacht, kann er die Klimaanlage ersetzen und im Winter sogar beim Energiesparen helfen.


Außenjalousien, sogenannte Raffstores, sind sowohl für den Neubau wie für die Nachrüstung geeignet. w w w.w a r e m a .c o m

sie als einbruchhemmend nach DIN EN 1627 zertifiziert sind. Sie verbessern übrigens nicht automatisch den Schallschutz, da sie mit dem Fenster einen Resonanzkörper bilden, der Geräusche sogar noch verstärken kann. Rollläden können auch nachgerüstet werden. Auch Klapp- und Schiebeläden helfen im Winter beim Energiesparen. Sie sind immer auch ein gestalterisches Element und sollten daher ins Ge-

samtkonzept der Fassade eingebunden werden. Schiebeläden lassen sich motorisieren, bei Klappläden bleibt meist nur eine ins Hausinnere geführte Kurbel, mit deren Hilfe sich die Läden schließen lassen. Außenjalousien, auch Raffstores genannt, verbinden Sonnenschutz und Tageslichtlenkung miteinander. Die Neigung der Lamellen lässt sich verändern, Licht und Helligkeit können damit also ganz nach Wunsch opti-

mal dosiert werden. Kleiner Nachteil: Mit der Größe der Jalousien nimmt die Windanfälligkeit zu. Auch benötigen Sie im geschlossenen Zustand recht viel Platz oberhalb des Fensters. Senkrechtmarkisen werden oft als sog. Zip-Screens angeboten. Bei diesen Außenrollos handelt es sich um ein dünnes, aber sehr reißfestes Tuch, das seitlich in Schienen geführt wird. Sie brauchen im Vergleich zu Außen-

Foto: www.finstral.com

SONNE NSCHUTZ UND GL AS Sonnenschutz mit Glas ist auf dreierlei Art und Weise realisierbar. Beschichtetes Sonnenschutzglas hat einen niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert), weist dabei aber eine hohe Lichtdurchlässigkeit auf und ist farbneutral. Bei Verwaltungsgebäuden wird es regelmäßig eingesetzt, bei großen Glasflächen kann der Einsatz auch im Privathaus sinnvoll sein. Nachteil: Sonnenschutzglas hält ebenfalls im Winter die Sonne draußen und kann so zu höheren Heizkosten führen. Eine technisch sehr gute Lösung ist Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum. Er ist nahezu wartungsfrei und optisch unauffällig. Damit kann die Sonneneinstrahlung das ganze Jahr über manuell oder motorisch gesteuert werden. Erhältlich sind Fenster mit Rollos, Jalousien und Plissee im Scheibenzwischenraum. Noch recht jung und entsprechend hochpreisig ist schaltbares Glas. Hier lässt sich auf Knopfdruck die Lichtdurchlässigkeit stufenweise reduzieren und damit der solare Energieeintrag verringern.


knowhow #sonnenschutz

Foto: epr / www.velux.de

jalousien wenig Platz und sind sehr windstabil. Was die Wahl des Tuches angeht, muss man sich entscheiden: von fast transparent bis blickdicht und dunkel reicht das Angebot. Einmal entschieden, ist man auf den ausgewählten Stoff festgelegt. Innen liegender Sonnenschutz Innen liegende Verschattungssysteme bieten einen weniger guten sommerlichen Wärmeschutz als ihre außen liegenden Pendants. Dafür eröffnen sie enorme gestalterische Möglichkeiten und sind ideal zur Nachrüstung. Man unterscheidet: • Rollo • Innenjalousie • Plissee Rollos schützen auf einfache Art vor zu viel Sonne und sind ein dekoratives Element im Innenraum. Sie eignen sich für alle Typen von Fenstern. Doppelrollos bestehen aus abwechselnd angeordneten, horizontalen Stoffbah-

nen. Mit dieser Lösung lässt sich der Lichteinfall im Innenraum regulieren, ohne den Behang hochziehen zu müssen. Innenjalousien gibt es mit Aluminium-, Holz- und Bambuslamellen. Die Lamellen sind in mehreren Breiten erhältlich. Bedient werden sie mit Bedienkette, Wendestab und Seil, auch eine Motorisierung ist möglich. Eine Sonderform sind Jalousien mit Zweiwegsteuerung: Sie lassen sich am Fenster vertikal verschieben und sind damit gewissermaßen eine Kombination aus Jalousie und Plissee. Plissees, zuweilen auch Faltstores oder Faltrollos genannt, werden direkt am Fensterrahmen angebracht. Sie sind verschiebbar und lassen sich wie eine Ziehharmonika auseinander und wieder zusammenfalten. Damit kann man den Sicht- und Sonnenschutz punktgenau dort platzieren, wo er gebraucht wird. Plissees gibt es in unzähligen Farben und Transparenz-

w w w.ve l u x .d e

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Innen liegende Wabenplissees lassen sich smart steuern und auf Wunsch in Smarthome-Lösungen einbinden. w w w.d u e t t e .d e

Sonnenschutzsysteme sind immer dann besonders effektiv, wenn sie optimal an Tageszeit, Wetterlage und Sonnenstand angepasst sind. Von Hand ist das zuweilen recht mühsam, Markisen und Rollläden sind daher häufig mit Motoren ausgestattet. Bedient werden sie per Wandschalter, Handsender oder Zeitschaltuhr. Noch eleganter geht das mit der Integration des Sonnenschutzes in Smarthome-Systeme. Sensoren erfassen Temperatur, Regen, Wind und Helligkeit und steuern die Verschattung anhand vordefinierter Einstellungen. Typische Szenarien lassen sich abspeichern und immer wieder aufrufen. Die Bedienung erfolgt über eine App mit Tablet oder Smartphone. Auch Sprachsteuerung ist möglich.

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EINBINDUNG INS SMARTHOME


knowhow #sonnenschutz

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SOMME RLICHE R WÄRMESCHUTZ IST FÖRDE RFÄHIG Im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme“ (BEG EM) bezuschusst der Staat den erstmaligen Einbau von außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen mit optimierter Tageslichtversorgung. Förderfähig gemäß DIN 4108-2 Tabelle 7 Zeile 3.1 bis 3.3 sind: • Fensterläden und Rollläden • Jalousien und Raffstores • Markisen, die parallel zu Fenstern in der Gebäudehülle verlaufen Zwischen den Scheiben liegende Sonnenschutzvorrichtungen sind im Zusammenhang mit der Einzelmaßnahme „Fenster“ förderfähig. Die Höhe des stattlichen Zuschusses beträgt 15 % der förderfähigen Ausgaben bis max. 60.000 Euro. Bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSF) erhöht sich der Zuschuss um weitere 5 %. Wichtig: Der Antrag kann nur unter Einbindung eines Energieeffizienz-Experten gestellt werden. Informationen zum BEG EM findet man auf der Seite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA, die das Förderprogramm umsetzt: www.bafa.de. Hilfreich sind insbesondere das „Allgemeine Merkblatt zur Antragstellung“ und das „Infoblatt förderfähige Kosten“.

Dachflächenfenster holen aufgrund ihrer günstigen Neigung Richtung Himmel besonders viel Tageslicht ins Hausinnere. Innen liegende Schattenspender, wie die Jalousie unten, sorgen für die Steuerung des Tageslichts – also zum Beispiel für eine Verdunklung. Um effektiv vor Wärme zu schützen, empfiehlt sich aber eine außen liegende Verschattung, wie zum Beispiel eine semitransparente Hitzeschutzmarkise (Bild oben) w w w.ve l u x .d e


Wir schaffen Lebensräume Weit auskragende Markisen verschatten nicht nur die Terrasse, sie sorgen auch in den dahinter liegenden Räumen für angenehme Temperaturen. w w w. m a r k i l u x .c o m

Seit drei Generationen bauen wir unsere Holzhäuser, buchstäblich mit der Natur als Partner. Das ist nicht nur für Sie und uns wirtschaftlich und effizient, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit im Sinne unserer Kinder und Enkel.

Markisen und ZipScreen-Stoffe gibt es in unzähligen Qualitäten, Farben und Dessins. w w w.w e i n o r.d e

stufen und auch mit zwei Stoffen in einem System. Sie werden in der Regel maßangefertigt. Rückseitig beschichtete Plissees reflektieren die Sonnenstrahlen, doppelwandige Plissees („Wabenplissees“) verfügen über eine gewisse wärmeisolierende Wirkung. Welche Art des sommerlichen Wärmeschutzes die richtige für das eigene Haus ist, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Budgets. Außen liegende Systeme sind am wirkungsvollsten und können im Winter einen gewissen Wärmeschutz bieten.

Sie lassen sich sehr gut automatisieren und intelligent steuern. Doch auch innen liegende Systeme haben ihre Berechtigung. Die gewählte Lösung muss nicht am ganzen Haus die Gleiche sein. Unerlässlich ist ein wirksamer Sonnenschutz bei Glasanbauten, Wintergärten und Dachfenstern. Perfekt unterstützt wird der bauliche Sonnenschutz durch richtiges Lüften: Wenn es draußen heiß ist, hält man tagsüber die Räume geschlossen und möglichst abgedunkelt, nachts sorgen weit geöffnete Fenster für anhg #H4F genehme Kühle.

Wir beweisen täglich anhand der Ergebnisse, was wir können und worauf wir stolz sein dürfen. Wir freuen uns auf Ihr Haus aus Holz stommel-haus.de


MIT BESTER ENERGIE-BILANZ


In südwestliche Sonnenrichtung orientiert ist die gesamte Dachfläche mit der PV-Anlage belegt. Außerdem verbinden große Fensterflächen hier Garten und Innenraum. Klare Kante zeigt das Gebäude zur Straßenseite: weiße Putz- und graue Lärchenholzfassade, ein raffinierter Fassadenrücksprung und wohl platzierte Fensterbänder. Überaus zufrieden: Leonie und Thomas Bley freuen sich, nun in ihrem zukunftsfähigen Holzhaus zu leben.

futurehomes #klimaschonendes_konzept homes4future 4/2023 #H4F

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Von der Stadt raus aufs Land: Hier schufen Leonie und Thomas Bley für ihre wachsende Familie ein modernes Zuhause aus ökologischen Materialien und mit zukunftsfähiger Haustechnik.


Den hinteren Bereich des Wohnraums verbindet ein Luftraum mit dem oberen Geschoss. Ein Fensterband, das über beide Geschosse reicht, bringt hier zusätzliches Tageslicht ins Innere.

Thomas Bley: „Ich kontrolliere den Stromverbrauch und -ertrag jeden Tag per Handy-App und bin immer wieder begeistert, wie wenig unser Haus verbraucht.“ Modernes Design, ökologische Baustoffe und eine zukunftsweisende Haustechnik zeichnen das stimmige Gesamtkonzept dieses Familienhauses aus: Das Ergebnis eines individuellen, durchdachten Planungsprozesses. Ende 2018 hatten Leonie und Thomas Bley beschlossen, ihre Maisonette-Wohnung in der Stadt gegen ein eigenes Haus auf dem Land zu tauschen und gingen auf die Suche nach einem Baugrundstück. Weil sie bereit waren, „etwas außerhalb des städtischen Einzugsgebiets zu

gehen“, war dieser Wunsch durchaus erfüllbar. Und so hatten sie tatsächlich Glück: Bei einem Bieterverfahren lagen sie erst auf Platz vier – doch alle Interessenten entschieden sich für andere Parzellen, sodass ihnen sogar ihr Wunschgrundstück zugesprochen wurde. Den jungen Eltern war bei ihrem neuen Zuhause besonders wichtig, wohngesund und nachhaltig zu bauen – auch weil Leonie Bley Allergikerin ist. Darum hatten sie sich nach entsprechender Recherche bereits auf den Bau eines Hauses in Holzbauweise festgelegt. Offen war nur die Frage, welche Baufirma diesen Plan verwirklichen sollte. Als das Paar auf die Zimmermeisterhaus-Manufaktur Franz Walser Holzbau aufmerksam wurde, sah es sich auf dessen Internetseite um und fand hier – erste Überraschung – ein Haus, das sie schon lange sehr angesprochen hatte. Sie vereinbarten einen Termin – und erlebten prompt weitere positive Überraschungen: „Architekt Jochen Frank, mit dem wir das Erstgespräch führten, legte unsere wohlvorbereiteten Ordner und Referenz-

objekte erst mal beiseite. Stattdessen wollte er uns kennenlernen, interessierte sich für unseren Platzbedarf, unseren Geschmack und erstellte auf dieser Basis einen kostenlosen Vorentwurf.“ Das war die zweite Überraschung, denn bei den Wettbewerbern lief das oft anders. Die dritte Überraschung: Als der Entwurf nach zwei Wochen in die Mailbox flatterte, war er beinah perfekt: „Der Stil stimmte, der Grundriss entsprach schon fast dem heutigen Haus. Nur in den Außenmaßen gab es noch kleine Korrekturen“, sagt Leonie Bley. Das Gefühl, „dass man sich in uns hineinversetzen konnte und genau wusste, worauf wir Wert legen“, bestätigte sich und es war klar: „Das war unser Haus.“ So klar wie die moderne äußere Anmutung, so strukturiert ist auch der Grundriss: Im Erdgeschoss liegt der offene Familienbereich in der größeren, auskragenden Hälfte des Gebäudes, die Neben- und Funktionsbereiche in der kleineren Baukörperhälfte. Oben sind die Schlafräume der fünfköpfigen Familie und das geräumige Bad untergebracht.


PLUS, DANK SONNENSTROM

Ausgefallenes Highlight mit erdendem Charakter ist die dunkle Zimmerdecke, die den offenen Raum auf angenehme Weise einrahmt.

Wie kamen Sie dann auf die ZimmermeisterhausManufaktur, mit der Sie Ihr Haus gebaut haben? „Über einen Arbeitskollegen. Sein Haus sprach uns auf Anhieb an, und so schauten wir uns mal die Internetseite von Walser an. Dort fanden wir ein Haus, das wir schon kannten und das uns schon immer gut gefallen hatte. Architekt Jochen Frank hat für uns gleich nach dem Erstgespräch genau das Haus geplant, das wir uns vorgestellt hatten. Da war die Zimmermeisterhaus-Manufaktur richtig gut. Und deshalb auch die Firma, mit der wir bauen wollten.“ Und wie verliefen die Bauphase und die Koordination der Gewerke? Thomas Bley: „Der Hausaufbau verlief reibungslos und zügig. Das wird schon daraus ersichtlich, dass wir im Juli 2020 in unser Haus einzogen, also nur ein gutes Jahr nach dem Erstgespräch und gerade mal neun Monate nach dem Aushub, der im September 2019 begonnen hatte.“

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In Richtung Garten öffnen raumhohe Glasschiebetüren den Wohn-Ess-Kochbereich über seine gesamte Länge. Ganze fünf Meter breit ist der Durchgang zwischen den zwei mittleren Elementen.

Warum haben Sie sich für ein Haus in Holzbauweise entschieden? Leonie Bley: „Ich hatte mich in das Thema gründlich eingelesen, weil ich Allergikerin bin. Die Holzbauweise gab uns die Möglichkeit, gesünder und nachhaltiger mit natürlichen Materialien zu bauen. Auch die Eltern meines Mannes – sie hatten selbst noch massiv gebaut – rieten uns zu. Außerdem besuchten wir eine Baumesse, auf der die unterschiedlichsten Bauweisen vertreten waren und wo wir diese direkt vergleichen konnten. Am Ende des Tages war für uns klar: Wir werden unser Haus als Holzrahmenkonstruktion bauen.“

futurehomes #klimaschonendes_konzept

Bauleuten Leonie und Thomas Bley

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Nachgefragt bei


Leonie Bley: „Wir wünschten uns Raum für unsere wachsende Familie und einen großen Garten.“

Bis unter den First öffnet sich die Galerie im Obergeschoss, die dank hoher Verglasung gut belichtet ist.

Auch dem Nachwuchs steht ein gemütliches Refugium zur Verfügung: mit viel Platz zum Spielen unter der mit Holz verkleideten Dachschräge.

NATÜRLICH MODERNES DESIGN So bietet das Familienhaus trotz relativ kompakten Außenmaßen hohen Wohnkomfort und tolles Ambiente. Zudem unterstützen viel Tageslicht, der direkte Bezug nach draußen und die helle Innenraumgestaltung ein behagliches Wohngefühl. Hinzu kommt das gute Raumklima: im Sommer ist es dank Lüftungsanlage angenehm kühl, im Winter wohlig warm. Dennoch ist der Energieverbrauch niedrig. Eine effiziente Wärmepumpe, gespeist mit thermischer Energie aus Erdwärmekörben, sorgt für niedrige Heizkosten. Und die PV-Anlage auf dem Dach erzielt sogar einen Stromüberschuss, sodass den ganzen Sommer über kein Strom teuer dazu gekauft werden muss. cm#H4F

Ausstattungs- und Sanitärobjekte haben die Bauleute in Eigenleistung vergeben. Heute prägen sanfte Naturtöne und helles Holz den Scandi-Look im Familienbad.


OG

KIND 13

BAD 11,5

KIND 13

11,23 m

10,01 m

EG

GARDEROBE 9,5

GARAGE

KOCHEN ESSEN WOHNEN 49,5

Fotos: Joachim Mohr / Zimmermeisterhaus

GAST 14,5

Entwurf: Haus Bley Hersteller: Zimmermeisterhaus 74523 Schwäbisch Hall Tel. 0791/949474-0 Planung + Ausführung: Franz Walser Holzbau GmbH 88427 Bad Schussenried Tel. 07583/4000-0 Konstruktion: Holzrahmenkonstruktion mit 140 mm Holzfaserdämmung im Gefach, Putz- und Holzfassade, U-Wert 0,143 W/m²K, dreifachverglaste Holz-AluFenster, Ug-Wert 0,6 W/m²K, Satteldach 24 Grad, mit Holzfaserdämmung, U-Wert 0,159 W/m²K, 220 cm Kniestock Technik: Wärmepumpe mit Erdwärmekörben und passiver Kühlung, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Kühlfunktion, Photovoltaikanlage Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 7,1 kWh/m2a Endenergiebedarf: 3,9 kWh/m2a Wohnfläche: EG 78,5 m², OG 80 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/z i m m e r m e i s t e r h a u s

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DATEN + FAKTEN

FLUR 10 ANKLEIDE 9

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KIND 13

SCHLAFEN 10,5

DU/WC 5

futurehomes #klimaschonendes_konzept

Großzügige Wohnerweiterung ins Freie bieten der Familie ihre große, teilweise überdachte Terrasse sowie der weitläufige Garten.


#langlebigkeit #energieersparnis #wasserersparnis #ressourcenschonung #barrierefreiheit

LANGE HALTBAR Topthema Nummer eins auch im Bad: die Nachhaltigkeit. Materialien, Technik, Energieverbrauch – alle Kriterien, die bei der Badplanung eine Rolle spielen, sollten als Ziel Langlebigkeit, Wiederverwertbarkeit und Ressourcenschonung im Visier haben. Dann kann man mit minimaler Beeinträchtigung der Umwelt das tägliche Pflegeritual maximal genießen.


knowhow #nachhaltiges_bad

Organische Formen und Rundungen prägen die wassersparende Zweigriff-Waschtischmischarmatur „Axor Starck Organic“. w w w. a xo r - d e s i g n .c o m

Das symmetrische Design der frei stehenden, ovalen Wanne aus der Kollektion „Suno“ wirkt klar und harmonisch. w w w. b e t t e .d e

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Bei der Badeinrichtung empfiehlt es sich, durchgängig und konsequent auf Hochwertigkeit zu setzen, damit alle Komponenten über einen sehr langen Zeitraum nutzbar sind. Möbel aus Vollholz zum Beispiel sind langlebig, binden klimaschädliches CO2 und können recycelt werden. Auch Holzböden aus hartem Holz wie zum Beispiel Eiche oder Lärche eignen sich für Bäder. Stahl-Emaille, etwa bei Badewannen, punktet mit einer hervorragenden Umweltbilanz, denn er ist zu hundert Prozent recycelbar. Des Weiteren umwelt- und auch Geldbeutel schonend ist die zeitlose Gestaltung der Wand- und Bodenflächen. Weiße oder in dezenten Farben gehaltene Fliesen lassen sich mit Badtextilien in kräftigen Tönen wunderbar aufpeppen und sind immer zeitgemäß. Darüberhinaus sollte man darauf achten, Materialien zu verwenden, für deren Pflege möglichst wenig Energie, Wasser und Putzmittel verwendet werden muss. Das bewirken zum Beispiel beschichtete Oberflächen bei Waschtisch und Wanne oder randlose WCs.

Foto: Bette

Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / ©Axor

QUALITÄTSBEWUSST


GRUNDSÄTZLICH NACHHALTIG

1 Herr Wischmann, was ist unter

Nachhaltigkeit eigentlich zu verstehen? Die ursprüngliche Definition ist, ressourcenschonend zu handeln und nicht mehr Ressourcen zu verbrauchen, als unsere Erde naturgegeben wieder herstellen kann. Das betrifft sowohl die Energie- und Rohstoffverbräuche als auch den Umgang mit allem Lebenden wie etwa Bäumen und Tieren. Allerdings wird dieses Konzept mit immer mehr Bedeutung aufgeladen. Die Sanitärbranche sieht das pragmatisch und sucht praktikable Lösungen.

2 Wie ist es um die Nachhaltigkeit im Badezimmer bestellt? Grundsätzlich sehr gut. Die Ansätze reichen von der ersten Handbrause aus Recyclingmaterial über einen reinigungsfreundlichen Siphon bis zur

Duschablaufrinne mit Wärmerückgewinnung: Dabei wird die Wärme des ablaufenden warmen Wassers durch einen integrierten Wärmetauscher genutzt, um das frische kalte Wasser, das in die Mischbatterie aufsteigt, vorzuwärmen.

3 Worauf sollten Bauherren und Bau-

herrinnen grundsätzlich achten, um ihr Bad nachhaltig zu gestalten? Vor allem auf einen geringen Wasserverbrauch. Noch vor ein paar Jahren konnten wir uns nicht vorstellen, dass wir hierzulande in heißen Sommern mit Wasserknappheit rechnen müssen. Die Herausforderung ist es, auch ressourcensparend Spaß zu haben. Moderne Sanitärprodukte sparen deutlich Trinkwasser – ohne großen Aufwand oder merklichen Komfortverlust. In modernen Armaturen, Hand- und Kopfbrausen sind wassereinsparende Elemente wie etwa Perlatoren meist standardmäßig integriert. Dasselbe gilt für das WC. Viele veraltete Spülkästen verbrauchen aber immer noch bis zu 12 Liter Trinkwasser pro Spülgang – das ist definitiv zu viel. Zeitgemäße Toiletten kommen je nach Nutzung mit 6 bzw. mit nur 3 bis 4 Litern aus. Und mit einer 2-Mengen-Spülung

Jens Wischmann ist Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. in Bonn sagt, wie Nachhaltigkeit im Badezimmer heute schon geht.

haben wir tagtäglich das Wassersparen in der Hand.

4 Wie sieht es mit dem Energie-

verbrauch im Bad aus? Auch ein wichtiger Aspekt, gerade, wenn es um Warmwasser geht. Da sind zum Beispiel Thermostat-Armaturen für Badewanne und Dusche hilfreich, mit denen sich die Temperatur gradgenau festlegen lässt. Auch berührungslose Armaturen sparen Wasser und Energie, und mit der in vielen Sanitärprodukten und -möbeln integrierten LED-Beleuchtung wird heute im Bad für wenig Energie viel Stimmung geboten. Vielen Dank Herr Wischmann!

WÄRMETAUSCH INTEGRIERT

Fotos: www.kaldewei.de

Es gibt diverse Arten, das komplexe Thema Nachhaltigkeit anzugehen – auch im Badezimmer. Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS) in Bonn, sagt, wie Nachhaltigkeit im Badezimmer heute schon geht.

Foto: VDS

IN T ERV IE W MIT JENS J. WIS CHM A NN

Ein neues Konzept sorgt für mehr Nachhaltigkeit bei der Wassererwärmung. Die Wärme des abfließenden Wassers nutzen und damit das kalte Frischwasser auf dem Weg zur Duscharmatur vorwärmen – nach diesem Prinzip funktioniert ein unsichtbar in der Duschrinne integrierter Wärmetauscher. Es muss viel weniger heißes Wasser zugemischt werden. Des Weiteren sollten kurze Leitungswege bedacht werden, Sanitärräume also in nächster Nähe zueinander und zum Ort der Wärmeerzeugung platziert werden. Auf eine Zirkulationsleitung kann dann meist verzichtet werden. Das Wasser kühlt auf dem Weg zum Verbraucher weniger stark ab und es spart Ressourcen.


knowhow #nachhaltiges_bad

Foto: Hansgrohe

Foto: Dornbracht

Innovativ: Die recycelbare „Pulsify Planet“ steht für bewusste Ressourcennutzung in der Produktion, im Gebrauch und auch danach. Accessoires aus demselben Material ergänzen die Produktreihe. w w w. h a n s g r o h e .d e

immer reichlich Wasser durch die Leitung rauscht. Moderne WC-Spülsysteme sind in der Regel mit Spartasten für den kleinen und großen Spülgang ausgestattet, die Wasserersparnis dabei ist hoch. Und randlose und hygienebeschichtete Toilettenschüsseln lassen sich mit weniger Wasser hygienisch reinigen. Wenn der Verzicht auf das Vollbad schwerfällt, reduziert eine kleinere oder ergonomisch geformte Wanne den Wasserverbrauch merklich. Fazit: Überdenken wir unsere Gewohnheiten, können wir täglich eine Menge zum Wassersparen beitragen.

Weniger Durchfluss: Große Teile des Portfolios, so auch Duschsysteme, sind mit „Flow Reduce“, das heißt reduzierter Wasserdurchlaufmenge erhältlich. Die Wasserersparnis dabei beträgt bis zu 54 Prozent. w w w.d o r n b r a c h t .c o m

SMART GESPART Elektronische, unabhängig vom Heizungssystem arbeitende Durchlauferhitzer, sind ein probates Mittel, um Energie zu sparen. Zum einen muss die Heizung in den warmen Monaten nicht für die Warmwasserbereitung zur Verfügung stehen und kann abgeschaltet werden. Zum anderen erwärmen die Geräte das Wasser genau dann, wenn es durch die Leitung fließt. Moderne Geräte errechnen anhand der Einlauftemperatur und der Durchflussmenge, wie viel Leistung für die gewünschte Auslauftemperatur benötigt wird, Temperaturschwankungen gibt es keine. Ein weiterer Pluspunkt sind kurze Leitungswege, da sich die Geräte meist in der Nähe der Wasserentnahmestellen befinden. Wichtig ist, die Größe des Durchlauferhitzers an die individuellen Verhältnisse anzupassen. Grundsätzlich gilt: Je weniger Wasser zum Einsatz kommt, desto geringer ist der Energieverbrauch. Auch mit LED-Energiesparlampen lässt sich im Badezimmer Energie sparen. In puncto Heizen und Lüften ist Stoßlüften das A und O. Weitere Tipps: Handtücher nicht am Heizkörper trocknen, da sie die ganze Wärme aufnehmen und die Erwärmung des Raumes verzögern. Haarföne sind wahre Energiefresser, deshalb die Haare erst antrocknen lassen und dann den Fön einschalten.

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Foto: Wärme+ / Clage

Grafik: www.waerme-plus.de

Beim Wassersparen müssen wir unser eigenes Verbrauchsverhalten unter die Lupe nehmen und bewusst so oft es geht den Hahn abdrehen. Berührungslose Armaturen am Waschbecken tragen dabei unterstützend zur Wasserreduktion bei, Duschbrausen mit Stopptaste, die während des Einseifens kurz gedrückt wird, sind ebenfalls sehr hilfreich. Einen weiteren Vorteil haben Thermostat-Armaturen. Sie behalten die voreingestellte Wassertemperatur bei, auch wenn die Stopptaste aktiviert ist. Zudem entfällt das Einstellen der Temperatur zu Beginn des Duschvorgangs, bei dem

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BEWUSSTER UMGANG MIT H2O


Foto: www.villeroy-boch.de

knowhow #nachhaltiges_bad

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KEIN HINDERNIS Im barrierefreien Badezimmer steht die selbstbestimmte Nutzung im Mittelpunkt. Man unterscheidet zwischen den Standards „Barrierefrei nutzbar“ (1) und „Barrierefrei und uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar“ (2). Um mit Rollstuhl ins Badezimmer zu gelangen, muss die Tür eine Breite von 80 (1) bis 90 (2) Zentimetern aufweisen. Der Boden sollte fest verlegt und rutschhemmend sein. Dafür eignen sich nicht nur Fliesen, sondern auch für Feuchträume geeignete Hölzer. Eine schnelle Lösung können selbstklebende Antirutschstreifen sein. Eine bodenebene Dusche (falls nicht möglich, max. zwei Zentimeter Höhenunterschied) oder eine Badewanne mit niedrigem Einstieg und rutschfester Oberfläche eignen sich für die Ganzkörperpflege. Sehr wichtig sind Haltegriffe und Sitzmöglichkeiten, in der Dusche z.B. als Klappsitz und außerhalb z.B. als Hocker oder einer Bank. Die vorgeschriebenen Bewegungsflächen vor den Sanitärobjekten betragen 120 x 120 cm (1) oder 150 x 150 cm (2), Greif- und Bedienhöhen liegen bei 85 cm.

Foto: Repabad

Zwei in eins: Die Duschbadewanne „Livorno“ bietet zum einen einen bequemen Einstieg zum Duschen, zum anderen die Alternative, ein entspannendes Vollbad zu nehmen. www.repabad.com

Foto: Karsten Jipp, FAR_design; VDS

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BAD, BIST DU NACHHALTIG! Moderne Bäder können nicht nur wohnlich, sondern auch ökologisch und energetisch punkten. Von wassersparenden Armaturen und Duschköpfen über recyclingfähige Produkte und hocheffiziente WC-Spültechnologien bis hin zu natürlichen Materialien und zertifizierten Hölzern bei Badmöbeln haben sie einiges zu bieten. Was das Badezimmer noch so alles in puncto Nachhaltigkeit bereithält, erfahren Interessierte unverbindlich am 16. September 2023, dem Tag des Bades. Bundesweit in teilnehmenden Badstudios und Bäder-Fachausstellungen. Der Tag des Bades ist ein Aktionstag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS). Weitere Infos dazu gibt es unter w w w.t a g d e s b a d e s .d e


Austauschbar: Die Möbelsysteme von Kvik lassen sich upcyceln. Entweder die Fronten auswechseln oder neue Griffe anbringen, schon steht der neue Look. w w w. k v i k .c o m

MAGAZIN + WEBSITE

Foto: Kvik A/S

www.smartlive.de

RICHTUNGSWECHSEL Recycling ist schon lange Teil unseres Alltags, Upcycling wird zurzeit beliebter und findet immer mehr Anhänger. Unter Upcycling versteht man die Aufwertung von Produkten, ob Kleidung, Möbelstücke, Haushaltsgeräte etc. Zum einen haucht man Dingen, die scheinbar zu nichts mehr zu gebrauchen sind, neues Leben ein, zum anderen kann man zum Beispiel mit wenig Aufwand und geringem finanziellem Einsatz Räume optisch verändern. Oft sind dafür nur wenige Handgriffe nötig und die Anpassung ist günstiger als eine komplette Neueinrichtung. Selbst ein Austausch von Möbelgriffen setzt neue Akzente und macht es möglich, mit minimalem Aufwand neue Trends einfließen zu lassen. Auch ein Austausch von Waschbecken oder Armaturen, die durch täglichen Einsatz Gebrauchsspuren aufweisen, wirken sich auf das Ambiente des Badezimmers aus und lassen es wieder hochwertiger und frischer erscheinen. Und last but not least lassen sich mit Badtextilien Akzente setzen, mit denen man problemlos einen optischen Tapetenwechsel bewirken kann.

Direkt zu bestellen unter: www.renovieren.de/einzelhefte


Mit Logenplatz auf der Dachterrasse

EINBLICK UND AUSBLICK


Das Haus der beiden Bauherren befindet sich in bester Lage in Karlsruhe-Durlach, auf dem Geiersberg. Das Paar wollte nicht mehr mitten in der Stadt, sondern etwas außerhalb im Grünen wohnen. Also machten sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück und wurden schließlich fündig. Ein alter Bungalow aus den 50er-Jahren sollte es sein. Als sich dann herausstellte, dass die Sanierung des Gebäudes auf dem aktuellen energetischen Stand sehr teuer werden sollte, prüften die neuen Eigentümer im Musterhauspark Mannheim, ob ein Neubau möglicherweise die sinnvollere Lösung war. Hier lernten die Bauherren die Firma Albert Haus kennen. Nach einem Gespräch war dann klar, dass eine Hybridvariante die ideale Lösung ist, denn die Lage des Hauses war perfekt. Von oben wurde der Keller zurückgebaut und dann erstellte das Unternehmen ein

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Das alte Haus über dem Untergeschoss wurde abgerissen und darauf ein neues, modernes Fertighaus erstellt.

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VORHER > < NACHHER

futurehomes #vorher_nachher

Auf dem Untergeschoss eines alten Bungalows baute ein Paar ein modernes Fertighaus mit viel Wohnwert, Optionen fürs Alter und tollen Aussichten.


BLICK AUF HAUSBERG


futurehomes #vorher_nachher

„Wir wollten auf die Stadt hinunterschauen – nicht mehr mittendrin sein, sondern im Grünen.“ Bauherr Frank Hofmann

Auch vom Schlafzimmer aus ist eine schöne Aussicht zu genießen. Den Luftraum über dem Essbereich schätzt das Baupaar besonders. Die Bauherren sind überzeugt, alles richtig gemacht zu haben.

einfach, vom Schreiner des Hausherstellers und sind top zufrieden. Auch in vielen anderen Punkten waren wir uns schnell einig. Ich wollte schon immer eine Sichtbetontreppe haben und habe dies bei der Bemusterung beiläufig erwähnt. Der Innenarchitekt erwähnte, dass sie diese bereits vor zwei Monaten an anderer Stelle eingebaut hätten und dies kein Problem wäre. Und so kamen wir zu unserer schönen Sichtbetontreppe", sagt Frank Hofmann. Auch die Wandgestaltung ist für die Bauherren immer wieder ein Quell der Freude. „Normalerweise stehe ich nicht auf Fälschungen, aber als ich in der Ausstellung gesehen habe, was da alles machbar ist, haben wir uns für die Wandgestaltung in Sichtbetonoptik entschieden, und selbst Architekten in unserem Freundeskreis muss ich immer wieder sagen, dass das keine Betonwand ist, sondern einfach eine Holzständerwand mit einer sehr guten Wandgestaltung in Sichtbetonoptik.“ Das Untergeschoss kann als separate Wohnung genutzt werden. Es beherbergt derzeit ein Arbeitszimmer, ein schönes Gästezimmer, eine Sauna und ein Gästebad. Geschlafen wird im

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Die Dachterrasse bietet einen herrlichen Panoramablick.

modernes und technisch zeitgemäßes Haus mit einigen attraktiven Details. So sind die Bauherren zum Beispiel sehr glücklich, dass man durch ein Panoramafenster einen direkten Blick auf den beleuchteten Turmberg, den Karlsruher Hausberg, hat. Durch die kompetente Beratung, so versichern die Bauherren, sind die attraktiven Bereiche entstanden, die das Wohnen in diesem Haus wirklich lebenswert machen. „Der Luftraum zum Beispiel, der sich über dem Esstisch befindet – hier fühlen wir uns richtig wohl. Wir sind total froh, dass wir den offen gelassen haben, auch wenn wir anfangs dachten, es sei verschenkter Platz“, sagt Frank Hofmann. Hinter dem offenen Essbereich schließt sich der Wohnbereich und geht in den gemütlichen Kaminbereich über, den die Bauherren den ganzen Winter über genutzt haben. „Mit der Innenarchitektin haben wir uns bei der Bemusterung super verstanden. Mir sind zum Beispiel die schönen Badmöbel in den Gästebädern im Bemusterungszentrum aufgefallen. Auf Nachfrage sagte sie, dass sie vom hauseigenen Schreiner angefertigt wurden. So haben wir nun unsere Badmöbel, ganz schlicht und

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Große Fensterflächen lassen viel Tageslicht ins Haus und vermitteln eine helle und freundliche Wohnatmosphäre.


KOSTENSICHERHEIT „Wir sind froh, dass wir uns für das zusätzliche Stockwerk entschieden haben und genießen im Sommer viel Zeit auf der Dachterrasse – und haben sozusagen einen Logenplatz!“ Bauherr Frank Hofmann

Auf der Galerie im Obergeschoss befindet sich ein Arbeitsplatz. Gemütlichkeit ist im Wohnbereich vor dem Fernseher angesagt. Die Sichtbetontreppe war ein spezieller Wunsch der Bauherren.


futurehomes #vorher_nachher Auf das alte Untergeschoss wurde ein Fertighaus in Holzbauweise und mit Flachdach gesetzt.

OG

GALERIE 26,5

DATEN + FAKTEN Entwurf: Kubische Lifestyle-Villa 146 Hersteller: Albert Haus Hohenackerstraße 23 97705 Burkardroth Tel. 09734/9119-0 www.albert-haus.de

Fotos: Albert Haus

Technik: Gas-Brennwertheizung, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage Wohnflächen: EG 102,5 m2, OG 26,5 m2 Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/a l b e r t- h a u s

EG 12,81 m 10,38 m

Bauweise: Holzverbundkonstruktion mit Holzfaserdämmung und Putzfassade, U-Wert 0,147 W/m2K, Flachdach, U-Wert 0,143 W/m2, zwei Vollgeschosse, Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert: 0,6 W/ m2 K

DACHGARTEN

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DACHTERRASSE

BAD 10

SCHLAFEN 16,5

WC 2,5 WOHNEN / ESSEN/KOCHEN 64,5

DIELE 9

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ersten Stock, wo sich auch die Küche und der große Wohn-Essbereich befinden. „Wir haben darauf geachtet, dass wir im Alter hier in einem Raum leben können.“ Im zusätzlichen Obergeschoss befinden sich drei weitere attraktive Orte in diesem Haus: das Arbeitszimmer auf der Galerie mit genug Platz für das Home-Office, ein Platz zum Entspannen mit einem Relaxsessel mit Blick auf das Rheintal und die schöne Natur auf der Rückseite des Hauses sowie eine Dachterrasse mit einem Cinemascope-Blick auf den Turmberg, das Rheintal und die Vogesen. Die Bauherren haben sichtlich Freude an den vielen kleinen Dingen, die durch die gemeinsame Planung entstanden sind. Ein Detail hat sie beeindruckt: „Was ich als großen Vorteil empfunden habe, ist die Kostensicherheit, die wir mit Albert Haus hatten, als wir das Haus durchgeplant haben“, sagt Frank Hofmann. „Die haben für jede neue Sache, die uns eingefallen ist, sofort den Gegenwert bekommen und von einem Tag auf den anderen durchgerechnet und uns eine Entscheidung gegeben. So wussten wir immer, woran wir sind.“ gw#H4F


BALKON STATT SUPERMARKT

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Foto: Axel Becker

Foto: Nordpix / Adobe Stock

Durch den Corona-Lockdown fingen unsere Redaktionsassistentin Rita Allmendinger und ihr Partner an, auf dem Balkon Gemüse anzubauen. Zucchini, Gurken, Tomaten und Co. schmücken zuerst den Balkon, bevor sie über die Küche auf dem Tisch landen.

Foto: Olaf Kunz / Adobe Stock

ansichtssachen #mein_beitrag

MEIN BEITR AG

Warum

Wie

Fazit

Als Kind wuchs ich im Schwarzwald in einem Dorf auf. Dort hatten viele der Erwachsenen, die zur Miete lebten, einen Garten, den sie pachteten. Diese Kriegsgeneration pflanzte dort Obst und Gemüse sowie Blumen an. Meine Großmutter war eine davon. Als Witwe arbeitete sie tagsüber Vollzeit, zog sich nach der Arbeit um und ging in einen ihrer zwei Gärten. Ich wunderte mich damals, warum sie das Obst und Gemüse nicht einfach im Laden kaufte. So hätte sie mehr Zeit für uns Enkelkinder gehabt. Als Erwachsene ging ich deshalb lieber zum Einkaufen auf den Markt als meine Freizeit im Garten zu verbringen. Dann kam 2020 die Pandemie und damit der Lockdown. Die Kombination aus Home-Office, mehr Freizeit, geschlossenen Geschäften und geöffneten Baumärkten ließ uns wie viele andere kreativ werden. Wir fingen an, auf dem Balkon unser eigenes Gemüse anzubauen.

Mein Partner ist von uns beiden der mit dem grünen Daumen und das Gärtnern bereitet ihm viel Freude. Gemeinsam kümmerten wir uns um die Logistik. Der Balkon und einige Töpfe waren bereits vorhanden. Wir kauften zuerst eines der sehr begehrten Hochbeete, später kam ein zweites dazu. Ich ging auf die Suche nach Samen, er besorgte die Erde und die Gemüsesetzlinge. Im Internet fanden wir Informationen über das Hochbeet, die beste Befüllung und Schichtung und welche Pflanzen sich eignen. Dann ging es ans Einpflanzen der Setzlinge und Ziehen der Saaten, bevor diese auch in den Topf oder ins Hochbeet konnten. Wir versuchten unser Glück mit Salat, Zucchini, Gurken, Tomaten und Co. Einmal am Tag hieß es abends gießen und geduldig abwarten, was aus den Samen und Setzlingen wurde. Und schließlich konnten wir vieles ernten und in der Küche verwerten.

Unser Versuch, weniger Gemüse einzukaufen und stattdessen zum Eigenversorger zu werden, zahlte sich neben dem ökologischen Aspekt auch in dekorativer Hinsicht aus. Der Balkon wurde schnell zum grünen Blickfang, auf den uns Nachbarn ansprachen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern verleiht dem Balkon zusätzlich an Flair. Für meinen Partner ist das Gärtnern eine willkommene Entspannung nach einem stressigen Arbeitstag. Das selbstangebaute Gemüse ist lecker und hat absolute Bioqualität. Aber natürlich reicht der Balkon nicht dafür aus, vollkommen auf den Einkauf auf dem Markt oder im Supermarkt zu verzichten. Wir sehen das Gemüse als Ergänzung. Finanziell rechnet es sich mit allen Investitionen nicht, aber für uns zählt die Freude und der Genuss mehr als der Preis. Nach vier Jahren ist die Routine im Gärtnern schon größer und wir wollen die Produkte nicht mehr vermissen.


no.1 2024

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Foto: FrankBoston / Adobe Stock

Ab 02.12.2023 gibt’s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:

#ausblick+impressum

#H4F

IMPRESSUM

PLUS-ENERGIEHÄUSER Was macht ein Haus zum Plus-Energie-Haus? Es produziert mehr Energie als seine Bewohner verbrauchen. In der nächsten homes4future beleuchten wir Bauweise, Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit.

#fensterplanung Wie viel Licht welche Fenster ins Haus lassen und wesentliche Punkte für eine gute Planung #effizient_heizen Die ökologischen und leistungsfähigen Aspekte nachhaltiger Heizsysteme #wärmepumpen Sie sind angesagt wie nie und sowohl für Neu- als auch Altbauten geeignet

homes4future 4/2023 #H4F

Bauhelden Media GmbH & Co. KG (vormals Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG) Höhenstraße 17, 70736 Fellbach Telefon 0711/ 5206-1 Telefon Redaktion 0711/ 5206-218 Telefon Anzeigen 0711/ 5206-283 E-Mail: homes4future@bauhelden.media www.bauhelden.media VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora, Tilmann Münch CHEFREDAKTION: Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Christine Meier (cm) stellvertretend REDAKTION: Sylvia Gatzka (sg), Susan Carlizzino-Hoog (sc), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ: Rita Allmendinger, Ilona Mayer E-Mail: homes4future@bauhelden.media STÄNDIGE MITARBEITER: Hans Graffé (hg), Jutta Lorenz (jl), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw) Zeichnungen: Elke Raff LAYOUT: Publishing Service GmbH, 76571 Gaggenau Grafikleitung/Art Director: René Söllner Layout: Saskia Langeneckert, Tatjana Kirchenbauer, René Hahl, Carmen Egginger, Stefanie Gmeiner HERSTELLUNG: Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN: Christoph Beyreiß Verlagsleiter Verkauf E-Mail: beyreiss@bauhelden.media Claudia Pastor (Disposition) E-Mail: pastor@bauhelden.media VERTRIEB: Partner Medienservices GmbH Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK: westermann DRUCK | pva, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig PREIS: Einzelheft 5,00 € Direktbestellung im Verlag unter www.HausbauHelden.de/shop-start BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, ­Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher G ­ enehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen ­gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der R ­ edaktion dar. Die Bauhelden Media GmbH & Co. KG ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef. ISSN-Nummer 2699-9013 Printed in Germany


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ARCHITEKTUR + ÖFEN PLANEN I GESTALTEN I EINRICHTEN

DESIGNPREIS OFENFLAMME 2023

Ausgezeichnete Öfen aus ganz Europa

JOURNAL

Kamine und Kachelöfen prägen das Wohnen


ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGNPREIS OFENFL AMME 2023

Raumobjekt, Kunstwerk, Möbel: die schönsten Öfen in Europa Zum fünften Mal wurde der Designpreis Ofenflamme vergeben – diesmal an fünf Ofenbauerinnen und Ofenbauer aus vier Ländern. Mit Leidenschaft und viel Kreativität haben sie diese Öfen zusammen mit den Bauleuten geplant und realisiert.

Strahlende Gesichter bei der Preisverleihung in Berlin – geehrt für herausragende Arbeit im Ofenbauerhandwerk. Von links nach rechts: Frank A. Reinhardt, Designexperte der Jury; Gewinner Daniel Jungmann, Gewinner Andreas Pöhl, Gewinner Franco Schiechtl, Gewinnerin Marie Myšková, Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK); Gewinner David Muhl. 2


A

uffällig ist bei allen Gewinner-Anlagen (siehe Seite 5 bis 9) die hohe Gestaltungsleistung. Der Kachelofen oder Kamin ist vielfach der Mittelpunkt des Wohnens, und die Anforderungen an die Architektur und das Interior Design steigen mit dem allgemein zunehmenden Anspruch an die Wohnqualität. Bei allen Gewinner-Entwürfen ist der neue Ofen integraler Bestandteil der Architektur und nimmt den Charakter der bestehenden Inneneinrichtung auf. Das Ergebnis sind handwerklich gefertigte Feuerstätten, die zu gleichen Teilen Raumobjekt, Kunstwerk und Möbel sind. Die Gestaltung moderner Kachelofen- und Kaminanlagen ist eine Aufgabe, die so unterschiedlich ist wie die Menschen, für die sie gebaut werden. Das macht den Job so spannend, aber auch so herausfordernd. Gerade im gehobenen Wohnbereich sind immer individuellere Lösungen gefragt. Jedes Objekt hat andere architektonische Rahmenbedingungen, und auch die Bedürfnisse der Bewohner und Bewohnerinnen sind sehr unterschiedlich. Kein Wunder also, dass die Bandbreite der Gewinner-Entwürfe so vielfältig ist. Auch dieser Wettbewerbsjahrgang repräsentiert wieder einen Querschnitt durch Wohnzimmer und Küchen Europas.

Tradition und Modernität im Gleichklang Allen fünf Gewinner-Öfen des diesjährigen Wettbewerbs Ofenflamme gemeinsam ist die Versöhnung von traditionellem Ofenhandwerk mit modernen Gestaltungsprinzipien. Bewährte und tradierte Techniken und Materialien werden übernommen und in unsere Zeit übertragen. Das funktioniert für alle Einrichtungsstile: So wirkt der Bilderbuch-Kamin von Marie Myšková aus Tschechien nicht nur ausgesprochen

Neben den Gewinnern stellte Jurymitglied Frank A. Reinhardt (rechts) auch einige Ofenanlagen vor, die eine Selection-Auszeichnung erhalten haben. Links im Bild Moderator Jürgen Bähr.

romantisch, sondern repräsentiert zugleich modernes Interior Design. Ofenbauer David Muhl aus Freudenberg realisierte einen skulpturalen Kamin, der die Architektur und Einrichtung der Bauhausvilla spiegelt; Franco Schiechtl aus Jerzens in Österreich überzeugt mit einer Ganzhausheizung. Zwei konventionelle Kachelöfen sind von den Ofenbauern Andreas Pöhl aus Ritten (Italien) und Daniel Jungmann aus Delbrück preiswürdig und modern interpretiert worden. Die Kombination aus bewährter Handwerkskunst und modernem Design machen die blau-grünen Manufaktur-Kacheln zu Schmuckstücken, und der flaschengrüne Ofen ist der Beweis, dass traditionelle Handwerkskunst in unsere Zeit passt.

Wohnlichkeit und Lifestyle Alle fünf Gewinner-Öfen haben die Aufgabe erfüllt, nicht als Fremdkörper aufzufallen, sondern Bestandteil der Architektur

Die Jury V. l. n. r.: Frank A. Reinhardt, Robert Mülleneisen, Kurt Jeni, Arthur Kasper, Andreas Müller

Diese Fachjury bewertete nach Kriterien wie Einbindung in den Wohnraum/Architektur, Auswahl der verwendeten Baustoffe, Nachhaltigkeit, Stimmigkeit von Formen, Farben und Symmetrie. Auch die Individualität und Ästhetik spielten eine wichtige Rolle. Den Vorsitz der Jury hat Kurt Jeni, Chefredakteur der Zeitschrift Kamine & Kachelöfen, Fachschriften-Verlag Fellbach; weitere Jurymitglieder sind: Frank A. Reinhardt, Publizist und Designexperte aus Köln; Robert Mülleneisen aus Leverkusen, Ofenbaumeister und Vorsitzender des GesamtVerband OfenBau e. V.; Arthur Kasper, technischer Berater des Schweizer Ofenbauerverbandes feusuisse und Vertreter der VEUKO; Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK); beratend: Jutta Lorenz, Chefredakteurin K & L-Magazin; Jens Fischer, Chefredakteur der Fachzeitschrift Kachelofen & Kamin. 3


ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGNPREIS OFENFL AMME 2023

Wertung übernommen, die es in diesem Supplement auf den Seiten 10 bis 18 zu sehen gibt. „Die Initiatoren der Ofenflamme waren definitiv Visionäre. Seit 10 Jahren beobachte ich nun als Jurymitglied die Entwicklung des Ofenbaus im europäischen Raum“, so Jurymitglied und Designjournalist Frank A. Reinhardt. „Die Kamine und Kachelöfen werden immer designorientierter, architektonischer, wohnlicher und stylisher und sind deshalb schon lange weit mehr als reine Wärmequellen. Der Designpreis Ofenflamme bildet genau diese Entwicklung ab, honoriert die vielfältigen Fähigkeiten von professionellen Ofenbauerinnen und Ofenbauern und macht diese zum Vorbild für ein kreatives Handwerk.“

Informationen zum Designpreis Ofenflamme Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, nutzte in Berlin die Gelegenheit, um für Technologieoffenheit bei der Ausarbeitung des neuen Gebäudeenergiegesetzes zu werben.

und des Wohnens zu werden. Moderne Kachelöfen und Kamine zählen inzwischen zu den Lifestyle-Objekten und sind integraler Bestandteil des Interior Designs. Liegeflächen, Sitzbänke, integrierte Regale oder Ablagen für Holzscheite oder zusätzliche Beleuchtungselemente machen die Feuerstätten zu Raumobjekten, Kunstwerken oder sogar zu einem veritablen Möbel.

Langlebiges Design und regionaler Bezug: die Erfolgsformel beim Thema Nachhaltigkeit Ein zeitloses Design ist die beste Garantie für möglichst langen Gebrauch. Alle fünf Gewinner-Projekte sind zu einem unverzichtbaren Teil des Raumes geworden und werden lange Zeit als festes Element der Architektur Bestand haben – der wohl nachhaltigste Effekt einer individuell gebauten häuslichen Feuerstätte. Die Einbeziehung von lokal verfügbaren Materialien oder der Bezug auf lokale Handwerkstechniken ist eine weitere Option, beim Ofenbau nachhaltig zu handeln. Einen hohen Wirkungsgrad erzielen Kamine und Kachelöfen, wenn sie möglichst mittig im Raum platziert werden oder mit ihrer Wärme idealerweise zwei oder sogar noch mehr Räume erreichen.

Der Designpreis Ofenflamme wird ausgelobt vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Zeitschrift Kamine & Kachelöfen aus dem Fachschriften-Verlag in Fellbach. Daneben unterstützen die Vereinigung europäischer Kachelofenbauerverbände (VEUKO) und der GesamtVerband OfenBau e. V. (GVOB) den Designpreis. Seit 2015 werden alle zwei Jahre Ofenbauer und Ofenbauerinnen mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet, die mit Kreativität, handwerklichem Können und architektonischen Wissen Kamine und Kachelöfen planen und realisieren. Der Designpreis wird europaweit ausgeschrieben und prämiert herausragende Leistungen im Ofenbauhandwerk. Prämiert werden individuell geplante und handwerklich erstellte Einzelfeuerungsanlagen wie zum Beispiel Grundöfen, Warmluftöfen, Heizkamine, Hypokausten und Herde. Die Einreichungen werden von der Jury nach Kriterien wie Einbindung in Wohnraum und Architektur, Auswahl der verwendeten Baustoffe, Stimmigkeit von Formen, Farben und Symmetrie bewertet. Weitere Informationen: www.ofenflamme.de

Weitere, außergewöhnliche Einreichungen: die Ofenflamme Selection 2023 Die Auswahl der Gewinner fiel nicht leicht: Unter den 130 Einreichungen für den Designpreis Ofenflamme 2023 waren viele inspirierende Beiträge mit Gewinner-Potenzial. Und mit kreativen Ansätzen: Müssen Öfen immer nur im Wohnzimmer stehen? Definitiv nein: Ob Outdoor-Küche, ein Kamin am Pool oder die traditionelle Feuerstelle im Flur – der Ideenvielfalt der Ofenbauer und Ofenbauerinnen sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Einige davon wurden in die Selection4

Die fünf keramischen Ofenflammen werden jedes Mal in einem anderen Design präsentiert. Für 2023 stammen die spektakulären Entwürfe von der Firma Sommerhuber aus Steyr in Österreich.


Traditionelle Werte vereint mit moderner Architektur:

Speicherofen mit perfekter Wärmeverteilung

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er Tunnelspeicherofen scheint wie ein Monolith im Raum zu schweben. Die Wärme kann den Wohn- und Essraum von allen Seiten erreichen und ist Raumtrenner und faszinierende Skulptur zugleich. Der scheinbare Widerspruch zwischen traditionellem, ökologischen Einrichtungsstil und modernem Ofendesign macht den Entwurf zu einem besonderen Blickfang. Dieser Ofen ist das beste Beispiel dafür, dass ein Kachelofen als alleinige Heizquelle für das komplette Eigenheim dienen kann. Mit einem Kachelofen als sogenannter Ganzhaus-Heizung wird die Wärmeleistung des Kachelofens optimal genutzt; auf weitere Heizanlagen kann hier verzichtet werden. Der integrierte Kachelofen heizt in den Herbst- und Wintermonaten das komplette, in Holzbauweise erbaute Eigenheim und stellt auch das Warmwasser für den Haushalt bereit. Drei Gestaltungselemente genügen dem Ofenbauer Franco Schiechtl aus Österreich, um einen minimalistischen Speicherofen zu realisieren: der schwebende Körper teilt optisch den Ess- vom Wohnbereich ab, während der angefügte, verkachelte Kubus als Speichermasse dient. Der Ofen ist mit einem hellgrauen Lehmputz veredelt. Um ein bequemes Nachlegen des Brennholzes zu ermöglichen, ist eine Schale aus Rohstahl in den Boden eingelassen worden, in dem ein kunstvoll inszenierter Holzstapel Platz hat. Der massive Ofen ist eine handwerkliche Meisterleistung und scheint im Raum zu schweben. Und auch die Details sind geschmackvoll: die Handabdrücke der Kinder machen den Ofen zu einem langlebigen Wohnobjekt mit Nostalgiegarantie.

GEWINNER: Franco Schiechtl Jerzens – Österreich www.hafnerei-tyrol.at

Das Urteil der Jury: „Der Ofenbauer Franco Schiechtl aus Österreich hat mit nur drei Gestaltungselementen eine monolithische Skulptur entworfen: erst auf den zweiten Blick geht die Anlage eine Symbiose mit dem Raum ein – Tradition und Moderne, Natur und Technik sowie Ökologie und moderner Landhausstil können nebeneinander existieren. Herausgekommen ist wohl ein idealtypischer Wärmespeicher.“

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ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGNPREIS OFENFL AMME 2023

Eine Freundschaft fürs Leben:

Bilderbuch-Kachelofen mit vielen Funktionen

GEWINNERIN: Marie Myšková Das Urteil der Jury: „Der Kachelofen von Marie Myšková passt nicht nur perfekt in das bestehende Haus, sondern vereint unglaublich viele Funktionen und ist somit aus dem Leben der Bewohner und Bewohnerinnen nicht mehr wegzudenken. Dieser Entwurf macht Ofen und Herd zum Mittelpunkt des Wohnens. Der Landhausstil lebt!“

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Poděbrady – Tschechien www.kamnarstvi-podebrady.cz

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er Planung des Gewinner-Objekts von Marie Myšková aus Tschechien liegt eine durchdachte professionelle Zonierung zugrunde. Vor allem sie macht den attraktiven und zur Architektur des Hauses passenden Ofen im Landhausstil auch optisch zu einem Highlight. Der Kachelofen ist nicht nur von zwei Seiten zugänglich, sondern sorgt für gemütliche Wärme in gleich drei Räumen. Durch diese Verbindung unterstützt die häusliche Feuerstätte die Bewohnerinnen und Bewohner beim Kochen, Relaxen, Kommunizieren – und natürlich auch mit Wärme. Die handgefertigte Keramik im klassischen Landhausstil ergänzt optisch perfekt die liebevoll eingerichtete Landhausküche. Ein benachbarter Herd erweitert sinnvoll den Funktionsumfang. Der Wohnraum profitiert von einer großen und gemütlichen Liegefläche und einer Sitzbank. Und bereits im Eingangsbereich des in Mittelböhmen liegenden Hauses wird der Gast mit Wärme begrüßt: ein Akkumulationsofen, ebenfalls mit handgefertigten Kacheln ausgestattet.


W

arm und gemütlich ist der klassische Landhauskachelofen als Grundofen in Flaschengrün. Doch hier wirkt das Grün wie eine Herausforderung, zwei generell sehr unterschiedliche Welten überein zu bringen: Die Feuerstelle scheint gleichsam im Wohnraum zu schweben. Die traditionelle Kachel und das moderne Design des Ofens wirken wie ein künstliches Objekt und fügen sich gleichzeitig nahtlos in den Wohnraum ein. Der Tunnel-Kachelgrundofen (Grundofenfeuerung mit einer Steuerung von Ofen Innovativ, die auch die externe Verbrennungsluftversorgung übernimmt) in Flaschengrün ist vom Ofenbauer Daniel Jungmann aus Delbrück geschickt mitten im Wohnraum platziert worden. Seine auffällige, altbekannte Farbe verleiht dem Kamin einen Hauch von Landhausstil und Tradition, während das moderne Design des Ofens eine ganz neue Gestaltungsebene aufspannt (Sommerhuber Keramik-Tapetenkachel). Grün, bzw. Flaschengrün ist ein traditionelles Farbmilieu von alten bäuerlichen Öfen. Auch die Sitzbank mit einer integrierten Ablage für Holz lädt als traditionelles Element dazu ein, sich zu entspannen und die wohlige Wärme zu genießen. Der doppelwandige Schornstein von Eka in schwarz matt gepulvert ist Funktions- und Gestaltungselement zugleich. Die Sitzbank aus Eiche neben dem Ofen ist mit bequemen Kissen, passend zum Interior Design des Wohnraums, ausgestattet – ein formaler Trick, um den Kachelofen „wieder auf den Boden zu holen“ und in den Raum zu integrieren.

GEWINNER: Daniel Jungmann Delbrück – Deutschland www.kachelofen-jungmann.de

Flaschengrüner Kachelofen neu interpretiert:

spektakuläres Wohnobjekt und Sitzmöbel zugleich Das Urteil der Jury: „Daniel Jungmann aus Delbrück spielt geschickt mit den Stilelementen eines historischen Kachelofens und der Architektur eines modernen Grundofens. Dieser Ofen ist der Beweis, wie originell sich traditionelles Ofendesign weiterentwickeln kann.“

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ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGNPREIS OFENFL AMME 2023

Geometrisches Feuermöbel:

als Mittelpunkt der ganzen Wohnlandschaft

GEWINNER: David Muhl Freudenberg – Deutschland www.rueggstudio-freudenberg.de

Das Urteil der Jury: „Die Feuerstelle von David Muhl ist Raumtrenner, Blickfang und funktionaler Wärmespender zugleich. Die innovative Materialkombination und zeitlose Geometrie verbindet die Anlage für immer mit der Architektur des Hauses – nachhaltiger kann ein Ofenbauer nicht gestalten und handwerklich ausführen.“

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as Feuermöbel des Ofenbauers David Muhl aus dem sauerländischen Freudenberg fungiert als Mittelpunkt der Wohnlandschaft und trennt den Wohnraum vom Ess- und Küchenbereich. Der skulpturale Kamin spiegelt Architektur und Einrichtung der Bauhausvilla. Um den Weitblick von bis zu 100 Kilometern und das natürliche Tageslicht umfassend zu nutzen, erlaubt die gewählte Geometrie des Ofens genügend Durchsichten auf die Fensterfronten. Die weitgehend hellen Oberflächen unterstützen nicht nur das bestehende Interior Design, sondern machen die Feuerstelle auch zum Reflektor für das wertvolle Tageslicht. Neben der inspirierenden geometrischen Form ist der innovative Materialmix der Anlage wohl der Erfolgsfaktor für die harmonische Integration in das Wohnumfeld. Rustikal gehaltene Holzbalken, die erst grob gebürstet und später mit Salmiaksäure behandelt wurden, nehmen Elemente der bestehende Inneneinrichtung auf. Drei offenporige Natursteinsäulen aus Bayern (Nagelfluh), glatt verputzte Ortner-Kaminbauplatten für den Haubenbereich und eine Einfassung aus 8 Millimeter warmgewalztem Rohstahl sind die Erfolgs-Komponenten. Darin befindet sich der individuell erstellte Schornstein, der versteckt durch eine abnehmbare Rohstahlplatte zugänglich ist. Eine sanfte, dimmbare LED-Beleuchtung macht das Feuermöbel zum gemütlichen Blickfang am Abend.


GEWINNER: Andreas Pöhl Ritten – Italien www.calore-estetico.com

Das Urteil der Jury: „Andreas Pöhl aus Ritten (Italien) hat mit seinem Kachelofen bewiesen, dass man auch im Ofenbau traditionelle Handwerkstechniken in die heutige Zeit übertragen kann. Dabei können örtliche Traditionen genauso berücksichtigt werden wie die individuellen Vorlieben der Bewohner und Bewohnerinnen. Sein Kachelofen ist modern und steht für ein hochwertiges Interior Design.“

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er monolithische Holzofen steht mitten im Wohnraum und spendet viel Strahlungswärme an kalten Wintertagen. Der halbhohe Ofen öffnet nicht nur den Blick in die atemberaubende Natur, sondern bietet viel Ablagefläche und gibt dem puristisch interpretierten Wohn- und Esszimmer Struktur: ein Anker im offenen Raum. Die handgefertigten Ofenkacheln bilden zusammen mit dem Entwurf des Ofenbauers Andreas Pöhl auch ein faszinierendes Kunstwerk: Jede einzelne Kachel ist ein Unikat. Die Kombination aus traditioneller Handwerkskunst und modernem Design machen diese Kacheln zu einem wahren Schmuckstück für einen Raum mit Panoramasicht auf die Sarntaler Alpen in Südtirol. Das Zusammenspiel von modernem Grün und Blau verleiht den Kacheln eine frische und zeitgemäße Ästhetik. Die Farben finden ihren Ursprung in der lokalen, malerischen Natur – dem klaren Blau von Bergseen und dem gesunden Grün einer beeindruckenden Flora. Das Ofenrohr ist integraler Bestandteil des Objektes und nimmt die vertikalen Architekturlinien auf. Ein umlaufendes Fensterband im Wohn- und Aufenthaltsraum ermöglicht einen freien Rundumblick. Der halbhohe Kachelofen ist hier kein Hindernis, sondern bietet Orientierung, Einbettung und Ausblick.

Traditioneller Kachelofen modern ausgeführt:

Objekt, Kunstwerk und Raummöbel auf 1100 Metern

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ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGN

Im Partyraum

wird originell eingeheizt

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ebaut wurde hier ein Grundofen mit einem Feuerraum von Ofen Innovativ (SHL GG) für einen Partyraum. Die Ofenhülle wurde aus 6-cm-Schamottesteinen gefertigt, wobei die dunkelgraue Oberfläche mit einem Finish aus Dracholin-Decostoneputz gefertigt wurde. Aufwendig wurde die schwarzrote Oberfläche mit einer Handkreissäge geschlitzt, Eckschienen aufgesetzt und mit Ortner-Spachtelmasse glatt gespachtelt. Abschließend wurde die Oberfläche mit Zweikomponenten-Kachelofenlack gestrichen und matt poliert. Die Holzelemente sind aus Europäischer Esche gefertigt. Vor der Feuerung wurde eine Glasplatte als Funkenschutz in das Holzelement eingearbeitet.

SELECTION: Philipp Schatz Ruhla – Deutschland www.schatz-ofenbau.de

Wandhoher Tunnel-Kamin mit

handgeformter Keramik

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ie Ofentradition mit grüner Farbgebung zitierend wurde dieser außergewöhnliche, wandhohe Tunnel-Kamin mit handgeformter Keramik in Szene gesetzt. Die imposante Anlage passt sich dem exklusiven Interior Design des Raumes an und ist Blickfang und Wärmespender zugleich. Die Keramik wurde nach Vorstellung der Bauleute individuell modelliert. Der Kamineinsatz ist eine Sonderanfertigung mit Partikelabscheider.

SELECTION: Christian Manser Appenzell – Schweiz www.diemansers.ch

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Effizient Heizen mit der kompakten Grundofenserie von Camina & Schmid

www.camina-schmid.de

Systemanlagen mit Grundofen – eignen sich besonders für Niedrigenergie- oder KfW-Energieeffizienzhäuser. Es genügt die Anlagen alle 12 Stunden neu zu befüllen, um über den ganzen Tag eine angenehme Wärmeabgabe zu garantieren, ohne das die Wohnräume überhitzen.


ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGN

Auf die lange Bank geschoben:

Cheminée mit Anschluss

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er Kamin (Cheminée) in dieser Architektenwohnung soll nicht nur den offenen, modernen Wohn- und Essraum mit Wärme versorgen, sondern den minimalistischen Einrichtungsstil unterstreichen. Bei der Wandverkleidung der Wohnung dominiert allerdings Sperrholz – eine Herausforderung bei der Integration des Kamins, der sich möglichst harmonisch in die Architektur einfügen sollte. Nach detaillierten Planungen stimmte die lokale Feuerschutzbehörde zu. Neben der Warmluft für die Wärmeabgabe sorgt eine komplette Hinterlüftung der Sperrholzverkleidung für einen sicheren Kaminbetrieb. Wie die Küchenarbeitsplatte besteht die Sitzbank aus bayerischem Nagelfluhgestein.

SELECTION: Erwin Wirz Rapperswil – Schweiz www.wellflamm.ch

Erdgereifter

Speicherofen

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igentlich ist der Ofen ein normaler handgefertigter 550 kg schwerer Speicherofen mit Stahlmantel (innen Schamotte). Das Besondere: Dieser Mantel aus Rohstahl wurde für genau ein Jahr eingegraben. Und dort ist der Ofen durch den Kontakt mit Erde, Mineralien und Feuchtigkeit korrodiert. Die Oberfläche wirkt nach anschließender Tiefenreinigung und der Behandlung mit einem Ölfirnis so, wie es sonst nur über 100-jährige (restaurierte) antike Stahloberflächen tun. Dass für diese ausdrucksstarke Oberfläche keine Chemie oder andere energieaufwendige Verfahren zur Anwendung kommen, spricht für den heutigen Zeitgeist. Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Zeit macht die Wertschätzung des Ofens noch größer – schließlich ist dieser ja auch für jahrzehntelangen Betrieb konzipiert und gebaut.

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SELECTION: Tobias Rutz Dietfurt – Schweiz www.holzoefe.ch


Hält

die Wärme bis zum Morgen. Kaminofen Feras W+ mit Speicherstein

Technik für deine Familie. www.oranier.com


ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGN

SELECTION: Matthäus Lanner St. Martin am Tennengebirge – Österreich www.ofenbau-lanner.at

Ofenkunst

in Stein gemeißelt

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ie Urform des Feuers ist das Lagerfeuer. Im Vorraum eines Gutshofs im Salzburger Land werden die Besucher mit einem offenen Feuer begrüßt. Der Ofenbauer Matthäus Lanner aus St. Martin am Tennengebirge (Österreich) vereint das Gewölbe und die freihängende Esse zu einem Ganzen. Das Feuer brennt hier auf einem Steinmonolithen – zum Greifen nahe. Die Herausforderung dieses Projektes war die Schornsteinberechnung für einen alten, begehbaren Schornstein und die Rauchrohrführung mit 250 cm Durchmesser. Da der Kamin einen sehr großen Durchmesser und eine hohe Länge besitzt, kommt diese Ofenanlage ohne Rauchsauger aus.

Ein Bild

von einem Kachelofen

W

eiß auf grauem Grund: Dieser moderne, mit Verbrennungsluftsteuerung ausgestattete Kachelgrundofen mit Tunnelfeuerraum wirkt wie ein idealtypisches Bild traditioneller Kachelöfen vor grauem Passepartout. Michael Exeler aus Versmold integrierte den Ofen in die Trennwand zwischen den zwei ineinander übergehenden Wohnräumen: Zur Küche hin fast zweidimensional, bietet der Ofen zur Wohnzimmerseite eine zum Teil beheizte Sitzbank, die den Essbereich gemütlich macht. Auch die Oberfläche zeigt sich in zweigeteilt: Die mit einem Back-/Warmhaltefach funktional ergänzte Küchenseite hat eine Keramikverkleidung, während die Wohnzimmerseite mit einem Lehmfinishputz mit dezenten Schwundrissen in der Oberfläche gestaltet wurde.

SELECTION: Michael Exeler Versmold – Deutschland www.kachelofenbau-exeler.de

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VON Natur AUS NACHHALTIG! Nachwachsende Brennstoffe wie Holz und Pellets garantieren uns Unabhängigkeit! Mit neuesten Speichertechnologien und extrem schadstoffarmer Verbrennung sind Sie auch beim Thema Umweltschutz auf der sicheren Seite. Die zusätzlichen Koch- und Backfunktionen bei manchen Modellen sind dabei ein tolles Extra! Noch mehr „Naturwunder“ entdecken auf www.austroflamm.com

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ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGN

Upcycling mit moderner

Kamin-Technologie

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andwerkliches Können und technische Perfektion sind zwingend notwendig, um nachhaltige Öfen zu bauen. Aber wenn es um spezielle Ofenskulpturen geht, müssen darüber hinaus viel Leidenschaft und Fantasie dazukommen – wie hier. Beim Händler eines Secondhandladens hat der Ofenbauer Benjamin Zweifel aus Wiedlisbach (Schweiz) eine alte, vom Wetter gezeichnete Stahlwanne gefunden. Mit viel Kreativität wurde daraus eine wandhängende Feuerstelle. Auch der Kunde hat sich direkt in die Idee des recycelten Objektes verliebt. Die rostige Patina ist das Ergebnis von vielen Jahren in Wind und Regen und ist nur schwer künstlich nachzustellen. Die Integration des Ofens erfolgte passgenau in den Raum. Der Charme von verwittertem Stahl in Verbindung mit moderner Kamin-Technologie machen den Reiz dieses wie aus einer maritimen Welt gestrandet wirkenden Objekts aus.

SELECTION: Benjamin Zweifel Wiedlisbach – Schweiz www.zweifelofenbau.ch

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Fotos: Bernhard Müller

ARCHITEKTUR+ÖFEN DESIGN

Kaminanlage für

Außen und Innen

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ie vom Keller bis zur Decke verlaufende Innenwand im Zentrum eines neu gebauten Einfamilienhauses nimmt gleich zwei Heizeinsätze von Spartherm auf. Der gewünschte Außenkamin ist dabei dem vorgelagerten Pool zugeordnet – der Ofen im Innenbereich sorgt für die Wärme im offenen Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Der monolithische Block ist zentrales Architekturelement (Zusammenarbeit mit Architekturbüro Ulrich Ruck, Filderstadt) und mit Natursteinen verkleidet. Als unterer Abschluss ist eine mit LED-Streifen illuminierbare Schattenfuge ausgebildet worden, was den großen Kubus leichter erscheinen lässt.

SELECTION: Stefan Ernst Metzingen – Deutschland www.ernstofenbau.de

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PROMOTION ARCHITEKTUR+ÖFEN

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Effektvoll, effizient – und voll elektrisch: der neue Kamin E-ZIVA

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eine Emissionen, kein Ruß, keine Rauchgase, aber ein täuschend echtes Effekt-Feuer: Das bietet der E-ZIVA von ORANIER. Erzeugt wird das Feuer – so erstaunlich es klingt – durch kalt vernebeltes Wasser in Kombination mit einer LED-Beleuchtung. Dadurch unterscheidet sich dieser EKamin von allen anderen Technologien, die lediglich beleuchten oder projizieren. Insbesondere im Vergleich zu EthanolFeuerstellen ist der E-ZIVA vor allem eines – absolut sicher! Der Vorteil: Es brennt nichts. Deshalb braucht man keinen Schornstein, und auch der Brandschutz muss nicht beachtet werden – es genügt eine Steckdose. Somit lässt sich dieser Ofen entweder wandhängend oder auf Holzfüßen, ganz individuell, überall in der Wohnung platzieren. Das Wasser wird aus einem Tank in den „Feuerraum“ geleitet, kalt vernebelt und an den Wohnraum abgegeben. Die daraus resultierende Luftfeuchtigkeit ist in den meisten Fällen vorteilhaft für das oft zu trockene Raumklima. Hinzu kommt Wärme auf Knopfdruck. Die regulierbare Warmluftheizung, die über zwei Leistungsstufen mit 1 kW oder 2 kW verfügt, kann bei Bedarf per Fernbedienung zugeschaltet werden. Daher ist der E-ZIVA keine primäre Heizquelle, sondern eine dekorative Zusatzheizung.

Der E-ZIVA – stilbewusst und komfortabel Keramische Holzscheite als Feuerraum-Dekoration, ein Knistermodus und künstliche Wärme machen die Illusion perfekt. Stilvoll und elegant wertet dieser E-Kamin das Wohnambiente auf und verwirklicht den Traum von der Feuerstelle im Wohnraum, auch wenn kein Schornstein da ist. Er ist auch die perfekte Alternative für alle, die Feuergenuss komfortabel auf Knopfdruck wünschen und zeitsparend und ohne

Aufwand genießen möchten. Der Stromverbrauch ist dabei äußerst moderat. Für den Flammeneffekt benötigt der Kamin nur 220 Watt pro Stunde. Das sind umgerechnet etwa 10 Cent. Mit dem E-ZIVA schafft ORANIER, der Spezialist für Holzkaminund Pelletöfen, eine überzeugende Lösung für Feuerliebhaber, die entweder über keinen Schornstein verfügen oder Mieter, denen der Betrieb eines Kaminofens bislang vom Vermieter nicht genehmigt wurde. Eine elektrisierend schöne Ergänzung im Sortiment. Mehr unter www.oranier.com

2 1 Für die passende Wirkung im Raum sorgt besonders die flexible Positionierung. 2 Auch aus der Nähe betrachtet überzeugt das täuschend echte Effektfeuer.

Oranier Heiztechnik GmbH Oranier Straße 1 35708 Haiger Telefon 02771/2630-160 info-heiztechnik@oranier.com www.oranier.com 19


ARCHITEKTUR+ÖFEN JOURNAL

Spannende Akzente setzen Die Bandbreite an möglichen Feuerstätten, die für eine angenehme Wärme sorgen und das Wohnen auch ästhetisch als Eyecatcher bereichern können, ist enorm. Eine kleine Auswahl.

Wer sich für einen Gaskamin entscheidet, muss nicht auf ein beeindruckendes Flammenerlebnis verzichten. Und dieser bringt maximale Bequemlichkeit mit sich: kein Ruß, kein Schleppen von Holz, kein Schmutz, eine komfortable Bedienung per Knopfdruck, eine überlegene Sicherheitskontrolle und eine energiesparende Verbrennungstechnik. Über die Display-Fernbedienung mit integrierter Thermostatfunktion auf 8 Stufen individuell einstellbar. Im Sommer sorgt eine LED-Beleuchtung für Stimmung. www.ofenwelten.de/camina-schmid

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Gestaltungsfreiheit und Selbstverwirklichung sind mehr denn je wichtige Einflussfaktoren des persönlichen Lifestyles und verwandeln Massenprodukte in ganz persönliche Objekte. Das modulare „Connect“-Ofensystem mit seinen zahlreichen Anbauteilen, Accessoires und seinem Zubehör rückt den Ofen einmal mehr als Möbelstück in den Vordergrund. Ofen, Bänke, Schränke, Regalböden, Dekortüren, Schubladen oder etwa Sitzpolster lassen sich zu einzigartigen Kombinationen zusammenfügen, die den eigenen Wohnstil unterstreichen und den subjektiven Ansprüchen an Design sowie Funktionalität gerecht werden. www.ofenwelten.de/rika

Eine energiesparende und CO2neutrale Lösung, mit Pluspunkten bei Wohnkomfort und Nachhaltigkeit, sind die holzbefeuerten Kaminöfen der „Kingfire“-Ofensysteme, welche vom Sentinel Haus Institut auf Schadstoffe geprüft und als wohngesund empfohlen wurden. Kompakt, mit einer Aufstellfläche von nur 55 x 55 cm, sind Kaminofen und Schornstein in einem Komplettbauteil vereint. www.ofenwelten.de/schiedel

Der leistungsstarke „Ecomonoblocco WT 78“ schenkt dem stylishen Raum mit viel Marmor zusätzlichen Charakter: Ein Produkt mit enormer ästhetischer Wirkung und hervorragenden Leistungen. Er kann auch mühelos über ein Smartphone (mit der App Palazzetti) gesteuert werden, um die Nutzung noch bequemer zu machen. www.ofenwelten.de/palazzetti

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ARCHITEKTUR+ÖFEN JOURNAL

Das umweltschonende Heizen mit Pellets ist eine zukunftsorientierte Technologie. Der designstarke „Boreas“-Pelletofen eignet sich mit einer Heizleistung von zwei bis acht Kilowatt für unterschiedliche Wärmeansprüche. Die elegante Frontpartie besteht aus einer dezent schwarzen Tür mit großer Sichtscheibe, die zu drei Seiten von einer Rahmung umschlossen ist. Der Werkstoff ist ein Verbund aus Stein und Harz. Extrem kratzfest, hygienisch und leicht zu reinigen. www.ofenwelten.de/oranier

Impressum Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG, 70731 Fellbach Geschäftsführung: Christian Schikora Redaktion: Kurt Jeni (verantwortlich), Jutta Lorenz, Ute Schwammberger www.ofenwelten.de Anzeigen: Marc Kurowski Layout: Publishing Service GmbH, 76571 Gaggenau, Grafikleitung/Art Director: René Söllner, Layout: Saskia Langeneckert Druck: printfinish GmbH, A-Wien Titelfoto: Camina-Schmid

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Der Kamineinsatz mit Backfach steht für die neue Unabhängigkeit. Denn die Energie vom Kamineinsatz lässt sich für ein vollwertiges Backfach nutzen. Der Einsatz ist innovativ und dazu auch individuell verbaubar. Das garantiert auch der änderbare Türanschlag. Das Backfachinnenteil mit der lebensmittelechten Keramottauskleidung ist für die Reinigung entnehmbar. www. ofenwelten.de/austroflamm


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