#H4F-homes4future 2-2023

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besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen

HAPPY HOME OHNE HEIZKOSTENSTRESS Wie Lisa und Justin schöner wohnen – ganz ohne fossile Energie!

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#H4F

no.2 2023

02_ 2023 € 5,00

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FACH SCHRIFTEN VERLAG

#80S-REVIVAL: AUS ELTERNHAUS WIRD FUTUREHOME #DIY: GELD SPAREN UND SELBST VERWIRKLICHEN #ZUSAMMEN BAUEN: AUF GUTE NACHBARSCHAFT


WIR BAUEN IHR ZUHAUSE INDIVIDUELL · NACHHALTIG · ENERGIEEFFIZIENT Mit uns bauen Sie mit Holz – dem besten Baumaterial der Natur. Sie machen sich unabhängig von steigenden Energiekosten und werden zum energetischen Selbstversorger. Sie profitieren von höchster staatlicher Förderung und attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten. JETZT INFORMIEREN www.kampa.de


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Mit- und Umdenken

Christine Meier, stv. Chefredakteurin

Mit vielen kostenfreien Extras Einfach und bequem:

* Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Klar, das Geld ist knapp und die Zukunft ungewiss. Da ist es verständlich, dass das Kauf- und Planungsverhalten vieler Menschen durch Corona, Klimakrise, Krieg und steigende Preise eher zurückhaltend ist. Doch es zeigt sich auch, dass genau jetzt die Zeit ist, neu zu denken – nicht im kurzen Notfallmodus, sondern als langfristiges Ziel. Ein wichtiges Zeichen, das eine klare Richtung zeigt und wieder etwas mehr Planungssicherheit verspricht, ist die neue Förderung für den klimafreundlichen Neubau ab 1. März 2023. „Klimagerechtes Bauen ist heute keine Kann-Entscheidung mehr, sondern ein Muss," sagt Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Bauen und Stadtentwicklung. So soll die Förderung erstmals die gesamten Lebensphasen eines Gebäudes – vom Bau über den Betrieb bis zum potenziellen Rückbau – betrachten. „Jeder kann die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)-geförderte Zinsverbilligung beantragen. Sie hilft genau dann, wenn es oft am schwierigsten ist: Beim Start der Finanzierung für ein Eigenheim oder Mehrfamilienhaus." Gefördert werden energieeffiziente Gebäude, die bestimmte Grenzwerte der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus unterschreiten und den energetischen Standard Effizienzhaus 40 vorweisen. Noch mehr gibt es mit QNG-Siegel (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude).* Preisgünstiges und nachhaltiges Bauen lässt sich außerdem durch Eigeninitiative und kreative Ideen realisieren: Lesen Sie in dieser Ausgabe, welche Einsparpotenziale es grundsätzlich gibt und erfahren Sie anhand verschiedener Beispiele, wie lohnenswert es zum Beispiel sein kann, sich als Baugruppe oder mit zweitem Baupartner für den Bau eines Doppelhauses zusammenzutun: Dies hat unter anderem den Vorteil, dass diverse Kosten, beispielsweise fürs Grundstück, geringer ausfallen. Ganz zu schweigen vom positiven sozialen Aspekt des Miteinanders. Ich wünsche Ihnen in jedem Fall Mut und Offenheit für neue Denkansätze – und zunächst ganz viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.

• Online-Planung von zu Hause aus • Einzigartiger Hauskonfigurator • Kostentransparenz vom ersten Klick an • automatischer Kostenrechner • sofortige Kostenübersicht • 14 Haustypen mit insgesamt 33 Grundrissvarianten • Fast schlüsselfertig • Tolle Ausstattungspakete • Geprüfte Qualität • Höchste Energieeffizienz: Effizienzhaus 40 bereits im Standard, auf Wunsch auch in Effizienzhaus 40 plus. DAN-WOOD-Family Tel. kostenfrei (0800) 432 64 59 e-mail: info@danwoodfamily.de www.danwoodfamily.de facebook.com/danwoodfamily instagram.com/danwoodfamily


#ökologisch_bauen

#baugemeinschaften

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INHALT

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#vorher_nachher Paul Kammerer sanierte sein Elternhaus aus den 1980er-Jahren und machte es dabei auch energetisch zukunftsfähig

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28 A eltern und kinder wohnen oben Unter einem Dach: Komfortables Wohnen und Privatspäre für zwei Familien B bauen im team Gemeinschaftliches Bauen – richtig umgesetzt kann es zum Vorteil für alle sein – auch für die Umwelt C interview Architekt Norbert Post vom Bundesverband Baugemeinschaften beantwortet Fragen und gibt Tipps zum Bauen zusammen mit anderen D gemeinsam statt einsam Drei Familien bauten gemeinsam drei Häuser mit zukunftsfähigem Energiekonzept

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#inhalt

#besser_planen_und_ baukosten_sparen Wir geben Spartipps, die jeder angehende Bauherr zumindest teilweise umsetzen kann

#pv_und_stromspeicher Photovoltaik und Hausspeicher sind eine gute Möglichkeit, auf umweltfreundliche Art zum Selbstversorger zu werden

#fassaden Wir stellen verschiedene Fassadenmaterialien vor und erläutern, was bei der Außengestaltung zu beachten ist

#do_it_yourself Wie man beim Innenausbau mit Eigenleistung sparen kann

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knowhow

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#plus_energie_haus Der Neubau von Familie John zeichnet sich durch zukunftsweisende Technik in puncto Energieeinsparung und Sicherheit aus

ansichtssachen

topthema #baugemeinschaften

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#1haus_4meinungen Die Redaktion von #H4F hat ein Kundenhaus von Keitel genau im Detail betrachtet

#mein_beitrag Redakteurin Sylvia Gatzka versucht, weitgehend plastikfrei durch den Alltag zu kommen

#editorial #facts+trends #grün+genial #ausblick+impressum

Titelfoto: www.fingerhaus.com

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#ökologisch_bauen Familie Sappa baute ein Haus mit modernem Heizsystem, das seinen eigenen Strom erzeugt

service

#plus_energie_haus

futurehomes

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#besser_planen_und_sparen

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#do-it-yourself

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#facts+trends

ÜBER

Foto: Kenngott

Prozent CO2-Einsparung bewirkt eine Fensterreparatur (gerechnet über die gesamte Lebensdauer). Das zeigen Untersuchungen der CE Delft, einer unabhängigen niederländischen Forschungsagentur, im Auftrag von Repair Care. Verglichen wurde die Entstehung von CO2 bei der Reparatur von Holzfenstern mit den Werten eines Fenstertauschs.

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RU N DU M-S E RVIC E Der Treppenhersteller Kenngot t dar f sich über die Auszeichnung „ S er vice - Champion“ in der Branche Treppenhersteller freuen. Die Plat zierung auf einem Gold - Rang verdank t das Traditionsunternehmen neben seiner großen Auswahl an Treppensystemen und Treppenvarianten auch der Top -A rbeit seiner mehr als 8 0 bundesweiten Par tnerbetriebe. w w w. ke n n g o t t .d e

w w w.re pair- care.de

AUSGABE 2023

W EGW EISEN D Als Jahresmagazin versteht sich „Klimafreundlich Bauen“ (bis 2021 „Passivhaus Kompendium“) seit 18 Jahren als Wegweiser für klimagerechtes Bauen und Sanieren. Fachbeiträge und viele Prokjektbeispiele und Produktinformationen geben dem Leser Anregungen und fundierte Informationen rund um das aktuelle Thema. Im Magazin geht es um das Zusammenspiel von CO2-optimiertem Bauen, hohem Wohnkomfort und Wirtschaftlichkeit ebenso wie um die aktuelle Förderpolitik. w w w.ve rlagsproje k te.de

M I T HÖCHST ER AUSZ EICH N U NG Vollholzelemente von Holzius decken sich mit den Prinzipien von Cradle-to-Cradle, die für Langlebigkeit, Wiederaufbereitung, Reparaturmöglichkeiten sowie biologische Abbaubarkeit stehen.

Nun ließ Holzius seine Produkte zertifizieren und erhielt in allen Punkten „Cradle to CradleTM certified Gold“ für die Kategorien Kreislauffähigkeit des Produkts, Nutzung Erneuerbarer Energien, verantwortungsvolles Wassermanagement und soziale Standards. In der Kategorie Materialgesundheit der eingesetzten Stoffe sogar die höchstmögliche Auszeichnung Platin, die absolute Unbedenklichkeit des verbauten Holzes für Mensch und Umwelt bescheinigt. w w w. h o l z i u s .c o m

Foto: Laible Verlagsprojekte

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VOLLHOLZELEMENTE IM KREISLAUF


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#facts+trends

NEUBAUFÖRDERUNG

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IN R ICHT U NG SOM MER

Nachdem in 2022 die Zuschüsse für energieeffizientes Bauen gestrichen worden waren, beschloss das Wirtschaftsministerium nun die Einführung einer neuen Förderung. Ab März sollen dafür nach angepassten Kriterien wieder Anträge gestellt werden können. Für das Programm der Förderbank KfW sollen für zinsgünstige Kredite 350 000 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung gestellt werden. w w w.dpa.com

NETTOSTROMERZEUGUNG

Die se chs Farbwelten der Markisenkollek tion „ S pe ctrum“ Rot, Gelb, Grau , B eige, Blau und Grün begleiten ab diesem Frühjahr in den S ommer. A ls Grundlage dienten die Trend welten für modernes Outdoor- Living - Gefühl „ Nature“, „ Pure“ und „Create“. Die Markisen stof fe f iltern wirkungsvoll z wischen 8 3 und 10 0 Prozent der U V- S trahlung , wobei die Farbe des Tuchs ausschlaggebend für den A nteil des S chu t zes ist. Es gilt : Je dunkler die Farbe, desto höher der U V- S chu t z , da mehr S onnenstrahlung absorbier t wird.

Nach der vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme vorgelegten Jahresauswertung können Wind und Photovoltaik bei der Nettostromerzeugung in Deutschland im Jahr 2022 eine deutliche Steigerung aufweisen. Photovoltaik erreichte die von der Bundesregierung vorgegebenen Ausbauziele mit einer Steigerung um 19 Prozent. Für Wind onshore war 2022 ein durchschnittliches Jahr, Wind offshore dagegen wird eher als unterdurchschnittlich bewertet.

w w w.w a r e m a .d e

w w w.frau n hofe r.de

AUCH SO GEHT ENERGIESPAREN

ROLLLÄDEN INTELLIGENT NUTZEN Hat man Rollläden vor Fenstern, Balkon- oder Terrassentüren, sollte man diese an sonnigen Tagen auf jeden Fall offen halten und die Wärme der Sonne mit zum Heizen nutzen. An kalten Tagen dagegen und auch nachts empfiehlt es sich, die Läden zu schließen, denn zwischen ihnen und den Glasscheiben bildet sich eine isolierende Luftschicht, die den Wärmeverlust um einiges verringert. Weitere Möglichkeiten Energie zu sparen, ist innen

liegender Sonnenschutz, zum Beispiel in Form von Plissees oder Rollos. Sie erzeugen eine weitere Isolierschicht und steigern somit den Energiespareffekt. Besonders effektiv ist es, wenn die Rollläden smart gesteuert werden und das Öffnen und Schließen auch funktioniert, wenn niemand zu Hause ist. Fehlender Sonnenschutz lässt sich übrigens auch problemlos nachrüsten. w w w. r s -f a c h ve r b a n d .d e

W I N D U N D PHOTO VOLTA I K M I T PLUS

Foto: Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS)

Foto: osmo

Foto: Warema

S TA R T I M M Ä R Z


BEGRÜ N T E DÄCH ER SCH Ü TZ EN

SONNE MARSCH

Begrünte Dächer speichern bis zu 80 Prozent des Regenwassers und verdunsten es langsam wieder. Das trägt zu einem ausgeglichenen Klima bei. Für den Schutz vor Beschädigungen von Abdichtungen und Isolierungen der Dächer, zum Beispiel durch Wurzeln und überschüssige Feuchtigkeit, sowie für den sicheren Stand von Solaranlagen sorgen wetter- und

feuerfeste Bautenschutzmatten und Schutzlagen aus polyurethangebundenem Recycling-Gummigranulat (ELT). Sie sind in verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Anforderungen und Belastungen und auch für diverse Dachtypen und Standflächen erhältlich.

Am R + S-Tag, dem Rollladen- und Sonnenschutztag am 20. März 2023, beraten Fachhandwerksbetriebe die Kunden, wie den gestiegenen Energiekosten mithilfe von Sonnenwärme ein Schnippchen geschlagen werden kann. Die Ersparnis basiert unter anderem auf der isolierenden Luftschicht zwischen Rollladen und Fenstern. Im Sommer funktioniert das Prinzip genau gegengleich, indem die Wärme außen vor bleibt. w w w.rs-fac hve rband.de

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Schön. Smart. Das neue Rathscheck Schiefer-System. Schiefer neu gedacht. Alle Vorteile vereint auf Ihrem Dach. bündig integrierbare Solarmodule innovatives Befestigungssystem modern und preiswert

Foto: Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS)

20. MÄR Z 2023

Foto: Kraiburg Relastec©

B A U T E N S C H U T Z M AT T E N

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#facts+trends

BROSCHÜRE

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ZE ITIG BE A NTR AG E N B ei den Baufördergeldern liegt der Fokus inz wischen stärker auf der energetischen S anierung umweltschädlicher A ltbauten. Frühzeitig beantragt sind Fördermit tel für S anierungswillige eine gu te Hilfe. Sie sollen zum B eispiel für den Umstieg auf eine Wärmepumpe über die Bafa 24 0 0 0 Euro vom S taat bekommen. Den gleichen B etrag gibt es für die Fassaden - und Dachdämmung.

Die Broschüre „Energiemanagementsysteme“ bietet mit Fachinformationen Hilfestellung und zeigt Möglichkeiten einer smarten Vernetzung von Technologie wie etwa Photovoltaikanlage, Stromspeicher, Wärmepume und Elektroauto. Darüber hinaus fasst eine Marktübersicht gängige Systeme mit den einhergehenden Schnittstellen zusammen. „Eine Optimierung der Energieflüsse im Haus kann auch Verteilnetze vor dem Hausanschluss entlasten“, so Dr. Jan Witt, Geschäftsführer der HEA-Fachgemeinschaft. w w w.hea.com

Foto: Sonnenhaus Institut

Foto: 6555 Baufritz / BHW Bausparkasse

GU T I N FOR M I ERT

w w w. b h w.d e SMART METER NEUER PELLETSKESSEL

Holz verbrennt CO2-neutral, verursacht allerdings Feinstaub. Dank einer innovativen Luftführung soll der kompakte Pelletsbrennwertkessel „Peleo Optima BlueTech“ die Feinstaubemissionen auf ein Minimum reduzieren – ganz ohne elektrischen Filter. Dabei soll der neue Kessel laut Hersteller eine hohe Foto: Paradigma

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F E I N S TA U B R E D U Z I E R E N Effizienz erzielen. Die Bundesimmissionsschutzverordnung schreibt für Pelletskessel seit 2015 einen Grenzwert von 20 Milligramm Abgas pro Kubikmeter vor. Mit 1,7 Milligramm Staub beim Betrieb in Teillast und 0,5 Milligramm Staub beim Nennlastbetrieb soll der Kessel deutlich unter diesem erlaubten Wert liegen, was durch einen neunstündigen Lastzyklustest nachgewiesen wurde. Das ermögliche die sogenannte „ZeroFlame-Technologie“ mit speziellem Flammrohrdesign sowie unterteilter Rückführung der Verfeuerungsabluft. Das Ergebnis ist eine Reduktion der Feinstaubpartikel. w w w. p a r a d i g m a .d e

GROSSE R VORTE IL Sonnenhäuser speichern Wärmeenergie in wassergefüllten Pufferspeichern, die inner- oder auch außerhalb des Gebäudes aufgestellt werden können. In sonnenreichen Phasen, in denen gut gedämmte Häuser wie die „Sonnenhäuser“ fast keine Energie verbrauchen, können die solaren Überschüsse in den Speichern gelagert und bei Bedarf wieder abgerufen werden. Den jetzt von Wirtschaftsminister Robert Habeck forcierten Gesetzesentwurf für intelligente Stromzähler, sogenannte „Smart Meter“, wertet das Sonnenhaus als positives Zeichen für die Energiewende. Dann könne man in sonnenarmen Phasen bei Bedarf auf günstige Windkraft umsteigen. w w w.son ne n haus-ins titut .de


SCHUTZ GEGEN AUSSENLÄRM

RUHE IST GESUND Zu viel Lärm verursacht Stress und macht erwiesenermaßen krank. Rund zwei Drittel der Deutschen fühlen sich durch Lärm belästigt, störende Geräusche sind der Auto-, Bahn- und Flugverkehr, auch Bauarbeiten oder Freizeitlärm wie etwa der Krach von Motorsägen oder Laubbläsern. Zu Hause und im Büro ist deshalb ein geeigneter Fensterschallschutz wichtig. Messlatte für guten Lärmschutz bei Fenstern ist der Rw-Faktor, für den gilt: je höher der Wert, desto besser der Schutz. In Städten rät Drutex zu einem Rw-Wert zwischen 36 und 46 dB, empfiehlt aber auch, das totale Aussperren von Nebengeräuschen zu vermeiden, da sie eine Verbindung zur Außenwelt sind. Die Aktualität des Themas zeigt auch der 26. „Tag gegen Lärm“ vom Umweltbundesamt und der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA), der dieses Jahr am 26. April stattfinden wird. Unter dem Motto „Mach mal leise“ finden bundesweit Aktionen zum Thema statt.

Zukunft gestalten und ... ... für Generationen erhalten.

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HOLZ UND LEHM

Für alle, die auf gesundes und energiesparendes Bauen Wert legen, ist Holz und Lehm eine gute Alternative. Lehm ist schadstofffrei, kann einfach und energieschonend verarbeitet und beliebig oft wiederverwendet werden. Das Naturmaterial ist nachhaltig: Wer mit Lehm baut, soll nur rund ein Prozent der Energie benötigen, die bei der Errichtung eines vergleichbaren Hauses aus Beton oder Ziegeln erforderlich gewesen wäre. Holzhaushersteller verwenden aufgrund der Knappheit ihres Baustoffes Lehm immer öfter als zweite Komponente. Beide Materialien eignen sich für Effizienz- und auch für Passivhäuser. www.bhw.de

Foto: Bild Nr. 6546, Quelle Köhldorner Holzbau GmbH / BHW Bausparkasse

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Zukunft leben. Mit einem rundum nachhaltigen Hauskonzept, das so energieeffizient wie komfortabel ist. Für die Welt von morgen.

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HAUSBAU ALS ZUKUNFTSPLANUNG Großzügig und einladend: Dank der Glasüberdachung ist die Terrasse auch bei einem Regenschauer gut geschützt.


Das Grundstück in der Baulücke ist nicht allzu groß, aber der Familie ist ein gemütlicher Terrassenplatz wichtiger als viel Gartenfläche. Tochter Mila genießt ihren ersten Sommer.

futurehomes #ökologisch_bauen homes4future 2/2023 #H4F

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Erst ein Haus bauen, dann eine Familie gründen, das war der Plan von Lisa und Justin Sappa. Beim Innenausbau arbeiteten sie kräftig mit und erschufen sich so ihr individuelles Zuhause, das zudem ein zukunftsfähiges Heizsystem besitzt und seinen eigenen Sonnenstrom erzeugt.


Der offene Koch-Essbereich mit der eleganten weißen Küche ist ein Mittelpunkt des Familienlebens.

Wenn wir Kinder haben, dann sollen sie in den eigenen vier Wänden aufwachsen!“ Für Lisa (26) und Justin Sappa (29) war der Wunsch nach einem eigenen Haus eng mit ihrem Plan verbunden, eine Familie zu gründen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Erzieherin und der Stahl- und Betonbauer bereits seit fast neun Jahren ein Paar und lebten in einer Mietwohnung. In ihrer Heimat, im malerischen Donautal bei Regensburg, ist Bauland rar und teuer. Lisas Familie verfügte aber über ein geeignetes Grundstück, genau in dem Dorf, in dem sie auch aufgewachsen ist. Ein Glücksfall für die beiden. Das gilt ganz besonders für Lisa, die sich selbst als sehr heimat- und familienverbunden beschreibt. Weil sie einen unkomplizierten und schnellen Hausbau wünschten, entschieden sich Lisa und Justin für ein Fertighaus. Auch das Thema Energieeffizienz spielte eine wichtige Rolle. Zu der nachhaltigen und energiesparenden Technik gehören neben Luft-Wasser-Wärmepumpe und Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, die bereits im Standard enthalten sind, auch eine Photovoltaikanlage mit einem 10-Kilowattstunden-Stromspeicher. Kein Öl, kein Gas,

Umweltwärme dank Wärmepumpe, gut gedämmte Gebäudehülle, eigener regenerativer Strom vom Dach, der auch abends genutzt werden kann – in einer Zeit, wo alle ans Energiesparen denken müssen, kann sich das Paar auf die Schulter klopfen. Ursprünglich, so berichten die beiden, hätten sie etwas kleiner bauen wollen. Doch jetzt sind sie froh über den zusätzlichen Raum im Erdgeschoss,

Geräumig und klar strukturiert wirkt der Eingangsbereich.

der flexibel als Büro, Gäste- oder Spielzimmer genutzt werden kann. Beim Dach fiel die Wahl auf ein flach geneigtes Satteldach mit 2,15 Meter Kniestock, was großzügige Räume ohne störende Schrägen im Dachgeschoss ermöglicht. Zu diesen Räumen gehören ein gut 15 Quadratmeter großes Elternschlafzimmer und eine separate Ankleide mit Zugang vom Flur. „Ein Mädchentraum“, schwärmt


Was war Ihnen bei Ihrem Bauvorhaben mit Blick auf die Zukuft wichtig? Wir wollten ein Energiesparhaus mit einem langlebigen und zukunftsfähigen Heizsystem. Wenn ich mir heute anschaue, was gerade in der Welt passiert, dann bin ich sehr froh über unsere Energietechnik. Worauf legten Sie bei der Grundrissgestaltung besonderen Wert? Wichtig war uns vor allem der große, offene WohnEss- und Kochbereich – hier spielt sich heute unser ganzes Leben ab.

Der Wohnbereich ist Teil des offenen Grundrisses im Erdgeschoss, zugleich aber auch ein Ort für Rückzug und Entspannung.

Hatten Sie irgendwelche Bedenken zu Beginn Ihres Bauvorhabens? Am Anfang hatten wir schon etwas die Befürchtung, als noch recht junge Bauherren bei einem großen Hausanbieter nicht ernst genommen zu werden. Aber bei Fingerhaus verflogen unsere Bedenken sofort. Unser Fachberater hat uns von Anfang an auf Augenhöhe beraten und unsere Wohnwünsche sehr genau beachtet. Besonders beeindruckt hat uns, dass der Fachberater sogar zu meiner Familie nach Hause kam. Das hat auch meinen Vater überzeugt, der anfangs skeptisch gegenüber einem Fertighaus war.

futurehomes #ökologisch_bauen

Bauherrin Lisa Sappa

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Nachgefragt bei

Ein Bad zum Wohlfühlen. Dunkle Fliesen und Holz ergänzen sich sehr harmonisch.

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OBEN OHNE SCHRÄGEN


futurehomes #ökologisch_bauen

„Wir sind glücklich, dass unser Kind tatsächlich im eigenen Haus aufwachsen kann, so wie wir es uns immer gewünscht haben.“

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Jeweils etwa 15 Quadratmeter groß sind die beiden Kinderzimmer im Dachgeschoss. Hier ist Töchterchen Mila eingezogen.

OHNE FOSSILE BRENNSTOFFE Lisa. Für den Familiennachwuchs stehen zwei gleich große Zimmer bereit. Eines davon ist nun von Töchterchen Mila bewohnt. Im 14 Quadratmeter großen Familienbadezimmer mit Badewanne, Doppelwaschtisch und Dusche sorgt eine T-Wand-Lösung für Privatsphäre. Um die Gestaltung des Badezimmers haben sich die Bauherren bei der Auswahl von Boden- und Wandfliesen viele Gedanken gemacht. Das Ergebnis ist eine Kombination von anthrazitfarbenen Fliesen mit weißen Abschlussschienen, sowie als Hingucker der Waschtisch in Eiche. Der Kontrast von Weiß und Grau an den Wänden, ergänzt von Holz als Boden- und Treppenbelag, zieht sich stilprägend durch das gesamte Haus. Den Innenausbau mit Streicharbeiten und dem Verlegen der Fußböden übernahmen sie weitgehend selbst, ebenso wie den Bau der gemauerten Doppelgarage. Als Handwerker war Justin dafür gut vorbereitet. Auch bekamen beide viel Unterstützung von der Familie. Zu Weihnachten im selben Jahr konnten sie mitsamt ihren zwei

Katzen in ihrem neuen Zuhause feiern. „Ein unbeschreibliches Gefühl“, erinnert sich Lisa, „wenn wir uns die Skizze vom Architektentermin anschauten und dann auf unser Haus blickten, konnten wir es kaum glauben.“ Im darauffolgenden Frühjahr und Sommer wurde die Garage in Eigen-

arbeit verputzt und gestrichen und es entstand ein gemütlicher Terrassenplatz mit einer gläsernen Überdachung. Gerne schauten sich Lisa und Justin nun „Vorher-NachherFotos“ ihres Innenausbaus an, und freuten sich über das, was sie geschafft hatten. gw#H4F

Dank hohem Kniestock werden – wie hier im Elternschlafzimmer – die Räume im Dachgeschoss von Schrägen nicht beeinträchtigt.


DATEN + FAKTEN Entwurf: Medley 3.0 200 S215 Hersteller: Fingerhaus 35066 Frankenberg/Eder Auestraße 45, Tel. 06451/504-0 Konstruktion: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade (U-Wert 0,123 W/m²K), Satteldach 25 Grad, 215 cm Kniestock (UWert 0,178 W/m²K), dreifach verglaste Fenster (Ug -Wert 0,6 W/m2K) Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage, Photovoltaikanlage, elektrische Rollläden, Rollladensteuerung Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 27 kWh/m²a Endenergiebedarf: 15 kWh/m²a Wohnfläche: EG 74,5 m², OG 73,5 m²

KIND 15,5

BAD 14 FLUR 8

SCHLAFEN 15

KIND 15 ANKLEIDE 6

OG

HWR 9,5

WC 2,5

Fotos: Fingerhaus

WOHNEN/ ESSEN 30

DIELE 12,5

KOCHEN 10,5

EG

9,05 m

ARBEITEN 9,5

10,65 m

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. b a u t i p p s .d e / h e r s t e l l e r/­ f i n g e r - h a u s .d e


1 HAUS

4 MEINUNGEN a c

Mehr Infos zum Hersteller sowie weitere Entwürfe findest du unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ keitel oder über diesen QR-Code.


a-d

d

a Satteldach 35 Grad, U-Wert 0,172 W/m²K, Kniestock 150 cm b PV-Anlage, LuftWasser-Wärmepumpe, kontrollierte Be- und Entlüftung und Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung c Holzverbundkonstruktion mit Mineralwolledämmung und Putzfassade, U-Wert der Außenwand 0,164 W/m²K d Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m²K, Primärenergiebedarf: 11,9 kWh/m², Endenergiebedarf. 21,6 kWh/m², Energieeffizienzklasse A+ ww w.f e r t i g ha us- k ei t e l .de Infos und Bilder zu weiteren Häusern gibt’s unter w w w.H a usba uHe l den. de /he r st e l l er /k ei t el

DG

GRUPPENRAUM 20

WARTEBEREICH 9,5

WC 6

BEHANDLUNG 10

AB 2,5

18,54 m

KIND 14

KIND 14

ANMELDUNG 8,5 BAD 10,5 DIELE 11,5

13,89 m

EG

ESSEN/ WOHNEN/ KÜCHE 46,5

KIND 12,5 DU/WC 3,5

HWR/ TECHNIK 10,5

SCHLAFEN 14

FLUR 16,5

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ansichtssachen #1haus_4meinungen

Bei diesem Kundenhaus von Keitel wurden die Bereiche Wohnen und Arbeiten gekonnt vereint. Zeitgemäße Haustechnik sorgt zudem für einen sparsamen Energieverbrauch. Die #H4F-Redaktion hat das Haus besucht – hier ihr Resümee!

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#kundenhaus #wohnen_und_arbeiten #energieeffizient


1 HAUS

Sylvia Gatzka Redakteurin

4 MEI NUN GEN #meinung_2 Die klare, moderne Gestaltung und eine wohlproportionierte Formensprache lassen Haus Läpple angenehm kompakt wirken, seine wahre Größe also nicht direkt erkennen. Immerhin erstreckt sich der Baukörper, der innen Familienwohnen plus Arbeitsstätte inf Form einer Physiotherapiepraxis bereithält, auf einer Gesamtbreite von stattlichen 18,50 Metern – und das, ohne überdimensioniert zu wirken. Auch zwei eingeschossige, holzverkleidete Anbauten lockern das Gesamtbild auf. Zudem konnten durch diese auch zwei separate, klar getrennte Eingänge für Wohn- und Arbeitsbereich geschaffen werden. Mit klassischem Satteldach, weißer Putzfassade und anthrazit-

Eine funktionelle Trennung in zwei Trakte schlägt sich in der räumlichen Aufteilung nieder. Die Offenheit und Großzügigkeit der lichtdurchfluteten Bereiche bleiben dabei erhalten. #meinung_1 Wohn- und Praxistrakt sind kompakt vereint und doch klar voneinander getrennt. Das einzige Bindeglied im Inneren stellt eine Tür dar, die

über den Anmeldebereich der Praxis einen schnellen Zugang zur Diele der Wohnung ermöglicht. Der private Wohnbereich zeichnet sich durch großzügige Zimmer aus. Ein offener Koch-, Ess- und Wohnbereich bildet das Herzstück des Erdgeschosses und wird lediglich durch die Anordnung der Räume zoniert. Die großflächige Verglasung gewährt neben dem üppigen Lichteinfall einen herrlichen Ausblick in die Landschaft. Das Obergeschoss beherbergt ein weitläufiges Bad, das Schlafzimmer der Eltern und drei fast gleich große Kinderzimmer. Der Fairness zuliebe verfügt das kleinste der drei Zimmer über eine besonders malerische Aussicht. Auf reichlich Tageslicht und die Weitläufigkeit der Räume wurde auch in den Behandlungszimmern Wert gelegt. sg#H4F

Christine Meier stellvertretende Chefedakteurin

farbenen Fensterrahmen fügt sich das Gebäude überdies optimal in die angrenzende Bebauung ein. Große, wohl platzierte Fensterflächen öffnen das Gebäude und schaffen eine lichte Verbindung von Innenraum zu Terrasse, Garten und Umgebung. cm#H4F

Gut geplant, überzeugt dieses Kundenhaus mit viel Platz für Wohnen und Arbeit in schicker, durchdachter Form und Funktion.


ansichtssachen #1haus_4meinungen

Susan Carlizzino-Hoog Redakteurin

Besonders Familien mit Kindern gewinnen an Lebensqualität durch kurze Wege zwischen Wohnen und Arbeiten. Auch unsere Bauherrenfamilie genießt diesen Komfort.

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#meinung_3 Welche Vorteile das Wohnen und Arbeiten unter einem Dach bietet, weiß man, seit sich in Coronazeiten das Home-Office als feste Größe im Berufsleben etabliert hat. In unserem Kundenhaus bilden die 60 Quadratmeter Behandlungsräume des Bauherrn, einem Physiotherapeuten, und der großzügige, zweistöckige Wohnbereich der Familie eine perfekt aufeinander abgestimmte, aber klar voneinander getrennte Symbiose mit für beide Seiten garantierter Privatsphäre. Ein Aufeinandertreffen von Familienmitgliedern und Patienten ist nur im Eingangsbereich, in dem sich der Anmeldebereich der Praxis befindet, möglich, reduziert sich aber aufgrund der Arbeitsabläufe auf ein Minimum an Überschneidungen. Die Erlaubnis für das Betreiben einer Praxis im Wohngebiet von der Baubehörde bekamen die Bauherren aufgrund des großen Eckgrundstücks, das vier Parkplätze vor dem Haus ermöglichte – ein Muss aufgrund des erhöhten Publikumsverkehrs. Nun profitiert das Zeitmanagement der Familie im Alltag von den kurzen Wegen zwischen Wohnen und Arbeiten. sc#H4F

Effiziente Haustechnik und clevere Dämmlösungen sorgen für geringen Energieverbrauch und hohen Wohnkomfort. #meinung_4 Eine gute Dämmung ist nicht nur fürs Energiesparen notwendig, sondern auch für ausreichend Schallschutz. Hier wurden zur akustischen Trennung von Wohntrakt und Praxis die Räume im Obergeschoss großenteils mit einem schalldämmenden Bodenaufbau ausgestattet, Federelemente in der Praxisdecke sorgen für eine zusätzliche Schalldämmung. Energetisch entspricht Haus Läpple

der Effizienzhausklasse A+ – also der besten Stufe. Photovoltaikelemente auf dem Dach decken den größten Teil des Energiebedarfs. Eine sparsam, aber hoch effizient arbeitende Luft-Wasser-Wärmepumpe versorgt das Haus über die im gesamten Gebäude verlegte Fußbodenheizung mit Wärme. Eine kontrollierte Lüftungsanlage sorgt für effizienten Luftaustausch und angenehmes Raumklima.

Zu den Besonderheiten dieses Hauses gehört auch eine Jutedämmung, die dank ihres hohen Wärmespeichervermögens unter dem Dach angenehme Temperaturen schafft. Die Familie nutzte hier eine Aktion der Hausfirma, in deren Rahmen die Jutedämmung günstig angeboten wurde! Bei den großen Fensterflächen wurde auch bei der Verglasung auf eine sehr gute Dämmung geachtet. gw#H4F

homes4future 2/2023 #H4F

Gerd Walther Redakteur


#grundstück #baukörper #ausstattung #eigenleistung

GUT GEPLANT – UND GÜNSTIG GEBAUT

Bei guter Planung kann ordentlich gespart werden.


Kellerverzicht gut überlegen Anders sieht es beim Keller aus: Der lässt sich nicht nachträglich einbauen. Auch wenn dieser rund 25 000 bis 40 000 Euro mehr kostet als eine Bodenplatte, sollte der Verzicht hier gut überlegt sein. Denn ohne Abstellflächen geht es nicht – und die kosten auch innerhalb des Hauses Platz und Geld. Durchdachte Grundrisse bieten viel Komfort auf kleiner Fläche. Ein offenes Erdgeschoss schafft ein großzügigeres Raumgefühl, bei Schlafzimmern sollte man auf harmonische Raumproportionen, einen möglichst hohen Kniestock und gute Möblierbarkeit achten. Wenn Türen und Fenster so platziert werden, dass daneben noch ein großer Schrank passt, ist die separate Ankleide verzichtbar. Im Eingangsbereich sollte dagegen nicht zu sehr an Platz gespart werden, damit Garderobe, Schuhe, Kin-

knowhow #besser_planen_und_baukosten_sparen

Ein einfaches Satteldach ist günstiger als ein Flachdach. Ein flach geneigtes Dach mit hohem Kniestock schafft mehr Platz im Obergeschoss. Dieser zusätzliche Raum ist mit weniger finanziellem Aufwand zu erreichen als eine größere Grundfläche. Ein kleineres, kompaktes Haus bedeutet auch weniger Pflegeaufwand und weniger Heizenergieverbrauch. Damit spart es doppelt Kosten. Außerdem können Anbauteile später nachgerüstet werden.

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Ständig steigende Bau- und Grundstückpreise lassen bei vielen Menschen die berechtigte Frage aufkommen, ob preiswertes Bauen überhaupt noch möglich ist. Die Antwort lautet: Ja, es gibt noch die Möglichkeit, auch mit kleinerem Budget zu bauen. Qualität und eine perfekt durchstrukturierte Planung und Bauabwicklung sind die Schlüssel zu preiswertem Bauen. Billige Angebote, die nachgebessert werden müssen, mangelhaft ausgeführte Bauleistungen und Bauzeitverzögerung aufgrund schlechter Planung sind die Kostenfallen schlechthin. Wer langfristig gesehen günstig bauen will, sollte folgende Punkte beachten: Schon die Beschaffenheit des Grundstücks beeinflusst die Baukosten: Günstig ist ein möglichst kleines, ebenes und schon erschlossenes Grundstück, bei dem die Bodenbeschaffenheit geklärt ist. Ein Keller wird bei felsigem Untergrund oder drückendem Wasser teurer, Hanggrundstücke sind aufwendig zu erschließen und zu bebauen. Klar gegliederte Entwürfe mit zwei vollen Geschossen, die auch auf kleinerer Fläche viel Wohnraum schaffen, sind echte Kostensparer. Ein wohlproportioniertes, einfaches Haus muss nicht langweilig aussehen, ist aber auf jeden Fall günstiger. Also keine Erker, Wintergärten, Gauben oder (zu) kleine Balkone im Obergeschoss einplanen.

homes4future 2/2023 #H4F

Foto: Adobe.Stock / Puwasit Inyavileart

Bezahlbare Eigenheime – nachhaltig gebaut und mit wenig Energieverbrauch, auch für weniger dicke Brieftaschen – sind möglich. Wir geben Ihnen Spartipps, die jeder angehende Bauherr zumindest teilweise umsetzen kann.


knowhow #besser_planen_und_baukosten_sparen

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WAS BRINGT WIE VIE L? Grundstück: Hier kann richtig Geld gespart werden. Bei den heutigen Grundstückspreisen in attraktiven Lagen spart jeder Quadratmeter weniger mehrere Hundert Euro. Einsparung: 20 000–40 000 Euro Doppel-/Reihenhaus: Verdichtete Bauformen bringen viel Einsparung, weil ein kleineres Grundstück ausreicht und weniger Bau- und Betriebskosten anfallen. Einsparung: 25 000–40 000 Euro Baukörper: Weniger ist meistens mehr. Also möglichst wenig Schnickschnack wie Erker oder Türmchen, da immer gleich mehrere Handwerker beteiligt sind. Ein kompakter Baukörper ist zudem Energie sparender. Wenn Sie einen Wintergarten haben wollen, schon mal einplanen und später realisieren. Einsparung: 10 000–15 000 Euro Grundriss: Bleiben Sie mit den Wänden möglichst im rechten Winkel, verzichten Sie auf große Verkehrsflächen (Flure/Dielen). Jeder Quadratmeter Wohnfläche schlägt mit mindestens 1 000 Euro zu Buche. Einsparung: 20 000–30 000 Euro Keller: Der Lieblingssparposten der meisten Ratgeber. Doch Vorsicht ist geboten: Denn ein Keller kostet zwar rund 30 000 bis 40 000 Euro, doch der Verzicht bringt keineswegs so viel Ersparnis, weil Fundament und Bodenplatte auch was kosten, ebenso wie Kellerersatzräume. Einsparung: 10 000–15 000 Euro Küche/Bad: Hier wird viel Geld vergraben. Muss es die Arbeitsplatte aus Granit sein? Fliesen nicht überall bis zur Decke hochziehen, Armaturen können auch schön sein, ohne

dass ein Stardesigner seinen Namen dafür gegeben hat, Badmöbel vom Markenhersteller sind sehr teuer. Einsparung: 10 000–15 000 Euro Fenster: Möglichst Standardmaße verwenden. Festverglasungen sind günstiger als Fensterflügel. Einsparung: 5 000–10 000 Euro Heizung: Kompaktgeräte finden heute leicht Platz unterm Dach und ersparen den Schornstein. Das geht aber nicht, wenn Sie einen Kachelofen oder eine Pelletheizung wollen! Einsparung: 3 000–5 000 Euro Dach: Keine exotischen Eindeckungen, möglichst wenig Gauben. Einsparung: 5 000–10 000 Euro Außenanlagen: Muss es die edle Mauer sein oder reicht ein Zaun? Brauche ich überhaupt eine Abgrenzung? Den Teich oder die Trockenmauer können Sie auch später noch anlegen? Einsparung: 10 000–15 000 Euro Eigenleistung: Die meisten Bauherrschaften sind bereit, beim Bau der eigenen vier Wände selbst mit anzupacken. Doch Vorsicht: Überschätzen Sie nicht Ihre handwerklichen und zeitlichen Ressourcen! Einsparung: 10 000–20 000 Euro Natürlich wird kein Bauherr diesen Sparkatalog komplett realisieren. Aber wer auch nur einen Teil umsetzt, kann bis zu 50 000 Euro sparen.

Foto: Adobe.Stock / 4th Life Photography

FINANZIERUNG Als Faustregel gilt, dass mindestens 20 bis besser 30 Prozent der Gesamtkosten als Eigenkapital vorhanden sein sollten.


derwagen und Gäste nicht zum Stau führen. Optimal vorgeplante Häuser, die sich durch festgelegte Standardmodule variieren lassen, können hier eine gute Wahl sein. Küche und Bad können richtig ins Geld gehen. Wer auf die Arbeitsplatte aus Granit und Sanitär­objekte vom Stardesigner (erst einmal) verzichten kann, spart bis zu 15 000 Euro. Fenster und Türen sollten energiesparend und einbruchsicher sein – hier zählt die Qualität. Sparen lässt sich jedoch, wenn man sich für Standardmaße entscheidet. Festverglasungen sind günstiger als Öffnungsflügel. Baukosten senken ja, aber im Hinblick auf Klimaschutz und Unterhaltungskosten darf der Bauherr die Energieeffizienz nicht aus den Augen verlieren, zumal hier auch gesetzliche Rahmenbedingungen zu beachten sind. Für energiesparende Maßnahmen gibt es außerdem staatliche Fördermöglichkeiten. Zudem rechnen sich angesichts steigender

Heiz- und Stromkosten die Investitionen nach einigen Jahren. Die Heizung beeinflusst langfristig die Unterhaltskosten des Hauses. Um sparsam zu sein, muss die Heizungsanlage aber genau auf die Haushülle abgestimmt werden. Die Kosten für Außenanlagen werden oft unterschätzt. Sicherheitsrelevante Maßnahmen wie Außentreppen, Befestigung von Zugang und Zufahrt und Absicherung von Hängen können schlecht aufgeschoben werden. Wichtig ist, die Baunebenkosten für Notar, Grundbucheintrag, Grunderwerbssteuer, Erschließung und Umzug von Anfang an mit einzuplanen. Nachfinanzieren wird in der Regel teuer. Auch die Kaufpreisabwicklung des Hausanbieters ist zu beachten. Wer bei der Planung alles richtig macht und Kostenfallen vermeidet, kann sich am Ende vielleicht doch das ein oder andere Extra leisten. gw #H4F

Natürlich Bauen

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Foto: Julia Kirgis

Mit 115 Jahren Know-How, heimischen Hölzern und natürlichen Materialien werden aus Ihren Wohnträumen individuelle Lebensmittelpunkte. Durchdacht, effizient und energetisch bis unters Dach.

www.fingerhuthaus.de Ein kompakter Baukörper auf einem nicht überdimensionierten Grundstück wirkt sich günstig auf die Baukosten aus.

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Foto: Adobe.Stock / contrastwerkstatt

SPAREN MIT EIGENLEISTUNG Mit „Pur“ präsentiert der Fertighausspezialist ProHaus ein perfektes Angebot für alle, die den Ausbau ihres neuen Hauses in die eigenen Hände nehmen und dabei ordentlich sparen wollen.

Der Ausbau des Hauses in Eigenleistung – richtig angegangen und ausgeführt – spart Geld und macht Spaß.


Promotion

Fotos: www.prohaus.com

Selber machen und sparen Nach der fachgerechten Montage übergibt ProHaus das Haus dann – quasi als „Rohdiamant“ an den Bauherrn, der sich im Folgenden bei der Fertigstellung seines Haustraums

Zeit und Geld frei einteilen kann. So entscheidet auch er allein, ob er alle noch nötigen Ausbau-Arbeiten selbst ausführt oder bei ausgewählten Gewerken externe Partner einbezieht, also, wie viel Kosten er beim Innenausbau einspart. Denn eins steht fest: Die einzige Hypothek, für die keine Bank Zinsen verlangen kann, ist die Muskelhypothek. Dabei handelt es sich um die umgangssprachliche Bezeichnung für alle Leistungen, die der Bauherr beim Bau seines Hauses in Form von Arbeitskraft oder Sachleistungen einbringt. So kann er die Eigenkapitalquote bei der Finanzierung steigern und von günstigeren Zinsen profitieren.

Das Einsparpotenzial der „Pur“-Modellreihe ist enorm: Je nach Entwurf können Selbermacher zwischen 100 000 und 130 000 Euro gegenüber der ProHaus-Leistungsstufe „Premium-Top“ sparen, bei der nur noch Restarbeiten wie z. B. das Tapezieren oder Verlegen von Bodenbelägen zu erledigen sind. Dabei behalten die angehenden Bauherren die volle Planungsfreiheit hinsichtlich des Bauverlaufs und der Fertigstellung. Unterstützung beim Ausbau Selbstverständlich unterstützt ProHaus „Selbermacher“ beim Ausbau ihres „Pur“. Das Unternehmen stellt seinen Bauherren neben detaillierten Anleitungen zu den einzelnen Arbeitsschritten auch einen kompetenten Ausbauberater zur Seite, der sowohl telefonisch weiterhilft als auch vor Ort auf der Baustelle unterstützt, sollte es mal klemmen. Die ProHaus „Pur“-Häuser sind zu den genannten Konditionen bis 31. März 2023 erhältlich.

„Pur 145“ präsentiert sich mit 145 Quadratmetern Wohnfläche und modernem Flachdach. Ein Arbeits- oder Gästezimmer komplettiert auch hier das Erdgeschoss. Im Obergeschoss gibt es neben den drei Schlafräumen und Bad noch Platz für einen Abstellraum und einen Arbeitsbereich auf der Galerie. Zu haben ab 232 100 Euro inklusive Bodenplatte.

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Der Name ist Programm: Bauherren erhalten bei der ProHaus-Serie „Pur“ ein „pures“ Haus. Das heißt: ProHaus schafft die bauliche Grundlage eines erfolgreichen Hausbaus und liefert den gewählten Haustyp mit komplett fertiger Haushülle: Die Außenwände sind inklusive Wärmedämmung sowie dem Einbau der Fenster, Haus- und Terrassentüren und Fassade fertiggestellt und das Dach ist eingedeckt.

„Pur 130“ mit 130 Quadratmetern Wohnfläche verfügt im Erdgeschoss zusätzlich zu den Standardräumen über ein kleines Arbeitszimmer. Inklusive Bodenplatte erhältlich ab 193 200 Euro.

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Der Entwurf „Pur 110“ bietet auf 110 Quadratmetern Wohnfläche alles, was eine bis zu vierköpfige Familie für komfortables Wohnen braucht. Er ist inklusive Bodenplatte bereits ab 171100 Euro zu haben.


ZUSAMMEN MIT ANDEREN BAUEN

A

MODERNES ZWEIFAMILIENHAUS

ELTERN UND KINDER WOHNEN OBEN

Ein Haus, das den Traum vom komfortablen Wohnen mit Privatsphäre für zwei Familien unter einem Dach vereint.

B

V O R T E I L F Ü R A L L E

BAUEN IM TEAM

Das Bauen in der Gemeinschaft mit Anderen bringt einige Voraussetzungen mit sich – bietet aber auch viele Möglichkeiten.


INTERVIEW

SPAREN BIS ZU 30 PROZENT

Architekt Norbert Post vom Bundesverband Baugemeinschaften beantwortet Fragen und gibt Tipps zum Bauen im Team.

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D

topthema #baugemeinschaften

C DREI IN EINER REIHE

GEMEINSAM STATT EINSAM

#nachhaltig #innovativ #generationenübergreifend #günstig

homes4future 2/2023 #H4F

Drei Familien verwirklichten zusammen den Traum vom eigenen Haus.


MODERNES Z WEIFA MILIENH AUS

ELTERN UND DIE KINDER WOHNEN OBEN

A


Zwei Wohneinheiten mit insgesamt rund 280 Quadratmetern Wohnfläche sind in diesem Massivhaus untergebracht.

Dieses Zweifamilienhaus eignet sich bestens als gemeinsames Zuhause für Großeltern, Kinder und Enkel. Man ist zusammen, aber bei Bedarf doch für sich. Und jeder hat zudem Platz für seine Gäste. Die Architektur zeigt klare Linien, die Fassade präsentiert sich in zwei verschiedenen Erdtönen, kombiniert mit anthrazitfarbenen Fenstern und Türen. Die gesamte Wohnfläche beträgt stolze 280 Quadratmeter. Großzügig geplant wurden ebenfalls eine Garage und ein langer Balkon im Obergeschoss. Die gelungene Aufteilung wird bereits deutlich, wenn man vor dem Haus steht. Denn es verfügt über zwei Eingänge. Der linke führt in die ebenerdige Wohnung des Erdgeschosses.

topthema #baugemeinschaften

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Dieses Haus vereint den Traum von Wohnen mit Komfort und Privatsphäre für zwei Familien. Denn hier befinden sich zwei abgeschlossene Wohneinheiten, von denen eine komplett ebenerdig ist, unter einem Dach.


Der Home-OfficeBereich eignet sich durch den separaten Zutritt auch hervorragend für Kundenverkehr.

Vom Arbeitszimmer im Erdgeschoss hat man einen schönen Blick in den Garten. Auch die Küche der Obergeschosswohnung ist offen gestaltet. Der zentrale Lebensbereich der Erdgeschosswohnung erschließt alle umliegenden Räume.

A

Und diese lässt keine Wünsche offen. Über eine Diele geht‘s ins Gäste-WC direkt neben dem Eingang, gegenüber in ein gemütliches Gästezimmer. Geradeaus geht es in den großen Wohn-Essbereich mit Zugang zu Terrasse und Garten. Das Wohnzimmer geht offen über in die Küche mit angeschlossenem und verschließbarem Abstellraum. Mit einem zweiten Abstellraum wurde der Platz unter der – von hier


topthema #baugemeinschaften

33 Geschützt: Der Rückzugsbereich im Wohnzimmer des Erdgeschosses wird nur durch ein Lichtband erhellt. Im Kinderzimmer ermöglicht das Pultdach eine zweite Ebene zum Schlafen und Spielen Die Kinder freuen sich über ein eigenes Duschbad.

homes4future 2/2023 #H4F

nicht zugänglichen – Treppe ins Obergeschoss bestens genutzt. Linker Hand am Wohnbereich führt eine Tür ins Schlafzimmer. Hier stehen 13 Quadratmeter alleine für das Bett zur Verfügung, denn die Ankleide liegt separat im Raum dahinter. Ein privates Bad mit Dusche rundet diese erste Wohnung ab. Der zweite, rechts im Haus gelegene Eingang führt in eine Diele, von wo aus es in ein Arbeitszimmer geht. Dieses hat ebenfalls eine Tür in den Garten, für die erholsame Pause zwischendurch. Neben dem Arbeitszimmer befindet sich direkt der Technikraum des Hauses. Über die Diele führt die Treppe hinauf in das von unten nicht einsehbare und somit ganz private Obergeschoss. Im Obergeschoss liegt die zweite Wohnung. Sie umfasst ein rund 50 Quadratmeter großes Wohnzimmer mit reichlich Platz für einen stattlichen Esstisch. Hinzu kommen eine offene Küche, ein Gästezimmer, zwei etwa gleich große Kinderzimmer, ein eigenes Duschbad für die Kinder und Gäste sowie einen großen Elternbereich. Zu diesem gehören das Schlafzimmer, eine Ankleide und ein Bad. Diese Räume gehen alle fließend ineinander über. Im Bad wurden zwei Waschbecken, eine Badewanne, eine Dusche und ein abtrennbares WC geplant. Angegliedert an das Obergeschoss ist zudem der große Balkon mit Gartenblick. gw#H4F


tophema #baugemeinschaften

A Auch das Schlafzimmer im Obergeschoss verfügt über eine separate Ankleide.

Im Obergeschoss lädt die formschöne Eckwanne zum Badegenuss ein.

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DATEN + FAKTEN

BALKON

OG

KOCHEN 15

KIND 16

WOHNEN/ ESSEN 49,5 SCHLAFEN 13

DU/WC 6

GAST 11,5

KIND 17

EG KOCHEN AR 10 3,5

ARBEITEN 13,5 TECHNIK 15

SCHLAFEN 13

ANKLEIDE 6,5

18,88 m

DIELE 5 BAD 8,5

WC 3

GAST 12,5

DIELE 10,5

GARAGE

Fotos: Baumeister-Haus

WOHNEN/ ESSEN 44,5

9,88 m

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ANKL 8

BAD 12

Entwurf: Ising Hersteller: Baumeister-Haus 60388 Frankfurt/M, Borsigallee 37 Tel. 06109/96892-0 Konstruktion: Massivbauweise (gedämmtes Hochlochziegelmauerwerk), Putzfassade U-Wert 0,19 W/m²K, Pultdach 5 Grad, U-Wert 0,17 W/m²K, dreifach verglaste Kunststoff-Fenster, Ug-Wert 0,78 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 25,86 kWh/m²a, Endenergie: 14,37/m²a Wohnflächen: Wohnung 1 EG: 145,5 m2 Wohnung 2 OG: 148 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/­b aumeister-haus



B Foto: Adobe.Stock / have-a-nice-day

VORTEIL FÜR ALLE

BAUEN IM TEAM

#voraussetzungen #optionen #planung #spareffekt


topthema #baugemeinschaft

GRUNDL AGEN KL ÄREN

GEMEINSAM VON ANFANG AN

Foto: Adobe.Stock / VectorMine

Der juristische Weg von der anfänglichen Diskussion vager Vorstellungen bis zur gemeinschaftlichen Nutzung des selbst erstellten Wohneigentums führt etappenweise über die Interessen- und Planungs- bis zur Bauher-

ren- und Eigentümergemeinschaft, die jeweils unterschiedliche rechtliche Bindungswirkung für die jeweiligen Mitglieder hat. Von vielen Städten wird die Realisierung gemeinschaftlicher Wohnkonzepte unterstützt.

Dies geschieht in erster Linie dadurch, dass die Kommunen Bauwilligen bei der Kontaktaufnahme mit anderen Interessenten oder bei der Suche des passenden Baugrundstücks behilflich sind.

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Um die Vorteile privater Baugemeinschaften optimal zu nutzen, empfiehlt es sich, die rechtlichen Grundlagen gleich am Anfang zu klären und gemeinschaftlich festzulegen.

MIT PROJEKTLEITER

Foto: www.vpb.de

Von Bauwilligen, die sich zum Bauen in der Gemeinschaft entschließen, wird ein größeres Engagement und Zeitinvestment verlangt, als bei der Erstellung durch einen Bauträger. Im Vergleich zum Bauen in eigener Regie kommt der persönlichen Bereitschaft und Fähigkeit zum Kompromiss eine viel größere Bedeutung zu. Ein Projektsteuerer mit einschlägigen Referenzen sollte bei Baugemeinschaften nicht fehlen. Denn die qualifizierte Baubegleitung verkürzt die Antragsverfahren und

bringt die unterschiedlichen Bedürfnisse zusammen. Durch gemeinsame Planung, Koordination sowie Einkauf von Materialien und Dienstleistungen in einer Baugemeinschaft lassen sich bis zu 20 Prozent der anfallenden Baukosten einsparen. Eine attraktive Option für Bauherren jeden Alters, um sich preiswerten Wohnraum in guter

sozialer Umgebung zu erschließen. Dieses spezielle Baumodell erscheint daher in erster Linie für Bauherren geeignet zu sein, die in freiwilliger und zweckgebundener nachbarschaftlicher Gemeinschaft ihre individuellen Vorstellungen vom Wohnen, Leben und gegebenenfalls auch Arbeiten in der Gruppe zu verwirklichen suchen.

homes4future 2/2023 #H4F

KOMPROMISSE SIND GEFRAGT


B Bei diesem Mehrgenerationenhaus geben die beiden Haushälften zusammen ein Ganzes – dieses Prinzip wurde auch bei dem geteilten Satteldach angewendet. Im Garten hat jede Partei ihre eigene Terrasse und Grünfläche; dennoch trifft sich die ganze Familie hier gerne. w w w. s t r e i f.d e

VORTEIL FÜR ALLE Generationenübergreifendes Wohnen bedeutet, sowohl Nähe als auch Distanz für alle Parteien zu ermöglichen.

Das Leben in der Großfamilie ist wieder im Aufwind und zwar in den unterschiedlichsten Formen: als Wohngemeinschaften mit Eltern, Großeltern oder Geschwistern. So fallen weite Wege für gegenseitige Unterstützung und Besuche nicht (mehr) an. Wenn ein Haushalt Fläche einspart und sich vom Familienheim auf die Größe einer Einliegerwohnung reduziert, ergibt dies kräftige Energieeinsparungen – erst recht im Neubau. Bei zwei Parteien unter einem Dach können sich diese zudem die Haustechnik teilen. Mehrere Haushalte auf einem Grundstück oder in unmittelbarer Nachbarschaft lassen sich zu einem Versorgungsnetz mit gemeinsamer Wärme- und Stromerzeugung zusammenfassen; so lohnen sich Investitionen in nachhaltige Gebäudetechnik wie Photovoltaik oder eine Tiefenbohrung für eine Wärmepumpe besonders. Und nicht zuletzt lässt

sich ein Kreditabtrag auf mehrere Schultern verteilt besser stemmen. Es gibt also viele Vorteile, und um diese auch genießen zu können, steht am Anfang die Aufgabe, ein Raumkonzept aufzustellen. Für dieses sollten Sie vorab den Bedarf an privaten Rückzugsbereichen und Gemeinschaftsflächen im Haus und im Freien genau definieren. Sie kennen die Protagonisten schließlich am besten. Und genau diese Kenntnis – plus Fantasie und Köpfchen – ist gefragt, um das Beste aus dem Familienprojekt herauszuholen. Dann können Sie vom größten Pluspunkt des Zusammenlebens profitieren – und der hat weder mit Ökologie noch Ökonomie zu tun, sondern ist einfach füreinander da zu sein. So kann schließlich ein harmonisches Miteinander entstehen – geprägt von einem ausgeglichenen gegenseitigen Geben und Nehmen.

M E H R G E N E R AT I O N E N WOHNEN


FÖRDERUNG Kommunen unterstützen Baugemeinschaften durch die Bereitstellung und vergünstigte Abgabe von Grundstücken.

Zahlreiche Städte haben längst die Zeichen der Zeit erkannt und in ihren Verwaltungen spezielle Beratungsangebote für Baugemeinschaften eingerichtet. Kommunen bieten im Rahmen ihrer Wohnbauförderung auch finanzielle Unterstützung an. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert Beratungsleistungen in Form von Machbarkeitsstudien. Darüber hinaus enthalten die Wohnungsbauförderprogramme fast aller Bundesländer Komponenten für

Foto: www.pixabay.com / adimiramichaels

KOMMUNEN HELFEN MIT

Baugemeinschaften. Die entscheidende Hilfe der Städte besteht jedoch in der Bereitstellung von Grundstücken, die sich für gemeinschaftliche Wohnprojekte eignen und es so den Interessenten überhaupt erst ermöglichen, an einen Bauplatz für ihr Projekt zu kommen. „Ein Haus mit dem wunder„Ein Haus mit dem wunderbaren Werkstoff Holz „Ein Haus mit dem wunderbaren Werkstoff Holz schenkt seinen Bewohnern baren Werkstoff Holz „Ein Haus mit dem wunderschenkt seinen Bewohnern ein unnachahmliches Raumschenkt seinen Bewohnern baren Werkstoff Holz ein unnachahmliches klima, eine Quelle derRaumein unnachahmliches Raumschenkt seinen Bewohnern klima, eine Quelle deran Kraft, und einen Ort, klima, eine Quelle der ein unnachahmliches RaumKraft, undsich einen Ort,und an den man sicher Kraft, und einen Ort, an klima, eine Quelle den man sich sicherder und geborgen fühlt.” den man sich sicher und Kraft, und fühlt.” einen Ort, an geborgen geborgen fühlt.” INFOS: den man sich sicher und

DIE GRUPPE MACHT'S MÖGLICH

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Städte sind Hochpreisregionen – auch wenn es ums Bauen geht. Ein Spartrend heißt deshalb mittlerweile: preiswert bauen in der Gruppe!

Foto: www.wienerberger.de / Dietmar Strauß

Gemeinsam kann man auch innerstädtische Objekte erwerben, die für einen Haushalt bzw. eine Familie absolut unerschwinglich wären. Denn die neuen Netzwerker können deutlich sparen, indem sie sich zum Beispiel die Erschließungskosten von Grundstücken teilen, Preisvorteile bei den Aufträgen an Handwerksunternehmen erzielen oder bei Eigenleistungen am gemeinsamen Strang ziehen.

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B

FÜNF FR AGEN ZUR BAUGEMEINSCHAF T 1. Wer kommt infrage? Junge Familien, die Platz und ein Umfeld brauchen, das sie positiv aufnimmt. Und für Menschen, die ihre zweite Lebenshälfte planen. 2. Wie findet man eine Baugemeinschaft? Viele bilden sich im Freundes- oder Bekanntenkreis, bundesweit vermitteln Büros professionelle Hilfe (Infos gibt es unter www.bv-baugemeinschaften.de). 3. Welche Rechtsformen kommen infrage? Fast alle, ob Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG), bei etwas größeren Vorhaben die Genossenschaft (eG), bei sozialen Projekten auch die Stiftung. In der Planungs- und Bauphase ist häufig die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) vorgeschaltet.

Baugemeinschaften setzen in hohem Maß auf regenerative Energien. w w w.o u t a r k y.d e , w w w.v i e s s m a n n .d e

4. Wie spart man am besten? Wichtigste Voraussetzung: professionelle Gruppenmoderation, versierter Architekt, profunde Finanzierungsberatung sowie ein Finanzierungsinstitut, das sich auf eine GbR in der Bauphase einlässt. Sparen lässt sich dann z. B. durch geschickte Planung, Mengenvorteile beim Bau oder Selbsthilfeleistungen. 5. Wie viel können Baugruppen sparen? Wenn man von einem Einfamilienhaus am Stadtrand ausgeht, liegt das Sparpotenzial gegenüber einem Bauträgerhaus bei etwa 10 bis 20 Prozent.

UNTERL AGEN

ERST CHECKEN, DANN K AUFEN Da die späteren Bewohner während der gesamten Bauzeit am Entwurfs- und Planungsprozess aktiv beteiligt sind, können sie maßgeblichen Einfluss auf die Umsetzung des Bauvorhabens nehmen.

Deshalb entspricht die Architektur von Baugemeinschaftsvorhaben im hohen Maß den individuellen und gemeinschaftlichen Bedürfnissen. Nach Ansicht des Bundesverbands Baugemeinschaften in Dortmund sind die Baugemeinschaften dem Markt oft voraus, weil die Bauherren ihre Wohnungen in der Regel für sich selbst bauen und aus Eigeninteresse bestrebt sind, nach dem neuesten Stand der Technik zu bauen. Sie setzen beispielsweise innovative Techniken ein, um Nebenkosten zu sparen oder entscheiden sich, den Wärme- und Strombedarf ausschließlich aus erneuerbaren Energien zu decken. Darüber hinaus leisten Baugemeinschaften oft Pionierarbeit auf dem Gebiet des nachhaltigen und energiesparenden Bauens.

Weitere Infos zum Thema Baugemeinschaften gibt es unter www.bundesverband-baugemeinschaften. de oder direkt über diesen QR-Code.


Foto: www.lehner-haus.de

Wer ein Doppel- oder Reihenhaus plant, musst bedenken, dass das Gebäude nur drei oder gar nur zwei Außenwände hat, es also an einer bzw. zwei Seiten keine Fenster gibt. Zudem sind die Baukörperhälften oft langgestreckt, schmal und in die Höhe gestapelt, zweieinhalb Geschosse sind eher die Regel als die Ausnahme. Das heißt, größere Räume wie der WohnEssbereich nehmen meist die ganze Hausbreite ein. Damit nicht zusätzlich Platz verloren geht, kann die Treppe

Im Doppelhaus müssen die Trennwände besonderen Schallschutzanforderungen genügen.

topthema #baugemeinschaft offen integriert werden. Mit einer schlauen Grundrissplanung schafft man außerdem eine gute Basis für harmonische Nachbarschaftsbeziehungen. So sollten ruhige Zonen wie Schlafräume an die ruhigen Zonen der Nachbarn angrenzen und zu lauteren Bereichen wie Wohnen und Essen Abstand wahren. Deutlich separierte oder durch Sichtschutz abgeschirmte Eingänge schaffen Pufferzonen, sodass einem einträchtigen Miteinander nichts entgegensteht.

Auch Reihenhäuser können als Gemeinschaftsprojekt angegangen werden. Dabei ist es sinnvoll, von vornherein Gemeinschaftsflächen für intelligente Nutzungen einzuplanen. Das spart Platz in Wohnungen und schafft dennoch viel Freiraum.

Im Doppel- oder Reihenhaus verschafft die Haustrennwand die gewünschte Ruhe. Sie muss als zwei räumlich voneinander getrennte Wandschalen ausgeführt sein – mit einer Fuge von mindestens drei Zentimetern dazwischen, in der sich eine Dämmung aus Mineralwolle befindet. Die Entkoppelung der beiden Schalen vom Fundament bis zum Dach unterbindet die Schallübertragung. Wenn die verschiedenen Parteien innerhalb eines Hauses aneinander grenzen und sich Decken oder Innenwände teilen, müssen in diesen Bereichen ebenfalls besondere Maßnahmen zum Schallschutz ergriffen werden. Der Holzbau gilt als lärmempfindlich, da massive Baustoffe den Schall besser schlucken. Aber auch hier kann man mit besonderen Kon­struktionen Abhilfe schaffen. Beispielsweise verhindern elastische Auflager bei Treppen, dass sich Trittschall ausbreiten kann. Auch bei Decken sollte immer auf einen ausreichenden Trittschallschutz geachtet werden. Außerdem

N I C H T N U R F Ü R LEISETRETER

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Mit geschickter Planung ist auch in aneinanderliegenden Wohnungen komfortables Wohnen möglich.

SCHALLSCHUTZ BE ACHTEN Wer nah aufeinander sitzt, muss Rücksicht nehmen. Aber mit einer entsprechenden Bauausführung lassen sich potenzielle Lärm­ belästigungen von vornherein minimieren. können Decken durch die Erhöhung ihrer Masse und Verbesserung der Schallentkopplung so ausgeführt werden, dass sie den Ausführungen im Massivhausbau in nichts nachstehen.

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GUTE BASIS SCHAFFEN

Foto: www.bhw.de / 6510 KFW / Claus Morgenstern

PL ANUNG


C „Baugemeinschaften schaffen insbesondere auch dort individuellen Wohnraum, wo die städtebaulichen Rahmenbedingungen eine Dichte und Geschosszahl erfordern, die einzelne Bauherren überfordern oder wo Bauen im kleinen Maßstab nicht sinnvoll oder möglich ist.“

Foto: Thomas Schmidt

#interview

Norbert Post war bis zum 31.12.2022 Vorsitzender im Vorstand des Bundesverbandes Baugemeinschaften e.V. Als Architekt hat er rund 30 Baugemeinschaftsprojekte realisiert und mehrere Städte zu deren Förderung beraten.

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Was ist eine Baugemeinschaft? Die Baugemeinschaft ist ein Zusammenschluss von privaten Haushalten, die durch gemeinsames Planen und Bauen individuellen Wohn- und gemeinsamen Lebensraum schaffen, um ihn langfristig zu nutzen. Dies ist möglich als Neubau, Umbau und Umnutzung von Immobilien. Es kann sowohl im Eigentum, als auch in einer Genossenschaft oder in anderen Kooperationen als Mischform Miete/Eigentum erfolgen.

Wie gründet man eine Baugemeinschaft? Eine Baugemeinschaft gründet sich zunächst als private Interessengemeinschaft (e.V.) von Menschen mit gleichem ökonomischem, ökologischem bzw. sozialem Anliegen bzw. gleichem Ortswunsch, wie z. B. Wohnen in verlässlicher Nachbarschaft, Wohnen mit Kindern, Wohnen für Jung und Alt, autofreies Wohnen, Um-/Nutzung einer Bestandsimmobilie, kostenoptimiertes Wohnen, ökologische Bauweisen usw. oder der Suche einer geeigneten Liegenschaft. Der Kontakt kann entstehen durch Freundeskreise, Vortragsveranstaltung, Zeitungsmeldung und Kontaktforen wie „werdetnachbarn. de“ oder das „Wohnprojekte-Portal“ des Forums für gemeinschaftliches Wohnen. In vielen Städten gibt es inzwischen kommunale Beratungsstellen für neue Wohnformen bzw. Baugemeinschaften, die die Vermittlung zu bestehenden Baugemeinschaften herstellen. Darüber hinaus sind auch zahlreiche gemeinschaftliche Wohprojekte auf Initiative von


Architekten bzw. Projektsteuerinnen entstanden, die regional begrenzt agieren.

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Worauf sollte man dabei achten? Die Interessengruppe sollte sich zunächst über ihre Prioritäten und Ziele verständigen, also ob sie Eigentum erwerben will, eine Genossenschaft gründen oder eine Vermieter*in für eine Mieterbaugemeinschaft finden will. Ebenso sollte frühzeitig besprochen werden, welche Erwartungen, Ängste und auch zeitliche Bedingungen die einzelnen Mitglieder haben und ob diese vereinbar sind. Die Gruppe sollte so früh wie möglich unabhängige und erfahrene Experten mit der Moderation, der Bauplanung sowie der rechtlichen und wirtschaftlichen Beratung gemeinsam auswählen und beauftragen. Vorsicht ist angebracht, wenn Mitglieder der Baugemeinschaft auf Dauer bezahlte Leistungen für die Gruppe erbringen wollen. Die Begriffe „Baugemeinschaft“, „Mehrgenerationen-Wohnprojekt“ und „gemeinschaftliches Wohnen“ sind nicht geschützt und werden gelegentlich auch von Unternehmen genutzt, die weder Mitgestaltung, Kostenvorteile noch Transparenz bieten.

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Wie funktioniert eine Baugemeinschaft?  Die Mitglieder einer Baugemeinschaft geben sich eine gemeinsame Rechtsform, die ihrem gewünschten Status als Eigentümer, Mieter

oder Nutzer entspricht, wie z. B. e.V., GbR, Genossenschaft, GmbH & Co.KG oder WEG.  Alle Mitglieder haben das Recht, an Entscheidungen – bezogen auf Planung, Bauen und Verträge – mitzuwirken. Die Entscheidungshoheit im Projekt liegt bei der Gemeinschaft.  Alle Verträge, Pläne und Protokolle sind den Mitgliedern frei zugänglich.  Das Grundstück, ggfls. mit Bestandsgebäude, wird gemeinsam erworben oder gepachtet.  Die Baumaßnahmen werden im Auftrag der Baugemeinschaft ausgeschrieben und vergeben.  Die Baugemeinschaft ist als Bauherr verantwortlich für Kosten, Termine und Qualität. Dazu beauftragt sie qualifizierte und erfahrene Dienstleister für Planung, Finanzen/Verträge und Moderation/Gruppenentwicklung. Für Mieterbaugemeinschaften gilt:  Bei Mieterbaugemeinschaften wird ein Kooperationsvertrag mit dem Vermieter geschlossen. Dieser wird ergänzt durch einen internen Vertrag der Hausgemeinschaft, wie z. B. Vereinssatzung. Im Kooperationsvertrag wird z. B. geregelt:  Mitwirkung bei der Wohnplanung  Belegungsrecht  Gestaltung der Gemeinschaftsbereiche  Gestaltung und Pflege der Freiflächen

Vorteile hat eine 5 Welche Baugemeinschaft? Baugemeinschaften errichten oftmals generationenübergreifende und gemeinschaftliche Wohnprojekte als Alternative zum klassischen

topthema #baugemeinschaften

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SPAREN BIS ZU 30 PROZENT

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P L A N E N & B AU E N I N D E R G E M E I N S C H A F T


C

„Baugemeinschaften sind die Basis innovativer Wohnbaukultur und demokratischer Stadtentwicklung.“ Eigenheim, zur standardisierten Geschosswohnung bzw. zu Sonderwohnformen. Sie zeichnen sich, neben der Schaffung von langfristig gesichertem bezahlbarem Wohnraum, häufig durch gemeinsame soziale Ziele aus. Gegenseitige Unterstützung im Alltag, gemeinschaftliche Aktivitäten, das Zusammenleben von Jung und Alt, soziales Engagement im Quartier, Nachhaltigkeit durch energiebewusstes Leben und Wohnen machen einen wichtigen Teil dieser Projekte aus. Baugemeinschaften schaffen insbesondere auch dort individuellen Wohnraum, wo die städtebaulichen Rahmenbedingungen eine Dichte und Geschosszahl erfordern, die einzelne Bauherren überfordern oder wo Bauen im kleinen Maßstab nicht sinnvoll oder möglich ist. Baugemeinschaften kombinieren privaten Wohnraum mit gemeinsam genutzten Flächen. Diese gemeinsamen Flächen und Einrichtungen bieten wertvolle Qualitäten für jede Wohnpartei. Auch die Reduzierung der eigenen Wohnfläche um bis zu 10 Prozent ist durch Mitnutzung gemeinschaftlicher Räume möglich. Baugemeinschaften legen Wert auf die Gestaltung der Räume zwischen den Wohnungen, d. h. die innere und äußere Erschließung der Gebäude, weil diese zum Lebensraum gehören und nicht nur als unrentable Nutzfläche betrachtet werden. So können belebte offene Erschließungs-Galerien, Wohnstraßen in Geschosslage und großzügige Freitreppen entstehen. In vielen Baugemeinschaften ist das Einbringen von Eigenleistungen auf handwerklichem, organisatorischem oder planerischem Gebiet möglich. Das spart Kosten und trägt zur stärkeren Identifizierung mit dem Projekt bei. Freiflächen werden gemeinsam angelegt, genutzt und gepflegt. Viele Baugemeinschaften verwalten sich selbst oder nehmen Teile der Verwaltung in die eigenen Hände. Neben der Verwirklichung gestalterischer, ökologischer und sozialer Ziele bietet das Planen und Bauen in der Gemeinschaft die Chance, bis zu 30 Prozent der Wohnkosten gegenüber vergleichbaren Immobilien auf dem konventionellen Wohnungsmarkt einzusparen. Baugemeinschaften haben aber nicht nur für den Einzelnen Vorteile, sondern sind nach Auffassung des Bundesverbandes für Baugemeinschaften e.V. relevant für die Baukultur und die gesamte Wohnungsversorgung der Gesellschaft. Im Idealfall stehen Baugemein-

schaften für gestalterische, ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit und Vielfalt. Dazu zählen die Chancen auf flächensparende Bauformen, auf aktive und verbindliche Nachbarschaft, Durchmischung und Lebendigkeit, die Entwicklung von bedürfnisorientiertem Wohnraum und Kostenvorteile, bis hin zur Vermeidung der Spekulation mit Wohnraum. Insgesamt gelten Baugemeinschaften als Motor nachhaltiger Quartiers- und Stadtentwicklung.

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Welche Rechtsform hat eine Baugemeinschaft? Mit der Verbreitung der Baugemeinschaftsidee haben sich, neben der Bildung von Wohneigentum nach Wohnungseigentumsgesetz (WEG), inzwischen eine Vielzahl an Rechts- und Kooperationsformen herausgebildet z. B. bewohnergetragene Genossenschaften, GmbH & Co. KGs, Kooperationen mit Traditionsgenossenschaften oder kommunalen Wohnungsunternehmen. In Baugemeinschaften gibt es zunehmend Mischformen. Dabei wird das Wohnen im Eigentum und zur Miete unter einem Dach realisiert; oft mit sozialer Wohnbauförderung, um kostengünstigen Wohnraum anbieten zu können. Zur Realisierung gemeinwohlorientierter Nutzungsmischungen für Wohnen, Gewerbe und Kultur schließen sich Baugemeinschaften mit anderen Akteuren zusammen.

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Wie findet man geeignete Partner? Mitglieder sind Menschen, die eine andere Wohnform suchen als die auf dem freien Wohnungsmarkt angebotenen. Bei ihnen stehen Ziele des sozialen Miteinanders, des solidarischen Handelns, des Gemeinwohls und der Nachhaltigkeit im Fokus. Mitglieder von Baugemeinschaften sind aktive, eigenverantwortliche Akteure mit sozialer Kompetenz und einer gewissen Risikobereitschaft. Geeignete Personen findet man über soziale Netzwerke, Internetforen, Aushänge, ggf. kommunale Beratungsstellen und letztendlich durch persönliche Gespräche, in denen die Bereitschaft zum Engagement, zur Eigenverantwortung, zum Zuhören und zur Toleranz gegenüber anderen Wertvorstellungen und Lebensweisen deutlich werden können. Kennzeichen einer funktionierenden Baugemeinschaft, auch Baugruppe oder Wohnprojekt ge-


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Wie findet man den richtigen Architekten? Architekt*innen zeichnen sich durch ihre gebauten Werke aus. Schauen sie sich gebaute Beispielprojekte an und sprechen sie mit den Bewohner*innen und Auftraggeber*innen. Fragen sie die Architekt*innen nach ihren Erfahrungen mit Baugemeinschaften. Am Tag der Architektur, bei Vorträgen und Ausstellungen zum Thema findet man erfahrene Architek*innen. Ebenso wie auf der Homepage des BV-Baugemeinschaften e.V. Neben der Architekt*in sind eine unabhängige Moderation bzw. Projektsteuerung und die unabhängige Finanzberatung unverzichtbar. Erfahrene Partner sind als Mitglieder des BV-Baugemeinschaften auf dessen Website verzeichnet.

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Grundsätzlich gelten für Baugemeinschaften die gleichen Förderbedingungen, wie für andere Wohnbauvorhaben auch. Einige Bundesländer haben besondere Förderungen für die Anlaufphasen bzw. die Moderation von Baugemeinschaften. Durch spezifische Vergabeverfahren von Kommunalen Liegenschaften können Städte und Gemeinden gemeinschaftliche Bauvorhaben gezielt fördern. Kommunale Beratungsstellen geben hier Auskunft. Regional erfahrene Projektberater*innen und Finanzberater*innen wissen i.d.R. darüber in jedem Fall Bescheid.

Foto: Adobe.Stock / KB3

Die Finanzierung des Grundstückserwerbs, der Planungs- und Nebenkosten, der Bauverträge, die Beachtung steuerrechtlicher und ggf. fördertechnischer Aspekte und die Absicherung aller Risiken durch mehrere einzelne Bauherren ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Als „Finanzwächter“ muss jemand die privaten und gemeinsamen

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topthema #baugemeinschaften

Nachteile kann eine 11 Welche Baugemeinschaft haben?

Wie erfolgt die Finanzierung über eine Baugemeinschaft und auf was sollte man dabei achten?

Wer mit anderen zusammen baut, verbraucht weniger Ressourcen – und spart Kosten.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es von Bund, Ländern und Gemeinden?

Baugemeinschaften haben einen eingeschränkten Zugang zu Liegenschaften. Die zeitintensive Gruppenfindung und Vergabeverfahren nach Höchstpreis erschweren die Chancen auf dem Immobilien- und Grundstücksmarkt. Baugemeinschaften sind daher angewiesen auf angepasste Vergabeverfahren für öffentliche Liegenschaften (Konzeptvergabe) und die Unterstützung durch die Kommune. Planung und Bau in eigener Verantwortung bietet zwar alle Möglichkeiten der Einflussnahme auf Gestaltung und Qualität, beinhaltet aber auch alle Kosten- und Zeitrisiken beim Bauen. Der Planungs- und Bauprozess mit gemeinsamen Entscheidungen aller Baugruppenmitglieder erfordert regelmäßige Abstimmungen und Zeitaufwand, der mit familiären und beruflichen Terminen koordiniert werden muss. Ein wichtiges Merkmal von Baugemeinschaftsmitgliedern ist der Wunsch, das eigene Wohnen und Zusammenleben aktiv zu gestalten. Die aktive Mitgestaltung geht aber auch mit der Übernahme von Verantwortung einher.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Interessen zusammenbringen und das Haftungsrisiko für das einzelne Mitglied soweit wie möglich begrenzen. Ohne Erfahrung kann das unübersehbare Risiken bergen. Erfahrene Finanzberater*innen sind auf der Website des BV-Baugemeinschaften e.V. für jedes Bundesland verzeichnet.

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nannt, ist eine Findungsphase in der Kernziele definiert werden. Kostenoptimierung, gestalterische und ökologische Schwerpunkte sowie die Ausrichtung an sozialen Kriterien und dem Gemeinwohl werden ausgehandelt und gemeinsam entschieden. Diese Kennenlernphase ist ein wichtiger Bestandteil eines Baugemeinschaftsprojektes.


DREI IN EINER REIHE

GEMEINSAM STATT EINSAM

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Die drei Familien haben das rund 1 000 Quadratmeter große Grundstück optimal genutzt.

Bauherr Tobias (36) erzählt: „Mein Wunsch war schon immer, ein Haus neu zu bauen – sich selbst und seine Vorstellungen zu verwirklichen. Das Grundstück mit rund 1 000 Quadratmetern Fläche wurde uns von Freunden angeboten. Für ein einziges Haus erschien es uns zu groß. Mit meinem besten Freund Oliver (37) und seiner Frau Anne (33) haben wir dann überlegt, ob und wie wir auf diesem Grundstück einen Hausbau zusammen realisieren könnten. So entstand zunächst der Plan, ein Doppelhaus zu bauen. Dann haben sich meine Eltern (68 und 62) auch noch für das Projekt interessiert und so haben wir kurzerhand entschieden, drei Häuser zu bauen.“ Das Grundstück war groß genug, um drei Viebrockhäuser Maxime 1020 D als Reihenhäuser zu erstellen. Ganz wichtig war der Baugemeinschaft auch das

topthema #baugemeinschaften

47 homes4future 2/2023 #H4F

Drei Familien bauten hier gemeinsam: drei Häuser in Reihe, die den individuellen Ansprüchen der Bewohner gerecht werden und ein zukunftsfähiges Energiekonzept haben.


D

Energiekonzept mit Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Hausbatterie. Für sie stand fest: So sollte man heute ein Haus bauen. Denn unabhängig von fossilen Energieträgern zu sein, war für sie ein entscheidender Punkt. Auch wenn die drei Häuser desselben Haustyps von außen relativ gleich aussehen, ist doch jedes Haus sehr individuell bei der Innengestaltung und im Raumkonzept geworden. Tobias zum Beispiel hat sich für eine sehr offene, lichtdurchflutete Grundrisslösung im Erdgeschoss entschieden. Im Obergeschoss hat er seine Rückzugsorte und eine schöne Empore. Das Schlafzimmer verfügt über viel Platz für einen großen Schrank und ein großes Bett. Durch das Dachfenster wirkt es sehr hell. „Mir war es sehr wichtig, dass ich Platz für Gäste habe. Deswegen habe ich im Obergeschoss ein Gästezimmer eingerichtet“, sagt Tobias. Ebenso ein Home-Office mit Platz für einen großen Schreibtisch und viel Tageslicht. Darüber hinaus befindet sich hier das Wellnessbad. Sein persönliches Highlight jedoch ist der ausgebaute Spitz-

Die Photovoltaik-Elemente auf dem Dach versorgen die Häuser mit selbst erzeugtem Strom. Bauherr Tobias legte Wert auf ein offenes, helles Raumkonzept im Erdgeschoss.


topthema #baugemeinschaften

In allen drei Häusern geht die Küche offen in den Essplatz über. Bei schönem Wetter ist es nur ein Schritt zu Terrasse, Pool und Garten. Der Pool wird von allen drei Familien genutzt.

Bauherr Tobias: „Es macht Spaß, jeden Tag in der App nachzuschauen, wie viel Strom man produziert, verbraucht und gespeichert hat, und zu sehen, wie autark man tatsächlich unterwegs ist.“

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boden. Hier hat er sich ein Musikzimmer eingerichtet, in das er sich gern zurückzieht, um Schallplatten zu hören. Das Haus von Margarete und Michael verfügt über einen offenen Koch-, Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss, Rückzugsräume im Dachgeschoss und eine Ausbaureserve im Spitzboden. Im Haus von Anne und Oliver fallen im Erdgeschoss sofort die Holzelemente auf: Der Essbereich ist mit Holzboden ausgelegt und auch der Esstisch ist aus Holz gefertigt. Im Dachgeschoss hat auch das Kinderzimmer von Tochter Freda seinen Platz gefunden. Der Spitzboden dient als Ausbaureserve. gw#H4F


topthema #baugemeinschaften

Ein Zimmer im Obergeschoss wird als Arbeitsraum genutzt. Nicht übermäßig groß, aber top eingerichtet präsentiert sich das Bad von Tobias.

D Vom Bett aus zu den Sternen schauen: Das entsprechend platzierte Dachfenster macht‘s möglich.

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DATEN + FAKTEN

SCHLAFEN 16

ARBEITEN/ ARBEITEN/ GAST 10,5 GAST 10 EMPORE 4

EMPORE 5,5 KIND 14 BAD 7,5

KIND 13

BAD 6,5

ARBEITEN/ GAST 10

Entwurf: Maxime 1020 D Hersteller: Viebrockhaus 21698 Harsefeld, Grashofweg 11 b Tel. 0800/89910 Konstruktion: Massivbauweise (gedämmtes Porenbetonmauerwerk), Fassade aus Klinker-Verblendsteinmauerwerk, U-Wert 0,143 W/m²K, Satteldach 42 Grad, U-Wert 0,132 W/ m²K, dreifach verglaste Fenster, UwWert 0,73 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe („Hybrid-Air-Eco-Technik 2.0“), Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage, Hausbatterie, Energiemanagement-System Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 18 kWh/m²a, Endenergiebedarf: 10 kWh/m²a, Ef f iz i e nz k l as s e A+ Wohnfläche: Haus 1: EG 64,5 m2, OG 53,5 m² Haus 2: EG 59,5 m², OG 49 m² Haus 3: EG 57 m², OG 47 m²

KIND 12

EMPORE 4

SCHLAFEN 14,5

SCHLAFEN 15,5 BAD 6,5

11,60 m 7,85 m

WOHNEN/ ESSEN 36

WOHNEN/ ESSEN 34

KOCHEN 8,5

KOCHEN 11 HWR 9,5

EG

WOHNEN/ ESSEN 31,5

DIELE WC 6 2

WC 2

DIELE 6

HWR 9

KOCHEN 9 WC DIELE 6 2

HWR 8.5

Fotos: Viebrockhaus

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OG

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/­v iebrockhaus


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#photovoltaik #strom_selbst_erzeugen #hausbatterie #energiekosten_sparen

Quelle: www.ytong-bausatzhaus.de

SONNIGE AUSSICHTEN!

GIBT ES EINE SOLARDACHPFLICHT?

Nicht überall – denn die Solardach-Regelungen sind Ländersache. Man muss sich also vor Ort erkundigen, welche Vorschriften gelten. Bislang müssen Bauherren von neuen Wohnhäusern lediglich in Baden-Württemberg und Berlin auf ihrem Dach eine Solaranlage einbauen. Bei Altbauten greift die Pflicht nur, wenn das Dach umfänglich saniert wird. Aber auch weitere Bundesländer planen für die nächsten Jahre neue Regelungen zum Thema Solardach und manche Städte und Kommunen haben eigene Vorschriften. Also: Beim zuständigen Bauamt nachfragen, was für Ihr Projekt gilt!


Infos finden Sie z.B. unter w w w.e n er g i ea t l a s- bw. de/so nne/ d achflac hen oder w w w. h a m b u r g e n e r g i e .d e /u e b e r - u n s /e n e r g i e e r z e u g u n g /s o l a r a t l a s /

WELCHE FÖRDERUNG GIBT ES? Neben der garantierten Einspeisevergütung (siehe nächste Seite), kann man auch beim Einbau von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern von Bundes- und teilweise von Landesmitteln profitieren. Ob Neubau oder Sanierung eines Altbaus: Bei der KfW gibt es mit dem Programm „270 Erneuerbare Energien-Standard“ die Möglichkeit, einen zinsverbilligten Kredit für PV-Anlage und Heimspeicher zu erhalten. Darüber hinaus gibt es in verschiedenen Bundesländern – vor allem in Nordrhein-Westfalen und Berlin – zusätzliche Förderprogramme. Es lohnt sich, bei Architekt, Energieberater oder auch dem Anbieter von PV-Anlagen und Batterien nach den an Ihrem Bauort gültigen Fördermöglichkeiten zu fragen. Wichtig: Viele Fördermittel müssen vor Projektbeginn beantragt werden! w w w.f o e r d e r d a t e n b a n k .d e; w w w. k f w.d e

Das Solarpotenzial ist riesig Das Potenzial für Solaranlagen – besonders für stromproduzierende Photovoltaik(PV)-Anlagen ist in Deutschland noch enorm: Laut „Lichtblick Prosumer Report 2022“ eignen sich 10,8 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland für den wirtschaftlichen Einsatz von Solaranlagen. Aber nur 16 Prozent dieser solarfähigen Eigenheime produzieren bereits Sonnenstrom. Der Report zeigt außerdem: Würden alle potenziellen Prosumer-Häuser mit Solaranlagen ausgestattet, könnten sie 96 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen und so zehn mittlere Kohlekraftwerke ersetzen. Bei den momentan sehr hohen und

knowhow #pv_stromspeicher

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Nicht jedes Dach ist für die Gewinnung von Solarstrom geeignet – aber um Solarstrom zu ernten, muss ein Dach heutzutage auch nicht mehr eine reine Südausrichtung aufweisen: Dank verbesserter Module bringen auch Ost-West-Anlagen lohnende Erträge. Einen ersten Eindruck davon, ob das eigene Dach sich gut zur PVStrom-Erzeugung eignet, kann man sich im Internet holen. Viele Bundesländer bieten dort Karten an, die das Solarpotenzial von Dachflächen anhand von Farbwerten anzeigen.

Quelle: www.energieatlas-bw.de

EIGNET SICH MEIN DACH?

Sich möglichst unabhängig von unberechenbaren Energiekosten zu machen, ist spätestens seit der Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges kein Nischenthema mehr. Nicht nur die Ofenbauer und die Verkäufer von Brennholz meldeten bereits im Frühsommer 2022 leere Lager, auch die Solarbranche erlebte 2022 einen echten Boom. Im November fand im Auftrag des Bundesverband Solarwirtschaft e. V. eine repräsentative YouGov-Befragung unter 1 022 Immobilienbesitzern statt. Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Demnach liebäugeln drei Viertel aller privaten Hausbesitzer, die über ein geeignetes Dach verfügen, mit einer eigenen Solaranlage, jeder Fünfte plant diese sogar bereits in den kommenden zwölf Monaten anzuschaffen.

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Netzstrom wird immer teurer! Strom selbst per Photovoltaikanlage zu erzeugen, wird deswegen immer beliebter. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um PV und Hausspeicher!


Foto: Enpal / Alice Guong

vor allem auch in Zukunft kaum berechenbaren Stromkosten ist es nicht nur unter ökologischen, sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten interessant, sich mit dem Thema PV-Anlage und Hausspeicher zu beschäftigen – denn je höher der Netzstrompreis, desto schneller rechnet sich die Anschaffung. Das versucht auch die Politik zu unterstützen, die sich mit dem Klimaschutzgesetz das Ziel gesetzt hat, dass Deutschland bis 2045 Treibhausgasneutralität erreicht. Tatsächlich wurden bereits Hürden für die Installation von PV-Anlagen reduziert: Die Einspeisevergütung wurde erhöht und die Steuerpflicht für die Gewinne aus der Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz sowie die Mehrwertsteuer beim Kauf PV- und Hausspeicheranlagen abgeschafft (s. S. 55). Die Installation von kleinen PV-Anlagen auf Hausdächern ist außerdem in der Regel baugenehmigungsfrei. Nur in Ausnahmefällen, z. B. bei Denkmalschutzauflagen, benötigt man eine Zustimmung der zuständigen Behörde.

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage hängen stark von ihrer Größe und dem Installationsaufwand ab. Während bei der Nachrüstung eines Altbaus z. B. noch die Kosten für Gerüst, bzw. Absturzsicherung auf die Rechnung für die Module, Installationszubehör und Einbau hinzukommen, kann man beim Neubau bei der Deckung des Daches alles auf einmal und somit etwas günstiger realisieren. Eine PV-Anlage für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt sollte etwa 8 kWp Leistung haben. Je nach Ausrichtung und Neigung des Daches benötigt man dafür 40 bis 80 Quadratmeter und muss mit Kosten von 10 000 bis 14 000 Euro rechnen. Für einen passenden Stromspeicher kommen nochmals 7 000 bis 10 000 Euro dazu. Wem das zu teuer ist, der kann die komplette Anlage aber auch mieten. Dann bezahlt man einen monatlichen Obulus und kann nach Ablauf der Pachtfrist, die Anlage für einen Restpreis kaufen – die Stromerträge und die Einspeisevergütungen bleiben Ihre. Die Mietgebühren beinhalten in der Regel auch Kosten für Wartung, Versicherung und Reparaturen und richten sich ebenfalls nach der Größe der Anlage. Anbieter sind z. B. w w w.e n e r c i t y.d e und w w w.e n p a l .d e

LOHNT SICH EINE HAUSBATTERIE?

Foto: Sonnen

Komfortable Komplettangebote Die hohe Attraktivität von PV und Hausspeichern hat auch dazu geführt, dass es heute zahlreiche neue Angebote gibt, die Interessenten den Erwerb und die Installation einfacher machen. So gibt es inzwischen viele Anbieter, die von der Planung bis zum Anschluss einen Komplettservice bieten. Teilweise sogar inklusive StromFlatrate für die Energie, die man über die eigene Produktion hinaus noch aus dem Netz beziehen muss. Wer das Geld für die Investition nicht aufbringen kann oder die momentan relativ hohen Finanzierungskosten scheut, kann sich für ein Pachtmodell entscheiden. Hier trägt der Anbieter die Kosten für Material, Installation und Instandhaltung – der Hausbesitzer zahlt dafür einen monatlichen Mietzins, behält aber Stromertrag und Einspeisevergütung. Das sind sonnige Aussichten! ab#H4F

MIETEN ODER KAUFEN?

Die Hausbatterie ist am besten im Hauswirtschaftsraum bei konstanten Temperaturen bis 20 Grad untergebracht. w w w. s o n n e n .d e

Auch bei der Hausbatterie gilt: je teurer der Netzstrom, desto schneller lohnt sich die Anschaffung einer Batterie. Sie speichert tagsüber erzielte Überschüsse für den eigenen Gebrauch abends und nachts und hilft so, den Eigenverbrauchsanteil des selbst erzeugten PV-Stroms deutlich zu erhöhen: von 25 Prozent ohne auf bis zu 70 Prozent mit Hausbatterie. Die Kapazität der Batterie sollte auf die Größe der PV-Anlage und den Strombedarf im Haushalt individuell abgestimmt werden. So vermeidet man unnötige Anschaffungskosten und den zu schnellen Verschleiß der Batterie. Mit 900 bis 1 000 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität muss man bei den Anschaffungskosten rechnen.


die Kilowattstunde Strom, den man aus dem Netz bezieht, derzeit bezahlen muss, liegt deutlich über der Einspeisevergütung: Ende Januar 2023 laut Daten von Verivox im Mittel bei 37,7 Cent für Neukunden. Deswegen ist weiterhin ratsam, selbst erzeugten Strom zu einem möglichst großen Teil selbst zu verbrauchen, den Rest einzuspeisen und durch konsequentes Stromsparen den Zukauf vom Stromversorger auf ein Minimum zu reduzieren.

WER INSTALLIERT MEINE PV-ANLAGE? Wer den selbst erzeugten PV-Strom optimal ins Energie-System seines Hauses integrieren möchte, wendet sich zuallererst an einen Energieberater. Eine günstige Möglichkeit für eine Erstberatung bietet die Verbraucherzentrale Energieberatung: Für eine Eigenbeteiligung bis zu 30 Euro schickt sie einen Energieberater zu Ihnen nach Hause. Für die Installation der PV-Anlage ist der sogenannte Solateur der richtige Ansprechpartner. Er berät bei der Planung der Anlage und sorgt für die fachgemäße Installation. Je nach Zustand des Daches, wird er empfehlen, einen Statiker, Zimmermann oder Dachdecker hinzuzuziehen. Das kann vor allem bei der Installation von PV auf Altbauten notwendig werden. Den Anschluss der PV-Anlage an die Hauseinspeisung und das Stromnetz muss ein registrierter und zertifizierter Elektroinstallateur durchführen. Wem das zu aufwendig ist, wendet sich an einen Komplettanbieter wie zum Beispiel w w w.1ko m m a 5 g r a d .c o m oder w w w.e n e r c i t y.d e

MUSS ICH SOLARSTROMGEWINNE VERSTEUERN? Bisher mussten Betreiberinnen und Betreiber von PV-Anlagen aus dem Verkauf des Stroms ins Netz erzielte Gewinne versteuern. Mit Inkrafttreten der Neufassung des ErneuerbareEnergien-Gesetzes (EEG) am 1.1.2023 hat sich das geändert: Rückwirkend ab dem 1.1.2022 werden die Einnahmen aus Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 15 kWp pro Wohneinheit und maximal 30 kWp pro Gebäude, die auf oder an Einfamilienhäusern oder Gebäuden, die überwiegend zu Wohnzwecken genutzt werden, installiert sind, steuerfrei gestellt. Aufgrunddessen besteht auch keine Pflicht für einen separaten Erzeuger-Stromzähler für die PV-Anlage mehr. Außerdem entfällt beim Erwerb der Photovoltaik- und Heimspeicheranlage die Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Die Steuerbefreiung gilt unabhängig von der Verwendung des selbst erzeugten Stroms: Ob er ins öffentliche Netz eingespeist, im eigenen Haushalt verbraucht, zum Laden eines E-Autos oder von Mieterinnen und Mietern genutzt wird ist unerheblich.

knowhow #pv_stromspeicher

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Auch ein Elektroauto kann mit selbst erzeugtem PV-Strom betrieben werden. So können PV-Strom-Überschüsse gut genutzt und die Kosten für die eigene Mobilität verringert werden. Zusätzliche PV-Erträge kann man durch einen Solarcarport erzeugen. w w w. s o l a r c a r p o r t e .d e Foto: Solarcarporte

Wer mit einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach Strom erzeugt, kann diesen direkt verbrauchen, in der Hausbatterie speichern oder aber gegen die sogenannte Einspeisevergütung ins öffentliche Stromnetz abgeben. Im Zuge der EEG-Novellierung wurden die Vergütungssätze 2022 angepasst. Seitdem unterscheidet man bei PV-Anlagen zwischen Volleinspeisern und Überschusseinspeisern. Wer sich dafür entscheidet, die komplette Leistung seiner PV-Anlage (bis zu einer Größe von 10 kWp) ins öffentliche Netz einzuspeisen, erhält 4,8 Cent mehr pro Kilowattstunde (kWh) als der Teileinspeiser, der 8,2 Cent pro kWh erhält. Das klingt zunächst verlockend – ist damit doch der Gestehungspreis, also die Kosten, die pro selbst erzeugter kWh PV-Strom mithilfe der eigenen PV-Dachanlage entstehen (5 bis 11 ct/kWh), abgedeckt. Trotzdem lohnt sich die Volleinspeisung aber in der Regel für Privatpersonen nicht: Denn der Preis, den man für

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EINSPEISEN ODER SELBST NUTZEN?


NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT


Das äußere Erscheinungsbild ist modern zurückhaltend und wird von Weiß- und Grautönen dominiert. Ina John mit „ihrer“ Wohnraumtür: Seit sie die Tür mit verdeckt liegenden Bändern, und der nahezu flächenbündigen Ansicht das erste Mal gesehen hat, ist sie von ihrer Ästhetik begeistert.

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futurehomes #plus_energie_haus Das Haus von Familie John liegt in einer ruhigen Wohnsiedlung am Ende einer Straße.

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Der Neubau von Familie John zeichnet sich durch zukunftsweisende Technik in puncto Energieeinsparung und Sicherheit sowie eine moderne, geradlinige Architektur aus.


AUTOMATISCH EIN ANGENEHMES KLIMA Bauherr: „Trotz geschlossener Fenster hat man nicht das Gefühl, diese öffnen zu müssen.“

Nach dem Auszug ihrer Tochter entschied sich das Ehepaar John aus dem ostwestfälischen Steinhagen ihren Traum von den eigenen vier Wänden in die Tat umzusetzen. Entstanden ist ein Einfamilienhaus mit zukunftsweisender Technik und einer modernen, geradlinigen Architektur. Mithilfe der Solarstromanlage auf dem Dach produziert das Haus mehr Energie als es selbst und seine Bewohner übers Jahr gesehen verbrauchen. Möglich wird dies durch die sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit dreifach verglasten Passivhausfenstern und der ebenfalls sehr

gut wärmegedämmten Hörmann Aluminium-Haustür „Thermo Safe“. Auf dem Süddach von Familie John produzieren Photovoltaikmodule Strom für den Betrieb der Luft-Wasser-Wärmepumpe, die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie für die Beleuchtung und den Betrieb sämtlicher Geräte im Haushalt. Ein intelligentes Energiemanagement-System sorgt dafür, dass mit Solarstromüberschüssen an sonnigen Tagen zunächst der Lithium-Ionen-Akku im Technikraum aufgeladen wird, bevor sie für die staatlich festgelegte Vergütung


Nachgefragt bei

sldfkg höfdlkghöBauherrin saghösdig ödskguö Ina John asdgiösd

Warum haben Sie sich für einen Neubau entschieden? Ursprünglich hatten wir in Erwägung gezogen, ein altes Haus zu kaufen und energetisch zu sanieren. Weil wir aber fürchteten, dass die Modernisierungskosten explodieren könnten, haben wir uns doch dafür entschieden, neu zu bauen. Warum haben Sie sich für den Hersteller Kampa entschieden? Hier war das Gesamtpaket aus architektonischen Möglichkeiten, technischen Innovationen sowie die Auswahl an nachhaltigen Baustoffen und klar entwickelten Energiekonzepten am überzeugendsten. Angesichts der qualitativ hochwertigen Standardausstattung stimmte zudem auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Gab es eine Entscheidung, die Sie im Nachhinein bedauern? Manchmal bedauern wir, auf einen Keller verzichtet zu haben. Unter anderem auch, um frische Lebensmittel länger in kühler Umgebung bevorraten zu können. Aber da gibt es ja noch die Projekte Gartenhaus und Carport, die wir hoffentlich bald realisieren können.

futurehomes #plus_energie_haus

Bauherr Max Mustermann,

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Nachgefragt bei

Der helle, offene Wohn-Essbereich im Erdgeschoss des Hauses präsentiert sich in einer ruhigen, in sich stimmigen Farbenwelt. Das Haus bietet genug Platz für Hobby und Beruf: In einem Raum des Erdgeschosses geht Ina John ihrem zweiten beruflichen Standbein als Kosmetikerin nach.

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Direkt an den Essbereich schließt sich die offene Küche an. Auch die Kücheneinrichtung ist exakt auf das Gestaltungskonzept abgestimmt und in angesagtem HochglanzWeiß gehalten.


Frank John hat sich ein Musikzimmer eingerichtet. Durch die Lüftungsanlage strömt kontinuierlich und fast lautlos gefilterte, vorgewärmte Frischluft in die Räume.

GENUG RAUM FÜR BERUF UND FREIZEIT Bauherr: „Die Wände sind durchgängig glatt und in Weiß gehalten, ebenso der überwiegende Teil der Möblierung. Damit haben wir größtmögliche Ruhe und Geradlinigkeit erzielt.“

in das Netz des Energieversorgers eingespeist werden. Aus diesem bezieht die Familie nur dann ihren Strom, wenn sich die Sonne längere Zeit nicht blicken lässt. An der hohen Energieeffizienz hat auch die Lüftungsanlage ihren Anteil. Sie gewinnt bis zu 90 Prozent der Raumwärme aus der verbrauchten Abluft zurück und erwärmt damit die einströmende Frischluft. Mit dem so entstehenden angenehmen Raumklima sind die beiden Bewohner hochzufrieden. Betrachtet man den modernen Neubau von außen, fällt seine ruhige, dezente Farb- und Formensprache auf. Fassade, Dachüberstände, Fenster und Türen sind durchgehend in Grau und Weiß gehalten. Die klaren Linien und das moderne Design der weißen Aluminium-Haustür

mit innen liegenden Bändern erinnern an den Bauhaus-Stil. Tatsächlich hätte sich das Ehepaar auch liebend gerne für eine bauhaustypische Kubus-Architektur entschieden – wenn der bestehende Bebauungsplan dies zugelassen hätte. Mit knapp 140 Quadratmetern bietet der Neubau auf zwei Etagen ausreichend Platz für Wohnen, Hobby und Beruf. Ina John, die nebenberuflich als selbstständige Kosmetikerin arbeitet, hat sich im Erdgeschoss einen Behandlungsraum und im Obergeschoss ein Büro eingerichtet. Ihr Mann Frank geht hier oben im Musikzimmer seinem Hobby nach und spielt Gitarre. Insgesamt sind die beiden Hausbesitzer sowohl mit dem Bauablauf als auch mit dem Gesamtergebnis weitgehend glücklich und zufrieden. gw#H4F


futurehomes #plus_energie_haus

Das puristische Gestaltungskonzept setzt sich auch im großzügig bemessenen Bad mit Wanne und Dusche fort.

HOBBY 11

ANKLEIDE 3,5

GALERIE 9

ANKLEIDE 7

ARBEITEN 11 SCHLAFEN 12,5

OG 9,98 m 9,98 m TECHNIK 8 ARBEITEN 9,5

KOCHEN 7,5

WC 2,5

WOHNEN/ ESSEN 39

EG

Fotos: www.hoermann.de

DIELE 13

Entwurf: Kundenhaus John Hersteller: Kampa GmbH Kampa-Platz 1, 73432 Aalen/Waldhausen, Tel. 07367/92092-0 Konstruktion: Dreischalige Holzrahmenkon­struktion mit hinterlüfteter Putzfassade, U-Wert 0,09 W/m²K, Satteldach 45 Grad, UWert 0,11 W/m²K, dreifach verglaste Holz-Alu-Fenster, Uw -Wert 0,67 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser, Fußbodenheizung in allen Räumen, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage mit Lithium-Ionen-Speicher und Energiemanagementsystem Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 13,7 kWh/m²a Endenergiebedarf: 5,8 kWh/m²a Effizienzklasse A+ Wohnfläche: EG 79,5 m², OG 65 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e /­ h e r s t e l l e r/ k a m p a - h a u s

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BAD 11

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DATEN + FAKTEN


#langlebig #umweltfreundlich #wärmedämmend #recyclingfähig

Foto: www.baufritz.com

AUCH AUF DIE HÜLLE KOMMT ES AN


Holz ist aufgrund seiner Natürlichkeit eine beliebte Variante mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten, u.a. verschiedene Schalungsarten in waagerechter oder senkrechter Ausrichtung oder Schindeln. Profilbretter sowie Lamellen aus Kiefer, Eiche, Lärche und Douglasie werden am häufigsten verwendet. Die beiden Letztgenannten gelten als besonders witterungsbeständig. Zum Schutz vor Feuchtigkeit bedarf es einer funktionierenden Hinterlüftung, weite Dachüberstände bieten Schutz vor Regen und Sonne. Lässt man das Holz unbehandelt, entwickelt sich im Laufe der Zeit die typische Vergrauung, die aber nicht mit einem Qualitätsverlust einhergeht. Abhilfe bietet eine halbtransparente Lasur, bei der die Holzmaserung sichtbar bleibt, oder ein Schutzanstrich.

knowhow #fassaden

Für Liebhaber des regenerativen Baustoffs: klassisch-zeitloser Holzhaus-Look. w w w. i s a r t a l e r - h o l z h a u s .d e

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HOLZSCHALE

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Die Fassade ist die Hülle des Hauses und prägt seinen Charakter. Vor dem Bauvorhaben gilt es allerdings zu klären, welche Gestaltungsrichtlinien von den Behörden vorgegeben sind, denn nicht immer hat man freie Wahl. Darüber hinaus sollte die Fassadenverkleidung solide und robust sein, sämtlichen Witterungseinflüssen standhalten, sowie eine gute Wärmespeicherund Dämmfähigkeit besitzen.


R E G E N E R AT I V

HOLZ IST ...

Foto: René Lamb Fotodesign GmbH

. .. nachwachsender Rohstoff und liegt beim Thema Ökologie und CO 2 -Bindung vorn. Je nach Holzart kann die Lebensdauer einer Holzfassade bei 80 Jahren und länger liegen. ... pflegebedürftig. Wer eine natürliche Vergrauung verhindern möchte, sollte für regelmäßige Schutzanstriche sorgen. ... benötigt eine gut funktionierende Hinter lüftung, um Feuchteschäden zu vermeiden. Auch Niederschlagswasser muss schnell ablaufen können, damit das Holz nicht durchnässt.

Holz und Glas prägen die Fassade des Wohnkubus. Er ist rundum mit einer sägerauen Weißtannenverschalung verkleidet, Das Holz dafür stammt aus dem Schwarzwald. w w w. s c h w a r z w a e l d e r - h a u s .d e

Die Fassade dieses Hauses wurde mit einer vorgemauerten Verblendsteinfassade versehen, akzentuiert durch eine weiß verputzte Wandfläche im Obergeschoss. w w w.g u s s e k- h a u s .d e

STEINHART Fassaden aus Stein zeichnen sich durch ihre besonders hohe Wertigkeit aus. Besonders Natursteinfassaden haben ihren ganz eigenen Look, und aufgrund unterschiedlicher Gesteinsarten wie zum Beispiel Kalk- und Sandstein oder auch Granit und Schiefer variieren Oberfläche, Struktur und Farbe. Dadurch lässt sich der Gebäudestil festlegen. Verarbeitet werden häufig auch Kunststeine, zu denen Klinker, Kalksandstein sowie keramische Platten und Formsteine aus Beton zählen.


knowhow #fassaden

Foto: ©palladium.de

N A C H H A LT I G

STEIN IST ... . .. resistent gegen Schädlinge und witterungs-/frostbeständig. ... umweltfreundlich, nachhaltig, sehr strapazierfähig. ... schalldämmend und feuerbeständig. ... wartungsarm und somit niedrig in den Unterhaltskosten.

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Das lang gestreckte Format der Quarzverblender und schmale Mörtelschichten betonen den geometrischen Grundriss. Die bruchraue Oberfläche belebt die Fassade. w w w. k s - o r i g i n a l .d e

Foto: Roth-Massivhaus / Gerhard Zwickert

Zeitloser und kostengünstiger Klassiker ist die Putzfassade. Beim Auftragen wird die Masse, bestehend aus Wasser, Bindemittel und Zuschlagstoffen wie zum Beispiel Kies, Quarzsand und Gesteinsmehlen, glatt „abgezogen“ oder mit der Kelle mit einem Muster versehen. Unterschiede in Körnung und Oberflächenstruktur setzen optische Schwerpunkte, der Farbauswahl sind – soweit es das Bauamt zulässt – keine Grenzen gesetzt.

Das Spiel mit Farbe lässt sich bei Putz gut umsetzen. So lassen sich Ebenen oder auch Erker und Anbauten gut hervorheben. w w w. r o t h - m a s s i v h a u s .d e

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PUTZSCHICHT


knowhow #fassaden

KO MBINIE RB A R

PUTZ IST ... . .. ein zeitloser Klassiker. ... aufgrund zahlreicher Farb-, Körnungs- und Strukturvarianten vielseitig in der Gestaltung. ... mit anderen Fassadenmaterialien sehr gut kombinierbar. ... gut wärmedämmend und kostengünstig, benötigt jedoch in wiederkehrenden Abständen einen Neuanstrich.

Foto: Derek Swallwell

O P T I S C H AT T R A K T I V

PL AT TE N SIND ...

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. .. im Groß- als auch Kleinformat attraktive Gestal tungselemente. Farblich bietet z.B. die Dekor schicht von HPL-Kunststoffplatten viele Möglich keiten. ... in Metallausführung unverwüstlich und farbstabil, jedoch hochpreisiger. ... Faserzement-und HPL-Platten sind günstiger und äußerst witterungsbeständig. ... in der Regel auf einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall befestigt und werden als vorgehängte, hinterlüftete Fassade ausgeführt.

Foto: HLC/Prefa

Grafisch angeordnete Faserzementtafeln bekleiden die Fassade der Aufstockung dieses Hauses. Die beweglichen, perforierten „Equitone“-Tafeln dienen der Verschattung und lassen sich nach Belieben öffnen. w w w.e q u i t o n e .c o m

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PLATTENHÜLLE Die Vielfältigkeit pflegeleichter und robuster Fassadenplatten steckt zum einen im Material: Metalle wie Aluminium, Zink, Stahl oder Kupfer, Platten aus Schiefer oder Faserzement, HPL (High Pressure Laminate) sowie Kunststoffe und darüber hinaus auch Glas kommen für eine Hausverkleidung infrage. Zum anderen manifestiert sie sich in unzähligen Formaten: Von der Bahnenware bis hin zu kleinen Schindelgrößen ist alles umsetzbar. Zudem erweitern auch Oberflächenstrukturen in Form von Prägungen, Stanzungen oder Reliefs und Farben das Spektrum. Angebracht werden sie auf einer Unterkonstruktion und als vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. Darunter

versteht man einen mindestens 20 Millimeter breiten Luftraum zwischen Fassadenmaterial und Außenwand bzw. Dämmung, der unten und oben offen abschließt und Luft hinter der Fassade zirkulieren und somit

Was aussieht wie ein Kubus mit einer Holzfassade, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine Gebäudehülle aus Aluminium. Denn die Fassaden verbinden die natürliche Optik von Holz mit den funktionalen Vorteilen von Aluminium. w w w. p r e f a .d e

Feuchte abtrocknen lässt. Für die Optik mit entscheidend ist die Deckungsart: Ob die Platten überlappend oder mit offenen oder abgedichteten Fugen verlegt werden, beeinflusst das Erscheinungsbild.


SECHS

ZEITSCHRIFTEN STYLES

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#diy #böden #wände #terrasse

Foto: Egger

DAS MACHEN WIR SELBST! ODER NICHT?

Holz- und Laminatboden verlegen kann man sich auch als Heimwerker zutrauen. w w w.e g g e r.c o m


Foto: Osmo

Mit Concept-Massivholzdielen bietet Osmo eine hochwertige und trendige Auswahl an Massivholzdielen in Eiche an. w w w.o s m o.d e

Dämmunterlagen für die schwimmende Verlegung von Parkett, Laminat und Vinyl sorgen dafür, dass der Boden allen Anforderungen gewachsen ist. w w w. s e l i t .c o m

knowhow #do_it_yourself

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eine mehrjährige Ausbildung. Selbst mit anpacken kann man übrigens nicht nur im Haus: Auch das Anlegen des Gartens oder der Bau einer Holzterrasse eignen sich bestens, um die Baukosten zu reduzieren. . Sich realistisch einschätzen In der Praxis hat es sich bewährt, vor allem Oberflächenarbeiten in Eigenregie auszuführen. Dazu zählen z. B. Wände tapezieren und streichen, Trockenbau- und Bodenbelagsarbeiten sowie Wände und Böden fliesen. Braucht man hierfür länger als geplant, ist das kein Problem, da man keine anderen Handwerker ausbremst. Dass man länger braucht als ein Profi, das ist ziemlich wahrscheinlich. Je nach dem, wen man fragt,

Foto: epr / Selit

Welche Tätigkeiten kommen infrage? Welche Arbeiten man beim Aus- oder Umbau selbst erledigen kann, hängt vom jeweiligen handwerklichen Geschick ab. Während z. B. Malerarbeiten in der Regel auch von wenig geübten Heimwerkern gut zu bewältigen sind, bedarf es z. B. fürs Verputzen schon einer gewissen Übung. Dass man von sicherheitsrelevanten Tätigkeiten wie Gas, Wasser und Elektrik ganz die Finger lassen sollte, versteht sich von selbst. Wer ein optisch perfektes Arbeitsergebnis erwartet, sollte vorab selbstkritisch die eigenen Fähigkeiten hinterfragen. Oder möchten Sie sich später jahrelang unsaubere Fugen oder eine schiefe Wand anschauen? Für die meisten Gewerke am Bau benötigt man nicht umsonst

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In Zeiten hoher Baukosten liegt es nahe, zu überlegen, wie sich durch Eigenleistung Geld sparen lässt. Die gute Nachricht: durch die klassische „Muskelhypothek“ lassen sich – vorausgesetzt man geht realistisch an die Sache heran – die Kosten tatsächlich reduzieren.


MALERN WIE DIE PROFIS

Fotos: Wiener Wohnsinn / Melanie Kuglitsch, www.adler.com

Wichtig beim Streichen von Wänden ist die Vorbereitung. Sauberes Abkleben gehört unbedingt dazu. Tipp der Profis von Adler Lacke für das Gestalten von Farbflächen: Zunächst mit der Hintergrundfarbe (hier weiß) das Abklebeband im Bereich der Fläche, die später farbig wird, überpinseln. Dadurch füllen sich auch die kleinsten Vertiefungen in Tapete oder Wand mit weißer Farbe im und es zieht keine dunkle Farbe unter das Klebeband. Trocknen lassen, und erst dann farbig gestalten. Danach das Klebeband vorsichtig und im flachen Winkel abziehen. Auf diese Weise erhalten Sie gestochen scharfe, perfekt aussehende Kanten.

benötigt ein Laie die eineinhalb- bis dreifache Zeit wie ein Experte – das sollte man berücksichtigen. Helene Dirmeyer, Bauherrenberaterin im Verband Privater Bauherren VPB in Regensburg: „Allzu oft erleben wir, dass das Zeitbudget nicht realistisch kalkuliert wurde. Gerade wenn das nächste Gewerk wieder von Firmen erbracht werden soll, muss die Eigenleistung zeitlich eingetaktet sein. Ich rate immer, sich nicht zu viel vorzunehmen. Meistens ist der Arbeits- und Familienalltag fordernd genug.“ Wie viel kann man durch Eigenleistung sparen? Die Kosten für ein Gewerk beim Bauen setzen sich zusammen aus Lohn- und Materialkosten. Aus dem Gesamtpreis abzüglich der Materialkosten ergibt sich also die maximal mögliche Ersparnis. Sinnvoll ist es, bei solchen Tätigkeiten selbst mit anzupacken, die einen hohen Lohnkostenanteil haben. Dieser beträgt z. B. bei Bodenbelagsarbeiten 40 bis 50 Prozent, bei Malerarbeiten bis zu 70 Prozent. Zuweilen stellen Fertighaushersteller Selbermachern entsprechende Materialpakete zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass die benötigte Menge bereits berechnet ist und die Produktqualität passt. Auf die Qualität der Materialien achten A propos Qualität: Gerade als Doit-yourselfer ist es verlockend, zu Produkten zu greifen, die deutlich billiger sind als Qualitätsprodukte und vermeintlich das Gleiche bieten. Bedenken sollte man allerdings, dass Qualität in der Regel nicht ohne Grund ihren Preis hat. Bei Wandfarben z. B. hängt der Preis sehr stark von der Deckkraft ab. Das heißt: mit der billigen Farbe müssen Sie im Zweifelsfall zwei bis drei Mal streichen, statt ein bis zwei Mal mit der Qualitätsfarbe. Das dauert nicht nur doppelt so lang, auch der Preis relativiert sich durch den höheren Verbrauch damit schnell. Oder die Abriebfestigkeit: Klasse 3 beim Nassabrieb sollte es für Innen-


Mit Produkten guter Qualität und dem richtigen Werkzeug klappt das eigene Tapezierprojekt ohne Probleme – und macht auch noch richtig Spaß. w w w.e r f u r t .c o m

räume mindestens sein. Produkte mit Klasse 4 oder 5 oder ganz ohne Kennzeichnung sind weniger strapazierfähig und eher nicht zu empfehlen. Farbe, Tapeten, Kleber und andere Materialien können Stoffe enthalten, die die Raumluft belasten. Das Sentinel Haus Institut (SHI) in Freiburg lässt Bauprodukte auf ihre Schadstoffbelastung hin untersuchen. Emissionsarme Produkte werden mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. Beim SHI-Kooperationspartner Bauhaus beispielsweise tragen bereits

über 1 500 Produkte dieses Siegel. Infos zu dieser Kooperation finden Sie unter www.sentinel-haus.de oder www.bauhaus.info/gesund-wohnen/ partner. Auch Fertighaushersteller wie Luxhaus, Schwörer, Weber, Regnauer und Baufritz arbeiten mit dem SHI zusammen. Das richtige Werkzeug Ein paar Worte noch zum benötigten Werkzeug. Ein gutes Ergebnis wird man nur mit gutem Werkzeug erzielen. Hier ist Geiz fehl am Platz. Das gilt für größere Anschaffungen

Mit Bauplatten auf der Basis von Blähglas wird der Innenausbau in Eigenregie zum Kinderspiel: Sie sind leichter als Platten auf Gips- oder Zementbasis, flexibel und daher resistenter gegen Bruch, leicht zu schneiden und auch von einer Einzelperson zu montieren. Bei Putzoder Fliesenbeschichtung kann zudem in der Regel auf die sonst üblichen Arbeitsschritte wie Spachteln, Schleifen und Grundieren verzichtet werden. VeroBoard Rapid ist ein umweltfreundliches RecyclingProdukt: Es besteht zu 96 Prozent aus Altglas (Blähglas).

knowhow #do_it_yourself homes4future 2/2023 #H4F

Foto: epr / Erfurt

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Foto: Verotec / Reinhold Bader, www.verotec.de

SCHNELLER LEICHTER FERTIG


knowhow #do_it_yourself

Fotos: epr / Osmo, www.osmo.de

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wie Elektrowerkzeuge, aber auch für Kleinkram wie z. B. Malerbedarf. Pinsel, die permanent Borsten verlieren, Farbrollen, die fusseln und die Farbe nicht richtig aufnehmen: damit macht das Arbeiten keinen Spaß. Mit der Stichsäge vom Discounter um die Ecke werden Sie beim Boden verlegen nicht froh. Es lohnt sich daher immer, für diese Anschaffungen etwas mehr Geld auszugeben. Gutes Werkzeug hält viele Jahre und so manches Tool werden Sie auch später immer mal wieder benötigen. Und ein wenig Laune machen darf das Arbeiten ja davon abgesehen auch. hg#H4F

homes4future 2/2023 #H4F

Eine Terrasse aus Holz ist natürlich, robust und fügt sich harmonisch in den Garten ein. Mit der richtigen Pflege bleibt sie auf Jahre hinaus eine Oase für die ganze Familie. w w w.o s m o.d e

BAUHE LFE R ANME LDE N Wer als Privatperson baut, ist gesetzlich verpflichtet, Helferinnen und Helfer bei der Berufsgenossenschaft Bau anzumelden. Denn man gilt dann als „Unternehmer nichtgewerbsmäßiger Bauarbeiten“. Die BG Bau ist für Bauarbeiten zuständig, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Baumaßnahme stehen. Hierzu zählen: „Arbeiten zum Neu-, Um-, Aus- oder Anbau, insbesondere Maurer-, Zimmerer-, Dachdecker-, Verputzer-, Installations-, Schreiner-, Maler-, Fliesen- und Bodenlegerarbeiten…“. Als gesetzliche Unfallversicherung übernimmt sie die Haftung für Arbeits- und Wegeunfälle. Der zu zahlende Beitrag richtet sich nach den geleisteten Helferstunden, multipliziert mit einem fiktiven Stundenlohn und dem Beitragssatz. Der Mindestbeitrag beträgt 100 Euro. Als Bauherrin oder Bauherr kann man sich auch selbst freiwillig bei der BG Bau versichern. w w w.b g b a u .d e


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Selbst mit anpacken kann man nicht nur drinnen, sondern auch draußen, z. B. beim Bau der Terrasse. Besonders schön ist es, wenn Terrassenbeläge aus Holz unsichtbar – das heißt ohne sichtbare Schrauben an der Belagoberseite – befestigt werden. Mithilfe von Clippern aus glasfaserverstärktem Polyamid werden Dielen aus Holz oder WPC auf einer Unterkonstruktion zu einem gleichmäßigen Fugenbild verschraubt.

■ nachhaltig in der Herstellung und Nutzung ■ wohngesund dank natürlicher Rohstoffe ■ hoher Schall- und Wärmeschutz

Hintergrundfoto: Ivan Kmit, adobestock.com; Titelfoto: Gutbrod

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Um

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GRUN +GENIAL

Fotos: Schöner Wohnen

PROZE NT sind im Jahr 2021 die Emissionen gegenüber 199 0 gesunken. Die Daten zum Treibhausgasausstoß für 2021 zeigen, dass die euröpäischen Vorgaben zur Emissionsminderung von Deutschland vollstän dig eingehalten werden. Zum Vergleichsjahr 2020 ist ein leichter A nstieg von vier Prozent zu verzeichnen. w w w.u m w e l t b u n d e s a m t .d e

NEU IN 2023

UPGRADE

NEUE FA R BEN NEUES GLÜCK Im Frühjahr greift nach trüben Wintertagen bei vielen die Lust auf Neues um sich, Farbe kommt ins Spiel und soll neue Akzente setzen. Aktuelle Wandfarben locken zum Griff nach dem Pinsel.

So auch die Schöner Wohnen „Naturell Kreidefarbe“, die mit zwanzig Farbtönen in matter Textur und mit poesievollen Namen wie „Frühlingserwachen“ über „Muschelliebe“ oder „Wellenklang“ Anreize fürs Renovieren schafft. Durch den Einsatz eines Bindemittels, das aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, werden die anfallenden CO2-Emissionen bestmöglich reduziert. Ebenso tragen dazu die aus CO2-reduziertem Stahl hergestellte Metalldose und die FSC-zertifizierte Banderole bei. w w w. s c h o e n e r - w o h n e n -f a r b e .d e

Foto: Öko-Tex

FRISCH IN DEN FRÜHLING

Der Anspruch von Ökotex ist es, Vertrauen für Kund*innen innerhalb der Textil- und Lederindustrie zu schaffen. Nach einer Übergangsfrist im ersten Quartal 2023 wird es aufgrund neuer Prüfkriterien, Grenzwerte und Richtlinien aktualisierte Neuregelungen geben. Z. B. die Zertifizierung „Oeko-Tex Organic Cotton“, die für zuverlässige Kennzeichnung von BioBaumwoll-Textilien steht. Hier zählt nicht nur die Prüfung der Produktion, sondern auch der nachvollziehbare Rohstoffeinsatz über die Lieferkette. w w w.o e ko -t e x .c o m


#grün+genial

K ITCH EN TO G O

Das Unternehmen Ladegrün bietet seit 2021 eine grüne Ladeinfrastruktur für Elektromobiliät mit hundert Prozent echtem Ökostrom aus einer Hand. Nachweislich und ausschließlich soll der Ökostrom aus erneuerbaren Energien stammen und zwar überwiegend aus Wind-, Wasser- und Solarkraft aus Deutschland und Österreich. Nachweise sind regelmäßige Zertifizierungen der Unabhängigkeit von Kohle- und Atomindustrie.

Eine Küche, die mit umzieht : die Modulküche lässt sich nach dem Baukastenprinzip zusammenstel len , de ck t alle Grundfunk tionen vom Verstauen und Ko chen bis hin zum S pülen ab, ob auf kleinstem Raum oder in der Familienküche. Die einzelnen Komponenten werden fer tig geliefer t, die A rbeitshö he lässt sich durch höhenverstell bare Füße anpassen.

w w w. l a d e g r u e n .d e

w w w. s t a d t n o m a d e n .d e

ENERGIEGELADEN

Foto: 6540, Quelle: Agrob Buchtal / BHW Bausparkasse

DIE HABEN WAS DR AUF

F LIESEN M IT F R ISCH LU F T EF F EKT Sogenannte „Hytect“-Fliesen sind mit einer Glasur behandelt, die eine Reaktion zwischen Licht, Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit auslöst, wodurch Bakterien, Keime und Schimmelpilze zersetzt werden. Ihre Oberfläche ist leicht zu reinigen. Das Wasser verteilt sich als dünner Film, Schmutz wird unterspült und kann problemlos entfernt werden. Aufgrund der „Hytect“Veredelung sind die Fliesen besonders für Allergiker geeignet. w w w. a g r o b - b u c h t a l .c o m

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Foto: Sompex

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Ge brau c hte Flasc he n müsse n nic ht z winge nd im Glasmüll lande n . Die ak kub etrie b e ne und dimmbare „To p“ D e kole u c hte gibt A l tglas eine ne u e Daseinsb e re c htigung . O b auf de m S c hreibtisc h o de r als L ic htqu elle im Wo hnzimm e r – de r ko nisc he, le b e ns mi t tele c hte S to pfe n de r T isc hlamp e passt in je de n Flasc he nhals .

Foto: 6541, Quelle: stadtnomaden.com / Julian Bauer / BHW Bausparkasse

LEUCH T EN DES BEISPI EL


Zukunftsfähig ausgestattet

HIGHTECHHAUS


Dass der Ursprung dieses hochmodernen, fast schon futuristisch anmutenden Gebäudes in einem durchschnittlichen 80er-Jahre-Einfamilienhaus liegt, würde man auf den ersten Blick nicht vermuten. Rahmenlose monokristalline PV-Module überziehen auf der Westseite die Fassade und das Dach mit einer schwarz glänzenden Haut. Glasflächen öffnen den kompletten Südgiebel, schaffen Leichtigkeit und Transparenz und ­bilden einen spannenden Kontrast zu der weitgehend geschlossenen Westfassade. Dabei entsprachen vor der Sanierung weder das architektonische Gesamtbild noch die Grundrisse den Wünschen der Bauherrschaft. Dazu kamen noch diverse Bauschäden, die aus dem Entwurf und der Bauweise der damaligen Zeit herrührten. Es ­gehörte daher einiges an Mut und Vorstellungskraft dazu, nicht einfach alles plattzumachen, sondern so viel wie möglich von der alten Sub­stanz zu erhalten.

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Das Bauherrenpaar strebte einen „guten Kompromiss zwischen Design, Komfort und Ökologie“ an, wobei sich letzteres auf die Erhaltung, die Materialien und den Energieverbrauch bezieht. Statt eines Totalabrisses entschieden sie sich deshalb für die Sanierung und statt Beton und Kunststoff für die Holzbauweise.

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VORHER > < NACHHER

futurehomes #vorher_nachher

Mit umfangreichen Maßnahmen hat Bauherr Paul Kammerer sein Elternhaus aus den 80er-Jahren ­saniert und dabei energetisch auf einen Stand gebracht, der zukunftsweisend ist.


MATERIALIEN UND IHRE WIRKUNG


futurehomes #vorher_nachher

Bauherr Paul Kammerer ist nicht nur technikaffin. Er, wie auch seine Frau Ange­lika Hübner, legen außerdem großen Wert auf eine stimmige Ästhetik.

Links außen: Ein breites, hoch angebrachtes Fenster bringt Licht in die Küche und kommt dabei nicht in Konflikt mit Spüle und Herd. Hinter der runden Abtrennwand verbirgt sich die Speisekammer. Links innen: Der Edelstahlkamin ist Hingucker und Raumtrenner. Oben: Mit Licht werden verschiedene Raumbereiche in Szene gesetzt.

mono­lithisch wirkenden Gestaltung sind zum einen das breite, liegende ­Küchenfenster sowie die beiden maßge­fer ­tigten, plan eingepassten Dachflächenfenster. Die Baufamilie wollte mit ihrer PV-­ Anlage eine möglichst hohe Eigenversorgung mit Solarstrom erreichen. Dafür bedarf es zwingend eines Energiespeichersystems. Ist der Strombedarf hoch – wie hier aufgrund der Hausgröße, der Wärmepumpe, des Elektroautos, aber auch zahlreicher beruflich und privat genutzter Geräte – muss der Speicher entsprechend groß ausgelegt werden. Kammerers Entscheidung fiel auf ein Hauskraftwerk von E3/DC, das sich sehr gut bei hohem Stromverbrauch eignet. Zudem ist der Speicher insel- und notstromfähig. Logische Ergänzung für das Energieund Klimamanagement ist eine smarte Haussteuerung, die für eine optimale Nutzung des Sonnenstroms sorgt und daneben auch die Beleuchtung, Verschattung und zahlreiche technische Geräte steuert. Die Autarkie-Quote lag im ersten Jahr bei 47 Prozent. Das reicht den Bauherren aber nicht. Sie planen deshalb weitere Module auf der Ostseite. bs#H4F

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Links oben: Edelstahl, Holz und weiße Flächen bestimmen das ­Interieur – durchbrochen von Farbtupfern wie dem gelben Sofa.

Durch den sehr schlechten Zustand des Gebäudes musste alles oberhalb des Erdgeschosses sowie die alte Garage rückgebaut werden. Es entstand ein zweiteiliger Baukörper mit einem linken, um eine Garage ergänzten Teil sowie den um einen Meter verlängerten rechten Teil, der sich aus der Gebäude­front herausschiebt und sich mit seiner schwarzen Verkleidung von der weißen Putzfassade links davon deutlich absetzt. Die dunkle Holzverkleidung am Hauseingang aus feuerbehandeltem Yakisugi-Holz bildet die optische Klammer. Oberstes gestalterisches Ziel von Architekt Rainer Drasch war es, die technischen Anforderungen an das Haus in ein stimmiges Gesamtbild umzusetzen. Das Ergebnis: ein redu­ zierter, kubischer Baukörper, ohne traufseitige Dachüberstände. Auf der Westseite wurde in Fassade und Dach eine Photovoltaikanlage integriert. Sie sollte sich nahtlos in die Architektur einfügen. Bauherr Kammerer machte sich im Internet auf die Suche und wurde beim Schweizer Hersteller 3SSwiss Solar Solutions fündig, dessen monokristalline, rahmenlose Module sich flächenbündig einbauen ließen. Die einzigen Öffnungen in ­dieser

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Rechts: Eine Schallschutzfläche aus Weißtannenholz trägt zur akustischen Beruhigung des mehr als acht Meter hohen, offenen WohnKoch-Essbereichs bei.


„Unsere Prämisse war, das Bestandshaus nach Beseitigung aller vorhandenen Mängel und Bauschäden auf ein zeitgemäßes energetisches Niveau zu trimmen.“ Bauherr Paul Kammerer

RUNDUM ZUKUNFTSFÄHIG

Links oben: Die bis hoch in den First verglaste Giebelwand holt viel Licht bis in die Mitte des Hauses. Unten links: Besonderer Clou im Bad: die frei stehende Badewanne auf dem Kiesbett. Unten rechts: Mit einem maximalen Ladestrom von 22 kW lädt die Wallbox „easy connect“ besonders schnell und mit dem Display lässt sich alles bequem überwachen und steuern.


Paul Kammerer Bauherr

Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Sanierung Ihres Hauses? Wir wollten gewissermaßen einen Neubau auf der Basis des Bestandshauses. Hierzu musste einfach alles überarbeitet werden. Denksport für die Planer waren die großen Lufträume und die Galerien, die Anpassung des Gebäudebestands an die BIPV-Anlage sowie unser Wunsch nach einer Dachuntersicht ohne Sparren und Pfetten.

ARBEITEN

BAD

FLUR ANKLEIDE

BAD

OG

AB FLUR

WOHNEN

FLUR

ESSEN

WC KOCHEN

EG

Fotos: Paul Kammerer

DATEN + FAKTEN Baujahr: 1985 Umbau: Fertigstellung 2021 Konstruktion: Bestand: Massivbau aus Beton und Ziegel, Neubau: Außenwände und Dach Brettsperrholz mit 180 + 22 mm Holzfaserdämmstoffplatten, Fassade Putz, Metallplatten und PV-Module, dreifach verglaste Alufenster, Satteldach 45 Grad geneigt Technik: Grundwasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Pufferspeicher 900 l, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Smarthome-Ausstattung, Photovoltaik 18,81 kwp, Hauskraftwerk „S10 E Pro“ von E3/DC, Batteriespeicher 17,5 kWh, Wallbox „easy connect“ Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 27,8 kWh/m2a Endenergiebedarf: 15,4 kWh/m2a Effizienzhaus A+ Planung: Architekturbüro Rainer Drasch Kornfeldstraße 2, 86356 Neusäß-Steppach Tel. 0821/4101301 www.the-architect.biz

TERRASSE

GARAGE

Wie wurden die Anforderungen an einen niedrigen Energieverbrauch umgesetzt? Das gesamte Haus wurde auf Fußbodenheizung umgestellt, um die Grundwasser-Wärmepumpe im optimalen Leistungsbereich laufen zu lassen. Darüber hinaus wurden sämtliche Fenster ausgetauscht und verändert, die Dämmung auf KfW40-Standard getrimmt sowie eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Welchen Einfluss hatte die Photovoltaikanlage auf die Architektur? Für den cleanen Look war es erforderlich, alle Dachöffnungen in das Raster der PV-Module zu bringen und, um Schattenwurf zu vermeiden, die Entlüftungen in den Norden des Dachs zu ver­ legen. In die PV-Anlage wurden spezielle Dachfenster integriert, Küchenfenster wie auch Dach und Westfassade dem Modulraster angepasst und die Farbe sowie die Materialanmutung von Dachhaut und Fassadenverkleidung den Modulen angeglichen.

Die PV-Module integrieren sich nahtlos in Fassade und Dach und stören dadurch nicht die architektonische Wirkung des Gebäudes. Für die seitlichen Flächen wurden dunkle Prefa-Aluminiumplatten gewählt.

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KIND

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KIND SCHLAFEN

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Nachgefragt bei


GLAS STATT PLASTIK Möglichst plastikfrei möchte unsere Redakteurin Sylvia Gatzka durch den Alltag kommen. Dabei wird nicht nur die Umwelt geschützt – das Gekaufte kann auch dekorativ in Glasbehältern ausgestellt werden und der Küche eine heimelige Stimmung verleihen.

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Foto: Sylvia Gatzka

Foto: Nordpix / Adobe.Stock

Foto: Olaf Kunz / Adobe.Stock

ansichtssachen #mein_beitrag

MEIN BEITR AG

Warum

Wie

Fazit

Ich habe in Tübingen studiert und gewohnt. Wer die Universitätsstadt im Zentrum Baden-Württembergs schon einmal aufgesucht hat, dem dürfte aufgefallen sein: In Tübingen steht das Thema Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung. Umgeben von fußläufig erreichbaren Bioläden und SecondhandShops blieb mir keine andere Wahl, als gelegentlich über umweltbewusstes Leben nachzudenken. Seit am 3. Juli 2021 in der EU zahlreiche Einwegprodukte verboten wurden, fiel mir als Kaffeeliebhaberin auf, dass in allen umliegenden Cafés sogenannte „Recup-Pfandbecher“ zur Auswahl standen. Diese Lösung weckte mein Interesse, denn laut dem Bundesumweltministerium werden in Deutschland stündlich rund 320 000 Einwegbehälter für heiße Getränke verbraucht. Mein Mehrwegbecher begleitete mich zu dieser Zeit in jeden Hörsaal und leitete die Überlegung in die Wege, weitere Methoden zu finden, um unnötige Verpackungen zu vermeiden.

In einem ersten Schritt erweiterte ich die bisherige Standardausstattung meines Rucksacks um eine Stofftasche mit hübschem Aufdruck. Bei größeren Einkäufen brauchte ich somit nicht mehr auf Plastiktüten an der Kasse zurückzugreifen. Als eine Freundin von meinem Vorhaben Verpackungsmaterial zu reduzieren erfuhr, zeigte sie mir den lokalen „Unverpacktladen“. Dort konnten eigene Gefäße mitgebracht und selbst mit der gewünschten Menge an Lebensmitteln befüllt werden. Das erschien mir ideal, denn Einmachgläser hatte ich genug. Anfangs war ich dennoch skeptisch und vermutete eine zu große Belastung für meinen studentischen Geldbeutel. Tatsächlich stellten sich importierte Lebensmittel und Frischwaren schnell als kostspielig heraus. Getreide und Hülsenfrüchte sind jedoch meist nicht teurer als in gewöhnlichen Biomärkten und waren auch für mich bei meinen gelegentlichen Einkäufen erschwinglich.

Der Versuch, weniger Plastikmüll zu erzeugen, zahlte sich neben dem ökologischen Aspekt auch in dekorativer Hinsicht aus. Inspiriert von einem Bild auf Pinterest entschied ich, die Aufbewahrungsgläser mit Lebensmitteln auf einem offenen Regal in der Küche auszustellen. Das sieht nicht nur reizvoll aus, sondern verleiht dem Raum zusätzlich an Gemütlichkeit. Mit einem gesteigerten Bewusstsein stieß ich während der weiteren Bemühungen, Plastik zu vermeiden, allerdings bald an meine Grenzen. Gerade bei Hygieneartikeln wie zum Beispiel Zahnpasta und Shampoo ist es notwendig, auf andere Produkttypen umzusteigen. Gänzlich auf Verpackungsmaterial zu verzichten, erwies sich im Alltag somit als schwierig. Inzwischen werden zunehmend Alternativen angeboten, darunter beispielsweise festes Shampoo, wodurch es möglich wird, individuelle Wege zu finden, um den eigenen Plastikverbrauch zu minimieren.


no.3 2023

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Foto: www.baufritz.com

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