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EDITORIAL

„Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich“ Liebe Leserin, lieber Leser, dieses Zitat des US-amerikanischen Autors Francis Paul Wilson kann man als Inspiration lesen: Auch in schwierigen Situationen ist es möglich, eine gute Lösung zu finden. Vielleicht sogar eine bessere, als gedacht. Für Ihren Hausbau kann das bedeuten, trotz der derzeitigen weltpolitischen und gesamtwirtschaftlichen Lage, nicht den Mut zu verlieren – und falls nötig, mit anderen, alternativen Ideen und Lösungen als zunächst geplant, Ihren Traum vom eigenen Haus trotzdem zu realisieren. So eine Lösung kann sein, sich als Baugruppe oder auch mit nur einem zweiten Baupartner für den Bau eines Doppelhauses zusammenzutun. Das hat unter anderem den Vorteil, dass beispielsweise die Kosten fürs Grundstück geringer ausfallen. Wie attraktiv so ein Zuhause sein kann und dass eine Doppelhaushälfte durchaus mit viel Freiraum und Privatsphäre aufwarten kann, zeigen gleich drei gelungene Beispiele ab Seite 48. Oder gehören Sie zu den (angehenden) Bauherren, die, um auf Nummer Sicher zu gehen, ganz besonders auf Wertbeständigkeit setzen möchten? Dieses Attribut wird oft insbesondere mit der Massivbauweise, also konventionell errichteten Häusern verbunden – darum können Sie sich ab Seite 19 von vielfältigen Massivhaus-Projekten inspirieren lassen! In jedem Fall wünsche ich Ihnen nun viel Spaß beim Lesen der neuen bauen. und vor allem weiterhin Zuversicht und viel Erfolg für Ihr Bauprojekt! Herzlichst Ihre

Nachhaltige Bauweise, Holz aus heimischen Wäldern und die Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien: Familie Richter hat sich beim Besuch in Ravensburg in das klimafreundliche und wohngesunde Musterhaus verliebt. Wann sprechen wir über Ihre Träume?

FAIRSTER

FERTIGHAUSANBIETER zum 9. Mal in Folge 8 weitere Anbieter erhielten die Note sehr gut Im Test: 30 Fertighaushersteller in Deutschland Ausgabe 37/2021

Christine Meier, stellv. Chefredakteurin


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INHALT

ALLES FÜR EIN GUTES RAUMKLIMA

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DAS DOPPELHAUS: WARUM DIESE BAUFORM SO BELIEBT IST

62 GUT DÄMMEN – WENIG HEIZEN

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ARCHITEKTUR 12

Bad & Wellness Wissen: Wohnliche Wellnesswelten

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Doppelhäuser Wissen: Besser im Doppel Reportage: Familien-Freiraum Reportage: Wohnen hoch 3 Reportage: Ein gutes Beispiel

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Smartes Holzhaus Reportage: Im Einklang mit der Natur

ÖKOLOGIE

12 BAD: MIT EINER PRISE WELLNESS

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Massivhäuser Wissen: Einfach stabil Reportage: Marke Eigenbau Wissen: Massive Vielfalt Wissen: Noch mehr Massivhäuser

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Dämmung Wissen: Stoff für den Wärmemantel

PLANUNG 68

Alles zum Dach Wissen: Perfekt bedacht

TECHNIK 36 42

Lüftung & Kühlung Reportage: Prima Klima Wissen: Cool Down

SERVICE

19 MASSIVBAU: SO STABIL WIE SCHICK

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Editorial Magazin Ihre regionalen Baupartner Impressum Vorschau

Titelfoto: www.genboeck.at

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Einrichtung erleben Der Fertighaushersteller Fingerhaus und sein Schwesterunternehmen Fingerhome zeigen in unmittelbarer Nähe des Unter­ nehmenssitzes in Frankenberg in dem Showroom „Fingerloft“ auf über 350 Qua­ dratmetern aktuelle Wohntrends renommier­ ter Designmarken. Kunden können diese mit Preisvorteil erwerben. In der dazugehörigen Gastro gibt es für Bauinteressierte Speisen in stylischem Ambiente. Auch ein Termin mit Fachberater*innen ist vor Ort möglich. > www.fingerhome.de, www.fingerhaus.de

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1 Mio. Hart im Nehmen Der „ElementPro“ Hartvinylboden ist in neun verschiedenen Dekoren und unterschiedlichen Paneelmaßen verfügbar. Aufgrund seiner Wasserbeständigkeit und Rutschfestigkeit trotzt der Boden selbst den herausfordernden Bedingun­ gen von Feuchträumen wie Küche oder Badezimmer. Er ist äußerst kratz­ und abriebfest, darüberhinaus staub­ und schmutzabweisend. Durch seine geringe Aufbauhöhe von vier oder fünf Millimetern ist das Kürzen von Türen kaum nötig. Der angenehm fußwarme Vinylboden wird in die beste Emissionsklasse eingestuft. Die Verlegung erfolgt per paten­ tiertem 1click2go Pure bzw. Top­Click­Verlegesystem. > www.logoclic.info

Ein- und Zweifamilienhäuser in Holz-Fertigbauweise wurden laut Recherche des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau seit 1961 in Deutschland gebaut. 2011 lag die Zahl der bundesweiten Neugenehmigungen bei 15 475 Häusern pro Jahr. Inzwischen stieg die Nachfrage weiter auf 25 447 Häuser im Jahr. > www.fertigbau.de

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DÄNISCH LÄSSIG Nicht nur fürs Haus bietet Rack Buddy coole Ordnungslösungen, auch im Outdoorbereich finden die kreativ aus Wasserrohren oder Rohr­ leitungen gefertigten Kleiderstangen vielseitige Verwendung. Der „Bonnie Silver“ etwa zum Aufhängen von Blumenampeln. Auf Rollen stehend, ist er frei positionierbar. Weitere Möglichkeiten für den Einsatz der peppigen Kleiderständer sind unter anderem als Handtuchhalter oder – mit Lichterkette umwickelt – als stimmungsvolle Gartenbeleuchtung. > www.rackbuddy.de

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Das neue „Workbook 2022“ von Emco Bad ist eine kompakte und informative Übersicht des Pro­ duktportfolios. Es kann ab sofort kostenlos als PDF im Download­ center der Website heruntergela­ den werden. Ganz neu gibt es dort auch das Badmagazin „Spotlight“ mit dem Schwerpunktthema Lichtspiegelschränke. > www.emco-bath.com


Sonnenschutz frühzeitig einplanen und Förderung nutzen! Das sonnige Sommerwetter hat auch seine Schattenseiten: Immer mehr Sonnenstunden und steigende Durchschnittstemperaturen sorgen dafür, dass der Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung immer bedeu­ tender wird. Wohnungen und Büros benötigen für ein angenehmes Raumklima im Sommer den richtigen Sonnenschutz. Dieser sollte rechtzeitig eingeplant werden, damit die Immobilie im Sommer kühl bleibt und die Kraft der Sonne im Winter genutzt werden kann, rät Diplom­Ingenieurin Sandra Queißer vom Verband Privater Bauherren: „Schon bei der Ausrich­ tung des Hauses auf dem Grundstück und der Pla­ nung der Fassade sollten die Weichen richtig gestellt werden. Außen liegender Sonnenschutz ist wesentlich wirksamer als Maßnahmen im Inneren. Rollläden, Markisen, Jalousien oder auch Schlagläden lassen die Sonnenstrahlen erst gar nicht ins Haus. Im Sommer ist es ratsam, die Rollläden über Tag zu schließen. So wird der Austausch zwischen der warmen Außenluft und der kühleren Innenluft vermindert. Insbesondere auf der Südost­, Süd­ und Südwestseite eines Hau­ ses bieten Rollläden einen sehr wirksamen Schutz, der zudem auch im Winter wärmedämmend wirkt, wenn er nachts heruntergelassen wird. Zwischen dem Rollladen und der Scheibe bildet sich eine isolierende Luftschicht.“ Bauherrenberaterin Queißer weist auch auf den gestalterischen Effekt des Sonnenschutzes hin: „Mit Markisen und Jalousien als außen liegendem Sonnen­ schutz können auch gestalterisch interessante Ak­ zente geschaffen werden. Lamellen-Jalousien sorgen meist für ein grafisches und modernes, klares Bild. Markisen können vielfältig eingebaut werden: von der Senkrechtmarkise, die zusätzlich auch Insektenschutz bietet bis hin zur mediterran wirkenden Fallarmmarkise gibt es hier mehrere Varianten, die den gewünschten Sonnenschutzeffekt erbringen. In jedem Fall lohnt es sich, dieses Thema eingehend in die Planung mit ein­ zubeziehen.“ Ratsam sei es, vor dem Bau die gesamte Planung des Hauses von unabhängigen Experten begutachten zu lassen, die auf mögliche zusätzliche sinnvolle Maßnahmen oder auch Unnötiges hinweisen. „Wir haben auch schon Sonnenschutz auf der Nord­ seite aus der Planung gestrichen und so das Budget der Bauherren entlastet.“ Bau-Expertin Queißer erinnert daran, dass der Bund seit 2021 im Rahmen der „Bundesförderung für effizi­ ente Gebäude“ (BEG) den Einbau von außen liegen­ dem Sonnenschutz, der motorisiert und automatisiert für Sonnenschutz bei gleichzeitig optimiertem Tages­ lichteinfall sorgt, als „Einzelmaßnahme an der Gebäu­ dehülle“ mit 20 Prozent fördert. Bauherren müssen für den Förderantrag Energieeffizienz-Experten zurate ziehen. Informationen zur Förderung gibt es auf der Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhr­ kontrolle (www.bafa.de). Weitere Informationen unter > www.vpb.de

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KAUFPREISENTWICKLUNG Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2022“, die eine Kauf­ preisprognose bis 2035 darstellt, zeigen, dass es in diesem Zeit­ raum auch nach der Coronakrise am deutschen Immobilienmarkt Regionen geben wird, in denen die Kaufpreise weiter ansteigen. Dazu zählt der süddeutsche sowie der Hamburger und Berliner Raum sowie das Weser­Ems­Gebiet. Stagnieren werden die Prei­ se voraussichtlich im westlichen Mitteldeutschland, mit sinkenden Kaufpreisen ist in weiten Teilen Ostdeutschlands zu rechnen. Ausnahmen sind die Städte Berlin, Potsdam, Leipzig, Jena, Erfurt und Weimar. > www.postbank.de Prognostiziertes inflationsbereinigtes Preiswachstum 2021 bis 2035 pro Jahr in Prozent

kleiner als ­2 % ­2 % bis kleiner als ­1 % ­1 % bis kleiner als ­0 %

Wohngesunde Wände

Die besonders glatte Oberfläche ist charakteristisch für das neue Variovlies „Eco Green“. Ohne Zuhilfenahme eines Tapeziertisches wird es direkt auf die eingekleisterte Wand angedrückt – und fertig. Die Breite der Variovliesbahnen beträgt 75 Zentimeter, das reduziert die Nahtstellen. Ein neuer Anstrich ist auf dem ressourcenschonend produ­ zierten Variovlies kein Problem. Laut Hersteller wird bei der Produktion auf den effizienten Einsatz von Energie, den sparsamen Verbrauch von Wasser und auf die Verwen­ dung von Rohstoffen aus hochwertigen Recyclingmateria­ lien geachtet. PVC, Lösungsmittel und Weichmacher kom­ men nicht zum Einsatz. > www.erfurt.com/ecogreen

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0 % bis kleiner als 1 % 1 % bis kleiner als 2 % größer gleich 2 %

Nützliche Vergleichshilfe Der 232­seitige Ratgeber „Hand­ buch Baubeschreibung – Hausan­ gebote richtig vergleichen“ ist eine praktische Hilfe beim Vergleichen von Hausangeboten. Er gibt einen Überblick über alle Leistungen, die in einer Baubeschreibung enthalten sein sollten, und zeigt, wie die Ausführungen der einzel­ nen Gewerke beschrieben sein müssen, um gesetzlichen Vorga­ ben zu entsprechen. Des Weiteren behandelt das Buch Themen wie Qualitätskontrolle, Bauabnahme und Versicherungen. Vorlagen und Checklisten, um Angebote zu vergleichen, lassen sich heraus­ trennen und archivieren. > www.verbraucherzentrale.de


Experten des VQC (Verein zur Qualitätskontrolle am Bau) empfehlen, vor Vertragsabschluss für eine Bestandsimmobilie unbedingt einen Bausachverständigen hinzuzuziehen. Ein neutrales Gutachten könne im besten Fall vor einem großen Fehler bewahren, so Bauprüfer Heiko Püttcher. In der Regel reiche für die Einschätzung der Immobilienqualität eine einmalige Begehung. > www.vqc.de

Damit die Temperaturen unterm Dach auch an heißen Sommertagen angenehm bleiben, ist ein guter Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung ratsam. Hitzeschutz und Ver­ schattung in einem bietet die Hitzeschutz­Markise „Verdun­ kelung“, die die Sonnenstrahlen schon vor dem Auftreffen auf die Scheiben stoppt und im Winter den Wärmeverlust nach draußen vermindert. In Kombination mit dem smarten System „Velux Active“ lässt sie sich über intelligente Senso­ ren steuern und so den Außenverhältnissen auch bei Ab­ wesenheit bedarfsgerecht anpassen. Weiterer Vorteil ist die Lärmreduzierung von außen. > www.velux.de

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ohnliche Wellnesswelten

In wohnlichem Ambiente wird die tägliche Pflegeroutine ein angenehmes Miteinander für die ganze Familie – mit aktuellen Styles, funktionaler Ausstattung und praktischen Accessoires.

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Wenn im Badezimmer den Bedürfnissen aller Familienmitglieder entsprochen wird, ist der Grundstein für einen harmonischen Ablauf während der Rushhour-Zeiten gelegt.

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1 DIE DIREKTE NÄHE nach draußen zu spüren, ist Wellness pur. Die vielseitig kombinierbare Badserie „Soleil by Starck“ unterstreicht diese natürliche Atmosphäre mit feinen Linien und ruhiger Optik. > www.duravit.de 2 FÜR DIE HELLEN Fliesen „Kampen“ stand die Natur Pate: in Form der Farbtöne Sand, Reet und Kalk. Sie erzeugen eine leichte, freundliche Atmosphäre und sind erhältlich als Steingut oder Dekorfliese. > www.steuler-fliesen.de

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3 DER MODERNE Waschtisch der Serie „ICon“ erfüllt familienfreundliche Kriterien: Er ist angenehm breit, die Keramik ist reinigungsfreundlich und der Stauraum in den Schubladen reichlich bemessen. > www.geberit.de 4 BADUTENSILIEN sind ein Muss, um Ordnung zu halten. Dazu kann man schon auch mal normales Geschirr verwenden, wie dieses hübsche, hochwertige Keramikset. > www.villeroy-boch.de 5 KAUM SICHTBAR ist der mit zwei Preisen ausgezeichnete „Advantix Vario-Wandablauf“ für bodengleiche Duschen mit nur 20 Millimeter hohem Ablaufspalt. Er kann sowohl in eine Vorwand als auch eine massiv gemauerte Wand eingesetzt werden. > www.viega.de

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tilvorlagen Die große Auswahl und Vielseitigkeit an Design macht die Badplanung nicht ganz einfach, dafür aber umso interessanter. Um eine ruhige, homogene Atmosphäre zu schaffen, empfiehlt es sich, konsequent und bis ins Detail bei einem Stil zu bleiben.

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2 1 EHER SCHLICHT und dennoch ein Eyecatcher ist die glatte, weiße Wandfliese „Relax“ in der Variante Sound matt mit dezent fließend verlaufenden Linien. Sie ist auch glänzend erhältlich und misst 35 x 100 Zentimeter. > www.grohn.de

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2 KERAMISCHER Digitaldruck in Schwarz auf Duschglas in Verbindung mit schwarzen Beschlägen kennzeichnet die auf Maß gefertigte Walk-inDusche „Inloop Black Series“. Möglich sind Maße bis 1,6 x 3 Meter. > www.sprinz.eu 3 KUSCHELZEIT! Am besten direkt nach dem Baden, eingewickelt in einem auf dem Heizkörper vorgewärmten Badeponcho aus GOTS-zertifizierter Baumwolle. > www.burgbad.de 4 STAURAUM IST notwendig im Badezimmer. Gut organisieren kann man sich mit dem modernen Waschtischunterschrank aus dem Möbelsystemprogramm „RC40“. > www.burgbad.de 5 VINTAGE-CHARME erobert auch das Badezimmer und überzeugt in der Kombination mit unifarbenen Bodenfliesen. So akzentuiert entsteht ein angenehm wohnlicher Look, der zum Verweilen einlädt. > www.villeroy-boch.de 6 VIELSEITIG einsetzbar, dekorativ und stets griffbereit sind diese geflochtenen Körbe „Dimensional“ aus recyceltem Plastik von Handed by. In unterschiedlichen Größen und verschiedenen Farbtönen erhältlich. > www.trendxpress.org

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omfortzone 1 HOLZ VERMITTELT ein warmes Flair, so auch die Kollektion „FEELnature“, deren feuchtigkeitsresistente Fronten optisch und haptisch dem beliebten Werkstoff im Original sehr nahe kommen. > www.pelipal.de 2 MIT DER GLASVERSIEGELUNG „Twin Seal“ werden die Glasflächen von Duschkabinen zweifach versiegelt, sodass Kalk und Schmutz nicht haften. Das ist hygienisch, spart Putzmittel und reduziert den Arbeitsaufwand. > www.hsk.de 3 WER GENÜGEND Platz zur Verfügung hat, kann sein WellnessErlebnis mit einer Sauna komplettieren. Durch die Flächenverglasung der „Aura“ wird diese Kabine zum sichtbaren Bestandteil des Badezimmers. > www.klafs.de 4 VINYLBELÄGE eignen sich bei einer Badsanierung als neuer Bodenbelag. Die Verwendung der Verlegeunterlage „Selitbloc“ beim Verlegen verhindert, dass sich die Fugen darunterliegender Fliesen abzeichnen. > www.selit.com

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Am 17. September ist es wieder soweit: Mit ihrem Aktionstag „Tag des Bades“ möchte die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) darauf aufmerksam machen, wie wichtig eine gute Badplanung ist und welche tollen Ergebnisse auf diesem Weg zu erzielen sind. Interessierte können in bundesweit teilnehmenden Badstudios und Bäder-Fachausstellungen in die neuesten Badwelten eintauchen und sich über Planungsmöglichkeiten für ihr neues Badezimmer informieren. > www.tagdesbades.de

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E in Reich für Körperpflege

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Worauf sollte man achten, damit der Ort für die tägliche Körperhygiene zum Wohlfühlort wird – nicht nur optisch, sondern auch mit hoher Funktionalität, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung. Hier ein paar nützliche Tipps. Familien- & altersgerecht

schen für sich entdecken. Auch eine große Erleichterung beim Putzen ist WC-Keramik ohne Spülrand.

Die Planung eines Badezimmers sollte auf viele Jahre ausgerichtet sein, denn Änderungen wie etwa der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung werden teuer. Bodenebene, barrierefreie Duschen zählen mittlerweile zum Standard und können auch im Alter gefahrlos genutzt werden. Das Mindestmaß einer Dusche sollte 80 x 80 Zentimeter betragen, vor Waschbecken und WC ist eine Bewegungsfläche von 75 Zentimetern ideal. Familienbäder brauchen eine gewisse Größe, sie mit zwei Waschtischen auszustatten, ist sinnvoll, das reduziert die Hektik während gemeinsam genutzter Zeiten. Ist ein WC im Bad integriert, sorgt ein Wandvorsprung für die nötige Privatsphäre.

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Die Möbel fürs Badezimmer sollten für Feuchträume geeignet sein. Ein Hochschrank bietet viel Stauraum, Kleinteiliges findet gut sortiert in Waschtischunterschränken Platz, Kosmetikartikel im bewährten Funktionsmöbel Spiegelschrank. Auch ziemlich praktisch: eine Sitzgelegenheit, die nicht nur von der älteren Generation gerne genutzt wird.

Eine schicke Handtuchhalter/Heizungskombination spart Platz, mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet schafft sie, am besten mit noch weiteren Lichtquellen, eine angenehme Wohlfühlatmosphäre, Bei der Auswahl der Leuchten gilt es, auf die IP-Schutzklasse zu achten. Je höher diese ist, desto besser ist der Wasserschutz. Ganz clever: Armaturen, die den Wasser- und Energieverbrauch in Echtzeit messen und uns so beim Wasser sparen unterstützen. Ein wichtiger Beitrag für die Zukunft unseres Planeten. • sc

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Sanitärobjekte sollten pflegeleicht sein. Glasduschwände können zum Beispiel mit einer Glasversiegelung versehen werden, damit Schmutz und Kalk nicht mehr haften. Ein Maximum an Hygienekomfort bieten Dusch-WCs, die immer mehr Men-

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Hygienisch & pflegeleicht


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Foto: www.roth-massivhaus.de / Gerhard Zwickert

Ö K O L O G I E • W I S S E N • Massivhäus e r

INFACH STABIL

Es gibt viele gute Gründe, die für ein massiv gebautes Haus sprechen: Ganz abgesehen von der Bautradition in unseren Breiten, sind Stabilität, Brandschutz, Wohnklima, Schallschutz und nicht zuletzt Wertbeständigkeit einige dieser Argumente. Mit massiven Baustoffen und modernen Bautechniken sind energieeffiziente Wände rasch und hochwertig herstellbar, auch Vorfertigung ist je nach Bauweise möglich. Doch solch eine Entscheidung ist letztlich nicht nur Kopf-, sondern auch Bauchsache. Darum zeigen wir im Folgenden gelungene Beispiele massiv gebauter Häuser und geben umfassende Informationen zum jeweiligen Haus und seiner Bauart.

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Die stylische Maisonette-Wohnung war zwar geräumig, aber nach der Geburt des ersten Kindes äußerst unpraktisch. Daraufhin bauten sich Kristin und André Ploch ihr maßgeschneidertes Eigenheim: aus Porenbetonsteinen und zum großen Teil selbst – mit fachmännischer Unterstützung im Hintergrund.

ARKE EIGENBAU

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LIEBEVOLL dekorierte Sammlerstücke finden sich im und um das Haus der Plochs und tragen zum persönlichen Charme des verklinkerten Eigenheims mit dem tief heruntergezogenen Satteldach bei. In der gemütlichen Sitzecke am Kaminofen steht ein VW Bulli Frontteil und lädt zum Platz nehmen ein.

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EIN DURCHGANG verbindet den Essplatz und die offene Küche mit Kochinsel und Frühstücksbar. Der Kaminofen kann den gesamten offenen Lebensbereich mit angenehmer Wärme versorgen.

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NATURMATERIALIEN wie der Bodenbelag aus Eichendielen oder die Naturbrandklinker passen perfekt zur fantasievollen Dekoration. Dank den Einsparungen durch Eigenleistung konnten die Plochs mehr Geld in hochwertige Ausstattung investieren.

„Wir hatten die Sicherheit, dass im Hintergrund jemand ist, der uns hilft, wenn wir nicht weiterkommen.“ Kristin Ploch, Bauherrin

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LANDHAUS – ABER WIE?

DIE ZIMMER der beiden Töchter sind gleich groß. Das dritte Kinderzimmer nutzen die Mädchen zum gemeinsamen Spielen. FAHRBEREIT: Für den Bauherrn war die große Doppelgarage mit Hebebühne Voraussetzung beim Hausbau. Letty und Polly sitzen im restaurierten VW-Bus.

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Als Angebote für Fertighäuser im favorisierten Landhausstil vorlagen, war den Plochs klar, dass sie sich mit ihren begrenzten Möglichkeiten für Eigenleistungen keinen Hausbau leisten konnten. Da wies ein Arbeitskollege den zunächst skeptischen André Ploch auf das Angebot von Ytong Bausatzhaus hin. Mit seinem Vater informierte sich dieser bei den „Ytong Bausatzhaus Bauherrentagen“ ganz praktisch über das System, indem er selbst einige Steine aus Porenbeton aufmauerte. Danach waren sich Vater und Sohn sicher: „Das trauen wir uns zu.“ Mit dem regionalen Partner stiegen Kristin und André Ploch in die Planung ein. Dieser wickelte das gesamte Baugenehmigungsverfahren ab, übernahm statische Berechnungen,

legte Ausstattungsdetails fest und kümmerte sich um einen Fördermittelcheck. Eine Festpreisgarantie gab den Bauleuten finanzielle Sicherheit und für Gespräche mit der Bank wurde ein Eigenleistungsnachweis aufgestellt. In der Onlinegalerie des Anbieters hatten die Bauherren ein Haus gefunden, dessen Grundriss und Zimmereinteilung sowie Größe ihnen spontan gefiel. Mit wenigen Änderungen ließ es sich ihren Vorstellungen anpassen.

BEGLEITETES BAUEN Sobald die Bodenplatte belastbar war, kam ein Vorführmeister von Ytong Bausatzhaus, legte die erste Steinreihe und erklärte das Vorgehen. Jede freie Minute war André Ploch auf der Baustelle. Obwohl er mit seinem Vater weitgehend alleine arbeitete – Kristin Ploch fiel aus, da sich das zweite Kind angekündigt hatte – wuchs der Bau schnell. Vier Monate nach Baubeginn war das Massivdach fertig. Einen großen Teil des Innenausbaus vergaben Plochs an Fachfirmen, auch die Außenverkleidung mit Klinkern. Ein Jahr nach Baubeginn konnten sie einziehen. Der Bauherr restauriert in seiner Freizeit professionell Oldtimer. Darum kam der Doppelgarage beim Hausbau besondere Bedeutung zu. Von dieser führt eine Nebenerschließung über Hauswirtschaftsraum und Garderobe ins Haus. Vom Flur geht es weiter in den offenen, leicht zueinander versetzten Koch- und Wohnbereich. Gästezimmer und -bad ergänzen die Ebene. So lassen sich bei Bedarf Erd- und Obergeschoss einfach in zwei unabhängige Wohneinheiten unterteilen. Neben der Eingangstür führt eine Treppe ins Obergeschoss: Hier liegen mit Elternschlafzimmer, Ankleide, drei Kinderzimmern und Familienbad die Privaträume. Der einschalige Aufbau der Außenwände aus Porenbeton erfordert keine zusätzliche Dämmung. Dazu passt die Luft-Wasser-Wärmepumpe – und bei Bedarf der Kaminofen. „Es war anstrengend, aber es war eine schöne Zeit“, meint André Ploch. „Wer sein Haus selbst baut, bekommt einen ganz anderen Bezug dazu. Ich kenne jeden Stein persönlich.“ • av

Fotos: www.ytong-bausatzhaus.de

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ie Mietwohnung im ausgebauten Nebengebäude eines historischen Vierseithofs im Landkreis Marburg-Biedenkopf war schön und mit 175 Quadratmetern auch sehr großzügig. Toll für ein kinderloses Paar, aber seit der Geburt des ersten Kindes äußerst unpraktisch für Kristin und André Ploch. Jetzt wünschten sich die beiden sehnlichst ein auf die neue Situation abgestimmtes Zuhause. Bei einem Spaziergang mit dem Baby fiel Kristin Ploch ein Schild mit der Aufschrift „Bauplatz zu verkaufen“ auf. Das Paar erwarb das Grundstück – noch ohne sicher zu sein, ob sie wirklich hier bauen oder es vielleicht doch wieder verkaufen würden.


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SCHLAFEN 13,5

GALERIE 10

KIND 14,5

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ANKL 3,5

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GAST 10 WOHNEN 24 FLUR 8

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ERDGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Haus Ploch - EFH 173 • WOHNFLÄCHE:

EG 88,5 m2, OG 84 m2

• BAUWEISE:

Einschalige Massivbauweise aus Ytong-Porenbeton 36,5 cm, innen verputzt, außen verklinkert, U-Wert Außenwand 0,21 W/m2K, Kunststoff-Fenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Massivdach, U-Wert 0,15 W/m2K, 34 Grad geneigtes Satteldach

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 58,65 kWh/m2a Endenergiebedarf: 24,44 kWh/m2a Effizienzhaus 70

• HERSTELLER:

Ytong Bausatzhaus GmbH Düsseldorfer Landstraße 395, 47259 Duisburg Tel: 0800/5356578, www.ytong-bausatzhaus.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Als Tochterunternehmen der Xella Deutschland GmbH ist die Ytong Bausatzhaus GmbH Anbieter von Massivhäusern aus Porenbeton. In Deutschland bieten über 60 regionale Partner Bauherren die Möglichkeit, ein hochwertiges Massivhaus in Eigenleistung zu bauen. Die Ytong Bausatzhaus-Partner sind die direkten Ansprechpartner der Bauherren und unterstützen diese kompetent im Hintergrund beim Bau ihres individuell geplanten Einfamilien- oder Doppelhauses.

• LIEFERRADIUS: Bundesweit

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ytong

Häuser mit mehreren Wohneinheiten Die Hauslinie Twinline R von RENSCH-HAUS steht für Häuser mit mehreren Wohneinheiten. Ob Mehrgenerationenhaus, Haus mit Einliegerwohnung oder Doppelhaushälfte, Sie nutzen das Grundstück optimal aus, sparen am Energieverbrauch und Sie generieren eventuell sogar Mieteinnahmen bei gleichzeitiger Steuerersparnis. Freuen Sie sich auf rundum gelungene, nachhaltige und moderne Hauskonzepte. Dank intelligenter Planung können Sie Ihre Wohnideen verwirklichen – ganz nach Ihren individuellen Vorstellungen. Jetzt informieren: www.rensch-haus.com


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Massiv gebaute Häuser können vielfältige Formen annehmen. Mit den folgenden vier Beispielen stellen wir nicht nur verschiedene Haus-Entwürfe vor, sondern auch unterschiedliche Massiv-Bauweisen. Die Ausführung reicht bis zum begleiteten Eigenbau.

ASSIVE VIELFALT

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Klassisch & edel Das Familiendomizil der Designerin Manuela Richter, ganz nach ihren Vorstellungen gestaltet, fügt sich so selbstverständlich in das Villenviertel in Berliner Randlage ein, als würde es schon lange hier stehen. Über der weißen Putzfassade mit dunkelgrau gerahmten Fensteröffnungen ragt das flache Zeltdach weit heraus, der Eingang ist in der Hausmitte platziert, Gäste-WC und Haustechnikraum liegen im Eingangsbereich. Die geräumige Diele führt geradeaus auf das Zentrum des Hauses zu, den Essplatz im Gartenerker mit Luftraum bis unters Dach. Seitlich ist in einer Nische die offene Küche angeordnet, gegenüber liegt der ruhige Wohnbereich mit dem Arbeitsplatz der Hausherrin. Eine elegante Faltwerktreppe führt ins Obergeschoss. Dort erschließt die offene Galerie die Schlafzimmer der Eltern und der zwei Kinder sowie das großzügige Familienbad. Die Außenwände der Stadtvilla bestehen aus Porenbeton und einem Wärmedämmverbundsystem, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine Fußbodenheizung bilden die darauf abgestimmte Haustechnik. Mit geringeren Fixkosten als zuvor in der Mietwohnung und einem unschätzbaren Mehrwert an Wohnqualität hat die Familie jeden Grund sich zu freuen. > www.roth-massivhaus.de

Fotos: www.roth-massivhaus.de / Gerhard Zwickert

ZUM GARTEN öffnet sich das Gebäude mit einer über beide Geschosse reichenden Verglasung. Umgeben von großen alten Bäumen setzt sich mit der Outdoor-Lounge der Aufenthaltsbereich fort und bietet Platz auch für Familienfeiern. ÜBER DEM ESSPLATZ erstreckt sich der Luftraum bis unters Dach. Die Galerie verbindet das Obergeschoss mit dem Erdgeschoss. Ihre verglaste Brüstung lässt die Anordnung noch luftiger wirken. DIE OFFENE KÜCHE bietet Einblick in Diele, Wohnbereich und auf den Essplatz. Der direkt angebundene Technikraum lässt sich praktischerweise aus der Küche als Speisekammer nutzen.

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Modern unterm Satteldach

Bei manchen Menschen geht alles etwas schneller: Jasmin und Dennis Vaupel sind beide erst 24 Jahre alt, bewohnen bereits seit zwei Jahren ihr eigenes Haus und sind seit kurzem verheiratet. Als in der Nähe ihres Wohnortes in Niedersachsen ein Baugebiet ausgewiesen wurde, mussten sie nur zugreifen. Die schlichte weiße Putzfassade ihres Eigenheims mit Satteldach war nicht nur kostensparend im Vergleich zu den ortsüblichen Klinkern, sondern trägt auch zur modernen Anmutung bei. Küche, Ess- und Wohnbereich gehen auf einer Fläche von insgesamt 46 Quadratmetern offen ineinander über. Lediglich Gäste-WC, Hauswirtschafts- und Abstellraum sind durch Wände abgetrennt. Im Obergeschoss liegen das Schlafzimmer mit Ankleide, ein geräumiges Bad sowie zwei Räume, die derzeit als Gästezimmer und Home-Office dienen. Porosierte Hochlochziegel bilden kombiniert mit einem Wärmedämmverbundsystem die Außenwände. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgt zusammen mit einer Fußbodenheizung für Wärme im Haus. Dass es so schnell gehen würde mit der Realisierung des eigenen Hauses, überrascht die Bauherren selbst noch manchmal. > www.helma.de

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DUNKELGRAU und gerade gestaltet, geht das Vordach bis über in den angrenzenden Carport und bildet so eine raffinierte Spange zwischen den Gebäudeteilen. VOM KAMINOFEN und seiner Wärme profitiert dank der offenen Bauweise der gesamte Lebensbereich im Erdgeschoss. DURCH DAS GROSSE Fenster mit speziellem, annähernd quadratischem Format, fällt viel Licht ins Treppenhaus herein.

Fotos: www.helma.de / Ralph Thiele

DIREKTE VERBINDUNG auf die Terrasse schafft im Wohnbereich die große Hebeschiebetür. Sie erweitert den Wohnraum auch optisch ins Grüne.

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Neubau in der alten Heimat Der Bebauungsplan für das Grundstück von Familie Hantsche im Landkreis Rastatt erlaubte zwei Vollgeschosse; So konnte die Baufamilie die gewünschte moderne und massiv gebaute Stadtvilla realisieren. Wegen umgebenden Bestandsbauten und schrägen Grundstücksgrenzen ist die Garage asymmetrisch zum Wohnhaus positioniert, ein Dach verbindet beide Volumen. Offenheit kennzeichnet die Aufteilung im Erdgeschoss auf quadratischer Grundfläche: Seitlich liegt die Küche mit frei stehender Kochinsel, der mittig gelegene Essplatz leitet über zum gemütlichen Wohnbereich. Hauswirtschaftsraum, ein Gästezimmer sowie ein Gäste-WC ergänzen die Ebene. Eine offen integrierte Treppe führt zu den Privaträumen. Im Obergeschoss umgeben das Elternschlafzimmer mit Ankleide, zwei Kinderzimmer und das großzügige Familienbad die platzsparend mittig angeordnete Galerie. Die Außenwände sind als Mauerwerk aus porosierten Hochlochziegeln mit Wärmedämmverbundsystem und Putzfassade ausgeführt. Dazu ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für die nachhaltige Haustechnik kombiniert. Jetzt profitiert die Familie von moderner Wohnqualität im alten Heimatort. > www.heinzvonheiden.de

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DIE KÜCHE ist mit Hochschränken an der Innenwand und Arbeitsfläche unter dem Fensterband geschickt möbliert. Die offene Aufteilung im Erdgeschoss spart Erschließungsfläche. VOM HAUSEINGANG fällt der Blick durchs ganze Erdgeschoss hindurch bis auf die davorliegende Terrasse. Der gesamte Lebensbereich ist offen realisiert. GROSSFORMATIGE FLIESEN in Betonoptik setzen die Anmutung des Wohnbereichs im Bad fort und tragen an Wänden und Boden zum großzügigen Raumeindruck bei. DANK VORDACH sind das Wohnhaus und die dunkelgrau gestaltete Garage wettergeschützt verbunden. Die kontrastreiche grafische Anordnung verleiht dem Ensemble Spannung.

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Landhaus 2.0 Mit mediterranen Anklängen hat Familie Niendorf auf zwei Vollgeschossen ihr modernes Landhaus realisiert. An der Eingangsseite ist die in gebrochenem Weiß verputzte Fassade mit Holzsprossenfenstern und mattgrünen Schlagläden die perfekte Einstimmung. Dazu passt der schlichte Portikus als Vordach über der kassettierten grünen Haustür. Drinnen geht es weiter mit einer gemütlich luftigen Eingangsdiele, die auf einer Seite ein Gästezimmer und -bad erschließt, auf der anderen ein Arbeitszimmer. Geradeaus öffnet sich der geräumige Koch-Ess-Wohnbereich mit großen Fenstertüren zum Garten. Im Obergeschoss sind das Elternschlafzimmer mit zugehöriger Ankleide, drei Kinderzimmer, ein großzügiges Familienbad mit abtrennbarem WC sowie Hauswirtschafts- und Abstellraum um den Flur gruppiert, Drei Schlafzimmer haben Zugang zur Dachterrasse. Die Außenwände sind aus Kalksandstein mit Hartschaumdämmung ausgeführt. Fernwärme, nachhaltig unterstützt von Solarthermie und einer Photovoltaikanlage, erwärmt das Hausinnere. In der Übergangszeit unterstützt stilgerecht ein Kaminofen. > www.baumeister-haus.de

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IM ENTRÉE schaffen Fliesen in Retro-Optik, die Holzstufen der Treppe und passende Leuchten geschmackvolle Landhaus-Atmosphäre. Eine Sitzbank zum bequemen Schuhe anziehen möbliert die Diele. SÜDLICHES FLAIR verleihen dem Domizil die geringe Dachneigung und der profilierte Dachabschluss. Wo im Erdgeschoss das Gartenzimmer liegt, bietet darüber eine große Dachterrasse Freiraum mit Aussicht. DER WOHNRAUM erinnert mit seinen sprossenverglasten Fenstertüren an einen Wintergarten. Auch von den Seiten fällt Tageslicht in den offenen Lebensbereich mit zahlreichen Lieblingsplätzen herein. ÜBER DEN ESSPLATZ entwickelt sich die offene Küche hin zur Gartenfront. Eine Seitentür verbindet die Küche direkt mit der Garage.


Ö K O L O G I E • WI SSEN • Ma s s i v h ä u s e r

WEISSES HAUS AM MEER Klare Linien, ein modernes Satteldach ohne Überstand und die markante Dachterrasse mit Outdoorlounge prägen dieses für den Ruhestand konzipierte Domizil auf Rügen. Das frei geplante Heim mit Außenwänden aus Porenbeton und Innenwänden aus Kalksandstein basiert auf dem Haustyp „Pfiffiges 100 S“, die Aufteilung ist mit offenem Wohnen, zwei Gästezimmern und geräumigem Schlaftrakt auf 181 Quadratmetern äußerst großzügig. Das Hausinnere zeigt Offenheit, lange Sichtachsen und eine enge Verbindung mit dem umgebenden Außenraum. > www.arge-haus.de

MODERN MIT ALTBAU-FLAIR Die moderne Stadtvilla „Maxime 410 II“ ist das neue Musterhaus von Viebrockhaus in Hirschberg bei Mannheim. Es verfügt über ganze 2,63 Meter Raumhöhe. Zwei Vollgeschosse und rund 164 Quadratmeter bieten einer vierköpfigen Familie viel Platz. Sandgrau verklinkert, bestehen die Außenwände aus massiv gemauerten Innen- und Außenschalen mit Wärmedämmung dazwischen. > www.viebrockhaus.de

WEB-TIPP Weitere ausführliche Artikel zum Thema „Massiv bauen“ sowie umfassende Informationen zu den verschiedenen Massivbaustoffen und -bauweisen finden Sie direkt über den QR-Code oder online auf > www.HausbauHelden.de

WELLNESS

IM GIEBEL In dem individuell geplanten Familienhaus bei Dresden, mit innen und außen gedämmten Wänden aus massivem Stahlbeton, schafft ein Luftraum mit Galerie Höhe im Entree. Offenes Wohnen, Büro, Gästebad und ruhige Schlafräume erfüllen alle Wohnbedürfnisse. Im markanten Zwerchgiebel liegt der Spezialwunsch der badebegeisterten Baufamilie; das Wellnessbad mit frei stehender Badewanne und bodentiefen Fenstern. > www.kern-haus.de

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Prima Klima

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Von außen präsentiert sich das Musterhaus in moderner Optik mit dezenter Farbkombination.

Musterhäuser sind eine gute Gelegenheit für ambitionierte Fertighaushersteller, um zu zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Nicht nur architektonisch, sondern auch in puncto Energieeffizienz und Haustechnik. Dieser Entwurf überzeugt in allen drei Kategorien.

Innen gibt es sinnvolle Detaillösungen wie z.B. den Frühstücksplatz in der Küche oder die Sitzbank unter den Fenstern des Essbereichs.

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Reichlich Platz für den Nachwuchs bieten die rund 17 Quadratmeter großen Kinderzimmer im Obergeschoss. Gemütlichkeit verspricht die Sofalandschaft vor dem Fernseher mit freiem Blick auf den Kamin und in den Garten. Blickfang im großzügig konzipierten Wohn- und Essbereich ist der zentral platzierte Kaminofen.

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„Klimaschützende Energieeffizienz und ein wohngesundes Raumklima werden auf der Prioritätenliste vieler Baufamilien zur Selbstverständlichkeit.“

MODERN & GEMÜTLICH

Dirk Wolschke, Geschäftsführer Rensch-Haus

Die Einrichtung des Musterhauses „Palermo“ ist modern, gleichzeitig aber auch elegant und gemütlich. Holz dominiert bei der Innenausstattung. Das Farbkonzept ist dabei lebendig und zugleich harmonisch.

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A Komfortabel und aufgeräumt wirkt das Elternschlafzimmer mit Ankleide im Obergeschoss.

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uf über 170 Quadratmetern Wohnfläche soll das Musterhaus „Palermo“ die Ansprüche und Wünsche vieler Bauinteressenten widerspiegeln. Dazu gehört auch eine hoch effiziente und gleichzeitig komfortversprechende Haustechnik. Mit der sehr guten Wärmedämmung als Basis, machen die Frischluft-Wärmetechnik mit Kühlfunktion (bestehend aus Luft-Luft-Wärmepumpe und automatischer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung), Photovoltaikanlage und Batteriespeicher, diesen Entwurf zu einem Effizienzhaus 40 Plus. Die Frischluft-Wärmetechnik sorgt nicht nur für ein sparsames und ökologisches Heizen ganz ohne Heizkörper, sondern obendrein für ein gesundes Raumklima durch eine geregelte Frischluftzufuhr rund um die Uhr. Das System tauscht verbrauchte Raumluft zugfrei gegen gefilterte Frischluft aus. Mindestens alle zwei Stunden wird so die Raumluft komplett erneuert. Straßenlärm, Staub, Schmutz, Rußpartikel und – bei Einsatz von Spezialfiltern – auch Schadstoffe, Blütenpollen und Gerüche kommen gar nicht erst ins Haus. Während der Heizperiode bedeutet das: Es wird keine Wärme mehr „zum Fenster rausgelüftet” – die Raumtemperaturen kühlen nicht unnötig ab und es bleibt angenehm warm. Die

Menge der zugeführten Frischluft lässt sich individuell anpassen. Zum Beispiel, wenn sich viele Personen in einem Raum aufhalten oder wenn gerade gekocht wird – das Raumklima bleibt immer angenehm und sorgt für deutlich mehr Wohlbehagen. Die im Zentralgerät durch Wärmetauscher und Wärmepumpe erwärmte und gefilterte Luft dient als Grundbeheizung für die Wohnräume. Die Luft strömt über die Wärmeelement-Ventile in die einzelnen Wohnräume. Die Wärmeelemente werden – bei Bedarf – über Raumthermostate zugeschaltet. Sie unterstützen die Wärmepumpe an kalten Tagen oder in den Aufheizphasen.

Wärmepumpe kann auch kühlen Mit der Kühlfunktion wird die Wärmepumpe bei Bedarf auf reversiblen Betrieb umgeschaltet. Die Zuluft wird abgesenkt und die Luft entfeuchtet, wodurch – bei ausreichender Beschattung – die Raumtemperaturen zentral um einige Grad abgesenkt werden können. Damit alle technischen Komponenten effizient und reibungslos funktionieren, ist „Palermo“ mit der smarten Steuerung „Rensch-Haus i-tec“ ausgestattet, Die Raumaufteilung ist für eine vier- bis fünfköpfige Familie konzipiert. Moderne Flachdachkomponenten wie der „Relaxerker“ vergrößern nicht nur den Wohn- und Essbereich, sondern bilden auch von außen interessante Hingucker. Von innen betrachtet dient er der ganzen Familie als gemütliche Fenstersitzbank. Die bequeme Sitzmöglichkeit mit Blick in den Garten gibt dem Raum einen besonderen Charme. Neben der offenen Küche befindet sich im Erdgeschoss auch ein Gästezimmer, welches bei Bedarf zum Home-Office oder einem weiteren Kinderzimmer umfunktioniert werden kann. Das Dachgeschoss bietet Platz für zwei große Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer mit eigener Ankleide und ein geräumiges Familienbad. Fließend und wie aus einem Guss schmiegt sich ein Carport direkt an den Hauseingang und rundet so das Erscheinungsbild in attraktiver Weise ab. • gw


GAST 13,5

KOCHEN 11

DU/WC 4 DIELE 11,5

ANKLEIDE 7 SCHLAFEN 16 FLUR 7,5

WOHNEN/ ESSEN 42

KIND 17

KIND 17

BAD 16,5

9,89 m

HWR 9

11,64 m

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Musterhaus Palermo • WOHNFLÄCHEN: EG 91 m2, OG 81 m2

• BAUWEISE:

Holzverbundkonstruktion mit „thermo-around-natur”-Dämmung (Holzfaser/ Zellulose) und Putzfassade, Gesamtstärke 330 mm, U-Wert der Außenwand 0,14 W/m²K; Kunststoff-Fenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Satteldach 25 Grad geneigt, U-Wert Dach 0,13 W/m2K, Kniestock 225 cm

• TECHNIK:

Rensch-Frischluft-Wärmetechnik zur Raumheizung und -kühlung bestehend aus einer Luft-Luft-Wärmepumpe und einer automatischen Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung; Photovoltaikanlage, Lithium-Ionen-Hausakku, funkbasiertes Smarthome-System „Rensch i-tec“

Fotos: www.rensch-haus.com

Illu: adobestock.com, puckillustrations

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 12,2 kWh/m2a Endenergiebedarf: 6,8 kWh/m2a Effizienzhaus 40 Plus

• BAUKOSTEN: Auf Anfrage

• HERSTELLER:

Rensch-Haus GmbH, Mottener Straße 13 36148 Kalbach-Uttrichshausen Tel. 09742/91-0, www.rensch-haus.com

NUTZEN SIE DAS KLIMASCHUTZPAKET, DAS AUCH IHREN GELDBEUTEL SCHONT! Setzen Sie auf die Ecodan Wärmepumpe und holen Sie sich bis zu 50 % Zuschuss für Ihre Heizung. // Zukunftsweisende InverterTechnologie // Förderfähig nach BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) // Unabhängig von fossilen Energieträgern

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

1876 gegründetes Familienunternehmen in fünfter Generation, das individuell geplante und gebaute Häuser in Holzfertigbauweise, in Handwerksqualität und unter Berücksichtigung ökologischer und nachhaltiger Gesichtspunkte erstellt

• LIEFERRADIUS:

Deutschland, Benelux

• MUSTERHAUS:

„Palermo“ ist Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 und samstags von 13 bis 17 Uhr in der Fertighauswelt Nürnberg, Im Gewerbepark 30, 91093 Heßdorf, zu besichtigen Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/rensch-haus

Entdecken Sie die Details: ecodan.de


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Cool Down S

ommer, Sonne, Sonnenschein – allerdings haben die wenigsten von uns Freude daran, wenn in den eigenen vier Wänden rund um die Uhr ein tropisches Klima herrscht. Denn die unangenehmen Folgen von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit kön­ nen schlaflose Nächte, Kopfschmer­ zen, Abgeschlagenheit und Kreislauf­ beschwerden sein. Von besonders hohen Temperaturen betroffen sind die Bewohner von Dachgeschoss­ räumen. Das wichtigste Ziel sollte es sein, die heißen Sonnenstrahlen voraus­ schauend so konsequent wie möglich abzuwehren, bevor sie ungebremst auf Fassade, Dach und Fenster treffen und dann rasch das Gebäudeinnere aufheizen. Dazu zählen insbesonde­ re eine angepasste Architektur, ein hochwertiger Wärmeschutz sämtli­ cher Außenbauteile sowie ergänzend vor allem außen liegende Verschat­ tungsmöglichkeiten für Fenster und Fenstertüren. Allerdings reichen die­ se präventiven Maßnahmen bei län­ geren Hitzeperioden nicht mehr aus, um die Innenraumtemperaturen auf einem angenehmen Niveau zu hal­ ten. Wie lässt sich ein eventueller Hit­ zestress in den eigenen vier Wänden 1 dann umgehen?

Der Klimawandel bringt immer öfter immer heißere Außentemperaturen. Was sorgt dann für ein angenehm kühles Raumklima im Haus? Coole Problemlöser sind Raumklimageräte, aber auch Wohnungslüftungs- oder Wärmepumpensysteme.

Wohnungslüftung ist keine Klimaanlage

Die Sonne unbeschwert genießen: In diesem Wohnbereich sorgt ein Klima-Innengerät, hier in Form eines Heizkörpers, für angenehme Abkühlung bei Bedarf. > www.daikin.de

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Mit Blick auf die von der Bundesre­ gierung geplanten Verschärfungen der energetischen Anforderungen für Neubauten, werden diese künf­ tig noch „luftdichter“ als bisher. Doch schon bereits heute ist es schwierig oder nicht mehr möglich, den un­ ter gesundheitlichen und bauphy­ sikalischen Aspekten notwendigen Luftaustausch in energiesparenden

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Neubauten per manueller Fenster­ lüftung zu gewährleisten. Als wirksa­ me Problemlöser mit hohem Komfort empfehlen sich zentrale Be­ und Ent­ lüftungssysteme, die während der kalten Jahreszeit die wertvolle Raum­ wärme zum Großteil nutzen können, statt sie einfach ins Freie zu blasen wie bei offenen Fenstern. An heißen Sommertagen bieten sie die Möglichkeit, die Raumtempe­ raturen abzusenken. Allerdings sind die technischen Möglichkeiten einer kontrollierten Wohnraumlüftung be­ schränkt, weil sie, im Gegensatz zu den großen Klimaanlagen in Kauf­ häusern und Büros, keine aktive Kühl­ funktion besitzen. Dennoch emp­ finden die Bewohner während einer Hitzephase selbst nur eine leicht küh­ le Brise als angenehm. Der große Vorteil einer intelligen­ ten, sensorgesteuerten Lüftungsan­ lage ist es, dass sie genau dann mit voller Kraft für einen erfrischenden Luftaustausch sorgen kann, wenn die Außentemperaturen vergleichs­ weise niedriger sind – also vor allem abends, nachts und in den frühen Morgenstunden. Und alles geschieht dabei automatisch und bei geschlos­ senen Fenstern, sodass weder Lärm noch Insekten in die Räume gelan­ gen. Bei einem zentralen Lüftungssys­ tem lässt sich ein zusätzlicher Wär­ metauscher einbauen, welcher die Kühle des Erdreichs nutzt und da­ durch für etwas mehr Abkühlung sorgt. Das kann entweder ein lan­ ges, im Erdreich verlegtes Rohr sein, durch das die frische Außenluft direkt strömt, bevor sie zum Lüftungsgerät gelangt (Faustwert: In einem 30 m langen Erdrohr kühlt sich die Zuluft um 5 bis 10 Grad Celsius ab). Platz­

sparender und hygienischer, aber auch teurer, sind Erdreich­Sole­Wär­ metauscher in Verbindung mit einer kleinen Wärmepumpe. Übrigens: Vorteilhaft während des Heizbetriebs ist es, dass sich die eiskalte Außenluft mit einem Erdreichwärmetauscher kostengünstig vorwärmen lässt.

Zentrale Wohnungslüftung mit Erdwärmeübertrager: Um die angesaugte, warme Außenluft an heißen Tagen etwas abzukühlen, wird sie durch ein langes, im kühleren Erdreich verlegtes Rohr geleitet. > www.heliosventilatoren.de

Im Trend: Split-Klimageräte Baufamilien, die die Hitze nachhaltig aus einzelnen oder allen Wohnräu­ men entfernen und eine bestimmte Wunschtemperatur einstellen möch­ ten, kommen am Einsatz eines Raum­ klimageräts nicht vorbei. Vorteilhaf­

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Mobile Split-Klimageräte sind vor allem hinsichtlich der einfacheren Aufstellmöglichkeit, der Kühlleistung als auch der Geräuschentwicklung den günstigeren Monoblock-Luftschlauchgeräten überlegen. > www.remko.de

Die richtige Leistung und Temperatur Die notwendige Kühlleistung eines Raumes lässt sich mit einer Faustformel überschlägig ermitteln: Pro Kubikmeter Rauminhalt sind in einem gut gedämmten Gebäude etwa 30 Watt Kühlleistung erforderlich (Beispiel: Raum mit 28 m² Grundfläche und 2,5 m Raumhöhe = erforderliche Kühlleistung: etwa 2,1 kW; Umrechnungs-Hinweis: rund 293 Watt entsprechen 1 000 BTU pro Stunde). Generell besser ist es jedoch, eine sogenannte Kühllastberechnung durchzuführen, welche, abhängig von den konkreten Raumbedingungen sowie von internen Wärmelasten, individuelle und somit genauere Ergebnisse liefert. Dies kann nicht nur ein Fachmann machen. Im Internet gibt es gute Berechnungstools, zum Beispiel unter www.stiebel-eltron.de/toolbox/kuehllast Wichtig ist im Kühlbetriebe die Differenz zwischen der Außen- und Rauminnen-Temperatur nicht zu groß zu wählen, weil sonst Erkältungsgefahr besteht. Empfehlenswert ist es deshalb, vor allem an heißen Tagen (oberhalb von etwa 28 Grad Celsius) den Temperaturunterschied auf sechs bis maximal acht Grad Celsius zu begrenzen. Im Schlafzimmer kann es bei Bedarf noch etwas frischer sein.

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ter Zusatzeffekt: Bei schwül-heißen Verhältnissen wird die Raumluft nicht nur gekühlt, sondern auch etwas ent­ feuchtet. Am bekanntesten und beliebtesten waren bislang Kompaktklimageräte, die vor allem Bau­ und Elektronik­ märkte sowie Internet­Versandhänd­ ler anbieten. Die Produkte sind sofort und ohne Montage einsetzbar und verführen deshalb und mit Preisen ab etwa 300 Euro zum schnellen Kauf. Allerdings steckt der Teufel im Detail: Einfache, mobile Klimage­ räte, sogenannte Monblockgerä­ te, entziehen der Raumluft Wärme und transportieren sie durch einen Schlauch ins Freie. Dieser Schlauch muss durch ein Fenster oder eine Tür geführt werden, die angelehnt oder gekippt sind. Nachteil: Es dringt stets wieder warme Luft nach. Spezielle Fenster­ und Wanddurchführungen sind oft nicht besonders robust und praxistauglich oder aufwendig zu in­ stallieren. Das Ergebnis ist eine meist unbefriedigende Kühlleistung und ein

relativ hoher Stromverbrauch. Zudem sind diese Schlauchgeräte laut und für ruhige Umgebungen ungeeignet. Inzwischen hat jedoch ein Umden­ ken bei den Hausbesitzern eingesetzt: Immer beliebter werden sogenannte Split­Raumklimageräte, welche mehr Komfort und eine höhere und besser anpassbare Kühlleistung bieten.

Single- oder MultiSplitanlage? Split­Klimageräte bestehen prinzipiell aus zwei Teilen: • Aus dem Außengerät (Verflüssi­ gereinheit mit Kältemaschine), wel­ ches die Wärme aus dem Innenraum abgibt und dazu im Freien platziert wird: Mit einem Aufstellbalken auf dem Fußboden oder Flachdach, mit einer Wandkonsole an der Wand oder mit einer Dachkonsole auf dem Dach. Wichtig sind dabei, dass das Außen­ gerät schallmäßig zum Gebäude ent­ koppelt und zu Wartungszwecken (möglichst einfach) zugänglich ist. • Aus dem kompakten Design­In­

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nengerät (Verdampfereinheit), wel­ ches im zu klimatisierenden Raum montiert ist. Dazu kommen meist Wand­ und Truhengeräte zum Ein­ satz (siehe Kasten). Die fest montierten Außen­ und In­ nengeräte werden mittels spezieller, gedämmter Rohre miteinander ver­ bunden. Diese sind im Eigenheim­ bereich mit einem Kältemittel befüllt, wobei eine unsachgemäße Hand­ habung zu Verletzungen und Um­ weltschäden führen kann. Deshalb darf normalerweise nur ein Kältekli­ ma­Fachmann diese Arbeit ausfüh­ ren. Des Weiteren sind noch Elektro­ und Kondensatleitungen sowie eine Wand­ oder Dach­Durchführung von drinnen nach draußen erforderlich. Häufig besteht der Wunsch, nicht nur

einen Raum, sondern zwei oder mehr Bereiche mit Klimageräten auszustat­ ten. Dann bietet sich die Installation der sogenannten Multi­Split­Variante an. Im Gegensatz zur Single­Split­Va­ riante versorgt hierbei ein Außenge­ rät mehrere Innengeräte. Bei Bedarf, zum Beispiel aus Platz­ oder Design­ gründen, lässt sich in jedem Raum ein anderes Innengeräte­Modell des Her­ stellers montieren. Nicht immer reicht übrigens ein Innengerät pro Raum aus. Bei großen oder verwinkelten Wohn­ bereichen kann die Aufteilung auf zwei oder mehr Einheiten sinnvoll sein, um eine günstige oder gleichmäßige(­ re) Temperaturverteilung zu erzielen. Hinweis: Sind hohe Kühlleistungen notwendig, ist eventuell der Einsatz ei­ nes zweiten Außengeräts erforderlich.

Split-Klimasysteme sind flexibel: Im EG versorgt das Klima-Außengerät ein Innengerät, das hier in die Decke eingebaut ist („Single-Split“). Im OG werden Arbeitsund Schlafzimmer gekühlt („Multi-Split“). Das Außengerät ist dazu mit zwei Innengeräten verbunden (hier: Wand- bzw. Truhengerät). > www.mitsubishi-les.com

Split-Raumklimageräte bestehen aus einem Innen- und Außengerät, die mit Kältemittelleitungen verbunden sind. > www.mitsubishi-les.com

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Wandgerät oder Truhe? Die am häufigsten eingesetzte Innengeräte-Bauform bei Split-Kimaanlagen im Eigenheimbereich sind Wandgeräte. Zum einen sind sie in verschiedenen Designs, Farben, Ausstattungsvarianten und Preisklassen erhältlich. Zum anderen fügen sie sich relativ unauffällig in den Raum ein, da sie im oberen Drittel der Wand montiert werden. Wandgeräte saugen die warme Raumluft oben an und blasen die kühle Luft nach unten aus. So sorgen sie für eine quasi zugfreie und gleichmäßige Luftzirkulation im Raum. Achtung: Das Innengerät muss gerade ausgerichtet installiert werden, damit das bei der Entfeuchtung im Gerät anfallende Kondenswasser richtig abläuft.

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Ausstattung und Auswahlkriterien

Fotos: www.remko.de

Weist der zu kühlende Raum keine freie Wand, zu viele Dachschrägen oder zu niedrige Deckenhöhen auf, empfiehlt sich der Einsatz eines Truhengeräts. Dieses ähnelt einem Heizkörper und wird in Bodennähe an der Wand befestigt, aufgestellt oder halbverdeckt in die Wand eingelassen. Aufgrund der moderaten Abmessungen passt sich auch das Truhengerät gut in den Raum ein. Zudem sind sie vorteilhaft, falls die Heizfunktion häufig genutzt wird: weil sich der Luftauslass in Bodennähe befindet, stellt sich bei Auslass erwärmter Luft ein günstiger Konvektionseffekt ein.

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Aufgrund ihrer räumlichen Trennung bietet die Split­Bauart den Bewoh­ nern einen sehr hohen Komfort, so­ wohl hinsichtlich der Luftführung als auch der Geräuschentwicklung. Manche Innengeräte verfügen über eine „Flüsterbetrieb“­Funktion und sind mit einem Schalldruckpegel zwischen 19 und 21 dB(A) dann sogar fürs Schlafzimmer geeignet. Weitere Vorteile hochwertiger Splitsysteme: Moderne Inverter­Technologie zur Leistungsanpassung, Power­ und Standby­Modus, Zeitprogramme so­ wie intelligente Sensor­ und Steue­ rungstechnik per (Infrarot)­Fernbe­ dienung und App ermöglichen eine rasche Kühlung und eine quasi zug­ freie, günstige Temperaturverteilung im Raum bei gleichzeitig moderaten Stromkosten. Außerdem halten sie im Automatikbetrieb die eingestellte, an­ genehm kühlere Zimmertemperatur. Bei schwül­warmen Luftbedin­ gungen verbessern Klimageräte zu­

sätzlich die Behaglichkeit im Raum, indem sie die Luft bis zu einem ge­ wissen Grad entfeuchten. Und nicht nur allergiegeplagte Haushalte wis­ sen es zu schätzen, dass sich be­ stimmte Modelle mit hochwertigen Filtersystemen bestücken lassen, die Staub, Pollen, Bakterien, Gerüche etc. aus der Raumluft entfernen. Die Startpreise von Single­Split­ geräten liegen im Bereich von etwa 1 000 bis 2 000 Euro – abhängig von Marke, Ausstattung und Lieferant; hinzu kommen noch die Montage­ kosten. Wichtige Auswahlkriterien neben dem Preis sind: Kühlleistung, Energieeffizienzklasse (A+++ bis D), realer Stromverbrauch, Lautstärke, Kühl­ und Bedienkomfort­Features und Design. Übrigens: Wird die Betriebsweise des Split­Klimageräts umgekehrt, kann es, zum Beispiel in der Über­ gangszeit, den Raum auch relativ energieeffizient beheizen; denn tech­ nologisch betrachtet ist das Klimage­ rät eine Luft­Luft­Wärmepumpe.

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Und wie bewähren sich Split­Klima­ geräte unter neutralen Testbedin­ gungen? Die Stiftung Warentest hat in Test Heft 6/2022 acht Geräte mit etwa 2,5 Kilowatt Nenn-Kühlleistung ge­ prüft und sechsmal das Qualitätsur­ teil „gut“ und zweimal „befriedigend“ vergeben: „Die Splits kosten 990 bis 2 630 Euro, wobei das günstigste (LG) gut ist, das teuerste (Hitachi) nur be­ friedigend. Hinzu kommen Strom­ kosten von 39 bis 52 Euro pro Jahr.“ Müssen Baufamilien, die Klimageräte nutzen, ein schlechtes Ökogewissen haben? „Auch wenn die Splitgeräte im Test gut kühlen und energieef­ fizient arbeiten: Schon wegen des eingesetzten Kältemittels bleibt ihr Einsatz ein Dilemma für alle, die ne­ ben der Sommerhitze auch das Kli­ magewissen plagt“, schreibt Stiftung Warentest. Das Problem ist, dass in den Klimageräten noch R32 als Käl­

1 In Schlafzimmern sollte bei der Auswahl des Klima-Innengeräts unbedingt darauf geachtet werden, dass es auch möglichst leise arbeitet oder die Regelung einen „Flüstermodus“ bietet. > www.mitsubishi-les.com 2 Luft-Wasser-Wärmepumpe können auch kühlen, sofern sie über eine reversible Betriebsweise verfügen. Wichtig ist, dass der Heizungsfachmann bereits bei der Planung die Kühlfunktion mitberücksichtigt – insbesondere bei der Auslegung der Flächenheizung. > www.vaillant.de

temittel eingesetzt wird, welches ein relativ hohes Treibhausgaspotenzial aufweist. Allerdings handelt es sich um sehr kleine Mengen, die norma­ lerweise zudem nicht in die Atmo­ sphäre gelangen – sorgsamer Um­ gang bei Installation und Entsorgung vorausgesetzt. Haushalte, die zu­ dem eigenen Solarstrom oder einen Ökostrom­Tarif zum Betrieb ihrer Kli­ mageräte nutzen, verursachen keine unmittelbaren CO₂-Emissionen. Übrigens: Damit die Baufamilien lange Freude an einem angenehmen und gesunden Raumklima haben, sollte sie ihr Klimagerät regelmäßig warten lassen. Ausreichend ist meist ein Zweijahresrhythmus. Die Wartung eines Auffangbehälters fürs Konden­ sationswasser sowie die Reinigung oder der Austausch der eingebauten Filter ist gegebenenfalls früher erfor­ derlich und von den Nutzern selbst durchführbar. • jw

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Illu: www.waerme-plus.de

Schlechtes Öko-Gewissen?

Kühlen mit der Wärmepumpe An heißen Sommertagen kann die Heizwärmepumpe auch für einige Grad Abkühlung sorgen. In diesem Fall strömt kühles Wasser durch das Rohrsystem der Flächenheizung in den Wohnräumen und nimmt dabei ein Teil der überschüssigen Raumwärme auf. Voraussetzung dafür ist eine Wärmepumpe mit „reversibler Betriebsweise“, bei der sich der Kältekreislauf von „Heizen“ auf „Kühlen“ umschalten lässt. Mit einer Erdwärmepumpe ist zusätzlich ein energiesparenderer „passiver Kühlbetrieb“ möglich. Die Kühlleistung ist jedoch begrenzt. Denn die Temperaturen lassen sich nicht beliebig absenken, weil sonst die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit im Boden kondensieren und Feuchteschäden verursachen könnte. Empfehlenswert ist der Einsatz spezieller Regelgeräte und Fühler zur Taupunkttemperatur-Überwachung. Außerdem wichtig: Der Fachmann muss schon im Planungsstadium die Heizflächen zusätzlich für Kühlfunktion auslegen. Tipp: Die eigene Photovoltaikanlage kann an sonnigen, heißen Tagen den Wärmepumpen-Stromverbrauch drastisch reduzieren bzw. neutralisieren.

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Besser im Doppel

Baugrundstücke sind rar und teuer. Ein Weg, mit weniger Bauland auszukommen und so Geld zu sparen, sind Doppelhäuser. Gut geplant bieten sie, trotz der Nähe zum Nachbarn, viel Wohnkomfort und individuellen Gestaltungsspielraum.

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„Modern 263“ ist streng genommen kein Doppel-, sondern ein Kettenhaus: Zwischen dem zweigeschossigen Wohnhaus der jungen Baufamilie (links) und dem Bungalow für die Eltern (rechts) befindet sich ein Verbindungsbau mit gemeinsamem Eingang und Technikraum. > www.fischerhaus.de

W

Foto: www.luxhaus.de

Illu: Katja Rosenberger

er bereit ist, mit seinen Nachbarn näher zusammenzurücken, kommt mit einem Doppelhaus günstiger in die eigenen vier Wände. Denn es benötigt weniger teures Bauland als ein frei stehendes Einfamilienhaus – und eröffnet damit enorme Sparpotenziale. Weil die beiden Doppelhaushälften an einer Seite quasi auf die Grundstücksgrenze gebaut werden, entfallen hier die baurechtlich sonst nötigen Abstandsflächen zum Nachbarn. Deren genaue Größe ist in den Landesbauordnungen der Bundesländer geregelt – beträgt aber mindestens 2,5 bis 3 Meter. Über die Gesamtlänge eines Grundstücks kommt man so schnell auf viele Dutzend teure Quadratmeter Land, die man sich beim Doppelhaus zumindest auf einer Hausseite spart. Da sich in der Regel fast alle Kaufnebenkosten des Baugrundstücks prozentual am Kaufpreis orientieren, zahlt man auch weniger für u. a. Makler- und Notargebühren sowie die Grunderwerbssteuer. Auch beim Bau bietet das Doppelhaus Sparpotenziale. Diese lassen sich insbesondere dann optimal nutzen, wenn beide Doppelhaushälften gemeinsam geplant und gleichzeitig gebaut werden. So können die Entwürfe beider Haushälften aufeinander abgestimmt und teure Details vermieden werden. Auch die Haus-Trennwände sind in der Regel günstiger als normale Außenwände: hier entfallen z. B. teure Fenster sowie die Material- und die Lohnkosten für die Fassadengestaltung. Sparen lässt sich auch, wenn z. B. nur eine Firma für den Aushub beider Baugruben für Keller oder Bodenplatte beauftragt wird. Wer sich mit seinem Baunachbarn auf einen gemeinsamen Haushersteller einigt und zeitgleich baut, kann bei der Baustelleneinrichtung sparen – sie muss dann nur einmal bereitgestellt und die Kosten können geteilt werden. Woran man beim Doppelhaus allerdings nicht sparen sollte, sind Maßnahmen, die die Privatsphäre der neuen Nachbarn schützen. Dazu gehört ein effektiver Schallschutz durch eine doppelte und akustisch komplett entkoppelte Trennwand. Ebenso wichtig ist ein guter Sichtschutz zwischen den Terrassen von Doppelhäusern. Letztere nicht direkt nebeneinander, sondern eventuell übereck zu legen, kann eine tolle Lösung sein. Denn bei Bedarf auch Abstand halten zu können, ist der beste Garant für eine harmonische Nachbarschaft. • ab

Doppelhaus-Glücksformel: Beim Bau zusammen sparen, beim Wohnen Freiräume und Privatsphäre gewähren. Familie Hüttner/ Pfister hat ein generationenübergreifendes Doppelhaus gebaut. Die beiden Haushälften sind zwar gleich groß, die Grundrisse wurden jedoch ganz individuell an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst. > www.weberhaus.de

Dieses Doppelhaus ist als solches von außen kaum zu erkennen: Der Architekt und Bauherr Markus Aumer hat das lange schmale Gebäude in zwei, auf die Bewohner-Bedürfnisse abgestimmte, Hälften aufgeteilt. Der gekieste Hof wird gemeinsam genutzt. > www.jura-holzbau.de, www.aumer-wannigmann.de

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • D o ppel h ä u s e r

FamilienFreiraum

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Tochter Lilli hilft Mama Jenny gerne tatkräftig in der Küche. Diese liegt in einer Nische, offen übereck an den Wohn-Essbereich angegliedert. Besonders hell und gleichzeitig gemütlich ist der Wohnbereich gestaltet. Für Ruhe sorgt die Gebäudetrennwand, die hohe Anforderungen an Schall- und Brandschutz erfüllt.

Familie Denlöffel realisierte im Ostallgäu ihr individuelles Zuhause – als Doppelhaushälfte in Fertigbauweise. Das markant gestaltete Haus punktet mit cleverem Grundriss, hoher Familientauglichkeit und bietet neben der Nähe zum Nachbarn, innen wie außen, auch viel Privatsphäre.

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N Familie Denlöffel freut sich über ihr neues, individuell für sie passendes Zuhause. Töchterchen Lilli startet schwungvoll in den Tag: Vom Hochbett führt eine Holzrutsche auf den Boden ihres Kinderzimmers.

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ur Kuhglocken sind von der nahen Weide zu hören, ansonsten herrscht ländliche Ruhe: So kommt im Garten von Familie Denlöffel schon mal echtes Allgäu-Feeling auf. Tochter Lilli und Hund Buddy haben auf der Rasenfläche vor und neben dem Haus viel Platz zum Herumtollen – und Mutter Jenny hat sie selbst von drinnen durchs Eckfenster stets im Blick. Zudem gliedern Carport und Garage die Freifläche so, dass ein von der Straßenseite sichtgeschützter Bereich seitlich des Hauses entsteht. Diesen privaten Freiraum kann die Familie in ihrem neuen Zuhause heute in vollen Zügen genießen. Im Ostallgäu, in Obergünzburg – der Heimat von Christoph Denlöffel – hat er sich und seiner vierköpfigen Familie einen Satteldach-Klassiker als Doppelhaushälfte gebaut. Denn mit dem zweiten Kind kam der Wunsch nach mehr Platz und Wohnkomfort. Erst hatten er und seine Frau überlegt, ein Bestandsgebäude zu modernisieren. Doch die Kosten waren der jungen Baufamilie zu unkalkulierbar und sie entschieden sich für eine Doppelhaushälfte in Fertigbauweise. Während die Haushälfte der Nachbarn – ebenfalls ein Fertighaus des Herstellers Schwörer Haus – außen komplett verputzt ist, setzt sich die Doppelhaushälfte der Denlöffels deutlich durch ihre schwedenrote Stülpschalung im Bereich des

Obergeschosses ab. So wirken die Haushälften, die zudem leicht versetzt zueinander stehen, optisch fast wie frei stehende Einfamilienhäuser.

OPTIMAL FÜRS FAMILIENLEBEN Beim Betreten des Hauses fällt direkt auf: Hier ist genug Platz für alle Utensilien, die das Familienleben mit zwei kleinen Kindern mit sich bringt. Der großzügige Eingangsbereich bietet Platz für eine breite Garderobe mit Sitzbank, Schuhschrank und für einen großen Spiegel. Linker Hand ist ein Gäste-WC mit Dusche vorgesehen, rechts der Technikraum. Hier stehen neben Waschmaschine und Trockner auch Wärmepumpe und Energiespeicher. Zusätzlichen Stauraum bietet ein Abstellraum im Anbau: sehr praktisch und ein fürs Allgäu typisches Element, das zudem einen geschützten Eingangsbereich schafft. Durch eine Flügeltür kommt man ins Wohn-Esszimmer, das übereck in die offene Küche übergeht. Eine große Schiebetür führt auf die vordere Terrasse, wo der Kontakt zu den Nachbarn bei Bedarf angenehm nah ist. Ins Obergeschoss führt die gewendelte Geschosstreppe: Oben liegen das Elternschlafzimmer und zwei Kinderzimmer, die links und rechts angrenzen. Ein Entspannungsort für alle ist das geräumige Familienbad mit Badewanne und bodengleicher Dusche. Bei der Innenausstattung haben Jenny und Christoph Denlöffel wie beim Haus selbst auf Qualität und gleichzeitig auf den Preis geachtet. Bodenbelag, Sanitärobjekte, Innentüren: alles bezahlbare Markenprodukte aus dem Schwörer-Ausstattungszentrum. So schuf das Paar sein individuelles Familiendomizil, das über die Schwörer-Frischluftheizung plus Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt wird und dank schadstoffarmer Bauweise, hoch wärmegedämmter Gebäudehülle und kontrollierter Lüftung angenehmes, wohngesundes Raumklima bietet. PV-Anlage und Stromspeicher sorgen dafür, dass das Haus mehr Energie erzeugt, als es aufs Jahr gerechnet verbraucht. • cm


Die rote Stülpschalung verleiht der Doppelhaushälfte ihren modernen, ganz eigenen Charakter DATEN + FAKTEN Haus Denlöffel • WOHNFLÄCHEN:

EG 65,5 m2, OG 62 m2

• BAUWEISE:

Holzverbundkonstruktion, 32 cm Wandstärke, 24 cm mineralische Dämmung, Putz- und Holzfassade, U-Wert Außenwand 0,15 W/m²K, Kunststoff-Fenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,6 W/m²K, Satteldach, 30 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,146 W/m², 263 cm Kniestock

KIND 13,5 BAD 10

• TECHNIK:

FLUR 5

Schwörer-Frischluftheizung, Luft-Luft-Wärmepumpe mit kontrollierter Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Trinkwasserwärmepumpe, Zusatzausstattung: Photovoltaikanlage mit 21 Modulen 5,46 kWp, Stromspeicher 5,9 KWh

• ENERGIEBEDARF:

KIND 14

SCHLAFEN 19,5

Primärenergiebedarf: 27 kWh/m a Endenergiebedarf: 15 kWh/m2a 2

• HERSTELLER:

Schwörer Haus KG Hans-Schwörer-Strasse 8, 72531 Hohenstein/Oberstetten Tel. 07387/16-111, www.schwoererhaus.de

OBERGESCHOSS

Schwörer Haus bietet Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser in Holzfertigbauweise sowie Geschosswohnungsbauten in Hybridbauweise, Fertigteilkeller und Garagen. Im eigenen Holzwerk wird PEFC-zertifiziertes Holz aus heimischen Wäldern zu hochwertigen Bau- und Werkstoffen und schließlich zu Fertighäusern verarbeitet. Zudem umfasst das Spektrum des Familienunternehmens Bau- und Finanzierungsberatung, einen eigenen Kundendienst und Modernisierungsservice sowie moderne Ausstattungszentren mit Küchen- und Bäderstudio und eine Möbelschreinerei. 1950 gegründet, beschäftigt die Schwörer-Unternehmensgruppe heute 1 850 Mitarbeiter*innen an sieben Standorten. Seit 2011 Mitglied der Klimaschutz-Unternehmen.

ABST. 2

WOHNEN/ ESSEN/ KOCHEN 40,5

TECH. 6,5

ABSTELL

DIELE 12,5

• LIEFERRADIUS: Europa

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/schwoererhaus

DU/WC 4

8,66 m

Fotos: www.schwoererhaus.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

9,85 m

ERDGESCHOSS

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Auf 2,5 Etagen plus Garten hält die Doppelhaushälfte viel Freiraum für die fünfköpfige Familie bereit. Die moderne, offene Küche lässt sich durch eine zweiflügelige Schiebetür elegant von der Eingangsdiele abtrennen. Raum für die ganze Familie: Im gemütlichen Wohn-Essbereich kommen alle zum Essen oder Fernsehen zusammen. Eine große Glasschiebetür führt auf die Terrasse und in den Garten.

Bei diesem kompakten Doppelhaus wurde mit zusätzlichem Wohnraum im Dachgeschoss buchstäblich in die Höhe gegangen: So bietet eine Haushälfte der jungen Baufamilie selbst mit drei Kindern und Hund reichlich Platz und Wohnkomfort.

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Wohnen hoch 3

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och heute erinnert sich die Familie lebhaft an den Aufbau ihres Hauses: „Schon der Tag davor war für uns sehr aufregend“, erzählt der heutige Hausbesitzer, „wir konnten es gar nicht abwarten!“ Mit Campingstühlen hat die Familie auf der Straße vor der Baustelle gewartet, bis die LKWs mit dem Haus anrollten. „Der Tag war für uns ein Erlebnis und eine Riesenfreude! Es war beeindruckend, wie schnell und präzise eine Doppelhaushälfte aufgebaut wurde.“ Nach der Grundstückszusage hatte es nicht lange gedauert, bis auch die Planung des neuen Zuhauses mit Streif Haus stand: In den Musterhäusern der Ausstellung Eigenheim und Garten in Bad Vilbel hatte sie der Berater kompetent und daher überzeugend beraten. „Seine Geduld und sein Ideenreichtum waren für uns ein Glück“, sagen sie heute, „er war immer erreichbar und hat uns in allen Belangen unterstützt.“

INDIVIDUELLE GESTALTUNG

Satteldach, weiße Fassade und anthrazitfarbene Fensterrahmen bestimmen das moderne und einladende Äußere.

Ein modernes, individuell auf ihre persönlichen Bedürfnisse und Ansprüche im Familienalltag abgestimmtes Zuhause hatten sich die Bauherren gewünscht – und bekommen. Die etwa 140 Quadratmeter Wohnfläche verteilen sich auf drei Geschosse: Das Erdgeschoss bildet mit großem Wohn-Esszimmer den Familienmittelpunkt, der sich über eine breite Glasschiebetür Richtung Garten und Terrasse noch erweitert. Im Geschoss darüber liegen der geräumige Rückzugsbereich der Eltern, das Kinderzimmer der Tochter sowie das große Familienbad

mit Badewanne, Dusche und Doppelwaschbecken. Ganz oben, im Dachgeschoss, wohnen die Jungs in beinah gleich großen Zimmern. Außerdem gibt es hier einen Zusatzraum, der zum Beispiel als Gästezimmer dienen kann. Ein Hobbyraum sowie ein Multimediaraum und die Haustechnik sind im Untergeschoss untergebracht. Die clevere Grundrissplanung, die die Wohnbereiche auf drei Etagen gliedert, kombiniert mit raffinierten Details wie der Schiebetür-Lösung zwischen Küche und Diele oder der optischen Trennung von Schlafzimmer und Ankleide durch eine Wandscheibe, sind gelungene Kniffe, die kaum Fläche einnehmen und somit den vorhandenen Wohnraum optimal ausnutzen lassen. So schuf sich die Familie ein auf sie bestens abgestimmtes Zuhause. Abgerundet wird dies zum einen durch die moderne Haustechnik – bestehend aus Luft-Luft-Wärmepumpe, PV-Anlage und Batteriespeicher. Zum anderen durch die stimmige Innenraumgestaltung. Mit viel Liebe zum Detail setzten die Bauherren zahlreiche Akzente: beispielsweise mit indirekter Küchenbeleuchtung oder Steplights, die die massive Buchenholztreppe im Dunkeln beleuchten. Die Hausherrin fasst es so zusammen: „Dass es unsere Ideen sind, die umgesetzt wurden, und wir das nun jeden Tag erleben, ist wunderschön.“ Hinzu kommt, dass beide Parteien des Doppelhauses absolut glücklich über ihre netten, direkten Nachbarn sind – mit denen man sich gerne austauscht und gegenseitig unterstützt. • cm

WC 2 WOHNEN/ ESSEN 32

BAD 8

DIELE 7

FLUR 4

5,53 m

KOCHEN 9

SCHLAFEN/ANKLEIDE 22,5

12,00 m

ERDGESCHOSS

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OBERGESCHOSS

KIND 13


Ganz oben, unter dem Dach, haben die Jungs ihr eigenes Reich – mit zwei geräumigen Kinderzimmern und eigenem Dusch-Bad.

Individuell geplant. Massiv gebaut. Qualität zum Festpreis.

Clever geplant, ist die schlanke Doppelhaushälfte bestens auf die Familien-Bedürfnisse abgestimmt DATEN + FAKTEN Kundenhaus im Großraum Frankfurt • WOHNFLÄCHEN:

EG 51 m2, OG 47,5 m2, DG 44 m2

• BAUWEISE:

Holztafelbauweise mit 12,5 mm Gipsfaserplatte, 160 mm Holzständerwerk und dazwischenliegende mineralische Dämmung, U-Wert Außenwand 0,12 W/m²K, Kunststoff-Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung, Ug-Wert 0,60 W/m²K, Satteldach, 42 Grad Neigung, U-Wert Dach (zwischen den Sparren) 0,11 W/m²K

• TECHNIK:

Luft-Luft-Wärmepumpe mit Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, PV-Anlage mit Batteriespeicher

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 11,8 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 6,6 kWh/m2a Effizienzhaus 40 Plus

• HERSTELLER:

Streif Haus GmbH Josef-Streif-Str. 1, 54595 Weinsheim Tel.: 06551/12-00, www.streif.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Mehr als 90-jährige Firmentradition und 85 000 gebaute Häuser. In Weinsheim in der Eifel sorgen 300 Mitarbeiter*innen für Planung, Organisation und Herstellung der individuellen Häuser in Holztafelbauweise. Die Einfamilienhäuser, Stadtvillen, Bungalows, Doppel-, Reihen- oder Mehrfamilienhäuser überzeugen mit nachhaltiger, energieeffizienter Bauweise und innovativer Haustechnik.

• LIEFERRADIUS: bundesweit

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/streif

SICHER BAUEN

KIND 13

DACHGESCHOSS

BAD 8

FLUR 3

KIND 12

Fotos: www.streif.de

GAST/HOBBY 8

MIT DEUTSCHER HANDWERKSKUNST

Hauskatalog jetzt bestellen

www.baumeister-haus.de

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • D o ppel h ä u s e r

Leicht zueinander versetzt und mit unterschiedlichen Fensterformaten, bilden die beiden Haushälften dennoch gestalterisch eine deutliche Einheit. In der Küche bietet die große Kochinsel einen zweiten kommunikativen Essplatz und Treffpunkt. Kochen, Wohnen und Essen sind L-förmig zueinander angeordnet. Die Übereck-Verglasung öffnet den Wohnraum vorm Essplatz großzügig in Richtung Terrasse. Der Wohnbereich wird buchstäblich um eine sonnige und gemütliche Leseecke in Form eines großen Sitzfensters erweitert.

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Ein gutes Beispiel

Wie gut passt ein Doppelhaus zu meinem Haustraum und meinen Wohnansprüchen? Um dieser Frage nachzugehen, kann eine dieser Doppelhaushälften im süddeutschen Schliengen als Musterhaus besichtigt werden.

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • D o ppel h ä u s e r

M In einer Nische neben der Geschosstreppe ist ausreichend Platz für eine Garderobe. Im Bad sind hinter der Wand in T-Form auf der einen Seite Walk-In-Dusche und auf der anderen das WC dezent verborgen.

usterhäuser bieten Bauinteressenten die Möglichkeit, Ideen fürs künftige eigene Haus zu sammeln und geben außerdem eine gute Gelegenheit, sich von Raumgefühl, Proportionen und Wohnatmosphäre ein realistisches Bild machen zu können. Genau dies verspricht auch diese Doppelhaushälfte: In Schliengen, einem Wein- und Ferienort im Markgräflerland im südwestlichen Zipfel Deutschlands, kann sie als Musterhaus besichtigt werden. Mit klassischem Satteldach, hohem Kniestock, modernem, nur leicht auskragendem Dachüberstand, weißer Putzfassade und dunkelgrauen Fensterrahmen besticht das Gebäude-Ensemble bereits äußerlich mit seiner klaren, harmonischen Gestaltung. Lediglich der Erkeranbau auf der Eingangs- und das Sitzfenster auf der Gartenseite kragen leicht hervor. Zudem sind die Baukörper leicht zueinander versetzt – der vielleicht deutlichste Hinweis darauf, dass es sich um zwei separate Haushälften handelt: selbstverständlich mit separaten Eingängen und getrennten Freiflächen. Betritt man die Doppelhaushälfte, liegt rechter Hand ein Duschbad und links ein Arbeitszimmer. Da dieses im Erkeranbau liegende Home-Office

mit rund 20 Quadratmetern sehr geräumig ausfällt und das Duschbad quasi en suite liegt, kann es auch optimal als Gäste-, späteres Jugendoder Schlafzimmer genutzt werden. Geht man weiter, vorbei an der gewendelten Geschosstreppe, gelangt man in den von der Diele abgetrennten weitläufigen Wohn-Ess-Kochbereich. Offen gestaltet, sind die einzelnen Nutzungsbereiche des großen Familienraums vor allem durch die L-Form und ihre Anordnung übereck zoniert. Zudem trennt eine Wandscheibe Koch- und Essbereich. Große Glasschiebetüren öffnen den Raum, als Übereck-Verglasung umgesetzt, zu beiden Seiten des Gartens. Außerdem ergänzt ein wahres Highlight den gemütlichen Wohnbereich: Das große Sitzfenster wird indirekt beleuchtet und ist mit großen Schubfächern für zusätzlichen Stauraum ausgestattet, sodass es zu einem Teil des Mobiliars wird. Es entsteht ein durch und durch von Tageslicht verwöhnter Familienbereich. Die privaten Rückzugsräume für eine vierköpfige Familie sind im Obergeschoss untergebracht: Ein geräumiges Elternschlafzimmer, zwei fast gleich große, ebenfalls großzügige Kinderzimmer sowie ein Familienbad mit Badewanne und Walk-In-Dusche. Da Technik- und Hauswirtschaftsraum im Keller untergebracht sind, wird hierfür oberirdisch kein Platz benötigt und es kann kostbare Wohnfläche eingespart werden.

ÜBERRASCHEND GROSSZÜGIG Mit insgesamt rund 150 Quadratmetern Wohnfläche beweist diese Doppelhaushälfte, dass Wohnen im Doppel keineswegs beengt ausfallen muss. Auch die Nachbarn können dies sicherlich bezeugen: Denn nebenan in der anderen Doppelhaushälfte, dessen Grundriss spiegelbildlich beinah gleich ausfällt, lebt eine junge Familie mit zwei Kindern. Würden tatsächlich beide Haushälften dauerhaft bewohnt, sorgt die hoch wärmegedämmte Gebäudehülle für hervorragenden Schallschutz und damit für die nötige Privatsphäre. • cm

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Die stimmige Fassadengestaltung lässt auf den ersten Blick nicht sofort erkennen, dass es sich um ein Doppelhaus handelt

DATEN + FAKTEN Musterhaus Schliengen • WOHNFLÄCHEN:

EG 83,5 m2, OG 65 m2

• BAUWEISE:

Holzverbundkonstruktion, 260 mm mineralische Dämmung, Putzfassade und Holzschalung, U-Wert Außenwand 0,11 W/m2K; Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung, integrierte Raffstores außen, Ug-Wert 0,6 W/m²K; Satteldach mit 22 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,15 W/m²K

• TECHNIK:

FLUR 5

Luft-Luft-Wärmepumpe und Brauchwasser-Wärmepumpe (300 l), PV-Anlage, Batteriespeicher, Smarthome-System WeberLogic

• ENERGIEBEDARF:

BAD 10

KIND 16

KIND 17 2

SCHLAFEN 17

2

Primärenergiebedarf: 21 kWh/m a, Endenergiebedarf: 23 kWh/m a

• HERSTELLER:

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO: Seit mehr als 60 Jahren familiengeführtes Unternehmen mit heute über 1 320 Mitarbeitern. Experte beim Bau energieeffizienter Häuser. Weberhaus präsentierte 2006 als erstes Fertighausunternehmen ein tragfähiges Plus-Energie-Konzept. Frei geplante Architektenhäuser und flexible Baureihen in ökologischer und nachhaltiger Bauweise. Seit 2019 standardmäßig 39,5 cm starke hoch dämmende Außenwand „ÖvoNatur Therm“, PV-Anlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Haussteuerung WeberLogic 2.0 – damit Erfüllung der Voraussetzung für ein Effizienzhaus 40 Plus • LIEFERRADIUS:

OBERGESCHOSS

DU/WC 5

WOHNEN/ ESSEN 33,5

Deutschland, Schweiz, Frankreich, Luxemburg

DIELE 14 KOCHEN 11,5

ARBEITEN 19,5

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/weber 9,14 m

Fotos: www.weberhaus.de

WeberHaus GmbH & Co. KG Am Erlenpark 1, 77866 Rheinau-Linx Tel. 07853/83-0, www.weberhaus.de

ERDGESCHOSS

13,89 m

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Ö K O L O G I E • WI SSEN • D ä m m u n g

STOFF FÜR DEN WÄRMEMANTEL

Rasant steigende Preise und der Klimawandel erfordern mehr denn je einen sparsamen Umgang mit Energie. Ein breites Spektrum an Dämmstoffen hilft dabei, Wärmeverluste klein zu halten – vom Keller bis zum Dach. Holzfaserdämmstoffe können sommerliche Hitze gut abpuffern und werden deshalb gerne im Dach eingesetzt. > www.steico.de

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E

in guter Wärmeschutz ist un­ verzichtbar. Mit der bald an­ stehenden Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) kün­ digt sich eine weitere Verschärfung der gesetzlichen Mindestanforde­ rungen an. Dann wird das bisherige Effizienzhaus 55 zum neuen Stan­ dard erhoben. Die Bedeutung von Dämmung beim Hausbau wird damit

wichtiger denn je. Bauherren haben dabei die Wahl zwischen minerali­ schen, synthetischen und natürlichen Dämmstoffen, die jeweils mit ver­ schiedenen Produkten eine lückenlos gedämmte Haushülle ermöglichen. Ganz gleich jedoch, für welche Art von Dämmung man sich schließlich entscheidet, für Umwelt und Geld­ beutel lohnt es sich immer. • bs


„BauderECO“ besteht zu 60 Prozent aus Pflanzenabfällen. Zudem enthält er Recycling-Rohstoffe und Muschelkalk. > www.bauder.de

Die Nachwachsenden Dämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen sind äußerst vielfältig, so­ wohl was das Ausgangsmaterial als auch die Form angeht. Sie werden aus Holz, Hanf, Flachs, Kork, Schilf, Altpa­ pier etc. hergestellt. Sogar Wiesenheu kann als Grundstoff dienen. Es gibt sie als Matten, Platten, Einblasflocken, Schrot und Schüttungen. Ihr großer Vorteil liegt darin, dass die Pflanzen für ihre Produktion CO2 gespeichert haben. Dieses ist wäh­ rend der Nutzung als Dämmmaterial der Atmosphäre entzogen, was den Treibhauseffekt mindert. Zusätzlich kommt dann noch der wärmedäm­ mende Effekt zum Tragen, der auf die gesamte Nutzungsdauer gesehen eine noch größere Rolle spielt. Ein weiterer Pluspunkt ist ihre gute kapillare Wasserleitfähigkeit. Das be­ deutet, dass ein guter Feuchtetrans­ port stattfindet, sie diffusionsoffen sind und dies die Gefahr von Feuchte­ schäden minimiert. Außderdem wird die Dämmleistung durch Feuchtigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit bestimmt, wie gut bzw. schlecht ein Stoff Wärme durchlässt. Maßstab dafür ist der Wärmeleitkoeffizient Lambda. Er beziffert den Wärmestrom, der bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin durch ein Material von einem Quadratmeter Größe und einem Meter Dicke fließt und wird in W/mK angegeben. Dabei gilt: je kleiner der Wert, desto besser dämmt der Baustoff. Anhand von Lambda und den drei Ziffern hinter dem Komma erfolgt die Einteilung von Dämmstoffen in Wärmeleitfähigkeitsstufen.

INFOTIPP

2

1

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Fotos: www.fnr.de/W.Freese

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien und Formen: 1 Holzspan-Dämmschüttung, 2 Wiesengras-Einblasdämmung, 3 Hanf-Dämmmatte > www.fnr.de

nur wenig beeinträchtigt. Wenn nicht ein Übermaß an Wasser beispielswei­ se durch eine massive Undichtigkeit eindringt, muss man im allgemei­ nen keine Probleme mit Fäulnis oder anderweitige Schädigungen durch Feuchtigkeit befürchten. Was den Brandschutz angeht, sind viele Naturmaterialien zwar per se brennbar, bei einem fachmännischen Einbau und teilweise durch beigefüg­ te Brandschutzmittel resultiert dies jedoch nicht in einer erhöhten Brand­ gefahr. Allerdings ist die Dämmleistung der nachwachsenden Fraktion nicht ganz so gut wie die der mineralischen und synthetischen Vertreter. So bewegt sich der Großteil in Wärmeleitfähig­ keitsstufe (WLS) 040 bis 050. Holz­ faserdämmplatten gibt es aber auch schon mit WLS 036.

Wärme­ leitfähigkeit

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe hat eine Broschüre herausgegeben, die ausführlich über die verschiedenen Dämmstoffe aus Pflanzenmaterial informiert. Sie können diese Broschüre kostenlos herunterladen unter > www.mediathek.fnr.de oder dem QR-Code.

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Ö K O L O G I E • WI SSEN • D ä m m u n g

Schutz vor Sommerhitze Dämmung hindert nicht nur die Wärme am Entweichen, sondern im Sommer auch die Hitze am Eindringen. Dämmstoffe mit einer sogenannten Phasenverschiebung sind dabei besonders wirkungsvoll. Auch massive Gebäudeteile haben einen temperaturausgleichenden Effekt. Beide wirken thermisch regulierend, das heißt, sie geben die Wärme erst zeitversetzt weiter und zwar nachts, wenn es kühler ist. Vor allem Holzfaserdämmstoffe puffern durch ihr höheres Volumengewicht die Tageshitze sehr effizient und helfen dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf > www.HausbauHelden.de unter dem Suchbegriff „sommerlicher Wärmeschutz“ oder direkt unter dem QR-Code.

Die formstabile Dämmplatte „Masterrock 036 kaschiert“ lässt sich auch in Dicken von 180 mm problemlos verarbeiten. > www.rockwool.de

Die Mineralischen Mineralische Dämmstoffe lassen sich in drei Typen einteilen: Matten aus Fasern, Platten aus Porenbeton und Schaumglas und Schüttungen aus aufgeschäumten Kügelchen. Für Mi­ neralwolle wird Gestein oder Glas geschmolzen und zu Fasern gespon­ nen. Sie enthält bis zu 80 Prozent Recyclingmaterial, ist unbrennbar, verrottet nicht und verfügt über gute Schallschutzeigenschaften. Für die Anwendungsbereiche von der Keller­ decke bis zum Dach wird sie in unter­ schiedlichen Formen und Qualitäten produziert. Sie eignet sich für den Einsatz im Gefach sowie außenlie­ gend in Wärmedämmverbundsyste­ men (WDVS) oder mit Hinterlüftung. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt im Schnitt bei 0,035 W/mK und somit et­ was besser als die Nachwachsenden.

„weber.therm circle“ ist ein sortenrein rückbaubares und recyclierbares Wärmedämm-Verbundsystem. So können aus seinen Bestandteilen am Nutzungsende wieder hochwertige neue Produkte entstehen. > www.de.weber/circle

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Aus Porenbeton werden nicht nur Wände gemauert, aus ihm lassen sich auch Dämmplatten herstellen, die in WDVS Verwendung finden oder als innen liegende Dämmschicht meist im denkmalgeschützten Altbau, wo Außendämmung nicht möglich ist. Schaumglas kann zu einem großen Teil aus Altglas hergestellt werden, ist druckfest und feuchtigkeitsunemp­ findlich. Das prädestiniert es für den Einsatz unter der Erde an den Keller­ außenwänden und ist damit eine Al­ ternative zu den erdölbasierten Poly­ styrolprodukten, kostet jedoch mehr. Schüttungen wie Perlite (aus Vul­ kangestein), Blähton oder Blähglas können Bodenunebenheiten ausglei­ chen und dienen deshalb meist in Decken als druckfeste Unterlage für Estrichplatten oder auch Nassestrich.

Das „Multipor“Wärmedämmverbundsystem aus Porenbeton ermöglicht lückenlose, nahezu wärmebrückenfreie Außenwände. > www.multipor.de


Bauen wir ehrlich!

Mineralwolle gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Formen für jeden Anwendungsbereich, zum Beispiel runde Elemente zur Ummantelung von Rohren. > www.fmi-mineralwolle.de

Einsatzbereiche von Dämmung

TRAUM

BÄDER

2021 l 2022 € 5,80

Exklusive

Österreich E 6,60; Schweiz sfr 10,40; BeNeLux E 6,90; Italien E 7,90; Spanien E 7,90; Portugal (cont.) E 7,90; Slowenien E 7,90

EXKLUSIVE TRAUMBÄDER

Foto: Sprinz

Dach Die Dämmung im Dach kann auf, zwischen oder unter den Sparren eingebaut werden. Ersteres besonders dann, wenn der Dachstuhl im Obergeschoss sichtbar sein soll, zwischen und/oder unter den Sparren hauptsächlich bei Sanierungen und nachträglichem Dachausbau. Im Neubau dagegen wird das Dämmmaterial auf und zwischen den Sparren untergebracht. Eine durchgehende Dämmschicht auf den Sparren hat den Vorteil, dass sie eine einheitliche Dämmwirkung ohne Wärmebrücken über die gesamte Dachfläche liefert.

ABTAUCHEN & AUFTANKEN!

Lifestyle l Luxus l Wellness l Design l Top-Produkte

Außenwand Häufig kommen bei Massivwänden sogenannte Wärmedämmverbundsysteme zum Einsatz. Dabei werden Platten bzw. Matten, meist aus Polystyrol, Polyurethan, Mineralwolle oder Holzfaser, auf das Mauerwerk geklebt und/ oder verdübelt. Im Holzfertigbau werden die Gefache zwischen den tragenden Holzständern mit Dämmung (Platten, Matten oder Flocken) ausgefüllt und bei höheren Anforderungen außen eine zusätzliche Dämmschicht angebracht. Wer auf einen diffusionsoffenen Wandaufbau Wert legt, sollte auf synthetische Dämmstoffe verzichten.

Foto: tanacha, adobestock.com

www.HELMA.de

Keller + Bodenplatte Die sogenannte Perimeterdämmung im erdberührten Bereich von Kellerwänden und unterhalb der Bodenplatte muss besonders hart im Nehmen sein, denn sie ist Feuchtigkeit und Druck ausgesetzt. Deshalb kommen geschlossenporige Schaumstoffe, wie Platten aus XPS, PUR oder Schaumglas, zur Anwendung sowie Recycling-Materialien aus Altglas wie Blähglas oder Schaumglas-Granulat. Sie alle sind druckfest und Wasser kann ihnen nichts anhaben. Fertigkeller können für noch mehr Effizienz im Werk mit einer innen liegenden Kerndämmung versehen werden. Wer das Untergeschoss nicht zu Wohnzwecken verwenden will, kann auch nur die Kellerdecke dämmen. Das ist kostengünstiger.

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PUR-Dämmstoffe gibt es auch als Verbundplatten mit weiteren Funktionsschichten wie Holzwerkstoffen, Ausbauplatten oder Unterdeckbahnen. Mehrschichtige Aufbauten bei Dach und Decken können so in einem Arbeitsgang hergestellt werden. > www.daemmt-besser.de

Im erdberührten Bereich wird die sogenannte Perimeterdämmung eingesetzt. Sie muss wasser- und druckbeständig sein und minimiert die Wärmeverluste im Keller. > www.glatthaar.com

Dank ihrer Druckfestigkeit und Feuchteresistenz eignen sich PUR-Dämmstoffe hervorragend für die Dämmung von Flachdächern. > www.puren.com

Die Synthetischen Dämmstoffe auf Polystyrolbasis wie EPS (bekannter unter dem Marken­ namen „Styropor“) sowie XPS sind Klassiker. Sie bestehen aus aufge­ schäumtem Polystyrol, dem zusätz­ lich ein Flammschutzmittel zugesetzt wird. Dank der vielen Lufteinschlüsse sind sie sehr leicht und erzielen beste Wärmedämmwerte. Ihre Spitzenreiter rangieren in WLS 020. Das bedeu­ tet, dass die Dämmschicht dünner ausfallen kann. Dies sowie der ins­ gesamt günstige Preis, machen EPS und XPS zum beliebtesten Bestand­ teil von Wärmedämmverbundsyste­ men (WDVS). Das Einsatzspektrum umfasst jedoch alles – vom Keller bis zum Dach (druck­ und feuchte­ stabiles XPS auch im erdberührten Bereich). Ein Nachteil: das Brandver­ halten. Dem versucht man bei WDVS im mehrgeschossigen Wohnungsbau mit Brandriegeln entgegenzuwirken, bei denen in regelmäßigen Abstän­

PUR-Platten kommen z. B. als Aufsparrendämmung zum Einsatz. Der Dämmstoffkern von „Linitherm Loop“ wird zu mehr als 60 Prozent aus landwirtschaftlichen Pflanzenabfällen hergestellt – ein ökologischer Vorteil. > www.linzmeier.de

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den Bereiche mit brandhemmenden Dämmstoffen wie Mineralwolle inte­ griert werden. Die zweite große Gruppe sind die Polyurethane (PUR). In Platten­ form entspricht ihr Gebrauch in etwa dem von Polystyrol. Außerdem kann PUR­Hartschaum auch als Ort­ schaum Verwendung finden. Damit können kleine Öffnungen wie zum Beispiel zwischen Fenster und Lai­ bung nach Bedarf auf der Baustelle geschlossen werden. PUR­Dämm­ stoffe bieten ebenfalls einen sehr guten Wärmeschutz und sind ab WLS 022 erhältlich. Durch ihre Herstellung aus Erdöl gelten synthetische Dämmstoffe als weniger ökologisch. Bei nicht fach­ gerechter Entsorgung tragen sie zur Mikroplastikverschmutzung bei. Es wird jedoch an Verfahren zum voll­ ständigen Recycling auch von WDVS gearbeitet.


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Foto: PREFA I Croce & Wir

D

Das Dach eines Hauses schützt das Gebäude und seine Wohnräume vor Hitze, Kälte und Niederschlägen. Um diesen Belastungen nachhaltig standzuhalten, muss es besonders robust sein. Aber auch optische und vor allem energetische Aspekte spielen bei seiner Planung eine wichtige Rolle.

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as Dach ist eines der wichtigsten Bauteile eines Hauses: Denn beim Schutz der Baukonstruktion und der Wohnräume spielt es eine der Hauptrollen. Im Sommer muss es vor Sonnenhitze schützen, damit die Wohnräume kühl bleiben, im Winter dafür sorgen, dass möglichst wenig Heizenergie verloren geht. Deswegen ist eine exzellente Wärmedämmung bei jedem Dach ein Muss. Die Form des Daches hat nicht nur einen prägenden Einfluss auf die Architektur des Hauses, sondern entscheidet maßgeblich über die Nutzungsmöglichkeiten im Dachgeschoss – also über die Größe der zur Verfügung stehenden Wohnfläche. Neben seiner Form sind auch Neigung und Ausrichtung des Dachs wichtig: Sie wirken sich auf die Belichtungsmöglichkeiten der obenliegenden Wohnräume und wirken sich auf die Nutzung der Dachflächen zur Energiegewinnung aus – eine immer wichtigere „Zusatzaufgabe“ für Dachflächen.

FORMFRAGE Bei der Wahl der Dachform gibt es neben persönlichen Präferenzen, rechtliche sowie praktische Aspekte zu bedenken. Da die meisten Dachgeschosse heute zu Wohnzwecken genutzt werden, ist es ratsam eine Dachform zu wählen, die möglichst viel und qualitativ hochwertige Wohnfläche ermöglicht.


Das Dach im Bebauungsplan Die Baunutzungsschablone kann zahlreiche Vorgaben zum Dach enthalten 1 Art der baulichen Nutzung: Die Buchstaben geben z. B. an, ob es sich um Wohnbauflächen (W) handelt oder gemischte Bauflächen (G), in denen auch gewerbliche Betriebe zulässig sind. 2 Anzahl der Vollgeschosse: Die Definition variiert je nach Landesbauordnung. Die Häufigste: Vollgeschosse sind Geschosse, deren Oberkante im Mittel mehr

als 1,40 m über die Geländeoberfläche hinausragt und die über mindestens zwei Drittel ihrer Grundfläche eine lichte Höhe von mindestens 2,30 m haben. 3 Grundflächenzahl (GRZ): Anteil des Grundstücks, der überbaut werden darf. 0,4 heißt, dass 40 Prozent überbaut werden dürfen. 4 Geschoßflächenzahl (GFZ): Anzahl der Quadratmeter Geschossfläche je Quadratmeter Grundstücksfläche. 5 Maximal zulässige Traufhöhe: Abstand zwischen Bodenniveau und dem Schnittpunkt zwischen senkrechter Außenwand und Dachhaut an der Traufseite des Hauses.

HÖHENSTRASSE

826 2

826 3

1

WR

II

2

3

0,4

0,8

4

5

Thmax = 6,00

Fhmax = 9,50

6

7

E, D

PD, SD, FD, WD

8

Die Baunutzungsschablone enthält die wichtigsten Infomationen zu Maß und Art der zugelassenen baulichen Nutzung deines Grundstücks.

Die zweigeschossige Bauweise mit Flachdach oder sehr flach geneigtem Zeltdach bietet hier die größte Flexibilität, weil das Obergeschoss ohne einschränkende Dachschrägen auskommt und etwa dieselbe Wohnfläche bietet wie das Erdgeschoss. Doch nicht überall ist eine zweigeschossige Bauweise erlaubt: Viele Bebauungspläne machen zur Dachgestaltung und Anzahl der Vollgeschosse klare Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Dabei werden häufig nicht nur die Dachform, son-

6 Maximal zulässige Firsthöhe: Der höchste Punkt eines Hauses. 826 1

Die Pfeilrichtung gibt die zulässige(n) Firstrichtung(en) des Daches an.

7 Zulässige Haustypen: Es gibt offene (o) und geschlossene (g) Bauweisen. Einzel- (E) und Doppel- (D) als auch Reihenhäuser (R) gehören unter einer Gesamtlänge von 50 m zur offenen Bauweise. Bei einer geschlossenen Bauweise müssen die Häuser so gebaut werden, dass sich die seitlichen Außenwände der Gebäude berühren. 8 Zulässige Dachformen können z. B. das Flachdach (FD), das Satteldach (SD), das Pultdach (PD) oder das Walmdach (WD) sein.

dern auch seine Neigung, Höhe und die Firstrichtung klar definiert (siehe Kasten oben). Immer noch auf Platz eins in vielen Baugebieten ist das klassische Satteldach. Häufig orientieren sich die Vorgaben im Detail an regionaltypischen Bautraditionen: in Bayern eher flachere Satteldächer mit höherem Kniestock, in nördicheren Regionen eher mit steilerer Dachneigung und niedrigem oder gar keinem Drempel. Um die Wohnfläche unterm Steildach zu erhöhen, können eventuell

Dachgauben oder Zwerchhäuser, ein rechtwinklig zum Hauptdach angeordneter sogenannter „dritter Giebel“, ergänzt werden. Auch diese Dachaufbauten müssen aber baurechtlich zulässig sein. Wo das nicht möglich ist, sorgen genehmigungsfreie Dachflächenfenster für mehr Tageslicht und optische Größe in Wohnräumen unterm Schrägdach.

BESTANDTEILE DES DACHS Jedes Dach, ob geneigt oder flach, besteht aus unterschiedlichen Be-

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Das Solardach Die wichtigsten Dachformen Es gibt flache sowie geneigte Dächer. Als Flachdach gelten Dächer mit einer Neigung von bis zu fünf Grad. Geneigte Dächer werden unterschieden in flach geneigte mit einer Dachneigung von 11 bis 22 Grad und Steildächer mit Neigungen von mehr als 22 Grad. Vor allem geneigte Dächer gibt es in vielen unterschiedlichen Formen. Das häufigste ist das Satteldach, das aus zwei Dachflächen mit derselben Neigung besteht, die sich oben am First treffen. Beliebt ist außerdem das Zeltdach sowie das Walmdach, die besonders repräsentativ wirken. Eine weitere Dach-Variante ist das Pultdach mit nur einer geneigten Dachfläche, die das ganze Haus überspannt. Detaillierte Infos zu architektonischer Wirkung und Konstruktion der unterschiedlichen Dachformen gibt‘s online in dem Beitrag „Welches Dach ist für mich das richtige“ auf > www.HausbauHelden.de oder direkt über diesen QR-Code.

Ein gut geplantes Dach schützt nicht nur das Hausinnere vor Sonne und Hitze, es kann auch dazu genutzt werden, Sonnenenergie zu sammeln. Neben thermischen Solaranlagen, die warmes Wasser erzeugen, setzten sich hier immer mehr Photovoltaik(PV)-Anlagen durch. Sie erzeugen Strom, der u. a. für den Betrieb der Wärmepumpenheizung, der Klimaanlage oder für das Laden von E-Autos verwendet werden kann. Für einen optimalen Ertrag sollte das Dach so geplant werden, dass die PV-Module nicht verschattet werden und optimal zur Sonne ausgerichtet sind. Ideal sind Süddächer, aber auch Ost-West-Ausrichtungen eignen sich. Die Dach- bzw. Modulneigung sollte in Deutschland zwischen zehn und 60 Grad betragen – bei Süddächern sind 30 bis 35 Grad am effektivsten. Wichtig: In einigen Bundesländern und Kommunen besteht bereits eine Solardachpflicht. Unbedingt rechtzeig erkundigen, damit die Dachplanung darauf angepasst werden kann.

PV-Anlagen gibt es als Aufdach-Module (links) oder Indach-Lösungen. Bei Flachdächern eignet sich erstere Variante, die sogar mit einem Gründach kombiniert werden kann. > www.gebaeudegruen.info Indach-Module dienen bei geneigten Dächern als Dachdeckung. Entweder als Solarziegel oder in die Dachfläche integrierte Module. (rechts) > www.nelskamp.de

standteilen, die zusammen für eine optimale Funktionalität des Bauteils sorgen. Dies begint mit der tragenden Konstruktion. Bei geneigten Dächern werden diese in der Regel aus Holz gefertigt. Flachdächer, vor allem auf massiv gebauten Häusern, bestehen meist aus Stahlbeton. Die genaue Konstruktionsart und -stärke wird entsprechend der Spannweiten

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der Dachflächen, aber auch unter Berücksichtigung der zu erwartenden äußeren Einflüsse, z. B. die örtlichen Wind- und Schneelasten, berechnet. Bei Holzdachstühlen werden die Zwischenräume der Sparren zur Unterbringung der Wärmedämmung verwendet. Sollte die Höhe der Sparren für die nötige Dämmdicke nicht ausreichen, kann eine sogenannte

Aufsparrendämmung ergänzt werden. Eine optimale Dämmung ist sehr wichtig: Die Dachflächen bilden meist eine der größten Außenflächen des Hauses und müssen daher unbedingt dazu beitragen, unnötige Heizwärmeverluste zu vermeiden. Im Sommer ist die Wärmedämmung essenziell dafür verantwortlich, dass die Extremtemperaturen auf


Sturmsicheres Dach Der Klimawandel sorgt für immer mehr Extremwetterlagen, mit Stürmen bis hin zu Orkanen und Tornados. Dächer müssen daher so gebaut sein, dass sie diesen Belastungen möglichst lange unbeschadet standhalten – denn für Schäden, die z. B. durch herunterfallende Dachziegel entstehen, haftet der Hausbesitzer. Ein sicheres Dach besteht aus einem Dachstuhl, der entsprechend der regional vorherrschenden Schnee- und Windlasten dimensioniert wird. Auch die Eindeckungsmaterialien müssen gesichert werden, damit sie auch bei starken Winden nicht „abheben“ und Gegenstände beschädigen oder Menschen gefährden. Bei Dachziegeln, Dachsteinen oder Schiefer wird dies durch spezielle Sturmklammern gewährleistet, die die Dachpfannen oder -platten in genormten Abständen sicher mit der Unterkonstruktion verbinden.

baren Werkstoff Holz schenkt seinen Bewohnern

Sturmböen sorgen an der windabgewandten Seite des Daches für eine Sogwirkung, die so stark sein kann, dass nicht richtig gesicherte Dachdeckungsmaterialien von der Unterkonstruktion gerissen werden. Verhindern lässt sich das mithilfe sogenannter Sturmklammern. Der Dachdecker berechnet wo, wie viele Klammern für eine DIN-gerechte Sicherung nötig sind. > www.creaton.de

der Dachhaut – bis zu 90 Grad Celsius – nicht bzw. nur sehr verzögert ins Hausinnere vordringen und die Temperaturen in den Wohnräumen möglichst lange angenehm kühl bleiben. Vor Regen und Feuchtigkeit wird die Dämmung und die Konstruktion von einer diffusionsoffenen, winddichten Unterdeckbahn geschützt sowie von der eigentlichen und von außen sichtbaren Dachdeckung, die auf einer Lattung und Konterlattung angebracht wird. Zum Innenraum hin wird die Dachkonstruktion zunächst durch eine

„Ein Haus mit dem wunder-

ein unnachahmliches Raumklima, eine Quelle der Kraft, und einen Ort, an den man sich sicher und geborgen fühlt.” INFOS: Tel.: +49 2247 9172-30 www.stommel-haus.de

Dampfbremse vor schädlichen Mengen Wasserdampf aus dem Hausinneren geschützt. Gipskarton- oder Faserplatten bilden dann zumeist die Grundlage für die Innengestaltung der schrägen Dachflächen. Auch Flachdächer erhalten eine außen liegende Wärmedämmung. Diese wird in der Regel in einem Gefälle hin zu einem Abfluss für das Regenwasser verlegt. Auf der Dämmung erfolgt dann die eigentliche Abdichtung des Dachs. Ergänzt werden kann diese durch eine Kiesschüttung oder

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Materialwahl Für geneigte Dächer gibt es ganz unterschiedliche Eindeckungsmaterialien, die genauso zum individuellen Charakter und der Architektur des Hauses beitragen wie seine Fassaden. Bei der Wahl der Dachdeckung sollte aber nicht nur auf das Design geachtet werden, sondern auch auf seine Eigenschaften und ob es zur Dachform und -neigung passt. Nur dann kann es seine Aufgabe, einen optimalen Witterungsschutz zu gewährleisten, auch optimal erfüllen. Ob Dachstein, Dachziegel, Schiefer oder Metall: Richtig verarbeitet tun alle vorgestellten Dachbaustoffe Jahrzehnte ihren Dienst.

Dachziegel bestehen aus gebranntem Ton. Je nach dessen Zusammensetzung und der Brenntechnik variiert die Farbe von Rot bis Braun, Glasuren und Engoben erweitern das Farbspektrum. Die Optik sowie Materialkosten variieren stark je nach Ziegel- und Deckungsart und beginnen bei circa 12 Euro/m2. Das Foto zeigt einen Biberschwanz von > www.creaton.de Dachsteine ähneln optisch Dachziegeln werden aber aus Beton hergestellt. Vor der Trocknung bei 60 Grad erhalten sie eine Beschichtung für die gewünschte Farbe und eine bessere Witterungsbeständigkeit. Für alle Dachneigungen gibt es Betondachsteine. Die Kosten beginnen bei circa 10 Euro/m2. Die abgebildete „Sigma“Dachpfanne kommt von > www.nelskamp.de Schiefer ist ein Naturstein und kann je nach Herkunft schwarz oder grau sein und z. B. grüne, oder blaue Farbnuancen zeigen. Je nach Architekur, Dachneigung und -form empfehlen sich unterschiedliche Deckungsarten. Die Schieferart und der Deckungsaufwand bestimmen den Preis. Los geht es ab rund 60 Euro/m2 inklusive Verlegung. Das Foto ist von > www.rathscheck.de Metalldächer bestehen meist aus Aluminium (Foto) oder Titanzink. Neben großflächigem, an den Stößen verfalztem Trapezblech gibt es auch kleinteilige Schindeln. Metalldächer sind leicht, robust und langlebig. Die Materialkosten variieren stark: Titanzink gibt‘s ab 17 Euro/m2, Aluminium rund 40 Euro/m2. Das Foto zeigt ein Aluminiumdach von > www.prefa.de

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auch durch ein Gründach. Die Statik der Konstruktion muss natürlich auf das Gewicht des Dachaufbaus abgestimmt sein.

DACH DER ZUKUNFT Ein gut gedämmtes Dach kann aber nicht nur Energie sparen helfen, sondern auch zur eigenen Energieversorgung beitragen. Nach Osten, Süden und Westen ausgerichtete Dachflächen eignen sich sehr gut für die Installation von Photovoltaikanlagen. Voraussetzung: Die Dachflächen sollten nicht durch Bäume oder Nachbarhäuser verschattet werden. In einigen Bundesländern ist die Solardachpflicht für Neubauten bereits beschlossen – auf Bundesebene ist sie im Gespräch. Aber unabhängig von Vorschriften: Solarenergie vom eigenen Dach macht unabhängiger von den inzwischen fast unberechenbaren Gas- und Strompreisen der Energieversorger und ist ein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz.

WAS KOSTET DAS DACH? Die Kosten für das Dach hängen von der gewählten Form ebenso ab, wie vom Material der Dachhaut, Art der Dämmung sowie der Komplexität der Konstruktion. Grob kann man sagen: Je einfacher die Geometrie des Daches, desto günstiger sein Preis. Für ein Satteldach eines durchnittlichen Einfamilienhauses (Dachstuhl, Dämmung und Dachdeckung ohne Ex tras und Innenausbau) kann man mit 250 bis 300 Euro pro Quadratmeter Dachfläche rechnen. Aufgrund starker regionaler Preisunterschiede bei den Handwerkerleistungen und den momentan leider auch stark schwankenden Baustoffpreisen bringt aber nur ein indivduelles Angebot echte Kostensicherheit. • ab


Ja, geplant und gebaut von


7 von 50 000 WOW-Baufamilien von Gussek Haus

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Von Wow-Effekten und gebautem Glück Mit dem neu gebauten Haus geht es vielen Bauherren so, wie mit den eigenen Kindern: Das eigene „Baby“ ist das schönste! Auch wenn dieser Vergleich an der einen oder anderen Stelle hinken mag: Es geht sehr viel Engagement und Liebe in die Planung der eigenen vier Wände – woraus zumeist eine große emotionale Bindung an das neue Zuhause entsteht. Bei aller Begeisterung sollten Sie beim Hausbau aber einen klaren Kopf behalten! Denn der ist für die Planung Ihres Traumhauses wichtigste Grundvoraussetzung. Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen ausgewiesenen Profi als Baupartner zu wählen, der es versteht, Ihre Wünsche in gebauten Raum umzusetzen. Und das unter Berücksichtigung der rechtlichen und konstruktiven Rahmenbedingungen sowie unter Einhaltung Ihrer finanziellen Möglichkeiten. Wie das im besten Fall funktioniert, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Anhand von realisierten Hausprojekten und praktischen Planungstipps aus berufenem Munde erfahren Sie, wie ein Haus den besagten Wow-Effekt erhält und in der Folge zu nachhaltigem und anhaltendem Wohn-Glück führt.

1-GESCHOSSIGES WOW Der Bungalow „Algarve“ ist ein Paradebeispiel für schönes und komfortables Wohnen auf einer Ebene ab Seite 76.

STADTVILLEN-WOW Villenarchitektur sorgt immer für das gewisse Etwas – bestes Beispiel dafür das Stadthaus „Chelsea“ ab Seite 82.

FAMILIENBEGEISTERNDES WOW Auch das klassische Familienhaus mit Satteldach gibt's mit Hingucker-Qualitäten. Das heißt dann „Boavista“ ab Seite 86.

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Checkliste Bungalow Raumprogramm: Wie sollten Wohn- und Nebenräume ebenerdig angeordnet werden? Lohnt sich gegebenenfalls ein Keller? Dieser beeinflusst die Wohnflächenaufteilung maßgeblich! Grundstück: Ist Ihr Bauplatz groß genug für Ihren WunschBungalow? Darf darauf ein Bungalow gebaut werden? Bebauungsplan checken! Ist das Grundstück eben oder können die Außenanlagen ohne größeren Aufwand so modelliert werden, dass Eingang und Terrasse ebenerdig gestaltet werden können? Dachform: Gibt es Vorschriften zur Dachform und Firstausrichtung? Ist dies mit der BungalowPlanung kompatibel?

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Wow auf einer Ebene Mit Anfang 50 entschieden sich die Bewohner dieses Bungalows, ein neues Zuhause ohne Barrieren, aber dafür mit viel Komfort zu bauen. Für entspanntes und selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter.

B

arrierefreies Bauen und sehr gute Tageslichtversorgung waren zentrale Planungsmerkmale für

den Bungalow „Algarve“. Dementsprechend wurden

Bungalow Algarve 182 Bauweise: Zweischalige GussekHybrid-Außenwand aus 150 mm Holzverbundkonstruktion mit mineralischer Dämmung, 100 mm Vollwärmeschutz, Luftschicht und vorgemauerter, verputzter Porenbetonsteinfassade, U-Wert der Außenwand: 0,133 W/m2K; Holz-Aluminiumfenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K; Flachdach mit 240 mm mineralischer Dämmung, U-Wert 0,165 W/m2K

nicht nur alle Wohnräume ebenerdig angeordnet, sondern auch die nötigen Nebenräume und auf einen Keller komplett verzichtet.

„Algarve ist ein besonders luxuriöser Bungalow. Barrierefreies Wohnen lässt sich aber auch kompakter realisieren.“ Sven Kosel, Architekt bei Gussek Haus

Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Endenergiebedarf: 27,2 kWh/m2a Wohnfläche: EG 182,86 m² Außenabmessungen: 20,17 x 17,00 m

Der Grundriss ist klar gegliedert: Wohn-, Ess- und Kochbereich finden sich in einem Gebäudeteil, Masterbedroom mit separater Ankleide und großem Wellnessbad in dem etwas nach hinten versetzten Hausflügel. Arbeits- und Gästezimmer liegen als Puffer dazwischen. Alle Privaträume sind mit großen Glas-Schiebetüren versehen, die ein Maximum an Licht ins Hausinnere lassen und über die man gleichzeitig hindernisfrei in den Garten und auf die 50 Quadratmeter große, glasüberdachte Terrasse gelangt, wo ein beheizbarer Whirlpool für Wellnessatmosphäre sorgt. Die Holzterrasse zieht sich entlang der gesamten, rund 20 Meter langen Südfassade des Hauses und grenzt an den beeindruckenden Koi-Teich, der den wertvollen Karpfen ein mindestens ebenso luxuriöses Domizil bietet, wie der Bungalow seinen Besitzern.

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Viele Wege führen ins Traumhaus In den neuen, eigenen vier Wänden will man sich kompromisslos wohlfühlen. Der passende Grundriss ist die Voraussetzung dafür. Unsere Experten erklären, für wen eine individuelle Planung sinnvoll ist, und welche Vorteile von Gussek Haus optimierte Grundrisse haben.

Herr Kosel, was macht einen guten Grundriss aus? Sven Kosel: Ein Grundriss ist dann besonders gut, wenn er perfekt zu den Bedürfnissen seiner Bewohner passt. Er ordnet das individuell ermittelte Raumprogramm nach funktionalen Aspekten so, dass das Alltagsleben erleichtert wird. Außerdem ist er die Basis für eine gute Gestaltung des Hauses und der Beziehung der Wohnräume zur Umgebung des Gebäudes, wie dem eigenen Garten und der Terrasse, GÜNTER GITZEN UND SVEN KOSEL sind echte Einfamilienhaus-Experten! Günter Gitzen, Vertriebsleiter bei Gussek Haus, beriet selbst erfolgreich Hunderte von Baufamilien. Immer mit dem Ziel, für jede Bauherrschaft den optimalen Weg in deren persönliches Traumhaus zu ebnen. Architekt Sven Kosel leitet die Planungsabteilung von Gussek Haus. Er verantwortet damit nicht nur das Gelingen von individuellen Hausplanungen, sondern entwickelt zusammen mit seinem Team auch optimierte Entwürfe, die aktuelle Architekturtrends und Bauherren-Wünsche beinhalten und gleichzeitig ein optimales Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.

aber zum Beispiel auch zu den Nachbarn.

Wie fängt man bei der Grundrissplanung an? Sven Kosel: Viele Bauinteressenten haben eine grobe Idee, wie ihr Haus aussehen soll. Sie haben sich im Internet Inspirationen geholt und Grundrisse in Zeitschriften und Prospekten studiert. Das ist ein guter Anfang. Trotzdem empfehle ich jedem zu Beginn der Grundrissplanung eine genaue persönliche Raumbedarfsanalyse zu erstellen. Dazu gehört, die heutige sowie die künftige Familiensituation und die damit einhergehenden Bedürfnisse möglichst realistisch einzuschätzen. Im Prinzip sollte man sein imaginäres neues Haus Raum für Raum durchgehen und sich bei jedem Zimmer genau fragen, welche

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VORBILD MUSTERHAUS CARINA Nicht nur die besondere Giebel-Ausprägung des Kundenhauses „Hochfeld“ erinnert stark an das Gussek-Musterhaus in Hannover, auch dessen Grundriss lag der individuellen Planung zugrunde.

Anforderungen man an es stellt. Aber auch das Baugrundstück, dessen Bebaubarkeit und Topografie spielen eine wichtige Rolle.

Sollten Bauinteressenten also schon zu Beginn der Planung ein Baugrundstück besitzen?

„Ein Grundriss ist dann besonders gut, wenn er perfekt die Bedürfnisse seiner Bewohner spiegelt.“ Sven Kosel

Günter Gitzen: Ein vorhandenes Gundstück ist für eine konkrete Planung essenziell – nicht nur um den

Erdarbeiten, den Hausanschluss

perfekten Hausentwurf zu finden, sondern auch für die

an das öffentliche Wasser-, Strom-

finanzielle Planung des Bauvorhabens: Die Baulandprei-

und eventuell Gasversorgungsnetz

se waren in den letzten Jahren die größten Kostentrei-

sowie Versicherungsgebühren

ber für Einfamilienhaus-Bauherren. Dazu kommen dann

rechnen. Auch die Ausgaben für

die reinen Hausbaukosten, die sich aus den Positionen

die Gartengestaltung gehören zu

zusammensetzen, die nur für den Bau des Hauses anfal-

den Baunebenkosten.

len, also für Materialien und Handwerker-Lohnleistungen sowie die sogenannten Baunebenkosten.

Das klingt teuer! Günter Gitzen: Die Neubaukosten

Was sind die Baunebenkosten?

sind in den letzten Jahren tatsäch-

Günter Gitzen: Dazu gehören Makler- und Notar-

lich stark gestiegen. Nicht nur

gebühren, die Grunderwerbssteuer sowie eventuell

aufgrund der teuren Grundstücke

Honorare für die Vermessung des Grundstücks und

– auch viele Baustoffe sind infolge

die Baugrunduntersuchung. Außerdem muss jeder

der Corona-Pandemie und des

Bauherr mit Aufwendungen für die Erstellung des Bau-

Ukraine-Krieges wesentlich teurer

antrages, die Baugenehmigung sowie Kosten für die

als noch vor zwei Jahren.

WEB-TIPP Alle hier gezeigten Kundenhäuser und ihre „Vorbilder“ finden Sie mit mehr Bildern, Infos und Grundrissen online unter www.gussek-haus.de/ haeuser oder direkt über diesen QR-Code.

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BIRKENALLEE INSPIRIERTE ZU ERLENBRUNN Der Gussek-Entwurf Birkenallee inspirierte die Bauherren dieses schmucken Satteldachhauses: Ihre personalisierte Version „Erlenbrunn“ verzichtet auf einen Dachüberstand und bekam dafür die dunkle Klinkerfassade.

Günter Gitzen: Es ist immer günstiger, wenn man bei der Planung des Hauses die Eigenschaften des verwendeten Baustoffs berücksichtigt. Bei Gussek Haus ist das in erster Linie Holz. Wir bieten unseren Bauinteressenten viele Grundriss- und Architekturvarianten an, die in puncto Statik, Material- und Konstruktionsaufwand optimiert sind, und so bereits eine prima Grundlage für einen preiswerten Hausbau darstellen.

Sie meinen Typenhäuser? Günter Gitzen: So darf man sich das nicht vorstellen. Auch diese optimierten Entwürfe können individualisiert werden. So lassen

Beeinflusst auch die Grundrissplanung die Baukosten?

sich zum Beispiel die Fenster

Sven Kosel: Ja, in vielerlei Hinsicht. Jeder Quadratme-

problemlos entsprechend der

ter Wohnfläche kostet – je größer ein Grundriss, desto

Grundstücksverhältnisse frei

teurer wird auch das Haus. Aber auch die Art des

platzieren. Unsere modernen

Grundrisses beeinflusst die Baukosten. So kommen die

Fertigungsmethoden ermöglichen

sehr beliebten offenen Grundrisse, bei denen Küche,

es uns außerdem, auch die

Essplatz und teilweise sogar das Wohnzimmer offen

Außenabmessungen, Kniestockhö-

ineinander übergehen, mit weniger reinen Bewe-

hen und Dachneigungen perfekt

gungsflächen aus. Das spart Quadratmeter sowie

auf die auf dem Bauplatz zulässigen Maße abzustimmen. Bleibt

„In puncto Statik, Konstruktions- und Materialaufwand optimierte Architektur- und Grundrissvarianten stellen eine ideale Basis für den preiswerten Hausbau dar.“

dabei die Grundstruktur unseres Entwurfsvorschlages erhalten, können wir die Kostenersparnis durch den geringeren Planungsaufwand und den Wegfall der statischen Neuberechnung an die

Günter Gitzen

Baufamilie weitergeben.

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Material für trennende Innenwände und somit Kosten.

Sven Kosel: Ich möchte ergänzen,

Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Wenn alle Innen-

dass viele Bauleute vor allem viel

wände im Wohngeschoss weggelassen werden, können

Wert auf individuelle Details legen:

sehr große Deckenspannweiten entstehen, bei denen

Ein zusätzlicher Erker, um das

aus statischer Hinsicht aufwendigere Konstruktionen

Esszimmer zu vergrößern, die

notwendig werden. Diese können wiederum zu

Verschiebung einer Wand zuguns-

Mehrkosten führen.

ten eines größeren Badezimmers


INSPIRIERT VON MYLINE Familie Bednarek ist stolz auf ihr neues, modernes FlachdachZuhause. Inspiriert ist ihr „Soho“ von der Gussek-myLine-Serie – der Grundriss wurde aber auf die Bedürfnisse der fünfköpfigen Familie angepasst.

oder eine spezielle Fassadengestal-

exklusiv eine Vorbemusterung weit vor Vertrags-

tung. Diese individuellen Wünsche

unterzeichnung an. So können sie die Kosten für ihr

sind aber meist ohne eine komplett

Traumhaus frühzeitig und realistisch einschätzen.

individuelle Planung zu erfüllen.

Sven Kosel: Zu diesem frühen Zeitpunkt einer Hausplanung fällt es damit leichter, abzuwägen, was

Werden individuelle „Extras“ aber nicht auch schnell zur Kostenfalle?

die persönlichen Must-haves sind und an welcher Stelle gespart werden kann.

Günter Gitzen: Das Risiko gibt es natürlich! Um es zu minimieren

Also zum Beispiel ein kleineres Haus zu bauen?

und unseren Baufamilien bei der

Sven Kosel: Weil das Baugrundstück heute häufig

Bemusterung maximale Kosten-

ein so enormer Kostenfaktor ist, spart man sehr viel

transparenz zu bieten, haben wir

Geld, wenn man mit weniger Bauland auskommt. Ent-

die Produkte in unserem Bemuste-

weder indem man ein kleineres Haus baut oder zum

rungszentrum entsprechend

Beispiel ein Doppelhaus – denn das braucht deutlich

gekennzeichnet. So ist auf den

weniger Platz als ein frei stehendes Einfamilienhaus.

ersten Blick klar, was im Standard

Günter Gitzen: Handwerklich ambitionierte

enthalten ist. Und der ist im

Bauherren können außerdem auch bei schlüsselfer-

Vergleich zu anderen Anbietern

tiger Ausführung beim Finish durchaus mit Eigen-

hoch – davon dürfen sich Interes-

leistungen Kosten reduzieren. Das Streichen und

senten gerne selbst überzeugen

Tapezieren von Wänden und Decken oder das

und unsere Bauleistungsbeschrei-

Verlegen von Bodenbelägen bergen ein nicht

bung mit denen unserer Mitbewer-

unerhebliches Sparpotenzial.

WEB-TIPP Einen ausführlichen Beitrag mit den wichtigsten Infos zur Grundrissplanung finden Sie online unter www. HausbauHelden.de/ ratgeber-fertigbau oder direkt über diesen QR-Code.

ber vergleichen! Darüber hinaus bieten wir potenziellen Bauherren

Herr Gitzen, Herr Kosel, vielen Dank für das Gespräch.

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Checkliste Stadtvilla Raumprogramm: Eine Stadtvilla hat in der Regel zwei Vollgeschosse, auf denen das gewünschte Raumprogramm verteilt werden kann. In der Regel befinden sich die repräsentativen Wohnräume im Erdgeschoss, die privateren Schlafräume im Obergeschoss. Grundstück: Bebauungsplan checken, ob ein Haus mit zwei oder mehr Vollgeschossen möglich ist. Ein ebenes Grundstück unterstreicht den repräsentativen Charakter des Haustyps – aber leichte Hanglagen funktionieren auch. Dachform: Walmdächer, die die Symmetrie der Fassadengestaltung unterstützen, sind ideal für Stadtvillen. Einen moderneren Touch verleihen Flachdächer.

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Villa mit WowAtmosphäre Elemente klassischer Villenarchitektur sorgen auch bei modernen Wohnhäusern für einen repräsentativen Charakter mit zeitlosen Qualitäten. Besonders schön zeigt dies die Stadtvilla „Chelsea“.

M

it rund 12,5 mal 8,5 Metern sind die Außenabmes-

Stadtvilla Chelsea

sungen der Villa „Chelsea“ nicht üppiger als die

eines normalen Einfamilienhauses – dank seiner repräsentativen Architektur wirkt sie aber wesentlich luxuriöser. Die gestalterischen Elemente, die dazu beitragen, sind die Zweigeschossigkeit sowie das flach geneigte Walmdach, das die Symmetrie der Gartenfassade mit mittig angeordnetem Erker elegant unterstreicht. Anstelle des klassischen Gartens entschieden sich die Bauherren dafür, einen großen Teich anzulegen. In dessen Richtung orientieren sich nicht nur der große Wohn-und Essbereich sowie die Küche im Erdgeschoss, sondern auch die Schlaf- und Arbeitzimmer im Obergeschoss. Nebennutzungen und Treppenhaus wurden konsequent auf der Nordseite des Hauses untergebracht.

„Hochwertige Details wie Schiebetüren, Holz-Alu-Fenster und die edle Massivholztreppe verleihen Chelsea sein exklusives Flair.“ Günter Gitzen, Vertriebsleiter bei Gussek Haus

Bauweise: Zweischalige GussekHybrid-Außenwand aus 150 mm Holzverbundkonstruktion mit mineralischer Dämmung, 100 mm Vollwärmeschutz, Luftschicht und Fassaden-Mix aus vorgemauerter, verputzter Porenbetonschale bzw. Klinkervormauerung, U-Wert der Außenwand 0,133 W/m2K (Putz) und 0,139 W/m2K (Klinkerfasade); HolzAluminiumfenster mit DreifachVerglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K; 30 Grad geneigtes Walmdach, U-Wert Dach 0,169 W/m2K Technik: Gas-Brennwertheizung, Fußbodenheizung, Solaranlage, Photovoltaikanlage, Endenergiebedarf: 15,4 kWh/m2a Wohn- und Nutzfläche: UG 100,12 m2, EG 90,10 m2, OG 92,55 m2

Edle Holzböden und sanfte Pastelltöne an den Wänden unterstreichen das stilvolle Wohnambiente im

Außenabmessung: 8,47 x 12,55 m

Hausinneren. Die bodentiefen Fenster gen Süden versorgen die Räume üppig mit Tageslicht und lassen sie, dank der ungehinderten Aussicht ins Grüne, noch großzügiger erscheinen.

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Vor allem für Familien mit Kindern ist ein gesundes Wohnumfeld besonders wichtig. Neben der Qualität der Innenausbaumaterialien ist dafür auch eine gute Lüftung der Wohnräume entscheidend.

Schön und wohngesund! Ein neues Haus sollte nicht nur schön, sondern auch gesund sein! Gussek-Häuser bieten dank unbedenklicher Baumaterialien, gutem Wärme- und Schallschutz, viel Tageslicht und stets frischer, sauberer Luft beste Wohlfühl-Atmosphäre.

Frische und saubere Luft Eine gute Lüftung sorgt dafür, dass mit Schadstoffen und Feuchtigkeit angereicherte Raumluft gegen frische, saubere ausgetauscht wird. Jeder Neubau benötigt dafür ein Lüftungskonzept. Lüften kann man über das Öffnen von Fenstern oder mithilfe einer automatischen Lüftungsanlage. Die Planer von Gussek Haus erstellen für Ihr neues Zuhause ein Lüftungskonzept, das zu Ihrem Wohnalltag und zum Energiestandard Ihres Hauses passt.

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Viel gesundes Tageslicht Viel Tageslicht hebt nicht nur die Stimmung, sondern regelt unseren Hormonhaushalt und ist gut für unsere Gesundheit. Eine gute Tageslichtplanung, mit richtig bemessenen und gut platzierten Fenstern, sorgt für eine möglichst optimale Nutzung und Verteilung des Sonnenlichts in Wohnräumen. Damit über sie nicht unverhältnismäßig viel Wärme verlorengeht, müssen Rahmen und Verglasung gute Dämmwerte haben. Bei Gussek Haus gehören dreifach verglaste Holzfenster daher zum Standard. Als Ergänzung zu Fassadenfenstern sorgen Dachflächenfenster im Obergeschoss für viel Tageslicht: Ihre Lichtausbeute ist aufgrund ihrer Orientierung zum Himmel besonders effektiv.

Schutz vor Lärm Lärm macht krank! Deswegen sollte die Hülle des Hauses wirksam gegen Schall von außen schützen. Ein um 4 dB höherer Schallschutzwert einer Außenwand wird vom Bewohner im Haus bereits als Halbierung der Lärmbelastung empfunden. Für Gesundheit, Stimmungslage und Wohlergehen zählt deswegen auch jedes eingesparte Dezibel. Gussek Haus

WEB-TIPP Noch mehr Infos zum Thema Wohngesundheit finden Sie online unter www.gussekhaus.de/haustechnik/ wohngesundheit oder direkt über diesen QR-Code.

bietet seinen Bauherren mit der Gussek-Hybrid-Außenwand in Ausführung „Verblendsteinfassade“ eine Lösung an, die mit 61 dB einen Top-Schallschutzwert aufweist.

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Checkliste Satteldach-Haus Raumprogramm: In Satteldachhäusern verteilen sich die geplanten Räumlichkeiten aufs Erd- und Dachgeschoss. Dabei gilt: Je steiler die Dachneigung und je höher der Kniestock, desto mehr Wohnfläche gibt‘s unterm Dach. Gauben und dritte Giebel tragen zur Wohnraumerweiterung bei. Dachflächenfenster sorgen für ein Plus an Tageslicht. Grundstück: In Ihrem Bebauungsplan können Vorgaben zur Firstrichtung, Traufhöhe und Dachneigung enthalten sein. Ansonsten bieten Satteldachhäuser sehr viel Gestaltungsspielraum – auf ebenen wie auch auf Hanggrundstücken. Dachform: Das Satteldach ist eine recht wirtschaftliche Dachkonstruktion – vor allem, wenn die Spannweiten nicht zu groß werden. Es ist auch geeignet für die Installation von Solaranlagen. Thermosolaranlagen brauchen ein Süddach – PV-Anlagen funktionieren auch gut in Ost-West-Ausrichtung.

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Wahres Wow-Feeling Satteldachhäuser sind mit den Bauvorschriften der meisten Grundstücke kompatibel. Mit planerischem Geschick lässt sich aus diesem Haustyp aber auch ein ästhetischer Eyecatcher machen – wie „Boavista“ zeigt.

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as Dach eines Hauses ist ein prägendes Gestaltungselement. Das Satteldach erscheint zunächst gewöhn-

Familienhaus Boavista Bauweise: Gussek-ThermoAußenwand mit 150 mm mineralischer Wärmedämmung in der massiven Holzfachwerkkonstruktion, 100 mm Vollwärmeschutz und Putz- sowie Holzlamellen-Fassade, U-Wert 0,143 W/m²K; 22 Grad geneigtes Satteldach, U-Wert Dach 0,173 W/m²K; Holz-Aluminiumfenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K

lich. Spielt man mit Kniestockhöhe, Dachneigung und -überstand wird es zum architektonischen Tausendsassa. Beim Haus Boavista betont das flach geneigte Satteldach auf dem zweigeschossigen Baukörper zusammen mit der waagerechten Teil-Holzverschalung der Nord-, Ost- und Westfassaden die Länge des Gebäudes. Dabei erhält die an

Technik: Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung; Endenergiebedarf: 16,9 kWh/m2a

sich schlichte Gebäudeform eine natürliche Eleganz.

Wohnflächen: EG 77 m2, OG 84,5 m2

„Boavista ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie mithilfe von guter Planung aus dem Einfachen etwas ganz Besonderes wird.“

Außenabmessung: 11,85 x 8,82 m

Sven Kosel, Architekt bei Gussek Haus Der Grundriss ist perfekt auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmt. Der Mittelpunkt des Familienlebens, Küche und Essplatz, wurde auf der Giebelseite gen Garten platziert – mit direktem Zugang zu Terrasse und Garten. Das Wohnzimmer liegt dahinter und präsentiert sich mit zwei schmalen, hochformatigen Fenstern als intimerem Rückzugsbereich. Im Obergeschoss öffnen sich die Räume bis unter den First. Große Dachflächenfenster sorgen im Flur und im Bad für maximale Tageslichtausbeute – ein echter Wow-Effekt! Darüber hinaus konnten – dank perfekter Planung – neben Eltern- und zwei Kinderzimmern auch noch ein Home-Office sowie eine Ankleide integriert werden.

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I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N B E R L I N Komfortables und individuelles Wohnen für Bauherren mit Anspruch: Dafür steht Roth-Massivhaus seit mehr als 20 Jahren. Wir bauen Häuser solide Stein auf Stein, exzellent wärmegedämmt, mit schadstoffgeprüften und TÜV-zertifizierten Materialien. Wohngesund, nachhaltig und langlebig. Mehr als 2 500 Familien haben mit uns bereits ihren Traum vom Wohnen erfüllt. Wir bieten alles aus einer Hand, von der Finanzierungsberatung über Grundstückssuche und -erwerb bis zur baubiologischen Beratung. Liefergebiet: Berlin, Brandenburg, Hamburg

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I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N S AC H S E N Neue Ausstellung in Dresden In unmittelbarer Nähe der sächsischen Landeshauptstadt befindet sich die Musterhausausstellung der neuen Generation „nachhaltig – ökologisch – zukunftsorientiert“. Der Park umfasst insgesamt 15 nagelneue Musterhäuser verschiedenster Baustile. Erfahrene Spezialisten stehen beratend zu allen Themen rund um das Traumhaus zur Seite und beantworten gern individuelle Fragen zu Planung, Finanzierung, Förderung, Bauweise, Grundriss, Hausmodell, Sicherheit, Energie und Nachhaltigkeit. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

UNGER-Park Dresden/OttendorfOkrilla An der A4, Abf. Ottendorf-Okrilla Zur Kuhbrücke 11 01458 Ottendorf-Okrilla Tel. 0371/369850 www.unger-park.de

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N Ö S T E R R E I C H Blaue Lagune präsentiert Werner Sobeks Aktivhaus Das innovative Modulbaukonzept, das Architekt Werner Sobek mit Unternehmer Klaus Fischer entwickelte, ist in der Blauen Lagune zu besichtigen. Die Rolle der Blauen Lagune als Europas führendes Ausstellungszentrum und internationaler Trendsetter rund um Bauen, Architektur und Innovation wird somit ausgebaut. Lagune-Eigentümer Erich Benischek trug als Berater der AH Aktiv-Haus GmbH wesentlich dazu bei, das Konzept für die Serienreife weiterzuentwickeln und einen Produzenten zu finden. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen, Eintritt frei

Ausstellungszentrum Blaue Lagune 2351 Wiener Neudorf/ Österreich A2 Südautobahn, Abfahrt Mödling/SCS Tel. 0043/15261103 office@blauelagune.at www.blauelagune.at 8/9-2022

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • S m a r te s Ho l zhaus

Moderne Leichtigkeit zeichnet das Musterhaus „Suite“ aus: Die große Loggia, Satteldach und Holzverschalung sind klassische regional-typische Elemente, die durch das Glasgeländer, schlanke Stahlstützen und fehlenden Dachüberstand zeitgemäß interpretiert und zum Teil aufgehoben werden.

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EINKLANG

Natur

mit der

Im österreichischen Eugendorf zeigt dieses Musterhaus anschaulich, wie sich heutige Ansprüche an ökologisches und nachhaltiges Bauen mit hyggeligem Scandi-Flair, viel Komfort und Naturfeeling verbinden lassen.

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • S m a r te s Ho l zhaus

Der Großteil des Erdgeschosses ist dem weitläufigen Wohn-Ess-Kochraum gewidmet. Hier sorgen helles Holz, viel Tageslicht – dank raumhoher, großer Verglasungen auf allen Seiten – sowie die hochwertige Möblierung im Hygge-Stil für ein gemütliches Wohnambiente.

Chillout-Zone: Auf der Galerie entstand ein zusätzlicher Raum für Rückzug: als Spieloder Leseecke mit Ausblick nutzbar. Hell und luftig wirkt die Geschosstreppe dank Glasgeländer und senkrechten Lichtbändern in der Wand. Neben der Treppe führt eine Glasschiebetür in den Wohn-Essbereich.

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Fotos: Chris Rogl, www.chrisrogl.com

Viel Natürlichkeit im Innenraum

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Foto: www.genboeck.at


A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • S m a r te s Ho l zhaus

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chon die äußere Gestaltung des Musterhauses „Suite“ im österreichischen Eugendorf besticht durch seine klare und zeitgemäße Architektursprache. Während das Erdgeschoss weiß verputzt ist, hebt sich das Obergeschoss mit horizontaler Holzlamellenfassade buchstäblich davon ab. Das helle Lärchenholz fügt sich in ländliche Natur ebenso wie in regional-klassische, gewachsene Bebauung und verweist zudem gleichzeitig auf den natürlichen, nachwachsenden Baustoff Holz: Er ist nicht nur konstruktiv eingesetzter Werkstoff, sondern

Fürs Wohlfühlflair sorgt neben dem geschmackvollen, hochwertigen Design aber auch der gelungene Grundriss. Die 154 Quadratmeter Wohnfläche sind klar gegliedert und bieten einer vierköpfigen Familie dank cleverer Detaillösungen komfortables Wohnen. So liegen auf der Eingangsseite des Erdgeschosses die Nutzräume – mit geräumiger Diele, in der Platz für eine Garderobe ist, und die durch eine Schiebetür vom Wohnbereich separiert einen Windfang bildet. Hinzu kommen Gäste-WC und Technikraum mit Speisekammer, direkt hinter der Küche. Dahinter liegt das Herzstück des Familienhauses: der 53 Quadratmeter große, lichtdurchflutete Wohn-Ess-Kochbereich. Große Glasschiebetüren öffnen diesen weit ins Freie – und erweitern ihn bis auf die Terrasse und in den Garten. Im Obergeschoss sind die Schlafräume untergebracht: zwei gleich große Kinderzimmer, der Elternschlafraum mit angegliederter Ankleide sowie ein großes Familienbad. Letzteres fungiert zwischen Eltern- und Kindertrakt ebenso wie die flexibel nutzbare Galerie wie ein Puffer, der beidseitig für reichlich Privatsphäre sorgt.

Nicht nur schön – auch clever!

Durch den Fassadenrücksprung entsteht außen ein überdachter Freisitz im wettergeschützten Winkel – und auch der Innenraum hinter der raumhohen Übereckverglasung ist vor zu viel Sonne geschützt.

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unterstreicht – innen wie außen – auch das charakteristische Design des Wohnhauses im modernen Landhausstil. Tatsächlich bilden Fassaden- und Innenraumgestaltung eine bemerkenswert stimmige Einheit: Was das Äußere verspricht, wird innen erfüllt. Viel Weiß, dezente Pastell- und Naturtöne, dazu Echtholzparkett, hier und da vollflächige Wandvertäfelung und ganz viel natürliches Tageslicht dank raumhoher Verglasungen liefern den Background für stilvolles Wohnen mit Wohlfühlgarantie. Im Erdgeschoss unterstützt die durchgängig mit Weißtanne vertäfelte Zimmerdecke zudem ein angenehmes Raumklima und eine verbesserte Raumakustik.

Das durchdachte Gesamtkonzept des Genböck-Hauses punktet aber nicht nur mit gelungener Gestaltung, sondern kann darüber hinaus auch mit inneren Werten aufwarten: Die Außenwand sorgt mit ihrem mehrschaligen, diffusionsoffenen Wandaufbau mit hinterlüfteter Fassade und ökologisch geprüften Materialien für ein ganzjährig angenehmes Raumklima. Unterstützt wird dieses durch die moderne Haustechnik mit Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnung. Den Strom liefert eine dachintegrierte Photovoltaikanlage, sodass das Haus mehr Energie erzeugt, als es übers Jahr verbraucht. Wer sich dann noch für eine Smarthome-Ausstattung entscheidet, kann das gemütlich-trendige Wohnen mit ökologisch-nachhaltigem Anspruch und maximalem Komfort verbinden. • cm


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Fotos: Chris Rogl, www.chrisrogl.com

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Mit Schlafzimmer und offener Ankleide liegt der Elterntrakt auf der einen, die Kinderzimmer, deutlich getrennt, auf der anderen Seite des Obergeschosses.

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • S m a r te s Ho l zhaus

DATEN + FAKTEN Musterhaus Suite • WOHNFLÄCHEN:

EG 73,5 m2, OG 80 m2

• BAUWEISE:

Holzrahmenbauweise, „climateSkin“: diffusionsoffener Wandaufbau mit Putz- und hinterlüfteter Lärchenholzfassade, 280 mm Mineralfaserdämmung und 50 mm Holzweichfaserplatte, U-Wert Außenwand 0,11 W/m2K; Holz-Alufenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Satteldach, 22 Grad Neigung, 280 mm Dämmung, U-Wert Dach 0,15 W/m2K

GALERIE 8,5

SCHLAFEN 12,5

KIND 13

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Kühlfunktion, zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung, dachintegrierte PV-Anlage Primärenergiebedarf: 8 074 kWh/a Endenergiebedarf: 4 227 kWh/a Plusenergiehaus

KIND 13

SPIELEN 12,5

ANKLEIDE 8,5

BAD 12

OBERGESCHOSS

• HERSTELLER:

Genböck Haus Genböck & Möseneder GmbH Niedernhaag 32, 4680 Haag/Hausruck, Österreich Tel..: 0043/7732/3651-0, www.genboeck.at

15,11 m

SPK 2

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Der Fertighaushersteller aus Oberösterreich wurde 1987 als Familienunternehmen gegründet und baut als solches mit heute rund 100 Mitarbeiter*innen individuell geplante, nachhaltige und energieeffiziente Wohnhäuser und Objektgebäude aus Holz. Darüber hinaus bietet der Haushersteller auch einen eigenen Kundenservice (Genböck Service-Center [GSC]) an.

• LIEFERRADIUS:

Österreich, Bayern

7,09 m

• ENERGIEBEDARF:

TECH. 6,5

WC 2,5

WOHNEN/ ESSEN/ KÜCHE 53

DIELE 9,5

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Illu: adobestock.com, maglyvi

Das Obergeschoss schiebt sich an beiden Längsseiten weit über das Erdgeschoss hinaus, sodass es trotz Holzverschalung leicht wirkt und fast über dem weißverputzten unteren Teil zu schweben scheint.

Alle Fotos, wenn nicht anders bezeichnet: www.genboeck.at

ERDGESCHOSS


VERLAGSLEITUNG Christian Schikora, Tilmann Münch CHEFREDAKTION Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Christine Meier (cm) stellvertretend REDAKTION Susan Carlizzino-Hoog (sc), Susanne Neutzling (ne) Barbara Stierle (st), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ Katharina Frank, Ilona Mayer E-Mail: bauen@fachschriften.de STÄNDIGE MITARBEITER Hans Graffé (hg), Volker Lehmkuhl (vl), Reinhard Otter (ro), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw), Zeichnungen: Dieter Ernst, Elke Raff Porträt-Foto Editorial: Oliver Röckle LAYOUT Dolde Werbeagentur GmbH, 70327 Stuttgart Heike Heinemann, Katja Rosenberger, Suzanne Tempes HERSTELLUNG Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN Matthias Sacher (Verkaufsleitung), E-Mail: sacher@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition), E-Mail: pastor@fachschriften.de VERTRIEB PARTNER Medienservices GmbH Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK westermann DRUCK | pva Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig ABONNEMENT-SERVICE Fachschriften-Verlag GmbH & Co.KG, Aboservice, Höhenstr. 17 70736 Fellbach, Telefon 0711/5206-1, Telefax 0711/5206-307 E-Mail: abo@fachschriften.de PREIS Einzelheft 4,80 €, Direktbestellung im Verlag zuzüglich Versandkosten unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften Jahresabonnement (6 Hefte) inkl. Porto und MwSt. Inland 28,80 €. (Ausland 36 €), Mindestbezugszeitraum 1 Jahr BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506, BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autorennamen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingereichte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV), München ISSN-Nummer 0170-0138 Printed in Germany

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VORSCHAU

IMPR ES S U M •

DIE ZUKUNFT IM BLICK Energie und Ressourcen sparen – ein Thema, das uns alle bewegt. Ab 10. September können Sie sich in der bauen. 10/11-2022 informieren, welche Rolle Photovoltaikanlagen, PV-Speicher und E-Mobilität dabei spielen.

TREPPE & LIFT Wie vielseitig die Gestaltungsmöglichkeiten fürs tägliche Treppauf-Treppab sind und welche Möglichkeiten es gibt per Lift in die nächste Etage zu gelangen, damit beschäftigen wir uns ausführlich in der nächsten Ausgabe.

BITTE EINHEIZEN!

DIE NÄCHSTE bauen. ERSCHEINT AM 10.09.2022

Wenn‘s regnet, stürmt und schneit wollen wir es daheim kuschelig warm haben, Kamine und Öfen rücken dann in den Mittelpunkt. So auch bei uns in der bauen. 10/11-2022.

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Ratgeber


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Ofen als Mittelpunkt im ehemaligen Heuboden Vor wenigen Jahren wandte sich der Eigentümer des Hauses an die Architekten, um Wohnraum in einer alten Scheune zu gestalten. Herausgekommen ist eine tolle Dachgeschosswohnung, in der ein Ofen im Mittelpunkt steht. 4 Frisch aus dem Drucker So geht bauen in der Neuzeit! Mittels 3-D-Druck entstand ein Eigenheim der ganz besonderen Art. Und ein Heizkamin, der die Mitte des Raumes dominiert, durfte nicht fehlen. Wie das Ganze funktioniert hat, lesen Sie ab Seite 8

INTERVIEWS Titelfoto: Pelletofen Ecofire „Frida“ von Palazzetti. Der Ofen ist ideal für die Beheizung mehrerer Räume. Mit seinen reduzierten Maßen lässt er sich überall unkompliziert aufstellen, selbst da, wo es etwas enger zugeht. „Frida“ kann mit verschiedenem Sonderzubehör ausgestattet werden, wie zum Beispiel der Connection-Box, die eine Steuerung des Ofens über ein Smartphone oder mit Sprachbefehlen ermöglicht.

Holzheizungen gehören zur Zukunft Immer wieder macht der Vorschlag die Runde, gänzlich auf Holzheizungen zu verzichten. Tim Froitzheim, Referent für Ofen- und Luftheizungsbau legt im Interview Daten und Fakten über Feinstaub ausführlich dar. 14 Ofentrends Möbelstücke mit Kuschelgarantie. So nennt der Design-Journalist und Trendforscher Frank A. Reinhardt Öfen, die heutzutage in allen Formen und Farben speziell auf die Kundenbedürfnisse gebaut werden. Im Interview gibt er weitreichende Einblicke über Designtrends beim Ofenbau. 24

JOURNAL

In dieser Ausgabe erleben Sie Feuer in seiner schönsten Form. IMPRESSUM Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG, 70731 Fellbach Geschäftsführung: Christian Schikora Redaktion: Kurt Jeni (verantwortlich), Jutta Lorenz, Ute Schwammberger www.ofenwelten.de Anzeigen: Marc Kurowski Layout: Dolde Werbeagentur Stuttgart, Suzanne Grammer, Sophie Lösching, Jochen Otte Druck: printfinish GmbH, A-Wien

Vielfalt ist Trumpf Individuelle Gestaltungsvorschläge finden Sie in unserem Journal. Hier ist ganz deutlich zu sehen, wie Öfen und Innenarchitektur miteinander harmonieren und was es für eine große Auswahl an unterschiedlichen Feuerstellen gibt. 18 Schaufenster Wissenswertes, Interessantes und schöne Ofenmodelle sind in der Rubrik Schaufenster zu finden. 29


ARCHITEKTUR+ÖFEN HAUS UND OFEN

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In der Scheune eines ehemaligen Landgutes entstand eine beeindruckende Dachwohnung, deren Wohnraum von einer eleganten Kaminanlage dominiert wird.

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ARCHITEKTUR+ÖFEN HAUS UND OFEN

Das Volumen des mächtigen Dachstuhls sollte weitestgehend erhalten bleiben. Das handwerklich beeindruckende Tragwerk wurde in den Wohnraum integriert.

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ie Scheune erweiterte in den 1960er-Jahren ein Lförmiges, 1920 gebautes Hofgebäude. Im Laufe der Zeit wurde sie nicht mehr als Heuboden, sondern als Lager für einen Dachdeckerbetrieb genutzt. Vor wenigen Jahren wandte sich der Eigentümer des Betriebs mit der Idee an die Architekten, die mächtige Kubatur für Wohnzwecke umzunutzen und sie den im historischen Teil vorhandenen Wohnräumen anzugliedern. Eine reizvolle, gleichzeitig anspruchsvolle Aufgabe für den Architekten, denn das Bauwerk sollte im Zuge der Maßnahmen zukunftssicher und mit nachhaltigen Materialien energetisch ertüchtigt werden. Demzufolge wurde für die Dämmung ein entsprechend hoher Aufwand betrieben.

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Den Bauherren war es wichtig, dass in dem großzügigen Loft zwischen Wohnen und Essen ein Raumteiler entsteht. Und hier kam Ofenbaumeister Achim Eberle ins Spiel. Der Raumteiler wurde als opulenter Heizkamin ausgeführt. Durch die schöne große dreiseitige Verglasung kann man das Flammenspiel von allen Seiten wunderschön genießen. Der Feuertisch wurde mit einem Schiefer Mustang belegt und die Laibungen und auch die durchgängige Holzlege wurde mit Stahl ausgearbeitet. Die verputzten Flächen sind mit einem Spachtelputz ausgeführt, was die klare Form nochmals betont. Der Edelstahlschornstein sollte markant und gut sichtbar durch das Dach geführt werden. ❙


Fotos: Martin Duckek (Ulm); Text: Bernhard Müller

Objekt: Scheunenumbau Baujahr: ca. 1960 Wohnfläche: 288 m2 Bauweise: Holzbalkenkonstruktion auf gemauertem Erdgeschoss, Boden, Wände und Dach mineralisch gedämmt, hinterlüftete Weißtannenverschalung, Trockenbau, Holz-Alu-Fenster Heizung: Biogasanlage, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizkamin: Einsatz: Modell „Arte U-70h-4s“ von Spartherm www.spartherm.com Entwurf Kaminanlage: Eberle GmbH & Co. KG 88471 Laupheim Telefon 07392/8351 www.ofen-eberle.de Architekten: Jana Brotbeck | Michael Weberruss Architekten PartGmbB 89584 Ehingen Telefon 07391/7817805 www.jbmw.de

Der Ess- und Wohnbereich wurde durch die Kaminanlage getrennt.

Eine offene Stahltreppe mit Galerie erschließt die Zwischenebene. Bodenbelag: Eichenparkett.

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ARCHITEKTUR+ÖFEN HAUS UND KAMIN

Die Umhüllung des Heizkamins „Speedy Ph“ von Spartherm wurde bereits im Rohbau im 3-D-Druck gefertigt. Das macht ihn zu einem integralen Bestandteil des Hauses.

Rechts: Der Druckkopf bewegt sich über drei Achsen an einem fest installierten Metallrahmen. Rechts oben: Ungewöhnlich ist nicht nur die Herstellung des Hauses, sondern auch die Architektur mit ihren schwungvollen Rundungen.

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FRISCH AUS DEM DRUCKER In Beckum entstand Deutschlands erstes Einfamilienhaus mittels 3-D-Druck. Ein gelungenes Experiment, das attraktive Architektur mit schnellem Baufortschritt und Ressourcenschonung kombiniert. Und dazu ein Heizkamin, der den Wohnraum dominiert.

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en abgebrochenen Toasterhebel im heimischen 3-DDrucker nachbauen oder der 3-D-gedruckte Designerstuhl aus dem Internet – längst keine Zukunftsmusik mehr. Aber ein ganzes Haus? Wie gut das funktioniert, demonstrierte ein engagiertes Team von Machern an diesem innovativen Einfamilienhaus in Beckum. Es ist beeindruckend, wie schnell so ein gedrucktes Haus in die Höhe wächst: Das Erdgeschoss stand in zirka vier Wochen, das Obergeschoss benötigte nur sechs Tage Druckzeit. Dabei holte man ganz bewusst nicht das Maximum an Geschwindigkeit heraus, da man mit der Produktion eines kompletten Hauses vor Ort Neuland betrat und den Ablauf exakt im Blick haben wollte. Schicht für Schicht presst der Bauroboter sechs Zentimeter breite und zwei Zentimeter hohe Stränge aus Spezialbeton heraus und lässt wie von Geisterhand einen Quadratmeter Wand in fünf Minuten

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ARCHITEKTUR+ÖFEN HAUS UND KAMIN

entstehen. Zwei Personen genügen, um das Gerät zu bedienen. Damit das Haus die energetischen Anforderungen erfüllt, bestehen die Außenwände aus einer mehrschaligen Konstruktion, die mit einer Schüttdämmung aus Perlite verfüllt ist. Für die nicht tragenden, zwölf Zentimeter breiten Innenwände setzt der Drucker dagegen zwei Stränge direkt aneinander.

Die runden Formen der Außenarchitektur finden sich auch im Hausinneren wieder, zum Beispiel in der halbgewendelten Treppe oder den gerundeten „Raumecken“.

Die Küche schließt sich übereck an den Wohn-Essbereich an. Ihre moderne Einrichtung in Schwarz passt gut zu den charakteristisch gerillten Betonwänden.

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AUSSPARUNGEN WERDEN BERÜCKSICHTIGT Schon während des Druckvorgangs werden die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse für Wasser, Strom etc. sowie Öffnungen in der Wand berücksichtigt. So stoppt der Drucker automatisch an Stellen, wo später beispielsweise Steckdosen sitzen und fährt punktgenau hinter der Aussparung mit dem Drucken fort. Auch das trägt zur Beschleunigung des Bauprozesses bei, denn dadurch entfällt das lästige Schlitzeklopfen, nachdem der Rohbau fertiggestellt ist. Horizontale Elemente wie die Decken kann der Drucker noch nicht fertigen. Für diese kamen deshalb im Werk gefertigte Filigrandecken zum Einsatz, die vor Ort mit Beton verfüllt wurden. Generell zwingt die Konstruktionsweise im 3-D-Druck zu einer minutiösen Planung vor Baubeginn. Deshalb sollten


Neu sind die gewölbten Glasscheiben, die die Flammen schützen und die Feuerstelle in ein ökoeffizientes Modell verwandeln. Die holzbefeuerte Brennkammer wurde verglast, gleichzeitig das Design beibehalten. Focus hat damit erneut eine bedeutende technologische Innovation auf den Weg gebracht. Normen ändern sich,

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Entwurf: 3D-Haus Beckum Planung: Mense – Korte Ingenieure + Architekten, Beckum www.mense-korte.de Wohnfläche: 160 m2, Konstruktion: Außenwände aus Spezialbeton im 3-D-Druck, 160 mm Perlite-Schüttdämmung, U-Wert 0,26 W/m2K; Flachdach, 260 mm Dämmung aus Schaumglasplatten, U-Wert 0,20 W/ m2K; Holz-Alu-Fenster, Ug-Wert 0,7 W/m2K

Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Smart-Home-Technik, Heizkamin: Spartherm GmbH, 49324 Melle, www.spartherm.de Ofenbauer: Liekenbröcker GmbH, 59269 Beckum www.fliesenundkamine.de Energiebedarf: Primärenergiebedarf 33,5 kWh/m2a, Endenergiebedarf 18,6 kWh/m2a, KfW-Effizienzhaus 55

Architektonische Details spielen ganz bewusst mit der besonderen Materialität des gedruckten Betons, seiner Rillenstruktur und den runden Formen, die er ermöglicht.

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Nachgefragt bei Architekt Waldemar Korte

Wie kamen Sie dazu, ein Haus aus dem 3-D-Drucker zu planen? Ein uns bekannter Unternehmer brachte uns auf die Idee, das erste gedruckte Gebäude Deutschlands in Beckum zu errichten. Wir waren direkt davon überzeugt, dass dies bau- und genehmigungstechnisch umsetzbar ist und haben uns aus Pioniergeist des Themas angenommen. Welche Vorteile hat der Hausbau im 3-D-Druck? Formfreiheit in der Gebäudegestaltung, Schnelligkeit in der Umsetzung, das heißt 30 Prozent schneller als andere Massivbauweisen. Materialersparnis – dadurch Schonung von Ressourcen –, da schlankere Wände machbar sind. Personaleinsparung, da die Baustelle mit nur 2 Personen besetzt werden muss. Welche Besonderheiten mussten Sie bei der Planung berücksichtigen? Die komplette Planung muss digital am 3-D-Gebäudemodell erfolgen. Alle Fachplanungen sollten ihren Input zum Gebäudemodell liefern, um eine vollständige interdisziplinäre Planung zu generieren. Somit können sowohl Leitungswege als auch Wanddurchführungen bereits im 3-D-Druck berücksichtigt werden. Dies spart Zeit bei den nachfolgenden Gewerken wie zum Beispiel Elektro, Sanitär oder Lüftung. Welchen Einfluss hatte die Herstellung im 3-D-Druck auf die Gestaltung des Hauses und gibt es Einschränkungen in der Gestaltungsfreiheit? In der Grundrissgestaltung sind alle erdenklichen Freiformen möglich. Einschränkungen gibt es in der Horizontalen keine. In der Vertikalen sind Neigungen von zirka 5–7 Grad möglich, immer abhängig vom Druckmaterial. Zudem sind vielfältige Fassadengestaltungen mit dem Druckmörtel umsetzbar.

Fotos: Peri GmbH, Mense-Korte Ingenieure+Architekten

Planer und Bauherren auch zu Kleinigkeiten wie der Platzierung jedes Lichtschalters eine Entscheidung gefällt haben. Charakteristisch für die Architektur des Gebäudes ist die produktionsbedingte rillenartige Struktur der Wandoberflächen und das Fehlen von Ecken und Kanten. Architekt Waldemar Korte schöpfte das Potenzial des Druckverfahrens, schwungvolle Formen zu schaffen, voll aus. In konventioneller Bauweise wäre dies nur mit einem hohen konstruktiven Aufwand möglich. Inzwischen wurde dieses innovative Potenzial mit dem German Innovation Award honoriert. Nach acht Monaten Bauphase war das Haus im Juli 2021 bezugsfertig. Am Anfang wohnte allerdings niemand darin, denn es sollte erst einmal für Interessierte zur Besichtigung zugänglich sein. Hier begleitete die Technische Universität München das Gebäude wissenschaftlich und prüfte die Konstruktion auf Herz und Nieren. Am 1.7.2022 ist das Einfamilienhaus seiner eigentlichen Bestimmung übergeben worden und wird von den Bewohnern auf seine Alltagstauglichkeit getestet. ❙



ARCHITEKTUR+ÖFEN INTERVIEW

UBA-VORSCHLAG – VERZICHT AUF HOLZHEIZUNGEN Im Februar 2022 riet der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, auf das Heizen mit Holz zu verzichten. Ein breites Medienecho war die Folge. Interessanterweise machte er diese Aussage bei der Vorstellung des aktuellen Berichts zur Luftqualität, der auch für das Jahr 2021 keine Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte in Deutschland verzeichnete. Dennoch wurde die erhebliche gesundheitliche Belastung durch Feinstaub als Bedrohung eingestuft.

Foto: ZVSHK

Tim Froitzheim, Referent Ofen- und Luftheizungsbau, Erneuerbare Energien im Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

egründet wird dies mit einem Verweis auf die Europäische Umweltagentur, die für das Jahr 2019 allein in Deutschland 53 800 vorzeitige Todesfälle aufgrund der dauerhaften Belastung mit Feinstaub berechnete. Vor diesem Hintergrund plant die EU-Kommission im Herbst eine Änderung der Luftqualitätsrichtlinie. Ziel ist es, die Grenzwerte an die Richtwerte der WHO anzunähern, welche die WHO im September 2021 vorgeschlagen hat. Auf Empfehlung des UBAs wird Deutschland die Novellierung der EU-Luftqualitätsrichtlinie unterstützen. Die WHO empfiehlt einen Richtwert für den PM10-Jahresmittelwert von 15 µg/m³, der EU-Grenzwert liegt derzeit bei 40 µg/m³. Nach den vom UBA selbst veröffentlichten Zahlen lagen die deutschen Messstationen mit ländlichem und städtischem Hintergrund in den Jahren 2020 und 2021 im PM10-Jahresmittel bei unter 15 µg/m³. Ausschließlich die Messstationen mit städtisch verkehrsnahem Hintergrund lagen im Jahresmittel zwischen 15 µg/m³ und 20 µg/m³. Aus diesen Daten kann man

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ableiten, dass die Holzfeuerstätten nicht die Ursache für die Überschreitungen der aktuellen WHO-Richtwerte sind, sondern offensichtlich die Feinstaubemissionen des Straßenverkehrs. Trotz der im europäischen Vergleich vorbildlichen PM10-Jahresmittelwerte steht die Holzfeuerung beim UBA offensichtlich weiterhin besonders in der Kritik. Der Grund hierfür liegt nicht bei den PM10-Jahresmittelwerten, sondern den noch feineren Partikeln PM2,5. Denn zum einen ist der Anteil der Holzfeuerung an den PM2,5-Emissionen höher als bei PM10-Emissionen (die Hauptquellen für PM2,5 sind: Industrie 25,2 Prozent, Verkehr 24,3 Prozent, Haushalte 23,2 Prozent), zum anderen überschreiten 99 Prozent der deutschen Messstationen die neuen WHO-Richtwerte für PM2,5, die bei gerade einmal 5 µg/m³ liegen. Emissionen sanken von 2010 bis 2015 um ein Drittel Von 2010 bis 2015 sanken die Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen (in absoluten Mengen) bereits um ein Drittel. Der Rückgang war deutlich stärker als bei anderen Feinstaub-Quellen, wie Schüttgutumschlag, Straßenverkehr, Industrie, Energie und Landwirtschaft. Der Anteil der Holzfeuerungen an den Feinstaubemissionen (PM10) in Deutschland sank von 11,7 Prozent (2010) auf 8,2 Prozent im Jahr 2015. Bei den noch feineren PM2,5-Emissionen ging der Anteil der Holzfeuerungen von 22 Prozent (2010) auf 17,4 Prozent im Jahr 2015 zurück. Holzfeuerungen übertreffen nicht die anderen Emissionsquellen In den letzten Jahren wurde der Öffentlichkeit regelmäßig auch fälschlicherweise vermittelt, dass die Feinstaubemissi-


onen aus Holzfeuerungen die Emissionen aus allen anderen Quellen überträfen. Die neuen UBA-Zahlen zeigen jedoch, dass in keinem Jahr die PM10- oder die PM2,5-Emissionen der Holzfeuerungen die Emissionen aus allen anderen Quellen überstiegen – selbst im Jahr 2010 nicht. Laut Umweltbundesamt (Daten zur Umwelt 2015, Stand Juni 2015) stammen in Deutschland 39 Prozent der PM10-Emissionen aus Produktionsprozessen, vorwiegend aus Schüttgutumschlägen (zum Beispiel Sand, Kohle, Getreide) und der Herstellung mineralischer Produkte. Aus der Landwirtschaft stammen 22 Prozent. Haushalte und Kleinverbraucher verursachen etwa 15 Prozent, der Straßenverkehr (inklusive Reifenabrieb und weiteren mobilen Quellen) ebenfalls 15 Prozent. In Zukunft werden die Staubemissionen aus Holzfeuerungen noch weiter zurückgehen, denn es werden immer mehr vor 2010 installierte Altanlagen stillgelegt. Zudem werden immer mehr sauberere Neuanlagen in Betrieb sein, die die 2. Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) einhalten. Diese Feuerstätten sind nachweislich so sauber, dass sie selbst bei Feinstaubalarm, wie beispielsweise in Stuttgart, betrieben werden dürfen. A + Ö: Um die Luft zu verbessern, schlug UBA-Präsident Dirk Messner kürzlich unter anderem einen Abschied vom Heizen mit Holz in Haushalten vor. Was sagen Sie dazu? Tim Froitzheim: Diese Sichtweite ist auf jeden Fall sehr einseitig betrachtet. Wenn man alle positiven Aspekte der Holzfeuerung ausblendet und eine Bewertung allein aus Sicht der Feinstaubbelastung sieht, könnte man diesen Schluss ziehen. Eine vernünftige Entscheidung sollte man jedoch nicht anhand eines einzigen Parameters treffen.

Was sind PM10 und PM2,5? PM ist die Abkürzung des englischen Begriffes für Feinstaub (particulate matter). Feinstaub ist so klein, dass er in der Luft schwebt und sich nicht am Boden absetzt. Die Zahlen 10 und 2,5 stehen für unterschiedliche Größenkategorien. Als Feinstaub (PM10) bezeichnet man Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer (µm). Von diesen Partikeln besitzt ein Teil einen aerodynamischen Durchmesser, der kleiner ist als 2,5 µm (PM2,5). Feinstaub kann unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben und aus vielen verschiedenen Quellen stammen (wie im Interview erklärt). Der Feinstaubanteil wird in Masse (µg) pro Luftvolumen (m3) angegeben.

A + Ö: Sie geben also zu, dass Holzfeuer die Luft belastet? Tim Froitzheim: Ja, als Naturwissenschaftler bleibt mir da nichts anderes übrig, nur ist diese Betrachtungsweise natürlich sehr dogmatisch. Auch der Mensch belastet mit seiner Atmung insbesondere die Innenraumluft, was wir spätestens seit Corona endgültig gelernt haben. Deshalb kommt aber niemand auf die Idee, uns das Atmen zu verbieten! Wenn wir allein aufgrund des Grades der Luftbelastung politische Entscheidungen treffen würden, müssten wir logischerweise auch Autos verbieten und Schifffahrt und Landwirtschaft und Industrie selbstverständlich auch! A + Ö: Jetzt vergleichen Sie aber Äpfel mit Birnen, Mobilität, Landwirtschaft und Industrie sind doch notwendig, aber Holzfeuer dient doch nur dem Komfort und ist verzichtbar, oder? Tim Froitzheim: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation kochen weit über drei Milliarden Menschen im eigenen Wohnraum am offenen Feuer, die meisten davon ohne Schornstein und ohne Sicherheitsstandards. Deutschland hat moderne Feuerungstechnik mit strengen Emissionsgrenzwerten und ein beachtliches Sicherheitsniveau. Gleichzeitig ist die Luftqualität in Deutschland nach Aussage des UBAs selbst die beste seit Beginn der Aufzeichnungen. Und unter diesen Rahmenbedingungen schlägt das UBA vor, über ein Komplettverbot der privaten Holzfeuerung nachzudenken. Das klingt eher danach, Aufmerksamkeit erregen zu wollen, anstatt nach sinnvollen Vorschlägen zu suchen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Energiewende mit der Vorgabe schon in wenigen Jahren 65 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien zu decken, ist ein Verzicht auf die private Holzfeuerung nicht zielführend. Allein mit strombasierten Wärmepumpen ist dies jedenfalls sicher nicht zu schaffen, zumal sich diese nicht in allen Fällen sinnvoll einsetzen lassen. Außerdem soll ja auch noch die Mobilität innerhalb weniger Jahre umfassend elektrifiziert werden – nach dem Ende der Kernenergienutzung bei gleichzeitigem Abbau von fossil betriebenen Kraftwerken. Wie das gelingen soll, wurde bislang noch nicht schlüssig dargelegt. Ohne Heizung geht es in unseren Breiten jedenfalls nicht. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermittelte für das Jahr 2019 einen Anteil der biogenen Festbrennstoffe von Haushalten am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme in Deutschland von 5,8 Prozent – 71 238 Milliarden Kilowattstunden. Mit einem Anteil von 39,5 Prozent aller erneuerbaren Energien im Bereich Wärme bleibt die Holzfeuerung in privaten Haushalten mit großem Abstand die wichtigste erneuerbare Energie im Wärmesektor. Abgesehen von der energiepolitischen Bedeutung hat das Holzfeuer weitere positive Aspekte, die in die Waagschale gehören. Ich nenne mal einen wenig offensichtlichen zuerst: Die Holznutzung in Einzelfeuerstätten hilft uns als Menschen den Bezug zur Natur nicht zu verlieren!

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A + Ö: Wie meinen Sie das? Tim Froitzheim: Zunächst einmal wächst der Brennstoff Holz direkt vor der eigenen Türe. Übrigens hat Deutschland im europäischen Vergleich die höchsten Holzvorräte. Mein Brennholz fasse ich mehrmals an, gegebenenfalls bearbeite ich es noch selbst. Zum Trocknen muss es richtig gelagert werden, auch das ist Handarbeit. Bevor ein Holzscheit in den Ofen kommt, nehme ich es erneut in die Hand. Brennholz ist ein Stück Natur, es muss nicht industriell aufbereitet werden, gerade auf die Natürlichkeit kommt es an, denn es muss unbehandelt sein. Wenn mir ein Scheit Holz im Garten auf den Boden fällt, kontaminiert es diesen nicht. Es ist zwar brennbar, aber nicht etwa leicht entzündlich, flüchtig oder gar explosiv, das heißt von der Lagerung geht keine Gefahr aus, weder für den Menschen noch für die Umwelt. Es wird zielgerichtet genau an dem Ort energetisch umgewandelt, an dem die Wärme auch benötigt wird. Also: Ein rundum natürlicher Vorgang. A + Ö: Natürlich und traditionell ja, aber die Technik ist doch auch veraltet? Tim Froitzheim: Das ist ebenfalls ein Trugschluss, moderne Einzelfeuerstätten wurden bezüglich der Luftführung und des gesamten Verbrennungsprozesses stark optimiert. Die Emissionen sind bei richtiger Bedienung nur ein Bruchteil von denen eines offenen Feuers gleicher Leistung. Wenn eine moderne Feuerstätte richtig bedient wird, bleibt die Scheibe während der Abbrandphase lange rußfrei, es tritt kein sichtbarer Rauch aus dem Schornstein und hinterher ist nur noch feine weiße Asche übrig. All dies sind sichere Zeichen für einen emissionsarmen Abbrand. A + Ö: Aber es gibt doch genug Feuerstätten, die qualmen und bei denen alles verrußt ist, diese belasten die Umwelt stärker, oder etwa nicht? Tim Froitzheim: Ja genau, die gibt es und hier müssen Lösungen gefunden werden, um sie emissionsärmer zu gestalten. Es kann aber wohl nicht der richtige Weg sein, alle Holzfeuerstätten zu verbieten, wo doch ein großer Teil verantwortungsvoll und emissionsarm betrieben wird! An den weniger umweltgerechten Feuerstätten müssen wir arbeiten. Wir brauchen mehr Aufklärung, ein zentrales Beschwerdemanagement und sollten auffällige Feuerstätten begutachten, damit auch Verbesserung eintreten kann. Es sollte stärker durchgegriffen werden bei Betreibern, die Feuerstätten bewusst falsch betreiben und damit sich selbst, ihre Nachbarn und die Umwelt wohlwissend gefährden. Glücklicherweise wächst das Verantwortungsbewusstsein für Umwelt und Natur, dazu gehört auch das richtige Heizen mit Holz.

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Foto: adobestock.com, mailsonpignata

ARCHITEKTUR+ÖFEN INTERVIEW

A + Ö: Wie könnte die Aufklärungsarbeit Ihrer Meinung nach aussehen? Tim Froitzheim: Wir brauchen mehr anschauliches Material wie Videos und plakative Bilder; seitenlange Broschüren wirken heute eher abschreckend auf den Nutzer. Den Betreibern von Holzfeuerstätten muss klar sein, dass sie es im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand haben, wie effizient ihre eigene Feuerstätte ist und ob diese von ihnen emissionsarm betrieben wird. A + Ö: Wenn ich Sie richtig verstehe, gibt es sehr wohl Optimierungsbedarf bei den Emissionen von Holzfeuerstätten, aber ein pauschales Verbot halten Sie für den falschen Ansatz, ist das etwa Ihr Fazit? Tim Froitzheim: Ja, in der Tat. Die moderne Holzfeuerstätte bringt uns großen Nutzen: Holzwärme spart große Mengen CO2 ein, verringert die Abhängigkeit von Energieimporten, Holz wächst nachhaltig in den eigenen Wäldern, ein Ofen oder Kamin ist zudem krisensicher, das heißt, er kann auch bei Stromausfall betrieben werden. Die Holzfeuerstätte stellt darüber hinaus eine ideale Ergänzung für solarthermische Anlagen oder Wärmepumpen dar. Zu guter Letzt bringt sie Komfort und Behaglichkeit in den eigenen Wohnraum und ist daher sehr beliebt. Die Emissionen können dank moderner Technik und einem verantwortungsvollen Umgang auf ein Mindestmaß reduziert werden. Ein pauschales Verbot von Holzfeuerstätten ist unsinnig, weil wir erstens im Rahmen der Energiewende auf die heimische erneuerbare Energie angewiesen sind und zweitens, weil dieses menschliche Kulturgut, verantwortungsvoll mit moderner Feuerungstechnik genutzt, für viele Menschen der Inbegriff von Behaglichkeit und Wärme im eigenen Zuhause ist. A + Ö: Vielen Dank für das Gespräch.


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DESIGNFREIHEIT UND FEUER Die Formfreiheit von Gaskaminen reicht von kompakten über klassische bis hin zu ausgefallenen Modellen wie Panoramakaminen, Eck- und Durchsichtkaminen, die den Blick ins Nachbarzimmer freigeben. Kein Wunder, dass Architekten gerne Gasfeuerstätten als Blickfang und Lifestyle-Element einsetzen. Um das Flammenbild eines Holzfeuers täuschend echt zu imitieren, haben Gaskamin-Hersteller durchdachte Verbrennungstechniken entwickelt. Eine genau abgestimmte Sauerstoffzufuhr erzeugt das Spiel der möglichst langen, feuerfarbenen Flammen. Feuerfeste Holzscheit-Imitate aus Keramik spielen ihre Rolle so gut, dass selbst Ofenkenner kaum einen Unterschied zu echtem Holzfeuer erkennen. Quelle: www.kachelofenwelt.de

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GUT FÜR KÖRPER UND SEELE Unser Zuhause hat sich zu einem multifunktionalen Ort entwickelt: Homeoffice, eventuell kleines Fitness-Studio, Schule, Kinderbetreuung – viele neue Möglichkeiten wurden in jüngster Zeit genutzt. Was immer wichtig ist: Man braucht Rückzugsmomente, zur Entspannung und zum Abschalten. Und um neue Energie aufzuladen: In Deutschland sorgen rund elf Millionen Kachelöfen, Heizkamine, Kaminöfen und Grundöfen für diese Atmosphäre. Kaum etwas entschleunigt so schnell, wie der Blick ins Feuer in Verbindung mit der am Körper spürbaren milden Wärme. Studien zeigen, dass sich Ofenbesitzer besser, zufriedener und glücklicher fühlen, als Menschen ohne Ofen. Quelle: www.kachelofenwelt.de Eine Holzfeuerstätte sorgt für das Highlight in der persönlichen Atmosphäre des Raums. www.ofenwelten.de/camina-schmid

Rundum perfekt und dabei noch elegant wie schlicht. Das ist der „Arena 2.0“. Der schlanke Korpus aus tiefschwarzem Stahl, die Feuerraumtür mit Edelstahl-Einfassung und seitlichem Türgriff sowie die großzügige 180-Grad-Panoramascheibe geben dem prasselnden Kaminfeuer den passenden Rahmen. www.ofenwelten.de/oranier

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HEIZSYSTEME SIND EIN MEHRWERT BEI IMMOBILIEN Da die Möglichkeiten auf dem Immobilienmarkt eingeschränkt sind, wird immer öfter die eigene Immobilie durch Modernisierungen attraktiver gestaltet. Und das gleich im doppelten Sinn: Zum einen ist sie damit wohnlicher und angenehmer. Zum anderen wird sie für potenzielle Käufer oder Mieter interessanter: Den Wert einer Immobilie bestimmt neben der Lage, dem Baujahr, der Architektur und der Bausubstanz besonders der technische und energetische Standard. Dabei spielen Heizsysteme eine Schlüsselrolle: Design-Feuerstätten mit einer effizienten Energieversorgung nach neuesten Vorgaben bieten einen realen Mehrwert und sind eine nachhaltige Wertanlage, die sich durch die neue Form der Gemütlichkeit in den Räumen täglich bezahlt macht. Quelle: www.kachelofenwelt.de Bei dieser Ofenanlage wurde aus einem Mix mit unterschiedlichen Kacheln gearbeitet. Und so entstand ein individuelles Kachelkunstwerk. www.ofenwelten.de/ganz

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MÖBELSTÜCKE MIT KUSCHELGARANTIE Der Design-Journalist und Trendforscher Frank A. Reinhardt (FAR.consulting) ist seit der Initiierung des Designpreises Ofenflamme als Jurymitglied dabei. Wir konnten den Designexperten exklusiv nach den Ergebnissen des Design-Wettbewerbs und nach den neuesten Trends beim Ofenbau fragen.

Frank A. Reinhardt

A+Ö: Als Design-Journalist und Trendforscher haben Sie einen anderen Blick auf die Teilnehmer der Ofenflamme als zum Beispiel ein Techniker. Was ist Ihnen bei den Einreichungen zur letzten Ofenflamme aufgefallen? Frank A. Reinhardt: Insgesamt ist das Niveau der Einreichungen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. Gleichzeitig ist mir die Ideenvielfalt und die zunehmende Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse aufgefallen. Wir haben in viele Häuser und Wohnzimmer blicken können und stellen sofort fest, ob die Kamin- und Kachelofenbauer sich auf ihre Auftraggeber einlassen, ihr bewährtes Portfolio realisieren oder sich einfach nur selbst verwirklichen möchten.

Ofenanlage von David Muhl, Designpreis Ofenflamme 2021.

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Doch ich muss sagen, dass wir als Jury sehr viele integrative Lösungen gesehen haben, die ganzheitlich geplant worden sind. A+Ö: Können Sie denn Trends erkennen? Oder sind Einrichtungstrends bei Kaminen überhaupt nicht relevant? Frank A. Reinhardt: Wie wir wissen, wird das Wohnen und unser Zuhause immer wichtiger – auch schon vor der Pandemie war diese Entwicklung klar zu sehen. Die Pandemie wirkt wie ein Katalysator, und die häuslichen Feuerstätten tragen nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern sprechen eine sehr emotionale Seite in uns an. Es soll gemütlich in unseren Wohnzimmern sein. Die Anlagen der Gewinner der Ofenflamme sind nicht nur funktional, sondern zunehmend auch Möbelstücke mit Kuschelgarantie. Die Nachfrage nach Kachelöfen und Heizkaminen wird daher noch weiter steigen und die wohnlichen Komponenten, wie etwa Liegen, Beleuchtung oder die Verwendung von natürlichen und authentischen Materialien werden immer mehr nachgefragt. Um den wohnlichen Charakter zu unterstreichen werden auch zunehmend wieder Tapeten mit Fliesenoder Kacheloptik nachgefragt oder direkt innovative 3-DKacheln eingesetzt.


Ofenanlage von Tobias Rutz, Designpreis Ofenflamme 2021.

A+Ö: Was ist Ihnen noch aufgefallen? Wie sehen die Trends bei der Verwendung von Farben und Materialien aus? Frank A. Reinhardt: Die Jury fand den Umgang mit den unterschiedlichen Materialien sehr spannend. Statt auf Nummer sicher zu gehen, verwendeten die Profis für Öfen untypische Materialien und setzten diese sehr innovativ um. Dabei ist die Auswahl der Materialien immer weniger willkürlich oder standardisiert, sondern wird zunehmend zu einem wichtigen Bestandteil des Interior Designs. Der Einsatz von Metall, biologische Putzmaterialien, Keramik- und Speicherfliesen, Glas und Holz ist bei den Preisträgern durchweg gelungen und auf einem sehr hohen Gestaltungsniveau. Wir hatten zum Beispiel auch Preisträger, die für das komplette Interior Design verantwortlich zeichneten. Ich kenne kaum ein Handwerk, wo die Kreativität des Handwerkers mehr gefragt ist als beim Ofenbauer. Bei einer individuell geplanten Anlage sollten die Fachleute daher schon frühzeitig in den Architekturprozess integriert werden. A+Ö: Der Zeitgeist spricht also für sehr individuell errichtete Anlagen? Frank A. Reinhardt: Ja, der Megatrend Individualisierung dominiert schon seit Längerem die Einrichtungsbranche und wird auch für diejenigen Wohnbereiche, in denen Einrichtung und Architektur eine engere Verbindung eingehen, wie etwa im Badezimmer oder beim Ofenbau, immer häufiger zum ausschlaggebenden Faktor. Eine geschickte Planung der Anlage optimiert nicht nur die Wärmeeffizienz, sondern übernimmt wichtige architektonische Funktionen: etwa die Verbindung von zwei Ebenen, die Aufteilung von großen Räumen in unterschiedliche Nutzungszonen oder die Nutzung der Anlage für verschiedene Einsatzzwecke und deren ergonomische Anordnung im Raum. Eine individuelle Anlage schafft einen Mehrwert für die Bewohner und ist zugleich ein sehr emotionaler Gebrauchsgegenstand. Aber auch die Gestaltungsqualität von Kaminöfen, also der Ofen als Serienprodukt, ist dank der Zusammenarbeit mit Designern immer besser.

A+Ö: Mit welchen Entwicklungen rechnen Sie in den nächsten Jahren beim Bau von individuellen Ofenanlagen? Frank A. Reinhardt: Die Entwicklung der häuslichen Feuerstätte blickt im deutschsprachigen Raum auf eine lange Geschichte zurück. Nun bewegen sich Trends in Wellen, und die Wellen bei Kachelofen- und Kaminanlagen liegen zeitlich weit auseinander. Dennoch ist der Trend zu mehr Wohnlichkeit im Zuhause eine wichtige und nachhaltige Entwicklung, die in den kommenden Jahren großen Einfluss haben wird. Auch werden Heizkamine, obwohl wir ja gerade die Ursprünglichkeit an ihnen lieben, zunehmend smarter. Erste Beispiele mit integrierter Beleuchtung haben wir auch unter den Gewinnern gesehen, und die Steuerung per App und Tablet wird für ausgewählte Zielgruppen wichtiger. Absoluter Top-Trend wird der Außen-Ofen werden – im Idealfall sogar mit integriertem Herd oder Grill. Das Wohnzimmer wird zunehmend auf die Terrasse verlegt, und in unseren Breitengraden kann es abends schon mal etwas kälter werden – ein Wachstumsmarkt bei Öfen und Kaminen. ❙

Ofenanlage von Kurt Nemecek, Designpreis Ofenflamme 2021.

Ofenanlage von Axel Götze, Designpreis Ofenflamme 2021.

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3 1 Außergewöhnlich: der hängend installierte, runde Kaminofen „Odin Tunnel“. 2 In elegantem Kupfer: Kaminofen von „LIVING FIRE by SPARTHERM“. 3 Klares Design: Ecklösung mit dem Kamineinsatz Premium „V-2L-80h“. 4 Feuerstätte mit Durchblick – realisiert mit dem Kamineinsatz Premium „V-FD-87h“.

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ärme, Licht und Atmosphäre: Ein knisterndes Kaminfeuer ist der Inbegriff von Wohlbefinden. Wer heute eine Feuerstätte realisiert, hat hohe Ansprüche: Neben dem Kamindesign rücken die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit aktuell verstärkt in den Fokus. Mit jahrzehntelanger Expertise für Feuerungstechnik ist Spartherm der kompetente Partner für exklusive Kaminlösungen, die allen zeitgemäßen Anforderungen gerecht werden. Exklusives Kamindesign Das umfangreiche Spartherm-Sortiment umfasst das gesamte Spektrum zeitgemäßer Kaminlösungen: Von Geräten mit Panoramascheiben im Breitbildformat über raffinierte Ecklösungen bis hin zu frei stehenden Kaminanlagen, die atemberaubende Blicke auf die Flammen schaffen. Anspruchsvolle Gestaltungswünsche lassen sich mit Kamineinsätzen der Premium-Edition oder mit den exklusiven Kaminöfen von „LIVING FIRE by SPARTHERM“ realisieren. Kamineinsätze auf Premium-Niveau Wer beim Interior Design höchste Ansprüche stellt, möchte bei einer Kaminanlage keine Kompromisse eingehen. Die Kamineinsätze der Premium-Linie von Spartherm wurden geschaffen, um besondere Gestaltungswünsche der Kunden zu verwirklichen.

Anspruchsvolle Kaminöfen Die Marke „LIVING FIRE by SPARTHERM“ vereint ein umfangreiches Sortiment hochwertiger, vorkonfektionierter Kaminöfen. Die Montage ist einfach und zeitsparend; bei Ausstattung, Dimensionen und Design kann der Bauherr aus dem großen Spartherm-Variantenreichtum schöpfen. Exzellenz in Kamindesign Alle Kaminöfen und Kamineinsätze von Spartherm zeichnen sich durch innovative Technologien und besonders gute Gestaltung aus. Zahlreiche Awards bestätigen die herausragende gestalterische Qualität. So wurde die Marke Spartherm erst kürzlich mit dem German Brand Award in der Kategorie „Excellent Brands – Heating & Bathroom“ ausgezeichnet.

Spartherm Maschweg 38 49324 Melle Telefon 05422/9441-0 Telefax 05422/9441-14 info@spartherm.com www.spartherm.com 27


ARCHITEKTUR+ÖFEN PROMOTION

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Das kleine Schwarze fürs Wohnzimmer

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er „Polar Neo“ mit seiner elliptischen Form, ist ein zeitloser Klassiker unter den Kaminöfen. In vielen Leistungen, Ausstattungen und Farbvarianten ist er immer die richtige Wahl. Für alle Design-Puristen und Liebhaber von schlichter Eleganz kommt der „Polar Neo“ jetzt als Blackline auf den Markt. Von Kopf bis Fuß ganz in Schwarz, im modernen Industrial-Style. So kommt das Design pur daher und setzt einen besonderen Akzent in Ihrem Wohnraum. Auch technisch ein Hingucker Die serienmäßige Automatikregelung sorgt für einen effizienten und sauberen Abbrand. Der integrierte Speicherstein „W+“, mit einem Gewicht von zirka 41 Kilogramm, hält die Wärme im Ofen, auch wenn das Feuer schon aus ist. So kann man bis zu 12 Stunden nach dem Erlöschen noch die wohlige Wärme im Raum genießen. Die Vollglastür, die massive Gusstür und Gussboden und Holzlegetür aus Guss unterstreichen die hochwertige Verarbeitung. Das SnaplockSystem, die extragroße Ascheschublade, die auf der Geräterückseite oben positionierte Luftregelung und die höhenverstellbaren Füße sorgen für die Extraportion Komfort. Mit dem serienmäßigen externen Verbrennungsluftanschluss bleiben keine Wünsche offen. So smart kann Feuer sein Angesichts stetiger Verschärfungen von Grenzwerten durch den Gesetzgeber sollten Kaminöfen zukunftssicher und klimaschonend ausgestattet sein. Mit „conFlame“ ist der effiziente, ressourcenschonende und umweltgerechte Abbrand sicher. Die Temperatur im Brennraum wird analysiert und ausgewertet. Der Controller steuert entsprechend die

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vollautomatisierten Lüftungsklappen. Durch die optimale Sauerstoff-Zufuhr brennt das Feuer perfekt und reduziert dadurch die Emissionen auf ein Minimum. So brennt der Kaminofen jederzeit sauber und umweltschonend. Per App alles im Blick Mit der „conFlame“-App hat man die Performance des Ofens stets im Blick. So verpassen Sie den optimalen Zeitpunkt zum Holznachlegen auch dann nicht, wenn Sie gerade nicht im Raum sind. Durch minimale Emissionswerte in jeder Phase der Verbrennung wird das Heizen mit Holz zum ressourcenschonenden, schadstoffarmen und sauberen Vergnügen. Der perfekte Zeitpunkt zum Holznachlegen wird angezeigt, so ist der Abbrand immer ideal. Auch erkennt „conFlame“ besondere Gegebenheiten beim Schornstein und passt den Betrieb entsprechend an. Die wartungsarme und verschleißfreie Technik, der smarte Zugriff per App auf Smartphone oder Tablet und die Anzeige von Serviceintervallen und fälliger Reinigung der Feuerstätte, machen den Betrieb besonders komfortabel. Eine rundum saubere Sache! 1+4 „Polar Neo“ jetzt in Blackline. 2+3 Mit der „conFlame“-App kann man den Ofen über Smartphone und Tablet entsprechend anpassen.

Oranier Heiztechnik GmbH Oranier Straße 1 35708 Haiger Telefon 02771/2630-160 info-heiztechnik@oranier.com www.oranier.com

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SCHAUFENSTER ARCHITEKTUR+ÖFEN

Sichere Wärme dank Scheitholz und Kaminofen.

HEIZEN MIT HOLZ STELLT GRUNDVERSORGUNG SICHER Fällt der Strom aus, ist in der Regel auch die Heizungsanlage betroffen, sodass Haus oder Wohnung sehr schnell auskühlen. Hier bietet sich zusätzlich ein holzbefeuerter Ofen an, denn mit ihm heizt man unabhängig. Ein weiterer Vorteil des Ofens: Sie können je nach Gerät auch warme Speisen zubereiten und Ihre Lieben versorgen. Heizen mit Holz stellt so die Grundversorgung sicher. Ein Kaminofen kann überall dort angeschlossen werden, wo ein freier, geeigneter Schornsteinzug vorhanden ist. Kaminöfen sind aus Stahl oder Gusseisen gefertigt. In der Regel sind sie mit einer großen Sichtscheibe ausgestattet, die den Blick auf das Flammenspiel freigibt. Oft sind die Öfen zusätzlich mit Keramik oder Naturstein verkleidet, oder verfügen über einen Speicherkern, wodurch sie besonders gut die Wärme aufnehmen und diese dann über einen längeren Zeitraum gleichmäßig an den Raum abgeben. Gut zu wissen: Feuerstätten sind heutzutage so konstruiert, dass Holz schadstoffarm verbrennt. Eine optimierte Luftzufuhr und wärmereflektierende Materialien verringern die Emissionen gegenüber Altgeräten um bis zu 85 Prozent. www.ratgeber-ofen.de

DAS WÄRMEMÖBEL UNTER DEN SPEICHERÖFEN Sideboard-Öfen sind kleine kompakte Speicheröfen. Leichtfüßig, fast schwebend im Design und von der Anmutung präsentieren sie sich wie ein Möbelstück. Im Kern sind es vollwertige Kachelöfen mit Grundofenfeuerung und keramischem Speicher. Die schnell freigesetzte Wärmeenergie des Holzfeuers wird vom massiven Schamottespeicher der Grundofenfeuerung und den nachgeschalteten Speicherheizgaszügen aufgenommen und über viele Stunden als milde Strahlungswärme wieder abgegeben. Wohlfühlwärme, die wir Menschen als sehr angenehm empfinden. www.seyffarth-keramik.de

Für jeden Einrichtungsstil das richtige Design. Ob puristisch geradlinig, im Landhausstil, verspielt oder einfach zum Reinkuscheln gemütlich.

SCHICKER RAUMTEILER Der Gas-Kamineinsatz „Lina G TV 87“ von Camina & Schmid ermöglicht als Raumteiler eine Durchsicht von zwei Seiten. Mit der Option eines Wand- oder Deckenanschlusses und in Verbindung mit einem zusätzlichen 45-Grad-Winkel ist eine vertikale oder horizontale Installation des Abgasweges durch 180-Grad-Drehung bis zu 2 Metern möglich. Vier optisch nachgebildete Holzscheite lassen sich zuschalten und sorgen „brennend“ für höchsten Feuergenuss. Aufgrund der geringen Wärmeabgabe und des damit einhergehenden niedrigen Energieverbrauchs lässt sich auch an lauen Abenden ein authentisches Flammenbild genießen. www.camina-schmid.de

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Die InnenraumBeleuchtung setzt das Gerät ganzjährig optimal in Szene und erzeugt selbst ohne Flamme ein gemütliches Wohn-Ambiente.

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A R C H I T E K T U R + Ö F E N SD CE SH IAGUNF E N S T E R

HOLZBEFEUERTE DESIGN-SCHALE Mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern und zwei rückseitigen Laufrollen lässt sich die „Bubble“-Feuerschale leicht auf ebenem Boden bewegen, um die Flammen vor dem Wind zu schützen. Die Schale ist herausnehmbar und leicht zu reinigen. Die Qualität des Stahls und seiner Korrosionsschutzbeschichtung sorgt dafür, dass „Bubble“ Wind und Wetter standhält und das Design nachhaltig geschützt wird. Als echtes „Made in France“-Produkt gelten dieselben Herstellungskriterien und Qualitätsanforderungen wie für alle anderen Erzeugnisse, die in der Manufaktur Theus Industries, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Focus angefertigt werden. www.focus-kamin-design.de

Ob Tag oder Nacht: „Bubble“ bringt Feuerliebhaber zusammen und lädt zum gemütlichen Beisammensein und Austausch ein.

VIELSEITIGE „BEER BOX“

Die „Beer Box“ begeistert alle Bierliebhaber. Cheers!

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Anders als die herkömmlichen Kästen wird die „Beer Box“ aus hochwertigem Cortenstahl hergestellt. Damit bleibt sie genauso mobil und unverwüstlich wie ihre Schwestern aus Kunststoff. Mal wieder den Flaschenöffner vergessen? Kein Problem! Denn in der „Beer Box“ ist er bereits fest integriert. Sobald die Kiste geleert und das Bier oder die Bio-Limo im naheliegenden Fluss schön kühl bleibt, verwandelt sich die Box in einen Feuerkorb. Ihr Kartoninnenleben dient dann zugleich als Anzündhilfe und ein Standard-Holzscheit findet darin problemlos Platz. Als Zubehör gibt es einen EdelstahlGrillrost, der sich durch die Griffe einfach auflegen und abnehmen lässt. Und wer die Box als Sitzgelegenheit nutzen möchte, verwandelt sie mit einem Auflagebrett und nur einem Handgriff in einen Hocker. Das Auflagebrett kann auch als Servierbrett verwendet werden. Mit ihren rundum angelegten vier großen Griffen ist die „Beer Box“ leicht zu tragen. www.hofats.com


Beide Ratgeber sind im Buchhandel für jeweils 19,90 Euro oder direkt über www. oranier.com erhältlich.

ÖKOLOGISCH HEIZEN: RATGEBER ZU PELLETÖFEN UND WASSERFÜHRENDEN KAMINÖFEN Mit vielen Bildern illustriert, sind diese beiden Ratgeber mit jeweils 200 Seiten nicht nur Standardwerke der Branche, sondern auch für den Laien gut und verständlich geschrieben. Das erste Fachbuch ist der Ratgeber für wasserführende Kamin- und Pelletöfen, mit umfangreichen Informationen zu Aufbau und Funktion wasserführender Öfen. Schritt für Schritt wird die Installation beim Kunden vor Ort erläutert. Detaillierte Skizzen und Schaltungsbeispiele helfen bei der Planung sowie Musterformeln bei der Berechnung des Raumwärmebedarfs. Ausführlich erklärt wird auch die Auslegung des Speichers, der Hydraulik und des Schornsteins. Der zweite Titel ist der Ratgeber für Pelletöfen. Dieses Buch gibt Tipps und Anleitungen zur Wahl des optimalen Gerätes, zur Installation, zur regelmäßigen Wartung und zur Fehlerbehebung, natürlich neben einer ausführlichen Beschreibung der Technik und Funktionsweise von Pelletöfen.

HERZLICH WILLKOMMEN IN DER OFENSTADT VELTEN Der Veltener Museumsstandort auf dem Gelände der historischen Ofenfabrik A. Schmidt, Lehmann beherbergt zwei Museen: das Ofen- und Keramikmuseum und das Hedwig Bollhagen Museum. Seinen besonderen Reiz macht das Ambiente der historischen Ofenfabrik aus, welches das Ofenund Keramikmuseum zugleich als eines der Industrie- und Technikmuseen des Landes Brandenburgs charakterisiert. Nicht ohne Grund liegen das Ofen- und Keramikmuseum und das Hedwig Bollhagen Museum in der Ofenstadt Velten am Beginn der Deutschen Tonstraße: Hedwig Bollhagen zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Keramikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ihr hier ausgestellter keramischer Nachlass steht auf der Liste des nationalen Kulturgutes. Dank des Ankaufs einer Ofensammlung 2014 durch den Förderverein Ofen- und Keramikmuseen Velten e. V. besitzt die Ofensammlung nationalen Rang. www.okmhb.de

In einer alten Fabrik ist das Ofen- und Keramikmuseum untergebracht.

FÜR BESONDERE STIMMUNGEN: LEDSCREEN-FUNKENSCHUTZPLATTE

Die im Glaselement integrierten „RGBW LED-Strips“ können komfortabel per App in den Farben Rot, Gelb, Blau oder Grün angesteuert werden.

Bisher hatten Feuerschutzplatten primär die Aufgabe brennbare Böden wie Parkett, Dielen oder angrenzende Teppiche vor fliegenden Funken zu schützen. Denn auch bei einem geschlossenen Kamin kann beim Öffnen ein Funkenflug entstehen. Wer hier zusätzlich auf Design setzt, entscheidet sich bewusst für eine Funkenschutzplatte aus Glas. Einscheiben-Sicherheitsglas ist bruchsicher und wirkt dank seiner geringen Stärke von oftmals nur 6 Millimetern sehr edel und filigran. Dank einer neuen Technik ist es jetzt sogar möglich, Funkenschutzplatten aus Glas zum echten Design-Objekt zu machen. Mit der lichtgesteuerten „LEDscreen“-Funkenschutzplatte aus EinscheibenSicherheitsglas kann der Kaminbereich ganz nach Wunsch atmosphärisch verändert und besondere Lichtstimmungen erzeugt werden – farblich abgestimmt auf den Wohnzimmerbereich. www.kuzman-led.de

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Modulare

e n i m a k Gas

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten Einfache und schnelle Installation Täuschend echtes Feuer auf Knopfdruck Materialmix aus Beton, Stahl und Naturstein

www.camina-schmid.de


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