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ENERGIE SPAREN Mit moderner Regelung Heizkosten minimieren KÜCHENPLANUNG Wichtige Zutaten für gelungene Küchenträume PLUS-ENERGIE-HÄUSER Besser bauen – energieautark wohnen

HOLZHÄUSER

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EDITORIAL

Mit Blick in die Zukunft Liebe Leserin, lieber Leser, ich weiß nicht, wie das bei Ihnen war – aber ich persönlich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich die ersten Besuche in Holzfertighäusern erlebt habe: an den angenehmen Geruch, das wohlige Raumklima und die gesamte positive Atmosphäre. Da ich ursprünglich aus dem nördlichen Teil Deutschlands komme und dort die Holzbauweise noch einen geringeren Anteil als im Süden hat, war dies für mich eine recht neue Erfahrung. Welche guten Eigenschaften der Naturbaustoff Holz außerdem hat, warum er so energiesparend, klimaschonend und wohngesund ist, das lesen Sie ab Seite 68. Außerdem zeigen wir Ihnen drei verschiedene sehr gelungene Holzhaus-Beispiele. Ums Energiesparen geht es auch in den Beiträgen zu den Themen „Heizungsregelung“ und „Plus-EnergieHäuser“. Letztere punkten dieser Tage aufgrund ihres ausgeklügelten Gesamtsystems. Dieses zeichnet sich durch einen geringen Energiebedarf aus, der spielend mit selbst erzeugtem regenerativem Strom und passender Haustechnik abgedeckt wird. Ein ganz wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist auch eine entsprechende Wärmedämmung, weshalb Sie ab Seite 84 alles Wissenswerte über verschiedene Dämmstoffe lesen können. Sparen ist definitiv das Gebot der Stunde und vor allem auch, schonend mit unseren Ressourcen umzugehen. Denn: „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“* Dennoch kann der Haustraum mit guter Planung gelingen. Und seine Realisierung soll trotzdem Freude bereiten! Lassen Sie sich diese nicht nehmen, bleiben Sie mutig und zuversichtlich! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser bauen.Ausgabe. Herzlich, Ihre

„Ein Haus mit dem wunderbaren Werkstoff Holz schenkt seinen Bewohnern ein unnachahmliches Raumklima, eine Quelle der Kraft, und einen Ort, an den man sich sicher und geborgen fühlt.” INFOS: Tel.: +49 2247 9172-30 www.stommel-haus.de

Christine Meier, stv. Chefredakteurin

* Zitat: Marie von Ebner-Eschenbach 2/3-2023 bauen.

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INHALT

HOLZBAU: NATÜRLICH MODERN

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STADTVILLEN:

URBAN CHIC UND VON WOHLTUENDER GROSSZÜGIGKEIT

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WARM VERPACKT


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SO ERHALTEN RÄUME EIN GESICHT

ARCHITEKTUR 12

Innenwände und -türen Wohnideen: Räume gestalten

19 20 28 38

Stadtvillen Wissen: Urbaner Chic Reportage: Unter Bäumen Wissen: Rundum gelungen Wissen: Kompakt und luftig

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Planung Küche Wissen: Man nehme...

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Transparent & exklusiv Reportage: Glas-Werk

ÖKOLOGIE

FAMILY POINT KÜCHE

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Holzhäuser Wissen: Natürlich gut Reportage: Stilvoll im Grünen Reportage: Landhausflair Reportage: Modernes Kubenspiel

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Dämmung Wissen: Warm einpacken

TECHNIK 40 46

Plus-Energie-Haus Reportage: Traumhaus mit Plus Wissen: Autarke E-Mobilie

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Heizungsregelung Wissen: Intelligent heizen

GELD & RECHT 64 Störung der Geschäftsgrundlage

SERVICE 03 06 83 90 99

Editorial Magazin Impressum Ihre regionalen Baupartner Vorschau

Titelfoto: Bau-Fritz

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Mit sechs Holz- und drei Steindekoren bildet „elementPro“ die ideale Grundlage für eine individuelle Raumgestaltung – auch für Feuchträume wie Bad und Küche sowie im Waschkeller eignet sich der strapazierfähige Hartvinylboden. Er ist staub- und schmutzabweisend und hat eine hohe Kratz- und Abriebfestigkeit. Die Verlegung erfolgt mit dem „1clic2go-Pure“-Verlegesystem.

Foto: Kaldewei

Solider Untergrund

ETWAS LUXUS

MAGAZIN•

Die „Oyo Duo“ gehört zur sogenannten „Luxstainability®“-Welt, einem Konzept, das Luxus, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung vereint. Die doppelwandige Wanne besteht zu hundert Prozent aus kreislauffähigem Stahl-Emaille. Optisch integriert sie sich aufgrund ihres „Egg-Shape-Designs“ leicht und fließend in der Umgebung. In Alpinweiß und weiteren Farben sowie zwei Größen erhältlich. > www.kaldewei.de

Foto: epr / Logoclic

> www.logoclic.info

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Vorteile nutzen Photovoltaikanlagen sind beliebt und der Gesetzgeber hat ihre Vorteile im Hinblick auf Klimaneutralität erkannt. Zum einen verpflichten bereits sieben Bundesländer die Eigentümer bei Neubauten und Dachsanierungen zur Installation einer Solaranlage. Zum anderen profitieren Verbraucher seit Anfang des Jahres von steuerlichen Vorteilen: Rückwirkend zum 1. Januar 2022 werden kleine Photovoltaikanlagen von der Einkommensteuer befreit, ohne dass dies extra beantragt werden muss. Darüberhinaus gilt anstelle der zuvor eingeforderten 19 Prozent ein Umsatzsteuersatz von 0 Prozent. Für die Anschaffung einer Anlage, den Speicher und die Installation muss man, je nach Umfang der Konstruktion, mit 25 000 bis 50 000 Euro rechnen. > www.drklein.de

Positive Energie ... ... kann man nie genug haben.

Tag des deutschen Fertigbaus Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Haustraum umzusetzen, kann sich im Kalender schon mal den 7. Mai 2023 vormerken, den „Tag des deutschen Fertigbaus“. Fertighaushersteller in ganz Deutschland laden Bauinteressierte ein, ihre Bauweisen besser kennzulernen, Informationen zu sammeln und bei einer Werksführung die Fertigung live zu erleben. Auch für Kinder gibt es ein nettes Programm. > www.tag-des-deutschen-fertigbaus.de Foto: BDF / Schwörer Haus

Home4Future im Standard. Alle unsere Häuser sind mit ökologischer Gebäudehülle, Photovoltaikanlage, Energiespeicher, Frischluft-Wärmetechnik und smarter Haussteuerung ausgestattet.

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Foto: Gussek Haus

MAGAZIN•

Kompakt, flexibel, nachhaltig Das „JL Konzept“ bezeichnet besonders nachhaltige Architekten-Häuser für moderne Bauherren. Sven Kosel, leitender Architekt bei Gussek Haus, erklärt die Idee. Herr Kosel, was war die Absicht bei der Entwicklung des „JL Konzept“? Sven Kosel: Wir beobachten bei unseren Bauherren seit Jahren ein wachsendes ökologisches Bewusstsein. Immer mehr Bauinteressenten legen neben Wohnkomfort Wert auf Nachhaltigkeit und möchten beim Hausbau ihrer Verantwortung für Umwelt und Klima gerecht werden. Der Holzfertigbau bietet hier ideale Rahmenbedingungen. Wir haben diese Vorteile zusammen mit dem Architekten Jan Lindschulte mit einer visionären Architektur kombiniert. Entstanden ist ein Portfolio, bestehend aus den drei kompakten Fertighaustypen Langhaus, Gartenhaus und Lofthaus, die dank ihrer klaren Grundriss-Strukturen einen intelligenten Raumgewinn schaffen, architektonisch anspruchsvoll sowie flexibel nutzbar sind. Darüber hinaus werden sie aus wohngesunden und nachhaltigen Materialien gebaut.

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Was macht die Architektur des „JL-Konzept“ visionär? Sven Kosel: Sie vereint zwei zunächst gegensätzliche Aspekte harmonisch unter einem Dach: Augenmaß bei der Wohnfläche und hohen Wohnkomfort. Die Grundrisse sind so angelegt, dass alle Flächen effizient aber vor allem flexibel genutzt werden können. Große Gemeinschaftsräume, bieten nicht nur Platz zum Wohnen, sondern auch zum Arbeiten, zum Kochen oder Essen – je nach Tageszeit und Bedarf. Schiebe-Elemente separieren oder verbinden Bereiche im Handumdrehen. Verkehrsflächen und die privaten Rückzugsräume sind hingegen bezüglich ihrer Größe auf das Wesentliche reduziert. Warum ist das nachhaltig? Sven Kosel: Dank der intelligenten Grundrissgestaltung schaffen wir auf kleinerer Fläche Wohnstrukturen, die keine Annehmlichkeiten vermissen

lassen. Nachhaltigkeit stellt sich so von ganz alleine ein. In ökologischer Hinsicht, weil durch die Reduzierung des Ressourcenbedarfs und Holz als Hauptbaustoff der CO2-Fußabdruck des Hausbaus minimiert wird. Das ist auch wirtschaftlich nachhaltig, weil so nicht nur die Bau-, sondern auch langfristig die Unterhaltskosten reduziert werden. Die „JL-Konzept“-Häuser bieten außerdem eine besonders lange Nutzungsperspektive – ebenfalls ein wichtiger Nachhaltigkeitsindikator. Jede Familie wächst und schrumpft im Laufe der Jahre. Die „JL-Konzept“-Grundrisse bieten die Flexibilität, auf die sich ändernden Bedürfnisse seiner Bewohner in unterschiedlichen Lebensphasen zu reagieren – und so viele Jahrzehnte und sogar für kommende Generationen perfekt nutzbaren Wohnraum zu bieten. Mehr über das „JL-Konzept“ gibt‘s unter > www.lebenswert.gussek.haus


der Haushalte zahlen zu viel fürs Heizen. Wie hoch der persönliche Energieverbrauch tatsächlich ist, wie die Prognose für die nächsten Jahre aussieht und Tipps und wie man in den eigenen vier Wänden nachhaltig Heizkosten sparen kann – das in wenigen Minuten herauszufinden, dabei hilft der HeizCheck auf > www.co2online.de

Foto: Hansgrohe

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Punktlandung Die höhenverstellbare Abdeckung des Punktablaufs „RainDrain Point“ bietet eine maximale Anpassung an die Fliese und eine bodengleiche Ausrichtung. Optional ist der Ablauf befliesbar, in mattschwarzer Optik oder gebürstetem Edelstahl erhältlich, sowie in den Größen 100 x 100 mm und 150 x 150 mm. > www.hansgrohe.de

Indach Photovoltaiksystem

Die intelligente Lösung für klassische Schieferdeckarten Einfach zu installierende Gesamtlösung Hochwertige Glas-Glas-Module (172,3 cm x 113,4 cm) mit hoher Leistungsfähigkeit von 420 Wp. Produkt- und Leistungsgarantie von 30 Jahren Eindeckrahmen für eine ästhetische Integration Jetzt mehr erfahren: www.rathscheck-solar.de

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Ganz schön robust Das strapazierfähige Gewebe der Kollektion „Hi 'n Dri“ wird aus 100 Prozent Polycarbonat-Polyurethan hergestellt. Die vom Europäischen Patentamt zugelassenen Produkte fühlen sich an wie weiches Leder. Farbe und Textur der tierfreien, antimikrobiellen Funktionsstoffe sollen laut Hersteller auch nach längerem Gebrauch erhalten bleiben, sie sind widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse, Schimmel und Ausbleichen. Neun Farbvarianten sorgen für schicke Designakzente in Innen- und Außenbereichen. > www.perennialsfabrics.com

Foto: Lars Behrendt

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Das neue Indach-Photovoltaiksystem ist eine einfache Gesamtlösung zum Einbau in klassische Schieferdächer. Das Komplettsystem, bestehend aus Unterkonstruktion. PV-Modulen (anthrazit-schwarz) und passenden Anschlussblechen (schwarz-eloxiert), lässt sich einfach installieren, ohne den Gesamteindruck des Gebäudes zu verändern. Das hochwertige Doppelglas-Modul mit einer Nennleistung von 420 Watt (Peak) verfügt über eine innovative Zelltechnologie sowie eine hervorragende Witterungsbeständigkeit. > www.rathscheck-solar.de

Save the sun! Am 20. März 2023 ist wieder Rollladen- und Sonnenschutztag. Fachhandwerksbetriebe beraten ihre Kunden, wie sie mithilfe der Sonnenwärme den gestiegenen Energiekosten ein Schnippchen schlagen können – und zwar ganz einfach mit der richtigen Nutzung von Rollladenund Sonnenschutzsystemen. Unter dem Motto „Sonne nutzen - Klima schützen“ sind Interessierte eingeladen, sich vor Ort ausführlich, kompetent und in Ruhe zu informieren. > www.rs-fachverband.de

Im Fliesen-Look Quadratische und rechteckige Module bilden das Muster der von öffentlichen Bürgersteigen inspirierten Teppichkollektion „Tiles“. Die sowohl für drinnen, zum Beispiel im Kinderzimmer, als auch für den Außenbereich geeigneten Teppiche werden aus 100 Prozent recyceltem PET in der sogenannten Dhurrie-Technik in Indien hergestellt. Sie sind leicht zu reinigen und verfügen über gute thermische Eigenschaften. > www.nanimarquina.com

Foto: Albert Font

Foto: Max Kutz

MAGAZIN•


Foto: VPB

VPB: Beim Altbaukauf an Nachrüstpflichten denken! Wer ein Ein- oder Zweifamilienhaus im Bestand kauft, der muss innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Übernahme den sogenannten Nachrüstpflichten nachkommen. Daran erinnert der Verband Privater Bauherren (VPB). Die Nachrüstpflichten sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschrieben. Demnach müssen die neuen Hauseigentümer spätestens zwei Jahre nach dem Erwerb des Hauses alle zugänglichen Warmwasserleitungen und die dazu gehörigen Armaturen in ungeheizten Räumen dämmen, ebenfalls die jeweils obersten Geschossdecken. Damit meint der Gesetzgeber die Decke, die beheizten von unbeheiztem Raum trennt. Normalerweise sind das die Decken zwischen dem bewohnten Obergeschoss und dem nicht ausgebauten Dachboden. Es reicht aber auch, wenn das darüberliegende Dach gedämmt wird. Die neue Dämmung darf dabei einen bestimmten Wärmedurchgangskoeffizienten nicht überschreiten. Ausgetauscht werden müssen auch alle flüssig oder gasförmig befeuerten Heizkessel (außer Niedertemperatur- und Brennwertkessel sowie heizungstechnische Anlagen mit weniger als vier Kilowatt Nennleistung), sobald sie 30 Jahre alt sind. Hat der Verkäufer einen Energieausweis speziell für den Verkauf anfertigen lassen, sollten darin die „Nachrüstpflichten“ ausdrücklich aufgeführt sein. Die Käufer müssen sie dann nur umsetzen. Das gilt auch für Erben, die eine Immobilie übernehmen. Nichts nachrüsten müssen Hausbesitzer, die ihr Haus schon vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt haben und auch dessen Eigentümer waren. Der VPB rät allerdings auch Altbesitzern, sich mit den Nachrüstpflichten zu beschäftigen und sie freiwillig umzusetzen. Viele Maßnahmen lohnen sich und tragen zur Verringerung des CO2 -Ausstoßes bei. > www.vpb.de

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Foto: Wingburg

A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • In n e nwä n d e und -türen

äume gestalten Foto: Little Greene

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Foto: Jeld-Wen

Akzentuiert oder zurückhaltend, farbenfroh oder klassisch in Weiß? Wände und Türen prägen mit ihrem Erscheinungsbild den Charakter unseres Zuhauses. Lassen Sie sich inspirieren!

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4 1 PRAKTISCHE PROBLEMLÖSER sind Schiebetüren im Wohnbereich. Das System „Cavis“ ist für alle gedacht, die eine klassische Rahmenoptik auch bei einer Schiebetür nicht missen möchten. > www.wingburg.de

Foto: Wallsauce

2 DIE TRENDFARBE schlechthin ist bei Innentüren Weiß. Die zahlreichen Modelle der Produktlinie „Contour“ beeindrucken mit gefräster Füllungsoptik und hochwertiger Spritzlackoberfläche. > www.jeld-wen.de 3 ECHTE HINGUCKER sind die Tapeten der Kollektion „National Trust Papers II“. Sie sind von Wandbehängen aus Schlössern und Herrenhäusern des britischen National Trust inspiriert und passen zu vielen Wohnstilen. > www.littlegreene.de

Langweilige Wände? Das war gestern! Besonders der Wohnbereich ist prädestiniert dafür, gestalterische Akzente zu setzen.

4 MIT PASTELLFARBEN und Strandtexturen bringen diese Tapeten der Künstlerin Lara Skinner den Sommer ins Haus. Sie zeigen eine Farbpalette von Türkis bis Koralle, goldene Streifen erinnern an Edelsteine. > www.wallsauce.com

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A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • In n e nwä n d e und -türen

elax & feel good

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Foto: Villeroy-Boch

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Foto: PPG Farben

In Küche und Bad können wir den hektischen Arbeitsalltag hinter uns lassen. Mit angenehmen Farben und einer Prise Fernweh entspannt es sich gleich nochmal so schön.


1 WOHLFÜHL-FLAIR: Wie ein warmer Milchkaffee an einem kühlen Morgen oder warmer Sandstrand unter den Füßen an einem sonnigen Spätsommertag – so wirkt der dezent erdige Farbton „Transcend“. > www.sigmacoatings.de 2 UNAUFGEREGT: Mit drei warmen Tönen, vier kühlen Nuancen und drei kräftigen Farben, die alle miteinander funktionieren, ermöglichen die Steingutfliesen der „Edition C“ sowohl harmonische als auch akzentuierte Kombinationen. > www.villeroy-boch.com

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Foto: Hörmann

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3 FÜR LOFT-AMBIENTE sorgen Glastüren im angesagten IndustrieLook. Schwarze Linien in Quer- und Längsrichtung setzen elegante Akzente. Beschläge der „black.edition“ unterstreichen diese Optik zusätzlich. > www.hoermann.com

Foto: Erfurt

4 DIE FEINE OBERFLÄCHE der Vlies-Raufaser „Romantic“ hat ihren ganz eigenen Charakter. Dabei bleibt sie stets dezent und gibt Raum für jede Art der Möblierung. Das Original lässt sich dank Farbe individuell und immer wieder neu interpretieren – ganz gleich ob klassisch oder modern. > www.erfurt.com

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A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • In n e nwä n d e und -türen

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uhig und verträumt

1 MIT GERINGEM GLANZGRAD von nur 3 Prozent erzeugt die Wandfarbe „Absolute Matt Emulsion“ ein haptisches, kreidiges Finish. Dabei ist sie dennoch abwischbar – also nicht nur schön, sondern auch praktisch. > www.littlegreen.de

3 VON DER NATUR INSPIRIERT sind die Motive der Tapetenkollektion „Ambiente“. Sinnliche Farben, Pflanzen und Blumen entführen uns an exotische Orte und öffnen emotionale Landschaften. > www.wallpeppergroup.com

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Foto: Little Greene

2 WARUM NICHT mal kreativ werden? Z. B. mit einer selbstgemachten Blatt-Schablone auf Vliesfaser „Maxx Spot“ oder einer ähnlichen Tapete mit leichter Struktur. Auch andere Farbkombinationen können toll aussehen. > www.erfurt.com


Foto: Erfurt

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Foto: Wallpepper

Das Schlafzimmer ist unser ganz privates Reich. Warme Farbtöne und florale Ornamente streicheln hier die Seele.

… ABER UNSER ZUHAUSE IST GANZ NACH UNSEREM GESCHMACK.

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Funktion & Stil A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • In n e nwä n d e und -türen

Wände und Türen sollen gut aussehen und sie müssen – je nach Einsatzort – unterschiedlich viel aushalten. Die Wand in der Küche ist anderen Beanspruchungen ausgesetzt als die im Wohnzimmer, wer kleine Kinder hat, wird seltener Türen in Hochglanzlack wählen als der urbane Single. Diese individuellen Gegebenheiten sollten bei der Auswahl der Materialien und Produkte unbedingt berücksichtigt werden.

Foto: Dulux

Robust und zweckmäßig

Foto: Wallsauce

Bei Innenwandfarben gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Abriebfestigkeit. Für normal beanspruchte Räume sollte es mindestens die Nassabriebklasse 3 sein, bei höherer Beanspruchung besser Klasse 1 oder 2. Bei Innentüren hängt die Robustheit neben der Oberflächenausführung auch vom Aufbau und der Qualität des Türblatts ab. Mit einem Kern aus Röhrenspanplatte ist man hier auf der sicheren Seite. Auch Massivholztüren sind selbstverständlich eine gute Wahl.

Farben, Muster & Motive

Türen und Griffe

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rend in der Wand. Was die Beschläge angeht, ist Schwarz die Trendfarbe schlechthin, gerne kombiniert mit einer samtenen, matten Oberfläche.

Foto: Smart Lock

Innentüren gibt es in einer Vielzahl von Ausführungen, von klassisch bis modern, von natürlich in Holz über pflegeleicht in Kunststoff bis edel in Lack. Landhaus, Hygge oder Minimalismus? Die Hersteller haben für jeden Wohnstil und jeden Geldbeutel etwas im Programm. Glastüren, zum Beispiel im angesagten Loft-Design, vergrößern optisch den Raum und schaffen Weite. Eine interessante Alternative sind Schiebetüren: Bei rechtzeitiger Planung bieten sie viel Flexibilität und verschwinden dabei dezent platzspa-

Hallo Natur! Haptisch erlebbare Materialien, warme Farbtöne und von der natürlichen Umgebung inspirierte Muster und Ornamente sorgen für ein wohnliches Ambiente. Diese Elemente setzen einen Kontrapunkt zum lange vorherrschenden großflächigen Weiß der vergangenen Jahre. Dabei darf es auch schon mal etwas expressiver sein – gerade bei Tapeten ist die Auswahl an starken Grafiken und knalligen Dekoren mittlerweile immens groß. Es gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Doch aufgepasst: Je eindrucksvoller das Motiv, desto bewusster sollte es eingesetzt werden.


A R C H I T E K T U R • W I S S E N • Stadtv ille n

Foto: Arge-Haus

URBANER CHIC

Repräsentativ, großzügig, mit sorgfältig geplanter Innenausstattung und edlen Materialien – so stellen sich viele Bauherren eine Stadtvilla vor. Auch wenn die meisten an ein Domizil mit Walmdach auf quadratischem Grundriss denken: Festgelegt ist der Baustil nicht, sondern abhängig vom persönlichen Geschmack, Grundstück und der umgebenden Bebauung. Die Baukosten müssen nicht exklusiv sein, denn sie sind auch abhängig von den Dimensionen. Ein kleiner „Twist“ in Form von überraschenden Details lockert die Seriosität etwas auf.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • St a d t vi l l e n

UNTER Nach vier Jahren in einem innerstädtischen Penthouse entschied sich Familie Nicholson, noch einmal ein maßgeschneidertes eigenes Haus zu bauen. In Potsdam entstand im gewachsenen Wohngebiet ihre Stadtvilla mit historischen Anklängen, umgeben von alten Bäumen.

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BÄUMEN 2 1 DIE MODERNE VILLA fügt sich perfekt in die gewachsene Umgebung ein. Eine Terrasse öffnet das Dachgeschoss nach draußen. 2 HEIKO UND EVA NICHOLSON sahen die baurechtlichen Auflagen im Wohngebiet als positive Herausforderung. 3 LABRADOODLE ARTHUR ist mit vier Monaten der jüngste Hausbewohner. Im Garten gibt es für ihn jede Menge zu tun.

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2 1 DIE SYMMETRISCHE GESTALTUNG der Küche mit betonter Mitte und seitlichen Hochschränken unterstreicht den klassischen Raumeindruck. 2 AUS DEM EINGANGSBEREICH schwingt sich die offen gestaltete Treppe nach oben zu den Privaträumen. Entrée und Wohnbereich gehen fließend ineinander über.

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3 AM KAMIN hat Heiko Nicholson im offenen Wohnbereich einen idealen Platz zum gemütlichen Schmökern im Lesesessel – zurückgezogen, aber integriert.

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4 DER ESSPLATZ ist in der Mittelachse angeordnet und gewährt vollen Überblick über Küche, Wohnbereich und Garten bis hin zum Eingang. 4

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Mit klassizistischen Gestaltungselementen verweist das Gebäude auf die historischen Bauten der Umgebung. 1

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TRAUM-HÄUSER ÖKOLOGISCH GEBAUT ● Individuelle Archtiketurplanung ● Ökologisches und gesundes Bauen ● Förderfähiger Effizienzhausstandard ● Garantierter Festpreis ● Rundum-Service-Leistungen aus einer Hand ● 30 Jahre Gewährleistung auf die Grundkonstruktion 1 OBERLICHTER über dem Hauseingang erhellen die Treppe und betonen die Mittelachse des Hauses. 2 VOM SCHLAFZIMMER blicken die Bauherren ins umgebende Grün der Bäume. Ankleide und Bad sind direkt angebunden. 3 + 4 IM EN-SUITE-BAD sorgen sowohl die Sauna, eine gemütliche Relaxbank und eine geräumige Walk-in-Dusche als auch die großzügige Gestaltung insgesamt für entspannte Wellness-Atmosphäre.

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ach mehreren Jahren im Eigenheim hatte Familie Nicholson dieses verkauft und war in ein Penthouse in der Potsdamer Innenstadt gezogen. Doch der Wunsch nach dem – wie Bauherr Heiko Nicholson es ausdrückt – „Maximum an Freiheit und Geborgenheit“, wurde immer größer, und so entschieden er, seine Frau Eva und der 19-jährige Sohn Thorben sich noch einmal für einen Neubau. Das endlich gefundene Grundstück in einem gewachsenen Potsdamer Wohngebiet hatte zwar viel Charme, brachte aber auch zahlreiche Auflagen mit sich. Die Bauherren ließen sich davon nicht abschrecken, denn sie erkannten darin auch das Potenzial, mit ihrem Hausprojekt auf die besondere Lage angemessen und in Einklang mit der Umgebung einzugehen. Eva Nicholson hatte eine geradlinige Stadtvilla immer schon besonders gut gefallen. Dazu stellt die Gestaltung ihres Domizils mit großen Raumhöhen, klassizistischen Details und Walmdach einen Bezug her zu den historischen Villen in der Umgebung. Ein Mittelrisalit gliedert sowohl die Straßen- als auch die Gartenfassade, das umlaufende Gurtgesims fügt eine horizontale Unterteilung hinzu. Eine vorgelagerte Stufe lenkt den Blick auf die zentral angeordnete Eingangstür mit Jugendstil-Türklopfer.

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Die Aufteilung im Innenraum ist konsequent modern: Dem Entrée sind Garderobe und Gästezimmer sowie ein Gäste-WC mit Dusche zugeordnet, dabei führt eine unverstellte Blickachse von der Eingangstür durch das ganze Haus bis zum Essplatz im Erker mit Austritt in den Garten. Das Zusatzzimmer mit Bad auf der Eingangsebene erlaubt dem Ehepaar bei Bedarf, ohne Treppensteigen auf einem Niveau zu leben.

SYMMETRIE + EDLE DETAILS Linkerhand ist in einer Nische die Küche mit zentraler frei stehender Kochinsel angeordnet. Der Essplatz im Erker bildet die Verbindung zum Wohnbereich mit Sofaecke und zurückgezogenem Leseplatz am Kamin. Aus dem Eingangsbereich führt eine einfach gewendelte Treppe hinauf auf die Galerie im Obergeschoss. Sie erschließt den Schlafbereich mit Ankleide und En-suite-Bad sowie ein Arbeitszimmer. Sohn Thorben bewohnt auf dieser Ebene einen eigenen Bereich mit Bad und offener Küche und nutzt zudem das Geschoss darüber, unter dem Dach, zum Arbeiten und Schlafen – und genießt die spektakuläre Dachterrasse. Dank der monolithischen Wände aus Porenbeton verfügt das Domizil über eine effektive Dämmung. Eine Wärmepumpe bildet dazu die passende Heizung. Der als Fischgrät-Parkett verlegte Eichenboden und Details wie profilierte Fußleisten unterstreichen die hochwertige Gestaltung der Innenräume. Oder wie Eva Nicholson es ausdrückt: „Optisch ist unser Haus zwar eine ‚schöne alte Villa‘ – dabei aber vollkommen modern.“ • av


1 AUF HÖHE DER BAUMKRONEN erweitert eine Dachterrasse Sohn Thorbens Bereich nach draußen.

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2 IM OBERGESCHOSS liegt die offene Küche von Sohn Thorben mit gemütlicher Sitzbank am Fenster. 3 EIN BAD mit bodenebener Dusche und Aussicht nach zwei Seiten ergänzt die Wohneinheit des Nachwuchses. 4 DER VATER „besucht“ den Sohn, dem der geräumige Dachraum zusätzlich komplett zur Verfügung steht.

DATEN + FAKTEN Haus Nicholson • WOHNFLÄCHEN:

EG 96 m2, OG 81,5 m2

• BAUWEISE:

Massivhaus mit monolithischem 365 mm PorenbetonMauerwerk, Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,23 W/m2K; dreifach verglaste Kunststofffenster, U-Wert 0,9 W/m2K; Walmdach 38 Grad geneigt

BAD 5,5

GALERIE 4,5

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung

• ENERGIEBEDARF:

SCHLAFEN 16,5

KIND 22,5

ARBEITEN 15

Primärenergiebedarf: 18,7 kWh/m2a

BAD 17,5

• HERSTELLER:

Arge-Haus GmbH Hönower Weg 8 15366 Hoppegarten Tel.: 03342/208671 www.arge-haus.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

LUFTRAUM

OBERGESCHOSS

Seit 1982 bietet der aus einem Architekturbüro heraus entstandene Massivhaushersteller exklusive Ein-, Zwei-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser, Bungalows und Villen an. Individualität stellt der Haushersteller in den Vordergrund, folgt höchsten Qualitätsstandards und setzt ausschließlich Produkte namhafter Hersteller und renommierter Zulieferer ein. Mecklenburg-Vorpommern, Berlin–Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Umland KOCHEN 14,5

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/arge-haus

ESSEN/ WOHNEN 44,5

HWR 6 DIELE 17,5

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GAST 9

DU/WC 4,5 10,07 m

Fotos: Arge-Haus

• LIEFERRADIUS:

10,95 m

ERDGESCHOSS

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RUNDUM 1

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Bereits beim Kauf ihrer denkmalgeschützten Villa in Leipzig planten Kerstin und Olaf Ludwig einen großzügigen, aber schlichten Anbau zu errichten, in dem sich das Familienleben abspielen sollte. Der realisierte kubische Neubau aus Beton, Holz und vor allem viel Glas bildet einen bewussten Kontrast zu der eher verspielten Bestandsvilla. Raumhohe, fast rahmenlose, größtenteils verschiebbaren „Cero“-Fenster-Elemente in verschiedenen Formaten schaffen einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Ein verglaster Verbindungsgang leitet über vom Alt- zum Neubau und seinem Zentrum, dem Wohnbereich mit beeindruckendem Luftraum über zwei Geschosse und riesigen Fensterelementen in stehendem Format, von denen eines verschiebbar ist. Daran schließt der Spa-Bereich mit einem Indoor-Pool an. Bei gutem Wetter liegt er mit übereck geöffneten Fensterelementen beinah im Freien. Darüber sind die Schlafräume angeordnet. Auch hier sind die Fenster verschiebbar ausgeführt, geschützt von einer nahezu unsichtbaren Ganzglasbrüstung. > www.solarlux.com

Fotos: Malik Pahlmann für Solarlux GmbH

Ob klassisch oder ganz modern – eine Stadtvilla mit großzügigen Innenräumen ist der Traum vieler Bauherren. Die folgenden fünf Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die architektonische Umsetzung je nach Kontext, Grundstücksgröße, Budget und selbstverständlich auch gestalterischen Vorlieben ausfallen kann.


1 AUS DEM SCHLAFZIMMER im Obergeschoss gewähren die raumhohen Schiebefenster ungestörten Ausblick in den Garten. 2 SECHS METER HOCH sind die Glaselemente im Wohnraum. Eines lässt sich verschieben, um den Raum nach draußen zu öffnen.

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3 AN DEN WOHNBEREICH mit doppelter Raumhöhe schließt der Indoor-Pool an, darüber liegen die Schlafräume und eine Terrasse.

GELUNGEN

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A R C H I T E K T U R • WISSEN • St a d t vi l l e n

Zueinander versetzte Kuben bilden gut nutzbare Räume – innen und außen.

1 VON ZWEI SEITEN fällt Licht in das Schlafzimmer. Zur Straßenseite ist das Fenster als Oberlicht ausgebildet und bietet so Sichtschutz. 2 SCHLICHT ELEGANT fügt sich das kubisch geradlinige Gebäude in die umgebende Bebauung. Es bietet mehrere Freiflächen unten – sowie eine sonnige Dachterrasse. 3 NEBEN DEM ESSPLATZ lässt sich der Raum über große Fensterschiebe-Elemente nach draußen zur Terrasse öffnen.

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4 DER WOHNRAUM orientiert sich zur Rückseite des Hauses und hat hier eine Verbindung zur OutdoorLounge.


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Aus mehreren kubischen Volumen mit Versätzen kombiniert passt sich „Haus Rohr“ im Hohenlohischen geschickt in die ebenfalls mit flachen Dächern realisierte Umgebungsbebauung ein. Dem geräumigen Entrée sind ein Arbeitszimmer, ein Duschbad sowie die Verbindung zu Technikraum und Garage zugeordnet. Die offene Küche, der übereck verglaste Essplatz mit Zugang zur vorderen Terrasse und die zur Rückseite orientierte Sitzecke bilden eine räumliche Einheit. Im Obergeschoss sind das Schlafzimmer der Eltern, zwei Kinderzimmer und ein geräumiges Wellnessbad über eine Galerie erschlossen. Mehrere Zugänge führen auf die Dachterrasse. Ein Luftraum verbindet den Wohn- mit darüberliegendem Privatbereich. > www.fertighaus-weiss.de

Fotos: Fertighaus Weiss

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A R C H I T E K T U R • WISSEN • St a d t vi l l e n

Offenheit, mit Nischen und Wandscheiben geschickt gegliedert!

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1 DURCHBROCHENE, mit Licht inszenierte Wandelemente schaffen Durchblick zwischen Diele und Essplatz. 2 IM HELLGRAUEN Anbau ist die Küche mit direkter Verbindung auf die Terrasse angeordnet. 3 DIE GALERIE im Obergeschoss bietet einen Sitzplatz zum Schmökern mit Blick nach draußen. 4 IN DER OFFENEN Küche und allen Wohnräumen ist durchgängig Dielenboden aus Wildeiche verlegt.

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Ein grau gestalteter würfelförmiger Anbau ergänzt diese weiß verputzte Stadtvilla mit Zeltdach. Der Zugang liegt in der Hausmitte neben dem Küchenanbau und führt über eine durchlässig gestaltete Diele direkt in den offenen Lebensbereich. Technikraum, Gästebad mit Dusche und Arbeitszimmer sind seitlich angeordnet. Zentral mit direkter Verbindung zur offenen Küche liegt der Essplatz, Der Antritt der einläufigen Treppe ins Obergeschoss bildet eine diskrete Zonierung zwischen dem Essplatz und der etwas zurückgezogeneren Sitzecke in einer Nische. Mit einer Leseecke am Panoramafenster verfügt die Galerie im Obergeschoss über Aufenthaltsqualität. Sie erschließt zwei Kinderzimmer, ein geräumiges Familienbad sowie den Elternbereich mit Ankleide. > www.luxhaus.de 4

Stadtvillen – repräsentativ und komfortabel

Fotos: Luxhaus

Die Hauslinie Cityline R von RENSCH-HAUS zeichnet sich durch zweigeschossige Wohnideen aus. Diese Stadtvillen stehen für urbane Lebensfreude und architektonische Modernität. Jedes Haus ist ein Design-Statement und präsentiert einen schlichten Stil und eine großzügige Raumaufteilung. Lassen Sie sich von den schicken Stadtvillen inspirieren: www.rensch-haus.com

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Sonnige Stimmung durch mediterrane Pflanzen und Orientierung zum liebevoll gestalteten Garten.

1 1 VON DER OFFENEN Küche aus lässt sich der Essbereich hinaus bis auf die Terrasse im Freien überblicken. 2 DER WOHNBEREICH ist seitlich an den Essplatz angegliedert. Hier musizieren die beiden Töchter miteinander. 3 FAMILIE ACKERMANN hat sich für eine Eingangstür in Smaragdgrün als bewussten Farbtupfer entschieden. 4 ÜBER DIE lang gestreckte Terrasse entwickelt sich der sorgfältig gestaltete Garten bis hinunter zum Outdoor-Pool.

Fotos: Weberhaus

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In der Nähe von Freiburg realisierte Familie Ackermann ihr Traumhaus mit zwei Vollgeschossen und Photovoltaikanlage auf dem Walmdach. Im Untergeschoss liegt eine vermietete Einliegerwohnung, die später von einer der Töchter genutzt werden kann. Das Zentrum des Familienlebens bildet mit breiten Fenstern zum Garten der offen angelegte Wohn-EssKochbereich im Erdgeschoss. Stephan Ackermanns Büro, ein Duschbad und eine praktische Abstellkammer komplettieren die Ebene. Im Obergeschoss liegen die Privaträume mit zwei großen Kinderzimmern, dem Elternschlafzimmer mit Ankleide, einem Wellness-Familenbad sowie dem Büro der Bauherrin. Ein großzügiger Balkon ist zum mediterran bepflanzten Garten mit Outdoor-Pool orientiert. > www.weberhaus.de

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Klare Volumen und durchdachte Fassadengestaltung schaffen einen stimmigen Gesamteindruck.

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Fotos: Meisterstück-Haus

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Auf dem Bestandskeller eines Einfamilienhauses aus den 1970er-Jahren entstand dieses puristische Domizil für eine fünfköpfige Familie. Geschickt zueinander versetzte Kuben schaffen einen Balkon an der Straßenseite sowie eine Terrassenüberdachung zum Garten mit altem Baumbestand hin. Der Hauseingang ist zurückversetzt und liegt somit wettergeschützt. Teils verklinkert, zum größten Teil verputzt, ist die Fassade mit einer starken Betonung der Horizontalen durch Fensterbänder und Farbflächen gestaltet. Im Erdgeschoss erstreckt sich der offene Koch-Ess-Wohnbereich mit Verbindung zum Garten auf fast 54 Quadratmetern Grundfläche. Ein Gästebad, ein Gäste- und ein Arbeitszimmer ergänzen das Raumangebot im Erdgeschoss. Diese Anordnung erlaubt bei Bedarf auch das barrierefreie Wohnen auf einer Ebene. Im Obergeschoss liegen drei nahezu gleich große Kinderzimmer, das Familienbad sowie Schlafzimmer mit verbundener Ankleide der Eltern. > www.meisterstueck.de


1 DIE ÜBERECK platzierten Fenster lassen viel Licht in das Kinderzimmer. Gleichzeitig ist so jede Menge Stellfläche vorhanden.

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2 GROSSE SCHIEBEELEMENTE öffnen den Innenraum zum Garten. Auch die Fenster im Obergeschoss sind bodentief ausgeführt.

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3 IM KÜCHENBEREICH ist ein Sitzfenster in das Schrankelement integriert – eine kommunikative Ergänzung zur Frühstücksbar.

Promotion

Nach derzeitigem Stand müssen neue Heizungen ab dem nächsten Jahr mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Das erfordert häufig hohe Investitionen für neueste Technologien und Umbaumaßnahmen. Dabei gelingt der Wechsel hin zu regenerativer Energie und damit zu einer klimafreundlicheren und zukunftssicheren Wärmeversorgung einfacher als gedacht: mit einer Flüssiggasheizung! Modernisierer, die sich für Flüssiggas (LPG) entscheiden, sind damit bereit für den Einsatz erneuerbarer Energie. Für Heizungen, die bis zum 31. Dezember installiert sind, gilt Bestandsschutz über 2024 hinaus. Verglichen mit Heizöl verursacht Flüssiggas deutlich weniger klimaschädliches CO2. Auch gibt es mit biogenem Flüssiggas eine Variante aus nachwachsenden Rohstoffen und organischen Rest- und Abfallstoffen, die nochmal bis zu 90 Prozent weniger Kohlendioxid erzeugt als konventionelles Flüssiggas. Sie kann in jeder Flüssiggasanlage eingesetzt werden. Eine Gasbrennwerttherme ist außerdem selbst ohne staatliche Förderung häufig günstiger als andere Heizungstechniken und ermöglicht zahlreiche Kombinationen mit erneuerbaren Energien (Hybridheizung). Hinzu kommt: Flüssiggas lagert vor Ort in

Foto: PRIMAGAS

2023 zu Flüssiggas wechseln

oberirdischen oder erdgedeckten Behältern außerhalb des Gebäudes und ist unabhängig von der Netzversorgung. Mehr unter www.fluessiggas.de und www.primagas.de

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Foto: www.luxhaus.de

KOMPAKT &

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TREPPENSKULPTUR

Foto: Gerhard Zwickert / www.roth-massivhaus.de

Stadtvillen begeistern mit einem geradlinigen, oft fast quadratischen Grundriss und guter Nutzbarkeit auf zwei Vollgeschossen. Sie wirken repräsentativ, auch auf kleineren Grundstücken und – ob mit Zelt-, Walm-, Pult- oder Flachdach – die Wahl der Stilmittel ist dabei frei.

Eine Treppe ist nicht nur notwendig, um eine höher gelegene Ebene zu erschließen, sondern stellt auch das gestalterische i-Tüpfelchen im Innenraum dar: skulptural aus Vollholz oder Beton oder ganz filigran und leicht aus Metall und Glas, geradläufig oder gewendelt, in den Wohnraum integriert oder in einem abgetrennten Treppenhaus – und eventuell außen sichtbar. Begleitende Beleuchtung und die Geländerbrüstung tragen ihren Teil zum gelungenen „Hingucker“ bei.


Video-Tipp! Eine Stadtvilla mit Loftfeeling stellt HausbauHeldin Susanne Neutzling in der Hometour vor, zu der dieser QR-Code auf unserem YoutubeKanal führt: Die exklusive Stadtvilla kombiniert den modernen Landhausstil mit großen Fensteröffnungen und Ausstattungsdetails im Industrial Look.

WÜRFELSPIEL Auf quadratischem Grundriss lässt sich eine Stadtvilla mit Zeltdach errichten – oder auch ein kubisches Domizil mit flachem Dach ohne Überstand. Die geschickte Kombination mit weiteren würfelförmigen Volumen ergibt gut nutzbare Nischen und Räume, auch im Freien. Je nach Bebauungsplan ist auch eine Dachterrasse möglich. Zum Ensemble gehört die in das Konzept integrierte Planung der Garage, ob als an das Wohnhaus angebautes Volumen oder auch separat. Große und sorgfältig gesetzte Fensteröffnungen vervollständigen den puristischen Eindruck.

Foto: www.baufritz.com

LUFTIG LUFT NACH OBEN Mit unterschiedlichen Deckenhöhen oder einem Luftraum lassen sich aufregende Innenräume gestalten. Ein Luftraum kann zusammen mit einer Treppe eine großzügige Eingangssituation schaffen oder über eine Galerie zwei Wohnebenen verknüpfen. Das Sichtbarmachen des Luftraums an der Fassade bringt viel Licht nach innen und verleiht der Außenansicht Spannung.

ASYMMETRISCH Ein achsensymmetrischer Aufbau der Eingangsfassade mit mittigem Hauseingang und regelmäßig angeordneten Fensteröffnungen kann sehr reizvoll sein – ein bewusster Bruch mit dem symmetrischen Aufbau aber auch: Im hier gezeigten Beispiel sitzt die Eingangstür ganz bewusst nicht unter dem Firstpunkt des Zeltdachs, sondern ist ebenso wie das vertikale Fensterelement leicht aus der Achse versetzt. > www.fingerhaus.de

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T E C H N I K • RE PORTAG E • P l u s - En e rgi e - Ha u s

TRAUMHAUS

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mit Plus Dieses moderne Hanghaus bietet seinen fünf Bewohnern nicht nur äußerst komfortablen und stilvollen Wohnraum, sondern punktet auch mit einem sehr geringen Energiebedarf, den es dank innovativer Plus-Energie-Technik fast komplett selbst deckt.

MODERNE ARCHITEKTUR: Dass dieses Haus ein echter „Öko“ ist, sieht man ihm nicht an: Pool und große Dachterrasse vermitteln eher einen gediegenen Eindruck.

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„Vorbild für unser neues Zuhause ist das Kampa Musterhaus Kubos in Ludwigsfelde. Ich habe es gesehen und war gleich schockverliebt!“ Die Bauherrin

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1 Direkt neben dem Essplatz bietet ein großer Balkon dank bodentiefer Fenster eine schöne Aussicht. 2 DAS ENTRÉE wirkt dank Luftraum zur Galerie im Obergeschoss besonders großzügig. 3 DIE KÜCHE mit moderner Kochinsel wird durch eine praktische Speisekammer ergänzt. 4 DER WOHNBEREICH liegt neben dem Essplatz und bietet auch dank Kaminofen einen gemütlichen Rückzugsort.

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T E C H N I K • RE PORTAG E • P l u s - En e rgi e - Ha u s

E 1 DER EINGANG des Hauses befindet sich auf der mittleren Etage, die zur Straße hin zu ebener Erde liegt. 2 DIE PLUS-ENERGIE-TECHNIK besteht aus einer großen Photovoltaikanlage auf dem Flachdach, die die smarte und äußerst kompakte smarte Energieund Klimalösung „Viessmann invisible“ mit der für Heizen, Kühlen und Lüften nötigen Energie versorgt.

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in Ausflug in den Rousseau-Park Ludwigsfelde bei Berlin, brachte der Bauherrin dieses Flachdachhauses die entscheidende Inspirration für ihr eigenes Bauprojekt: Das Musterhaus Kubos 1.2520 von Kampa verzauberte die dreifache Mutter mit seiner zeitlosen modernen Architekur und seiner maximaler Transparenz – dank raumhoher Verglasungen. „Genau das wollten wir auch für uns – angepasst an unsere individuellen Bedürfnisse und natürlich an die baulichen Gegebenheiten vor Ort“, erinnert sich die Bauherrin. Mit dem Musterhaus im Hinterkopf machten sie und ihr Ehemann sich daran, zusammen mit den Experten von Kampa, ein perfekt auf die Ansprüche der fünfköpfigen Familie und das Grundstück mit leichter Hanglage angepasstes individuelles „Kubos“ zu entwickeln.

ANGEPASST AN HANG & FAMILIE Das Ergebnis steht heute in der Nähe von Köln und ist ein modernes, äußerst komfortables Familienhaus mit rund 250 Quadratmetern Wohnfläche. Clever aufgeteilt präsentiert es sich mit dem Kinderbereich im Gartengeschoss, dem gemeinschaftlichen Wohn- und Essbereich mit offener Küche in der Mitte und der Etage nur für die

Fotos: www.viessmann.de

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Eltern darüber. „Hier oben bin ich ganz in meinem Element. Das ist mein Bereich, mein absoluter Lieblingsplatz. Hier habe ich Ruhe zum Arbeiten, kann aber auch gut abschalten und entspannen“, erzählt die Bauherrin.

MINI BEDARF – MAXI ERTRAG Der Clou dieses Hauses ist aber nicht die schöne Aussicht von der Dachterrasse oder der Pool im Garten, der sich auch beim Freundeskreis der Kinder größter Beliebtheit erfreut, sondern sein ausgefeiltes Energiekonzept. Denn dieses luxuriöse Familienhaus ist ein echter Sparhaushalt! Mit einem Endenergiebedarf von lediglich 8 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr belaufen sich die Energiekosten selbst bei den heute sehr hohen Strompreisen auf weit unter 100 Euro im Monat – für alles: Heizen, Lüften, Warmwasser, Beleuchtung und Hausgeräte. Möglich macht das die sehr gut gedämmte und dichte Haushülle, die Energieverluste praktisch eliminiert, in Kombination mit einer sehr effizienten Haustechnik, die hauptsächlich mit selbst auf dem Dach des Hauses erzeugtem, regenerativem Photovoltaikstrom betrieben wird. Rechnerisch produziert letztere jährlich mehr Strom als im Haus benötigt wird. In der Realität leider nicht immer zu dem Zeitpunkt, zu dem der Strom auch in den eigenen vier Wänden verbraucht werden kann. Die Hausbatterie speichert Überschüsse dann für den Gebrauch abends und nachts zwischen. Dank smart vernetzter Haustechnik und Energiemanagement wird der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms weiter optimiert: vor allem die Lüftungsanlage und die Wärmepumpe können so äußerst kostengünstig betrieben werden. Das Besondere daran ist: Kampa bietet als einer der Ersten innovative Energie- und Klimalösung „Viessmann Invisible“ an. Diese ist extrem platzsparend: Nur rund 30 cm tief sind die fast raumhohen Module, die Wärmepumpe, Lüftungsanlage und Warmwasserspeicher beinhalten – und lassen mehr Platz für anderes. • ab


OBERGESCHOSS

SCHLAFEN 13,5

GALERIE 15 ANKL. 8,5 BAD 12,5 ARBEITEN/ GAST 24

12 m

14,92 m

KIND 18

KIND 16,5

KIND 17,5

ESSEN/WOHNEN 48,5 ANKL. 4,5

ANKL. 4,5

KOCHEN 15 DIELE 13 SPEIS 2,5

GARD 3

WC 3

BAD 8

DIELE 10,5

ERDGESCHOSS

ABST 4,5

FLUR 13

TECHNIK 14,5

UNTERGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Kundenhaus Kubos • WOHNFLÄCHEN:

EG 82,5 m2, 73,5 m2, UG 114 m2

• BAUWEISE:

Dreischalige Holzrahmenkon­struktion mit hinterlüfteter Putzfassade, U-Wert 0,1 W/m²K, Flachdach U-Wert 0,11 W/m²K, dreifach verglaste Holz-Alu-Passivhaus-Fenster, RC2N, Ug-Wert 0,5 W/m²K

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe für Heizung, Kühlung und Warmwasser, Fußbodenheizung in allen Räumen, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage mit Lithium-IonenSpeicher und Energiemanagementsystem, Smarthome-Steuerung

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 15,1 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 8,0 kWh/m2a

• HERSTELLER:

Kampa GmbH, Kampa-Platz 1, 73432 Aalen/Waldhausen, Tel.: 07367/92092-0, www.kampa.de

Fotos: Kampa GmbH

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Kampa ist eine bekannte Marke für Premium-Einfamilienhäuser in nachhaltiger und energieeffizienter Holz-Fertigbauweise. Jedes Kampa-Haus wird als Plus-Energie-Gebäude ausgelegt, verbraucht also weniger Energie, als es selbst erzeugt. Firmenzentrale in Aalen/ Waldhausen, Produktionsstätten in Bad Saulgau, Freiwalde und Werder, über 500 Mitarbeiter in der Gruppe

• LIEFERRADIUS:

Deutschland und benachbartes Ausland Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie online unter www.HausbauHelden.de/hersteller/kampa

Nachhaltige Bauweise, Holz aus heimischen Wäldern und die Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien: Familie Schmuck hat sich den Wunsch vom klimafreundlichen Einfamilienhaus schon erfüllt. Wann sprechen wir über Ihre Träume?


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AUTARKE E-MOBILIE Foto: Schwörer Haus / Jürgen Lippert

Dieses kompakte Familienhaus hat einen so geringen Heizwärmebedarf, dass die Bewohner einen Großteil davon per PV-Anlage selbst decken können. > www.schwoererhaus.de

Unberechenbare Preise für Gas, Öl und Strom bescheren zwei Themen neue Aufmerksamkeit: dem Energie sparen und der eigenen Energieerzeugung. Beide Aspekte kombiniert das sogenannte Plus-Energie-Haus, das durch mini­ malen Energiebedarf punktet und einen Großteil dessen selbst deckt.

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Foto: Sto

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Foto: Warema

ine repräsentative Ad-hocUmfrage der KfW Research von Anfang 2023 fasst die Folgen der Energiekrise folgendermaßen zusammen: Hohe Heizkosten sind für fast 60 Prozent der deutschen Verbraucher zu einer substanziellen Belastung geworden. Im Schnitt müssen die Befragten rund acht Prozent ihres Nettoeinkommens fürs Heizen aufwenden. Die Folgen: 67 Prozent heizen weniger und haben die Raumtemperatur im Schnitt um zwei Grad gesenkt, 54 Prozent der Befragten reduzierten ihren Warmwasserverbrauch. Auf der einen Seite sind solche Sparmaßnahmen natürlich zu begrüßen, denn um unser Weltklima zu retten, müssen wir unseren Verbrauch an fossilen Energien und die damit zusammenhängenden CO2-Emissionen drastisch reduzieren – und ein Großteil der Deutschen Haushalte heizt heute immer noch „fossil“: rund 49,5* Prozent mit Gas und 24,8* mit Öl. Auf der anderen Seite ist ein dauerhafter Verzicht auf Wohnkomfort nicht die Lösung.

KOMFORTABEL UND SPARSAM Das ist aber auch nicht nötig, denn es gibt heute Möglichkeiten, sehr komfortabel zu wohnen und gleichzeitig seinen Energiebedarf und damit Kosten sowie CO2-Emissionen drastisch zu minimieren: das sogenannte Plus-Energie-Haus. Dieses wendet sich von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas ab und wird ausschließlich mit elektrischem Strom betrieben. Die E-Mobilie sozusagen. Der Vorteil: Strom kann man auf oder an seinem Haus mithilfe von Photovoltaikmodulen heute sehr zuverlässig und preisgünstig selbst erzeugen. So macht man sich unabhängig von externen Energieversorgern und deren unberechenbaren Preisen. Damit das gut funktioniert, müssen aber ein paar Rahmenbedingungen erfüllt sein: •D as Haus sollte gut gedämmt sein, um den Heizenergiebedarf grundsätzlich zu reduzieren. •D as Haus sollte über ausreichend unverschattete Dach- und Fassa-

Eine flexible, außen liegende Verschattung aller von der Sonne beschienenen Fenster senkt den Energiebedarf für die Kühlung des Hauses im Sommer. Außen liegende Raffstores spenden Schatten und ermöglichen gleichzeitig Lichteinfall und Ausblick. > www.warema.com

Gut gedämmt ist halb gespart Damit möglichst wenig der einmal erzeugten Heizwärme verloren geht, wird ein Haus gedämmt. Dabei ist wichtig, dass die komplette Haushülle ohne „Schwachpunkte“ – sogenannte Wärmebrücken – rundum gut gegen Wärmeverluste geschützt wird. Den perfekten Dämmstoff für alle Dämmaufgaben vom Keller bis zum First gibt es nicht. Jede Dämmaufgabe stellt besondere Anforderungen an den Dämmstoff und jedes Material hat unterschiedliche Eigenschaften im Hinblick auf Dämmleistung, Schall- und Brandschutz, Entsorgung und Recycling – und natürlich auch im Hinblick auf Verarbeitung und Kosten. Alle Dämm-­ stoffe haben gemein, dass sie im Laufe ihrer Nutzungsdauer mehr Energie einsparen, als für ihre Produktion aufgewendet wurde. Die gängigsten Materialien sind Polystyrol-Hartschaum, Mineralwolle und Holzfaserdämmstoffe. Bei der Wahl sollte man sich weniger von emotionalen als von sachlichen Argumenten leiten lassen. Am besten lässt man sich von Energieberater oder Architekten beraten.

Foto: Velux

Auch Fenster sollten eine optimale Wärmedämmung aufweisen, damit über sie nicht zu viel Heizwärme verloren geht. Dreifachverglasung und sehr gut gedämmte und dicht schließende Rahmen gehören vor allem im Neubau heute nahezu zum Standard. > www.velux.de *Quelle: Statista für BDEV 10/2021

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Grafik: Wolf GmbH

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PV-Anlage mieten oder kaufen?

Wärmepumpenheizungen nutzen Umweltwärme zum Heizen und sparen so teure fossile Energie. Vor allem im gut gedämmten Neubau können sie ihr Sparpotenzial voll ausschöpfen. > www.wolf.eu

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage hängen stark von ihrer Größe und dem Installationsaufwand ab. Während bei der Nachrüstung eines Altbaus z. B. noch die Kosten für Gerüst bzw. Absturzsicherung auf die Rechnung für die Module, Installationszubehör und Einbau hinzukommen, kann man beim Neubau bei der Deckung des Daches alles auf einmal und somit etwas günstiger realisieren. Eine PV-Anlage für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt sollte etwa 8 kWp Leistung haben. Je nach Ausrichtung und Neigung des Daches benötigt man dafür 40 bis 80 Quadratmeter und muss mit Kosten von 10 000 bis 14 000 Euro rechnen. Für einen passenden Stromspeicher kommen nochmals 7 000 bis 10 000 Euro dazu. Wem das zu teuer ist, der kann die komplette Anlage aber auch mieten. Dann bezahlt man einen monatlichen Obulus und kann nach Ablauf der Pachtfrist die Anlage für einen Restpreis kaufen – die Stromerträge und die Einspeisevergütungen bleiben Ihre. Die Mietgebühren beinhalten in der Regel auch Kosten für Wartung, Versicherung und Reparaturen und richten sich ebenfalls nach der Größe der Anlage. Anbieter sind z. B. www.enercity.de und www.enpal.de

denflächen für die Installation einer Photovoltaikanlage zur regenerativen Stromerzeugung vefügen. •D as Heizsystem und die Warmwasserzeugung müssen elektrisch betrieben werden können.

Foto: Enpal / Alice Guong

ENERGIEBEDARF SENKEN

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Wer ein neues Haus baut, hat es heute relativ leicht, all diese Voraussetzungen zu erfüllen. Neue Wohnhäuser müssen heute ohnehin einen sehr guten Energiestandard aufweisen, um nach dem geltenden Gebäudeenergiegesetz (GEG) überhaupt eine Baugenehmigung zu erhalten. Die nachhaltigste Maßnahme, den Energiebedarf zu reduzieren, ist eine hervorragend gedämmte und dichte Gebäudehülle. Wer sein Haus vom Keller bis zum Dach gut dämmt und abdichtet, vermindert Heizwärmeverluste sehr effektiv. Alle Wärme, die nicht über die Haushülle verloren geht, muss auch nicht teuer nachproduziert werden – egal mithilfe welches Heizsystems. Für die Dämmung der unterschiedlichen Bauteile eines Hauses gibt es verschiedene sehr effektive Materialien, die entsprechend ihres Einsatzortes – Keller, oberirdische Außenwand oder Dach – ausgewählt werden sollten. Dämmstoffe weisen auch unterschiedliche Dämmwerte auf. Um den gewünschten Wärmeschutz zu er-

reichen, werden beim einen Material also mitunter dickere Dämmschichten nötig als bei einem anderen. Auch die Rohstoffe, aus denen Dämmmateralien gefertigt werden, sind vielfältig: Vom Kunststoffschaum über Mineralwolle bis hin zu Holzfasern, Zellulose, Kork oder Hanf. Alle gemein haben, dass sie im Laufe ihrer Nutzungsphase wesentlich mehr Energie einsparen, als für ihre Herstellung aufgebracht werden musste. Mehr zum Thema gibt‘s ab Seite 84. Wer sein Haus gut dämmt, schafft die Voraussetzung dafür, dass beim Heizen mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden kann – ohne Komfortverlust. Das liegt unter anderem daran, dass die Oberflächen von Wänden, Decken und Böden im gut gedämmten Haus nicht mehr so stark abkühlen. Die einmal erwärmten Bauteile „strahlen“ also keine Kälte mehr ab. Deswegen muss die Raumluft auch nicht mehr so stark erwärmt werden und die Heizung kann mit wesentlich geringeren Vorlauftemperaturen arbeiten. Das spart sehr viel Energie: Jedes Grad weniger Vorlauftemperatur senkt den Energieverbrauch um rund sechs Prozent.

ELEKTRISCH HEIZEN Dies sind nun die perfekten Rahmenbedingungen für den großen Auftritt der Wärmepumpenheizung. Seit Be-


ginn der Energiekrise ist sie in aller Munde und wird als die Heizung der Zukunft propagiert. Das liegt daran, dass die Wärmepumpe circa drei Viertel der Heizwärme, die sie produziert, aus der Umgebung des Hauses generiert und nur rund ein Viertel als Antriebsenergie – in der Regel Strom – hinzugefügt werden muss. Die Umweltenergie bezieht die Wärmepumpe – je nach gewähltem System – mithilfe von Sonden oder Kollektoren aus dem Erdreich, per Brunnen aus dem Grundwasser oder direkt aus der Luft. Am einfachsten – und daher am günstigsten zu installieren, ist letzteres System, weswegen es beim Einfamilienhaus-Neubau heute auch klar den ersten Platz unter den Wärmepumpen einnimmt. Es gibt reine Heizwärmepumpen und solche, die Warmwasser erzeugen, aber auch Systeme, die beides können.

STROM SELBST MACHEN

im Niedrigstenergiehaus benötigt, selbst herzustellen. Das kann die Photovotaik(PV)-Anlage. Sie erzeugt mithilfe von Sonnenenergie ausreichend Strom für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser, aber auch für den Betrieb aller anderen Verbraucher, wie Beleuchtung, Hausgeräte etc. Ihre Größe und die damit zusammenhängende Leistungsfähigkeit wird entsprechend des berechneten Energiebedarfs des Hauses und seiner Bewohner ermittelt. Dabei spielt auch eine Rolle, ob das für die Installation der Anlage zu Verfügung stehende Dach Flächen in unverschatteter Süd- oder eher in Ost-West-Ausrichtung bietet. Rein rechnerisch kann auch in unseren Breiten mit einer solchen PV-Anlage mehr regenerativer Sonnenstrom erzeugt werden, als das Haus und seine Bewohner für ein Leben ohne Komforteinbußen benötigen. Und: Die selbst erzeugte Kilowattstunde PVStrom ist wesentlich billiger als die aus dem Netz bezogene: Die Gestehungskosten – also die Kosten für die Erzeu-

Qualität zum Festpreis.

Foto: Schwörer Haus / Jürgen Lipper

Grafik: Sonnen GmbH

Der Clou – und das letzte Puzzlestück des Plus-Energe-Hauses – ist nun, die elektrische Energie, die man

Bauen lohnt sich. Massiv. Individuell.

Stromüberschüsse der PV-Anlage können in einer Hausbatterie für die Nutzung abends und nachts gespeichert werden. > www.sonnen.de

Große PV-Anlagen erzeugen ausreichend Strom, um neben dem Haus auch das eigene E-Auto mit Energie zu versorgen. > www.schwoererhaus.de

SICHER BAUEN

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www.baumeister-haus.de

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Die RestEnergiekosten Ein Energieausweis ist für jedes Haus Pflicht. Er zeigt übersichtlich, wie viel Energie ein Haus voraussichtlich pro Quadratmeter und Jahr für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung benötigen wird. Je geringer die ausgewiesenen Primär- und Endenergiebedarfe, desto geringer deine Energiekosten. Weil die Werte aufgrund von Standardklima- und Standardnutzungsbedingungen errechnet werden, sind sie nur ein Indikator: Dein individuelles Nutzungsverhalten sowie die Witterungsbedingungen im Jahresverlauf beeinflussen ihn in der Praxis. Kampa-Bauherr Manuel hat mit seiner Frau Nicole Anfang 2020 ein Plus-Energie-Haus bezogen: ihr Satteldachhaus „LANOS_1.1690“ (oben). Dank Plus-Energie-Ausstattung ihres Hauses beläuft sich ihre Rechnung für den kompletten Strombedarf – inklusive Grundgebühren – auf schlappe 20 Euro im Monat.

gung – von PV-Strom mithilfe von kleinen Anlagen bis maximal 30 kWp bei rund 11 Cent. Anfang 2023 kostete eine Kilowattstunde Netzstrom im Bundesdurchschnitt laut BDEW-Strompreisanalyse 48,12 ct/kWh. Selbst für den Verbrauchsanteil, der unter die Strompreisbremse der Bundesregierung fällt (80 Prozent des historischen Verbrauchs), muss man immer noch 40 ct/kWh zahlen. Im Vergleich dazu ist der selbst erzeugte PV-Strom ein echtes Schnäppchen. In der Praxis wird Energie aber auch dann benötigt, wenn die Sonne gerade nicht scheint – zum Beispiel abends oder nachts. Um auch dann von grünem Strom zu profitieren, wird das Plus-Energie-Haus mit einem Stromspeicher ausgestattet. Diese Hausbatterie speichert Überschüsse der PVAnlage für abends und nachts. Ein smarter Energiemanager sorgt dafür, dass der PV-Strom zunächst direkt im Haus verbraucht oder gespeichert wird. Wer ein E-Auto hat, kann natürlich auch dessen Batterie damit laden. Nur der Strom, der dann noch übrig ist, wird gegen Einspeisevergütung ins öffentliche Netz geleitet. Dafür erhält man momentan bei „einfamilienhausüblichen“ Anlagen

bis 10 kWp nach EEG 2023 8,2 Cent pro kWh.

BIS ZU 80 % AUTARKIE Wer sein Haus von der Dämmung über die Heiz-und Lüftungstechnik bis hin zur PV-Anlage, Speicher und Energiemanager integrativ plant und baut, kann im Idealfall einen Autarkiegrad von bis zu 80 Prozent erreichen. Die übrigen 20 Prozent müssen aber immer noch aus dem Netz dazugekauft werden – zum Beispiel im Winter, wenn die Außentemperaturen sehr niedrig, die Tage ohnehin sehr kurz und diese auch noch trüb sind. Dann braucht die Wärmepumpe häufig mehr Strom als die PV-Anlage produzieren kann.

WAS KOSTET DAS? Die Plus-Energie-Ausstattung verursacht natürlich zusätzliche Baukosten: 15 bis 30 Prozent muss man rechnen. Im Detail hängen die Mehrkosten stark von der individuellen Planung und der Größe des Hauses ab, und auch davon, mit welchem Partner man baut. Es gibt Haushersteller, die sich auf Plus-Energie-Häuser spezialisiert haben. Von diesem Know-how können Bauherren unter Umständen auch preislich pofitieren. • ab

Grafik: Kampa

Das Haus (oben) von Nicole und Manuel (rechts) bietet rund 177 Quadratmeter Wohnfläche und verfügt über eine PV-Anlage mit 7 kWp und eine Hausbatterie mit 4,8 kWh Speicherkapazität. So konnte der Bedarf von Netzenergie auf nur 6 kWh/ Jahr reduziert werden. > www.kampa.de

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Foto: Kampa

Foto: Kampa

T E C H N I K • WI SSEN • P l u s- En e rgi e - Ha u s



T E C H N I K • WI SSEN • He i z u n gs re ge l u n g

Foto: Stiebel Eltron

INTELLIGENT HEIZEN

Die Wärmepumpe alleine ist noch kein Garant für niedrige Energiekosten. Wesentlichen Einfluss auf den Heizenergieverbrauch haben das Regelsystem sowie das Heizverhalten der Bewohner. Vernetzte digitale Systeme verknüpfen und optimieren beide Bereiche – und sorgen so für niedrigere Kosten und hohen Wärmekomfort.

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ine moderne, intelligente Wärmeerzeuger-Regelung ist Voraussetzung dafür, dass ein Heizsystem zuverlässig, bedarfsgerecht und energiesparend arbeitet. Im Unterschied zu früher verfügen die aktuellen, digitalen Produktgenerationen über ein Kommunikationsmodul mit integriertem WLAN oder LAN-Anschluss. Dadurch lassen sich Wärmepumpe, Brennwertkessel und Co. über den vorhandenen Router ins lokale Heimnetzwerk integrieren.

HEIZKURVE AUTOMATISCH ANPASSEN Sind Hardware-Installation und App-/ Software-Einrichtung und Anmeldeprozesse abgeschlossen, kann der Hausbesitzer auf die Einstellmöglichkeiten, Betriebszustände, Zeitprogramme, Anzeigewerte und Meldungen der Wärmeerzeuger-Regelung zugreifen – bequem vom Sofa aus per Smartphone, Tablet oder Notebook. Alternativ bieten manche Hersteller auch digitale Raumbediengeräte an. Doch das ist längst nicht alles: Vernetzte Regelsysteme ermöglichen den Zugang zu smartem Optimierungspotenzial, beginnend bei der

Foto: Gira

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Eine Wetterstation erfasst die Außentemperatur und Sonneneinstrahlung. Anhand der Daten passt die Heizungsregelung die Temperatur an. > www.gira.de

witterungsgeführten Regelung. Deren wesentliche Aufgabe ist es, während der Heizperiode die zur jeweiligen Außentemperatur passende HeizwasserVorlauftemperatur bereitzustellen, um so den Energieeinsatz zu begrenzen. Dazu ist an einer geeigneten Stelle im Freien ein Außenfühler installiert. Es gilt: Je kälter es draußen ist, desto höher steigt die Heizwasser-Vorlauftemperatur, um über die Heizflächen die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Wird es draußen wärmer, verringert sich die Vorlauftemperatur. Für die passende Zuordnung von Außen- und Vorlauf-Temperatur sorgt die sogenannte Heizkurve bzw. Heizkennlinie. Diese wird zwar bei der Inbetrieb-

Die sogenannte Heizkurve bzw. Heizkennlinie bestimmt die Höhe der Heizwasser-Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur. (Abb.: grobe schematische Darstellung)

Der „Selbstregeleffekt“ Bei Flächenheizsystemen beeinflusst der sogenannte Selbstregeleffekt spürbar die abgegebene Wärmeleistung – unabhängig von der Regeltechnik. Generell erfolgt die Wärmeübertragung einer Heizfläche in den Raum nahezu proportional zur Temperaturdifferenz zwischen ihrer Oberflächen- und der Raumtemperatur. Weil dieser Temperaturunterschied sehr gering ausfällt, reduziert sich die Leistungsabgabe einer Fußbodenheizung vergleichsweise stark, falls die Raumlufttemperatur steigt. Beispiel: Im gut gedämmten Wohngebäude liegt die Fußbodenoberflächentemperatur bei einer Fußbodenheizung in der Heizperiode im Mittel bei etwa 23 Grad. Steigt, z.B. durch starke Sonneneinstrahlung, die Raumlufttemperatur von 20 auf 21 Grad an, dann reduziert sich die Wärmeabgabe um ein Drittel. Umgekehrt hat die Absenkung der Raumlufttemperatur einen Anstieg der Leistungsabgabe zur Folge. Fazit: Bei Flächenheizsystemen sorgt das Zusammenspiel von Selbstregeleffekt und Einzelraumregeltechnik sowohl für ein behagliches Raumklima als auch für einen energieeffizienten Heizbetrieb.

Grafik: www.wolf.eu

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T E C H N I K • WI SSEN • He i z u n gs re ge l u n g

Fotos: Vaillant

Nicht nur die Raumtemperaturen lassen sich mit intelligenten, vernetzten Heizungs- und Einzelraum-Reglern einstellen und überwachen. Auch die Verbrauchsdaten der Wärmepumpe oder die Erträge einer Photvoltaikanlage hat der Nutzer immer im Blick. > www.vaillant.de

Regeltechnik ist Pflicht Aus Energiespargründen hat der Gesetzgeber verpflichtende Anforderungen an die Regeltechnik einer Heizungsanlage im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Im §61 wird der Bauherr verpflichtet, darauf zu achten, dass beim Einbau einer Zentralheizung diese mit einer zentralen selbsttätig wirkenden Regelung ausgestattet ist, um die Wärmezufuhr zu verringern und abzuschalten sowie um elektrische Antriebe an- und abzuschalten. Dies muss in Abhängigkeit von der Außentemperatur (oder einer anderen geeigneten Führungsgröße) und der Zeit erfolgen. Zusätzlich wird in §63 des GEG die selbsttätig wirkende, raumweise Regelung der Raumtemperaturen gefordert. Davon ausgenommen sind im Eigenheim-Neubau lediglich Räume mit weniger als sechs Quadratmeter Nutzfläche in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Hier wird vor allem an einen Flur oder Abstellraum gedacht, der normalerweise allein schon von den zum Verteiler laufenden Heizkreisleitungen ausreichend erwärmt wird.

VERBRÄUCHE STÄNDIG ANALYSIEREN Noch mehr Einsparpotenzial bieten smarte Thermostate oder Raumregler, welche die Temperaturdaten (per Funk) in regelmäßigen Abständen an die Wärmeerzeuger-Regelung übertragen, wo sie zusammen mit den aktuellen Vor- und Rücklauftemperaturen ausgewertet werden. Falls in den Räumen längere Zeit nur eine geringe oder keine Wärmeanforderung besteht, beispielsweise aufgrund unge-

wöhnlich starker Sonneneinstrahlung, wird die Heizkurve entsprechend angepasst und die Vorlauftemperatur dadurch energiesparend abgesenkt; oder das Heizgerät schaltet ab. Eine weitere Option von digitalen Regelsystemen besteht darin, die Heizund Warmwasser-Energieverbräuche sowie eventuelle Wärme- oder Stromerträge, die zum Beispiel von einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage stammen, zu überwachen. Dies funktioniert sowohl in Echtzeit als auch über bestimmte Zeiträume hinweg. Anhand von Einzel- und Durchschnittswerten können Heizungsanlagenbesitzer frühzeitig erkennen, ob das Heizsystem energetisch optimal läuft, oder ob eventuell Störungen und falsche Einstellungen einen überhöhten Verbrauch oder zu geringe (Solar-)Erträge verursachen. In solchen Fällen kann er sofort reagieren und bei Bedarf den Fachmann einschalten – und nicht erst dann, wenn eine deutlich zu hohe Jahresabrechnung für Wärmepumpen-

Einzelraumregelsystem, bei dem der hydraulische Abgleich permanent automatisch erfolgt und so in jedem Raum die Wunschtemperatur sichert. > www.viega.de

Grafik: Viega

Foto: www.danfoss.com

Vernetzte Heizungsregler erlauben einen Zugriff aus der Ferne per App.

nahme vom Fachmann auf die individuellen Bedingungen im Haus einjustiert. Doch insbesondere in Verbindung mit einer Wärmepumpe sind Reglermodelle vorteilhaft, die eine automatische, flexible Anpassung der Heizkurve im realen Heizbetrieb ermöglichen: auf Basis konkreter Nutzungsdaten sowie basierend auf aktuellen, regionalen Wetterdaten/-prognosen, die sogar von der eigenen, smarten Wetterstation stammen können.

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Foto: Mitsubishi Electric

Bei der Inbetriebnahme stellt der Heizungsfachhandwerker die Regelung der Wärmepumpe auf die individuellen Parameter des Gebäudes ein. > www.ecodan.de

strom oder Gas vom Energieversorger eintrifft und dann erst die mühsame Fehlersuche beginnt.

SPAREN MIT EINZELRAUMREGELUNG Im Gebäudeenergiegesetz vorgeschrieben ist zusätzlich der Einbau eines Einzelraumregelsystems. Dieses sorgt für individuelle und energetisch effiziente Temperaturniveaus in den Wohnräumen. Entsprechend den gemessenen und gewünschten Raumtemperaturwerten stoppen oder öffnen motorisch betriebene Funkventile den Heizwasserdurchfluss an den Heizflächen. Bei Flächenheizungen, die aus mehreren, raumweise zugeordneten Heizkreisen bestehen, sind die jeweiligen Regelventile zentral am Heizkreisverteiler montiert. Bei der technischen Umsetzung von Einzelraumregelsystemen geht der Trend klar hin zu vernetzten Systemen. Neben der Überwachung und Einstellung von Raumtemperaturwerten, Schaltzeiten und Betriebszuständen aus der Ferne, ist eine standortbasierte Absenk- und Wiederaufheiz-Automatik per App möglich. Verlassen die Bewohner mehrere Stunden das Haus, werden (alle) Raumtemperaturen verringert. Umgekehrt wird das Wohnzimmer rechtzeitig auf Wunschtemperatur gebracht, bis der erste Bewohner heimkehrt. Mit einer Selbstlernfunktion ausgestattete Geräte passen zudem ihre Einstellungen im Laufe der Zeit automatisch an den Tagesablauf an.

STRÖME DYNAMISCH ABGLEICHEN

Die Hersteller arbeiten ständig daran, ihre Regler mit Blick auf (Automatik-) Funktionen und Kompatibilität zu erweitern. Typisches Beispiel hierfür ist der dynamische, automatische hydraulische Abgleich. Denn auch beim digitalen Heizsystem lässt sich die optimale Energieeffizienz bei gleichzeitig hohem Wärmekomfort nur dann erreichen, wenn es hydraulisch abgeglichen ist. Sprich, wenn sämtliche Heizkörper oder Flächenheizkreise im Gebäude während des Betriebs immer bedarfsgerecht mit Heizwasser versorgt werden. Normalerweise erfolgen diese Einjustierungen bei der Inbetriebnahme und werden dabei auf einen normgerechten Auslegungszustand fixiert eingestellt. Inzwischen gibt es jedoch dynamische Regelsysteme, die während des Heizens ständig einen hydraulischen Abgleich vornehmen, also die Verteilung der Wasserströme auf die einzelnen Heizkreise automatisch anpassen: entsprechend der geforderten Raumtemperatur und der benötigten Wärmeabgabe in den Raum. Alle Möglichkeiten digitaler Heizungsregelsysteme verbessern sowohl die Energieeinsparung und Ökobilanz des Heizsystems als auch den Bedien- und Wärmekomfort. Außerdem sind sie unverzichtbar, um die auch politisch gewünschte intelligente Vernetzung von Wärmepumpe, Photovoltaik, Batterieund Wärmespeicher, E-Mobilität und Netzstrom zu realisieren. • jw

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MAN NEHME...

Foto: Team7

„Kochen ist ein wichtiger Teil meines Lebensstils.“ * hat den Vorteil, dass er von beiden Seiten zugänglich ist. Zutat Nummer 2: DAS MOBILIAR: Jetzt wird‘s persönlich, denn ganz allein Ihr Geschmack entscheidet über die Optik Ihrer Küche. Darüber ob sie in klassischem Weiß, in Hochglanz oder gemütlichem Holz gefällt, ob Farbe ins Spiel kommt, ob Landhaus- oder Industrial Style Einzug hält. Und es gilt noch, sich um Küchenarmaturen, Spülbecken, Arbeitsplatte, Schrankgriffe und Co zu kümmern. Zuletzt die Zutat Nummer 3: DIE GERÄTE: In Zeiten von Smartness und Energieeffizienz eine nicht ganz leichte Entscheidung, die jedoch auf alle Fälle nachhaltig sein sollte. Denn Küche ist teuer und sollte deshalb ganz bewusst und auf viele Jahre ausgelegt geplant werden – am besten begleitet durch einen fachund sachkundigen Experten.

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*Quelle: Trendstudie „Küche & Haushalt 2022“ des Zukunftsinstituts im Auftrag von Siemens Hausgeräte 2021

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ine Prise Planung, ein Quäntchen Mobiliar und eine Handvoll Küchengeräte – und schon ist sie fertig, die neue Küche. Na ja, ganz so einfach wie das Kuchenbacken ist das Projekt Küchenplanung nun doch nicht. Wir wollen uns die Zutaten mal anschauen. Man nehme also zunächst ... DIE PLANUNG: Entscheidend ist der Grundriss (s. S. 59) und ob es sich um eine geschlossene Küche oder einen offenen Kochbereich handelt. Offene Küchen liegen im Trend und vermitteln ein großzügiges Raumgefühl. Ein paar Faktoren gilt es grundsätzlich zu beachten: Zum Beispiel sollte der Abstand zwischen parallelen Küchenzeilen mindestens 1,20 Meter betragen und an beiden Seiten des Herdes empfiehlt es sich, eine Arbeitsfläche von 60 Zentimetern einzuplanen. Kommen Eckschränke ins Spiel, also bei der L-, U- oder G-Form, sollten diese mit Rondellen oder einem LeMans-Auszug versehen werden, um toten Raum zu vermeiden. Unterschränke mit ausziehbaren Schubladen sind weitaus komfortabler als normale Türen, ein Apothekerschrank eignet sich gut für die Unterbringung von Lebensmitteln und


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Foto: Team7

Pfiffig möbliert

Foto: Neff

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2 DER APOTHEKERSCHRANK hat sich bewährt und ist in der gut strukturierten Küche aufgrund seines übersichtlichen Stauraums kaum mehr wegzudenken. > www.team7.de 3 ÜBERECK-LÖSUNG: Die maßangefertigte Vollholztheke erlaubt das Miteinander direkt am Ort des Geschehens. > www.schmidt-kuechen.de

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*Quelle: Trendstudie „Küche & Haushalt 2022“ des Zukunftsinstituts im Auftrag von Siemens Hausgeräte 2021

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Foto: Schmidt Küchen

1 ALS FARBTUPFER in klarem, linearem Design bringt die „Next 125“ wirkungsvoll Leben in jeden Raum. Ein echtes Highlight auch in Gelboder Rotton. > www.neff-home.com


Clever planen: Grundriss, Arbeitsdreieck und Arbeitshöhe

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Ein Grundriss für die Küche? Ja, unbedingt! Denn es gibt verschiedene Küchenformen für unterschiedliche Raumkonzepte. Zum Beispiel die 1-/2-zeilige Küche für eher kleine Räume, die L-, U- und G-förmige Küche für das offene Raumkonzept sowie Küchen mit Kochinsel. Bei allen Optionen spielt das Arbeitsdreieck eine wichtige Rolle. Hierbei handelt es sich um die drei Zonen, in denen am meisten gearbeitet wird, den Herd, die Spüle und den Kühlschrank. Die Arbeitswege zwischen diesen Zonen sollen aus er- 160 cm: 85 cm gonomischen Gründen nicht mehr als 1 bis 1,5 Meter 165 cm: 90 cm betragen. Desweiteren sind Menge und Einteilung 170 cm: 90 cm von Steckdosen, die Strom- und die Wasseranschlüsse wichtig, da später nur schwer korrigierbar. Bei der 175 cm: 95 cm Höhe der Arbeitsplatte gilt ein Abstand von 10 bis 15 180 cm: 100 cm Zentimetern zwischen angewinkeltem Ellenbogen und 185 cm: 105 cm Arbeitsplatte als ideal. Daraus ergeben sich die rechts 190 cm: 105 cm aufgelisteten Arbeitshöhen im Verhältnis Körpergröße 195 cm: 110 cm zu Arbeitsplattenhöhe.

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Foto: P. Schuhmacher / Leicht

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Foto: Osmo

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*1 Komposition aus natürlichem Holz und Kunstharzen *2 Nur für Privatbereich, siehe Verlegeanleitung *3 Besteht aus natürlichem Holz und organisch-chemischem Bindemittel *4 Eine Verringerung der bakteriellen Aktivitäten wird ohne Einsatz von Bioziden, durch die Beschaffenheit der Oberflächenbeschichtung, erreicht. Getesteter Bakterienstamm: Staphylococcus aureus *5 CO2 neutral, da bei der Herstellung der O.R.C.A. Trägerplatte weniger CO2 freigesetzt wird, als der Baum selbst gespeichert hat. *6 Kann Spuren von PVC enthalten, z.B. von der Verpackung.

4 VORSTEHENDE lineare Stäbchen verleihen der Front von „Bossa“ eine dreidimensionale, lebendige Struktur. Das Walnussholz erzeugt ein warmes Gesamtbild. > www.leicht.com 5 DER WOHNGESUNDE Öl-Wachs-Anstrich „TopOil“ macht Holzoberflächen mit Lebensmittelkontakt widerstandsfähig und wasserabweisend. > www.osmo.de

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Gemeinschaftswerbung der Gesellschaften (vgl. www.bauhaus.info/ gesellschaften oder unter Tel. 0621 3905 1000) BAUHAUS GmbH & Co. KG RheinMain-Neckar Gesellschaft für Bau und Hausbedarf, Bohnenbergerstr. 17, 68219 Mannheim


Foto: Schmidt Küchen

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1 DIE PERSÖNLICHE NOTE macht die Küche zum inspirierenden Raum – und Küchenarbeit noch mehr Spaß. Der Digitaldruck erlaubt eine hohe Gestaltungsvielfalt. > www.schmidt-kuechen.de

Foto: WHD

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2 MODULARE Rückwandsysteme von The Wall können mit unsichtbaren Soundsystemen ausgestattet werden. > www.whd.de

3 MATTE FARBEN sind nicht nur an Wänden angesagt. Dieser frei stehende Kühlschrank bietet ein großes Innenraumvolumen und sieht einfach gut aus. Mit Mut zur Farbe – auch in mattem Schwarz, Rot und Taupe erhältlich – zieht er garantiert die Blicke auf sich. > www.smeg.com *Quelle: Trendstudie „Küche & Haushalt 2022“ des Zukunftsinstituts im Auftrag von Siemens Hausgeräte 2021

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Foto: Siemens

Gerätewelten Energiesparende Küchengeräte sind heutzutage ein Muss. Nicht nur, um den eigenen Geldbeutel zu schonen, sondern auch die Umwelt. Der höhere Kaufpreis amortisiert sich schnell und mit einem Gerät der Energieklasse A+++ lässt sich bares Geld sparen. Kühl- und Gefrierschränke dieser Klasse verbrauchen bis zu 50 Prozent weniger Strom als Geräte der Klasse A+. Moderne, hybride Bedienkonzepte lassen dem Kochenden die Wahl zwischen Touch- und Drehhebeln, in Kochfelder integrierte Dunstabzüge bilden eine beliebte Alternative zu den herkömmlichen Abzügen, ob an der Wand installiert oder im Einbaumöbel integriert. Backöfen sind wahre Multitalente, die, ob mit integrierter Mikrowelle oder Dampfgarfunktion, am besten auf Augenhöhe eingeplant werden.

Foto: txn / Novy

Technisch versiert

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4 EINE KLEINE BEWEGUNG reicht, um das Licht an- und auszuschalten. Die Gestensteuerung stellt einen hohen Komfortgewinn bei der täglichen Küchenarbeit dar. > www.novy.com

Foto: Bosch

5 ARBEITSGERÄTE auf Augenhöhe bieten ein immenses Maß an Komfort. Die Geräte der Einbaureihe „iQ700“ sind hierfür eine Option mit hohem Nutzwert. > www.siemens-home.bshgroup.com 6 ZWEI IN EINS: das Kochfeld mit mittig liegendem, integriertem Dunstabzug. Zwei unterschiedliche Breiten sind erhältlich, für den Einbau ist eine Arbeitsplatte von 16 Milllimetern ausreichend. > www.bosch-home.de

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Smart gekocht

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Total vernetzt?

1 Foto: Neff

1 CLEVER: „Smart Kitchen Dock“ dient im Alleingang als Lautsprecher, verbunden mit Tablet oder Smartphone, wird es zur smarten Schaltzentrale und kann auch mit Sprachassistenten verbunden werden. > www.neff.com

Wie smart es in der Küche sein soll, muss jeder für sich selbst entscheiden, die Möglichkeiten sich mit den Küchengeräten zu vernetzen sind auf jeden Fall enorm. Voreinstellbare oder mit App-Anbindung aus der Ferne steuerbare Backöfen und Geschirrspüler oder eine Dockingstation für Handys oder Tablets sind ganz praktisch. Zum einen, um Zeit zu sparen, zum anderen ermöglicht ein Sprachassistent die berührungslose und saubere Steuerung. Daran, dass man von unterwegs aus in den Kühlschrank „schauen“ kann, um möglicherweise die Einkaufsliste noch zu ergänzen, muss man sich wohl erst noch gewöhnen. Aber auch das ist irgendwie ganz schön smart und clever!

2 DAS KOMBIGERÄT aus Backofen und Dampfgarer passt in eine Nische von 60 Zentimetern, hat einen Garraum von 76 Litern und fünf Einschubleisten. > www.miele.de 3

Foto: Berbel

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Foto: Miele

3 PREISGEKRÖNT: Das Induktionskochfeld „Downline Infinity“ mit integriertem Dunstabzug und intuitiver Steuerung wurde in 2022 mit dem „Golden Kitchen Innovation Award“ in der Kategorie Elektrogroßgeräte ausgezeichnet. > www.berbel.com *Quelle: Trendstudie „Küche & Haushalt 2022“ des Zukunftsinstituts im Auftrag von Siemens Hausgeräte 2021

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Foto: Stelton

Bunt gemischt

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Foto: Schmidt Küchen- und Wohnwelten

4 AUF DEM POWER TRACK „Eubiq“ können mehrere Steckdosen-/USB-Module für Kleingeräte untergebracht werden. > www.schmidt-kuechen.de 5 EIN KLASSIKER für schnell gekochtes Heißwasser – der „Stelton“ Wasserkocher fasst 1,5 Liter. > www.stelton.de

8 MÜLLTRENNUNG in italienischem Design bietet der eiförmige „Ovetto“-Mülleimer. > www.soldidesignofficial.com

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Foto: Siemens

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Foto: Michael Beständig

9 EINMAL PERSONALISIERT, sind die Einstellungen des Geschirrspülers gespeichert und können per Tastendruck jederzeit abgerufen werden. > www.siemens-home.bsh-group.com

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Foto: Soldidesign

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Foto: Siemens

7 FERTIG GEKOCHTES, Geschirr und auch Getränke bleiben in der Wärmeschublade bei 30 bis 80 °C schön warm. > www.siemens-home.bsh-group.com

Foto: Grohe

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GELD & RECHT • WISSEN • D i e Stö r u n g d e r G esc häftsg rundlag e

Foto: Adobe.Stock / burdun

Störung der

Die durch politische und wirtschaftliche Umstände verursachten Preiserhöhungen für Baustoffe können für private Baufamilien existenzbedrohlich sein. Unternehmen versuchen, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben, und berufen sich auf § 313 BGB und den „Wegfall der Geschäftsgrundlage“: Für Bauherren stellt sich die Frage: Was bedeutet das eigentlich und muss ich das hinnehmen?

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Geschäftsgrundlage

Präventiv: Vertrag prüfen lassen Maßgeblich ist, dass Verträge für beide Parteien bindend sind. Sofern dieser keine wirksame Preisanpassungsklauseln enthält, ist dies für den Bauherrn von Vorteil, denn die Mehrkosten als Folge der Materialpreissteigerungen trägt dann das Unternehmen. Hier kann bereits erwähnt werden, dass Preisanpassungsklauseln in einem Vertrag mit Verbrauchern in vielen Fällen unwirksam sind. Aufgrund einer gegebenenfalls wirksamen Preisgleitklausel ist es Unternehmen allerdings möglich, die gestiegenen Kosten für Baumaterial vollständig an die Bauherren weiterzugeben. Daneben werden häufig weitere Klauseln verwendet, die – auch wenn sie oft unwirksam sind –, den Preis scheinbar nachträglich erhöhen. Um sicherzugehen, dass der Vertrag keine verbraucherfeindlichen Klauseln enthält, die zu teuren Überraschungen während der Bauzeit führen können, sollte der Bauvertrag unbedingt vor der

Unterzeichnung von einem Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, der sich im Verbraucherbaurecht spezialisiert hat, geprüft und angepasst werden. Die aktuelle Lage auf dem Markt macht es den Verbrauchern möglich, einen ausgewogenen und fairen Vertrag zu verhandeln. Sie sind keine Bittsteller, sondern Vertragspartner auf Augenhöhe. Unwirksame Klauseln können auch nach Vertragsschluss noch für unwirksam erklärt werden, mit der Folge, dass der Unternehmer an den ursprünglich vereinbarten Preis gebunden ist.

grundlage nach § 313 Abs. 1 BGB. Eine solche Störung liegt vor, wenn: • s ich Umstände, die zur Grundlage des Vertrages geworden sind, nachträglich schwerwiegend verändert haben und • die Parteien den Vertrag nicht oder mit anderem Inhalt geschlossen hätten, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten und •e iner Partei das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann.

Vertrag kündigen

Letztlich stellt sich die Frage, wann eine Geschäftsgrundlage derart gestört ist, dass der Bauherr aussteigen kann? Zunächst ist eine Vertragsanpassung vorrangig. Erst wenn eine Vertragsanpas-

Eine weitere Möglichkeit ist die Kündigung des Bauvertrages. Allerdings ist die sogenannte „freie“ Kündigung nach § 648 BGB stets gut abzuwägen und immer anwaltlich zu begleiten, da sie in der Regel mit hohen Kosten verbunden ist. Demgegenüber ist eine Kündigung aus wichtigem Grund nach § 648 a BGB nur möglich, wenn dieser Grund durch den Unternehmer verursacht wurde. Als Beispiel wäre der Fall zu nennen, dass die Ausführungsfristen aufgrund langer Lieferzeiten von Baumaterial nicht eingehalten werden können. Hier muss im Einzelfall geprüft werden, ob der Unternehmer den Verzug selbst verschuldet hat oder nicht. Die Kündigung des Vertrages ist ohne anwaltliche Prüfung auf jeden Fall riskant. Es empfiehlt sich einen Bauvertrag niemals ohne fachanwaltliche Beratung zu kündigen.

Vertrag anpassen, gemäß § 313 BGB Letztlich besteht die Möglichkeit der Vertragsanpassung oder des Rücktritts aufgrund einer Störung der Geschäfts-

Wann kann der Bauherr einen Vertrag kündigen?

Foto: David Leonard

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ie letzten Jahre und Monate waren sehr turbulent auf den Baustellen: Im Januar 2020 brach die Corona-Pandemie aus, im Februar 2022 entflammte der Ukraine-Krieg und im Mai 2022 begann die Inflation stark anzusteigen, was zu einer Erhöhung der Zinsen führte. Dennoch gilt grundsätzlich: Preiserhöhungen nach § 313 BGB nicht einfach hinnehmen, sondern rechtlich durch Fachanwälte für Baurecht prüfen lassen. In den meisten Fällen sind die Kostenerhöhungen gegenüber Verbrauchern nicht berechtigt. Der Unternehmer muss die Mehrkosten bauablaufbezogen begründen und Materialien vorhalten, wenn er einen Auftrag annimmt.

Rechtsanwältin Manuela ReiboldRolinger, Fachanwältin für Bau- und Immobilienrecht, Schlichterin nach SOBau und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Bau- und Immobilienrecht im Deutschen Anwaltverein. > www.arge-baurecht.com

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GELD & RECHT • WISSEN • D i e Stö r u n g d e r G e sc häftsg rundlag e

Vertragsschluss ohne Grundstück?

Auf gar keinen Fall sollte ein Verbraucher einen Bauvertrag unterschreiben, wenn noch kein Grundstück erworben wurde und nicht klar ist, wo gebaut wird. Ist der Vertrag schon unterschrieben und man will aus dem Vertragsverhältnis aussteigen, sollte man sich auf die Unwirksamkeit wegen fehlender Vertragsgrundlagen berufen und die Erhöhung des Festpreises nicht akzeptieren. Im Internet unter > www.arge-baurecht.com finden Sie weitere hilfreiche Expertentipps, Ratgeber und Urteilsbesprechungen rund ums Thema Bauen.

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Foto: Adobe.Stock / Studio Romantic

Der Bauherr hat im Sinne des § 642 BGB bestimmte Mitwirkungspflichten beim Hausbau. Hierzu zählt u.a. die Pflicht, das Grundstück dem Unternehmer so zur Verfügung zu stellen, dass dieser seine Bauleistung erbringen kann.

sung nicht möglich oder unzumutbar ist, kommt ein Rücktritt in Betracht. Beispielsweise könnte dem Unternehmen eine teilweise Kostentragung unzumutbar sein, was einen Rücktritt möglich macht. Dieser könnte folgende Gründe haben: • P reiserhöhung: Ein Rücktritt vom Vertrag ist möglich, wenn der Baupreis aufgrund der erhöhten Materialkosten stark ansteigt. Allerdings hat jede Partei eine gewisse Preiserhöhung selbst zu tragen, falls eine wirksame Preisgleitklausel vereinbart wurde. An diese Risikoverteilung ist der Bauherr dann wieder unter dem Grundsatz „Verträge sind bindend“ bis zu einer gewissen Grenze gebunden. •K eine Beschaffbarkeit von Materialien: Eine weitere Möglichkeit liegt darin, dass das Unternehmen bestimmte Materialien gar nicht beschaffen kann und diese deshalb

durch qualitativ minderwertige Alternativen ersetzen muss. Hier muss aber auch nachgewiesen werden, dass eine frühzeitige Beschaffung nicht möglich war. •A nstieg der Zinsen: Denkbar wäre letztlich auch ein zu starker Anstieg der Zinsen. Diese Umstände sind Grundlage des Vertrages, allerdings ist dabei zu beachten, dass ein solcher Zinsanstieg nicht von heute auf morgen geschehen ist und in den meisten Fällen vorhersehbar war. Außerdem liegt ein solcher Anstieg im Risiko des Bauherrn. Ein Rücktritt wird allein deswegen nur in Ausnahmefällen möglich sein. Zusammenfassend muss erwähnt werden, dass es immer auf die Betrachtung des konkreten Einzelfalles ankommt. Pauschale Aussagen können hier nicht getroffen werden. Es ist dem Bauherrn dringend anzuraten, sich anwaltlich beraten zu lassen, da


die richtige rechtliche Bewertung für Laien fast unmöglich ist.

Wann kann das Unternehmen einen Vertrag kündigen? Grundsätzlich kann der Auftragnehmer – im Gegensatz zum Bauherrn – den Bauvertrag nicht frei kündigen. Und auf eine Störung der Geschäftsgrundlage können sich Unternehmer nur in besonderen Ausnahmefällen berufen. Zwar ist der § 313 BGB ein zweischneidiges Schwert, was bedeutet, dass die oben genannten Ausführungen zur Störung der Geschäftsgrundlage entsprechend auch für Unternehmen gelten. Jedoch genügt nicht das einfache Abstellen auf die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg. Vielmehr müssen die Baukosten, bauablaufbezogen, genauestens dargelegt werden. Lassen Sie also pauschale Hinweise auf die Pandemie oder den Krieg nicht einfach gelten und fordern Sie den Ersatz des Verzugsschadens.

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Was passiert bei Nichterfüllung der Mitwirkungspflicht beim Hausbau? Es gibt drei Möglichkeiten, in denen der Bauherr seine Mitwirkungspflichten nicht erfüllen kann: • Der Bauherr hat seine Mitwirkung noch nicht oder nicht ordnungsgemäß ausgeführt: Wenn im Vertrag geregelt ist, dass der Bauherr Eigenleistungen erbringt oder er z. B. das Grundstück vorher roden muss, ist es wichtig, dass er diese Leistungen rechtzeitig erbringt. •E in Vorunternehmer hat seine Arbeiten noch nicht oder nicht ordnungsgemäß ausgeführt: Wenn z. B. der Keller von einem anderen Unternehmer verspätet hergestellt wird, kann der Nachunternehmer nicht mit dem Hausbau beginnen. Als Bauherr muss man daher im Vertrag mit dem Vorunternehmer klare Regelungen zur Bauzeit treffen und Vertragsstrafen für den Fall der Überschreitung der Bauzeit vereinbaren. •D er Bauherr hat noch kein Grundstück: Leider kommt es häufig vor, dass Bauherren einen Bauvertrag unterschreiben, ohne ein Grundstück zu besitzen. Ist die im Vertrag vereinbarte Festpreisgarantie abgelaufen, wird es für viele Bauherren sehr teuer. • Manuela Reibold-Rolinger

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Ö K O L O G I E • W I SSEN • Ho l z h ä u s e r

Foto: Ortwin Klipp, München / LSA Architekten

Natürlich gut Foto: Volker Schrank / Holzius

Viel unbehandeltes Holz im Innenraum unterstützt dank seiner warmen Anmutung und feuchteregulierenden Wirkung wahres Wohlfühlklima.

Vorteilhaft für Mensch und Umwelt, ist der NaturBaustoff Holz ein zukunftsweisendes AllroundTalent: Von der Konstruktion bis zum Inventar kann das ökologische Material vielfältig eingesetzt werden, ist dabei klimaschonend und wohngesund.


ZEITGEMÄSSES BAUMATERIAL Moderne Holzhäuser überzeugen heute oft mit besten ökologischen Eigenschaften, da viele Holzhaushersteller bei der gesamten Wand auf natürliche roh- und schadstoffgeprüfte Baustoffe setzen. Zudem erfüllen sie problemlos die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Holz ist an sich ein schlechter Wärmeleiter und bietet mit entsprechender Dämmung sehr guten Wärmeschutz. So haben heutige Holzhäuser meist einen sehr geringen Energiebedarf, der leicht durch selbst erzeugten PVStrom mit Wärmepumpenheizung gedeckt werden kann. Holzfertighaushersteller sind oft aus Schreinereien entstanden, beschäftigen heute aber hunderte spezialisierte Mitarbeiter und bieten auf höchstem technischem Niveau unterschiedliche Konstruktionen und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Sie fertigen Dach- und Wandelemente trocken im Werk millimetergenau vor und montieren diese in kurzer Zeit – meist an

ein bis zwei Tagen – auf der Baustelle. Gestalterisch ist von traditionell bis hochmodern jeder Architekturstil individuell realisierbar. Tragende Wandkonstruktionen gibt es in Holzrahmen-, Holztafel-, Holzständer-, Skelett- und Blockbohlenbauweise sowie als Massivwandsystem (s. r.). Auch als Dämmstoff ist Holz gut geeignet, kann als Holzfaser-Wärmedämmverbundsystem oder bei vorgehängter Fassade als Hinterdämmung eingesetzt werden. Der Dämmstoff bietet sehr gute Wärmedämmund Schallschutzeigenschaften und unterstützt ein angenehmes Raumklima: Die diffusionsoffenen Wände können Feuchtigkeit aufnehmen und bei trockener Luft langsam wieder abgeben, sodass die Luftfeuchtigkeit bei angenehmen 45 bis 55 Prozent liegt. So hat Holz auch positive Effekte auf die Gesundheit: Im Wohnumfeld sorgt es nicht nur gefühlt für Ruhe und Geborgenheit, laut wissenschaftlicher Studien wirkt es tatsächlich positiv auf Blutdruck und Herzfrequenz. Auch antistatische und antibakterielle Wirkung können manche Hölzer vorweisen. Dazu hat Holz eine angenehme Oberfläche, wird als warm, weil nicht kälteabstrahlend, wahrgenommen. Letztlich ist Holz auch ein wichtiger Speicher des klimaschädlichen Kohlenstof fdioxid (CO 2 ), das der Baum, während er wächst, aufnimmt. Etwa eine Tonne CO2 bindet ein Kubikmeter Holz. Erst wenn das Holz verbrannt wird oder verrottet, wird es wieder abgegeben. Da ein Holzhaus, wie alte Fachwerkhäuser und Gebäude in den Alpen zeigen, mehrere hundert Jahre hält, wird es damit zum nachhaltigen Klimaschützer: ökologisch, energiesparend, wohngesund! • red/cm

100 Holzbauprojekte moderner Architektur zeigt Philip Jodidio in dem Band „100 Contemporary Wood Buildings“, erschienen bei Taschen, für 50 Euro. > www.taschen.de

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Blockbauweise: Zweischalige waagerecht strukturierte Elementarwand mit ökologischem Zelluloseoder „Ecose“-Mineralfaserdämmstoff. > www.stommel-haus.de

Holztafelbau: Hier ein dreischaliges Wandsystem mit hoch gedämmter Holzständertragebene, Vorsatzdämmung und Holzfaser-Installationsebene. > www.kampa.de

Foto: Kampa GmbH

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auen mit Holz hat eine jahrhundertealte Tradition – und wird derzeit wieder populärer. Aus gutem Grund. Das Naturmaterial hat zahlreiche gute Eigenschaften, angefangen bei der sehr guten Ökobilanz. Holz kommt oft regional vor, die Transportwege sind also kurz, seine Verarbeitung braucht relativ wenig Energie, es entsteht fast gar kein Müll und – wenn keine Verbundstoffe oder Holzschutzmittel verwendet wurden – lässt es sich gut wiederverwerten. Theoretisch ist der nachwachsende Baustoff endlos verfügbar, er sollte aber aus regionaler, verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammen.

Foto: Sonnleitner

Foto: Baufritz

Holz als Fassadenmaterial fügt sich – ob als Schindeln, Lattung oder sichtbare Blockbohlen – harmonisch in grüne Umgebung ein.

Massivholzsystemwand: Diffusionsoffenes Wandsystem mit Klima-Massivholzkern und Holzfaserdämmung. > www.sonnleitner.de

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

Stilvoll

MEHRERE GROSSE FREIFLÄCHEN erweitern den Wohnraum des modernen, geradlinigen Familienhauses nach draußen. Vor allem die vertikale Weißtannenlattung der Fassade verleiht dem Gebäude seine feine Anmutung.

Im Großraum Stuttgart realisierte eine fünfköpfige Familie ihren individuellen Haustraum: Geprägt von viel Holz und Glas sowie einer klaren, durchdachten Architektursprache und spürbar feinsinniger Innenraumgestaltung entstand ihr einladendes Zuhause.

70 bauen. 4/5-2023


Hinten raus mit Blick auf idyllische Streuobstwiesen

1

im Grünen 2

3

1 + 2 KOCHEN UND ESSEN erstrecken sich über die gesamte Stirnseite des Hauses – der Essplatz liegt Richtung Garten, die Küche mit Kochinsel zur GebäudeEingangsseite. HWR und Speisekammer sind geschickt angegliedert. 3 RAUMHOHE rahmenlose Festverglasungen und Glasschiebetüren öffnen den weitläufigen Wohn-Ess-Kochbereich ins Grüne.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

N 1 GUTE AKUSTIK bewirken an den Dachschrägen über der offenen Galerie spezielle Holzpaneele mit schalldämpfender Wirkung. 2 DREI BEINAH gleich große Kinderzimmer und ein separates Bad stehen dem Nachwuchs zur Verfügung.

2

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achdem die junge Baufamilie einige Zeit in einem in die Jahre gekommenen Wohnhaus gelebt hatte, fasste sie den Entschluss, ein eigenes, neues Haus zu bauen. Ein paar Häuser weiter gab es, neben dem Haus des Onkels, ein noch unbebautes, großes Wiesengrundstück, das in Familienbesitz war. Optimal für die junge Familie mit drei kleinen Kindern. Zunächst hatten die Bauherren mit einer Architektin aus dem Bekanntenkreis erste Entwürfe angefertigt. Da die Familie auch zuvor in einem Haus in Holzbauweise gelebt und dort sehr gute Wohnerfahrung gemacht hatte, war von Anfang an klar, dass sie ebenfalls so bauen würde. Als sie dann einen geeigneten Baupartner suchten, stießen sie während ihrer Online-Recherche auf den Haushersteller Schwarzwälder. Dieser entsprach mit seiner exklusiven Architektursprache genau ihrem Geschmack und Designanspruch.

FOKUS AUF DAS SCHÖNE Die Planer bei Schwarzwälder konnten die Familie jedoch überzeugen, dass sie den ursprünglichen Entwurf der Architektin noch einmal komplett überarbeiten würden: Statt mit Keller, wie zuerst geplant, plädierten die SchwarzwälderArchitekten auf oberirdisch angeordnete Lagerund Technikräume, die dann in Verbindung mit der Garage so geschickt platziert wurden, dass ein hoher, unschöner Wohnblock gegenüber aus dem Blickfeld verschwand. Ein sehr gelungener

1

Schachzug zur Abschirmung des Gebäudes und Gartenbereichs. Somit bleibt als Ausblick einzig der Blick ins Grüne, über eine in absehbarer Zeit unbebaubare wunderschöne Obstwiese.

DESIGN- & DETAILVERLIEBT Durch den leicht zurückversetzten und damit geschützt liegenden Hauseingang geht es vorbei an Arbeitszimmer und Gästebereich geradeaus in den offenen Wohn-Ess-Kochbereich. Die Küche liegt übereck und ist außerdem durch die Garage über den Abstell- und Technikraum zugänglich. So ergeben sich kurze Wege. Die Tür zwischen Küche und Hauswirtschaftsraum ist dezent in die Küchenfronten eingegliedert. Im Obergeschoss liegen die privaten Rückzugsräume: drei fast gleich große Kinderzimmer, ein Kinderbad und der großzügige Elternbereich. Letzterer erstreckt sich mit Wellnessbad inklusive Sauna und Ankleide über beinahe 50 Quadratmeter. Außerdem haben die Bauherren sich hier einen – sowohl vom Bad, als auch Schlafbereich zugänglichen – eigenen überdachten Freiraum auf dem geschützten Balkon geschaffen. Auch beim Innenausbau wurde auf schlichte Eleganz, Wohnlichkeit und viel Holz gesetzt. Sämtliche Böden – selbst im Bad – wurden als Eicheneinblattdielen, leicht weiß geölt, ausgeführt. Esszimmer-, Garderoben-, Ankleide- und Badmöbel stammen, wie auch Planung und Einbau der indirekten Beleuchtung, von Schwarzwälder. Darüber hinaus sorgen clevere Details wie die Paneele über der Galerie und filzbezogene Schränke im Essbereich in den großen, hohen Räumen für angenehme Akustik und so für noch mehr Wohnlichkeit und Lebensqualität. • cm


3 PRIVATES SPA: Der großzügige Rückzugsbereich der Eltern besteht aus Schlafraum mit offen angegliedertem Wellnessbad inklusive Sauna.

3

DATEN + FAKTEN Haus Filderstadt

BAD 5

• WOHNFLÄCHEN: • BAUWEISE:

KIND 15

Holzständerbauweise 240 mm mit Holzfaserdämmung, 60 mm Holzfaserplatten außen, hinterlüftete Holzfassade aus sägerauen Weißtannenlatten 40 x 40 mm, U-Wert Außenwand 0,18 W/m2K; rahmenlose Dreifach-Festverglasungen, Balkontüren in Weißtanne Natur geölt, UgWert 0,85 W/m2K; Steildach 30 Grad, U-Wert Dach 0,21 W/m2K

OBERGESCHOSS

• TECHNIK:

WC 4

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung

GAST 12,5

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 33 kWh/m2a Endenergiebedarf: 17 kWh/m2a

ABSTELL DIELE 12

ARBEIT 9,5 KOCHEN/ ESSEN 37,5

TECH./ HWR SPK 26

GARAGE

9,65 m

Schwarzwälder GmbH & Co.KG Bruderhausweg 11, 78112 St. Georgen Tel.: 07724/58002-30, www.schwarzwaelder-haus.de

17,66 m

ERDGESCHOSS

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Fotos: René Lamb Fotodesign GmbH

GARD 3,5

WOHNEN 40

• HERSTELLER:

Gründung 1998 als Zimmereibetrieb, seit 2004 Realisierung von Holz-Fertighäusern, seit 2014 Gesamtleistung inklusive Planung, zwei eigene Architekten, 30 Mitarbeiter. Die Schwarzwälder-Hausexperten planen und realisieren individuelle, hochwertige Wohnhäuser, die dank der Verbindung von Holz und Design, Handwerk und Innovation viel Lebensqualität bieten. Wichtig ist ihnen der Einsatz nachhaltiger Materialien und die Umsetzung eines ganzheitlichen, in Funktion und Ästhetik optimalen Konzepts.

KIND 15

GALERIE 23

ELTERN 48

EG 145 m2, OG 120,5 m2

KIND 14,5

4 LICHTSKULPTUR: Die Beleuchtung setzt das Familienhaus gekonnt in Szene.

4

• LIEFERRADIUS:

Baden-Württemberg und auf Anfrage Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/schwarzwaelder-haus

4/5-2023 bauen.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

LandhausFlair 1 Mit regionaltypisch weiten Dachüberständen und großem Balkon fügt sich das moderne Landhaus perfekt in die Umgebung ein. Weiße Dachuntersichten, Sprossenfenster und das Balkongeländer setzen strahlende Akzente zur grau lasierten Holzfassade.

74 bauen. 4/5-2023


2

Auf dem elterlichen Grundstück realisierte eine junge vierköpfige Familie in Oberbayern dieses individuell geplante Holzhaus in regionaltypischem Stil. Hell und freundlich gestaltet, besticht es vor allem durch seinen modernen, einladenden Landhaus-Charme. 3

4

2 DIE KÜCHE ist dem offenen Essplatz direkt angegliedert. Modern schlicht, wie beim gesamten Innenraum, sind auch hier Weiß und helles Holz tonangebend. 3 OFFENHEIT prägt das Erdgeschoss: Von der Diele geht es fließend in den Wohn- und weiter übereck in den Essbereich. Der zweiseitig einsehbare Kamin dient als Raumteiler. 4 LICHTDURCHFLUTET zeigen sich Wohnund Essbereich dank zahlreicher raumhoher Verglasungen und zusätzlicher Oberlichter. Die helle unbehandelte Fichtenholzdecke sorgt für warmes, gemütliches Ambiente.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

Zu Hause: Nah bei der Familie und doch im eigenen Haus

B

1 BADEN mit Blick in den Sternenhimmel kann die Baufamilie im Badezimmer unter dem Dachflächenfenster. 2 GEMÜTLICHER Landhausflair empfängt Hereinkommende bereits in der hellen Eingangsdiele.

1

76 bauen. 4/5 -2023

ei seinem Hausbau trat der Bauherr eindeutig in die Fußstapfen seiner Eltern: Aufgewachsen in einem Isartaler Holzhaus, das die Eltern in den 80er-Jahren gebaut hatten, war für ihn und seine Frau, als sie die Genehmigung für einen Neubau auf dem elterlichen Grundstück erhielten, schnell klar, dass sie ebenfalls mit dem oberbayerischen Haushersteller bauen würden. Kein Wunder, denn die Eltern konnten nach fast 40 Jahren Wohnerfahrung von sehr gutem Raumklima und überschaubaren Energiekosten berichten – und das trotz einer Höhenlage von 700 Metern und entsprechend kalten Wintern. Nach einer Besichtigung des Grundstücks, wurden erste Entwurfsskizzen und Kostenschätzungen erstellt. Die junge, vierköpfige Baufamilie wünschte sich helle, großzügige Räume, sowie eine offene Galerie. Außerdem – und das war ihr besonders wichtig – sollte es eine kleine Einliegerwohnung geben: für Besuche von Freunden und Familie, die weit verstreut leben. Das äußere Erscheinungsbild sollte ein klar gegliederter Baukörper sein mit weiten Dachüberständen und großen, überdachten Freiflächen. Beides ist aufgrund der vorkommenden Schneemassen in Oberbayern typisch. Auch vor allzu großer Sonneneinstrahlung schützen die

2

auskragenden Bauteile in den immer heißer werdenden Sommern und halten die hochstehende Mittagssonne dann zuverlässig von Fassade und Glasflächen ab. Um den Pflegeaufwand der Holzfassade zudem auf ein Minimum zu reduzieren, wurde sie in einem verwitterungsähnlichen Grauton offenporig lasiert.

NATURVERBUNDEN Bei den Innenräumen setzten die Bauherren durchgehend auf weiße Wände zu Naturholztönen von Böden, Decken und Sichtbalken. Das unbehandelte Holz der Sichtbalkendecken sorgt neben des optischen Effekts von Gemütlichkeit auch für ein besonders ausgeglichenes und wohngesundes Raumklima. Denn Holz hat zum einen feuchteregulierende Eigenschaften und kann zum anderen im Wohnumfeld auch antibakterielle und beruhigende Wirkung haben. Im offen gestalteten Erdgeschoss sind neben dem weitläufigen Wohn-Ess- und Kochbereich, der offen in die Diele mündet, noch Gästebad und ein Zusatzzimmer, das als Gäste- oder Arbeitszimmer genutzt werden kann, untergebracht. Außerdem die gewünschte Einliegerwohnung: mit kleinem Wohn-Ess-Kochraum, Duschbad und Schlafzimmer. Im Obergeschoss liegen zwei Kinder- und das Elternschlafzimmer, das Familienbad und ein tageslichtverwöhnter Lesebereich auf der offenen Galerie. Letztere ist über den Luftraum mit dem Wohnbereich darunter verbunden, was oben wie unten auch dank der hohen Verglasungen ein lichtes, besonders großzügiges Raumgefühl bewirkt. Naturnähe selbstverständlich all inclusive. • cm


3

DATEN + FAKTEN Haus Neusee

OBERGESCHOSS

• WOHNFLÄCHEN:

EG 105 m2 (72 m2 + Einliegerwohnung 33 m2), OG 76,5 m2

• BAUWEISE:

Holztafelbauweise mit Holzfaserdämmung, U-Wert Außenwand 0,16 W/ m2K, Holzfenster mit Dreischeiben-Isolierverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K, Satteldach 24 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,20 W/m2K

• TECHNIK:

Pelletheizung, Fußbodenheizung

BAD 6

GAST 10

KIND 14

BIBLIOTHEK 18,5

KIND 14

3

SCHLAFEN 14

LUFTRAUM

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 19,4 kWh/m2a

• HERSTELLER:

ERDGESCHOSS

Fotos: Isartaler Holzhaus

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Gründung 1924 durch zwei holzbegeisterte Architekten im Münchner Isartal. Seitdem ein handwerklich orientierter Familienbetrieb. Umzug 1934 nach Holzkirchen. Heute baut der Hersteller aus dem nachhaltigen Naturbaustoff Holz nach individuellen Wünschen der Bauherren, Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebauten – von Ausbauhaus bis schlüsselfertig.

• LIEFERRADIUS:

Deutschland, Österreich Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/isartaler

4

SCHLAFEN 10

DUWC 3,5

KOCHEN/ WOHNEN/ ESSEN 19,5

DUWC 4,5

GAST 8,5

KOCHEN/ ESSEN/ WOHNEN 59

10,00 m

Isartaler Holzhaus GmbH & Co KG Münchner Str. 56, 83607 Holzkirchen Tel.: 08024/3004-0 www.isartaler-holzhaus.de

14,41 m

3 GALERIE und Wohnbereich sind dank der Verglasung bis unters Dach mit Tageslicht verwöhnt. 4 URLAUB bei der Familie: Auch Gäste der Einliegerwohnung (links) haben über eine breite, doppelflügelige Glastür Zugang zum Garten und einen „eigenen“ großen Terrassenbereich.

4/5-2023 bauen.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

Modernes Ihr persönliches Wohlfühl-Refugium, ein Zuhause zum Ankommen – das hat sich Familie Neumann nach jahrelangen berufsbedingten Reisen in Europa und Asien im Norden Deutschlands geschaffen: ein Haus in ökologischer, wohngesunder Bauweise.

1

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1 HEIMELIG gemütlich ist vor allem der überdachte und damit sehr geschützt im Eck liegende Teil der Holzterrasse.


Kuben-Spiel

Mit klarer Kante und doch wie selbstverständlich fügt sich die zweigeschossige Villa mit heller Holzfassade ins üppige Grün der Umgebung ein.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

Für alle Sinne: Treffpunkt für Kunst, Literatur und Natur 1

2

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3

4

5

1 WEITLÄUFIG präsentiert sich der Wohn-Ess-Kochbereich als helle, offene Einheit. Durch die Schiebetür geht’s in eine zweite Back-up-Küche. 2 CLEVERE LICHTLÖSUNGEN sorgen im gesamten Haus für beste Belichtung und Beleuchtung. 3 PURE NATURNÄHE und viel natürliches Tageslicht bietet, beispielsweise zum Lesen, eines der zwei Sitzfenster, das das Grün der Umgebung wie in einen Rahmen zu fassen scheint. 4 WOHL DOSIERT und mit geschultem Auge platziert, schmücken Kunstgegenstände aus aller Welt den Wohn- und Lebensraum des Paares. 5 DEZENT durch eine Schiebetür getrennt, ist die Ankleide dem Bad direkt angegliedert. 4/5-2023 bauen.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ho l z h ä u se r

A

llgemein heißt es, dass Menschen – im übertragenen Sinne versteht sich – beides brauchen: Flügel und Wurzeln. Wer viel in der Welt unterwegs war, wünscht sich verständlicherweise irgendwann auch einen persönlichen Rückzugsort: zum Auftanken und Ankommen – eben ein Zuhause. So ging es auch den Bauherren dieses Design-Holzhauses. Jahrelang hatte das Ehepaar Neumann berufsbedingt in verschiedenen Metropolen Europas und Asiens gelebt, bevor es nun im Norden Deutschlands, nahe der Küste, ihren Anker setzte.

NATÜRLICH MODERN 1 WOHLFÜHLBAD mit durchdachten Details: viel helles Holz, passende Beleuchtung, dazu auch hier schmückende Gemälde. 2 TROCKENEN FUSSES geht es dank der großen Vordächer vom Auto in Haus- und Nebeneingang.

2

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In nahezu perfekter Lage, nahe der Stadt und doch mitten im Grünen, schufen sich die Bauherren dieses Zuhause, das Weite und Natur einlädt und darüber hinaus buchstäblich Raum für den eigenen Erfahrungsschatz bietet. Auf einem parkähnlichen Grundstück, umgeben von riesigen Rhododendren, üppigen Hortensien, Wildgräsern und alten, hohe Birken entstand das moderne Einfamilienhaus. Trotz seiner geradlinigen Formensprache mit modernem Flachdach und viel Glas fügt sich das zweigeschossige Holzhaus dezent in die umgebende Natur ein. Seine kubischen Baukörper und Erkeranbauten sind so zueinander versetzt, dass es so aufgelockert beinah an ein Holzspiel

1

erinnern kann. Das Holz der Fassade ist naturbelassen und die anthrazitfarbenen Fensterrahmen setzen leise Farbakzente dazu. Passend und damit wie aus einem Guss sind auch die zwei Terrassen als Holzdeck ausgeführt und die Untersicht der weitauskragenden Überdachungen wurden in Lärchenholz umgesetzt.

KULTURRAUM IM GRÜNEN Da die Bauherren viel gesehen haben, kannten sie ihre daraus entstandenen Wohnansprüche genau. Neben praktischen Lösungen im Außenraum – in Form der überdachten Terrassen, des Vordachs zwischen Eingang und Carport oder eines separaten Geräteschuppens – hatten sie auch bei den Innenräumen klare Vorstellungen. So entstand ein Wohnraum, der praktisch keine Wünsche offen lässt und verschiedensten Bedürfnissen nachkommt: Sei es in der geräumigen Bibliothek, in der die Bewohner auf einem der Sitzfenster gemütlich schmökern oder auch im Wohnzimmer mit den beiden Hunden entspannte Familienzeit mit Blick ins Grüne genießen können. Aktive Betätigung ermöglicht ein Yoga- und Fitnessraum im Obergeschoss – wenn die Zeit mal nicht für den Weg ins Gym reicht. Wichtig war den Bauherren außerdem eine tageslichthelle Ankleide, die geradläufige Treppe mit runden Handläufen und zahlreiche individuelle Lösungen, von der vom Schreiner maßgefertigten Bücherwand in der Bibliothek bis hin zum Design-Handtuchtrockner und Licht-Spiegel im Bad. Bestechend sind außerdem die zahlreichen Kunstgegenstände, Skulpturen und Fotokunst aus aller Welt, die den Innenraum schmücken. Verwendet wurden, dem Öko-Haushersteller Baufritz entsprechend, ausschließlich baubiologisch einwandfreie Baustoffe und wohngesunde Materialien. Selbst bei den Lichtquellen handelt es sich um nachhaltig langlebige und farbechte LED-Leuchten, die die Kunst wie die gesamten Räume optimal in Szene setzen. • cm


IMPRESSUM•

ANKL. 12

SCHLAFEN 16

Fachschriften-Verlag GmbH & Co.KG Höhenstraße 17, 70736 Fellbach Telefon 0711/5206-1, Telefon Redaktion 0711/5206-218 Telefon Anzeigen 0711/5206-288 E-Mail: bauen@fachschriften.de www.fachschriften-verlag.de, www.HausbauHelden.de

YOGA 15

VERLAGSLEITUNG Christian Schikora, Tilmann Münch

FLUR 13

BAD 14,5

CHEFREDAKTION Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Christine Meier (cm) stellvertretend

OBERGESCHOSS

BIBLIOTHEK 27

5,71 m

5,71 m

LAYOUT medialog GmbH & Co.KG, 76571 Gaggenau Grafikleitung/Art Director: René Söllner Layout: Saskia Langeneckert, Tatjana Kirchenbauer, Alexandra Kaus DIELE 12

NEBENKÜCHE 12 8,83 m

TECHNIK 11

WC 4

12,58 m

ERDGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Haus Neumann • WOHNFLÄCHEN:

Fotos: Bau-Fritz

ASSISTENZ Susan Carlizzino-Hoog, Ilona Mayer E-Mail: bauen@fachschriften.de STÄNDIGE MITARBEITER Hans Graffé (hg), Jutta Lorenz (jl), Dr. Joachim Mohr (jm), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw) Zeichnungen: Elke Raff Porträt-Foto Editorial: Oliver Röckle

KOCHEN ESSEN WOHNEN 54

HWR 9

REDAKTION Sylvia Gatzka (sg), Susan Carlizzino-Hoog (sc), Gerd Walther (gw)

EG 129 m2, OG 70,5 m2 • BAUWEISE: Holztafelbau mit Großelementen aus schadstoffgeprüfter Lärche und Fichte, biologische Naturdämmung aus Hobelspan, Holzfassade, U-Wert Außenwand 0,16 W/m2K; Skalarfenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Flachdach mit Dachbegrünung; Elektrosmog-Schutzhülle, abgeschirmte Leitungen • TECHNIK: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung „Voll-Werte-Lüftung Plus“ • ENERGIEBEDARF: Primärenergie: 32,8 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 18,2 kWh/m2a • HERSTELLER: Bau-Fritz GmbH & Co. KG Alpenweg 25, 87746 Erkheim Tel 08336/900-0, www.baufritz.com • UNTERNEHMEN & PORTFOLIO: Der 1896 als Zimmerei gegründete Holzbaubetrieb realisiert mit ca. 450 Mitarbeitern am Produktionsstandort Erkheim/Allgäu ökologisch-nachhaltige, wohngesunde und klimaschützende Ein- und Mehrfamilienhäuser in echter Bio-Qualität – unter ausschließlicher Verwendung hochwertiger, zertifizierter Baustoffe; Serviceangebote u.a. Grundstücksanalyse und Gesundheitsberatung. • LIEFERRADIUS: Deutschland, Schweiz, Österreich, Großbritannien, Luxemburg, Niederlande Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/baufritz

HERSTELLUNG Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN Christian Schikora (Verkaufsltg.), E-Mail: anzeigen@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition), E-Mail: pastor@fachschriften.de VERTRIEB Partner Medienservices GmbH Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK westermann DRUCK | pva Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig ABONNEMENT-SERVICE Fachschriften-Verlag GmbH & Co.KG, Aboservice, Höhenstr. 17 70736 Fellbach, Telefon 0711/5206-1, Telefax 0711/5206-307 E-Mail: abo@fachschriften.de PREIS Einzelheft 4,80 €, Direktbestellung im Verlag zuzüglich Versandkosten unter www.HausbauHelden.de/shop-start Jahresabonnement ­(6 Hefte) ­inkl. Porto und MwSt. Inland 28,80 €. (Ausland 36 €), Mindestbezugszeitraum 1 Jahr BANKKONTO HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506, BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, M ­ ikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Daten­verarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schrift­licher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher ­G enehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autorennamen g ­ ezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der ­Redaktion dar. Für unverlangt eingereichte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholzund Blockhausverband e.V. (DMBV), München ISSN-Nummer 0170-0138 Printed in Germany 4/5-2023 bauen.

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Ö K O L O G I E • W I SSEN • D ä mmu n g

Foto: IVPU Industrieverband Polyurethan-Hartschaum

Warm einpacken!

Angesichts des Klimawandels und gestiegener Energiepreise ist Energie sparen heute wichtiger denn je. Das heißt beim Eigenheim im ersten Schritt: für eine gut gedämmte Hülle sorgen. Dabei haben Bauherren die Wahl aus einer breiten Palette an Dämmstoffen.

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Warmedämmverbundsysteme ermöglichen ein breites Spektrum an attraktiven Fassaden – inklusive Backstein- oder Klinkeroptik. > www.brillux.de

PREISGÜNSTIG & BELIEBT Es mag überraschen, aber ein günstiger Preis und gute Dämmwirkung machen die Mineralfaserdämmung zum Publikumsliebling unter den Dämmstoffen. Ihr Marktanteil liegt hierzu-

lande bei etwa 43 Prozent. Die beiden häufigsten Vertreter sind Steinwolle und die Glaswolle, die unter hohem Energieeinsatz aus geschmolzenem Gestein oder Glas hergestellt werden. Dabei wird bis zu 80 Prozent Recyclingmaterial verwendet. Mit einer WLS zwischen 0,032 und 0,045 bieten beide Dämmstoffe einen hohen Wärmeschutz im Winter – der Hitzeschutz im Sommer lässt allerdings zu wünschen übrig. Hervorragend eignen sich die unverrottbaren, nicht brennbaren und temperaturbeständigen Mineralfaserdämmstoffe für den Brandschutz, so dass sie auch als Brandriegel in Fassaden oder zur Abschottung von Tragwerken eingesetzt werden. Auch die Schalldämmwirkung ist hoch: Empfohlen wird die Mineralfaserdämmung unter anderem für Dächer in Flughafennähe. Eingesetzt wird sie außerdem bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) und Innendämmungen, in Holzkonstruktionen (Wand, Decke, Dach) und als Dämmung der obersten Geschoss- und der Kellerdecke.

Ökologische Alternative Wurden Polyurethan-Dämmstoffe bisher auf Erdölbasis hergestellt, sind viele Hersteller jetzt auch mit einer ökologischen Alternative auf dem Markt. Bei der Herstellung dieser Produkte besteht der Rohstoff zu über 60 Prozent aus Biomasse. Gewonnen wird diese aus landwirtschaftlichen Pflanzenabfällen, Lebensmittel werden nicht verwendet. Langfristig ist eine weitere Steigerung des Biomasseanteils geplant.

Foto: Linzmeier

A

ngesichts der hohen Energiepreise gibt es wohl kaum einen Bauherren, der nicht über die Dämmung seines Eigenheims nachdenkt. Und das ist gut so: Ein effizienter Wärmeschutz ist die unverzichtbare Grundlage für niedrigen Energieverbrauch und lässt sich durch eine optimierte Haustechnik ergänzen, aber nicht ersetzen. Wichtige Kriterien für die Wahl eines Dämmstoffs sind der Einsatzzweck, die Ökobilanz, der Preis, die Haltbarkeit, der Brandschutz und der Hitzeschutz, der unter Fachleuten allerdings kontrovers diskutiert wird. Achten sollte man außerdem auf die Dämmwirkung, die sich an der Wärmeleitstufe (WLS) ablesen lässt. Sie gibt die Durchlässigkeit des Dämmmaterials für den Wärmestrom an, wobei der niedrigere Wert der bessere ist: Ein Dämmstoff der WLS 032 dämmt also bei gleicher Materialstärke besser als einer der WLS 045 – und zwar um satte 41 Prozent!

Fotos: Brillux

HANDLICH & EFFIZIENT Auf Platz zwei der Beliebtheitsskala stehen mit expandiertem Polystyrolschaum (EPS) und extrudiertem Poly-

Diese PU-Dämmung verfügt über 60 Prozent pflanzlichen Anteil. > www.linzmeier.de

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Ö K O L O G I E • W I SSEN • D ä mmu n g

Dämmen mit System

Ein Klassiker unter den Systemaufbauten ist das Wärmedämmverbundsystem für die Fassade, das wegen seiner Vorteile inzwischen praktisch zum Standard geworden ist. Rechts ein Beispiel. Bei der Wahl des Dämmstoffs wird das gesamte System – zum Beispiel die Befestigung der Dämmung und die Rezeptur von Kleber und Unterputz – auf diesen abgestimmt.

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Wärmedämmverbundsystem mit auf die Wand geklebter (1) und verdübelter (3) Holzfaserdämmung (2), die durch passenden Unterputz (4) und weitere Schichten bis hin zum Außenputz (7) ergänzt wird. > www.sto.de Grafik: Sto

Systemaufbauten haben den Vorteil, dass alle Bauteile und Materialien vom gleichen Hersteller stammen und optimal aufeinander abgestimmt sind. Bauherren bringt dies Vorteile in puncto Sicherheit, Gestaltungsvielfalt und Funktionalität. Ein gutes Beispiel ist der Dachaufbau mit PU-Dämmung (s. o.), der ein bewährtes Gründachsystem mit einem auf die Konstruktion abgestimmten Photovoltaikmodul verbindet. So entsteht eine hochfunktionale Kombination aus hoher Dämmwirkung, solaren Gewinnen und flächenentsiegelndem Biotop.

Oft verwendet wird auch der synthetische Dämmstoff Polyurethan (PU, PUR, PIR), der von allen gängigen Dämmstoffen mit einer WLS ab 023 die beste Dämmwirkung aufweist. Dank dieser hohen Effizienz amortisieren sich sowohl die Kosten für den Bauherren, als auch der Rohstoff- und Energieeinsatz bei der Herstellung nach kurzer Zeit. Zudem sind seit einigen Jahren auch Produkte mit verbesserter Ökobilanz auf dem Markt, die zu über 60 Prozent aus Pflanzenabfällen aus der Landwirtschaft bestehen. Auch Polyurethan ist leicht zu verarbeiten. Sein klassischer Einsatzbereich ist die Aufsparrendämmung, also als Verlegung der Dämmplatten auf den Sparren. Daneben gibt es PU-Systeme für Fassade, Kellerdecke und die oberste Geschossdecke. Ein Recycling in Dämm- und Bauplatten ist möglich. PU ist teurer als Styropor und sein Marktanteil liegt bei etwa 5 Prozent.

Einbau einer Glasfaserdämmung zwischen den Sparren. > www.fmi.de

Foto: FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V.

Grafik: Bauder

styrolschaum (XPS) zwei synthetische Dämmstoffe. Sie werden wie alle synthetischen Dämmstoffe aus Kunststoff hergestellt, der zu Hartschaumplatten aufgeschäumt wird. Polystyrol ist preisgünstig, leicht zu verarbeiten und weist mit einer WLS ab 030 eine sehr gute Dämmwirkung auf. Darum hat sich EPS, besser bekannt unter dem Markennamen „Styropor“ als Standard-Fassadendämmung in Wärmedämmverbundsystemen etabliert. Weil Polystyrol leicht entflammbar ist, werden ihm Flammschutzmittel zugesetzt und Brandschutzriegel an der Fassade sind unerlässlich. Das Anwendungsspektrum umfasst das gesamte Haus: Polystyrol wird auch zur Dämmung von Steildächern, der obersten Geschossdecke, der Kellerdecke und als Perimeterdämmung mit Erdkontakt eingesetzt. Der Marktanteil von Styropor liegt bei etwa 34, der von XPS bei etwa 9 Prozent.


Foto: Rockwool

chwimmbad.de Das Pool und Wellness Portal

Druckbelastbare Steinwolle-Dämmplatten auf einem Flachdach. > www.rockwool.de Sicherheit beim Bauen, Kaufen und Modernisieren durch Beratung vom Verband Privater Bauherren Wir begleiten Sie in allen Belangen kompetent, unabhängig, persönlich und bundesweit vor der Vertragsunterzeichnung •schon der Bauphase •während der Bauabnahme •bei •nach der Fertigstellung

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FOTO: eDeL-FOTOGraFie

Die beliebtesten natürlichen Dämmstoffe sind Holz- und Zellulosefasern. Beide lassen sich als lose Fasern in Holzkonstruktionen (Dach, Wand, Decke) einblasen. Die preisgünstigen Zellulosefasern (WLS 040-045) werden ressourcenschonend aus Altpapier hergestellt und auch zur Dämmung der Keller- und der obersten Geschossdecke genutzt. Die etwas teureren Holzfaserdämmungen (WLS ab 038) sind auch als Dämmplatten auf dem Markt, die bei Aufsparrendämmungen und Wärmedämmverbundsystemen sehr beliebt sind. Beide Dämmstoffe bieten einen guten Hitzeschutz, was sich vor allem im Dach positiv bemerkbar macht. Holzdämmstoffe erreichen insgesamt einen Marktanteil von etwa 4 Prozent. Die übrigen natürlichen Dämmstoffe haben einen niedrigeren Marktanteil, weil sie preislich am oberen Ende der Skala liegen, während ihre Dämmwirkung bei WLS-Werten zwischen 0,039 und 0,055 etwas schlechter ist als bei der mineralischen und synthetischen Konkurrenz. Ihr großer Vorteil ist, dass sie mit geringem Energieaufwand aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Pflanzenmaterial, in das im Laufe des Pflanzenwachstums CO2 eingelagert wurde. Das sorgt für eine hervorragende CO2-Bilanz, vereinfacht die Entsorgung und das Recycling und bringt Pluspunkte bei der Nachhaltigkeitszertifizierung. Zusammen mit einem steigenden Umweltbewusstsein könnte dies dafür sorgen, dass der Marktanteil langfristig zunimmt. Prognosen sind momentan allerdings schwierig, weil neue Förder-

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Ö K O L O G I E • W I SSEN • D ä mmu n g

Weiterführende Lektüre Anregungen und Informationen zum Thema Dämmung und Wärmeschutz bietet eine spezielle Website der Verbraucherzentrale (QR-Code). Hier gibt es zum Beispiel Tipps, wo man sich über gesetzliche Regelungen und Fördermöglichkeiten informieren kann. Besonders empfehlenswert: ein „Dämmstoff-Navi“, das einen Überblick über eine breite Palette an Dämmstoffen bietet. Beim Klick auf bestimmte Schlagworte zeigt es die dazu passenden Dämmstoffe an. Ebenfalls sehr informativ: Ein Balkendiagramm, an dem man mit einem Blick die Materialstärke ablesen kann, die bei verschiedenen Dämmstoffen für deinen U-Wert von 0,2 W/m2K benötigt wird.

kriterien und das in Bewegung geratene Preisgefüge noch für einige Überraschungen sorgen könnten. Auch das Anwendungsspektrum der natürlichen Dämmstoffe ist groß. So können Hanf, Jute, Seegras und Stroh praktisch in allen Bereichen eingesetzt werden, Schafwolle eignet sich für Wand, Dach, Decke und Fassade, Schilf lässt sich als Fassadendämmung, Kork als Innendämmung einsetzen. Achten sollte man auf Zuschlagsstoffe, die manchen natürlichen Dämmstoffen zur Erhöhung des Brandschutzes und gegen Schädlingsbefall zugegeben werden. Teilweise sind auch Kunstfasern enthalten, was das Recycling und die Entsorgung erschwert.

LANGLEBIG & NÜTZLICH Mi n e r a l i s c h e u n d s y nt h et i s c h e Dämmstoffe gelten als weniger umweltfreundlich, weil sie mit hohem Energieeinsatz oder auf Erdölbasis hergestellt werden und oft schwer

Foto: Steico

zu entsorgen oder zu recyceln sind. Andererseits sind sie so robust und langlebig, dass der Rohstoff- und Energieeinsatz durch die langfristige Einsparung an Heizenergie mehr als kompensiert wird. Dies umso mehr, wenn es sich um sehr effiziente Dämmstoffe handelt, bei denen sich die Kosten für Umwelt und Geldbeutel durch die Einsparungen schon nach kurzer Zeit amortisieren. Hinzu kommen spezielle Eigenschaften. So ist die Dämmwirkung des mineralischen Porenbetons bei einer WLS von 100 zwar mäßig, man kann ihn aber als leichtes, belastbares Baumaterial nutzen. Ein mineralischer Dämmstoff wie Schaumglas ist feuchteunempfindlich und bietet ideale Voraussetzungen als Flachdach- und Perimeterdämmung im Außenbereich, mineralische Schüttungen eignen sich gut, um Bodenunebenheiten auszugleichen. Hier entscheidet der Anwendungsbereich, welchen Dämmstoff man wählen sollte. • jm

Polyurethan lässt sich mit baustellenüblichen Werkzeugen auf jede Dachform zuschneiden. > www.puren.de

Foto: Puren

Als weiterführende Lektüre bietet sich der Ratgeber „Richtig Dämmen“ der Stiftung Warentest an, der auf 192 Seiten wertvolle Tipps zum Dämmen von Neu- und Altbauten gibt. Außerdem stellt er in einem ausführlichen Überblick zugelassene Dämmstoffe vor und erläutert, wie man den richtigen Dämmstoff für den jeweiligen Zweck ermitteln kann. Vorher-Nacher-Skizzen liefern Interessierten Anleitungen zum Selbermachen, Tipps zu gesetzlichen Regelungen und Förderprogrammen runden das Informationsangebot ab. Der Ratgeber lässt sich für 29,90 Euro als Buch bestellen oder für 24,99 Euro als pdf oder ePublikation downloaden.

Holzfaserdämmung eignet sich auch zum Einblasen in Holzkonstruktionen. > www.steico.de

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Sie suchen ein zuverlässiges Unternehmen für Ihren Hausbau – oder Häuser zum Anschauen und Anfassen in einer Musterhausausstellung? Hier finden Sie beides – geordnet nach Bundesländern.

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N B E R L I N Nachhaltiges Bauen sowie komfortables und individuelles Wohnen: Dafür steht Roth-Massivhaus. Wir bauen ausschließlich nachhaltige und QNGzertifizierbare Ein- und Mehrfamilienhäuser in Massivbauweise. Mehr als 2 700 Familien haben mit uns bereits ihren Traum vom individuellen Wohnen verwirklicht. Zudem steht Ihnen Roth-Massivhaus auch bei der Grundstückssuche oder Fragen zur Immobilienfinanzierung mit Rat und Tat zur Seite.

Liefergebiet: Berlin, Brandenburg, Hamburg

Bau-GmbH Roth Marzahner Chaussee 197 12681 Berlin Tel. 030/54 43 73 10 info@roth-massivhaus.de www.roth-massivhaus.de

Weitere Infos zu Roth-Massivhaus finden Sie auf www.HausbauHelden.de/hersteller/roth-massivhaus

In den Havelauen Werder folgen 15 namhafte Unternehmen dem Gedanken der Nachhaltigkeit und haben die verschiedensten Häuser in der grünen Musterhausausstellung Unger-Park gruppiert. Die Firmen bieten Einblicke in eine breite Facette an modernster Architektur und legen dabei Wert auf bewussten Umgang mit Energie und Ökologie. Die Ausstellung ist weder an das Fernwärme- noch Gasnetz angeschlossen, große Teile ihres Energiebedarfs decken die Musterhäuser selbst und produzieren teilweise mehr Energie als sie selbst verbrauchen. Ein Besuch lohnt sich.

UNGER-Park Berlin/ Werder In den Havelauen Werder Unger-Park Ecke Mielestraße 14542 Werder (Havel) www.unger-park.de

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G Individuelle Architektenhäuser für jeden Geschmack Lehner-Haus ist seit über 60 Jahren im Holzfertigbau tätig. Das Unternehmen baut energieeffiziente Unikate, neben 100 Ein– und Mehrfamilienhäusern pro Jahr auch Büro– und andere Objektbauten. Bauherren können sich hier auf ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis verlassen, eben „schwäbisch gut“. Musterhäuser finden Sie in Ulm, Günzburg, Fellbach, Poing und Bad Vilbel. Hochmoderne Hausbauforen mit voll eingerichteten Bemusterungen in Bad Waldsee (Bodenseeraum) und am Werkstandort Heidenheim. Liefergebiet: Deutschland

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Lehner-Haus GmbH Aufhausener Str. 29-33 89520 Heidenheim Tel. 07321/9670-0 Fax 07321/9670-11 info@lehner-haus.de www.lehner-haus.de

Weitere Infos zu Lehner-Haus finden Sie auf www.HausbauHelden.de/hersteller/lehner-haus


I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH BEWUSST LEBEN – BEWUSST BAUEN Holzbautradition seit 1861: Bittermann & Weiss aus Gerchsheim baut Ein- und Zweifamilienhäuser in diffusionsoffener Holzverbundbauweise. Jedes Haus wird mit den Bauherren individuell geplant und mit größter Sorgfalt gebaut. B&W-Häuser zeichnen sich durch beste Wärmedämmung und ein gesundes Wohnklima aus. Als regionaler Baupartner realisieren wir partnerschaftliches „Miteinanderbauen“. Besuchen Sie unsere Musterhäuser in Mannheim, Fellbach und Gerchsheim/Firmensitz. Liefergebiet: Baden-Württemberg und angr. Länder

Weitere Infos zu Bittermann & Weiss auf www.HausbauHelden.de/hersteller/bittermannweiss

Hauser kombiniert die Schnelligkeit und Trockenheit des Fertigbaus mit der Lebensdauer sowie den Dämm- und Schallschutzwerten des Massivbaus. Profitieren auch Sie von den 40 Jahren Erfahrung des Familienunternehmens ohne Rechtsstreit und der massiven trockenen Fertigteilbauweise, d.h. Rohbauerstellung innerhalb einer Woche mit getrockneten Liapor-Fertigteilelementen inkl. Weißer Wanne. Besuchen Sie unser Musterhauszentrum, wir freuen uns jeden Sonntag von 14 Uhr bis 16.30 Uhr auf Ihr Kommen.

Liefergebiet: Baden-Württemberg

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH Am Geißgraben 6 97950 Gerchsheim Tel. 09344/9209-0 info@bw-holzhaus.de www.bw-holzhaus.de

Hauser Massivbau GmbH Robert-Bosch-Str. 18 72189 Vöhringen Tel. 07454/9594-0 Fax 07454/9594-30 www.hausermassivbau.de

Weitere Infos zu Hauser Massivbau finden Sie auf www.HausbauHelden.de/hersteller/hausermassivbau

I H R E R E G I O N A L E N B A U P A R T N E R I N B AY E R N Häuser anschauen, anfassen und erleben in der Musterhausausstellung Poing bei München. Schlendern Sie durch das 59 000 m² große Areal und verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuellen Angebote führender Haushersteller. Etwa 60 moderne Häuser in unterschiedlichsten Architekturstilen stehen Ihnen offen – treten Sie ein und erleben Sie, wie Ihr Wohntraum in der Realität aussehen kann. Fachberater vor Ort stehen Ihnen auf Wunsch mit Rat und Tat zur Seite. Erleben Sie eine einzigartige Mischung aus Information und Unterhaltung rund ums Bauen.

Bauzentrum Poing Senator-Gerauer-Str. 25 85586 Poing/Grub Tel. 089/99020760 info@bauzentrum-poing.de www.bauzentrum-poing.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, auch Feiertage, Montag Ruhetag, Eintrittspreise: 4 Euro Erwachsene, 2 Euro ermäßigt

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N Ö S T E R R E I C H Blaue Lagune präsentiert Werner Sobeks Aktivhaus Das innovative Modulbaukonzept, das Architekt Werner Sobek mit Unternehmer Klaus Fischer entwickelte, ist in der Blauen Lagune zu besichtigen. Die Rolle der Blauen Lagune als Europas führendes Ausstellungszentrum und internationaler Trendsetter rund um Bauen, Architektur und Innovation wird somit ausgebaut. Lagune-Eigentümer Erich Benischek trug als Berater der AH Aktiv-Haus GmbH wesentlich dazu bei, das Konzept für die Serienreife weiterzuentwickeln und einen Produzenten zu finden. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen, Eintritt frei

Ausstellungszentrum Blaue Lagune 2351 Wiener Neudorf/ Österreich A2 Südautobahn, Abfahrt Mödling/SCS Tel. 0043/15261103 office@blauelagune.at www.blauelagune.at 4/5 -2023 bauen.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Tra n spa re nt & exk lusiv

GLAS1

Bei München bewohnt eine vierköpfige Familie jetzt ihr Traumhaus mit Pool, errichtet in transparenter Holz-Fachwerkbauweise. Die jeweiligen Bereiche mit Durchsicht oder mit Sichtschutz sind raffiniert und bedarfsorientiert gestaltet.

ZUM GARTEN mit Pool öffnet sich das moderne Fachwerkhaus beinah komplett verglast. Der verglaste Balkon scheint optisch über der OutdoorLounge zu schweben.

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WERK


A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Tra n spa re nt & exk lusiv

Der Garten setzt den Wohnraum im Freien fort. 1

2

1 DANK ÜBERECK-VERGLASUNG steht die loungige Sitzecke quasi im Grünen. Abgesetzte Oberlichter gliedern die Fassade. 2 DER OFFENEN KÜCHE mit freistehender Küchenzeile ist ein praktischerVorratsraum direkt zugeordnet. 3 EINE WANDSCHEIBE mit integriertem Heizkamin separiert und verbindet Ess- und Wohnbereich. 4 DER ANNÄHERND FUGENLOSE BODEN unterstreicht den fließenden Raumeindruck im offen angelegten Grundriss.

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2


3

4

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Tra n spa re nt & exk lusiv

1

2

1 RAUMHOHE HOLZLAMELLEN im Farbton des Fachwerks grenzen den Eingangsbereich vom Wohnraum ab und dienen als Sichtschutz. 2 IM GERÄUMIGEN ELTERNBAD ist die freistehende Badewanne mit ihrer geschwungenen Form der zentrale Eye-Catcher. 3 GELÄNDERFÜLLUNGEN AUS GLAS setzen die transparente Gestaltung an der mittig angeordneten Galerie im Obergeschoss fort. 3

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Z

Transparenz und Geschlossenheit – exakt nach Bedarf dosiert.

uerst waren es das zeitlose Design und die faszinierende Konstruktionsweise, die Caroline und Marco Stephan* auf der Suche nach einem Domizil für ihre vierköpfige Familie an den Fachwerkhäusern aus Holz und Glas von Huf Haus reizte. Genau ihren Vorstellungen entsprach dann der puristische Entwurf „Modum“ mit Flachdach und zwei Vollgeschossen auf rechteckiger Grundfläche – natürlich ausgeführt in Skelettbauweise aus Holzbalken und mit großenteils verglasten Gefachen. Exemplarisch für das Spiel mit Transparenz und Geschlossenheit, das die gesamte Fassadengestaltung des Neubaus im Großraum München kennzeichnet, ist der Hauseingang: Das Entree liegt mittig an der Längsseite zur Straße, über seine ganze Breite sind raumhohe Verglasungen angeordnet, die viel natürliches Licht ins Hausinnere hineinlassen. Die Haustür aus Holz ist zentral zwischen die Glaselemente platziert. Seitlich schließen hinter verputzten Wandelementen, kombiniert mit Oberlichtern, die Räume für Technik und Garderobe sowie das Gäste-WC an.

* Namen von der Redaktion geändert

LICHT & LEICHTIGKEIT Das durchlaufende Oberlichtband mit integrierten öffenbaren Elementen auf beiden Wohnebenen bringt Licht und Luft auch in die Räume, deren Außenwand statt transparent geschlossen ausgeführt ist. Außerdem gliedert es die Fassade. Diese Betonung der Horizontalen erweckt in Verbindung mit dem weit auskragenden Dach und den dunklen Fachwerkbalken Assoziationen mit traditioneller japanischer Architektur. Den Übergang vom Eingangs- zum Wohnbereich definieren im Hausinneren vertikal angeordnete Holzlamellen, die gleichzeitig vor neugierigen Blicken von außen schützen. Umgeben von großen Glaselementen zieht sich der großzügige Raum zum Kochen, Essen und Wohnen über die ganze Breite des Gebäudes. Linkerhand ist die Küche angeordnet, Hochschränke und eine Vorratskammer sorgen für jede Menge praktischen Stauraum. Die frei-

stehende Küchenzeile leitet über zum Esstisch in der Raummitte. Eine Wandscheibe mit integriertem Tunnelkamin bildet eine diskrete räumliche Trennung zwischen Essplatz und Wohnbereich, beide Seiten profitieren vom Flammenspiel. Große Verglasungen öffnen den Innenraum zum von Büschen und Bäumen umgebenen Garten.

GLAS & GRÜN Ein Schiebeelement öffnet den Bereich vor dem Essplatz nach draußen. Eine Überdachung – darüber ist im Obergeschoss der Balkon angeordnet – bietet Wetterschutz. Der loungige Outdoorbereich, stilecht möbliert mit Sofa, Teppich und Hängesessel, bildet den Übergang zum Highlight des Gartens, einem in das Holzdeck eingelassenen Pool. „Am liebsten halten wir uns im Erdgeschoss auf, wo die Glaselemente einen tollen Blick in den Garten zulassen“, sagt Caroline Stephan. Falls mal weniger Transparenz gewünscht ist, lässt sich mit farblich auf das Fachwerk abgestimmten Jalousien auf Knopfdruck der gewünschte Verdunklungsgrad einstellen. Vom Entree führt eine einläufige Treppe nach oben zu den Privaträumen. Die Galerie erschließt dort zwei Kinderzimmer mit Duschbad, ein Arbeitszimmer und den Schlafbereich der Eltern mit verbundenem Wellnessbad sowie Ankleide. Auch hier liegen Räume, die Stellflächen oder Sichtschutz benötigen – die beiden Bäder und die Ankleide – mit geschlossenen Wandelementen zur Straße, während sich die Schlafzimmer mit großen Glasflächen zum Garten öffnen. Beide Kinderzimmer haben Zugang auf den rundum verglasten Balkon Zur effektiv gedämmten Außenhülle bildet eine Wärmepumpe die passende Ergänzung, Anschlüsse für eine PV-Anlage zur Erzeugung von eigenem Sonnenstrom auf dem Dach sind vorbereitet. So wohnen Caroline und Marco Stephan heute in ihrem maßgeschneiderten Traumhaus: „Die dunklen Holzbalken, die offene Bauweise und die bodentiefen Glasfronten – sie sind genau das, was wir wollten.“ • av

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Tra n spa re nt & exk lusiv

DER POOL ist in die Holzbohlen der Terrasse eingelassen und bildet im Zusammenspiel mit der Outdoor-Lounge ein raffiniertes Ensemble.

DATEN + FAKTEN Haus Modum • WOHNFLÄCHEN:

EG 109 m2, OG 104 m2

• BAUWEISE:

Holzskelettbauweise, Wandausfachungen aus 6 mm Strukturputz, 160 mm Wärmedämm-Verbundsystem, 12,5 mm faserverstärkte Naturgipsplatte, 90 mm Holztafelkonstruktion mit Mineralwolldämmung, Dampfbremse, 25 mm faserverstärkte Naturgipsplatten, 1,5 mm fein strukturierter Innenputz, U-Wert Außenwand 0,137 W/m2K; dreifach verglaste Holzfenster, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Flachdach, U-Wert Dach 0,14 W/m2K

OBERGESCHOSS

BAD 5,5

BÜRO 14,5

ANKL 10,5

BAD 15

• TECHNIK:

FLUR 10,5

Sole-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Vorbereitung für Photovoltaikanlage KIND 16

• ENERGIEBEDARF:

KIND 16

Primärenergiebedarf: 30,7 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 17,1 kWh/m2a

SCHLAFEN 16

• HERSTELLER:

Huf Haus Franz-Huf-Straße 1, 56244 Hartenfels Tel.: 02626/761-200, www.huf-haus.com

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

ERDGESCHOSS

8,90 m

WOHNEN 26,5

14,90 m

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DIELE 17,5

ESSEN 21,5

WC 2,5

SPK 7

KOCHEN 22,5

• LIEFERRADIUS: Fotos: Huf Haus

TECHNIK/ HWR 11,5

Der Familienbetrieb, 1912 als Zimmerei gegründet, baute ab 1958 in vorgefertigter, schlüsselfertiger Holzbauweise. 1972 wurde mit Architekt Manfred Adams das „Huf Fachwerkhaus 2000“ entwickelt, das weiterhin stilprägend für Huf-Häuser ist. Heute ist Huf Haus auf den schlüsselfertigen Bau von individuell geplanten, nachhaltigen Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Gewerbebauten spezialisiert. Ob Smarthome, Finanzierung, Kellerbau, Innenausstattung oder die Gartengestaltung – Huf Haus (420 Mitarbeiter) arbeitet mit den jeweiligen Spezialisten aus der eigenen Unternehmensgruppe. europaweit

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/huf-haus


Der Traum vom eigenen Haus wird von vielen auch in diesen Zeiten geträumt – und umgesetzt. Was Fertighäuser so attraktiv macht, ist die kurze Zeitspanne von der Planung über den Bau bis hin zum Einzug. Lassen Sie sich von unseren attraktiven Beispielen verführen!

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Foto: Regnauer Hausbau

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DIE SCHÖNSTEN FERTIGHÄUSER

TREPPENLÖSUNGEN Von einem Stockwerk ins andere: Über die Bauweise und Materialien von Treppen und wie das tägliche Auf und Ab sicher und dazu noch attraktiv gelingt informieren wir Sie in der bauen. 6/7-2023.

WIEDER DRAUSSEN SEIN Wie man die Terrasse, den Garten und bestenfalls auch den Pool auf das kommende Frühjahr und den nahen Sommer vorbereitet und was es Neues auf dem Markt gibt, das erfahren Sie in der Ausgabe 6-7/2023 von bauen.

SONNENSCHUTZ + VERSCHATTUNG Der Sommer naht und wir wollen uns in der nächsten Ausgabe von bauen. mit Erscheinungstermin 20.05.2023 damit beschäftigen, wie man die Hitze außen vor lässt.

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