The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 15.02.2012

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15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

www.epochtimes.de

Energiebedarf steigt global bis 2030 um 39 Prozent Seite 4

Bewusste Ernährung – aber wie? Seite 8

Auf hoher See des Finanzskandals Houston, wir haben einen Rembrandt ... Seite 13 und der Staatsschuldenkrise Seite 5

„Nieder mit dem Konfuzianismus-Laden!“ Im Namen des grundanständigen Konfuzius von der Staatsführung der Volksrepublik China eine vielarmige Krake in die Welt gesetzt, das Konfuzius-Institut. In jedem Land der Erde soll es Chinas Kultur vermitteln – im Sinne der kommunistischen Führung in Beijing. mehr auf Seite 6

Burmas Aussichten in seinem Demokratisierungsprozess Das Jahr 2011 war entscheidend für Burmas jüngste politische Geschichte. Es wurde eine Anzahl demokratischer Reformen eingeführt.

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mehr auf Seite 7

Der Sage nach entführte einst der Göttervater Zeus die schöne Europa von der Küste Phöniziens am östlichen Mittelmeer nach Kreta, um sie zu seiner Geliebten zu machen. Er hatte dafür die Gestalt eines Stieres angenommen, die er wieder ablegte. Sie soll ihm drei Söhne geboren haben. – Die Kampfstiere auf der verschneiten Weide in Spanien scheinen eher ratlos zu sein. Kein Geld auf der Bank und weit und breit kein(e) verführerische(s) Europa in Sicht.

Roboterdrohnen agieren zunehmend autonom Die Robotertechnik konnte sich in Zeiten der Finanzkrise innerhalb der Militärforschung weiterentwickeln; nur der Verbrauchermarkt brach für Roboter zusammen. Jetzt könnten auch wieder Produkte mit künstlicher Intelligenz erscheinen. mehr auf Seite 10

Das Schiff der EU läuft auf Grund Der Blick aus den USA ist trotz eigener Probleme auf die EU und ihre Akteure fokussiert. Staatsschulden gibt es jedoch hüben wie drüben. James O. Grundvig

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ew York – In den ersten beiden Wochen im Jahr 2012 war es ruhig in den Nachrichten. Drohungen des neuen Anführers aus Nordkorea und des Iran, der warnte, die Straße von Hormus zu schließen, wurden

leiser. Die Börse begann mit dem besten Start seit zwei Jahrzehnten. Es gab kaum Anzeichen für Schwankungen. Die Abweichungen lagen täglich bei weniger als 100 Punkten. Dann lief die Costa Concordia vor der Küste Italiens auf Grund. Durch den Unfall strandeten 4.200 Passagiere und 1.000 Mann Besatzung. Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben, einige werden immer noch vermisst. Was noch schlimmer war: Captain Francesco Schettino lenkte das Schiff nicht nur einmal, sondern gleich zweimal in das felsige und flache Gewässer,

bevor das fünf Jahre alte Schiff ein Riff rammte, wo es sich für die ganze Welt sichtbar zur Seite neigte. Die Concordia – ein Omen? Für Europas Staatsschuldenkrise scheint es keine bessere Metapher als einen Schiffsbruch zu geben, der die finanzpolitische Sinnlosigkeit und verfehlte Geldmarktpolitik symbolisieren könnte. Wird die Concordia zu einem bösen Omen für den unaufhaltsamen Verfall der EU? Oder werden die Europäische Zentralbank und die Mitgliedsstaaten im Norden einen Weg finden, die Zah-

lungsunfähigkeit Griechenlands und ein Zusammenbrechen der Schutzwälle um Italien, Spanien und Portugal zu verhindern? Die jüngst gestellte 500-Milliarden-Dollar-Frage gilt es jetzt zu beantworten, wenn auch nur, um die Angst vor einer weltweiten Konjunkturflaute zu nehmen. Die Meinungen der Experten aus Politik, dem Finanzwesen und anderer Analysten auf der Bloomberg Link Sovereign Debt Conference reichten von optimistisch bis völlig abschätzig. Wird die nächste Runde selbstauferlegter Sparsamkeit eine Wirkung zeigen? Während

Europa noch im Jahr 2012 an einer kurzfristigen Lösung für die strukturellen Probleme und politischen Sackgassen arbeitet, kann das niemand wissen. Es scheint, dass der einzige Konsens, der auf dem Gipfeltreffen gefunden werden konnte, der war, dass die EU und die EZB noch weit davon entfernt sind, die fiskalen Missstände zu beenden und eine Lösung für ein langanhaltendes Wachstum zu finden.

king at Citigroup Inc., warnte vor einer Triple Witching Hour, also der letzten Stunde, in der an der Börse noch gehandelt werden darf, die die Vereinigten Staaten zu Beginn des Jahres 2013 treffen wird. Fortsetzung auf Seite 5

Die EU-Krankheit breitet sich aus Peter Orszag, stellvertretender Vorsitzender der Global Ban-

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Deutschland

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

„Ich lege meine Hände auf ’s Klavier ...“ Ende Januar ließ das Konzert der attraktiven russischen Pianistin Ekaterina Kitáeva in Frankfurts Alter Oper aufhorchen.

Monika Weiß

F oto : U l r i c h W o l f

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Die Pianistin Ekaterina Kitáeva.

ach Chopin und Skrjabin stellte Kitáeva im zweiten Teil ihres Konzertes eigene sprühende Kompositionen vor. Technische Brillanz ist für Kitáeva offensichtlich eine Selbstverständlichkeit, Leidenschaft für die Musik sprach aus jedem Tastengriff, eine Explosion auf dem Flügel schien zuweilen greifbar. Nun saß sie vor mir, schlank, lebendig, schön. Geboren und aufgewachsen in Moskau, mit einer frühen Neigung zur Musik, zum Klavier, hat sie dort schon in der Grundschule die Härten von Konkurrenzdenken und Leistungsdruck erlebt und darunter gelitten. Später beim Studium an der Moskauer Musikhochschule die gleiche Erfahrung. Wunderkinder gab es in der Überzahl, so die Erkenntnis von Kitáeva. Aber was zählte das schon? Sie bekam deutlich zu spüren, dass nur die Studierenden wirklich gefördert wurden, deren Familien mit anderen

Mitteln als denen der Begabung ordentlich nachhelfen konnten. Ihre eigene Familie aber hatte knapp die Stalin-Ära überlebt. Schon vor Generationen, beim Ende des Zarenreiches, wurde ein Teil ihrer Familie all’ ihres Besitzes, ihrer Ländereien beraubt. Man kam mit dem nackten Leben davon. In einem kommunistischen Unrechtsregime ein hinderliches Aushängeschild für die ganze Familie. „Die Musik kann ich nicht lassen“ Zurück zur Künstlerin Ekaterina Kitáeva. Sie schloss ihr Studium nicht in Moskau ab. Für sie war Deutschland immer das „Kulturland Nr.1“, die Heimat des großen Bach und all der anderen. Sie folgte ihrem Traum und kam nach Frankfurt an die Musikhochschule, wo alle ihre bisherigen Prüfungen anerkannt wurden. Hier machte sie auch ihr Abschlussexamen als Pianistin. „Die Musik kann ich nicht lassen“, sagt sie im Nachhinein über ihren Wechsel von Moskau nach Frankfurt. Und ganz natürlich kommt es aus ihr heraus: „Ich lege die Hände auf die Tasten, und los geht’s.“ Klassische Musik gerne, aber vor moderner Musik macht sie halt. Ein von tief innen kommendes Bekenntnis: „Moderne Musik ist Betrug.“ Es scheinen

harte Worte zu sein. Fragen wir uns aber selbst einmal: Lieber Chopin oder lieber Avantgardemusik? Die ehrliche Antwort der allermeisten wird sein: „Lieber Chopin“. Ekaterina Kitáeva ist beileibe nicht unmodern. Ihre musikalischen Vorstellungen drückt sie gerne in kraftvollen eigenen Kompositionen aus, bis hin zum Jazz. Wie in einer magischen Box, in der sie an die Wände hämmert: „Ich will hier raus!“ Lassen wir uns überraschen, wohin dieses „raus“ sie noch führen wird. Auf neuen Wegen Zum Beispiel wird sie mit dem Schauspieler Walter Renneisen beim diesjährigen Rheingau Musik Festival Heinz Erhardt präsentieren, in Wort und Musik! Man staunt. Ja, Erhardt hat Klavier und Komposition studiert, es gibt Klavierkompositionen des Mannes, der bei uns als Kabarettist so bekannt, so beliebt wurde. Die Künstlerin möchte nicht mehr verbissen einen Platz in der Musikwelt erobern, sie möchte dem Musikbetrieb mit Gelassenheit begegnen nach der Devise „Was kommt, das kommt.“ Eigene Kompositionen möchte sie verstärkt in ihren Konzerten spielen. Auf dem Gebiet könnte noch ein großer innerer Reichtum auf Entdeckung warten.

„Wir warten nicht, bis die Leute zu uns kommen“ Stadtbücherei in einem Prachtbau, einem ehemaligen Straßenbahndepot, das bis 2009 restauriert wurde und sich seitdem zum Stadtteilzentrum entwickelt hat. Stählerne Überspannbögen bilden die Decke und erinnern an ein anderes Frankfurter Industriedenkmal: den Frankfurter Hauptbahnhof. Fast noch mehr beeindruckt das Gebäude von außen. Das Ener den Neubau der semble dreier Gleisröhren in roZentralbibliothek in der tem Backstein verleiht dem ganzen Frankfurter City unweit Platz einen einmaligen Charme. der Geschäftsmeile Zeil betritt, richtet den Blick instinktiv nach Auffrischung des Bestands oben. Drei Stockwerke hoch ist Zurück in der Zentrale hat Sabine das lichtdurchflutete Atrium. Geo- Homilius, seit 2004 Leiterin der metrische Formen zieren die De- Stadtbücherei, für einen besseren cke und spiegeln sich in verglasten Überblick die Empore im ersten Geländern wider. In der Mitte des Stock erklommen. 19 öffentliche Raumes sind die Bücherregale auf Bibliotheken, eine Fahrbibliothek drei Ebenen fast sternförmig an- mit 30 Haltestellen und 90 Schulgeordnet. Am Ende des riesigen bibliotheken werden von hier aus Saals erhebt sich als verbinden- gesteuert. „Unsere Häuser liegen des Element für alle Stockwerke zentral. Sie sind offen, luftig geein rot-orangener Leseturm. Und staltet und klar strukturiert.“ Die links, in die Sitzecke hinter dem Leiterin sieht aber noch einen weiEingang, haben sich kaffeetrinken- teren Grund für den Boom: die de Zeitungsleser zurückgezogen. Auffrischung des Bestands. ZwiDer Ort lädt ein zum Verweilen. schen 10.000 und 15.000 Euro standen den sanierten BiblioEinmaliger Charme eines ehe- theken zusätzlich zur Verfügung. 2008 wurde dann auch noch der maligen Straßenbahndepots In der Stadtteilfiliale in Sachsen- Gesamtmedienetat von 549.000 hausen wiederum residiert die um 200.000 Euro aufgestockt. Die Frankfurter Stadtbücherei schreibt seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. 100.000 mehr Ausleihen als 2010, 61.000 mehr Besuche, 13.000 Neuanmeldungen – schon seit Jahren geht der Trend der Stadtbücherei Frankfurt steil nach oben.

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„Damit konnten wir natürlich ganz anders arbeiten als vorher.“ Den wenigsten öffentlichen Bibliotheken geht es heute finanziell so gut. Einer Umfrage des Deutschen Bibliotheksverbands vom Herbst 2011 zufolge sieht sich die Hälfte von ihnen aktuell mit Etatkürzungen konfrontiert. Besonders große Städte über 100.000 Einwohner trifft das. Das bedeutet: weniger Geld für Neuanschaffungen, Bestandspflege, Personal. Öffnungszeiten würden zusammengestrichen, wichtige Sanierungen und Neubaumaßnahmen zurückgestellt, so der Verband. Nicht so in Frankfurt, wo die letzte Entscheidung über die Schließung einer Stadtteilbibliothek mittlerweile acht Jahre zurückliegt. Stadtbücherei digital An diesem Tag herrscht in der Zentrale ein reges Treiben. Besucher nutzen ihre Mittagspause, um sich schnell mit Büchernachschub zu versorgen. Schnell – das geht heute so: Seit der Einführung des Selbstverbuchungssystems RFID im Jahr 2007 nimmt man sich sein Buch einfach aus dem Regal, um es am Ausgang per Barcode des Bibliotheksausweises zu registrieren. Das spart Zeit. Mit der 2009 eingeführten

„Onleihe“ sind sehr viele Abläufe nicht mehr ortsgebunden. Der Benutzer erhält sogar über sein Mobiltelefon Zugriff auf 14.187 elektronische Medien, von eBooks über eAudio, eMusic, eVideo oder ePaper von Zeitungen. Auch ein gedrucktes Buch kann man sich am heimischen Rechner vormerken und in die Bibliothek bestellen, wo man es abholen will. Zurückgeben kann man jederzeit: „Heavy User“ – in die Buchbriefkästen, scherzhaft auch „Baby-Klappen“ genannt. Die kennen auch keine Öffnungszeiten. Stadtteilangebote wurden ausgebaut Die technischen „Helfer“ setzten in den vergangenen Jahren Personal frei, das nun anderweitig eingesetzt werden kann. Die Bibliotheken erweiterten sukzessive ihre Öffnungszeiten. Mehr als früher arbeitet man mit Partnern in den Stadtteilen zusammen. In Frankfurt, wo in manchen Wohnvierteln 50 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund haben, werden speziell abgestimmte Bibliothekseinführungen angeboten. In anderen Stadtteilen wurden die Internetangebote ausgebaut. Einen demokratischen und niederschwelligen Zugang zu Wissen zu

ermöglichen – das war einst die Gründungsidee der kommunalen Stadtbibliothek. Zusammenarbeit mit Kindereinrichtungen Seit jeher haben die Bibliotheken in Frankfurt auch das jüngere Publikum im Blick. Die zentrale Kinder- und Jugendbibliothek gilt bundesweit als führend. Weil aber Kinder heute oft nicht mehr zu Hause betreut werden, ist auch die Zusammenarbeit mit Kitas und Horten intensiviert worden. „Buch auf – Meinung ab!“, das mit 17 Jahren älteste Schülerleseförderungsprogramm Deutschlands hat in diesem Jahr zum ersten Mal ein Blog zur Seite gestellt bekommen. Der Verbund der Schulbibliotheken, eine Frankfurter Erfindung aus dem Jahr 1974, wurde über die Jahre weiter ausgebaut. „Eins können wir nicht machen“, erklärt Homilius, „warten, bis die Leute zu uns kommen.“

Gesellschaftliches Zentrum Kerngeschäft, Zielgruppen – Begriffe aus der Marketingsprache, die man bisher eher selten im Kontext von Bibliotheken vernahm. Doch das Konzept, die Stadtbücherei zu einem gesellschaftlichen Zentrum zu entwickeln, scheint aufzugehen. Das zeigen nicht nur die Zahlen. Im Frankfurter Stadtteil Sossenheim zum Beispiel gaben vorigen Sommer die Bürger bei einer Befragung an, dass ihnen neben dem Mehr Veranstaltungen An diesem Abend werden in der Vereinsleben vor allem ihre StadtZentrale die Lichter wieder erst teilbibliothek wichtig sei. (Stefan spät ausgehen. Passend zu einer Röttele) gerade eröffneten Ausstellung mit Schülerarbeiten beginnt um Mit freundlicher Genehmigung der Stadt 19.30 Uhr noch ein Vortrag. Ein Frankfurt am Main, Presse- und InforVertreter des Umweltamtes wird mationsamt.

Impressum Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung) Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton), Anke Wang (The Epoch Life) Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchin redaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini Verlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 E-Mail Chefredaktion@EpochTimes.de

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong Zheng Anzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral) E-Mail Anzeigen@EpochTimes.de Abo-Bestellung Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte Tel./Fax: +49(0)30/36434994 E-Mail Abo@EpochTimes.de Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

Frankfurts Bewerbung zur Grünen Hauptstadt Europas vorstellen. Während sich die Gänge auf den Etagen leeren, beginnen im Atrium die Bestuhlung und der Aufbau der Haustechnik. Zwischen 2007 und 2011 stieg die Zahl von Veranstaltungen von 169 auf 211. „Veranstaltungen gehören nicht zu unserem Kerngeschäft, aber wir erreichen damit Zielgruppen, die sonst nie zu uns finden würden“, erklärt die Leiterin.

spendenkonto Bank: Deutsche Bank 24 Konto-Nr.: 525 505 401 BLZ: 100 700 24 BIC/SWIFT: DEUT DE DBBER IBAN: DE 9110 0700 2405 2550 5401


DEUTSCHLAND

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

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„ZukunftsWerkStadt“ – Wissenschaftsjahr 2012 Wie Städte und Kommu nen gleich ein ganzes „Zukunftsprojekt Erde“ stemmen sollen, blieb bei der Vorstellung zum Wissenschaftsjahr 2012 etwas im Nebel.

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Energiebranche unterstützt Wissenschaftsjahr „Mit der von der Politik beschlossenen und von den Unternehmen getragenen Energiewende erfahren das Wissenschaftsjahr 2012 und das Thema Nachhaltigkeit eine besondere Aktualität“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, anlässlich der Auftaktveranstaltung. Die Energie- und Wasserwirtschaft sei sich ihrer besonderen

„Zurück auf die Bäume“ wird es wohl nicht gleich geben mit der Initiative „ZukunftsWerkStadt“.

Verantwortung bewusst und unterstütze sowohl die Politik als auch gesellschaftliche Initiativen dabei, das Prinzip der Nachhaltigkeit weiter zu verankern, sagte sie. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und seine 1.800 Mitgliedsunternehmen planen für die nächsten Monate zahlreiche Projekte und Veranstaltungen rund um das diesjährige Motto des Wissenschaftsjahres. „Um die Energiewende meistern zu können, braucht Deutschland eine Fülle von Innovationen. Denn es werden nachhaltige Lösungen in den Bereichen Energienetze, Erzeugung, Klimaschutz,

Effizienz, Mobilität und Speicherung erforderlich sein. Es darf nicht auf eine einzelne Technologie gesetzt werden. Aus diesem Grund setzen wir uns für eine verbesserte Forschungsförderung ein. Auch im Bereich der Erneuerbaren sollten neue Technologien erforscht und gefördert werden, damit wir nicht nur auf Bewährtes setzen“, betonte Müller. Teilnehmende Kommunen An der Initiative „ZukunftsWerkStadt“ nehmen teil: Gemeinde Ahorn, Berlin, Bonn, Bottrop, Landkreis Coburg, Dortmund, Essen, Freiburg (Breisgau), Friedrichshafen, Göttingen, Landkreis Harz, Konstanz, Leutkirch (Allgäu), Leipzig, Lörrach, Lübeck, Ludwigsburg, Lüneburg, Münster, Norderstedt, Nürnberg, Schwäbisch Gmünd, Rhein-HunsrückKreis, Kreis Steinfurt, Stuttgart, Kreis Unna, Wermelskirchen. (rls) www.zukunftsprojekt-erde.de

IKE O: M

Informationskampagnen und Mitmachaktionen Nachdem man lange genug geschlafen hat, sollen nun auch die Artenvielfalt, die Begrünung städtischer Flächen und die zunehmende Lichtverschmutzung zu Themen von Informationskampagnen und Mitmachaktionen werden. Eine weitere Aktion dient der Wiederverwertung alter Mobiltelefone, die zu Millionen in den Schubladen schlummern – und mit ihnen wertvolle Metalle für neue Geräte. Moderne Nachhaltigkeitsforschung sei gekennzeichnet durch eine stärkere Verzahnung von Gesellschaftswissenschaften und technischen Innovationen, hieß es weiter. Forschung ermögliche zum Beispiel erhebliche Effizienzsteigerungen der deutschen Wirtschaft im Energie- und Materialverbrauch. Wissenschaftliche Erkenntnisse beeinflussen auch das

SAF RAN EK/ PIX ELI O. D E

„Die Menschen vor Ort“ Nachdem viele Bürgerproteste gezeigt haben, dass die Verwaltungen häufig vor Ort nicht wirklich tiefgehend und kenntnisreich planen, stellte Bundesumweltminister Röttgen nun fest: „Die besten Ideen haben fast immer die Menschen vor Ort. Bürgerinnen und Bürger, die ihre Heimat und ihre Umwelt für die nachfolgenden Generationen als attraktiv und

Bewusstsein und verändern Lebensstile. Das zeigt sich in einem sparsameren Umgang mit Energie oder einer gesünderen Ernährung. Viele Forschungsergebnisse schaffen die Grundlagen für Entscheidungen in Politik und Gesellschaft. Auf den Ergebnissen der „ZukunftsWerkStadt“ soll noch 2012 eine Förderinitiative zur „CO2neutralen, energieeffizienten und klimaangepassten Stadt“ aufbauen, mit deren Hilfe sich Städte ab 2020 CO2-neutral entwickeln können.

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uf jeden Fall ist man bereit, nicht nur das Geld der Steuerzahler einzusammeln, sondern auch deren Ideen – natürlich auch auf Kosten der Steuerzahler – zu sammeln und zu diskutieren. Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat am 8. Februar gemeinsam mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen sowie 25 Vertretern von Städten, Gemeinden und Landkreisen das Wissenschaftsjahr 2012 in Berlin eröffnet. Einleuchtender war dann schon das Projekt im Rahmen der Initiative „ZukunftsWerkStadt“, mit der das Wissenschaftsjahr beginnt. Hier stiftet die Bundesregierung Patenschaften zwischen Bürgern und Wissenschaft für den nachhaltigen Umbau der Kommunen. „Forschung und Wissenschaft sind der Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden. Wissenschaftler aus Universitäten und Forschungsinstituten werden die Bürger als Partner dabei unterstützen, ihre Gemeinden nachhaltig zu gestalten“, sagte Schavan. In fast 30 Kommunen eröffnen Bürger – unterstützt durch Wissenschaftler – Diskussionsforen, in denen Perspektiven der Nachhaltigkeit ausgelotet werden. Die Initiative wird mit 3,5 Millionen Euro gefördert.

lebenswert bewahren wollen. Mit der ZukunftsWerkStatt entsteht ein Ideenlabor, das allen offensteht. Ich wünsche mir eine lebhafte Beteiligung und freue mich auf zahlreiche Vorschläge und Anregungen.“ Der Präsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude, sieht die vielfältigen Aktivitäten vor Ort als Beleg für den Veränderungswillen. „Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beteiligen die Menschen aktiv an der Veränderung ihrer Kommunen. So können viele Ideen zum Klimaschutz und Stadtumbau Wirklichkeit werden und zu einer nachhaltigen Gesellschaft beitragen.“ Bundesbauminister Peter Ramsauer unterstrich die Verantwortung der Kommunen für die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: „Wir wollen die Menschen in den Städten und Gemeinden für den Wandel gewinnen. Das gelingt uns, wenn wir sie dort abholen, wo sie betroffen sind – in den Kommunen. Ein positives Beispiel ist die finanzielle Förderung energiesparenden Bauens mit Krediten der KfW.“

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Wirtschaft

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

Energiebedarf steigt bis 2030 um 39 Prozent Günter Spahn

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rotz aller Bemühungen in den etablierten Wirtschaftsnationen wie USA, Japan, Deutschland, Großbritannien und anderen, über Effizienzverbesserungen und Energieeinsparprogramme den Energieverbrauch zu senken, wird die Energienachfrage bis 2030 drastisch steigen. Wie in der jüngsten am 10. Februar 2012 vorgestellten Fachanalyse „Energy Outlook 2030“ (Herausgegeben von BP Plc, London) prognostiziert, wird sich der weltweite Energieverbrauch bis 2030 um 39 Prozent erhöhen. Verantwortlich für diese Entwicklung sind vor allem der Nachholbedarf, die wirtschaftliche Entwicklung und der hohe Bevölkerungsanstieg in den Schwellenländern und hier insbesondere in den aufholenden Volkswirtschaften wie China und Indien. In den OECD-Ländern, also den Staaten mit einem hohen ProKopf-Einkommen, wird hingegen der Verbrauch um lediglich vier Prozent zulegen. Obwohl weltweit die erneuerbaren Energien weiter enorm an Bedeutung gewinnen, werden beim Energiebedarf die fossilen Brennstoffe, also Erdöl, Stein- und Braunkohle sowie Erdgas, ihre erdrückend dominierende Position behalten. BP kommt zur Voraussage, dass 81 Prozent der weltweiten Energienachfrage im Jahre 2030 über fossile Brennstoffe gedeckt werden. Heute beträgt der Anteil der fossilen Brennstoffe sogar 87 Prozent.

Die BP-Fachleute gehen davon aus, dass die insbesondere in Deutschland umstrittene Kohle in der laufenden Dekade sogar noch Marktanteile hinzugewinnt, bis sich die Wachstumsphase in den Schwellenländern zwischen 2020 und 2030 abschwächt. Erdöl hingegen, derzeit immer noch der am häufigsten eingesetzte und genutzte Energieträger, wird über den gesamten Untersuchungszeitraum Marktanteile verlieren, auch wenn der Bedarf an flüssigen Kohlenwasserstoffen im Jahr 2030 entsprechend der BP-Analyse bei 103 Millionen Barrel pro Tag liegen wird. Somit müssen weltweit immer noch große Mengen an flüssigen Energieträgern wie Öl und Biokraftstoffe gefördert werden. Auch die Wachstumsrate beim Gas wird stabil bleiben. Enorme Zunahme des weltweiten Stromverbrauchs Ganz wesentlich getrieben wird der Anstieg des weltweiten Energiebedarfs durch die Stromerzeugung, die bis 2030 der am schnellsten wachsende Energieverbraucher sein wird. Nach Erkenntnissen der UN haben heute noch 1,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu elektrischer Energie. Diese Lücke soll laut UN ebenfalls bis 2030 geschlossen werden. Durch diese ambitionierten Anstrengungen – aber auch wieder durch die Zunahme stromintensiver Industrien in den Schwellenländern – ist die enorme Steigerungsrate bei der elektrischen Energie zu begründen. Der Bereich Transport und Verkehr (Automobile, Luftfahrt, Schiffe und Eisenbahn) wird beim globalen Energieverbrauch mit großer Wahrscheinlichkeit am geringsten am Anstieg beteiligt sein. Zwei Gründe sind dafür zu nennen. Erstens wurde und wird die

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Schwellenländer erhöhen überdurchschnittlich stark ihren Energiebedarf laut der neuesten Energieanalyse „Energy Outlook 2030“.

Eine Raffinerieanlage steht fast niemals still – sogar bei Nacht verwandelt sie Erdöl in Produkte des täglichen Bedarfs.

Effizienz beim Kraftstoffverbrauch durch modernste Motorentechnologie gesenkt und vor allem trägt der steigende Anteil an HybridFahrzeugen, auch mit der weiteren Entwicklung von Wasserstoffantrieben, dazu bei, den Bereich Transport bezüglich Energieverbrauch stärker unter Kontrolle zu bringen. Freilich wird der Verkehr- und Transportsektor 2030 immer noch einen enormen Anteil von 87 Prozent haben. Dass diese Prozentzahl nicht geringer wird, hängt auch mit der zunehmenden nach wie vor vorhandenen Zunahme der Motorisierung in den Schwellenländern

zusammen. Derzeit beträgt der Anteil des gesamten Transportbereiches vom Flugzeug über Schiffe bis zum Auto (Pkw und Lastkraftwagen) und Moped beachtliche 95 Prozent. Immerhin ist die Minderung um acht Prozent angesichts der erwähnten Zunahme der weltweiten Motorisierung ein Erfolg. International wird der weltweite Energieverbrauch in den Schwellenländern vor allem von der Entwicklung in China und Indien geprägt. Allerdings wird in China laut BP Energy Outlook 2030 beim Wachstum des Energieverbrauchs nach 2020 eine gewisse Stabilisierung

eintreten – einhergehend mit der dann eintretenden Verlangsamung der Konjunktur im Reich der Mitte. BP geht davon aus, dass Indien, obwohl dessen Bevölkerungsanzahl die von China übertreffen wird, den energieintensiven Weg von China nicht kopieren wird. Indien, so die Analytiker, wird bis 2030 seinen Energieverbrauch im Wesentlichen durch den Träger Kohle mehr als verdoppeln.

Energiebranche. Er gilt in Fachkreisen als kompetenter Gradmesser für weltweite Entwicklungen der Energieszenarien. BP-Konzernchef Bob Dudley macht die jetzt erfolgte Vorstellung der Analysen in London zur Chefsache. „Für alle Beteiligten in der Energiebranche stellt der BP-Energy Outlook 2030 nicht nur eine Herausforderung dar, sondern er hilft uns, den Themenkomplex realistisch wie auch optimistisch einzuschätzen. Der Bericht beschreibt nicht nur Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, sondern auch Dinge, die wir ändern können“, sagte der oberste BP-Lenker. Erneut dürfte in Deutschland die jetzt von den Analysten, Energiefachleuten und Wissenschaftlern vorgestellte Zukunftsbeschreibung der Entwicklung des Energieverbrauchs für Ernüchterung sorgen. Unabhängig aller begrüßenswerten Bemühungen hierzulande, den Energieverbrauch zu senken, steigt dieser weltweit unaufhaltsam an. Der Vorstandschef eines deutschen Versorgers beschrieb diese Entwicklung gegenüber dem Autor dieses Beitrags einmal so: „Was Sie vorne, also hier in Deutschland, einsparen, geht hinten, also in den Schwellenländern, durch den enormen Anstieg der Bevölkerung wieder verloren.“ In der Tat, alle Menschen auf der Erde wollen Elektrizität und mehr Wohlstand und dies ist auch verständlich. Vor diesem Hintergrund werden gelegentliche populistische deutsche Meinungen zum Thema Energieverbrauch und Klima relativiert. Die Welt ist, wie sie ist und wie sie sich entwickelt. An deutschen Empfindlichkeiten und Befindlichkeiten wird sich da nur wenig ändern.

Realistische Einschätzung Der jetzt vorgestellte Bericht von BP wendet sich vor allem an die Entscheidungsträger in der Politik Günter Spahn ist Chefredakteur und und die Verantwortlichen in der Herausgeber vom WirtschaftsReport.

Businessplan-Wettbewerb 2012 am HPI in Potsdam

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haben eine Laufzeit von einem Jahr. „Mit diesen zusätzlichen Anreizen wollen wir den Kreis junger Start-up-Unternehmen rund ums HPI nachhaltig ausweiten und unser Land wirtschaftlich voranbringen“, erklärte Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel. Seit der Aufnahme des Lehrbetriebs im Jahr 1999 haben HPIStudierende bereits eine Vielzahl von Unternehmen gegründet und den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. „Die Kombination aus praxisnaher universitärer Ausbildung und eingebundener Entrepreneurship-Förderung ist an

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unserem Institut einzigartig und lässt unsere jungen Talente doppelt profitieren“, betonte Meinel. Der Wettbewerb wird vom HPI gemeinsam mit dem Wagniskapitalfonds Hasso Plattner Ventures (HPV) alle zwei Jahre zum Sommersemester ausgeschrieben. Die Initiative rundet das Ausbildungsangebot im Bereich IT-Entrepreneurship an der vom SAP-Gründer Prof. Hasso Plattner gestifteten Uni-Einrichtung ab.

die bei der Umsetzung der eigenen Geschäftsidee wichtig sind“, erklärte Dr. Rouven Westphal, HPV-Partner und Finanzvorstand, der auch Dozent am HPI ist. Bei seiner Vorlesung steht der Entwurf von Geschäftsmodellen im Vordergrund. Dabei dient die Innovationskultur des „Design Thinking“ zur Erarbeitung kreativer Lösungen. Dieses erfinderische Entwickeln wird an der HPI School of Design Thinking gelehrt. Echte Fallstudien und Gastbeiträge von Umsetzung Fachleuten zur Umsetzung von eigener Geschäftsideen „Die Ausbildung am HPI vermit- Ideen in Produkte, zum Schutz telt den Studenten die Fähigkeiten, des geistigen Eigentums und zu

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den Erfolgsgeheimnissen guter Teams runden den ersten Teil der Vorlesung ab. Im folgenden Sommer schließen sich Angebote zu den Themen Markteintrittsstrategien und Finanzierung an. Insgesamt werden damit alle Bereiche eines Geschäftskonzeptes praxisnah erklärt und durch praktische Beispiele vertieft. Ein weiterer Schwerpunkt beim HPI-Studium ist das Präsentieren von Businessplänen vor möglichen Investoren: In zwei Feedbackrunden nach jedem entscheidenden Abschnitt bekommt das studentische Team ein Einzelcoaching. Die besten drei Teams

Epoch Times-Leser verstehen mehr.

dürfen in der Endrunde vor der Wettbewerbsjury präsentieren. Erster BusinessplanWettbewerb 2010 Im Sommersemester 2010 haben 24 Teams von Studierenden und Doktoranden an dem erstmals veranstalteten BusinessplanWettbewerb teilgenommen. Vier Teams kamen in die Endrunde. Die Wettbewerbsjury wählte im Oktober 2010 zwei Siegerteams aus. Zur Gründung eines eigenen Unternehmens erhalten sie Startkapital und Sachunterstützung im Wert von insgesamt gut 100.000 Euro. (idw)

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nternimm etwas, werd’ Unternehmer, scheint die Maxime am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam zu sein. Mit seinem Businessplanwettbewerb 2012 will es noch mehr Studenten dafür begeistern, Unternehmer zu werden. Das Gewinnerteam erhält zur Gründung eines eigenen Unternehmens Startkapital und Sachunterstützung im Gesamtwert von gut 100.000 Euro. Darin enthalten sind zum Beispiel ein Gründerstipendium für die Zeit nach Abschluss des Studiums sowie Startkapital, Geschäftsräume und Coaching. Alle Maßnahmen

Widerrufsrecht: Ich kann meine Bestellung ohne Angabe von Gründen innerhalb 14 Tagen nach Eingang des Auftrages widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die Bekanntgabe des Widerrufs per Telefon, Fax, E-Mail oder Postkarte an obige Adresse. Kündigung: Bei der Abo-Bestellung handelt es sich um eine Mindestbestellmenge. Sofern nicht mit 4 Wochen Frist zum Ablaufende gekündigt wurde, verlängert sich das Abonnement und das Mini-Abo geht in ein 51 Abo über. Preisänderungen sind vorbehalten.


Wirtschaft

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

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Die EU setzt ihr Schiff auf Grund „Nächstes Jahr um diese Zeit werden die Steuersenkungen enden, Kürzungen im Verteidigungshaushalt werden anlaufen, die zu beträchtlich sein werden, um sie verwirklichen zu können, und die Schuldengrenze der USA wird wieder erreicht“, sagte er auf der Bloomberg Konferenz. „Geben Sie zur gleichen Zeit noch fiskale Schrumpfung hinzu und dieses altbekannte Problem wird zu schwierig, um es zu lösen.“ Auf der Route des Finanzsturms der EU liegen die Vereinigten Staaten mit ihrem langsamen Wachstum, hoher Arbeitslosigkeit und den stetig steigenden Schulden im Weg. Orszag unterstrich seine düstere Aussicht, indem er dem Publikum erzählte, dass die kumulierten Schulden zwischen der Zeit von George Washington und Bill Clinton 5,6 Milliarden Dollar betrugen. „In den letzten zwölf Jahren haben wir das Defizit auf 15 Milliarden Dollar verdreifacht“ sagte er. David Walker, Firmenchef und Gründer der Comeback America Initiative, stimmte zu und sagte: „Wir müssen wirklich Fortschritte bei der strukturellen Änderung unserer Schulden und Defizite machen. Wir sind viel knapper bei Kasse, als es 1992 der Fall war, als Ross Perot für das Präsidentenamt kandidierte.“ Ohne ein zentrales, politisches, ökonomisches Modell, das für das nächste Jahrzehnt vorhanden sein muss, „sind wir fundamental ruiniert“, sagte Orszag. Ohne im Kongress einen Mittelweg zu finden, können die Vereinigten Staaten keine Gesetze machen. Obwohl Wahlen in der Mitte gewonnen werden, gestalten weder das Repräsentantenhaus noch der Senat Lösungen, seitdem die Kluft zwischen den Parteien von einem kleinen Riss zu einem breiten Graben angewachsen ist. „Die Investoren glauben, dass wir die Lösung finden werden“, betonte Lewis Alexander,

geschäftsführender Direktor und US-Chefökonom der Nomura Investmentbank. „Kurzfristige Verunsicherung in der politischen Linie ist der Grund dafür, dass der Anleihenmarkt so stark ist.“

Bundeskanzlerin Merkel auf hoher See des Finanzskandals und der Staatsschuldenkrise sorgt gern für gute Stimmung. Oder wem setzt sie hier die Pistole auf die Brust?

Die Bedeutung der weltweiten Schuldenlast Im New Museum, wo das Gipfeltreffen abgehalten wurde, um die Probleme, denen sich Europa gegenüber sieht, ins rechte Licht zu rücken, wurden mit einem Beamer einige Zahlen an die Wand gestrahlt. • Es gibt zwei Milliardäre in Griechenland, 52 in Deutschland. • 2,8 Billionen Dollar an USSchulden werden 2012 fällig. • 3 Billionen Dollar von Japans Schulden werden 2012 fällig. • 1 Billion wird in diesem Jahr zum US-Defizit hinzukommen. Trotzdem erzählen die ernüchternden Zahlen nicht die ganze Geschichte. In einer früheren Sitzung sagte John R. Taylor, Firmenchef und Gründer von FX Concepts: „1964 hielt ich einen Kurs in Europa. Die Menschen auf der Straße konnten sich in den letzten 50 Jahren nicht für das Konzept eines vereinigten Europas begeistern. Das findet wenig Rückhalt. Der Durchschnittsbürger sagt, zur Hölle mit der EU und deren schwacher Wirtschaft. Und dennoch bewegt sich die politische Landschaft in Richtung mehr Europa, nicht weniger … viel Glück damit.“ Taylor fuhr fort: „Es gibt ein paar wirkliche Probleme, die sich in Nord- und Südeuropa zeigen.“ Er verglich die heutige Krise der EU mit der Abwanderung der Produktion und der Textilindustrie aus Belgien vor 35 Jahren. „Die Industrie ist dort völlig verschwunden. Sie wurde nie ersetzt.“ Das Gleiche gilt auch für Amerika. Der schwächer werdende Produktionsstandort hat es Präsident Obama unmöglich gemacht, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

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Fortsetzung von Seite 1

Bei einer anderen Veranstaltung der Debt Debate: Budget Cuts, Bailouts & Bankruptcy, sagte Jim Millstein, Vorstandsvorsitzender und Firmenchef von Millstein & Co. LLC: „Die europäische Schuldenkrise ist das größte Marktereignis im Bereich der Kreditausfallversicherung im privaten Sektor. Was ängstigt die Regulierungsbehörden? Einen großen, globalen Kreditausfall zu sehen, eine Rettung der Anteile des AIG.“ (Des amerikanischen Versicherungskonzerns und Finanzdienstleisters, Anm. d. Übersetzers) Millstein fügte hinzu: „Verglichen zur Bankenkrise in Argentinien ist das hier viel größer. Die in diesem Jahr angekündigten Lösungsansätze sind ein guter erster Schritt. Bringt den griechischen

Verschuldungsgrad zurück auf 130 bis 140 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Im nächsten Schritt auf 120 Prozent.“ Aber solange Deutschland und Griechenland sich nicht auf die Bedingungen eines erneuerten Abkommens einigen können, zeichnet sich ein Stillstand in anderen Problembereichen der EU ab. Düstere Prognosen „Wenn die Zahlungen ausbleiben, werden die Banken hohe Summen an Kreditausfallversicherungen zahlen“, sagte Edward Altman, Professor für Finanzwesen an der New York University. „Die EU wird sich eine Weile durchwurschteln. Man verringert nicht die Schulden eines Unternehmens oder eines Landes, wenn der Betrieb nicht funktioniert. Es

besteht also Bedarf an einer strukturellen Neuordnung.“ Er machte eine Pause und sagte mit Nachdruck: „Ein Schuldenschnitt von 50 Prozent wird nicht ausreichen. Griechenland ist der erste Dominostein, der fällt. Mit einem einbrechenden Schutzwall würde es eine Kettenreaktion geben. Einmal abgesehen von der vorläufigen Euphorie durch angekündigte Rettungsaktionen; wenn Europa keinen gemeinsamen Nenner findet, um für seine Nationen in den nächsten paar Jahren Wachstum zu schaffen, ist der Euro dem Untergang geweiht.“ Die Aussage des Jahres kam am Tag vor der Versammlung, als Joseph Granville gegenüber Bloomberg News voraussagte, dass bis zum Jahresende der DOW auf 8.000 Punkte abstürzen wird.

Granville rief bekanntlich im Jahre 1981 dazu auf, „alles zu verkaufen“ und führte damit den Absturz der US-Amerikanischen Börse herbei. Nach seinen über 40 Jahren an Erfahrung im Bereich der Marktanalyse sieht er viel weniger Umsatz – verbunden mit einem Verlust an Schwungkraft – als das Ereignis im Jahr 2012 voraus. „Der Umsatz geht dem Preis voraus.“ Ein kräftiger Niedergang im Handelsumsatz wird zu einem Zusammenbruch der Preise führen. Wenn das in den Vereinigten Staaten passiert, dann werden die EU und der Euro wegen des Versagens der multinationalen Schutzwälle längst zersplittert sein. Wahrlich ein böses Omen. James O. Grundvig ist freischaffender Autor in New York.

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The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2011 / Nr. 303

Konfuzius-Institute und ihr Hintergrund ang Kaishek vor, der die Tugen- der Konfuzius-Institute halten sie den des Konfuzius seit den Drei- fern oder spülen sie weich. ßigerjahren propagiert hatte. – Ein Widerspruch? Vielarmige Krake

Konfuzius vs Konfuzianismus Mit Konfuzius und seinen Lehren hatte diese Art Konfuzianismus des Jahres 1919 nämlich nichts zu tun, denn er war das genaue Gegenteil. Anstelle der Pflege guter Sitten wie Mitgefühl und Rücksicht, die Konfuzius lehrte, bot der Staats-Konfuzianismus einen unendlichen Katalog von Verboten, der die Menschen zu obrigkeitsgläubigen Bücklingen und ihr Leben zu Sklaven von leeren Ritualen werden ließ.

Thomas Weyrauch

Ü

F OTO : T I N A S I E M E N S / P I X E L I O . D E

ber 370 Konfuzius-Institute sind es schon, zwölf davon in Deutschland. Der gute Name des Philosophen Kong Qiu, von Jesuiten nach der höflichen Anrede Kong Fuzi ins Lateinische Konfuzius transferiert, steht hierfür für die Weisheit des Ostens.

Kritiker beäugen diese Konfuzius-Institute mit Argwohn: Das Verschweigen von Problemen, Schönreden oder Intervenieren bei Universitätsleitungen, wenn diese den Dalai Lama einladen, gehört auch in den Aufgabenkatalog solcher Kulturvertretungen Chinas. Und chinesische Botschaftsmitarbeiter, die in solchen KonfuziusEinrichtungen ein- und ausgehen, versuchen Kommunen und Hallenbetreiber unter Druck zu setzen, damit diese keine Vorstellungen der Welttournee von Shen Yun zulassen, in denen mehr zur chinesischen Kultur zu erfahren wäre, als dies den Machthabern in Peking lieb und möglich ist. Die Kritik am Missbrauch von Traditionen in China ist nicht neu: Als junger Mann rief der später international hoch angesehene Literat Hu Shi gegen korrupte und reformfeindliche Traditionalisten

Während Demokraten in China unter größten Gefahren nach einem Wandel streben, geben die Gelehrten in westlichen Demokratien auf – Der kritische Sinologe (davon gibt alles! Lebte Hu Shi noch, würde er es in Deutschland leider nicht vie- gewiss seinen berühmten Satz im le) Jörg-Meinhard Rudolph führte Angesicht der Konfuzius-Institute hierzu aus, dass die Konfuzius-In- wiederholen. stitute der Propagandaabteilung „Dadao Kongjia dian – Nieder der Kommunistischen Partei unter mit dem Konfuzianismus-Laden!“

Mit den Lehren von Konfuzius hat die Aufgabe der Konfuzius-Institute wenig zu tun.

im Jahr 1919 aus: „Dadao Kongjia dian – Nieder mit dem Konfuzianismus-Laden!“, bezog sich auf einen seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert existierenden „Staats-Konfuzianismus“. Beinahe wäre Hu Shi im reiferen Alter zum Staatspräsidenten gewählt worden. Hu Shi lehnte ab und schlug seinerseits Chi-

Ein Parteidokument über die Propagandaarbeit 2011 hat den KonfuziusInstituten eine besondere Rolle zugewiesen.

Li Changchun unterstünden, der zugleich Oppositionelle im eigenen Land mundtot mache und fragt: „Wie kann man eine unabhängige China-Forschung betreiben, wenn hiesige Universitätsprofessoren ranghohen Mitgliedern der Zensur- und Einheitsfrontabteilung der KP Chinas zuklatschen?“

Erhalten hat sich über Jahrtausende die Idee des Staats-Konfuzianismus, die auch für „Asiatische Werte“ zur Rechtfertigung autokratischer Systeme unter dem Tiananmen-Schlächter Li Peng oder dem Premier Singapurs, Lee Kuan-yew (Li Guangyao), herhalten musste. Darauf hereingefallen sind westliche Politiker, Journalisten und Wissenschaftler, die diesen Unfug in der Bevölkerung multiplizieren. Inzwischen wurde im Namen des grundanständigen Konfuzius von der Staatsführung der Volksrepublik China eine vielarmige Krake in die Welt gesetzt, die Konfuzius-Institute. In jedem Land der Erde sollen sie Chinas Kultur vermitteln – im Sinne der kommunistischen Führung in Beijing. Etliche deutsche Universitäten haben sich inzwischen in die Abhängigkeit der Konfuzius-Institute begeben. Berechtigte Kritik am Mangel von Bürgerrechten und massiven Menschenrechtsverletzungen hat dort keinen Platz. Die Niederlassungen

Rudolph ergänzt, ein Parteidokument über die Propagandaarbeit 2011 habe den Konfuzius-Instituten eine besondere Rolle zugewiesen. Dies sei an sich nicht zu kritisieren, denn dies sei Resultat des Systems. Seine Kritik setzt dort an, dass sich deutsche Wissenschaftler zulasten der Freiheit von Wissenschaft und Forschung für die SoftPower Strategie der chinesischen Regierung einspannen lassen. Dies stritt Michael Lackner, China-Wissenschaftler an der Universität Nürnberg-Erlangen gegenüber der Deutschen Welle ab. Er räumte allerdings ein, dass Konfuzius-Institute nicht der richtige Ort für Debatten über Themen wie beispielsweise Tibet seien, da man den chinesischen Partner nicht vor den Kopf stoßen wolle. Die chinabrave Deutsche Welle schloss daraus: „Ein wenig scheint da also doch die Schere im Kopf zu drohen.“ Der Schritt nun auch wieder Bücher aus deutschen Universitäten zu entfernen, weil sie politisch nicht opportun sind, ist nicht weit.

F OTO : J A S O N WA N G / T H E E P O C H T I M E S

Weltweit schießen sogenannte „Konfuzius-Institute“ wie Pilze aus dem Boden, deren erklärte Aufgabe es ist, chinesische Kultur zu vermitteln.

Dr. Thomas Weyrauch

i Dr. Thomas Weyrauch beobachtet seit seinem beruflichen Aufenthalt in China 1989-1990 die Entwicklung in dem Land, das ihm noch immer nahesteht. Seine erste Arbeit über die Menschenrechte in China schrieb der Jurist Weyrauch im Jahr 1983. Es folgten mehrere Bücher im Longtai-Verlag.

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

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Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Auflösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

Kommentar Drei Fortsetzung Wer von den Teilnehmern des Lushan-Plenums im Jahre 1959 wusste nicht, dass die Meinung von General Peng Dehuai13 richtig und der von Mao Tse-tung initiierte Große Sprung nach vorn eine Dummheit sei?! Doch ob man Maos Strategie unterstützte oder nicht, markierte die Grenze zwischen Loyalität und Verrat oder mit anderen Worten, die Grenze zwischen Leben und Tod. Als der kaiserliche Eunuch Zhao Gao einen Hirsch als ein Pferd vorführte, wusste er sehr wohl, was ein Hirsch ist und was ein Pferd ist. Vielmehr hatte er die Absicht, die Stimmung am Hof zu lenken und zu testen, ob das Volk ihm gegenüber blind ergeben ist und kein bisschen wagt, ihm zu widersprechen. Letztendlich musste Peng

Dehuai gegen sein eigenes Gewissen den Beschluss des Plenums unterschreiben, dass er selbst bekämpft werden sollte. Genauso ist der Fall von Deng Xiaoping in der späteren Phase der Kulturrevolution, in dem er gezwungen wurde zu garantieren, niemals gegen die Entscheidung der Regierung, ihn von seinem Posten zu entfernen, Einspruch zu erheben. Weil die Menschen auf die früheren Erfahrungen und Lektionen der Geschichte angewiesen sind, um ihre Gedanken zu erweitern und die Welt zu begreifen, hat die Kommunistische Partei sie nichts über die Erfahrungen und Lektionen der Geschichte erfahren lassen – dazu gehört auch die Informationsblockade durch die Medien. Dadurch sinkt das Urteils- und Unterscheidungsvermögen der Menschen zwischen Recht und Unrecht, richtig und falsch, tagtäglich. Die späteren Generationen haben keine Kenntnis über die Ideale, Einsichten und Erfahrungen der rechtschaffenen und gewissenhaften Menschen zu Zeiten der vergangenen politischen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Bewegungen. Die späteren Generationen können nur auf Grundlage ihrer begrenzten und einseitigen Kenntnisse der Geschichte die neuen Bewegungen bewerten. Daher halten sie diese Bewegungen für absolut korrekt, tatsächlich sind sie aber tausend Meilen von der Wahrheit entfernt. Die KPCh hat eben auf diesem Wege das ganze Volk verdummt und so ohne Schwierigkeit ihre Politik durchgesetzt. 3.6. Die Kulturrevolution – ein bösartiger Geist stellt die Welt auf den Kopf Die Kulturrevolution ist eine große Aufführung, in der der bösartige Geist der KPCh von ganz China Besitz ergreift. 1966 rollte eine neue Welle der Gewalt und Brutalität über China; der rote Terror geriet außer Kontrolle und erreichte jeden Winkel des Landes. Der Schriftsteller Qin Mu beschrieb die Kulturrevolution mit düsteren Worten: „Es war wirklich ein beispielloses Desaster: Wie viele Millionen Menschen wurden inhaftiert, nur weil sie Verbindung

zu einem Familienmitglied hatten, das zur Zielscheibe geworden war; wie viele Millionen unschuldige Menschen kamen ums Leben; wie viele Familien wurden zerstört; wie viele Kinder und Jugendliche wurden in Verbrecher und Schurken verwandelt; wie viele Bücher wurden verbrannt; wie viele wertvolle antike Bauwerke wurden zerstört; wie viele alte Ruhestätten wurden ausgegraben; wie viele Verbrechen wurden unter dem Deckmantel der Revolution begangen.“ Nach zurückhaltenden Schätzungen von Experten belief sich die Zahl der eines unnatürlichen Todes gestorbenen Menschen während der Kulturrevolution in China auf 7,73 Millionen. Menschen glauben oft zu Unrecht, dass die Gewalt und das Gemetzel während der Kulturrevolution hauptsächlich unter anarchistischen Verhältnissen durch die Rebellenbewegungen verursacht wurden und dass es die Roten Garden und die Rebellen waren, die das Blutbad anrichteten. Es weisen jedoch Tausende von offiziell herausgegebenen

Jahrbüchern der Städte und Regionen in China darauf hin, dass der Höhepunkt des Mordens während der Kulturrevolution nicht Ende 1966 stattfand, als die Rebellion der Roten Garden Zuspruch unter der Bevölkerung fand und die Regierung auf allen Ebenen gelähmt war. Genauso wenig 1967, als der gewalttätige Kampf der Rebellen seinen Höhepunkt erreichte. Es geschah vielmehr 1968, als Mao die umfassende Kontrolle über das Land durch die „Revolutionskomitees“ zurückgewann. Die Mörder bei vielen bekannten Massenabschlachtungen waren Armeeoffiziere und Soldaten, bewaffnete Milizsoldaten und Mitglieder der Kommunistischen Partei aus allen Ebenen der Regierung.

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Peng Dehuai (1898 - 1974): chinesischer kommunistischer General und politischer Führer. Peng war Oberbefehlshaber im Korea-Krieg, Vize-Premier des Landesgerichtshofs und Verteidigungsminister in den Jahren 1954 - 1959. Er wurde seiner Posten enthoben, nachdem er mit Maos Annäherung an die Linken auf dem Lushan-Plenum der KPCh 1959 nicht einverstanden war.

Bitte senden Sie die Briefe an leserbriefe@epochtimes.de Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 263 95 312 / 13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

110.901.131 MENSCHEN haben mit dem Stichtag 11. Februar 2012 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

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m 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 56.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder EMail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.org veröffentlicht.


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Burmas Demokratisierungsprozess D

as Jahr 2011 war entscheidend für Burmas jüngste politische Geschichte. Es wurden eine Anzahl demokratischer Reformen eingeführt. Das Einberufen eines neuen Parlamentes markierte das Ende des Staatsrates für Frieden und Entwicklung (SPDC), der offiziellen Partei der militärischen Junta seit 1997, und ließ die Partei „Union für Solidarität und Entwicklung“ (USDP) entstehen. Die wichtigen politischen Entwicklungen umfassten: 1. die Aussöhnung zwischen der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) und der militärisch unterstützten zivilen Regierung, 2. der Besuch der US-Außenministerin und 3. ein Abkommen mit bewaffneten ethnischen Gruppen bezüglich einer Waffenruhe. Das Jahr begann am 12. Januar mit der Unterzeichnung eines Abkommens zur Waffenruhe mit einer der ältesten bewaffneten ethnischen Organisation des Landes, der Nationalen Union der Karen (KNU) und seinem bewaffneten Flügel, der Nationalen Befreiungsarmee der Karen. Die KNU, die ihren bewaffneten Widerstand 1949 aufnahm, war das Symbol der ethnischen Minderheitenbewegungen des Landes. Eine weitere wichtige Entwicklung war am 13. Januar die Freilassung politischer Gefangener, die auch prominente politische Aktivisten mit einbezog. Die Freilassung politischer Gefangener war eine grundlegende Forderung der westlichen Nationen, um das Verhältnis zu dem Pariastaat zu normalisieren. Die Reihe von demokratischen Reformen im Jahre 2011 und ihre Fortführung bis in das Jahr 2012 stimmen viele politische Beobachter und Regierungen weltweit optimistisch. Ob der fortgeführte Trend bezüglich Reformen dem Land einen anhaltenden Frieden und Stabilität bringen kann, bleibt weiterhin die wichtigste Frage. Nach den kürzlichen politischen Veränderungen kann man sehr optimistisch sein und darauf schließen, dass das Land dem nicht mehr umkehrbaren

Übergang zu einer Demokratie entgegengeht, wie Shwe Mann, der Sprecher des Unterhauses des Parlaments, bei einem Besuch der US-Außenministerin Hillary Rodham Clinton am 1. Dezember 2011 ausführte. Die optimistische Atmosphäre wird durch den Wunsch der Annäherung der internationalen Gemeinschaft an Burma gestärkt, wenn es den Weg der Demokratisierung mit fortführt. Seit über zwei Jahrzehnten waren die Vereinigten Staaten und Großbritannien die schärfsten Kritiker der burmesischen Regierung. Dennoch waren diese beiden Länder die ersten westlichen Großmächte, die nach mehr als einem halben Jahrhundert ihre Diplomaten zu diesem zurückgezogenen Land auf Besuch schickten. Suche nach Legitimation Trotz einer Welle positiver Entwicklungen ist es zu früh, um auf eine irreversible Reform zu schließen. Die politischen Veränderungen können der Suche der burmesischen Führer nach Legitimation und Anerkennung zugesprochen werden. Inmitten heimischen und internationalen Drucks wollte die burmesische Regierung ihre Glaubwürdigkeit durch die Übernahme des Vorsitzes der ASEAN Staaten 2014 aufbauen. Durch diesen Schritt wollte die burmesische Regierung ihr internationales Image aufbessern und die westlichen Demokratien bewegen, ihre Sanktionen aufzuheben. Die kürzlichen politischen Veränderungen wurden ebenfalls durch die Entwicklung in den Vereinten Nationen und den politischen Unruhen in der arabischen Welt beeinflusst. Ehemalige militärische Generäle, die jetzt in Zivilkleidung auftreten, waren in Sorge wegen der möglichen Etablierung einer Kommission zur Untersuchung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, welche Tomás Ojea Quintana, der Berichterstatter der Vereinten Nationen, in Sachen Menschenrechte im Jahre 2010 vorschlug und 2011 wiederholte. Während die politische Aussöhnung zwischen der NLD und der von der USDP gestellten Regierung entscheidend war, ist das nächste Hauptthema für die Regierung, die bewaffneten

F oto : S o e T h a n W I N / A F P / G E T T Y I m a ges

Nehginpao Kipgen

Aung San Suu Kyi, Burmas Ikone der Demokratie, reiste zu Wahlen nach Pakkokku, die als Nagelprobe für Reformen durch das Regime angesehen werden.

ethnischen Gruppen für einen politischen Dialog zu gewinnen, was auch seit Jahrzehnten der Kernpunkt der politischen Probleme in Burma ist. Wenn Demokratie die einzige Wurzel der Probleme in Burma wäre, wäre dies schon während der Jahre der ersten demokratischen Regierung unter Minister U Nu gelöst worden. Unstimmigkeiten bezüglich Föderalismus oder Autonomie waren grundlegende Probleme zwischen der erfolgreichen zentralen Regierung und den ethnischen Minderheiten des Landes. Obwohl eine durch die Bevölkerung ernannte Regierung eingesetzt wurde, behielt das Militär letztendlich die Macht. Ein deutliches Beispiel dafür war das Kommuniqué des Präsidenten des Landes Thein Sein, mit dem er am 10. Dezember 2011 der militärischen Offensive gegen die bewaffnete Unabhängigkeitsarmee der Kachin Einhalt gebot, welches das Militär aber ignorierte und mit seinen bewaffneten Angriffen fortfuhr. Die kürzlichen Veränderungen

Die politischen Veränderungen können der Suche der burmesischen Führer nach Legitimation und Anerkennung zugesprochen werden.

entstanden erst, nachdem das Militär seine Machtbasis gesichert hatte. 2008 gingen fünfundzwanzig Prozent der Sitze im Parlament an das Militär und die jetzige Regierung wird überwiegend von ehemaligen Generälen und ihren Günstlingen dominiert. Das Militär wird nicht zögern zu intervenieren, wenn es seine Macht oder Kontrolle über die Regierung in Gefahr sieht. Frieden und Stabilität werden nicht davon bestimmt, wie

viele Waffenstillstandsabkommen zwischen der Regierung und den bewaffneten ethnischen Minderheiten unterzeichnet wurden, sondern von der Umsetzung und Unterstützung dieser Abkommen. Dies hängt davon ab, wie sehr die Zentralregierung gewillt ist, ihre Macht an die ethnischen Gebiete zu delegieren und von der Bereitschaft der Minderheiten zu kooperieren. Der Erfolg der anhaltenden Reformen wird auch von dem Entgegenkommen der internationalen Gemeinschaft abhängen. Die Freilassung der prominenten politischen Gefangenen und die Zulassung von Aung San Suu Kyi und der NLD zu den Wahlen sind für die diplomatischen Beziehungen der westlichen Demokratien zu Burma grundlegend. So erklärte die US-Regierung am 13. Januar, dass sie die diplomatischen Beziehungen zu Burma wieder aufnehmen werde. Burmas jahrzehntealten grundlegenden Probleme waren weder der Umgang mit politischen Gefangenen noch die Konfrontation der NLD mit dem Militär oder

Sanktionen. Es war die fortwährende Ablehnung der Regierung (sowohl der Zivilisten als auch des Militärs), allen Zivilisten die gleichen Rechte zu gewähren und den ethnischen Minderheiten Autonomie. Entgegen den jüngsten positiven Entwicklungen besteht die Möglichkeit, dass der Demokratisierungsprozess entweder in einer Militärdiktatur oder einer anderen totalitären Form endet. Sollte es jedoch weiterhin eine gegenseitige Mitwirkung und Kooperation bei den laufenden Demokratisierungsreformen geben, könnte dies in eine erfolgreiche nationale Versöhnung der Menschen in Burma münden.

i Nehginpao Kipgen ist auf die politischen Konflikte im modernen Burma spezialisiert und Generalsekretär des internationalen Forums Kuki mit Sitz in den Vereinigten Staaten.

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The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

Bewusste Ernährung, aber wie?

Caroline Chen und Tobias Hofmann

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nser täglich Brot …“ soll Bewusstsein schaf„ fen. Nicht nur, dass die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt. Mit der Überkonsumierung von Nahrung ist auch die Übersichtlichkeit bei den Inhaltsstoffen der Lebensmittel verloren gegangen. „Die Menschen, auch in Deutschland, entfremden sich immer mehr von dem, was sie essen. Viele wissen nicht, wie ein bestimmtes Nahrungsmittel produziert und verarbeitet wird – oder sie können es nicht wissen, weil die Lebensmittelherstellung so komplex und unübersichtlich geworden ist“, erklärt Dr. Budde.

Jahr 2050 wird es nach dieser Schätzung neun Milliarden Menschen geben, die Nahrungsmittelproduktion müsste sich demnach um 70 Prozent erhöhen.

die Erbswurst hinter der Theke und auf ihr ein paar große Bonbongläser, falls mal wieder kein Wechselgeld parat war. Bonbons waren damals durchaus als Notfallwechselgeld im Einsatz. Eine Kasse findet man auf der Theke Fertigprodukte mit nicht, Preise wurde mit der Hand schädlichen Folgen Ein schädlicher Bestandteil der zusammengerechnet und die geNahrung, der heute in fast al- schriebenen Zettel fein säuberlich len Fertignahrungsmitteln und aufbewahrt. Würzmitteln eingesetzt wird, sind Geschmacksverstärker oder Die Konserve erobert Glutamat. Diese chemischen Sub- die Küche stanzen erzeugen ein Hunger- Kaum vorstellbar, was geschegefühl und können dadurch zu hen wäre, wenn ein französischer Übergewicht führen. Man kann Koch namens Nicolas Appert im der Problematik des Übergewich- Jahre 1804 nicht den Gedanken tes zwar durch Sport entgegen- gehabt hätte, Lebensmittel mithilwirken. In Tierversuchen wurde fe von Luftverschluss und Dampfjedoch festgestellt, dass die Tiere kochen haltbar zu machen. Für schwere Hirnschäden durch Glu- die Idee des Konservierens wurde ihm der französische Ehrentamat erleiden. Ein altes chinesisches Sprich- titel „Wohltäter der Menschheit“ wort besagt: „Das Leben beginnt verliehen. Aber das Einkochen in mit dem Tag, an dem man einen Gläsern ist nicht immer praktisch. Garten anlegt.“ Also warum gehen wir dann nicht wieder zurück zum Natürlichen und Ursprünglichen?

Idealerweise: Die Ernährungspyramide zeigt, in welchem Mengenverhältnis zueinander verschiedene Nahrungsmittel konsumiert werden sollten, um sich gesund zu ernähren. Die meisten Deutschen haben ein Gewichtsproblem: Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen sind zu dick. Und das liegt nicht nur an unausgewogener Ernährung, es ist auch ein mentales und „mobiles“ Problem: Berufstätige haben nur wenig Zeit, um sich zu Hause eine Mahlzeit zuzubereiten. Kaum jemand macht sich die Mühe, täglich frische Produkte einzukaufen, stattdessen bedient man sich zunehmend der konservierten Lebensmittel oder greift zum Fertiggericht, dem sogenannten „Convenience Food“ (bequemes Essen). Hinzu kommt eine ausgesprochene Bewegungsarmut. Selbst für kürzeste Wege wird das Auto benutzt. Ansonsten verbringen viele den Tag im Büro meist sitzend vor dem PC und am Abend vor dem Fernseher. A L L E F OTO S : T E C H N O S E U M

Wissen wir noch, was wir essen? Ganz selbstverständlich gehen wir in die Supermärkte und kaufen Nahrungsmittel aus der ganzen Welt ein, ohne uns wirklich darüber Gedanken zu machen, welche Geschichte die verschiedenen Produkte hinter sich haben. Die Sonderausstellung „Unser täglich Brot … Die Industrialisierung der Ernährung“, die im Technoseum Mannheim noch bis zum 29. April 2012 zu sehen ist, soll den Besuchern eine Orientierungshilfe sein.

Nostalgie erfahren und in alten Zeiten schwelgen Das kann man in der Ausstellung auch. Und zwar nicht nur dann, wenn man vor dem in der Ausstellung aufgebauten Tante-Emma-Laden steht. Dieser Laden, so erklärt der nette Mitarbeiter der Ausstellung, gehörte einer gewissen Frieda Saier, deren ehemaliger Arbeitsplatz in Freiburg ab- und in Mannheim für die Ausstellung wieder aufgebaut wurde. Selbst Weniger ist mehr – unser heutiges Essverhalten aus Freiburg kamen dafür extra Dass wir uns alle in unserem Besucher angereist, die den LaEssverhalten und unseren Ge- den persönlich kannten. wohnheiten zu konsumieren zu- Hier hängt rücknehmen müssen, macht eine Ausstellungtafel deutlich: Bis zum

Bonbonfabrikation auf handwerkliche Art: Zucker, Wasser und Glukose werden im Kupferkessel auf offener Flamme erhitzt und vermischt. Die abgebildete Maschine stammt aus der Zeit um 1910.

So sah damals Werbung aus: Die Konservierung von Fleisch, Obstsäften und Milch trug um 1910 wesentlich zur Verbesserung der Nährstoffversorgung bei. Das heute noch gebräuchliche Wort „Einwecken“ leitet sich von der Verwendung der Weck-Einmachgläser ab. Die Firma Johannes WECK GmbH wurde im Jahre 1901 gegründet.

War es daher Zufall, dass ungefähr zur gleichen Zeit, nämlich im Jahre 1801, in England ein gewisser Peter Duran die Blechdose erfand? Wer kann sich heute noch vorstellen, das aus Seen herausgesägte Eis zum Kühlen für Nahrungsmittel zu benutzen und das Eis für den Sommer in einem Eiskeller zu lagern? Im Jahre 1887 lieferte der Schreiner Carl Fink den ersten Eisschrank an einen Gastwirt. Die sogenannten Eisschränke waren nur etwas für wohlhabende Haushalte. Ein Luxusprodukt also. Ebenso Gewürze und Schokolade. Was früher eine absolute Ausnahme war, ist heute ganz normal geworden. Die Globalisierung der Nahrungsmittelversorgung bietet jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Gefahren. „Das Bewusstsein für Ernährungsfragen und die weltweiten ökologischen Konsequenzen der

Produktionszusammenhänge in der Nahrungsmittelindustrie sind in den letzten Jahren stark gewachsen … Die aktuelle Ausstellung versetzt Besucherinnen und Besucher durch die Diskussion von Chancen und Risiken in die Lage, sich eine eigene Meinung zu bilden“, erklärt Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg über die Große Landesausstellung.

i Zur Ausstellung erscheint ein 445-seitiger Katalog (ISBN-Nr. 978-3-9808571-6-1), er kostet 24,00 Euro. Bestellung unter Tel. 0621-4298-839 oder unter paedagogik@technoseum.de.

Die Familientragödie „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“ mit George Clooney ist für die Golden Globes 2012 mit 5 Oscars nominiert. Der Film läuft bereits im Kino.

Mathew Rodgers

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in halbes Jahrzehnt nach seiner letzten Analyse fehlbarerer Menschlichkeit in dem von Kritikern gelobten komödiantischen Drama „Sideways“, hat Regisseur Alexander Payne die wirren inneren Konflikte eines strauchelnden Patriarchen portraitiert. „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“ spielt im bilderbuchartigen Panorama von Hawaii, das Payne (zunächst) brillant mit dumpfen Farben und einem allzu lebhaften Gefühl der Kälte unterläuft. George Clooney in der Rolle von Matt King – ein passender Spitzname für einen Mann, der die meiste Zeit im Büro verbringt und ein gewichtiges Stimmrecht in einer Landbesitzangelegenheit besitzt, dass ihn zwischen

seinem Familienerbe und der Aussicht ein Multimillionär zu werden, schwanken lässt. Diese Sache wird jedoch bedeutungslos, als seine Ehefrau bei einem Motorbootunfall schwer verletzt wird, ins Koma fällt und er gezwungen ist, mit seinen Töchtern durch die unvermeidbare Tragödie der Abschaltung der lebenserhaltenden Maschinen zu gehen. Die Situation wird durch die Frühreife seines Nachwuchses noch komplizierter, insbesondere bei seiner ältesten Tochter Alexandra (Shailene Woodley), ein vernünftiges aber eigensinniges junges Ding. Hinzu kommt eine herzzerreisende Entdeckung, die der familiäre Weckruf sein könnte, den King benötigt. Als Resümee wird eine schmalzige Geschichte erkennbar. Dieses wird aber durch den von der Welt überdrüssigen Zynismus, der mit Paynes Erzählungen einhergeht, schnell vertrieben. George Clooney vollbringt eine ruhige, erkennbare Wendung und zeigt einen Mann, der froh ist, im Hintergrund des Lebens zu verschwinden, der aber plötzlich gezwungen wird, sich den Auswirkungen seiner passiven Natur zu stellen. Die Szene, in der er vor seiner künstlich beatmeten Frau all seinen Frust herauslässt,

F OTO : 2 0 1 2 T W E N T I E T H C E N T U R Y F OX

Auf der Suche nach Familie

George Clooney sucht neue Wege als Familienvater. Nach einem Familienunglück möchte er die Beziehung zu seinen Töchtern Scottie und Alexandra (Shailene Woodley – im Bild) verbessern.

wirkt dezent, unbeholfen und – am allerwichtigsten – natürlich. Es könnte einem schon fast peinlich werden zuzusehen. Die größte Überraschung des Films: die beste Leistung kommt nicht von Clooney, sondern von Shailene Woodley. Vielleicht das erwachsenste Mitglied der King-Familie. Ihre Rolle klingt emotional länger nach als die andern Charaktere. Dies verdankt sie ihrer gereizten Beziehung zu ihrem Vater und – noch unmittelbarer – zu ihrer Mutter. Woodley macht aus Alexandra einen liebenswerten Charakter. Ihre Marotten sind die eines

normalen Teenagers: Trinken, fluchen und mit Jungs rumhängen, insbesondere mit Sid, einem Surfer ohne Feingefühl. Die Szenen mit Sid gehören zu den besten des Films. Paynes Einzigartigkeit als Regisseur war bisher nie sichtbar, sie zeigt sich eher im poetischen Ton seiner Filme. Was bei „The Descendants“ herauskommt, ist zur Hälfte ein gemächliches Urlaubsvideo und zur Hälfte ein feinfühliges menschliches Drama. Sie ergänzen sich gegenseitig mit der weitläufigen Landschaft als Zwischenspiel, die dem Publikum das Gefühl gibt, in den intimsten Momenten dabei zu sein. Ein höchst zurückhaltender und gefühlvoller Film, der erfolgreich in der richtigen Form eines Melodrams basiert. Dank der Kombination aus großartiger Regieführung und schauspielerischer Leistung droht der Film nie zur klischeehaften Soap-Opera zu werden, auf der solch eine Thematik oftmals resultiert.


feuilleton

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Von bösen Bäckern und unschuldigen Dieben die Personen seiner Geschichte ihm sagen, was sie gern singen wollen. So entzückt sich das Pärchen in einem keusch aufgefassten Liebesduett an der Textzeile: „Ihr Lächeln ist wie Perlen, Gänseblümchen und Hagel“, geschildert in einer Soprankantilene, die einen zu den Taschentüchern greifen lässt. Der Kerkermeister deutet mit rabenschwarzem Bass an, welch unschöne Dinge sich „da unten im Dunkeln / down in the dark“ ereignen. Und mit einem ätherisch-schwebenden Akkord hält der hungrige Held den Atem an, wenn er den Duft des Brotes riecht.

Eine ernste Botschaft sollte unterhaltsam verpackt sein, damit sie das Publikum gerne hört, findet der englisch-irische Komponist Simon Wills. Er schrieb eine Oper über die uralte Geschichte vom Bäcker, der Geld für den bloßen Duft seines Brotes verlangt: „The Stolen Smells“. Rosemarie Frühauf

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Der tyrannische Bäcker Muchtada macht seiner Familie und den Angestellten das Leben schwer. V.l.n.r.: Marie-Luise Dressen (Scheherezade), der Chor des Luzerner Theaters, Todd Boyce (Muchtada) und Madelaine Wibom (Amina).

„Der alte Satan wird fliehen, wenn der Herr uns den Weg weist.“ Es kam ihm nach diesem Schreckensmoment wie das schönste Lied der Welt vor. Heute leitet die Melodie die Marktszene von „The Stolen Smells“ ein, in der die arbeitende Bevölkerung den anbrechenden Tag begrüßt, zentrale Szene einer musikalischen Erzählung, die durch Kreativität, Poesie und englischen Humor besticht. Das Drama um die gestohlenen Düfte Amina liebt Djemaal, einen armen Poeten. Ihr Vater Muchtada, „der beste Bäcker Bagdads“, ist dagegen. Schließlich weiß er als Familientyrann am besten, was für seine Tochter gut ist. Djemaal ist so gutmütig, dass er keinerlei Angriffsfläche bietet. Mit krimineller Energie lauert Muchtada auf die Gelegenheit, ihn schädigen zu können. Schließlich erwischt er ihn, als er sich an Duftschwaden frisch gebackenen Brotes berauscht, die aus seiner Backstube strömen. Er verlangt von ihm, für den Duft zu bezahlen – da er ihm Vergnügen bereitet habe und deshalb für ihn von Wert gewesen sei. Djemaal erklärt erschrocken, kein Geld zu haben und wird als Dieb abgeführt. Im Gefängnis

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trifft er einen sehr hilfsbereiten Kerkermeister, weigert sich jedoch zu fliehen. Als Muchtada erfährt, dass seinem Opfer im Falle einer Verurteilung die Hand abgehackt wird, bekommt er es mit der Angst zu tun. Noch viel größer aber ist seine Angst, als Verlierer dazustehen; er hält aber an der Anklage fest. Danach lernt der Zuschauer den weisen König Salomon kennen, der das Urteil sprechen soll. Doch auch dieser hat Sorgen: Er fühlt sich mit dem Regieren überfordert und beklagt den moralischen Verfall seines Volkes, dass jede Menschlichkeit verloren zu haben scheint und nur noch nach Geld giert. Sein berühmtes salomonisches Urteil: „Teilt das Kind in zwei Hälften“, spukt ihm ständig im Kopf herum: Es sei eine zufällige Bemerkung gewesen, um zwei keifende Weiber irgendwie zum Schweigen zu bringen, erzählt er. Im dramatischen Finale vor Gericht wird Klarheit geschafft. Zuerst sieht es so aus, als ob Djemaal als Dieb verurteilt wird und Muchtada Recht bekommt. Doch im Volk siegt überraschend Anteilnahme über Sensationsgier: Alle spenden Geld, damit die Forderung des Bäckers erfüllt wird und Djemaal nicht die Hand

F oto : C h r i sto p h er S to ck

Ein Stück über moderne Denkfehler Die Handlung und das Textbuch von „The Stolen Smells“ entwickelte Wills in Eigenregie und ganz intuitiv: Es geht einerseits um die persönliche Katastrophe eines Mannes, der immer recht haben muss und andererseits noch um einige weitere moderne Denkfehler, die die Personen in eine unnötig verzwickte Lage bringen. Die Verwechslung von Preis und Wert ist ein zentrales Thema der Oper. Dazu kommt noch die heute weit verbreitete Ausnutzung von Liebe als Druckmittel in zwischenmenschlichen Beziehungen. Und auch wenn die Charaktere etwas überspitzt gezeichnet sind und ihre Dialoge zuweilen skurril anmuten, gibt es in dieser „Opera Buffa“ mehrere Momente, in denen dem Publikum vor Ernsthaftigkeit der Atem stockt. Vielleicht gelingt dies dem Komponisten gerade deshalb, weil er in seinem Leben selbst einige gefährliche Situationen überstehen musste. Die Initialzündung zum Stück hatte er übrigens, als er auf einer Zugfahrt in Südafrika einem Räuber begegnete. Glücklicherweise gelang es ihm, den Überfall zu vereiteln. Kurz darauf hörte er das Lied einer blinden Bettlerin:

F oto : N D R / M arc u s K r u e g er

arum sollte ein erwachsener Mensch, der weder dumm noch verrückt ist, auf die absurde Idee kommen, jemand für den Duft von Brot bezahlen zu lassen? Da müssen doch persönliche Motive eine Rolle gespielt haben, dachte sich Simon Wills. Die Geschichte von den gestohlenen Düften, die in der persischen und chinesischen Märchentradition, ja sogar bei Till Eulenspiegel erwähnt wird, beschäftigte ihn schon seit Langem.

„Die gestohlenen Düfte haben einen sehr ernsten Subtext, aber ein Publikum hört sich eher an, was man zu sagen hat, wenn man es mit einer Geschichte verzaubert, ihm kühne Musik vorsetzt und wenn möglich auch zum Lachen bringt.“ Simon Wills

abgehackt wird. Muchtadas still duldende Ehefrau spendet sogar die entscheidende letzte Münze und stellt öffentlich die Frage, ob sie einen Herzlosen geheiratet habe. Da erklärt Salomon „den Klang der Münzen“ zum adäquaten Preis für den Duft des Brotes und gibt den Bürgern ihr Geld zurück. Muchtada erhält eine Verwarnung und kann die Hochzeit seiner Tochter nicht mehr verhindern. Im Schlusschor wird das Publikum aufgefordert, das Leben zu genießen, ohne es einander zur Hölle zu machen. Moderne Musik, überraschend melodiös Die Musik von The Stolen Smells ist packend und atmosphärisch und auf eine merkwürdige Art unauffällig, da sie sich nie in den Vordergrund spielt. Sie erzählt die Geschichte mit einem kleinen Orchester, das sehr warm klingt, da Bratschen die Geigen ersetzen. Es gibt viel Schlagwerk, einige sehr klassische musikalische Formen und an exponierter Stelle eine Trillerpfeife. „Ich schreibe etwas und erst wenn es fertig ist, merke ich, was ich da eigentlich gemacht habe“, sagt Simon Wills, der findet, dass

Uraufführung in der Schweiz und in Hamburg Genau zwei Jahre vergingen von der Idee bis zur Uraufführung von „The Stolen Smells“. In einer Koproduktion wurde das Stück vom Theater Luzern für zwei Aufführungen mit dem NDR-Sinfonieorchester vorbereitet, die von dessen neuen Chefdirigenten Thomas Hengelbrock dirigiert wurden und am Hamburger Kampnagel stattfanden. Die Regie führte der Luzerner Intendant Dominique Mentha – geradlinig, schlicht und ganz auf die Personen konzentriert. „Anders kann man dieses Stück auch nicht erzählen ...“, meinte der Regisseur dazu. Das Luzerner Ensemble, bestehend aus vielen jungen Charakterköpfen, erweckte die Figuren auf temperamentvolle Art und Weise zum Leben. Seine nächste Oper hat Simon Wills schon in Planung. Sie soll noch schwarzhumoriger werden, sagt er. Das Konzept ist jedoch noch so geheim, dass nicht mal Thomas Hengelbrock davon weiß. Und der wird meist als Erster eingeweiht. Per Postkarte, aus irgendeinem Winkel der Welt …

i „The Stolen Smells“ wurde vom NDR aufgezeichnet. Der Ausstrahlungstermin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Am Theater Luzern wird „The Stolen Smells“ bis zum 18.3. 2012 noch fünfmal aufgeführt (siehe www.luzernertheater.ch).


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WISSEN

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Roboterdrohnen agieren zunehmend autonom Die Robotertechnik konnte sich in Zeiten der Finanzkrise innerhalb der Militärforschung weiterentwickeln; nur der Verbrauchermarkt brach für Roboter zusammen, noch bevor er sich entwickeln konnte. Jetzt könnten auch wieder auf dem Verbrauchermarkt Produkte mit künstlicher Intelligenz erscheinen.

Joshua Philipp

F oto : N o r t h r o p G r u m m a n

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er Navy gelang am 23. Januar ein entscheidender Schritt nach vorne, als das Experimental-Flugzeug X-47B selbstständig eine Luftbetankung durchführte. Die X-47B ist außerdem die erste autonome Drohne, die in der Lage ist, auf einem Flugzeugträger zu landen. Neueste Errungenschaften bei der Entwicklung von Drohnen werden wahrscheinlich nicht nur moderne Kriege dominieren, sondern könnten auch bald in unseren modernen Haushalten Einzug halten. „Es muss immer erst eine Initialzündung geben; und genau das ist gerade passiert“, erklärte Robert Oschler, der künstliche Intelligenz und Gehirnsteuerungen für Heimroboter programmiert. Oschler sagte, dass die letzten Entwicklungen in der Militärtechnologie riesig sind und bemerkte, dass große technologische Änderungen im Verbraucherbereich oft mit Technologien aus dem Militärbereich beginnen. Der Robotermarkt für Verbraucher war vor einigen Jahren nahezu am Boden zerstört. Noch kurz vor der globalen Finanzkrise machte damals ein kleiner Roboter-Dinosaurier – bekannt als Pleo – die Runde durch viele Fernsehshows. „Kurz danach wollte jedermann dieses ‚Spielzeug‘ bekommen“, erwähnte Oschler. Mit fortschreitender Entwicklung begann sich die Vorliebe der Verbraucher in eine bestimmte Richtung zu entwickleln. Die Leute wollten keine ferngesteuerten programmierbaren Roboter mehr kaufen. „Sie wollten autonome Roboter haben“, stellte Oschler fest.

Die Drohne X-47B kann ohne Pilot auf Flugzeugträgern landen und luftbetankt werden.

Doch bevor diese Neuentwicklung Fuß fassen konnte, starb der Markt. „Es begann gerade zu boomen. Das sollte das nächste große Ding werden, wurde aber von der globalen finanziellen Krise überrascht“. Einige Firmen witterten den Absturz der Robotertechnik auf dem Verbrauchermarkt und konzentrierten sich auf den Militärmarkt. Nur wenige Firmen – wie zum Beispiel iRobot, die den Staubsauger-Roboter Roomba entwickelten – harrten aus und warteten, dass sich der Markt wieder öffnete. Aber die Entwicklung bei den Militärrobotern in Verbindung mit

dem heute schrumpfenden Militärmarkt könnte wieder in die andere Richtung gehen. „Die RoboterUnternehmen werden ein Produkt brauchen, das sie verkaufen können.“ „Was wird in den F&E-Abteilungen passieren, was werden sie designen und verkaufen, jetzt, da die Märkte schrumpfen? Sie werden sich dem Verbrauchermarkt zuwenden“, argumentierte Oschler.

„Es begann gerade zu boomen. Das sollte das nächste große Ding werden, wurde aber von der globalen finanziellen Krise überrascht.“

Roboter und Ethik Das Auftauchen der Roboter – ob beim Militär, in Krankenhäusern, unter den Spielzeugen oder in der Öffentlichkeit – wirft neue Fragen der Ethik auf.

„We Robot“, die erste Konferenz zu rechtlichen und politischen Fragen der Thematik wird am 21. und 22. April an der juristischen Fakultät der Universität Miami stattfinden. Aber dies ist nicht die einzige Gruppe, die dieses Thema diskutiert. Gegen die Nutzung dieser Technologien durch das Militär wurden bereits viele Einwände dem Kongress vorgetragen. Wer wird für unbefugte Tötungen verantwortlich sein? Was passiert bei Fehlfunktionen der Drohnen oder wenn Hacker am Werk sind? Wie wahrscheinlich ist ein Fehlverhalten? Das internationale Komitee

des Roten Kreuzes, das nach der Genfer Konvention für den Schutz von Opfern bewaffneter Konflikte verantwortlich ist, beschäftigt sich bereits mit diesen Fragen. „Der Einsatz eines solchen Systems würde … einen großen qualitativen Wandel in der Kriegsführung bedeuten“, betonte der Präsident des Komitees Jakob Kellenberger nach Meldung der LA-Times kürzlich auf einer Konferenz. „Die Entscheidung für oder gegen eine Nutzung (wie sie durch das internationale Menschrecht gefordert wird) wird allein von der Qualität und Vielfalt der Sensoren und der Programmierung dieses Systems abhängen.“

Dass Tierarten vom Klimawandel auch profitieren, scheint eher eine Ausnahme, trifft aber offenbar für die Albatrosse zu. Ihnen kommen die Änderungen in den Windsystemen im Südpolarmeer zugute. Marie de Chalup

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urch den Klimawandel verändern sich auch die Windbedingungen im Südpolarmeer. Die Erhöhung der Windgeschwindigkeit ermöglicht es nun den Wanderalbatrossen, von den Crozet-Inseln aus schneller ihre Futterplätzen zu erreichen. Zu diesem Ergebnis gelangten die Wissenschaftler vom ChizéZentrum für biologische Studien (CNRS). Dieses Phänomen verändert die Verteilung der dort lebenden Seevögel und hat positive Auswirkungen auf ihre körperliche Verfassung und ihren Bruterfolg. Diese Studie wurde in Zusam-

menarbeit mit dem französischen Institut für Polarforschung (IPF) durchgeführt und am 13. Januar 2012 in der Fachzeitschrift Science auf der Titelseite veröffentlicht. Seit 40 Jahren sammeln die französischen Biologen Daten zu den Albatross-Populationen, wie die Körpergröße und das Gewicht. Seit 1989 wurden mehr als 300 Vögel mit Argos Baken und GPS ausgestattet und so auch telemetrisch überwacht. Diese einzigartige Kombination aus auf verschiedenen Ebenen gesammelten Daten und einer Langzeitüberwachung gibt nicht nur Auskunft über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und demografischen Parametern, sondern ermöglicht auch ein besseres Verständnis der beteiligten Mechanismen. Der Klimawandel ist im Südpolarmeer besonders deutlich zu spüren. Seit 30 Jahren werden die Westwinde immer stärker und es kommt zu einer Südverlagerung. Durch die Auswertung der telemetrischen Daten konnten die

F oto : c a m r o n s p ence r / gett y i m a ges

Klimawandel kommt den Albatrossen zugute

Der Albatross misst bis zu zwölf Kilogramm und hat Flügelspannen von bis zu 3,5 Metern.

Wissenschaftler feststellen, dass sich durch die höhere Windgeschwindigkeit auch die Fluggeschwindigkeit der Albatrosse erhöht hat und sich dadurch die Zeit für ihre Futtersuche (um mehr als 20 Prozent) verkürzt: In den 70er-Jahren betrug die Dau-

er ihrer Langzeit-Futtersuchflüge übers offene Meer noch 13 Tage; mittlerweile hat sich die Zeit auf zehn Tage verkürzt. Dies führte zu einem besseren Bruterfolg und einer durchschnittlichen Gewichtszunahme um ein Kilogramm. Noch profitieren die Al-

batrosse des Crozet-Archipels vom Klimawandel. Die heutigen Prognosen gehen jedoch davon aus, dass der Wind über den Ozeanen im nächsten Jahrhundert zunehmen wird und sich die Westwindzone noch weiter nach Süden verschiebt. Dadurch würde sich

das Starkwindband immer weiter von den Crozet-Inseln entfernen und die Vögel hätten nicht nur schlechtere Flugbedingungen, sondern müssten auch noch längere Wege zurücklegen. Diese Studie zeigt, wie wichtig die Einbeziehung der Futtersuche in die Modelle ist, die den Klimawandel mit der Entwicklung von Populationen in Verbindung setzen. Sie unterstreicht auch die entscheidende Rolle der sich verändernden Windbedingungen auf Zugvögel: Dieser Parameter sollte in Zukunft stärkere Berücksichtigung finden. (red)

i Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland Wissenschaftliche Abteilung Kontakt: Henri Weimerskirch Tel: +33 5 49 09 78 15 E-Mail: henriw@cebc.cnrs.fr


WISSEN

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

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Sternkreisel entpuppt sich als Schluckspecht diostrahlen. „Es handelt sich dabei also um zwei verschiedene Phasen derselben Entwicklung“, stellt Dr. Tauris fest. Diese Theorie wird durch Messungen bestätigt. „Die Ergebnisse dieser Berechnungen stimmen mit den Beobachtungsergebnissen überein“, schlussfolgert der Astrophysiker. (red)

Es gibt Pulsare, deren Umdrehungsgeschwindigkeit sich ständig ändert. Der dahinterstehende Mechanismus wurde nie wirklich geklärt. Einem deutschen Wissenschaftler ist es nun gelungen, das Rätsel um diesen Pulsartyp zu lüften. Johannes Seiler

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eit vielen Jahren rätseln Wissenschaftler, warum manche blitzschnell kreiselnde Neutronensterne ihre Umdrehungen wieder verlangsamen. Ein Astrophysiker am Max-Planck-Institut für Radioastronomie und am Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn hat nun dieses Geheimnis gelüftet: Wie ein Vampir saugt der Neutronenstern von seinem Nachbarn Materie ab und wird dadurch schneller. Ist der Partnerstern erschöpft, verlangsamt der „Parasit“ wieder seine Bahn. Ein Pulsar ist ein schnell rotierender Neutronenstern, der sich wie ein Kreisel um die eigene Achse dreht. Ähnlich einem Leuchtturm schickt er dabei regelmäßig wiederkehrend Strahlen zur Erde. Pulsare entstehen bei der Explosion von massereichen Sternen als Supernova. Sie ziehen sich dabei stark zusammen. Wie eine Eiskunstläuferin, die bei einer Pirouette die Arme anlegt, beschleunigen die Neutronensterne sehr stark ihre Umdrehung. Doch die Lampe eines Leuchtturms dreht sich vergleichsweise gemächlich im Vergleich zu den Pulsaren. Die am schnellsten rotierenden sind die sogenannten Millisekunden-Pulsare, die nur weni-

Darstellung eines Röntgen-Millisekunden-Pulsars. Um ihn bildet sich eine Scheibe aus abgesaugtem Sternenmaterial.

ge Tausendstelsekunden für einen Umlauf benötigen. Rund 200 dieser speziellen Himmelsobjekte sind heute bekannt. Ein ungelöstes Rätsel der Wissenschaft war bislang die Frage, warum solche TurboSterne plötzlich wieder langsamer werden – so als würde sie eine unsichtbare Macht abbremsen. Doppelsternsystem wirkt wie Wasser auf das Mühlrad Der dänische Astrophysiker Dr. Thomas Tauris arbeitet zugleich am Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn und am benachbarten Max-PlanckInstitut für Radioastronomie. Er konnte diese brennende Frage der Wissenschaft nun lösen. „Der Millisekunden-Pulsar rotiert so schnell,

weil ein Partnerstern Masse auf ihn überträgt“, erklärt Dr. Tauris, der Autor der Studie. „Das Ergebnis dieses Doppelsternsystems gleicht einem Mühlrad, das von der Wassermasse angetrieben und beschleunigt wird.“ Da in dem Doppelsternsystem der eine Partner auf Kosten des anderen Partners Masse absaugt, verhält sich der Millisekunden-Pulsar darüber hinaus wie ein hungriger Vampir. Wie mit einem Propeller wird Material herausgewirbelt Während der Millisekunden-Pulsar durch seine „Leuchtturm-Signale“ gut von der Erde aus zu erkennen ist, wirkt der Nachbarstern im Verborgenen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem der Part-

nerstern keine Masse mehr auf den Pulsar überträgt. „Dann dehnt sich die Magnetosphäre des Millisekunden-Pulsars aus und wird größer“, berichtet Dr. Tauris. „Wie mit einem Propeller wird dann das einfallende Material herausgewirbelt.“ Im Ergebnis verlangsamt der Neutronenstern seine Umdrehungen. Das Phänomen lässt sich abermals anhand der Eiskunstläuferin veranschaulichen: Wenn sie bei der Pirouette die Arme ausbreitet, dann verlangsamt sich ihre Rotationsgeschwindigkeit.

von Sternentwicklungsmodellen untersuchte der Wissenschaftler die Auswirkungen des Massenzuwachses. „Es konnte gezeigt werden, dass die Millisekunden-Pulsare in der Schlussphase ungefähr die Hälfte ihrer Rotationsenergie verlieren“, erwähnt Dr. Tauris. Darüber hinaus lässt sich mit diesen Berechnungen erklären, warum manche Pulsare Röntgenstrahlung und andere wiederum Radiowellen aussenden. Solange Materie vom Nachbarstern übertragen und der Pulsar beschleunigt wird, sendet er extrem kurzwellige Röntgenstrahlung aus. Sobald Die Millisekunden-Pulsare aber der Materiestrom unterbroverlieren die Hälfte ihrer chen ist und eine Verlangsamung Rotationsenergie Anhand von numerischen Be- eintritt, kommt es zur Ausstrahrechnungen auf der Grundlage lung deutlich längerwelliger Ra-

Dr. Franklin Müller: Am Max Planck-Institut für Radioastronomie werden Pulsare von Prof. Dr. Michael Kramer und seinen Mitarbeitern untersucht, während eine Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Norbert Langer im ArgelanderInstitut für Astronomie der Universität Bonn die zugehörigen Sternmodelle berechnet. Am 27. Februar treffen sich in Bonn Astronomen aus verschiedenen europäischen Ländern, um im Rahmen einer Tagung über die Natur der Pulsare zu diskutieren. Publikation: Thomas M. Tauris: Spin-Down of Radio Millisecond Pulsars at Genesis, Science Bd. 335, S. 561. DOI 10.1126/science.1216355. Kontakt: Dr. Thomas Tauris Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn und Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn; Tel.: 0228 / 733660 E-Mail: tauris@astro.unibonn.de

Yeti-Experten trafen sich in Sibirien Während die Wissenschaft diesen Bereich der Kryptozoologie fast weltweit ignoriert, zweifeln russische Wissenschaftler die Existenz des Yeti nicht mehr an.

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issenschaftler aus sieben Nationen kamen Ende 2011 in Tashtagol in der sibirischen Region Kemerovo zusammen. Sie alle befinden sich auf der Suche nach dem legendären Yeti – dem hässlichen Schneemenschen. Bevor die gemeinsame Pirsch begann, begegnete man sich im Darwin Museum in Moskau bei einer Konferenz, auf der Igor Burtsev die Eröffnungsrede hielt

und Dimitri Bayanov einen Bericht verlas. Beide gehören dem Internationalen Zentrum für Hominologie an und engagieren sich seit den 60er-Jahren bei den Nachforschungen über den Yeti. Die Forscher diskutierten über genetische Fragen und verschiedene seltene Fotoaufnahmen und Videos, die die Existenz dieser Kreaturen stützen. „Seit 1958 ist es das erste Mal, dass es in Russland eine Veranstaltung dieser Größenordnung gibt. Damals suchte die berühmte Expedition der Akademie der Wissenschaften unter Leitung von Professor Boris Porshnev nach wilden Menschen“, war laut der Zeitung „Russland heute“ in dem Statement der Konferenz zu lesen.

Kryptozoologen glauben, dass menschenähnliche Wesen wie der Yeti, Bigfoot oder Sasquash in Wäldern an verschiedenen Plätzen der Erde wohnen, darunter in Westsibirien, dem Nordkaukasus, dem Himalaya und im pazifischen Nordwesten Amerikas. Die Häufigkeit der Yeti-Sichtungen in Kemerovo und in der benachbarten Altai-Region hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verdreifacht. Es gibt außerdem eine Sammlung von diversen anderen Belegen, zum Beispiel riesige Fußabdrücke von 35 Zentimetern Länge und einfache Grashütten. Die Regionalverwaltung von Kemerovo veröffentlichte im Jahr 2009 einen Bericht, dass einheimische Jäger nahe bei der Azass-Höh-

le ein großes haariges Menschenwesen beobachtet hatten. Die Jäger führten daraufhin einen Festtag ein, den „Yeti-Tag“, um diese Wesen zu feiern. Burtsev glaubt, dass die Yeti-Population in dieser Gegend mehrere Dutzend betragen müsste. Dies berichtete der Radiosender „Die Stimme Russlands“. „Wir sind zu dem Schluss gelangt, dass diese Individuen prinzipiell menschliche Wesen sind, weil sie sogar sprechen und mit Menschen kommunizieren können“, erklärte er nach Angabe des Radiosenders. „Sie haben ihre eigenen Waffen – paranormale Fähigkeiten, die ihnen geholfen haben, zu überleben und sogar mit Menschen zu

konkurrieren. Sie sind in eine andere Dimension übergewechselt – dem Leben in der Dämmerung – und leben an schwer zugänglichen Orten.“ Loren Coleman besitzt das Internationale Museum für Kryptozoologie in Portland, Maine, und ist Koautor des Buches „The Field Guide to Bigfoot and other Mystery Primates“. Er beschreibt die menschlichen Wesen als 1,60 bis 2,30 Meter groß, ist in der Huffington Post zu lesen. „Sie sehen kräftig aus und haben braun-schwarzes Fell, manchmal mit einem hellen Fleck auf dem Kopf und weißen Flecken an ihren Armen, was einzigartig bei den sibirischen Schneemenschen ist“, fügte er hinzu.

„Manchmal sind sie an einem Waldrand zu sehen, wie sie Menschen beobachten und können nicht wirklich als wilde Kreaturen betrachtet werden. Im Vergleich dazu liegen Berichte aus Nepal vor, nach denen sie Yaks oder Sherpas angegriffen haben sollen.“ Coleman bereitet gerade die Wiedereröffnung seines kryptozoologischen Museums vor, um die mysteriösen pelzigen Zweibeiner weiter zu erforschen. Wir haben jetzt genügend Platz und können nun noch mehr Beweisstücke ausstellen, darunter meine Sammlung von 150 GipsFußabdrücken und anderes Material vom Yeti, Bigfoot und anderen Menschenartigen aus der ganzen Welt. (red)

Etymosophie von Roland R. Ropers

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erz, Lernen und Verstehen sind eng miteinander verbunden. All das, was ich über das Herz verinnerlicht habe, kann ich auch er-innern (lat.: recordari; wörtlich: Rückkehr zum Herzen). Meine Sprache und mein Kommunikationsinstrument dürfen nicht auf das trainierte Abrufen von gespeicherten Daten reduziert werden. Genau darin liegt ja in heutiger Zeit das Problem der Kommunikationsverarmung. Fakten, Informationen und leere Sprechhülsen bestimmen vielerorts das Alltagsgeschehen und machen damit die Herzen der Menschen stumm und krank. Die „Rekordanz“ muss in den Vorder-

grund unseres menschlichen Miteinanders gerückt werden, damit jeder von uns zum Philosophen wird, zum Freund der Weisheit, zum Liebhaber einer sinnlichen Erfahrung. Das lateinische Wort für Weisheit heißt bekanntlich „sapientia“. Das Verb „sapere“ bedeutet zunächst „schmecken“, „riechen“, eine Erfahrung der Sinne. Und so ist auch Lernen und Verstehen eine Sinneserfahrung über das Herz. Das bekannte NLP (Neuro Linguistic Programming) wird durch die von mir benannte Methode CMP (Cor Memory Processing) wesentlich erweitert. Das geläufige „brain storming“ sollte künftig zu einem „cor storming“ werden.

Das Herz hat eine äußerst wichtige Funktion im Bereich des Lernens und Erkennens. Auch wenn man sich nicht alles zu Herzen nehmen, sondern von Herzen gut mit dem Gelernten umgehen sollte. Die deutsche Sprache benutzt leider sehr irreführend den Begriff „auswendig lernen“ (lat.: lernen = discere, auswendig lernen = ediscere). Dabei wird das NachInnen-Nehmen einfach vergessen, das macht vergesslich. In der englischen Sprache (learning by heart) wie auch in der französischen (apprendre par coeur) wird viel sinnvoller deutlich, worum es beim Lernen letztlich geht, nämlich um das Herz.

REKORDANZ

Das Wesen der Erinnerung

Auswendig lernen ist eine sinnliche, eine gefühlsbestimmte Angelegenheit, ein ZuSich-Nehmen durch das Herz. Eine Angelegenheit des ganzen Menschen. Wie man weiß, sind frühe Erinnerungen für uns am leichtesten abrufbar, als wir noch als ganzer Mensch zugehört und gelernt haben. Welche Freude könnte das Lernen bereiten, wenn das Herz im Zentrum dieser Tätigkeit stehen würde!

Etymosophie © – exklusive Kolumne für The Epoch Times Deutschland von Roland R. Ropers, Etymosoph und Publizist.


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MENSCHEN & MEINUNGEN

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

Leben im Goldenen Wind „Ich bin kein spiritueller Lehrer, ich bin ein Lehrer für Manager“, so eröffnet der ehemalige Manager und Chemiker Prof. Dr. Erhard Meyer-Galow fast jedes Gespräch über sich und sein Buch „Leben im Goldenen Wind“.

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er Untertitel „Jetzt bin ich endlich mal da!“, spielt nicht unbeabsichtigt auf die vielen modernen Wege an, die zunächst buchstäblich wegführen. Weg aus dem Alltag. Meyer-Galow hingegen berichtet über seinen Weg nach innen und die Bewährungsproben im Alltag während seiner Zeit als Manager. Epoch Times: Herr Professor Meyer-Galow, was machen Sie jetzt, nachdem das erfolgreiche Managerleben, die Professur in Münster und sogar der siebzigste Geburtstag hinter Ihnen liegen? Meyer-Galow: Inzwischen begleite ich, wie im Buch beschrieben, Menschen auf der Suche nach einer Orientierung; auf der Suche nach Werten, für die es sich zu leben lohnt, und nach dem Erlebnis dessen, was ich den „Goldenen

Wind“ nenne. Das ist eine Metapher für Gott, das göttliche Prinzip, Jahweh, Allah, die Leere des Buddhismus oder das kooperative Hintergrundfeld (Dürr) der Neuen Physik, aus denen alle Realität kommt. Wer im Einklang lebt, erfährt Glückseligkeit, ist gelassen, heiter, gütig und voller Mitgefühl für alle Wesen. Wer von dieser Urwirklichkeit abgetrennt lebt, wird krank. Burnout ist nur ein Beispiel. Und gerade die jüngeren Teilnehmer, von denen es immer mehr gibt, kommen sehr schnell auf den Punkt und fragen, wo ist eigentlich meine Orientierung. Diese Entwicklung macht Mut, denn die Welt verändert sich, wenn der Einzelne sich wandelt. Epoch Times: Ist Veränderung an sich ein Wert? Meyer-Galow: Veränderung ist für mich eigentlich ein Lebensgrundsatz. Erstarrung ist Tod. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass Wachstum so wichtig ist. Wachstum wird ja überstrapaziert in unserer Gesellschaft. Alle streben nach Wachstum, besonders unsere Politiker, weil sie dann wiedergewählt werden. Epoch Times: Wo liegt dann die Zukunft? Meyer-Galow: Ich glaube, dass wir in eine Zeit hineingehen, in der wir nicht mehr so viel materielles Wachstum haben werden, sprich Bruttosozialprodukt. Aber wenn das Materielle nicht mehr wächst, wo ist dann das Wachstum? Das Wachstum ist dann innen. Das Individuum wächst in eine andere Dimension. Wir sind auf dem Sprung in eine neue, eine transmentale Bewusstseinsstufe. Epoch Times: Was hat Sie angetrieben, dieses über 400 Seiten starke Werk zu schreiben? Meyer-Galow: Was mich sehr betroffen macht, ist die Frage, warum wir in solch einer Gesellschaft leben, in der das Individuum laut Studien stark leidet

Als ich dann bei Hüls weggehen mussso sein, dass es so heftig kam ... Aber ab und gar nicht glücklich ist, und dass die te, waren wir im betrieblichen VorschlagsWachstumsraten der psychischen Erkran- dieser Zeit, ich war damals so 43 Jahre wesen die Nummer Eins in der Chemikungen ebenso zweistellig sind wie die der alt, ging mein Weg nicht mehr nur nach schen Industrie Deutschlands und in der außen, sondern nach innen; und das Psychopharmaka. Wirken nach außen verändert sich gleich- gesamten Industrie die Nummer Drei. Das macht mich so besorgt, dass ich Wir haben 15 Millionen ausgeschüttet an zeitig mit der inneren Reifung. meine, ich muss meinen eigenen VeränJahresprämien für die Mitarbeiter, denn Epoch Times: Können Sie etwas derungsprozess mitteilen, wie man ohne die hatten 150 Millionen Jahresplus geaus der Praxis plaudern? Psychopharmaka sich selbst ausheilen bracht – allein in Deutschland. Das ist Meyer-Galow: Ich hatte eine sehr kann. Man muss selbst diesen ganzen nur ein Beispiel. Es gibt noch viele. schwierige Aufgabe bei der Hüls AG Unrat, der aus der Egozentrik kommt, Also ich habe unter Beweis gestellt, übernommen, es hatte sich ein Milliarwegschaffen. Der hat nämlich dazu gedass auch ein Management im „Goldedenverlust aufgehäuft. Aber die Menführt, dass man von dem heilenden Feld nen Wind“ gelingt. Das hat unheimlich abgeschnitten ist. Denn man wird geheilt schen spüren, dass man von einer andeviel Freude gemacht. Aber mit 56 Jahren durch dieses Feld und nicht durch andere. ren Welt kommt, auch wenn man nicht durfte ich nicht mehr weitermachen, darüber spricht. Sie können sich entfalDas war ein starker Impuls, dieses Buch weil ich zu manchen Sachen auch gesagt ten, da wird mit Empathie geführt und zu schreiben. habe: Das mache ich nicht! Epoch Times: Wie kann die Zukunft aussehen? Meyer-Galow: Es geht mir darum, „Die Menschen spüren, dass man von einer anderen dass auch in der Wirtschaftswelt AuWelt kommt, auch wenn man nicht darüber spricht. genblick für Augenblick achtsam gelebt Sie können sich entfalten, da wird mit Empathie gewird. Und dass man im Leben auf dem führt und mit Kongruenz.“ Marktplatz diese Prinzipien Früchte tragen lässt. Und es funktioniert hervorraErhard Meyer-Galow gend. Ich möchte behaupten, dass es unter Der zweite war, dass ich als Unterneh- mit Kongruenz. Was man verlangt, muss den Mittelstandsunternehmern einige mer und Manager auch sehr erschrocken man selbst auch leben. gibt, die so führen und die deshalb auch bin durch das, was in der WirtschaftsAls ich in dieser Firma anfing, war das erfolgreich sind. In kleinen Unternehwelt passiert ist. Wie diese Finanzkrise betriebliche Vorschlagswesen gleich Null. men ist es noch schneller spürbar: Wenn sich aufstaute über viele Jahre, wie das wir nicht alle eine Mannschaft sind und Ich habe zunächst Betriebsversammlunum die Welt schwappte und dass nun begeistert an der Arbeit, dann verschwingen abgehalten, immer tausend Leute die Staaten sich wahnsinnig verschulden, nacheinander, und ich habe ihnen gesagt: den die Kunden, dann verschwindet um das Finanzsystem zu retten. Wir in mein Geld und ich bin pleite. „Ich brauche euch alle, wir tanzen hier Das ist bei Managern nicht so, die den westlichen Industrieländern sind am mit nackten Füßen auf der heißen Platte. haften nicht, die Politiker auch nicht, ich Ende einer 25-jährigen WachstumsphaDas betriebliche Vorschlagswesen wird halte das für ein großes Problem. Was se angelangt, die durch Verschuldung sofort gestartet, vor meinem Büro hängt ausgelöst wurde; denn das wirkliche reale ein großer Briefkasten, da steht dran: An jetzt entstehen müsste, auch in der Politik, ist eine völlige Umorientierung auf Wachstum in Gütern war vor 25 Jahren den Vorstandsvorsitzenden. Jeder kann Werte, die aus dem inneren Wachstum eigentlich schon vorbei. seine Vorschläge einwerfen, es gibt zehn kommen. Manchen Regierungen dämDrittens hat mich bewogen, das Buch Prozent auf den Jahresnutzen ohne Limert es jetzt sogar, dass das Wachstum zu schreiben, weil in dieser Phase die Re- mit und es wird ganz schnell bearbeitet des BSP nicht alles sein kann. putation der Manager und der Unterund ganz schnell ausgezahlt. Und jeder Epoch Times: Wir bedanken uns nehmer schwer unter die Räder kommt. Scheck ab 10.000 DM wird von mir persehr herzlich für das Gespräch mit eiNach den letzten Studien hat der Feuersönlich überreicht.“ wehrmann die höchste Reputation, die Und das Ding ging ab wie eine Rake- nem Zitat von Karl Valentin, das Sie in Ihrem Vorwort anführen: „ Ich muss Politiker stehen natürlich ganz unten und te. Ich bin auch wirklich in die Betriebe dann mal nach Hause gehen, um nachdie Manager auch. gegangen und habe die Schecks überzusehen, ob ich überhaupt da bin.“ Das heißt, die Bürger sehen die Ausreicht, und dann haben die Mitarbeiter Das Gespräch führte löser in dieser Spezies. Ich habe gedacht, gesagt: Ich hab’ schon wieder eine neue Renate Lilge-Stodieck ich muss einfach ein Buch schreiben, um Idee. zu zeigen, dass es auch ganz anders geht ein Unternehmen zu führen und dass es gelingt, ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Weil ich es eben nicht so gemacht habe wie die, die unsere Wirtschaft in die Krise gebracht haben. Wenn man nach ganz anderen Wertvorstellungen handelt, ist es möglich. Und das hab ich beschrieben, das ist der Transformationsprozess. Epoch Times: Gab es für diesen Erhard Meyer-Galow Prozess einen Auslöser in Ihrem Leben? Leben im Goldenen Wind Meyer-Galow: Ja, und ich habe Jetzt bin ich endlich mal da! nach meinen zwei persönlichen EinschläReifungs- und Transformationsprozess eines gen überhaupt zum ersten Mal darüber Topmanagers; Verlag Frieling & Huffmann nachgedacht. Der erste war, dass meine 432 Seiten, Hardcover, EUR 26,90 Ehe zu Bruch ging, der zweite, dass ISBN 978-3-8280-2946-0 ich meinen Job verlor – es sollte wohl www.leben-im-goldenen-wind.de

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Stress abbauen – sportliche Chefs sind netter Seite 14

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VW CC – Abschied vom Passat Seite 16

Prämierte Kinder-Medienforschung Seite 18

Houston, wir haben einen Rembrandt … Houston in Texas ist wegen des NASA Space Centers als Raumfahrtzentrum bekannt. Dabei ist die „Space City“ auch ein perfektes Reiseziel für Kunstfreunde aller Stile.

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m Sommer 2012 lohnt es sich einmal mehr, Houston zu besuchen. Am 3. Juni 2012 erwartet das Museum of Fine Arts, Houston ein echtes Highlight: Rembrandt, Van Dyck, Gainsborough: The Treasures of Kenwood House, London. Die Ausstellung bietet die einzigartige Möglichkeit, die Werke des berühmten Kenwood Houses in einer neuen Kulisse zu begutachten. Viele der insgesamt 48 Gemälde werden zum ersten Mal in den USA ausgestellt; die Ausstellung in Houston bildet den Anfang. Houstons Museum of Fine Arts wurde 1924 als erstes Kunstmuseum von Texas eröffnet und ist heute das größte im Süden der USA. Durch großzügige Schenkungen wuchs die Sammlung des Museums auf stolze 56.000 Objekte an. Neben der westlichen Kunstgeschichte, die hier von der Antike bis zur Pop-Art nachvollziehbar ist, zeigt das Museum auch einzigartige exotische Exponate: Zum Beispiel 800 Gold-Kunstwerke aus dem präkolumbischen Amerika, Afrika und Asien. Die Kollektion wurde von Öl-Milliardär Alfred C. Glassell Jr. gestiftet, der sie lebenslang gesammelt hatte. Etwas weniger Zeit brauchte dagegen Edward Cecil Guiness, der erste Lord von Iveagh und Erbe der weltberühmten Brauerei, als er den Grundstein der Londoner Gemäldesammlung legte, die nun nach Houston kommen wird. Von 1187 bis 1891 entwickelte der Lord eine Vorliebe für niederländische und flämische Kunstwerke aus dem 17. Jahrhundert. Die Kollektion beherbergt Porträts von Sir Joshua Reynold, Thomas Gainsborough und George Romney – Darstellungen die in England den Begriff „Age of Aristrocracy“ prägten. Das kostspielige Porträt von Mary, Countess Howe (1764) und das Selbstporträt Rembrandts (1665) gehören zu den Höhenpunkten. Es ist eines der berühmtesten Selbstporträts des Malers, auf dem er sich mit seinen damals 52 Jahren vordergründig bescheiden darstellte. Die zwei Kreise an der Wand sind jedoch eine versteckte Anspielung auf Rembrandts Ausnahmetalent, das ihm sehr wohl bewusst war ... Außerdem spiegelt die Sammlung die Vorliebe des englischen Adels für holländische und italienische Landschaftsund Wassergemälde wider. Houston bietet außer einem der größten Museumsbezirke der USA und seiner vielfältigen Theaterszene ganzjährig noch weitere Attraktionen: Im NASA Space Center erfahren Besucher alles über die Geschichte und Gegenwart der bemannten Raumfahrt. Shopping-Fans werden die erstklassigen Geschäfte in der Galleria oder im Highland Village lieben und mehr als 8.000 kettenunabhängige Restaurants in der Stadt bieten für jeden Feinschmecker garantiert das Richtige. Außerdem findet in Houston jährlich das weltgrößte Rodeo statt. (kms / rf) F OTO S : M I T F R E U N D L I C H E R G E N E H M I G U N G V O N A M E R I C A N F E D E R AT I O N O F A R T S

Prominente Gäste aus London: Mary, Countess Howe (1764) von Thomas Gainsborough und das berühmte Selbstporträt, in dem sich Rembrandt 1665 beim Malen zeigte, werden die Stars der Ausstellung sein.

Wolkenkratzer prägen die relativ junge Metropole Houston in Texas. Die Raumfahrtstadt bietet ein vielfältiges Kulturleben.

„Rembrandt, Van Dyck, Gainsborough: The Treasures of Kenwood House, London“. Die Ausstellung ist vom 3. Juni bis 3. September 2012 im Museum of Fine Arts in Houston zu sehen. Mehr Informationen unter www.mfah.org und www.visithoustontexas.com


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Fitness

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

Stresspegel abbauen – sportliche Chefs sind netter Regelmäßiges Sporttreiben, ausgenommen Leistungssport, kann für alle Beteiligten eine angenehmere Atmosphäre am Arbeitsplatz schaffen.

Leistungssport nicht förderlich 98 MBA-Studenten wurden zum Verhalten ihrer Chefs ihnen gegenüber befragt. Deren Vorgesetzte gaben Auskunft darüber, ob sie Sport betreiben. Aus den Untersuchungen ging hervor, dass sportliche Betätigung an ein oder zwei Tagen pro Woche ausreicht, um im Büro entspannter zu sein. Laut der Studie spielt es keine Rolle, welche Art von Sport betrieben wird. „Durch den Sport können die durch Stress aufgebauten Stoffe besser abgebaut werden. Wichtig dabei

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etreiben Führungskräfte regelmäßig Sport, so lassen sie ihren Frust weniger stark an Mitarbeitern aus. Das hat James Burton von der Northern Illinois University gemeinsam mit seinem Team im Zuge einer Studie herausgefunden. „In der Steinzeit diente der Stressmechanismus zum Überleben. Es wurde viel Energie aufgebaut, um schneller weglaufen zu können. Danach wurden die Stoffe wieder abgebaut. Heute sitzt der Homo sapiens im Büro und kann nicht weglaufen. Sport hilft da weiter“, erklärt Wirtschaftspsychologe Alfred Lackner gegenüber pressetext.

Aus den Untersuchungen ging hervor, dass sportliche Betätigung an ein oder zwei Tagen pro Woche ausreicht, um im Büro entspannter zu sein.

ist, dass sich der Köper während der sportlichen Betätigung entspannt, beziehungsweise regeneriert. Leistungssport wäre nicht förderlich, da der Körper wieder übermäßig beansprucht wird und so die Stoffe nicht abgebaut werden können“, erläutert Lackner.

man nicht hingehört, oder die Arbeitsbedingungen sind nicht menschenfreundlich. „Ein Chef, der seine Frustrationen an den Mitarbeitern auslässt, ist keine gute Führungskraft“, argumentiert Lackner. Entspannung hilft, um gute Ideen zu entwickeln. In Stresssituationen ist der Wahrnehmungsfokus jedoch viel enger. Gerade in solchen Situationen Gute Führungskräfte wissen fallen den Vorgesetzten nur die nesich zu benehmen Frustration im Job kann aus zwei gativen Eigenschaften der MitarbeiGründen entstehen. Entweder be- ter auf, die dann zu Opfern werden. wegt man sich in einem Umfeld, wo „Der Führungsjob ist nicht leicht. Der

„Fußball spielen am Sonntag kann helfen, am Montag ein besserer Chef zu sein.“ Stressfaktor bleibt konstant aufrecht. Gute Führungskräfte können allerdings damit leichter umgehen. Fußball am Sonntag kann Ihnen helfen, am Montag ein besserer Chef zu sein“, empfiehlt Lackner. (pressetext / mcd)

Smarte Tipps für den Besuch eines Fitnessclubs - Besuchen Sie vorab mehrere Fitnessstudios und überprüfen Sie, ob sich die Geräte in gutem Zustand befinden, die Öffnungszeiten für Sie passend sind, die Trainer qualifiziert und die Räumlichkeiten sauber sind. - Besuchen Sie das Studio zu der ehr für die eigene Zeit, in der Sie es selbst in Zukunft Fitness zu tun, ist ein nutzen möchten. Es sollte nicht überweitverbreiteter guter füllt sein, sodass man sich nicht mehr Vorsatz für das neue Jahr. Eine der bewegen kann, aber auch nicht leer, Möglichkeiten dies umzusetzen, ist sodass es später womöglich geschlosder Besuch eines Fitnessstudios sen wird. oder eines Fitnessclubs. Wor- Holen Sie sich die Meinung der auf sollte man achten, be- Clubmitglieder ein. vor man eine Mitglied- Lesen Sie das Anmeldeformuschaft eingeht? lar sorgfältig durch und fragen Sie

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Fitnessstudios bieten eine gute Möglichkeit sich fit zu halten, doch es ist wichtig, die richtige Auswahl zu treffen und die eigenen Rechte zu kennen.

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gegebenenfalls nach, bevor Sie unterschreiben. Zum Beispiel – wird ein Fitnesstest benötigt? Kostet der Test extra? - Kunden haben normalerweise ein 14-tägiges Widerrufsrecht nach Unterzeichnung des Vertrages. - Unterschreiben Sie bestenfalls nur einen Ein-Jahresvertrag und vereinbaren Sie eine monatliche Zahlungsweise. Sollte das Studio schließen, verlieren Sie nur eine Monatsrate. - Kündigen Sie eine Mitgliedschaft schriftlich. Übergeben Sie diese persönlich und lassen Sie sich den Erhalt quittieren oder schicken Sie sie per Einschreiben. (mcd)


Gesundheit

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

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Weisheit aus alten Zeiten für einen gesunden Schlaf F OT O : M ARIO

Die Chinesische Medizin verfügt über zahlreiche Tipps für einen guten Schlaf.

Eine Kombination aus Schlafhygiene und rechtzeitigem Schlaf sorgt maßgeblich für eine gute Nachtruhe und eine ebensolche Gesundheit.

Jingduan Yang, M.D.

Die richtige Zeit zum Schlafen In der klassischen chinesischen Medizin wird der gesunde Schlaf ebenfalls als ein äußerst bedeutsamer Faktor für die gesamte Gesundheit betrachtet. Zusätzlich zu den Vorschlägen der

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chlaf ist die beste Medizin. Er erhält, repariert und verjüngt den Körper. Ein gesunder, tiefer Schlaf ist für den Menschen der Schlüssel zu seiner Funktionalität und Gesundheit sowie für ein langes Leben. Gesunde Schlafgewohnheiten, also regelmäßige Schlaf- und Wachzeiten, sorgen für einen guten Schlaf und einen aufmerksamen Geist am Tage. Die moderne Wissenschaft kann aufgrund von Untersuchungen innerhalb der Schlafmedizin exzellente Vorschläge präsentieren, die einen guten Schlaf garantieren. Diese Vorschläge werden gemeinhin als Schlafhygiene bezeichnet. Dies sind die Schlüsselkomponenten: - Regelmäßige Bett- und Aufstehzeiten. Auch wenn man mal später zu Bett geht, sollte man zur gewohnten Zeit aufstehen, um den Rhythmus beizubehalten. - Man sollte täglich zwischen sieben und acht Stunden schlafen. Es sollte vermieden werden, zu viele wache Stunden im Bett zu verbringen. - Das Bett sollte nur zum Schlafen verwendet werden, wobei Fernsehen, Telefonate oder Lesen im Bett vermieden werden sollten. Der Körper soll das Bett ausschließlich mit Schlafen assoziieren. - Kurz vor dem Schlafen sollten große Mahlzeiten, anregende Substanzen wie Tee, Kaffee oder Schokolade vermieden werden, kein Sport getrieben oder emotional aufwühlende Gespräche geführt werden. - Das Schlafzimmer sollte zu einem ruhigen und entspannenden Ort eingerichtet werden. Man halte die Raumtemperatur auf einem konstanten, angenehmen Stand. Es sollte weder zu kalt noch zu heiß sein. - Tagsüber ausreichend Sonnenlicht und weniger Licht am Abend helfen für einen guten Schlaf.

modernen Medizin wird in der klassischen chinesischen Medizin Wert auf eine bestimmte Zeit gelegt, zu der man zu Bett gehen sollte. Die ideale Zeit liegt zwischen 21 Uhr und 23 Uhr. Das ist die Zeit, in der die Körperenergie (Qi) im „Dreifachen Erwärmer-Meridian“ („san jiao“) zirkuliert. Das ist ein einzigartiges Konzept der chinesischen Medizin. Der „Dreifache ErwärmerMeridian“ reguliert die Organfunktionen der Brust, des Unterleibs und des Beckens. Der obere Erwärmer bringt Sauerstoff und Blut in den Rest des Körpers. Der mittlere Erwärmer absorbiert, wandelt und transformiert das Essen in Nährstoffe um. Der untere Erwärmer resorbiert das Wasser des Körpers und transportiert somit die Schadstoffe aus unserem Körper heraus. Der „Dreifache Erwärmer“ bestimmt demnach die normalen Körperfunktionen. Es ist extrem wichtig, dass wir auf unseren „Dreifachen Erwärmer-Meridian“ gut acht geben. Alle zwei Stunden zirkuliert die Energie durch verschiedene Organsysteme. Da der Tag 24 Stunden hat, gibt es zwölf Stadien der Energiezyklen. Während der letzten Phase durchläuft der Körper den Zyklus für die Erholung. Die Menschen sollten in dieser Zeit einen kühlen Kopf und einen ausgeglichenen Gefühlszustand bewahren sowie Tätigkeiten auf ein Minimum reduzieren. Manche Experten der Chinesischen Medizin meinen, dass man um 22:30 Uhr schon schlafen gehen sollte. Von 23:00 Uhr bis 3:00 Uhr zirkuliert die Energie durch die Gallenblase und die Leber. Nach der Chinesischen Medizin regulieren die Gallenblase

Die Menschen sollten nachts einen kühlen Kopf und einen ausgeglichenen Gefühlszustand bewahren. Manche Experten der Chinesischen Medizin sind der Ansicht, dass man bereits um 22:30 Uhr schlafen gehen sollte.

und das Lebersystem die Verdauung, sie nähren das Bindegewebe (wie Sehnen und Bänder der Gelenke), steuern das Gemüt und den Schlaf, unterstützen die Gesundheit der Knochen und sind für die Menstruation und die Fortpflanzung zuständig. Sie sind außerdem zuständig für die Fähigkeit, Visionen zu entwerfen sowie für Fertigkeiten in der strategischen Planung und deren Ausführung. In dieser Zeit gut zu schlafen beugt einer Reihe von Gesundheitsproblemen vor, speziell bei Leuten, die unter chronischen Kopfschmerzen (Migräne), Faser-MuskelSchmerzen (Fibromyalgie), Depression, Angstzuständen, Reizdarmsyndrom, Menstruationsbeschwerden, Unfruchtbarkeit, Geschwülsten in der Gebärmutter (Myome) oder Brüsten sowie unter Sodbrennen leiden. Von 3:00 Uhr bis 5:00 Uhr morgens zirkuliert die Energie durch die Lungenmeridiane. Dementsprechend ist ein guter Schlaf innerhalb dieser Zeit enorm wichtig. In der Chinesischen Medizin sind die Lungen für das Atmen, also dem Verbreiten von Qi und Sauerstoff in den Rest des Körpers zuständig. Außerdem helfen sie den Wasserstoffwechsel zu regulieren und sie sind mit den Funktionen des Dickdarms verbunden. Die Energie der Lungen macht die Menschen körperlich stark und sensibel für Traurigkeit und Trauer. Für Menschen, die oft Infektionen der oberen Atemwege, Allergien, Verlust- und Trauerprobleme, Hautprobleme, Harndrang und Stuhlprobleme haben, ist es wichtig, zu dieser Zeit gut zu schlafen. „Schlaf gut. Schlafe zur richtigen Zeit. Lebe lang. Lebe gesund.“

i Dr. Jingduan Yang Er ist Facharzt für Psychiatrie und Lehrer der vierten Generation in traditioneller chinesischer Medizin und Praktiker derselben. Er praktiziert integrative Medizin in New York City, Pennsylvania und New Jersey. Seine Webseite: taoinstitute.com


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Drive & Style

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

F o t o : © Vo l k s wag e n

Der neue VW CC – Abschied vom Passat

Mit hochwertigem Zubehör und einem Preis ab 31.800 Euro möchte der Konzern am Erfolg des Ur-Vorfahren, dem Passat, anknüpfen. Andreas Burkert

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n diesen Tagen erhalten Volkswagens Vertragshändler den neuen CC. Auch wenn das viertürige Coupé mit einem Facelift erst die zweite CC-Modellgeneration einläutet, so blickt die Limousine auf eine lange Vergangenheit zurück. Als der erste Passat im ostfriesischen Emden das Band verließ, war Willy Brandt noch Bundeskanzler. Und Klaus Bischoff hat möglicherweise zu der Zeit als Schüler seine Sommerferien verbracht. Heute ist Bischoff Chefdesigner bei VW. Und er hat mit dem Volkswagen CC die zweite Generation eines viertürigen Coupés entworfen, dessen Ur-Vorfahre der Passat ist. Während allerdings das Vorgängermodell des VW CC, der Passat CC, noch mit seinem ganzen Namen deutlich auf seine Vergangenheit hindeutet, wählte der Konzern für das Modell 2012 einen neuen Vornamen. Man beabsichtigt eine klarere Differenzierung zur Passat Limousine, so die Erklärung des Wolfsburger Autobauers. Der Passat ist nämlich derzeit

Volkswagens neue Reiselimousine, der VW CC, hat nun ein frisches Gesicht und heißt nicht mehr Passat.

vor allem bei Firmenkunden beliebt. Und in den eleganten CC sollen künftig auch vermehrt Privatkunden einsteigen. Mit einem Preis ab 31.800 Euro und einem großen Serienausstattungspaket präsentiert sich das neue Modell als Bindeglied zur automobilen Oberklasse – vollgestopft mit Elektronik, die das Fahren sicherer macht. So warnt erstmals in einem Volkswagen überhaupt ein Assistenzsystem vor einem Fahrzeug im toten Winkel und greift, wenn nötig, in die Lenkung ein. Neben einem serienmäßigen Müdigkeitswarner, einer Verkehrszeichenerkennung und dem adaptiven Fernlicht haben die Ingenieure auch den Park-Assistenten der zweiten Generation integriert. Er kann nicht nur parallel, sondern auch quer zur Fahrbahn alleine einparken. Mit dieser technisch wie auch optisch vollzogenen üppigen Ausstattung sollen die Käufer gelockt werden. Vor allem die Designänderungen tun dem CC gut. Endlich ein forsches Design Neben der Front haben die Designer vor allem das Heck neu gezeichnet und damit die glubschaugenähnlichen Rückleuchten korrigiert. Diese hätte Exterieur-Designer Oliver Stefani bereits schon 2008 ändern wollen. Doch trotz des kleinen Makels verkaufte sich der Passat CC sehr gut. Über 320.000 Kunden haben sich für diesen Wagen entschieden.

Service-Intervalle Der Verschleiß von einzelnen Fahrzeugkomponenten wirkt sich mit der Zeit auf die Sicherheit und auch auf den Kraftstoffverbrauch aus. Regelmäßige Wartung inklusive dem Auswechseln oder Reinigen von Filtern sorgen für optimale Kraftstoffeffizienz und ein hohes Maß an Sicherheit. Vorausschauend fahren Achtsamkeit und ein vorausschauender Blick auf die Straße ermöglichen es, den Schwung und die Bewegungsenergie des Fahrzeugs optimal zu nutzen. Diese Fahrweise reduziert unnötiges Bremsen, nach dem stets wieder kraftstoffintensiv beschleunigt werden muss. Gelassenheit Eine gleichmäßige Fahrweise, das „Mitschwimmen“ im Verkehrsfluss und eine Portion Gelassenheit helfen, spritsparender und entspannter am Ziel anzukommen. Richtig schalten Je höher die Motordrehzahl, desto höher auch der Kraftstoffverbrauch. Durch das frühe Hochschalten der Gänge und das möglichst späte Herunterschalten können der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen um 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. Weitere Service-Tipps zum Download auf www.drive-and-style.de

So viele Einheiten wollte Volkswagen eigentlich über den gesamten Produktionszeitraum (etwa sieben Jahre) hinweg verkaufen. Dass dies bereits nach knapp mehr als der Hälfte der Zeit erreicht wurde, hat selbst intern die kühnsten Prognosen der Marketingstrategen übertroffen. Am neuen CC sind LED-Leuchten nun serienmäßig verbaut und lassen den hinteren Abschluss des Coupés deutlich profilierter wirken. Vorne zeigt sich das mittlerweile gewohnte VW-Familiengesicht. Grill und Scheinwerfer sind betont horizontal ausgelegt, die Haube neu geformt, ebenso der Stoßfänger. Weil aber die Designer wissen, dass ein Auto immer auch dann hochwertig wirkt, wenn es im Innenraum ruhig zugeht, hat Volkswagen die Geräuschdämmung nochmals verbessert. So ist die Windschutzscheibe mit einer speziellen Akustikfolie ausgerüstet, die es gegen Aufpreis auch für die Seitenscheiben gibt. Wer diese ordert, bekommt auch gleich noch ein ganzes Akustikpaket mit zusätzlichen Dämmmatten in den Türen geliefert. Für den VW CC bietet der Konzern zwei Dieselmotoren mit 140 und 170 PS sowie drei Benziner mit 160, 210 und 300 PS an. Mit nur 4,7 Litern Diesel auf 100 Kilometer soll Unternehmensangaben zufolge der 140 PS starke TDI das sparsamste Modell sein. In Deutschland steht der neue CC seit Kurzem beim Händler.


Drive & Style

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Skifahren bis der Osterhase kommt

Andreas Burkert

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Wer dieses Jahr in den Winterurlaub möchte, der muss weit fahren. Doch die Anreise lohnt sich. Viele Skigebiete bieten bis in den April hinein ideale Bedingungen.

mitspielt – dem Erzgebirge) denken viele Skifans reflexartig an Österreich oder die Schweiz. Was viele vergessen: Es gibt in Europa auch andere sehr attraktive Skigebiete, die bezahlbar sind. Günstig ist die Schweiz beispielsweise nicht. Sie gehört nach Norwegen zu Europas zweitteuersten Skigebieten. Pro Tag und Person sind dort rund 39 Euro fällig.

er noch zum Winterurlaub aufbrechen möchte, muss ein bisschen suchen. Doch es lohnt sich. Das internationale Reiseportal www.ab-in-den-urlaub.de hat unter 488 Skigebieten der 155 attraktivsten europäischen Skiregionen die günstigsten Pisten ermittelt. Die Unterschiede sind teils so groß, dass bei einem Vergleich bei manchen Angeboten bereits die Anreise eingeschlossen ist. So kostet je nach Skigebiet beispielsweise ein Familienticket zwischen 231 und 853 Euro pro Woche. Darin sind noch nicht einmal die Anreise und das Hotel enthalten. Berücksichtigt wurden die elf Länder Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Liechtenstein, Tschechien, Slowakei, Norwegen, Finnland und Schweden. Als Kriterium wurden die Preise für Tagesund Wochentickets, Saisontickets, Familientickets und Rentnertickets verglichen. Wer nur wenige Tage Ski fahren möchte, für den sind in der Regel Skipass-Tagestickets ideal. Doch je nach Region kostet das Skipass-Tagesticket zwischen 14 Euro auf der Schwäbischen Alb in Deutschland und 49 Euro in Norwegen in Hemsedal – ein Unterschied von 250 Prozent pro Tag! Besonders in Hemsedal bezahlt man den In-Faktor. Es gilt als Norwegens Top-Destination Numero Eins. Vom Skifahren über Schlittenhundtouren, Ausfahrten mit dem Snow-Mobil bis hin zu abendlichen Diskothekenausflügen ist alles drin. Doch solche Dinge sind auch auf der Schwäbischen Alb häufig möglich. Ähnlich teuer wie in Hemsedal ist es in Norwegen beispielsweise in Tryvann Vinterpark und Norefjell. Im Durchschnitt kostet auf Europas Skipisten das Tagesticket 34,30 Euro.

Überraschend folgt auf Platz Drei der teuersten europäischen Ski-Destinationen Italien – mit durchschnittlich 38 Euro pro Tag für einen Skipass. Damit ist das Stiefelland sogar teurer als Schweden mit 37 Euro. Nicht günstig sind auch Liechtenstein (36 Euro; Platz Fünf), Österreich (35 Euro, Platz Sechs), Frankreich (31 Euro, Platz Sieben) und Finnland (31 Euro; Platz Acht). Deutschland gehört mit dem Platz Neun zu den günstigsten europäischen Skiländern. Im Durchschnitt kostet der Skipass 22 Euro. Damit bewegen sich Deutschlands Skigebiete vom Erzgebirge in Sachsen bis hin zu den Bayerischen Alpen im Schnitt auf einer Ebene mit der Slowakei (21 Euro) oder Tschechien (17 Euro). Dennoch sollte man sich von den Länderschnitten nicht irritieren lassen. So gibt es beispielsweise in Österreich von sehr teuer bis günstig nahezu alle Preiskategorien. Das ist aber nicht in jedem Land so. Beispiel Schweiz: Hier sind fast alle Skigebiete eher hochpreisig.

Die teuersten Abfahrten Neben den klassischen deutschen Skigebieten wie den Bayerischen Alpen (oder – sofern das Wetter

Die Seiten 16+17 wurden erstellt in Kooperation mit Drive & Style, dem Magazin für eine werteorientierte Mobilität. www.drive-and-style.de

Eine Übersicht der 488 europäischen Skigebiete im Preisvergleich finden Sie zum Download auf www.drive-and-style.de

F oto : D r . K l a u s - U w e G e r h a r dt/ p i x e l i o . de

Viele Skigebiete bieten Schneesicherheit bis in den April hinein. Die günstigsten von ihnen wurden nun in einer großen Studie ermittelt.

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Bildung

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

Erfolgversprechende Zukunftsideen: Fraunhofer IDMT gewinnt im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ Kindermedien.

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Kindern und Jugendlichen. Mit dem Preis wird die Forschungsarbeit des Fraunhofer-Instituts an zukünftigen Medientechnologien und medialen Angeboten für Kinder und Jugendliche gewürdigt. Computerspiele, TV-Angebote, interaktive Innovative, zielgrupBücher oder E-Learning-Angebote – penorientierte Techdie Forschungsaktivitäten der Abteinologien für Kinderlung Kindermedien zielen auf alle technologiebasierten Medien ab, medien der Zukunft die für Kinder und Jugendliche von vom Fraunhofer IDMT. Bedeutung sind. Pädagogen, Sozialund Medienwissenschaftler, Softwareund ist damit einer der 365 „Ausge- und Spielentwickler sowie Ingenieure wählten Orte 2012“ im Land der Ide- arbeiten gemeinsam an der Konen. Im Zentrum der Forschung des zeption, Entwicklung und EvaluatiFraunhofer-Instituts stehen die Lern- on medialer Angebote und bringen und Unterhaltungsbedürfnisse von ihr unterschiedliches Know-how in us über 2.000 eingereichten Bewerbungen wurde die Fraunhofer-Forschungsabteilung „Kindermedien – Forschung für die Zukunft“ zu einem der Preisträger im Wettbewerb um die erfolgversprechendsten Zukunftsideen gekürt

STURM/

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Prämierte KinderMedienforschung

Wochenende in die Rolle des Forschers. Sie lernen durch verschiedene Workshops aktuelle Forschungs- und Entwicklungsfelder der Medienbranche kennen und erleben. Der Wettbewerb »365 Orte im Land der Ideen« wird seit 2006 von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Wissenschaft zum Anfassen Über die Forschung hinaus fördert Bank realisiert. Die Initiative prämiert die Abteilung mit der „Fraunhofer- jährlich 365 herausragende Projekte Talent-School“ den wissenschaftlichen und Ideen, die einen nachhaltigen BeiNachwuchs. Begabte und medienin- trag zur Zukunftsfähigkeit Deutschteressierte Schüler schlüpfen für ein lands leisten. (idw/aw) die Forschungsarbeit ein. Neue Konzepte und Technologien können so optimal auf die Lern- und Unterhaltungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen hin überprüft und auf diese ausgerichtet werden.

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Klimawandel kommt den Albatrossen zugute

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er Klimawandel ist im Südpolarmeer deutlich zu spüren, seit 30 Jahren werden die Westwinde immer stärker. Durch die Erhöhung der Windgeschwindigkeit gelangen Wanderalbatrosse von den Crozet-Inseln nun schneller zu ihren Futterplätzen. Das entdeckten Wissenschaftler vom Chizé-Zentrum für biologische Studien (CNRS). Das Phänomen hat positive Auswirkungen auf ihre körperliche Verfassung und den Bruterfolg. Seit 40 Jahren sammeln die französischen

Biologen Daten zu den AlbatrossPopulationen. Durch die Auswertung telemetrischer Daten wurde klar, dass die höhere Windgeschwindigkeit die Fluggeschwindigkeit der Vögel erhöht hat. Die Studie zeigt, dass die Einbeziehung der Futtersuche in die Modelle, die den Klimawandel und die Entwicklung von Populationen in Verbindung setzen, wichtig ist. Wie der Wandel sich langfristig auswirkt, ist unklar. (CNRS)

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Bedrohte Art: Der weltgrößte Seevogel wird vom Klimawandel beschwingt.

Der Einfluss sich ändernder Windbedingungen auf Zugvögel sollte stärkere Berücksichtigung finden.


Kulinarisches

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303 F OTO : B I R G I T H / P I X E L I O . D E

Dulce de Leche: etwas Süßes aus Milch Meilin Klemann

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m etwas Farbe und Wärme einzubringen, schreiben wir diese Woche über eine Süßigkeit aus der südlichen Halbkugel, wo zurzeit der Sommer herrscht. 12.000 Kilometer in südwestlicher Richtung von Deutschland entfernt liegt Argentinien, bekannt für Tango und Fussball sowie schillernde Persönlichkeiten wie Diego Maradona, Che Guevara und Eva Peron. Sowie „Evita“, ist der „Dulce de Leche“ eine (kulinarische) Ikone Argentiniens geworden. Wörtlich übersetzt als „Süßes aus Milch“ oder auch Milchkonfitüre, ist diese Karamellcreme eine der beliebtesten, wenn nicht die beliebteste Süßspeise Argentiniens. Üppig, süß, und geschmeidig, kann der Dulce de Leche als Tortenfüllung, als Beilage zu Eis, Waffeln und Eierkuchen, und als Brotaufstrich

gegessen werden. Oder, wie viele Argentinier jeglichem Alters, direkt aus dem Glas gelöffelt. Einer Legende nach entstand der Dulce de Leche während des argentinischen Bürgerkriegs. Zwei Generäle verfeindeter Seiten, Juan Lavalle und Juan Manuel de Rosas, hatten sich zur Beschließung eines Waffenstillstandes verabredet. Als Lavalle das Lager von Rosas erreichte, ihn aber nicht auffand, legte er sich auf das Feldbett seines Gegners für ein Nickerchen. Ein Dienstmädchen von Rosas kochte gerade heiße Milch mit Zucker. Als sie sah, dass Lavalle das Feldbett ihres Herren benutzte, verließ sie das Feuer um die Wache zu alarmieren. Als das Dienstmädchen sich wieder an die zurückgelassene kochende Milch erinnerte, fand sie an deren Stelle eine braune Creme. Alle kosteten davon und waren entzückt. Der Legende nach beendeten Lavalle und Rosas dieses Treffen mit einem Prost auf diese neu entdeckte Süßspeise.

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Rezept: • 1 Liter Milch • 250g Zucker • ein wenig Vanillezucker Und so wird es gemacht: Die Milch in einem schweren Topf zum Kochen bringen. Den Zucker und die Vanille hinzufügen und mit einem Schneebesen rühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist. Auf niedriger Hitze kochen, bis sich die gezuckerte Milch in Karamell verwandelt. Das kann bis zu zwei Stunden dauern. Hin und wieder umrühren. Geheimtipp Sie können auch einfach eine Dose süße Kondensmilch in einen Topf mit kochendem Wasser legen. Dann die Hitze etwas herunter drehen und 2-3 Stunden kochen lassen. Je länger es kocht, umso zäher wird die Konsistenz und dunkler die Farbe. Danach auskühlen lassen und umfüllen. Vorsicht beim Öffnen der Dose!

Süße Karamellcreme wird in vielen Ländern geschätzt und gegessen, aber nur in Argentinien hat dieses einfache Rezept einen Idol-Status bekommen. Der Dulce de Leche ist aus keinem argentinischen Haushalt wegzudenken und hat es im Land zu den höchsten kulinarischen Ebenen geschafft. Dulce de Leche selber zu machen

ist nicht schwer, aber zeitaufwendig. Es kann Stunden dauern bis die gezuckerte Milch die richtige Konsistenz erreicht. Deshalb wird heutzutage Dulce de Leche meist gekauft. Mittlerweile gibt es in allen großen Städten Deutschlands lateinamerikanische Fachgeschäfte, die auch online ihre Waren preisen.

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Fundstücke

The Epoch Times Deutschland / 15. - 21. Februar 2012 / Nr. 303

Schweigen will ich von Lokalen, Wo der Böse nächtlich prasst, Wo im Kreis der Liberalen Man den Heil’gen Vater hasst. Schweigen will ich von Konzerten, Wo der Kenner hoch entzückt Mit dem seelenvoll-verklärten Opernglase um sich blickt; Wo mit weichem Wogebusen Man schön warm beisammen sitzt, Wo der hehre Chor der Musen, Wo Apollo selber schwitzt. Schweigen will ich vom Theater; Wie von da, des Abends spät, Schöne Mutter, alter Vater Arm in Arm nach Hause geht. Zwar man zeuget viele Kinder, Doch man denket nichts dabei. Und die Kinder werden Sünder, Wenn’s den Eltern einerlei. ... Wilhelm Busch (1832 - 1908)

F OTO : A F P P H OTO / C H R I S TO P H E S I M O N

Aus: Die fromme Helene

Der Sommer zeigt sich in Brasilien von seiner besten Seite an der Küste von Ipanema, Rio de Janeiro, während hierzulande Minusgrade herrschen.

Räuber in Hongkong zur Aufgabe überredet

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dem der Verkäufer Kuang zu diesem Zeitpunkt allein arbeitete. Er forderte Kuang auf, ihm das Geld aus der Kasse zu geben und bedrohte ihn mit einer Pistole und einem Päckchen, in dem sich angeblich eine selbstgebaute Bombe befand. Statt vor Angst den Kopf zu verlieren, überredete Kuang den Räuber mit Vernunft. „Ich sagte ihm: ‚Das ist ein schweres Verbrechen, du musst dir das gut überlegen. Wir haben nur sehr wenig Geld in der Kasse und die Überwachungskamera hat alles aufgenommen. Du kannst wahrscheinlich nicht entkommen. Denk noch mal darüber nach und tue so etwas Dummes nicht mehr. Geh schnell weg‘, so habe ich ihn überredet.“

Der Räuber stand regungslos da und hörte ihm anscheinend zu und dachte nach. Dann kam ein Kunde in den Laden und der Verkäufer sagte zu dem Räuber: „Es kommt jemand, sei vernünftig und geh schnell weg.“ Der Räuber schien auf einmal zu sich zu kommen. Er nahm seine Pistole und seine Bombe und floh. Der ganze Prozess dauerte nur drei bis fünf Minuten. Kuang sagte später: „In jenem Moment habe ich nicht an mich, sondern nur an den Räuber gedacht.“ Über die Quelle seines Muts erklärte Kuang, dass er ein Falun Gong-Praktizierender sei. Er fügte hinzu: „Unser Meister lehrt uns, nach dem Prinzip ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht‘

zu handeln. Ich hoffe, dass noch mehr Menschen gute Menschen werden und wollte nicht, dass dieser Räuber eine solche Untat begeht. Ich möchte nur sein Bestes und dass er solche dummen Sachen in Zukunft nicht mehr macht.“ (djy)

„Und wo ist die Krise?“ Mit diesem Motto wagten sich die Italiener in Viareggio am 5. Februar mit einem Karnevalswagen auf die Straße. Zwar sitzt der Pleitegeier schon sichtbar hungrig auf der Schulter des Italieners Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), aber der Stimmung der führenden Europäer, die zu seinen Füßen Frohsinn ausstrahlen, scheint das keinen Abbruch zu tun. Alles nur Theater? Seit 1873 wird der Karneval im toskanischen Viareggio in spektakulärer Weise gefeiert. An fünf Wochenenden bewegt sich ein großer Karnevalszug mit Triumphwagen aus Papiermaschee durch die Stadt. Vor zehn Jahren wurde für die Wagenbau-Werkstätten und eine Papiermaschee-Schule die Karnevals-„Zitadelle“ erbaut. Sie beherbergt das Karnevalsmuseum und Veranstaltungsräume. Eine Touristenattraktion ohnegleichen. (rls)

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ine verspätete Weihnachtsgeschichte über die Macht der guten Worte möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten. Am 26. Dezember 2011 berichtete die „Apple Daily“ über den Mut eines 41-jährigen Verkäufers in Hongkong, der angesichts der Bedrohung mit einer Pistole und einer selbst gebauten Bombe einem Räuber mit Vernunft gut zuredete, sodass der seine Untat aufgab. Als die Polizisten eintrafen, waren sie erstaunt und meinten: „So kann es also auch funktionieren!“ Am 24. Dezember – der Heiligabend ist dort nicht so bedeutend wie in Europa – kam ein bewaffneter Räuber nachts in einen Laden in Hongkong, in


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