The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

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7 - 13. März 2012 / Nr. 306 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

www.epochtimes.de

Deutsche Hexen hexen brav Seite 2

Hungertest der Erbfolge Nordkoreas Seite 6

Mit Sonne und Wasser Auto fahren Seite 4

Tänzerin Xiya Li aus Berlin Seite 12

Iran im Golf unterlegen Dies ist die eigentliche Drohung des Iran an die USA – seine Fähigkeit, schmerzhafte Vergeltungsschläge durchzuführen. mehr auf Seite 7

Blinde können Klänge nutzen, um zu „sehen“ Es ist bereits seit einigen Jahren bekannt, dass es Blinde gibt, die die Echolotortung beherrschen; offiziell belegt ist das allerdings erst seit Anfang 2011. mehr auf Seite 10

F OTO : © S H E N Y U N P E R F O R M I N G A R T S

Manche Studenten lesen, ohne zu verstehen Manche Studenten haben Schwierigkeiten beim Verstehen eines gelesenen Textes. Diese können aber mit einer speziellen Lesetechnik überwunden werden. mehr auf Seite 11

„Shen Yun Performing Arts“, die Künstlergruppe von Auslandschinesen mit Sitz in New York, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wertvorstellungen von Chinas traditioneller Kultur im Tanztheater wiederzubeleben. Ehrlichkeit, Gutherzigkeit und Toleranz hatten im alten China einen hohen Stellenwert und finden sich in den Liedern, Geschichten und Legenden wieder. „SHEN YUN“ gastiert auf seiner Welttournee im März in Berlin und Frankfurt/M. Mehr auf Seite 8 und 12. www.ShenYun2012.com

PASSION Leid oder Leidenschaft, Trauer oder Freude? Das fragt Roland R. Ropers in seiner Etymosophie-Kolumne mehr auf Seite 11

Die nachhaltigsten Betriebe Deutschlands

„Gute Nachhaltigkeitsberichte sollen Schule machen“ „Verantwortliches Wirtschaften soll sich lohnen. Und immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland möchten nicht nur wissen, ob ein Unter-

Visionen und Strategien für nachhaltiges Wirtschaften Die Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen zeigt, wer die Anforderungen einer guten Berichterstattung am besten er-

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ter Nachteil erweisen. Einerseits steigt die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden, über genau solche Aspekte der Unternehmen informiert zu werden. Andererseits zeigt sich, dass durch das Transparentmachen des eigenen Handelns wichtige Umdenkprozesse in Unternehmen angestoßen werden können. Hier kann durch Nachhaltigkeitsberichterstattung ein Labor für wichtige Innovationen entstehen.“ Das IÖW / Future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte bewertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Die Kriterien dieser unabhängigen und anerkannten Bewertung tragen dazu bei, die inhaltlichen Standards für aussagekräftige und glaubwürdige NachhaltigkeitsberichtIn der Berliner Repräsentanz der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit erstattung von Unternehmen zu wurden die Preisträger des IÖW/Future-Rankings 2011 für die besten Berichte zum setzen und kontinuierlich weiternachhaltigen Wirtschaften geehrt. zuentwickeln. Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte wird maßgeblich unterstützt vom füllt. Untersucht werden dabei vor, dass etwa ein Abgleich der Jedes vierte deutsche Kriterien wie der Umgang mit selbst gesetzten Ziele mit den Großunternehmen schweigt Bundesministerium für Arbeit Mitarbeiterinteressen, Aktivi- erreichten Leistungen deutlich Wenig Bewegung gibt es bei den und Soziales sowie vom Rat für täten zum Klimaschutz oder mache, wie ernsthaft und konti- sogenannten „Non-Reportern“: Nachhaltige Entwicklung. (sfr / Verantwortung in der Lieferket- nuierlich ein Unternehmen dar- Jedes vierte der 150 größten Harnisch-IÖW) te. „Durch das Offenlegen ih- an arbeitet, seine Wirkungen zu deutschen Unternehmen gibt rer zentralen ökologischen und verbessern. Westermann: „Wenn keine gesonderten Informatiosozialen Auswirkungen sind die Nachhaltigkeitsziele über die Jah- nen zu Nachhaltigkeitsthemen Unternehmen gefordert, deutlich re stillschweigend geändert wer- heraus. Besonders die Branchen zu machen, wie sie in der Zukunft den, ohne dass das Unternehmen Versicherungen, Logistik und damit umgehen wollen“, erklärt dies benennt oder begründet, sind Handel fallen hier auf. „Soziale Udo Westermann von Future. Zweifel angebracht.“ Hier sei ge- und ökologische Themen spielen „Die Unternehmen müssen sich rade mit Blick auf die geringer bei vielen dieser Unternehmen in selbst konkrete und ambitionierte bewerteten Berichte mehr Ver- der Kommunikation keine nenNachhaltigkeitsziele setzen. Und bindlichkeit bei der Aufstellung nenswerte Rolle“, berichtet Jana plausible Strategien beschreiben, von Visionen für ein nachhalti- Gebauer, Expertin für nachhalges Wirtschaften geboten, unter- tige Unternehmensführung am wie sie diese erreichen wollen.“ IÖW und Future heben her- streicht der Experte. IÖW. „Dies kann sich als doppelF OTO : T H O M A S KÖ H L E R / I Ö W

n zwei Wettbewerben des IÖW / Future-Rankings für Großunternehmen und Mittelständler erzielten diese Unternehmen die beiden ersten Plätze. Das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative „Future – verantwortung unternehmen“ e. V. haben insgesamt 100 Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen bewertet. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) landeten das Unternehmen memo, ein Spezialhändler für umweltfreundlichen Bürobedarf, und die Bremer Straßenbahn AG auf den Plätzen zwei und drei. Beim Ranking der Großunternehmen belegten die Berichte von Siemens und BASF den zweiten und dritten Platz. Die Preise überreichten Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Marlehn Thieme, Kommissarische Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Ende Februar in der Berliner Repräsentanz der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.

nehmen umweltfreundlich produziert und seine Beschäftigten anständig bezahlt, sondern auch, ob es etwa im fernen Produktionsland Kinderarbeit duldet. Strukturierte Nachhaltigkeitsberichte können helfen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Und gute Beispiele sollen Schule machen – und andere animieren, ebenfalls vorbildliche Nachhaltigkeitsberichte vorzulegen. Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Ranking-Wettbewerb“, betont die Schirmherrin des IÖW / FutureRankings, Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Die Veröffentlichung regelmäßiger Nachhaltigkeitsberichte gehört für viele Großunternehmen seit Jahren zum Standard und auch bei den KMU steigt die Zahl der Berichterstatter an. „Unternehmen, die solche Berichte veröffentlichen, haben mehr als andere erkannt, dass sie die Umweltauswirkungen und die sozialen Folgen ihrer Geschäftstätigkeit ernst nehmen müssen“, sagte Thomas Korbun, Geschäftsführer des IÖW. „Einzelne Berichte zeigen eindrucksvolle Beispiele von Strategien und Maßnahmen, mit denen Unternehmen zur Lösung der großen gesellschaftlichen Aufgaben beitragen. Dies kann für viele Unternehmen als Benchmark dienen.“

Deutschlands beste Berichte über Nachhaltigkeit in ihren Firmen kommen von BMW und der Öko-Brauerei Neumarkter Lammsbräu.


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DEUTSCHLAND

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Deutsche Hexen hexen brav In England dürfen Hexen in Kinderund Jugendbüchern ihre Bosheit voll ausleben. Deutsche Kinderbuchautoren sind da viel zurückhaltender. Warum eigentlich?

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n Deutschland neigt man zu pädagogisierender Fantasy-Literatur. Zu diesem Ergebnis kommt die Anglistin Dr. Tanja Lindauer, die im Rahmen ihrer Dissertation an der Universität Bonn die unterschiedlichen Herangehensweisen in Kinderbüchern aus Deutschland und England untersuchte. Der englische Schriftsteller Roald Dahl zum Beispiel ergeht sich in seinem 1983 erschienenen Kinderbuch „The Witches“ in verhältnismäßig drastischen Schilderungen. Seine Hexen sind ganz anders als im Märchen hierzulande: Sie haben Krallen statt Fingernägel und keine Haare, außerdem ist ihre Spucke blau. „Diese Hexen hassen Kinder und wollen sie töten“, berichtet Dr. Tanja Lindauer. „Das wäre in Deutschland undenkbar: Die Kinder- und Jugendbuchliteratur zu Hexen ist viel harmloser und auch pädagogisierender.“

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In England gibt es etwa fünfmal mehr Kinder- und Jugendbücher zu Hexen, Trollen, Zauberern und Feen.

Kinder sollten nichts Böses lesen In den 50er-Jahren gab es in Deutschland eine Pädagogisierungsdebatte, innerhalb der sich die Meinung durchsetzte, dass die Fantastik und das Böse aus Kinderbüchern verbannt werden müssten, weil diese Themen den Reifungsprozess der Kinder stören würden. Ein „Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften“ unterstrich diese Forderung noch. Dass dies ausgerechnet Anfang der 50er-Jahre geschah, war wohl eine Folge der Kriegserfahrungen: Einige Menschen waren sogar geneigt, die

vielbeschworene „Grausamkeit“ der deutschen Märchen mitverantwortlich für die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu machen. Dabei übersahen sie natürlich, dass andere Völker bei der Schilderung des uralten Themas „Gut gegen Böse“ nicht weniger zimperlich waren. „Die kleine Hexe“ passte ins Bild Weil die Darstellung des Bösen für Kinder ungeeignet empfunden wurde, man aber nie ganz ohne auskam, kam es in der Folge zu Verniedlichungen. Otfried Preußlers „Kleine Hexe“ ist das prominenteste Beispiel. Sie ist alles andere als eine „böse“ Figur: Weil sie zu viele gute Taten vollbringt, wird sie sogar vom Hexenrat bestraft. Am Ende gelingt es ihr, die Zauberkräfte der großen Hexen zu bannen und die gute Hexerei siegt über die böse. In englischen Hexenbüchern für Kinder und Jugendliche geht es dagegen vorrangig darum, fantastische Geschichten zu erzählen. „Mythen spielen in England auch heute noch eine große Rolle, deshalb gibt es viele Kinder- und Jugendbücher zu Hexen, Trollen, Zauberern und Feen“, sagt Lindauer. Auch sei der Glaube an Wesen mit magischen Kräften in manchen Gebieten, speziell in Irland, bis heute zu finden. Deshalb sei die Geschichte der Kinderliteratur anders verlaufen, es habe in England immer Fantasy für Kinder gegeben, in Deutschland sei dies weniger der Fall gewesen.

schon in den ursprünglichen Wörtern: Hexe kommt von „Hagazussa“ was „Zaunreiterin“ bedeutet, ein Wort, in dem bereits das Dämonische mitschwingt. Das englische Wort „witch“ leitet sich jedoch von „wicca“ her, was einfach „weise Frau“ heißt. Auch die Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit verlief in beiden Ländern unterschiedlich. „Sie forderte in Deutschland deutlich mehr Opfer als in England“, sagt die Anglistin. Rund 20.000 sogenannte Hexen starben in Deutschland, in England nur etwa 500. „Diese unterschiedlichen Erfahrungen sind offenbar ein Grund, warum auch heute noch der Umgang mit Hexenthemen in beiden Ländern sehr unterschiedlich ist. In England gibt es etwa fünfmal mehr Kinder- und Jugendbücher über Hexen als in Deutschland“, sagt Lindauer. „Allein die schiere Menge zeigt die unterschiedliche Bedeutung, die diesem Literaturzweig beigemessen wird.“ Viele der englischen Werke sind auch hierzulande in den Regalen der Kinderzimmer zu finden, da sie oft ins Deutsche übersetzt wurden. Für ihre Dissertation analysierte die Anglistin insgesamt 69 Kinder- und Jugendbücher über Hexen, davon 14 in Deutsch. (rf)

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Eine Nachwirkung der Hexenverfolgung Über die Gründe, warum in England viel unbefangener mit Hexen umgegangen wird als in Deutschland, lässt sich nur spekulieren. Einen Unterschied bemerkt man jedoch

Dr. Tanja Lindauers 424-seitige Dissertation „But I thought all witches were wicked – Hexen und Zauberer in der phantastischen Kinderund Jugendliteratur in England und Deutschland“ ist für 34,90 Euro im Tectum-Verlag Marburg erschienen.

„Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“, äußerte einmal der österreichische Komponist Gustav Mahler.

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as motiviert also schätzungsweise mehr als drei Millionen Sängerinnen und Sänger in Deutschland dazu, sich privat in einem Laienchor zu engagieren? Wie sind sie soziodemografisch zu charakterisieren? In welcher Weise sind sie musikalisch sozialisiert? Solchen Fragen ging eine umfangreiche empirische Studie nach, die von der Professur für Musikpädagogik und Musikdidaktik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Prof. Dr. Peter Brünger) und dem Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Prof. Dr. Gunter Kreutz) gemeinsam durchgeführt wurde. An der standardisierten Befragung, die online und in Papierform erfolgte, nahmen im Zeitraum von Mai bis August 2008 mehr als 3.100 Personen teil (32 Prozent männlich, 68 Prozent weiblich).

zentraler soziografischer Merkmale untypisch für den Bevölkerungsdurchschnitt und zeigen sogar „ein von der Gesamtbevölkerung eklatant abweichendes Profil“: Auffällig sei der unerwartet geringe Anteil von Hauptschülern sowie der hohe Anteil an Chorsängern mit höheren Bildungsabschlüssen. Dieser vergleichsweise hohe Bildungsgrad der Befragten spiegelt sich auch in der beruflichen Stellung der Chorsänger wider. Insgesamt 82 Prozent der Befragten könnten der erwerbstätigen Bevölkerung zugerechnet werden. Lediglich 2,7 Prozent gaben an, entweder arbeitslos oder noch nie berufstätig gewesen zu sein. „Dies legt nah, dass soziokulturelle Einflüsse Mitgliedschaften in Chören stark beeinflussen“, berichten Brünger und Kreutz.

Start in der Grundschulzeit Aus musikpädagogischer Sicht und vor dem Hintergrund, dass ca. 80 Prozent des Musikunterrichts an Grundschulen ausfielen bzw. fachfremd erteilt würden, sei bemerkenswert, dass die meisten Chorkarrieren in der Grundschule begonnen haben. Für knapp die Gebildete Chorsänger Chorsängerinnen und -sänger Hälfte aller Sängerinnen und Sänsind laut der Studie hinsichtlich ger sei es zudem die Musiklehrkraft

der Grundschule gewesen, die erste Chorerfahrungen vermittelt habe. Ihr Einfluss sei erstaunlicherweise erheblich größer als der Einfluss direkter familiärer Bezugspersonen. Bis zum zwölften Lebensjahr beginnen 60,6 Prozent und bis zum 32. Lebensjahr 90,0 Prozent der Befragten mit dem Singen in Chören. Verhältnismäßig wenige Menschen würden in mittleren und höheren Lebensaltern Chören beitreten. „Diese Daten zeigen, dass die musikalischen Angebote und Aktivitäten der Grundschule ein Fundament für die Motivation bilden, sich einem Chor anzuschließen.“ Im Durchschnitt hätten die Befragten rund 20 Jahre Chorerfahrung; Chorsingen sei eine Freizeitaktivität, die offensichtlich für die meisten Sängerinnen und Sänger einen bedeutenden Teil ihrer Lebensgestaltung bilde. Gemischter Chor bevorzugt Die vorliegende Untersuchung zeige abweichend von bisher bekannten Daten ein neues Bild der Laienchorlandschaft, die sich stilistisch in den vergangenen zwei Jahrzehnten differenziert habe: Mehr als drei Viertel aller

F OTO : A N D R E W W I N N I N G / W PA - P O O L / G E T T Y I M A G E S

Mehr als nur Musik: Chorsingen in Deutschland

Die Befragten hatten rund 20 Jahre Chorerfahrung; Chorsingen scheint eine Freizeitaktivität zu sein, die für die meisten Sängerinnen und Sänger einen bedeutenden Teil ihrer Lebensgestaltung bildet.

Chorsänger sei der Tradition entsprechend in einem „Gemischten Chor“ aktiv. An zweiter Stelle rangiere zahlenmäßig der Projektchor, der sich entsprechend seiner Definition über einen vereinbarten Zeitraum mit spezieller Chorliteratur beschäftige und zumeist nicht vereinsmäßig organisiert sei. „Frauenchöre, insbesondere aber Männerchöre, spielen rein statistisch betrachtet nur noch eine relativ geringe Rolle“, so die

Impressum Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung) Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton), Anke Wang (The Epoch Life) Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchin redaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini Verlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 E-Mail Chefredaktion@EpochTimes.de

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Wissenschaftler. Weit mehr als 1,5 Millionen Menschen seien Mitglied in einem Laienchor unter dem Dach des Deutschen Chorverbands. Etwa genauso groß werde noch die Zahl der Sängerinnen und Sänger in Chören geschätzt, die nicht in einem Verband organisiert sind. (idw) Die ausführliche Studie erscheint im Frühjahr in „Musicae Scientiae“ (Journal of the European Society for the Cognitive Sciences of Music).


Deutschland

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Forscher von Morgen am Leibniz-Institut Jena Die Augen strahlen Jeden Tag entdecken unse„Diese Veranstaltung mit dem re Kinder die Welt neu; sie BILLY-Kindergarten hat für uns beobachten, staunen und schon eine gewisse Tradition“, probieren Dinge selbst aus. Gern gesehen werden Kinder berichtet Prof. Christoph Englert, Leiter der Arbeitsgruppe Molekuim Leibniz-Institut in Jena. lare Genetik am FLI, der bereits zum dritten Mal diese Kinderm diesen Forscherdrang veranstaltung mit seinen Mitarfrühzeitig zu fördern, ver- beitern organisiert. „Ich bin jeanstaltete das Leibniz-In- des Mal aufs Neue begeistert, mit stitut für Altersforschung in Jena welcher Freude die Kinder bei der zusammen mit der Bilingualen In- Sache sind und wie ihre Augen tegrativen Kindertagesstätte BIL- strahlen, wenn sie selbst kleine LY nunmehr bereits zum dritten Versuche durchführen können.“ Mal einen bunten Vormittag für Prof. Englert hatte auch in Vorschulkinder. 16 Kinder hatten diesem Jahr für die Vorschulin der letzten Februarwoche wie- kinder ein abwechslungsreiches der die Möglichkeit, viel Interes- Programm parat. Kindgerecht santes über das Leben und Altern und mit vielen Bildern erklärte zu erfahren, den Wissenschaftlern er den Kiddies, was einen Stein im Labor zuzuschauen und auch von einem Löwen oder von einem selbst einmal zu experimentie- Menschen oder von einem Baum ren. Neben winzigen Fischeiern unterscheidet und warum Letzund zappelnden Zebrafischlarven tere altern, der Stein aber nicht. konnten unter dem Mikroskop Auf die Frage, ob wir denn alle auch grün fluoreszierende Fisch- gleich alt werden, konnten die herzen und Blutgefäße bestaunt Kinder sogar mitraten und ihre werden. Tipps abgeben, wie alt zum Bei-

die Kinder zum Beispiel rot, blau, grün oder gelb gefärbtes Wasser in Plastikröhrchen mit einem seltsamen Pulver. Nicht nur die eintretende Farbreaktion faszinierte, sondern auch die enorme Blasen- und Schaumbildung hatte es den Kindern angetan. Mit einem entsprechenden Vorrat an Plastikröhrchen ausgestattet, soll das Experiment auf jeden Fall noch einmal in der Kita mit anderen Kindern wiederholt werden!

Vorschulkinder zu Besuch am Leibniz-Institut für Altersforschung in Jena.

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Was machen Forscher? Was möchtest du später einmal werden? Wird Kindern diese Frage gestellt, werden fast wie selbstverständlich Berufe wie Tierärztin, Filmstar, Baggerfahrer, Polizist, Feuerwehrmann oder Arzt genannt. Doch was macht eigentlich ein Forscher den ganzen Tag? Dieser Frage gingen 16 Vorschulkinder der Bilingualen Integrativen Kita BILLY des QuerWege e.V. auf den Grund und besuchten zusammen mit ihren Erziehern das Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-LipmannInstitut (FLI) in Jena. Nicht, dass man die Kinder schon für ein Forschungsobjekt der am Institut betriebenen Altersforschung hielte, erklärt die Pressesprecherin Dr. Kerstin Wagner auf Nachfrage. Es gehe in erster Linie um die rechtzeitige Förderung von Nachwuchsforschern und um eine gute Vernetzung im Umfeld. Jena sei eine junge Stadt und die Universität und die Forschungsinstitute hätten eine große Anziehungskraft auf Studenten und junge Familien. In Jena stellen etwa 25.000 Studenten immerhin ein Fünftel der Stadtbevölkerung. Statt nur zu „googeln“ und vor dem Rechner zu sitzen, kann man sich auch „forschend“ begegnen und in einen lebendigen Kontakt kommen.

F oto : G . B e r g ne r / F LI

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spiel eine Katze, ein Elefant, eine Schildkröte oder der Mensch wird. „Mein Opa ist schon ganz schön alt; meine Mama nur ein bisschen“, wusste ein Junge stolz zu berichten.

Kinder im Fischcontainer frisch geschlüpfte Fischwinzlinge, ausgewachsene Elterntiere und winzige Eier auf Torfplatten bestaunen. Ganz fasziniert waren die Jungen und Mädchen von den Fischen, die täglich Sport treiben müssen. Mit diesem ExperiFische treiben Sport Dann ging es auf Entdeckungs- ment erhoffen sich nämlich die tour. Als erste Station konnten die Wissenschaftler, Rückschlüsse auf

den Alterungsprozess und den positiven Effekt von Sport auf das Lebensalter ziehen zu können. An den anderen Stationen konnten die Miniforscher unter dem Mikroskop neben winzigen Fischeiern und wild zappelnden Zebrafischlarven auch das Lebendfutter für die Fische, kleine Krebse, beobachten. Mit einem

Spezialmikroskop waren sogar grün fluoreszierende Fischherzen und Blutgefäße im Fisch sichtbar. Das Unternehmen Carl Zeiss hatte für die Veranstaltung freundlicherweise wieder vier zusätzliche Leih-Mikroskope zur Verfügung gestellt. Dann wurde es richtig bunt. Mithilfe kleiner Pipetten tropften

Der Dank Als Dank überreichten die Kinder der Kita BILLY am Ende der Veranstaltung Prof. Englert noch drei selbst gemalte, wunderschöne Porträtbilder auf Leinwand, die bestimmt einen Ehrenplatz in seinem Büro bekommen werden. Dieser bunte Vormittag hat den Kindern großen Spaß gemacht und wird sicherlich nicht so schnell vergessen. Und eines ist gewiss, die Kinder von heute werden unsere Forscher von morgen sein. (idw / rls)

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INNOVATION

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Mit Sonne und Wasser Auto fahren G

efördert vom Umweltministerium Baden-Württemberg stellt die öffentlich zugängliche Tankstelle nicht nur eine Forschungsplattform dar, sie ist gleichzeitig ein Meilenstein im Wasserstofftanknetz des Landes. Die angestrebte Energiewende mit einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien benötigt Wasserstoff als Langzeitspeicher sowie als Kraftstoff in der Mobilität. Aus Sonnen- oder Windenergie erzeugter Strom kann in Elektrolyseuren zu Wasserstoff umgewandelt werden, der in den mit Brennstoffzellen betriebenen Elektrofahrzeugen bei Betankungszeiten von drei Minuten eine Reichweite von über 400 Kilometern erzielen kann. Ein Elektrolyseur ist eine Vorrichtung, welche der Zerlegung von Wasser zu Wasserstoff und Sauerstoff dienlich ist. „Das Land Baden-Württemberg fördert den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und unterstützt hiermit auch die heimische Automobilindustrie und ihre Zulieferer auf dem Weg hin zu einer zukunftssicheren und nachhaltigen Mobilität. Wir freuen uns, mit dieser Wasserstofftankstelle in Freiburg gleichzeitig auch eine Forschungsplattform für die unverzichtbare Verknüpfung von erneuerbarer Energie und Elektromobilität zu haben. Denn einzig mit ‚grünem‘, also regenerativ erzeugtem Wasserstoff, können wir unsere energie- und klimapolitischen Ziele erreichen“, betont Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, anlässlich des Festakts.

Entwicklung emissionsfreier Mobilität Die Freiburger Wasserstofftankstelle ist eine von wenigen, die die gesamte Energiekette – vom regenerativ erzeugten Strom über die Elektrolyse bis zur Betankung – aufweist. Das Fraunhofer ISE befasst sich seit seiner Gründung mit der Elektrolysetechnik und dem Wasserstoff als Treibstoff für Brennstoffzellen sowie als Speichermedium für regenerativ erzeugten Strom. Die Wasserstofftankstelle dient den Forschern als Referenzprojekt für weitere Entwicklungen in der emissionsfreien Mobilität. Gleichermaßen interessant sind Elektrolyseure als regelbare Last zur Stabilisierung des Stromnetzes im Kontext der fluktuierend ins Netz speisenden erneuerbaren Energien. „Die konsequente Transformation unseres Energieversorgungssystems hin zu hundert Prozent erneuerbaren Quellen zählt zu den wesentlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft in den nächsten Jahren“, ist Institutsleiter Prof. Eicke R. Weber überzeugt und fügt hinzu: „In der Speicherfrage spielt dabei der Wasserstoff eine herausragende Rolle, da hierdurch überschüssiger Strom im Netz in beliebigen Mengen gespeichert werden und dann bedarfsgerecht beispielsweise in die Mobilität überführt werden kann.“ „Die Elektrifizierung des Individualverkehrs stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer emissionsfreien und nachhaltigen Mobilität dar“, ergänzt Dr. Christopher Hebling, Bereichsleiter Energietechnik am Fraunhofer ISE. „Wasserstoff spielt im Verkehr seine Stärken insbesondere durch die kurze Betankungszeit von etwa drei Minuten sowie durch die bereits jetzt mindestens 400 Kilometer lange Reichweite pro Tankfüllung aus.“

Wasserstoff-Initiative H2 Mobility Namhafte Automobilhersteller haben bekräftigt, ab 2015 Brennstoffzellenfahrzeuge jenseits der Kleinserie herzustellen. Führende Firmen aus der Mineralölwirtschaft sowie Energieversorgungsunternehmen haben die gemeinsame Initiative H2 Mobility gegründet mit dem Ziel, bis zum Jahr 2017 eine flächendeckende Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland aufzubauen. Mit der neuen Tankstelle am Fraunhofer ISE hat das Land Baden-Württemberg einen wichtigen Meilenstein in seinem Infrastrukturprogramm gesetzt. Auch

Freiburg freut sich über dieses neue Vorzeigeprojekt: „Die Stadt Freiburg und das im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien innovationsstarke Umland eignen sich hervorragend als Modellregion für neue Konzepte zur Erprobung von Elektrofahrzeugen im Alltagsbetrieb“, bekräftigt der Erste Bürgermeister Otto Neideck. Photovoltaikfelder auf dem Dach Im Wesentlichen besteht die Tankstelle aus einem Druckelektrolyseur (30 bar), einem mechanischen Kompressor zur Verdichtung des Wasserstoffs auf 700 bar,

Zwischenspeichern auf zwei verschiedenen Druckstufen und Zapfsäulen mit Dispensern. Sie erlaubt die Betankung von Brennstoffzellen betriebenen PKWs, Bussen sowie Fahrrädern. Für letztere werden am Fraunhofer ISE angepasste Brennstoffzellensysteme entwickelt. Der Energiebedarf zur Erzeugung und Speicherung des Wasserstoffs wird teilweise aus Photovoltaikfeldern auf dem Dach der Tankstelle sowie benachbarter Gebäude gedeckt. Der Strom der PVAnlage, deren Leistung bilanztechnisch erfasst wird, wird über einen Wechselrichter in das Stromnetz eingespeist.

Die über hundert geladenen Gäste zur Einweihung der Wasserstofftankstelle konnten bei diesem Anlass nicht nur die Forschungstankstelle besichtigen, sondern auch zur Probe tanken und mit Brennstoffzellen betriebene PKWs fahren. Darunter einen MercedesBenz F-CELL World Drive, der bereits einmal die Welt umrundet hat. Ein weiteres Highlight war die Besichtigung des neu geschaffenen TestLab Brennstoffzelle am Fraunhofer ISE. (idw)

lebenswichtig. Nicht jedoch bei einem dringend benötigten künstlichen oder Spender-Implantat, das als Fremdkörper erkannt und abgestoßen werden kann. Daher ist es ein geradezu genialer Gedanke, körpereigene Zellen zu verwenden und so auf einer textilen Struktur anzusiedeln, dass ein Fremdkörpergefühl nicht auftritt. Um diese so einfache wie hochkomplexe Materie zu steuern, bedarf es fundierter Kenntnisse aus Medizin, Biologie und Textil. Das preisgekrönte EU-Projekt „Biosys“

ist ein Beispiel für die erfolgreiche Kooperation, die seit über zehn Jahren zwischen dem AME, dem ITA und der zum ITA gehörenden Vertriebsgesellschaft 3T besteht. Im Biosys-Projekt wurde zum ersten Mal eine textilbewehrte körpereigene Gefäßprothese entwickelt, die die Qualität von Bypass-Operationen zur Behandlung von Arterienverkalkung verbessert. „Mit unserem Wissen um Medizin und Textilien sind wir dem Geheimnis vom langen beschwerdefreien Leben dicht auf der Spur“, freut sich Prof. Jockenhövel.

Solare Wasserstofftankstelle am Fraunhofer ISE.

F OTO : F R A U N H O F E R I S E

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg hat am 2. März eine solare Wasserstofftankstelle eingeweiht.

Innovative Medizintextilien

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edizintextilien waren das Thema der Bundespressekonferenz des Forschungskuratoriums Textil (FKT) am 1. März in Berlin. Prof. Stefan Jockenhövel, Brückenprofessor am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University und AME Institut für Angewandte

uctive Red

Medizintechnik forscht aktuell an der Entwicklung lebendiger Gefäß- und Herzklappenprothesen sowie vitaler Stentprothesen. Durch eine hochporöse, biologisch abbaubare Textilstruktur wird eine körpereigene Prothese gezüchtet, die Engstellen oder Verschlüsse überbrückt, auch wenn die Gefäßdurchmesser sehr klein sind. Mithilfe dieser Prothesen können Gefäßverengungen und Verengungen der Luft- und Speiseröhre behandelt werden. Erste Studien beweisen, dass die vitale Gefäßprothese den gegenüber aktuell

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in den Kliniken eingesetzten synthetischen Prothesen überlegen ist. Diese neue Entwicklung kann zukünftig Patienten mit kritischen Gefäßverschlüssen helfen, denn die textilbewehrten Bypassgefäße bleiben dauerhafter zugänglich. Die Patienten sind also länger beschwerdefrei. „Tissue Engineering & Textile Implants“ ist das Thema, das sich Prof. Jockenhövel für seine Professur auf die Fahnen geschrieben hat. Dieses Strategiethema birgt eines der großen medizinischen Hoffnungen der Zukunft in sich:

dass nämlich körpereigene Zellen – auf einer textilen Matrix aufgebaut – Implantate generieren, die zukünftig nicht mehr vom Körper abgestoßen werden. Dies ist die bisher große Gefahr bei bestehenden künstlichen, nicht-textilen Implantaten – und eine nicht zu verachtende Gefahr auch bei sogenannten „SpenderImplantaten“. Denn der Körper erkennt Fremdes und „stößt es ab“ – als Schutzmaßnahme, um seinen eigenen Mechanismus „am Laufen zu halten“. Bei einer Infektion ist dieses Verhalten (über-)

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Wirtschaft

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Mehrheit der EU-Staaten erhöht Mindestlöhne V

on 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfügen 20 über einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. Die Mehrheit unter ihnen hat ihre Lohnuntergrenze kürzlich angehoben. Doch vor allem in den Euro-Krisenstaaten stehen Mindestlöhne unter Druck. Das zeigt der neue Mindestlohnbericht des Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. Der konjunkturellen Entwicklung in den angeschlagenen Ländern drohen dadurch zusätzliche Risiken. 9,22 Euro in Frankreich, 8,88 Euro in den Niederlanden – zum 1. Januar 2012 haben neun EU-Länder ihre gesetzlichen Mindestlöhne erhöht. Großbritannien, Bulgarien und Luxemburg hatten schon im vergangenen Herbst aufgeschlagen. Im Großherzogtum gilt der höchste Mindestlohn in der EU, dort haben Beschäftigte nun einen Anspruch auf mindestens 10,41 Euro brutto pro Stunde. Gleichwohl hat die Krise in der Eurozone den Anstieg der Mindestlöhne stark gebremst. „Obwohl zwischen der aktuellen Verschuldungsproblematik und der Entwicklung der Mindestlöhne kein direkter ökonomischer Zusammenhang besteht, wird unter dem Druck der EU eine restriktive Mindestlohnpolitik mittlerweile als fester Bestandteil der derzeit vorherrschenden Austeritätspolitik [Sparsamkeitspolitik]gesehen“, konstatiert WSI-Experte Dr. Thorsten Schulten. Der Mindestlohnbericht erscheint in der Ausgabe 2/2012 der WSI-Mitteilungen. Teuerung zehrt die Anhebung auf Wo es Erhöhungen gab, fielen sie meist geringer aus als in den Vorjahren. Da gleichzeitig auch noch die Inflation höher lag, waren die realen Zuwächse bestenfalls bescheiden. In mehreren Ländern zehrte die Teuerung die Anhebung sogar ganz auf. Das geschah nach Schultens Auswertung beispielsweise in den Niederlanden, Belgien oder Großbritannien. Einige Staaten, etwa Spanien, Portugal

oder Tschechien, haben ihre Lohnminima eingefroren. In Irland wurde der Mindestlohn im Februar 2011 zunächst um einen Euro gesenkt, nach dem Regierungswechsel im Sommer dann wieder auf den alten Stand von 8,65 Euro angehoben. Die griechische Regierung hat auf internationalen Druck eine Kürzung um mehr als 20 Prozent auf 3,39 Euro ab dem 1. März beschlossen. Es gab allerdings auch Ausnahmen, zeigt Schulten auf: Ungarn erhöhte seinen Mindestlohn real um gut 15 Prozent. In Polen und Bulgarien stiegen die Lohnminima inflationsbereinigt um vier und um acht Prozent. Auch einige Länder außerhalb der EU hoben ihre Mindestlöhne spürbar an, darunter Argentinien, Brasilien und die Türkei. In den westeuropäischen EuroLändern betragen die niedrigsten erlaubten Stundenlöhne nun zwischen 8,65 Euro und 10,41 Euro brutto. In Großbritannien müssen umgerechnet mindestens 7,01 Euro gezahlt werden. Dieser Wert ist jedoch von der anhaltenden Schwäche des Pfunds beeinflusst, das seit 2007 gegenüber dem Euro um fast 30 Prozent abgewertet wurde. Sonst „würde der britische Mindeststundenlohn heute bei 8,88 Euro liegen“, erklärt Schulten. Die südeuropäischen EU-Staaten haben Lohnuntergrenzen zwischen knapp drei Euro in Portugal und 3,96 Euro auf Malta. Etwas darüber liegt mit 4,42 Euro Slowenien. In den meisten anderen mittel- und osteuropäischen Staaten sind die Mindestlöhne noch deutlich niedriger. Allerdings haben viele während des vergangenen Jahrzehnts aufgeholt. Zudem spiegeln die Niveauunterschiede zum Teil auch unterschiedliche Lebenshaltungskosten wider. Legt man Kaufkraftparitäten zugrunde, reduziert sich das Verhältnis zwischen dem niedrigsten und dem höchsten gesetzlichen Mindestlohn in der EU von 1:14 auf etwa 1:6. Außerhalb der EU verfügen nach Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) rund 80 weitere Staaten über eine allgemeine Untergrenze

für Löhne. Exemplarisch betrachtet das WSI die Mindestlöhne in zehn Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, Australien, die Türkei, Japan und Brasilien. Sie reichen von umgerechnet 1,41 Euro in Brasilien, rund zwei Euro in der Türkei und Argentinien über 6,64 Euro in Japan bis zu 11,50 Euro in Australien. Dieser hohe Euro-Wert beruht allerdings zum Teil auf der Stärke des Australischen Dollars. In den Euro-Krisenstaaten werden die Lohnuntergrenzen unter Druck bleiben, prognostiziert WSI-Forscher Schulten. Der Druck gehe vor allem von den Auflagen aus, die die EU, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) den Regierungen machen. So habe sich der Währungsfonds in Portugal ein „faktisches Vetorecht“ gegen Erhöhungen des Mindestlohnes einräumen lassen. In Spanien kündigte die Regierung das Abkommen mit den Gewerkschaften, das eine längerfristige strukturelle Erhöhung des Mindestlohns vorgesehen hatte. Angesichts der drastischen Nachfrageeinbrüche und der Wachstumsschwäche im Euro-Raum sei das eine gefährliche Tendenz, warnt der Wissenschaftler Mit der verbreiteten „Kombination aus rigider Sparpolitik und restriktiver (Mindest-)Lohnpolitik“ würden „die Potentiale zur Entwicklung der Binnenwirtschaft systematisch abgewürgt“, schreibt Schulten.

In mehreren Ländern zehrte die Teuerung die Anhebung sogar ganz auf und es fehlt in der Statistik das Verhältnis zur Kaufkraft des Euro im jeweiligen Land.

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INTERNATIONAL

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Am 29. Februar erklärte die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton, Nordkorea habe zugesagt, sein Atomprogramm auf Eis zu legen. Atom- und Langstreckenraketentests sollen unterbrochen werden. Außerdem sollen Inspektoren der Internationalen Atom-Energiebehörde Zugang zur Atomanlage in Yongbyon erhalten, um die Stilllegung des Reaktors und der Urananreicherung zu bestätigen. Im Gegenzug liefern die USA 240.000 Tonnen Lebensmittel an Nordkorea. Shim Jae Hoon

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ine übervorsichtige, nach Signalen der Instabilität nach dem Tod Kim Jong II Ausschau haltende Welt ist erst mal beruhigt worden. Nach 37 Jahren Erschießungskommandos und Konzentrationslagern scheinen die Arrangements des Vaters, die Macht an den drittgeborenen Sohn zu transferieren, relativ reibungslos zu funktionieren. Letztendlich werden die Legitimation und das politische Überleben der Kims jedoch davon abhängen, ob die ewige Bedrohung durch Hungerkatastrophen abgewendet werden kann und ob Reformen den wirtschaftlichen Kollaps des Regimes verhindern werden. Die Kette der Hierarchie ist klar: Unter großen Personenkultfeierlichkeiten erlangte der junge Kim, der am 8. Januar 29 Jahre alt wurde, die Titel des „großen Nachfolgers“, des „weisen Generals“ und des Oberbefehlshabers der nordkoreanischen Volksarmee. Als stellvertretender Vorsitzender der Zentralen Militärkommission der regierenden Arbeiterpartei

hatte er bereits die Kontrolle über ein 1,2 Millionen Mann starkes stehendes Heer. Zunächst werden von dem jungen Kim kaum irgendwelche kurzfristigen Herausforderungen erwartet, ganz wenige Analysten in Südkorea gehen davon aus, dass die dritte Generation dieser dynastischen Erbfolge irgendetwas tauge. Die permanente Hungerproblematik der gescheiterten Nation ist zu gewaltig, um sie zu ignorieren. Das Regime hat es auf Kosten der Bevölkerung mit immensem Aufwand geschafft, ein kleines Nukleararsenal zu entwickeln – diese Nuklearpolitik hat in den 1990erJahren den Hungertod von an die zwei Millionen Menschen gekostet. So ist die Einsetzung von Kim Jong von der langjährigen Nahrungsmittelknappheit überschattet. Das Land richtete außerdem seinen Nationalfeiertag, die Gedenkfeierlichkeiten zum Geburtstag seines Vaters am 16. Februar sowie die Hundertjahrgeburtstagsfeier seines Großvaters Kim II Sung am 15. April aus. Er war der Staatsgründer und starb 1994. Laut vielen Beobachtern Nordkoreas wäre es äußert unklug für den jungen Kim, sein Mandat ohne Verteilung von speziellen Feiertagsrationen zu beginnen. Experten sprechen von einem 700.000 Tonnen schweren Getreidemangel, was einem Nahrungsmittelverzicht von einem Drittel der Gesamtbevölkerung entspricht. Nachdem das Land jahrelang auf Almosen aus China angewiesen war, suchte ein nordkoreanisches Diplomatenteam in New York diskret bei US-amerikanischen Behörden um Nahrungsmittelzuschüsse während der nationalen Trauerzeit an. Sie baten um 320.000 Tonnen Getreide und boten dafür ein Gegengeschäft an: Nordkorea würde dafür sein heimliches

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Hungertest der Erbfolge Nordkoreas

Mitglieder einer Hilfsgruppe aus Seoul bereiten Gasballone mit Wintersocken für Nordkorea am 28. Januar in der Nähe der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden koreanischen Staaten vor.

Uran-Anreicherungsprogramm im Gegenzug für die Nahrungsmittel aussetzen. Washington gibt sich dabei unverbindlich, anscheinend wird eine undefinierte Menge an Nährstoffen geliefert. Getreide, welches womöglich an die nordkoreanische Armee gehen könnte, wird keines bereitgestellt. Sowohl die Vereinigten Staaten als auch Südkorea haben noch in diesem Jahr Präsidentenwahlen, so sind die Behörden in beiden Hauptstädten Geschäften

solcherart nicht abgeneigt. Wie immer ist die Schlüsselfrage, ob Nordkorea vertraut werden kann. Momentan sind beide Seiten skeptisch, ob Pyongyang so weit sei. Nordkorea hat schon viele Versprechen gebrochen: So verließ es die SechsParteien-Atomwaffenabrüstungsgespräche in Peking im Jahr 2008, nachdem Rohöl- und Reislieferungen angekommen waren. In einer offiziellen Dokumentation der Parteizeitung Rodong Sinmun über den Tod von Kim Jong II

werden die Nuklearwaffen und Raketen als das höchste Vermächtnis seiner Herrschaft bezeichnet. Diese wären also kein verkäufliches Gut. Analysten rätseln, wie lange Kim Jong Un an der Macht bleiben kann, ohne wirtschaftliche Reformen anzupacken. Wenn aus dem Kollaps der Sowjetunion eine Lehre gezogen werden kann, dann die, dass Nuklearwaffen keine leeren Bäuche füllen können. In den letzten drei Jahrzehnten hitziger militärischer Expansion unter Kim Jong II gab Nordkorea beinahe die Hälfte der jährlichen Ressourcen für die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen aus. Die Fehleinschätzung der Ressourcenverteilung brachte Nordkorea in einen katastrophalen Zustand und führte zu der furchtbaren Hungersnot in den 1990er-Jahren. Je nachdem wie sich Kim Jong Un entschließt, mit diesem kritischen Problem der wirtschaftlichen Reformen umzugehen, kann dies zu einer großen Wende in den Beziehungen mit dem militärischen Establishment führen. Er muss einen Drahtseilakt vollführen zwischen der Ernährung seines Volkes und der Treue zur Politik seines Vaters: Songun – das Militär zuerst. Sein Mangel an Regierungserfahrung könnte Analysten zufolge die Anstrengungen zur Entwicklung einer unabhängigen Machtbasis behindern. Zum Vergleich dazu rühmte sich Kim Jong II mit seiner 20-jährigen Führung der Partei und Geheimpolizei, bei der er Skeptiker eliminierte. Danach übernahm er im Alter von 52 Jahren auch formell die Macht. Seine Lehrzeit unter den Fittichen seines stalinistischen Vaters erlaubte es ihm, nach dem Tod von Kim II Sung von oben nach unten eine Autokratie aufzubauen. Im Gegensatz dazu hatte Jong Un nur zwei Jahre Übungszeit.

Ohne einen allmächtigen Führer wird Nordkorea sehr wahrscheinlich ein kollektives Regierungsorgan entwickeln. Dieser Wandel wurde durch die sieben hohen Partei- und Armeemitglieder, die den Sarg von Kim beim Leichenzug trugen, angedeutet. Hinter Kim Jong Un ging sein 65-jähriger Onkel und Parteisicherheitschef Jang Song Thaek, der gemeinhin als Führer hinter den Kulissen gehandelt wird. Jang ist mit der Schwester von Jong II verheiratet. Danach kamen im Trauerzug der 82-jährige Kim Ki Nam, der oberste Propagandaoffizier der Partei; der 69-jährige Vize-Marschall Ri Yong Ho sowie der 75-jährige Verteidigungsminister Gerenal Kim Yong Chun. Für die Menschenmenge nicht sichtbar, aber im Dienstplan der Beerdigung aufgelistet, waren vier andere machtvolle Armeegeneräle, die damit beauftragt sind, alle Gegner der etablierten Ordnung zu bekämpfen. Alle von Kim Jong II für den Schutz und die Beratung von Jong Un handverlesenen Personen der Machtelite repräsentieren ein ausgeklügeltes System aus überlappenden Spionen und Gegenspionen. Unter all diesen Powerbrokern sticht allein Jang als Primus inter Pares hervor. Er ist ein langjähriges Parteimitglied, von dem gesagt wird, dass er die chinesischen Wirtschaftsreformen schätzt. Wenige Analysten gehen davon aus, dass das kollektive Führungssystem in der absolutistischen Kultur Nordkoreas funktionieren würde. Schlussendlich werden der Friede und die Stabilität vom Zustand der nordkoreanischen Getreidespeicher und der Kompromissbereitschaft des Militärs abhängen. Shim Jae Honn ist Journalist in Seoul. Mit freundlicher Genehmigung von YaleGlobal Online.

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

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Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Auflösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

Kommentar Drei Fortsetzung

Das Ziel war, dass der Kommunismus als einzige „Religion“ das Land beherrscht und nicht nur das Land, sondern auch die Gedanken eines jeden Menschen. Die Kulturrevolution trieb den Personenkult der KPCh um Mao Tse-tung auf den Höhepunkt. Maos Theorie sollte alles beherrschen und die Visionen einer Person in die Gedanken von Zigmillionen Menschen eintrichtern. Das Beispiellose an der Kulturrevolution war, dass absichtlich nicht bestimmt wurde, was nicht getan werden durfte. Es wurde nur bestimmt, was man tun durfte und wie man es machen sollte. Nichts anderes durfte man tun und auch nicht daran denken.

Während der Kulturrevolution führte das Volk im ganzen Land ein Ritual aus, so wie man eine Religion verehrt. Sie fragten morgens die Partei nach den Befehlen und legten abends ihre Berichte vor; sie beteten mehrmals täglich den Vorsitzenden Mao an und wünschten ihm ein ewiges Leben. Zweimal täglich, morgens und abends, nahmen sie an dem „politischen Beten“ teil. Nahezu jeder, der schreiben konnte, hatte Berichte über seine Gedanken und Selbstkritiken geschrieben. Maos Zitate wie „Jeden egoistischen Gedanken gnadenlos bekämpfen“ und „Mit Verständnis musst du (die Befehle) ausführen, ohne Verständnis musst du auch (die Befehle) ausführen – vertiefe das Verständnis während der Ausführung“ wurden häufig wiederholt. Es durfte nur ein „Gott“ (nämlich Mao) angebetet werden; nur eine Art Heiliger Schrift (nämlich Maos Lehre) durfte studiert werden. Bald spitzte sich die Lage zu, ohne einen Spruch

BRIEFE AN DIE REDAKTION

aufzusagen oder Mao zu grüßen, konnte man in den Kantinen kein Essen mehr kaufen. Egal ob man einkaufte, mit dem Bus fuhr oder telefonierte, man hatte ein Zitat von Mao aufzusagen. Dabei waren die Menschen entweder fanatisch oder abgestumpft und jeder stand unter der völligen Kontrolle des bösartigen kommunistischen Geistes. Lügen erdichten, Lügen tolerieren und Lügen nutzen, dies wurde zur Lebensweise des chinesischen Volkes. 3.7. Die Ära der wirtschaftlichen Reformen – die Grausamkeit nimmt zu Die Kulturrevolution war eine Periode voller Blut, Morden und Verbitterung, der Sinn, was richtig und was falsch ist, ging verloren und Schwarz verkehrte sich in Weiß. Nach der Kulturrevolution wechselte die KPCh ständig ihre Flagge, innerhalb von 20 Jahren tauschten die KPCh und ihre Regierung sechs ihrer Führer aus.

Privates Eigentum wurde in China wieder eingeführt, die Ungleichheit im Lebensstandard zwischen Städten und ländlicher Gegend vergrößerte sich, die Wüstenregionen wuchsen dramatisch, Flüsse verschwanden und Drogenmissbrauch und Prostitution nahmen zu. Alle „Verbrechen“, die die KPCh früher bekämpfte hatte, wurden nun wieder von der KPCh zugelassen. Das skrupellose Wesen der KPCh, ihre hinterhältige Natur, ihre bösartigen Handlungen und ihre Befähigung, das Land zunehmend in den Ruin zu führen nahmen ständig zu. Während des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 mobilisierte die Partei Truppen und Panzer, um die dort protestierenden Studenten niederzumetzeln. Die grausame Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden ist sogar noch schlimmer und kaum beschrieben. Im Oktober 2004 setzte die Stadtverwaltung der Stadt Yulin in der Provinz Shaanxi

über 1.600 bewaffnete Polizisten ein und ließ gut 50 Bauern festnehmen, um deren Grundstücke zu enteignen. Manche davon wurden erschossen, andere verletzt. Die politische Herrschaft der KPCh im heutigen China basiert noch immer auf der Theorie des Kampfes und der Verherrlichung von Gewalt. Der einzige Unterschied zur Vergangenheit liegt darin, dass sie heute wesentlich hinterhältiger ist. Gesetzgebung: Die KPCh hat nie aufgehört, Konflikte unter den Menschen zu schüren. Sie hat viele Bürger als Reaktionäre, Antisozialisten, schlechte Elemente und Mitglieder von bösen Sekten abgestempelt, um gegen sie vorzugehen. Mit ihrem totalitären Vorgehen gerät die KPCh immer mehr mit allen anderen gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen in Konflikt.

Bitte senden Sie die Briefe an leserbriefe@epochtimes.de Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 263 95 312 / 13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

112.076.471 MENSCHEN haben mit dem Stichtag 3. März 2012 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

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m 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 40.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder EMail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.org veröffentlicht.


Iran im Golf unterlegen

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Der 800 Pfund schwere Gorilla im Golf sind die amerikanischen Streitkräfte. Hier das Flugdeck der USS Carl Vinson, eines atomar angetriebenen U.S.-Flugzeugträgers.

Rex Wingerter

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er Iran drohte, die Straße von Hormus, einen „Engpass“ im Persischen Golf, durch den etwa 20 Prozent der weltweiten Öltransporte verlaufen, zu schließen, wenn der Westen Sanktionen gegen Irans Erdölexporte verhängt. Für diese Drohung gibt es ein historisches Gegenstück. 1941 bombardierte Japan Pearl Harbor und begann damit seinen Krieg gegen die Vereinigten Staaten, nachdem Washington Öllieferungen nach Tokio blockierte. Japan erhielt 80 Prozent seines Öls von den Vereinigten Staaten; die Ölverkäufe machen auch 80 Prozent der iranischen Exporte aus. Ein vollständiges Ölembargo gegen Iran wie es auch gegen das kaiserliche Japan verhängt wurde, würde auf eine Wirtschaftskatastrophe hinauslaufen. Wie alle historischen Analogien ist auch diese unvollständig. Das Ölembargo von Präsident Roosevelt erfolgte nicht ohne Grund, denn das kaiserliche Japan war in die Mandschurei eingefallen und hatte den Rest Chinas und Indochina verwüstet. Im Gegensatz dazu fiel der Iran in kein anderes Land ein und zeigt auch keine Absicht das zu tun. Der Westen ist stattdessen besorgt darüber, der Iran könnte mit seinem Atomprogramm eine Kernwaffe entwickeln und damit benachbarte Staaten einschüchtern und Hegemonie im Persischen Golf auf Kosten des Westens erreichen. Ein unterlegener Gegner im Golf In fast jedem militärischen Bereich wird der Iran von der Feuerkraft des benachbarten Golfkooperationsrats (Gulf Cooperation Council – GCC) übertroffen, einer Organisation, die aus den sechs Mitgliedsländern Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) besteht. Obwohl sie es so nie sagten, gründeten die sechs Monarchien 1981 diese Koalition, um die destabilisierenden politischen Nachbeben abzuwehren, die durch Irans Revolution von 1979 und den Krieg zwischen Iran und Irak entstanden. Seine Mitglieder sind Araber und überwiegend Sunniten (außer

in Bahrain, wo die herrschende Elite Sunniten sind, aber fast 70 Prozent der Bevölkerung Schiiten); im Iran leben dagegen Perser und mehrheitlich Schiiten. Die bevorstehende Mitgliedschaft der Monarchien Jordaniens und Marokkos verstärkt die konservative Natur des GCC. Im Vordergrund stand allerdings mehr die Sicherung des Fortbestands der königlichen Familien als die Förderung einer regionalen Zusammenarbeit. Auch der Jemen, ein weiterer arabischer Staat, der nicht am Golf liegt, sucht die Mitgliedschaft im GCC. Der Iran übertrifft den GCC in einem wichtigen militärischen Bereich: der Anzahl der Truppen. Aber wie die Kriege der USA gegen Afghanistan und den Irak demonstrierten, werden moderne militärische Siege nicht durch die Größe von Armeen, sondern dadurch entschieden, wie schnell und umfangreich ein Land sein hoch entwickeltes Kriegsmaterial gegen einen Gegner einsetzen kann. Und in dieser letzten Kategorie zeigt der Iran deutliche Schwächen. Wie aus einem Bericht des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (Center for Strategic and International Studies - CSIS) über das militärische Gleichgewicht im Golf hervorgeht, übertrifft der GCC (einschließlich des Jemen) den Iran in fast allen konventionellen Waffengattungen. In vielen Fällen besitzt die arabische/sunnitische Koalition in den wichtigen Bereichen zwei- oder dreimal so viel Waffen wie der Iran. Der Iran fällt auch im wichtigen Bereich der Luftüberlegenheit zurück, denn die Kontrolle am Himmel entscheidet häufig über den Sieg am Boden. Die CSISStudie geht davon aus, dass Irans Luftwaffe mit 190 „modernen“ Kampfflugzeugen 576 Flugzeugen der GCC-Luftwaffe gegenübersteht. Aber für den Iran sieht es weit schlechter aus als die Zahlen andeuten: Ein jahrzehntealtes vom Westen verhängtes Waffenembargo gegen den Iran machte es der islamischen Republik fast unmöglich, moderne Kampfflugzeuge oder fortgeschrittene Waffentechnologie zu kaufen. Die am höchsten entwickelten Flugzeuge in Irans Waffenbestand sind veraltete russische MiGs und in den USA hergestellte F-4 sowie

Dies ist die eigentliche Drohung des Iran an die USA – seine Fähigkeit, schmerzhafte Vergeltungsschläge durchzuführen.

vor der Revolution von 1979 gekaufte F-14. Er erhielt 1991 auch einige französische Kampfflugzeuge, die irakische Piloten in den Iran flogen, um amerikanischen Kampfflugzeugen zu entkommen. Aber die Zuverlässigkeit dieser Flugzeuge ist fragwürdig. Ein militärischer Analytiker sagte: „Die Iraner haben außergewöhnliche Schwierigkeiten, ihre militärische Ausrüstung wegen eines Mangels an Ersatzteilen und an gut ausgebildeten Mechanikern instand zu halten.“ Die Militärbudgets im Vergleich Dass der GCC doppelt so viel für seine militärische Ausrüstung ausgibt wie der Iran, zeigt noch deutlicher das Ungleichgewicht zwischen dem Iran und den arabischen Golfstaaten. Laut

Stockholms Internationalem Friedensforschungsinstitut gaben im Laufe des letzten Jahrzehnts Saudi-Arabien, Kuwait und die VAE etwa sieben Prozent ihres BIP für das Militär aus, während Iran dafür im Durchschnitt weniger als drei Prozent seines BIP einsetzte. In Bezug auf die tatsächlichen militärischen Gesamtausgaben seit dem Jahr 2000 lagen die Ausgaben der drei Staaten im Durchschnitt bei etwa 16 Milliarden US-Dollar pro Jahr gegenüber ungefähr acht Milliarden US-Dollar des Iran. Ende 2011 erreichten die Waffenverkäufe an die arabischen Golfstaaten neue Rekorde und Washington kündigte an, im Laufe des nächsten Jahrzehnts Waffen im Wert von 60 Milliarden USDollar nach Saudi-Arabien zu verkaufen. Die Verkäufe umfassen 84 neue F-15-Kampfflugzeuge und Kampfwertsteigerungen für 70 schon vorhandene saudiarabische F-15. 2011 wurde mit den VAE auch der Kauf eines fortschrittlichen Raketenverteidigungssystems im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar vereinbart; Oman soll 18 F-16-Kampfflugzeuge und andere Ausrüstung im Wert von 3,6 Milliarden US-Dollar erhalten, Kuwait für 900 Millionen US-Dollar ein fortschrittliches Raketenverteidigungssystem und der Irak für fast fünf Milliarden US-Dollar 18 F-16-Kampfflugzeuge. Der US-Gorilla Der 800-Pfund-Gorilla im Golf sind die amerikanischen Streitkräfte. Bahrain ist das Hauptquartier der Flugzeugträger-Kampfgruppe (carrier strike group – CSG) der amerikanischen Fünften Flotte mit dem zurzeit größten Kriegsschiff der Welt, dem USFlugzeugträger Abraham Lincoln, der etwa 80 Kampfflugzeuge an Bord hat und von fünf bis neun Schiffen begleitet wird, einschließlich Lenkwaffenkreuzern, -zerstörern und -fregatten sowie Angriffsunterseebooten. Die CSG der amerikanischen Sechsten Flotte liegt im Mittelmeer, um im Golf eingreifen zu können, wie es während des Irakkrieges der Fall war. B-1-Bomber und weiteres US-Kriegsgerät sind in Oman stationiert. Kuwait ist ein wichtiges Auftankgebiet für die amerikanischen Flugzeuge und ein Stützpunkt für

Aufklärungsflugzeuge. Der amerikanische Verteidigungsminister Panetta sagte im November 2011, fast 29.000 amerikanische Soldaten seien in Kuwait, zusätzlich zu den mehr als 17.000 in den Golfstaaten. Angesichts solch überwältigender militärischer Macht kann wohl niemand behaupten, der Iran stelle eine militärische Bedrohung für seine Nachbarn dar. Die islamische Republik verfügt über keine glaubwürdige militärische Angriffsfähigkeit und kann trotz ihrer vielen Bodentruppen kein ausländisches Territorium einnehmen und halten. Die überlegenen US- und GCC-Luftwaffen würden jedes eindringende Fahrzeug zerstören, wie schon Saddam Husseins Armee nach dem Einfall in Kuwait erfahren musste. Irans Führung ist vernünftig und begeht keinen Selbstmord, indem sie einen Angriffskrieg startet, von dem sie weiß, dass sie ihn nicht gewinnen kann. Aber der Iran ist nicht wehrlos und kann seinen Gegnern Schaden zufügen. Das amerikanische Institute for Peace weist darauf hin, dass Irans Militär auf die Verteidigung ausgerichtet ist und „ausdrücklich der wahrgenommenen amerikanischen Bedrohung entgegenwirken soll“. Der CSIS-Bericht warnte, dass sich der Iran bemühte, die Lücke in seiner konventionellen Fähigkeit zu überbrücken, indem er „eine starke asymmetrische Kapazität entwickelte, die sich auf die Verwendung kluger Munition, leichter Angriffsflugzeuge, Minen, Schwarm-Taktiken und Raketenabwehr konzentriert, um der amerikanischen Seemacht entgegenzuwirken“. Diese Strategie kann erfolgreich sein. 2002 führte das Pentagon ein Kriegsspiel durch, bei dem kleine iranische Schnellboote amerikanische Schiffe im Golf mit Maschinengewehren und Raketen angriffen. In der Simulation verlor die amerikanische Marine 16 Kriegsschiffe, einschließlich eines Flugzeugträgers, Kreuzers und amphibischer Schiffe in Kämpfen, die fünf bis zehn Minuten dauerten. Seit diesem Kriegsspiel hat sich der Iran noch verbessert und seine asymmetrischen Fähigkeiten erweitert. Und das ist Irans eigentliche Drohung an die Vereinigten Staaten – seine Fähigkeit,

schmerzhafte Vergeltungsschläge durchzuführen. Wie das politikwissenschaftliche Institut Center for Strategic and Budgetary Assessments in Washington in einem Bericht vom Januar 2012 erwähnte, bemüht sich der Iran, „traditionelle amerikanische Operationen der Machtdemonstration im Persischen Golf kostspielig werden zu lassen.“ Irans asymmetrische Strategie besteht darin, die Freiheit des preisgünstigen militärischen Eingreifens der Vereinigten Staaten einzuschränken. Irans Herrscher könnten einen Präventivschlag durchführen, wenn sie der Meinung wären, dass ihre Feinde kurz davor seien, sie entweder durch ein erstickendes Wirtschaftsembargo oder durch unaufhörliche verdeckte Angriffe von der Macht zu vertreiben. Solches Verhalten wäre außerordentlich gefährlich, weil es außer Kontrolle geraten und zu einem verheerenden allgemeinen Krieg im Golf mit enormen regionalen und internationalen Folgen führen könnte. Aber die islamische Republik würde nicht unvernünftig handeln, wenn sie einen vergeblichen Versuch machen würde, die Straße von Hormus zu schließen, um damit gegenüber dem Westen klarzustellen, dass der Iran bereit ist, alles zu riskieren, um das Regime zu schützen. Das kaiserliche Japan stellt wieder eine unvollständige Geschichtsanalogie dar. Als seine Führer über einen Angriff auf Pearl Harbor nachdachten, sprach sich Admiral Isoroku Yamamoto dagegen aus und warnte, dass sich die Vereinigten Staaten rächen und Japan besiegen würden. Aber als sich die kaiserlichen Oberbefehlshaber dafür entschieden anzugreifen, war es Admiral Yamamoto, der die Pläne entwarf, Pearl Harbor zu bombardieren. Irans herrschende Mullas könnten in ähnlicher Weise damit rechnen, dass die Gefahr eines größeren Konflikts den Preis wert ist, einen langsamen, aber sicheren Tod durch die Wirtschaftsstrangulierung abzuwenden. Wie Mark Twain schon sagte: „Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“ Rex Wingerter ist der Herausgeber von MiddleEastReads.com und Mitarbeiter von Foreign Policy In Focus. Mit freundlicher Genehmigung von Foreign Policy in Focus.


FEUILLETON

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

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Schönheit und Weisheit erstehen von Neuem

Die Soloballerina des San Francisco-Balletts, Victoria Ananyan, schaute sich Shen Yun am 14. Januar 2012 zum zweiten Mal im ausverkauften Dorothy Chandler Pavilion an. „Ich habe die Aufführung genossen, es war fantastisch ... spektakulär“, schwärmte Ananyan, die bereits am Tag davor die Aufführung sah. „Ich wurde wirklich inspiriert und musste zurückkommen, um die Aufführung noch einmal anzusehen. Ich wollte einen tieferen Einblick in die gesamte Produktion bekommen.“ Sie erwähnte, Soloballerina dass sie jeden Aspekt der „einzigartigen“ Victoria Ananyan Aufführung von Shen Yun „vollkommen“ genossen habe: mit dem Orchesterensemble, einem Trio von Sängern und „Ich wurde wirkMusiksolisten, insbesondere von den lich inspiriert und Tänzen, erzählte Ananyan, könne sie musste zurückeinfach nicht genug bekommen. „Ich mochte den Tanz ... ich beobachtete kommen, um die alles. Es ist sehr, sehr – wie soll ich Aufführung noch sagen, atemberaubend. Ich liebe einmal anzusees, ich möchte jedem empfehlen, hen.“ es sich anzusehen. Sie [die Tänzer] wissen genau was sie tun, das ist sehr professionell gemacht. Ich weiß, was notwendig ist, ich weiß, wie es ist, deshalb schätze ich wirklich das, was sie tun, sie haben es wirklich gut gemacht“, fügte sie hinzu. „Auch die Art und Weise, wie sie es ausführten, ist erstaunlich, ich weiß nicht was ich sagen soll, denn es ist sehr spezifisch, ausgezeichnet. Ich würde sagen, dass die Tänzer wirklich gut ausgebildet sind. Es war absolut fantastisch ... ich liebe alles darin“, sagte Frau Ananyan. „Alles ist spektakulär. Ich mochte, die Zusammensetzung der Konzeption. Wenn es nicht so wäre, wäre es etwas anders, aber die Idee von allem zusammen ist einfach fantastisch!“

Weise, wie er über Jahrhunderte gewachsen ist. Sie pflegen seine komplizierten Trainigsmethoden, zu der auch die innere Empfindung gehört. Diese magische Ausdruckskraft, gemeinsam mit der beispiellosen Beherrschung ihres Körpers ermöglicht es ihnen, Geschichten auf eindrücklichste Weise ganz ohne Worte zu erzählen. Denn ein Ziel des klassischen Tanzes war es, dem Zuschauer einen Eindruck von der Schönheit der himmlischen Sphären zu vermitteln, die durch die scheinbare Schwerelosigkeit der Tänzer – zumindest für Augenblicke – auf die Erde geholt wurde. Mit Shen Yun begibt sich der Zuschauer auf eine Zeitreise durch 5000 Jahre: Sie beginnt mit dem Gründungsmythos Chinas und führt durch farbenprächtige Dynastien und idyllische Landschaften bis ins Heute. Der Zuschauer betritt eine zutiefst humanistische

Welt und lernt ein Volk kennen, das das Füreinander-da-Sein pflegte und Weisheit, Toleranz und Güte als hohe Tugenden betrachtete. Eine Zivilisation, deren Werte von der Idee inspiriert waren, dass die Menschen vom Himmel kamen und das Göttliche eine Allgegenwart ist. Shen Yun wird musikalisch von einem Orchester untermalt, das westliche und östliche Instrumente vereint. Die Szenen spielen sich vor dem Hintergrund überwältigender computeranimierter Bilder ab, die mit Spezialeffekten überraschen. Wer Shen Yun besucht, erlebt nicht nur einen bezaubernden Abend, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte. Und er setzt als Zuschauer ein Zeichen der Solidarität – mit all den Künstlern, die innerhalb und außerhalb Chinas nach einer freien Kunst streben, denn auch vor kritischen aktuellen Themen schrecken die Künstler von

Shen Yun nicht zurück. Der Historiker und Publizist Arnulf Baring, einer der führenden Köpfe im deutschen politischen Geistesleben, sagte bereits beim Berliner Shen Yun-Gastspiel im Jahr 2008: „Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass diktatorische Regime wie das chinesische die Kraft fürchten, die in diesen Prinzipien liegt, die hier dargestellt wurden. Ich meine Barmherzigkeit, Wahrhaftigkeit und Toleranz. Wer danach lebt, der wird doch frei, innerlich frei und stark.“

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Die indische Schauspielerin, Model und Schönheitskönigin (Miss India International), Preity Uupala, schaute sich die ausverkaufte Show der Künstlergruppe Shen Yun Performing Arts aus New York am 13. Januar 2012 in Los Angeles an. Sie schwärme von der gesamten Show: „Es war so energiegeladen und farbenfroh.“ Sie war erstaunt, so viele verschiedene Aspekte von China zu sehen. Die in Australien lebende Inderin kennt den Hintergrund der Kultivierungsschule Falun Dafa und der Verfolgung in China. Sie sagte: „Falun Dafa ist in Australien sehr verbreitet, besonders in Sydney. Sie bekommen viel Unterstützung aus der Bevölkerung, die Leute wissen Bescheid.“ Für Uupala war die Show sehr inspirierend und auch spirituell. „Bei einigen Stücken schloss ich einfach die Augen und fühlte mich wie in der Meditation. Die Energie im Raum war sehr stark. Es ist nicht einfach nur Tanz und Musik, es ist mehr als das – eigentlich ist es heilend.“ Sie war von Shen Yun sehr angetan und empfiehlt den Lesern: „Kommen Sie und erleben Sie es selbst. Sie werden die Energie fühlen, die Sie im Theater umgibt.“ Außerdem hofft das Model, Shen Yun noch viel Male sehen zu können.

Shen Yun begeistert Prominenz weltweit

Produzent Mark Burg

Tourdaten in Deutschland Berlin ICC (16. - 18. März), Hotline: 030-609885290 und Jahrhunderthalle Frankfurt (30. - 31. März), Hotline: 01805-697469. www.ShenYun2012.com

Schauspielerin Preity Uupala

In Kalifornien sah sich der Produzent der Comedyserie „Two and a half men“, Mark Burg, die Bühnenshow des New Yorker Ensembles Mitte Januar an. Er kam seiner Ehefrau Shainaz Donnelly, Model, zur Aufführung. Burg verriet, dass ihm der Tanz mit den jungen Mönchen (Joyful Little Monks) mit „ihrem Sinn für Humor“ sehr gefiel. Die Szene, choreografiert von Yungchia Chen, zeigt Mönch-Schüler, wie sie eifrig mit Besen und Handschuhen ihren Tempel säubern und dabei lustige Dinge erleben. „Ich weiß nicht, wie sie sich die vielen Tanzschritte merken können“, sagte Burg über die Tänzer von Shen Yun. In der Pause verriet seine Begleiterin Shainaz Donnelly: „Mir gefiel das Stück The lady’s sleeves of silk“. Laut Programmheft ein traditioneller chinesischer Tanz mit der Bezeichnung „Wasserärmel“, getanzt mit langen seidenen Ärmeln, die „noch lange nach der Bewegung in der Luft bleiben“. (red)

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hen Yun, das heißt „Göttliche Schönheit“. Bei Chinesen erwecken diese Worte ein Gefühl des Staunens und der Faszination. In wenigen Tagen wird es in Berlin die seltene Chance geben, diese Faszination live zu erleben. Das exilchinesische Ensemble Shen Yun aus New York wird für drei Tage im Berliner ICC gastieren. Shen Yun ist mehr als eine Show, es ist Tanztheater – inspiriert von der 5000 Jahre alten Kultur Chinas, die einem Kosmos

unterbrach und dem Volk eine atheistische Einheitskultur verordnete, in der bis heute weder Heiligkeit noch Heiterkeit erwünscht sind. Der aktuelle Fall von Ai Weiwei ist dafür nur ein Beispiel. In der sogenannten Kulturrevolution wurde der klassische chinesische Tanz absichtlich verändert und mit modernen Bewegungen vermischt. Dadurch ging sein schwebender Charakter verloren. Auch wurden auf Befehl des Regimes, um die Sportwelt zu beeindrucken, in den 60er-Jahren einige der spektakulären Sprungund Salto-Techniken aus dem chinesischen Tanz von Turnern übernommen. Dies ist einer der Gründe, warum man heute China zuerst mit Zirkus und Akrobatik in Verbindung bringt ... Doch die Künstler von Shen Yun haben die Fäden der Geschichte entwirrt und zeigen den chinesischen Tanz in der Art und

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Rosemarie Frühauf

voller Buddhas und Feen gleicht, voller erleuchteter Persönlichkeiten, Helden und mutigen Frauen, spitzbübischen Mönchen und dramatischen Begebenheiten. Man betritt eine Welt, in der Schönheit und Reinheit nie verloren gingen. Und wenn ein scheinbar verrückter Mönch eine Braut entführt, um die Bewohner eines Bergdorfs vor einem tödlichen Steinschlag zu retten; oder ein braver Bürger sich erst betrinkt, bevor er einen mordgierigen Tiger zur Strecke bringt, dann wird klar, dass im kulturellen Kosmos des alten China auch schalkhafte und unkonventionelle Charaktere ihren Platz hatten. Ihre Geschichten dienten dazu, Wertvorstellungen und Ideale zu transportieren, die den Charakter der chinesischen Nation über die Jahrhunderte formten – bis das kommunistische Regime die Verbindung zum Himmel gewaltsam

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Mit getanzten Geschichten aus 5000 Jahren feiert das Ensemble Shen Yun aus New York die Renaissance der klassischen chinesischen Kultur.


FEUILLETON

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

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Bereits im Oktober 2011 wurde das Komödien-Drama „The Artist“ von unserer englischsprachigen Redaktion mit der höchsten Auszeichnung und Empfehlung bewertet. Das kommt nicht so häufig vor. Jetzt gewann die Komödie „The Artist“ gleich fünf Oscars. John Smithies

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in Oscar-Märchen: Der französische Stummfilm „The Artist“ triumphiert über das heutige Hollywood. Und das zu Recht. Obwohl Jean Dujardin als „The Artist“ fast kein Wort spricht, gewinnt er doch den Oscar für den besten männlichen Schauspieler. Weiter geht es mit den Oscars in der Kategoie Bester Film, Beste Regie, Beste Filmmusik und Bestes Kostüm. Schon die ersten 20 Minuten von „The Artist“ sind ein purer Genuss. Der Film kommt fast ohne Dialoge aus und ganz ohne Farbe. Er ist im Format 4:3 gedreht, nicht im gewohnten Breitbildformat und trotzdem hat genau dieser Film gleich fünf Oscars gewonnen. Auch in Cannes beim Filmfestival wurde er mit der Auszeichnung für den besten Schauspieler geehrt. Es ist pure Ironie, dass ein Film, der in der Zeit der Großen

Depression spielt, derart unsere Fantasie einnimmt, während die Welt um uns herum in einer tiefen Rezession versinkt. Eine Ironie, die Regisseur Michel Hazanavicius mit Sicherheit nicht fremd ist, denn hier handelt es sich um einen sehr bewusst gemachten Film. Das Selbstvertrauen, das dem Film zu eigen ist, ist atemberaubend. Zum einen aufgrund seiner Fähigkeit, sich selbst zu verkaufen. Nicht zuletzt mithilfe der Weinstein Studios. Zum anderen durch dessen prahlerische Art, unsere Erwartungen zu manipulieren. Wir beginnen mit einer Filmszene mit George Valentin (Jean Dujardin), in der er auf einem elektrischen Stuhl sitzt und schreit: „Ich werde nicht reden!“ Dann ein Schnitt und man sieht ein vollbesetztes Kino in den späten Zwanziger-Jahren. Das Publikum ist extravagant gekleidet. Alle tragen Fliege und weiße Handschuhe. Sie lachen ausgelassen, alles ohne Ton. Es fühlt sich im Vergleich zu unserem modernen Kino seltsam und fremd an. Dies ist ein Stummfilm über Stummfilme. Der Film versetzt uns zurück in das alte Hollywood Valentin ist ein Star des Stummfilms und der Stolz von Hollywood. Ein perfekter Star eben: Witzig, liebenswürdig und immer

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Frankreichs großer Oscar-Triumph: The Artist

positiv eingestellt. Aber mit dem Fortschritt der Zwanziger-Jahre hält der Ton Einzug in den Film und seine Karriere macht einen Sturzflug, weil er sich weigert, die neue Technologie anzunehmen. Ist die zufällige Begegnung mit dem aufstrebenden Star Peppy Miller (Bérénice Bejo) sein Weg heraus aus der Verzweiflung? Es ist nicht so, dass „The Artist“ gänzlich ohne Ton auskommt. Tatsächlich nutzt der Film den Ton und ebenso dessen Abwesenheit auf eine beeindruckende

Einen Oscar für den besten Schauspieler: Jean Dujardin mit Bérénice Bejo in der 100-minütigen Schwarz-Weiß Filmkomödie.

Weise. Es gibt eine denkwürdige Szene, in der Valentin ein Glas hebt und es wieder absetzt und so das erste Geräusch des Films erzeugt. Das überrascht sowohl ihn als auch den Zuschauer und es wird nicht die letzte Überraschung des Films bleiben. „The Artist“ benutzt bewusst die uns bekannte Filmsprache und macht sich darüber lustig. Es gibt einige Szenen, in denen die Kulisse so übertrieben ist, dass sie einen augenzwinkernden Scherz darstellt, den jeder sofort begreift.

Es gibt einige herrliche und urkomische Arrangements im Stil der Stummfilme, die wir in den heutigen Filmen nicht mehr sehen können. Der Gebrauch von Schildern um Botschaften zu vermitteln, erinnert an Robert Altmans „The Player“, der selbst eine Parodie auf Hollywood ist. Die Darbietungen sind perfekt aufeinander abgestimmt. Zum Beispiel Dujardin, wie er den Niedergang Valentins mit Raffinesse darstellt. In einigen brillanten Szenen mit einem abgerichteten Hund, zeigt er sich auch als Meister der physischen Komik. Bejos Miller ist süß und attraktiv: Schwungvoll mag man vielleicht sagen. Die Chemie zwischen ihr und Valentin ist geradezu greifbar. Auch gibt es eine überwältigende Darbietung von John Goodman als harter aber gutherziger Studio-Boss. Dieses liebevolle und detailreiche Comedy-Drama ist bei der Zelebrierung des klassischen Hollywood so überschäumend und so intelligent bei der Regieführung, dass der Film die Oscars verdient hat. Der Film stellt alle Erwartungen der Zuschauer auf den Kopf !

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WISSEN

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Pulsare prüfen Einsteins Relativitätstheorie Kleinste Änderungen in der Rotationsfrequenz von Pulsaren können Hinweise auf durchlaufende Gravitationswellen geben. Wissenschaftler möchten diese Tatsache nutzen, um durch die gleichzeitige Beobachtung sehr vieler Pulsare großräumig Gravitationswellen zu erfassen und sogar deren Ursprung festzustellen. Cassie Ryan

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ulsare sind hochgradig magnetische, schnell rotierende Neutronensterne, die von ihren magnetischen Polen Radiowellen aussenden. Astronomen nutzen sie jetzt, um atomphysikalische Studien durchzuführen und Einsteins Theorien zu überprüfen. Massereiche Sterne können nach einer Supernova-Explosion zu einem Neutronenstern werden. Sie können eine größere Masse als unsere Sonne besitzen und nur von der Größe einer durchschnittlichen Stadt sein. Die an den Polen gebündelten Strahlen, die von den Pulsaren ausgesendet werden, können von Radioteleskopen auf der Erde aufgefangen werden, wenn die Strahlen während der Rotation des Pulsars kurzzeitig auf unsere Erde ausgerichtet sind. Dies ermöglicht den Astronomen, die Zeit zwischen den Pulsen zu messen. Albert Einsteins Theorie der Allgemeinen Relativität macht Voraussagen über die Gravitation

in unserem Sonnensystem. Andere Theorien aber besagen, dass sich die Gravitation eines Neutronensterns wegen der extrem dichten Struktur anders verhält. Drei Pulsar-Forscher sprachen am 19. Februar auf dem Treffen der Amerikanischen Vereinigung für den Fortschritt der Wissenschaft in Vancouver, Kanada, über die Ergebnisse ihrer Arbeit. „Durch die genaue Zeitmessung können wir die Eigenschaften der Neutronensterne exakt erfassen“, erwähnte Ingrid Stairs

Diese Änderungen in der Raum-Zeit sollten sich allseitig ausbreiten und viele andere Pulsare in ihrem Verhalten beeinflussen.

von der Universität British Columbia in einer Pressenachricht. „Verschiedene Beobachtungsreihen von Pulsaren haben gezeigt, dass die Bewegungen von Pulsaren nicht von ihrer inneren Struktur abhängen; das bedeutet, dass die Allgemeine Relativitätstheorie so weit gesichert ist.“ Durch Pulsar-Forschung bei Doppelsternsystemen, an denen ein zusätzlicher Neutronenstern oder Pulsar beteiligt ist, konnte indirekt die Existenz von Gravitationswellen belegt werden.

Laut Einsteins Theorie sollten die Massebewegungen im Universum durch die Bildung von Gravitationswellen Änderungen in der Raum-Zeit-Struktur verursachen. Diese Änderungen in der Raum-Zeit sollten sich allseitig ausbreiten und viele andere Pulsare in ihrem Verhalten beeinflussen. So könnten Gravitationswellen direkt beobachtet werden, wenn man gleichzeitig die Frequenz von sehr vielen Pulsaren empfängt, die in unserer Milchstraßengalaxie verteilt

sind. Kleinste Änderungen in der Rotationsfrequenz dieser Objekte könnten durch die Bewegung von Gravitationswellen verursacht sein. Die Wissenschaftler beschreiben diese Anordnung von Pulsaren (Pulsar Timing Array – PTA) als eine Art gigantisches Teleskop. „Pulsare sind extrem genaue Uhren. Deshalb können wir sie zur Feststellung von Gravitationswellen in einem Frequenzbereich nutzen, für den andere Experimente nicht empfindlich genug sind“, erläuterte Benjamin Strappers von der Universität Manchester in der Veröffenlichung. Solche PTAs könnten durch Gravitationswellen sogar duale supermassive Schwarze Löcher in unserem frühen Universum lokalisieren. Momentan können wir die Suche nach ihrer Existenz nur auf sehr niedrige Frequenzen eingrenzen. Wir hoffen aber, dass wir durch geplante Erweiterungen und neue Teleskope innerhalb der nächsten Dekade Gravitationswellen direkt lokalisieren können“, bemerkte Strappers. Die Dichte der Pulsare ist viel größer als die eines Atomkerns und ihre Physik ist noch immer ungeklärt. „Durch die Bestimmung der Masse der Neutronensterne können wir ihre Physik klarer abschätzen“, ergänzte Scott Ransom vom National Radio Astronomy Observatory in der Veröffentlichung. „Allein in den vergangenen drei bis vier Jahren haben wir mehrere massive Neutronensterne gefunden, die nur wegen ihrer großen Masse verschiedene exotische Vorschläge über das, was in ihrem Zentrum passiert, ausschließen.

Es ist bereits seit einigen Jahren bekannt, dass es Blinde gibt, die die Echolotortung beherrschen; offiziell belegt ist das allerdings erst seit Anfang letzten Jahres. Inzwischen ist eine Technologie entstanden, mit der Blinde wieder das „Sehen“ erlernen – mithilfe ihrer Ohren.

Reto Caluori / Uni. Basel

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nbekannt ist diese Fähigkeit des Menschen schon lange nicht mehr. Im Frühjahr 2011 ging schließlich diese Nachricht durch die Weltpresse: „Ein Blinder namens Daniel Kich kann ‚mit den Ohren sehen‘ und bringt diese Fähigkeit nun anderen völlig Blinden ebenfalls bei.“ Blinde, die die Echolotortung beherrschen, verarbeiten den Klang eigentlich im visuellen Zentrum ihres Gehirns, war in der Maiausgabe von PLos ONE zu lesen. Allgemein bekannt ist, dass Fledermäuse und bestimmte Meeressäuger, einschließlich Delphine, Echolotortung benutzen, um zu navigieren. Die jetzt veröffentlichte Studie war die erste, die die neurale Basis der menschlichen Echolotortung untersuchte und wurde von einigen blinden Leuten unterstützt, die Dinge vollführten,

die ohne Sehvermögen unmöglich erscheinen wie zum Beispiel das Fahrrad fahren. „Das enorme Potential dieser natürlichen Echolotung wird von einem kleinen Teil der blinden Bevölkerung bereits genutzt. Sie haben gelernt, wie sie tonlose Objekte in der Umgebung einfach durch das Erzeugen von Klicks mit Zunge und Mund und das Horchen auf das zurückkommende Echo erfühlen“, steht in der Veröffentlichung. Die kanadischen Forscher setzten kleine Mikrofone in die Ohren der Blinden, die die Echolotortung praktizieren, ein und zeichneten ihre Klicks und die zurückkehrenden Echos auf, während die Teilnehmer versuchten, Objekte in ihrer Umgebung zu identifizieren. Die Aufzeichnungen wurden den Teilnehmern vorgespielt und ihre Gehirnaktivität wurde mit funktioneller Magnetresonanztomografie aufgezeichnet. Im Forschungsbericht ist zu lesen, dass die Blinden die Form, die Bewegung und die Position der Objekte mit großer Genauigkeit wahrnehmen konnten. Interessanterweise zeigte die Magnetresonanztomografie Aktivitäten in dem Gehirnareal, das das Zentrum des visuellen Cortex bildet und in der Regel Bildinformationen bei sehenden Menschen verarbeitet. Außerdem zeigten die Gehirnteile, die normalerweise Klanginformationen verarbeiten, keine Aktivität, als die Blinden sich die Außenaufnahmen mit den ein-

gespielten Echos anhörten. Im Gegensatz dazu waren diese Gebiete wieder aktiv, wenn die Echos fehlten. „Dies lässt vermuten, dass die visuellen Hirnareale eine wichtige Rolle für die bei der Echolotung bei Blinden spielt“, schreibt die Hauptautorin Lore Thaler, eine Postdoktorandin an der Universität von Ontario in einer Pressenachricht. Im Gegensatz dazu konnten sehende Menschen, die die Echolotortung nicht beherrschen, die Objekte mithilfe der Echoaufnahmen nicht wahrnehmen und ihre Gehirne zeigten keine Aktivität beim Hören der Echos. „Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sogar sehende Menschen dieEcholotung erlernen können, denn die visuellen Hirn­ areale könnten dazu veranlasst werden“, fügt Coautor Stephen Arnott, Wissenschaftler am Rotman Forschungsinstitut in der Pressenachricht hinzu. Technischer Augenersatz über die Ohren Inzwischen ist man mehrere Schritte weiter gekommen. Wissenschaftler von der Hebräischen Universität Jerusalem haben ein Gerät entwickelt, mit dem visuelle Informationen direkt in Schall umgewandelt und dem Blinden per Kopfhörer vorgespielt werden. Solche sensorischen Prothesen (sensory substitution devices – SSD) können also visuelle Informationen an völlig blinde Men-

schen übermitteln, was sie tatsächlich in die Lage versetzt, zu „sehen“ und Objekte zu identifizieren. Wissenschaftler von der Hebräischen Universität Jerusalem haben ein visuell-auditorisches SSD entwickelt, das Kopfhörer und eine Kamera beinhaltet. Das Bild, das die Kamera aufnimmt, wird durch einen bekannten Algorithmus in Klänge umgewandelt. In einem kurzen Training, das Teil der Laborstudie ist, interpretieren Träger des Gerätes „Klanglandschaften“, um Objekte zu beschreiben, Menschen zu finden und Wörter zu lesen – sogar, wenn sie seit ihrer Geburt blind sind. Auch hier setzten die Forscher funktionelle Magnetresonanztomografie ein, um die Aktivität des visuellen Cortex im Gehirn der von Geburt an Blinden zu studieren. Es wurde festgestellt, dass die Aktivierung über die zwei Stränge der visuellen Verarbeitung im Gehirn organisiert wird – die ventralen und dorsalen Gebiete. Das ventrale Gebiet ist mit der visuellen Verarbeitung von Formen und der Objekt- und Farbbestimmung verbunden, während sich das dorsale Gebiet auf die Ortsbestimmung und die Koordination von Sehen und Bewegung konzentriert. Wenn der Benutzer eines SSD ein Objekt lokalisiert, ist der dorsale Strang aktiviert. Und wenn er nach Formen gefragt wird, ist ventrale Strang aktiv. Dieser Prozess ist ähnlich dem, wenn ein norma-

F oto : the ep o ch times

Blinde können Klänge nutzen, um zu „sehen“

Kann man nur mit den Augen sehen? Auch über die Ohren empfangene Signale aktivieren den visuellen Cortex.

„Es besteht die Möglichkeit, dass sogar sehende Menschen die Echolotortung erlernen, denn die visuellen Hirnareale könnten dazu veranlasst werden.“ Stephen Arnott

ler Mensch ein Objekt sieht; das weist darauf hin, dass der visuelle Cortex nicht von der visuellen Wahrnehmung abhängig ist, um Daten zu interpretieren, sondern dass diese Aktivität eher einen aufgabenspezifischen Charakter hat. Die neuen Entdeckungen implizieren, dass andere Regionen des Gehirns ebenfalls Informationen aus der Außenwelt erfassen, wenn Botschaften wie die des Tastoder Geruchssinns von normal funktionierenden Sinnesorganen in das System gelangen. „Das Gehirn ist keine Wahrnehmungsmaschinerie, obwohl es oft so scheint, es ist eine Aufgabenmaschine“, beschließt der Forschungsleiter Amir Amedi eine Pressenachricht. Die Studie wurde im Journal Cerebral Cortex veröffentlicht.


WISSEN

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

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Manche Studenten lesen, ohne zu verstehen Eine aktuelle Studie erforscht das Lernen von Studenten aus Textbüchern. Manche haben Schwierigkeiten beim Verstehen des Textes. Diese können aber mit einer speziellen Lesetechnik überwunden werden.

Stephanie Lam

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ollege-Studenten, die fließend lesen können, verstehen nicht notwendigerweise den Text und könnten ebenfalls zu Gedächtnisproblemen neigen, ist in einer kanadischen Studie der Universität von Alberta zu lesen. Der Test von 400 Studenten der Universität ergab „eine signifikante Anzahl von Universitätsstudenten mit unbemerkten Verständnisschwierigkeiten (über fünf Prozent der Bevölkerung)“, berichtete Dr. Georgiou der Epoch Times per E-Mail. „Wenn allein die Lesegenauigkeit zählen würde, um die möglichen Schwierigkeiten beim Lernen aufzudecken, könnten diese Studenten gar nicht gefunden werden.“ Georgiou und sein Forscherkollege Dr. J. P. Das untersuchten Studenten, die fließend lesen konnten, aber Verständnisschwierigkeiten hatten und fanden heraus, dass diese auch Gedächtnisprobleme hatten. Das Arbeitsgedächtnis hat die Fähigkeit, Informationen zeitweilig für die weitere Verarbeitung zu speichern. Um Mathematik auswendig zu lernen, benötigt

Forschungen ergaben, dass über fünf Prozent der Studenten Schwierigkeiten beim Verstehen von Texten haben.

man zum Beispiel das Arbeitsgedächtnis. „Die Studenten investieren ihre meiste Zeit in das Lesen und vergessen dabei die Bedeutung. Sie lesen und entziffern eine Passage“, schrieb Georgiou in einer Pressenachricht. „Wenn sie am Ende angelangt sind, haben sie vergessen, worum es im ersten Abschnitt ging.“ Aus theoretischer Sicht können die im Arbeitsgedächtnis entdeckten Defizite auf tieferliegende Defizite zurückgeführt werden.

„Wenn sie am Ende angelangt sind, haben sie vergessen, worum es im ersten Abschnitt ging.“

Es geht um das erfolgreiche Verarbeiten, Behalten und Ausführen eine Serie von Befehlen in der richtigen Reihenfolge“, erwähnte Georgiou gegenüber der Epoch Times. „Um ihr Lernen zu verbessern, benötigen diese Studenten spezifische Strategien zur Entwicklung des Leseverständnisses.“ Laut Georgiou würde es für die Studenten hilfreich sein, während des Lesens den Hauptgedanken jeden Absatzes niederzuschreiben und dies mit

Texten zu verschiedenen Themen zu einzuüben. „Wir könnten auch argumentieren, dass ihnen das Lesen von Literatur, das über ihre Hausaufgaben hinausgeht, ein umfassenderes Wissen von der Welt vermittelt“, sagte er über die Verbesserung der High-SchoolErziehung zur Vorbereitung auf das College. Seine Entdeckungen werden auf der Konferenz Text and Discourse im kommenden Sommer in Montreal präsentiert.

Eine fortgeschrittene Lern- und Lesetechnik „Speed reading“ soll für jeden erlernbar sein, bedeutet aber nicht, dass man den Spaß am Lernen verliert. Es soll den Lernenden nicht noch mehr in Stress versetzen, sondern zusätzliche Freiräume verschaffen. Diese Lesetechnik ist bereits seit 1920 bekannt. Durchschnittliche Lesegeschwindigkeiten sollen bei 160 bis 200 Wörtern pro Minute liegen. Die Technik zielt generell auf ein schnelleres effizienteres Lesen ab, also mehr Stoff in weniger Zeit aufzunehmen und zu verarbeiten. Beim Erlernen der Technik wird in drei Stufen unterteilt. Je nach Stufe kann die Anzahl der gelesenen Wörter erhöht werden (zum Beispiel 160 bis 450 Wörter pro Minute auf Stufe I). Bei Stufe II geht es um das Strukturieren des Wissens. Sehr geeignet dazu sind sogenannte Mindmaps. Stufe III dient dem Überblickslesen und Vorstrukturieren des beim Lesen zu erwartenden Inhalts.

it einer Handbewegung könnten Chirurgen künftig während einer Operation in den Röntgenaufnahmen ihres Patienten blättern, das berichtete Dr. Norbert Aschenbrenner von der Siemens AG. Er beschrieb den Vorgang wie folgt: Bisher ist es kaum möglich, die Monitore zu bedienen, weil die Personen im Raum wegen des Infektionsrisikos keine anderen Gegenstände als die Operationswerkzeuge berühren dürfen. Experten von Siemens Healthcare und der globalen Forschung Corporate Technology erweiterten daher die Technik der Microsoft Xbox so, dass Chirurgen per Hand- und Armbewegung Aufnahmen wechseln, Details her-

anzoomen oder dreidimensionale Bilder drehen können. Das kommerziell noch nicht erhältliche System könnte künftig minimal-invasive Operationen unterstützen, bei denen durch einen kleinen Schnitt ein Katheter eingeführt wird, über den der weitere Eingriff erfolgt. Während der gesamten Operation muss der Chirurg die Anatomie des Patienten in allen Details präsent haben. Monitore im OP zeigen deshalb Röntgenschnittbilder oder dreidimensionale Röntgenaufnahmen an. Die Gestensteuerung gibt dem Chirurg nun die Möglichkeit, zwischen einzelnen Aufnahmen oder Ansichten zu wechseln. Basis ist die Kinect-Technik der

Spielekonsole Xbox. Sie projiziert ein Punktmuster aus infrarotem Licht in den Raum und zeichnet die Szene mit einer Kamera aus einem anderen Winkel auf. Dreidimensionale Gegenstände oder Personen verzerren das aufgenommene Muster, sodass man für jeden Punkt des Kamerabilds den Abstand zur Lichtquelle berechnen kann. Eine Software identifiziert aus diesen dreidimensionalen Punktwolken die Personen im Raum und erkennt ihre Bewegungen. Das System ist allerdings nicht darauf ausgerichtet, um langsame, präzise Handbewegungen in exakte Befehle umzusetzen. Deshalb entwickelten Experten von

Corporate Technology Algorithmen, die zunächst aus den Punktwolken die Hände des Chirurgen identifizieren. Dazu analysieren sie gezielt nur den räumlichen Bereich vor den Anwendern, in dem die steuernden Hände zu erwarten sind. Hat das System die Hände erkannt, registriert es ihre Bewegungen, ohne sich von anderen Personen im Raum beeinflussen zu lassen. Experten von Siemens Healthcare stellten die Verbindung zwischen der Bewegungserkennung und der Darstellung der Röntgenbilder her. Sie definierten die nötigen Befehle – also etwa, dass das Auseinanderbewegen der Hände einen Bildausschnitt vergrößern sollte. (dk)

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Xbox-Spielkonsole kommt in den Operationssaal M

Mit einer Handbewegung könnten Chirurgen künftig während einer Operation in den Röntgenaufnahmen ihres Patienten blättern.

Etymosophie von Roland R. Ropers

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nser deutsches Wort Passion hat seine Wurzel im lateinischen Substantiv passio (= die Leidenszeit) und in dem lat. Verb pati (= leiden, dulden, ertragen). Der Patient, der leidet, findet in seinem Zustand sicherlich keine Leidenschaft, kein Hobby. Ein Mensch, der als Patient Patience spielt, verbindet Leid mit Freude, Schmerz mit Leidenschaft. Das englische Wort passion steht hingegen ausschließlich für Vorliebe, Begeisterung, Leidenschaft; eine Ausnahme bildet die Karwoche: passion week. Das englische Adjektiv passionate bedeutet leidenschaftlich. Und compassion ist das Mitleid, aber eher im Sinne von Mitgefühl. Ein aus der griechischen Sprache

stammendes Wort für Mitleid ist Sympathie, engl.: sympathy. Und die Homöopathie ist ähnliches, gleichartiges Leiden. Das englische Leiden ist suffering, vom lateinischen Wort suffere (eigentlich: sub ferre = von unten tragen, erleiden). Unser deutsches Substantiv Leid hat germanischen Ursprung in dem Adjektiv laipa = betrüblich, widerwärtig. Das Verb leiden hingegen ist dem Althochdeutschen lidan entlehnt und bedeutet: gehen, weggehen, vergehen. Im Altnordischen benutzte man das Wort leidi für Grabstätte. Ist nicht unsere Konsumgesellschaft auch eine Bühne für grenzenlose Leidenschaften und Leidensfreuden?

Hobby, die Liebhaberei, die Leidenschaft, das Steckenpferd, kommt von mittelalterl. engl.: hoby = kleines Pferd, woraus wir das Steckenpferd gemacht haben. Leid kann und darf nicht ein Spielzeug, eine Freizeitbeschäftigung sein. Der Franzose gebraucht für Leid das Wort la peine, das wir auch im Englischen als pain (Schmerz) kennen. Das französische Verb für leiden ist souffrir und dem englischen to suffer ähnlich. Wir müssen heute in der von Leidenschaften, von Hobbies gekennzeichneten Freizeitgesellschaft (Freizeit ist nicht ZeitFreiheit!) genau hinschauen, wo die Leidens-Wirklichkeit liegt. Ursache und Wir-

PASSION Leid oder Leidenschaft, Trauer oder Freude?

kung, Kausalität und Symptom werden leicht miteinander verwechselt. Das füllhornartige Reservoir an Therapieangeboten für leidenschaftliche Leidensgenossen, für genießerische Leidensbesitzer, wird täglich größer. Es kann doch nicht Zielsetzung des Lebens sein, in leidenschaftliche Geduld zu verfallen, um als passionierter Dauer-Patient in Hobby-Manier das Glücksangebot vielfältigster Behandlungsformen zu verkosten. Der Therapie-Konsum kann zur Passion werden. Echtes und begründetes Leid ist kein Steckenpferd.

Etymosophie © – exklusive Kolumne für The Epoch Times Deutschland von Roland R. Ropers, Etymosoph und Publizist.


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MENSCHEN & MEINUNGEN

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Die Tänzerin Xiya Li aus Berlin

koreanisch. Ich liebe koreanische Dramen, die in den alten kaiserlichen Palästen spielen; ich höre gerne den Klang der koreanischen Sprache, obwohl ich kaum etwas davon verstehen kann. Frage: Sie haben vom Ballett zum chinesischen Tanz gewechselt. Was ist am klassischen chinesischen Tanz anders? Xiya: Klassischer chinesischer Tanz ist wirklich eine vollkommen unabhängige Tanzform, die ein eigenes einzigartiges System von Bewegungen, Haltungen, Ausbildung, sehr schwierigen Techniken und eine vieltausendjährige Geschichte beinhaltet. Es ist eine äußerst reiche und ausdrucksvolle Kunstform. Die spezifischen chinesischen Rhythmen, Bewegungen, Posen sowie eine Reihe von Sprüngen und Drehtechniken stehen im klassischen chinesischen Tanz für den äußerlichen Körperausdruck. Es benötigt schwere Arbeit, um die Koordination all dieser Elemente zu perfektionieren. Jedes Lächeln, jeder Blick – was wir auf Chinesisch „den Geist der Augen“ nennen, jede subtile Neigung des Kopfes und jede Armposition unterliegen ständiger Verfeinerung. Und dann gibt es den inneren Bereich, der genauso wichtig ist. Die inneren Gefühle spielen eine wichtige Rolle. Das liegt daran, dass die Essenz des klassischen chinesischen Tanzes in dem liegt, was wir „Haltung“ nennen oder innere Rhythmen und innerer Geist. Dies verlangt ein tiefes Verständnis der chinesischen Kultur und die Bedeutung oder Essenz von dem, was wir ausdrücken wollen. Frage: Sie haben viel Lob für ihre Ausdrucksstärke auf der Bühne erhalten. Woher nehmen Sie die Inspiration für die Rollen, die sie spielen? Xiya: Letztes Jahr spielte ich in dem Tanz „Ohne Reue“ eine Mutter, deren Sohn verfolgt und wegen seines Glaubens an Falun Gong getötet wird. Obwohl ich sehr vertraut bin mit diesen Geschichten und mit dem, was heute in China geschieht, war dies für mich ein schwieriges Stück zu spielen – du musst dich emotional wirklich dort hineinversetzen.

Meine Eltern erzogen uns mit traditionellen chinesischen Werten und hofften, dass wir so anmutig und tugendhaft wie die chinesischen Frauen in früheren Zeiten werden würden. Xiya Li

Um den Ausdruck genau richtig hinzubekommen, arbeitete ich eng mit Yungchia Chen zusammen, der das Stück choreografierte. Ich verbrachte viele Stunden damit, ein Gefühl dafür zu bekommen, was eine ältere Mutter in ihrem größten Schmerz empfindet. Aber das war schwer. Der Tänzer, der meinen Sohn spielte, war Golden Li, der eigentlich ein paar Jahre älter ist. Ich schaute ihn an und dachte: „Er ist mein Sohn? Er ist zwei Jahre älter als ich! Auch bin ich keine Mutter … ganz zu schweigen von einer Mutter, die einen Sohn verloren hat. Wie kann ich das spielen?“ Zuerst den schmerzvollen Gesichtsausdruck, den ich anschaulich darstellen musste … ich wagte es nicht, solche Gesichtsausdrücke zu machen. Besonders für mich als junge Frau war dies schwer zu durchbrechen. Dann dachte ich: „Wen kümmert’s?! Gib dem Publikum einfach dein Bestes.“ Während dieser Probenzeit ging ich hinunter zum See auf unserem Campus, hörte der Musik der Tänze zu, um mich langsam in die Rolle hineinzuversetzen. Dann eines Tages schaute ich Gemälde an und sah zufällig eins von einer Mutter, die ihren ermordeten Sohn im Arm hielt. Und ich sah ihren Gesichtsausdruck. Ich besorgte mir ein Foto dieses Gemäldes und trug es bei mir, wenn ich so um den See herumging und der Tanzkomposition zuhörte.

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ie Shen Yun Touring Company reist schon seit zwei Monaten durch ganz Nordamerika und mit ihr die Tänzerin Xiya Li, die in Berlin aufgewachsen ist. Wir befragten Xiya Li über ihren kosmopolitischen Hintergrund und ihre Tanzausbildung. Auch wollten wir wissen, wie sie die tiefen Emotionen in den Auftritten, in denen sie eine Hauptrolle spielt, wie „Ohne Reue“ und „Mu Guiying kommandiert die Truppen“, darstellen kann. Frage: Xiya, Ihre Familie stammt aus China, Sie wuchsen in Berlin auf und jetzt sind Sie in New York ansässig? Xiya: Ja, meine Eltern sind aus Xinjiang, das sich im Nordwesten Chinas befindet und sie zogen nach Deutschland, um dort auf die Universität zu gehen. Also wurde ich in Deutschland geboren und wuchs dort auf, aber meine Eltern wollten, dass meine Schwester und ich so viel wie möglich über unsere Heimat lernten. Zu Hause sprachen wir Mandarin und als ich vier wurde, haben sie mich auf eine chinesische Sprachschule geschickt. Zu Hause waren wir von chinesischen Büchern und Filmen umgeben und deshalb wuchs ich mit Legenden wie „Reise in den Westen“ und „Die acht taoistischen Unsterblichen“ auf. Meine Eltern widmeten unserer Ausbildung eine Menge Aufmerksamkeit. Sie erzogen uns mit traditionellen chinesischen Werten und hofften, dass wir einmal so anmutig und tugendhaft wie die chinesischen Frauen in früheren Zeiten werden würden. Als ich sechs war, schickte mich meine Mutter zu einer Ballettschule. Mit zehn fing ich an, von einer angesehenen Tanzpädagogin klassischen chinesischen Tanz zu lernen, bis ich mich dann im Jahr 2006 Shen Yun Performing Arts anschloss. Frage: Wie viele Sprachen sprechen Sie jetzt? Xiya: Drei – Chinesisch, Englisch und Deutsch. Chinesisch ist meine Lieblingssprache. Aber ich mag allgemein die asiatische Sprechweise, besonders

Bei diesen Spaziergängen und um zu verinnerlichen und zu verstehen, was sie fühlte, tauchte ich in Gedanken in die heutige grausame Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China ein, deren einziges Bestreben doch nur ist, den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu folgen. Ich fühlte den überwältigenden Schmerz und wurde sehr traurig, ohne es richtig zu bemerken. Ich vertiefte mich so sehr in diese Rolle, dass meine Freunde sich Sorgen um mich machten. Sie fragten mich, ob alles in Ordnung sei. Aber ich war einfach zu sehr in meine Rolle vertieft. Nach jeder Probe war ich wirklich erschöpft von dem emotionalen Ausdruck dieser Figur. Frage: Konnten Sie schon immer schauspielern? Xiya: Ich halte mich selbst nicht wirklich für eine großartige Schauspielerin. Als ich klein war, war ich ziemlich schelmisch und spielerisch. Als ich acht war, sagte ein Freund meiner Eltern zu mir: „Wenn du erwachsen bist, wirst du ganz bestimmt eine Darstellerin werden.“ Wenn ich tanze, ist es sehr leicht für mich, ein Lächeln im Gesicht zu haben, es ist ganz natürlich für mich. Aber die komplexeren Rollen fordern mich und meine Gedanken weitaus mehr heraus. Frage: In dem Tanz dieser Spielzeit „Mu Guiying kommandiert die Truppen“ spielen Sie die Matriarchin des Yang-Klans. Erzählen Sie uns über die Emotionen, die Sie in dieser Geschichte darstellen. Xiya: Ja, ich spiele She Taijun, die eine sehr starke Frau aus einer sehr starken Familie war. Die Familie Yang lebte vor über tausend Jahren während der Song-Dynastie. Die Dynastie verfiel – der Palast war korrupt und das Land wurde ständig überfallen, doch diese Familie hielt die Dynastie „Shen Yun“ kommt zu Gastspielen nach Berlin (16. - 18. März im ICC) und Frankfurt (30. - 31. März Jahrhunderthalle). www.ShenYun2012.com

am Leben. Aber als der Krieg einen hohen Tribut von der Familie forderte, gab es bald keine Männer mehr zum Kämpfen. Das ist der Augenblick, in dem ich auf der Bühne als Kopf des Klans erscheine. Als ich zum ersten Mal herauskomme, schaue ich meine Enkelin, Mu Guiying, an und denke: „Was ist mit ihr los?“ Dann sehe ich, dass sie etwas hält – die blutigen Kleider ihres Mannes (das heißt meines Enkels) und ich bin entsetzt. Ich erkenne: „Oh nein! Er wurde im Krieg getötet. Der letzte Mann der Familie – gegangen.“ Natürlich bin ich zutiefst betrübt und ich erinnere mich daran wie er als kleines Kind war, als ich ihn in meinen Armen wiegte. Aber dann wendet sich diese Emotion schnell und ich sammle Mut. Ich denke an die Menschen des Landes – sie brauchen jemanden, der aufsteht und sie verteidigt, also muss ich stark sein und Mu Guiying darin bestärken, die Truppen in den Kampf zu führen. Frage: Sie scheinen oft mehrere verschiedene Charakteränderungen in einer einzigen Aufführung zu haben? Xiya: Ja, da jeder einzelne Tanz ein anderes Thema zeigt, muss ich vor jedem Stück auch ziemlich schnell meine Gefühle ändern. Man wechselt nicht nur die Kostüme und Haarteile, sondern erlebt dramatische emotionale Veränderungen und all das in nur wenigen Momenten. Frage: Es klingt so, als ob Sie tatsächlich von Ihrer Arbeit und dem Reisen mit der Künstlergruppe Shen Yun erfüllt sind. Xiya: Ja, diese Tanzform kann schwierig sein, aber es ist auch sehr lohnend, das, was wir gelernt haben, mit unserem Publikum teilen zu können. Ich denke, was wir durch das Tanzen erreichen wollen, ist, unsere Überzeugung für Kunst und Schönheit mit unserem Publikum zu teilen, Dinge, die jeder verstehen und nachempfinden kann. Ich denke auch, fast jeder hofft auf mehr Barmherzigkeit in der heutigen Welt. Es ist mein Wunsch, im Herzen zumindest einer Person die Hoffnung zu erwecken, dass dies möglich ist.

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Was ist aus der TCM geworden? Seite 14

7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Vom Brett zur Liegestütze Zwei in eins Seite 15

Wie Neid stylish wird der N-Faktor Seite 16

Per Rad durch die USA

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merika – The Different World – so nennen Maria und Michael Kasprick das Buch über ihre abenteuerliche Radtour durch den Westen der USA, weil offensichtlich kaum eine ihrer Vorstellungen vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten und seinen Bewohnern zutraf. Das Land und seine Bewohner sind eben different – anders. Die Kaspricks hatten sich schon längst für ihr Rentnerleben vorgenommen, jeweils ein halbes Jahr die Welt auf Fahrrädern zu erkunden. 2007 war es so weit. Welt sind für sie allerdings nicht nur Landschaften und Städte oder Museen, sondern die Menschen. In diesem Fall waren es überaus hilfsbereite, heitere, kontaktfreudige und großzügige Amerikaner, die zwar diese Germans ein bisschen verrückt fanden, aber ihnen Geschenke machten, sie einluden, F OTO S : D O N AT V E R L A G

ihnen vorausfuhren, um den Weg zu zeigen oder sie samt Rädern in das eigene Auto einluden, um ihnen weiterzuhelfen. Sie fuhren vom Süden Nevadas, von Las Vegas, durch Gebirge und Nationalparks nach Norden bis nach Seattle nahe der Grenze zu Kanada, um dann nach Süden wieder umzubiegen und die berühmte Küstenstraße am Pazifik entlang bis San Diego in die Pedale zu treten. In Manchester treffen sie William auf dem Rennrad. Er lädt sie spontan ein, ihn und seine Frau in ihrem Haus im Redwoodwald des Salt Point State Parks zu besuchen und bei ihnen zu übernachten. Ein abenteuerlicher Weg führt die Kaspricks dann immer tiefer und weiter in ein düsteres Waldgebiet mit den höchsten Bäumen der Welt, riesigen Farnen, Feuerlilien und blühenden Rhododendren.

Als sie ein paar Tage später in Cayucos den Supermarkt verlassen, erwarten sie Yvonne und James bei ihren Rädern und bitten sie, bei ihnen in Santa Barbara einzukehren: „Ihr könnt bleiben, solange ihr wollt!“ Solche Erlebnisse gibt es immer wieder, Begegnungen, die ohne Räder kaum möglich wären. Wichtige Tipps zu Straßentypen, Reiseausstattung, Kartenmaterialien und Fahrradbüchern komplettieren den mit zahlreichen Abbildungen versehenen Band. Nicht nur für Rentner nachahmenswert. (rls)

Maria und Michael Kasprick Amerika – The Different World 192 Seiten, 56 Abbildungen 12,80 €; Donat Verlag ISBN 978-3-943425-05-5


Gesundheit

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

F oto : M i k e C l a r k e /A F P/ G ett y Im a ge s

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Die Kunst der chinesischen Kräutermischungen wurde über Jahrtausende nur ausgewählten Schülern vermittelt und gelangte nicht an die Öffentlichkeit.

Was ist aus der Traditionellen Chinesischen Medizin geworden?

I

n der Chinesischen Medizin währte die Tradition der Weitergabe des Wissens von Lehrer zu Schüler über Tausende von Jahren. 1999 wurden von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die „Regularien zur Chinesischen Medizin” bekannt gemacht, nur zwei Jahre, nachdem Hongkong seine Souveränität wiedererlangt hatte. Von diesem Zeitpunkt an war die Traditionelle Chinesische Medizin nicht mehr so einfach durchzuführen. Sollte diese Verordnung ihre volle Wirkung entfalten, würde die Tradition der Weitergabe des Wissens „vom Meister an den Schüler” kaum mehr aufrecht zu erhalten sein. Yu Hong Chao, Vorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung der alten Chinesischen Medizin und Erbe der althergebrachten Behandlung von Knochenverletzungen, findet, dass diese Gesetzgebung nicht zum Erhalt der Traditionellen Chinesischen Medizin beiträgt: „Sie ist die Hauptursache für ihr schleichendes Verschwinden.” Geheime Rezepturen Angesehene Heiler der Vergangenheit wie Li Shi Zhen und Hua Tuo haben die Weitergabe ihres Wissens

so gehandhabt. Geheime Rezepturen und alles, was sie über die Jahrzehnte an Wissen angehäuft hatten, gaben sie an einen Schüler oder die eigenen Kinder weiter. „In den Büchern finden sich nur Zusammensetzungen mit geringer oder gar keiner Wirkung, die handgeschriebenen Rezepte meines Meisters dagegen wirken”, so Yu. Diese Rezepte müssen über die mündlichen Anweisungen eines Meisters erlernt werden, sonst können sie nicht verstanden werden. „Die Verschreibungen werden getrennt niedergeschrieben. Um Wirkungen zu erzielen, müssen verschiedene Zusammensetzungen miteinander kombiniert werden. Diese Informationen werden nur an außerordentlich verständige

Schüler weitergegeben“, führt Yu weiter aus. Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler beruht auf Vorherbestimmung. „Mein Meister beobachtete mich über Jahre, bevor er mich als Schüler annahm”, erklärt Yu. Bevor Yus Meister starb, wies er ihn an „einige gute Schüler anzunehmen und dieses Wissen zu erhalten.” Yu bemerkt traurig: „Ich als sein Schüler kann dieser Verantwortung nicht gerecht werden.“

Dazu müssen auch alle Grundkurse und Seminare belegt werden, die vom Gesundheitsministerium Hongkongs anerkannt wurden. In einer Lobrede an seinen Meister hatte sich Yu folgendermaßen ausgedrückt: „Mein Meister, vor deinem Tod konntest du jeden Schüler annehmen. Nun ist das unmöglich. Denn ein solcher muss jetzt einen Universitätsabschluss in Chinesischer Medizin haben. Sonst geht es nicht. Ich kann ihn lehren, aber er kann es nicht anwenden, denn das wäre illegal.“ Yu hat vergeblich versucht, AbsolUnter Zensur und Verdrängung Nach der Einführung der Regularien venten oder registrierte Mediziner aufder KPCh müssen chinesische Medizi- zunehmen. „Sie sahen sich als Studenner Seminare zur Qualifizierung besu- ten von Professoren an und hielten sich chen und Prüfungen ablegen, um eine für traditionelle Mediziner. Es gab für Legalisierung ihrer Praxis zu erreichen. sie keinen Grund, mich zum Lehrer zu nehmen”, beschreibt Yu. Hilflos blickt er auf die Schwierigkeit, die althergebrachte Kunst der Behandlung von Knochenverletzungen weiterzugeben.

F oto : Am a l C h en / E p o c h T i me s

Über Jahrtausende hin wurde die Traditionelle Chinesische Medizin direkt vom Meister an den Schüler weitergegeben.

Die ewigen Grundsätze der Chinesischen Medizin „Wenn ich sterbe und das direkte Lehren der Schüler nicht erneut legalisiert worden ist, werde ich alle meine medizinischen Niederschriften verbrennen”, so Yu. „Die britische Regierung hat unser kulturelles Erbe und medizinisches System stets respektiert. Seit 1999, zwei Jahre nachdem Hongkong an China zurückgegeben worden ist, erschweren die eingeführten Regularien das althergebrachte System der Wissensweitergabe.”


Fitness

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

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Zwei in eins – Vom Brett zur Liegestütze

Emma-Kate Stampton

E

s gibt so viele Möglichkeiten, unseren Körper ohne Ausrüstung und Geräte zu trainieren. Oft ist es so, dass man sich beim Kreieren eines eigenen Übungsprogramms gedanklich nur selbst einschränkt. Unser Körper ist eines unserer besten Trainingsgeräte. Wir können ihn wirkungsvoll als Widerstand bei muskelaufbauenden und körperformenden Übungen benutzen. Die folgende Übung ist eine fantastische Herausforderung für den Oberkörper und das Becken. Sie verbindet zwei der besten Übungen für diese Regionen: zum einen „die Liegestütze“ und zum anderen „das Brett“.

Wenn Sie Liegestützen oder das Brett absolvieren, halten Sie den Rücken in neutraler Position und ziehen Sie den Bauchnabel nach innen.

F oto : B en C h asteen / T h e E p o c h T i mes

Bei der Verbindung von Brett mit Liegestütze brauchen wir keine zusätzlichen Geräte, um unseren Körper optimal in Form zu bringen.

Die Startposition Beginnen Sie in der Position des Bretts – halten Sie Ihren Körper gleichmäßig auf den Ellbogen und den Zehen. Stellen Sie die Füße hüftweit auseinander und die Ellbogen schulterbreit. Halten Sie die Position für zehn Sekunden. Richten Sie Ihren rechten Ellbogen jetzt auf, bis Sie auf der Hand stehen, wiederholen Sie das mit dem linken Arm. Das bringt Sie in die Liegestützposition. Halten Sie diese für zehn Sekunden.

Machen Sie einmal die Bewegung der Liegestütze und kehren Sie dann in die Ausgangsposition zurück, ein Arm nach dem anderen. Wiederholen Sie dies zehnmal oder so oft Sie die Kraft dazu haben. Die Technik Sowohl die Liegestütze als auch das Brett erfordern einen geraden Rücken. Vermeiden Sie ein Anheben oder Absinken der Hüften. Beide Bewegungen sind innere Beckenübungen, es ist also wichtig, dass

Sie eine tiefe Verbindung zu Ihren inneren Unterbauchmuskeln aufbauen und pflegen. Denken Sie an die Zone zwischen Ihren Hüftknochen, dem Nabel und dem Schambein und ziehen Sie die Muskeln nach innen, als wollten Sie Ihre Hosen lockern. Halten Sie nicht den Atem an, denn dieser ist ein wichtiges Werkzeug bei der Unterstützung Ihres Körpers und dabei, das Becken in Bewegung zu halten. Wenn Sie die Übung ausführen, beginnen Sie nicht immer mit der gleichen Seite, sondern wechseln Sie ab. Wiederholen Sie die Übung fünfmal rechts und fünfmal links. Die Übung kann auch auf den Knien ausgeführt werden. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper und seinen Zustand zu achten. Sie werden schneller gute Resultate erzielen, wenn Sie die Bewegungen so korrekt wie möglich ausführen und den Rücken immer gerade halten. Wenn es Ihnen leichterfällt, die Übung auf den Knien auszuführen, dann beginnen Sie auf diese Weise, bis Sie in der Lage sind, nur auf den Zehen zu stehen.

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Mode & Stil

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Der N-Faktor – wie Neid stylish wird Katharina Starlay

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sich schön finden und zeigen wollen – oder was keine Betonung verdient. Abweichungen vom gängigen Schönheitsideal können nämlich für einen nach Reiz und Abwechslung suchenden Blick ein wahrer Augenschmaus sein. (Selbstverständlich entschuldigt das keine Leggins an einer untrainierten Damengröße 46!) Wenn Sie selbst Silvie sind – und Hand aufs Herz, ein bisschen Silvie steckt in jeder von uns – dürfen Sie sich Gedanken zu Ihrem Umgang mit Neid machen. Statt die Konkurrentin, die keine ist, weil Sie ihren Oberschenkelumfang ohnehin nie erreichen werden, mit Nadelstichen zu versehen, könnten Sie sich besser produktiv mit Ihrem Neidgefühl auseinandersetzen und zu folgendem Schluss kommen: Der Kontrast macht Sie als Freundinnen-Paar spannender als wenn Sie alleine aufträten, Ihre weibliche Silhouette und Ihre feminine Ausstrahlung werden dank der sportlichen Begleitung in Szene gesetzt und ziehen an, wer auch immer darauf „steht“.

eine Liebe“, flüstert Silvie, die genauso gut auch „ Maren, Sonja oder Katrin heißen könnte, Ihnen beim Abschied ins Ohr, „ich meine es nur gut mit dir. Als deine Freundin muss ich dir sagen, dass die schmale Jeans deine kräftigen Waden unvorteilhaft betont. Du solltest in Zukunft auf weitere Hosenbeine achten.“ Touché! Das saß. Was Frauen einander unter dem Deckmantel des freundschaftlichen Gefallens an kleinen Giftspritzen verabreichen, grenzt nicht selten an Nestbeschmutzung. Haben Sie schon mal einen Mann so etwas sagen hören? Was Silvie nämlich wohlweislich zu sagen unterlässt: Die sportlichen Waden gehören zu einem Paar insgesamt sehr wohlgeformter Beine mit unerhört langen Schenkeln, die Männerblicke auf sich ziehen. Und das stört Silvie. Von mittlerer Körperhöhe und eher der weibliche Figurtyp neidet sie der Freundin den knabenhaftmuskulösen Körperbau und die langen Beine. Nutzen Sie den Neid konstruktiv! Neidisch zu sein ist ein normales Was tun, wenn man so eine menschliches Gefühl und kann Freundin hat? Wenn Sie solche oder ähnliche sehr positiv sein, wenn Sie damit Botschaften von Freundinnen er- konstruktiv umgehen. Konstrukhalten, sollten Sie a) in erster Linie tiv wird das Gefühl, wenn man die wahre Meldung dahinter ver- oder Frau es anerkennt, bevor es stehen und die Motivation der Ab- spitzzüngig macht oder zweifelsenderin durchschauen lernen, b) hafte Instinkthandlungen nach überprüfen, ob Silvie recht hat und sich zieht. Neid ist ein Indikator c) auf ihre Freundschaft künftig ver- für das eigene Defizitdenken. Was zichten. Attraktivität ist immer eine ich anderen neide, wünsche ich mir Sache des Betrachters: Es gibt Men- selbst, traue es mir aber nicht zu. schen, meist männliche, die sportli- Erst wenn ich das erkenne, kann ich che Waden „rattenscharf“ oder ein gegensteuern und an die Erfüllung kräftiges weibliches Gesäß „ein- meines Wunsches gehen – oder ihn fach herrlich“ finden. Über- als irrelevant ad acta legen. Oft ist prüfen Sie also bewusst und Neid auch eine Folge einseitiger Beselbstkritisch, was Sie an trachtung und will uns auf das eigene reduzierte Denken aufmerksam machen. Das nagelneue Auto des Nachbarn zum Beispiel mag unglaublich repräsentativ sein, in der Kurve wie ein Formel-1-Wagen auf der Straße liegen und alles in allem den Sieg des Statusdenkens feiern Oscar-Roben von – es schluckt aber vielleicht auch links nach rechts: höllisch viel Benzin und verursacht Octavia Spencer seinem Herrchen bei jedem Krat(Tadashi Shoji), zer Schmerzen in der Besitzerseele Michelle Williams … oder die Freundin mit Modelma(Louis Vuitton), ßen. Gerät sie nicht immer wieder Penélope Cruz an Männer, die sich mit ihr schmü(Armani Privé), cken wollen, statt sie zu nehmen, wie Gwyneth Paltrow (Tom Ford). sie ist? Vielleicht würde sie – rein

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Unsere Stilexpertin gibt Tipps, wie Frauen ihre Neidgefühle positiv nutzen können. (Und wir in der Redaktion finden, dass die Oscar-Outfits 2012 ganz hervorragend zu diesem Thema passen …)


Mode & Stil

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

männertechnisch natürlich – etwas darum geben, weniger hübsch zu sein … oder die andere Freundin mit Körbchengröße 75 DD. Hat sie es nicht gründlich satt, Jacken eine Nummer größer kaufen und dann in der Taille ändern zu müssen, weil kein europäisches Konfektionsmaß an ihrer Pracht sitzt? Sie träumt seit Jugendtagen vom flachen A-Format … Wer genauer hinschaut statt Pfeile zu schießen, kommt schnell dahinter: Woanders ist das Gras auch nicht grüner. Es gibt sie, diese Menschen, die alles haben. Schönheit, Intelligenz, Talent, Freunde, Geld – und dann sind sie auch noch nett! Vielleicht begegnen sie uns, damit wir unsere eigenen

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Stärken zu profilieren lernen. Seitdem Silvie das erkannt hat, greift sie lieber in die Trickkiste der Weiblichkeit und inszeniert sich typgerecht, ohne Seitenhiebe. Der aus Neid entstandene Antrieb bringt auf diese Weise tolle Ergebnisse – und rettet Ihre Frauen- und Männerfreundschaften. Die Corporate Image-Beraterin und Modedesignerin Katharina Starlay berät Menschen und Unternehmen in Stilfragen. Im März können Sie ihre Expertenmeinung in einem Stil Check zum Spezialpreis anfragen: http://stilclub.de/stilcheck/

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Bildung

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Das VLT weist Leben auf der Erde nach Astronomen ist es gelungen, durch eine Beobachtung des Mondes mit dem „Very Large Telescope“ Leben auf einem Planeten im Universum nachzuweisen.

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eben auf unserem Heimatplaneten nachzuweisen klingt auf den ersten Blick trivial, aber das hier vorgestellte, von einem internationalen Wissenschaftlerteam entwickelte Verfahren könnte helfen, in Zukunft auch anderswo im Universum Leben zu entdecken. Die Studie erscheint ab 1. März 2012 in der Fachzeitschrift Nature.

Der Trick mit Für die hier beschriebene Studie untersuchten die Astronomen die FarReflektion und Mondlicht Biosignaturen – die Fingerabdrücke be und den Polarisationsgrad des Lichdes Lebens – lassen sich mit tes der Erde, nachdem es vom herkömmlichen MeMond zurückgeworfen thoden nur schwer wurde – gerade so, aufspüren. Das als handle es sich Team setzte daum das Licht her erstmals eines Exoplaein neues, neten. Die empfindliErgebnisse cheres Verzeigen, dass fahren ein, die Erde bei dem teilweise von Wolken nicht nur bedeckt ist, die Intensität des reflekdass ein Teil tierten Lichts der Erdoberbei verschiedefläche von Ozenen Wellenlängen, anen bedeckt ist, sondern auch seine und – als entscheidenden Nachweis für Leben – Polarisation untersucht wird. Diese Methode wird als Spek- dass auf unserem Planeten Vegetatropolarimetrie bezeichnet. Bei der tion existiert. Es gelang den Forschern Beobachtung des aschfahlen Mond- sogar, Unterschiede im Wolken-Belichts mit dem VLT waren die Bio- deckungsgrad und im Ausmaß der Vesignaturen auf diese Weise deutlich getation nachzuweisen, je nachdem, nachweisbar. von welchen Teilen der ErdoberfläStefano Bagnulo vom Armagh che das in Richtung Mond reflektierte Observatory in Nordirland, ein Ko- Licht jeweils stammte. autor der Studie, erläutert die Vor„Unsere Chancen, Leben außerteile der neuen Methode: „Das Licht halb unseres Sonnensystems zu fineines fernen Exoplaneten wird vom den, hängen von zwei Faktoren ab: Erstens natürlich Licht seines Sterns stark überstrahlt. davon, ob solches Leben überhaupt Es ist daher ausDie Methode der existiert, und nehmend schwieeuropäischen zweitens davon, rig, es zu analysieren – das Problem ob wir die techniForscher kann ähnelt dem Verschen Fähigkeiten helfen zu klären, besitzen, solches such, ein Staubob die Erde der korn direkt neben Leben nachzueinzig belebte Ort einer hellen Glühweisen”, fügt Koim All ist. birne zu beobachautor Enric Palle ten. Im Gegensatz vom Instituto de zum direkten Licht Astrofisica de Cades Zentralgestirns narias auf Tenerifist das vom Plafa (Spanien) hinzu. „Diese Studie ist neten reflektierte Licht allerdings polarisiert. Polarimet- ein wichtiger Schritt auf dem Weg rische Verfahren können uns deshin zu den nötigen technischen Fähigkeiten.” wegen helfen, das von einem Exoplaneten reflektierte „Die Spektropolarimetrie könnte uns seines Tages verraten, ob einfaLicht aus dem blendend hellen Sternches, auf Photosynthese basierenlicht herauszudes pflanzliches Leben auch noch filtern.“ irgendwo anders im Universum entstanden ist“, schließt Sterzik. Die nächste Generation von Teleskopen, darunter das European Extremely Large Telescope (E-ELT), könnte durchaus in der Lage sein, die bedeutende Frage zu klären, ob die Erde der einzig belebte Ort im Universum ist. E

Carolin Liefke/idw

„Wir haben einen Trick angewendet – die Beobachtung des aschfahlen Mondlichts – um die Erde so zu untersuchen, wie wir Exoplaneten untersuchen würden”, erklärt Michael Sterzik von der ESO, der Erstautor der Studie. „Ein Teil des Sonnenlichts, mit dem die Erde beleuchtet wird, wird zurück ins Weltall reflektiert und trifft auf den Mond. Die Mondoberfläche wirkt dann wie ein riesiger Spiegel, der das Licht wieder zurück in unsere Richtung wirft. Dieses schwache Licht haben wir mit dem VLT untersucht.” Die Astronomen suchten im aschgrauen Mondlicht nach eindeutigen Anzeichen für organisches Leben, etwa nach bestimmten relativen Häufigkeiten von Gasen in der Erdatmosphäre. So lassen sich an unserem Heimatplaneten Verfahren ausprobieren, wie sie Astronomen in Zukunft auch für die Suche nach Leben auf Exoplaneten einsetzen möchten.


Kulinarisches

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

Alfajor de Maizena Meilin Klemann

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n der Ausgabe 303 der „The Epoch Times“ haben wir auf diese Seite den „Dulce de Leche“ vorgestellt. Diese süße Spezialität aus Argentinien, ähnlich einer dickflüssigen Karamellcreme, schmeckt gut als Brotaufstrich, zu Eis, Waffeln und Eierkuchen. In Argentinien findet man Dulce de Leche oft zwischen zwei runde Küchlein gepresst, mit Schokolade überzogen oder Puderzucker bestäubt – den „Alfajor“. Alfajores haben ihren Ursprung in Arabien. Dessen Vorläufer wurde von den Spaniern nach Argentinien gebracht. Bei spanischen Süßspeisen schmeckt man auch heute noch einen starken arabischen Einfluss. Der Pionier der Alfajores in Argentinien war Don Augusto Chamnas, ein französischer Chemiker der im Jahr 1840 nach Argentinien kam und ein kleines Familienunternehmen gründete, das sich der Herstellung von Süßwaren widmete. Dort kam er auf die Idee, runde anstatt der üblichen rechteckigen Küchlein zu backen, die dann gefüllt mit Konfitüre als „Alfajores“ verkauft wurden. Das war im Jahr 1869 und seitdem hat sich der Alfajor zu einem festen Bestandteil der argentinischen Tradition entwickelt.

Rezept für 20 Stück •

250 g Maisstärke (Maizena)

• • • • • • • • •

00 g Mehl 2 ½ Teelöffel Natron 2 Teelöffel Backpulver 150 g Zucker 200 g Butter oder Margarine 3 Eigelb ½ Päckchen Vanille-Zucker geriebene Schale von 1 Zitrone Dulce de Leche oder Konfitüre

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Und so wird es gemacht: Butter und Zucker verrühren, dabei ein Eigelb nach dem anderen hineinschlagen. Den Vanille-Zucker und die Zitronenschale dazugeben. Maisstärke, Mehl, Natron und Backpulver vermengen und hinzugeben. Die Mischung zu einer zähen Masse verkneten. Den Teig dünn ausrollen (nicht dicker als 0.5 Zentimeter) und runde Plätzchen ausstechen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und die Plätzchen 10 bis 15 Minuten lang backen. Die Plätzchen nicht braun werden lassen! Nachdem sie ausgekühlt sind, ein Plätzchen mit Dulce de Leche (oder Konfitüre) bestreichen und ein anderes darauf setzen. Den Rand durch Kokosflocken rollen oder den Doppelkeks ganz oder halb in erwärmte, flüssige weiße oder dunkle Schokolade tauchen. Das Rezept für Dulce de Leche finden Sie online unter: www.epochtimes.de

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Taiwan ist eine Insel für viele Geschmäcker – alle regionalen Küchen Chinas sind hier zu Hause, mit starken Einflüssen aus Japan und Korea. Bei uns schmeckt Taiwan – mit genauen Verwendungstipps und Beschreibungen der Qualitätsprodukte Made in Taiwan.

Tee – zum Entspannen, Genießen und Naschen Aktuell bieten wir eine bunte Mischung für die ganze Familie: Aromatisierte Premium-Tees von 3:15pm, dazu hochwertige Instant-Tees und heiße Getränke. Rauchpflaumen und Ingwertee wärmen in der kalten Jahreszeit. Leckere „Milchtees“ begeistern große und kleine Süßschnäbel in den Geschmacksrichtungen Marzipan, Taro, Kokos und und und …

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Reis · Nudeln · Sojasoßen · Miso Gewürze · Tees · Süßes · Asia-Müslis · Trinkessig · Konfekt · Suppen

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Fundstücke

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306

F oto s : e l ke b a cke r t

Die 17 neugierigen Pinguine tauchen auf der Jagd nach frischem Fisch ab. Diese Eselspinguine, oder Rotschnabelpinguine, haben schon eine Reise hinter sich. Aus dem Ei geschlüpft sind sie in Schottland. Dann kamen sie per Flugzeug nach Dänemark, wo man sie jetzt erleben kann.

Das Pinguin-Leben im Lego-Polar-Land

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as neue Polar Land im dänischen LEGOLAND Billund, das im Mai seine Türen öffnet, hat bereits die ersten Bewohner empfangen: 17 neugierige Eselspinguine. Fröhlich stapften sie in ihr neues Zuhause und fingen nach der Reise aus dem Edinburgh Zoo als erstes einen wohlverdienten Fisch. Die 17 Eselspinguine, die alle im Edinburgh Zoo geschlüpft und dort aufgewachsen sind, wurden von Edinburgh nach Billund in einem privat gecharterten Flugzeug von Sun-Air eingeflogen. Anstelle von Touristen nahmen Pinguine im Flugzeug Platz

Hast Du Fisch? Eselspinguine mögen auch Krustentiere, Krill und Tintenfische.

Polarbärchen Eisbären mögen Packeisfelder, aber im Sommer leben viele der Tiere in der schnee- und eisfreien Tundra. Am Fund eines alten Eisbärenskeletts kann man sehen, dass der Ursus Maritimus die letzte Warmzeit überlebt hat. Heute gehört er zu den gefährdeten Tierarten, jährlich werden Hunderte Eisbären abgeschossen. In einem dänischen Zoo auf Jütland wohnt derweil das Eisbär-Junge Siku. Täglich kann man ihm von 9.00 bis 11.00 Uhr per Lifestream zusehen, wie er seine Welt entdeckt. http://explore.org/siku

– jeder in einer speziell dafür angefertigten Kiste. „Die Kabine wurde auf zehn Grad temperiert, damit die Pinguine sich so wohl wie möglich fühlen“, sagt der Biologe Lars Nørholm Jensen, der die Pinguine seit Beginn des Projekts betreut. Der Flug dauerte 1,5 Stunden und war damit eine schonendere Alternative als ein Lkw-Transport. Wenn das Polar Land im Mai öffnet, können Parkbesucher die Pinguin-Bucht von einem Amphitheater aus beobachten. Hier beantworten Tierpfleger die Fragen der Gäste und informieren über ihre Erfahrungen mit den Antarktisbewohnern. Auch das Polar-Restaurant „Pizza & Pasta“ bietet eine gute Sicht auf den

Pinguin-Pool. Von hier aus können die Besucher die antarktischen Bewohner unter und über Wasser beobachten. Polar Land ist mit 75 Millionen Euro die bislang größte Investition des LEGOLAND Billund. Ab Mai erwartet die Gäste zudem eine Weltneuheit in der 12.500 Quadratmeter großen Polar-Landschaft. Der Polar-X-Plorer ist weltweit die erste Achterbahn, die einen freien Fall von fünf Metern mit einem Panoramablick über ein Pinguin-Universum verbindet. Die Tour führt in Motorschlitten an LEGO-Polar-Tieren vorbei und endet in einem 16 Meter hohen, schneebedeckten Berg, wo die Motorschlitten bei einem freien FünfMeter-Fall das Eis durchbrechen.

be i d e F oto s : © D a n i e l J . C ox / N at u r a l E x p o s u r e s .c o m

Elke Backert


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