The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 01.02.2012

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1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

www.epochtimes.de

Profis schulen Azubis als urbane Gärtner Seite 3

Schöne neue Welt: Apps für die tägliche Arbeit Seite 4

Rossini kann so meditativ sein Seite 9

Neuer Raum Neuer Gedanke Seite 11

Kultur statt Propaganda erwünscht „Wo bleibt Ai Weiwei?“, fragte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 30. Januar anlässlich der Eröffnung des „Kulturjahres China 2012“. Renate Lilge-Stodieck

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Ai Weiwei, der momentan bekannteste Objekt-Künstler Chinas darf nicht ausreisen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich für ihn und viele unterdrückte Menschen und Gruppen in China ein.

GfbV Ulrich Delius. „Während Tibet brennt, feiert sich Chinas Regierung in Deutschland als fortschrittlich und dynamisch. Der Zeitpunkt ist denkbar schlecht gewählt, um in Deutschland nur die Schokoladenseiten Chinas zu zeigen.“ Dynamisch seien allenfalls die Verfolgung kritischer Autoren sowie die Zerschlagung traditioneller Kultur von Tibetern, Uiguren und Mongolen. „Seit dem Jahr 2008 sind mehr Schriftsteller, Künstler und Filmemacher in China verhaftet oder mundtot gemacht worden, als je zuvor seit der Kulturrevolution“, erklärte Delius. In Tibet treibe die massive Einmischung der chinesischen Behörden in den tibetischen Buddhismus nun die Menschen auf die Straße und lässt sie gegen Chinas Herrschaft protestieren. Blutig lässt die chinesische Regierung ihre Proteste niederschlagen, heißt es in einer Verlautbarung der GfbV.

or dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin hatte sie ihren Protest gegen Menschenrechtsverletzungen und insbesondere die Unterdrückung der Meinungsfreiheit demonstrativ sichtbar gemacht. Aber Ai Weiwei, der momentan bekannteste Objekt-Künstler Chinas, darf nicht ausreisen. Hausarrest. Und was geschah mit Gao Zhisheng, dem Menschenrechtsanwalt aus Peking, der sich wie David gegen Goliath als Verteidiger von Praktizierenden der meditativen Falun Gong-Bewegung gegen die herrschenden Kommunisten gestellt hat und den man – nach Glaubensinhalte gehören Monaten der Haft und Folter – im zur Kultur „In den Arbeitslagern werden die Jahr 2010 verschwinden ließ? Anhänger von Falun Gong gefoltert und die Christen werden in den Tibet brennt – Peking feiert „Die Menschen in Deutschland wol- Untergrund gedrängt oder ihre len keine billige Image-Werbung Bischöfe werden in Gefängnissen eines repressiven Systems, sondern festgehalten“, beklagt Delius. „Ja“, einen repräsentativen Einblick in stimmt er zu, „Glaubensinhalte gedie reiche Kultur des Vielvölker- hören zur Kultur.“ In einem Gestaates“, sagte der Asienreferent der spräch hätte ihm Markus Löning,

der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung versichert, dass das Auswärtige Amt nichts mit den Inhalten oder dem Ablauf der Veranstaltungen zu tun habe. Nicht verstehen kann Delius die kritiklose Haltung von Kommunen und Organisationen, die mit den Konfuzius-Instituten kooperierten, obwohl inzwischen bekannt wäre, dass diese am langen Arm von Pekings Machthabern und Propagandaspezialisten hingen. Echter Dialog gefordert „Wir appellieren nachdrücklich an alle am Kulturjahr beteiligten deutschen Städte und Landesregierungen, diese kritischen Aspekte bei ihren Veranstaltungen angemessen zu berücksichtigen“, erklärte Delius. „Nur dann kann es zu einem echten Dialog zwischen Chinesen, Tibetern, Uiguren, Mongolen und Deutschen kommen.“ Dazu gehört für ihn auch ein kritischer Dialog über Arbeitsmöglichkeiten von Schriftstellern, Bloggern, Künstlern und Filmemachern. Chinas Kommunistische Partei dränge in den letzten Monaten auf eine stärkere Kontrolle des Kulturbetriebs. So werden die Freiräume für kritische Autoren und Künstler immer mehr eingeschränkt. Doch Kultur brauche Freiräume, um sich weiterzuentwickeln.

Chinas Regime fürchtet „Shen Yun“ Shen Yun Performing Arts beginnt die neue Saison im Jahr 2012 mit ausverkauften Vorstellungen in den Städten der USA.

heit“) versucht das chinesische Regime noch immer, die Tour des Ensembles zu stören, da Shen Yun es sich zur Aufgabe gemacht hat, Chinas 5000 Jahre alte traditionelle Kultur wiederzubeleben. Stephen Gregory Mit einem Brief vom 18. Januar 2012 hat der chinesische Generalkonsul Gao Zhansheng in San rotz des großen Erfolgs von Francisco einen Stadtrat aus Seattle „Shen Yun“ (Shen Yun be- dazu aufgefordert, kein Ankündideutet „Göttliche Schön- gungs- oder Empfehlungsschreiben

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für Shen Yun zu verfassen. Außerdem sollte er weder die Vorführung besuchen noch den Medien Interviews über Shen Yun geben. Der Name des Stadtrats wird auf dessen Wunsch nicht veröffentlicht. Störmanöver in Deutschland Das erinnert an den Besuch im Jahr 2007, den der chinesische Botschafter in Berlin dem ICC persönlich abstattete, um vor ei-

ner Veranstaltung der chinesischen Tanzgala aus New York zu warnen. Ohne Erfolg, wie man sehen konnte. Vom 16. bis 18. März wird „Shen Yun“ auch in diesem Jahr wieder im Saal 1 auf der großen Bühne des ICC auftreten. In München sollte 2008 die Aufführung im Prinzregentheater ebenfalls verhindert werden. Der Geschäftsführer des Veranstalters Tonicale, Helmut Pauli,

beschrieb gegenüber der Presse, China!“ Seit 2006 ist die Epoch dass das chinesische Generalkon- Times Medienpartner von Shen sulat München mit allen Mitteln Yun Performing Arts. versucht hatte, ihn zur Absage Fortsetzung auf Seite 12 von „Shen Yun“ im Prinzregententheater zu bewegen. Im ZehnMinuten-Takt habe es Anrufe des Konsulats gehagelt: „Sie werden keine chinesischen Geschäftspartner mehr haben“, hieß es „und Sie gefährden die wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu

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Deutschland

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Ministerpräsident vom Punjab, Pakistan, auf der Grünen Woche in Berlin Der Ministerpräsident der Provinz Punjab in Pakistan, Mian Muhammad Shahbaz Sharif, besuchte die „Grüne Woche“ in Berlin. Der Journalist und Terrorismusexperte Shams Ul Haq sprach mit ihm. Shams Ul Haq

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hams Ul Haq: Herr Ministerpräsident, wie kommen Sie auf die Idee, auf solch einer internationalen großen Messe wie die „Grüne Woche“ Pakistan als Land zu präsentieren? Mian Muhammad Shahbaz Sharif: Ja ich denke, solche Vorstellungen gehen jedem einmal durch den Kopf, an solch einer „Grünen Woche“ teilzuhaben, da Pakistan in der Landwirtschaft ein sehr wichtiger Partner ist, zum Beispiel für Reis, Getreide und viele weitere Produkte. Es werden unter anderem Gemüse und Obst wie Mangos, Orangen und Äpfel massenhaft in Pakistan geerntet. Pakistan ist außerdem das viertgrößte Land auf der Welt für die Herstellung von Milch. Daher haben wir uns entschlossen, dieses Jahr an der Grünen Woche Berlin teilzunehmen. Haq: Welche Erwartungen haben Sie an diese Messe für Ihr Land? Wie Sie sagten, haben Sie sehr viel vorgearbeitet; aber die Frage ist, was es für die deutschpakistanischen Unternehmen und insbesondere für Pakistan an Nutzen bringt? Shabaz Sharif: Zum ersten Mal können wir der Welt beweisen, dass Pakistan in der Lage ist, Lebensmittel nach europäischen Standards nach Europa zu bringen. Ebenso haben zum ersten Mal die deutschen Unternehmen die Möglichkeit, Kontakte mit pakistanischen Firmen aufzunehmen und zu sehen, welche Produkte Pakistan nach Deutschland liefern kann. Haq: Wie Sie wissen, hat Pakistan in Europa und

Deutschland einen sehr schlechten Ruf, Pakistan wird immer wieder mit dem Terror in Verbindung gebracht. Wie würden Sie das verbessern? Shabaz Sharif: Das stimmt. Pakistan hat einen schlechten Ruf in der Welt, insbesondere in Deutschland. Ich möchte hier erwähnen, dass ich gegenüber Deutschland einen großen Respekt empfinde, da es ein wichtiger Partner für uns ist. Wir müssen schwer gegen den Terror ankämpfen unter anderem wegen der radikalen Islamisten, die bereits seit den 80er-Jahren in Pakistan Fuß gefasst haben. Pakistan ist davon überzeugt, solange wir das Gift von Terror aus unserem Land nicht entfernen, werden wir in der Welt nicht erfolgreich sein. Wie Sie wissen, hat Pakistan in den letzten Jahren

Terrorismusexperte Shams Ul Haq (l.) und der Ministerpräsident des Punjab, Pakistan, Mian Muhammad Shahbaz Sharif, in Berlin.

mehr als 30.000 Menschen opfern müssen für die Bekämpfung des Terrors. Das ist ein großer Beweis: Kein Land auf dieser Welt unternimmt so viel gegen den Terror wie Pakistan. Wir werden – Inshaallah (wenn Gott es möchte) – es schaffen, den Terror in unserem Land zu bekämpfen, natürlich auch mit Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland. Haq: Sie haben das Thema Terror erwähnt, was denken Sie über das Drama Usama Bin Laden, war es ein Schachspiel von den Amerikanern oder ist hier wirklich mehr dran gewesen? Shabaz Sharif: Ich weiß es nicht (sagte der Minister auf Deutsch). Osama Bin Laden existiert nicht mehr und wir müssen weiterhin gegen den Terror kämpfen.

Haq: Wenn Sie die „Mullahs“ in Pakistan in den Griff bekommen, die die falsche Lehre des Islams in der Menschheit verbreiten, können Sie so auch den Terror bekämpfen? Shabaz Sharif: Man muss als erstes definieren können, was man unter den „Mullahs“ versteht. Es gibt in allen Religionen der Welt auch eine positive Wirkung von „Mullahs“, die eine sehr gute Lehre ihrer Religionen verbreiten. Genauso gibt es in Pakistan sehr gute davon, die wirklich die wahre Lehre des Islams verbreiten, sie unterrichten, dass alle Religionen der Welt Frieden unter die Menschen bringen sollen. Sie sprechen hier von einer kleinen Anzahl der radikalen Mullahs, die Hass unter den Menschen verbreiten, gegen diese müssen wir ankämpfen

und solche Menschen gehören sofort hinter Gitter. Haq: Will Pakistan wirklich, dass die Terroristen aus dem Land verjagt werden? Solange die Bomben in Pakistan explodieren, gibt es immer Geld von den Amerikanern und der Welt. Ich glaube, Sie möchten keinen Frieden herstellen, denn dann würden Sie keine Gelder mehr von den Amerikanern und der übrigen Welt bekommen. Shabaz Sharif: Ihr Gedanke ist verkehrt. Es kann sein, dass es in Pakistan eine kleine Gruppe von verrückten Menschen gibt, die so denken wie Sie, aber es ist vollkommen falsch. Mit solcher Unterstützung kann Pakistan langfristig nicht erfolgreich sein. Die Geldunterstützer, die aus der gesamten Welt kommen, herrschen wie Krebs in dem Körper,

solange dies nicht bekämpft wird, hat Pakistan keine strahlende Zukunft. Haq: Ich frage Sie jetzt nicht als Ministerpräsident von Punjab, sondern was ist Ihre persönliche Meinung über die aktuelle chaotische politische Lage in Pakistan vor den Wahlen? Shabaz Sharif: Es herrscht zurzeit unter den pakistanischen Politikern sehr viel Durcheinander und die Bevölkerung ist auch unruhig über die aktuelle politische Lage im Land. Die Korruption nimmt jeden Tag zu, die Menschen bekommen keine Rechte nach dem pakistanischen Grundgesetz, es wird auch kein Gesetz respektiert. Inshaallah bin ich davon überzeugt, dass wir sämtliche Probleme der Bevölkerung Schritt für Schritt lösen müssen.

Bereit für den Ernstfall und Krisenbewältigung D as Bundeskabinett hat am 25. Januar das von Bundesforschungsministerin Annette Schavan vorgelegte Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ beschlossen. „Wir wollen Menschen helfen, mit Notlagen und Gefahren besser umgehen zu können“, sagte Schavan. Die Vernetzung internationaler Handels- und Reiseströme sowie die zunehmende Digitalisierung führen zu neuer Verwundbarkeit. Weitere Bedrohungen entstehen durch den weltweit operierenden Terrorismus

und organisierte Kriminalität, aber auch durch technische Großschadensunfälle und Extremwetterereignisse. „Wir stehen national und international vielfältigen Risiken für die zivile Sicherheit gegenüber“, betonte Schavan. „Diesen Herausforderungen stellt sich die Bundesregierung mit dem neuen Rahmenprogramm.“ Ziel ist die Verbesserung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sowie lebenswichtiger Infrastrukturen für Waren, Verkehr und Information. Die geförderten Projekte werden zur Prävention

von Schadensereignissen und zur Bewältigung von Krisen neue Technologien entwickeln. Deren Nutzer (Feuerwehr, Notärzte, Technisches Hilfswerk, Polizei) sind von Anfang an mit einbezogen, ebenso Sozial- und Geisteswissenschaften. Gesellschaftliche, rechtliche und ethische Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle. Zugleich betonte Schavan die ethischen Aspekte dieses Themas. „Zivile Sicherheitsforschung dient nicht allein der Entwicklung neuer technischer Lösungen. Wir betten diese Technologien in

organisatorische Konzepte ein, die zum Selbstverständnis unserer freiheitlichen Gesellschaft passen“, erklärte Schavan. „Es geht um die richtige Balance zwischen Sicherheit und individueller Freiheit.“ Mit dem neuen Programm richtet die Bundesregierung die Forschungsförderung auf die aktuellen Herausforderungen und Chancen der zivilen Sicherheit aus. Schwerpunkte sind unter anderem urbane Sicherheit, Schutz vor Gefahrstoffen und die Sicherheit der Wirtschaft. Forschungsbedarf besteht auch beim Schutz

kritischer Infrastrukturen. Ein übergreifendes Forschungsthema ist die Analyse gesellschaftlicher und ethischer Aspekte ziviler Sicherheit. In den Jahren 2012 bis 2017 wird die Bundesregierung für das Rahmenprogramm rund 55 Millionen Euro pro Jahr bereitstellen. Die Ministerin besuchte aus Anlass der Programmverkündung die Berufsfeuerwache Berlin Tiergarten. Dort wurden drei Projekte präsentiert: Ein digitaler Handcomputer zur schnellen Erfassung von Verletzten

Impressum Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung) Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton), Anke Wang (The Epoch Life) Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchin redaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini Verlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 E-Mail Chefredaktion@EpochTimes.de

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im Katastrophenfall (Projekt ALARM), eine Feuerwehrjacke, die eine Überhitzung ihres Trägers an die Leitstelle melden kann (Projekt SensProCloth) und ein Sensorsystem, das bei einem länger andauernden Stromausfall einen Überblick über alle vorhandenen Benzinreserven für Notstromaggregate bietet (Projekt TankNotStrom). Das Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ ist ein wichtiger Teil der „HightechStrategie 2020 für Deutschland“. (idw)


Deutschland

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Was Hänschen nicht lernt, fällt Hans später schwer Dass Vorurteile ziemlich normal sind und sich schon im Kindesalter bilden, zeigt eine neue wissenschaftliche Studie – und auch, wie man sie rechtzeitig lockern kann.

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sychologen der Universität Jena analysieren die Entwicklung von Vorurteilen bei Kindern: Mädchen können nicht so gut Fußball spielen wie Jungen und haben keine Ahnung von Autos. Dafür können sie besser tanzen und stellen nicht so viel an wie Jungen. Schon im Kleinkindalter werden Vorurteile wie diese gepflegt, und zwar von jedem. „Etwa im Alter von drei bis vier Jahren beginnen Kinder, zunächst das eigene Geschlecht, später auch die eigene ethnische Gruppe oder Nationalität zu bevorzugen“, weiß Prof. Dr. Andreas Beelmann von der FriedrichSchiller-Universität Jena. Das gehöre zu einer ganz normalen Persönlichkeitsentwicklung, erläutert der Direktor des Instituts für Psychologie. „Problematisch wird es erst dann, wenn die positivere Bewertung der eigenen sozialen Gruppe, die im Laufe der Identitätsbildung ganz automatisch einsetzt, irgendwann in Vorurteile, Benachteiligung und Diskriminierung anderer umschlägt“, erklärt Prof. Beelmann weiter.

Um das zu verhindern, arbeiten der Jenaer Psychologe und sein Team bereits seit Längerem an einem Trainings- und Präventionsprogramm für Kinder, das Vorurteile abbauen und Toleranz gegenüber anderen fördern soll. Doch wann ist dafür der beste Zeitpunkt? Die Jenaer Psychologen Dr. Tobias Raabe und Prof. Dr. Andreas Beelmann haben nun wissenschaftliche Studien zu dieser Frage systematisch zusammengetragen und ihre Forschungsergebnisse soeben in der Fachzeitschrift „Child Development“ veröffentlicht. Präventionsprogramme Demzufolge nimmt die Entwicklung von Vorurteilen bei Kindern im Vorschulalter stetig zu und erreicht zwischen fünf und sieben Jahren ihren Höhepunkt. Mit zunehmendem Alter der Kinder kehrt sich diese Entwicklung um und die Vorurteile werden weniger. „Dies spiegelt die normale geistige Entwicklung von Kindern wider“, erläutert Prof. Beelmann. „Während sie zunächst soziale Kategorisierungen von Erwachsenen – vorzugsweise den Eltern – übernehmen, dann durch Abgrenzung von Personen anderer sozialer Gruppen ihre eigene Identität finden müssen, lernen sie später zu differenzieren und individuelle Bewertungsmuster gewinnen die Oberhand über pauschale Stereotype.“

In diesem Alter sehen die Psychologen daher einen idealen Zeitpunkt, um mit gezielten Präventionsprogrammen gegen Vorurteile vorzugehen. „Prävention, die in diesem Alter einsetzt, unterstützt den normalen Entwicklungsverlauf, der dadurch verstärkt wird“, betont Beelmann. Wie die aktuelle Studie und die bisherigen Erfahrungen der Jenaer Psychologen mit ihrem eigenen Präventionsprogramm zeigen, nehmen die Vorurteile im Grundschulalter besonders stark ab, wenn Kinder Kontakt zu Mitgliedern von sozialen Fremdgruppen haben, etwa zu Kindern anderer Nationalität oder Hautfarbe. „Das funktioniert auch, wenn der Kontakt gar nicht zu realen Personen besteht, sondern über Bücher oder erzählte Geschichten vermittelt wird.“ Das Grundschulalter sei aber auch eine kritische Zeit, in der sich Vorurteile verfestigen könnten. „Wenn es keinerlei Kontakt zu sozialen Fremdgruppen gibt, kann man auch keine persönlichen Erfahrungen machen und hält an pauschalen negativen Bewertungen länger fest.“ Hierin sehen die Wissenschaftler etwa eine Erklärung dafür, dass in Regionen mit sehr niedrigem Anteil an Ausländern und Migranten häufig die Fremdenfeindlichkeit besonders hoch ist. Außerdem haben die Jenaer

Je mehr Kontakte Kinder zu sozialen „Fremdgruppen“ haben, desto seltener neigen sie zu Vorurteilen.

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Psychologen festgestellt, dass sich bei Kindern sozialer Minderheiten soziale Einstellungen und Vorurteile anders entwickeln. Sie haben gegenüber der Mehrheit erst einmal gar keine negative, oft sogar eine positive Einstellung. Der Grund: Die Mehrheit genießt in der Regel einen gesellschaftlich höheren Status und wird als Vorbild angesehen. Erst später, mit der selbst erfahrenen Benachteiligung, entstehen bei ihnen Vorurteile, die sich dann viel hartnäckiger halten als bei anderen

Kindern. „In diesem Fall muss sozialen Umfeld, also zum Beispiel Prävention früher einsetzen“, ist von Normen in unserer GesellBeelmann überzeugt, damit es gar schaft und weniger von der Pernicht so weit komme. sönlichkeitsentwicklung abhängig. Toleranz lasse sich dagegen Toleranz ist altersunabhängig in jedem Alter fördern. Das „ReGrundsätzlich, das unterstreicht zept“ der Psychologen dafür ist: der Psychologe von der Jenaer Möglichst vielfältige Kontakte zu Universität deutlich, bedeuten die Personen, die zu unterschiedlichen Ergebnisse der aktuellen Unter- sozialen Gruppen gehören. „Wer suchung aber nicht, dass sich im sich mit vielen Gruppen identifispäteren Kindes- und Jugendalter zieren kann, wird Menschen seltenichts mehr an der Einstellung zu ner pauschal bewerten oder sogar anderen sozialen Gruppen ände- diskriminieren“, sagt Prof. Beelre. Das sei dann aber sehr vom mann. (Ute Schönfelder / idw)

Profis schulen Azubis als urbane Gärtner Blumen auf Kreisverkehrsinseln, Beete auf Industriebrachen – urbanes Gärtnern, auch „Urban Gardening“ genannt, erobert die Städte.

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er „Prinzessinnengarten“ am Moritzplatz im Berliner Stadtteil Kreuzberg ist schon zu einer vielbestaunten und beliebten Institution geworden. Er verlockt zum Mitmachen und das ist es auch, was Robert Shaw und Marco Clausen hier erreichen wollten, seitdem sie im Mai 2009 begonnen haben mit dem urbanen Gärtnern. Woran sich die ältere Generation noch erinnert, dass man in den knappen Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg jedes Stückchen Land in der Innenstadt mit Nutzpflanzen bebaute, das kehrt nun als neue Errungenschaft zurück.

regionaler Garten- und Landwirtschaftsbetriebe sowie Berufsschülern und Berufsschullehrern durch gemeinsame Projektarbeit fördern soll. Die wissenschaftliche Begleitung wie die Evaluierung des Projekts liegt in den Händen der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät (LGF) der Humboldt-Universität zu Berlin. Insgesamt zwölf Berufsschulklassen und 30 Lehrer der Kreuzberger Peter-Lenné-Schule sowie 330 Mitglieder von „Urban Gardening“-Projekten und über 500 Fachleute wollen fünf verschieWissenschaft und Eigendene Begrünungsprojekte bis 2014 initiative Immer mehr Bürger machen ihr modellhaft umsetzen und somit eiUmfeld in Eigenregie grüner. In nen Beitrag zur nachhaltigen StadtBerlin fördert die Deutsche Bun- entwicklung leisten. Im praktischen desstiftung Umwelt (DBU) nun mit Miteinander und durch das Einbinrund 190.000 Euro den Aufbau den städtischer Hobbygärtner lereines Netzwerks, das den Wissens- nen die Auszubildenden, wie sich austausch zwischen Fachleuten Brachflächen nachhaltig begrünen

Der Prinzessinnengarten wurde ein lebendiger Ort, der neben der biologischen auch eine soziale und kulturelle Vielfalt fördert. Ein Ort, an dem Gemüse lokal und in Bioqualität wächst. Ein Garten eigener Art – gepflegt und gemeinsam bewirtschaftet von Anwohnern und Unterstützern. Kinder und Jugendliche können erleben, wie Nahrung heranwächst. Hier kann jeder sehen, schmecken, riechen, berühren und kaufen, was später auf dem Teller liegt.

lassen. Speziell konzipierte Schulungen sollen den Azubis berufliche Zusatzqualifikationen vermitteln und eine Karriere in der „Grünen Branche“ attraktiver machen. Die LGF erstellt eine Wissenslandkarte zum Urban Gardening in Berlin und verbindet die einzelnen Lerneinheiten zu einem integrierten Konzept. Nachbarschaft beleben „Die Urban Gardening-Bewegung ist gelebte Integration: Menschen unterschiedlicher Sozialisierung, Kulturen und Bildung verbindet das gemeinsame Interesse am Gärtnern in seinen verschiedensten Formen“, unterstreicht Dr. Thomas Aenis, Leiter des Lehrund Forschungsgebiets Beratung und Fachdidaktik an der LGF. „Gerade in Berlin wächst das Interesse am städtischen Gärtnern

rapide und gleichzeitig nimmt das Interesse an grünen Berufen ebenso rapide ab. Wir versuchen, beides zu verbinden.“ Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof soll im Rahmen des Projekts zusammen mit Anwohnern, Nachbarn und Aktionsgruppen eine 5.000 Quadratmeter große Brache in einen Nutzgarten verwandelt werden. Dort können Bürger aus der Nachbarschaft einen Teil ihrer Lebensmittel künftig selbst anbauen. Der Kompost in der Innenstadt In den „Prinzessinnengärten“ in Kreuzberg untersuchen die Auszubildenden, wie sich die städtische Bodenqualität durch den Einsatz von Biomasse verbessern lässt. Zusammen mit der Nachbarschaft soll ein Kompostsammelsystem

entwickelt werden, das in Privathaushalten und Schulen sowie im Kleingewerbe eingesetzt werden kann. Schüler der Peter-Lenné-Schule werden modellhaft für den Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Feld und den Prinzessinnengarten ein Beratungs- und Umsetzungskonzept zum Wassermanagement auf Stadtbrachen in urbanen Gärten entwickeln und umsetzen. Auf der innerstädtischen Agrarfläche des Biolandbetriebes Wendelin können die Auszubildenden und interessierte Familien lernen, wie sich Biogemüse in Stadtgebieten anbauen lässt. Am Standort der Bildungsstätte Lasker Höfe soll eine artenreiche Wildobst-Gehölzecke angelegt und von Anwohnern und jungen Leuten aus benachbarten Jugendclubs langfristig gepflegt werden. (idw / rls)

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Wirtschaft

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Kluft zwischen Arm und Reich gefährdet Stabilität in China Ying Hartmüller

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m 18. Dezember 2011 veröffentlichte die Apple Daily, Hongkong, einen Artikel von Lin Heli mit dem Titel „Die Weltkonjunktur ist schlecht, die Zukunft der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist gefährdet“. In dem Artikel wurde vorausgesagt, dass der Volksaufstand in Wukan nur die Ouvertüre für landesweite große Unruhen im kommenden Jahr sei. Seine Voraussagen scheinen zuzutreffen. Allein in den ersten beiden Januarwochen wurden bereits zwei größere Unruhen in China gemeldet. Am 1. Januar gab es in der Stadt Anyang in der Provinz Henan einen großen Protest mit über 10.000 Teilnehmern. Am 13. Januar streikten in der Provinz Jiangxi mehrere Tausend Arbeiter.

Es bleibt ein unruhiges Gefühl Die Unzufriedenheit des chinesischen Volkes lässt sich durch die extrem gespaltene Gesellschaft in China erklären. Lee Kuan Yew, der erste Premierminister des Stadtstaats Singapur sagte in einem Interview mit der Zeitung „The Economic Observer“ im September 2011: „Die größte Herausforderung, der China gegenübersteht, ist die Kluft zwischen Arm und Reich.“ Der Gini-Koeffizient wird häufig als Index für die Einkommensverteilung eines Staates verwendet. Normalerweise wird ein Gini-Koeffizient von 0,4 als Warnsignal betrachtet. Ein Artikel von Sun Xiaoji vom 24. Oktober 2011 auf der Webseite bwchinese.com verkündet, dass der Gini-Koeffizient von China bereits im Jahr 2000 0,4 betrug und eine steigende Tendenz aufwies. Danach veröffentlichte die Regierung den Gini-Koeffizienten nicht mehr. Sun Xiaoji ist der Meinung, dass die Regierung die Daten nicht mehr veröffentlicht, um zu vermeiden, dass die Zahlen von „Menschen mit bösen Absichten“ missbraucht werden. Er fügte seinem Artikel hinzu: „Nachdem die Daten und Fakten weggelassen wurden, ist nur ein Gefühl übriggeblieben – ein unruhiges

Gefühl. Denn nachdem die Wahrheit weggewischt worden ist, weiß niemand mehr, wann, wo und wie das Problem ans Licht kommen wird.“ Erschreckende Zahlen Obwohl die Zahlenwerte des Gini-Koeffizienten nicht mehr veröffentlicht werden, versuchen viele die tatsächlichen Umstände mithilfe anderer Daten einzuschätzen. So wurde zum Beispiel am 18. Juli 2011 im Mikroblog Wangyi ein Artikel mit dem Titel „Wie groß ist in China die Kluft zwischen Arm und Reich?“ veröffentlicht. In diesem Artikel wurden Daten des Finanzministeriums verwendet, um das Problem zu beschreiben. Es wurde geschrieben, dass die ungleiche Verteilung der Einkommen in China direkt zu verschiedenen Konflikten führe. Das Finanzministerium gab bekannt, dass – nachdem der Grundfreibetrag der Einkommensteuer ab 1. September 2011 von 2.000 Yuan (etwa 200 Euro) auf 3.500 Yuan gestiegen war – die Anzahl der Steuerzahler von 84 Millionen auf 24 Millionen gesunken sei. Nach dieser Information haben nur sechs Prozent aller Chinesen einen monatlichen Lohn von mehr als 2.000

veröffentlichte, beträgt das mögliche private Investitionsvolumen in China 72 Billionen Yuan bei einer Bevölkerungszahl von etwa 1,34 Milliarden Menschen.

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„Die Weltkonjunktur ist schlecht, die Zukunft der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist gefährdet.“ Apple Daily, Hongkong.

Angesichts der extrem ungleichmäßigen Verteilung des Reichtums ist es nahezu ein Wunder, dass die politische Situation in China so lange einigermaßen stabil geblieben ist.

Yuan und 1,8 Prozent aller Chinesen einen Monatslohn von mehr als 3.500 Yuan. Nach Meinung des Autors befinden sich mindestens 300 Millionen Chinesen unterhalb der Armutsgrenze, die gemäß

der Definition der UNO 1,25 USDollar pro Tag beträgt. Gemäß dem „Bericht über den privaten Reichtum Chinas 2011“, den die China Merchants Bank in Zusammenarbeit mit Bain & Company

Schöne neue Welt: Apps für die tägliche Arbeit A Anweisungen meist auf Zetteln – je nach Größe des Betriebs arbeitet ein Helfer täglich auf bis zu zehn Feldern. Ändert sich kurzfristig der Plan, ruft der Landwirt die Arbeiter auf dem Handy an.

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Erntehelfer mit Tablets Künftig sollen Smartphones auf den Äckern Einzug halten und Landwirten wie Lohnunternehmern die Arbeit erleichtern: Am Computer oder am mobilen Tablet geben sie ihre Arbeitsanweisungen ein, die Erntehelfer auf einer eigens dafür entwickelten App auf ihrem Smartphone erhalten. Die Vorteile: Die Anweisungen lassen sich jederzeit an die aktuelle Situation anpassen. Zudem können die Angestellten ihre Arbeit mit der App besser dokumentieren, beispielsweise mit einigen „Touchs“ belegen, wann sie auf welchem Feld mit welcher

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Ort – und ordnet diese Daten der Dienstreise zu. Künftig soll das gar automatisch geschehen: Über den Dienstreiseantrag kennt die App das Ziel der Dienstreise. Kommt der Reisende dort an, registriert das Smartphone dies über GPS und macht einen Vorschlag, der nur noch bestätigt werden muss. Gerade bei langen Dienstreisen ist es im Nachhinein oft mühsam, Quittungen von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis der entsprechenden Fahrt zuzuordnen. Fotografiert man diese jedoch, ordnet die App die Fotos automatisch zu und erleichtert so die Abrechnung. Big Brother Auch Auslandsreisen werden erleichtert: Musste man sich bei einer Reise in die USA bisher notieren, wann man die Grenzkontrolle überschritten hat, registriert das Smartphone über die neue App, wann es nach dem Landen des Flugzeugs wieder eingeschaltet wurde – also die Ankunftszeit – und speichert die entsprechenden Daten ab. (Mandy Kühn / idw)

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uch Firmen und Arbeitgeber setzen mit gezielt entwickelten Apps zunehmend auf die mobilen Begleiter. Spiele, E-Mails und Internetzugang jederzeit dabei – Smartphones ziehen die Informationskultur noch ein wenig mehr in den Alltag. So sollen sie künftig etwa Landwirte bei der Ernte oder Geschäftsreisende unterwegs unterstützen. Auf der Cebit 2012 (6. bis 10. März) in Halle 9, Stand E08 stellen die Forscher die neuen Apps vor. Steht die Aussaat an oder sind Spargel und Weizen bereit zur Ernte, zeigen Landwirte und Lohnunternehmer Managerqualitäten: Sie koordinieren zahlreiche Arbeiter und Maschinen, stellen sicher, dass die Maschinen ausgelastet sind und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Bislang erhalten die Arbeiter ihre

wenderfreundlich zu gestalten. „Dazu haben wir die Endnutzer – also Landwirte, Lohnunternehmer und Arbeiter – frühzeitig mit Aufgabe begonnen haeinbezogen. Sie haben die App zu verschiedenen Zeitben, und angeben, wo und warum es zu Verzöpunkten getestet, sodass wir gerungen kam. sie an ihre Bedürfnisse anDie Forscher am passen konnten“, erläutert Carbon. Fraunhofer-Institut für Eine weitere neu entExperimentelles Software Engineering IESE wickelte App, die die Wisin Kaiserslautern haben senschaftler auf der Cebit die App in einem Projekt vorstellen, soll die Abrechmit ihrem strategischen nung von Dienstreisen erleichtern. Bislang muss der Partner John Deere entReisende entweder ein gutes wickelt. „Dazu analyÜber den Dienstsierten wir zunächst die Gedächtnis haben und sich reiseantrag kennt Arbeitsabläufe auf dem merken, wann er wo angedie App das Ziel Feld“, sagt Ralf Carbon, kommen und abgefahren der Dienstreise. Leiter vom Forschungsist und wie lange er auf der jeweiligen Dienstreise gearbereich „Business goes beitet hat oder er muss sich mobile“ am IESE. Wie groß sind die bearbeiteten Fel- die Erntemaschinen? Wo lassen diese Eckdaten per Hand notieren. der, wie lange brauchen die Ar- sich mobile Geräte nutzbringend Künftig ist das einfacher: Kommt beiter dafür, welches Saatgut und einsetzen? der Reisende am Dienstort an, welche Bekämpfungsmittel verDie Herausforderung für die reicht ein „Touch“ auf der entsprewenden sie? Welche technologi- Wissenschaftler lag vor allem chenden App, und das Smartphoschen Leistungen übernehmen darin, die App möglichst an- ne speichert Datum, Uhrzeit und

Die chinesische Regierung wird durch die schlechte Konjunktur gefährdet Angesichts der extrem ungleichmäßigen Verteilung des Reichtums ist es nahezu ein Wunder, dass die politische Situation in China so lange einigermaßen stabil geblieben ist. Lin Heli erklärte in seinem Artikel, dass der Grund für diese Stabilität im seit 20 Jahren andauernden starken Wirtschaftswachstum liege. Obwohl ein Großteil des Reichtums im Besitz weniger Machthaber sei, erleben die Bauern und Arbeiter eine langsame Verbesserung, da „der Kuchen immer größer wurde“. Mit dem Nachlassen der Konjunktur aber sei die Existenz dieser Bauern und Arbeiter direkt bedroht. Es wäre verwunderlich, wenn es zukünftig keine Unruhen gäbe.

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WIRTSCHAFT

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

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Mit Unterhosen gegen das Elend der Welt

Rosemarie Frühauf

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ine perfekte Karriere liegt bereits hinter ihm: Wolfgang Schmidt-Ulm (31) war jahrelang Einkäufer und Produktmanager im Premiumsegment bei einer großen Warenhauskette. Er hatte alles, was man sich wünscht: Eine Führungsposition, ein gutes Gehalt, nette Kollegen. Aber auch das Gefühl, dass es noch mehr im Leben geben musste. „Wenn, dann muss ich jetzt was machen!“, dachte er sich kurz vor seinem 30. Geburtstag. Er kündigte und begab sich für ein halbes Jahr auf Weltreise und Sinnsuche. Zwei seiner Kollegen, Warenbewirtschafter Pinar Toktamis und Designer Joan Querol Soler, fühlten kurz darauf ein ähnliches Bedürfnis. Als sich die drei Freunde wieder trafen, beschlossen sie, ein Unternehmen zu gründen, das von seinem Gewinn abgibt und in die Bedürftigen der Gesellschaft reinvestiert.

Warum nur Weihnachten an andere denken? „Wenn man viel reist, bekommt man eine globalere Sichtweise und versteht, dass alles zusammenhängt und jeder von jedem abhängt. Man merkt, dass es einen viel glücklicher macht, wenn man etwas geben und wirklich Verbesserungen bewirken kann. Dadurch füllt man auch sein eigenes Leben mit Sinn“, sagt Wolfgang Schmidt-Ulm. Ein Waisenhaus, das er in Kambodscha kennenlernte, soll als erstes – in Form von Sachspenden – von der Unternehmensgründung profitieren. Es wird am Rande der Stadt Siem Reap von einem einheimischen Touristenführer betrieben,

der mit eigenen Einkünften ca. bei 30 Kindern im Alter von vier bis fünfzehn Jahren für Essen, ein Dach über dem Kopf und Grundschulbildung sorgt. Nur umgerechnet neunhundert Euro sind monatlich nötig, um die Lebensbasis und Zukunft dieser Kinder zu sichern. Da Schmidt-Ulm und sein Team erfahrene Businessleute sind, wussten sie, dass erfolgreiches Wirtschaften und „mit anderen teilen“ prinzipiell möglich ist. Es hat bisher nur keiner gemacht. Also entwickelten sie ein Geschäftsmodell, das sehr solide durchkalkuliert ist und beides beinhaltet: „Wir glauben daran, dass sich das Prinzip der auf sich selbst bezogenen Profitmaximierung überlebt hat und die Zukunft dem Füreinanderdasein gehört.“ Wie die „Buttwrap“ geboren wurde Von Anfang an war ihnen klar, dass sie das biedere Image der Öko- und Ethikmode ordentlich aufmischen wollten. „Würze hineinbringen“, nennt es Wolfgang SchmidtUlm. Und ziemlich schnell landete das Trio bei der Herrenunterhose. Ein Bedarfsprodukt, das jeder braucht und das auch als Lifestyle-Produkt einen bestimmten „Appeal“ hat … Ziemlich lange haben sie diskutiert, bis sie auf den Namen „Buttwrap“ kamen. Er spielt provokativ und witzig mit der Trivialität des Themas Unterwäsche und eignet sich für allerlei lustige Slogans. In fetten Lettern ziert er den extra weichen Bund jeder Hose und ist in Deutschland und den USA geschützt. Die Buttwrap konkurriert im Preis von 24.95 Euro (inklusive Versand) mit anderen erfolgreichen Unterhosen, ist in der Verarbeitung aber noch höherwertiger, da aus sehr feinem Baumwolljersey. Sie wird in einem portugiesischen Familienbetrieb gefertigt und soll vorwiegend per Onlineshop verkauft werden. Aktuell gehen pro Stück drei Euro an die gute Sache. Wenn es gelänge, Zehntausende und mehr zu verkaufen, würde sich

Die Buttwrap-Gründer Pinar Toktamis und Wolfgang Schmidt-Ulm glauben, dass die Zukunft verantwortungsvollen Unternehmern und Konsumenten gehört.

F OTO S : M A R E N B ÖT TC H E R F Ü R B U T T W R A P

Drei junge Menschen aus der Textilbranche gründen in Berlin eine Firma, die stylishe Herrenunterhosen verkauft, um den Gewinn daraus mit Waisenkindern aus Kambodscha zu teilen. Ihr OnlineShop www.buttwrap.com startet diese Woche. Eine Pioniersgeschichte.

„Wir wollten das etwas Provokativer“, sagt Pinar Toktamis. Für das erste Buttwrap-Shooting posierten Freunde der Gründer bei 5 Grad Celsius auf dem Berliner Teufelsberg – einem Symbol für eine überkommene Zeit.

dieser Betrag exponentiell steigern, wird unsere Philosophie verwässern!“ sagt Schmidt-Ulm. Und das ButtZunächst wird die Buttwrap als wrap-Team würde in noch mehr Slip und Boxershorts in Schwarz soziale Projekte investieren können. und Weiß angeboten. Und wenn der Online-Shop gut ankommt, Ein unkonventioneller wird es eine Erweiterung der Produktpalette geben. Buntere Farben, Businessplan Die ersten Widerstände hat Butt- Swimwear und Sportswear sind bewrap Berlin bereits überwunden. reits in Planung. Doch schon jetzt Denn wenn der Businessplan vom trägt jede Unterhose mit einem fikonventionellen Schema abweicht, ligranen Aufdruck ihre Botschaft in wird es schwierig, einen Gründer- die Welt hinaus. Denn bei absolut kredit oder Investoren zu finden. jeder Gelegenheit liest der verantSchmidt-Ulm bekam sogar einmal wortungsbewusste Käufer an der wörtlich zu hören: „Streichen Sie Innenseite: „Thank you for using die Weltverbesserungsschiene, dann your butt for something bigger!“ geb’ ich Ihnen Geld.“ / „Danke, dass Sie sich mit Ihrem „Das ist betriebswirtschaftlicher Hintern für Größeres einsetzen!“ Unsinn“, findet er. „Dann gäben wir ja unser Alleinstellungsmerkmal auf und würden viel vergleichbarer.“ Nach fünf, sechs ähnlichen Investorengesprächen verlor das Team die Lust und hofft nun, mit der Zeit Die Buttwrap kann über und steigenden Geschäftsaktivitäwww.buttwrap.com ten von gleichgesinnten Geldgebern bezogen werden. Der entdeckt zu werden. Denn eines haOnlineshop wird in diesen Tagen freigeschaltet. ben sie sich geschworen: „Keiner

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The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Die Niederlande und der Calimero-Komplex Olympique Lyon als Gruppendritten. Es gab nur noch eine Gruppenspielrunde zu überstehen. Es sah gut aus. Um 20:45 Uhr begann das Spiel Ajax gegen Real Madrid in Amsterdam; zur gleichen Zeit begann das Spiel Dynamo Zagreb gegen Olympique Lyon in Zagreb.

Peter Valk

F OTO : J A S P E R J U I N E N / G E T T Y I M A G E S

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Jan Vertonghen (R) von Ajax Amsterdam sieht Gelb während des UEFA Champions League Gruppenspiels zwischen dem Ajax Amsterdam und Real Madrid.

ie italienische Zeichentrickfigur Calimero ist ein kleines schwarzes Küken mit einer Eierschale auf dem Kopf. Calimero fühlt sich immer unfair behandelt und denkt, dass die ganze Welt gemein zu ihm ist. Sein berühmter Spruch lautet: „Die sind groß und ich bin klein und das ist wirklich gemein!“ Wenn man die Größe unseres Landes betrachtet, so ist es nicht überraschend, dass wir Niederländer auch hin und wieder unter dem Calimero-Komplex leiden. Kürzlich haben sich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy in privaten Treffen über die Zukunft der Eurozone (der wir ebenfalls angehören) unterhalten. In solchen Zeiten fühlen wir Niederländer uns wie das kleine schwarze Küken. Und das ist wirklich gemein! Oder neulich, als Ajax Amsterdem, das stolze niederländische Team, unfairerweise aus der UEFA geflogen ist, erlebten wir wieder eine derartige Calimero-Episode. Anfangs galt es beinahe als sicher, dass zum ersten Mal seit Jahren Ajax die Gruppenphase des extrem hoch angesehenen und finanziell lukrativen europäischen Fußballwettbewerbes überleben würde. Das wäre nicht nur für Ajax, sondern für den niederländischen Fußball und die ganze Nation wichtig gewesen. Vor dieser tragischen oder großartigen Nacht (je nachdem, ob Sie Franzose oder Niederländer sind) war Ajax nach Real Madrid Gruppenzweiter und die ersten zwei Teams hätten in die angesehene und lukrative K. o.-Runde aufsteigen können. Ajax war mit drei Punkten und einem Vorteil von plus 6 Toren vor dem französischen Team

„Die sind groß und ich bin klein und das ist wirklich gemein!“ In der ersten Halbzeit zwei vollkommen legitime Ajax-Tore, von einem alternden Linienrichter als abseits erklärt, und spätestens dann wurde sehr schnell deutlich, dass es nicht einfach würde. Der mächtige Gegner Real Madrid, dessen Klub jeden Spieler kauft, den er kriegen kann, verwandelte jede seiner Chancen in ein Tor. Torstand: 0:3. Na gut, das Ergebnis kann nicht als Wunder bezeichnet werden, wenn Teams gegen Real Madrid verlieren, seitdem deren Management ihnen die guten Spieler abkauft, und sie obendrein noch von „schlafenden alternden Linienrichtern“ unfair behandelt werden. Was aber wirklich als Wunder bezeichnet werden kann, war das, was zur gleichen Zeit in Zagreb beim Spiel gegen Olympique Lyon geschah. Zur Halbzeit stand es 1:1, danach machte das französische Team 6 Tore (in Worten: sechs) hintereinander, damit war sein ursprünglicher minus 4 Tore-Nachteil auf einen Vorteil über das arme Ajax von plus 2 gewachsen. Resultat: die mächtigen Spanier und Franzosen kommen durch und die Niederländer sind draußen. Wie in alten Tagen.

Jeder, der Fußball regelmäßig verfolgt, weiß, dass solche Torstände in der obersten Profiliga normalerweise nicht vorkommen. Es wäre so, als würde Ricky Fowler auf einem einfachen Golfplatz + 35 Punkte machen. Oder die L.A. Lakers verlieren gegen die Golden State Warriors mit 20 zu 143. Es ist alles möglich, aber nicht wahrscheinlich. Nach dem Spiel riss ich mich zusammen und schaute mir eine Zusammenfassung der Ereignisse von Zagreb an. Es wurde für mich dann schon fast zum Lachen komisch. Ich vergaß sogar für einen Moment den Calimero-Komplex. Ich fand Zuflucht in einem anderen nationalen Komplex: Sarkasmus. In Kroatien konnte man sehen, wie sich die Zagreb-Verteidiger bewegten, als wären sie unter dem Einfluss irgendwelcher subtropischer Drogen, die ihre Balance und Geschwindigkeit schwerwiegend beeinträchtigten. Der Zagreber Torwart stolperte ständig über den Ball, als könne er oben nicht von unten unterscheiden. Die verwirrten Zagreber Stürmer hingegen fielen einfach zu unmotiviert zu Boden und stolperten über unsichtbare über das gesamte Feld verteilte Gegenstände. Es war ein tragischer Anblick. Die Stürmer von Lyon kamen derweil ohne jegliche Hindernisse durch alle Verteidigungslinien und machten ein Tor nach dem anderen. Bis sie mit 1:7 genug hatten. Es war, als bewegten sie sich in einer anderen Dimension. Beim x-ten Tor in Kroatien, als der Ball mal wieder aus dem Netz gefischt wurde, konnte man einen Zagreber Verteidiger beobachten, wie er ganz offensichtlich einem Lyoner Stürmer zuzwinkerte. Das Bild ging durch alle niederländischen Zeitungen und gilt als Beweis, dass wir verkauft wurden. Und natürlich ist das gemein.

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

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10 .22 2 . 36 3

Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Auflösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

Kommentar Drei Fortsetzung Die politischen Parolen jener Zeit ermutigten die Menschen, sich öffentlich zu äußern und versprachen Schutz vor Repressalien – die Partei würde „nicht an alten Zöpfen zerren, nicht mit der Keule schlagen, keinen Hut aufsetzen und kein Konto vertagen“.5 Dennoch initiierte die KPCh später eine Anti-Rechts-Kampagne und deklarierte 550.000 Menschen als rechtsgerichtet. Unter ihnen verloren 270.000 ihre Arbeitsstelle bei der Regierung und 230.000 wurden als „mittelmäßig Rechtsgerichtete“ oder „antiparteiische und antisozialistische Elemente“ bezeichnet. Später wurden verschiedene politische Tricks der Verfolgung durch die KPCh in vier Typen zusammengefasst:

Die Schlangen aus den Löchern locken; das Andichten von Verbrechen und plötzliches Attackieren nach dem Motto „ein Wort bestimmt das Schicksal“; schonungslose Bestrafung unter dem Vorwand zu erretten und Erzwingen von Selbstkritik bis hin zu schwersten Selbstanschuldigungen. Was waren das für „reaktionäre Worte“, für die so viele Rechtsgerichtete und Anti-Kommunisten für fast 30 Jahre in weit entfernte und arme Regionen ins Exil geschickt wurden? Die „drei wesentlichen reaktionären Theorien“, die damals Ziel allgemeiner und intensiver Angriffe waren, stammten aus einigen Reden von Luo Longji, Zhang Bojun und Chu Anping. Bei genauerer Betrachtung dessen, was sie empfahlen und vorschlugen, zeigt sich, dass sie damit lediglich gute Absichten verfolgten. Luo schlug die Bildung einer gemeinsamen Kommission aus KPCh und den verschiedenen „demokratischen“ Parteien vor, um die Abweichungen in

BRIEFE AN DIE REDAKTION

der „Drei-Anti-Kampagne“,6 der „Fünf Anti-Kampagnen“7 und der „Bewegung zur Ausrottung der Konterrevolutionäre“8 zu untersuchen. Der Staatsrat hatte immer selbst die Politik festgelegt und den Volksberatungsausschuss sowie den Volkskongress nur zu nachträglichen Stellungnahmen herangezogen, worauf Zhang vorschlug, dass der Volksberatungsausschuss und der Volkskongress in den Prozess der Entscheidungsfindung eingebunden werden sollten. Chu schlug vor, da Leute außerhalb der KPCh auch gute Ideen, Selbstachtung und Verantwortungsbewusstsein für den Staat hatten, dass keine Notwendigkeit darin bestünde, landesweit in jeder großen oder auch kleinen Arbeitseinheit KPCh-Mitglieder für die Leitung oder gar die Teams zu bevollmächtigen. Es bestand damit also auch keine Notwendigkeit dafür, dass alles, ob große oder kleine Angelegenheiten, nach den Vorstellungen der KPCh-Mitglieder getan werden musste. Alle drei

hatten eindeutig ihrer Bereitwilligkeit Ausdruck verliehen, der KPCh fest zu folgen und keiner ihrer Vorschläge hatte die Grenzen überschritten, die durch die berühmten Worte des Schriftstellers und Kritikers Lu Xun (1881-1936) umrissen wurden: „Mein Meister, Ihr Kleid ist schmutzig geworden. Bitte legen Sie es ab, ich werde es für Sie waschen.“ Keiner der als „rechtsgerichtet“ Verurteilten hatte vorgeschlagen, die KPCh zu stürzen. Alles, was sie anboten, waren lediglich konstruktive Kritik und Vorschläge. Jedoch genau wegen dieser Vorschläge verloren Zehntausende von Menschen ihre Freiheit und Hunderttausende von Familien litten darunter. Was folgte, waren zusätzliche Bewegungen wie etwa „Das Herz der KPCh hingeben“, „Ausreißen der Weißen Fahne“, „Neue-Drei-Anti-Kampagne“, „Deportation auf das Land“ und „Auffangen der Rechtsgerichteten“, die in der ersten Runde davongekommen waren.

Wer auch immer Meinungsverschiedenheiten mit dem Leiter, besonders mit dem Parteisekretär einer Arbeitseinheit, hatte, wurde als Gegner der KPCh eingestuft. Diese wurden von der KPCh oftmals konstanter Kritik unterworfen oder zur Zwangs-Umerziehung in Arbeitslager geschickt. 5

„An alten Zöpfen zerren“ bedeutet, an vergangenen Fehlern herumzunörgeln. „Mit der Keule schlagen“ bedeutet körperliche oder seelische Peinigung. „Einen Hut aufsetzen“ bedeutet, ein negatives Etikett zu verpassen. „Ein Konto vertragen“ bedeutet, später Vergeltung zu verüben.

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Die „Drei-Anti-Kampagne“ [Sanfan] war ein Kampf gegen Korruption, Verschwendung und Bürokratie, der zwischen Ende 1951 und Oktober 1952 in den staatlichen Behörden, in der Armee sowie in staatlichen Unternehmen und Arbeitseinheiten stattfand. 7

Die „Fünf-Anti-Kampagne“ [Wufan] war ein Kampf gegen Bestechung, Steuerhinterziehung, Veruntreuung von Staatseigentum, Betrügerei bei der Erfüllung staatlicher Aufträge und Diebstahl von Wirtschaftsinformationen des Staates. Die „Fünf-Anti-Kampagne wurde im Jahr 1952 landesweit im Wirtschafts- und Handelssektor durchgeführt.

8 Die „Bewegung zur Ausrottung der Konterrevolutionäre [Sufan] startete im Juli 1955 und betraf die gesamte Bevölkerung.

Bitte senden Sie die Briefe an leserbriefe@epochtimes.de Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 263 95 312 / 13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

110.222.363 MENSCHEN haben mit dem Stichtag 28. Januar 2012 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

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m 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 56.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder EMail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.org veröffentlicht.


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The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

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Golf-Kooperationsrat und arabischer Frühling D

ie arabische Welt verändert sich grundlegend und viele arabische Führer möchten sich schnell anpassen. Die Anzeichen von Nervosität mehren sich. Die Führer der Golfstaaten richteten sich nach der Empfehlung des saudischen Königs, der Golf-Kooperationsrat (GCC) solle zusammenhalten. Die Staatschefs der GCC-Mitgliedsstaaten beendeten ihr Treffen in der ersten Januar-Woche mit einer ungewöhnlich folgenschweren Erklärung. Sie befürchten, „ausländische Unternehmen könnten versuchen, ihre internen Krisen durch die Auswirkungen von Zwietracht und Spaltung zu exportieren und zu Sektierertum anstiften.“ Deshalb entwarfen sie die Strategie, „die Heimatfront zu stärken“. Sie möchten diese Entwicklung verhindern durch ihre „Entschlossenheit , den höchsten Grad an wirtschaftlicher Integration und Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung und Sicherheit zu erreichen.“ Lassen Sie uns versuchen, diese scheinbar mysteriösen Sätze zu entschlüsseln. Die Saudis im Besonderen und die anderen Golfstaaten im Allgemeinen haben Angst vor den zwei schlimmsten Bedrohungen, seien sie nun real oder vermeintlich. Erstens bedroht der Iran ihre lang vertretenen religiösen und ethnischen Grundsätze. Zweitens stellt das arabische Erwachen sie vor ideologische und politische Herausforderungen. Diese beiden Bedrohungen zusammen wirken sich schon jetzt und zukünftig noch stärker aus. Die Strategie der Golfstaaten scheint auf der Annahme zu beruhen, dass die Stabilität aller Golfregime nur durch äußere Kräfte gestört werden kann. Vor allem die saudischen Herrscher verbinden ihr Schicksal mit einer Form des Islam, der die „Salaf“ (Vorfahren) verehrt und die direkte politische Rolle der islamischen Gelehrten herunterspielt. Die Stabilität des Königreichs hängt von der Erhaltung der Staatsführung im Sinne des Umayyaden-Modells und der konservativen Auslegung des Islam nach dem Verständnis des Wahhabismus ab. Die Interpretation des Islam durch moderne Islamisten könnte das saudische Paradigma

schwächen, das auf Konsens aufgebaut ist, nicht auf Unstimmigkeit oder Streit. Neben dem Aufstieg der sunnitischen Islamisten im arabischen Erwachen fürchten die Saudis weiterhin auch das schiitische Modell, das als religiös radikal und ethnisch antiarabisch wahrgenommen wird. Während das arabische Erwachen das Potenzial hat, sunnitische Unterstützung für die saudische Version des Islam weiter zu behindern, könnten die Erfolge der Schiiten im Irak, Libanon, Jemen, Bahrain und Syrien die bereits unwirksame Arabische Liga weiter spalten. Der sunnitische (salafische) Islam und der arabische Nationalismus waren seit jeher von zentraler Bedeutung für das saudische Verständnis von der arabischen Welt. Heute müssen diese beiden Säulen des sunnitischen Panarabismus innere und äußere Probleme verkraften, was die Herrscher am Golf zwingt, „die Heimatfront zu stärken.“ Die Golf-KooperationsratsLösung Die Herrscher am Golf sind offenbar davon überzeugt, dass ihre Fähigkeit, in der sich verändernden Welt erfolgreich zu sein, während sie diesen internen und externen Veränderungen widerstehen, auf dem Element einer Stärke beruht, die sie bereits besitzen: Reichtum. Daher entwarfen sie eine Strategie, die es ihnen ermöglichen würde „den höchsten Grad an wirtschaftlicher Integration und an Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung und Sicherheit zu erreichen“. In anderen Worten, die Saudis wollen nun mehr Isolationismus und institutionelle Mechanismen, um politische und wirtschaftliche Einheit zu garantieren. Die Entscheidungen der Herr­ scher in Bezug auf zwei wichtige Fragen, die Mitgliedschaft von Jordanien und Marokko sowie die Situation in Syrien, spiegelten diese neue Strategie wider. In der letzten Erklärung wurde darauf hingewiesen, dass die Situation in Syrien ein Problem darstellt, das die Arabische Liga in Angriff nehmen muss. Und im Hinblick auf die Verbindung zwischen Syrien und Iran wurden Außenstehende davor gewarnt, sich in die Angelegenheiten der arabischen Staaten einzumischen. Die

F O T O : J A M E S L AW L E R D U G G A N /A F P/G ett y I mages

Ahmed Souaiaia

Dass Frauen für ihre Rechte demonstrieren ist in Saudi-Arabien selten. Der Herrscher hält die Bevölkerung durch Verteilung des Reichtums des Landes ruhig.

Herrscher am Golf möchten diese Verbindung eindeutig durchbrechen, um den verlorenen Einfluss auf den Iran über den Irak wieder zu erlangen.

Dorthin, wo die Gassen immer enger werden und die Hautfarbe der Menschen immer dunkler, verirrt sich selten ein Tourist.

Außerdem sehen sie Ägypten und Tunesien als Verluste an, da sie nun von Islamisten regiert werden, die das archaische Umayyaden-Modell oder einen arabischen Nationalismus ablehnen, der Berber, Kurden und andere ethnische Minderheiten ausschließt. Sie sind auch daran interessiert, neue

Möglichkeiten zu nutzen, mit denen sie den iranischen Einfluss auf die schiitischen politischen Minderheiten in Bahrain, Kuwait, Jemen und Saudi-Arabien einschränken können. Besonders aufschlussreich ist die nachlassende Begeisterung des Sechs-Nationen-Rates, neue Mitglieder aufzunehmen. Unmittelbar nach dem Sturz der autoritären Regime in Tunesien und Ägypten ermutigten die Golf-Staaten Marokko und Jordanien, sich um eine Mitgliedschaft in der GCC zu bewerben. Im Dienstags-Kommuniqué wurde die Frage der Mitgliedschaft ignoriert und stattdessen empfohlen, die „GCC sollte einen Fonds zur Unterstützung von Entwicklungsprojekten gründen“, der beiden Königreichen 2,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen könnte. Wichtig ist, dass in dieser Erklärung nicht von einer Vollmitgliedschaft, sondern von einer „Partnerschaft“ mit den beiden Ländern gesprochen wurde Zustimmung kaufen Die GCC-Investitionen in Jordanien und Marokko sind keine

Investitionen in eine stabile Staatsführung. Wenn sie Demokratie und Stabilität unterstützen wollten, müssten sie in Tunesien und Ägypten investieren. Stattdessen kommt das Geld Regimen zu, die ihr eigenes Umayyad-Modell der Staatsführung nachahmen. Die GCC-Herrscher bevorzugten eine selektive Politik, die Regime wie Syrien wegen seines Vorgehens gegen die eigenen Bürger verurteilt, während anderen Gewaltregimen wie Bahrain, Marokko und Jordanien ein Rettungsring zugeworfen wird. Eine solche Politik ist kurzsichtig und unproduktiv. Die westlichen Länder sollten vorsichtig mit einer solchen politischen Struktur umgehen, die dazu dient, die Stammesherrschaft, aber keine vom Volk vertretene Staatsführung zu bewahren. Obwohl kein GCC-Mitglied von einer vom Volk vertretenen Regierung geführt wird und trotz ihrer miserablen Menschenrechtssituation, üben die Herrscher der arabischen Golfstaaten durch arabische und islamische Einrichtungen weiterhin Einfluss aus. Diese Herrscher scheinen überzeugt zu

sein, dass sie Zustimmung kaufen können. Bisher war das auch so. Offenbar verlangen die Menschen weniger Vertretung, wenn es keine Besteuerung gibt. In Emiraten wie VAE und Katar zahlen die Bürger nicht nur keine Steuern, sondern haben ein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von fast 70.000 US-Dollar – das fünfthöchste der Welt. Verständlicherweise haben diese Staaten nicht die gleichen wirtschaftlichen Voraussetzungen wie Tunesien, Ägypten, Jemen oder Syrien. Aber die Herrscher der Golfstaaten unterschätzen die gewaltige Kraft der Sehnsucht der Menschen nach Würde. In einer veränderten arabischen Welt werden sich auch die Völker der Golfstaaten fragen, warum ihnen ein Mitspracherecht im Umgang mit Rohstoffen verweigert wird, die ihnen vorläufig ein steuerfreies Leben erlaubten. Würde hat nicht nur mit Geld und wirtschaftlicher Sicherheit zu tun; es geht auch um Selbstachtung und Autonomie. Ahmed Souaiaia schreibt Beiträge für Policy In Focus und lehrt an der University of Iowa. Er ist Autor des Buches „Contesting Justice“.

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18.08.2011 16:37:09 Uhr


FEUILLETON

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ar die vergangene Sonnenumrundung eine recht gute für den Film, so wird auch im Jahr 2012 eine Menge auf der Kinoleinwand geboten sein. Die Katastrophenprophezeiungen der Maya für das Jahr 2012 kann man vergessen; denn was folgt, ist eine bunte Mischung an Filmen, die kein schreckliches Jahr erwarten lassen. Jedoch für manche eine Enttäuschung: die 3D-Verfilmung von „Star Wars: die dunkle Bedrohung“ kam dafür nicht in die engere Wahl.

Martha Marcy May Marlene Der Film galt bei einigen Filmfestivals als Favorit und sollte für einen Kinobesuch vorgemerkt werden – vor allem wegen Elisabeth, der jüngeren Olsen-Schwester, die die Hauptleistung ausmacht. Ein traumähnlicher, aufwühlender Thriller über die nicht zu brechende, offen gesagt, unfassbare Verbindung zwischen Mitgliedern einer Sekte. Sean Durkins Debütfilm ist ein außergewöhnliches Drama, das mutig niemals dem Drang des Erzählers nach Entspannung nachgibt. Ein wirklicher „must-see“ in diesem Jahr. Ab 12. April 2012 im Kino. Die Tribute von Panem – The Hunger Games Mit der gewöhnlichen Portion an Skepsis ist man schnell dabei, die Verfilmung des populären Buches als weiteres „Twilight“ abzustempeln, aber Suzanne Collins Geschichten sind mehr als das. Überraschend einfallsreich und emotional zugänglich, lässt Produzent Gary Ross die Darstellerin Jennifer Lawrence (Winter’s Bone) die schreckliche Geschichte von Katniss Everdeen erzählen. Sie ist ein Teenager, der in einer Art Staatslotterie auserwählt wird und wie in einer brutalen RealityTV-Show um sein Leben kämpfen muss. Weitere Folgen sind bereits in Planung. Die Sci-Fi-Serie könnte ein Erfolg werden. Ab 22. März 2012 im Kino.

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Filme, die im Jahre 2012 nicht verpasst werden sollten

Martin Freeman sehen wir wieder Ende des Jahres als Bilbo Beutlin im Fantasy Adventure „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“.

hört sich erst einmal an wie eine aus Langeweile entstandene Geschichte. Eine Neubewertung ist nötig, wenn man berücksichtigt, dass einer der Schreiber der Kultserie „Lost“, Drew Goddard, Regie führt, Joss Whedon (der 2012 auch beim „Marvel“ Mashup „The Avengers“ das Steuer übernehmen wird) Co-Autor ist und der Donnergott vom letzten Jahr, Chris Hemsworth eine Hauptrolle spielt. Außerdem ist die Filmvorschau eine der The Cabin in the Woods beeindruckendsten. Wegen vertraglicher Streitigkeiten über Ab 14. Juni 2012 im Kino. Jahre hinweg, könnte das einer der schlafenden Hits des Jahres werden. Fünf Prometheus – Dunkle Zeichen Freunde wollen ihre Ferien in einer ent- „Im Weltall hört dich niemand schreien“ legenen Hütte im Wald verbringen und dürfte sich als falsch herausgestellt haben, die bösen Dinge nehmen ihren Lauf. Das als angekündigt wurde, dass Ridley Scott

Theatergruppen aufgepasst! Nur noch bis zum 6. Februar 2012 sind Jugendtheatergruppen aus Schulen, freier Szene und Theatern aufgefordert, sich beim Bundeswettbewerb der Berliner Festspiele für die Teilnahme am 33. Theatertreffen der Jugend zu bewerben. Das Nachwuchsfestival findet vom 25. Mai bis 2. Juni 2012 – direkt im Anschluss an das Berliner Theatertreffen – im Haus der Berliner Festspiele statt. Auf der Grundlage der Bewerbungsunterlagen nominiert eine unabhängige Jury zunächst 20 Produktionen für die engere Wahl. Anfang April werden acht Ensembles als Preisträger des Wettbewerbs bekannt gegeben. Der Preis ist die Einladung zum renommierten Theatertreffen der Jugend in Berlin. Im Mittelpunkt der dichten Festivalwoche stehen die öffentlichen Aufführungen der ausgewählten Produktionen sowie ein hochkarätiges Workshopprogramm mit Theatermachern der Bereiche Schauspiel, physisches Theater, szenisches Schreiben, Recherche, Regie, Musik, Bühnenraum. Auf dem Festspielcampus rund um das Haus der Berliner Festspiele erwarten die Teilnehmer spannende Diskussionen, Lesungen und Konzerte. Außerdem richtet sich das Theatertreffen der Jugend mit einem Praxis-Fachforum an Spielleiter und Studenten.

i Weitere Informationen zu den Bundeswettbewerben der Berliner Festspiele und zum Bewerbungsverfahren sind unter der Interentadresse www.berlinerfestspiele.de/bundeswettbewerbe erhältlich.

Skyfall „Was verbirgt sich denn unter solch einem Titel?“, könnte der eine oder andere fragen. Nun, der James Bond-Klassiker kann dem Herzen wieder den richtigen Stromstoß versetzen, nachdem seinem Vorgänger „Ein Quantum Trost“ die Lizenz zu Töten entzogen worden war. Diese oft hinausgezögerte dritte Mission für Daniel Craig stellt alles Brauchbare bereit, um mit „Casino Royale“ (der vorletzte BondFilm) konkurrieren zu können. Regisseur Sam Mendes wird den Film wieder mit dem ihm eigenen imposanten Stil prägen, aber es ist seine Konzentration auf den Charakter, der Skyfall als SpionageKlassiker outen soll. Javier Bardem stellt pflichtgemäß den Schurken dar und die unzähmbare Judy Dench setzt ihre Rolle als mütterliche Geheimdienst-Chefin „M“ fort. Was noch entschieden werden muss: Wer singt den Titelsong? Ab 1. November 2012 im Kino.

zu einer Vorlage zurückgekehrt ist, die seit seinem Start im Jahre 1997 Bruchlandungen vollzogen hat. Ich lasse dazu einen Freudenjubel von mir. Ungeachtet der Distanzierung dieses aktuellen Weltraumepos von den Alien-Serien ist sicher, dass dieses von Giger beeinflusste Werk die Grundzüge aufweist wie sein „Spukhaus im All“. An Bord sind Michael Fassbender, Noomi Roopace, Charlize Theron, und mit etwas Glück ein paar säuregeifernde Xenomorphen. Ab 9. August 2012 im Kino.

Batman Sprache) nun den dritten Teil und enthüllt damit den wohl bedeutendsten und heiß ersehntesten Film von 2012. Hoffnungsvoll kehrt der Fokus zu Batman zurück, nach Heath Ledgers vormaliger Rolle als Joker, mit dem er einen Oskar gewann. Sonst scheint bisher noch alles unter dem Schleier einer bangen Vorahnung um Verderben und Endgültigkeit verborgen. Könnte das der Untergang von Batman werden? Werden wir den Dialog von Bane entschlüsseln? Kann Anne Hathaway die Zweifler mit ihrer Rolle als Catwoman, Selina Kyle, überzeugen? Zu erwarten ist nichts weThe Dark Knight Rises Klugerweise verpasst das erprobte Genie niger als ein Epos und spätestens ab dem Christopher Nolan seiner Gotham City 26. Juli werden wir es genauer wissen. (oder anders ausgedrückt New York in Ab 26. Juli 2012 im Kino.

Der Hobbit: Eine unerwartete Reise Peter Jacksons zögernde Rückkehr zu allen kleinen und haarigen Dingen ist die Geschichte, die wir 2012 am meisten herbeisehnen. Trotz dem kleinen Reuegefühl, dass wir nicht mit der Fantasie eines Guillermo Del Toro durch Mittelerde geführt werden und mit Frodos düsteren Worten aus „Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“: „Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann?“ Nachdem ein Jahrzehnt vergangen ist, seit wir das letzte Mal das Auenland betreten haben, findet nun die Vorgeschichte mit Martin Freeman als Bilbo die perfekte Besetzung. Er führt eine Gruppe von Zwergen in ein Abenteuer, indem sie den bösen Drachen Smaug besiegen müssen. Dass der kürzlich erschienene Trailer die Webseite von Apple zusammenbrechen ließ, zeigt deutlich, wie fieberhaft der Film erwartet wird. Ab 13. Dezember 2012 im Kino.

Shen Yun auf Welttournee

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s ist wieder soweit: Wie jedes Jahr geht das Künstlerensemble auf Welttournee. In drei Gruppen reist Shen Yun Performing Arts um die Welt und begeistert auch dieses Jahr Zuschauer in europäischen Städten. Die Künstler aus New York werden im März in Berlin und Frankfurt ihre neu produzierte Show zeigen. Nicht nur die Tänze und Musikstücke sind jedes Jahr aufs Neue kreiert, ebenso die in New York handgefertigten Kostüme sowie die Bühnenbilder. Shen Yun mit Sitz in New York wurde im Jahre 2006 mit der Mission gegründet, die 5000 Jahre alte göttlich inspirierte chinesische Kultur wiederzubeleben. Die Künstler von Shen Yun beherzigen einen alten chinesischen Glauben: Um echte Kunst wiederzugeben, muss zuerst innere Schönheit vorhanden sein. Viele erhalten Inspiration aus der traditionellen chinesischen Kultur und ihren fünf Kardinaltugenden Güte, Aufrichtigkeit, Höflichkeit, Weisheit und Treue. Produzent mochte die Mönche mit ihrem Sinn für Humor Mark Burg, Produzent der Fernsehserie „Two and a Half Me“ besuchte die Shen Yun-Darbietung in der kalifornischen Stadt Costa Mesa Mitte Januar zusammen mit seiner Frau. Er fand Shen Yun „großartig“ und ergänzte, dass ihm der Tanz der jungen Mönchen (Joyful

Little Monks) und „ihr Sinn für Humor“ sehr gefiel. Die Szene, choreografiert von Yungchia Chen, zeigt Mönch-Schüler, wie sie eifrig mit Besen und Handschuhen ihren Tempel säubern. „Sie geben ihre Herzen ihrer Arbeit hin – mit lustigen und humorvollen Ergebnissen“, wird im Programmheft von Shen Yun Performing Arts erklärt. Von der Ganzheitlichkeit bei Shen Yun berührt Harish Shah ist Architekt und war von der Show der Künstlergruppe Shen Yun Performing Arts sehr angetan. Vor allem das Zusammenspiel von Natur und Mensch hat ihn in der Show beeindruckt. Shah äußert, dass die Bedeutung von chinesischer Kultur, wie sie durch die Künste reflektiert wird, die sei, dass es mehr Glauben an die Natur gibt, die Menschen Teil einer Gesamtheit sind und mit ihrer Existenz harmonisch mit der Natur leben. „Sie (die Natur) wird anerkannt“, sagte er. „Sie wird nicht verachtet.“ Über die Tänzer berichtete er: „Jeder einzelne Darsteller ist Teil der gesamten Gruppe und mit seinen Bewegungen intensiv mit dieser verbunden. Sie schaffen mit Aufrichtigkeit eine gemeine Choreografie“, betonte er. „Ich liebe die Farben der Kostüme, die

Tanzbewegungen und das Spiel mit das chinesische Jahr des Drachen den Stoffen. Alles war so zielgerich- eingeläutet zu haben. Er freut sich tet.“ auf weitere Jahre mit Shen Yun. Eric Trump, Sohn des ImmobiDas neue Jahr einläuten lienmagnaten Donald Trump, beDer Bürgermeister aus Malden, suchte Shen Yun Performing Arts einer Stadt in Massachusetts, sah im David H. Koch-Theater des LinShen Yun bereits zum dritten Mal coln Centers und bezeichnete die und fand es toll, mit dieser Show Vorstellung als eine „wirklich faszinierende Produktion“. In die Aufführung sind „großartiges Klavierspiel und Opern eingefügt“, sagte Trump und bezog sich hierbei auf die Gesangssolisten von Shen Yun. Die Solisten singen Stücke in chinesischer Sprache, bedienen sich dabei aber der Belcanto-Gesangstechnik.

F OTO : 2 0 1 2 S H E N Y U N P E R F O R M I N G A R T S

Matthew Rodgers

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Besseres Verständnis über China Obwohl China unter der kommunistischen Herrschaft viel seiner Kultur verloren hat, gibt es einen tief verwurzelten spirituellen Geist in dieser Nation. Dies empfand auch der Diplomat aus den kanarischen Inseln, Phillips bei einer Aufführung in Kanada. „Ich sah den festen Glauben an Gott, einem Schöpfer, und dass er alles in der Hand hat und er das Ende bestimmt. Diese Show werde ich jedem weiterempfehlen. Sie vermittelt einem ein besseres Verständnis über chinesische Kultur und über die Nation als ein Ganzes … es ist wirklich schade, dass diese Show in China selbst nicht gezeigt werden darf.“ (red)


FEUILLETON

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

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Rossini kann so meditativ sein Bühnenbild, dass sich an antike Architektur anlehnte und sich mit aufund abklappbaren Wänden und Säulen selbst umbaute. Eine dezente Lichtregie, die an den traurigen Stellen düster wurde. Ritterkostüme für die Chorherren und fließende weiße oder schwarze Faltenkleider für die Damen, die barfuß wie grazile Göttinnen wirkten.

Die aktuelle Aufführung von Rossinis „Tancredi“ an der Deutschen Oper Berlin ist so schön, dass selbst ein duftiges Schaumbad nichts gegen diese Klänge ist. Das liegt am 84-jährigen Dirigenten Alberto Zedda und den wunderbaren Sängerinnen. Rosemarie Frühauf

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Da geht es nur um die Musik Natürlich passieren im Tancredi lauter sehr opernhafte Sachen: Die Personen singen ihre Arien vor allem über zwischenmenschliche Missverständnisse (Liebt er mich noch? / Hat sie mich betrogen? / Wird er mir jemals verzeihen?). Und obwohl das Stück in einem Krieg spielt, kommt dieser, musikalisch gesehen, gar nicht vor. Die Entscheidungsschlacht am Ende dauert nur ein zweiminütiges Rezitativ lang. Tancredi, der eben noch mit gezücktem Schwert von der Bühne spazierte, wird einfach hereingetragen und jeder weiß, das bedeutet jetzt „tödlich verwundet!“. Bei dieser verwickelten Geschichte voller Andeutungen muss sich der Zuschauer einfach alles selbst vorstellen. Es klappt trotzdem. Denn die Musik ist dazu da, den Zuschauer in das Innere der Personen hineinhören zu lassen – dort, wo sich das wahre Leben abspielt. Ein wahrer italienischer „Maestro“ Wie viel große Emotionen im Tancredi stecken, zeigt die aktuelle Aufführungsserie an der Deutschen Oper Berlin. Der Altmeister des

B E I D E F OTO S : B E T T I N A S TÖ S S I M A U F T R A G D E R D E U T S C H E N O P E R

bwohl Tancredi (Uraufführung 1813) eines der beliebtesten Stücke seiner Zeit war und die Auftrittsarie des Helden „Di tanti palpiti“ bis heute als Klassik-Hit überleben konnte, verschwand Gioacchino Rossinis Jugendwerk bereits um 1850 aus dem Repertoire der Opernhäuser. Wahrscheinlich weil man schon damals begann, die äußerlich undramatische Erzählweise von Arien und Rezitativen altmodisch und langweilig zu finden. Umso schwieriger hat es das Stück heute. Man muss diese Musik wirklich lieben und noch dazu singen können, um sie zum Blühen zu bringen. Erst dann besteht ein wirklich guter Grund für eine Aufführung …

In Rossinis ernster Oper „Tancredi“ stellen sich vermeintliche Feinde als Freunde heraus – und umgekehrt.

Belcanto-Dirigats, Alberto Zedda, dirigiert eine Sängerriege, die unglaublich hingebungsvoll und schön singt und holt das Ultimative aus dem Stück heraus. Zedda ist als Dirigent und Musikwissenschaftler die internationale Rossini-Koryphäe. Er arbeitete unter anderem an der kritischen Gesamtausgabe aller Rossini-Opern mit und erforschte Verzierungen im Gesang genau wie historische Aufführungspraxis. Also wurde der 84-jährige Dirigent mit einem besonders begeisterten Applaus begrüßt, der nicht nur seinem Auftritt, sondern auch seinem Lebenswerk galt. Dann wandte er sich, ein ständig lächelndes, hutzeliges Männlein, seinem Orchester zu und dirigierte es mit zärtlich streichelnden Bewegungen. In einem Interview sagte Zedda kürzlich, er warte auf den Tag, „an dem wir erkennen, dass wir alle eine große Familie sind“. Im Orchestergraben der Deutschen Oper schien es so, als sei mit ihm am Pult dieser Wunsch schon in jenem Moment Wirklichkeit geworden. Die Musik klingt unter ihm genauso, wie sie klingen muss, um einen ins Herz zu treffen. In ihren Rhythmen ohrwurmig ansteckend,

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denn man glaubt immer irgendwie zu wissen, wie’s weitergeht. Aber halt – da kommen ein Zögern und eine zweifelnde Stimme hinein, um im nächsten Augenblick wieder vor Freude überzuschäumen. Und es wird richtig spannend, denn es kommt doch immer anders als erwartet, was auch an der Handlung des Stückes liegt. Eine Geschichte über fatale Fehleinschätzungen Die Geschichte spielt im mittelalterlichen Syrakus: Amenaide, Tochter des Argiriro, gerät wegen ihrer Liebe zu Tancredi, einem verbannten Ritter, unter Hochverratsverdacht. Weil ihr Vater sie mit einem ungeliebten anderen, Orbazzano, verheiraten wollte, hatte sie einen Hilferuf an Tancredi durch eine feindliche Belagerungslinie geschickt, der entdeckt wird und als Liebesbrief an eben jenen feindlichen Heerführer interpretiert wird. Sie soll zum Tode verurteilt werden. Ihren Unschuldsbeteuerungen schenkt keiner Glauben, weil sie nicht die ganze Wahrheit sagt, denn auch Tancredi gilt als Feind der Stadt und Amenaide möchte ihn vor der Rache ihres Vaters beschützen.

Die erste Oper, die Alberto Zedda in seinem Leben dirigierte, war der „Barbier von Sevilla“, 1956 in seiner Heimatstadt Mailand. Heute ist er 84 Jahre alt und der bedeutendste Experte für Rossinis Musik.

Tancredi rettet sie, indem er Orbazzano in einem Duell tötet. Doch auch er glaubt leider nicht an ihre Unschuld. Verzweifelt stürzt er sich in die Schlacht gegen die Belagerer, die er auch gewinnt. Doch er ist schwer verletzt worden und stirbt schließlich in den Armen der Geliebten. Erst im letzten Moment erfährt er, dass der Brief an ihn gerichtet und seine Braut ihm treu war. Das wirklich Erschütternde ist Rossinis Musik: Tancredi endet im Pianissimo und ganz ohne donnernden Schlussakkord. Eine ganz leise Inszenierung Die Inszenierung von Pier Luigi Pizzi (eine Produktion des Rossini Festivals in Pesaro von 1999) stellte sich als ein Glücksfall heraus, denn hier passierte wirklich nichts, was von der Musik abgelenkt hätte: Es gab ein

Stimmen, die mit jedem Ton berühren Die Damen waren die Stars des Abends, allen voran Patrizia Ciofi als Amenaide. Mit einem strahlend hellen Sopran zelebrierte sie ihre Koloraturen in der ursprünglichen Bedeutung, als Sprache der Seele. Einen unglaublich zerbrechlichen und resignierten Ton fand sie im zweiten Akt, wo sie sich und den Geliebten in Todesnähe glaubt. Ebenso expressiv und warmherzig sang Mezzosopranistin Hadar Halévy den Tancredi, sichtlich von ihrer Rolle begeistert. Die Duette der beiden waren sehr große Klasse, weil sich ihre Stimmen so gut ergänzten. Außerdem spielte der strahlendbewegliche Tenor Alexey Dolgov einen emotionalen Vater Argiriro, der sich zwischen Enttäuschung über seine Tochter bis zu ihrer Rettung stark verwandelt. Eine beängstigende Wandlung zum Bösen machte dagegen Bassist Krzysztof Szumanski als düsterer und rachsüchtiger Orbazzano. Clémentine Margaine riss in der Nebenrolle der Isaura (Amenaides Freundin) das Publikum zu einem Begeisterungssturm hin. Mit volltönendem, natürlich klingendem Alt und einer einzigen Arie. Sopranistin Hila Fahima als Tancredis Diener Roggiero zwitscherte ihre kleine Hosenrolle wie ein engelsgleiches Täubchen. Der Herrenchor der Deutschen Oper, einstudiert von William Spaulding, sorgte als Kriegerschar für vokales Säbelrasseln, das wie gewohnt gewaltig, doch sehr geschmackvoll dosiert war. Am Ende war das Publikum sehr glücklich, bejubelte ausgiebig alle Mitwirkenden, ganz besonders Alberto Zedda, und klatschte noch einen Extra-Vorhang heraus.

i Rossinis „Tancredi“ wird an der Deutschen Oper Berlin nochmals am 1. und 4. Februar 2012 unter Alberto Zedda gegeben.


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WISSEN

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Warum überlebten einige Arten die Eiszeit? Warum überlebten bestimmte Tierspezies auf unserem Planeten die Eiszeit, andere aber nicht und welchen Einfluss hatte der Mensch dabei? Antworten auf diese Fragen suchte ein internationales Forscherteam am Beispiel von sechs großen Säugetierarten der Eiszeit zu finden. Drei davon existieren noch: der Moschusochse, das Rentier und der Bison – Wollnashorn, Mammut und Wildpferde dagegen starben aus.

F oto : U S F is h and W ildlife S er v ice / G ett y I mages

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as Rätsel, warum große Säugetiere wie das Wollnashorn nach der letzten Eiszeit ausstarben, während andere, wie das Rentier, überlebten, wurde in einer Studie, die das Journal Nature veröffentlichte, untersucht. Ein internationales Team aus Wissenschaftlern erforschte, ob und wie menschliche Aktivitäten sowie Klimaänderungen sechs große Säugetierspezies gegen Ende der letzten Eiszeit beeinflusst haben könnten. Dazu untersuchten sie genetische, archäologische und klimatische Daten, um die Geschichte dieser Populationen zu erschließen. „Zu dieser Zeit gab es viele Klimaschwankungen; lange warme zwischeneiszeitliche Intervalle, in denen das Klima ähnlich dem unsrigen heute war, folgten langen Kaltzeiten, die als Eiszeiten bezeichnet werden“, schrieb Beth Shapiro von der Universität Pennsylvania in einer Pressenachricht. „Obwohl es diesen an die Kälte angepassten Tieren während der glazialen Perioden besser ging, schafften sie es, während der Warmzeiten Gebiete zu finden, in denen das Klima genau richtig war, also Refugien, die ihnen auch während der warmen Zwischeneiszeiten das Überleben sicherten.“ „Dann, nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren, hatten viele Tiere weniger Glück. Was hatte sich geändert?

Moschusochsen im amerikanischen Nationalpark Arctic National Wildlife Refuge in Alaska. Er ist seit seiner Gründung im Jahre 1960 das nördlichste Naturschutzgebiet

Warum suchten diese Säugetiere nicht mehr die sicheren Orte auf, wo sie früher auch in warmen Zeiten überlebt hatten?“ Von den sechs Spezies, die das amerikanische Team erforschte, starben um diese Zeit das Wollnashorn, das Wollmammut und das Wildpferd aus, während Rentier, Bison und Moschusochse in eingeschränkten Gebieten überlebten. Das Team forschte nach Temperatur und Niederschlagsmustern aus glazialen und interglazialen Perioden sowie nach archäologischen Daten um festzustellen, ob der Mensch Einfluss auf das Überleben der drei Säugetierarten hatte. „Wir kennen Orte, an denen Tierknochen gekocht oder zu Speeren verarbeitet wurden; Menschen lebten dort und haben die Tiere als Nahrungs- und

Materialquellen benutzt“, erläuterte Shapiro. Dem Team war zum Beispiel auch bekannt, dass sich Nashorngebiete nie mit Gebieten überlappten, in denen der Mensch lebte. „Unsere Daten legen nahe, dass der Klimawandel und nicht der Mensch der Hauptgrund war, warum im heutigen Europa einige eiszeitliche Spezies ausstarben“, äußerte Shapiro. „Dennoch gehen wir aber davon aus, dass der Mensch in anderen Regionen dabei eine Rolle gespielt hat, und zwar dort, wo sich die von ihm besiedelten Gebiete mit denen des Wollnashorns überlappten; es sind deshalb weitere Forschungen nötig, um diese Hypothese zu überprüfen.“ Bis vor 14.000 Jahren, dem Ende der letzten Eiszeit, gab es bei allen sechs erforschten Spezies Populationsschwankungen,

Das Team forschte nach Temperaturen und Niederschlagsmustern sowie archäologischen Daten um festzustellen, ob der Mensch Einfluss auf das Überleben der drei Säugetierarten hatte.

manche Arten starben aber einfach aus. Während die Anzahl der großen Säugetiere abnahm, breitete sich der Mensch vor allem in den warmen Gebieten aus und veränderte die Landschaft – zum Beispiel durch Ackerbau. Die Erkenntnisse des Teams weisen außerdem darauf hin, dass – obwohl die Warmzeiten zum Einschrumpfen der Populationen führten – diese Tierarten ihre früheren Habitate rekolonialisierten, wenn die Temperaturen wieder fielen. „Dann, während der aktuellen Warmphase, änderte sich dieser Trend wieder“, stellte Shapiro fest. Das Rentier überlebte in arktischen Regionen und hat heute einige Konkurrenten und Räuber. Bisons sind in Asien ausgestorben, können aber heute in Nordamerika gefunden werden; es gibt

außerdem eine europäische Spezies in geringer Anzahl. Moschusochsen leben im arktischen Nordamerika und in Grönland. Es wurden auch einige kleine Populationen in Norwegen, Sibirien und Schweden eingeführt. Die Spezies entwickelte sich in Grönland vor ca. 5.000 Jahren; es gibt sie jetzt in großer Anzahl. „Obwohl klar ist, dass Klimaänderungen die Dynamik dieser Spezies beeinflussten, müssen wir als Menschen einen Teil der Schuld auf uns nehmen, zumindest was den letzten Zyklus betrifft. Es scheint, dass unsere Vorfahren – obwohl menschliche Population noch klein war – die Landschaft so dramatisch veränderten, dass viele Säugetiere einfach von all dem, was sie zum Überleben brauchten, abgeschnitten wurden“, schloss Shapiro. (red)

Seit letztem Jahr ist bekannt, dass die Wälder im Osten der USA derzeit schneller wachsen als früher. Eine neue Studie bestätigt diese Ergebnisse. Es wird auch angenommen, dass in Zukunft durch ein verstärktes Wachstum von Laubbäumen sehr viel CO2 gebunden werden könnte.

Reid Schram

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ie nördlichen gemäßigten Wälder könnten mehr CO2 binden, als bisher angenommen wurde und sogar die durch den Menschen verursachte globale Erwärmung lindern, ist in einer neuen Studie von Forschern aus den USA zu lesen. Ihr zwölfjähriges Experiment wurde in einem 38 Morgen großen Wald in Wisconsin durchgeführt und sollte untersuchen, wie die Wachstumsrate von Bäumen durch einen erhöhten CO2-Gehalt der Luft beeinflusst wird.

Die Studie zeigte, dass Hartholzwälder (Zitterpappel, Papierbirke und Zuckerahorn) um 26 Prozent schneller wachsen, wenn ihre Umgebung mit CO2 angereichert ist, wobei es sich nicht um einen kurzlebigen Effekt handelte. Eine ähnliche Studie am Smithsonian Environmental Research Center in Maryland ergab, dass in den letzten 22 Jahren die CO2-Konzentration am Forschungsort um zwölf Prozent gestiegen war. Dadurch war die mittlere Temperatur um 0,3 Grad angestiegen und die Wachstumssaison hatte sich um 7,8 Tage verlängert. Das verstärkte Wachstum der Bäume steht in Verbindung mit ihrer Fähigkeit, verstärkt kleine Wurzeln auszubilden, um Stickstoff aufzunehmen; dies könnte aber ein beschränkender Faktor beim Pflanzenwachstum sein. Dabei erhöhte sich auch die von Mikroorganismen verursachte Zersetzungsrate, wodurch der Stickstoff noch schneller zurück in den Boden abgegeben werden konnte.

F oto : T h e E poc h T imes

CO2 fördert das Wachstum der Wälder

Kann ein verstärktes Wachstum unserer Wälder den Treibhauseffekt mildern? Neueste Forschungsergebnisse bejahen das.

„Das Wachstum wurde sogar beschleunigt, anstatt durch die Stickstoffaufnahme gebremst zu werden“, erklärte der Hauptautor der Veröffentlichung, Donald Zak, ein auf Mikrobiologie spezialisierter Ökologe der Universität

ichigan in einer PressenachM richt. „Bei erhöhter Kohlendioxidkonzentration entzogen die Bäume den Stickstoff auf effektivere Weise; und es stand den Pflanzen mehr davon zur Verfügung.“

Zak hob hervor, dass die CO2induzierte Beschleunigungsrate möglicherweise begrenzt wäre, wenn die Baumwurzeln den Bodenstickstoff voll ausnutzen würden. Um die für die Zukunft vor­-

hergesagte Atmosphäre zu simulieren, wurde auch die Ozon-Konzentration um einige Bäume auf Bodenhöhe angehoben. Ozon ist der Hauptbestandteil moderner Umweltverschmutzung und kann Pflanzengewebe zerstören sowie die Photosynthese verhindern. Anfänglich wurde durch das Ozon ein negativer Effekt auf das Wachstum der Bäume registriert, bis die die ozonresistenteren Bäume dominierten. Am Ende der Studie übte das Ozon bereits keine Wirkung mehr aus. „Die ozontoleranteren Spezies und Genotypen hatten sich das erobert, was von denen hinterlassen wurde, auf die das Ozon einen negativen Effekt ausübte; dies wird als ‚ausgleichendes Wachstum‘ bezeichnet“, erläuterte Zak. Dementsprechend reagierten manche Genotypen und Spezies stärker auf erhöhte CO2-Werte als andere. Zak ist davon überzeugt, dass diese Studie beweist, wie wichtig – gerade in dieser Zeit der atmosphärischen Veränderungen – der Erhalt der Biodiversität ist.


WISSEN

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

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Durch eine Tür zu gehen, kann das Vergessen des bisherigen Gedankens bewirken. Das wird durch aktuelle Forschung bestätigt. Mimi Nguyen Ly

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ind Sie schon einmal in einen Raum gekommen und konnten sich plötzlich nicht mehr erinnern, was Sie gerade machen wollten? Neue Forschungen aus den USA lassen vermuten, dass das Durchschreiten einer Türe Gedächtnisverlust verursachen kann. „Durch eine Tür in einen Raum einzutreten oder aus ihm hinauszugehen, ist für den Geist wie das Überschreiten der Grenzlinie eines Ereignisses bzw. das Verlassen eines Spielfeldes; Aktivitäten werden als erledigt betrachtet und zu den Akten gelegt“, erklärte der Koautor der amerikanische Studie, Gabriel Radvansky. In drei Experimenten absolvierten Kollegestudenten Gedächtnisübungen, während sie einen Raum durchschritten und durch eine Tür gingen. Im ersten Experiment wurden in einer virtuellen Welt Gegenstände von einem Raum in einen anderen gebracht; die Teilnehmer nahmen ein Objekt von einem Tisch im ersten Raum und tauschten es gegen ein Objekt im zweiten Raum aus. Dann wiederholten sie diese Aktion; doch dieses Mal mussten sie durch keine Tür gehen, da beide Tische im selben Raum standen. Das Ergebnis zeigte, dass die Teilnehmer, die durch eine Tür in einen anderen Raum gingen, bei den Gedächtnisübungen mehr vergaßen als diejenigen, die die gleiche Entfernung innerhalb eines Raumes zurücklegten. Es ist schwierig, sich an eine Aktivität oder Entscheidung zu erinnern, die in einem anderen Raum begonnen wurde, weil es auch im Geist eine räumliche Trennung gibt“, erläuterte Radvansky. Das zweite Experiment fand in der realen Welt statt. Die

Studenten mussten Objekte von einem Tisch auswählen und sie in Kartons stecken. Sie legten eine gleich lange Strecke zurück, entweder in einem Raum oder indem sie durch eine Tür gingen. Wieder ließ das Ergebnis darauf schließen, dass das Erinnerungsvermögen nachlässt, wenn man durch eine Tür tritt. Das dritte Experiment wurde angesetzt um zu testen, ob der Effekt auf das Gedächtnis durch die Tür selbst verursacht wurde oder dadurch, dass sich die Umgebung änderte. Die Forscher hatten in der Vergangenheit demonstriert, dass die Umgebung das Gedächtnis beeinflussen kann. Hierbei hatte das Gedächtnis in den Umgebungen besser funktioniert, die genauso beschaffen waren wie die Umgebung, in der die Erinnerung entstanden war. Die Studenten mussten einige Türen passieren und kamen schließlich wieder im ersten Raum an. Allerdings ergaben sich dadurch keine Verbesserungen des Gedächtnisses, was ein Hinweis darauf gewesen wäre, dass das Durchschreiten einer Türe einen physikalischen Einfluss darauf hat, wie wir Informationen speichern. In ihrem Bericht über die Experimente erläuterten die Wissenschaftler, dass das Durchschreiten einer Tür wie das Verlassen eines Spielfeldes ist, das ein „mentales Update“ – einen Aktualisierungsprozess des Gedächtnisses – auslösen kann und das Erinnerungsvermögen an vergangene Ereignisse reduziert. „Deswegen ist es völlig klar, dass die Erinnerung an gerade aufgenommene Informationen durch die Struktur der Umgebung beeinflusst werden kann“, argumentierten sie. Die Resultate wurden in dem vierteljährlich erscheinenden Journal für experimentelle Psychologie veröffentlicht.

F oto : a nd r e a s B a r t h / pi x eli o

Neuer Raum – neuer Gedanke

Durch eine Tür zu gehen, initiiert einen Aktualisierungsprozess des Gedächtnisses, durch den die Erinnerung an den Moment zuvor vermindert werden kann.

Hier wurden die Zusammenhänge zwischen Erinnerung und Umgebung generell untersucht. Laut einer aktuellen Studie, die in den Forschungsberichten der Nationalen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht Wie wir uns erinnern wurde, werden Erinnerungen, Die Ergebnisse dieser Studie die im gleichen Umfeld gemacht wurden durch die Experimente wurden, miteinander verbunden; einer anderen nordamerikani- dies spricht für die Theorie eines schen Forschungsgruppe bestätigt. episodischen Gedächtnisses.

Durch eine Tür zu gehen, ist für den Geist wie das Verlassen eines Spielfeldes.

Das Forschungsteam beobachtete 69 Epilepsie-Patienten, denen Elektroden in das Gehirn eingesetzt wurden, um ihre Krankheit zu lokalisieren. Diese Patienten nahmen an einem Gedächtnisexperiment teil, bei dem sie sich an 15 nicht zusammenhängende Wörter erinnern mussten. „Durch diese Aufzeichnungen können wir erklären, was bei

einem Gedächtnisexperiment im Millisekundenbereich geschieht, wenn sich etwas im Gehirn ändert“, schrieb Mitautor Michael Kahana von der Universität von Pennsylvania in einer Pressenachricht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Gehirnaktivität beim Erinnern an ein Wort genau die gleiche war wie die, als das Wort das erste Mal auswendig gelernt wurde. Außerdem zeigte die Gehirnaktivität beim Erinnern an ein Wort ähnliche Werte wie bei Wörtern, die auf einer Liste nahe bei diesem Wort standen. Die Ähnlichkeit nahm ab, je weiter voneinander entfernt die Wörter gestanden hatten. Die Gehirnaktivität war am stärksten in den Temporallappen, was einen Zusammenhang mit dem episodischen Gedächtnis annehmen lässt. „Die Theorie des episodischen Gedächtnisses vermutet, dass wir, wenn wir uns an Ereignisse erinnern, zunächst den ursprünglichen Zusammenhang ins Gedächtnis rufen und ihn dann mit dem aktuellen Kontext in Verbindung bringen“, sagte Kahana. „Das ist wie eine Gedächtniszeitreise“, erklärte er. „Ich springe zurück in die Vergangenheit, bin aber immer noch in der Gegenwart verhaftet.“ Kahana glaubt, dass jedes Mal, wenn sich die Patienten an ein Wort erinnern, sie sich an ihre Gedanken im Zusammenhang mit diesem Wort besinnen und an andere Gedanken, die sie beim zeitnahen Lernen anderer Wörter hatten. „Deswegen können wir zwei Freunde, die wir zu verschiedenen Zeitpunkten kennengelernt haben, im Gedächtnis miteinander in Verbindung bringen“, sagte er. „Auf unserer autobiografischen Zeitlinie existieren in Zusammenhang stehende (kontextuelle) Verbindungen auf allen Zeitskalen; das reicht von Erfahrungen, die wir im Laufe von Jahren gemacht haben bis hin zu Erfahrungen, die innerhalb von Minuten gesammelt wurden.“

Charakterentwicklung verbessert Schulleistungen

David Skoumbourdis

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ie Entwicklung sozialer und emotionaler Fähigkeiten bei Schülern hat einen signifikanten Einfluss auf die Verbesserung der Lernergebnisse und die gesamte „Schulqualität“, ergab eine neue Studie, für die an hawaiianischen Grundschulen ein neues Charakter-Entwicklungsprogramm getestet wurde.

Das an 20 Schulen getestete Programm bestand aus eine Serie von organisierten Aktivitäten, die eine Stunde pro Woche dauerten und auf die Entwicklung des Charakters der Schüler abzielten. Dabei wurde bewusst auf traditionelle Methoden verzichtet, die die Schüler mittels Regeln kontrollieren sowie auf das Bestrafen von problematischem Verhalten der Schüler. „Wir haben jetzt herausgefunden, dass wir wirklich einige Probleme an unseren Schulen einkreisen konnten, indem wir uns im Unterricht vermehrt auf das Thema ‚Charakter‘ konzentrierten“, schrieb der Forscher Brian Flay von der Universität Oregon in einer Pressenachricht. „Eine Stunde zum Thema ‚Einfühlungsvermögen‘ in der dritten Klasse könnte zum Beispiel den Kindern dabei helfen zu verstehen, wie sich andere Menschen fühlen. Das scheint einfach zu sein, aber hinsichtlich des Erziehungserfolgs ist es von großer Bedeutung.“

Die Untersuchung – die letzte einer ganzen Serie von Studien – lässt vermuten, dass die bisherigen traditionellen Methoden, um problematisches Verhalten wie Gewalt und Drogenmissbrauch zu zügeln, nicht effektiv sind; die zugrunde liegenden Probleme wie soziale Bindung und Eigensinn wurden bislang nicht angesprochen. Frühere Testreihen bewirkten 72 Prozent weniger Sitzenbleiber und 15 Prozent weniger Schulschwänzer. Außerdem verbesserten sich bei nationalen und staatlichen Tests die Lese- und Mathematikleistungen signifikant. „Die aktuelle Forschung unterstützt die Hypothese, dass diese Programme das gesamte Schulklima ändern können und die Sicherheit und Qualität der Schule verbessern“, schrieben die Wissenschaftler in ihrem Bericht. Die Ergebnisse wurden in der Januarausgabe des amerikanischen Journals für Gesundheit an der Schule veröffentlicht.

„Emotionale Empathie lässt uns wahrnehmen, was der andere fühlt, und das „Mitleiden“ bringt uns dazu, dass wir dem anderen helfen wollen ...“ (Paul Ekman). F oto : T h e E p o c h T imes

Wie wichtig die Bildung des Charakters für Schüler und das Miteinander an Grundschuleinrichtungen ist, zeigt eine Studie, die mit amerikanischen Kindern an hawaiischen Grundschulen durchgeführt wurde. Durch den zusätzlichen Unterricht von einer Stunde pro Woche ergaben sich eine allgemeine Verbesserung der Schulleistungen und ein positiveres Schulklima.

Eine Stunde „Charakterbildung“ pro Woche thematisierte das Einfühlungsvermögen in andere. Wenn wir spüren können, was andere Menschen fühlen, kann es uns verbinden.


MENSCHEN & MEINUNGEN

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The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Chinas Regime fürchtet „Shen Yun“ mehrere Aufführungen im Lincoln Center in New York sowie in Los Angeles und San Francisco ausverkauft“, bemerkte Kolouch. „In Seattle wird es ebenso sein“. „Die Amerikaner finden, dass Shen Yun etwas Wunderbares ist, das die Menschen geistig erfüllt und ihnen die authentische traditionelle Kultur Chinas nahebringt.“

Fortsetzung von Seite 1

Strukturierte Schikane In einem Blog mit dem Namen „Who is afraid of Shen Yun?“ („Wer hat Angst vor Shen Yun?“) hat Leeshai Lemish, ein Moderator von Shen Yun, seit 2008 46 Fälle von Störungsversuchen in 20 Ländern auf der ganzen Welt dokumentiert. Lemish schreibt, dass „Diplomaten“ der Volksrepublik China in geheimen Aktionen in Nordamerika, Europa, Australien und wo auch immer sie zu finden sind, versuchen, alle Aktivitäten zu sabotieren, die die Verfolgung von Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, in China enthüllen. Kolouch mit Lemish einer Meinung Frau Dr. Kolouch ist mit Lemish einer Meinung: „Die Aufführungen erzählen neben vielen anderen Themen die Wahrheit über das, was in China passiert und dass man dort nicht seinem selbst gewählten spirituellen Weg folgen darf. Auch jetzt in diesem Moment gibt es Millionen von Menschen in China, die es ertragen müssen, aufgrund ihres Glaubens alles zu verlieren, möglicherweise sogar ihr Leben.“ Der Brief vom Konsulat in San Francisco beginnt mit der Betonung von Begriffen wie „Freundschaft“ und „bilateralen Beziehungen“, die man mit dem

F OTO : T H E E P O C H T I M E S

Shen Yun wird am 7. und 8. Februar in Seattle auftreten und vom Washington State Falun Dafa-Verein präsentiert. Die Vorsitzende des Vereins, Frau Dr. Zhiping Kolouch, sagt: „Die Kommunisten sind Atheisten; seitdem sie die Macht übernommen haben, versuchen sie, jedes Teilchen der inneren Werte in der traditionellen Kultur Chinas zu vernichten.“

i David H. Koch Theater im Lincoln Center, NY.

Ratsmitglied von Seattle aufrechterhalten wolle. Dann wird dazu übergegangen, dass die Shen Yun-Aufführung in Seattle von Falun Gong präsentiert wird. Weiterhin folgen die üblichen Propagandaphrasen, die das chinesische Regime bereits über viele Jahre innerhalb und außerhalb Chinas benutzt hat, um Falun Gong in Misskredit zu bringen. Propaganda zur Rufschädigung Diese diffamierende Propaganda wird von Menschenrechtsorganisationen seit Beginn der Verfolgung angezweifelt. Human Rights Watch schrieb bereits 2002: „Mitglieder von Falun Gong sind friedliche Bürger, die sich an die Gesetze des Landes halten. Es gibt keine Entschuldigung für die Menschenrechtsverletzungen, die an ihnen begangen wurden.“ Amnesty International schrieb im Jahr 2000: „Die Unterdrückung ist politisch motiviert.“ Die NGO International Educational Developement (IED) erklärte vor der UNMenschenrechtskommission im August

2001, dass die Selbstverbrennung, mit der das chinesische Regime Falun Gong als „bösen Kult“ bloßstellen wollte, in Wirklichkeit vom chinesischen Regime selbst inszeniert worden war.

Falun Gong besteht aus fünf meditativen Übungen und folgt einer moralischen Lehre, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufbaut.

Kostenlose Werbung Kolouch sagte, chinesische Konsulats-Beamte hätten ähnliche Briefe wie den in Seattle auch an Regierungsstellen in anderen Städten der USA, Kanadas, Australiens und Neuseelands verschickt. Sie glaube nicht, dass die Briefe Shen Yun oder Falun Gong schädigen könnten. „Sie versuchen, uns zu zerstören. In Wirklichkeit helfen sie uns dabei, mehr Werbung zu bekommen“, stellte Kolouch fest. Im Januar 2011 versuchte ein chinesisches Konsulat, die Aufführung in Busan in Korea zu behindern. Das Medienecho, das folgte, sorgte für ausverkaufte Vorstellungen. „In den vergangenen Wochen waren

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Bekannter Autor schwärmt:

Ihre Darstellungskraft ist enorm!

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ew York – Der 93-jährige Leonard R. Sussman war 21 Jahre lang Direktor von „Freedom House“. Nachdem er Shen Yun am 15. Januar im Lincoln Center besucht hatte, sagte er aufgeregt: „Die Show ist großartig! Ich bin sehr von der spirituellen Kraft und Ausdrucksfähigkeit beeindruckt. Shen Yun zeigt ein klares Konzept; jede Szene repräsentiert ein tiefsinniges Thema, nämlich den Glauben an Buddha, an die Gottheiten und dass das Gute das Böse besiegen wird.“ Leonard R. Sussman, Aktivist für Pressefreiheit,

Autor von zehn Büchern über Pressegeschichte und das Fulbright Programm, war Redakteur, Herausgeber, Nachrichtenkorrespondent, Enzyklopädist, Kolumnist in großen amerikanischen sowie ausländischen Zeitungen und Magazinen. Leonard R. Sussman war mehrmals in Asien und hat weltweit viele Aufführungen besucht. Er sagte begeistert, dass er noch nie eine solche Aufführung wie Shen Yun gesehen habe, die so beeindruckend sei und so hohe spirituelle Werte zeige: „Ihre Darstellungskraft ist enorm. Durch Tanz und Musik wird

eine bedeutende Botschaft übermittelt und Kultur verbreitet. Sie haben auf der Bühne das wahre Leben gezeigt und Sprache und Gedanken werden in Tanz ausgedrückt. Das ist ein großartiger Erfolg.“ Er fügte hinzu: „Die Aufführung wird von der Bühne aus im Hintergrund fortgesetzt. Das ist überwältigend! Ich habe eine solche Idee noch nie gesehen … Die Künstler verfügen über eine hervorragende Technik. Choreografie, Geschichte, Hintergrund und Musik passen perfekt zusammen und erzeugten beeindruckende Effekte.“ (DaJiYuan)

Karten gesucht für Lincoln Center NY New York – Die amerikanische Gruppe von Shen Yun Performing Arts beendete ihre Tournee am 15. Januar im Lincoln Center in New York. Das viertägige Gastspiel von „Shen Yun“ im Lincoln Center brach alle Verkaufsrekorde. Shen Yun rief nicht nur im Großraum New York große Begeisterung hervor, sondern gewann auch hohes Ansehen bei den Mitarbeitern des Lincoln Centers. Manche Mitarbeiter versuchten, ihre Schicht zu tauschen, um Shen Yun ansehen zu können. Die Begeisterung für Shen Yun ist sehr ungewöhnlich Ein langjähriger Ticketverkäufer meinte, dass es in der Geschichte des Lincoln Centers sehr selten vorgekommen sei, dass eine Show jedes Mal ausverkauft war. Im Vergleich mit anderen traditionellen Vorführungen zähle Shen Yun zu den relativ neuen Shows. Es sei einmalig, dass Shen Yun so gut von den Zuschauern akzeptiert werde. Wegen der weltweit schlechten Konjunktur befinden sich viele Ensembles in Schwierigkeiten. Aber die Aufführungen von Shen Yun werden weltweit immer besser besucht. Dass die Aufführungen von Shen Yun in New York, der „Welthauptstadt der Kultur“, mehrere Male ausverkauft waren, wurde von vielen für ein Wunder gehalten. Viele wichtige Medien in den USA, darunter Fox, hatten deshalb Korrespondenten zum Lincoln Center geschickt, um über Shen Yun zu berichten. Wir vom Lincoln Center denken jetzt alle über Shen Yun nach Bob ist über 60 Jahre alt und war früher Balletttänzer des New York City Balletts. Er arbeitet jetzt im Empfangsbereich des David H. Koch Theaters. Er sagte: „Die Show von Shen Yun ist die teuerste Show des David H. Koch Theaters, aber gleichzeitig die bestbesuchte … Die Tickets ließen sich so gut verkaufen und wir vom Lincoln Center denken jetzt alle über Shen Yun nach.“ (DaJiYuan)

The Epoch Times Deutschland präsentiert in Berlin im Februar: Am Sonntag, dem 12. Februar 2012, um 11:30 Uhr im Musikinstrumenten-Museum in der Tiergartenstraße 1; 10785 Berlin Festvortrag zum 40. Geburtstag von „Orpheus“ Musik und Heilung in der chinesischen Tradition Vor 40 Jahren erschien das Opernmagazin „Orpheus“ zu ersten Mal. Aus diesem Anlass öffnet „Orpheus“ eine neue Tür in die Welt der klassischen chinesischen Musik. Die Ärztin Lin Gui aus Taiwan wird einen Festvortrag halten über „Musik und Heilung“ und die Ursprünge der klassischen chinesischen Musik, ihre Instrumente und ihre Wirkung. Die chinesische Flöte spielt: Kwok Wah Chan

Frau Lea Zhou, Chefredakteurin der chinesischen Epoch Times Europe spricht über „China – das Land der Gottheiten und deren göttlich inspirierte Kultur“ Seit alten Zeiten gilt China als „Shen Zhou“ – das Land der Gottheiten. Die Künste und die Kultur sind so fein und so lebendig, dass sie, so glaubt das chinesische Volk, nur durch den Himmel geschenkt worden sein können. Die Wiedergeburt dieses großen kulturellen Erbes wird mit einer Multimediashow am Beispiel des Künstlerensembles „Shen Yun Performing Arts“ aus New York dargestellt, das eine leitende Rolle bei der Renaissance der traditionellen chinesischen Kultur spielt. Anmeldung erbeten unter: Tel.: 030-26395312, E-Mail: Leserbrief@epochtimes.de

Am Montag, dem 13. Februar 2012, um 18:30 Uhr: Vortrag über Chinesische Kultur und TCM Ort: jean paul & Blacky Dress, Friedrichstraße 134, 10117 Berlin Referentinnen: Frau Lin Gui, Ärztin aus Taiwan und Frau Lea Zhou, Chefredakteurin der chinesischen Epoch Times Europe

Vorschau auf März Am Montag, dem 5. März 2012, um 17:30 Uhr Multimedia-Vortrag in der URANIA Ort: An der Urania 17; 10787 Berlin; Tel.: (030) 218 90 91 Lea Zhou, Chefredakteurin der chinesischen Epoch Times Europe spricht über „China – das Land der Gottheiten und deren göttlich inspirierte Kultur“ Was man unter dem Begriff „Kultur“ versteht, ist äußerst breit gefächert – er beinhaltet Literatur, Musik, Malerei, Architektur, Philosophie, Religion, Medizin, Kochen, Kleidung ... also jeden Aspekt des Lebens. Außerdem gibt es mit einer Multimediashow einen Überblick über die Wiedergeburt dieses großen kulturellen Erbes durch das Künstlerensemble „Shen Yun Performing Arts“ aus New York, das eine leitende Rolle bei der Renaissance der traditionellen chinesischen Kultur spielt.


www.epochtimes.de

Mit grünem Tee und Laserlicht gegen das Vergessen Seite 15

1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

Blitzmerken dank Zeitlupe Seite 18

Asiatische Geschmackswelten Seite 19

Fashion People Katharina Starlay

S MARCEL OSTERTAG

ehen und gesehen werden. In bestimmten Wochen des Jahres reiht sich Modeevent an Modeevent und der Vorhang lüftet sich (außer natürlich für die Einkäufer) für die bunteste Spezies der Branche – die nicht altern wollenden Followers der neuen und alten Avantgarde. Die Szene ist wichtig, weil sie Formen und Formalitäten infrage stellt und experimentiert. Unter der Beschallung einer irgendwie immer wieder gleichen Musik (ist sie von morgen, heute oder gestern?) erleben wir also Tolles in Sachen Stil.

Hier das neueste von beside the stage:

GUIDO MARIA KRETSCHMER

Überhaupt – die alternden Typen. Nichts gegen das Altern: Jeder kommt dran! Nimmt man ihnen die Sonnenbrille, den silbernen Pferdeschwanz, die Stiefel und den Mantel – wahlweise aus Fell oder Leder – weg, bleibt nicht mehr viel übrig. Jedenfalls nichts, was interessant ist. Und das ist das Problem. Den großen K.L. gibt es eben nur einmal. Seine Markenzeichen mit einem Ledermantel zu kombinieren, der Henry Fonda in einem einschlägigen Western die nötige Finsternis verlieh, grenzt an Pietätsbeleidigung. Was das alles mit Stil zu tun hat? Nicht viel. Und nichts davon ist zur Nachahmung empfohlen! Aber ohne unsere Fashion People wär’s einfach langweilig. Ihr Mut zu stilistischen Unfällen ist es, der die Designer (und uns) inspiriert. Wir lieben es!

ANJA GOCKEL

F OTO S : G A R E T H C AT T E R M O L E / G E T T Y I M A G E S

MICHALSKY

LENA CRIVEANU

• Strickmütze zu Herrenanzug und Weste • Winterboots zum heftig gemusterten Sommerkleidchen • ein wie Latzhose anmutendes Trägerkleidchen an einer Frau jenseits der 45 • Fell-Puschelweste zum gleichsam zerzausten Kurzhaarschnitt (Meerschweinchenalarm!) • Schockierend lila-farbiges StrickZelt an einer Damen-Konfektionsgröße 54 • Wehende Tücher im Haar • Ein 3-teiliger Herrenanzug mit Ellenbogenfilz (oft gesehen dieses Jahr!) – das sieht nur an einzelnen Sakkos lässig aus • Spaghetti-Haare mit und ohne Hut • Entblößte, behaarte oder nicht-behaarte Männerbrüste zu Jeans und Bogart-Hut • Bärentatzenschuhe zum Businesskostüm (würden Französinnen je so etwas tun?) • Manitou-Indianerschuhe mit Fransen • Knallorangener, bodenlanger Mantel an reifem Herrn.

Die Corporate Image Beraterin und Modedesignerin Katharina Starlay berät Menschen und Unternehmen in Stilfragen. Mehr Stiltipps und über ihre Arbeit auf www.stilclub.de und www.starlay.de (Alle Bilder von Mercedes Benz Fashion Week Berlin 2012)


Fitness

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

F OTO : I B R A H I M A L- O M A R I /A F P/ G E T T Y I M A G E S

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Radsportler können sich mit diesem Angebot auch auf Events wie den Arlberg Giro oder die Deutschland-Rundfahrt vorbereiten.

Erlangen entwickelt Tourismusangebote für gesundheitsbewusste Radsportler Die Sport- und Medizinstadt Erlangen bietet sportmedizinische Check-ups und Workshops für die Radsaison 2012.

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ie Sport- und Medizinstadt Erlangen soll 2012 Treffpunkt für gesundheitsbewusste Rennradfahrer und -fahrerinnen werden. „Wir haben gemeinsam mit der Erlanger Sportuniversität und dem sportmedizinischen Institut iQ-Move GmbH ein Angebot für aktive Radsportler aufgelegt, das sportmedizinische Ansprüche und touristische Angebote perfekt kombiniert: Wir bieten Sport-, Medizin- und Tourismuskompetenz aus einer Hand“, erläutert Christian Frank, Geschäftsführer des Erlanger Tourismus und Marketing Vereins e. V. (ETM), den Startschuss zu dem neuen Radtouristikpaket. Alle Angebote 2012 sind für die breite Community der Rennradsportler in der neuen Infobroschüre „Sport- und Medizinstadt Erlangen“ zusammengefasst, die über den ETM verteilt wird und online unter http:// www.erlangen.de/tourismus abrufbar ist. Das neue Rundum-Tourismuspaket für Radsportler ist als variabler Baukasten mit Workshops, sportmedizinischen Coachings, Übernachtungen und touristischem Rahmenprogramm kombinierbar. Die fränkische Hugenottenstadt hat mit

ihrer touristischen Vielfalt in Kunst und Kultur bei Stadtführungen oder Shopping viel Abwechslung zu bieten. Die Fränkische Schweiz lädt zu anspruchsvollen Radtrainingstouren ein. „Im Zentrum des Angebots stehen die maßgeschneiderten mentalen und sportmedizinischen Check-ups und Workshops, die jeder gesundheitsbewusste Radsportler als Vorbereitung für seine Rennradsaison 2012 in Erlangen buchen kann“, erklärt Frank das neue ganzheitliche Konzept. Erlangen setzt auf medizinische Profibetreuung für Radsportler Der Erlanger Tourismus und Marketing Verein e. V. arbeitet schon seit zwei Jahren mit seinen sportmedizinischen Kompetenzpartnern an einem Gesundheitskonzept für aktive Radsportler. Erste Workshops und Gesundheitschecks für Radler unter sportmedizinischer Betreuung haben bereits in diesem Jahr in Erlangen stattgefunden. „Wir haben das sportmedizinische Angebot auch und insbesondere auf die Bedürfnisse von gesundheitsorientierten Radsportlern zugeschnitten. Abgestimmt auf ihr persönliches Trainingsziel erhalten die Freizeitsportler auf der Grundlage einer engen Verzahnung von Leistungsdiagnostik und Beratung ein individuelles Fitness- und Gesundheitscoaching“, erläutert Prof. Dr. Dr. Matthias Lochmann, Leiter der Sportund Bewegungsmedizin des Institutes für Sportwissenschaft, das medizinische Konzept.

Abgestimmt auf ihr persönliches Trainingsziel erhalten die Freizeitsportler auf der Grundlage einer engen Verzahnung von Leistungsdiagnostik und Beratung ein individuelles Fitness- und Gesundheitscoaching.

Individuelle Gesundheits- und Leistungsdiagnostik für Radsportler „Wir richten unser Angebot an jeden ambitionierten Rennradfahrer, der sich neben seiner beruflichen Herausforderung auch in der Freizeit ehrgeizige Ziele steckt. Auch ein Manager fährt Radmarathon“, berichtet Frank. Er weiß, wovon er spricht. Der Erlanger Tourismusmanager hat selbst 2010 an der Deutschland-Rundfahrt teilgenommen. Belastungs-EKG, Spiroergometrie, Herz-Ultraschall und Blutuntersuchungen sowie mentales Coaching bilden die optimale Grundlage, sich auf die persönliche Radsaisonziele ausgewogen vorzubereiten. Für 2012 wurde von den Kompetenzpartnern ein Baukastensystem mit vielen verschiedenen kombinierbaren Terminen ausgearbeitet. Der gesundheitsbewusste Breitensportler kann sich zum Beispiel für den Mittelfrankencup, den Metropolmarathon, das Nürnberger Altstadtrennen oder auch für den Erlanger Triathlon coachen lassen. Der sportmedizinische Checkup steht für jedes Leistungsniveau zur Verfügung: „Wir möchten mit der Kompetenz aber auch deutschlandweit die Radsportler ansprechen, die sich langfristig auf Events wie den Arlberg Giro oder auch die Deutschland-Rundfahrt vorbereiten wollen. Und das mit einem individuellen und gesunden Radsport-Training“, lädt Frank zu dem neuen Angebot in der Sport- und Medizinstadt Erlangen ein. (pressetext/mcd)


Gesundheit

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Mit grünem Tee und Laserlicht gegen das Vergessen Neuartiger Therapieansatz gegen Alzheimer:

The Epoch Times

Laserlicht lässt die Zelle den Tee aufnehmen Die Idee für den neuartigen Therapieansatz ist während der Grundlagenforschung am Institut für Mikro- und Nanomaterialien, Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik der Universität Ulm, entstanden: Materialwissenschaftler und Ingenieure hatten bei der Untersuchung von mikroskopisch dünnen Wasserschichten auf einer Diamantenoberfläche festgestellt, dass sich diese bei Bestrahlung mit rotem Laserlicht ausdehnen – nach Beendigung der Laserbestrahlung ziehen sich die Wasserschichten wieder zusammen. Diese Erkenntnisse gelten auch für Wasserfilme in lebenden Zellen. Beim Zusammenziehen können die Zellen Substanzen aus der unmittelbaren Umgebung aufnehmen. Kurz zuvor war in Modell-Experimenten gezeigt worden, dass die Substanz EGCG aus dem Grünen Tee die Alzheimer-typischen

F OTO : D I E T E R S C H U E T Z / P I X E L I O . D E

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rotz intensiver Forschungsanstrengungen gibt es aktuell keine erfolgreiche Behandlung der alzheimerschen Erkrankung. Erstmals hat jetzt die Universität Ulm eine Therapiemöglichkeit vorgestellt, die die Alzheimer-Erkrankung an ihrer Wurzel packen soll: Laserlicht und Grüner Tee sollen die Proteinablagerungen, die die Gehirnfunktionen langsam erstarren lassen, wieder auflösen können. Mit einem Extrakt aus grünem Tee und rotem Laserlicht wollen Forscher um den Ulmer Wissenschaftler Dr. Andrei Sommer die Alzheimersche Krankheit besiegen. Dank der ungewöhnlichen Kombinationstherapie konnten sie die für Alzheimer typischen Proteinablagerungen im Modell-Experiment um mehr als 60 Prozent verringern. Diese Ablagerungen stören die Signalübertragung zwischen Nervenzellen im Gehirn und verursachen so die bekannten Symptome der Krankheit. Die Erkenntnisse der Forscher sind in der Fachzeitschrift „Photomedicine and Laser Surgery“ veröffentlicht worden.

Das leuchtende Grün einer Teeplantage von Grünem Tee ist wie eine Metapher zur Stärke Stärke, die in manchen seiner Inhaltsstoffe verborgen ist.

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„In Kombination bieten sich beim Grünem Tee vielversprechende Forschungsmöglichkeiten mit dem Ziel, die Proteinablagerungen im Gehirn zu verringern“

Proteinablagerungen bekämpft. Jetzt haben Forscher beide Erkenntnisse kombiniert und auf menschliche Neuroblastomzellen übertragen. „Laserlicht in diesem Bereich wird bereits seit Jahren klinisch eingesetzt. In Kombination mit Grünem Tee und anderen potentiellen Zerstörern der Proteinablagerungen bieten sich vielversprechende Forschungsmöglichkeiten mit dem Ziel, die Proteinablagerungen im Gehirn zu verringern“, sagt Andrei Sommer. Innovative Therapiemöglichkeiten „Die Ergebnisse zeigen zahlreiche Anknüpfungspunkte für hoch interdisziplinäre wissenschaftliche Projekte auf“, bekräftigt Professorin Iris-Tatjana Kolassa, Leiterin der Abteilung Klinische und Biologische Psychologie der Universität Ulm. Gerade die neuartige Kombination von materialwissenschaftlicher, psychologischer und medizinischer Grundlagenforschung könne zukünftig zu völlig neuen Ansätzen in der Behandlung altersbedingter Erkrankungen wie beispielsweise der Alzheimer Demenz führen. Neben Andrei Sommer waren an dem Projekt Professor Hans-Jörg Fecht und Dan Zhu von der Universität Ulm beteiligt. Sie haben eng mit Forschern der Universität Heidelberg sowie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin zusammengearbeitet. (ps)

i Alzheimer’sche Erkrankung Alzheimer ist eine Erkrankung, die die geistigen Fähigkeiten des Gehirns zunehmend einschränkt. Es kommt zu Gedächtnisschwund, bei dem etwa der Betroffene zunächst immer wieder die gleiche Frage wiederholt, ohne sich dessen bewusst zu sein. In späteren Stadien breitet sich die Krankheit auch auf das Bewegungssystem aus. Es wird zunehmend schwerer, genaue Bewegungsabläufe auszuführen. Schließlich kommt es zum Muskelschwund im ganzen Körper und damit verbunden zu schwerwiegenden Lungen- oder Herzerkrankungen im Endstadium. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Krankheit durch eine fehlerhafte Faltung einer bestimmten Eiweißform im Gehirn entstanden. Dieses falsch gefaltete Eiweiß ist nicht nur unfähig, seine reguläre Aufgabe zu erfüllen, sondern es blockiert auch die gesamte Zelle durch Ablagerungen, sodass die Nervenzelle schließlich nicht mehr funktionieren kann.


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Reise

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

SCHNEETREIBEN im Tiroler Oberland

FOTOS: BE RND KREGE L

Bernd Kregel

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ind dies schon die Vorboten des für dieses Jahr angekündigten Weltuntergangs? Denn bedrohlich schieben sich finstere Wolkenbäuche über das Tiroler Oberland und geben ausreichend Anlass zu einer apokalyptischen Grundstimmung. Oder sind es lediglich die Naturgewalten, die hier im Hochgebirge einmal mehr darauf warten, entfesselt zu werden? Höchste Zeit jedenfalls für die Bergbewohner, sich mit Vorräten einzudecken und die Verriegelung an den Fensterläden zu überprüfen. Noch sieht man, wie die ringsum aufgereihten Dreitausender ihre Spitzen wie riesige Sägen in den immer stärker sich verdunkelnden Himmel recken. Sind am Ende sie es, die schließlich die runden Wolkenbäuche anritzen, deren weißer Inhalt alsbald vom aufkommenden Sturm durch die Luft gewirbelt wird? Sei es, um die Hochgebirgslandschaft mit einer weißen Decke vor der Kälte des einbrechenden Winters zu schützen oder aber, um für eine Weile das Terrain zurückzuerobern, das menschliche Kultur der Mutter Natur in den zurückliegenden Jahrhunderten abgetrotzt hat.

Der Kaunertaler Gletscher als Anziehungspunkt Angesichts dieses Naturschauspiels wird der Mensch für wenige Tage in die Rolle des hilflosen Beobachters verbannt. Selbst die von ihm errichteten Sportanlagen am Rand der fünf Tiroler Gletscher ducken sich unter der Last der Schneemassen zu Boden. Sie mögen davon träumen, dass nach den Tagen des Schneefalls das bunte Schneetreiben an ihren Hängen umso prächtiger explodieren möge. So zum Beispiel am Kaunertaler Gletscher, der sich am Fuß der 3500 Meter hoch aufragenden Weißseespitze als „Tirols jüngster Gletscher“ einen Namen gemacht hat. Denn hier können Freerider und Snowboarder in jugendlicher Frische auf breiten Pisten aus Naturschnee ungestört ihre Schwünge ziehen. Um jedoch Tirols höchste Haltestelle verkehrstechnisch zu erreichen, muss zunächst der Zufahrtsweg durch das Kaunertal geräumt werden. Vom Inn her erstreckt es sich in südlicher Richtung direkt auf den Gletscher zu und noch sind alle Oberflächen mit einer meterhohen Schneeschicht bedeckt. Genau diese Schneeschicht verleiht den kleinen Ortschaften im Tal das Aussehen einer verspielten Märchenlandschaft. Doch trotz dieser romantischen Kulisse gilt

es zunächst, den hohen weißen Straßenbelag wegzufräsen und zwischen den sodann senkrecht aufragenden Schneewänden die Verkehrswege befahrbar zu machen. Unberührte Schneeflächen und präparierte Langlaufloipen Doch selbst während dieser Übergangszeit gibt es zunächst nichts Schöneres, als sich bei strahlendem Sonnenschein die Schneeschuhe unterzuschnallen und in den noch unberührten Schneeflächen der Harber Wiesen seine eigenen Spuren zu hinterlassen. Oder auf den überraschend schnell präparierten Langlaufloipen am Fuße des Kaunergrats seine Kreise zu ziehen. Und dabei vielleicht am Ortsrand von Feichten dem Skilehrer Heiner Lentsch zu begegnen, der das Tal kennt wie seine Westentasche und sich hier selbst bei dichtestem Schneetreiben zurechtfinden würde. „Lawinengefahr?“ Nein, bis hierher in die Mitte des Talbodens reichten die Schneeabgänge sicherlich nicht. Allerdings habe er einmal in einer Seilschaft eine Lawine am Hang erlebt. Da gebe es nur eines: Hacken und Steigeisen so fest wie möglich in den Boden einzurammen, um bei gespreizten Beinen dem vor der Lawine her geschobenen Luftdruck zu entgehen. Es sei damals gerade noch einmal

gut gegangen, aber – so fügt er verschmitzt lächelnd hinzu – man müsse es mit der Abenteuerlust ja nicht gleich übertreiben. Naturparkhaus als geologisches Energiezentrum Eine bequemere Art, sich einen Überblick über das Kaunertal zu verschaffen, hält das Naturparkhaus Kaunergrat am nördlichen Taleingang bereit. Wie ein Adlerhorst thront es in 1600 Metern Höhe an einer 800 Meter tiefen Abbruchkante zum Inn und gibt darüber hinaus noch den Blick frei nach Italien und in die Schweiz. Genau hier befindet sich eines der geologischen Energiezentren, für deren Auswirkung auf den Menschen unsere Vorfahren noch ein Gespür hatten. So jedenfalls weiß es Ernst Partl zu berichten, der sich als Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat mit einer ganz besonderen Stelle unterhalb des Gebäudes beschäftigt hat. Denn hier waren bereits vor 5000 Jahren, also genau zu Ötzis Zeiten, vom Volk der Räter Tieropfer für die heimischen Gottheiten dargebracht worden. Und später, zu Beginn unserer Zeitrechnung, waren es dann die Römer, die – unterwegs ins nördliche Germanien – auf der legendären „Via Claudia“ nach der Überwindung des Rechenpasses nahe dieser Stelle


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vorbeikamen und dabei ihre Spuren Anziehungskraft ist eine Muttergotteshinterließen. statue, die genau hier im 12. Jahrhundert von Hirten in einem Weizenfeld entdeckt wurde. Zur Erinnerung steht Anheimelnde Überschaubarnoch heute eine in barockem Stil erkeit des Tales Längst jedoch habe sich der militäri- schaffene Marienstatue mit goldenem sche Stil von damals gewandelt zu ei- Strahlenkranz im Mittelpunkt der genem vorwiegend familiären Anliegen, schmackvoll renovierten Wallfahrtsdas hier mit dem Beginn des Touris- kirche. mus vor wenigen Jahrzehnten Einzug gehalten habe. Darauf verweist Chris- Musikerlebnis tian Santl, Geschäftsführer des „Hotels im Flügelmuseum Weißseespitze“, dem die anheimeln- Nur wenige Meter von der Kirche entde Überschaubarkeit des Tales impo- fernt wohnt Toni Wille, der als „Flüniert. Um dessen jüngere Vergangen- geltoni“ ebenfalls nicht aus dem Kauheit verständlich zu machen, lädt er ein nertal wegzudenken ist. Toni ist ein zum Besuch des kleinen aber feinen Rundum-Talent, da er von der LandKaunertal-Museums auf seinem Ho- wirtschaft bis hin zum Kunsthandwerk telgelände. Dabei wird deutlich, wie gleich mehrere Berufe ausübt. Seine die Menschen in früheren Zeiten den große Liebe jedoch gilt dem KlavierBergen und den Böden ihre Existenz spiel, das er – weitgehend autodidakabringen mussten, bevor der Touris- tisch angeeignet – zu hoher künstlerimus im Tal neue Perspektiven eröffnete. scher Reife verfeinert hat. Den größten Eindruck jedoch hinDazu betreibt er ein über die Grenterlässt die Tatsache, dass sich das Hotel zen hinaus bekanntes Flügelmuseum auch der behinderten Gäste annimmt, mit den unterschiedlichsten Paradeexdie hier eine Welt in völliger Barrie- emplaren der Musikgeschichte, die er refreiheit erleben: Von den Zimmern von ihrer Bauart bis hin zu ihrem jeweibis hin zum Wellnessbereich ist an alles ligen Verwendungsbereich sachkundig gedacht, das Rollstuhlfahrern nicht nur zu beschreiben weiß. Den Höhepunkt das Leben erleichtert, sondern auch seines Musikerdaseins stellt jedoch die zur Lebensfreude beiträgt. Denn ein von ihm in Form eines Flügels errichvielfältiger Fundus von ausgefallenen tete kleine Konzerthalle dar, in der vier Sportgeräten für Behinderte macht das unterschiedliche Flügel sowie eine von Hotel zudem zu einem wahren Eldora- ihm selbst gefertigte Kirchenorgel ihdo für behinderte Wintersportler. ren Platz finden. Auch für spirituelle Belange hat das Schon sind die Kerzen entzünKaunertal eine Kostbarkeit anzubie- det, die den Raum in ein gedämpftes ten. Es ist die im Jahr 1535 erbaute warmes Licht hüllen. Und alsbald erWallfahrtskirche Kaltenbrunn, die in klingen – je nach Charakter des dar1260 Metern Höhe seit Jahrhunderten gebotenen Musikstücks – von den undie Pilgerscharen aus der Umgebung terschiedlichen Instrumenten aus die ins Kaunertal lockt. Ursache für diese klassischen „Ohrwürmer“ der Musikgeschichte von Bach und Händel über Mozart und Beethoven bis hin zu Debussy. Ein ausgefallenes und zugleich persönliches Musikerlebnis, wie es in dieser Form sicherlich kein anderer Musiksaal vermitteln könnte. So lebt der Aufenthalt im Kaunertal nicht nur von den sportlichen Aktivitäten, zu denen die malerische Landschaft durch alle Jahreszeiten hindurch einlädt. Daneben sind es auch die persönlichen Begegnungen, die das Bild abrunden. Und gerade darin liegt auch ein wesentlicher Teil des Kaunertal-Abenteuers, das zu der Attraktivität beiträgt, die das Tiroler Oberland insgesamt auf die zahlreichen Besucher aus aller Welt ausübt. Und der vom Maya-Kalender für diesen Dezember prophezeite Weltuntergang? Das Kaunertal wie auch das gesamte Tiroler Oberland werden ihn sicherlich unbeschadet überstehen.

www.tiroleroberland.at www.kaunertal.com www.kaunergrat.at www.tirolgletscher.com

Reise

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Winterfreuden im Neuschnee: Das Kaunertal im Tiroler Oberland.


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Schule und Erziehung

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Blitzmerken dank Zeitlupe Dagmar Hinrichs und Prof. Maike Looß am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Technischen Universität Braunschweig entwickelt und erprobt. Die Schüler waren begeisterter bei der Sache und behielten auch den Unterrichtsstoff besser als eine Vergleichsgruppe, die Filchüler aus Real- und Gesamtschu- me ansah, ohne sie selbst hergestellt len in Braunschweig und Calber- zu haben. lah / Kreis Gifhorn sind auf naturwissenschaftliche Entdeckungsreisen Digitale Lehrmittel im Unterricht gegangen – ausgerüstet mit modernen „Auch Forscher nutzen HochgeschwinZeitlupenkameras. Sie filmten Ereignis- digkeitskameras, um wissenschaftliche se, analysierten sie am Computer und Erkenntnisse über schnelle Vorgänge belegten ihre Vermutungen mithilfe zu gewinnen“, erklärt Dagmar Hilfertder Aufnahmen. Im Rahmen des Pi- Rüppell, Biologin und Naturfilmerin. lotprojekts haben Wissenschaftler der Dadurch, dass digitale Kameras für TU Braunschweig nachgewiesen, dass Schulen erschwinglich werden, könder Einsatz der Kameras Motivation nen die Schüler wie echte Forscher arund Merkfähigkeit steigern kann. beiten. Die Technik ermöglicht ihnen einen einfachen Zugang zur WissenSelbst machen bringt den Erfolg schaft, indem sie Hypothesen aufstelDie neue Unterrichtsmethode wur- len, Experimente planen, ausführen de von Dagmar Hilfert-Rüppell, und die daraus gewonnenen Daten Der Beutezug der Libellenlarve, ein Fußball im Moment des Abstoßes – viele Phänomene vollziehen sich so schnell, dass man sie nur vage beobachten kann.

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Mehr als ein Internat: das Pädagogium Bad Sachsa

analysieren und deuten. Die Digitalkameras filmen mit von bis zu 1.200 Bildern pro Sekunde. Damit kann man selbststän- Kamera läuft! dig schnellste Bewegungen sichtbar Aktiv werden macht schlau Die Kurzfilme lieferten einen Einmachen. blick in sehr schnelle Bewegungsabläufe. Die Vergleichsgruppe analySpaß und Erfolg sierte dieselben Phänomene. Vor und in Klassenzimmern „Wir sind überzeugt davon, dass nach dem Experiment erhoben die Zeitlupenkameras künftig bei vielen Wissenschaftler Medienkompetenz, Lehreinheiten nützlich sein können, Motivation und die längerfristigen insbesondere in den Naturwissen- Lernergebnisse. „Das Ergebnis hat schaften, aber auch bei der Analyse uns positiv überrascht“, fasst Dagvon Bewegungsabläufen im Sportun- mar Hilfert-Rüppell zusammen. „Beterricht,“ erläutert Dagmar Hinrichs. reits nach der ersten Anwendung der Die Schüler geben ihr Recht: Mehr Zeitlupenfilmmethode zeigten sich als 80 Prozent von ihnen würden ger- die Schüler aus sechs Klassen motine die Kameras häufiger und auch in vierter und interessierter als die Vergleichsgruppe. Wenn Lernende moanderen Schulfächern nutzen. Insgesamt 144 Schüler aus den tiviert sind, erlangen sie ein tieferes Klassenstufen 8 bis 10 wurden im Verständnis.“ Auch die langfristigen Rahmen dieses Projektes in zwei Lerneffekte konnten gesteigert werGruppen geteilt. Die erste Gruppe den. Im Anschluss an den Unterricht durfte selbst eine Zeitlupenkamera erbrachte der Wissenstest etwa gleibedienen und damit Kurzfilme an- che Werte für beide Gruppen. Jedoch fertigen. Anschließend übertrugen drei Wochen später erreichten die die 73 Probanden die Filme auf den Schüler, die selbst gefilmt hatten, bei Computer und untersuchten die Phä- demselben Test signifikant bessere Ergebnisse als die Vergleichsgruppe. nomene dort. /P I

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PÄDAGOGIUM Junge Naturfilmer in der Schule: Die Schüler-Teams filmen und erforschen den Fangschlag der Libellenlarve.


Kulinarisches

The Epoch Times Deutschland / 1. - 7. Februar 2012 / Nr. 301

FOTO: TF79/PIX

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Asiatische Geschmackswelten Reisessig, besser aus Taiwan oder Japan wegen Sicherheit und Qualität, ist mild, balsamartig und eine wesentliche Zutat in Asiens Küchen. Pur zum Dippen, zu Fisch, Spinatsalat oder zu Grünkohl. Einfach nach Geschmack Rohrohrzucker in Reisessig und Sojasauce auflösen. Stilecht mit Grüntee und Stäbchen.

Gebratene Glasnudeln mit Sojasprossen Zutaten: • 250 g Sojasprossen • 250 g Glasnudeln in Wasser eingeweicht • zwei Blätter Bärlauch in kleine Streifen geschnitten • eine gepresste Knoblauchzehe Für die Sauce: • Ein Eßlöffel Sojasauce • ein halber Teelöfel Zucker • ein halber Teelöffel Salz Zubereitung: 1. Das Öl in der Pfanne erhitzen, den gepressten Knoblauch hinzufügen und so lange braten bis er duftet. Die Sojasprossen hinzugeben und kurz anbraten. Salz, Sojasauce, Zucker und die Glasnudeln hinzufügen und zwei Minuten mit den Sojasprossen braten. 2. Zwei große Löffel Wasser hinzugeben, und fünf Minuten ziehen lassen. Dann den Bärlauch hinzufügen, eine Minute kochen lassen und sofort servieren. Tipp: den Bärlauch durch einen halben Bund Schnittlauch ersetzen.

Scharfe Garnelen frittiert Zutaten: • 500 g frische Garnelen • 4 Knoblauchzehen in Scheiben geschnitten • 4 Scheiben Ingwer • 2 trockene Chili, beide sehr klein gehackt • 1 gr. El. Sojasoße • 1 El. Zucker Zubereitung: 1. Die Fühler an Kopf und Bauch abschneiden und die Garnelen zum Frittieren abtrocken. Öl in einer Pfanne erhitzen, die Garnelen hineinlegen, auf halbe Hitze schalten und die Garnelen durchfrittieren. Wenn die Garnelen gleichmäßig rot werden, das Öl nochmals erhitzen und die Garnelen knusprig frittieren, dann sofort herausnehmen. 2. 2 El. heißes Öl in der Pfanne belassen, wieder auf halbe Hitze schalten, die Knoblauchscheiben, den geschnittenen Ingwer und Chili in die Pfanne geben und braten. Sobald sie aromatisch duften, die Garnelen, Sojasoße und Zucker und ein bisschen Salz dazu geben, 1 bis 2 Minuten scharf anbraten und sofort servieren.

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Taiwan ist eine Insel für viele Geschmäcker – alle regionalen Küchen Chinas sind hier zu Hause, mit starken Einflüssen aus Japan und Korea. Bei uns schmeckt Taiwan – mit genauen Verwendungstipps und Beschreibungen der Qualitätsprodukte Made in Taiwan.

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Fundstücke

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Ein handgewebtes goldenes Cape wurde vor dem Victoria & AlbertMuseum präsentiert. Der Textilexperte Simon Peers und der Modedesigner Nicholas Godley, die auf Madagaskar leben, hatten etwa acht Jahre lang daran gearbeitet. Inspiriert wurden sie durch Seidenweberei auf Madagaskar aus dem 19. Jahrhundert. Dazu mussten die Seidenfäden der „Golden Orb“ aus der Familie der Seidenspinnen (Nephila) gesammelt werden. (rls)

Und auf einmal steht es neben dir

F OTO : A F P / A D R I A N D E N N I S

Und auf einmal merkst du äußerlich: Wieviel Kummer zu dir kam, Wieviel Freundschaft leise von dir wich, Alles Lachen von dir nahm. Fragst verwundert in die Tage. Doch die Tage hallen leer. Dann verkümmert Deine Klage … Du fragst niemanden mehr. Lernst es endlich, dich zu fügen, Von den Sorgen gezähmt. Willst dich selber nicht belügen Und erstickst es, was dich grämt. Sinnlos, arm erscheint das Leben dir, Längst zu lang ausgedehnt. – – – Und auf einmal – –: Steht es neben dir, An dich angelehnt – – Was? Das, was du so lang ersehnt. Joachim Ringelnatz (1883- 1934)

Pergamonmuseum Berlin: Roads of Arabia

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F OTO : J O H N M A C D O U G A L L / A F P/ G E T T Y I M A G E S

as Pergamonmuseum präsentiert archäologische Schätze aus Saudi-Arabien. Diese Ausstellung ist kulturpolitisch eine Sensation und präsentiert bisher vollkommen unbekannte spektakuläre Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte, des antiken SaudiArabiens und der islamischen Zeit: erste Faustkeile, 6000 Jahre alte anthropomorphe Stelen, monumentale ägyptisierende Kolossalstatuen, bezaubernde Glas- und Metallarbeiten

Kopf eines Mannes aus Bronze aus Saudi-Arabien etwa 1. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert n. Chr.

der römischen Antike sowie Objekte der Keramikrevolution der islamischen Frühzeit. Chronologisch geordnet und räumlich in einer Ausstellungslandschaft inszeniert, werden die archäologischen Fundstücke auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern den Besucherinnen und Besuchern als unmittelbares Erlebnis präsentiert und bieten so ein einmaliges kulturhistorisches Panorama der arabischen Halbinsel. Zu den etwa 400 einzigartigen archäologischen und kulturhistorischen Artefakten gehören neben den Leihgaben aus Saudi-Arabien zahlreiche Objekte der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatsbibliothek zu Berlin

und privater Leihgeber. Besondere Highlights sind erstmals in Deutschland zu sehende Objekte der Kaaba und der Stadtgeschichte von Mekka. Die kulturhistorische Präsentation des religiösen Zentrums des Islam, aber auch die Präsentation der Objekte als solche sind von enormer kulturpolitischer Bedeutung. Als roter Faden ziehen sich Handels- und Pilgerrouten durch die Ausstellungspräsentation, entlang derer über Jahrtausende kultureller Austausch stattfand. Dabei wird deutlich: Kulturen greifen ineinander über und haben keine klaren Grenzen. Pergamonmuseum, Am Kupfergraben, 10117 Berlin-Mitte; 26. Jan. bis 19. Apr. 2012

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unde sollen illegales Holz erschnüffeln. Hündin Jarra und Welpe Willow gehen jetzt in die Hunde-Schnüffelschule. Anlässlich des Weltzolltags am 26. Januar berichtet die Umweltschutzorganisation WWF von einem neuen Ansatz im Kampf gegen den weltweiten Tropenholzschmuggel. Zukünftig könnten, so die Idee der Umweltschützer, Spürhunde im Frachtbereich an See- und Flughäfen nach illegalen Hölzern schnüffeln. Im Visier hat der WWF hierbei vor allem Schmuggler, die das begehrte und zugleich streng geschützte Amerikanische Mahagoni einführen

wollen. Oftmals stammten die Hölzer ohne Einfuhrgenehmigung nämlich aus illegalen Waldrodungen und Raubbau in Mittel- und Südamerika, so der WWF. Derzeit läuft eine entsprechende Testphase bei dem australischen Hundetrainer Stephen Austin. In Dural (bei Sydney) durchlaufen die zwei Jahre alte Hündin Jarra und der acht Monate alte Welpe Willow (beide English Springer Spaniel) gerade ein ausgeklügeltes „Schulprogramm“. Erste Erfolge seien bereits zu erkennen, so der WWF. „Hunde haben eine äußerst feine Nase. Sie nehmen selbst minimalste Duftnoten wahr“, erklärt Birgit

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Spürnase sei wachsam – Mahagoni gesucht

Erste Erfolge gab es schon beim Hundeschnüffeltest. Trainer Stephen Austin und Jarra.

Braun vom WWF Deutschland. Dabei genüge es jedoch nicht, wenn die Hunde Holz erschnüffeln könnten. Sie müssten die verschiedenen Holzarten zudem nur mit ihrer Nase differenzieren können. „Den beiden Hunden gelingt es bereits, den Geruch von Mahagoni von dem anderer Holzarten zu unterscheiden“, freut sich Braun. Dies sei wichtig, da die Schmuggler häufig zwischen den Paletten des nicht geschützten Afrikanischen Mahagonis einzelne Exemplare des Amerikanischen Mahagonis versteckten. Rein Optisch könnten die beiden Holzarten kaum unterschieden werden. (rls)


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