Junge Gemeinde 224 - Gescheit gescheitert

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>junge gemeinde

jg#224 : 2017

p.b.b. erscheinungsort 1090 wien

#224

SondeMit rseiten der E J Salz burg -T EJ B ir E J - Kär urgenland , ol, n t e n- O E J Nie derös st tirol, und deterreich r B urg F insterg r ün

4:

Gescheit gescheitert. Über die Erfahrung des Scheiterns

12: Geschichte zum Adventkranz 14: Resilienzspiele Teil 2

das evangelische magazin für arbeit mit kindern und jugendlichen


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Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, Floskeln zerbrechen, wo echte Geschichten auftauchen. Von einer solchen Floskel berichtet Sozialarbeiterin Anna in unserem Interview (S.8). Bezogen auf die Arbeit mit ihren Klientinnen und Klienten meint sie „Ich höre oft den Stehsatz: Scheitern gehört zum Leben – aber es sollte bitte nicht das eigene sein.“ Wir wollen dem Scheitern eine Bühne bieten und mit Geschichten über eigenes Scheitern die Distanz der Floskeln überwinden. Lesen könnt ihr über das Scheitern unserer AutorInnen (wie im Text von Mira Ungewitter S. 7–8), aber auch über das Scheitern von EJ-Aktionen (S. 6). Und wir hoffen, dass ihr durch unsere Geschichten am Ende mehr über das Scheitern erfahren habt als nur „Scheitern gehört zum Leben…“ – auch Sozialarbeiterin Anna versucht je-

Alles seit je.

denfalls, auf die Geschichten hinter den Floskeln zu

Nie was anderes.

kommen und mit ihnen zu arbeiten. Dass wir mit

Immer versucht.

diesen Geschichten nicht alleine sind, weil das Schei-

Immer gescheitert.

tern so alt ist wie die Menschheit selbst, das lernen wir im theologischem Manual (S.10), das uns u.a. an einige biblische Scheitergeschichten erinnert. Ein ganzer Scheiter-Haufen voller Geschichten liegt vor euch und wir hoffen, dass sich daran nichts anderes entzündet, als eure Begeisterung, gescheit Gescheiterte auf ihrem Weg zu begleiten! Euer Johannes Modeß

Inhalt hot’n fresh

3, 27

i-motion Gscheit Scheitern?!?

4

Scheitern erlaubt

6

Alles braucht seine Zeit – Warum scheitern stark macht

7

„Ich bin gescheitert!“ – Du auch?

8

Theologie(n) des Scheiterns. Ein Manual.

10

e-mission Geschichte zum Adventkranz

tipps & tricks sonderseiten

2

12 13 18–25

rewind

16, 17, 26

update

28

editorial

Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Samuel Beckett


Wir möchten Sie auf die Möglichkeit v tigungen (z.B. Ermäßigungen bei sozial Die Anmeldestelle Ihres Bundeslandes mögliche Zuschüsse für die Teilnahme merfreizeit der EJ. Betreuungskosten fü steuerlich absetzbar. Näheres erfahren

Take MAK 2018 – Nachfolge – next level

Das Anmeldeformular können Sie auf Anmeldungen können ausschließlich füllten Anmeldeformular per Post, E-M unseren Anmeldestellen vorgenomm Sie gegebenenfalls die Öffnungszeite Zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte Freizeit angeführte Anmeldestelle.

ANMELDUNG weise Wichtige Hin Reich Gottes Jetzt! Save the Date! DER EJ-JungmitarbeiterInnen Bildungs-Event Sei dabei: meet friends, erlebe Gemeinschaft, check dir deine Workshops (Basics und wertvolle Impulse) für dich persönlich und deine Mitarbeit in der Gemeinde! Palmsonntagswochenende 23. bis 25. März 2018 JUFA Bad Aussee Mehr dazu in Kürze auf: http://www. ejoe.at/ej-bildung/take-mak.html

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EJ online Adventkalender 2017 Heuer zum 12. Mal wie immer auf www.ejoe.at. Bis Weihnachten öffnet sich für dich jeden Tag ein neues "Fenster"...

Sommer ten Freizei jg#224 : 2017

2018

von 7 bis te u e L e g n für ju

25+

EJ-SommerFreizeiten 2018 Kurz vor Weihnachten ist wieder unser Sommerfreizeitfolder erschienen und alle Freizeiten auf www.sofrei.at verfüg- und buchbar! Jetzt, bei niedrigen Temperaturen, Schneefall und wenig Sonnenlicht, ist genau die richtige Zeit um schon mal in den Sommer 2018 einzutauchen und in Gedanken SoFrei zu sein! Also: Check gleich unser 2018er Programm und geh´ mit uns auf Reisen, wir freuen uns schon auf dich! Wir werden bei unseren Sommerfreizeiten knapp 800 Kinder und Jugendliche betreuen und mit ihnen unvergesslich schöne Sommerwochen gestalten. Die Freizeitangebote sind dieses Jahr auf junge Leute im Alter zwischen 7 und 25 Jahren zugeschnitten. Unsere SoFreiTeams arbeiten schon seit Herbst 2017 an den Angeboten und haben für den kommenden Sommer tolle Angebote auf der Burg, in Landskron in Kroatien, Sylt oder auch auf einem Segelschiff zusammen-

smbaert book now!

gestellt. Besonders wichtig ist uns dabei immer die kinder- und jugendgerechte Betreuung durch unsere speziell ausgebildeten, großteils ehrenamtlichen, MitarbeiterInnenteams. Kurz: Im Mittelpunkt der EJ-Freizeiten stehst DU – unsere Teilnehmerin, unser Teilnehmer. Alle MitarbeiterInnen einer Freizeit übernehmen kollektiv und ungeteilt die Aufsichtspflicht über die TeilnehmerInnen ab der Übergabe durch die Eltern am Beginn der Freizeit, diese Aufsichtspflicht endet mit Übergabe an die Eltern. Grundsätzliches No Go bei EJ Freizeiten: Alkoholmissbrauch, Drogen und Gewalt. Ab sofort kann der 2018er Sommerfreizeitfolder kostenlos in deinem EJ-Diözesanbüro bestellt werden.

Nähere Infos und Anmeldungen im Internet unter www.sofrei.at. Die EJÖ gibt gerne Auskunft: Hamburgerstr. 3, 1050 Wien, Tel.: 01/317 92 66, email: office@ejoe.at, Web: www.ejoe.at

EJ-Wahljahr 2018 – kurz und knapp… Zuerst werden die Gemeindejugendräte (GJR) gewählt: Die/Der Vorsitzende und deren/dessen Stellvertreter/in und zwei Delegierte und deren Stellvertreter/innen in den Jugendrat eurer Diözese (DJR) bzw. bei H.B. eine/n Delegierte/n und eine/n Stellvertreter/in in den Jugendrat H.B. Gebt bitte gleich nach der Wahl eure Delegierten an euer EJ-Landesbüro weiter! Die GJR Wahlen müssen VOR der konstituierenden Sitzung des Wahl-Diözesanjugendrates (DJR) stattfinden. Infos kommen direkt von eurem EJ-Landesbüro. Dann der DJR und der Jugendrat H.B. (JR HB): Gewählt werden die Diözesanjugendleitung und zwei Delegierte und Stellvertreter/innen in den Jugendrat für Österreich (JURÖ). Der JR HB wählt die Mitglieder der Jugendleitung H.B. und

zwei Delegierte und deren Stellvertreter/innen in den JURÖ, sowie eine/n Delegierte/n in die Jugendleitung für Österreich (JULÖ). Achtung! Die Nennung der Delegierten bis spätestens 10.4.18 – 12h an die Bundesgeschäftsstelle der EJÖ senden! Schließlich der Jugendrat für Österreich (JURÖ) vom 8.-10.6.18 in Wien: Aus dem Kreis der Delegierten, die vorher in den DJRs und im JR HB gewählt wurden werden dort folgende Funktionen gewählt: die Mitglieder der JULÖ, die/der Vorsitzende und deren/dessen Stellvertreter/in. Alle Infos zur Wahl bekommst du in deinem EJ-Landesbüro, bei der EJÖ und natürlich auf www.ejoe.at

hot‘n fresh

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Gscheit Scheitern?!? „Wenn man am Boden ist, spürt man erst was wirklich trägt.” – Robin Menges über Hinfallen, Ankommen und den Mut, Fehler zu machen.

A

lso gleich vorne weg – von gescheit Scheitern halte ich nicht viel. Das geht einfach nicht zusammen – Scheitern ist Sch…!

Scheitern kann man nur an Dingen, die man angegangen ist.

Das klingt so nach „aus Fehlern lernen“! Echt super! Immer und

Ich habe etwas versucht, etwas ausprobiert, habe mich auf den Weg

überall hört man, dass alles eh nur halb so schlimm ist. Nein!

gemacht und das hat nicht funktioniert. Das ist nicht gelungen.

Scheitern tut weh! Scheitern ist echt kein Honigschlecken, das

Wer bestimmt, dass das Nichterreichen eines sportlichen Zie-

ein bisschen vermiest wurde oder ein Spaziergang an einem trü-

les ein Scheitern ist? Dass das Zerbrechen einer Beziehung ein

ben Tag. Für mein Scheitern schäme ich mich auch. Würde es

Scheitern ist? Wer sagt, dass ein Studien- oder Schulabbruch ein

am liebsten verstecken. Sollte keiner mitbekommen und keiner

Scheitern ist?

kommentieren. Aber ich scheitere ja an Zielen, an Träumen und

Aber wenn es sich für mich wie Scheitern anfühlt, ist es das

manchmal am normalen Leben. Alles Dinge, von denen andere

für mich auch. Auch wenn viele sagen: „du kannst ja trotzdem“,

wissen. Dinge, die ich nicht im stillen Kammerlein gemacht habe.

„das ist heutzutage nicht mehr so“, „im Nachhinein wirst noch

Damit was Scheitern kann, habe ich ein Ziel ge-

froh sein“ und was Menschen sonst alles noch so

habt - Wollte ich wohin. Ja, das ist dann wohl nicht

sagen, wenn sie eigentlich nicht wissen, was sie sa-

aufgegangen! Hat wohl nicht hingehaut! Da habe ich wohl Fehler gemacht! Vielleicht hätte man es besser wissen können/besser machen können. Ich jedenfalls mal nicht. Ich bin eine Durchhalterin, eine Dranbleiberin – Scheitern heißt aufgeben, loslassen, nicht weiterwissen. Nein das fühlt sich nicht gut an. Und nein, das suche ich mir nicht aus.

Der Boden der eigenen Realität ist hart, aber so crazy das vielleicht klingt, auch verlässlich. Wenn man am Boden ist, spürt man erst was wirklich trägt.

gen sollen, weil sie betroffen sind und die Schwere, der Verlust und die Trauer so schwer wiegen. Die Gefühle der Ohnmacht und der Hilflosigkeit, die oft mit Scheitern einhergehen, sind schwer auszuhalten und werden am liebsten mit schnellen Lösungen und guten Tipps zugedeckt. Nur nicht spüren, was so heftig und schwierig ist, ist da oft die Devise. Wenn wir scheitern, lassen wir los; lassen wir et-

Scheitern kann man nur ganz oder gar nicht.

was los, dass uns wichtig war; etwas, an dem un-

Da kennt man sich zumindest aus. Es ist irgendwie

ser Herz hing. Ja das tut weh – ganz ohne Wenn

eine ehrliche Sache. Ein bisschen Scheitern ist kein Scheitern.

und Aber. Und auch wenn mit ein bisschen Abstand die Gefühle

Das ist in die Knie gehen, sich anpassen, das ist hinfallen, aufste-

übertrieben scheinen, das sind sie nicht.

hen, Krone richten, weitermachen, aber nicht Scheitern! Scheitern ist Hinfallen, am Boden liegen und nicht weiterwissen. Oft nicht mal wissen, wie man wieder aufstehen kann oder

4

jekte oder anderes.

Oft bin ich im Leben noch nicht so gescheitert, aber oft genug, um zu wissen, dass es verdammt weh tut. Beruflich begleite ich Menschen in schwierigen Lebenspha-

soll. Geschweige denn wissen, wer einem helfen könnte, oder

sen und Prozessen. Und ja manchmal liegen sie wirklich am Bo-

was sonst noch helfen könnte.

den und wissen nicht weiter, wissen nicht, wie sie die Scherben

Aber woran scheitern wir denn? Wer bestimmt, dass etwas ge-

zusammenstückeln sollen. Manchmal wackelt innerlich so ziem-

scheitert ist? Meistens scheitern Träume, Ziele und Vorstellungen,

lich alles, was wackeln kann, manchmal auch äußerlich. Man

die wir uns selbst gesetzt haben. Oder wir Scheitern an Wün-

kennt sich nicht so, ist verunsichert und kann nur schwer klare

schen und Vorstellungen anderer für unser Leben, die wir mehr

Gedanken fassen. Der Boden der eigenen Realität ist hart, aber

oder weniger bewusst übernommen haben. Manchmal sind es

so crazy das vielleicht klingt, auch verlässlich. Wenn man am Bo-

Lebensträume wie ein Job oder eine Beziehung. Manchmal Pro-

den ist, spürt man erst was wirklich trägt.

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„Every time I hit the ground, I find the strength to get up again“ (Marla Glen). Diese Erfahrung begleitet mich persönlich und be-

5 Tipps zum Umgang mit Scheitern:

ruflich schon lange. Sie gibt mir den Mut, ganz in die Tiefe zu ge-

1. Freundlichkeit – Scheitern ist kein Feind und niemanden

hen; den Mut hinzuschauen, was wirklich ist. Dem Boden zu ver-

ist geholfen, wenn wir so tun als ob es das wäre. Freundlich sein

trauen, auch wenn er sich hart und unnachgiebig anfühlt.

heißt Wohlwollen und Verständnis, dass es so ist wie es ist.

Ich mache immer wieder die Erfahrung: Erst wenn ich ganz

2. Anerkennung –

verschämt Verstecken und Verheim-

in meiner eigenen Realität angekommen bin, ganz unten gelan-

lichen macht alles nur schlimmer und gibt mehr Gewicht und

det bin, erst dann verändert sich was in mir. Erst wenn ich ganz

Schwere als notwendig. Anerkennung ist Wertschätzung des

losgelassen habe, tun sich Dinge auf, die wirklich stimmig sind

Menschseins mit all seiner Unzulänglichkeit.

und mir und meinem Leben entsprechen. Es ist dann nicht mehr

3. Schutz – Menschen, die Scheitern brauchen Schutz und

der Traum, der geplatzt ist, sondern etwas Neues, das mir und

die Sicherheit, dass sie so oder so ok sind. Auch wenn was ver-

meinem Wesen - nicht den Bildern, die ich über mich habe - ent-

meidbar gewesen wäre – Na und?! Sie brauchen Raum und Zeit,

spricht.

sich wieder auf die Beine zu stellen.

Ich lese auch Geschichten des Scheiterns in der Bibel (zb.

4. Zugehörigkeit – der Schmerz der Ausgrenzung, des nicht

Mose) so. Der heilige Boden vor dem brennenden Dornbusch ist

Dazugehörens ist einer der heftigsten psychischen Schmerzer-

auch die Begegnung mit sich selbst. Da ist nichts mehr geschönt,

fahrungen. Menschen brauchen Gruppen- oder Familienzuge-

da gibt es nichts mehr zu erklären oder zu rechtfertigen. Wenn

hörigkeit. Manche mehr, manche weniger. Aber ausgeschlossen

ich Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe, stehe ich

zu werden ist eine existentielle Bedrohung. Das braucht keiner

auch mir selbst gegenüber. Meine Grenzen sind klar. Und ich bin

und erst recht nicht, wenn man gerade gescheitert ist.

überzeugt, dass das was sich dann entwickelt viel eher der Reali-

5. Reden - Wenn keiner über sein Scheitern im Kleinen und

tät, den Begabungen, der inneren Tiefe des jeweiligen Menschen

Großen spricht, fühlt sich jeder, der scheitert noch einsamer und

entspricht. Etwas, das durch die Begegnung in dieser Deutlich-

verlassener – Reden über die eigene Realität und Worte für die

keit erst zur Entfaltung kommt. Keine Ahnung, ob jeder schei-

eigenen Empfindungen finden, verhilft unserem Gehirn Sinn zu

tern muss; ob alle an dieser schmerzhaften Stelle vorbeikom-

machen. Es geht um ehrliche Worte, die sitzen. Wo man mit jeder

men. Aber meine Erfahrung ist: Ohne die Gefahr des Scheiterns,

Faser seines Seins, spürt: Ja genauso ist es mit mir! Und dieses Re-

ist das Leben nicht so bunt und vielfältig. Wenn ich nichts aus-

den braucht ein Gegenüber – einen Zuhörer/eine Zuhörerin, die

probiere, kann ich auch nichts falsch machen. Ist aber ziemlich

nicht an Antworten denkt und der keine Lösungen sucht.

langweilig und lähmend.

Ich wünsche mir und uns Mut zum Scheitern! Mut zum Le-

Alles richtig machen, das Scheitern um jeden Preis vermei-

ben! Zum Ausprobieren! Mut zum Fehlermachen! Mut zum Träu-

den ist anstrengend. Dann muss alles passen und funktionieren.

men! Mut zum Menschsein! Erst im Gehen

Träume, Eventualitäten, neue Ideen und Entwicklungen haben

entwickelt sich der Weg, erst im Scheitern

keinen Raum. Da kann nicht mehr als der Plan aufgehen (der na-

wird klar, welcher Boden in mir trägt.

türlich auch scheitern kann). Das Leben will gelebt werden und die Gefahr des Scheiterns lauert überall, wo man sein Herz an etwas hängt.

Robin Menges hat sich als Psychologin auf den zwischenmenschlichen Bereich spezialisiert. Sie ist in Innsbruck in der Christuskirche beheimatet.

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Scheitern erlaubt Mitarbeitende erzählen

E

s darf mal sein, dass etwas nicht funktioniert. Es ist gut

aber das war ein Paradebeispiel für eine ganz praktisch er-

auch solche Erfahrungen im Vikariat zu sammeln“, ermu-

littene Kultur des Scheiterns. Am nächsten Tag las ich zu mei-

tigte mich mein Lehrpfarrer, damals 2009, bei einer Nachbespre-

nem Erstaunen in den OÖ Nachrichten: „Evangelischer Diöze-

chung eines Projekts mit dem ich gescheitert bin. Das Gespräch

sanjugendreferent ließ sein Fußballteam gemäß dem biblischen

ist mir noch gut in Erinnerung, war es doch alles andere als an-

Motto spielen: Letzte werden zu Ersten“. Heute kann ich darüber

genehm.

schmunzeln.

Wer heftet sich schon gerne gescheiterte Projekte an seine und wir überlegen uns sehr genau, wem wir davon erzählen.

Susanne Kreuzberger-Zippenfenig: Grandios gescheitert …

Scheitern ist ein sehr sensibles Thema. Es macht uns verletzlich

Ziemlich zu Beginn meiner Zeit als Big5-Netzwerkerin (Big5 –

und angreifbar. Und doch sind es die Erfahrungen des Schei-

Regionalstelle Jugend Großraum Salzburg, 5 Pfarrgemeinden)

terns, die nur allzu menschlich sind. Ja, uns zu Menschen ma-

hat es mich gleich sowas von auf die berühmt-berüchtigte

chen. Scheitern darf sein. Das beweisen auch die folgenden Er-

„Schnauze gehauen“. Und – es tat weh … . Heute weiß ich: würde

Fahne. Im Gegenteil, sich scheitern eingestehen fällt oft schwer

lebnisse, von denen Mitarbeitende der Evangelischen Jugend

ich so NIE WIEDER machen. NIE WIEDER mit mir machen

erzählen.

lassen!

Werner Graf: Von der ganz praktisch erlittenen Kultur des Scheiterns

denn der Beitrag der Jugend sein?“ oder so ähnlich lautete wohl

Im Jahr 2014 veranstalteten die zwei christlichen Kirchen in OÖ

solute Lieblingsfrage … . Als die Frage endlich zu mir durchdrang

katholischer und evangelischerseits ein „interreligiöses Fußball-

– und die Idee, die daraus erwachsen ist (nicht von mir), machte

turnier“. Wichtig war uns Fairness, Begegnung und Spielfreude.

eine Frage auf einer PfarrerInnen-Konferenz. Aaaah! Meine ab-

sich bereits leises Unwohlsein, Unbehagen, „murmeliges Gefühl“

Der Wettkampf war wenigstens für uns Veranstalter nicht so

in meinem Bauch breit. Tief, tief in mir drinnen dachte ich bei

wichtig. 10 Teams nahmen teil: Muslime, Mormonen, Freikir-

der ersten Kontaktaufnahme mit einem Projekt, das „von außen“

chen, Katholiken und Evangelische. Vor dem Turnier feixten

kam, gut österreichisch: „Des wird nix!“ Und hielt blöderweise

mein katholischer Kollege und ich: Jaja, die Freikirchen und die

meinen Mund. Sagte nichts – weil die Anfrage ja „von ganz oben“

Mormonen, die kennen die Kultur des Scheiterns noch nicht. Die

kam. Und ich war ja neu, am Anfang. Unerfahren. Erstes Mal ge-

sind auf Erfolg gepolt. Wir sind da schon weiter. Und dann ha-

scheitert! An mir selber. Zu zurückhaltend, zu feige, um gleich

ben wir einige kirchengeschichtliche Kampfsituationen bedeu-

den Mund aufzumachen.

tungsschwer als Scheiter-Beispiele ins Bewusstsein gerufen. Das

Worum ging es? Jugendliche sollten ermuntert, motiviert wer-

Turnier begann, und was wir auf Anhieb feststellen mussten.

den, kurze Video-Clips zu drehen. Kurz-Interviews. Die Frage

„Fun-Teams“ waren ausschließlich wir Katholische und Evan-

zum Tag sollte lauten – tadaaaa! – „Was bedeutet es für dich/

gelischen. Alle anderen kamen mit Top-Spielern und mit Top-

sie, evangelisch zu sein?“ Die Frage sollte gestellt werden – al-

Schlachtenbummlern und mit Top-Betreuern.

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Am Anfang war eine Idee. 500 Jahre Reformation. „Was könnte

len möglichen Menschen. Menschen auf der Straße. Eltern, Ver-

Wir Evangelische haben auf jeden Fall alles verloren, was es

wandten. Und – natürlich! – Prominenten … . Das Ganze sollte

nur zu verlieren gab. Man zeigt ja seinen Frust nicht so offen:

professionell begleitet werden von einem Medien-Profi. Nun gut.

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Alles braucht seine Zeit Warum scheitern stark macht. Von Mira Ungewitter Als ich gefragt wurde einen Beitrag zum Thema „Gescheit scheitern“ zu verfassen, habe ich ohne Zögern zugesagt. Mit dem Scheitern kenne ich mich aus. Meine ganze Schullaufbahn war quasi mein persönliches Trainingslager des ScheiSuper Idee, Geld auch vorhanden, trotzdem sowas von geschei-

terns.

tert. Denn: die Jugendlichen sprangen genau Null an auf dieses

Damit meine ich nicht, dass ich gelegentlich mal eine „aus-

Projekt. Schlicht und ergreifend kein Interesse. Die Zeit verstrich

reichend“ in Mathematik oder Latein bekam. Seit der siebten

und verstrich. Deadlines wurden geflissentlich ignoriert. Keine

Klasse gab es kein Jahr bis zum Abitur, in dem ich nicht ver-

Jugendlichen waren unterwegs, um irgendwelchen Menschen ir-

setzungsgefährdet war oder mein Abitur auf der Kippe stand.

gendwelche Fragen zu stellen.

Lehrer verhängten düstere Prognosen über meine Zukunft

Als klar wurde, „Des wird nix!“, gab es ein Krisengespräch. Ein Beerdigungsgespräch quasi. Denn es ging auch um einen nicht unbeträchtlichen Euro-Betrag, denn Medien-Profis kosten richtig viel Geld.

und auch meine Mutter hatte das eine oder andere Szenario ausgemalt, welches mich zu mehr Fleiß motivieren sollte. Noch heute bin ich gleichermaßen irritiert und fasziniert von Leuten, die mir erzählen sie hätten noch nie ein „unge-

Projekt gescheitert. Ich – gescheiter?

nügend“ oder ganze zwei „mangelhaft“ in ihrer Schullauf-

JA! Denn was lerne ich daraus? Ich lasse mir nicht mehr so

bahn erhalten. Letztendlich bestand ich dann doch mein

leicht ein Projekt „von außen auf´s Aug´ drücken“. ICH. NICHT.

Abitur mit einem Durchschnitt von 3,4. Für mich ein Erfolg,

Besser gleich den Mund aufmachen, die Auseinandersetzung su-

für die Beraterin des Arbeitsamts war diese Leistung nicht

chen. Wenn mir die Frage gestellt wird „Ja, wo IST SIE DENN, DIE

mehr wert, als ein müdes Lächeln. Vielleicht entstand genau

JUGEND? Was kann denn der Beitrag der Jugend sein?“, dann

in dieser tristen Amtskulisse das erste Mal eine Ahnung da-

werde ich antworten. Direttissima antworten. „Die Jugend“ ist

von, dass Erfolg bzw. Scheitern auch eine Frage der Perspek-

da, wo ihr NICHT seid. Und das ist GUT SO. „Die Jugend“ hat

tive sein kann. Damit möchte ich keineswegs, das Gefühl

ihre eigenen Projekte. Und diese Projekte kommen von den Ju-

des Scheiterns klein reden. Manchmal scheitert man und es

gendlichen SELBER. Auch zu 500 Jahre Reformation. Oder eben

fühlt sich furchtbar an. Punkt.

NICHT. Und das ist GUT SO.

Zumal das Feld des Scheiterns ja nicht nur Leistung- sondern auch Beziehungsbereiche umfasst. Was gibt es schmerz-

Probieren geht über Studieren

hafteres als gescheiterte Beziehungen?

Meinem Lehrpfarrer war es wichtig, mich möglichst viel auszu-

Und trotzdem halte ich die Fragen nach der Zeit und der

probieren zu lassen. So auch das Projekt eines offenen Abends

Perspektive für elementar bei der Frage wie scheitere ich ge-

für Frauen und Männer zwischen 25 du 40 Jahren. Ich habe mir

scheit? Als Christen wissen wir, alles hat seine Zeit. Was wir

viele Gedanken gemacht und alle Menschen der Gemeinde, in

nur manchmal vergessen, ist das auch alles seine Zeit braucht.

diesem Alter, persönlich angeschrieben. Der offene Abend hat

„Aufstehen, Krone richten, weiter gehen“ ist schnell dahin

genau dreimal stattgefunden. Einmal mit vier Personen, dann

gesagt, aber manchmal braucht das Aufstehen etwas länger.

mit zwei und am dritten Abend war ich alleine. Damit war klar:

Darf und muss es auch.

Mein Projekt war gescheitert. Dennoch habe ich wieder eine

Und wenn wir nun wissen, dass auch Scheitern seine Zeit

Idee im Hinterkopf, die ich gerne ausprobieren möchte, auch

hat, stellt sich nicht die Frage ob, sondern wie wir (gescheit)

wenn ich nicht weiß ob es funktionieren wird.

Redaktion: Karin Kirchtag

scheitern. Ursprünglich bedeutet scheitern so viel wie: „in „Trümmer zerbrechen“. Gescheit kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bezeichnet etwas, „was den Geist durchFortsetzung nächste Seite >>

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„Ich bin gescheitert!“ – Du auch? D

ie JG im Gespräch mit Anna G. (25), Sozialarbeiterin in

bei hauptsächlich zu tun?

Graz und Wien, die in ihrem jungen Berufsleben auf viele

AG: Jugendliche ab dem Lehrlingsalter und junge Erwachsene.

„Gescheiterte“ getroffen ist und dabei selbst oft gescheitert ist,

Die meisten zwischen 19 und 22.

aber in vielen Szenarien des Scheiterns starke positive Energien für „Neustarts“ miterlebt und erfolgreich begleitet hat.

JG: Scheitern ist damit, um es etwas zynisch zu formulieren, dein täglich Brot?

JG: „Ich bin gescheitert“ – wie häufig hast du diesen Satz schon

AG: Naja. Ich soll ja nach Möglichkeit mit den Leuten nicht weiter

gehört?

scheitern, sondern auf diesem Boden etwas entwickeln das die

AG: *lacht* Ich frage mich gerade: Wie häufig habe ich ihn selbst

Menschen weiterbringt. Aber ja, ein Teil dieses Brotes, vielleicht

gesagt?

die harte Rinde ist, dass man in diesem Auftrag auch selbst schei-

Nein, gesagt hab ihn sicher nicht öfter als gehört. In meinem ers-

tert. Ich frage mal zurück: Wie häufig hast du dich sich als geschei-

ten Arbeitsmonat vor zwei Jahren hab ich ihn so oder so ähnlich

tert erlebt? Für viele Menschen stößt ein öffentliches Bekenntnis

mindestens 20x gehört.

zum Scheitern, aber auch das Eingeständnis, gescheitert zu sein, auf große Ablehnung sowohl individuell als auch gesellschaft-

JG: Mit welchen Klienten, in welchen Altersgruppen hast du da-

lich. Man will das verheimlichen solange es geht, sich bloß dem Thema nicht stellen, es verdrängen, weiter machen wie gehabt.

>> Fortsetzung von Seite 7

Damit hat bei vielen Klienten die Abwärtsspirale begonnen.

dringt“. Ich glaube hier liegt ein wichtiger Schlüssel versteckt. Etwas Zerbrochenes, etwas Gescheitertes zu erkennen und seinen

JG: Es ist also ein großes Tabuthema?

Geist davon durchdringen zu lassen. Einfach gesagt, ich nehme

AG: Ich beobachte, dass das Thema aus der Ecke des Verdrän-

es an und lerne daraus. Ich wechsele die Perspektive und das

gens an die Oberfläche kommt – in Liedern, Texten aber auch

führt unweigerlich zu Stärke. Ich bin der festen Überzeugung,

Medien – aber am Ende des Tages ist und bleibt Scheitern eines

dass Scheitern das Potential hat uns zu stärken. Ich wage so-

der großen Tabus in unserer erfolgsorientierten Gesellschaft.

gar die kühne Aussage: Scheitern macht stark. Und Stärke führt

Such in Suchmaschinen oder am Buchmarkt nach „Erfolg“ und

zu Mut. Mut Neues zu wagen, auch wenn man erneut scheitern

„Scheitern“, du wirst für Ersteres unzählige Ergebnisse, Bücher

könnte. Mut ist niemals die Abwesenheit von Angst, sondern die

finden, für Zweiteres aber nur wenig Dutzend.

Fähigkeit trotz der Angst etwas zu wagen. Scheitern hat seine Zeit und etwas Neues zu wagen hat somit auch seine Zeit. Denn

JG: Aber irgendwann ist der persönliche Punkt erreicht an dem

wenn es eine Erkenntnis gibt, die es vermag die Perspektive des

sich die Leute dem Tabu stellen müssen…

Scheiterns in eine Perspektive des Mutes

AG: … das ist meist der Zeitraum in dem sie zu meinen Klienten

zu verwandeln, ist es die Erkenntnis, dass

werden.

eben alles Gottes Zeitplan obliegt. JG: Mit welchen Arten des Scheiterns bist du da konfrontiert? Mira Ungewitter (32) kommt ursprünglich aus Köln und arbeitet seit 2 Jahren als Pastorin der projekt:gemeinde Wien. Nebenbei promoviert sie in Praktischer Theologie an der Uni Bonn.

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AG: In den meisten Fällen ist es persönliches, privates Scheitern – Alkohol-, Drogenmissbrauch, familiäre Probleme, gescheiterte Beziehungen, die in weiterer Folge berufliches Scheitern mit sich


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bringen – aber auch genau umgekehrt: Arbeitslosigkeit, Burnout,

nen. Dies gemeinsam zu reflektieren und daraus gemeinsam Lö-

Mobbing im Job die dann die sogenannte Abwärtsspirale auslö-

sungsstrategien zu entwickeln, deren Umsetzung gewisser Kon-

sen. Als erstes hör ich oft: Ich hab kein Glück gehabt…

sequenzen bedarf ist dabei der zweite und dritte Schritt.

JG: „Glück“ als berechenbarer Bestandteil des Lebens?

JG: Das klingt nach schwierigen und langwierigen Arbeits- und

AG: So in etwa. Als ob es einen gesellschaftlichen Zwang zum

Entwicklungsprozessen – wie erlebst du es selbst wenn du mit

Funktionieren im System gäbe – Scheitern, das erlebte Versagen,

„Gescheiterten“ scheiterst?

darf nicht als Teil eines Lebens gesehen werden. Man hört zwar

AG: Ich persönlich leiste mir mittlerweile Supervision. Am An-

immer häufiger den Stehsatz „Scheitern gehört zum Leben“, aber

fang hat mich das schon sehr belastet wenn ich trotz größtem

es sollte bitte nicht das eigene sein. Scheitern ist also nicht nur

Einsatz mit Einzelpersonen gescheitert bin. Allerdings und wie

ein Tabu: Medial wird Scheitern gerne als „Freakshow“, als „Pein-

gesagt, ich habe dabei mehr gelernt als in der Ausbildung an

lichkeit“ präsentiert, was man gerne aus der Distanz mit einem

standardisierten Fallbeispielen – auf der anderen Seite steht aber

guten Stück Schadenfreude beobachten kann. Wenn die Leute

auch der Druck der Vorgesetzten, die Betreuungszeitmodelle ab-

dann in einer ähnlichen Lage sind, kommen die Vergleiche mit

arbeiten und kontrollieren (müssen).

medial Erlebtem: „wie Promi XY“. Über das eigene Scheitern re-

Wenn wir scheitern, dann sind – aus meiner persönlichen Erfah-

den zu können gestaltet sich anfänglich dann immer schwierig.

rung – drei Faktoren ausschlaggebend: Die Erwartungshaltung der Klienten, dass meist vielschichtige Probleme mit standardi-

JG: Wie lässt sich in Situationen wie diesen den Menschen „auf

sierten Mitteln einfach ins Gegenteil umgewandelt werden kön-

den richtigen Weg“ helfen.

nen. Dann der Faktor Zeit: Viele erwarten sich zeitlich intensi-

AG: Es gilt zu klären wie es um die Fähigkeit der Selbstrefle-

vere „Direktbetreuungen“, bei denen die Menschen an der Hand

xion steht. Meine Klienten kommen ja nicht nach einem ersten

genommen ins „Glück“ gebracht werden und drittens, ich nenne

Scheitern sondern erst nach vielen Rückschlägen, wenn der Lei-

es „depressiven Rückzug“, bei dem wir nur an psychologische

densdruck fast unerträglich ist. Unterm Strich bleibt Scheitern

Fachberatung weitergeben können.

dennoch bei den meisten Menschen eine Lebenserfahrung, die lange Zeit konsequent ausgeblendet wurde und wird. Das ist auf

JG: Abschließend: Gab es einen Moment bei dem du dich über

der einen Seite verständlich, ist Scheitern doch auch immer et-

ein Scheitern gefreut hast.

was sehr Schmerzhaftes.

AG: Ja. Eine alleinerziehende Mutter, die die Lösung ihrer Prob-

Denn Erfahrungen des Scheiterns begleiten jeden Menschen

leme anfänglich einzig und allein in der Rückkehr zu ihrem ge-

von Kindheit an. Die meisten Menschen müssen den traurigen

walttätigen Ex-Mann gesehen hat. Diese Rückkehr ist geschei-

Verlust der ersten Liebe und vielleicht auch noch einiger weiterer

tert. Und sie lebt jetzt in einer glücklichen, stabilen Beziehung

durchleben, um eine „erwachsenere“ Beziehung führen zu kön-

mit neuem Partner, neuem Job und mittlerweile auch ohne ihr

nen. Und das bedeutet in der Konsequenz: Verbietet man es sich

latentes Alkoholproblem.

zu scheitern, kann man auch nicht aus Fehlern lernen und beraubt sich somit einer Chance auf mögliche Weiterentwicklung. Das gilt auf individueller Ebene ebenso wie auf der beruflichen, gesellschaftlichen Ebene oder auf der Ebene von Organisatio-

JG: Danke für das Gespräch. Sabine Becker im Gespräch mit der Sozialarbeiterin Anna G. (Name der Redaktion bekannt) aus Wien. Interview bearbeitet von Joachim Hoffleit.

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jg#224 : 2017

Theologie(n) des Scheiterns Ein Manual 1. Biblische Theologien des Scheiterns

2. Scheitern…reformatorisch

Biblische Geschichten blenden das Scheitern, notwendiger Be-

Auch die Reformation hat mit der theologischen Bewältigung

standteil allen Lebens, nicht aus. Sie kennen das Scheitern von

des Scheiterns zu tun. Sie wurzelt u.a. in der Erkenntnis, dass alle

Kollektiven, von einzelnen Menschen – und auch das Schei-

Menschen an dem Versuch, nach Gottes Willen zu leben, aus ei-

tern Gottes.

gener Kraft nur scheitern können. Das notwendige Scheitern an

Gott scheitert bereits ganz am Anfang. Nur kurz nach Fertig-

Gottes Gesetz kann nur bewältigt werden, weil uns als frohe Bot-

stellung der „sehr guten“ Schöpfung bereut er sie. Sintflut und

schaft zugesagt ist: du darfst scheitern. Vor Gott sind alle Men-

Neubeginn sind Eingeständnisse dieses Scheiterns: „Als aber

schen gleich gescheitert – und Gott hält das aus.

der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und

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alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immer-

3. Das Scheitern begleiten…aktuelle Ansätze

dar, da reute es den Herrn, dass er die Menschen gemacht hatte

Die evangelischen Kirchen, die wissen, dass Menschen, Kollek-

auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen…“ (1. Mose

tive und sogar Gott in der Bibel scheitern, haben eine besondere

6,5f). Mit seinem geliebten Volk Israel kommt Gott immer wie-

Verantwortung gegenüber dem, was Menschen selbst in ihrem

der an seine Grenzen und stellt sich die Frage, ob er mit seiner

Leben als Scheitern erfahren und benennen.

Zuwendung zu diesem Volk nicht gescheitert ist: Die geliebten

In Gottesdienst, Seelsorge und Jugendarbeit können sie hel-

und gesuchten Menschen wenden sich einem Goldenen Kalb zu

fen, diese Benennung und damit manchmal selbstzerstöreri-

(2. Mose 32). Der Prophet Jesaja legt Gott die Worte des Schei-

sche Kategorisierung zu hinterfragen. Woran erkennst du, dass

terns in den Mund: ‚Kinder habe ich groß gemacht und aufgezo-

etwas wirklich „gescheitert“ ist? Ist es nötig, die Situation wirk-

gen, und sie haben mit mir gebrochen!’.“

lich als Scheitern einzuschätzen?

Aber nicht nur vom Scheitern des Gottesvolkes im Alten Tes-

Als öffentliche Akteure in der Gesellschaft können die evan-

tament lesen wir. Auch einzelne neutestamentliche Gemeinden

gelischen Kirchen auch Ideologien hinterfragen, die das Schei-

sind scheiternde Kollektive. Im 1. Korintherbrief führt uns

tern moralisch abwerten – zum Beispiel die Ideologie des gelin-

Paulus eine zerstrittene, gespaltene Gemeinde vor Augen, die

genden Lebens. Sie treten dafür ein, dass Leben nicht gelingen

den Anspruch, christlich zu sein, kaum erfüllt.

muss, weil es an sich wertvolles und gottgeliebtes Leben ist.

Von einzelnen Menschen, die mit ihrem ganzen Scheitern

Wenn Menschen Erfahrungen tatsächlich nicht anders ein-

vor Gott stehen, berichtet die Bibel immer wieder. Von David,

ordnen können als als Scheitern, kommt mehr und mehr auch

der seine Angebetete Bathseba nur über die Leiche ihres Ehe-

die Frage nach Ritualen des Scheiterns auf. Sollte nicht ge-

manns zur Frau nimmt und erst durch die Weitsicht des Prophe-

rade das im Leben, was Neuanfänge und Neuansätze notwen-

ten Nathan überhaupt erkennt, dass er an Gottes Willen geschei-

dig macht, rituell begleitet werden? In der praktischen Theolo-

tert ist (2. Sam 11 und 12); über Petrus, der an seinem schwachen

gie wird derzeit immer wieder einmal über Scheidungsrituale

Glauben scheitert und in den See fällt (Mt 14); bis hin zu Jesus,

nachgedacht, die in einzelnen Gemeinden und Kirchen auch be-

dessen Kreuzigung auch als Scheitern von Gerechtigkeit und

reits praktiziert werden.

Menschlichkeit gelesen werden kann.

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Johannes Modeß


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Medien zu

„gescheit gescheitert“ Filme

"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Oh Boy zeigt 24 Stunden im Leben eines jungen Mannes (Tom

Bertolt Brecht (1898-1956)

Schilling) und der Stadt, in der er lebt: Berlin. Der Film handelt

Dramatiker und Lyriker

von der Sehnsucht, am Leben teilzunehmen.

Oh Boy

"Angst vor dem Scheitern macht dich garantiert kaputt. Du gehst

R: Jan Ole Gerster, DE 2012, 85min, FSK 12

immer brav die Straße entlang, du riskierst nie etwas, du biegst nie in die kleinen Seitenstraßen ein, die du siehst, denn du sagst

Wie sieht Die beste aller Welten aus, wenn scheinbar alles ge-

dir: Verlockend sieht es ja aus, aber ich kenne diese Straße nicht.

scheitert ist?! Dieser Film erzählt die wahre Geschichte eines

Ich bleibe lieber hier und laufe schön geradeaus weiter." Jack Lemmon (1925-2001)

Kindes in der abenteuerlichen Welt seiner heroinabhängigen Mutter und ihre Liebe zueinander.

amerikanischer Schauspieler

„Dieser Film hat mich geflasht, begeistert, umgehauen. Wunderbar!“ (ob)

"Der Profi macht nur neue Fehler. Der Dummkopf wiederholt

Die beste aller Welten

R: Adrian Goiginger, A 2017, 103min, FSK 14

seine Fehler. Der Faule und der Feige machen keine Fehler." Oscar Wilde (1854-1900) irischer Schriftsteller und Dandy

Adams Äpfel verfaulen fast alle... An Gescheiterten scheitern.

"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du

Durch sie zum Erfolg kommen….

etwas Schönes bauen."

„Mit biblischen Verweisen spielende Fabel voller absurder

Erich Kästner (1899-1974)

Überraschungen, realistisch und märchenhaft, heiter und düs-

deutscher Schriftsteller

ter zugleich. Die stilistisch eindrucksvolle Reflexion der Theodizeefrage irritiert ebenso wie sie nachhaltig zum Nachdenken

"Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben kann man es

anregt, weil sie eindimensionale Weltbilder hinterfragt und für

nur vorwärts." Søren Kierkegaard (1813-1855)

Vielfalt und Menschlichkeit gegen alle Widerstände und Vorurteile plädiert.“ (Lexikon des internationalen Films)

dänischer Philosoph

Adams Äpfel

R: Anders Thomas Jensen, DK 2005, 94min, FSK 16

"Der größte Ruhm im Leben liegt nicht darin, nie zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen."

Zitate

Nelson Mandela (geb. 1918)

"Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern."

Unternehmer Henry Ford (1863-1947)

Gründer der Ford Motor Company

südafrikanischer Anti-Apartheid-Kämpfer und erster schwarzer Staatspräsident "Wenn man erfolgreich ist, dann überschlagen sich die Freunde,

"Wenn alles gegen dich zu sein scheint, dann erinnere dich, dass

aber erst wenn man einen Misserfolg hat, dann freuen sie sich

ein Flugzeug nur gegen den Wind abhebt und nicht mit dem

wirklich." Harry S. Truman (1884-1972)

Wind."

Henry Ford

Vor dem Erfolg mit Ford steuerte er die Firma

Detroit Automobile Company in die Pleite.

US-Präsident

Zusammenstellung: Oliver Binder

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Geschichte zum Adventkranz A

uf einem Bauernhof ganz nahe am Wald lebte einst ein Bauer mit Frau und zwei Kindern. Die Bauersleute hatten

einen Rauhaardackel namens Waldi, der nichts lieber tat, als bei jeder Gelegenheit nach draußen zu entwischen. Sein liebstes Hobby war es, draußen herumzustreunen. Er suchte Knochen im Acker, in der Scheune – überall – man weiß ja nie!

„Mäh, mäh, Gott kommt in unsre Näh!“ Und der Hund bellte: „Wau, wau, jetzt weiß ichs genau!“ Da kam die Kuh, und fragte: „Muh – Was ist denn hier los?“

Es war drei Tage vor dem 1. Adventsonntag, da stach ihn et-

„Ia – Waldi hat einen Adventkranz gefunden. Aber weißt du

was in die Nase. Ein rundes stacheliges Ding. Es roch nach Wald.

eigentlich, warum er so schön mit Schleifchen und Zapfen ge-

Er schaute sich das runde Ding von allen Seiten an.

schmückt ist?“

So etwas hatte er noch nicht gesehen. Er begann zu bellen: „Wau, wau!“

„Muh – Ja natürlich! Weil sich doch jeder für ein Fest schmückt und schön macht. Und wenn Gott dem Menschen sagen will, dass er ihn lieb hat, ist es doch ein Grund sich schön zu machen

Man weiß ja nie. Doch das Ding rührte sich nicht. Doch das Schaf hörte das Gebell und kam daher: „Mäh – Warum bellst du!“ „Wau – Ich belle, wegen diesem runden, stacheligen, grünen Ding!“ „Mäh – Das ist doch ein Adventkranz.“ „Wau- Ein grüner Adventkranz? Weißt du, wozu der gut ist?“

>e

m

„Mäh – natürlich! Grün ist die Farbe des

für dieses Fest der Liebe. Drum wird auch der Kranz geschmückt. Wer geliebt wird, macht sich schön.“ „Wau – woher weißt du das?“ „Muh – Mein Vorfahre, ein Großonkel, war dabei und hat in das lachende Gesicht des Kindes geschaut, und hat von diesem Wunder weitererzählt: Muh, Muh, Gott sagt: Ich lieb dich, du!“ „IA, IA, Gottes Licht ist da!“ „Mäh, mäh, Gott kommt in unsre Näh!“ „Wau, wau, jetzt weiß ichs genau!“

Lebens. Die Menschen feiern, dass Gott in

Da kam der Hahn daher.

einem kleinen Kind zur Welt kommt, ihnen

Kikeriki – Was ist hier los?

nahe sein will, damit sie ein Leben voller Freude und Hoffnung haben.“ „Wau – Warum weißt du das?“ „Mäh – Meine Vorfahren waren dabei, als das Kind geboren wurde. Und dieses Wunder wurde immer weitererzählt. Mäh, mäh, Gott kommt in unsre Näh!“ Da bellte der Hund ganz nachdenklich:

„Wau, wau, jetzt weiß ichs genau!“ Da kam der Esel daher.

„Wau – ich habe einen Adventkranz gefunden. Aber eines möchte ich wissen. Warum hat man bei so einem schönen Fest Stacheln?“ „Kikeriki – das ist eine unschöne Sache. Ich war dabei, als dieses Kind groß wurde und starb. Alle seine Freunde verließen ihn, und er war allein! Das tat ihm weh. Und ein klein wenig von diesem Schmerz ist auch schon in den Stacheln des Kranzes zu spüren!“ „Wau – woher weißt du das?“ „Kikeriki – Mein Vorfahre war dabei, als alle ihn verließen, und seither krähte er: Kikeriki, vergiss Jesus nie!“

„Ia – Was ist da los?“

„Muh, Muh, Gott sagt: Ich lieb dich, du!“

„Mäh – Waldi hat einen Adventkranz gefunden! Aber weißt du

„IA, IA, Gottes Licht ist da!“

eigentlich, warum der Adventkranz Kerzen hat?“ „Ia – natürlich. Sein Sohn macht unsere Nacht hell.“ „Wau – Woher weißt du das?“ „Ia – Mein Vorfahre war dabei als um den Stall ein helles Licht war. Und dieses Wunder hat er immer weitererzählt! „IA, IA, Gottes Licht ist da!“

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Da blökte das Schaf:

hot‘n fresh e-mission

„Mäh, mäh, Gott kommt in unsre Näh!“ „Wau, wau, jetzt weiß ichs genau!“ Da waren sie alle um den Kranz versammelt. Es wurde ganz still, und es schien fast, als würden sie miteinander das Kommen des Kindes feiern. Cornelia Kirsch (Harfenistin und Märchenerzählerin, www.klangdurchflutet.com)


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>tipps & tricks

z u m

H e r a u s t r e n n e n

Folge::60

Kinder Gott, da bin ich und meine Welt ist eine schöne Welt.

„Himmelreich“ – „Himmelarm“ Menschen können stark, reich, mächtig sein und trotzdem fehlt es ihnen an Wesentlichem. Menschen können arm, unscheinbar, unbedeutend sein, und doch sind sie reich an Vertrauen, Liebe, Hoffnung. Was vordergründig wichtig erscheint, ist nicht unbedingt das Kriterium für gelingendes Leben. Kinder können inmitten gegenwärtiger Armuts- und Reichtumserfahrungen mit den Augen Gottes sehen lernen und dadurch selbst ein Stück weit „himmelreich“ werden. Zur Begrüßung

Ich staune und freue mich. Ich will dich loben und fröhlich sein. KV Gott, meine Welt ist eine wunderbare, eine rätselhafte Welt. Ich entdecke und lerne jeden Tag Neues, und doch werde ich nie alles verstehen. KV Gott, meine Welt ist eine dunkle Welt. Es gibt Kriege und Katastrophen, Armut und Hunger, Angst und Schmerz. KV Gott, meine Welt ist deine Welt. Das Schöne und Wunderbare, das Rätselhafte und Dunkle. Alles liegt bei dir. Es ist oft so schwer zu

(verschiedene Brillen liegen in der Mitte und dürfen

begreifen.

ausprobiert werden)

Ich brauche dein Erbarmen und deine Hilfe.

Der Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott aber sieht das Herz an. (1. Sam.16,7) Lasst uns heute eine andere Brille aufsetzen: Gottes Brille. Lasst uns mit anderen Augen sehen, mit Augen des Glaubens, der Liebe, der Hoffnung. Welches ist wohl die richtige Brille dafür?

Geschichte: Madita und Lisabet bekommen ein Seligkeitsding Madita und ihre Schwester Lisabet sind zwei Kinder, die reich und behütet aufwachsen, im Gegensatz zu Mia und Matti. Für Madita ist das schwer auszuhalten, sie möchte Mia glücklich sehen und gibt ihr als Weihnachtsgeschenk eine goldene Kette. „Wer den Armen

Psalmgebet

gibt, dem wird es zehnfach vergolten werden“, die-

(eventuell mit Brillenwechsel)

sen Spruch hat sie immer wieder gehört, sie versteht

Kehrvers: Schenke mir deine Sicht, Gott.

ihn zwar wörtlich, aber dann erfährt sie doch, dass

Lass mich deinen Himmel sehen. Und Glaube, Liebe,

sie anders als ursprünglich gedacht wirklich reich ge-

Hoffnung säen.

worden ist. (Astrid Lindgren, Madita und Pims)

tipps & tricks

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Mögliche biblische Geschichten

Gott, wir denken an die Menschenkinder,

Lukas 7, 1-10 Hauptmann von Kapernaum (reich an Glauben

––

die Schmerzen haben und krank sind und - an die, welche

––

die ganz verzweifelt sind und nicht aus noch ein wissen und

sich für Kostbares einsetzen); Markus 14, 3-9 (reich an Liebe Kostbares verschenken); Lukas 18, 28 – 30 (reich an Hoffnung

helfen, wo sie nur können.

Kostbares loslassen)

an die, welche trösten und Hoffnung schenken. ––

Fürbittengebet Gebetspaare auf farbigen Papier liegen unter Teelichtern. Die Kinder suchen sich einen Streifen aus, lesen ihr Gedenken/jüngere sprechen nach und entzünden dann zwei Teelichter. Nach drei Paaren wird die Bitte gesprochen und wir singen gemeinsam z.B. Ein Licht geht uns auf. Gott, wir denken an die Menschenkinder, die in Armut leben und - an die, welche genug zum Leben

––

glücklich lachen können. Gott, Menschen sind arm. Menschen sind reich. Wir brauchen deine Hilfe. - Lied Gott, wir denken an die Menschenkinder, ––

die kein Zuhause haben und - die in einem gemütlichen

––

die vor Hunger nicht schlafen können und - die, welche tei-

Heim leben. len, was sie haben. Gott, Menschen sind arm. Menschen sind reich. Wir brauchen deine Hilfe. - Lied

die immer streiten müssen und keinen Frieden finden und an die, welche sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.

––

die keine andere Möglichkeit sehen als zu schlagen und zu schreien und - an die, welche vergeben und verzeihen

haben. ––

die nur unruhig und ungeduldig leben und - an die, welche

können. ––

die immer Recht haben müssen und - an die, welche gute Ideen haben und Freude bereiten können.

Gott, Menschen sind arm. Menschen sind reich. Wir brauchen deine Hilfe. – Lied

Andrea Petritsch

Jungschar Spiele zur Resilienzförderung 2.Teil (1.Teil – JG 223/ Seite 15)

Schuhplattln

Alle Kinder stehen barfuß im Kreis. Die Spielleitung leitet die Kinder an, zu ihren Füßen zu hinzuspüren. „Wie fühlen sich deine Füße jetzt? Stehen sie fest auf dem Boden oder fühlen sie sich

Alle Kinder stehen so im Raum, dass sie die Spielleitung gut se-

wackelig? “

hen können. Zur Einführung stellt die Spielleitung den Kindern

Nach einem Moment des Nachspürens holt sich jedes Kind ei-

diesen Grundablauf mit langsamen und klaren Bewegungen

nen Ball von der Spielleitung, kehrt an seinen Platz zurück und

einmal vor.

legt ihn unter die rechte Fußsohle. Nun rollt es den Fuß über den

nn

In beide Hände klatschen

Ball von der Ferse bis zu den Zehenspitzen mehrmals langsam

nn

Rechte Hand aufs linke Knie patschen

vor und zurück. Jetzt den rechten Fuß zurück auf den Boden stel-

nn

Linke Hand aufs rechte Knie patschen

len, nachspüren und zum linken Fuß wechseln.

nn

In beide Hände klatschen

Abschließend wird nochmals in die Füße, Knie und Beine ge-

Anschließend machen alle mit. Der Tanz wird ca 3 -5 Minuten

spürt. Im Abschlusskreis darf dann erzählt werden, was sich ver-

immer wieder wiederholt. Zuerst am Platz und sobald sie darin

ändert hat und wie sich die Füße nun fühlen.

geübter sind, können sie mit ihm in freier Wahl experimentieren: vorwärts, rückwärts, seitlich oder im Stand.

Material: Tennisbälle oder Igelbälle

Hinweis:

Das Spiel sollte möglichst in Stille ablaufen, um so die Selbst-

Die Kinder sehen alle Bewegungen seitenverkehrt, deshalb alle

wahrnehmung zu vertiefen.

Bewegungsabläufe langsam einführen. Wichtig ist, dass die Arme stets über die Körpermittellinie zum Bein oder Knie hingeführt werden.

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Füße wecken

hot‘n fresh tipps & tricks

aus: Gabriele Kubitschek, Die 50 besten Spiele zur Resilienzförderung (Don Bosco MiniSpielothek)


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Anzeige

Ausschreibung einer Stelle als Jugendreferent_in oder Jugendleiter_in für die Evangelische Pfarrgemeinde A. u. H.B. Salzburg Auferstehungskirche Wir suchen

für die Arbeit mit Jugendlichen * einen motivierten evangelischen Jugendreferenten bzw. eine Jugendreferentin (mit theologischpädagogischer Ausbildung/Studium) oder * einen Jugendleiter bzw. eine Jugendleiterin (ohne einschlägige Ausbildung/Studium). Dienstantritt wäre 1. März 2018.

Wir bieten * eine Stelle mit geringfügiger Anstellung (6 Wochenstunden) in der Evangelischen Pfarrgemeinde Salzburg Auferstehungskirche * Bezahlung nach der Dienstordnung und Mindestgehälter-Verordnung unserer Evangelischen Kirche A. u H.B. in Österreich, für 6 Wochenstunden als Einsteiger bzw. Einsteigerin brutto € € 271,26 (14x im Jahr), bei nachgewiesenen Vordienstzeiten entsprechend höher * Räume, die für die Jugendarbeit zur Verfügung stehen und zweckmäßig eingerichtet sind * ein Büro zur Mitbenützung samt PC, Telefon etc. * ein eigenes Diensthandy * Unterstützung durch begleitende Gespräche mit dem Jugendpfarrer, Fortbildung und Supervision

Wir wünschen uns einen motivierten und kommunikativen Mitarbeiter (bzw. eine Mitarbeiterin), der die Gabe und Freude daran hat * Jugendlichen offen und sensibel zu begegnen, sie anzusprechen und ihnen eine positive Einstellung zum Glauben und Leben zu vermitteln, sowie * selbständig und zugleich teamorientiert Verantwortung für die Arbeit mit Jugendlichen in einer vielfältigen, lebendigen evangelischen Gemeinde zu übernehmen, * bewährte Konzepte und Strukturen wertzuschätzen, auf Bestehendem aufzubauen und zugleich Neues, Weiterführendes zu entwickeln und umzusetzen

Zu den Aufgaben gehören * Begleitung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Koordination der Mitarbeiter-, Aus- und Fortbildung * Leitung des Jugendtreffs „CHERUB“, ca. 14-tägig geöffnet, jeweils Freitag von 18.00-21.00 Uhr * Vernetzung der Jugendarbeit mit den Nachbargemeinden * Durchführung der für die Jugendarbeit notwendigen Büroarbeit (z.B. Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-Liste führen; Budgetübersicht; Planung und Durchführung der Gemeinde-JugendRat-Sitzungen)

Bewerbungen/Infos Ihre Bewerbung schicken Sie bitte bis spätestens 31.01 2018 an die Evangelische Auferstehungskirche Salzburg, z.H. Pfarrer Mag. Heiner Schmidt, Dr. Adolf-Altmann-Straße 10, 5020 Salzburg. Für nähere Fragen zu der Stelle steht Ihnen ebenfalls Pfarrer Schmidt, schmidt@auferstehungskirchesbg.at; +43 699 11334404 und/oder Mag. Isabel Sixt (derzeitige „noch“ Stelleninhaber), jugend@auferstehungskirche-sbg.at; +43 660 4813960, sehr gerne zur Verfügung.

hot‘n fresh

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Reformation bewegt. Seit 500 Jahren, und auch heute. Ein Rückblick in Bildern auf das unvergessliche Fest zu 500 Jahren Reformation. Bewegend. Es war ein würdevoller und erfreulicher gesamtösterreichischer Höhepunkt im Jahr des Reformationsjubiläums. Mehrere Tausend Menschen aus allen Teilen Österreichs feierten den ganzen Tag über mit. Wir, die Evangelische Jugend Österreich sind mit vielfältigen Actions für Jung und Alt formatfüllend im Wiener Rathauspark dabei gewesen um unseren Glauben fröhlich einzubringen. Der Start Während des ersten Themenblocks „Bewahrung der Schöpfung“, der spektakulär mit der Präsentation eines „Reformobils“ eröffnet wurde – einer fünf Meter langen und sieben Meter hohen Zeitmaschine, die von Kindern und Jugendlichen aus 23 evangelischen Schulen in Wien und Niederösterreich zusammengebaut worden war, startete unser Programm im gesam-

16

rewind

ten Rathauspark. Bubble Soccer, HüpfBurg, Boden-Labyrinth, Picknick mit 600 TeilnehmerInnen, insgesamt 19 Angebote – mit diesem spannenden und vielfältigen Programm haben wir das Jubiläum 500 Jahre Reformation mitgefeiert. Unser Ziel war, Kindern und Jugendlichen aus ganz Österreich, die beim Fest dabei sind, Raum für altersgerechte Action zu geben, aber auch ein tolles Programm für alle Altersgruppen zu bieten. Wichtig waren uns aber auch Programmpunkte, bei denen wir uns auch mit dem Glauben beschäftigen, unseren Glauben nicht verstecken, sondern fröhlich einbringen und aufzeigen. Kurz gesagt: Mit soviel Besucherandrang und Interesse haben wir beim besten Willen nicht gerechnet. Es war einfach überwältigend und ein großartiger Erfolg. Familien mit Kindern, Konfigruppen, Jugendliche aus ganz Österreich und aus aller Herren Länder waren rund um die Uhr mit dabei. Vielfach gab es lange Warte-

schlangen bei den einzelnen Attraktionen... Viele sind mit ihrer Pfarrgemeinde, Jugendgruppe aus allen Bundesländern angereist und sind begeistert, dass so viele Menschen zum Wiener Rathausplatz gekommen sind, um miteinander zu feiern. Die Themenblöcke Im Laufe des Nachmittags folgten die Themenblöcke „Gerechtigkeit“ und „Frieden“ mit spannenden Auftritten von Thomas Korbun von SOS Mediterranée Deutschland und der palästinensischen Friedensvermittlerin Sumaya Farhat-Naser. Der Höhepunkt Einer der Höhepunkte im Hauptprogramm war der berührende Auftritt der liberianischen Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee, die zum Thema Frieden spricht. Zwischen den Bühnengesprächen wurde eine LKW-Konzertorgel auf Zuruf des Publikums aktiv und schließlich der große Auftritt von Kindern aus der EJ aus ganz Österreich, die gemeinsam mit Liedermacher Reinhard Horn eine tolle Bühnenperformance zum Besten gaben. Kabarett an verschiedenen Orten, Musik,


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Catering vom Feinsten, Theaterauffürungen, Infos evangelischer Einrichtungen über ihre Aktivitäten in 38 Pagoden, und vieles, vieles mehr... Von Anfang an war bei herrlichstem Kaiserwetter eine tolle Stimmung, sehr fröhlich und entspannt, fast wie ein großes Familienfest. Die größte geschlossene Kinder- und Jugendgruppe kam dabei mit 230 Kindern, Jugendlichen und Betreuern aus Salzburg-Tirol nach Wien. Jugendreferent Oliver Binder hierzu: „Bei diesem Fest wollen wir zeigen, dass Kirche auch etwas für junge Menschen ist, die sich bei Projekten engagieren, die gemeinsam auf Freizeit fahren, die sich über ihren Glauben austauschen.“

Das Abendprogramm Um 19.30 eröffnete schließlich Schauspieler und Regisseur Karl Markovics das musikalische Abendprogramm. Unter dem Titel „Sound of Heaven“ waren am Abend unterschiedliche Musikstile zu hören: Orchester und Band der PopAkademie, die PopGrenzgänger „5K HD“, die Bläsergruppe „Da Blechhauf’n“, das interkulturelle Projekt „Masaar Hubb“ mit Marwan Abado, Paul Gulda und Peter Rosmanith oder die amerikanische Gospelformation „4Real“. Nach einem tollen Festtag gab es dann noch am Sonntag einen großen Jugendgottesdienst in der Lutherkirche in WienWähring veranstaltet von der EJ SalzburgTirol, EJ Burgenland und EJs aus Wien.

Einer der Stars beim großen Fest "500 Jahre Reformation" am Wiener Rathausplatz: Das "Reformobil". Kinder und Jugendliche aus 23 evangelischen Schulen in Wien und Niederösterreich bauten diese fünf Meter lange und sieben Meter hohe Zeitmaschine. Die TrommlerInnen von "Batala" begleiteten den Auftritt.

rewind

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ej burg finstergrün >

Wenn die Katz aus der Burg ist, tanzen die Mäuse

Burgfest 2018

Oder: da lacht ja auch der Wetterhahn… Ja beim Burgfest und auch am Rathausplatz waren alle tierisch gut drauf – und dann ging es gleich bärenstark weiter! Denn kaum waren die letzten Gäste aus ihren Zimmern (stimmt – im Burghof waren sie noch!), verwandelte sich unsere wunderschöne, sonnendurchflutete Burg in eine Riesenbaustelle! Darum heute als Wimmelbild in Worten – im Leopoldhof am 14. & 15.10.2017: Noch tragen Gäste Grillzeug zum Lagerfeuerplatz und neugierige Touristen spazieren durch den Hof - da werden schon Stück für Stück die Teile des Baugerüstes hereingetragen. Bald jedoch überprüfen findige Köpfe des Tafelecks (*) ob der mitgebrachte Kleinbus nicht vielleicht doch durchs Burgtor passt! Hurra – Zentimeterarbeit – aber es erleichtert das Schleppen ungemein! Inzwischen ist das Wasser im Mädchenbad abgesperrt und die Waschraumzerstörung beginnt mit Feuereifer! Was da nicht alles im Hof aufgetürmt wird: Duschwände und tonnenschwere Waschtische, vergessene Handtücher und die ersten abgeschremmten Fliesen- und Estrichberge! Eine Abbaufreizeit im wahrsten Sinne des Wortes – und Schweiß und Endorphine sprudeln in Strömen! Schon am Montag kommen die Profis – denn der Zwischentrakt bekommt ein neues Stück Dach und der Mädchenwaschraum soll zum Finstergrüner Wellnessbereich werden . Möge alles gut und gesegnet gelingen – damit der Burghof spätestens beim Winterzauber am 2.+3.

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hot‘n ej burg fresh finstergrün

Dezember wieder so richtig stimmungsvoll ist! *)Am Rathausplatz wurde nicht nur die Reformation gefeiert – sondern auch ein neuer Burg- Meilenstein gesetzt! Das Finstergrüner Tafeleck erwacht zum Leben – ein fröhlicher, starker Trupp junger BurgfreundInnen mit coolen Ideen! Auch Lust? Dann melde dich gleich bei Sören (tafeleck@burg-finstergruen.at) Eine tolle Saison ist vorbei Große Projekte sind in Arbeit und bei Silke füllt sich der Belegungsplan für 2018! Reserviere schnell den Lieblingstermin für DEIN Burgwiedertreffen oder deine „ehrenamtliche Burgvogt-Woche“ – wir freuen uns riesig auf dich und deine Ideen!

Tierisch gut drauf waren die fast 100 Gäste des Burgfestes 2017 im September auf Burg Finstergrün. Es steppte der Bär bis in die frühen Morgenstunden, auf dem Bibelfelsen war der Werwolf los und die Evolution nahm Ihren lauf. Zum Abschluss gab es noch den wunderbaren Gottesdienst von Manfred Perko. Klingt lustig?! War es auch! Und wenn du Lust bekommen hast merke dir gleich 31.8.2.9.2018 vor! Wir freuen uns, dich am Burgfest 2018 begrüßen zu dürfen...

Roxana Reindl

Finde dein Burgerlebnis: www.burg-finstergruen.at info@burg-finstergruen.at facebook.com/burg.finstergruen


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ej salzburg-tirol > news

… der ejst nn Patricia Christ, hat zum 3.11. ihren Dienst als Kinder- und Jugendreferentin in der Salzburg-Christuskirche begonnen. Gottes Segen Dir! nn Die Salzburger Auferstehungskirche sucht ab 01.03.2018 eineN JugendleiterIn oder JugendreferentIn im Ausmaß von 6 Wochenstunden (siehe ausführlicher auf Seite 15) nn Im kommenden Sommer finden zwei SoFrei’s (Sommerfreizeiten) der ejst statt: Vom 14.-22.07.2018 geht‘s für Jugendliche gemeinsam mit der EJ NÖ nach Taizé/F. Oder vom 13.-22.08. nach Norddeich/D und Heidelberg/D. Weitere Infos ab Mitte Dezember unter www.sofrei.at

Rückblick

Wochenend.FREIe.ZEIT

Gescheitert? Dennoch!

November-Auszeit in Bad Goisern

Petrus wird in den Evangelien eingehend geschildert. Dabei durchläuft er eine gewisse Entwicklung: Er wird von Jesus in die Nachfolge berufen und als begeisterter Jünger dargestellt. Immer vorneweg. Zumindest mit dem Mund. Wenn alle anderen schweigen, sagt er’s laut. Und er erkennt in Jesus den Retter. Jesus verspricht ihm kurz vor seinem Tod, der Fels zu sein, auf dem Gott die Kirche errichten wird. Jesus beauftragt ihn und misst ihm eine fundamentale Bedeutung bei. Aber Jesus kündigt Petrus auch dessen Scheitern an: Du wirst mich verleugnen, sagen, dass du mich nicht kennst. Ganz er selbst, will Petrus sich, Jesus und alle vom Gegenteil überzeugen. Er scheitert trotzdem. Dreimal in einer Nacht. Aus Angst vor Konsequenzen, will er nicht mit Jesus in einen Topf geworfen werden. Petrus bestreitet, Jesus zu kennen. War’s das? Ja, das war’s. Gescheitert. Dennoch: Das war nicht alles: Im Johannesevangelium wird geschildert, dass der auferstandene Jesus seinen Jüngern nach einer durchfischten Nacht begegnet. Insbesondere Petrus: Zunächst empfängt Jesus sie auf unerwartete Weise: Mit Frühstück am Lagerfeuer. Und so wie Petrus Jesus dreimal im Feuerschein verleugnete, stellt Jesus ihm an diesem Grillfeuer dreimal die gleiche Frage. Eine ungewöhnliche Frage: “Petrus, hast du mich lieb?” Kein Vorwurf, keine Moralpredigt, Stattdessen die Beziehungsfrage. “Ja”, entgegnet Petrus ebenfalls drei Mal. Am Ende erneuert Jesus den Leitungsauftrag an Petrus: Er, der Gescheiterte, soll für die Menschen Verantwortung übernehmen.

Nach 500 Jahren hatten wir uns eine Pause verdient. Vom 3.-5.11. war die ejst in Bad Goisern zu Gast. Mit dabei waren 24 Kinder, Jugendliche, junge und junggewesene Erwachsene. Ebenso Paulus und sein Philipperbrief.

Die Achse des Guten dreht sich weiter Hamburg – ejst – Bozen

nn Am letzten Schulwochenende findet „j-motion 2018“, das Summercamp der ejst, wieder in vertrauter Umgebung statt: 29.06.-01.07.2018 in Salzburg, Insel Haus der Jugend. Infos und Anmeldung unter www.j-motion.at

In Bozen fand erneut ein Treffen zur Kooeration zwischen der ejst und der EJSüdtirol statt. Mit dabei waren Jugendliche und Mitarbeitende aus Bozen. Eingeladen hatte der neue Bozener Pfarrer Michael Jäger.

… DJR Salzburg-Tirol nn Der DJR (Diözesanjugendrat) tagte im November das letzte Mal in dieser Funktionsperiode. Die Veranstaltungen aus 2017 wurden einer kritischen Würdigung unterzogen. Kirchentag und ggf. auch die „Wochenend.FREIe.Zeit“ sollen fortgesetzt werden. Bei den 500-Jahr-Veranstaltungen wurden insbesondere der ehrenamtliche Einsatz, der gute Ablauf und die je ausgelassene Stimmung dankbar erwähnt. Es war ein feines Jubeljahr! Zweiter Schwerpunkt der Beratungen waren die EJ-Wahlen 2018.

die Seiten der EJ Salzburg-Tirol werden gefördert durch:

angedacht

Bei “MABP 1: Start” in Großgmain trafen sich Verantwortliche und Jugendliche des CVJM Oberalster, der Pfarrgemeinde Bozen sowie der ejst. Gemeinsam gestalteten sie das Seminar als ReferentInnen mit. Zugleich wurde im Rahmen des Projektes MAM (MitarbeiterInnen-Ausbildung und –Mentoring) auf Leitungsebene weiter gearbeitet. Ende November ließen sich in Innsbruck im Rahmen der Seminare MABP 2: Start und MABP 3: Start insgesamt knapp 20 junge Jugendliche und junge Erwachsene für ihre Mitarbeit in der Kinder und Jugendarbeit weiter ausbilden.

Was für ein Vorbild, wie Jesus mit Menschen umgeht, die an ihm schuldig werden! Was für eine Herausforderung an uns, die wir uns seine Nachfolger nennen. Was für ein Glück, so einen Voraus-Liebenden zu haben: Der auch Gescheiterte nicht fallen lässt. Der sie neu beauftragt. Uns. Das alles gehört bei der Tauffeier einer jungen Frau. Gepredigt von Pfarrer Tom Preston. Danke Tom! Danke Jesus! |ob|

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tirol.feierte.evangelisch. Großes Fest in der Innsbrucker Messe mit vielen Kindern Kinderchöre der Johann Sebastian Bach Musikschule Innsbruck leiten das Fest ein. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene erzählen, was ihnen der Glauben Evangelischer Prägung bedeutet. Die ejst präsentiert sich auf dem Markt der Vielfalt. Ca 40 Kinder und 20 Mitarbeitende gestalten einen Nachmittag mit Spielen, Spannung und Kreativität, der Abend mündet in einer aus Workshops vorbereiteten Zirkusaufführung der Kinder. Das alles gab es am 21.10.2017 neben Bischof, Superintendent, Ökumene und Politik, Kabarett und Luther live. Klein, aber oho ;-). Aus klein und groß wurde ein wunderbares Fest! |ob|

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Two … one … zero … der Alarm ist groß … Vienna calling! j-motion & konfis go Vienna Knapp 250 KonfirmandInnen, Jugendliche, PfarrerInnen, MitarbeiterInnen. Auf den Weg gemacht. Leicht überforderte ÖBB. Wehe wenn sie los gelassen … in der U-Bahn-Station Wien-Meidling. Wo war noch mal … die Jugendherberge … ?? Szenario „Ankunft“ am 29. September 2017 ab 15.00 Uhr. JuFa in Beschlag nehmen. Haus erkunden. Zum Essen anstellen. An die Wand gestellt – für´s Foto, bitte! Die Unterführung Richtung Straßenbahnhaltestelle rocken. Talente checken. Spätabends zur Besinnung kommen – mit Jesus und Petrus. Ruhe im Haus? Ja, vielleicht … . Irgendwann … . Stadt erkunden. Rolltreppe rauf, Aufzug runter. Rein in die U-Bahn, raus aus der U-Bahn. Zum Foto-Shooting rennen. YES! WIEDER eine Gruppe überholt! Stadt erkunden, Rallye-mäßig. Ankommen am Rathausplatz – Staunen ist angesagt: Wir Evangelische – können auch viele! Was für ein TRAUMWETTER. Vielfalt leben – Freiheit spüren: Viele Angebote auf der Großbühne. ejst

besetzt die Rathaus-Wiesen. Alles machen, was verboten ist und Spaß macht. Oder einfach chillen. Keiner fragt nach. Speisung der 500. Teilen kann so schön sein. Vielfalt in der Picknicktasche, „Thank you, Lord!“ macht die Runde. Was für ein schönes Bild! Zurück in die JuFa. Stille Disco, Silent Night, gute Nacht. 500 years to celebrate – DANKE für die Einladung, Martin-Luther-Kirche WienWähring. Jugendgottesdienst ist angesagt – Bibel live!, gepredigt wird ein andermal, was denkst denn DU über den Text?? Beten, singen, klatschen, stampfen, schnippen, Band genießen. Der Blick nach vorne wird gewagt, nach 500 Jahren zurück lehnen ist nicht – Verantwortung ist gefragt. Essen im Pfarrgarten, Picknickdecke 2.0. Lunchpakte verteilt, auf den Weg machen nach Hause. Von Osten nach Westen werden sie reisen. Was für ein … Wochenende, THANK YOU, LORD!! Susanne

Zippenfenig,

Big5-Salzburg

Dipl.-Gem.Päd.

Hallein/

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Was Konfis wollen … es geht um Glauben, Lust und Beziehungsarbeit Wir wollen Mut machen z.B. auf eins der Konfi-Events „i-burg“ auf Burg Finstergrün und 3 Gründe ausmalen, warum wir das tun: Was wir erleben Hochmotivierte aber zwischen der Vielzahl an Aufgaben aufgeriebene Presbyterien. nn Hochmotivierte aber wenig beachtete Mitarbeitende. nn Mutige Einzelkämpfer und wenig Nachhaltigkeit.

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Je mehr Zeit am Stück man miteinander verbringt (Wochenenden, Freizeiten, Aktivitäten außerhalb des Gemeindesaals…) desto fester werden die Beziehungsbande zwischen Individuen und Institution Kirche.

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Was wir aus der internationalen KonfiStudie lernen Ja, sowas gibt es europaweit und wir haben auch mitgemacht! Hier die wesentlichen Erkenntnisse der Konfi-Studie (5 Dinge die alle schon immer sagen wollten): nn je länger die gemeinsame Zeit andauert, desto intensiver wird die Bindung zu Kirche als einer Gemeinschaft vielfältig Glaubender und Lebender. Ein gutes halbes Jahr ist dabei sehr kurz. nn Je besser Beziehungsarbeit gelingt, desto nachhaltiger wird auch die Bildungsarbeit und Wissensvermittlung sein. nn Je breit gefächerter die Angebote und Methoden sind, desto wohler werden sich die Konfis fühlen. nn Je mehr (junge) MitarbeiterInnen involviert sind, desto intensiver wird der Austausch.

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Was wir anbieten können Unsere Burg Finstergrün (www.finstergruen.at) wird auch 2018 wieder unsere feste Burg für ein grandioses Konfi-Event sein. Wenn sich vom 20. bis 23. September wieder über 100 Konfis auf der Burg treffen und gemeinsam und authentisch auf die Spuren ihres Glaubens machen. Was die Konfis dabei lieben: Erlebnisse mit Tiefgang, nette Menschen treffen, coole Kulisse für Selfies, super Stimmung … Was Begleiter lieben: Eigenen Gruppenraum, volles Programm das sie nicht selber erfinden und gestalten müssen, solider Service mit Material, Zeit zum Durchatmen und Genießen – und frei gespielt sein für die Beziehungsarbeit, die in der Konfiarbeit so wichtig ist … „i-burg“ ist eine Erfindung von uns Konfi-Pfarrer Stefan Grauwald und Jugend-Diakon Oliver Könitz aus dem Burgenland. Es ist als Ideen-Plattform gedacht, wo neue Konzepte und Visionen ausprobiert werden dürfen. Jede i-burg ist immer etwas anders, da die Menschen immer andere sind und Raum und Zeit unterschiedlich gefüllt werden. Für Stefan und Oliver ist es wichtig die KollegInnen und Gemeindeleitungen zu entlas-

ten, Lust auf neue Ideen und Methoden zu machen, Gemeinschaft zu stiften und gerade junge Mitarbeitende in den KonfiUnterricht zu holen. Es bietet Gemeinden, PfarrerInnen, Mitarbeitenden und Verantwortlichen die Möglichkeit sich auch einmal ohne große Vorbereitung, Materialbereitstellung und inhaltlicher Verantwortung auf ihre Jugendlichen einzulassen. Warum wir euch das mitteilen… Weil Konfirmand-Innen-Arbeit abseits vom institutionellen Religionsunterricht das flächendeckendste, intensivste und mitunter wenige Angebot ist, das wir als Kirche für über 90% unserer Jugendliche zu bieten haben. Daher ist es eine einzigartige Chance für uns als evangelische Kirche, für die einzelnen Gemeinden und die Jugendlichen miteinander in Beziehung zu treten. Wir unterstützen euch gerne dabei – auch über das Burgenland hinaus. Denn 2018 haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, auch nichtburgenländischen Gemeinden die Teilnahme an „iBurg“ zu ermöglichen. Wer Interesse daran hat, der meldet sich bitte beim Diözesan Jugendpfarramt der EJB, Hauptstr. 144, 7344 Stoob, ej.bgld@ejoe.at, T: +4369918877150

Könitz/Grauwald


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ej kärnten-osttirol > EJ in Action

Du hast Langeweile? Du hast Fragen ans Leben? Du willst etwas bewegen? Dann ist EJ in Action genau das Richtige für dich! Wir treffen uns immer mindestens einmal im Monat um gemeinsam etwas zu erleben. Dazu drei Dinge: Uns ist wichtig, dass du dich bei EJ in Action wohl fühlst. Deswegen geht es uns um gute Gemeinschaft. Gott bereichert dein Leben! Du siehst es genauso? Du siehst es ganz anders? Bei EJ in Action kommen wir darüber ins Gespräch! Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. EJ in Action macht einen Unterschied in unserer Gesellschaft! Das ist es auch schon. Darum geht es bei EJ in Action. Wenn du dabei sein willst, oder sogar Lust hast die Aktionen mitzugestalten, dann melde dich bei uns. Mehr Infos zu den Aktionen findest du bei unseren Facebook Events, bei Instagram, oder indem du dich direkt an uns wendest.

IN UP

OUT

Die Nächsten Aktionen 16.12.: Weihnachtsfreude verbreiten 14.01.: Winterolympiade 09.-12.02.: Städtefreizeit (ab 16) 13.03.: Beschenken! Sei dabei! Wir freuen uns auf intensive Momente! Weitere Infos und Anmeldung Timon Weber 0699/188 77 205, ej-kaernten@evang.at

Anderen etwas Gutes tun Einfach so. Weil es die Menschen erstaunt. Weil es ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Weil Menschen oft viel zu selten Gutes erfahren. Und weil Gott uns selbst so viel Gutes getan hat und tut. Ja, anderen etwas Gutes zu tun erfordert oft Mut. Wenn es ein guter Freund ist, dann wohl weniger als jemandem, der einem fremd ist. Oder sogar jemandem, der am Rand steht. Der Gedanke, auf den Außenstehenden oder dem Armen, den Nervigen oder Verschrienen zuzugehen ist oft da (bei mir zumindest). Aber dann ist da die „elefantengroße“ Angst. „Was soll ich reden? Was genau könnte ich denn überhaupt tun? Ehrlich gesagt möchte ich doch gar nichts von mir hergeben. Und was denken die anderen von mir wenn sie das mitbekommen? Wie stehe ich dann da?“ Ich habe erlebt, dass es sehr befreiend und befriedigend sein kann, diese Ängste zu überwältigen und es einfach mal zu probieren. Das Lächeln, das ich zurück bekomme und die positive Reaktion der anderen Menschen lässt alle meine „elefantengroßen“ Ängste auf einmal auf Mücken-Größe schrumpfen. Probier‘s mal aus! Ich möchte dich JETZT für die kommenden Tage herausfordern. Hier sind ein paar Ideen, wie du anderen Menschen etwas Gutes tun kannst. nn Ein Geschenk für jemandem kaufen, der eine schwere Zeit durchmacht nn Einen Obdachlosen fragen ob er Hunger/ Durst hat und ihm etwas zu essen/ trinken kaufen nn Wenn du einen Müllmann oder eine Reinigungskraft siehst, dann sage

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DANKE für seine tägliche Arbeit. Und vielleicht, dass du sie dafür bewunderst. Gerade weil diese Arbeit wahrscheinlich (sehr) unangenehm ist Überrasche deine Eltern und koche oder backe etwas (oder wasche die Wäsche, räum das Wohnzimmer auf,…) Miste deinen Kleiderschrank aus und verschenke die Sachen an andere Höre jemandem wirklich zu, anstatt selbst zu reden Schreibe jemandem der krank ist, eine Karte Poste über drei Menschen etwas wirklich nettes auf Facebook/ Instagram/ Snapchat (nicht nur über deine engen Freunde!) Hilf jemand anderem, ein Schulfach zu verstehen Schreibe einem alten Freund, mit dem du lange keinen Kontakt hattest Nimm dir ein bisschen Zeit für einen Spaziergang. Laufe durch deinen Ort und halte die Augen offen. Gibt es eine alte Dame der du beim Einkaufen oder Tüten tragen helfen kannst? Oder der Nachbar, der sein Laub zusammenrecht?

„Das wahre Geschenk besteht nicht in dem, was gegeben oder getan wird, sondern in der Absicht des Gebenden oder Handelnden.“ Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v.Ch.65n.Chr.)

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ej niederösterreich >

Dürfen wir Kinder nicht mehr rutschen lassen? Jüngst sorgte eine Gerichtsentscheidung (OGH 13.06.2017, 4 Ob 99/17p) für Aufsehen: Ein fünf-jähriges Mädchen hatte sich beim Rutschen im Kindergarten verletzt. Sie klagte die den Kindergarten betreibende Gemeinde auf Schadenersatz und bekam Recht. Das (unjuristische) Medienecho war enorm. Dazu ein paar Anmerkungen. Zur Aufsichtspflicht allgemein Grund für den Schadenersatzanspruch war die Verletzung der Aufsichtspflicht. Das Maß der Aufsichtspflicht, das etwa KindergärtnerInnen (aber auch wir als haupt- oder ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Kinder- und Jugendarbeit) einzuhalten haben, bestimmt sich danach, was "angesichts des Alters, der Eigenschaft und der Entwicklung des Aufsichtsbedürftigen vom Aufsichtsführenden vernünftigerweise verlangt werden kann". Konkret vorhersehbare Gefahren sind zu vermeiden. Es handelt sich also immer um eine Einzelfallentscheidung, der konkrete Sachverhalt muss genau abgewogen werden. Diese Entscheidung im Detail Hier wissen wir nicht viel vom Sachverhalt, weil der Oberste Gerichtshof (OGH) den Fall nicht im Detail geprüft hat. Das ist auch nicht seine Aufgabe, er beurteilt nur Rechtsfragen von erheblicher Bedeutung. Bei Fragen des Einzelfalles, wie bei

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der Aufsichtspflicht, liegt das regelmäßig nicht vor. Der OGH sah in der Beurteilung durch die Vorinstanz lediglich keine krasse Fehlbeurteilung. Jedenfalls war die Kindergärtnerin mit 21 Kindern im Alter von fünf Jahren alleine im Turnsaal, weil die zweite Kindergärtnerin erkrankt ist. Als Rutsche fungierte eine Langbank, die in 1,20 Metern Höhe in eine Sprossenwand eingehängt war. Die Kinder durften auch zu zweit rutschen, die Kindergärtnerin war nicht immer daneben. Dabei möchte ich folgendes besonders betonen: 1. Wenn sich die Kinder bewegen, dann birgt das natürlich mehr Gefahrenpotential, als wenn sie malen oder singen. Dass eine Pädagogin alleine beim Turnen mit 21 Fünfjährigen nicht ausreicht, scheint mir zumindest nachvollziehbar. Da kann sie noch so erfahren sein, teilen kann sie sich nicht. 2. Dass ihre Kollegin krank war ist nicht die Schuld der Kindergärtnerin. Aber wenn sie alleine die Kinder in so einer Situation nicht sicher betreuen kann, darf sie nicht mit ihnen turnen gehen. Das ist schade, weil Bewegung wichtig ist für Kinder. Das Problem ist dann aber der Staat, der nicht bereit oder in der Lage ist, KindergartenpädagogInnen im Krankheitsfall ausreichend vertreten zu lassen. 3. Im Urteil geht es nicht um eine normale Rutsche, es geht um eine in eine Sprossenwand eingehängte Langbank. Solche Langbänke sind schmaler als nor-

male Rutschen und sie haben keine Seitenwände. Die Gefahr, dass ein Kind beim Rutschen auf einer solchen Bank seitlich hinunterfällt ist real, bei kleinen Kindern ist das Verletzungsrisiko höher. Dann auch noch zwei Kinder gleichzeitig rutschen zu lassen ist zumindest gewagt, vor allem wenn man nicht dabei bleibt. Wenn dann aber behauptet wird, der OGH verpflichte BetreuerInnen generell, Kinder beim Rutschen an die Hand zu nehmen, ist das schlicht falsch. Was bedeutet das für uns? Zuerst einmal nichts. Die Gerichte haben einen Einzelfall beurteilt. Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, muss sie beaufsichtigen und dafür sorgen, dass sie sich nicht verletzen. Das wussten wir schon zuvor. Was Kindern zugetraut werden kann, hängt von den Umständen ab. Besonders kleine oder tollpatschige Kinder sichern wir (hoffentlich) schon jetzt beim Rutschen, Große lassen wir das alleine machen. Eine allgemeine Regel gibt es nicht, das muss man als BetreuerIn einschätzen. Dennoch: Bringen wir unsere Mitarbeitenden nicht in diese Situation! Wenn die Kindergärtnerin nicht alleine gewesen wäre, wäre das vielleicht nicht passiert. Ausreichend MitarbeiterInnen zu finden ist nicht leicht. Aber dem Kinderschutz ist nicht gedient, wenn wir mit zu geringem "Personal" die Gesundheit der Kinder riskieren. Und wenn es dann einmal nur Sesselkreisspiele statt Bergtouren sind, dann ist das am Ende des Tages besser als ein verletztes Kind. Medienberichte zu Aufsichtspflichtsentscheidungen sollten aber immer kritisch geprüft werden. Lasst Euch nicht zu leicht verunsichern! Mag. Michael Komuczky ist Universitätsassistent in der Abteilung für Rechtsvergleichung, IPR und Einheitsrecht der Universität Wien und ehrenamtlich in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Er ist Vorsitzender der EJNÖ


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MaturantInnentag 2017 Gott 9.0

Schon seit vielen Jahren laden die Superintendentur und das Schulamt niederösterreichische evangelische Maturanten und Maturantinnen zum gemeinsamen Treffen ins Evangelische Zentrum ein. Heuer hat auch die Evangelische Jugend diesen MaturantInnentag mitgestaltet. Ziel dieses Tages ist es, den jungen Menschen am Ende ihrer Schulkarriere - und damit auch nach bis zu 13 Jahren Religionsunterricht - noch einen letzten, bündelnden Impuls zu geben. Was habe ich im Unterricht gelernt, was davon ist hängen geblieben und wie kann dies weiter wachsen und sinnvoll im Lebensvollzug Platz haben? Superintendent Lars MüllerMarienburg und Jugendpfarrer Michael Simmer stellten den MaturantInnen das Konzept Gott 9.0 von Tiki Küstenmacher und dem sich immer weiterentwickelnden spirituellen Bewusstsein vor. Welche

Gottesbilder und welche Vorstellungen von Leben, Beruf, Gerechtigkeit, Liebe, Politik usw. sind mir bis jetzt begegnet, wie haben sie sich bei mir verändert und wo kann das alles eigentlich hinführen? Fragen, die nicht nur für MaturantInnen sehr spannend sind. red

BANJOLE Die wohl geilste Sommerfreizeit der Welt Jeder der schon einmal mit war weiß es, und jeder der noch nicht mit war sollte es unbedingt herausfinden: Banjole ist nicht nur eine Sommerfreizeit, Banjole ist ein Lebensstil. Jedes Jahr macht sich am Anfang der Sommerferien eine Truppe motivierter Leute auf den weiten Weg nach Banjole um dort 10 coole Tage gemeinsam zu verbringen. Schon mit dem ersten Schritt auf den Campingplatz ist jedem klar wie besonders diese 10 Tage werden. Jeden Tag gibt es für die rund 40 Teilnehmer (9-17 Jahre) eine Menge cooler Spiele und Aktionen die sich vorher ein junges und dynamisches Team ausgedacht hat. Neben super entspannenden Stunden am wunderschönen blauen Meer in Kroatien wird viel gemeinsam gelacht, geweint und erlebt. Drei Mal am Tag gibt es super leckere und stärkende Mahlzeiten, die vom Chefkoch höchstpersönlich gefertigt werden, und damit man auch den kleinen Hunger

zwischendurch stillen kann gibt es den ganzen Tag über frisches Obst zum selber nehmen. Wenn ein Tag zu Ende geht feiern wir gemeinsam eine Andacht bei der neben dem Input das gemeinsame Musizieren auf keinen Fall fehlen darf und danach geht es ab in die Zelte, die super gemütlich und vor allem groß sind – so dass man mit möglichst vielen Freunden in einem Zelt schlafen kann. Natürlich gibt es auch ein paar ganz spezielle Aktionen, die in keinem Jahr fehlen dürfen. Dazu zählen unter anderem ein Ausflug nach Pula, Klippenspringen und eine spektakuläre Videonight. Für jeden der schon einmal mit war, ist die Sommerfreizeit der evangelischen Pfarrgemeinde Mödling ein „Muss“ und für alle anderen wird sie eines werden. Denn wie gesagt: Banjole ist nicht nur eine Freizeit -nein- Banjole ist ein Lebensstil!

Lisbeth Lintner

Druck gefördert durch das Landesjugend­referat NÖ

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f:eva Festival Das f:eva Festival der EJ Steiermark am 1.7. war mit insgesamt über 1.000 BesucherInnen eine bunte Reformationsparty im Grazer Stadtpark. Mit 5 Bands und vielen Stationen rund um die Reformation war die „Leuchtturmveranstaltung“ der EJ Steiermark ein wunderbarer Tag. Nur das Wetter hat dem Festival um 20 Uhr ein jähes Ende bereitet. Nichtsdestotrotz hatten wir bis dahin viel Freude und Action und danach… danach hatten wir Regen.

Kindergottesdiensttagung 2017

Von 20. bis 22.10. reisten ca. 90 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EJÖ und/oder evangelische Religionslehrerinnen und –lehrer nach Velden an den Wörthersee. Empfangen wurden die Ankommenden nicht nur von den Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises, sondern auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses, die alle mit der Sonne um die Wette strahlten. Kaum angekommen machten sich alle auf eine kunterbunte Reise durch das Bibelland. Dabei wurde gespielt, gesungen, gebastelt, getanzt, getratscht und ganz viel gehorcht!

Besonders gelauscht wurde den Harfenklängen von Referentin Conny Kirsch, Harfenistin und Märchenerzählerin. Jede Geschichte wurde mit Bewegungen, Liedern, Tänzen oder Bastelarbeiten vertieft Der 2014 erstmals durchgeführte Workshop KiGo Basics, der mittlerweile zu einem

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festen Bestandteil der Tagung ist, wurde auch wieder von einigen Neueinsteigerinnen genützt um sich Tipps für den Ablauf des Kindergottesdienstes zu holen! Zwischendurch blieb auch noch Zeit um in den Büchern des Büchertisches vom Verlag Junge Gemeinde zu schmökern, oder das hauseigene Schwimmbad zu besuchen. Die Betreuung der mitangereisten Kinder wurde von Eric, Coco und Lucia übernommen. Sonntag Mittag hieß es dann gestärkt vom gemeinsamen Gottesdienst und dem guten Essen des Hauses wieder die Heimreise anzutreten.

Wir freuen uns alle schon auf ein Wiedersehen im doppelten Sinn, von 26.10 bis 28.10.2018 in Bad Aussee mit Pfr. Kerstin Othmer-Haake zum Thema: „Lebendige Liturgie im bzw. für den Kindergottesdienst“

KSR Graz Christuskriche

Die KSR Schulung mit Christian Weigele und Dominik Knes am 7.10. in der Grazer Christuskirche schaffte Bewusstsein, wie wir Kinder und Jugendliche am besten schützen können.

Umzug!

Die EJ Steiermark ist umgezogen. Nicht weit – sondern nur ins Nebengebäude (Kaiser Josef Platz 8). Die neuen Räumlichkeiten sind mit einem Chill- und einem Büroraum ausgestattet und bieten insgesamt mehr Platz. Dadurch soll einerseits konzentrierteres Arbeiten im Büro und andererseits mehr Angebot für unsere Jugendlichen ermöglicht werden. Vor allem der Chillraum wird Platz für Glaubenskurse, Seminare, Videoabende, Diskussionsrunden u.v.m. bieten. Das Büro ist bereits fertig, der Chillraum wird bis Jänner fertiggestellt. Wir freuen uns über deinen Besuch.


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Ökumenische Veranstaltungen werden gesponsert! Ihr plant eine ökumenische Veranstaltung, einen Gottesdienst, ein Treffen? Ihr könnt dazu finanzielle Unterstützung gebrauchen? Klar! Dann nützt das Sponsoringangebot des ökumenischen Jugendrats in Österreich (ÖJR). Er fördert mit maximal 500,-/Event ökumenische Jugendveranstaltungen. Damit möchten der ÖJR Verantwortliche von der Gemeinde- bis zur Bundesebene ermutigen, in der Kinder- und Jugendarbeit ökumenisch zu denken und zu handeln und mehr Menschen für die Ökumene begeistern. Ein paar Voraussetzungen gibt´s: Die Veranstaltung ist ökumenisch geplant und durchgeführt (Verantwortliche und Teilnehmende aus mindestens zwei verschiedenen christlichen Konfessionen) oder nn Die Veranstaltung bezieht sich konkret auf das Thema Ökumene. weiters wird berücksichtigt nn Zielgruppe: Kinder und/oder Jugendliche (bis 25 Jahre) nn kirchliche Trägerschaft bzw. Anbindung nn Förderung von Gruppengemeinschaft nn Breitenwirkung (über die Veranstaltung hinaus) und Wiederholungsmöglichkeit nn ökologisch verantwortungsvolle Planung und Durchführung nn

-50% auf den Jugendherbergsausweis! Die EJÖ ist bekanntlich von Anfang an Mitglied im österreichischen Jugendherbergsverband. Wenn ihr also einen Ausweis möchtet gibt es diesen über die EJÖ um 50% vergünstigt. Damit bekommst du den Schlüssel zu mehr als 4000 Jugendherbergen in über 90 Ländern der Welt – und das alles als EJ-MitarbeiterIn um nur EUR 7,50/Jahr wenn du zw. 16 und 26 Jahre alt bist. Darüber bist du mit EUR 12,50 dabei. Alle Jugendherbergen findest du auf www.hihostels.com Deinen Jugendherbergsausweis kannst du direkt bei der EJÖ bestellen: office@ejoe.at oder 01/3179266

Gefördert vom

Make the internet great again! Zum Beispiel mit der Aufwertung von Medienkompetenz. Die Bundesjugendvertretung (BJV) zum Umgang im Netz Die BJV hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit dem Thema Internet und Netzpolitik und vor allem auch der Hassrede im Netz auseinandergesetzt. Martina Tiwald, Vorsitzende der BJV, erklärt die Wichtigkeit des Themas: „Gerade im vergangenen Wahlkampf, haben wir gesehen, was für ein fragiler Raum das Internet ist. Von Fake News, über Hate Speech bis extremistische Tendenzen konnten wir vieles beobachten. Dadurch wurde für uns deutlicher denn je, dass wir das Internet als neuen Raum des Zusammenlebens begreifen müssen. Und aktiv daran arbeiten müssen, diesen Raum auch so zu gestalten, wie wir gerne zusammenleben möchten. Das Internet bietet eine große Chance für die Demokratie, und das muss gewahrt und geschützt werden! Wir wünschen uns ein Netz, in dem sich junge Menschen sicher und frei, ohne Angst vor Diskriminierung und Hass, bewegen können.“ Dazu hat die BJV auch ganz konkrete Forderungen an die zukünftige Bundesregierung und den Nationalrat: Mehr Me-

dienbildung in der Schule und der außerschulischen Jugendarbeit, durchaus im Zusammenhang mit Politischer Bildung, die wir uns seit Jahren als eigenes Schulfach wünschen. Außerdem braucht Medienbildung einen viel höheren Stellenwert in der PädagogInnenausbildung. Medienkompetenz, also zum Beispiel die Bewertung von Informationen, sollte im Bildungssystem den Stellenwert von Lesen und Schreiben haben. Eine kritische Auseinandersetzung mit Technik, Inhalt und Quellen sollte jeder junge Mensch erfahren! Doch es geht auch ganz grundsätzlich um ein gesellschaftliches Bewusstsein, wie wir im Netz miteinander umgehen wollen. Es ist Zeit, dass wir uns als Gesellschaft überlegen, nach welchen Regeln wir im Netz fair miteinander leben wollen. Das kann damit beginnen, dass PolitikerInnen und Personen des öffentlichen Lebens mit gutem Beispiel vorangehen. Zivilcourage und Fairness zeigen ist hier wichtiger denn je. Die BJV, dass auch die Parlamentsparteien dem Thema Hass im Netz ausreichend Wichtigkeit zuschreiben.

Österreichischer Jugendherbergsverband | Zelinkagasse 12 | 1010 Wien Tel. 01 / 533 53 53 | Fax 01 / 533 53 53 50 | E-Mail office@oejhv.at

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Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Evangelische Jugend Österreich. Redaktion: Oliver Binder, Thomas Dasek, Justin Gedikoglu, Karin Kirchtag, Constanze Kreuzberger, Johannes Modeß. Ständige Mitarbeiter: Petra Grünfelder, Joachim Hoffleit. Schlussredaktion und Produktion: Thomas Dasek. Alle: 1050 Wien, Hamburgerstr. 3/2. OG, Tel. 01/317 92 66, Fax: 01/317 92 66/16, E-Mail: jg@ejoe.at. Bildnachweise: Breuninger (19), Christ (21), ejkt (23), ejnoe (24, 25), epd/Husar (16, 17), epd/Uschmann (16, 17), Goldbrich (20), Grünfelder (21, 26), Hoffleit (21), Kautzky (20), Könitz (22), Menges (19), Orendi (21), pixabay (1, 5, 7, 9, 10, 12), privat (5, 8), Rainer Sturm/pixelio (2), Sigl (20), Scholz (18), Wittek (21). Layout: Arno Dudek, www.maas.at. Hersteller: Bzoch, Spillern. Offenlegung: Informationen aus dem und für den Bereich evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Erscheint viermal jährlich. Einzelpreis € 1,45. Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ, IBAN: AT90 3200 0000 0747 4059, BIC: RLNWATWW.

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>>>>>>>> > update Dezember 12.: DJL Salzburg-Tirol, Kufstein, 18h INFO

EJ Salzburg/Tirol

EJ Kärnten/Osttirol

EJ Kärnten/Osttirol

INFO

EJ Kärnten/Osttirol

9.-12.: EJ in Action – Städtefreizeit (ab 16) INFO

16.: Jugendsamstag und Jugendgottesdienst, Innsbruck-Christuskirche

EJ Salzburg/Tirol

7.: Stammtisch (ab16), Villach, 18h INFO

16.: EJ in Action – Weihnachtsfreude verbreiten, Villach INFO

3.+4.: DJL Klausur, Großgmain/Salzburg INFO

13.: Stammtisch (ab 16), Villach,18h INFO

Februar

EJ Kärnten/Osttirol

9.: Jugendgottesdienst, Heilandskirche Graz, 18:30h INFO

EJ Steiermark

EJ Salzburg/Tirol

März

16.: Big-5: MitarbeiterInnen-Brunch, YoCo Salzburg, 10h INFO

EJ Salzburg/Tirol

20.: EJ Stammtisch, Weikhard Uhr Graz, 18h INFO

EJ Steiermark

22.: Jugendgottesdienst, Salzburg-Christuskirche, 18h INFO

EJ Salzburg/Tirol

3.: DJR Salzburg-Tirol, Wörgl, 10:30-17h INFO

EJ Salzburg/Tirol

4.: Konfitag, Wörgl, 11-17h INFO

EJ Salzburg/Tirol

11.: EJ in Action – beschenken!

Jänner 10.: Stammtisch (ab16), Villach, 18h INFO

EJ Kärnten/Osttirol

12.: Kinderschutz-Basis-Schulung, Innsbruck-Christuskirche INFO

INFO

EJ Kärnten/Osttirol

14.: Stammtisch (ab16), Villach, 18h INFO

EJ Kärnten/Osttirol

23.-25.: TakeMAK 2018 „Nachfolge – next level“, Bad Aussee INFO EJÖ

EJ Salzburg/Tirol

14.: EJ in Action – Winterolympiade INFO

EJ Kärnten/Osttirol

19.: Kinderschutz-Basis-Schulung, Innsbruck-Christuskirche INFO

EJ Salzburg/Tirol

20.: KU-Projekt „No Hau!“, Elixhausen, 17-19h INFO

EJ Salzburg/Tirol

20.: KSR-Schulung, Ramsau INFO

EJ Steiermark

26.-28.: Konfi Freizeit Süd INFO

EJ Steiermark

INFO INFO

Veranstaltung Bildungsangebot

Kontaktinfos INFO EJÖ

01/317 92 66, 0699/188 77 095, office@ejoe.at, www.ejoe.at INFO

EJ Burg Finstergrün

0699/188 77 074, info@burg-finstergruen.at, www.burg-finstergruen.at INFO

EJ Burgenland

0699/188 77 150, ej.bgld@ejoe.at, http://ejbgld.ejoe.at INFO

EJ Kärnten/Osttirol

04242/241 31-23, 0699/188 77 205, ej-kaernten@evang.at, http://ejkt.ejoe.at INFO

EJ Niederösterreich

02742/733 11-13, 0699/188 77 323, ej.noe@ejoe.at, http://ejnoe.ejoe.at INFO

EJ Oberösterreich

0732/772 51 51, 0699/188 77 441, ejooe@aon.at, http://ejooe.ejoe.at EJ Salzburg/Tirol

0699/188 77 551, office@ejst.at, www.ejst.at INFO

EJ Steiermark

0316/822 316, 0699/188 77 605, ej-stmk@evang.at, www.believa.at INFO

EJ Wien

01/587 31 42, 0699/188 77 879, ej.wien@ejoe.at, http://ejw.ejoe.at

Österreichische Post AG SP 02Z032645 S Evangelische Jugend Österreich, Hamburgerstr. 3, 1050 Wien

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