junge gemeinde 230 - beziehungsweise

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>junge gemeinde

jg#230 : 2019

p.b.b. erscheinungsort 1090 wien

#230

SondeMit rseiten der E J Salz E J Bur burg -T g ir E J - Kärenland , E J H ol, n .B ., t e n- O E J Nie deröst st tirol, e rreich u Burg Fnd der insterg r ün

4:

beziehungsweise Wie geht Familie? - "Ehe für alle" Beziehungen in der EJ - #relationsonline

10: Superstar Regenwurm 13: Die Hausrally

das evangelische magazin für arbeit mit kindern und jugendlichen


jg#230 : 2019

Editorial Die Entwicklungschancen einer Beziehung sind umso

Liebe Leserin, lieber Leser,

größer, je mehr Chancen wir ihrer Entwicklung geben.

ist Dir schon einmal aufgefallen, dass sich die Leute auf dem Land viel eher gegenseitig auf der Straße grüßen, als in den Großstädten? Duzt Du Deinen Kaminkehrer auch oder den Briefträger? Hast Du auch Nachbarn, mit denen Du nicht nur auf der Straße „hoangaschtn“ (= plaudern), sondern von denen Du Dir auch mal Lebensmittel borgen kannst oder die sogar einen Ersatzschlüssel zu Deinem Haus haben? Kennst Du auch das Gefühl, Menschen zu begegnen, bei denen Du sofort meinst sie bereits ewig gekannt zu haben? Wie gehst Du mit Freunden um, und wie mit Fremden? Beziehungen. Wir begegnen täglich dutzenden Menschen, die wenigsten nehmen wir dabei wahr. Und dennoch stehen wir zu allen in einer gewissen Beziehung – mehr oder weniger stark und persönlich. In dieser Ausgabe liest Du Verschiedenes über Beziehungen: Wie Jugendliche heute über Familie denken bis zur Ehe für alle, von Beziehungsqualitäten in Gruppen wie der EJ bis zu Beziehungen in den Social Media. Das Redaktionsteam wünscht viel Spaß beim Blättern und Lesen, beim Probieren, Entdecken, Kennenlernen, Suchen und Finden, Dazulernen, Grübeln und Schmunzeln … Alles Liebe, Justin Gedikoglu

Inhalt hot’n fresh

3, 10, 27

i-motion Wie geht heute „Familie“?

4

"Gott liebt uns so, wie wir sind"

6

„Jedes Mal ein Stück mehr zusammenwachsen“ 8 #relationsonline

9

e-mission Jesus rettet die Party

12

tipps & tricks

13–14

kochen-reisen-reden-beten

2

Thai Curry mit Reis

15

sonderseiten

17–25

rewind

26

update

28

editorial

© Ernst Ferstl


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Wechsel in der EJÖ-Bundesgeschäfts­ führung Mit 1. Mai hat Elisabeth Löbl die Agenden der EJÖBundesgeschäftsführerin von Petra Grünfelder übernommen, die diese Stelle seit rund 2 Jahren dankenswerterweise interimistisch übernommen hatte und sich nun wieder intensiver auf ihre Tätigkeit als Jugendpfarrerin für Österreich konzentrieren kann. Elisabeth hat an der WU Wien internationale Betriebswirtschaft studiert und arbeitet seit September 2013 im EJÖ-Büro, bisher als Assistentin der Geschäftsführung. Zu ihren Aufgaben als Bundesgeschäftsführerin gehören die Leitung der EJÖ Bundesgeschäftsstelle, Finanzen, Förderungen, Datenschutz, Vor- und Nachbereitung von sowie Teilnahme an Sitzungen, Mitarbeit in Arbeitskreisen und Projektgruppen und vieles mehr. In ihrer Freizeit verbringt Elisabeth viel Zeit mit ihren Kindern, ist gerne in der Natur und in Bewegung – zum Beispiel beim Rudern oder Radfahren. Jugendpfarrerin für Österreich (Petra Grünfelder) und Bundesgeschäftsführerin (Elisabeth Löbl) bilden gemeinsam die EJÖ-Bundesgeschäftsführung und führen die laufenden Geschäfte der EJÖ in enger Zusammenarbeit mit der Jugendleitung für Österreich (JULÖ).

Willkommen im Sommer 2019! Summer starts now! Alle die im Sommer aber auf jeden Fall noch weg wollen: Das ist eure „last minute“ Chance um bei einer EJ Freizeit dabei zu sein. Mehr auf www.sofrei.at 2019 werden die tollsten Ferien ever. Ferien mit der EJ, mit super viel Spaß, Sonne, Abenteuer pur und tollen Leuten! Das alles zu ‚christlichen‘ Preisen, ohne jeden Stress und weit weg vom (Schul-) Alltag. Immer dabei: Kinder- und jugendgerechte Betreuung durch unsere speziell ausgebildeten Mitarbeiter*innenteams. Erleb eine unvergessliche Zeit. Im Mittelpunkt unserer Freizeiten stehst DU!

Niemals vergessen! EJÖ-Tour in die KZ Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und nach Krakau Auschwitz steht wie kein anderer Name für die Verbrechen der Nationalsozialisten und ist zum Inbegriff der Vernichtung der europäischen Juden und Jüdinnen geworden. Vom 7. bis 10. November fahren wir gemeinsam zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz und in die polnische Metropole Krakau. Hier werden wir uns mit den Gräueltaten der NS-Zeit auseinandersetzen und den Opfern des Nationalsozialismus gedenken. Wir wollen zum Nachdenken anregen und ermutigen, uns aktiv für ein „NIE WIEDER!“ einzusetzen. Die Reise sensibilisiert und lässt eine/n in Zukunft mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen. Zugleich liefert sie gute Argumente, mit denen wir an-

dere Menschen zu einem Um- und Nachdenken bewegen können. Gemeinsam mit dem Verein GEDENKDIENST werden wir die Reise durchführen. Wir werden in Krakau und/oder Oświęcim übernachten und zwei Tage in Auschwitz-Birkenau verbringen, mit Führungen durch die Konzentrationslager/Gedenkstätten, Ausstellungsbesuch und Workshops. Abgerundet wird das Programm durch Museumsbesuche und Stadtführungen in Krakau und Oświęcim. Es wird mindestens ein Vorbereitungstreffen geben, damit alle Teilnehmer*innen sich schon vorab intensiv mit dem Thema auseinandersetzen können. Save the Date: 7.-10.11.19! Aktuelle Infos auf www.ejoe.at

TextFotoSocialmedia 4.-5.10.2019: Medien-Workshop der jg-Redaktion Theorie -> Praxis Interesse am Texten, Fotografieren und Social Media? Dann laden wir dich zu unserem kompakten Workshop ein. Beim Einstiegsabend werden wir uns kennenlernen, das neue Magazinkonzept der „jungen gemeinde“ vorstellen und Möglichkeiten der persönlichen Mitarbeit im Redaktionsteam abstecken. Am 5.10 kannst du aus drei spannenden, praxisgerechten Workshops wählen: „Kreatives Schreiben“ als Einstieg ins journalistische Schreiben, „Fotografieren“, bei dem du deine Kamera besser kennenlernst, die Möglichkeiten der Handyfotografie abstecken kannst und alles über

Bildaufbau lernst. Der dritte Workshop beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Chancen von Twitter, YouTube, Pinterest, Instagram und Co. Kosten: 40,- inkl. Verpflegung und Nächtigung(en). An- und Rückreise sind selbst zu organisieren und zu finanzieren. Für alle, die den Workshop besucht haben, besteht die Möglichkeit weiterführende journalistische Seminare kostenlos bzw. von der EJÖ finanziell unterstützt besuchen zu können. Jetzt direkt anmelden unter jg.ejoe.at (begrenzte Teilnehmer*innenanzahl!)

hot‘n fresh

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Wie geht heute „Familie“? Einige Überlegungen zum Phänomen der posttraditionellen Familie Von Bernhard Heinzlmaier

men, Kinder werden geboren, die Kinder leben vorübergehend

Der Begriff „Familie“ erscheint als leerer Signifikant, als ein Be-

in Internaten oder verbringen Auslandsaufenthalte, das Paar

deutungsträger, dem vielfältige Vorstellungen und Bedeutungen

trennt sich, die Kinder verbringen abwechselnd ihre Zeit bei

im alltäglichen Diskurs zugeordnet werden. Mit einem kurzen

den nun getrennten Elternteilen, die Eltern finden neue Partner,

Satz: Wer das Wort „Familie“ ausspricht, kann damit vieles mei-

Patchworkfamilien entstehen etc. Eine Familie ist niemals fertig,

nen. Der Familienbegriff ist kein Begriff, der Klarheit schafft,

nähert sich niemals einem der vielen Idealentwürfe. Familie ist

vielmehr transportiert er eine Vielfalt an oft widersprüchlichen

heute eine soziale Formation, die sich auch in jedem Einzelfall

Aussagen und auch Werturteilen. Und der Familienbegriff ist an-

im ständigen Wandel befindet.

fällig für ideologische Instrumentalisierung, weil er aufgrund seiner inneren Leere in vieler Hinsicht formbar, interpretierbar

Familie als Lebensideal

ist und so für unterschiedlichste Interessen verfügbar gemacht

Die Familie ist unter Jugendlichen äußerst populär und hat ei-

werden kann.

nen hohen Stellenwert innerhalb ihrer Lebensplanung. Nach wie

Die Bedeutungsvielfalt des Familienbegriffes

gen Menschen die notwendige Unterstützung auf dem Weg ins

vor erscheint die Familie als unverzichtbare Institution, die jun-

Spricht man mit jungen Menschen darüber, was sie unter Fami-

Erwachsenenleben garantiert. Aus der deutschen Shell-Studie

lie verstehen, dann spannt sich eine weite Vorstellungswelt auf,

wissen wir, dass innerhalb der Familien die Generationenbezie-

die von der traditionellen Kernfamilie über die Patchworkfami-

hungen entspannt, kooperativ und freundschaftlich sind. 90 Pro-

lie bis hin zu Familienkonstellationen reicht, an denen mehrere

zent der Jugendlichen geben an, dass sie ein gutes Verhältnis zu

Generationen beteiligt sind. Am ehesten lässt sich die Vielfalt

ihren Eltern haben. Der Auszug aus dem Elternhaus wird vor al-

der Auffassungen über die Familie mit der Beschreibung, „Fami-

lem in den höheren Bildungsschichten so weit wie möglich hi-

lie nennt man alle Formen des Zusammenlebens von Menschen,

nausgeschoben. Jugendliche verlassen im Durchschnitt erst mit

die sich mit dem Aufziehen von Kindern beschäftigen“ fassen.

25 Jahren die Herkunftsfamilie. Auch das ist ein Hinweis dar-

Der Abstraktionsgrad dieser Definition ist aber so groß, dass sie

auf, dass das Generationenverhältnis in der Familie relativ frei

sich kaum als Grundlage für konkrete politische Maßnahmen

von fundamentalen Konflikten ist. Man kommt miteinander aus,

oder gar Werteentscheidungen eignet.

auch wenn man in der Regel in relativ autonomer Anordnung

Das Wesen unserer Zeit ist die ständige Veränderung, die Unbeständigkeit der Verhältnisse. Unter solchen Bedingungen kann keine soziale Formation, keine Institution, dauerhaft un-

und ohne zu vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten zusammenlebt.

stabil bleiben. Strukturen wandeln sich, während sie existieren

Familie als posttraditionelle Form der Vergemeinschaftung

und funktionieren.

Aus der Sicht unserer Forschung handelt es sich bei der heute

Familie als auf Dauer gestellte Metamorphose

nelle Form der Vergemeinschaftung“. Das bedeutet, dass wir es

Betrachtet man den Entwicklungsverlauf einer durchschnittli-

mit einer emotionalen grundierten Verbindung von Menschen

chen Familie, so zeigen sich ständige Umformungen und Modi-

zu tun haben, die innerhalb einer verbindlichen und von star-

verändert, in der Anordnung und Komposition ihrer Elemente

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fikationen. Das Paar lebt in getrennten Haushalten, zieht zusam-

Die Familie als leerer Signifikant

i-motion

vorherrschenden postmodernen Familie um eine „posttraditio-


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ken Bindungen geprägten Institution auch ihre Individualität

Das man beides gleichzeitig nicht in vollkommener Form ha-

weitgehend erhalten wollen. Eine posttraditionelle Familie ist

ben kann, wird mit dem unabweisbaren Anspruch, den dieser

eine paradoxe Struktur, in der die beteiligten Personen gleich-

Begriff evoziert, vernebelt. Der emphatische Sozial-Utopismus

zeitig Gemeinschafts- und Individualwesen zu sein versuchen.

der 1968er-Bewegung, „Wir wollen alles und das sofort“, verbin-

Die postmoderne Familie tendiert dazu, von einer ursprünglich

det sich mit dem überzogenen Machbarkeitsdenken des Neoli-

von starken, unauflöslichen Bindungen (strong ties) geprägten

beralismus. Utopische Idealvorstellungen müssen realisierbar

Institution zu einem locker gebundenen Netzwerk (weak ties)

gemacht werden, ohne Wenn-und-Aber, ohne Abstriche. Ein vo-

zu mutieren.

luntaristisches Wunschdenken, das täglich tausendfach an der

Die posttraditionelle Familie ist ein ständiger Drahtseilakt, in dem die seiltanzenden Akteure die Synthese zwischen ab-

sperrigen Realität einer von unlösbaren Widersprüchen geprägten Lebenswelt scheitert.

soluten Gegensätzen herzustellen versuchen müssen. Man will

Die friktionsfreie Realisierung eines ausbalancierten Verhält-

gleichzeitig emotional und rational miteinander umgehen, sich

nisses zwischen Arbeit und Familie ist aufgrund der steigenden

an Traditionen und Modernisierung im selben Maße ausrichten,

Anforderungen, die sowohl in der Arbeitswelt als auch für das

sich zugleich von individuellen und Gemeinschaftswerten leiten

Familienleben postuliert werden, nahezu unmöglich. Wie kann

lassen. Die Familie ist die Institution der Sphäre der Reproduk-

man eine perfekte Karriere mit einer perfekten Familie kombi-

tion, in der die widersprüchlichen Anforderungen der gesell-

nieren, wenn schon die Realisierung einer der Seiten dieses zur

schaftlichen Umwelt wie Solidarität und Wettbewerb, Emotiona-

Norm erhobenen Lebensentwurfes für sich genommen nicht er-

lität und Rationalität, vermittelt und bewältigt werden müssen.

reichbar ist?

Familie ist die intermediäre Struktur, die zwischen den Idea-

Massenhafte Überforderung entsteht, wenn überzogene,

len von Gemeinschaft und Gesellschaft vermittelt. Das Zusam-

nicht annähernd realisierbare Lebenskonzepte zum Ideal erho-

menleben in ihr gelingt unter postmodernen Bedingungen nur,

ben werden. Ein jeder Mensch hat emotionale und vitale Kapa-

wenn die Akteure sich in ihr frei und ungebunden fühlen und

zitätsgrenzen, die nicht ohne Ende hinausgeschoben werden

gleichzeitig den Schutz einer emotionalen Gemeinschaft, die auf

können. Es ist nicht alles möglich. Auch eine neoliberale ar-

vorbehaltsloser Zuneigung gründet, erfahren können. Nahezu

beitszentrierte Erfolgsgesellschaft muss akzeptieren, dass der

eine Unmöglichkeit.

Mensch nicht grenzenlos optimierbar ist und nicht jeder Widerspruch in eine glückliche Synthese verwandelt werden kann.

Die Familie zwischen Ideal und Überforderung

Akzeptieren wir es nicht, dann drehen wir weiter an einer Eska-

Generation Y und Generation Z, die heute die Gesellschaft prä-

lations-Spirale, an deren Ende Depression und Burn-Out als epi-

genden juvenilen Generationstypen, wollen in der Regel alles

demische Krankheiten stehen.

und das sofort. Exemplarisch für diese maßlose Anspruchshaltung ist der Diskurs, der sich mit dem Begriff Work-Life-Balance verbindet. Wer den Begriff zustimmend gebraucht, will einer Entscheidung aus dem Weg gehen, der Entscheidung zwischen Karriere und idyllischem Familienleben.

Bernhard Heinzlmaier ist seit über drei Jahrzehnten in der Jugendforschung tätig. Er ist Mitbegründer des Instituts für Jugendkulturforschung und seit 2003 ehrenamtlicher Vorsitzender. Hauptberuflich leitet er das Marktforschungsunternehmen tfactory Trendagentur in Hamburg.

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"Gott liebt uns so, wie wir sind" "Ehe für alle" - Peter Gabriel über den Diskussionsprozess in Kirche und Synode

1. Schon ein altes Ehepaar… Vor fast 28 Jahren haben wir uns kennen gelernt, der österrei-

Ehegatten und wissen, auch die eingetragene Partnerschaft war

chische Peter, damals Pfarrer in Saalfelden, und der deutsche

eine Form der Diskriminierung.

Peter, damals an der Uni in Göttingen beschäftigt. Es war Liebe wir wollen es miteinander wagen – ein Leben lang! Gar nicht so

3. Trauung für alle in den Evangelischen Kirchen in Österreich

einfach in einer Zeit ohne Internet und Handy, 600 km mussten

Ganz entscheidend dafür, dass wir heute als schwules Paar ganz

auf den ersten Blick, ganz schnell war uns beiden klar: der ist es,

mit händisch geschriebenen Briefen und Zugfahrten überbrückt

selbstverständlich im Halleiner Pfarrhaus wohnen können, war

werden… Nach 4 Jahren konnten wir für einige Monate im Saal-

und ist der Diskussionsprozess in unserer Kirche und den Synoden.

feldner Pfarrhaus zusammen zu leben, im Jahr 2000 endlich eine gemeinsame Wohnung in Salzburg beziehen.

Im Oktober 1996 bekannte die Synode A.B. in Graz: „Homosexuell geprägte Menschen in der Kirche sind Schwestern und

In unseren Pfarrgemeinden gab es Menschen, die kein schwu-

Brüder im Glauben. Sie dürfen in der Gemeinde nicht diskrimi-

les Paar wollten… Wir als Paar hatten zudem keinerlei rechtliche

niert und ausgegrenzt werden. Kriterium zur Beurteilung von

Absicherung, z.B. im Krankheits- oder Todesfall. Kraft gaben uns

Menschen darf in unserer Kirche nicht die sexuelle Prägung als

die Ringe, die wir uns zum ersten Jahrestag aufgesteckt hatten,

solche sein, sondern ausschließlich der verantwortungsvolle

sowie unser Vertrauen: Gott liebt uns so, wie wir sind, sein Se-

und menschwürdige Umgang mit ihr.“

gen begleitet uns – auch als Paar.

2. Von Gott gesegnet, vom Staat akzeptiert Das auch öffentlich zugesagt zu bekommen – das wünschten wir

Zugleich hielt diese Synode jedoch fest, dass eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare u.a. wegen der Verwechselbarkeit mit einer Trauung nicht möglich sei. Seit über 20 Jahren diskutiert unsere Kirche also schon über

uns sehr. Wie oft hatten wir vorher bei Trauungen gedacht: wir

das Thema Trauung für gleichgeschlechtliche Paare, mal gab es

dürfen nie da vorne auf den Sesseln des Brautpaares sitzen, un-

Annäherungen, dann wieder Streit zwischen denen, die das be-

sere Partnerschaft ist anders als eine heterosexuelle Ehe. Heute

fürworten und für christlich geboten halten, sowie denen, die

wissen wir, sie ist vielleicht anders auf Grund unserer Erfahrun-

von einer Schöpfungsordnung der Ehe ausgehen und keine bi-

gen, unseres Kampfes um Gleichberechtigung und Gleichwer-

blische Begründung für eine homosexuelle Partnerschaft sehen.

tigkeit, aber sonst leben wir nicht anders als andere Ehepaare.

Bereits ein Jahr später beschloss die Generalsynode in Linz

Als wir im Jahr 2001 unseren Segnungsgottesdienst in der re-

mit großer Mehrheit: „Grundsätzlich ist… ein öffentlicher Seg-

formierten Stadtkirche in Wien planten, empfanden wir das selber

nungsgottesdienst für homosexuelle Lebensgemeinschaften

noch nicht so, nannten deshalb unsere Feier „Partnerschaftsfest“,

nicht auszuschließen, weil es … einen begründeten Anlass zu

das sich deutlich von einer heterosexuellen Trauung unterschei-

evangeliumsgemäßer öffentlicher Verkündigung gibt, die im Se-

den sollte. Doch wie berührend, einander vor Gott zu verspre-

gen ihren sichtbaren und sinnlich erfahrbaren Ausdruck findet.“

chen und den Segen Gottes zu spüren. Es wurde ein buntes, wun-

Auf dieser theologischen Grundlage beschloss die Evang. Kir-

derschönes Fest. Ja, es braucht solche Bilder und Vorbilder, um zu

che H.B. schon 1999 öffentliche Segnungsgottesdienste für ho-

begreifen: das gibt es, das ist doch ganz selbstverständlich.

mosexuelle Paare, in der Kirche A.B. dauerte es bis zum Jahre

Im selben Jahr konnten wir in Deutschland die eingetragene

6

Lebenspartnerschaft eingehen – seit 2010 galt sie auch in Österreich – im Dezember 2017 dann „richtig heiraten“. Wir sind jetzt

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2007, bis die Synode in Eisenstadt sich zu folgendem Kompro-


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sich immerhin 171 (von 259) Gemeinden und 6 Werke. 110 Stellungnahmen (62%) sprachen sich für die Trauung für alle aus, 59 (33%) dagegen und 9 (5%) waren unentschieden. Trotz dieses eindeutigen Ergebnisses wurde der Synode eine Beschlussvorlage mit der klaren Unterscheidung von Trauung und Segnungsgottesdienst vorgelegt, u.a. mit der Begründung, eine homosexuelle Partnerschaft sei ja nur „eheanalog“ und es gebe für sie keine biblische Begründung. Nach heftiger und kontroverser Diskussion wurde der Begriff „Trauung“ gar nicht mehr verwendet und von der Synode beschlossen, dass es hinfort „öffentliche Dank- und Segnungsgottesdienste anlässlich einer Eheschließung“, sowohl für verschieden als auch für gleichmiss durchringen konnte: „Ein etwaiger Segenszuspruch im

geschlechtliche Paare geben soll – für letztere allerdings nur in

seelsorgerlichen Rahmen kann für betroffene Menschen, sofern

den Pfarrgemeinden, die sich explizit dafür aussprechen. Viele

ihre Partnerschaft auf unbedingte Liebe und Treue angelegt ist,

praktische Fragen sind aber noch ungeklärt.

geistliche Unterstützung in einer konkreten Situation bedeu-

Gleichbehandlung sieht anders aus – so, wie es die Evang.

ten. Die kirchliche Trauung (oder öffentliche Segnung) bleibt in

Kirche H.B. eine Woche später beschloss: Trauung für alle! Ja, für

der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich jenen Paaren vor-

die Paare, die in den vergangenen Jahren gesegnet worden sind,

behalten, die eine rechtsgültige Zivilehe geschlossen haben.“ In

wird bei staatlicher Eheschließung nachträglich eine Trauur-

etlichen Gemeinden gab es seitdem Segnungsfeiern für gleich-

kunde ausgestellt. Wir beiden Peters sind also als schwules Paar

geschlechtliche Paare, die sich kaum von der Trauung eines ver-

offiziell getraut – was es in der Kirche A.B. gar nicht mehr gibt…

schieden geschlechtlichen Paares unterschieden. die staatliche Ehe für alle. Die evangelische Kirche war im Zug-

4. Sichtbar evangelisch, einladende Kirche – auch für Schwule, Lesben, für LGBTIQ*-Menschen

zwang, nachdem man sich in den vergangenen Jahren um die-

Woher weiß aber nun ein Schwuler, eine Lesbe, in welcher Ge-

Doch nun gibt es seit dem 1. Jänner 2019 auch in Österreich

ses Thema immer wieder herum gedrückt hatte. Müsste es jetzt

meinde solche Segnungsgottesdienste durchgeführt werden?

nicht eigentlich automatisch eine kirchliche Trauung für alle,

Wie ein LGBTIQ*-Mensch, wo er willkommen ist?

also auch für gleichgeschlechtliche Paare geben? Doch ist die Kirche verpflichtet, sich dem staatlichen Recht anzupassen?

Zum Glück gibt es seit etlichen Jahren das Prädikat „A&O“. Pfarrgemeinden und Einrichtungen mit diesem Prädikat, wie

Der Synode A.B. im Dezember 2018 lag der Vorschlag des

z.B. die EJ, stimmen mit folgenden Sätzen überein: „Wir sind ak-

Theologischen Ausschusses vor, in den Gemeinden, die dem

zeptierend und offen für verschiedene Lebensformen, pflegen

ausdrücklich zustimmen, nun gleichgeschlechtliche Paare zu

einen unaufgeregten Umgang mit dem Thema Sexualität.

trauen. Trotz prinzipieller Zustimmung wurde die Frage, wie

Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und

es genau gehandhabt werden soll, an die Pfarrgemeinden zu-

Identität haben selbstverständlich einen Platz im Leben unserer

rückgespielt. In einer Frist von zweieinhalb Monaten äußerten

Gemeinde bzw. Organisation. Öffentliche Dank- und Segnungs-

Der Beschluss der Synode A.B. vom 9.3.2019 Künftig gibt es einen Dank- und Segnungsgottesdienst anlässlich der Eheschließung von Mann und Frau und einen Dank- und Segnungsgottesdienst anlässlich einer vor dem Staat als Ehe geschlossenen und von der Kirche als „eheanalog“ gewürdigten gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, für die ebenfalls zentrale Elemente des christlichen Eheverständnisses gelten. Der Gottesdienst für homosexuelle Paare erfordert einen grundsätzlichen Beschluss der Gemeindevertretung. Zusätzlich wird die Gewissensentscheidung von Pfarrerinnen und Pfarrern, Lektorinnen und Lektoren respektiert. Der Beschluss im Wortlaut: evang.at/homosexualitaet

gottesdienste anlässlich der Eheschließung werden für gleichgeschlechtliche Paare angeboten.“ Bereits 21 Gemeinden und Einrichtungen haben dieses Prädikat verliehen bekommen – und zwar von LSM, der Plattform lesbischer, schwuler und bisexueller haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen in den evangelischen Kirchen in Österreich, die für die Belange von LGBTIQ*-Menschen in unseren Kirchen eintritt. Wir, die beiden Peters, sind immer noch dabei – dankbar für alles, was Gott uns geschenkt hat, für alle positiven Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten, aber auch bereit, weiterhin uns stark zu machen für eine völlige Akzeptanz und Gleichstellung von Schwulen und Lesben in den evangelischen Kirchen.

Dr. Peter Gabriel ist Pfarrer in Hallein.

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„Jedes Mal ein Stück mehr zusammenwachsen“ Annika Overs über einzigartige Beziehungen in der EJ

W

enn ich an meine Freundschaften denke, die ich über die

Es ist bei vielen wie eine Verbindung, die von Anfang an besteht.

letzten Jahre bei der Evangelischen Jugend und EJ in Ac-

Und egal auf welchen Wegen, ob man durch die Jungschar, die

tion geschlossen habe, fallen mir viele individuelle Arten ein,

Konfifreizeit, oder über Freunde auf uns gestoßen ist, jede*r

diese zu beschreiben. Mir wird ganz warm ums Herz, wenn mir

wird herzlich begrüßt und aufgenommen.

mal wieder unzählige Erinnerungen durch den Kopf gehen, Er-

Denn Gründe um bei EJ in Action dabei zu sein gibt es viele:

innerungen, die ich mit inzwischen unverzichtbaren Menschen

Neben den unbeschreiblich schönen Freundschaften die sich

meines Lebens teile. Egal, ob wir auf Freizeiten waren, einen Tag

bilden und den unverzichtbaren Lachflashs lernt man viel über

zusammen bei EJ in Action verbracht haben, oder etwas alleine

sich und seine Umwelt. Bei tiefgründigeren Aktionen, bei wel-

unternommen haben, jedes Mal sind wir ein Stück mehr zusam-

chen wir z.B. Menschen, denen es schlechter geht als uns unter-

mengewachsen.

stützen wollen, kommt schnell ein stutziges Nachdenken darü-

Doch handelt es sich bei diesen Freundschaften nur um jene,

ber, wie dankbar wir doch sein können - dankbar für all das was

die ich auch in anderen Umfeldern finden kann, oder solche, die

wir haben. Aber der Spaß darf natürlich auch nicht fehlen. Egal

anders aufgebaut sind, eine andere Grundlage haben und even-

ob eine Ikea-Challenge oder in einem Escape Room – ZUSAM-

tuell für eine längere Zeit bestimmt sind?

MEN wird hierbei großgeschrieben. Denn egal wie du bist oder

Die Freundschaften, die ich bei EJ in Action gefunden habe, unterscheiden sich sehr von anderen sozialen Beziehungen. Manche würden meinen, dass der Glaube als eine Grundlage besteht und man dadurch eine innigere und vertraulichere Basis aufbauen kann. Es ist einfach ein wohlbekommendes Gefühl, zusammen anderen Menschen und sich gegenseitig zu helfen, dass man auch, wenn man sich nicht häufig sieht, durch Dick und Dünn geht, eine tiefgründige Freundschaft kennen und lieben lernt, aber auch mal Pferde stehlen kann. Dies kann natürlich in anderen Kreisen auch entstehen, dauert aber meiner Erfahrung nach um einiges länger. In einer Klassengemeinschaft zum Bespiel, wo so viele verschiedene Menschen zusammen gewürfelt werden und Leute mit den un-

Ich kann meine Dankbarkeit gar nicht in Worte fassen, dass

mal eine gewisse Zeit, Gemeinsamkeiten und interessante Ge-

ich die Möglichkeit habe zu so einer Gemeinschaft dazu zu gehö-

sprächsthemen zu finden. Das ist natürlich keine schlechte Sa-

ren. Eine Gemeinschaft, in der ich gelernt habe ICH zu sein, ge-

che, denn unterschiedliche Personen können vieles voneinan-

lernt habe, dass Gefühle etwas tolles und einzigartiges sind. Eine

der lernen, wenn sie sich dann gefunden haben.

Gemeinschaft, in der auch du dabei sein kannst.

Dieses Gefühl des Suchens und Findens hatte ich jedoch nie, wenn ich eine neue Person bei EJ in Action kennengelernt habe.

8

welche Probleme du hast, du wirst akzeptiert und gehört.

terschiedlichsten Interessen aufeinander treffen, dauert es nun

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Annika Overs (15) geht auf ein Gymnasium und arbeitet momentan auf die Matura hin. In der EJ schreibt sie für den Kärnten-Osttirol Teil der JG, macht bei EJ in Action mit und organisiert ab und zu ein paar Sachen mit.


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#relationsonline Social Media verändern unsere Beziehungen?/! Von Justin Gedikoglu

S

oziale Netzwerke sind heute ein großer Bestandteil unseres

eine Nachricht gelesen wurde. Rational überlegt hätte es nie eines

Alltags – für die einen mehr, für die anderen weniger – und

Aufschreis bedurft, denn selbst wenn der Gesprächspartner die

die meisten Menschen sind über ein oder mehrere Onlinepor-

Nachricht gelesen hat, ist er (oder sie) ja dennoch nicht verpflich-

tale verknüpft. Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat, Whats-

tet sofort zu antworten. Das mag ein Aspekt der persönlichen Be-

App, Telegram und so viele mehr bieten die Möglichkeiten sich

ziehung zur Umwelt sein, wobei an Lesebestätigungen in der Re-

auszutauschen, mit Familie, Freund*innen und Kolleg*innen in Kontakt zu bleiben, Nachrichten zu lesen, sich über Trends zu informieren, über Videos zu lachen, oder sich kreativ auszutoben. Hierbei hinterlassen wir nicht nur unseren eigenen (virtuellen) Fußabdruck, sondern wer-

gel keine Freundschaften zerbrechen sollten.

Insta-Posts, Tweets oder Facebook-Feeds führen uns vor Augen, was gerade „in“ oder „out“ ist.

den auch unterschiedlich von den social media

Gleichwohl beeinflusst das Überangebot an Informationen und Medien, die uns soziale Netzwerke bringen, nicht nur unser Konsum-, sondern auch unser Sozialverhalten. Wir reden, schreiben, denken über viele Themen, die in unserer Filterbubble herumschwirren und teilen diese mit den Menschen, deren Bubble

beeinflusst. Bewusst wie unbewusst. Ähnlich, wie sich Websi-

gleich oder zumindest ähnlich ist. Zu diesen Themen gehören

tes merken, was wir online ansehen, kaufen, recherchieren, und

unter anderem auch unsere Beziehungen zu unserer Umwelt.

uns „interessante“ Werbeanzeigen präsentieren. Ebenso mer-

Ob verwandtschaftliche, freundschaftliche, kollegiale Verhält-

ken auch wir uns, was wir häufiger sehen und hören – die „Wer-

nisse oder auch Liebesbeziehungen, sie alle stehen unter dem

beblocks“ schaltet unser Gehirn bald von allein und wir entwi-

Einfluss, den social media auf uns haben. Nachdem soziale Netz-

ckeln verschiedene Interessen oder sind von gewissen Dingen

werke mitunter Vorbildfunktionen haben, verändern sich un-

unterschiedlich überzeugt. Dieses Phänomen nennt man „Fil-

sere Ansichten, Erwartungen, Wünsche, Ängste, Interessen, etc.

terbubble“, weil wir uns in einer Themen-Blase bewegen, deren

an Freundschaften, oder Partnerschaften auch mit dem Input,

Inhalt wir unseren Interessen und Überzeugungen nach filtern

das uns unser Filterbubble-Angebot präsentiert.

und anpassen.

Aber was hat das mit Beziehungen zu tun?

Auf diese Weise setzen sich nicht nur Trends und Tendenzen durch, sondern werden andere auch verdrängt. Sei es der Traum von der „perfekten Hochzeit in Weiß“, der „gelungene Abenteu-

Dass soziale Medien und, vor allem, viel digitaler Chat Einfluss auf

erurlaub“ mit dem besten Freund, oder „die Traumfamilie“, die

unser Schreib- und Leseverständnis und -verhalten haben, ist in-

uns auf Insta-Posts, Tweets oder Facebook-Feeds vor Augen füh-

zwischen bekannt; besonders was Rechtschreibung angeht. Zwar

ren, was gerade „in“ oder „out“ ist.

profitieren Kommunikationen sicher von der Möglichkeit sich

Soziale Netzwerke bieten ein großes Spektrum an Impulsen,

online nahezu zeitgleich zu antworten, jedoch ist zu beobach-

Ideen und Potenzial. Ob und inwieweit wir uns daran orientieren,

ten, wie dieser Vorzug mitunter am Geduldsvermögen knabbern

was sie uns zeigen oder empfehlen, liegt natürlich bei uns selbst;

kann – das haben Sie sicherlich bereits genauso festgestellt wie

dass sie Einfluss auf uns üben ist kein Geheimnis, doch spannend

ich. Großen Aufwind bekam dieses Thema vor einigen Jahren,

bleibt, wie wir damit umgehen. Hierbei bewährt sich wohl auch

als WhatsApp die „blauen Häkchen“ einführte, die anzeigen, dass

wieder das alte Sprichwort „In Maßen, statt in Massen“.

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jg#230 : 2019

Der Regenwurm ist der Star unserer 2019er Schöpfungsverantwortungsaktion. Mit Wettbewerb! 2019 widmen wir uns einem ganz besonderen Lebewesen, das für unsere gesunden Böden unersetzlich ist: Dem Regenwurm. Regenwürmer sind echte "Wunderwuzzis" unserer Erde. Sie durchlüften den Boden und sind die Saubermänner der Bodenoberfläche. Sie bauen organische Substanzen ab, und helfen durch ihre kalziumhaltigen Ausscheidungen die säurehaltigen Bodeninhaltsstoffe zu neutralisieren. Bakterien in tieferen Bodenschichten werden durch die Wohnröhren mit Sauerstoff versorgt. Der Wurmhumus verfügt über hochkonzentrierte pflanzenverfügbare Nährstoffe. Auf der anderen Seite steht die rasant fortschreitende Bodenversiegelung und ihre Auswirkungen auf die Artenvielfalt im Boden, die wir im zweiten Schritt beleuchten wollen.

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hot'n fresh

Um das Thema alters- und zielgruppengerecht aufbereiten zu können, haben wir für interessierte EJÖ-Mitarbeiter*innen einige Tools, wie Gruppenstunden für Kinder, Konfis und Jugendliche, ein Andachts-/ Gottesdienstvorschlag zum Thema, das Regenwurm-Quiz-Spiel, Vorschläge für konkrete Aktionen in den Pfarrgemeinden und natürlich Links zu weiterführenden Informationen und Büchervorschläge zum Download bereitgestellt. Darüber hinaus gibt es noch einen Wettbewerb zum Thema: Jene Kinderoder Jugendgruppe die uns den kreativsten Beitrag zum Projekt sendet, wollen wir mit einem ganz besonderen Überraschungspreis belohnen. Einsendeschluss ist der 2. Juli 2019. Seit 2013 starten wir jedes Jahr in der Fastenzeit eine Aktion zur Bewahrung der Schöpfung. Als Kinder- und Jugendor-

ganisation setzen wir uns für den Schutz der Umwelt und einen nachhaltigen Haushalt von Ressourcen ein. Wir wollen mit unseren Aktionen Bewusstsein und Respekt schaffen, aufklären, zum Nachdenken und Umdenken anregen sowie spielerisch einen Teil zur Lösung der bestehenden und zukünftigen Probleme beitragen. Wir wollen gemeinsam lernen und lehren, Natur und Umwelt nicht auszubeuten und zu zerstören, sondern zu schützen. Dies fordert von uns neue Einstellungen zur Schöpfung, zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen. Autorinnen:

Petra

Grünfelder,

Constanze

Herndler-Berka

Alles weitere: www.ejoe.at/de/projekteevents/schoepfungsverantwortung/


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Medien-Tipps Filme

Bücher

Die Mitte der Welt (Österreich, 2016): Um den Streitereien sei-

Alice im Wunderland (Lewis Carroll, 1865): Ehe sie sich ver-

ner Mutter und Schwester zu entkommen, verbringt der 17-jäh-

sieht ist die junge Alice im Wunderland gelandet. Hier begeg-

rige Phil den Sommer mit seiner besten Freundin Kat. Als die

net sie nicht nur den wundersamsten Wesen, sondern lernt auch

Schule jedoch wieder anfängt, stellen ihn die Gefühle auf die

viele Menschen und Geschöpfe kennen – Freunde wie Feinde.

Probe, die er plötzlich für den neuen Mitschüler Nicholas hat.

Träumt sie? Wacht sie? In diesem herrlich fantasievollen Büchlein findet man sich nicht nur in den Szenen der beliebten Dis-

Before We Go (USA, 2014): Erst wird Brooke ausgeraubt, dann

ney-Filme wieder, sondern ist auch eingeladen selbst im Wun-

verpasst sie auch noch den Nachtzug nach Hause. Vom Pech

derland zu schwelgen.

verfolgt trifft die junge Frau auf den Straßenmusiker Nick, der ihr helfen möchte. Im Laufe der Nacht in Manhattan lernen sich

Tschick (Wolfgang Herrndorf, 2010): Maik Klingenberg ist vier-

nicht nur die beiden gegenseitig, sondern auch selbst besser ken-

zehn und muss die Ferien allein verbringen. Doch dann taucht

nen und müssen sich alten Ängsten stellen.

Andrej Tschichatschow, kurz „Tschick“, auf, ein russischstämmiger Junge aus dem Assi-Viertel. Und was macht man, wenn man

Brooklyn (Deuschland, 2016): Die junge Ellis wandert in den

dann auch noch einen Lada gekapert hat? Genau: eine wilde

frühen 1950er Jahren von Irland nach Amerika aus und beginnt

Abenteuerfahrt durch Deutschland – ohne Karte oder Ziel, aber

ein neues Leben im New Yorker Stadtteil Brooklyn, wo sie den

mit einer großen Portion Humor.

Italo-Amerikaner Tony trifft und sich in ihn verliebt. Als ihre Familie in Irland sie braucht, trifft sie dort auf Jim und muss sich

Nur drei Worte (Becky Albertalli, 2015): Simon hat ein Geheim-

entscheiden: zwischen zwei Herzen und zwei Ländern.

nis. Er ist schwul. Außer „Blue“ seinem heimlichen und anonymen Chatpartner im Netz weiß das aber keiner – bis er erwischt

Ein Sack voll Murmeln (Frankreich, 2017): Als die Nazis 1941

wird und sich gezwungenermaßen in der Schule outen muss.

Paris erobern, müssen die beiden jüdischen Brüder Joseph und

Trotz des Schlamassels, bei dem ihm seine Freunde zur Seite ste-

Maurice nach Südfrankreich fliehen, wo sie ihre Eltern wieder-

hen, bleibt jedoch eine große Frage: Wer ist Blue?

|jg|

treffen wollen. Stets auf der Hut vor den Deutschen, wird die weite Reise ans Mittelmeer zu einem bewegenden Abenteuer um Leben und Tod.

RedaktionsMixedTape "Relationships"

Playlist on shorturl.at/dnANY

ajo g Auf - A-nN ick Ca ve Vorhanip Song The Sh dorf - Teleman one - Je t of Crime Due sselhat You H a ve Dys Element Look Ws Tonite - A lv va er nur an D ich Dream e Denk ich imm After Sex A m End pse - Cigare tte.sKing A pocalyll Is Gone - B .B The Thri u - Woodkid rd y s - Bi I Love Yo Weapon y Word s ans M e - Vance Jo- The Ra scals La y It O You Sy mpathy g steen e n ri iv G Sp l I'l r - Br uceut M e - D ido The Ri vein k Abo Don't Th ehyde - Editors ld a a Form a - Wanda - Ephemer Bologn ing Is O ff - Eels e Stange st Wa ys Th m In Ti My Secre ts r Gir ls Keep je t rov Stela Hurt - PaM y Heart - Velo igare tte I Follow Li fe A Song A C A ve Lo use M ren A nn le Ke b Invinci r Head Down y - A ir Traff ic ie fs u a w Yo Ch A y g La Runnin pe tit ion - Kaiser No M ore Son s o t A Co m Love's Nait - M umford &a yKantereit I Will W ichts - A nnen M N icht N gina Spek tor e Bra very - Th How - Re st M istake s A n Hone ah Yeah YeahSu rf Ye ro a Ze - N da ve Lo f o In side

hot'n fresh

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Jesus rettet die Party

B

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ei einer Hochzeitsfeier droht der Wein auszugehen. Eine

Hochzeit wohl kaum etwas trinken. Das Wasser darin ist meist

peinliche Situation, ich kann die Gäste schon tuscheln hö-

abgestanden und geschmacklich sicher kein Highlight mehr.

ren – oder lallen. Eine Feier ohne Wein, das ist eine Blamage.

Dieses Wasser verwandelt Jesus zum besten Wein, den es auf

Aber genau das ist dem Bräutigam bei der Hochzeit von Kana

dem Fest gegeben hat.

passiert, wie uns Johannes in seinem Evangelium berichtet. Ein

Ich bin mir sicher jede und jeder kennt Momente in seinem

Hochzeitsfest zur Zeit Jesu dauerte mehrere Tage und konnte bis

Leben, in denen das Leben sich anfühlt, so wie das Wasser in

zu einer Woche dauern. Irgendwie nicht verwunderlich, dass

den Krügen, nämlich irgendwie abgestanden und fad. Momente

sich das mit dem Wein da nicht so genau berechnen lässt. Trotz-

in denen wir fragen, welchen Sinn hat eigentlich unser Leben?

dem eine Katastrophe. Die Stimmung am Fest könnte kippen.

Das sind Momente, in denen wir uns nach Veränderung, nach

Doch der Bräutigam hat Glück, Jesus hilft ihm mit 600 Liter Wein

Verwandlung sehnen. Genau in diesen Momenten gilt uns die

aus der Klemme. Nicht nur das, der Wein, den Jesus verwandelt

Zusage Jesu. Ich kann euer Leben verwandeln. Ich will euch in

ist sogar noch besser. Sodass der Festmeister sich wundert: „Je-

eurem Leben Grund zur Freude geben. Bei der Hochzeit kommt

der schenkt zuerst den guten Wein aus. Und wenn die Gäste

aus den Krügen kein abgestandenes Wasser. Der Festmeister

dann angetrunken sind, folgt der weniger gute.“ Wenn Jesus sich

schöpft daraus Wein, das Getränk, das Sinnbild für Freude und

anfangs auch noch weigert zu helfen, tut er es am Ende doch. Je-

für das Feiern ist. Jesus hat das Wasser zu Wein verwandelt. Er

sus will die Feier retten. Er will, dass die Menschen das Leben fei-

kann auch unserem Leben Glanz und Freude verleihen.

ern. Er verwandelte Wasser, das normalerweise zur rituellen Rei-

Für Menschen, die sich wertlos fühlen oder deren Leben sinn-

nigung verwendet wird, zu Wein, damit die Hochzeitsparty nicht

los erscheint, kann die Begegnung mit Gott sein, wie die Ver-

abgebrochen werden muss. Er will, dass die Menschen Freude

wandlung von Wasser zu Wein. Gottes Begegnung kann diese

miteinander haben.

Menschen wieder zu glücklichen Menschen machen. Solche Ver-

Die Weinverwandlung war Jesu erstes Wunder. Jesus ließ die

wandlungen in unserem Leben können passieren und manch-

Menschen damit ein Stück des Himmels sehen, ein Stück göttli-

mal lässt es sich gar nicht genau erklären, wie das passieren

che Liebe, Macht und Kraft. Er offenbart hiermit seine Identität

konnte. So erging es letztlich dem Festmeister. Er hat den guten

als Sohn Gottes. Die Geschichte zeigt, Gott ist mitten unter uns

Wein bekommen, wusste aber nicht wie das passieren konnte.

und hilft uns in unseren Nöten. Dass Wasser zu Wein wird pas-

Zeichen Jesu, wie die Verwandlung von Wasser in Wein, gibt

siert nicht einfach so. Da steckt Gott dahinter. Wenn Gott sogar

es auch heute noch, wenn auch leider nicht mehr ganz so spekta-

600 Liter Wasser zu Wein verwandeln kann und das eine Klei-

kulär, wie bei der Hochzeit zu Kana. Ich bin mir sicher, wenn wir

nigkeit für ihn ist, wieviel mehr kann er in unserem Leben be-

uns die Zeit nehmen und uns aufmachen nach Gottes Zeichen

wirken.

in unserem Leben zu suchen, werden wir fündig. Dann können

Der Wein, den Jesus verwandelt, kommt aus den Krügen, in

wir Gott finden, der da ist, mit seiner Liebe, mit seinem Licht und

denen normalerweise Wasser zum Gesicht- und Händewaschen

mit seiner Kraft, auch heute noch Wasser in Wein zu verwandeln.

aufbewahrt wird. Aus diesen Gefäßen würde man bei einer

e-mission

Karin Kirchtag


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>tipps & tricks

H e r a u s t r e n n e n

Spielbeschreibung Zu Beginn werden die Kinder in Gruppen zu je vier

Die Hausrallye Wer weiß es? Besonderheiten: Kann auch gut im Freien gespielt werden. Dauer: Ca. 60 Minuten, Zielgruppe: ab 9 Jahre Wo viele Kinder zusammentreffen, ist es wichtig, dass sie auch alle gleichzeitig beschäftigt werden, denn sonst können sie sehr „kreativ“ werden. Bei dieser Hausrallye sind alle Kinder involviert und keinem wird es langweilig. Spielvorbereitung

Personen eingeteilt. Jede Gruppe bekommt eine

z u m

Jungschar

Folge::66

Spielfigur und stellt diese an den Start auf den Spielplan. Nun beginnt die erste Gruppe zu würfeln. Sie darf so viele Felder nach vorne ziehen, wie Augen auf dem Würfel zu sehen sind. Ist dies z.B. eine 4, wird die Spielfigur auf die 4 gestellt. Nun rennt die gesamte Gruppe los und sucht den Zettel mit der Nr. 4. Hat ein Kind ihn gefunden, dreht es ihn um und schaut, welches Tier darauf steht. Wichtig hierbei ist, dass der Zettel für die anderen Gruppen hängen bleiben MUSS. Das Kind holt seine Gruppe zusammen, und sie ge-

Für dieses Spiel benötigt man einen Spielplan mit

hen gemeinsam zu einem Mitarbeitenden.

den Zahlen 1-70. Diesen ganz einfach auf einen al-

Sie nennen die Zahl und das Tier. Wenn bei-

ten Karton oder ein großes Blatt aufmalen. Weiters

des übereinstimmt, bekommen sie die ent-

werden 70 Zettel benötigt. Auf die Vorderseite der

sprechende Aufgabe/ Frage gestellt. Wurde

Zettel die Zahl und auf die Rückseite ein Tier drauf-

die Aufgabe/ Frage richtig gelöst, darf wie-

schreiben. (Natürlich kann man hier auch Namen

der gewürfelt werden. Stimmen Zahl und Tier

nehmen, Gegenstände usw. Der Fantasie sind keine

nicht überein, müssen sie nochmals los und

Grenzen gesetzt. Hier die Erklärung mit Tieren.)

nachschauen. Sieger ist jene Gruppe, welche

Diese 70 Zettel werden vor Jungscharbeginn in al-

als erste genau im Ziel angelangt ist.

len Räumen im Haus verteilt aufgehängt und zwar so,

Nachdem die erste Gruppe gewürfelt hat, ist gleich

dass die Zahl sichtbar ist. Wichtig ist hier, die Zettel

die zweite Gruppe an der Reihe und würfelt eben-

vorher gut zu mischen, damit die Zahlen nicht nach-

falls. Haben sie ihre Figur auf das entsprechende

einander in den Räumen hängen. Denn die Kinder

Feld gestellt, dürfen auch sie sich auf die Suche ma-

sollen die Zettel suchen.

chen. Dann würfelt Gruppe drei, vier usw. Würfelt die

Varianten: Soll das Spiel länger gehen, einfach mehr

zweite Gruppe eine 4, stellt man die Figur ein Feld

Zahlen auf den Spielplan malen und entsprechend

weiter auf die 5, da die Aufgabe schon gelöst wurde.

mehr Zettel nehmen oder wenn es kürzer gehen soll,

Material: pro Gruppe eine Spielfigur, einen Würfel

entsprechend weniger.

und für die Mitarbeitenden die Zettel mit den Zahlen,

Material: gemalter Spielplan mit den Zahlen 1-70,

Tieren und Fragen/Aufgaben.

70 Zettel mit den Nummern, und den Tieren, Klebe-

Actionvariante: jeder Gruppe ist ein Mitarbeitender

band zum Aufhängen der Zettel.

zugeteilt. So müssen die Gruppen nicht aufeinander

tipps & tricks

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warten, bis eine Aufgabe der vorher spielenden Gruppe gelöst

22. Pferd: macht 20 Kniebeugen!

wurde bzw. der Zettel gefunden wurde. Achtung: evtl. braucht es

23. Kuh: welche Stadt wurde ganz ins Meer gebaut? Venedig

pro Zahl mehrere Aufgaben, da zwei Gruppen parallel die glei-

24. Schwein: nennt sechs Obstsorten: Banane, Apfel, Birne, Kir-

che Zahl finden könnten. Fragen/Aufgaben 1. Hase: Wie heißt der Bürgermeister XY? 2. Katze: Nennt vier Tiere mit dem Anfangsbuchstaben „G“: Giraffe, Gepard, Gnu, Gorilla 3. Hund: Wie viele Kanten hat ein Würfel? 12 4. Maus: Was brachten die drei Weisen dem Jesuskind zur Geburt mit? Gold, Weihrauch, Myrrhe 5. Elefant: Besorgt drei verschiedene Blätter! 6. Hamster: Singt ein Lied aus dem Jungscharliederbuch auswendig vor! 7. Krokodil: Faltet ein Schiffchen 8. Giraffe: schreibt einen Witz auf, in dem kein „R“ vorkommt. 9. Zebra: Nennt fünf Tiere, die in Afrika leben: Elefant, Löwe,

schen, Erdbeeren, Ananas 25. Hirsch: Nennt vier Jünger von Jesus: Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes 26. Eichhörnchen: Besorgt einen gelben Gegenstand! 27. Spatz: Nennt fünf Sternzeichen: Zwillinge, Krebs, Löwe, Waage, Schütze, Steinbock 28. Möwe: Welche Tiere versorgten Elia mit Nahrungsmitteln? Raben 29. Wal: Nennt drei kirchliche Feiertage: Weihnachten, Ostern, Pfingsten 30. Delphin: wie heißen die vier Himmesrichtungen? Nord, Ost, Süd, West 31. Fledermaus: Wie heißt euer Pfarrer mit Vornamen? 32. Ziege: dichtet einen 8-Zeiler, in dem die Worte: „Spaß, Hubschrauber, 33.Kirche, Gelb, Trinkflasche und Blume“

Giraffe, Nashorn, Zebra 10. Löwe: Wie hießen die ersten Menschen und was passierte mit ihnen? Adam und Eva, sie wurden aus dem Paradies vertrieben. 11. Gepard: malt ein Tier, das hüpfen und schwimmen kann. 12. Antilope: Hüpft 30 mal auf einem Bein. 13. Affe: Wie heißen die jungen Frösche? Kaulquappen 14. Tiger: Nennt sieben verschiedene Länder! 15. Igel: Wie heißt die Hauptstadt von Deutschland? Berlin 16. Esel: welches ist das größte Säugetier? Wal 17. Reh: Wie heißt das „Vorwort“ der folgenden drei Wörter? .. sache/ ..sprung/ ..großvater „Ur“ 18. Ratte: In welcher Stadt wurde Jesus geboren? Bethlehem 19. Schnecke: Schreibt das Wort „Jungschar“ in Spiegelschrift auf! 20. Frosch: Dreht sich die Sonne um die Erde oder die Erde um die Sonne? Die Erde um die Sonne 21. Libelle: Nennt fünf verschiedene Vogelarten: Amsel, Rotkehlchen, Fink, Spatz, Blaumeise

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hot‘n fresh tipps & tricks

vorkommen! 33. Schaf: wo steht der Eiffelturm? Paris 34. Biene: Nennt zehn unterschiedliche Getränke! 35. Hai: wie viele schwarze Tasten hat ein Klavier? 36 36. Stachelschwein: rennt einmal um das Gemeindehaus! 37. Aal: was verwandelte Jesus in Wein? Wasser 38. Schwertfisch: Wie alt sind eure Mitarbeiter*innen zusammen? 39. Specht: wer wurde von einem Wal verschluckt? Jona 40. Ameise: was ist das Besondere an einem Gletscher? Er ist das ganze Jahr lang mit Eis bedeckt. 41. Hummel: nennt 7 Früchte dem Alphabet nach: Apfel, Birne.. 42. Rotkehlchen: wer wurde in eine Löwengrube geworfen, weil er zu Gott betete? Daniel 43. Wurm: watschelt wie die Enten von hier bis zum Eingang! u.s.w.

aus: Jungscharleiter; Nr 2/19; überarbeitet von Werner Graf


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kochen-reisen-reden-beten

beim MAB1 Start Wochenende die Seminarteilnehmer*innen. Ihre Erfahrungen teilen sie bei diesem Seminar zum zweiten Mal mit den Jugendlichen.

Kochen für Viele – Herausforderung angenommen

Zu Beginn des Seminares geht es darum, was zu beachten ist, wenn für eine Gruppe bzw. in einer fremden Küche gekocht wird.

Neben Andachten schreiben, Spiele und Aktionen planen, ist

Weitere Bestandteile sind Lebensmittelmanagement, Kalkula-

eine Aufgabe eines Jugendmitarbeiters für die Verpflegung

tion eines Rezepts, Erstellen einer Einkaufliste, saisonales und re-

zu sorgen. "Kochen für die ganze Gruppe?", "Das sind ja ganz

gionales Kochen, Dienstplan zum Einbeziehen der Jugendlichen

schön viele!" sind Aussagen, die man von Mitarbeiter*innen im-

und Vieles mehr. Doch im Mittelpunkt steht das gemeinsame

mer wieder hört. Kochen für eine Gruppe ist eine Herausforde-

Kochen. Die Jugendlichen planen in Gruppen jeweils ein Ge-

rung - keine Frage. Zehn Jugendliche aus Salzburg und Umge-

richt. Sie erstellen unter Berücksichtigung bereits vorhandener

bung wollen sich dieser Herausforderung stellen und haben

Zutaten eine Einkaufsliste für das gewünschte Menü. Auf dem

dazu am 4. Mai 2019 in der Auferstehungskirche Salzburg das

Essensplan stehen: Frittatensuppe, zwei Aufstriche mit Baguette,

Seminar „Kochen für Viele“ unter der Leitung von Francesca und

Thai Curry und Buchteln mit Vanillesoße. Die zehn Jugendlichen

Patricia Christ besucht.

kochten alle Gerichte selbst und man konnte sehen, wie viel

Francesca kocht seit Jahren bei Jugendtreffs, auf der Sommerfrei-

Spaß das gemeinsame Kochen ihnen bereitete. Zum Abschluss

zeit Meer Zeit und bei Events von Big5. Patricia hilft seit Jahren in

des Seminares planten die Jugendlichen in Zweier-Teams ein Es-

der Küche bei dem Festival „J-Motion“. Seit letztem Jahr leitet sie

sen für ein Event in ihrer Gemeinde oder bei einer Aktion, um

dort die Küche, auch sie kocht bei Jugendtreffs und Konfi-Events,

das Gelernte auch gleich praktisch umsetzen zu können.

wie dem Kirchenschlaf. Am liebsten kochen die beiden gemein-

Francesca und Patricia Christ

sam und mit Jugendlichen. Außerdem verpflegen sie seit Jahren

Thai Curry

mit Reis

für 24 Personen

Zutaten 1500 g Reis (Basmati oder Langkornreis) 3,5 kg frisches Gemüse, z.B. Möhren, Brokkoli, Zucchini, Champignons, Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Sojasprossen 1 kg Fleisch 7l Wasser 450 g Cashewkerne (geröstet und gesalzen) 6 Dosen Kokosnussmilch (400ml), 1 EL Gemüsebrühe Öl (Kokosfett oder Olivenöl) 1 TL Currypulver, Ingwer, 4-8 EL Sojasoße, 2 EL Thaicurrypaste (Mango, Ananas) Zubereitung Reis aufsetzen. Gemüse waschen/putzen und in Stücke schneiden. Fleisch auch in mundgerechte Stücke schneiden und mit Sojasoße, Salz, Pfeffer und Ingwer marinieren. Eine Hälfte der kleingeschnittenen Zwiebeln in einer Pfanne anrösten, die andere in einem Topf. In den Topf das Gemüse zugeben und anbraten. Nach etwa 5 min Kokosmilch und Gemüsebrühe zugeben. In der Pfanne das Fleisch mit den Zwiebeln anbraten. Die Thaicurrypaste und die Gewürze zum Gemüse zugeben und nochmals aufkochen lassen. Anschließend Gemüse und Fleisch separat servieren. Cashewkerne in eine Schüssel füllen und bei Bedarf Mango oder Ananas klein schneiden und ebenfalls in einer Schüssel bereitstellen.

tipps hot‘n & tricks fresh

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Der Regenwurm ist immer der Gärtner

Mut zur SchönheitStreitschrift gegen die Verschandelung Österreichs

von Amy Stewart Wer sich für die wunderbare Welt des Regenwurms, dieses Bodensuperstars interessiert, hat mit diesem Buch die richtige Wahl getroffen. Spannend erzählt die Autorin in leicht verständlicher Sprache von der Faszination, die bereits Darwin erfasste, über die Lebensweise und

die Bedeutung für unsren Boden von diesen verborgenen Leben unter unseren Füßen. Eine Empfehlung zum Schöpfungsprojekt 2019 „Bodensuperstar Regenwurm“

von Tarek Leitner

ISBN 978-3-86581-731-0, Oekom Verlag

Meine große Tierbibliothek – Der Regenwurm Von Valérie Tracqui „Er ist klein und weich, hat weder Schaufel noch Hacke. Trotzdem kann der Regenwurm die Erde umwälzen wie ein Landwirt.“ (S. 11). Das Buch „Der Regenwurm“ bringt Kindern im Kindergartenund Volksschulalter mit eindrucksvollen Fotos und begleitenden Texten das Leben der Regenwürmer näher. Das Buch lädt Kinder ein, Regenwürmer zu sammeln und zu beobachten, aber vorsichtig mit ihnen umzugehen. Nachdem die ersten Seiten über Fortbewegung, Atmung, Sinnesorgane und Ernährung der Regenwürmer informieren, folgt eine Beschreibung der Paarung und danach – auch diese Seiten sind mit spannenden Fotos versehen – die Feinde

des Regenwurms. Die letzten Seiten geben eine Anleitung, wie Regenwürmer beobachtet werden können und welche Wirkung sie auf Kompost und Pflanzboden haben, gefolgt von Infos zum Artenschutz. Thematisch ist das Buch auf manchen Seiten sehr sprunghaft – so findet man z.B. auf der Seite „Die Paarung“ auch Informationen, die eigentlich auf der Seite „Achtung, Feinde!“ vermutet werden – und die Informationen sind relativ oberflächlich. Nichtsdestotrotz: schon allein wegen der eindrucksvollen Detailfotos ist dieses Buch sehr zu empfehlen! ISBN: 978-3-480-22408-1

Werkstatt kompakt. Der Regenwurm – Kopiervorlagen mit Arbeitsblättern von Corinna Locker Für Kinder der 3./4. Klasse Volksschule sind die Arbeitsblätter (Kopiervorlagen) der Serie „Werkstatt Kompakt“ sehr zu empfehlen. Jede Seite besteht aus einem Arbeitsblatt mit einer Frage im oberen Bereich sowie Informationen auf der unteren Blatthälfte (diese können nach hinten geknickt oder abgeschnitten werden, um

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sites & seiten

die Kinder erst eigene Ideen entwickeln zu lassen). Wie bewegt sich ein Regenwurm? Was macht der Regenwurm im Wasser? Wie gräbt sich der Regenwurm in die Erde ein? Wie vermehren sich Regenwürmer? – Diese und viele weitere Fragen können mithilfe der Arbeitsblätter erforscht/erarbeitet werden. ISBN: 978-3-8346-2451-2

Dem Thema Schönheit in unserer Umgebung widmet sich der Autor in beobachtender Weise an Hand vieler Beispiele in Österreich. Fragen zur Städteplanung, urbanen und ländlichen Wohnraum und Industriezonen sowie deren Auswirkungen werden auf leicht lesbare Art dargestellt. Eine Empfehlung zum Schöpfungsprojekt 2019 „Bodensuperstar Regenwurm“. Tarek Leitner Verlag Brandstätter, ISBN 978-3-85033-659-8, 2012

Leserbrief „Autsch!“, so beantwortest du die Frage nach Auftank-Möglichkeiten für Mitarbeiter*innen? „Sicherlich zu wenig?" Nun – wahrscheinlich könnten und sollten wir IMMER mehr für unsere Mitarbeiter*innen tun. Eh klar! Aber es gibt ja doch einiges – und eine ganze Menge davon auf unserer Burg Finstergrün: - abenteuerliche Jugend-Wochenenden, mit mehr oder weniger Schulungscharakter, aber immer zum Auftanken! Das traditionelle Burgfest gegen Ferienende, Möglichkeiten zur Mitarbeit in fröhlicher Runde – und da ist jede Menge Freude und Gemeinschaft dabei, für ältere Semester – die gibt´s ja in unserer Mitarbeiterschaft auch in erklecklicher Anzahl – den „goldenen Burgherbst“ und manches mehr. Schaut alle einfach auf www.burgfinstergruen.at -> Termine. Und genießt feine Tage auf unserer Burg! Manfred Perko

Pfarrer in Graz-Liebenau und Burgrat


e r h a J 70 hen müde!

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ej burg finstergrün > c s s i b n i e und k

Ein Stück Zuhause…

Über 50 liebe Menschen von näher und ferner haben beim Miniaufbaulager im April gewerkelt und Wunder bewirkt, ehrenamtliche BurgvögtInnen unterstützen das Burgteam während der Sommermonate, engagierte MitarbeiterInnen veranstalten Sommerfreizeiten oder Konfi-Wochenenden, Gemeinden widmen eine Kollekte, Tafeleck und Tafelrunde helfen das ganze Jahr über bei allen anstehenden Themen und Burgrat, Aufsichtsrat und Burg-Beirat kümmern sich ständig um das Wohl unseres liebsten Steinhaufens.

Dieser Zauber der Burg zieht seit 70 Jahren Menschen in seinen Bann – viele erinnern sich noch (mit leuchtenden Augen!) an die kältesten Tage ihres Lebens, an stundenlange Diskussionen im Rittersaal oder Freundschaften, die auf der Burg geschlossen wurden. Klingt nach Nostalgie? Ist es auch- aber es ist gleichzeitig Realität der Gegenwart und wird bestimmt auch Zukunft sein! In unserem evangelischen Verständnis ist Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Beziehungsarbeit, Begegnung auf Augenhöhe

Das Burgteam ist international und regional und „wiendurchwachsen“ – aber alle identifizieren sich in einem hohen Maß mit Burg Finstergrün und bei fast jeder Burgführung erzählt ein Kind oder ein Erwachsener, dass schon früher Familienmitglieder auf der Burg waren!

und das Wissen, dass wir alle von Gott gesehen und geliebt sind. An der Methodik mag sich in den Jahrzehnten manches ändern, an der Wichtigkeit und dass dies auf der Burg gut vermittelbar ist, sicher nicht! So wollen wir dankbar und voller Begeisterung gemeinsam auf 70 Jahre Burggeschichte zurückschauen und mindestens 70 Jahre in die Zukunft denken

Warum ist das so? Was verbindet uns mit diesem Bauwerk? Geschichtliches Interesse? Geld verdienen? Zu wenige andere Hobbys? Freude an Kirche außerhalb der Gemeinde? Faszination an der Baustruktur? Spaß an Party und Gesellschaft? Der Wunsch Gottes gute Botschaft weiterzugeben? Sicherlich schwingt das alles mit, aber ich denke, Burg Finstergrün ist uns allen einfach auch ein Stück Zuhause! Zuhause ist dort, wo du Freunde hast (wissen wir spätestens seit „Bolt“), Zuhause ist, wo du immer willkommen bist und einfach Du sein kannst. Zuhause ist, wo man verschiedene Ansichten haben kann – aber die Basis starke gemeinsame Grundwerte sind. Zuhause ist, wenn dich Leute auf die Palme bringen und du gleichzeitig unglaublich gut miteinander lachen und schweigen kannst. Zuhause ist, wo man Schwierigkeiten gemeinsam meistert! Burg Finstergrün ist für mich so besonders, weil aus Unbekannten innerhalb weniger Tage Freunde werden können. MitarbeiterInnen verrichten nicht nur die Arbeit und Gäste sind nicht nur Konsumenten, Ehrenamtliche sind auch noch nach Jahren begeistert und Lagerfeuer ist immer toll!

Komm und sei dabei – das Burgjahr hat es heuer in sich! beim Burgfest am 30.8.-1.9.2019 leben wir die Zukunft nn beim 70 Jahr Fest am 21.9.2019 staunen wir über schon Erlebtes nn beim großen Mittelalterfest am 28.-29.9. erleben wir Geschichte und Gegenwart und öffnen die Burgtore ganz weit für alle Welt nn und all die Wochen des Sommers haben wir Burg-Reality mit viel „Zuhause-feeling“ nn

Finde dein Burgerlebnis: Info und Buchung: info@burg-finstergruen.at Angebote und Sommerpläne: www.burg-finstegruen.at sei dabei: facebook und Burgfest

ej burg finstergrün hot‘n fresh

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ej h.b. >

Wurstessen – Ausdruck reformierter Freiheit Denkt man an den Reformator Martin Luther, so kommt einem schnell ein einprägsames Bild in den Kopf: Ein junger Mann, der 1517 seine neuen und radikalen Thesen an ein Tor in der Stadt Wittenberg nagelt und damit einen Sturm über Europa und die Gründung einer neuen Kirche auslöst. Dieses Bild, ob nun wirklich so geschehen oder nicht, hat sich tief in unsere Wahrnehmung des Anfangs der Reformation eingebrannt. Und denkt man an Ullrich Zwingli, den Begründer der Zürcher Reformation? Welche Vorstellung gibt es vom Anfang dieser Bewegung? Vielleicht habt ihr schon einmal von dem sogenannten „Wurstessen“ in Zürich gehört, das 1522 am ersten Sonntag in der vorösterlichen Fastenzeit, genauer gesagt am 9. März stattgefunden haben soll. Im Haus des Buchdruckers Christoph Froschauer kamen dieser, seine Gesellen und mehrere Kirchenmänner, darunter auch Ullrich Zwingli, zusammen, um gemeinsam gegen die damals streng einzuhaltenden Fastenregeln zu verstoßen. Diese Regeln geboten es in der Zeit vor Ostern, weder Fleisch noch andere tierische Produkte zu essen. Eine Ausnahme bildete Fisch. Und nun das: Der Buchdrucker Froschauer deckt einen Tisch, auf dem auch eine geräucherte Wurst liegt. Vor den Augen des anwesenden Ullrich Zwinglis, der als Kirchenmann eigentlich auf die Einhaltung des Verbotes achten müsste, zerschneidet Froschauer die Wurst und reicht sie bei Tisch herum. Es

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hot‘n ej h.b. fresh

wird Wurst gegessen. Zwingli selbst hat angeblich an diesem Abend kein Fleisch verspeist, aber an der „Aktion Wurstessen“ teilgenommen. Denn so muss man es sich vorstellen: Die Teilnehmenden wollten ganz bewusst mit den bisherigen Fastenvorschriften brechen. Sie wollten ausdrücken, dass diese für sie nicht mehr gelten, und demonstrieren, dass sie eine neue Sichtweise auf den Glauben, die Kirche und deren Vorschriften hatten. Und dies beinhaltete für Zwingli, dass er selbst - als Mann der Kirche - zwar die Fastenvorschriften halten konnte, es aber gleichzeitig akzeptierte, wenn andere sie nicht befolgten. Das Wurstessen hatte Folgen. Der Buchdrucker Froschauer musste sich vor der Stadtregierung verantworten, eine öffentliche Diskussion brach los, ob dieses Fastenbrechen in Ordnung war oder nicht. Und Zwingli selbst predigte. Seine Predigt, die er zwei Wochen später hielt, wurde veröffentlicht und kann auch heute noch gelesen werden. Sie hieß: „Von Erkysen und Fryheit der Spysen,“ oder mit heutigen Worten: „Von der Auswahl und Freiheit der Speisen.“ Dort sagte er, worum es ihm mit dem Essen von Wurst in der Fastenzeit eigentlich ging: „Willst du gern fasten, tu es; willst du gern kein Fleisch essen, iss es nicht, lass aber mir dabei den Christenmenschen frei!“ Ob nun in der Fastenzeit tatsächlich Fleisch gegessen wird oder nicht, war für Zwingli nicht die entscheidende Frage.

Ihm ging es darum, dass die Menschen nicht länger unter übertriebenen kirchlichen Vorschriften leiden müssen, die sich nicht biblisch begründen ließen und die im Widerspruch zur Lebenswirklichkeit der Menschen standen. Dieses Jahr feiert die evangelische Kirche H.B. das „Zwinglijahr“ und damit das 500jährige Jubiläum der Zürcher Reformation. 1519 kam Ullrich Zwingli nämlich nach Zürich und begann an diesem Ort sein reformatorisches Wirken. Wie der Thesenanschlag von Luther in Wittenberg, so war auch die Teilnahme Zwinglis beim Wurstessen zwar nur eine Momentaufnahme der Reformation, doch mit weitreichenden Konsequenzen: Als Folge der öffentlichen Auseinandersetzung rund um das Wurstessen konnte Zwingli ein Jahr später die politische Leitung der Stadt überzeugen, die Reformation für die gesamte Stadt zu übernehmen. Am Palmdonnerstag 2019 haben sich die drei Wiener Gemeinden gemeinsam an das Wurstessen von 1522 erinnert. Wie? Mit einem Gottesdienst und einem gemeinsamen Wurstessen. Und mit einer Predigt, in der der Landessuperintendent Thomas Hennefeld einmal mehr darauf hinwies, dass Zwingli sich dort über Regeln wie die das Fastens hinwegsetzte, wo diese nur der Absicherung der eigenen Macht dienten. Dass man in der Fastenzeit Wurst aß, bedeutete für Zwingli keineswegs, dass nun jede*r sein und lassen dürfte, was er*sie möchte, dass jede*r nach der für ihn*sie möglichst größten Wurst suchen und sie den anderen wegessen sollte. Zwingli selbst war ein hoch politischer Mensch, der immer wieder kritisierte, wenn Menschen in seinem Umfeld ausgebeutet wurden, der sich selbst aktiv gegen die Armut seiner Zeit einsetzte. Aber so wie er am 9. März 1522 selbst kein Fleisch aß, aber es die anderen tun ließ, die dies für richtig hielten, so ist das Zürcher Wurstessen ein Bild dafür, wie man Freiheit im Glauben verstehen kann: Indem man den Wunsch nach Freiheit und gutem Leben im anderen Menschen wahrnimmt, akzeptiert und achtet, sich aktiv dafür einsetzt, dass alle Menschen gut leben können, und dort zu handeln, wo dies nicht passiert. Und den Mitmenschen seine Wurst essen zu lassen, wenn er*sie diese braucht, auch wenn man selbst gerade keine will. Milena Heussler


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ej salzburg-tirol > news

…der ejst nn Die Stelle des/der D.Jug.ref.In / pfr. In ist ab 1.9.2019 vakant, da auch die zweite Ausschreibung keine Bewerbung gebracht hat. nn Eine von der DJL angeregte Administrationsregelung wurde durch den OKR abgelehnt; nn ebenso bislang ein Antrag auf VakanzVertretung, den die DJL mit Unterstützung von Sup. O.Dantine eingereicht hatte. nn Damit liegt die Last der Vakanz künftig bei den Mitgliedern der DJL sowie bei den Teilzeit-Angestellten der ejst, Astrid Zehenter (Buchhaltung), Carla Thuile (Projekt MAM) und Anika Meyer (Anmeldemanagement, Subventionen und Projektunterstützung). nn Der von der DJL erarbeitete Vakanzvertretungsplan sowie die Stellenausschreibung sind auf der Homepage unter www.ejst.at zu finden.

…des Landes Tirol nn Die ejst erhält heuer den Hauptpreis der Ehrungsveranstaltung „Glanzleistung“ in der Kategorie „grenzüberschreitendes Projekt“. Der Preis wird jährlich durch das Land Tirol sowie die Autonome Provinz Bozen-Südtirol vergeben. Ausgezeichnet wird die ejst für die Zusammenarbeit mit der EJ in Bozen und Meran: Seit etlichen Jahren beteiligen sich Jugendliche aus Südtirol an den MABPSchulungen (siehe S. 21), am Konfitag (siehe S. 20) und am Jugendcamp j-motion der ejst. Gemeinsam mit dem CVJM Oberalster wurde ein 3-Länder-Projekt gestartet, um die Mitarbeitenden-Ausbildung weiter zu entwickeln und um Mentoring einzuführen. Dies wird durch Erasmus+ von der EU gefördert. Als Einzelperson wurde Isabella Frimmel für Ihr ehrenamtliches Engagement in der Innsbruck-Auferstehungskirche ausgezeichnet. Die Ehrungsveranstaltung fand am 17.05.2019. in Bozen statt.

die Seiten der EJ Salzburg-Tirol werden gefördert durch:

Infos und Termine

j-motion 2019

Last Minute für Kurzentschlossene: Wenn du von 28.-30.06.2019 noch nichts vor hast, dann schau bei unserem Jugendcamp auf der Salzburger "Insel" vorbei! Feier mit uns und über 100 Leuten aus I, D, A. Jetzt anmelden unter www.j-motion.at

Abschied? Feiern! 2x Gelegenheit zum Mitfeiern! Diözesanjugendreferent Oliver Binder beendet nach zwölf Jahren seinen Dienst. Der Abschied wird im Doppelpack gefeiert: Im Rahmen von j-motion am Samstag, den 29.06. ab 18.30 Uhr auf dem Gelände der „Insel Haus der Jugend“, FranzHinterholzer-Kai 8, 5020 Salzburg. Hierzu können gerne auch Gäste kommen, die nicht am Jugendcamp teilnehmen. Am Sonntag, den 07.07. findet dann die offizielle Verabschiedung Im Rahmen des Abendgottesdienstes in der Auferstehungskirche Innsbruck ab 18.00 Uhr statt (Gutshofweg 8). Um Anmeldung wird gebeten unter: https://forms.gle/2TEJiBEUu5vudrz28

Kunterbunt – Ibk Auferstehungskirche Eine Stadtmauer aus Kuchen, Höhlen aus Decken und Kirchenmobiliar, eine biblische Geschichte wird mit Hilfe eines Zollstocks lebendig. Entdecken, Feiern und Essen – unter diesen Schlagworten probieren wir ein neues GottesdienstKonzept aus, dass in England als „messy church“ erfolgreich wurde. Egal, wie alt man ist, Eltern und Kinder sollen sich wohlfühlen und Neues erleben. Unser erster Probedurchlauf hat uns motiviert im Herbst regelmäßig am Freitagnachmittag unsere Kirchentüren zu öffnen.

angedacht

beziehungsweise „Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit“ Der Slogan ist seit den 70ern ein Muss in der Jugendarbeit. Um mit Jugendlichen arbeiten zu können, braucht es Beziehung zu ihnen und Pflege der Beziehungen untereinander. Stimmt. Aber oft bleibt der Satz unhinterfragt. Denn Jugendarbeit braucht auch gemeinsames Tun, damit die Beziehungen nicht überfrachtet werden. Sie braucht Ziele, um vom Fleck zu kommen. Sie braucht Inhalte, an denen man/frau sich abarbeiten kann. Evangelische Jugendarbeit braucht zudem die Frage nach Gott, das gemeinsame Suchen, Zweifeln und Glauben. Dennoch: Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Denn das Verfolgen von Zielen, Diskutieren von Inhalten, das gemeinsame Tun, Glauben und Zweifeln gelingt eben nur zusammen. In Beziehungen. Wie entstehen sie?!? Ein Buch über Jugendarbeit trägt den Titel „Winning the right to be heard“ – „Das Recht gewinnen, gehört zu werden.“ (Pete Ward). Jugendliche hören uns EJ-Mitarbeiter*innen nicht von vorn herein zu. Kirche an sich ist kein Ort, an dem Jugendliche zuhören. Sie wird bestenfalls kritisch beäugt – vielen ist sie schei…egal. Wenn wir meinen, etwas zu sagen zu haben, wenn wir Beziehungen bauen und leben wollen, wenn wir Evangelium unters Volk bringen wollen, dann müssen wir zunächst das Recht erwerben, gehört zu werden. Das gelingt nur, indem wir in Vorleistung treten: Zuhören. Raum geben, sich mit Scheitern und Gelingen einbringen. Bestenfalls gleichberechtigt, vielleicht sogar noch weiter zurücktretend. Dienend. Anteil nehmend. Nicht als Wissende*r auftreten. Nicht ungefragt Antworten geben auf Fragen, die niemand gestellt hat. Das braucht Mut. Demut. Geduld. Das Ablegen von Privilegien. Zeit. Ehrlichkeit. Authentizität. Aber anders wachsen keine Beziehungen. Anders wächst keine nachhaltige Jugendarbeit. Ähnlich hat Jesus in seine „Jünger*innen“ investiert. In Gott ist Jesus den Weg gegangen, sich das Recht zu erwerben, gehört zu werden – in Fragen des Menschseins, des Liebens und Leidens. Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Zwischen Gott, dir und Jugendlichen. |ob|

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Feiern gegen die Unsicherheit Konfitag 2019 Wörgl „Passt ois, safe?“ steht auf dem Plakat am Eingang zum Schulzentrum in Wörgl. Fix, nice, denke ich mir. 120 Konfis sitzen in der Aula und blicken gebannt auf die Bühne, wo die Band und Oliver Binder gerade zur Begrüßung ansetzen. So viele Konfis und ich bin kein bisschen gestresst. Aus meinem Heimatdekanat in Deutschland kenne ich solche Konfitage in vergleichbarer Größe auch, allerdings bin ich da schon Wochen zuvor in

Sophie Hölzl

Dekanat Traunstein (D) & Gemeinde Bozen (I)

„Das Beste war die Geschichte!“

abgetanzt

Kinderbibeltag Kitzbühel

Disco-Gottesdienst Hallein

"Das Beste war die Geschichte". So lautete das Resumee eines Jungen am Ende des heurigen Kinderbibeltages in Kitzbühel. Zuvor waren ungefähr 15 Kinder in die Welt des antiken Babylons eingetaucht. Sie erlebten Abenteuer von Daniel und seinen Freunden, teilten ein festliches Mahl und tobten bei wilden Spielen. Aber genau so intensiv waren die ruhigen Phasen beim Basteln mit Speckstein – und eben beim Hören und Erleben der bibli-

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die Planung involviert und am Tag X dann doch etwas angespannt - soll ja alles klappen. Dieses Mal ist meine einzige Aufgabe, einen Workshop zu leiten, Thema „Fake News“. Dementsprechend habe ich viel Zeit zum Beobachten. Was mir sofort auffällt ist, wie durchgetaktet das ganze Programm ist. Minute für Minute ist vorausgeplant, was dem Programm zu meiner Überraschung aber nicht die Frische nimmt.

Nach der Begrüßung folgt eine 90-Minuten-Einheit mit kurzem Kennenlernen, Singen und Abstimmungen zum diesjährigen Thema „Unsicherheit“ über die Handys der Teilnehmenden. Außerdem gibt es Input aus verschiedenen Blickwinkeln auf das Thema des Tages, beispielsweise in Form eines Interviews. Dann ist es Zeit fürs Mittagessen. Im Anschluss beginnen die Workshops, zwischen zwölf verschiedenen können die Teilnehmenden wählen, die Konfimitarbeiter*innen bekommen ein extra Seminar zur Gestaltung der Konfiarbeit. Auch ich mache mich auf dem Weg zu meinem Workshop, nach kurzen Startschwierigkeiten mangels Internet finden wir uns trotzdem gut in das Thema hinein, alle sind interessiert und haben Spaß bei der Arbeit. Nach einem zweiten Durchgang treffen sich alle wieder in der Aula zu einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst mit Abendmahl. Als schließlich alle wieder auf dem Heimweg und wir noch mit dem Abbau beschäftigt sind, bin ich zwar müde, aber sehr zufrieden mit dem Tag. Vor allem hat mich so große Offenheit für neue(s) sowohl von Mitarbeiter*innen- als auch von Teilnehmer*innenseite beeindruckt. Ich komme gerne im nächsten Jahr wieder, ois fix!

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schen Geschichten. Ein Team von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden hatte den Tag vorbereitet und trotz drei krankheitsbedingter Absagen am 27. April durchgeführt. DANKE! Die Eltern der Kinder trugen nicht nur Kuchen zum Gelingen bei, sondern feierten gemeinsam die letzte Stunde mit Kindern und Mitarbeiter*innen. Echt wild. |ob|

Hallein, 9. März 2019. Neu und noch nie da gewesen. Dance `n pray. Gottesdienst goes Disco. Disco goes Gottesdienst. 3 Stunden abtanzen, zur Ehre Gottes. In der Kirche. Ja, das geht! Ein Versuch, ein Wagnis. Nicht wissen, wie viele werden kommen. 50 kamen, ließen sich mitreißen von DJ Arkayy/alias Erik A., ließen sich ein auf Impulse zwischendurch. Dance `n pray eben.

[SZ/Hallein/Big5]


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MABP wird MAB Infos zu Neuerungen in unserer Mitarbeitenden-Ausbildung. Diese wurden im Herbst 2018 und Frühjahr 2019 in DJR und DJL beschlossen. Sie sind Teil des Evaluations- und Entwicklungsprozesses im Rahmen des Erasmus+ Projektes „MAM“. Namensänderung Bislang lautete der Titel unserer Ausbildung „MABP – MitArbeiterInnenBildungsProjekt“. Nach mehr als 15 Jahren passte „Projekt“ nicht mehr wirklich. Zudem gab es immer Probleme mit dem Buchstabieren und gendern war auch mal angesagt. Deshalb ist „MABP“ Geschichte, es lautet nun: MAB MitArbeitendenBildung Strukturelle Veränderungen Bereits im letzten Herbst wurde beschlossen, in MAB 1 zwei Praxistage einzufügen. Dies ist ab dem neuen MAB 1-Kurs 2019/2020 gültig (Infos und Handreichung dazu ab November 2019). Zudem kann mit MAB 2 erst im Alter von 16 Jahren und mit MAB 3 erst mit 18 Jahren begonnen werden. Wir wollen so dem „Turbobesuch“ entgegenwirken und verstärkt auf Praxis hinwirken.

Österreichweites Wording Die EJÖ hat 2017 ein bundeseinheitliches Mitarbeitenden-Bild verabschiedet. Wir übernehmen die drei Leitbegriffe für verschiedene Mitarbeitsphasen und haben sie unseren drei Stufen zugeordnet: MAB 1 [unterstützen] MAB 2 [gestalten] MAB 3 [verantworten] Inhaltliche Schwerpunkte und Seminar­ inhalte Die Start-Seminare beinhalten u.a. die folgenden Themen: MAB 1: Spiele anleiten – Gruppe verstehen – die eigene Rolle als MitarbeiterIn finden – Rechtsinfos

MAB 2: Lebens- und Glaubensweg – Entwicklungspsychologie – Andachten/ Impulse – Didaktik – MAB 3: Projektpädagogik – Finanzen – Organisationstools Weiterhin wird im zweiten Jahr das Kinderschutz-Modul verpflichtend sein. Infos und Website Alle Infos zum MAB sowie Details zu den Seminaren finden sich unter www.ejst/mab

Kurse 2019/2020 MAB 1 Preview Salzburg-Matthäuskirche. 15.09.2019 Start Großgmain bei Salzburg 15.-17.11.2019 MAB 2 Start Stoetze/D 30.10.-03.11.2019 Ausnahmsweise in Deutschland als 3-Länder-Seminar. MAB 3 Start auf Anfrage; das Seminar wird stattfinden, wenn sich genügend InteressentInnen melden. InteressentInnen melden sich bitte bei Susanne Zippenfenig: su_zippenfenig@sbg.at.

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ej burgenland >

Mehr Langeweile bitte! Der Kalender eines VS. 4.Klässlers ist heute genau so voll, wie der von einem Bischof oder Manager. Hinzu kommen Social-Media Plattformen, die dann auch die Zwischenstopps des Tages füllen. Immer auf Produktion, Gestalten, Liken und Abliefern ausgerichtet. Unsere Lehrpläne an den Schulen quellen über! Hat in den letz-

ten 30 Jahren mal jemand daran gedacht auch was zu streichen, anstatt immer mehr dazuzugeben? Und dann kommt man, natürlich geplant und gestylt in die traditionelle Jugendgruppe oder Freizeitmaßnahme unserer Evangelischen Jugend und wird gefragt „Was möchtest Du denn machen?“. So eine einfache Frage

kann dann einem schonmal den Boden unter den Füßen wegziehen! Ich, was Ich will??? Ich kann Dir sagen was meine Mama, meine Lehrer, mein Trainer, mein Handy … von mir will! Aber ICH? Vielleicht will ich das ja auch gar nicht wissen. Wer ich bin?! Vielleicht sehe ich dann ja nur ein schwarzes leeres ICH – nichtssagend und völlig ungeliebt?! Oder könnte es sein, dass ich mehr bin?! Langeweile ist was Schönes: Ich ohne Handy, ohne Auftrag, ohne Schularbeit. Einfach mal fühlen und schauen was mich so ausmacht, ohne Likes, ohne Aktion. Ich fahre im Sommer wieder auf ein Ferienlager! (WAS macht IHR denn da so?) Urlaub und was ICH will! Am Strand liegen. Mit netten Menschen einfach mal analog ein gutes Gespräch führen und auch schweigend abends in den Sonnenuntergang schauen. Fühlen wie die warme Sommerluft über meine Haut weht oder wie der Sand zwischen den Zehen knirscht und viel Lachen und auch mal zusammen Weinen. Der Mensch braucht einfach mal mehr Langeweile! Ich mach mit Thomas Haffer

Fridays for future oder Greta nervt Immer wieder in jedem Jahrzehnt wird das Umwelt-Thema ins Rollen gebracht. Schöpfung bewahren und Umwelt-Bündnis ist auch bei uns in der Kirche seit den 70er Jahren fest verwurzelt. Natürlich hat das auch die Politik immer wieder bewegt, sich dem Thema anzunehmen und sicherlich auch vieles verändert. Die Erkenntnis, dass wir nur eine Welt haben und die Ressourcen nur begrenzt sind widerspricht sich natürlich mit ständigem Wirtschaftswachstum und unserem derzeitigen Lebensstil. Manch „Alt-68er“ scheint es zu verwundern, mit wie viel professioneller Kraft für das Thema heute demonstriert wird. So konnte man am 28. Mai Arnold Schwarzenegger und Greta Thunberg auf dem Heldenplatz in Wien gut organisiert mit Sicherheitsabsperrungen und Live Entertainment erleben. Greta ist da das Vorzeigemädchen, dem es ja wegen ihrem Autismus auch nichts ausmacht vor tausenden Menschen live zu sprechen und dank gutem Coaching und vielen Unterstützer*innen ist sie nun

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das Gesicht für die Jugend und den Umweltschutz. Doch was bleibt da nachhaltig an Veränderung? Übernimmt die Politik wirklich mal Verantwortung und verbietet Plastik, Kreuzfahrten, Standby an Geräten oder unnötige Gebäudebeleuchtung, etc. … oder wird wieder nur gewartet bis der „Markt“ das selber reguliert? Ich finde es gut, dass Greta alle nervt, denn so hat man eine Chance auf Veränderungen. Das kennen wir ja alle, wenn man etwas wirklich will, dann hilft immer nur weiter Trommeln, nörgeln und rumnerven, bis der Widerstand bei Lehrer*innen, Eltern oder auch bei Politiker*innen bricht. Nur muss man natürlich heute aufpassen, dass man selber nicht vermarktet und benutzt wird. Wir als Kirche sollten uns nicht politisch benutzen lassen – weder in die eine noch die andere Richtung. Denn wir erkennen nur einen Herrscher an und das ist Christus Jesus und er lebt und begleitet uns durch alle Zeiten!

Oliver Könitz


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ej kärnten-osttirol > Wir bekommen Verstärkung Ende März haben wir es im DJR beschlossen: Wir werden Verstärkung in der Evangelischen Jugend bekommen. Ab 1. September wird Jonathan Gebhardt (der sich noch in Ruhe vorstellen wird) bei uns in der Evangelischen Jugend beginnen. Timon wird auf 50% reduzieren um zusammen mit Steff ein neues Projekt in der Paragleiterszene starten zu können und Jonathan steigt mit 50% bei uns ein. Jonathan ist gerade noch dabei seine Ausbildung an der Theologischen Ausbildungsstätte Unterweissach abzuschließen. Seine Frau Salome wird als Jugendreferentin in Waiern starten, wo die beiden auch leben werden. Jonathan war im ersten Beruf Schreiner, liebt es an seinem Mofaroller zu schrauben und spielt gerne. Wir sind gespannt darauf, welche Impulse er in der Evangelischen Jugend setzen wird. Du hast Fragen dazu? Dann melde dich gern!

Lass dich inspirieren Du willst wissen, was bei uns so abgeht? Dann schau doch einmal auf Instagram vorbei: ej.kaerntenosttirol Kontakt Timon Weber Mail: ej-kaernten@evang.at Mobil: 0699/18877205

Kochen bei der Westbahnhoffnung – da geht was! Die Westbahnhoffnung Villach besteht seit 2000 in Villach mit dem Anliegen Menschen in Not beizustehen. Von Dienstag bis Sonntag wird Essen für Bedürftige gekocht, Gewand wird gesammelt und kostenlos weitergegeben. Seit 2017 gestalten wir von der Evangelischen Jugend immer eine Adventfeier für und mit den Menschen der Westbahnhoffnung. Da wird gekocht, Kekse gegessen, es gibt einen Weihnachtsbaum, wir singen Lieder und genießen einen bereichernden Tag. Nach der letzten Adventfeier kam Dieter, einer unserer Starköche, auf mich zu: „Es wäre doch schön, wenn wir das regelmäßiger machen könnten. Vielleicht ein-

mal im Monat? Die Westbahnhoffnung sucht nach Menschen, die am Wochenende kochen!“ Die Idee ist super. Aber ist das realistisch? Geht das? Finden sich genug Köche/Köchinnen und Helfer*innen? Wie geht sich das finanziell aus? Dieter hat es in die Hand genommen! Und ja, es geht, es finden sich Köche, Helfer und Anfang April haben wir das erste Mal gekocht. Hammer! Wenn du Lust hast mitzukochen, wenn du ein Essen sponsorn willst oder jemanden kennst, der das vielleicht machen möchte, dann melde dich gerne bei uns. Kontaktdaten findest du auf dieser Seite. Timon Weber

hatte ich 151 Kreuze aus Salzteig gebacken, welche die Kinder anmalen durften. Unsere Aufgaben als Mitarbeitende waren das Erklären der Station, das Mischen der Farben, das Waschen der Pinsel und Becher und das Wechseln des Wassers. Ich selber konnte auch ein Kreuz be-

malen, welches ich einem Kind, das im Rollstuhl saß und nicht zu unserer Station kommen konnte, schenkte. Der Tag war sehr lustig, weil auch bei den Mitarbeitenden großteils gute Stimmung war, und sehr viele Kreuze bemalt wurden. Anna Gruber

Kinderfest in Klagenfurt Das Kinderfest ist eine große Veranstaltung für Kinder, bei der sehr viele Konfessionen mitarbeiten. So auch wir von der Evangelische Jugend, die schon um neun Uhr bei der Messehalle waren, um die Stationen aufzubauen. Als wir mit dem Aufbau fertig waren, gab es um zwölf Uhr Frankfurter mit Semmeln zu Essen und danach gab es ein gemeinsames Gebet. Viele Konfessionen heißt auch bunte Gebetsformen. Einige von uns waren erst einmal ein wenig perplex, manche fanden die Gebetsformen der anderen sogar befremdlich. Aber es war auch interessant einmal etwas anderes zu erleben. Als das Gebet vorbei war, wurden die Kinder hereingelassen. Nachdem die Kids Forever mit ihren Liedern fertig waren, starteten die Spiel- und Bastelstationen. Zuvor

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ej niederösterreich > Sicherlich nicht? Sicherlich schon! Als Student war ich 2006 zum ersten Mal im Büro in St.Pölten bei Superintendent Paul Weiland, um über meine berufliche Zukunft nachzudenken. „Ich hätte in ein paar Jahren eventuell eine Stelle für Sie. Denken Sie darüber nach, hier Jugendpfarrer zu werden.“ Sicherlich nicht. Drei Jahre später, nach Ende meines Studiums, wieder ein Termin bei Paul, schon konkreter: „Nach dem Vikariat können Sie das Pfarramtskandidatenjahr dann als Jugendpfarrer machen. Und dann bleiben Sie am besten gleich.“ Sicherlich nicht. Paul war ein guter Verhandler und Moti-

vator, im September 2012 bin ich doch als Pfarramtskandidat zur Evangelischen Jugend NÖ gekommen, 2013 dann als Pfarrer in das Amt eingeführt worden. Seit der Amtseinführung sind sechs Jahre vergangen und – wie in der EJÖ üblich - endet damit mein Vertrag im Sommer. Nach reiflicher Überlegung habe ich im Frühjahr entschieden, mich nicht erneut der Wahl zu stellen, sondern die Funktion und Aufgabe, aber nicht das Bürogebäude zu wechseln. Mit 1.9.2019 bin ich mit der Funktion des Fachinspektors für den höheren Schulbereich und des Schulamtslei-

EVANGELISCHER KIRCHENTAG NÖ

Donnerstag, 20. Juni 2019, ab 10 Uhr Evangelische Pfarrgemeinde A. und H. B. Wiener Neustadt Ferdinand-Porsche-Ring 4-6

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ters für NÖ betraut. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehe ich aus meinem Büro aus und schräg vis-a-vis auf der anderen Gangseite in ein neues ein. Ich bin sehr dankbar dafür, die letzten sieben Jahre als Jugendpfarrer Teil der EJNÖ gewesen zu sein. Ich habe viele Menschen kennengelernt und mit Freude erlebt, wie sich langsam aber stetig gute Arbeits- und Vertrauensbeziehungen entwickelt haben. Mit vielen von euch habe ich nur ein paar Mal im Jahr zusammengearbeitet, mit anderen war der Kontakt intensiver. Das Engagement und die Verlässlichkeit von vielen hat die Arbeit oft erleichtert oder gar erst möglich gemacht. Besonders hervorheben möchte ich die Mitglieder der drei Jugendleitungen, die in den letzten sieben Jahren mit mir die Verantwortung getragen haben. Und Daniel Wailzer, der zeitgleich mit mir als Sekretär angestellt wurde. Wir sind ein gutes Team. Vieles haben wir gemeinsam neu aufgebaut, weiterentwickelt und erlebt, und immer wieder hat sich im Hintergrund das gleiche abgespielt: Struktur und Chaos, Aufregung und Gelassenheit, Überforderung und Routine, Freude über Gelungenes und manchmal auch etwas Enttäuschung. Das war bei den Konfitagen, Kirchentagen, Sportveranstaltungen, Workshops und Seminaren, Konfifreizeiten und wo auch immer sonst noch so. Der Leiter des Predigerseminars hat mir vor Jahren erzählt, dass oft das erste Aufgabenfeld, mit dem man als Pfarrer*in betraut wird, eine besondere, persönliche Bedeutung behalten wird. Dass das die Stelle des Jugendpfarrers und die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen geworden ist – ist das gut so? Sicherlich schon! |ms|


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Der Ball rollt wieder Erfreulicherweise hat unser Fußballturnier nach dem letztjährigen Totalausfall heuer in kleinem Rahmen in Wr. Neustadt doch stattfinden können. Teams aus Mödling, St.Pölten, Neunkirchen und dem Haus Tralalobe spielten um den Pokal der EJNÖ und die begehrten Körbe voller Süßigkeiten. Nachdem das LauraGatner-Haus und das Paul-Weiland-Haus der Diakonie für junge Asylwerber leider geschlossen wurden, fehlten uns die spielstarken Gewinner der vergangenen Jahre. Umso mehr hat es uns gefreut, dass Jugendliche aus dem Haus Tralalobe, eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Asylwerber in Biedermannsdorf, unsere Gäste waren. Die Jungs haben sich im Finale gegen das Team aus

Mödling durchgesetzt, Platz 3 ging an Neunkirchen, die St.Pöltner wurden Vierte. Auch wenn die Fotos jedes Jahr gleich ausschauen und mitunter sogar die gleichen Gesichter zu sehen sind. Es ist jedes Jahr für alle die dabei sind, ein schöner Tag mit viel Anstrengung und Begegnung sowie ein – auch von uns oft unterschätzter – Fixpunkt für viele Jugendliche und Mitarbeiter*innen. Selten aber regelmäßig begegnet dem Veranstaltungsteam auch die Frage, in wie weit ein Fußballturnier etwas in der evangelischen Jugend zu suchen hat und warum muss es überhaupt ein Turnier sein? Zuerst einmal ist es gut, ein für die Jugend schlicht unterhaltendes, lustiges und gleichzeitig manchmal auch kör-

perlich herausforderndes Programm zu bieten. Und dann gibt es noch die Begründung, die alljährlich im Subventionsbericht angeführt wird: Denn alle TeilnehmerInnen erfahren die friedliche Begegnung mit Gleichaltrigen aus unterschiedlichen Regionen, unterschiedlicher Bildungsherkunft und sozialem Background, verstärkt durch die Teilnahme unbegleiteter Asylwerber*innen. Und es wird das Spannungsfeld zwischen friedlich-freundschaftlicher Begegnung und kompetitivem Sportturnier mit Konfliktpotential als Chance und Herausforderung gleichermaßen erlebt. Freiheit und Verantwortung eben!

Woher komme ich? Wohin gehe ich? Diese zwei entspannten und leicht zu beantwortenden Fragen (Ironie!) stellten das Thema des heurigen Konfi-Tag Süd dar. Ob jeder und jede der fast 200 Konfis darauf eine Antwort fanden ist nicht gesichert, aber es gab auf jeden Fall genügend Gelegenheit, für sich und mit vielen anderen, darüber nachzudenken. Die Impulse zum Nachdenken kamen aus den Workshops über Kurzfilme, das Labyrinth im Gemeindegarten, zu Partnerschaft und Familie, die eigenen Pfarrgemeinde und

Kirche und Schöpfungsverantwortung. Und weil zum Leben auch Lachen und Abenteuer gehört, standen auch die Klassiker des Konfitags am Programm, wie das Abseilen vom Kirchturm, Bogenschießen, das Chaosspiel und der Kampf der Geschlechter. Den Abschlussgottesdienst gestaltete die Pfarrgemeinde Mödling, bei dem die Konfis ihre High Hopes mit Ballons in den Himmel –oder zumindest bis zur Kirchendecke – losschickten.

Druck gefördert mit finanzieller Unterstützung des Jugendreferates des Landes NÖ

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Projektreferent*in gesucht! Zur Verstärkung unseres 5-köpfigen Teams in der EJÖ-Bundesgeschäftsstelle suchen wir ab 1.10.2019 eine*n Projektreferent*in in Teilzeit (20 Wochenstunden). Bewerbungsfrist 15.8.2019. Nähere Infos auf www.ejoe.at.

EJÖ Fahrt zur Gedenkfeier der Befreiung des ehem. KZ Mauthausen

KSR Basiskurs in Wallern – voller Erfolg

Niemals Nummer. Immer Mensch. Mit mehr als 9.000 Menschen nahm unsere kleine aber feine EJÖ-Gruppe gemeinsam mit vielen anderen Kinder- und Jugendorganisationen an der Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier am 5. Mai in Mauthausen teil. Es war wieder eine toll organisierte und tief berührende Veranstaltung gegen das Vergessen der Gräueltaten des Naziregimes. Das feuchtkalte Wetter tat sein übriges zu einer nachdenklich machenden Stimmung. In Erinnerung an die Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945 hat die Bundesjugendvertretung (BJV) auch dieses Jahr den eigenen Jugendgedenkmarsch

mit zahlreichen Kinder- und Jugendorganisationen vorbereitet und gestaltet. Der Marsch begann im Steinbruch und ging über die Todesstiege hinauf zum Jugendgedenkmal. Hier erinnerte BJV-Vorsitzender Derai Al Nuaimi in einer Rede an die Gräueltaten während der NS-Herrschaft und betonte vor allem die Wichtigkeit von Solidarität, Menschlichkeit und Widerstand in heutiger Zeit. Die Internationale Befreiungsfeier stellt die weitaus größte Gedenk- und Befreiungsfeier weltweit dar. Den Höhepunkt des Festakts bildete der gemeinsame Auszug aller Teilnehmer*innen am Ende der Feierlichkeit. |jh|

TAKE MAK 2019 – Message to Go „Coffee to Go“ kennt man ja, aber was in aller Welt ist dann eine „Message to Go“? Rund 100 Teilnehmer*innen machten sich von 12. bis 14. April 2019 in der JUFA Bad Aussee genau darüber Gedanken: Was ist der Kern meiner Botschaft für meine*n Nächste*n, mein Umfeld, die Welt? Wie kann ich ein Botschafter Gottes sein? Nach dem Ankommen und dem gemeinsamen Abendessen am Freitagabend versuchte im Abendprogramm jede*r, in einem Satz die zentrale Botschaft der Bibel zu finden, mit vielfältigen Ergebnissen, die reichlich Stoff zur Diskussion und Reflexion boten. Der Samstag stand im Zeichen der „Versöhnung“ mit Gott und dem Nächsten. Auf die Andacht am Vormittag, bei der symbolisch eine trennende Mauer eingerissen wurde, folgten 17 (!) spannende Workshops. Der Samstagabend wurde als intensiver Versöhnungsabend gestaltet: beim Abendmahl

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feierten wir, dass Gott mit der Versöhnung beginnt und die bereinigte Beziehung von Schöpfer und Geschöpf kein menschlicher Verdienst sein kann und muss – die Botschaft des bevorstehenden Karfreitags. Die anschließenden Stationen gaben bei verschiedenen Aktionen Gelegenheit, in der Stille mit Gott, sich selber und seinen Mitmenschen ins Reine zu kommen. Der Sonntagvormittag stand im Zeichen einer „Bibelarbeit am Weg“ durch Bad Aussee die Geschichte vom suchenden und findenden Kämmerer aus Äthiopien sowie einer Taufszene im Wasser der Altausseer Traun. Einmalig war auch der mitreißende musikalische Support von „Flows from Heaven“ aus Graz. Ein besonderer Dank ergeht aber heuer an Werner Graf, der TAKE MAK einst initiiert und zu besonderen Erlebnissen gemacht hat – 2019 leider das letzte Mal. In seiner neuen Aufgabe als Pfarrer soll ihn Gottes reicher Segen begleiten.

Markus Wimmer

Am 30. März 2019 hat Benedikt Schobesberger, der EJOÖ Zivildiener im Jugendzentrum Wallern, einen gemeindeübergreifenden Kinderschutz Basiskurs mit Mitarbeiter*innen aus Eferding, Scharten und Wallern organisiert. 24 Motivierte haben der Einladung Folge geleistet. Nach einer kurzweiligen Vorstellungsrunde gab‘s eine coole Nähe und Distanz Aktion. Es galt, die indiviuelle körperliche Grenze zu erspüren und zu reflektieren. Danach wurde die KSR Richtlinie vermittelt und der Frage anhand der Verwirrungsspirale nachgegangen wie Pädosexuelle ticken. Wichtig waren uns die „fünf seelischen Grundnahrungsmittel“, sie sind ein Indikator für physische und psychische Widerstandsfähigkeit. Anhand von praktischen Beispielen wurden in Gruppen typische Grenzerfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Die Veranstaltung wurde mit einer theologischen Fundierung und einem gemeinsamen KSR Segen beendet. Der KSR Basis Kurs wurde von Dipl.-Ing. Hannah Politor, der an dieser Stelle sehr herzlich für ihren sehr kompetenten und kommunikativen Einsatz gedankt wird, zusammen mit Diözesanjugendreferent Werner Graf geleitet. Den Abschluss bildete wie immer die Selbstverpflichtungserklärung der Teilnehmer*innen, die das Erarbeitete konkret und verbindlich werden ließ. Werner Graf


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KIGO-TAGUNG 2019 „Lebendiger Gottesdienst“ So viele Interessierte und Engagierte feiern regelmäßig mit Kindern Gottesdienste. Damit unseren Ehrenamtlichen nie die Ideen ausgehen, unterstützen wir sie in ihrer Arbeit und liefern in der jährlichen Kindergottesdienst-Tagung kreative Anregungen, verschiedenste Impulse und praktische Tipps. Kaum zu glauben, aber wahr: die Kindergottesdienst-Tagung jährt sich heuer zum 60. Mal! Vom 18. Bis 20. Oktober 2019 werden wir uns im Hotel Freunde der Natur in Spital am Pyhrn treffen und uns mit unserer Referentin Elisabeth Buck dem Thema „Lebendiger Gottesdienst – Bewegung als Methode in Kindergottesdienst und Religionsunterricht“ widmen. Zur Feier von sechs Jahrzehnten Kindergottesdienst-Tagungen begehen wir zusätzlich zum gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag einen festlichen Jubiläumsabend am Samstag, zu dem wir auch ehemalige Mitglieder des „AK Kindergottesdienst“ herzlich willkommen heißen. Die Kosten für unsere Teilnehmer*innen werden 125,- sein. Nähere Infos und Anmeldung auf www.kindergottesdienst.at

In eigener Sache: Unsere neue Website ist da!

Wir haben uns Ende 2017 die Aufgabe gestellt, unseren Webauftritt komplett zu überarbeiten. Vor allem sollte er responsive werden, damit er auch auf euren mobilen Geräten ordentlich les- und navigierbar ist. Und jetzt ist es soweit: Das neue ejoe.at Portal ist da! Das entspricht 14 Einzelwebsites, alle unter einem gestalterischen und technischen Dach. Wir präsentieren euch im neuen Design aktuelle Informationen und Aktivitäten aus der EJÖ, ihrer Gliederungen und alles zu unseren Projekten wie Kinderschutz, Kindergottesdienst, die junge gemeinde, u.v.m. Viel Spaß beim durchsurfen! Weiterhin wird es mit der neuen Webseite auch einen vierteljährlich verfassten EJÖNewsletter geben mit allen aktuellen Neuigkeiten aus der und rund um die EJÖ. Meldet euch am besten gleich an: shorturl. at/rwGU0 . Überzeugt euch selbst von dem Resultat und schaut euch um!

Karfreitag kein Feiertag mehr. Officially Niemand Am Anfang war das gebrochene Versprechen von Minister Gernot Blümel, dass "niemandem etwas weggenommen" werde. Die Botschaft "officially Niemand" bezieht sich daher konkret auf Gernot Blümels Aussage vom 22.1.2019, dass im Zuge einer neuen Feiertagsregelung, die betreffend den Karfreitag aufgrund einer Diskriminierungsklage gefunden werden musste, "niemandem etwas weggenommen" werde. Plötzlich waren die Mitglieder der Evangelischen Kirchen A. u. H.B. in Österreich sowie der Methodistischen und Altkatholischen Kirche in Österreich offiziell "Niemand". Die Absicht der Aussage "officially NIEMAND #karfreitag" war und ist es, plakativ und auch ein wenig süffisant darauf aufmerksam zu machen, dass diese Form des Sprachgebrauchs, der Kommunikation über eine betroffene Minderheit jeglichen Respekt vermissen ließ. Nicht wenige evangelische Mitglieder empfanden diese Aussage als klaren Schlag ins Gesicht, Worte, die sich einbrannten und Verknüpfungen mit Zuschreibungen wie "vernachlässigbar", "außen vor", "unwesentlich" provozierten. De facto bedeutet die neue Regelung eine definitive Verschlechterung für Menschen evangelischen Glaubens, die jetzt gezwungen sind, ihren höchsten Feiertag, den Karfreitag, als "persönlichen Feiertag" zu konsumieren. Sich den Tag frei zu nehmen, ist banal und schmälert die Bedeutung des Tages, den der Karfreitag in der Gemeinschaft der Evangelischen Christ*innen über Jahrhunderte hatte. Viele Evangelische warten immer noch auf offizielle Stellungnahme und eine be-

sondere Form der Entschuldigung seitens des Kultusministers Gernot Blümel und des Bundeskanzlers Sebastian Kurz, der bei der Vorstellung der neuen Regelung hinsichtlich des Karfreitags in eine ähnliche Kerbe schlug und mit seiner scharfen Aussage, mit der er in den Medien über Tage zitiert wurde - "für 96 % der ÖsterreicherInnen" würde sich nichts ändern -, eine glaubensstarke und selbstbewusste Minderheit tief ins Mark verletzt hat. Petra Grünfelder, Joachim Hoffleit

Erratum In der letzten Ausgabe sind uns bei der Geschichte „Begleiten und neue Fähigkeiten entdecken“ Fehler passiert, die uns sehr leidtun. Wir können Sie nicht mehr rückgängig machen, möchten diese aber zumindest in dieser Ausgabe korrigieren. Die Wortmeldungen im Interview zur Ausbildung von Mitarbeitenden in der EJ Salzburg-Tirol wurden den falschen Personen zugeordnet. Es ist so, dass die Gemeindepädagogin Susanne Zippenfenig jeweils die Antworten gegeben hat, die fälschlicherweise dem Diözesanjugendreferenten Oliver Binder zugordnet wurden. Die Wortmeldungen von Jugendreferentin Carla Thuile sind jene, die Susanne Zippenfenig in den Mund gelegt wurden und die Aussagen von Oliver Binder sind jene, die wir irrtümlicherweise Carla Thuile zugeordnet haben. Wir bitten die betreffenden Personen vielmals um Entschuldigung. |kk|

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Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Evangelische Jugend Österreich. Redaktion: Thomas Dasek, Justin Gedikoglu, Karin Kirchtag, Johannes Modeß. Ständige MitarbeiterInnen: Petra Grünfelder, Joachim Hoffleit. Schlussredaktion und Produktion: Thomas Dasek. Alle: 1050 Wien, Hamburgerstr. 3/2. OG, Tel. 01/317 92 66, E-Mail: jg@ejoe.at. Bildnachweise: Bednar-Brandt (17), EJ Bgld (22), EJ NOE (24, 25), EJ S-T (19), EJÖ/J. Hoffleit (3, 8, 26), epd/T. Dasek (18), Gäbler (20), Gruber (23), Hiden (23), magugliani/unsplash (3), Pixabay (1, 2, 5, 7, 9), Rödinger (20), Tomasso (3), unsplash (12) Wimmer (26), Zippenfennig (20). Layout: Arno Dudek, www.maas.at. Hersteller: Bzoch, Spillern. Offenlegung: Informationen aus dem und für den Bereich evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Erscheint viermal jährlich. Einzelpreis € 1,45. Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ, IBAN: AT90 3200 0000 0747 4059, BIC: RLNWATWW.

hot’n fresh

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>>>>>>>> > update Juni 14.-16.: JURÖ 2019, Spital/Pyhrn INFO EJÖ

16.: Kinderprogramm bei Diözesanfest, Innsbruck INFO

EJ Salzburg/Tirol

19.-23.: EJÖ Reise zum DEKT, Dortmund/D INFO EJÖ

20.: EJ goes Gustav Adolf Fest, Arnoldstein INFO

EJ Kärnten/Osttirol

28.-30.: Jugendevent j-motion Summercamp 2019, Salzburg/Insel INFO

EJ Salzburg/Tirol

28.: EJW-Café Mitarbeiter*innen-Stammtisch, Wien INFO

EJ Wien

29.: EJ in Action Abschlussfest mit Übernachtung INFO

EJ Kärnten/Osttirol

29.: Verabschiedung Oliver Binder „j-motion“ Salzburg/Insel, 18.30open end INFO

EJ Salzburg/Tirol

19.-20.: Ramingsteiner Kinder auf Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

19.-25.: EJ SoFrei "Unser fantastisches Burgabenteuer", Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

19.-25.: EJ SoFrei "Go Wild", Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

19.-27.: EJ SoFrei "Krönung der Ferien - Jugend", Landskron INFO

EJ Wien

26.-30.: Das große Aufbaulager, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

30.8.-1.9.: Burgfest 2019, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

25.-29.: EJ SoFrei "Pilgerfreizeit quer durch die Steiermark", Graz bis Mitterbach INFO

EJ Steiermark

25.8.-7.9.: EJ SoFrei "Schweden wir kommen", Holsbybrunn/ Schweden INFO

EJ Steiermark

September

30.: Diözesanvolleyball Turnier OÖ, Linz INFO

EJ Oberösterreich

30.6.-5.7. EJ SoFrei „Super-Helden und Sing-Stars!“, Pöllau/B INFO

EJ Burgenland

8.: Kick off Day, Döbriach am Millstätter See INFO

EJ Kärnten/Osttirol

15.: Seminar "MAB 1: Preview", Salzburg

Juli 4.: Vorbereitung KUF in Zell am See, 14h INFO

EJ Salzburg/Tirol

7.-12.: EJ SoFrei "Ja, das beste kommt noch", Burg Finstergrün INFO

EJ Oberösterreich

7.: Verabschiedung O.Binder Abendgottesdienst Ibk-Auferstehungskirche, 18h INFO

EJ Salzburg/Tirol

INFO

EJ Burg Finstergrün

20.-22.: Treffen der Freund*innen der Burg Finstergrün, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

20.-23.: Seminar "MAB 3: Start", Innsbruck INFO

EJ Salzburg/Tirol

21.: Fest 70 Jahre EJ auf Burg Finstergrün

EJ Salzburg/Tirol

8.-13.: EJ SoFrei "Six Days", Graz INFO

INFO

19.-22.: Goldener Burgherbst, Burg Finstergrün

INFO

EJ Burg Finstergrün

EJ Steiermark

8.-14.: EJ SoFrei "Kletterwoche", Paklenica/CRO INFO

EJ Steiermark

17.-20.: 70 Jahre Angebot für Burgfreund*innen, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

12.-20.: EJ Sofrei „BAM Sommerfreizeit“, Rovinj/CRO INFO

EJ Kärnten/Osttirol

INFO INFO

Veranstaltung Bildungsangebot

13.-21.: EJ SoFrei "Taizé 2019", Taizé/F INFO

EJ Salzburg/Tirol

Kontaktinfos

14.-20.: EJ SoFrei "7 Days für Mutige", Jugendcamp Großhart INFO

EJ Steiermark

17.7.-1.8.: EJ SoFrei "Holy-Days", Sylt/D INFO

EJ Burgenland

31.7.-11.8.: EJ SoFrei "54° Nordwind ", Sylt/D INFO

EJ Burgenland

August 4.-9.: EJ SoFrei "Computeruni", Burg Finstergrün INFO

EJ Oberösterreich

9.-13.: EJ SoFrei "Computertage", Burg Finstergrün INFO

EJ Oberösterreich

10.-18.: EJ SoFrei "Krönung der Ferien - Kinder", Landskron INFO

EJ Wien

INFO

EJ Burg Finstergrün

16.-19.: 70 Jahre Angebot für Burgfreund*innen, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

16.-25.: EJ SoFrei "Meer Zeit", Norddeich & Köln/D INFO

EJ Salzburg/Tirol

01/317 92 66, 0699/188 77 095, office@ejoe.at, www.ejoe.at INFO

EJ Burg Finstergrün

0699/188 77 074, info@burg-finstergruen.at, www.burg-finstergruen.at INFO

EJ Burgenland

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EJ Niederösterreich

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EJ Oberösterreich

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EJ Salzburg/Tirol

0699/188 77 551, office@ejst.at, www.ejst.at INFO

EJ Steiermark

0316/822 316, 0699/188 77 605, ej-stmk@evang.at, www.believa.at INFO

EJ Wien

01/587 31 42, 0699/188 77 879, ej.wien@ejoe.at, http://ejw.ejoe.at

Österreichische Post AG SP 02Z032645 S Evangelische Jugend Österreich, Hamburgerstr. 3, 1050 Wien

11.-15.: EJ SoFrei "Märchenhaftes auf Burg Finstergrün", Burg Finstergrün

INFO EJÖ


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