Junge Gemeinde 225 - Gott in der Nachbarschaft

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>junge gemeinde

jg#225 : 2018

p.b.b. erscheinungsort 1090 wien

#225

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7:

Gott in der Nachbarschaft Kirche neu denken

8: Gemeindevertretungswahlen 2018:

Junge KandidatInnen im Porträt 13: Tipps & Tricks: Projekte easy

das evangelische magazin für arbeit mit kindern und jugendlichen


jg#225 : 2018

Editorial Wie lässt sich Kirche neu denken? Die „junge gemeinde“ stellt in dieser Ausgabe innovative neue Ausdrucksformen von Kirche vor. Gemeinsam ist den aus England kommenden „Fresh-X“-Initiativen, dass Kirche und Gesellschaft miteinander gedacht werden, ohne Gräben dazwischen. Kirche neu denken passiert auch, wenn sich Presbyterien und Gemeindevertretungen versammeln. Im April werden wieder österreichweit die Gemeindevertretungen neu gewählt. Damit wird das Fundament gebildet für alle weiteren Wahlentscheidungen auf den Ebenen der Diözese und der Gesamtkirche. Mit dabei sind auch junge Menschen, die sich der Wahl stellen. Wir wollten wissen: Was begeistert junge Menschen mitzubauen? Was wollen junge Menschen verändern? Mehr dazu in den Porträts auf Seite 8. So nah bei Wien und noch so viel Neues zu entdecken: Für unsere Reise-Seite begab sich Constanze Kreuzberger auf einen Kurztrip nach Bratislava. Was sie zwischen Burg und verstecktem Friseursalon erlebte, ist auf Seite 15 zu lesen. Für viele neue Ideen sorgte im Redaktionsteam Oliver Binder, der sich aus dem fixen Kreis mit dieser Ausgabe verabschiedet. Ein herzliches Danke für Deine Energie, Deine kritischen und kreativen Inputs und Deine Beiträge über viele Seiten! Eine interessante Lektüre wünscht Thomas Dasek

Inhalt hot’n fresh

3, 27

i-motion Kirche anders denken – es geht doch!

4

„Schau, Neues ist geworden…!“

6

„Gott in der Nachbarschaft?!“

7

Gemeinschaft, Geborgenheit, Glaubenskraft

8

Kirche sein

10

tipps & tricks sonderseiten

2

12 13 17–25

rewind

26

update

28

editorial

und die humorlose Existenz eines Menschen führen, der keine Hoffnung hat.

e-mission Kirche neu denken

Wer die Osterbotschaft gehört hat, der kann nicht mehr mit tragischem Gesicht herumlaufen

Karl Barth (1886–1968)


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Take MAK 2018 „Nachfolge – next level“

Wie jedes Jahr findet auch heuer wieder unser JungmitarbeiterInnen-Bildungsevent am Palmsonntagswochenede – 23.-25.3. – im JUFA Bad Aussee statt. Und wir sind wieder seit Wochen ausgebucht. Über 150 junge Menschen aus ganz Österreich treffen sich und sammeln wertvolle Impulse für ihre Mitarbeit in der Gemeinde. Neue Spiele, unschätzbare Erfahrungen, interessante Workshops, neue Menschen kennen und schätzen lernen, gemütliches Café, kurzweiliger Gottesdienst, Party und vieles mehr… In diesem „vielen mehr“ sind die heurigen 16 Workshops mitten drin: Exegese für EinsteigerInnen, Mein Draht nach oben – neue Formen von Gebet, Bewegte Spiele für (kleine) Räume, Gruppendynamik, Entwicklungspsychologie im Kinderalter, Das ist es mir Wert!, Reich Gottes praktisch, Zivilcourage, Spiele im Freien, Basics Recht, Psychologie der Entwicklung bei Jugendlichen, Anleitung zur Seelsorge, Poetry Slam, Mentoring für MitarbeiterInnen, coole Songs mit Gitarre und eine KSR-Basisschulung.

Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier Am 6. Mai 2018 im ehemaligen KZ Mauthausen Die EJÖ nimmt auch dieses Jahr am Jugendgedenkmarsch im Rahmen der Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen teil. Der Themenschwerpunkt der heurigen Feier wird „Internationalität verbindet“ sein. Von Wien aus werden wir wieder gemeinsam mit vielen Mitgliedsorganisationen der BJV mit dem Bus anreisen. Start wird hier recht zeitig sein, da die Veranstaltung in Mauthausen um 9.45 beginnt. Zurück in Wien werden wir gegen 17h sein. Aus einigen Bundesländern werden auch gemeinsame Fahrten angeboten

und die eigene Anreise ist wie immer natürlich auch möglich. Damit wir uns im Vorfeld auf kurzem Weg am Laufenden halten können und uns dann vor Ort als eigene EJ Gruppe formieren und entsprechend auftreten können, bitten wir alle Interessierten sich unter www.ejoe.at/ home/mauthausen-2018.html anzumelden. Es wär auch ganz toll wenn wir uns als EJ Gruppe am 8.5. zum „Fest der Freude“ am Wiener Heldenplatz treffen könnten.

Kosten, dafür mit umso mehr Sonne, Spaß, Party, Abenteuer und lauter netten Leuten. Du fährst alleine mit? Mach dir keine Sorgen! Auch wenn deine Freunde nicht mitfahren können, bei einer EJ-Sofrei lernst du viele neue Leute kennen und deine MitarbeiterInnenteams helfen dir dabei. Entdecke mit der EJ einfach mal was Neues, check christliche, evangelische Inhalte und Blickpunkte, hab einfach riesigen Spaß! EJ Sofrei Sommer 2018 - die schönste Zeit des Jahres! Freu dich auf Ferienspaß,

der dich einfach nur begeistern wird! Sei dabei und es werden unvergessliche Ferien. Wir freuen uns auf dich! Den 2018er Sommerfreizeitfolder bekommst du kostenlos über dein EJ-Diözesanbüro.

Kontakt für Rückfragen Joachim Hoffleit j.hoffleit@ejoe.at 0699-18877099

Sommer 2018: tauch ein… …in unser Sommerfreizeitprogramm Abenteurer, Partypeople, Sonnenhungrige, und auch Computerfreaks... Einfach ihr alle da draußen: Die EJ ist auf euch und eure Wünsche vorbereitet. Wir sind an den coolsten Locations vor Ort. Check gleich mal unser 2018er Programm... Wir haben uns wieder auf junge Leute im Alter zwischen 7 und 25 Jahren vorbereitet. Unsere SoFrei-Teams arbeiten schon seit Herbst 2017 an den Angeboten und haben jetzt für den kommenden Sommer tolle Angebote auf der Burg, in Landskron oder auch in Taizé, Sylt und in Kroatien zusammengestellt. Unsere speziell ausgebildeten MitarbeiterInnenteams sind top vorbereitet und wissen, was du von deinen lang ersehnten Ferien erwartest. Sie sind immer für dich da! Kurz: Im Mittelpunkt der EJ-Freizeiten steht ihr, unsere TeilnehmerInnen, aber auch Qualität und fixe Standards. Es werden Ferien ohne Stress und hohe

Nähere Informationen und Anmeldungen im Internet unter www.sofrei.at Die EJÖ gibt gerne Auskunft Tel.: 01/317 92 66 e-mail: office@ejoe.at www.ejoe.at

hot‘n fresh

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Kirche anders denken – es geht doch! Wie Kirche Gräben überwindet Von Siegfried Kröpfl

F

risch. Neu. Innovativ. Und es ist Kirche.‘ So präsentiert sich

dazu zu bewegen die Hürde von sich aus zu überwinden. Ohne

eine aus England stammende Denkrichtung, die seit ge-

ein positives Gefühl gegenüber Kirche oder irgendeine Glau-

raumer Zeit auch den deutschsprachigen Raum erfasst und un-

bens- und Gemeindeerfahrung ist dies aber nur schwer möglich.

ter dem Namen Fresh-X (Fresh Expressions of Church) bekannt

Auf einem zweiten Weg in die entgegengesetzte Richtung sollen

ist. Was aber ist mit diesem Ausdruck gemeint, wofür steht er ei-

jene Menschen erreicht werden, die diese Voraussetzung nicht

gentlich und ist man nicht auch selbst ein bisschen Fresh-X? Wer

mitbringen. Anstatt einzuladen gehen Christen mit ihrer Bot-

diese und ähnliche Fragen stellt ist besonders eingeladen wei-

schaft gezielt dorthin, wo die Menschen sind: In den Skatepark,

terzulesen, denn genau darum soll es in diesem Beitrag gehen.

in die Kletterhalle, ins Café, etc. Der Graben wird hier insofern

Zunächst aber: Wie kam es überhaupt zu Fresh-X? Alles begann

zunächst von der Kirche überbrückt, als sie entweder ihre Ange-

mit der Frage, wie Kirche und Gesellschaft heute miteinander

bote in die Lebenswelten der Menschen auslagert, oder sich ge-

gedacht werden können. Eine Überlegung, die stark durch die

nau dort tatkräftig einbringt wo die Not groß ist. Dass die, die wir

rückläufige Bedeutung der Kirche für die Gesellschaft angesto-

erreichen wollen dann auch den Weg in die Gemeinde finden

ßen wurde. Schon der dänische Theologe Søren Kirkegaard hat

setzt aber voraus, dass der Graben am Rückweg wieder von ih-

vor jener Gefahr gewarnt, die auch Fresh-X Leute ernst nehmen:

nen überwunden werden muss. Der dritte Weg setzt genau hier

„Wer sich mit dem Zeitgeist vermählt wird bald Witwer sein.“ Da-

an und will das Spektrum erweitern. Fresh-X‘s sind gekommen

mit genau dies nicht passiert lohnt es sich, die Gestalt der Kirche

um zu bleiben. Im Unterschied zu den anderen beiden Wegen

stets neu zu überdenken und die dabei gewonnen Erkenntnisse

wird hier der Graben gänzlich von jener Seite aus überwunden,

auch für die Praxis fruchtbar zu machen. Eben diesen Weg be-

von der auch die missionarische Initiative ergriffen wird, ohne

schreiten Fresh-X Denker mit ihrem missionalen, kontextuellen,

späteren Rückzug in die ‚aussendende‘ Gemeinde. Ein gelunge-

lebensverändernden und gemeindebildenden Zugang zu Kirche.

nes Beispiel dafür liegt mit dem Café Bohnenheld in Baden-Würt-

Fresh-X versteht sich dabei aber keineswegs als Ideal einer zeit-

temberg vor, dessen Träger die methodistische Kirche ist. Inmitten

gemäßen Kirchengemeinde, als Erfolgsrezept oder gar als Ge-

der Kaffeehauskultur erwuchs hier eine christliche Gemeinde,

genangebot. Vielmehr ist Fresh-X eine neue beziehungsweise

die täglich ihre Türen öffnet und neben dem Gastrobetrieb auch

andere Art Kirche zu denken und dies unabhängig und überkon-

unterschiedliche Formen der Gemeinschaft, wie etwa den ‚run-

fessionell. Im Folgenden möchte ich drei wichtige Grundlagen

den Tisch‘, das regelmäßige Frauenfrühstück, den Fresh-X Got-

dieser Denkrichtung herausgreifen und damit einen groben Ein-

tesdienst ‚coffee & soul‘ und vieles mehr anbietet. Dabei zielen

blick in die Materie insgesamt geben: die Aufhebung der Gegen-

diese Angebote nicht auf eine möglichst baldige Eingliederung

sätzlichkeit von Kirche und Welt, der Glaube an einen Gott der

in den sonntäglichen Gottesdienst der örtlichen Gemeinde ab,

Mission, und die Notwendigkeit einer Kirche in vielfacher Gestalt.

denn das Café ist bereits die Gemeinde für die, die es regelmä-

Gekommen um zu bleiben

4

ßig aufsuchen.

Zwischen Kirche und Welt liegt oft ein unsichtbarer, schier un-

Gott als Missionar

überwindbarer Graben. Wie aber kann er überwunden werden?

Im Gegensatz zur Auffassung von Mission als Teilaufgabe der

Wenn es hierfür auch nicht die eine richtige Antwort gibt, so las-

Pfarrgemeinde betont sie der Fresh-X Ansatz als ihr eigentliches

sen sich dahingehend zumindest drei mögliche Wege beschrei-

Wesen. Kirche hat keine Mission, vielmehr ist Kirche Mission.

ben. Einer besteht darin, durch attraktives Angebot Menschen

Zentral für diesen Ansatz ist, dass ihr Ursprung nicht in der Ak-

i-motion


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tivität der Kirche gründet, sondern Gott selbst Ausgangspunkt

traute Pfarrgemeinde in Fresh-X Kreisen mit einem See vergli-

und Subjekt der Mission ist. Der dreieinige Gott ist Sendender

chen, der durch all seine Wassertropfen das umliegende Land

und Gesandter zugleich. „Wie mich der Vater gesandt hat, so

bewässert und so eine lebendige Vegetation ermöglicht. Weiter

sende ich euch“ (Joh. 20:21). Vor diesem Hintergrund sprechen

abgelegen von diesem See ginge dieses Grünland aber zuneh-

Fresh-X Vertreter eben nicht von einer Kirche Gottes, die einen

mend in Ödland über, würde es nicht auch Ausläufer in Form

missionarischen Auftrag hat, sondern von einem Gott der Mis-

von Bächen und Flüssen geben. Gemeint sind damit neue Aus-

sion mit einer Kirche in der Welt. Fresh-X Gemeinden geht es da-

drucksformen von Gemeinde inmitten jener Menschen, die

her um die Teilhabe am göttlichen Heilswirken wo immer die-

sonst unerreicht blieben. Da ohne den See die Flüsse austrock-

ses sichtbar wird und sie verweisen damit auf ihren ‚missionalen‘

nen würden und auch die Wasserqualität des Sees ohne Ab-

Charakter. Am Beispiel des Fresh-X Projektes ‚Unblack‘ in der

flüsse minder wäre, ist die Verbindung der beiden unerlässlich.

Schweiz wird dies in sehr spezieller Weise deutlich: Alles begann

Will Kirche ihrem Wesen treu sein und das ganze Land zum Blü-

mit einem christlichen Metal Festival für eine breite

hen bringen, dann braucht es beides. Fresh-X Ver-

Masse. Rund um dieses Festival entstanden weitere

treter verwenden hier den Ausdruck ‚mixed eco-

Angebote, wie Gottesdienste und Glaubenskurse, immer jedoch auf dem Boden der Metalkultur, aus der heraus schließlich eine authentische christliche Gemeinde erwuchs. Ein ähnliches Beispiel mit völlig anderer Prägung liefert die ‚Westbahnhoffnung‘ in Villach. Sie begann als Ausspeisung für bedürftige Menschen und ist mit ihrem sozialen und spirituellen Angebot im alten Westbahnhofsgebäude nun

Kirche neu gedacht setzt vor allem bei den Menschen an, die sie bilden. Sie nimmt deren Lebenswelt und Kultur ernst und baut genau darauf auf.

nomy‘ und betonen damit, wie wichtig eine Kirche in vielfacher Gestalt ist. Dieser Zugang findet seine Wurzeln bei Jesus selbst, der sich stets aus Liebe auf ganz unterschiedliche Weise Menschen genähert hat. Auch der laifHof in Baden-Württemberg, ein Ausläufer der evangelischen Kirchengemeinde Wankheim, setzt gezielt bei den Bedürfnissen der dort ansässigen Leute an. Der ehemalige Bauern-

längst eine eigenständige Gemeinde mit ganz eige-

hof wurde zu einem Zentrum der Begegnung und

ner Glaubenskultur geworden. Hier wurde mitten in

Freizeitgestaltung umfunktioniert und beheimatet

der sozialen Not und mit der Beteiligung vieler helfender Hände

einen Gospel-Chor und eine Band, die in den Veranstaltungen

das göttliche Heilshandeln derart sichtbar, dass diese Gemeinde

fest eingebunden sind. Der Hof verbindet Menschen und fördert

im vergangenen Jahr mit dem Menschenrechtspreis ausgezeich-

mit seinem Angebot geistlichen Tiefgang im konkreten Lebens-

net wurde. Beide Beispiele zeigen, dass Fresh-X Gemeinden we-

alltag der Menschen.

niger ‚gemacht‘ werden als durch aktive Beteiligung entstehen.

Kirche als ‚Auslaufmodell‘ Mit dieser Wendung ist nicht etwa das drohende Ende einer oft

Kirche neu gedacht setzt vor allem bei den Menschen an, die sie bilden. Sie nimmt deren Lebenswelt und Kultur ernst und baut genau darauf auf. Immer aber im Horizont jenes Evangeliums, das Menschen verändern und befreien kann.

als rückständig bezeichneten Institution gemeint; - ganz im Gegenteil. Angelehnt an ein Beispiel aus der Natur wird die uns ver-

Mag. Sieg fried Kröpfel unterrichtet evangelische Religion in Oberösterreich.

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„Schau, Neues ist geworden…!“ „Wir wollten Gottes Bewegungen neu nachsinnen” – Oliver Binder über spannende Initiativen und neue Formen von Kirche

M

an kann so frustriert sein von Kirche und ihren Struktu-

Uns begegneten eine Kletterhalle in einer Kirche, ein Bauern-

ren, ihrem Bodenpersonal, dem eigenen Unvermögen.

hof, Gottesdienste im Restaurant, Gospelchor in der Scheune,…

Und ständig drüber reden und hirnen. Kann man. Haben wir.

Zwei Menschen, die uns von ihrer Sehnsucht und ihren Erfah-

Hat nichts geholfen.

rungen erzählt haben. Diese Sehnsüchte teilen wir:

Oder man kann sich erinnern an die eigene Sehnsucht, das

nn

Erleben von Kirche, ja sogar Gott in ihr und außerhalb von ihr. Und diese Sehnsucht neu wecken. Kann man. Haben wir.

„Alles beginnt mit der Sehnsucht.“ (Nely Sachs) Zunächst fünf KollegInnen aus den Bereichen Gemeindepäda-

Menschen mit Gottes guter Nachricht in ihrer Lebenswelt zu erreichen (vor allem diejenigen, die diese Botschaft noch nicht kennen);

nn

neue Formen von Gemeinschaft leben;

nn

Glauben – besser: Gottes Relevanz - im Alltag neu entdecken und leben.

gogik und Jugendarbeit. Wir hatten es satt, uns immer wieder nur zu ärgern. Wir wollten wieder frischen Wind des Glaubens

Auf dem Rückweg dieser Tour hatten wir uns bereits im Vorfeld

spüren, Gottes Bewegungen neu nachsinnen. Und haben ange-

mit VertreterInnen des „Werkes für Evangelisation und Gemein-

fangen, uns über gelingende neue Formen von Kirche und span-

deaufbau“ verabredet. Im Restaurant, an einem runden Tisch

nende Initiativen auszutauschen.

entstand die Idee, sich weiter über „Fresh X“ auszutauschen.

Inspiration hatten wir durch Berichte, u.a. aus der Anglikani-

„Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht die Män-

schen Kirche Englands: Hier waren in den letzten beiden Jahr-

ner zusammen um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzuberei-

zehnten dadurch neue Gemeinden entstanden, dass man sich

ten und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre sie die Sehnsucht

einzelnen Personengruppen oder Millieus zugewandt hatte, die

nach dem endlos weiten Meer.“ (Antoine de Saint-Exupéry)

bislang keinen Kontakt zur Kirche hatten. Mitten in deren Le-

Wir trafen uns erneut und wollten noch immer die Sehnsucht

benswelt lebten ChristInnen ihren Glauben, blieben dort, bau-

teilen. Aber mit anderen, uns weiter vernetzen, Lust auf mehr/

ten in und mit deren Kultur „Gemeinde“. So entstanden beispiels-

Meer machen. Und das gleich so, wie wir Kirche selbst ersehnen:

weise Jugendgemeinden, Gemeinden in Seniorenheimen, in

offen, an anderen Orten, mitten im Leben, frisch…

Armensiedlungen, in Bürogebäuden, Cafés, der Nachbarschaft. Diese Gemeinden werden „Fresh X“ genannt. Sie werden in

Er fand am 13.01.2018 im Bierkulturhaus in Obertrum bei Salzburg

England u.a. von der Anglikanischen sowie der Methodistischen

statt. Knapp 30 Personen kamen und tauschten Sehnsüchte und

Kirche nicht nur geduldet, sondern gefördert. Beispielsweise

Erfahrungen aus. Nebenbei wurde Bier gebraut – und getrunken.

werden PfarrerInnen und Ehrenamtliche Leitende speziell ent-

Das hatte was. Selbst für mich als bekennenden Abstinenzler. Es

sprechend geschult und ausgebildet. So sind tausende (!) neue

war frisch, erdig, nicht abgehoben, spannend, weil unfertig und

Gemeinden und Initiativen entstanden – zumeist unter Men-

suchend. Was mich erstaunte, war die Mischung der Interessier-

schen, die bislang keiner Gemeinde aktiv angehörten! Ähnliche

ten: Ehrenamtlich Tätige, Vikare, PfarrerInnen, Jugendreferen-

Initiativen gibt es bereits auch in Deutschland und weltweit.

tInnen, PresbyterInnen, SkeptikerInnen, Engagierte, …

Darüber zu reden war uns zu wenig. Wir wollten es sehen und

Vertreter der bayrischen Landeskirche, von ökumenischen

erleben, haben das Auto gepackt und sind losgefahren: Zwei an-

Initiativen und Gemeinde-Versuchen unterschiedlicher Konfes-

dere Gemeindeformen ansehen, mit den GründerInnen reden…

sionen berichteten von ihren Erfahrungen und Visionen.

Ziel war „h3“ in Metzingen sowie der „Laif-Hof“ bei Tübingen .

6

Ein erster Fresh-X-Netzwerktag in Österreich wurde geplant.

i-motion


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– geprägt durch das Evangelium und relevant für ihren kulturellen Kontext (verfasst von der Steuerungsgruppe des deutschen Fresh X – Netzwerkes)

Fresh X in England – Kurzfassung 2004

Das Positionspapier "mission-shaped church" wird

veröffentlicht (dt. Titel: Mission bringt Gemeinde in Form) und von der anglikanischen und methodistischen Kirche verabschiedet. Dieses findet große Resonanz und prägt den Begriff "Fresh Expressions of Church" (neue Ausdrucksformen von Kirche). Eine Fresh Expressions-Bewegung wird ins Leben gerufen, die

Und jetzt? „Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen.“ (Helmut Schmidt) Ohne es zu wissen, hat der deutsche Altkanzler ja doch irgendwie recht. Aber „unser Arzt“, Jesus Christus, hat doch selbst

die Verbreitung neuer Formen von Kirche fördert. 2004-12 Es entstehen 3.000 „fresh expressions“ in England, sowohl in der Methodistischen Kirche, als auch in der Church of England und bei weiteren Partnern der Bewegung.

folgende Vision gepredigt, gelebt, verkörpert: „Das Reich Gottes

Entwicklung in Österreich

ist nahe.“ Gottes Geltungsbereich ist greifbar nahe und doch un-

Seit Jahren

fassbar. Wie kann diese Spannung für Menschen neu hörbar, er-

bau“ (WeG) begleitet die Entwicklung in GB, hat Kontakte, lädt

lebbar, greifbar werden? Wie kann Kirche neu Gestalt gewinnen? Diese Fragen treiben uns weiter um. Wir informieren uns, fra-

Das „Werk für Evangelisation und Gemeindeauf-

ReferentInnen ein; ebenso durch Bischof Michael Bünker, zugleich Vorsitzender der GEKE.

gen, hören zu, sind sehnsüchtig. Wir sind weder Sektierer noch

2004-06

Illusionisten. Aber eben noch nicht fertig mit Kirche. Wir erseh-

der GEKE“ findet Widerhall in Österreich.

nen uns Fresh-X, frische Ausdrucksformen hier. Out of the Box

Ab 2006

„Evangelisch evangelisieren. Perspektiv-Erklärung „seelenstoff“ – Projekt/Personalgemeinde

bildet

(des Vorgefundenen, Konfessionellen, Üblichen). Hin zu den

sich in Wien, um mit Studierenden und spirituell Suchenden

Menschen.

neue Formen des Glaubens und Lebens zu entwickeln; begleitet

Wir wollen deshalb das Netzwerk ausbauen, die Sehnsucht pflegen. Weitere Schritte wagen. Um der Menschen willen. „Neues ist geworden.“ Wir sind gespannt. Oliver Binder Diözesanjugendreferent in Salzburg-Tirol, 49 Jahre, Innsbruck

durch WeG. 2008/12

spielen; DVD-Beispielen aus D 2009/4

Thematisierung bei oberösterreichischen Superin-

tendentialversammlung; Hinweise auf freshX in GB. 2009/11

Fresh X – Versuch einer Definition

WeG: Emerging-Tag mit Gast aus GB und fresh-X-Bei-

Papier der EKiÖ „Die Evangelischen Kirchen in Ös-

terreich als missionarische Kirchen“: Es wird festgestellt, dass Mission als „Teilhabe an der Sendung Gottes“ zu den „Grundvollzügen des Lebens jeder Kirche“ gehört.

Eine Fresh X ist eine neue Form von Gemeinde für unsere sich

2015/9

verändernde Kultur, die primär für Menschen gegründet wird,

und der Evangelischen Superintendentur Steiermark in England.

die noch keinen Bezug zu Kirche und Gemeinde haben. Unter Gemeinde verstehen wir hier jede dauerhafte Glau-

Pfarrkonferenz mit Pastoralinnovation (Georg Plank)

2016/12 Bildung einer Gruppe von JugendreferentInnen und GemeindepädagogInnen, die über freshX nachdenken wollen.

bensgemeinschaft unabhängig von ihrem rechtlichen Status, z.B.

2017/3

als selbstständiger Teil einer Kirchengemeinde, eines Gemein-

ginn einer Kooperation mit WeG.

debezirks oder einer Pfarrei, als landeskirchliche Gemeinschaft

2017/12 Bildung eines „Arbeitskreises fresh X“.

oder als Neugründung.

2018/1

Eine Fresh X entsteht dort, wo Menschen auf Gott hören, sich

Besuch verschiedener fresh X in D; anschließend Be-

1. Studientag zu fresh X durch WeG in Kooperation

mit AK in Obertrum/bei Salzburg.

der Lebenswelt anderer zuwenden, ihnen liebevoll dienen, das Evangelium verkörpern und andere in die Nachfolge Jesu führen. Sie hat das Potential eine neue Gestalt von Kirche zu werden

Zur Entwicklung von Fresh X in Deutschland: http://jg.ejoe.at/das-magazin/ausgabe-2018/jg-225.html

i-motion

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Gemeinschaft, Geborgenheit, Glaubenskraft Gemeindevertretungswahlen 2018: Junge KandidatInnen über ihre Motivation und ihre Ziele

K

irche neu denken. Das kann am Schreibtisch passieren, in

und kann (Glaubens-)Kraft tanken. Es ist schön von Menschen

Kreativseminaren und beim Bier auf Parties. Aber es pas-

umgeben zu sein, welche denken wie man selbst und die man

siert auch jeden Tag irgendwo in Österreich in Gemeindesälen, wo sich Presbyterien und Gemeindevertretungen versammeln.

Genau so stelle ich mir Kirche vor: als eine große Familie, ver-

Ehrenamtliche finden sich zusammen, um gemeinsam die

eint im Glauben an den einen Gott die das Verbindende über das

Kirche immer weiterzubauen. Wir wollten wissen: Was begeis-

Trennende stellt. In gewisser Hinsicht ist für mich Kirche auch

tert junge Menschen, mitzubauen? Was wollen junge Menschen

ein Prototyp für eine aufgeklärte Gesellschaft in der das Mitein-

verändern und warum sind sie überhaupt in der Kirche dabei?

ander im Vordergrund steht.

Einige junge KandidatInnen für die GemeindevertreterInnenwahlen im Porträt:

Mir ist es wichtig, dass Kirche offen ist für alle und jeden. Dabei denke ich besonders an Menschen, die „schon lange nicht

Verena Jungmeier, 27, PG Scharten Die Gemeinde liegt mir sehr am Herzen, da sie seit meiner Kindheit ein Teil meines Lebens ist.

mehr“ oder „noch gar nicht oft“ in der Kirche waren. Ich möchte Kirche so gestalten, dass sich alle wohlfühlen und am Gottesdienst teilnehmen können.

Thomas Haffer, 21, PG Pöttelsdorf

Kirche ist wie eine große Familie:

In meiner Pfarrgemeinde wurde Hilfe im Konfi-Unterricht ge-

eine Gemeinschaft im Glauben, in der

braucht und da bin ich vor 4 Jahren ge-

man füreinander da ist. In den letzten

fragt worden und habe geholfen wo ich

Jahren haben mich viele engagierte

konnte. Natürlich war ich familiär „vor-

Mitarbeiter in meinem Glaubensleben

belastet“, meine Mutter ist Stv. Kurato-

geprägt, weshalb ich für so vieles dankbar bin und gerne etwas

rin und Militär-Lektorin, so war und ist

zurückgeben möchte. Daher war ich schon die letzten 6 Jahre als

Kirche immer ein wichtiges und bun-

Gemeindevertreterin aktiv und möchte nun für weitere 6 Jahre

tes Thema bei uns in der Familie. Der

kandidieren, wobei mir die Kinder- und Jugendarbeit besonders

Glaube an den auferstandenen Chris-

wichtig ist. Kirche ist für mich ein Ort, wo jede/r in ihrer/seiner

tus ist mein Fundament, warum ich für die Menschen aktiv bin.

Individualität Platz haben und niemand ausgeschlossen werden

Ich kann nicht alle Menschen lieben, doch Christus tut dies und

sollte, denn Vielfältigkeit ist ein Geschenk der Schöpfung und

ich fühle mich aufgefordert und berufen diese Welt mitzugestal-

sollte auch wertgeschätzt werden. Ich empfinde es daher als Auf-

ten, deswegen bin ich neben der Gemeinde auch bei den Pfad-

gabe der Gemeindevertretung, mit offenen Armen auf die Men-

findern und in der Politik aktiv.

schen und auf Neues zuzugehen, aber auch das, was uns von älteren Generationen mitgegeben wurde, zu schätzen.

Martin Hübner, 25, PG Wien-Hietzing

8

um Rat fragen kann, wenn man Fragen oder Zweifel hat.

Ich bin mir sicher: Kirche und Glaube, das wird es auch in 40 Jahren noch geben. Vielleicht nicht mehr so pfarrerzentriert, wie jetzt noch im Burgenland. Aber die Pfarrgemeinden, das sind die Familien die füreinander und für ihren Glauben da sind –

An Kirche fasziniert mich, dass die unterschiedlichsten Men-

die werden traditionelle und auch neue Wege finden, dass ihr

schen zusammenkommen und gemeinsam Gottesdienst feiern.

Glaube lebendig bleibt. Und da werden bestimmt viele mit mir

Als Teil dieser großen Gemeinschaft fühle ich mich geborgen

Zukunft gestalten wollen.

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Georg Mandlbauer, 22, PG Krems an der Donau

versucht in vielen Gebieten Fuß zu fassen (Entwicklungshilfe, Jugendarbeit usw.) und ist Begründerin der „Willkommensge-

Meine enge Beziehung zu unserer Kir-

sellschaft“. Auf der Kehrseite sträubt sie sich gegen Modernisie-

chengemeinschaft lässt sich nicht nur

rung. Kirche muss einsehen, dass sie den Stellenwert, den sie in

dadurch erklären, dass ich nicht unweit

der Gesellschaft innehatte, verloren hat. Der sonntägliche Kirch-

der Kirche in Krems aufgewachsen bin,

gang wird als „Zeitverschwendung“ angesehen. Am Sonntag

sondern auch damit, dass meine Familie

wird lieber ausgeschlafen. Besonders tragisch ist das Verbleiben

schon immer in sehr enger Verbindung

der Kinder vom Kinder- und weiterführend vom Jugendkreis.

zur evangelischen Kirche steht. Ich hoffe,

Die besten Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend hängen

dass ich nun selbst als Gemeindevertre-

mit der Institution Kirche zusammen. Ich stelle mir Kirche als ei-

ter neue Ideen in unsere Gemeinschaft einbringen kann.

Anja Bogad, 21, PG Großpetersdorf

nen Ort der Gemeinschaft vor. Eine Möglichkeit der Interaktion zwischen Generationen. Die Kirche und der Glaube an Gott vereinen die unterschiedlichsten Menschen.

"Hier bin ich Mensch, hier darf ich's

Die Kirche wandelt sich. Da ich aktiv in der Jugendarbeit mit-

sein!" – dieses Zitat aus „Faust“ von Goe-

arbeite, bin ich mir der Probleme bewusst. Die veränderte Hal-

the begleitet mich, seit ich 15 bin. Faust

tung der Gesellschaft gegenüber der Kirche hat sich auf die „Ju-

ist immer wieder im Zwiespalt, mit sich

gend“ abgefärbt. Ich spreche jetzt nicht nur von 10-16 jährigen.

selbst, mit seiner Umwelt und den gesell-

Auch 16-30 jährige verlieren immer mehr den Kontakt zur Kirche.

schaftlichen Anforderungen. Er setzt

Das liegt nicht nur an der veränderten Haltung zur Kirche, son-

sich immer wieder mit seinem Glauben

dern auch an der Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen.

auseinander und letztendlich findet er

Die Anforderungen an diese sind gestiegen. Kinder werden

die Erlösung darin. „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“

heute oft als „naiv“ angesehen, wenn sie an Gott glauben und ih-

ist für mich der essentielle Gedanke der Kirche. Gott nimmt je-

nen ihre Eltern „Märchen“ auftischen. Ein besonderes Anliegen

den Menschen so wie er ist. Mit meinen jungen 21 Jahren war ich

von mir wäre es, das Gemeinschaftsgefühl wieder zu stärken.

schon so oft auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach der

Die dazu passende Kompetenz lautet „sich als Teil einer Gruppe

vollkommenen Erfüllung und hab mich immer wieder dabei er-

wahrnehmen lernen und sich als entscheidende Persönlichkeit

tappt, an den Kindergottesdienst zu denken. Als Kind bist du un-

wahrnehmen“. Das lernen bereits Krippenkinder und ich spre-

schuldig, roh und formbar. Du orientierst dich an deiner sozialen

che aus Erfahrung, da ich als Kindergartenpädagogin in einer

Umgebung. Meine Eltern, vor allem meine Mutter, wurden reli-

Kinderkrippe in Wien arbeite. Es muss eine gesunde Gemein-

giös erzogen und so wurden auch meine beiden Schwestern und

schaft da sein, damit Kirche funktionieren kann.

ich erzogen. Jeden Abend wurde uns aus der Kinderbibel vorgelesen. Jeden Abend durften wir still für uns beten.

Immer wieder prägende Momente sind Momente mit älteren Menschen. Der Glanz in ihren Augen, wenn man mit ihnen

Die Kirche gibt Menschen Halt, die alles verloren haben, die

spricht. Über Gott und die Welt. Der Glaube und die Kirche ist et-

von der Konsumgesellschaft in der wir leben, verschlungen wer-

was, woran Generationen festhalten. Das ist für mich das Faszi-

den. Andererseits wirkt sie wie festgefahren, nicht bereit zur

nierende an der Kirche. Der Gesprächsstoff geht einem nie aus.

Veränderung. Die Kirche wirkt einerseits einladend, engagiert,

Koordination: Johannes Modeß

i-motion

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Kirche sein Kirche: Das ist viel mehr, als nur ein großes, unbeheiztes Ge-

Kirche ist keine geschlossene Gesellschaft, sie soll eine of-

bäude mit bunten Fenstern, mehr als eine Institution, ein büro-

fene Gemeinschaft auch für die sein, die sich nicht zu ihr gehörig

kratischer Apparat oder soziale Einrichtung, sondern wir, ich,

fühlen, sich nicht zu ihr trauen oder ihr sogar misstrauen. Auch

die Gemeinschaft mit vielen anderen.

wenn es nicht immer leicht ist, Gegenargumente zu verstehen

Κγριακός [kyriakós], also „dem Herrn zugehörig“, war zu-

und bei Meinungsverschiedenheiten auf einen Konsens zu kom-

nächst eine kleine Gruppe an Männern und Frauen, die in Wort

men – die meisten, die Geschwister haben, werden dem wohl

und Tat ihrem Lehrer und Freund nacheifern wollten, der ihnen

zustimmen – aber dennoch liegt jeder Seite daran, ernst genom-

gezeigt hatte, wie wichtig es ist, nicht nur auf sich zu schauen,

men und wertgeschätzt zu werden.

sondern einen offenen und herzlichen Umgang mit anderen zu

Kirche ist auch nicht nur das große Ganze; Kirche fängt bei

pflegen. Zweitausend Jahre später ist diese Gruppe

uns selbst an: damit, was wir über uns selbst und

um ein Vielfaches gewachsen, doch die Botschaft

andere denken, damit, wie wir alltäglich auf uns

vom herzlichen und unvoreingenommenen Um-

und vor allem andere zugehen und sie behandeln.

gang ist geblieben. Aus kyriakós wurde Kirche und aus einem kleinen Kreis eine weltumfassende und vor allem vielseitige Gemeinschaft, beziehungsweise verschiedene Gemeinschaften. Selbst wenn man aus der gleichen Familie kommt, verbindet jeder mit Kirche etwas ande-

Als Teil (m)einer Kirche möchte ich andere so annehmen, wie ich angenommen bin.

res. Für die Eine ist es das Zusammenkommen im

Andere Menschen zu mustern ist völlig normal, doch was tue ich dann: Unterscheide ich nach Geschlecht, Farbe, Gewicht, Alter, Herkunft, Meinung, Glaube und befülle stereotypisierte Schubladen? Oder sehe ich die andere Person an, bemüht nicht adhoc zu urteilen, und lerne sie erst im Gespräch kennen, um sie dann einzuordnen? Bewerte ich al-

Glauben, das Suchen nach Gott, das Finden zu sich

les sofort, oder versuche ich, mich auch unvorein-

selbst, für den Anderen ist es das Gemeindeleben,

genommen auf Neues einzulassen?

das Zusammensein und Kennen(lernen) der Anderen. Wiede-

Wie gehe ich mit Erfolg und Rückschlägen um? Andere gern

rum andere finden in der Kirche Zuflucht, einen Ort der Gebor-

zu mögen, weil man sie mag, ist leicht. Doch andere zu schätzen,

genheit, ohne besonders interaktiv, aber dennoch aufgenom-

obwohl sie einem nicht liegen, sogar unsympathisch sind, ist

men zu sein.

eine Herausforderung, der zu stellen sich oftmals lohnt – gleich-

Und doch hat nicht jeder nur eine positive Meinung von „Kir-

wohl wie anspruchsvoll sie sein mag.

che“. Oft genug ist es die Struktur, die Institution, mit der viele

Ist es zudem nicht eine Bereicherung, seine eigene Meinung

nicht einverstanden sind, das Geld, das man an eben jene ab-

im Licht des Gegenarguments zu reflektieren? Lerne ich mich

treten muss, ohne befriedigende Gegenleistung, oder auch die

nicht auch selbst anders, vielleicht sogar besser, kennen, wenn

Form dieser Zusammengehörigkeit, die nicht alle anspricht.

ich meine eigene Überzeugung überdenken muss?

Viele fühlen sich in einer Gemeinde eben nicht aufgehoben oder

Als Teil (m)einer Kirche möchte ich andere so annehmen, wie

überhaupt angesprochen, haben auch keinen Zugang zum Glau-

ich angenommen bin, aus Dankbarkeit und Leidenschaft. Und du?

ben und können oder wollen weder an Gott, noch an die Kraft, die Gläubige aus dieser Gemeinschaft mit ihm und den anderen Gemeindegliedern schöpfen, glauben.

10

i-motion

Justin Gedikoglu


jg#225 : 2018

Medien zu

„Fresh X“ Mit „Fresh X“ werden neue Ausdrucksformen von Kirche be-

evangelische Theologe Patrick Todjeras - beschreiben „fresh ex-

zeichnet.

pressions of church“ von ganz verschiedenen Seiten. Anspruchs-

Aus England kommend findet diese Bewegung auch im

voll. Ökumenisch. Aktuell.

deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren immer mehr In-

Fresh X – Frisch. Neu. Innovativ

teressierte…

Und es ist Kirche

Hans-Hermann Pompe, Patrick Todjeras, Carla J. Witt (Hg.)

2016 Neukirchen-Vluyn

Bücher Der Name ist Programm: Ein Guide ins Neuland. Gut für EinsteigerInnen, um sich einen Überblick über die Denke und Praxis

DVDs

von Fresh X in Deutschland zu verschaffen. Zudem ein cooles

14 mutmachende Initiativen und Gemeinden werden vorgestellt.

und lesefreundliches Layout.

Von Metal-Kirche bis Bauernhof; vom ländlichen Raum bis zum

FRESH X Der Guide

Großstadt“Ghetto“. Dazu umfangreiches Bonusmaterial sowie

Reinhold Krebs, Daniel Rempe, 2017 Witten

ein Begleitheft zu Fresh X im deutschen Kontext. Ideal auch zum Weitergeben oder als kurze Impulse für Gruppen einsetzbar.

Umfassende theologische und soziologische Hintergründe der

kirche erfrischend vielfältig Vol 2

Fresh X-Bewegung sowie Schritte zur Gründung einer Fresh X

2016

finden sich in zwei Büchern des Engländers Michael Moynagh. Mal wissenschaftlich, mal praktisch.

ins NETZ gegangen

Fresh Expressions of Church.

(Fast) Alles über Fresh X in England bietet

Eine Einführung in Theorie und Praxis

Michael Moynagh, Philip Harrold, 2016 Gießen

Fresh X Das Praxisbuch

Die Homepage der deutschsprachigen Fresh-X- Bewegung lie-

Michael Moynagh, 2016 Gießen

fert Hintergründe, Kurzvideos (s.u.) und eine Übersicht incl.

freshexpressions.org.uk

Kontaktdaten neuer Gemeindeformen - auch Jugendgemeinden Zwei römisch-katholische Autoren gehen der Frage nach, wie Er-

und Initiativen aus dem ländlichen Raum sind hier zu finden.

kenntnisse der Ökonomie (bei unklarer Marktlage) auf die aktu-

www.freshexpressions.de

elle kirchliche Situation übertragen werden können. Mit konkreten Schritten zum Gründen neuer Initiativen und Gemeinden.

Unter ihrem Youtube-Chanel finden sich u.a. folgende anregende

Animationsvideos: „Kirche geht.“, „Kirche als Auslaufmodell.“,

Gründer*innen Handbuch für pastorale Start-ups

und Innovationsprojekte

Florian Sobetzko, Matthias Sellmann, 2017 Würzburg

„Strandretter.“

www.youtube.com/user/FreshXDeutschland

Ein junger deutscher Pfarrer besucht 30 unkonventionelle Ge-

Kirchenrat Dr. Thomas Schlegel (EKiMitteldeutschland) erläu-

meinden in England. Das macht Mut zur Veränderung.

tert in einem ca. 40 minütigem Vortrag viele Grundgedanken

Ganz nebenbei begeistert sein wertschätzender Blick auf die Gemeinden.

von Fresh X. Unspektakulär in der Form (+ schlechter Kameraführung), aber cooler Auftritt und inspirierender Inhalt.

Fresh X – live erlebt

Thomas Schlegel

Wie Kirche auch sein kann

Fresh X - Kirche neu denken?

Sebastian Baer-Henney, 2015 Gießen

www.youtube.com/watch?v=Ow8VrLCUHNU

Verschiedene AutorInnen – unter ihnen der österreichische

Zusammenstellung: Oliver Binder

i-motion

11


jg#225 : 2018

Kirche neu denken Von Michael Bünker

D

ie Kirchen Europas stehen in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Äußerlich sieht man etwa einen Rück-

immer auch weit über die Grenzen der Kirche hinaus wirken.

gang der Mitgliederzahlen oder die andauernden Diskussionen

Manchmal laufen diese Stränge nebeneinander her, oft aber ver-

um die öffentliche Stellung der Kirchen und Religionen, aber

binden sie sich und suchen das gemeinsame Auftreten auch mit

es gibt auch eher innere Phänomene, wie der voranschreitende

den herkömmlichen „mainline“ Kirchen. Diese Aufbruchsbewe-

Verlust des Glaubenswissens oder die Bindung an die Kirche.

gungen innerhalb des Christentums hierzulande sehen sich he-

Gleichzeitig intensiviert sich das kirchliche Leben. Verkürzt

rausgefordert durch die Pluralität der Religionen und die unge-

könnte man sagen: Immer weniger Menschen leben im-

brochen voranschreitende Säkularisierung der Gesellschaft. Das

mer mehr Kirche. Eine der größten Herausforderun-

klare christliche Bekenntnis braucht zugleich die Öffnung für

gen liegt in der fortschreitenden Institutionenver-

die vielfältiger werdende Gesellschaft. Beides gehört zusammen.

drossenheit insbesondere bei jungen Menschen.

Für die evangelische Kirche sehe ich einmal drei Aufgaben:

Von ihr sind zwar nicht nur die Kirchen betrof-

Zuerst geht es um die Vermittlung des Gottesglaubens. Dieser

>e

m

fen, aber die Auswirkungen für die Zukunft

Glaube ist für viele Menschen fragwürdig oder obsolet gewor-

dürften doch deutlich sein. Angesichts die-

den. Als zweites erscheint mir wichtig, dass der Glaube die Per-

ser Situation ist es gut, Kirche neu zu den-

sönlichkeit stärkt. Evangelische vertreten die Mündigkeit im

ken. Phantasie und Mut zur Veränderung

Glauben. Nur so wird religiös begründete Freiheit, die sich in

sind gerade den evangelischen Kirchen

Verantwortung verwirklicht, möglich. Das dritte schließlich ist

gleichsam im Erbgut mitgegeben. Ecclesia

das Netz der Gemeinden. In einer immer mehr auseinander drif-

semper reformanda heißt es. Die Kirche

tenden und polarisierten Gesellschaft kommt den Gemeinden

muss und soll ständig reformiert und verän-

eine besonders wichtige Aufgabe zu. Sie sind ein offener Ort, an

dert werden. In Abwandlung eines Zitates von

dem jeder und jede willkommen sein soll. Wo sonst sitzt die al-

Erich Fried: Wer will, dass sie so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt.

leinerziehende Mutter, die sich auf die Mindestsicherung verlassen können muss, neben dem gut verdienenden Unternehmer in

Zahlreiche neuere Entwicklungen und Initiati-

derselben Bank? Die Gemeinden leben exemplarisch und mo-

ven geben dabei zu denken: Da sind einmal die zahlrei-

dellhaft das Ideal der inklusiven Gesellschaft und regen dazu in

chen Kirchen, die unter uns durch Migration entstanden

12

gen zu denken, die sich in ihrer Kirche beheimatet wissen, aber

ihrer Nachbarschaft an.

sind und weiterhin entstehen. Sie sind in erster Linie pen-

„Kirche neu denken“ heißt also für mich: Mut zur Veränderung.

tekostal-pfingstlerisch geprägt und werden zunehmend ihren

Aber mit geistlicher Gelassenheit. Nach wie vor beeindruckend

Einfluss auf das Miteinander der Kirchen haben. Als zweites

ist, wie Martin Luther, der ja gewiss Mut zur Veränderung hatte,

nenne ich die Reforminitiativen, die sich ausgehend von der

das sieht. Einmal sagt er: „Wir sind es doch nicht, die da die Kir-

Church of England unter der Sammelbezeichnung „fresh ex-

che erhalten könnten. Unsere Vorfahren sind es auch nicht ge-

pressions“ auch bis zu uns verbreiten. Zahlreiche neue Formen

wesen. Unsere Nachkommen werden´s auch nicht sein: sondern,

des kirchlichen und gemeindlichen Lebens, die durch Projekte

der ist´s gewesen, ist´s noch und wird´s sein, der da sagt: ´Ich bin

und Experimente umgesetzt werden, wirken aufregend und an-

bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt´“.

regend zugleich. Als drittes wäre an die vielfältigen Bewegun-

Dr. Dr. h.c. Michael Bünker ist Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich.

hot‘n fresh e-mission


jg#225 : 2018

>tipps & tricks Jugend

außen dazu kommen? nn

Projekte durchführen – easy as that! Überall innerhalb der EJ werden Projekte durchgeführt. Und immer wieder erreichen uns Fragen nach einem Leitfaden für ein kompaktes Projektmanagement. Im Folgenden zeigen wir, wie ihr Projekte auf professionelle Beine stellt, organisiert und durchführt. Hier ein kleines „How to“: Grundsätzlich haben alle Projekte den gleichen Ablauf. Es sind vier Schritte zu gehen: 1. Vorbereitung, 2. Planung, 3. Durchführung und 4. Abschluss.

1. Vorbereitung eines Projektes Fixiert in der Vorbereitungsphase zwei Bereiche: nn

nn

Risiken: Welche Risiken könnten das Projekt ge-

nn

Organisation: Wer übernimmt fix welche Rolle

fährden, und wie könnt ihr ihnen entgegnen? im Projekt? nn

Dokumentation: Fasst obige Informationen zusammen, verteilt sie an die Beteiligten (Transparenz!) und habt sie immer greifbar.

2. Projektplanung Sind Ziele klar definiert, Anforderungen fixiert, Projektorganisation abgestimmt und die geplante Durchführung auf Schiene, könnt ihr mit der Feinplanung beginnen. Kick-off Meeting Das Meeting dient vor allem dazu, die Ziele

organisiert wird.

und Gründe für das Projekt zu erklären, die

Bereich 2 „Die Durchführung“: hier legt ihr

Hauptanforderungen und Meilensteine im Pro-

fest wie ihr das Projekt durchführen werdet und

jekt vorzustellen, sowie auf die nächsten Schritte

wie ihr die chronologischen Arbeiten in

und Termine hinzuweisen.

Ziele: Beschreibt die zentralen 5-7 Ziele des Projektes möglichst genau. Eingebundene Personen/Öffentlichkeiten: Schaut wer in der Umgebung des Projekts wich-

nn

nn

Bereich 1 „Der Auftrag“: hier haltet ihr fest,

Im Bereich 1 legt ihr folgendes fest:

nn

mine bekannt, diese unbedingt festhalten.

was das Projekt umfassen soll und wie es

„Pakete“ aufteilt.

nn

Meilensteine: Sind im Vorfeld wichtige Projektter-

z u m

H e r a u s t r e n n e n

Fo l g e : : 61

Schritt 1 Arbeitspakete festlegen Im Bereich 2 „Die Durchführung“ erstellt ihr für jede der Anforderungen ein eigenes „Arbeitsblatt“. Vermerkt darin alle Aufgaben, die erledigt werden müssen, damit die Anforderung erfüllt werden kann. Schritt 2 Arbeitspakete zuweisen

tig für euch ist und legt fest wie ihr auf sie zuge-

Haltet pro Arbeitspaket fest, bis wann dieses erle-

hen könnt.

digt werden kann / muss. Delegiert anschließend

Anforderungen: Was sind die Anforderungen

die definierten Arbeitspakete an vorher benannte

von euch an das Projekt und welche könnten von

Projektteam-Mitglieder.

tipps & tricks

13


jg#225 : 2018

sind die Verantwortlichen angehalten, ihr Problem zu eskalie-

3. Durchführung

ren. Sorgt für transparente Eskalationsketten. Vereinbart diese

Kommunikation

im Vorfeld und definiert, wie eskaliert wird (z.B. direkt an die Pro-

Jour Fixe: Nutzt die regelmäßigen Projekt-Treffen, um das Team

jektleitung). Eine Eskalation sollte das Problem beschreiben und

über den Fortschritt, offene Punkte und laufende Jobs zu

immer die möglichen Lösungsalternativen mit Handlungsemp-

informieren.

fehlung darstellen.

Protokolle: Haltet stichwortartig die wesentlichen Punkte aus

>> Hier geht dann das Projekt über die Bühne <<

der jeweiligen Besprechung fest. Diskussionen im Kontext: Bittet die einzelnen Verantwortlichen

4. Abschluss

den jeweils letzten Stand und den nächsten Schritt ihres Jobs

Nachdem ihr das Projekt erfolgreich durchgeführt habt, wertet

kurz zu beschreiben. So wird das Team informiert und kann ggf.

die Ergebnisse aus, erstellt einen Abschlussbericht und gebt sie

im Kontext des Arbeitspakets direkt Bezug zum Stand der Dinge

an die definierten Personen und Öffentlichkeiten weiter.

nehmen.

Gewonnene Erkenntnisse: Haltet gewonnene Erkenntnisse aus der Projektdurchführung fest und versucht von Projekt zu Projekt,

Status Arbeitspakete Kontrolliert regelmäßig den letzten Status der Arbeitspakete und erinnert ggf. die Verantwortlichen Entsprechendes nachzuholen.

aus diesen zu lernen. Abschlussfeier: Plant im Vorfeld ein passendes Budget ein und unternehmt etwas mit dem Team. Sie haben es sich verdient!

Trouble shooting – Eskalationen Wenn Arbeitspakete nicht wie geplant erledigt werden können,

Kinder Klatschspiel zum barmherzigen Samariter (Bei der letzten Kindergottesdiensttagung mitgenommen)

K. Franz / jh

Kannst du die Schritte hören, zu wem sie wohl gehören? (sehr schnelle Schritte) Diese Schritte sind hastig, denn sie gehören zu zwei Räubern. Sie lauern am Wegrand und im geeigneten Moment springen sie aus dem Gebüsch, schlagen den armen Mann nieder und

Nicht hinsehn, vorüber gehn,

nehmen sein Gepäck. Schnell hasten sie davon, denn natür-

das ist sehr einfach und bequem!

lich wollen sie nicht gesehen werden. Den Mann aber lassen

Doch achte auf den nebenan,

sie liegen.

der deine Hilfe brauchen kann! Kannst du die Schritte hören, zu wem sie wohl gehören? Die Kinder stellen sich im Kreis auf. Es braucht eine ungerade

(langsam, dann aber schneller werdend)

Zahl an Spielteilnehmern, mindestens aber fünf. Stets beim Betonungszeichen wird ein Klatschimpuls weiterge-

Diese Schritte gehören zu einem Priester, der im Tempel arbeitet.

geben. Bei Zeile eins und zwei wird stets ein Kind ausgelassen

Er ist allein und ohne Gepäck unterwegs. Es ist ihm wichtig, ru-

(es wird quasi übersehen), bei Zeile drei und vier wird der Im-

hig und würdevoll zu schreiten. Da sieht er den Mann am Stra-

puls an das Kind nebenan weitergereicht.

ßenrand liegen und stöhnen. Er sieht, dass die Wunden frisch

Der barmherzige Samariter

sind. Der Raubüberfall muss eben erst geschehen sein. Womöglich sind die Diebe noch in der Nähe und warten auf ihr nächs-

Kannst du die Schritte hören, zu wem sie wohl gehören?

tes Opfer. Nein, das will er bestimmt nicht werden. Lieber schnell

(langsame Schritte)

weitergehen und so tun, als würde man nichts sehen. Und so lässt er den Mann liegen.

Ja die Schritte, die du hörst, gehören zu einem Mann. Er geht ganz langsam, denn der Weg ist steil und er ist schwer bepackt.

Kannst du die Schritte hören, zu wem sie wohl gehören?

Er hat in der Stadt Jerusalem eingekauft und war nun auf dem

(zügig aber rasch leiser werdend)

Heimweg. Der führte durch eine steile Schlucht nach Jericho. Klar, dass er langsam geht. Er muss bei jedem Schritt vorsichtig sein.

14

hot‘n fresh tipps & tricks

Diese Schritte gehören zu einem Tempeldiener. Er ist spät dran


jg#225 : 2018

und auf dem Weg zum Tempel. Da sieht er in der Ferne jemand

Kannst du die Schritte hören, zu wem sie wohl gehören?

liegen. Nein, nur das nicht. Das hält nur auf, am besten ist es, gar

(langsame Eselschritte und langsame Menschenschritte)

nicht zu sehen, wer da liegt. Und so macht er einen großen Bogen um den verwundeten Mann. Nur nicht zu nahekommen. So

Du hörst zwei verschiedene Schritte. Da ist der Samariter, der

entfernt er sich immer weiter vom Ort des Geschehens und geht

seinen Esel vorsichtig führt und da ist der Esel, der den Verwun-

sogar ein Stück jenseits des Weges. Er will von dem verwunde-

deten trägt. Langsam ist er unterwegs, um dem Kranken nicht

ten Mann am besten gar nicht gehört werden. Der könnte ihn

unnötige Schmerzen zuzufügen. Sie sind allesamt auf dem Weg

ja um Hilfe bitten, dann müsste er womöglich eine Ausrede su-

in die nächste Herberge. Sie liegt in einem kleinen Ort auf dem

chen und hätte gar ein schlechtes Gewissen. Deshalb hören sich

Weg zwischen Jerusalem und Jericho. Dorthin bringt der Sama-

seine Schritte so leise an.

riter den Mann und sagt zum Wirt: Pflege ihn, bis er gesund ist.

Kannst du die Schritte hören, zu wem sie wohl gehören?

auf der Heimreise bezahlen. Und so geschieht es, dass dem ar-

(Schritte eines Esels)

men Mann geholfen wird von jemand, bei dem man es gar nicht

Hier hast du Geld, und wenn du mehr brauchst, will ich es dir

erwartet. Diese Schritte gehören zu einem Tier, und zwar zu einem Esel. Der ist natürlich nicht allein unterwegs, sondern trägt einen

Und du, kannst du dich noch an die verschiedenen Schritte er-

Mann, einen Samariter, einen Ausländer, einen der anders

innern, die zurückgelegt wurden, bis der Verwundete Hilfe er-

denkt, anders lebt und sogar anders glaubt.

fuhr? Denn manchmal sind viele Schritte notwendig, bis einem

Doch die Schritte des Esels bleiben stehen, direkt vor dem Ver-

geholfen wird.

wundeten. Der Samariter gibt dem Mann zu trinken, verbindet seine Wunden und dann hebt er ihn vorsichtig hoch und legt

Schritte wiederholen!

ihn auf den Esel.

Andrea Petritsch

kochen-reisen-reden-beten Bratislava Wie lässt sich akutes Fernweh und ungezähmte, jugendliche Reiselust mit studentischer Kontoleere verbinden? Selbstverständlich hat man’s gern so bequem wie möglich, weshalb sich die Möglichkeiten dezimieren. Welche Ziele sind von Wien aus einfach, billig und schnell zu erreichen und bieten dann vor Ort sowohl kulturelle Schmankerln als auch kulinarische Verführungen? In diesem Fall ergibt sich die Möglichkeit, Bratislava (zu Deutsch „Pressburg“) zu besuchen, die sich vor allem in Wien lebende Menschen nicht entgehen lassen sollten. Bratislava lässt sich auf besonders schönem Wege mit dem „Twin City Liner“, der

steingassen und alter Häuser, überall wuselten Menschen und

die 55 Kilometer von Wien nach Bratislava auf der Donau zu-

es war um einiges kälter als in Wien. Gewisse Gerüche ließen

rücklegt, erreichen. Um uns nicht in Unkosten zu stürzen, ent-

eindeutig erahnen, dass wir uns in der Nähe eines Christkindl-

schieden wir uns aber für eine Fahrt mit dem „Flixbus“, der um

marktes befanden. Praktisch, denn Weihnachtsgeschenke sind

einiges günstiger von Wien Erdberg aus nach Bratislava fährt.

ohnehin noch unvollständig beziehungsweise nicht existent (wir

Dauert auch nur eine Stunde und kostet unter 10€ – Musik in un-

haben den 21. Dezember, wozu also Stress?!). Der Weihnachts-

seren Ohren. Einen zusätzlichen Zeitaufwand bedeutete wie im-

markt erstreckte sich über zwei Plätze und bot allerlei Hand-

mer die Ticketbuchung im Internet, die Busfahrt selbst gestaltete

gemachtes sowie Speis und Trank in Hülle und Fülle. Zuguns-

sich dann aber so unkompliziert, wie auf der Website angeprie-

ten des „Slowakischen Nationalmuseums“ verschoben wir den

sen. Wir verließen den Bus, an einer Haltestelle direkt unter der

Christkindlmarktbesuch allerdings auf später. Das Museum war

„Bratislava Burg“, da wir das Zentrum in nächster Nähe vermu-

äußerst charmant gestaltet, die Ausstellung interessant, ohne

teten. Wir befanden uns inmitten eines Systems kleiner Pflaster-

wegen zu viel Information erdrückend zu wirken.

>>

tipps hot‘n & tricks fresh

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jg#225 : 2018

Die Stadt ist, trotz Hauptstadtcharakter, klein genug, um sie in

kost serviert. Google verriet uns im Vorhinein, das es sich dabei

alle Richtungen zu Fuß zu erkunden. Die Innenstadt ist mit ent-

zum Beispiel um sogenannte „Pirogge“ (gefüllte Teigtaschen)

zückendsten Cafés und alternativen Bars gespickt, die frieren-

oder „Brotsuppe“ (Knoblauchsuppe mit Käse, serviert in einem

den Touristen Zuflucht gewähren. Beim Bummeln entdeckten

Laib (!) Brot). Fündig wurden wir schließlich in einer Brauerei, wo

wir Großartiges: in einem Hinterhof fanden wir einen winzigen

wir in einem zweistöckigen Speisesaal Platz nahmen, der kom-

Friseursalon, der verkündete,

plett mit Eiche rustikal und Wap-

dass ein Haarschnitt inklusive

pen aller Art ausgekleidet an

Waschen und Föhnen läppi-

einen

Ritter-

sche 14€ koste. Beim Betreten

saal erinnerte. Sowohl das Bier,

des Kellerfriseurs fiel uns ein

als auch die Brotsuppe und

Brocken von einer Dogge über

die Pirogge fanden großen An-

die Füße. Außer uns befanden

klang. Im Gepäck nach Hause

sich in dem Raum noch eine

befand sich allerdings ein hal-

eifrig

schnippelnde

Friseurin

ber durchweichter Brotlaib, der

und zwei blondierte, alte Da-

eine

men, die geschminkt und geschmückt waren wie die späte Elizabeth Taylor. Die Sessel, an

Knoblauchfahne

hinter

uns herzog. Um andere Touristen zu meiden, mühten wir uns erst am Abend

denen die wenigsten Hundehaare klebten, erkoren wir zu un-

in völliger Dunkelheit den Weg zur Burg hinauf. Auf der Burg-

seren Sitzplätzen aus, auf denen wir die einstündige Wartezeit

mauer sitzend genossen wir zehn Minuten lang den Anblick der

verbrachten, hypnotisiert von gelben Klebebändern, die von

leuchtenden Stadt, bevor wir fluchend, weil frierend wieder gen

der Decke hingen und an denen zahlreiche tote Fliegen kleb-

Innenstadt wanderten. Aus Jux und Tollerei stimmten wir zwei-

ten. Die Friseurin versicherte uns, sie spreche Deutsch, weshalb

stimmig alle möglichen Weihnachtslieder an, was die Kälte kurz-

ein Haarschnitt kein Problem darstelle. Langer Rede kurzer Sinn:

fristig vertrieb. Endgültig warm wurde es schließlich bei einer

Sie sprach kein Deutsch. Auch kein Englisch. Und schnitt uns die

nicht näher bestimmbaren Anzahl an Glühweinen am Christ-

Haare trotzdem perfekt.

kindlmarkt, mit denen wir unseren Kurztrip ausklingen ließen.

Der Hunger nagte schließlich an uns und wir durchforsteten die

Gelungen!

Straßen nach einem Gasthaus, das slowakische Hausmanns-

>h!

Lust am Texten, Fotografieren, Illustrieren? Komm zum JG-Workshop! 5. bis 6. Oktober 2018, JG-Headquarters Hamburgerstr. 3, 1050 Wien. Wir laden alle die sich grundlegend für Texten, Fotografieren und Illustrieren interessieren zu unserem kompakten und spannenden Workshop ein. 5.10.: Kennenlernen, Vorstellung der jungen gemeinde, Präsentation der künftigen Redaktionsarbeit und des künftigen Magazin-Konzepts. Möglichkeiten der persönlichen Mitarbeit im Redaktionsteam abstecken. 6.10.: Drei Schwerpunkte für euch: kreatives Schreiben – mit der früheren News-Journalistin und jetzigen Vikarin Julia Schnizlein nn Fotografieren – mit Fotografin Agnes Ackerl (angefragt) nn Illustrieren – mit Cartoonist und Illustrator Dominik Knes nn

Kosten: Keine. Seminarkosten, Verpflegung und Nächtigung(en) übernimmt die EJÖ – nur die An- und Rückreise sind selbst zu organisieren und zu finanzieren. Für alle, die den Workshop besucht haben, besteht die Möglichkeit weiterführende journalistische Seminare kostenlos bzw. von der EJÖ finanziell unterstützt besuchen zu können. Jetzt direkt anmelden unter jg@ejoe.at (begrenzte TeilnehmerInnenanzahl!) – bitte gewünschten Schwerpunkt und ob du eine Übernachtungsmöglichkeit vom 5.-6. oder 5.-7. benötigst vermerken.

16

mittelalterlichen

hot‘n fresh tipps & tricks

Constanze Kreuzberger

Gemeindevertretung: Wählen wirkt Es ist ein gutes Gefühl, wenn eine Gemeinschaft Vorhaben gemeinsam umsetzt. Im April stehen die Gemeindevertretungswahlen in unserer Kirche auf dem Programm. Wir als Mitglieder der reformatorischen Kirchen haben das Privileg bei allem mitbestimmen zu können was unsere Gemeinde betrifft, sei es das Gemeindebudget, die Art und Häufigkeit der Gottesdienste oder die PfarrerInnenwahl – wir müssen uns nur in die Gemeindevertretung wählen lassen. Der Zeitraum einer Wahlperiode in der ihr bis zur nächsten Wahl in eurer Gemeinde mitbestimmen könnt dauert sechs Jahre – in denen ihr Standpunkte und Sichtweisen der jüngeren Generationen einbringen und aus Worten Taten werden lassen könnt. Die Wahlen sind daher das Fundament für alle weiteren Wahlentscheidungen in den kirchlichen Funktionen – bis hin zum Bischof. So wird bei den Gemeindevertretungswahlen auch die Zukunft der Kirche mitentschieden. Nehmt euer Wahlrecht wahr, lasst euch aufstellen und geht im April 2018 wählen. www.evang.at/wahlen


jg#225 : 2018

ej burg finstergrün > Die Burg braucht DICH – komm! Oder: da lacht ja auch der Wetterhahn… Burg Finstergrün ist viel mehr als ein historisches Gebäude, ein Jugendgästehaus oder ein schöner Ort – die Burg ist ein ganz besonderer Teil Kirche – immer wieder neu zu denken, ungewöhnlich, stark – und nur durch DICH lebendig und jung!

Und du bist WeltmeisterIn im Würstelgrillen am Lagerfeuer? Dann bist du die Hauptperson – denn für DICH (und irgendwann auch für deine Kinder) soll es Burg Finstergrün geben! Burg Finstergrün für DEINE Ideen Du möchtest das Burgfest organisieren, eine Fotowoche oder ein Festival ins Leben rufen, einen Gebetsort bauen oder niedagewesene Ideen in die Tat umsetzten? Auf deiner Burg kannst du das wagen – und wir alle helfen dir dabei!

Burg Finstergrün als Ort für die Arbeit mit Kids Ob Konfis oder Jungschar, der Gemeindejugendclub oder die Kinder vom Kindergottesdienst – vielleicht planst du gerade ein Wochenende oder eine Sommerfreizeit und findest, dass Burg Finstergrün ein toller Ort dafür ist. Dann gehörst DU zu den HeldInnen, die mit unglaublich viel Energie, Ideen und Freude hier an einem Stück „Himmel auf Erden“ bauen! Burg Finstergrün als Arbeitsplatz Ganz viel passiert „hinter den Kulissen“ – es wird gekocht und bestellt, abgewaschen und die Burg sauber gehalten, eingecheckt und telefoniert, gerichtet, gemäht und Kaffee gekocht – und noch viel, viel mehr! Das alles geht nur mit unserem wunderbaren Team! Vielleicht möchtest du ja einmal dazugehören? Burg Finstergrün als Gemeinschaft Du bist bei der Aufbaufreizeit dabei, schenkst der Burg als ehrenamtlicheR Burgvogt/Burgvögtin eine Woche deiner Zeit oder gestaltest Folder, entwickelst das Budget, organisierst eine Kollekte,

Die Burg als Umwelteinsatzstelle Jugendliche, die Interesse an Natur und Umweltthemen mitbringen, können auf der Burg einen freiwilligen Umweltdienst leisten. So wie Lara und Lukas, die 2018 mithelfen, dass unsere Burg auch ein nachhaltiger und lebenswerter Platz bleibt! weißt, was auf die Liste soll und hilfst bei besonderen Events mit? Danke vielmals dafür! Du denkst und lebst Kirche auf besonders coole Weise – als unersetzlicher, wichtiger Teil unserer Burg-Gemeinschaft! Burg Finstergrün als Erlebnis DU warst schon einmal bei einer Sommerfreizeit oder kommst mit deiner Klasse auf Projekttage? Du erforschst gerne Wehrgänge und Burgverstecke, suchst den verborgenen Schatz oder wagst den Hochseilklettergarten?

Lara und Lukas – die neuen PraktikantInnen auf der Burg Wir, Lara Koller und Lukas Strohschein, sind nicht über eine Freizeit oder unsere Gemeinde auf Burg Finstergrün gestoßen – sondern über die Jugendumwelt Plattform (JUMP) und das freiwillige Umweltjahr. Lukas leistet so seinen Zivilersatzdienst, Lara möchte vor dem Studium noch berufliche Erfahrung sammeln. Gemeinsam haben wir das Interesse an Umweltthemen - und das soll auch auf

der Burg wichtig sein! Wir wollen spielerisch vermitteln, wie viel es in der Natur zu entdecken und staunen gibt! Und auch, dass wir achtsam und sparsam mit den Gaben der Welt umgehen lernen.

Burg Finstergrün als Ort zum Kraftschöpfen Ganz egal, was du auf der Burg tust – hoffentlich kann die Burg auch für Dich etwas tun! Dich kurz innehalten oder jubeln lassen, dein Herz höherschlagen lassen oder dich Gott näherbringen, dich stärken und ermutigen – und deine Spuren dankbar bewahren! Du hast jetzt richtig Lust? Melde dich doch gleich! lbb@burg-finstergruen.at

Finde dein Burgerlebnis: www.burg-finstergruen.at info@burg-finstergruen.at facebook.com/burg.finstergruen

Noch sind wir im Büro der EJÖ und im Burgbüro „hinter den Kulissen“ tätig, ab Mai werden wir uns auf der Burg treffen – wir freuen uns schon aufs Kennenlernen!

ej burg finstergrün hot‘n fresh

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jg#225 : 2018

ej h.b. > Kirche als Gemeinschaft es geht um Glauben, Lust und Beziehungsarbeit Wie kann Kirche neu gedacht werden, damit sie den Anforderungen einer modernen Gesellschaft gewachsen ist? Das erste was uns beim Begriff Kirche in den Sinn kommt, ist das Gebäude bzw. der Ort, an dem jeden Sonntag zur gleichen Zeit der Gottesdienst stattfindet. Für viele Menschen – vor allem die ältere Generation – gehört der regelmäßige Kirchgang zum alltäglichen Leben. Gerne hören sie die Predigt, um aus den Worten Ruhe, Kraft, Zuversicht oder Erkenntnis zu schöpfen. Auffällig ist aber, dass Jugendliche und junge Erwachsene im Gottesdienst selten anzutreffen sind. Das liegt vielleicht an den seit vielen Jahren beibehaltenen Traditionen einer Kirchengemeinde, die manche als einschränkend oder veraltet wahrnehmen. Womöglich wird die Auseinandersetzung mit Gott und der Bibel von vielen Jugendlichen als etwas Abstraktes empfunden, zu dem der Bezug fehlt. In einer rasanten Zeit wie der unsrigen, in der dem Individuum aber vor allem auch

Familien immer mehr abverlangt wird, ist es die Aufgabe der Kirche die Gemeinschaft verstärkt in den Vordergrund zu rücken. Kirche neu zu denken könnte bedeuten, Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass die Kirche ein Ort der Begegnung, des Miteinanders ist. Vor allem Kindern und Jugendlichen gilt es die Kirche als einen Ort zu präsentieren, der spannend und in dem der gegenseitige Austausch über das Leben möglich ist. Jungen Menschen soll auf spielerische und kreative Weise der christliche Glauben und die darin enthaltenen Werte näher gebracht werden, etwa durch Spiele, Geschichten oder Lieder. Neben dem Kindergottesdienst könnten regelmäßig stattfindende „JugendTreffs“ mit einem entsprechenden inhaltlichen Angebot für junge Erwachsene dazu beitragen, Kirche als Zentrum des Austauschs in den Vordergrund zu stellen. Neben geistlichen Themen könnten in Workshops auch tagesaktuelle Themen,

DER LESEVEREIN DER REFORMIERTEN JUGEND OBERWART lädt Sie herzlich zu den Theateraufführungen in ungarischer Sprache ein.

wie Digitalisierung oder Umweltschutz Platz finden. Zuletzt möchte ich noch auf die Lage von Familien in der heutigen Gesellschaft hinweisen. Heutzutage gibt es viele alleinerziehende Eltern und Familien in denen beide Elternteile berufstätig sind. Eine Kirche, die Gemeinschaft ins Zentrum rückt, könnte Familien unterstützen, indem sie Freizeit- und Lernbetreuung in den Räumlichkeiten der Kirchenggemeinde anbietet. Viele, meist leerstehende Gemeinderäume, könnten für solche Aktivitäten genutzt werden. Oft ist sogar eine Küche vorhanden, sodass gemeinsames Kochen möglich ist. Durch ein solches Angebot würde die Kirche eine soziale Verantwortung übernehmen, indem überlasteten Eltern eine helfende Hand gereicht und Kindern/Jugendlichen ein geregelter Tagesablauf ermöglicht wird. Es gibt sicherlich noch zahlreiche andere Möglichkeiten Kirche neu zu denken, doch die Kirche als Gemeinschaft zu betrachten, halte ich für einen guten ersten Schritt. Isabella Artner, BA Reformierte Kirchengemeinde Oberwart

Gemeindevertretung 2018

Wählen in Freiheit und Verantwortung

A FELSŐŐRI REFORMÁTUS IFJÚSÁGI OLVASÓKÖR szeretettel meghívja Önt színdarabunk előadásaira.

KEN LUDWIG:

PRIMADONNÁK

Színpadra állította és rendezte: Bács Lóránt

Közreműködők:

Adorján Monika Artner Isabella Bács Lóránt Balikó Lajos Benkő Markus Drobits Ute

Gaal Mihály Gángoly János Greller Ulrike Gúthy László Gyenge Imre

Istvanits Kerstin Kiss Zsuzsanna Miklós Dóra Miklós Gyöngyi Miklós Helmut

Muth Lajos ifj. Oswald János Reichstädter Harald Zámbó Bernd Zámbó Juliska

AZ ELŐADÁSOK A REFORMÁTUS EGYHÁZ DÍSZTERMÉBEN: (Graf Erdödystraße 22, 7400 Oberwart)

2018. március 10-én 19:00 órakor 2018. március 11-én 17:00 órakor 2018. március 17-én 19:00 órakor 2018. március 18-án 15:00 órakor Helyárak: € 7,00 és € 8,00

Karten sind ab 19.02.2018 in der Raiffeisen Bezirksbank Oberwart (+43 3352 32582) erhältlich.

Az Olvasókör és a szereplők szeretettel várják Önt! A színdarab a THEATRUM MUNDI Színházi és Irodalmi Ügynökség közvetítésével kerül színre.

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Evangelische Kirche A.B. in Österreich

Alle Termine und Infos: www.evang.at/wahlen


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ej salzburg-tirol > news

… der ejst nn Beim Diözesanjugendrat (DJR) am 3.3. in Wörgl wurde die neue Diözesanjugendleitung (DJL) für drei Jahre gewählt: Vorsitzender ist nun Johannes Krauss (Sbg-Matth.), seine Stellvertreterin Eva Wolf (Reutte). Weitere gewählte DJL-Mitglieder sind Katharina Weber (Ibk-Chr), Francesca Christ (Sbg-Auf), Philipp Böhm sowie Aaron Welther (beide Sbg. Matth). Qua Amt: Klaus Niederwimmer (Vertreter des Sup.Ausschusses), Oliver Binder (D.Jugendref.). Die DJL kann noch bis zu drei Mitglieder kooptieren. nn Der DJR verabschiedete auch zahlreiche zum Teil langjährige Delegierte. Ein besonderer Dank galt Edith Holzinger (Kufstein), die in den letzten sechs Jahren Vorsitzende der ejst war!

Rückblick

Es wird gut sowieso?! Konfitag 2018 Beim Konfitag am 4.3. in Wörgl suchten circa 230 KonfirmandInnen und Mitarbeitende nach gelingendem Leben - trotz Leiderfahrungen. Ihnen standen 12 Workshops zur Verfügung

Parallel zu den Workshops der KonfirmandInnen referierte Carla Thuile (Linz) zum Thema „Mentoring“. Anschließend diskutierten die mehr als 40 Konfi-Mitarbeitenden intensiv, ob und in welcher Weise Mentoring in die Jugendarbeit unserer Gemeinden bzw. Diözese integriert werden kann. Beim abschließenden Jugendgottesdienst wurde Jesus als Tür zum Leben, mitten im Leben und Leid bildhaft vorgestellt.

MAM nn Isabel Sixt hat ihren Dienst als Jugendreferentin in der Sbg-Auferstehungskirche beendet. Ihr Nachfolger ist Jan Stöß. nn Madeleine Stüblreiter hat in der SbgChristuskirche als Kinderreferentin begonnen. nn Die neuen MABP-Flyer und Termine für Seminare und Fortbildungen sind ab Mitte Mai in den Gemeinden und auf unserer homepage abrufbar.

… aus Tirol und Salzburg nn Das Land Salzburg stellt für Jugendprojekte je € 500,- zur Verfügung. Weitere Infos unter: jugendinfo.akzente.net: „Mein Projekt in Salzburg“

die Seiten der EJ Salzburg-Tirol werden gefördert durch:

MitarbeiterInnen-Ausbildung und -Mentoring Drei Partner aus drei Ländern vergleichen ihre Jugendbildungsmaßnahmen, entwickeln sie weiter und lernen voneinander. Zusätzlich führen wir an allen drei Standorten „MENTORING“ ein. Zu unserem 3-Länder-Projekt MitarbeiterInnen- und MentorInnen-Ausbildung (MAM) ist ein Flyer erschienen. Erhältlich bei der ejst.

angedacht

„…und Gott zog in die Nachbarschaft“ „Das Wort wurde Fleisch und Blut und zog in die Nachbarschaft.“ – So überträgt die englische Bibelübertragung „The Message“ Johannes 1,14. Wie ist ein Gott, nn der in die Nachbarschaft zieht nn der den Menschen nahe kommt, sie intensiv kennenlernt, einer von ihnen wird, nn der hinsieht, nn der wahrnimmt?! Die Frage lässt mich nicht mehr los, verändert meinen Blick, lässt mich anders durch mein Viertel gehen, Menschen wahrnehmen. Ich beginne zu fragen, wo Gott bereits in der Nachbarschaft am Wirken ist, sein Reich entsteht. Es gibt ein spannendes Projekt dazu: Vier Wochen, drei Teile. Vielleicht auch für Deine Jugendgruppe, Deinen Hauskreis oder Dich ganz allein: 1. Täglich gibt es eine Wahrnehmungsaufgabe: Es geht darum, hinzugehen, hinzuhören, hinzusehen, wahrzunehmen. Sich neu auf das eigene Umfeld, die eigene Stadt, die Nachbarn, Freunde und Fremde einzulassen. Gott dort zu entdecken, wo er schon vor langer Zeit hingezogen ist. Und neu zu fragen: Was bedeutet das für uns als Menschen, als Christinnen und Christen, als Kirche und Gemeinde. 2. Zusätzlich könnt Ihr eure Eindrücke, Gedanken, Erkenntnisse über z.B. whatsapp-Gruppen austauschen. 3. Einmal wöchentlich gibt es ein Treffen, um sich über die Beobachtungen auszutauschen und über Fragen nachzudenken. Außerdem gibt es einen Impulsclip, der zum weiteren Nachdenken anregt. Wir haben euch die Wahrnehmungsübungen und eine ausführliche Anleitung hier verlinkt: http://ejst.ejoe.at/home/projekt-gottin-der-nachbarschaft.html |ob| Idee und Vorlagen von www.freshexpressions.de – Abdruck/Verlinkung mit freundlicher Genehmigung.

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Rückblicke Jugendgottesdienst Salzburg

Anfang Jänner besuchten neun Mitarbeitende aus beiden Innsbrucker Gemeinden an zwei Abenden eine KinderschutzBasis-Schulung der ejst. Sie wurde von S.Aster und O.Binder geleitet. Die Kinderschutz-MultiplikatorInnen organisieren ähnliche Seminare gerne auch in weiteren Gemeinden. Bei Interesse bitte Kontakt mit der ejst aufnehmen. |ob|

Am 22.12.2017 fand in der Christuskirche Salzburg der Weihnachts-Jugendgottesdienst statt. Mehr als 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus sechs Gemeinden feierten zusammen. |ob|

Neuer Jugend- und Gemeinderaum

Jungscharwochenende in Zell am See Kinder gemeinsam mit „Jo und den starken 7“ unterwegs. Die sieben Ich-binWorte von Jesus wurden mit Hilfe des Evangelisten Johannes ergründet: per Dorf-Ralley und in Kreativworkshops. Am Ende gestalteten Eltern und Kinder eigene T-Shirts mit den „starken 7“. |ob| Kinderschutzseminar Ibk

Unter dem Motto "JA WIR SCHAFFEN DAS" haben sich im Dezember neun Jugendliche getroffen, um gemeinsam unsere Jugendecke auszubauen und die neu erworbene Küche einzuweihen. Das mit einem riesigen und auch verblüffenden Erfolg. Danke.

Erneut verbrachte die Jungschar aus Zell am See ein Wochenende auf „Steingut“ |ob| Kindererlebnistag Snoefl Beim diesjährigen Kindererlebnistag (KET) im nördlichen Flachgau waren die

Tobias Radüchel, Jugendleiter, Zell am See

Einblicke Wir wollen innerhalb der ejst zum Ausprobieren ermutigen – und dabei kann eben auch etwas schiefgehen, können wir scheitern. In der letzten „jungen gemeinde“ hatten wir uns dem Thema „Scheitern“ gewidmet. Jetzt erreichte uns ein persönliches Beispiel: Church Night – Leere Kirche „Alternative zu Halloween? Da haben wir eh keine Chance … Also vorher (nachmittags) was anbieten!“ Das war unsere Idee. Wir haben eingeladen und ausgehängt,

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beim Weltspartag ChurchNight-Luftballons mit Helium füllen lassen und die Kirchentüren weit geöffnet. Es kamen 0 (in Worten NULL) Kinder. In den Jahren zuvor hatten wir mehr Erfolg, daher hat uns dieses absolute Fernbleiben der Kinder doch sehr überrascht. Ergebnis: Anspiel und Stationen haben wir beim nächsten Kinderbibeltag gut verwertet. Teilnahme: Ab dem Jahr darauf war die Veranstaltung auch für die Konfis im Fahrplan Pflichtprogramm, mit speziellen Konfi-Stationen. So tut sich was in der

Kirche und wenn einmal nur wenige Kinder dazukommen ist trotzdem was los! Wir haben keine fixe Beginn-Zeit mehr (außer für die Konfis), sondern „Open Church“ mit Stationen bei denen Jung und Alt verweilen können, so lange es Freude macht. Doris

Hofstötter,

Gemeindepädagogin,

Salzburg

Nördlicher Flachgau

Falls auch Dir oder Ihnen ein persönliches Beispiel des Scheiterns oder Gelingens einfällt – wir werden diese Reihe fortsetzen. Vorausgesetzt Du/Sie schickst/schicken uns den Bericht an o.binder@ejst.at.


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Ausblicke Ökumenischer Kreuzweg der Jugend (ÖKWdJ)

How 2 tent? Ein Seminar rund ums richtige Zelten und Campen zu Fragen wie: „Wie baue ich verschiedene Typen auf, wie sichere ich richtig bei jedem Wetter? Wie mache ich ein gescheites Lagerfeuer?“

Big 5 Stammtisch 18+ Junge Erwachsene treffen sich monatlich beim Big 5 Stammtisch. Jeweils um 19.00 Uhr im Gasthof Krimpelstätter/Sbg. Es ist noch Platz. Termine: 12.4., 15.5. In der Nacht vor Ostersonntag (30.3./1.4.) werden sowohl in Innsbruck als auch in Salzburg Jugend-Osternächte angeboten: In Innsbruck lädt die Jugendgruppe „downstairs“ der beiden Pfarrgemeinden alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein, die Nacht über zu feiern, beten, kreativ zu sein. Infos bei Annemarie Goldbrich; jugend@innsbruck-christuskirche.at Unter dem Motto „We own the Night!“ findet in Salzburg die „Big-5-Osternacht“ in den Jugendräumen der Sbg-Auferstehungskirche statt. Weitere Infos bei Susanne Zippenfenig; su_kreuzberger@sbg.at

„Du hast die Wahl!“ 1 Und zwar am 20.04. ab 19 Uhr in der Matthäuskirche Salzburg beim gleichnamigen Big-5-Jugendgottesdienst. „Du hast die Wahl!“ 2 In den kommenden Monaten finden in allen Pfarrgemeinden die Gemeindevertretungswahlen statt. Ob und in wie weit dann auch die Anliegen der Kinder und

Jugendkreuzweg und Osternächte Jugendlichen vertreten werden liegt auch an uns. Also wählen gehen, sich einmischen, nachfragen, Anliegen einbringen. Mehr Infos in jeder Pfarrgemeinde und unter www.evang.at/projekte/wahlen

„#beimir“ lautet das Motto des heurigen ökumenischen Kreuzweges der Jugend. Er wird am 28.03. ab 18.00 Uhr in Innsbruck gefeiert. Infos: www.ejst.at

Seminar mit Philipp Böhm, langjährigem Pfadfinder und ejst’ler. Am 26.5. im Raum Salzburg Nähere Infos unter www.ejst.at Summercamp 2018 – j-motion zurück in Salzburg Nach einem „Ausflugsjahr in Wien“ ist jmotion zurück in Salzburg: Vom 29.06.01.07.2018 wird das Summercamp der ejst „die Insel“ rocken. Oder chillen. Jedenfalls genießen. Erste Jugendliche und -Gruppen haben sich bereits angemeldet, um sich den Vorzugspreis (49,-) zu sichern. Beteiligung gibt es auch heuer wieder aus Deutschland und Italien. Weitere Infos und Anmeldungen unter: www.j-motion.at

Handpuppen-Workshop Große Handpuppen ins Spiel bringen - Technik, Tipps und Tricks für den kreativen Einsatz Am 28.+29.4. gestaltet Lars-Olaf Möller jeweils ganztägig (9.30-16 Uhr) im Gemeindehaus Christuskirche Bozen/I einen Workshop. Er beantwortet dabei in Praxis und Theorie die Fragestellungen: „Wie kann ich den Zauber, der in meiner Puppe wohnt, freisetzen? Was hilft mir dabei, sie im Kindergottesdienst, der Jugendarbeit, in meinem Arbeitsumfeld ... einzusetzen? Vor allem aber: Worauf muss ich achten (und was sollte ich besser vermeiden), damit das Spiel in Fluss kommt und Spaß macht?“ Nähere Infos unter www.lebendigeshandpuppenspiel.de

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ej burgenland > B wie Bildung im Burgenland

Geht gar nicht!

Wenn wir Evangelische uns nicht für Bildung einsetzen, wer sollte es sonst tun?

An dieser Stelle müssen wir mal heftig Kritik anbringen! (Angelehnt an die LJF Burgenland Sitzung, 18.12.17, Stellungnahme an die LR) Ist Euch vielleicht auch mal aufgefallen, warum so wenige Rollstuhlfahrer oder Autisten unsere Kinder- oder Jugendgruppen besuchen? Es liegt an den wenigen Freizeit-Assistenz-Stunden für Behinderte, besonders im Burgenland.

Mit unserer ejö – Kindesschutzrichtlinie haben wir uns die Qualität durch Mitarbeitenden-Ausbildung auf die Fahnen geschrieben. Achtsamkeit und Mitdenken ist erlernbar und ist nicht angeboren. Diese Erkenntnis traf und trifft viele, die denken die Betreuungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen könnte jede gute Hausfrau mal eben so aus dem Ärmel schüt-

teln. Es ist eine sehr wertvolle Arbeit unsere Kinder und Jugendlichen sicher groß werden zu lassen. Damit dies auch in den Verbänden durch Ausbildung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden qualitativ hochwertig gestaltet wird, hat das Landes Jugendforum des Burgenlandes die Jugend-BetreuerIn-Karte (JUBEKA) mit Ausbildung ins Leben gerufen. JUBEKA im Burgenland Die Jugend-BetreuerIn-Karte setzt aktuell den untersten Standard in den Qualifizierungsstufen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wie sie europaweit derzeit diskutiert werden. An zwei Wochenenden können die insgesamt 34 Unterrichtsstunden plus Erste-Hilfe-Kurs

absolviert werden. Dann erfolgt durch das Landesjugendreferat die Herausgabe der JUBEKA. Wer die standardisierten Inhalte wie pädagogische Grundlagen / Event-Management / Recht / Prävention durch externe Kurse oder Ausbildungen belegt, kann auch die JUBEKA beantragen. Die Jugendverbände im Burgenland haben sich gemeinsam auf Inhalte und

Anforderungen geeinigt und so den Weg freigemacht um gemeinsam QualitätsStandards für die Kinder- und Jugendarbeit zu setzen. Eltern und VeranstalterInnen (wie Pfarrgemeinden) begrüßen diese Transparenz der Ausbildung von JugendbetreuerInnen und die damit verbundene Qualitätssicherung der außerschulischen Jugendarbeit. Die Ausbildung im Burgenland wird durch das Landesjugendreferat gefördert und die Jugendverbände beteiligen sich an den Kosten der Schulungen. Wer sich mehr über die JUBEKA informieren will schaut auf https://www.ljr.at/workshopsprojekte/projekte/einfuehrungskurs/ Thomas Haffer, Mitglied der DJL Burgenland

Die Rechte von behinderten Kindern und Jugendlichen in Österreich werden nicht gewahrt! Eine wirkliche Umsetzung der Gleichstellung und Förderung, wie sie durch UNKonventionen schon seit Jahrzehnten gefordert wird, wird hier nicht erfüllt. Das Burgenland bildet das Schlusslicht bei der Chancengleichheit und Förderung von behinderten Kindern. Eltern die ihr Kind pflegen müssen, werden in die Sozialhilfe gedrängt und dürfen keine Rücklagen besitzen. Nur Kinder, die den Unterricht stören oder ihm gar nicht folgen können, bekommen Unterstützung und fallen dann mit dem großen I (Integration = Behinderung) ganz aus dem Schulsystem. Im Burgenland gibt es noch nicht einmal Beratungszentren für behinderte Menschen, diese wurden vor zwei Jahren geschlossen! „Licht ins Dunkel“ und andere Spendenund Hilfsorganisationen sind für unsere Gesellschaft sehr löblich, doch das gesetzliche Fundament für die Förderung und Chancengleichheit behinderter Kinder und Jugendlicher fehlt und so werden behinderte Kinder zum Spielball der Lokal-Politik und damit erst wirklich behindert gemacht! MERKE: Behindert ist man nicht! Behindert wird man gemacht!

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Diakon Oliver Könitz


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ej kärnten-osttirol >

Frühling – Ein paar Gedanken …der Frühling ist BUNT. Die Welt wird bunt wenn der Schnee wegtaut. Wenn die ersten Sonnenstrahlen sich den Weg durchbahnen und die Knospen öffnen, dann kommen wunderschöne Blüten zum Vorschein. Der Frühling hat viele Facetten. Und auch wir sind bunt. Auch du bist bunt. In dir stecken so viele verschiedene Farbfacetten. Z.B. dass du musikalisch bist, gerne liest, einfühlsam bist, humorvoll oder gut Probleme lösen kannst. Lass deine Farben leuchten und sie zum Vorschein kommen! …der Frühling ist LEBENDIG. Alles fängt an zu blühen, zu summen, zu rascheln. Mitten im Frühling feiern wir ein großes Fest. Wir feiern das Leben an Ostern! Jesus zeigt, dass er stärker ist als der Tod. Schenkt uns lebendige Perspektive. Einfach KRASS und irgendwie unvorstellbar. Lies doch mal zu Ostern und zu Frühling passend ein wenig in der Bibel: z.B.: Lukas, Kapitel 24. ...im Frühling schlüpft das Küken. In der Eierschale ist das Küken eng eingequetscht. Dort wächst es heran. Dann endlich wackelt das Ei und das Küken erkämpft sich den Weg in die Freiheit. Das Küken entdeckt die Welt und schreit „Hallo, hier bin ich!“ Ich finde, das ist ein schönes Bild. Vielleicht geht es dir manchmal genauso, wie in einem Ei eingesperrt. Irgendwie hast du Ideen, Lust etwas zu tun, einen Wunsch. Aber da ist einfach kein Raum dafür. Es ist zu eng. Das Bild vom Küken zeigt mir: Es lohnt sich die Schale aufzuknacken und dem nachzugehen, wer ich wirklich bin. Z.B. die Dinge auszuprobieren, die ich mir wünsche. Ein neues Instrument zu lernen, meine Meinung zu sagen, auch wenn sie aneckt, bei einem Wettkampf mitzumachen…TRAU DICH und schlüpf aus dem Ei

EJ in Action Rückblick // Ausblick EJ in Action – Obwohl mal gerade ein halbes Jahr alt, haben wir schon echt viel erlebt. Ein kurzer Rückblick: Los ging es im Oktober. Das Leben ist ein Spiel? An diesem Abend auf jeden Fall! Beim Kick-off von EJ in Action haben wir uns bei einem Spieleabend die Karten um die Ohren gehauen. Kurz darauf im November dann schon das nächste Highlight: Mit über 30 Leuten haben wir die Escape Rooms in Villach gerockt. Absinkende Zimmerdecken, nervenzerreibende Rätsel - Ob wohl wirklich jeder rausgekommen ist? Anfang Dezember ein ganz besonderer Jugendgottesdienst. Zum Thema „Ich und mein Holz – Aus welchem Holz bist du geschnitzt?“ trafen wir uns in der Schreinerei Aigner. Ein weiteres Highlight kurz vor Weihnachten: Eine Adventfeier für Obdachlose und mittellose Menschen in Villach bei der Westbahnhoffnung. Gemeinsam ein 4 Gänge Menü vorbereiten, genießen, reden, singen, Geschichten hören. Nach den Weihnachtsferien ging es dann actionreich bei der Winterolympiade weiter. Mutig stellten wir uns Wind und Wetter und erlebten lustige Schneespiele oben am Dobratsch. Soweit einmal der Rückblick. Lust bekommen? Dann hier noch ein kurzer Ausblick:

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11.03 – Beschenken: Menschen die viel tun aber wenig zurück bekommen etwas Gutes tun. 21.04 – Bubble Soccer Turnier: In aufblasbaren Plastikbällen gegen andere Mannschaften aus ganz Kärnten antreten. 28.04 – Special Places Jugendgottesdienst: Dieses Mal bei der Feuerwehr. 04.-06.05 – Reunite Camp: Gemeinschaft leben und erleben auf der Burg Finstergrün. 02.06. – Lass dich überraschen 30.06. – Sommerparty: Auf ein tolles erstes EJ in Action Jahr zurückblicken und es sich gut gehen lassen. 14.-21.07 – BAM Sommerfreizeit: Zwar nicht von EJ in Action aber sicherlich ein Highlight des Jahres. Feier den Sommer in Kroatien!

Und zum Schluss hier noch einmal die drei Säulen von EJ in Action. Darum geht es: Uns ist wichtig, dass du dich bei EJ in Action wohl fühlst. Deswegen geht es uns um gute Gemeinschaft. Gott bereichert dein Leben! Du siehst es genauso? Du siehst es ganz anders? Bei EJ in Action kommen wir darüber ins Gespräch! Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. EJ in Action macht einen Unterschied in unserer Gesellschaft!

IN UP

OUT

Mehr Infos zu den Aktionen findest du bei unseren Facebook Events, bei Instagram, oder indem du dich direkt an uns wendest (Timon Weber: 069918877205 | ej-kaernten@evang.at) Sei dabei! Wir freuen uns auf intensive Momente!

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ej niederösterreich > Spielen ist nicht nur Spielen

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Ende November hat die Pfarrgemeinde Mödling die Evangelische Jugend NÖ zu einer Schulung im Bereich Spielpädagogik und Methodentraining eingeladen. Neben einigen langgedienten sind viele ganz neue MitarbeiterInnen gekommen um Spiele kennenzulernen, anzuleiten und ein wenig den Blick zu schärfen, warum das Spielen mehr als nur spielen ist. Spielen macht (nicht nur) Kindern Spaß, sondern ist auch ihre bevorzugte Lern- und Übungsform. Jeder und jede von uns kann sich erinnern, wie vertieft wir als Kinder im Spielen waren, wie viel Spaß es gemacht hat und wie wir gemerkt haben, dass wir diese oder jene Fähigkei-

fach einen Energie-Kick? Was kann ich machen, um das Eis zu brechen und wie gehen die Kinder oder Jugendlichen mit Regeln oder einzelnen Gruppenmitgliedern um? Diese und viele andere Gruppenphänomene lassen sich durch unterschiedliche Spiele gezielt und mit jeder Menge Spaß bearbeiten. Beim methodisch reflektierten Spielen wird soziales Lernen gefördert, Verhalten geändert und Erfahrungen werden erweitertet. Immer im Klaren sollte man sich daher sein, was Spiele bewirken können, welche Bedeutung sie haben und was wir mit dem Einsatz erreichen wollen.

spüre. Nicht jedes Kinder bzw. jeder Jugendliche ist gleichermaßen in der Lage zu spielen, denn Spielfähigkeit ist auch eine Frage der Sozialisation. Wenn im privaten Umfeld Spielanregungen geboten und das kreative Spielen und Erleben gefördert werden, kommt es zur Ausbildung der Spielfähigkeit, an der wir Leitende andocken können –oder auch nicht. Die Aufgabe der Verantwortlichen ist es, ausreichend passende Spiele anzubieten, damit alle eine Spielfähigkeit entwickeln können und am Gesamtprozess der Gruppe teilnehmen können. Spielen ist eine wertvolle Tätigkeit und

ten beim Wiederholen des Spieles gesteigert haben. Das bedeutet, dass wir als Leitende Spiele als Methode gezielt einsetzen können, wenn wir mit Herausforderungen konfrontiert sind. Braucht eine Gruppe nach einer schwierigen Phase ein gemeinsames Erfolgserlebnis? Fehlt es an wertschätzender Kommunikation und/ oder Kooperation? Wie viel Vertrauen herrscht unter den Gruppenmitgliedern, kommen Aggressionen zum Vorschein, soll ein wenig die Geduld herausgefordert werden oder braucht die Gruppe ein-

Die Gruppe oder der/die Einzelne tritt beim Spielen in eine zweite erdachte Realität ein. Die Folgen des Spiels passieren nicht wirklich– keiner landet wirklich am Mars oder stampft durch den Dschungel – und doch hat das „gespielte Erlebte“ Auswirkungen in der „echten“ Welt. Beim Spielen steht zudem immer der Prozess im Vordergrund und nicht ein Ergebnis oder ein Produkt. Durch die Interaktion miteinander entsteht Kontakt und dieser Kontakt führt zu Bewusstheit d.h. ich nehme wahr, wie ich mich fühle, ob ich ein Glücksgefühl, Angst, Freude usw. ver-

kein reiner Zeitvertreib. Durch Spielen wird die Umwelt angeeignet und begreifbar gemacht und die sozialen Kompetenzen steigen. Das haben auch die dreizehn SeminarteilnehmerInnen mitbekommen und einen Tag lang ua. den größten Fan, den Sumpf im Dschungel, die Kakerlaken und Amöben, die Tänzerin und jede Menge anderer Spiele kennen gelernt.

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Wenn auch du oder deine Gemeinde Interesse an einer (kostenfreien) Schulung hast, melde dich im EJNÖ Büro bei Pfarrer Michael Simmer, simmer@evang.at red


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Kinderschutzrichtlinie – Update Großes Interesse, viele Aha-Effekte In den vergangenen Wochen hat die EJNÖ zwei Schulungen zur Kinderschutzrichtlinie veranstaltet. Im November trafen sich MitarbeiterInnen aus vier Gemeinden in Wr. Neustadt, im Februar in Krems. Tatsache, Begründung und Inhalte der KSR sind langläufig bekannt (und an den meisten Stellen auch akzeptiert). Auffällig sind immer wieder die gleichen positiven und negativen Feedbacks der TeilnehmerInnen und Anmerkungen der TrainerInnen. Erfreulich ist die große Wertschätzung und Anerkennung der Wichtigkeit des Themas. Auch wenn vereinzelt Schwerpunktsetzungen oder didaktische Methoden im Verlauf einer Schulung (mitunter zurecht) hinterfragt werden, bis jetzt hat noch niemand seine Teilnahme im Nachhinein bereut (oder dies zumindest zugegeben). Das Interesse, die intensiven Besprechungen und die sehr oftmaligen „Aha-Effekte“ bei den TeilnehmerInnen sprechen für sich. Diese Erfahrungen machen sowohl langgediente, ältere, wie auch ganz junge MitarbeiterInnen.

Eine große Herausforderung für die TrainerInnen stellen die mitunter sehr heterogenen Gruppenzusammensetzungen dar. Wir hoffen in Zukunft die Schulungen so organisieren zu können, dass MitarbeiterInnen mit ungefähr gleichem Alter und Erfahrungshorizont jeweils gemeinsam geschult werden. Hier sind wir auf die Zusammenarbeit mit den entsendenden Gemeinden angewiesen. Vereinzelt und dann immer wieder besonders überraschend ist im Vorfeld die Kritik, dass eine erwünschte Teilnahme „eine Unterstellung“ an die betreffende Person darstelle. Auch die Begründung nicht daran teilnehmen zu müssen, weil „eh schon alles bekannt sei, weil man ja schon solange im Schul- oder Pfarrdienst arbeite“ überrascht inzwischen nicht mehr, kann aber meistens mit ein paar (basalen) Inhaltsdetails gekonnt wiederlegt werden. Alles im allem: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es wird satt!

Druck gefördert durch das Landesjugend­referat NÖ

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Unzählige Schuhkartons! Die EJÖ hat 2018 bereit zum sechsten Mal die karitative Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ als Annahmestelle unterstützt. Gut 200 Schuhkartons sind dabei von den SpenderInnen in der Bundesgeschäftsstelle abgegeben worden. Insgesamt sind dann die liebevoll ge- und verpackten Geschenkkartons bei den bedürftigen und zum teil Not leidenden Kindern im Empfängerland verteilt worden. Im Namen der Organisation sagt die EJÖ DANKE allen SpenderInnen die damit den Kindern vor Ort ein weihnachtliches Lächeln auf´s Gesicht zaubern konnten! Wir werden auch 2018 wieder als Annahmestelle mitmachen.

Das Luise-Wehrenfennig-Haus brummt so richtig Das Luise-Wehrenfennig-Haus, unser Jugend-Bildungs-Freizeitheim in Bad Goisern „brummt so richtig“. So konnte die Auslastung in den letzten zwei Jahren um 20 % erhöht werden: 15.500 Nächtigungen im Jahr ´17 machen die „Perle von Goisern“ zu einem der größten Jugendherbergsbetriebe im Salzkammergut. Das hat die Geschäftsführung nun dazu veranlasst, den Standard zu heben: Die letzten 13 Gästezimmer sind nun mit Dusche und WC ausgestattet. Drei Ferienwohnun-

gen wurden neu errichtet. Eine zusätzliche Ferienwohnung wird gerade realisiert. Die Bettenkapazität wurde somit von 110 auf 130 erhöht. € 320.000.- Euro wurden investiert. Dennoch ist es uns wichtig, dass unser Jugendgästehaus insbesondere für unsere Kinder-, Jungschar-, Konfi-, und Jugendgruppen erschwinglich bleibt. Überzeugt euch selbst vom neuen erweiterten Angebot unter www.lwfh.at

Werner Graf

Müll als Kunst EJ Schöpfungsverantwortung – Projekt 2018 Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit sind wichtige Themen in unserer heutigen Gesellschaft. Mit unserem 2018er Projekt „Müll als Kunst“ wollen wir darauf aufmerksam machen, dass der alltägliche Müll, der sich in unseren Mistkübeln sammelt, wertvolle Ressourcen enthält aus denen neue Produkte hergestellt werden können. Wir werden umfassend über die Müllproblematik informieren und möchten euch anregen aus Müll Kunstwerke herzustellen. Alles ist möglich: Von gelegten Bildern bis hin zu bewegten Plastiken – eurer Kreativität sind keine Schranken gesetzt. Macht dann ein paar Fotos und schickt sie an uns – wir stellen in einem ersten Schritt die Bilder in einer Webgalerie und in den social networks aus und planen eventuell eine Ausstellung im öffentlichen Raum. Alle Infos zu diesem Projekt auf http://www.ejoe.at/ej-projekte/schoep­ fungsverantwortung.html

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Erfolgreiche 25.000 EJOÖ AdventureMails geben Anlass zur Freude Die AdventureMails „Bei Gott bin ich zuhause“ luden 2017 wieder ganz herzlich ein, sich während der Adventszeit mit Geschichten, biblischen Impulsen, Gebeten, Meditationen durch die tägliche Adventszeit begleiten zu lassen. Auf die EJOÖ Adventsabenteuer haben sich an 33 Tagen regelmäßig 754 Adventshungrige aus aller Welt eingelassen. Die phantastischen Rückmeldungen tun gut und machen Lust auf mehr. Der Diözesanjugendreferent stellt mit Stolz fest, dass wiederum knapp 25.000 Mailings in die Welt versandt werden konnten. Ein sehr herzlicher Dank gebührt der Gestalterin Monika Graf! |wg|

Lust auf den Jugendkirchentag in Weilburg/Hessen? Vom 31.5. bis 3.6. 2018 geht dort die Post ab. Das Motto lautet: WEIL ICH MENSCH BIN. Ins tolle, bunte Programm mit Konzerten, 5 Aktionsparks, einer YouFM-Party, dem Jugendgottesdienst und vielem mehr kannst du über den Link www.good-days. de/programm/ hineinschmökern. Interessiert?! Wir unterstützen die ersten sieben Pfarrgemeinden oder Jugendgruppen mit erwachsenen Begleitpersonen, die sich bei uns melden, beim Organisieren und Finanzieren von An- und Abreise, Versicherung, Dauerkarte und einer Unterbringung im Gruppenquartier Nimm bitte gleich mit uns Kontakt auf, unter office@ejoe.at. Also dann – auf zu den good-days in Weilburg!


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15.4. – BurninChurch – Save the Date! DER ökumenische Jugendgottesdienst

Die Sause steigt um 17h im Donauhof - Engerthstr. 141, 1020 Wien Come together & let your hearts burn… Alle Infos auf: www.oekumenischerjugendrat.at

Save the date! EJ Tagung - reloaded Wir sind gerade dabei unsere EJ-Tagung neu zu überarbeiten... Sneak peek: Es wird spannend! Haltet euch das Wochenende vom 9.-11. November frei, für eine ganz besondere, persönliche Weiterbildung in Bad Goisern. Interessiert? Dann kannst du dich ab Anfang September über unsere Website www.ejoe.at anmelden.

JURÖ 2018 – Wahlen Momentan laufen die Wahlen auf Diözesanebene auf vollen Touren. Doch auch auf Bundesebene müssen die Gremien neu gewählt werden. Und genau dazu treffen sich die Delegierten aus den Bundesländern zum Wahl-JURÖ vom 8. bis 10. Juni in Wien. Das Gremium ist grundsätzlich für die Beratung und Beschlussfassung über alle grundsätzlichen Fragen der österreichweiten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie über Richtlinien, Konzepte und den Einsatz von Arbeitshilfen für diese Aufgaben zuständig. Es berät hier ganz Österreich über die zukünftige Ausrichtung der EJ in Österreich Die Sitzung ist immer öffentlich. Also schau das nächste Mal vorbei, wir freuen uns auf dich! Alle aktuellen Infos zum JURÖ findest du hier: www.ejoe.at/home/juroe.html

Gefördert vom

Aus gutem Grund – Kirche mit Kindern Gesamttagung für Kindergottesdienst in der EKD vom 10. bis 13. Mai 2018 in Stuttgart Vom 10.-13. Mai 2018 treffen sich in Stuttgart etwa 3.000 Menschen, die sich ehrenamtlich in der Kirche mit Kindern engagieren. Der Arbeitskreis Kindergottesdienst der EJÖ wird mit einer bunten Gruppe aus 28 Erwachsenen und vier Kindern im Alter von 7 bis 78 Jahren dabei sein. Eingeladen sind alle, die ehrenamtlich oder beruflich mit Kindern in den unterschiedlichsten Formen Gottesdienst feiern: ehren- und hauptamtliche Kindergottesdienst-Mitarbeitende, Erzieherinnen und Erzieher, GemeindepädagogInnen und JugendreferentInnen, LehrerInnen, PfarrerInnen, LektorInnen und ihre Teams. Eine gemeinsame Eröffnungsfeier, einen abschließenden Festgottesdienst, Bibelarbeiten, Wissensimpulse, Arbeitsgruppen und Kulturprogramm umfasst das vielseitige Programm.

Als Farbtupfer gibt es ganztags geöffnete Begegnungsorte. Es werden sechs spannende Zentren für verschiedene zukunftsträchtige Themenbereiche im Kigo angeboten: Zentrum Erlebnispädagogik, Zentrum Natur und Bewegung, Zentrum KinderKircheKunst, Zentrum Literatur und Große Fragen, Zentrum Musik und Liturgie, Zentrum Bibel und Erzählen Sie bieten Möglichkeit, in verschiedene Themen einzusteigen, sich zu informieren und selbst etwas auszuprobieren. Auch ein persönliches Mitwirken im Marktzentrum oder beim Kreativmarkt ist möglich. Für alle Spätentschlossenen: Anmeldeschluss ist der 1.4.18 www.gt2018.de

Broschüre zu Kinderschutz und Prävention von (sexualisierter) Gewalt Einsatz für das Recht von Kindern auf Geklar für die intensive Arbeit an der Umwaltfreiheit. Seit Jahren stellt die Auseinsetzung der Kinderschutzrichtlinie der andersetzung mit den Themen KinderEvangelischen Jugend Österreich ausgeschutz und Prävention sprochen. In Koopevon Gewalt, auch von seration mit ECPAT (Arxualisierter Gewalt, ein beitsgemeinschaft zum wesentliches Arbeitsfeld Schutz der Rechte der der Evangelischen JuKinder vor sexueller gend Österreich dar. BaAusbeutung) und geförsis-Schulungen für EJÖdert durch das BundesKinderschutzrichtlinie begegnen – wachsen – unterstützen MitarbeiterInnen und ministerium für FamiAusbildung sowie Treflien und Jugend hat die fen von PräventionstraiEvangelische Jugend nerinnen und PrävenÖsterreich nun eine tionstrainern werden Broschüre herausgegeangeboten, Bedürfnisse erhoben, Infomaben, in der alle Informationen betreffend terialien und Arbeitsunterlagen auf Webdie Kinderschutzrichtlinie der EJÖ zusite und Dropbox bereitgestellt (www.ejsammengetragen wurden. Sie wurde an kinderschutz.at). In jedem Bundesland alle evangelischen Pfarrgemeinden in Ösgibt es EJÖ-Vertrauenspersonen, die im terreich versandt und wird bei Interesse Verdachts- bzw. Krisenfall beratend und gerne zugeschickt: Evangelische Jugend unterstützend zur Verfügung stehen. Österreich, Tel.: 01 317 92 66, E-Mail: ofDer Jugendrat für Österreich (JURÖ) fice@ejoe.at hat sich im laufenden Arbeitsjahr erneut Petra Grünfelder www.ejkinderschutz.at

KSR-Broschüre 0.8.indd 1

21.12.17 13:50

Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Evangelische Jugend Österreich. Redaktion: Oliver Binder, Thomas Dasek, Justin Gedikoglu, Karin Kirchtag, Constanze Kreuzberger, Johannes Modeß. Ständige Mitarbeiter: Petra Grünfelder, Joachim Hoffleit. Schlussredaktion und Produktion: Thomas Dasek. Alle: 1050 Wien, Hamburgerstr. 3/2. OG, Tel. 01/317 92 66, E-Mail: jg@ejoe.at. Bildnachweise: Binder (11), BJV (3), Buttinger (26), Doan/Un­ splash (3), EJ NÖ (23), EJ S-T (19), Klinger (20), Kreuzberger (15, 16), Luckart (6, 7), Menges (21), pixabay (1, 2, 5, 10, 12) privat (8, 9), Radüchel (20), Rehner (20), Scarpa (27), Weber (23), Zippenfennig (20). Layout: Arno Dudek, www.maas.at. Hersteller: Bzoch, Spillern. Offenlegung: Informationen aus dem und für den Bereich evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Erscheint viermal jährlich. Einzelpreis € 1,45. Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ, IBAN: AT90 3200 0000 0747 4059, BIC: RLNWATWW.

hot’n fresh

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>>>>>>>> > update März 23.-25.: Take MAK 2018 „Nachfolge – next level“, Bad Aussee

EJ Salzburg/Tirol

31.-1.4.: Jugend-Osternacht, Innsbruck-Christuskirche INFO

EJ Salzburg/Tirol

31.-1.4.: Big 5 Jugend-Osternacht „We own the night!“, Salzburg-Auferstehungskirche INFO

EJ Salzburg/Tirol

EJ Salzburg/Tirol

EJ Salzburg/Tirol

27.: Schnuppertag, Burg Finstergrün INFO

EJ Wien

28.: Ökumenischer Kreuzweg der Jugend, Innsbruck INFO

INFO

26.: Outdoor-Seminar „How to tent?“, Raum Salzburg INFO

INFO EJÖ

23.: EJW-Café MitarbeiterInnen-Stammtisch, Wien, 18-22.30 INFO

26.: Kinderkirchentag, Kitzbühel

EJ Burg Finstergrün

31.: Gustav Adolf Feste, Diözesanfeste diözesane Kirchentage, Burg Finstergrün, Carnuntum, Elixhausen, Enns, Seeboden INFO INFO INFO

EJ Burg Finstergrün INFO EJ Kärnten/Osttirol EJ Oberösterreich INFO EJ Niederösterreich EJ Salzburg/Tirol

31.-3.6.: Familientage, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

31.5.-3.6. Jugendkirchentag "good days" in Weilburg INFO EJÖ

April 11.: Stammtisch, Hanns Gasser Platz Villach, 18h INFO

EJ Kärnten/Osttirol

12.: Big 5 Stammtisch 18+, Salzburg Gasthof Krimpelstätter, 19h INFO

EJ Salzburg/Tirol

13.: EJW-Café MitarbeiterInnen-Stammtisch, Wien, 18-22.30 INFO

EJ Wien

13-15.: Osterseminar für EJ MitarbeiterInnen INFO

EJ Steiermark

14.: Konfirmandentag Süd, Wr. Neustadt INFO

EJ Niederösterreich

20.-22.: Aufbauwochenende, Burg Finstergrün INFO

EJ Burg Finstergrün

20.: Big 5 Jugendgottesdienst „Du hast die Wahl!“, Salzburg-Matthäuskirche, 19h INFO

INFO

EJ Kärnten/Osttirol

3.: Berggottesdienst Gscheidl, Kinderprogramm INFO

EJ Niederösterreich

8.-10.: Wahl-JURÖ 2018, Wien INFO EJÖ

9.: Big 5 MitarbeiterInnen-Brunch, Salzburg INFO

EJ Salzburg/Tirol

13.: Stammtisch, Hanns Gasser Platz Villach, 18h INFO

EJ Kärnten/Osttirol

15.: EJW-Café MitarbeiterInnen-Stammtisch, Wien, 18-22.30 INFO

EJ Wien

16.: Volleyballturnier mit der katholischen Jugend, Feldkirchen EJ Kärnten/Osttirol

16.: Seminar „MABP 1: Preview“, Innsbruck INFO

EJ Kärnten/Osttirol

25.: Pfarrkonferenz zur Konfi-Arbeit, Salzburg-Auferstehungskirche INFO

2.: EJ in Action – lass dich überraschen!

INFO

EJ Salzburg/Tirol

21.: EJ in Action – Bubble Soccer Turnier, 14:30-20h INFO

Juni

EJ Salzburg/Tirol

17.: EJW Volleyballturnier, Wien/Prater INFO

EJ Wien

EJ Salzburg/Tirol

28.: KSR Basiskurs, Sierning INFO

EJ Oberösterreich

28.-29.: Handpuppen-Workshop, Bozen/I, jeweils 9.30-16h INFO

EJ Salzburg/Tirol

INFO INFO

Veranstaltung Bildungsangebot

Mai 4.-6.: Reunite Camp, Burg Finstergrün INFO

EJ Kärnten/Osttirol

01/317 92 66, 0699/188 77 095, office@ejoe.at, www.ejoe.at

5.: Konfirmandentag, Krems INFO

INFO

EJ Niederösterreich

EJ Salzburg/Tirol

INFO

6.: Fahrt zur Gedenkfeier Mauthausen, Mauthausen

EJ Oberösterreich

9.: Stammtisch, Hanns Gasser Platz Villach, 18h INFO

EJ Kärnten/Osttirol

EJ Oberösterreich

EJ Steiermark

18.-21.: PfingstZeltTreff "Wie Gott mir, so ich dir" (ab 14 Jahre), Burg Finstergrün INFO

EJ Steiermark

18.: EJW-Café MitarbeiterInnen-Stammtisch, Wien, 18-22.30 INFO

EJ Wien

19.: 1.NÖ KiGo Tag, Mödling INFO

EJ Niederösterreich

25.: Lange Nacht der Kirchen auf Burg Finstergrün und Graz mit Open Mic INFO

EJ Burg Finstergrün

INFO

EJ Salzburg/Tirol

INFO

EJ Steiermark

INFO

EJ Wien

01/587 31 42, 0699/188 77 879, ej.wien@ejoe.at, http://ejw.ejoe.at

EJ Salzburg/Tirol

18.-21.: Pfingstzeltfreizeit "Einfach wunderbar" (8-13 Jahre), Burg Finstergrün INFO

EJ Oberösterreich

0732/772 51 51, 0699/188 77 441, ejooe@aon.at, http://ejooe.ejoe.at

0316/822 316, 0699/188 77 605, ej-stmk@evang.at, www.believa.at

15.: Big 5 Stammtisch 18+, Salzburg Gasthof Krimpelstätter, 19h INFO

EJ Niederösterreich

02742/733 11-13, 0699/188 77 323, ej.noe@ejoe.at, http://ejnoe.ejoe.at

0699/188 77 551, office@ejst.at, www.ejst.at

10.: interreligiöses Jugendtreffen, Linz-Auwiesen INFO

INFO

INFO

EJ Steiermark

Österreichische Post AG SP 02Z032645 S Evangelische Jugend Österreich, Hamburgerstr. 3, 1050 Wien

INFO EJÖ

EJ Kärnten/Osttirol

04242/241 31-23, 0699/188 77 205, ej-kaernten@evang.at, http://ejkt.ejoe.at

INFO

10.-13.: „Aus gutem Grund - Kirche mit Kindern“ Gesamttagung für Kindergottesdienst, Stuttgart

EJ Burgenland

0699/188 77 150, ej.bgld@ejoe.at, http://ejbgld.ejoe.at INFO

INFO EJÖ

6.: Diözesanjungschartag, Martin-Luther-Heim auf der GIS INFO

EJ Burg Finstergrün

0699/188 77 074, info@burg-finstergruen.at, www.burg-finstergruen.at

5.: Seminar 'MABP 1: Finale', Wörgl INFO

Kontaktinfos INFO EJÖ


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