>junge gemeinde
jg#231 : 2019
p.b.b. erscheinungsort 1090 wien
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SondeMit rseiten der E J Salz E J Bur burg -T g ir E J - Kärenland , E J H ol, n .B ., t e n- O E J Nie deröst st tirol, e rreich u Burg Fnd der insterg r ün
4:
Niemals vergessen Warum Erinnern wichtig ist
13: "Die Reformationskommission"
oder: Werwolf für Protestant*innen 14: Regenwurm, Bodenversiegelung & Artenvielfalt:
Praktische Ideen zur Schöpfungsverantwortung
das evangelische magazin für arbeit mit kindern und jugendlichen
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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Erinnern, dass der Frieden, in dem wir leben, nichts Selbstverständliches ist. Erinnern, damit die Freiheit, die es uns ermöglicht so zu wohnen, zu reisen und zu träumen wie wir es tun, erhalten bleibt. Dazu wollen wir mit dieser Ausgabe motivieren und Anregungen geben. In einer Zeit, in der der Rechtspopulismus zunimmt, bietet die EJÖ im November die Möglichkeit sich gemeinsam Zeit zum Erinnern zu nehmen und aktiv für ein „Nie wieder“ einzutreten. Eine intensivere Möglichkeit der Vergangenheit zu gedenken ist die Mitarbeit beim Gedenkdienst an Holocaust Gedenkstätten, Altenbetreuungseinrichtungen oder Forschungsreinrichtungen. Hier geht es um kritische und reflektierte Erinnerungsarbeit, die besonders bei jungen Menschen auf Interesse stößt. Wie Erinnerung den öffentlichen Raum verändern kann zeigt die Initiative „Steine der Erinnerung“, die an Menschen erinnert, die zwischen 1938 und 1945 von den Nazis deportiert und ermordet wurden. Durch sie erhalten Betroffene wieder einen Platz in ihrer ursprünglichen Heimat. Alles Liebe, Justin Gedikoglu
Inhalt hot’n fresh
3, 12
i-motion Niemals wieder!
4
„Aktiv mit Ausgrenzung anderer auseinandersetzen“
7
„Aktiver Beitrag zum kritischen Umgang mit der Zeitgeschichte“
8
Wirklich tot sind nur jene, an die sich niemand mehr erinnert
9
Wo Erinnerungen greifbar werden
10
e-mission „Niemals Nummer – immer Mensch“
tipps & tricks
11 13
kochen-reisen-reden-beten Brot
2
15
sites & seiten
16
sonderseiten
18
rewind
26
update
28
editorial
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts. Kierkegaard
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Marokko – Eine Begegnungsreise Von 16. bis 23. Februar 2020 veranstalten die Evangelische Jugend Österreich, Steiermark und Wien eine Reise für junge Erwachsene nach Marokko. Auf dem Programm stehen neben zahlreichen Begegnungen und dem Eintauchen in eine andere Kultur z.B. der Besuch diverser Königsstädte sowie Ausflüge in die Sahara, ins Atlas-Gebirge und in André Hellers Anima-Garten. Weitere Infos und Anmeldung unter www.ejoe.at. Wir freuen uns, wenn DU dabei bist!
EJÖ Bildungs- und Gedenkfahrt nach Auschwitz-Birkenau Vom 7. bis 10.11.2019 werden wir bei unseren heurigen Bildungsreise die KZ-Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau sowie die spannende Metropole Krakau besuchen. Es werden 3 gemeinsame Tage mit etwa 25 Jugendlichen zwischen 18 und 35 Jahren, an denen wir gemeinsam reisen, gedenken, erleben, reflektieren. Wir werden in Auschwitz übernachten und zwei Tage in Auschwitz-Birkenau verbringen, mit Führungen durch die Konzentrationslager/Gedenkstätten, Ausstellungsbesuch und Workshops. Abgerundet wird das Programm durch Museumsbesuche und Stadtführungen in Krakau. Die Reise haben wir gemeinsam mit dem Verein Gedenkdienst geplant, und wir werden auch von ihnen professionell begleitet. Es wird eine Reise bei der wir uns mit den Gräueltaten der NS-Zeit auseinandersetzen, den Opfern der NS-Zeit gedenken, zum Nachdenken anregen und ermutigen wollen, aktiv für ein „NIE WIEDER!“ einzutreten. Mehr auf S.7 und auf www.ejoe.at
TextFotoSocialMedia – last minute… Medien-Workshop der jg-Redaktion Lust am Texten, Fotografieren, SocialMedia posten? Vom 4. bis 5.10. laden wir alle, die sich grundlegend für Texten, Fotografieren und Umgang mit Social Media interessieren, zu unserem kompakten und spannenden Workshop in die Hamburgerstr. 3 in 1050 Wien ein. Wenn du schon immer Interesse am Texten, Fotografieren und Illustrieren hattest, deine skills in den Themen auf´s nächste Level heben wolltest, oder du mal in die Arbeit einer Zeitschriftenredaktion oder eines Social Media Teams reinschnuppern wolltest, dann sei dabei, bei unserem kompakten und spannenden Workshoptag!
Wir stellen dir die junge gemeinde von der Redaktionsseite vor, präsentieren das künftige Magazin-Konzept, stecken die Möglichkeiten der persönlichen Mitarbeit im Redaktions- bzw. SocialMediaTeam ab und bieten dir am 5.10. drei spannende Workshops an: nn kreatives Schreiben – mit APA Journalist Gerwin Haider nn Fotografieren – mit Fotografin Agnes Ackerl nn SocialMedia – mit Web/Social Media Kommunikationsexperte Sedat Büyükdemirci - Der Webist Alle Infos und online Anmeldung unter jg.ejoe.at
KigoTagung 2019 – Bewegter Gottesdienst Vom 18. Bis 20. Oktober sind wir heuer in Spital am Pyhrn und werden neben unserem heurigen Schwerpunkt dem „bewegten Gottesdienst“ ein großes Geburtstagsfest für unseren Arbeitskreis und natürlich die KigoTagung als traditionelle und beliebte Veranstaltung der EJÖ feiern. Denn: Kaum zu glauben, aber wir feiern dieses Jahr schon das 65-jährige Bestehen des „Arbeitskreises für Kindergottesdienst“ der EJÖ auf unserer 60. Tagung! Darüber sind wir froh und dankbar und möchten dies auch an einem festlichen
Abend und in einem Gottesdienst auf der Tagung würdigen. Aber auch sonst haben wir an diesen Tagen wieder einiges vor: Referentin Elisabeth Buck wird uns „bewegen“ und uns Konzepte und Tipps für lebendige und aktive Kindergottesdienste vermitteln. Für KigoNeulinge wird der bewährte Workshop „Kigo-Basics“ wieder angeboten. Herzliche Einladung zu kommen und in die bunte und kreative Welt des Kindergottesdienstes einzutauchen. Wir freuen uns auf dich!
hot‘n fresh
3
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Niemals wieder! Warum erinnern wir? Warum "niemals vergessen"? Von Christa Bauer
I
m Mai 1945 wurde das KZ Mauthausen als letztes der NS-Kon-
ten der ehemaligen Außenlager werden seit 1946 von den Über-
zentrationslager von alliierten Truppen befreit. In den knapp
lebenden bzw. deren Verbänden organisiert und durchgeführt.
sieben Jahren seiner Existenz wurden über 200.000 Menschen
Als Nachfolgeorganisation der Österreichischen Lagergemein-
dort gefangen gehalten; die Hälfte von ihnen überlebte die
schaft Mauthausen (ÖLM) hat das Mauthausen Komitee Öster-
Gräuel nicht.
reich diese Aufgabe übernommen und veranstaltet diese Feiern.
Mauthausen war das einzige KZ auf österreichischem Boden
4
Nach der Internationalen Befreiungsfeier im Jubiläumsjahr 2015
und mit seinen 49 Außenlagern eines der gefürchtetsten des La-
mit mehr als 22.000 Besucher*innen aus der ganzen Welt wurde
gersystems. Anders zu denken, als das NS-Regime es diktierte,
der seit mehr als 40 Jahren unveränderte Ablauf der Befreiungs-
anders zu sein, als die Nazis es bestimmten, genügte, um der To-
feier grundlegend verändert und an aktuelle Ansprüche der Ge-
desmaschinerie ausgeliefert zu werden.
denkkultur angepasst.
Im ehrenden Andenken an die Ermordeten und im festen
In enger Zusammenarbeit mit dem Comité International de
Willen, dass ein derartiges Regime nie wieder an die Macht ge-
Mauthausen und den zahlreichen diplomatischen Vertretungen
langen sollte, bemühten sich die Überlebenden nach ihrer Be-
wurde aus dem bisherigen „Hintereinander“ der Delegationen
freiung die Erinnerung an die Ereignisse wach zu halten und
ein starkes „Miteinander“ aller Teilnehmer*innen. Die Befrei-
aktiv für die Werte einer freien, gleichberechtigten und demo-
ungsfeier beginnt mit der Verlesung des Mauthausen Schwurs in
kratischen Gesellschaft einzutreten.
verschiedenen Sprachen durch Botschafter*innen, Überlebende
Das Mauthausen Komitee Österreich(MKÖ) hat es sich zur
und Mitglieder internationaler Opferorganisationen. Während
Aufgabe gemacht, das unermüdliche Wirken dieser Menschen
der Feier ist die starke Teilnahme der Jugendlichen aus aller Welt
fortzusetzen, da die meisten von ihnen dies heute nicht mehr
deutlich sichtbar. Ein Drittel der Teilnehmer*innen sind Jugend-
tun können. Das Mauthausen Komitee Österreich hat im Jahr
liche. Der Höhepunkt des Festakts ist der gemeinsame Auszug –
2000 das Vermächtnis der Überlebenden des KZ Mauthausen
ähnlich der ersten Befreiungsfeiern der KZ-Überlebenden - aller
übernommen, in dessen Mittelpunkt die Losung „Niemals wie-
Teilnehmer*innen am Ende der Feierlichkeit. Der Auszug wird
der!“ steht. Es ist mit seinen Aktivitäten österreichweit tätig und
jedes Jahr von KZ-Überlebenden gemeinsam mit GIs der Bot-
in internationalen sowie nationalen Netzwerken aktiv und me-
schaft der Vereinigten Staaten von Amerika und Schüler*innen
dial präsent.
der NMS Mauthausen angeführt. Vor der gemeinsamen Zeremo-
Rund um den Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen,
nie finden zahlreiche Gedenkfeiern bei den nationalen Denk-
den 5. Mai, veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich
mälern in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen statt. Jedes Jahr
alljährlich eine Gedenk- und Befreiungsfeier, an der Tausende
auch die Internationale Jugendgedenkfeier, an der zahlreiche Ju-
Menschen aus der ganzen Welt teilnehmen. Nachdem weit über
gendliche aus den unterschiedlichsten Organisationen teilneh-
90 Prozent der Opfer des Lagers Mauthausen weder Deutsche
men, allen voran die Bundesjugendvertretung als Interessens-
noch Österreicher waren, ist diese Feier von internationaler Be-
vertretung aller Kinder und Jugendlichen. Im Anschluss an die
deutung und stellt die weitaus größte Gedenk- und Befreiungs-
Jugendgedenkfeier nehmen die Jugendorganisationen an der
feier weltweit dar. Das Gedenken an die Opfer des Konzentra-
großen internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier am ehema-
tionslagers Mauthausen und seiner Außenlager hat für unsere
ligen Appellplatz teil.
Arbeit einen internationalen Stellenwert. Die Gedenk- und Be-
Seit 2006 widmen sich die Gedenk- und Befreiungsfeiern je-
freiungsfeiern in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und an Or-
des Jahr einem speziellen Thema, das zur Geschichte des KZ-
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Mauthausen bzw. zur NS-Vergangenheit Österreichs in Bezie-
Vielzahl von Gedenkveranstaltungen an Orten ehemaliger Au-
hung steht. Der Gegenwartsbezug bildet bei jedem Jahresthema
ßenlager des KZ-Mauthausen und anderen Orten nationalsozi-
einen essentiellen Bestandteil und soll vor allem für junge Men-
alistischen Terrors. In Summe finden jährlich mehr als 90 Ge-
schen durch die Auseinandersetzung mit der Zeit und Ideologie
denkveranstaltungen österreichweit statt. Der Großteil dieser
des Nationalsozialismus auch einen Bezug zu ihrer Erfahrungs-
Veranstaltungen wird von lokalen Vereinen und Initiativen in
welt heute herstellen. Die Teilnahme, Mitorganisation- und ge-
enger Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Komitee Öster-
staltung der Jugendlichen und ihrer Organistionen ist für die Ge-
reich (MKÖ) organisiert. In Summe werden die vom Mauthausen
denk- und Befreiungsfeiern ein wichtiger Bestandteil und wird
Komitee organisierten Gedenk- und Befreiungsfeiern von über
mit jedem Jahr intensiviert. Der thematische Jahresschwerpunkt
45.000 Menschen besucht, und es wird damit ein beeindrucken-
findet sich in allen Gedenk- und Befreiungsfeiern österreichweit
des Zeichen für ein „Niemals wieder“ gesetzt. Die lokalen Initi-
wieder.
ativen im Netzwerk des MKÖ veranstalten nicht nur jährlich die Gedenk- und Befreiungsfeiern, sondert arbeiten seit Jahrzehn-
Social Media Aktivitäten rund um die Gedenkund Befreiungsfeiern
arbeitung der Geschichte der ehemaligen KZ-Außenlager. Eine
Das Mauthausen Komitee ist mit diversen Kommunikationspro-
Vielzahl an Mauthausen Komitee Gruppen arbeiten in nahezu al-
ten in Kooperation mit dem MKÖ an der wissenschaftlichen Auf-
jekten in den sozialen Netzwerken aktiv. In den letzten Jahren
len Bundesländern Österreich in starker Kooperation mit jungen
wurden auch Social Media Aktivitäten zu den Gedenk- und Be-
Menschen für ein „Niemals wieder“ und adaptieren die Gedenk-
freiungsfeiern gesetzt. Zu den jährlichen Schwerpunktthemen
formate in jährlichen MKÖ-Netzwerktreffen an aktuelle Formate
werden unterschiedliche Social-Media Aktivitäten gesetzt. Ne-
der Erinnerungskultur.
ben Statements von Zeitzeug*innen, Politiker*innen und anderen prominenten Persönlichkeiten, setzten zahlreiche Menschen
Fest der Freude
ein Zeichen indem sie ihr Foto auf der Fotowebsite (http://be-
Seit dem Jahr 2013 veranstaltet das Mauthausen Komitee Ös-
freiungsfeier.mkoe.at) hochluden. Dieses Foto wird mit dem Slo-
terreich am 8. Mai zum Gedenken an die Opfer und die Freude
gan des jeweiligen Jahresthemas auf Facebook und Instagram
über die Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherr-
gepostet. Neben diesen Statements, Foto-Postings etc. gestaltete
schaft das Fest der Freude am Wiener Heldenplatz. Das Fest der
das Mauthausen Komitee Österreich „Social-Media-Stories“, wel-
Freude widmet sich jedes Jahr auch einem speziellen Schwer-
che auf der Adobe-Slate Seite und der MKÖ-Facebook Seite auf-
punktthema. In den letzten Jahren fand das Fest der Freude
findbar sind. In diesen Stories findet man neben den Geschich-
mit einem Konzert der Wiener Symphoniker und kurzen Wort-
ten auch Fotos, YouTube-Links mit verschiedenen Botschaften
beiträgen von Botschafter*innen, Opferorganisationen und
und Reden, sowie weiterführende Links. (www.facebook.com/
Politiker*innen statt. Das Highlight der Veranstaltung war im-
mauthausenkomitee; www.instagram.com/mauthausenkomitee/;
mer die Rede der Zeitzeugin oder des Zeitzeugen. Das offizi-
www.youtube.com/channel/UC8n1Z-V92qyVSMJlZGwlQ-w)
elle Österreich bezieht seit 2013 eine klare Position: Der 8. Mai
Gedenk- und Befreiungsfeiern an Orten ehemaliger Außenlager und NS-Terrors
ropa und ist dem Gedenken an die Opfer der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gewidmet. In den letzten 7 Jahren setzten
Neben der Befreiungsfeier in Mauthausen gibt es jedes Jahr eine
mehr als 68.000 Besucher*innen beim "Fest der Freude" ein star-
ist ein Tag der Freude über das Ende der NS-Herrschaft in Eu-
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Willy Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich, beim diesjährigen Fest der Freude
kes Zeichen für die Etablierung eines würdigen Gedenkens am
Handys und Tablets für die Vermittlung in verschiedensten For-
8. Mai als Tag der Befreiung. Jedes Jahr waren die Worte der
men genutzt werden. Bei den thematischen Rundgängen „denk
Zeitzeug*innen das Highlight des Fests.
mal wien“ und auch beim Vermittlungsprogramm zu den Orten ehemaliger Außenlager gibt es neben der interaktiven begleite-
Gedenkarbeit mit Jugendlichen
ten Tour auch die Möglichkeit, sich durch verschiedene Online-
Den Überlebenden des KZ Mauthausen war und ist die Sensi-
Angebote das Wissen eigenständig zu jeder Zeit und an jedem
bilisierungsarbeit mit jungen Menschen ein großes Anliegen.
Ort anzueignen.
Das Mauthausen Komitee Österreich widmet sich in vielfältiger
Am 80. Jahrestag der Errichtung des KZ Mauthausen (8. Au-
Weise dem Gedenken und der Aufarbeitung der Ereignisse im
gust 2018) stellte das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ)
NS-Konzentrationslager Maut-
eine
hausen. Dazu zählt auch die
ger-App" vor. Mit der neuen
Arbeit mit jungen Menschen,
App ist es ab sofort möglich, zu
um sie dabei zu unterstützen,
jedem einzelnen der 49 Orte,
sich kritisch mit Vergangen-
an dem ein KZ-Außenlager
heit und Gegenwart auseinan-
bestand, Informationen zur
der setzen zu können.
Geschichte des ehemaligen
Die
Wissensvermittlung
Konzentrationslagers abzuru-
und Gedenkarbeit, vor allem
fen. Zusätzlich veranschauli-
an Jugendliche, ist ein be-
chen 1.635 historische und ak-
deutender Teil der Arbeit des
tuelle Fotos, Luftaufnahmen
Mauthausen Komitees Öster-
der Orte sowie 50 Kurzvideos
reich. In den letzten Jahren
und Interviews von Überle-
haben mehr als 175.000 Ju-
benden die Geschichte der
gendliche an den Projekten
KZ-Außenlager.
des MKÖ teilgenommen. Die
fung der Informationen bietet
Zur
Vertie-
stetig wachsende Nachfrage
das MKÖ einen zertifizierten
und das durchgängig positive
Vermittler*innen-Pool an, der
Feedback zeigen die Wichtig-
Befreiungsfeier 2019 in Mauthausen
keit dieser Angebote. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist es, einen Bezug zu den Lebensrealitäten der jungen
6
"Mauthausen-Außenla-
seit 2011 begleitete Touren mit Jugendlichen durchführt. Rechtsextreme und rassisti-
sche Straftaten stiegen in den letzten Jahren nicht nur massiv, sie
Menschen herzustellen. Dies erfolgt durch Vermittlungsmetho-
wurden auch immer brutaler und gewalttätiger. Das MKÖ beob-
den bei denen audiovisuelle Medien ein fixer Bestandteil sind
achtet, informiert, dokumentiert und zeigt auf.
und mobile Geräte, die Jugendliche in ihrem Alltag nutzen, wie
Christa Bauer, MAS, ist Geschäftsführerin des Mauthausen Komitee Österreich.
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„Aktiv mit Ausgrenzung anderer auseinandersetzen“ Niemals vergessen! – EJÖ Bildungs- und Gedenkfahrt in die KZ-Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau Von Joachim Hoffleit
A
m 7. November 2019 treten wir eine dreitägige Reise an, bei
den "Zivilisationsbruch" - dessen Möglichkeit jede Gesellschaft
der wir uns mit den Gräueltaten der NS-Zeit auseinanderset-
in sich trägt. Denn Auschwitz ist ein Produkt der Moderne - und
zen und den Opfern des Nationalsozialismus gedenken wollen.
ist so stetige Mahnung an jede Demokratie. Was wir uns immer
Dabei wollen wir zum Nachdenken anregen und ermutigen, ak-
vor Augen halten sollten, ist, dass der Holocaust weder in einem
tiv für ein „NIE WIEDER!“ einzutreten.
Lager wie Auschwitz begann - noch endete er dort.
Entstanden ist dieser Plan, eine Fahrt für junge Erwachsene
Direkt an diesem symbolischen Ort, an dem allein eine Million
zum ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Ausch-
Juden und Jüdinnen ermordet wurden, und der damit sinnbild-
witz-Birkenau sowie nach Krakau anzubieten, bei einer unse-
lich für den Holocaust steht, wollen wir dessen Geschichte und
rer Fahrten zur internationalen Gedenkfeier in die KZ-Gedenk-
Grausamkeiten erfahren, was eine viel tiefergehende Erfahrung
stätte Mauthausen.
für die Teilnehmer*innen sein wird, als zu Hause von den Gräu-
Gerade jetzt in Zeiten politischer Veränderungen und der Zu-
eltaten des NS-Regimes zu hören oder zu lesen. Eine Million. Eine
nahme von Rechtspopulismus in Österreich und vielen weiteren
Zahl sowohl schockierend aber auch abstrakt. Das Leid der Op-
Ländern ist es besonders wichtig, sich aktiv mit dem Thema Frem-
fer und die Brutalität des KZ-Systems, die unmenschlichen Le-
denhass und der Ausgrenzung Andersdenkender auseinanderzu-
bens- und Arbeitsbedingungen, die drakonischen Strafen für den
setzen und diesen Tendenzen selbstbewusst entgegenzuwirken.
kleinsten Verstoß gegen die Regeln, die medizinischen Experi-
Auschwitz ist das Symbol für den Holocaust, den systemati-
mente, die Willkür der SS, die Selektionen und der brutale Über-
schen Mord an den Juden Europas. Das größte deutsche Kon-
lebenskampf lassen sich nicht in Zahlen oder sonst wie messen.
zentrationslager ist Sinnbild für das Leid, das Menschen anderen
Die Zeit, die Lager sind rational erklärbar geworden, gleich-
Menschen zufügen können. Auschwitz steht aber nicht nur für
wohl bleiben sie eine emotional unzugängliche Welt. Der
die eigentlich unbeschreiblichen Verbrechen, sondern auch für
Schriftsteller H. G. Adler, der Theresienstadt, Auschwitz und Buchenwald überlebt hat, beschreibt dieses Nicht-Nachfühlen-Kön-
INFOBOX
nen: "Jeder Versuch eines Hineindenkens ist müßig, denn alles ist fremd und unbegreiflich, was an Leben zwischen den Dräh-
Planung und Begleitung der Reise gemeinsam mit dem Verein GEDENKDIENST. 7.-10.11.2019 Übernachtungen in Auschwitz. Zwei Tage verbringen wir in Auschwitz-Birkenau mit Führungen durch die Konzentrationslager/Gedenkstätten, Ausstellungsbesuch und Workshops. Abgerundet wird das Programm durch Museumsbesuche und Stadtführungen in Krakau und Auschwitz. Ein Vorbereitungstreffen im Vorfeld, damit sich alle Teilnehmer*innen intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und ungefähr erahnen können, was dann bei der Reise auf sie zukommen wird. Vor Ort wird es abends immer eine Nachbesprechung des Tages bzw. Vorbereitung auf den nächsten Tag geben, abgerundet durch Andachten und geistliche Impulse. Mehr auf www.ejoe.at.
ten eingesammelt ist. Vom Dasein der Verlorenen ist nichts in eine Sprache zu übertragen, die draußen jemand verstünde. (...) Wer diese Vernichtung nicht an sich selbst erfahren hat, weiß es nicht, wird es nie wissen. Er hat zu schweigen." Wir wünschen uns, dass unsere Teilnehmer*innen sowohl bewusst, als auch unbewusst im Sinne der Botschaft des "Niemals vergessen, niemals wieder" nicht schweigen, sondern diese Botschaft als Multiplikator*innen weitertragen und in ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einfließen lassen. Die teilnehmenden EJÖMitarbeiter*innen und auch alle anderen Teilnehmer*innen werden nach der Reise sensibilisiert und mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen und gute Argumente haben, mit denen sie andere Menschen zu einem Um- und Nachdenken bewegen können.
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„Aktiver Beitrag zum kritischen Umgang mit der Zeitgeschichte“ Matthias Spadinger über den „Gedenkdienst”, den seit 1992 engagierte österreichische Jugendliche in unterschiedlichen Ländern leisten.
S
eit dem Jahr 1992 ermöglichen wir als Verein GEDENKDIENST
der Welt und leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des
jedes Jahr jungen und engagierten Menschen einen einjähri-
Nationalsozialismus vor Ort. Sie arbeiten in Museen oder Gedenk-
gen Gedenkdienst an Holocaust-Gedenkstätten, Altenbetreuungs-
stätten, führen Gespräche mit Zeitzeug*innen, unterstützen
einrichtungen, Forschungseinrichtungen sowie Jugendbegeg-
Überlebende des Holocaust im Alltag, bereiten Dokumente in
nungsstätten in unterschiedlichen Ländern Europas, Amerikas
Archiven und Institutionen auf oder arbeiten mit Jugendgruppen.
und in Israel. Im Fokus der Arbeit an den Einsatzstellen stehen
War es davor immer nur Männern möglich, einen Gedenkdienst
die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus, die
als Zivilersatzdienst zu leisten, werden seit 2016 auch Frauen und
Beschäftigung mit den unterschiedlichen Opfern und den natio-
nicht wehrpflichtige Männer zu den gleichen Konditionen staat-
nalsozialistischen Kontinuitäten sowie Brüchen nach 1945. Ganz
lich gefördert – eine Forderung des Vereins GEDENKDIENST seit
in diesem Sinne leisten wir auch in Österreich Gedenk- und Er-
über 25 Jahren. Eine Novellierung des Freiwilligengesetzes im Na-
innerungsarbeit. Neben unserer Entsendetätigkeit ins Ausland
tionalrat war dafür maßgebend. Gedenkdienst ist auch weiterhin
ermöglichen wir ein vielschichtiges Bildungsangebot für poli-
als Zivildienst anrechenbar. Auf der anderen Seite muss erwähnt
tisch bzw. historisch interessierte Menschen. Regelmäßig füh-
werden, dass die finanzielle Unterstützung vonseiten der verant-
ren wir Workshops für Schulklassen oder Erwachsenengruppen
wortlichen Stellen nicht ausreichend ist und Gedenkdienst jedes
durch. Im Sinne der Holocaust-Education bzw. historisch-po-
Jahr prekärer gefördert wird. So müssen Gedenkdienstleistende
litischen Bildungsarbeit werden interessierte Gruppen an das
oftmals weiterhin auf private Unterstützung zugreifen, um sich ei-
Thema Nationalsozialismus herangeführt und wird ein breiteres
nen Gedenkdienst überhaupt leisten zu können – ein Dienst im
Bewusstsein für die unterschiedlichen Aspekte dieser Thematik
Sinne der Republik Österreich. Dabei sind es ganz besonders die
geschaffen. Unser Bildungsangebot reicht dabei von der Veran-
aktuellen politischen Vorfälle, die von der großen Aktualität zeugen,
staltungsreihe Geh Denken!, über Studienfahrten bis zu der vier-
der Verbrechen des Nationalsozialismus zu gedenken sowie sich
teljährlich erscheinenden Zeitung GEDENKDIENST.
differenziert und kritisch mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Entstanden ist unser Verein 1992 im Kontext des erinnerungs-
Wir halten an unserer gesellschaftspolitisch wichtigen Auf-
politischen Umbruchs in Österreich, welcher mit der Waldheim-
gabe fest. Wir freuen uns darüber, dass kritische und reflektierte
Affäre 1986 begann. Die 1990er-Jahre markierten den Wandel
Erinnerungsarbeit an das Interesse vieler junger Menschen
von der offiziellen Erinnerungspolitik im Sinne der „Opferthese“
stößt, denen wir es ermöglichen wollen, einen aktiven Beitrag
Österreichs als erstes Opfer des NS-Regimes hin zu einer diffe-
zum Umgang mit der Geschichte zu leisten.
renzierteren Auseinandersetzung mit Österreichs Rolle im Nati-
Um die Erinnerung an den Holocaust hochzuhalten sowie
onalsozialismus und zu einem Bekenntnis zur Mitschuld Öster-
aktuellen rechtsextremen und antisemitischen Entwicklungen
reichs. Die Förderung dieses Gedenkdiensts wird sowohl von
entschieden entgegenzutreten, ist Bildungsarbeit mit jungen
Überlebenden des Nationalsozialismus als auch von ausländischen
Menschen unerlässlich. Im Verein GE-
Vertreterinnen und Vertretern an den Einsatzorten als ein starkes
DENKDIENST schaffen wir eine Plattform,
gesellschaftspolitisches und außenpolitisches Zeichen wahrge-
um den Diskurs hier maßgeblich mitzuge-
nommen und belegt die kritische Auseinandersetzung mit der
stalten.
österreichischen Zeitgeschichte sowie ihrer historischen Verant-
Matthias Spadinger leistete 2014/15 Gedenkdienst im Ghetto Fighters‘ House Museum nahe Akko in Israel. Er studiert Politikwissenschaft sowie Geschichte und Geographie auf Lehramt an der Universität Wien und ist u.a. als Kassier im Verein aktiv.
wortung seitens der Republik. Jedes Jahr arbeiten über 20 Gedenk dienstleistende an verschiedenen Einsatzstellen in weiten Teilen
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Wirklich tot sind nur jene, an die sich niemand mehr erinnert Steine der Erinnerung halten das Gedenken an ermordete Wiener*innen wach Von Daliah Hindler
D
er Verein "Steine der Erinnerung" setzt seit 2005 Gedenk-
Unser Verein setzt sich aus wenigen sehr engagierten Men-
steine für jüdische Wiener*innen, die in den Jahren von
schen zusammen, die familiär zusammenarbeiten. Matthias
1938-1945 von den Nazis deportiert und ermordet worden sind,
Beier sagt über seine Beweggründe mitzuarbeiten: "Ich emp-
vor deren ehemaligen Wohnhäusern. Er erinnert auch an das jü-
finde es als eine Ehre und eine Pflicht, da ich es sehr wichtig
dische Leben und an die reiche jüdische Kultur. Die Form, die
finde Menschen auf die Gräuel des NS-Regimes aufmerksam zu
gewählt wurde, sind im Pflaster eingelassene gravierte Messingplatten oder Wandtafeln an den Häusern. Es gibt zudem Steine für Roma und Romnija, für Widerstandskämpfer*innen und für Spanienkämpfer*innen. Der Verein ge-
machen und weil ich weiß, wie viel Schmerz
Den Ermordeten wieder einen Platz geben
denkt mit rund 470 Stationen der Erinnerung in
noch immer in den Familien vorhanden ist. Es ist mir wichtig einen kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung zu leisten." Roswitha Hammer schreibt: "Unrecht kann nicht ungeschehen gemacht
15 Bezirken mehr als 1600 Frauen, Männern und Kindern. Auf
werden - aber in dem wir uns erinnern und Möglichkeiten, Orte
den Wegen der Erinnerung durch die Leopoldstadt und die Bri-
des Erinnerns schaffen, entsteht Neues. Für mich ist das Wach-
gittenau wird Orten des jüdischen Lebens gedacht (Theater, Kaf-
halten von Erinnerungen nicht nur ein individueller, sondern
feehäuser, Vereine...). Die Steine werden in öffentlichen Gedenk-
auch ein gesellschaftsverändernder, politischer Akt."
feiern feierlich eingeweiht. Begleitbroschüren enthalten Texte
Im Laufe der Jahre haben sich viele fruchtbare Kooperatio-
und Fotos zu allen Stationen, die von den Angehörigen und
nen ergeben. Auf Anfrage hat der Verein auch mit der evange-
Initiator*innen verfasst werden.
lischen Pfarre Am Tabor und mit der Pfarrgemeinde der Kirche
Die Ziele und Aufgaben haben sich für uns im Laufe der Jahre
St. Johann Nepomuk eine Wandtafel und Steine feierlich einge-
herauskristallisiert. Die Wünsche der Angehörigen und Reakti-
weiht. Der Text der Kirche St. Johann Nepomuk lautet: "In Ver-
onen der Wiener Bevölkerung hatten einen maßgeblichen Ein-
antwortung für die Geschichte gedenken wir der jüdischen
fluss darauf:
Bevölkerung. Für alle, die den christlichen Werten unter der na-
Wir geben den Ermordeten wieder einen Platz in ihrem Hei-
tionalsozialistischen Schreckensherrschaft treu geblieben sind".
matbezirk. So sind sie und ihr Schicksal nicht vergessen. Den An-
Initiativen wie diese sind sehr wichtig für Angehörige, die sehen,
gehörigen geben wir die Möglichkeit, ihrer ermordeten Großel-
dass sich Österreich verändert hat und ihr Leid anerkannt wird.
tern, Eltern und Geschwister zu gedenken. Für viele Angehörige sind die Steine symbolische Grabsteine.
Lange wurde in Österreich über das dunkelste Kapitel unserer Geschichte geschwiegen und erst in den vergangenen Jahr-
Die Verankerung unserer Projekte in der Bevölkerung ist für
zehnten wurde mit der Aufarbeitung begonnen. Aus diesem
uns von zentraler Bedeutung. Viele Menschen tragen unser Pro-
Grund sehen wir es als unsere Pflicht an, auch weiterhin das Ge-
jekt durch ehrenamtliches Engagement mit. So gibt es beispiels-
denken an die Menschen wach zu halten, die diese Stadt geprägt
weise viele Leute, die die Steine in ihrer Umgebung warten oder
haben und die vertrieben und ermordet wurden.
Patenschaften für Menschen übernehmen, die keine Angehöri-
Hier erfahren Sie mehr über unsere Projekte und wie Sie sich bei
gen haben. Wir leisten dadurch einen nachhaltigen Beitrag zur
uns beteiligen können: www.steinedererinnerung.net
Wiener Vergangenheitsbewältigung, indem wir mit den „Steinen der Erinnerung“ den öffentlichen Raum verändern.
Die Wiener Kultur- und Sozialanthropologin Daliah Hindler engagiert sich seit 2008 beim Verein „Steine der Erinnerung“.
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Wo Erinnerungen greifbar werden Besuch in der Normandie
N
ormalerweise gehören Strandspaziergänge zu den schö-
Wie beschreibt man etwas, das zwar vor Ort unglaublich nahe
nen Dingen eines Urlaubs. Man schlendert am Wasser ent-
geht, aber auf keinem Foto adäquat wiedergegeben und in kei-
lang, genießt das Rauschen der Wellen, spürt den feinen Sand un-
ner Erzählung so lebhaft geschildert werden kann?
ter den Füßen und sieht anderen Begeisterten beim Spielen und
Erinnerung. Natürlich kann ich mir nicht entfernt vorstellen,
Baden zu; jede Sandburg ein Flecken Idylle. Diese Idylle währt
wie es damals wirklich gewesen sein muss. Doch ich kann da-
allerdings nicht lange, wenn man sich bewusst macht, dass die
ran erinnert werden, dass der Frieden, der unser heutiges Leben,
Kinder, die so unbeschwert im Sand buddeln, in Wahrheit auf
Wohnen, Reisen, Träumen usw. ermöglicht, keineswegs selbst-
Tonnen pulverisierter Munition spielen, mit jedem Schaufelstich
verständlich ist, und dass ich dankbar dafür sein sollte, wie gut
in zersplitterten Patronen, Hülsen und anderen Waffenteilen gra-
es mir – uns – heute geht. Ich empfehle jedem wärmstens, sich
ben. Läuft man an den D-Day-Stränden in der Normandie, gräbt
diese Schauplätze einmal anzusehen, doch nicht alle auf einmal
man wortwörtlich in den Erinnerungen der Geschichte.
und mit einem abwechslungsreichen Programm darum herum,
Ende Juni machte ich eine Rundreise durch den Norden
denn Ziel des Besuchs soll ja nicht sein, sich den Urlaub zu betrü-
Frankreichs und hielt an den großen Schauplätzen des Zweiten
ben, sondern zu lernen und eigene Erkenntnisse daraus zu zie-
Weltkrieges, wo sich die Entwicklung des weiteren Kriegsver-
hen. Welche Erkenntnisse das sein sollen, kann ich leider auch
laufs entscheidend änderte, als die alliierten Truppen die Klip-
nicht sagen, das muss wohl jede/r selbst herausfinden. Ich denke
pen und Strände eroberten und die NS-Besatzer nach und nach
jedoch auch, dass niemand mit einer fertigen Meinung nach
zurückdrängen konnten. Am D-Day, dem 6. Juni 1944, stürmten
Hause kehren wird. Vielleicht sind Erinnerungen gerade deshalb
die ersten britischen, kanadischen und amerikanischen Solda-
so wichtig, weil sie so relativ sind. An den Fakten ist nicht zu rüt-
ten im Zuge der Operation Overlord die Nordküste Frankreichs
teln, keine Frage, aber die persönlichen Eindrücke, die Emotio-
und wurden von der deutschen Wehrmacht mit der neuesten
nen, die wir daran knüpfen, verändern sich mit der Zeit und den
Technik gnadenlos niedergemetzelt. Seien es die Steilklippen
Dingen, die wir erleben. Aus diesem Grund steht die Normandie
am Pont du Hoc oder die Strände Omaha und Utah Beach, über-
auch weiterhin auf meiner Reiseliste, genauso wie viele andere
all zeugen Bomben- und Granatenkrater, zerstörte Bunker- und
Orte des Gedenkens in Österreich oder Deutschland und ande-
Geschützanlagen von den Wirren des Grauens.
ren Ländern, die der Zweite Weltkrieg gebrandmarkt hat.
Heute sind die Anlagen allesamt geschütztes Gelände und
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kulturell aufgearbeitet. Straßenschilder weisen von weitem dar-
Erinnern heißt aber nicht, nur in der Vergangenheit zu wüh-
auf hin und die zahlreichen Touristen werden von großen Park-
len und den Kopf hängen zu lassen. Erinnern heißt auch, zu
plätzen über Ausstellungshallen und Informationstafeln lang-
lernen und zu verändern, glücklich zu sein und dennoch ein
sam zu den Orten und Denkmälern geführt. Und dann steht man
Bewusstsein dafür zu haben, dass uns das Glück nicht nachge-
da, taucht in eine andere Welt ein und lässt die Relikte des Krie-
worfen wird, wir aber mit jedem Lächeln zum Glück anderer bei-
ges – Krater, Ruinen, Wracks und tausende Kreuze auf den Mili-
tragen können.
tärfriedhöfen - selbst sprechen.
i-motion
Justin Gedikoglu
jg#231 : 2019
„Niemals Nummer – immer Mensch“ Auszug aus der Rede von Bischof Michael Bünker beim Ökumenischen Gottesdienst im Rahmen der Befreiungsfeier am 5. Mai 2019 in Mauthausen
N
iemals Nummer – immer Mensch, unter diesem Thema
Gefeit davor, andere zu verachten, zu beschämen, an ihnen mit
stehen die Befreiungsfeiern in diesem Jahr. „Wir werden
Achselzucken vorüber zu gehen und sie zu Nummern zu degra-
die letzten Schlacken unserer Humanitätsduselei ablegen.“ Das
dieren? Natürlich sind wir das nicht. Humanität fällt nicht vom
sagte der NS-Gauleiter von Thüringen, Franz Sauckel. Er wusste,
Himmel. Sie muss erarbeitet, gebildet, erstritten, erkämpft wer-
wovon er sprach, denn er hielt sich nicht nur wie viele Nazis für
den. Johann Gottfried Herder schreibt: Die Bildung zur Huma-
einen der „Herrenmenschen“, sondern setzte diese verbreche-
nität ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muss, oder
rische Überzeugung als „Generalbevollmächtigter für den Ar-
wir sinken, höhere und niedere Stände, zur rohen Brutalität zu-
beitseinsatz“, also für die Zwangsarbeit in die schreckliche Wirk-
rück. Das ist der Ruf, den jede Befreiungsfeier an uns richtet.
lichkeit um.
Wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“
wurde er im Nürnberger Prozess verurteilt und hingerichtet. Humanitätsduselei – eine typische Nazi-Wortschöpfung, die
Dass jeder und jede unersetzlich ist und von unermesslichem Wert, das erkennen wir auch am Namen. An der unverwechselbaren, einmaligen Person, die einen Namen trägt. Gott hat unser
es dann in das „Wörterbuch des Unmenschen“ aufgenommen
aller Namen in die Fläche seiner Hand geschrieben.
wurde. Rudolf Kalmar, der mit dem ersten Österreicher-Trans-
Hon. Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Bünker, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich vom 1.1.2008 bis 31.8.2019.
port im April 1938 nach Dachau gebracht wurde, schrieb später: „Als wir damals auf dem Westbahnhof von der Wiener Polizei der Dachauer SS übergeben wurden, hörten wir auf, Menschen zu sein.“ Quälereien und Demütigungen setzten sich während der ganzen zehnstündigen Fahrt hindurch fort und erreichten nach dem Eintreffen in Dachau ihren Höhepunkt. Quälender als der physische Schmerz, als Hunger und Durst, war das Gefühl der ausweglosen, unentrinnbaren Einsamkeit, schreibt Kalmar, die Hilflosigkeit und Ohnmacht, das „völlige Ausgestoßensein aus allen Bezirken des Menschlichen.“ Es wird hier in Mauthausen und den zahlreichen Neben- und Außenlagern nicht anders gewesen sein, höchstens im Endeffekt für die Betroffenen noch schlimmer. „Bleib ein Mensch, Kamerad“ heißt es beinahe beschwörend immer wieder im Dachau-Lied von Jura Soyfer. Bleib ein Mensch! Aber wie kann man das, wenn sich die Gesellschaft, die Machthaber, die Medien dazu entschlossen haben, jede Humanitätsduselei abzulegen? Immer wieder stehe ich erschrocken vor dem, was damals hier Wirklichkeit gewesen ist. Aber auch heute ist die Humanität keineswegs eine gesicherte Selbstverständlichkeit. Wie bleibt man ein Mensch, wenn man ausgegrenzt wird, zum Sündenbock gemacht, mit Vorurteilen punziert und anonym einer Gruppe zugerechnet, der man alles Unglück zuschreiben kann? Sind wir heute vor Unmenschlichkeit gefeit?
Dreißig + Eins: Werner Graf wechselt ins geistliche Amt
>h!
Das Beständigste in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist bekanntlich die Veränderung. Nun ist es nach dreißig beständigen Jahren in der EJOÖ Zeit zur Veränderung. Bereits seit 17. März 2019 bin ich Pfarramtsanwärter. Und als solcher habe ich in meiner Basisgemeinde Linz Dornach unter der Anleitung von Pfarrer Mag. Ortwin Galter an 10 Sonntagen Pfarrerluft geschnuppert. Ich lasse mich nun ab 1. September 2019 für das geistliche Amt zurüsten und beginne als Lehrvikar in der Tochtergemeinde Haid. Das ist eine spannende Sache. Damit verbreitere ich mein Zielgruppenspektrum und nehme sehr viele schöne Erfahrungen mit. Die EJOÖ ist mir ans Herz gewachsen. Daher war und ist der Abschied nicht leicht. Aber der schöne Satz von Hermann Hesse stimmt: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“ Im Arbeitsjahr 2019/2020 werde ich noch einige wenige Geschäftsführungsagenden für die EJOÖ wahrnehmen. Das hilft, die Vakanzzeit von mir zu meinem Nachfolger bzw. meiner Nachfolgerin zu überbrücken. Werner Graf
e-mission
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jg#231 : 2019
CBT 2020: „Von Angesicht zu Angesicht.
Friedenstag: Trotzdem!
Heute.Gott.Glaube“ Christliche Begegnungstage nehmen in den Blick, was uns Christ*innen in ganz Europa verbindet: Gemeinsamkeiten, Herausforderungen, Chancen, Lebensgefühl. Österreich ist im nächsten Jahr das Gastgeberland, vom 3. bis 5. Juli 2020 in Graz (Innenstadtkirchen, Messe, Stadtpark). Veranstaltungsträger*innen sind die Evangelischen Kirchen (A.B., H.B. und Methodistische Kirche) und die Römisch-Katholische Diözese Graz-Seckau. Es werden etwa 4.000 Gäste aus Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Deutschland und Österreich erwartet.
Die Evangelische Jugend Österreich gestaltet das Kinder- und Jugendprogramm: Jugend City-Walk (Stadtführungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene), Parcours und City-Running (auf dem direktesten Weg von A nach B kommen), das „Unsichtbare Theater“, Auseinandersetzungen mit Hate-Speech im Netz und Menschenrechtsfragen, Fußball, der christlich-jüdische Dialog, ein
One God - One Faith One Church Am 28.9.19 von 11 bis ca. 20 Uhr findet in der Neuapostolischen Kirche in Wien Penzing, Hochsatzengasse 11, 1140 Wien der ökumenische Jugendtag „One God - One Faith - One Church“ statt. Es wird ein tolles Jugendevent mit Gottesdienst, Brunch und Workshops für alle von 14 bis 34 Jahre, das vom ökumenischen Jugendrat in Österreich veranstaltet wird. Anmeldung unter jugendtag2019@gmail.com
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hot’n fresh
Tanz-Workshop und andere Mitmachaktionen, alles quer durch Graz. Das gemeinsame Programm bietet spannende, andächtige und jugendkulturelle Angebote. Der 3.7. steht im Zeichen des Festes der Begegnung in der Grazer Messe und von dezentralen Eröffnungsgottesdiensten. Der folgende Samstag hat es dann in sich mit Keynote Speech, interaktivem Bischofsforum und der langen Nacht der Jugendkirche (Kreuzkirche). Nach kurzer Nacht feiern wir am 5.7. unseren ökumenischen Abschlussgottesdienst und wer mag kann noch ein wenig durch die Stadt flanieren. Was das ganze kosten wird: Kinder bis 14 Jahre sind frei, Erwachsene zahlen inklusive zwei Übernachtungen im Hotel € 140,--. Günstiger geht es im Matratzenlager oder im Privatquartier (Preise und Infos online: www.face2face2020.at). Auch Tagespässe sind erhältlich (€ 25,--/Person und Tag). Immer im Preis enthalten sind: Eintritt Catering im Bereich der Messehalle, Programmheft, Liederbuch, Benützung der Grazer öffentlichen Verkehrsmittel). Das Vorbereitungsteam freut sich über die Teilnahme österreichischer Gemeinde- und Jugendgruppen! Bei Interesse an Beteiligung (Mitwirken bei Workshops/Bibelarbeiten/gestalten von Andachten mit Kindern, Unterstützung von Teams Kinder- und Jugendprogramm, Mithilfe im Steward-Programm), bitte ich um Rückmeldung bis spätestens 15.10.2019 an office@ejoe.at.). Don’t miss: die CBT 2020 sind DIE Gelegenheit, internationale Freundschaften zu schließen, geniale Momente zu erleben, die Stadt Graz in aller Ruhe zu erkunden – und das alles bei hoffentlich schönster Sommersonne!
Zu einem „Trotzdem!“ ruft die Evangelische Jugend Wien (EJW) und die ARGE Evangelische Religionslehrer*innen an AHS/BMHS bei ihrem Friedenstag am Mittwoch, 4. Dezember, auf. Bei dem Event für Jugendliche ab der 9. Schulstufe sollen die Jugendlichen „in Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben, ihre Persönlichkeit entwickeln“ und „zu verantwortungsvollem Handeln ermutigt“ werden. In den neun Workshops werden die Jugendlichen aufgerufen zu einem Trotzt-dem Rechtradikalismus, Rassismus und Antisemitismus, Trotzt-der rücksichtlosen Ausbeutung und Verschwendung, Trotzt-den Kriegen, Trotzt-der Angst gegenüber Fremden und Andersartigen, Trotzt-der Gleichmacherei, Trotzt-der Abhängigkeit und Erniedrigung (MädchenWS), Trotzt-den standardisierten Körpernormen, Muskeln & Co (Burschen-WS), Trotzt-der Flucht in die Sucht, Trotzt der Gewalt und Trotzt der Eintönigkeit. Erwartet werden laut EJW bis zu 600 Jugendliche. Die Veranstaltung in der Lindengasse 44 (1070 Wien) dauert von 8.30 bis 13 Uhr. Detaillierte Infos zu Ablauf und Programm: www.friedenstag.at
Der EJÖ Adventkalender
Petra Grünfelder
„FEIERN! – Gottesdienste mit jungen Menschen“ Save the date! Vom 6.-8. März 2020 bieten wir in Bad Goisern ein spannendes Reflexions- und Workshop-Wochenende mit Infos und Inputs zum Thema „FEIERN! – "FEIERN! - Gottesdienste, Andachten und Reden über Gott und die Welt". Zielgruppe sind Haupt- und Ehrenamtliche, die in Gemeinde und/oder Schule mit und für junge Menschen arbeiten. Infos dazu gibt's ab Mitte Oktober auf www.ejoe.at
Zum 14ten Mal auf www.ejoe.at. Am 1.12. wird unser beliebter und traditioneller EJÖ-Adventkalender auf der Startseite unserer Website www.ejoe.at online gehen. Wie immer mit knackigen und kompakten Beiträgen und stimmungsvollen Bildern. In diesem Jahr stehen Gedanken zu (vor-)weihnachtlichen Liedern von Leuten aus und rund um die EJÖ im Mittelpunkt: adventlich Andächtiges aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.
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>tipps & tricks "Die Reformationskommission" oder: Werwolf für Protestant*innen Gespielt wird nach den Regeln des bekannten Spiels
tion darf er jede Nacht die Identität einer Person erfahren. (Seherin) Katharina von Bora: Als angetraute von Martin Luther darf sie jede Nacht blinzeln, wenn die Reformationskommission tagt. (Blinzelmädchen)
Werwölfe von Dürsterwald! – Dabei werden die
Friedrich der Weise: Als Landesfürst darf er in je-
bekannten Rollen durch Personen der Kirchenge-
dem Spiel einmal eine Person begnadigen und ein-
schichte ersetzt. Dabei fließen die Besonderheiten
mal eine Person ins Exil schicken (auch sich selber).
der Personen in die Charakterbeschreibung mit ein.
(Hexe)
Spielsituation
nimmt er eine beliebige Person mit ins Exil!
Wir befinden uns in der Zeit der Gegenreforma-
Junker Jörg: Versteckt als Junker Jörg auf
tion in einem kleinen Dorf, in den Bergen, voll mit
der Wartburg hat Martin Luther einen gu-
Kaiser Karl: Wird der Kaiser ins Exil geschickt,
Protestant*innen. Doch die Idylle trügt. Die Reforma-
ten Überblick. So schafft er es zwei Seelen
tionskommission versucht diesem Spuk ein Ende zu
innig zu verbinden. Deshalb darf er zu Be-
setzen und die Protestant*innen ins Exil zu schicken.
ginn des Spiels ein Liebespaar bestimmen.
Die Protestant*innen ihrerseits greifen zur Selbsthilfe
Wird im Laufe des Spiels einer der beiden
und …
Liebenden ins Exil geschickt, gehen sie aus
Spielziel
H e r a u s t r e n n e n
Martin Luther: Als die treibende Kraft der Reforma-
z u m
Jungschar
Folge::67
Liebe gemeinsam. (Amor) Kardinal Kajetan – buchtet jede Nacht eine
Für die Protestant*innen: Die Reformationskom-
andere Person für eine Nacht bei sich in der
mission vertreiben und die Beschaulichkeit im Dorf
Burg ein, deshalb kann diese Person nicht ins
wiederherstellen
Exil geschickt werden. Wird der Kardinal ins Exil
Für die Reformationskommission: Alle Protestant*
geschickt, nimmt er den Kerkerschlüssel mit und der
innen ins Exil nach Siebenbürgen zu schicken.
Häftling kommt nicht mehr frei!
Die Rollen
Selbstverständlich kann das Spiel mit anderen Cha-
Alle Spieler*innen, die nicht zur Reformationskom-
rakteren der Reformation und Gegenreformation je-
mission gehören, gelten als Protestant*innen (Dorf-
derzeit erweitert werden, der Phantasie sind hierbei
bewohner), diese können aber auch Sonderrollen
keine Grenzen gesetzt.
einnehmen:
Elke Jurkowitsch-Steidl
tipps & tricks
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Wo gibt es Schutzzonen vor Überschwemmung, Muren-und Lawinenabgängen? Abschluss Überlegt euch, wie ihr euren Ort, eure Stadt, eure Region gestalten möchtet, damit sie für euch und auch für spätere Generationen noch lebenswert bleibt. Was sind eure Vorschläge und Wünsche? Schreibt sie nieder und sendet sie evtl. auch ans Gemeindeamt. Uns interessieren eure Vorschläge auch. Sendet sie uns an office@ejoe.at.
Was kann zum Erhalten der Artenvielfalt getan werden?
Jugend Regenwurm, Bodenversiegelung und Artenvielfalt Gruppenstunde zu Schöpfungsverantwortung für Konfis und Jugendliche Begrüßung Frage-Antwortspiel „Regenwurm-Quiz Vorlage Regenwurm-Quiz findest du hier: http://bit.ly/Regenwurmquiz
Brutkästen für Vögel Fragt, ob ihr im Pfarrgarten Brutkästen für Vögel anbringen dürft. Eurer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Was ist Bodenversiegelung, wie wirkt sie sich auf unsere nächste Umgebung und die Artenvielfalt aus? Siehe Vorlage Bodenversiegelung: http://bit.ly/bodenversiegelung Aktivteil: Evtl. könnt ihr euren Kirchturm oder das Rathaus besteigen. Betrachtet euren Ort, eure Stadt nun genau. Wie viele Freiflächen gibt es noch (Parks, kleine Wälder)? Wie sind die Industriezonen angelegt? Wie viel Platz beansprucht der Straßenbau? Wie ist die Bebauung (verdichteter Wohnbau, Einfamilienhäuser)? Wie ist der Fluss/Bach reguliert?
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Fragt im Gemeindeamt nach, ob ihr den Flächenwidmungsplan
Nützlings-Hotels
eures Ortes, eurer Stadt, eurer Region einsehen dürft (evtl. in ei-
Fragt in der Pfarrgemeinde nach, ob ihr im Pfarrgarten ein Nütz-
ner weiteren Gruppenstunde).
lings-Hotel aufstellen dürft. Groß oder klein, alles ist hilfreich!
Wo sind Industriezonen?
Anleitungen dazu finden sich im Internet. Zum Beispiel:
Was ist als Grünland gewidmet?
http://bit.ly/Insektenhotels
Wo sind weitere Straßen geplant?
http://bit.ly/Insektenhaus
hot‘n fresh tipps & tricks
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Baut ein Ohrenschlüpfer-Quartier
kochen-reisen-reden-beten
Anleitungen dazu finden sich im Internet. Zum Beispiel http://bit.ly/ohrwurmquartier http://bit.ly/ohrwurmhaus
Vollkornbrot Zutaten: 1 kg Vollkornmehl (Weizen, Roggen, Dinkel,…) 1/2 Liter Buttermilch, 12 Esslöffel lauwarmes Wasser, 1 Esslöffel Salz, 30 Gramm Germ, 1 Packung Brotgewürz, Sesam zum Bestreuen Alle Zutaten zu einem Teig verkneten Den Teig in eine befettete Kastenform füllen, mit einer Gabel mehrmals einstechen und rasten lassen bis er circa das doppelte Volumen erreicht hat. Mit Sesam bestreuen. Im vorgeheizten Rohr bei 180 Grad ca. 60 Minuten lang backen.
Komposthaufen
Italienisches Brot
Legt wenn möglich einen Pfarr-Komposthaufen an. Darin tum-
500 Gramm Weizenmehl, 1 1/2 Teelöffel Salz, 1 Esslöffel Olivenöl,
meln sich unzählige Tiere, die Bioabfall zu wertvollem Humus
21 Gramm Germ, 250 ml lauwarmes Wasser
verarbeiten. Auch der Regenwurm und der Kompostwurm füh-
Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. 30 Minuten zugedeckt an
len sich hier sehr wohl.
einem warmen Ort ruhen lassen. 2 Wecken formen und auf ein
Das ist jedoch ein Langzeitprojekt, denn ein Komposthaufen ge-
mit Backpapier belegtes Blech legen. Ein paarmal schräg ein-
hört bearbeitet.
schneiden. Nochmal kurz gehen lassen. Im vorgeheizten Rohr bei 200 Grad, 20-30 Minuten backen.
>h!
Brotgewürz
KonApp DIE App für die Konfirmand*innenarbeit! In deinem AppStore findest du im Laufe des Septembers die neue „KonApp“ zur kostenlosen Verwendung. Sie ist ein persönlicher Begleiter durch die Konfizeit, Kommunikationsmittel zwischen Leitung und Gruppe. Du hast damit alle relevanten Inhalte immer dabei, inklusive Bibel, Bibellexikon und Grundtexte. Ein weiteres Feature ist das Tagebuch für die Grundlagen zur persönlichen Auseinandersetzung
Für ein Kilogramm Brot empfiehlt es sich 3-4 Teelöffel Brotgewürz in den Teig zu mischen. Für dunkles Brot: 3 TL Anissamen, 3 TL Kümmelsamen, 2 TL Fenchelsamen, 2 TL Koriandersamen Für italienisches Brot: 2 TL getrockneten Basilikum, 2 TL getrockneten Thymian, 2 TL getrockneten Oregano, 2 TL getrocknete Zwiebeln, 2 TL Knoblauchgranulat
Karin Kirchtag
tipps hot‘n & tricks fresh
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Die Sonnenblume
Peter in Gefahr
von Simon Wiesenthal erschienen 1986
Von Helen Bate
Eine überarbeitete Neuauflage von Nicola Jungsberger, Simon Wiesenthal, erschienen 2015 Der Weg vom Lager zum Krankenhaus Lemberg führt den jüdischen Häftling Simon vorbei an einem Friedhof, auf dessen Gräbern Sonnenblumen blühen. Im Krankenhaus bittet der junge sterbende SS Soldat Karl Simon um die stellvertretende Absolution seiner Gräueltaten begangen an Juden. Simon verlässt das Krankenzimmer wortlos. Zurück im Lager können die Mithäftlinge seinen Zweifel ob der Richtigkeit seiner Entscheidung nicht verstehen. Die
Frage nach Schuld, Vergebung und Versöhnung begleitet ihn auch nach seiner Befreiung. Er richtet diese Fragen an Persönlichkeiten unterschiedlichster Religionen, politischer Parteien, Schriftsteller*innen. Die interessanten Antworten sind im Anschluss an die Erzählung abgedruckt. Ein ungemein berührendes Buch für Jugendliche und Erwachsene mit spannenden, zum Nachdenken anregenden Antworten auf die gestellten Fragen. Lesenswert! ISBN 978-3-95890-006-6 Europa Verlag
Hallo Donald Trump Von Sophie Siers, Anne Villeneuve Sam hat ein großes Problem: sein großer Bruder, mit dem er ein Zimmer teilen muss. Angeregt von Donald Trumps Mauer-Plänen keimt in Sam der Wunsch sich auch in seinem Zimmer mit einem Mauerbau das Problem zu lösen. In Briefen an Donald Trump be-
>h!
richtet er von den Widerständen und seinen Gedanken rund um den Mauerbau. Eine flott erzählte Geschichte mit witzigen Bildern für Kinder ab 5 Jahren. ISBN 978-3-4802-3583-9, Verlag Essling chb
ISBN 978-3-8956-5373-5 Moritz Verlag chb, gg
EJÖ Mitarbeiter*innen Selbstverständnis
Burg Finstergrün sucht Unterstützung!
Nach einem längeren Diskussionsprozess konnten wir unser Mitar beiter*innen Selbstverständnis zu einem guten Abschluss bringen. Wir haben damit fixe Rahmenbedingungen zum Schutz und zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, sowohl in den Pfarrgemeinden und Gliederungen, als auch für unsere ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter*innen geschaffen. Im Zentrum steht das Evangelium. Es ist Orientierung, Kern, Selbstverständnis und Richtschnur jedes Mitarbeiters und jeder Mitarbeiterin der EJÖ. Genauso gelten ergänzend die Grundsätze der EJÖ, „glauben, begegnen, wachsen, unterstützen, vernetzen“ für jede*n Mitarbeiter*in. Unsere Mitarbeiter*innen stehen für unverzichtbare Grundhaltungen des menschlichen Zusammenlebens die ihre Grundlage in der Zuwendung Gottes zum Menschen haben: die Wertschätzung und der Respekt vor dem einzigartigen und unverwechselbaren Leben, die Anerkennung der Andersartigkeit und der Fremdartigkeit, sowie die Haltung, die das gemeinsame Wohl wie Empathie, interkulturelle und interreligiöse Kompetenzen sowie integratives Verhalten vor Eigeninteressen stellt. Alles Weitere dazu findest du auf: www.ejoe.at/ma/sv
Die Burg Finstergrün ist seit 70 Jahren ein Teil der evangelischen Kirche/Jugend und sucht ab Jänner 2020 eine/n ehrenamtliche/n Burgrat oder Burgrätin. Der Burgrat ist gemeinschaftlich für alle Burgthemen verantwortlich und trifft Entscheidungen bezüglich der betriebswirtschaftlichen Belange, dem Erhalt der historischen Bausubstanz und der Angebote der Burg als Kinder- und Jugendfreizeitheim. Dabei stützt sich der Burgrat auf ein engagiertes Team von hauptamtlich und ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter*innen und ist mit der Evangelischen Jugend Österreich stark vernetzt. Du bringst Liebe und Begeisterung für die Burg, Verständnis an wirtschaftlichen Zusammenhängen, Menschenverstand und praktische Veranlagung mit? Du hast eine hohe Bereitschaft Burg Finstergrün Zeit und Fähigkeiten zu schenken, Verantwortung für einen besonderen Wirtschaftsbetrieb zu übernehmen und bist aktiver Teil der evangelischen Kirche? Wir freuen uns über dein Interesse und eine Bewerbung mit aussagekräftigem Motivationsschreiben an: aufsichtsrat@burgfinstergruen.at. Für weitere Fragen steht AR-Vorsitzender Hubertus Hecht gerne zur Verfügung (Tel: 0664 805312168)
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Peter ist ein ganz normaler jüdischer Junge, der in Budapest mit seinen Eltern und seiner Schwester lebt, und dessen Leben sich während des Zweiten Weltkrieges dramatisch ändert. In Comics -Form erzählt das Buch nüchtern die wahre Geschichte vom Überleben Peters während dieser Zeit. Das Buch ist für Kinder im Grundschulalter als Heranführung an das Thema Holocaust durch die ruhige, kindgerechte Ausdrucksweise besonders empfehlenswert. Am Ende des Buches erfährt man wo Peter heute lebt, und es gibt einen Verweis auf die Erklärung der Menschenrechte.
sites & seiten
Der Aufsichtsrat der Burg Finstergrün, www.burg-finstergruen.at
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Tiere im Kompost, Boden und morschen Bäumen Von Jürgen Dittmann, Heinrich Köster
Vom Leben in der Erde von Anne Möller Was lebt da unter uns in der Erde? In diesem Buch geht es darum, was sich unter uns im Boden abspielt, von Kleintieren bis zum Regenwurm, von Pflanzen und Steinen handelt es sich in diesem Buch. Das Sachbilderbuch erzählt Kindern mit ansprechenden Bildern und kurzen Texten vom unterirdischen Leben. ISBN 978-3-7373-7182-7 Fischer Verlag chb, gg
Diese Becherlupenkartei erforscht die unbekannten Welten direkt vor unserer Haustür. Ob Assel, Feuerwanze, Regenwurm oder Weberknecht, 45 heimische Tiere werden auf je einer Karteikarte in kindergerechter Sprache genau beschrieben. Danach gibt es spannende Fragen zum jeweiligen Thema. Eine großartige Informationsquelle ab dem Grundschulalter für Jugendgruppen und Lehrende. ISBN 978-3-86072-414-9 Verlag an der Ruhr.
chb
Das Leben im Boden, Das Edaphon Von Raoul H. Francé
Rudi, der Regenwurm Das Becherlupen-Abenteuer Es geht um einen Regenwurm, der Rudi heißt und in einer Becherlupe gefangen wird. In dieser Dose ist etwas Gras vorhanden. Rudi wurde genau betrachtet. Rudi hat furchtbare Angst und leidet unter der prallen Sonne. Rudi versucht zu entkommen. Er als ein Spatz nach ihm pickt gelingt die überraschende Rettung. Dieses nett illustrierte Buch zeigt, dass mit allen Geschöpfen aufmerksam und achtungsvoll umgegangen werden sollte. ISBN 978-3-941577-474 didactus Verlag-Kempten chb, gg
Der kleine Regenwurm Von Helmut Hoehn, Peter Engel
Dieses Buch des Forschers Raoul H. Francé (1874–1943) ist ein Standardwerk für Biolog*innen und der naturwissenschaftlichen Sprache vertrauten Leser*innen. Seine Studien der Lebensgemeinschaften im Boden vermittelt den naturkundlich und landbaulich Interessierten sowohl umfassende Einblicke in die Zusammenhänge der Lebensgemeinschaften intakter Böden als auch in die Bodenbearbeitung eines ökologischen Gartenbaus.
Meister Giese ist ein Maler, der ein Bild malen wollte. Plötzlich kroch ein blasser Regenwurm aus dem Bild heraus. Der Regenwurm probierte alle Farben aus. Er kroch durch die Farben. Als er durch alle Farben gekrochen war, war der Regenwurm ein Regenbogenwurm. Am Schluss kroch der Regenbogenwurm zurück ins Bild. Der Maler war mit dem Ergebnis zufrieden. Nett verrücktes Buch. ISBN 978-3-934941-71-7 edition buntehunde GdbR, Regensburg Gerald Grabenweger
ISBN 978-3-922201-02-1 OLV Organischer Landbau Verlag Kurt Walter Lau, Kevelaer chb
sites & seiten
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… n e t r a ! n k r e t n s n i o r P dE jg#231 : 2019
ej burg finstergrün > n u n e b e h f Au m u z … Hallo!
rün
st
Taverne
019
Seit 70 Jahren werden Postkarten von Burg Finstergrün aus verschickt und was früher die einzige Kommunikationsmöglichkeit während der dreiwöchigen Sommerlager war, ist heute eine besondere Aufmerksamkeit an liebe Menschen – ein bisschen Retro, aber dafür macht es auch besonders Freude. Darum will ich heute auch eine Karte von der Burg schreiben!
nächsten Mal auf der Wollen wir un s beim telalterfest wä r Burg treffen? Das Mit eit! enh leg Ge le doch ein e tol h! Denk ganz fest an dic Deine Lisbeth
Burg Finstergrün Burg Finstergrün
Großes Mittelalterfest
Lagergruppen, Markt, Taverne und Spektakel Kommt zuhauf!
28.-29. September 2019 Ramingstein/Lungau www.burg-finstergruen.at
t
he und sonnige Grüße Ich schick dir fröhlic r Es ist wirklich toll hie n! grü ter ins F rg Bu von liebe Leute kennen e viel z gan on sch – ich hab n! et neue Überraschunge gelernt und jeder Tag biet , Chillen und Action Was alles möglich ist? erleben und Neues der wie nes nne wo Liebge und die Welt reden, im tt Go r übe , ren bie auspro r in der Gruppe ode n rde we ig Wa ld ganz ruh iskutieren! chd dur ht Nac lachen und die aus Riesen schritt heraus Hier ma che ich einen neuen Perspektiven! zu hin und tag All meinem
An DI CH
im Spa gat wa hrscheinlich auch r Un i, zw ischen Schule ode Familienwünschen, ment, ehrena mtlich em Eng age en dein er Gemeinde und dein FreundInn en
Wahrscheinlich kennst du mich schon: seit 5 Jahren darf ich Burg Finstergrün nun als geschäftsführende Burgrätin begleiten – aber ich weiß nicht, ob ich DICH schon kenne! Ich wüsste soooo gern, wer die Burgseite in der jungen Gemeinde liest! Sind das lauter Leute, die ich ohnedies auf der Burg treffe- Markt, oder gerade die, die Lagergruppen, Taverne von Burg Finstergrün nur gehört haben?
dir auf whats app oder ein ausführliches mail – ganz wie du willst! Aber: wenn du meine Karte gelesen hast, bitte melde dich unbedingt bis 19. September!!! Denn dein Lebenszeichen zeigt beim 70 Jahr-Fest: Burg Finstergrün bewegt!
schreib mir doch ganz kurz ob du die Burg 2019 schon28.-29. kennst –September und wenn ja, wie lange! Ramingstein/Lungau Gern eine Karte aus deinem Heimatswww.burg-finstergruen.at ort oder ein ganz kurzes sms, ein Bild von
0699/188 77 079
Großes Mittelalterfest
und Spektakel Kommt zuhauf! Bitte: Ich hätte heute eine besondere
Lisbeth Bednar- Brandt Burgstraße 65 5591 Ramingstein
lbb@burg-finstergruen.at
Finde dein Burgerlebnis: Info und Buchung: info@burg-finstergruen.at Angebote und Sommerpläne: www.burg-finstegruen.at sei dabei: facebook und Burgfest
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hot‘n ej burg fresh finstergrün
jg#231 : 2019
Evangelische Jugend auf Burg Finstergrün
Foto: Robert Fürböck - erstes Sommerlager auf Burg Finstergrün
70
Jahre
1949 Pachtvertrag zwischen Familie Szápáry und dem Evangelischen Jugendwerk in Österreich 1950 erstes Sommerlager auf Burg Finstergrün
u. A. w. g. komme allein / in Begleitung / leider nicht an: info@burg-finstergruen.at oder 0699 188 77 074
12.30
für Hungrige Mittagessen
14.15 16.30
für alle bunter Festakt: Fotos, Erinnerungen, Burglieder, Festansprache
16.30
für alle „Süßen“ Kaffee und Kuchen
17.15
für Unentwegte und ProtestantInnen Benefizkonzert "Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt - 500 Jahre Protestlieder"
18.45
21
SEPTEMBER 2 0 1 9 Wir feiern – und danken! Geschichten und Bilder von Einst und Jetzt Burggeschichten und -gesänge Spaziergänge und gemütliches Beisammensein Andacht „Wie hat uns die Burg verbunden“ Festrede: Bischof Michael Chalupka Festkonzert „500 Jahre Protestlieder“
für schon-wiederHungrige Imbiss und open end
Wir freuen uns auf unser gemeinsames Fest! Lisbeth Bednar-Brandt (für den Burgrat) Hubertus Hecht (für den Aufsichtsrat) und der Finsterling
ej burg finstergrün
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ej h.b. >
Aktion für den Frieden – Wir sammeln Plastikwaffen „Suche Frieden und jage ihm nach“ aus Psalm 34,15 ist die Jahreslosung in diesem Jahr. Doch wie kann das gelingen? Wie können wir Frieden erreichen? Wo suchen wir danach und wie können wir ihn halten? Damit beschäftigen sich die
Kinder und Jugendlichen in unserer Gemeinde. Und wir sind nicht allein: „Waffen Abschaffen / Kriege stoppen“ – das forderten auch Kinder und Jugendliche aus 30 Ländern bei der 1. Gipfelkonferenz der Kinder im September 2018. Sym-
Internationales Konfi-Wochenende
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Am ersten Februar-Wochenende haben wir Besuch aus der Hauptstadt bekommen. Konfirmand*innen-Gruppen aus Wien-Süd und Wien-West waren in unserer Gemeinde zu Gast. Vier Tage lang haben wir ein buntes Programm miteinander gestaltet.
Konfirmand*innen aus Wien-Süd, WienWest und Bregenz lernten sich dann alle am nächsten Morgen kennen. Gemeinsam wurde die Bregenzer Kirche erkundet und der Gottesdienst für Sonntag vorbereitet. Nachmittags sind wir zusammen nach Zürich/Schweiz gefahren. Dort ha-
Die Bregenzer Kirche
Das Großmünster in Zürich
Am Freitagabend bezogen die Wiener Gäste ihr Quartier bei Gastfamilien aus unserer Gemeinde. Die
ben wir zuerst die Stadt erkundet und dann das Großmünster, Wirkungsstätte des Reformators Ulrich Zwingli, und das
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bolisch entwaffnen sich weltweit Kinder und Jugendliche, um diesem Wunsch Ausdruck zu verleihen. Bereits 18 Länder beteiligen sich an der Aktion. Aus allen gesammelten Plastikwaffen soll am 18. Oktober eine große Skulptur des Friedens auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg entstehen. Jeder kann mitmachen bei der „Abrüstung von unten“. Komm mit Wasserpistolen, Gewehren/Pistolen von alten Faschings-Kostümen, Nerv-Guns etc. und bau mit! Denn jeder kann am 18. Oktober ein Zeichen setzen und selbst mit Hand anlegen. Oder schick deine Plastikwaffen bis zum 10. Oktober 2019 an die Evangelische Pfarrgemeinde A.u.H.B., KosmusJenny-Straße 1 in 6900 Bregenz (mit Vornamen, Alter, und Ortsangabe – denn jede Waffe bekommt ein Schildchen.) Wir schicken die Waffen dann nach Nürnberg.“
Fraumünster mit den berühmten ChagallFenstern besichtigt. Abends trafen wir Zürcher Konfirmand*innen und fuhren nach einem gemeinsamen Abendessen wieder zurück nach Bregenz. Nach einer kurzen Nacht ging es am Sonntag direkt weiter. Alle Konfirmand*innen haben an der Gestaltung eines ganz besonderen Gottesdienstes mitgewirkt: musikalische Gestaltung mit der E-Gitarre, Gestaltung einer Modeschau, Lesen von Texten und Gebeten. Mittags haben wir in Meersburg/Deutschland die Bibelgalerie besichtigt. Danach haben wir uns eine kleine Verschnaufpause gegönnt - zwei Stunden schwimmen und entspannen in der Therme. Am Abend galt es dann schon, Abschied von einander zu nehmen. Wir hatten eine großartige gemeinsame Zeit, haben zusammen Vieles erlebt und neue Freund*innen gewonnen. Schon jetzt freuen wir uns alle sehr auf den Gegenbesuch und das Wiedersehen vom 25. bis zum 28. Oktober in Wien. Yvonne Queder
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ej salzburg-tirol > news
…der ejst
Freizeit im Sommer
j-motion 2019
nn Oliver Binder beendete nach zwölf Jahren seinen Dienst als Diözesanjugendreferent mit Ende August. nn Annemarie Goldbrich, Kinderund Jugendreferentin der InnsbruckChristuskirche ist ab dem 01.09. als Geschäftsführerin der ejst angestellt. Zu ihren Aufgaben gehören u.a. die Verantwortung für den Konfitag 2020 sowie die Administration der ejst. nn Pfr.in Andrea Petritsch aus Jenbach wurde in die DJL kooptiert. nn Unter www.ejst.at findet sich der aktualisierte Vakanzvertretungsplan. nn Durch die Vakanz reduziert sich auch der Umfang der ejst-Diözesanseiten von drei auf diese eine Seite. Francesca Christ übernimmt künftig die redaktionelle Verantwortung hierfür. Sie ist zu erreichen über office@ejst.at.
Bildung im Herbst MAB 1, 2 und 3 finden statt…. „MAB 1: Start“ findet wie gewohnt in Großgmain bei Salzburg statt – vom 15.17.11.2019 „MAB 2: Start“ trifft heuer in Stoeze/D bei Hamburg auf einen ähnlichen Ausbildungskurs des CVJM Oberalster. Gemeinsam mit weiteren Jugendlichen aus Bozen/I findet dort ein 3-Länder Bildungsseminar statt: vom 30.10.-03.11.2019. „MAB 3: Start“ wird es – nach den bisherigen Anmeldungen heuer in anderer Form geben: An mehreren Abendterminen im Großraum Salzburg. Verantwortlich für das MAB ist im kommenden Jahr Susanne Zippenfenig, Kontakt: su_zippenfenig@sbg.at Anmeldungen zu allen Seminaren über: www.ejst/mab.at
angedacht
Merci! Bei manchen Jugendgottesdiensten können sich die Teilnehmenden an einer Station ein „Merci“-Täfelchen nehmen. Sie beten still und danken. „Danke heißt Merci.“ Aber Dankbarkeit hat auch mit „mercy“, mit Gnade und Barmherzigkeit zu tun. Nach zwölf Jahren hauptamtlicher ejstTätigkeit bin ich dankbar für viele Erfahrungen und Begegnungen. Manches hat sich entwickelt, viel ist gelungen, meist hat es Freude gemacht. Es war eine gesegnete Zeit. Einiges hätte ich mir und anderen gerne erspart. Dafür bitte ich um Nachsicht und Vergebung, um mercy. Ich danke Euch, die Ihr mich über die Zeit begleitet habt: als Kinder, Jugendliche, Konfis, Mitarbeitende, junge und ältere Erwachsene, als Gremienmitarbeitende und als Partner*innen innerhalb und außerhalb der ejst. Und Gott für seine „mercy“ mit mir, für manchen Gebetserhörungs-Geistesblitz, für Bewahrung und Vergebung und viel erfahrenen Segen. Euch allen ein herzliches „Merci und vergelt‘s Gott!“. Tschüß.
Verbindet, Verbunden, Connect das war das Thema von j-motion 2019. Wir waren kreativ, hatten Spaß, tanzten, diskutierten, verabschiedeten, feierten Gottesdienst, genossen leckeres Essen, … |fc|
Sofrei Taize
Save the date: 04.10.2019 Jugendgottesdienst MK Salzburg
die Seiten der EJ Salzburg-Tirol werden gefördert durch:
Beten und singen mit 2.000 Jugendlichen aus aller Welt, das ist schon etwas Besonderes. Was wir uns von dort fürs Jahr mitnehmen: die Begeisterung und den Frieden der in Taizé spürbar ist. |fc|
09.11.2019 DJR in Kufstein 01.03.2020 Konfitag 11-17.00 Uhr Wörgl
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ej burgenland >
Warum ich das hier mache von Oliver Könitz Sommer 2019, ich stehe in einem Freizeitheim und eine andere Freizeitleiterin und ich schicken „unsere“ Kinder zur Nachtruhe. „Warum machst Du das eigentlich hier?“, fragt sie mich so ganz nebenbei. „Du könntest doch bestimmt auch auf einem Schreibtischstuhl sitzen und von 9-5 arbeiten und Urlaub auf Mallorca machen?!“. In dem Moment kommt eine Horde Jungs schreiend aus dem Waschraum gerannt, dass ich glaube, meine Ohren platzen gleich. Ich schaue mein
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Gegenüber an und grinse gequält „Ich bin süchtig danach!“. Beide stehen wir lachend auf dem großen Flur, Kindergeschrei, Geruch nach rotem Tee in Metallkannen und den Geschmack von klammen Handtüchern auf der Zunge. Das ist das Freizeitfieber. Jedes Jahr wieder. Später, es ist selbst für den Norden schon stockdunkel, sitzen wir vorm Freizeithaus bei einer Kerze. „Nun aber mal ehrlich!“, schaut sie mich in der Vertrauten Teamer*innen-Runde an, „Warum machst
du das?“. „Also ..,“ hole ich Luft und versuche mir und den anderen meine Motivation zu erklären, „… eigentlich mag ich ja nur wenige Menschen und ich wäre auch ein sehr schlechter Humanist. Da der Mensch nicht sehr liebenswert auf diesem und mit diesem Planeten lebt. Allein mein Glaube an den lebendigen Gott und den damit verbundenen Auftrag, ja den Ruf den ich höre, meine eigenen Talente für diese Kinder einzusetzen, ist mein Antrieb und Schwung!“. Alle Augen schauen gebannt auf mich. Nur der Sternenhimmel leuchtet noch stärker als die Kerze vor uns. Fast flüstern fragt sie mich „Meinst du, wir bewirken hier was?“. Nun lächle ich sehr entspannt „Oh ja, das tun wir wirklich, da bin ich mir ganz sicher, dass alle die hier mit dabei sind, ein Stück mehr vom Leben und von der Liebe Gottes erfahren, als das eine Schule oder die Familie es so frei könnte. Alle sind nach 2 Wochen gefühlt 3 Zentimeter gewachsen, weil sie innerlich gestärkt sind.“ An dieser Stelle und nach einem erfüllten Sommer ein ganz großes DANKE an alle Kleinen und Großen die mit bei den SOFREI dabei waren und für die vielen unvergesslichen schönen Momente, DANKE! Ab Weihnachten 2019 gibt es dann via www.sofrei.at die neuen Sommerfreizeiten 2020! Jetzt schon Termin eintragen und dann schnelle Plätze sichern!
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ej kärnten-osttirol > Jahresprogramm Das Jahresprogramm fĂźr 2019/2020 ist da. Du findest es auf unsere Website, auf Instagram und Facebook. Und wenn du es in den eigenen Händen halten willst, dann komm einfach bei uns im BĂźro vorbei oder nimm an einer unserer Aktionen Teil. Wir freuen uns auf viele schĂśne Begegnungen mit dir im neuen Jahr đ&#x;˜‰.
Verstärkung im Team Seit 1. September verstärkt uns Jonathan Gebhardt in unserem Team in der Evangelischen Jugend. Du willst ihn einmal kennenlernen? Dann schau bei einer unserer Aktionen vorbei đ&#x;˜Š. DarĂźber hinaus: Herzliche Einladung zum EinfĂźhrungsgottesdienst mit anschlieĂ&#x;ender Grillerei am Samstag den 19. Oktober um 10:30 in Villach Stadtpark.
Lass dich inspirieren Du willst wissen, was bei uns so abgeht? Dann schau doch einmal auf Instagram vorbei: ej.kaerntenosttirol Kontakt Wenn du mehr wissen willst oder bei einer unserer Aktionen teilnehmen mĂśchtest, dann melde dich einfach bei uns: Timon Weber Mail: ej-kaernten@evang.at Mobil: 0699/18877205
BAM Begegnung Am Meer, Beteiligung Am Meer, Bewegung Am Meer oder doch Bibel Am Meer? BAM ist genau das – alles miteinander kombiniert. Dieses Jahr mit dem Thema #trau_di. Neue Begegnungen in wild durchmischten Kleingruppen, Begegnung mit Gott in der Stille und in Diskussionen. Wir begegneten uns selbst neu in verschiedenen Situationen. Engagierte Beteiligung bei den Workshops wie Tanzen, Tischtennis, Nähen, Graffiti‌, Beteiligung auch bei Aufgaben, welche Ăœberwindung kosteten, so wie bei selbst erstellten Mutproben, die bewältigt wurden, mit ekligem Essen, schleimigen Geisterhaus, Mäusefallen, Scherben, Nägeln, einem Schlammloch, dunklen ungewissen Boxen und peinlichen Fragen und Aufgaben.
See You Funday Wenn du diesen Artikel liest, dann liegt der See You Funday schon hinter uns und du warst hoffentlich mit dabei! Wenn nicht, dann darfst du dich immerhin schon auf 2020 freuen. Da wird der See You Funday nämlich noch grĂśĂ&#x;er und als See You Festival in die GeschichtsbĂźcher eingehen. Jetzt aber erst einmal von vorne. Worum geht es eigentlich? Der See You Funday war ein Tag am Ende der Sommerferien voller Action, Musik, Workshops, guten Leuten und motivierendem Input. Das ganze in wundervoller Umgebung direkt am Millstätter See. Letztes Jahr wurde uns das Parkbad in DĂśbri-
ach als Location angeboten um dort ein Jugendfestival zu starten. Diese Chance mussten wir natĂźrlich nutzen und haben uns gemeinsam mit einigen anderen christlichen Organisationen auf den Weg gemacht, um diesen Tag zu planen. Ziel heuer war es Jugendliche aus ganz ver-
Einsatzreiche Bewegung beim Aktionspiel mit viel Wasser und Schutzanzug, beim Smackball spielen, bei Boys only oder beim Tanzen auf der Beach Party. Viel Bewegung gab es auch beim unangekĂźndigten Staudamm bauen, um Ăœberschwemmungen zu vermeiden. Die Bibel und Gott besser kennenlernen bei Bibel am Morgen, den Tagesimpulsen und mit „Trau di als KĂśnigskind zu leben“, dem roten Faden durch unser geistliches Programm, zusammen mit David und der Geschichte, wie er zum KĂśnigskind wurde. Wir lernten, wie wir es schaffen kĂśnnen als KĂśnigskind zu leben und konnten uns am letzten Abend unter anderem zum KĂśnigskind krĂśnen lassen. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr. Hanna WĂśhlert schiedenen Gemeinden und christlichen Jugendorganisationen in Kärnten zusammenzubringen und gemeinsam diesen Tag zu feiern. Unsere Vision fĂźr die nächsten Jahre ist, dass sich der Funday zu einem groĂ&#x;en Festival weiterentwickelt. Es soll ein super Tag fĂźr dich werden, aber auch eine MĂśglichkeit um deine Freund*innen, Bekannten, Schulkolleg*innen einzuladen. Ein Super Einstieg um die Evangelische Jugend oder auch andere christliche Jugendgruppen kennenzulernen und um auf niederschwellige Art und Weise Gott zu begegnen. Wir freuen uns, wenn du 2020 beim See You Festival mit dabei bist.
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Konfitag Krems: The same procedure as every year! Manchmal, aber nur manchmal, kommt eine kritische Anfrage, warum es denn jedes Jahr das gleiche Programm beim Konfitag Krems gibt. Die Frage ist leicht zu beantworten: Weil es 1. heißt: never change a running system und 2. weil zwar jedes Jahr (erfreulicherweise!!!) die selben Mitarbeiter*innen da sind, aber immer andere Konfirmand*innen. Und für die ist es – zumindest ist das aus dem Feedback zu erschließen – ein spannender und abwechslungsreicher Tag. Bereits zum fünften Mal fand also am 11. Mai der Konfitag in Krems statt. Gekommen sind Konfis aus Amstetten, Purkersdorf, Krems, Horn, Gmünd, Korneuburg, Stockerau und Tulln – heuer rund 60 14-Jährige und ihre Mitarbeiter*innen. Im
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Mittelpunkt stand Neues kennenlernen, den Blick über die Gemeindegrenzen hinaus zu wagen und vor allem einen Tag lang gemeinsam Spaß zu haben. Oft ist ja nicht ganz klar, ob zuerst das Ei oder die Henne da war. Mussten wir im Vorfeld so viele Workshopabsagen hinnehmen, weil eh klar war, dass statt 100 nur 60 Konfis kommen würden? Oder kamen so viele Konfis doch nicht, weil nicht alle Workshops stattfinden sollten? Wer weiß. Einmal mehr stellten sich in den Workshops interessante Fragen wie z.B.: Was heißt hier kurz und schmerzlos? Sieht die Gipsmaske so aus, wie die Maske, die ich sonst manchmal trage? Wie beeinflussen meine Gefühle die Art zu Malen? Was braucht es eigentlich, um in Kooperation,
mit Kreativität und Vertrauen schwierige Aufgaben zu lösen? Ist schwul cool? Würmer, echt jetzt? Wie schaut die Zukunft der Ernährung aus? Bevor sich die große Gemeinschaft dann in alle Windrichtungen zerstreute, feierten wir gemeinsam Gottesdienst in der Auferstehungskirche Krems. Der April und der Mai sind in Niederösterreich zur Konfi-Tag-Zeit geworden und das ist gut so. In dieser Phase nähert sich die Konfirmand*innenzeit dem Ende zu. Mit den beiden Veranstaltungen (vgl die JG #230 zum Konfitag in Wr. Neustadt Ende April) können alle Konfis noch einmal an einer großen, gemeinsamen, evangelischen Veranstaltung teilnehmen. Einer Veranstaltung die - nach bestem Bemühen - ganz auf ihr Alter, ihre Bedürfnisse und ihre Interessen zugeschnitten ist – und das ist ja keine Selbstverständlichkeit. Herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
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Wer ist die Neue? Anne-Sofie Neumann – ab September Jugendpfarrerin für Niederösterreich Als ich mit 16 – zwei Jahre nach meiner Konfirmation – endlich Konfi-Mitarbeiterin werden durfte, hätte ich nicht im Traum damit gerechnet, dass ich im September 2019 meinen Schwerpunkt als Pfarrerin genau hier setzen werde. Naja, eigentlich habe ich mit 16 noch nicht mal damit gerechnet, überhaupt Theologie zu studieren oder gar Pfarrerin zu werden. Eigentlich wollte ich immer „was mit Sprachen“ machen. Darum bin ich nach der Matura für einen Europäischen Freiwilligendienst nach Polen gegangen. Die Koordinatorin hat damals schon erkannt, dass ich in die Jugendarbeit gehöre und hat mich in die Edith Stein-Gesellschaft nach Breslau geschickt, wo ich gemeinsame Freizeiten von deutschen und polnischen Jugendlichen organisiert habe. Hier ist auch mein Entschluss gereift, Theologie zu studieren und spätestens nach dem Gemeindepraktikum war für mich klar: Ich will Pfarrerin werden. Bis nach St. Pölten war es aber immer noch ein weiter Weg mit verschiedenen Stationen. Auf diesem Weg habe ich geheiratet, mein Studium abgeschlossen,
als Jugendreferentin in meiner Heimatgemeinde gearbeitet, mein Vikariat in Korneuburg gemacht und mein Pfarramtskandidatinnenjahr in Wien-Donaustadt. Dann habe ich zwei Töchter bekommen und war vier Jahre in Karenz. Letztes Jahr bin ich wieder eingestiegen ins Berufsleben und habe meine Lehrpfarrerin für ein Sabbatjahr vertreten. Also war ich im letzten Jahr Pfarrerin von Korneuburg. Und jetzt geht’s weiter auf neuen, halbvertrauten Wegen. Ich bin gespannt!
Was ich mag Bewegung, Bücher, Fahrrad, Familie, Feiern, Fridays for Future, Gott, Hygge, Kinder, Kino, Kreativität, Langenzersdorf, Longboard, Meer, Neugier, Schokolade, Seeschlacht, Spielen, Wasser. Was ich nicht mag Abgestumpftheit, Aludosen, Dilettantismus, Fleisch, Gelsen, Gewalt, Klimakatastrophe, Magen-Darm-Virus, Mega-Konzerne, Multivitaminsaft, Neid, Rücksichtslosigkeit, SUVs, Unzuverlässigkeit, Vielflieger.
Manches ändert sich und anderes nie Das Pfingstlager 2019 stellte den Jahresspruch „Suche Frieden und jage ihm nach!“ in den Mittelpunkt. Und die Möglichkeit den Frieden und friedliche Gemeinschaft zu suchen und zu erleben war ausreichend gegeben. Am Pfingstsamstag machte sich (fast) ein ganzer Zug voller Kinder aus Niederösterreich und Wien mit ihren Betreuer*innen auf den Weg ins Mostviertel. Bei herrlichem Sommerwetter spielte sich heuer fast alles draußen um das Schloss Ulmerfeld ab: Basteln, Geländespiele, Stationen-Rad, Grillen, Singen, Gottesdienst und Abhängen. Viele neue, begeisterte Gesichter waren zu finden und aus einigen Kindern sind junge Mitarbeiter*innen geworden. Verlässlichkeit für viele Jahre: Pfingstlager! Seit über 40 Jahren fahren Kinder aus und in Niederösterreich auf das diözesane Pfingstlager. Erfinder ist Wolfgang Köhler aus der Pfarrgemeinde St.AegydTraisen. Mit den Jahren wuchs die Anzahl der Teilnehmenden und andere Gemeinden schlossen sich an. Bis vor wenigen Jahren spielte sich alles am Ort
des Beginns, dem Schloss Lehenhof bei Scheibbs ab. Bis zu 120 Mädchen und Buben aus den Gemeinden St.Aegyd, Tulln, Amstetten, Bad Vöslau und St.Pölten verbrachten hier ihre Pfingstferien. Als Schloss Lehenhof vor einigen Jahren zusperrte, fand sich in der Pension Bruckner in Großschönau (Waldviertel) ein neuer Pfingstlagerort. Nach einem Intermezzo in Ulmerfeld wird es ab 2020 das Pfingstlager wie 2017 auf der Burg Finstergrün geben. Einige Gemeinden sind nun nicht mehr dabei, andere wie Wien-Innere Stadt dazugekommen. Inzwischen hat sich die Zahl der teilnehmenden Kinder auf rund 80 eingependelt. Mastermind und Leiterin des Organisationsteams ist seit vielen Jahren Eva Tiefenbacher, Religionslehrerin in Tulln. Ihr und ihrem Team sei an dieser Stelle sehr herzlich für ihr Engagement gedankt.
Druck gefördert mit finanzieller Unterstützung des Jugendreferates des Landes NÖ
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Schöpfungsprojekt: The winner is...
Deutscher Evangelischer Kirchentag in DORTMUND 2019 Was für ein Vertrauen Voll Vertrauen trafen im zentral gelegenen Phoenix-Gymnasium in Dortmund 70 Teilnehmer*innen aus ganz Österreich ein, um am Kirchentag teilzunehmen. Nach einer gemütlichen Jause erkundeten wir die Stadt und besuchten den „Eröffnungsgottesdienst Am Ostentor“, normalerweise der Verkehrsknotenpunkt Dortmunds. Als auf der Straßen-
kreuzung tausende ihre Stimmen zu den Kirchentagsliedern erklingen ließen, war das ein besonderes Erlebnis. „Was für ein Vertrauen“, diese Losung wurde in Predigten, Bibelarbeiten, Vorträgen, verschiedensten Veranstaltungen und Konzerten über 5 Tage betrachtet und kont-
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roversiell diskutiert. Welches Vertrauen haben wir für unsere Zukunft, in die Politik, in unser Land, in die Menschen? Welches Vertrauen setzen Flüchtlinge in die Menschen Europas, die in wackeligen Schlauchbooten über das Mittelmeer aufbrechen? Gibt es Grenzen des Vertrauens? Darf ich zum Dialog mit extremen Gruppierungen NEIN sagen? Technik-Wissenschafts-Vertrauen- wo sind hier die roten Linien zu ziehen? Weiter begeisterten Angebote wie Escape-Rooms, Kurse in Gebärdensprache, das Zentrum der Jugend, das Projekt Baumhaus, das Lichtermeer bei den Abendgebeten, Mitmachkrimis, großartige Konzerte und die Himmelsleiter. Nach dem Abschlussgottesdienst im Stadium ging es müde, aber bereichert nach Hause. Wer jetzt Lust bekommen hat an einer solchen Begegnung teilzunehmen, die nächste Möglichkeit gibt es 2020 in Österreich bei den Christlichen Begegnungstagen „Von Angesicht zu Angesicht“ von 03.- 05. Juli in Graz. Die Evangelische Jugend Österreich gestaltet das Kinder- und Jugendprogramm mit tollen Mitmachaktionen wie Parcours, City-Running, dem „Unsichtbaren Theater“, Fußball, einem Tanz-Workshop und Vielem mehr. Sei dabei! Nähere Infos auf S.12 sowie unter www.ejoe.at oder www.face2face2020.at 2021 lädt der Ökumenische Kirchentag von 19.-23.06.2021 nach Frankfurt ein.
Gratulation!! Der Wettbewerb Schöpfungsprojekt hat eine Gewinnergruppe Von den Einsendungen zum Wettbewerb Schöpfungsprojekt hat uns die Gruppe „Kinder von Kiki 180Grad InnsbruckChristuskirche“ mit ihrem Beitrag zum Thema Bodenversiegelung schwer beeindruckt. Herzliche Gratulation! Hier eine kurze Beschreibung der Versuchsanordnung zum Thema Bodenversiegelung:
In der leeren Flasche strömt alles Wasser sehr schnell ungehindert in die Schüssel. In einer Flasche mit sehr stark verdichteter Erde quellt das Wasser den Boden auf und reißt mehr als die Hälfte der Erde mit in die Schüssel. In eine Flasche wurde eine Grasnarbe gesteckt, und dann Wasser zugefüllt. Das Wasser sickert langsam in die Schüssel. Es war wenig und bleibt relativ sauberes Wasser, bis Übermut dazu verleitet einen Sturzregen zu verursachen, der nimmt dann doch noch etwas Schmutz mit. Das Experiment veranschaulicht, dass versiegelte Böden Überschwemmungen begünstigen. Herzlichen Dank an die Gruppe „KiKi 180 Grad aus Innsbruck-Christuskirche“ für den großartigen Beitrag und viel Freude mit dem Überraschungspreis, der im Herbst umgesetzt wird. Wir werden davon berichten.
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Stolze achtzehneinhalb Jahre für die EJOÖ Die achtzehneinhalb Jahre sind wie im Flug vergangen. Der Jugendarbeit ist eigen, dass sich rasch etwas verändert. Am 10. Mai 2001 hat Monika Schaufler ihre Tätigkeit als Sekretärin und Buchhalterin bei der Evangelischen Jugend Oberösterreich aufgenommen. In der Linzer Fadingerstraße 17 war ihr schöner Arbeitsplatz. Sie hat sofort Feuer für die GIS gefangen. Das Martin Luther-Heim wurde durch ihren taktvollen, kompetenten und lösungsorientierten Umgangston ein kleines feines kirchliches Kleinod und obendrein ein kerngesunder Betrieb. Als Buchhalterin hat sich Monika Schaufler in Windeseile eingearbeitet und präzise, transparent und seriös die Geschäftsgebarung weiter entwickelt – mit sehr viel Eigeninitiative und Eigenverantwortung. Ein Kernbereich waren die finanziellen Förderungen von Bund, Land und Kirche. Hier hat sie sich mit Akribie durchgearbeitet und absolut zügig und zuverlässig die wahrlich nicht immer einfachen vielfältigen Herausforderungen gemeistert.
Monika Schaufler
Last but not least hatte und hat Monika Schaufler ein offenes Ohr für die Sorgen von Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen und Kund*innen. Dafür gebührt ihr überaus hohe Anerkennung sowie ein ganz herzlicher Dank. Ende des Jahres wird Monika Schaufler in den (Un)Ruhestand wechseln, und wir wünschen ihr namens der Evangelischen Jugend Oberösterreich den wegbegleitenden Segen des HERRN. Werner Graf
29. EJOÖ Jungscharfreizeit auf Burg Finstergrün Wer kennt sie nicht, die Teenager Soap: GZSZ – abgekürzt für „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“. 35 Jungschar Kids aus 6 Bundesländern haben sich mit den fünf Mitarbeitenden: Felix Maier, Susi Wimmer, Andreas Schütz sowie mit Monika und Werner Graf Richtung Burg Finstergrün auf den Weg gemacht. Angefangen hat alles mit einem Kennenlernkarussell, bei dem unsere geliebte Burg mit der Befindlichkeit der Kids und mit dem Freizeitthema verknüpft wurden. Allabendlich hat Felix mit viel Engagement die spannende Fortsetzungsgeschichte „Die Angst geht um“ erzählt. „Luthers Abendsegen“ beschloss jeden erlebnisreichen Freizeittag. An den Vormittagen verknüpften wir Ordnung mit Kreativität: die allmorgendliche ZIKO = Zimmerkontrolle war ein unerschöpflicher Jungbrunnen kreativer Ideen, die sowohl die Kids als auch Mitarbeitende hellauf begeisterte. Nach einer Mut-Mach singalong Einheit widmeten wir uns in zwei Gruppen dem neutestamentlichen Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“. Der junge Bursche erlebte und erlitt bekanntlich beides: gute Zeiten und
schlechte Zeiten. In gemeinsam vertieften Aktionen machten wir deutlich: keine und keiner ist auf sich allein gestellt - gemeinsam lässt sich das Leben besser genießen und meistern. Und schließlich: in jeder hellen und dunklen Stunde ist der barmherzige Vater an unserer Seite. Nachmittags gab´s jede Menge Kreativund Aktivangebote: Workshops, Großgruppenspiele, Burgerkundungsspiel, ein „Tränenpalastspiel“ und natürlich einen coolen Ausflug in die Tamsweger Badeinsel. An den Abenden lachten wir uns beim Kinofilm Paddington krumm, erlebten ein kniffeliges Freizeitquiz und genossen einen ritterlich bunten Abend mit Liedern, Parodien, Spielen, Siegerehrungen. Ein bisschen mit Wehmut verabschiedeten sich Monika und Werner Graf am Ende von den Kids – das war somit die 29. und letzte Freizeit mit den beiden. Nach dem Segens- und Abschiedskreis gab es für alle ein hochwertiges Stofftaschentuch als „Drandenkerl“ mit dem Aufdruck: „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten. Gott ist nah!“. Werner Graf
Gefördert vom
Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Evangelische Jugend Österreich. Redaktion: Thomas Dasek, Justin Gedikoglu, Karin Kirchtag, Johannes Modeß. Ständige MitarbeiterInnen: Petra Grünfelder, Joachim Hoffleit. Schlussredaktion und Produktion: Thomas Dasek. Alle: 1050 Wien, Hamburgerstr. 3/2. OG, Tel. 01/317 92 66, E-Mail: jg@ejoe.at. Bildnachweise: ej bgld. (22), ej h.b. (20), ej ktn. (23), ej noe (23) ej w (12), epd/Uschmann (20), freepik (3), Gäbler (19), Gedikoglu (10), Langrock - unsplash (12), MKOE J. Godany (5), MKOE S. Philipp (6 o.), MKOE U. Springer (6. u.), Müller-Marienburg (21), pixabay (1, 2, 3, 11, 14, 15), privat (8, 11, 25, 27), Schmidinger (11), steinedererinnerung.net (9). Layout: Arno Dudek, www.maas.at. Hersteller: Bzoch, Spillern. Offenlegung: Informationen aus dem und für den Bereich evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Erscheint viermal jährlich. Einzelpreis € 1,45. Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ, IBAN: AT90 3200 0000 0747 4059, BIC: RLNWATWW.
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>>>>>>>> > update September 15.: Seminar "MAB 1: Preview", 10:30-16:30, Salzburg-Matthäuskirche INFO
EJ Salzburg/Tirol EJ Kärnten/Osttirol
20.-22.: Treffen der Freund*innen der Burg Finstergrün, Burg Finstergrün INFO
EJ Burg Finstergrün
20.-23.: Seminar "MAB 3: Start", Innsbruck INFO
EJ Salzburg/Tirol EJ Burg Finstergrün
21.-22.: Nachtreffen BAM, Villach INFO
INFO
EJ Salzburg/Tirol EJ Wien
INFO
EJ Kärnten/Osttirol
EJ Kärnten/Osttirol
15.-17.: MAB 1, Start, Großgmain/Salzburg INFO
EJ Salzburg/Tirol
22.: Stammtisch (ab 16 J.), Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
22.-24.: CMV Herbstimpulse, Seeboden INFO
21.: Fest 70 Jahre EJ auf Burg Finstergrün INFO
INFO
15.: EJW – Café MA-Stammtisch, 18:00, Hamburgerstraße 3, Wien 15.-17.: Basic- und Zoom Mitarbeiterschulung, Lendorf
20.: Stammtisch (ab 16 J.), Villach INFO
13.: Big5-Stammtisch, 19:00, Salzburg
EJ Kärnten/Osttirol
30.: Offener DJR, Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
30.: EJ in Action, Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
28.-29.: großes Mittelalterfest, Burg Finstergrün INFO
Oktober 1.: MA-Seminar- New Games, Hamburgerstraße 3, Wien INFO
EJ Wien
4.: Jugendgottesdienst, 19:00, Salzburg-Matthäuskirche INFO
EJ Salzburg/Tirol
4.-5.: Medienworkshop „Text Foto SocialMedia“, Hamburgerstraße 3, Wien INFO EJÖ
4.-5.: CMV Jungscharschulung, Seeboden INFO
EJ Kärnten/Osttirol
11.: EJW - Café MA-Stammtisch, 18:00, Hamburgerstraße 3, Wien INFO
EJ Wien
4.: Friedenstag: Trotzdem! INFO
EJ Wien
7.: Big5-Mitarbeiter*innen-Brunch, 10:30 Uhr, Yoco Salzburg INFO
EJ Salzburg/Tirol
12.: Big5-Stammtisch, 19:00, Salzburg INFO
EJ Salzburg/Tirol
13.: EJW - Café MA-Stammtisch, 18:00, Hamburgerstraße 3, Wien INFO
EJ Wien
15.: EJ in Action | kochen bei der Westbahnhoffnung, Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
20.: Stammtisch (ab 16 J.), Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
22.: Big5-Jugendgottesdienst, 18:00, Salzburg-Christuskirche INFO
12.: EJ in Action, Villach INFO
Dezember
EJ Burg Finstergrün
EJ Salzburg/Tirol
EJ Kärnten/Osttirol
15.: Big5-Stammtisch, 19:00, Salzburg INFO
EJ Salzburg/Tirol
15.: EJW-Diözesanjugendrat, Hamburgerstraße 3, Wien INFO EJÖ
18.: Stammtisch (ab 16 J.), Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
18.-20.: KIGO-Tagung, Spital/Phyrn
INFO INFO
Veranstaltung Bildungsangebot
INFO EJÖ
18.-20.: Abbruchwochenende – Sanierung des Bubenwaschraums, Burg Finstergrün INFO
19.: Einführung von Jugendreferent Jonathan, Villach INFO
EJ Kärnten/Osttirol
22.: MA-Seminar-Spezial, 17:30-21:00 Uhr, Hamburgerstraße 3, Wien INFO
EJ Wien
30.-3.11.: MAB 2, Start Stoetze/D INFO
Kontaktinfos
EJ Burg Finstergrün
EJ Salzburg/Tirol
INFO EJÖ
01/317 92 66, 0699/188 77 095, office@ejoe.at, www.ejoe.at INFO
INFO
7.-10.: Niemals vergessen, Bildungs- & Gedenkfahrt AusschwitzBirkenau, Polen INFO EJÖ
9.: DJR, Kufstein INFO
EJ Salzburg/Tirol
INFO
EJ Salzburg/Tirol
EJ Kärnten/Osttirol
04242/241 31-23, 0699/188 77 205, ej-kaernten@evang.at, http://ejkt.ejoe.at INFO
EJ Niederösterreich
02742/733 11-13, 0699/188 77 323, a-s.neumann@ejoe.at, http://ejnoe.ejoe.at INFO
EJ Oberösterreich
0732/772 51 51, 0699/188 77 441, ejooe@aon.at, http://ejooe.ejoe.at INFO
EJ Salzburg/Tirol
0699/188 77 551, office@ejst.at, www.ejst.at INFO
EJ Steiermark
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